Neuer TGWO-Kommentar Veröffentlicht
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Neuer TGWO-Kommentar veröffentlicht Foto: Peter Leitner Der Tiroler Gemeindeverband und das Institut für Föderalismus sind Herausgeber des überar- beiteten Kommentars zur Tiroler Gemeindewahlordnung 1994 – TGWO 1994. Auf der Inns- brucker Herbstmesse wurde die nunmehr 5. Auflage, die von Mag. Peter Stockhauser (links) und Mag. Günther Zangerl (2. von links) verfasst wurde, gemeinsam mit Verbandspräsident Ernst Schöpf und Institutsdirektor Univ.-Prof. Dr. Peter Bussjäger (rechts) präsentiert. Seite 43 Ausgabe 9/10 2015 Aus dem Inhalt Besuchen Sie uns auch im Internet! n Die Meinung des Präsidenten 2/3 www.gemeinde verband-tirol.at n Kindergartenarbeit auf interkommunaler Basis 4/5 Telefon: 0512/ 587130 n Bildungspool für die Gemeinden 6 Anschrift: n Gemeinden und Barrierefreiheit 14/15 Adamgasse 7a 6020 Innsbruck n Das Re-Use Netzwerk Tirol 20/21 n Registrierkassen und Belegerteilungspflicht 30/31 n Aktuelles aus der Geschäftsstelle 46-50 „Sponsoring Post“ Verlagspostamt 6020 Innsbruck GZ 02Z030434 S 2 Die Meinung des Präsidenten Liebe Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, geschätzte Leser Kürzlich ging der 62. Österreichische l Es ist Rechtssicherheit für die Ge- Gemeindetag in Wien über die Bühne. meinden sowie Unterkunftgeber im Ich darf dieses kommunale „Großereignis“ Zusammenhang mit der Bereitstellung kurz Revue passieren lassen. Zunächst vor allem von Klein- und Kleinstquar- freue ich mich, dass diese Veranstaltung tieren sicherzustellen (Abbau bürokra- von sehr vielen Tiroler Bürgermeiste- tischer Hürden). Bund und Länder sind rinnen und Bürgermeistern, Funktio- auch aufgefordert, ausreichend finanzielle närInnen und Bediensteten für einen Mittel für den künftig erhöhten Bedarf an regen Erfahrungs- und Wissensaustausch Wohnraum bereitzustellen. genutzt wurde. Inhaltlich wurde auch l Die Verteilung von Flüchtlingen muss dieses Zusammentreffen von der derzei- an die jeweilige Gemeindestruktur und „Auf innerstaatlicher tigen „Flüchtlingsproblematik“ und den die vorhandenen infrastrukturellen und Ebene sind es gerade die damit verbundenen Herausforderungen gesellschaftlichen Ressourcen angepasst Kommunen, die mit den beherrscht. Sind es doch auf innerstaat- und ohne gesetzlichen Zwang erfolgen. Folgen der ,Flüchtlingskrise‘ licher Ebene gerade die Kommunen, die l Die gesetzlichen Standards in den am unmittelbarsten kon- mit den Folgen der „Flüchtlingskrise“ am Kernaufgabenbereichen der Gemeinden frontiert sind.“ unmittelbarsten konfrontiert sind. Dabei (insbesondere Kinderbetreuung, Bildung erfordern nicht nur die schnelle Bereit- und Soziales) müssen flexibilisiert wer- stellung adäquater Unterkünfte, sondern den, um die neuen Herausforderungen auch die Bereiche Betreuung, Bildung, bestmöglich bewältigen zu können. Die Arbeitsmarkt, Gesundheit und Wohnen Gemeinden benötigen Soforthilfen für die ein koordiniertes Vorgehen zwischen den Betreuung der Flüchtlingskinder in den Gebietskörperschaften Bund, Land und Kindergärten und Schulen. Gemeinden. Hier ist Steigerungspotential l Für die Integration von Flüchtlingen vorhanden. Grundsätzlich ist jedoch fest- müssen ausreichend Ressourcen