AUSGABE 4 / 2013 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER

Längsseits

DGzRS-„Bootschafter“ Yared Dibaba steht auf dem Museumskreuzer H.-J. KRATSCHKE. Der bekannte Hörfunk- und Fernsehmoderator stellte die Dreivierteljahres-Einsatzbilanz der Seenotretter vor. Fast 2.000 Einsätze in zehn Monaten

701 Menschen aus Seenot Jahre 2009 und zuvor stabilisiert. Von Ja - In vielen Fällen griffen die Seenotretter gerettet und Gefahr befreit nuar bis Oktober 2013 haben die Besat - frühzeitig ein und begrenzten so Schä - zungen der 60 Seenotkreuzer und Seenot - den bereits im Vorfeld. Zudem sind sie rettungsboote in Nord- und Ostsee 2.583 Mal in ihren Revieren zwischen In den ersten zehn Monaten des Jahres • 60 Menschen aus Seenot gerettet, Borkum im Westen und Ueckermünde 2013 ist die Rettungsflotte der DGzRS • 641 Menschen aus drohender Gefahr im Osten auf Kontrollfahrt gegangen. 1.937 Mal im Einsatz gewesen (Januar bis befreit, Seit ihrer Gründung am 29 . Mai 1865 hat Oktober 2012 : 1.990 Einsätze). Dabei ha - • 363 Mal erkrankte oder verletzte Men - die DGzRS bis Ende Oktober 2013 insge - ben die DGzRS-Besatzungen 701 Men - schen von Seeschiffen, Inseln oder Hal - samt 80 .899 Menschen aus Seenot ge - schen aus Seenot gerettet oder Gefahr ligen zum Festland transportiert, rettet oder Gefahrensituationen auf See befreit (Januar bis Oktober 2012 : 1.126 ). • 34 Schiffe und Boote vor dem Totalver - befreit. lust bewahrt, Nach einigen Jahren mit auffallend vie - • 936 Hilfeleistungen für Wasserfahr - Zu den herausragenden Einsätzen der len Geretteten haben sich die Werte da - zeuge aller Art erbracht sowie ersten zehn Monate des Jahres 2013 mit bei einer vergleichsweise kurzen • 476 Einsatzanläufe und Sicherungs - Wassersportsaison auf dem Niveau der fahrten absolviert. (Fortsetzung auf Seite 2) L 2 3 LÄNGSSEITS · AUSGABE 4 / 2013

(Fortsetzung von Seite 1) gens Nordküste: Das Tochterboot des schafter“, den bekannten Hörfunk- und Seenotkreuzers HARRO KOEBKE/Station Fernsehmoderator Yared Dibaba. Er hat gehört die Rettung zweier Fischer von Sassnitz rettete zwei unterkühlte Segler, mit großem Engagement die Arbeit der ihrem sinkenden 13 -Meter-Kutter durch deren Boot gekentert war. DGzRS begleitet. den Seenotkreuzer VORMANN JANTZEN vor Fehmarn am 20 . April. Ebenso wie Die freiwilligen Seenotretter aus Trave - Unter anderem führt er gemeinsam mit der Einsatz der freiwilligen Seenotretter münde wiederum waren am 30 . Juli zur einem waschechten Vormann durch ei - der Station Heiligenhafen: Ein Feuer an rechten Zeit am rechten Ort: Sie nahmen nen neuen Kurzfilm der Seenotretter Bord zerstörte am 10 . Juni eine Segel - drei Mädchen und zwei Jungen an Bord, über die Menschen hinter der DGzRS yacht in der Hohwachter Bucht. Die Be - die mit ihren Tretbooten 700 Meter vom und den Bau eines neuen Seenotkreu - satzung des Seenotrettungsbootes HEI - Strand entfernt in einen Großschiff - zers (s. S. 13 ). Dibabas Nachfolger für LIGENHAFEN brachte den allein segeln - fahrtsweg auf die offene Ostsee abge - 2014 wird der Musiker Klaus Lage („ 1000 den Skipper sicher an Land, sein Boot trieben waren. Wesentliche Unterstüt - und 1 Nacht“), der seit drei Jahrzehnten sank. Dramatisch war auch die Situation zung erfuhren die Seenotretter durch ih - zu den erfolgreichsten Protagonisten am 14 . Juni in stürmischen Böen an Rü - ren diesjährigen ehrenamtlichen „Boot - der deutschen Rockmusikszene gehört.

Gedanken zum Jahreswechsel

Das Jahr 2013 erhielt zur Erinnerung an einen großzü - ist fast vor - gigen Förderer unseres Rettungswerks über, und ich den Namen WALTER ROSE und wurde habe den Ein - auf unsere Freiwilligen-Station Schilk - druck, dass es see/Ostsee verlegt. ähnlich ar - beitsreich ver - In Kürze wird die Taufe unseres neuen laufen sein 20 -Meter-Seenotkreuzers für die Station wird wie in List/Sylt erfolgen. Vorausgegangen ist den vergange - ein spannender Spendenwettbewerb Otto Sander (†), DGzRS- „Bootschafter“ Gerhard Harder, Vorsitzer nen Zeiten. In unter dem Motto „Reetdach gegen Ree - unserem kom - perbahn“, und es gehört in unseren Rei - „Bootschafter“ 2004 Otto Sander An - menden Jahrbuch werden wir sicher er - hen zum guten Brauch, den Namen der fang September verstorben ist. Er war neut eine eindrucksvolle Bilanz unserer neuen Einheit – abhängig vom Ausgang nicht nur einer der ganz großen deut - Rettungsflotte vorlegen und zugleich des Spendenappells – bis zur Taufe noch schen Schauspieler, sondern auch ein nochmals auf die vermeintlich interes - nicht preiszugeben. sehr engagierter Freund und Förderer santesten Einsätze näher eingehen. Für unseres Seenotrettungswerks, und wir mich ist an dieser Stelle immer wieder Das Thema „Offshore-Windparks“ ist er - werden ihm stets ein ehrendes Anden - von besonderer Bedeutung, wenn wir wartungsgemäß in den letzten Mona - ken bewahren. feststellen können, dass unsere Ret - ten verstärkt Teil unserer Arbeit gewe - tungsmänner und -frauen von diesen sen. Für Koordinierungsmaßnahmen im Mit unserer Aktion „Klasse Seenotretter“ Einsätzen, die teilweise unter sehr Notfall haben wir eine Tochtergesell - sind wir nach wie vor sehr erfolgreich vor schwierigen äußeren Bedingungen ge - schaft, die GMN – Gesellschaft für Mari - allem tief im Binnenland aktiv. So haben fahren werden, und von den Kontroll - times Notfallmanagement – gegründet. Schülerinnen und Schüler aus Landau in fahrten gesund zurückgekehrt sind. Von Unterstreichen möchte ich in diesem Zu - der Pfalz den Rettungsring der NIS RAN - zwei Kollegen wissen wir allerdings, sammenhang nochmals, dass die Finan - DERS als Symbol für die Zusammenar - dass sie während einer Fahrt Verletzun - zierung dieser GMN nicht aus Spenden - beit nach Rockenhausen weitergereicht gen davongetragen haben. Ihnen gilt an mitteln unseres gemeinnützigen Ver - – und somit nur einige Kilometer nord - dieser Stelle unser ganz persönlicher eins erfolgt, sondern durch Beiträge der wärts. Gruß. Betreiber-Unternehmen. Danken möch - te ich auf diesem Wege unserem „Boot - Nach umfangreichen Umbau- und drin - Auf den Rettungsstationen der DGzRS schafter“ 2013 , dem Moderator, Journa - gend erforderlichen Sanierungsmaß - an Nord- und Ostsee hat sich im zu Ende listen und Schauspieler Yared Dibaba, nahmen erstrahlt unser Informations - gehenden Jahr einmal mehr einiges ge - der das Ehrenamt mit großem Engage - zentrum Nordost in Warnemünde seit tan. So hat unser Seenotkreuzer HER - ment ausgefüllt hat. In seine Fußstapfen Frühjahr 2013 in neuem Glanz. Unter - MANN MARWEDE auf Helgoland ein tritt ab Januar 2014 der Musiker Klaus halb des markanten Leuchtturms und in neues, deutlich schnelleres und ausge - Lage, der vor einigen Jahren seinen unmittelbarer Nähe zum Alten Strom sprochen wendiges Tochterboot erhal - Wohnsitz nach verlegt und sich und damit zum Liegeplatz unseres See - ten. Geblieben ist für das neue Boot der sehr schnell für die Arbeit der Seenotret - notkreuzers ARKONA ist es ein hervorra - Name VERENA – in enger familiärer Ver - ter interessiert hat. gender Anlaufpunkt, um in der Bevölke - bindung zum Namengeber für den See - rung für die Belange des Seenotret - notkreuzer. Das mit dieser Maßnahme Tief betroffen haben wir dagegen zur tungswerks zu werben. Da passte es frei gewordene Tochterboot wiederum Kenntnis nehmen müssen, dass unser doch gut ins Bild, dass in Warnemünde L der 100 . Todestag unseres legendären Vormanns Stephan Jantzen entspre - Seenotrettung kennt keine Grenzen chend begangen werden konnte. Auch andere DGzRS-Stationen standen ganz im Zeichen von Jubiläumsfeierlichkei - ten; wie zum Beispiel Baltrum und Bre - merhaven. Anlässlich des „Tags der See - notretter“ gedachte diesmal zudem die Bremer Zentrale in enger Kooperation mit dem „Spicarium“ in Vegesack der Gründung des „Bremischen Vereins zur Rettung Schiffbrüchiger“ vor 150 Jahren. „Großer Bahnhof“ auch in Emden: Dort im malerischen Ratsdelft liegt seit 25 Jahren der Museumskreuzer GEORG BREUSING, der vor 50 Jahren auf Borkum in Dienst gestellt wurde.