bereitge- zuhalten, dass dieses Thema einer europä- stellt werden. Dies betrifft insbesondere ischen Lösung bedarf und die Solidarität Deutschkurse und Vorbereitungsmaßnah- aller EU-Mitgliedsländer einzumahnen men für den Zugang zum Arbeitsmarkt. ist. Tätigkeiten von Flüchtlingen im ge- In Beachtung dieser Prämissen wurde meinnützigen Bereich müssen erleichtert seitens des Österreichischen Gemein- werden. detages eine Resolution mit folgenden l Die geplante Novelle zu einem Eckpunkten (Wiedergabe erfolgt auszugs- Bundesverfassungsgesetz über die Unter- weise) beschlossen: bringung und Aufteilung von hilfs- und l Die Europäische Verantwortung schutzbedürftigen Fremden (Durchgriffs- für die Beseitigung der Ursache und die recht des Bundes) wird die „Flüchtlings- Bewältigung der Folgen der Flüchtlings- problematik“ nicht lösen und wird als krise ist einzufordern. Es kann nicht sein, rechtlich bedenklich und politisch als völ- dass nur einige wenige Länder die Haupt- lig verfehlt erachtet. Schuldzuweisungen last bei der Aufnahme von Flüchtlingen zwischen politischen Ebenen sind nicht tragen. geeignet, die Akzeptanz und das Verständ- l Die Asylverfahren sind schneller und nis der Bevölkerung für die gegenwärtige effizienter durchzuführen. Situation zu stärken. Ihr Berater für alle Versicherungsfragen in Tirols Gemeinden Arno Thrainer: Tel. 0512 5313 1254 [email protected] 3 l Die Gemeinden sind bereit zu helfen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Ein weiteres und zugleich für die Kom- munen sehr wichtiges Thema waren die in „Geht es nach den Wün- nächster Zeit bevorstehenden Verhand- schen der kommunalen lungen für einen neuen Finanzausgleich. Interessensvertretung, soll Geht es nach den Wünschen der kom- die Verteilung der Steuer- munalen Interessensvertretung, soll die einnahmen zwischen Bund, Verteilung der Steuereinnahmen zwischen Ländern und Gemeinden Bund, Ländern und Gemeinden ab 2017 ab 2017 grundlegend refor- grundlegend reformiert werden. Eine miert werden.“ zentrale Rolle in diesem Zusammenhang nimmt eine Neustrukturierung der Aufga- ben ein. Dabei soll eine klare Festlegung von Pflichtaufgaben und Zuständigkeiten eine sparsame Mittelverwendung sicher- stellen. Die Aussage von BM Schelling „in Österreich sind viele für etwas zuständig, aber niemand für etwas verantwortlich“ soll damit der Vergangenheit angehören. Auch der „abgestufte Bevölkerungsschlüs- sel“ bei der Verteilung des „Steuerkuchens“ erweist sich als nicht mehr zeitgemäß und muss einer grundlegenden Systemände- Foto: Julia Moll rung unterzogen werden. Um strukturellen Nachteilen und den negativen Folgen der Abwanderung entgegenzutreten soll renz und die erforderlichen Daten sorgt, zur „Stärkung des ländlichen Raums“ ein sondern auch in der Umsetzung, Anwen- „Strukturfonds“ eingerichtet werden. dung und Finanzierung zumutbar ist und den Nutzern insgesamt einen Mehrwert Ebenfalls nicht unbedeutend sind die bringt. derzeit unter dem Titel „Neues Haus- Im Zuge des ausgesandten Entwurfes haltsrecht für die Gemeinden“ im Gan- einer neuen Voranschlags- und Rech- ge befindlichen „Reformbestrebungen“. nungsabschlussverordnung 2015 (VRV Ausgelöst vom Grundgedanken, das 2015) wurde in der Stellungnahme seitens