Ein Jubiläum der etwas anderen Art konnten wir in diesem Jahr zusammen mit der Firma Revell begehen: Vor 25 Jah - Malerisch: mit den Rettungseinheiten durch die Schärenküste in Südnorwegen re fiel der Startschuss zur Herausgabe des Seenotkreuzer-Modells BERLIN. In der Folgezeit wurden auch andere Das internationale Treffen „Crew Ex - Bootsklassen der DGzRS sozusagen en change“ der Seenotretter hat vom 28 . miniature aufgelegt, und dies mit gro - September bis zum 5. Oktober 2013 in ßem Erfolg. Durch diese Kooperation Nordeuropa stattgefunden. Ein wichtiges sind über 100 .000 Euro mit den Jahren Ziel war es, die Leistungsfähigkeit der an das Seenotrettungswerk geflossen, Seenotrettungsdienste, Menschen aus und so gab es ein Wiedersehen mit Re - Seenot zu retten, durch Erfahrungsaus - vell sowohl an Bord der BERLIN auf der tausch und Training weiter zu verbessern. Station Laboe als auch im Herbst im Rahmen einer Sonderausstellung im Während deutsche Seenotretter zum ostwestfälischen Bünde. einwöchigen Training nach Dänemark, Großbritannien, Norwegen, den Nieder - Anfang September 2013 haben wir eine landen, Schweden, Island und Finnland zukunftweisende Entscheidung getrof - gereist waren, absolvierten Seenotretter fen, die bereits viel mit dem 150 . Ge - aus diesen Ländern sowie Estland und Imposant: das Schulungsgebäude der briti - schen Kollegen von der Royal National Life- burtstag der DGzRS zu tun hat: Die Fass - Kanada gemeinsame Rettungsübungen boat Institution in Poole mer-Werft an der Unterweser wurde be - auf verschiedenen DGzRS-Stationen. auftragt, den neuen 28 -Meter-Seenot - kreuzer zu bauen, der im Rahmen des Ju - Das Programm wurde 2012 von der sehr positiven Erfahrungen einmal im biläums Ende Mai/Anfang Juni 2015 in IMRF (International Maritime Rescue Fe - Jahr stattfinden. Die Trainingswoche Bremen und Bremerhaven getauft wer - deration, Internationaler Zusammen - wird von der Europäischen Union geför - schluss der Seenotrettungsdienste) in - dert. Die IMRF hat konsultativen Status den soll. Apropos Jubiläum: Das Pro - L gramm nimmt langsam, aber sicher itiiert und soll zukünftig aufgrund der bei den Vereinten Nationen. Fahrt auf, und alle Interessierten können sich schon einmal über www.seenotret - ter.de/wmrc.html im Internet über un - sere Pläne informieren. Ausführlich wer - den wir das Thema im nächsten Jahr - buch darstellen.Im Namen meiner Vor - standskollegen Ingo Kramer und Micha - el Schroiff möchte ich auch diesmal die Gedanken zum Jahreswechsel nutzen, Ihnen allen auf See und an Land sehr herzlich für Ihre haupt- und ehrenamtli - che Mitarbeit zu danken. Ihnen und Ih - ren Angehörigen wünschen wir frohe Festtage und ein gutes neues Jahr.

Ihre Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger Die internationalen Gäste streifen sich in der SAR-Ausbildungsstation der DGzRS in Neustadt i. Gerhard Harder, Vorsitzer Holstein Überlebensanzüge über. 4 5 LÄNGSSEITS · AUSGABE 4 / 2013

Auch Übungen mit Rettungsinseln wie hier vor der Küste Dänemarks gehörten zum Programm der Austauschwoche.