Haushaltsrecht innerhalb der Gebietskör- des Tiroler Gemeindeverbandes darauf perschaften Bund, Länder und Gemein- hingewiesen, dass nach einer allfälligen den vergleichbar zu regeln, wurde diese Einführung der „Doppik“ für Gemeinden Angelegenheit auf die „Reise“ geschickt. ab 10.000 Einwohnern (EW) jedenfalls Zwischenzeitlich haben sich dazu rege ein Zeitraum von fünf Jahren bis zu einer Diskussionsprozesse „Kameralistik“ Übernahme dieses Abrechnungssystems versus „Doppik“ entwickelt und unzählige von Gemeinden unter 10.000 EW ver- Arbeitsgruppen und Gremien sich mit streichen müsste. Auf diese Weise wäre den Vor- und Nachteilen dieser Systeme sichergestellt, dass den kleineren Kommu- auseinandergesetzt. Aus kommunaler nen bereits in der „Startphase“ ein bereits Sicht ist jedenfalls festzuhalten, dass die ausgereiftes und in der Praxis funktionie- Implementierung eines neuen Systems rendes System zur Verfügung stünde. jedenfalls den Aspekten Sparsamkeit, Abschließend ist es mir ein Bedürfnis, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßig- dem ehemaligen Geschäftsführer des keit Rechnung zu tragen hat. Ein neues Gemeindeverbandes, Herrn Dr. Helmut kommunales Haushaltswesen ist im Sinne Ludwig, zur Verleihung des Ehrenzei- dieser Grundvoraussetzungen dann als chens und der Ehrenmitgliedschaft beim „zukunftstauglich“ zu betrachten, wenn es Österreichischen Gemeindebund herzlich nicht nur für Vergleichbarkeit, Transpa- zu gratulieren (Seite 18!). Ernst Schöpf 4 Kindergartenarbeit läuft im Wipptal auf interkommunaler Basis Foto: Hofer Foto: Peter Leitner Alfons Rastner Das Kindergartengebäude steht auf Pfonser Gemeindegebiet. Bürgermeister von Mühlbachl Obmann des In den Gemeinden Matrei, Mühlbachl und Pfons gibt es seit Jahrzehnten eine interkom- Planungsverbandes munale Zusammenarbeit – seit 2013 auch im Bereich des Kindergartens, wie Planungsver- bandsobmann Bgm. Alfons Rastner aus Mühlbachl zu berichten weiß. In einigen anderen Zieglstadl 32 Bereichen sind auch weitere Gemeinden in den Verband integriert. 6143 Mühlbachl Die gemeindeübergreifende Zusam- Tiroler Landesregierung. Gerne wird Tel.05273 6208 menarbeit hat in Matrei, Mühlbachl und dieser dort als Bilderrahmen bezeichnet Pfons bereits eine lange Tradition. „Das wobei das Bild selbst jede Pädagogin mit E-Mail: hat schon in den 70er Jahren des vorigen ihren Kindern selbst gestaltet. Somit wird gemeinde@ Jahrhunderts begonnen“, erinnert sich keines gleich aussehen, auch wenn im muehlbachl.tirol.gv.at Rastner, der die vielen Vorteile dieser Kindergarten die Themen und Schwer- Praxis hervorhebt. punkte der Bildungsarbeit gemeinsam Internet: www.muehlbachl/ erarbeitet werden. tirol.gv.at/ Im Kindergartenbereich gibt es die Zusammenarbeit inzwischen seit 2013. Eine Gruppe gibt es ausschließlich nur „Früher hatten wir einen Pfarrkindergar- für Dreijährige. Damit der Übergang von ten“, berichtet Rastner. Heute steht das Zuhause bzw. der Kindergruppe zum Projekt auf drei Säulen: vier Gruppen im Kindergarten leichter ermöglicht werden Kindergarten mit fast 80 Kindern, eine kann. Gearbeitet wird entsprechend der Kindergartengruppe mit 16 Kindern im Entwicklung des Kindes. Bildungsange- Kindergarten/Kinderhaus und eine Kin- bote