In niederländischen Gewässern übten die Seenotretter auch Winsch-Manöver.

DGzRS-Mitarbeiter mit ihren Gästen aus acht Staaten: Bernd Wittkowski, Vormann der DGzRS, Olafur Geir Sigurjónsson (Island), Gerhard Harder, Vorsitzer der DGzRS, Simon Ravn (Norwe - gen), Jaakko Heikkilä (Finnland), Peter Andersson (Schweden), Denis Chopko (Kanada), Jako „Rescue Runner“ heißt dieses ungewöhnli - Vernik (Estland), Thomas Lundsgaard (Dänemark), Gavin Burke (England), Udo Helge Fox, Ge - che Gefährt bei den schwedischen Kollegen schäftsführer der DGzRS, sowie Stephan Prahl, Vormann der DGzRS, vor der Zentrale der See - der Sjöräddningssällskapet. notretter in Bremen (v. l.). Reh vor Rostock aus Seenot gerettet

Hunger oder Neugier – was ein ausge - wachsenes Reh am 10 . August 2013 in den Rostocker Seehafen getrieben hat, wird ein Rätsel bleiben. Der Besatzung des See - notkreuzers VORMANN JANTZEN der DGzRS gelang es, das Tier aus Seenot zu retten und unversehrt an Land zu geben.

Gegen 6.30 Uhr sprach der Kapitän des einlaufenden Kreuzfahrtschiffes „AIDA - mar“ über Funk den Seenotkreuzer VOR - MANN JANTZEN an, der sich ganz in der Nähe auf Kontrollfahrt befand: „Da vor - ne schwimmt ein Reh!“ Von der hoch ge - legenen Brücke des Kreuzfahrtschiffes hatte er das Tier leichter ausmachen können als die Seenotretter selbst.

Die VORMANN JANTZEN ließ ihr Tochter - boot BUTSCHER zu Wasser. Mit geschick - ten nautischen Manövern gelang es den Das Tochterboot BUTSCHER des Seenotkreuzers VORMANN JANTZEN nähert sich dem in See - Seenotrettern, sich dem völlig panischen not geratenen Reh. Foto: Dietrich Nesselrode Tier zu nähern. Das gab zunächst seinen natürlichen Reflexen nach und hielt auf zu ziehen. Dort beruhigte sich das Reh der „AIDAmar“ aus beobachtet. Ein kur - die Spundwände eines Hafenbeckens zu schnell – als ob es spürte, dass es bei den zer Anruf des Vormanns bei der lokalen – die wohl beste Chance für die wohl - Seenotrettern in guten Händen war. Tierrettung genügte schließlich, um den wollenden Jäger. ungewöhnlichen Einsatz mit Experten - „Bedenkt man, dass ein Reh aus dem rat zu einem glücklichen Abschluss zu Mit see- und waidmännischem Sachver - Stand sehr schnelle Fluchten machen bringen: Die Seenotretter überquerten stand formten die Seenotretter aus einer muss und deshalb über enorme Kräfte in die Warnowmündung und setzen das Leine ein „Auge“ und warfen es wie ein den Läufen verfügt, verlief die Bergung Reh hinter dem Tonnenhof an Land, wo Lasso gekonnt über den Kopf des Rehs. schnell und äußerst professionell“, es sogleich mit schnellen Sätzen im Un - So gelang es, das Tier aus seiner ausweg - schrieb Dietrich Nesselrode den Seenot - terholz verschwand. Eintrag im Bordta - losen Lage zu befreien und über die Ber - rettern. Selbst erfahrener Jäger, hatte er gebuch: „Reh aus Seenot gerettet. Alle gungspforte an Bord des Tochterbootes den Einsatz der Seenotretter von Bord Beteiligten wohlauf.“

Mann über Bord auf Fährschiff mitten in der Ostsee

Schiffbrüchiger nach groß an - dem Weg von Travemünde ins lettische ne/Bornholm, sowie ein Rettungshub - gelegter internationaler Suche Liepaja einen Notruf aus, den die SEE - schrauber im Einsatz. Fünf im Revier fah - NOTLEITUNG BREMEN der DGzRS auf - rende Frachter beteiligten sich an der zwischen Rügen, Bornholm und fing. Die Fähre befand sich zu diesem Suche. Auch ein Patrouillenboot der dä - Südschweden gefunden Zeitpunkt etwa gleich weit entfernt von nischen Marine und ein Einsatzschiff der Rügen, Bornholm und Südschweden deutschen Bundespolizei machten sich Der reibungslosen internationalen Zu - mitten in der Ostsee. auf den Weg. sammenarbeit bei einer groß angeleg - ten Suche zwischen Deutschland, Da die Position der „Ask“ bereits im Etwa eine Stunde nach der Alarmierung Schweden und Dänemark verdankt ein schwedischen SAR-Bereich lag, übergab meldeten der unter niederländischer in der Nacht zum Sonnabend, 28 . Sep - die SEENOTLEITUNG BREMEN die Koor - Flagge fahrende Stückgutfrachter „Lam - tember 2013 , von einer Ostseefähre dinierung an die schwedischen Kollegen my“ und der dänische Hubschrauber na - über Bord gegangener Mann sein Leben. in Göteborg. Die DGzRS schickte den hezu zeitgleich die Sichtung des Schiff - Nach gut einer Stunde im 14 Grad kalten Seenotkreuzer HARRO KOEBKE/Station brüchigen. Der Este ( 29 Jahre alt) war le - Wasser wurde der Este unterkühlt, aber Sassnitz ins Einsatzgebiet. diglich mit einem T-Shirt bekleidet. Der bei Bewusstsein gefunden. Hubschrauber nahm den unterkühlten, Aus Dänemark waren der Seenotkreuzer aber bei Bewusstsein befindlichen Gegen 4.20 Uhr sendete die dänische „Mads Jacobsen“ und ein Rettungsboot Mann auf und flog ihn ins Krankenhaus RoRo-Passagier-Kombifähre „Ask“ auf der Marineheimwehr, beide aus Røn - nach Bornholm. 6 7 LÄNGSSEITS · AUSGABE 4 / 2013

Schiffbrüchige Segler aus Lebensgefahr gerettet

Für zwei Jollensegler aus dem branden - burgischen Ludwigsfelde ist ihre Aus - fahrt auf dem Stettiner Haff am 22 . Sep - tember 2013 an Bord des Seenotret - tungsbootes GERHARD TEN DOORN - KAAT der DGzRS zu Ende gegangen. Die Frau und der Mann verdanken der Besat - zung der Jugendsegelyacht „Greif von Ueckermünde“ ihr Leben.

Gegen Mittag kenterte die etwa fünf Meter lange Jolle bei Windstärken um fünf Beaufort rund zwei Seemeilen (ca. 3,5 Kilometer) vor Dargen. Die zwischen 30 und 40 Jahre alten Segler retteten sich auf das gekenterte Boot, hatten je - doch keine Möglichkeit, irgendjeman - Das Seenotrettungsboot GERHARD TEN DOORNKAAT nähert sich dem Unglücksort im Norden den über ihre Notlage zu informieren. des Stettiner Haffs. Fotos: Dietmar Hilbig Dieser Bereich am Nordufer des Haffs wird normalerweise kaum befahren. die Seenotretter. „Der Mann war orien - unvorstellbares Glück gehabt und kön - tierungslos, die Frau stand regelrecht nen künftig am 22 . September zum Gegen 13 .30 Uhr bemerkte die im Revier unter Schock und hatte sogar bereits er - zweiten Mal Geburtstag feiern“, sagt fahrende „Greif von Ueckermünde“ die ste Muskelkrämpfe“, schildert Lange. Manfred Fastnacht, Vormann des See - Schiffbrüchigen. „Die beiden dunklen notrettungsbootes. Punkte waren in dem Grau aus Wasser Kurz darauf traf das Seenotrettungsboot und Himmel kaum auszumachen“, be - GERHARD TEN DOORNKAAT/Station Die Seenotretter versuchten außerdem, richtet Schiffsführer Michael Lange. Das Ueckermünde am Unglücksort ein. Die die gekenterte Jolle wieder aufzurichten. Paar trug dunkle Kleidung und keine Ret - Seenotretter übernahmen die Schiffbrü - Deren Mast steckte jedoch auf dem tungswesten. Die Jugendsegelyacht chigen, versorgten sie, statteten sie mit Grund des Haffs fest. Die GERHARD TEN hielt auf die unterkühlten Schiffbrüchi - trockener, wärmender Kleidung aus und DOORNKAAT schleppte das Boot des - gen zu, nahm sie an Bord und alarmierte brachten sie nach Dargen. „Sie haben halb kieloben nach Dargen.

Hilfe für schwer verletzten Fahrradfahrer

Ungewöhnlicher Einsatz für die freiwilli - der Station Langballigau mit dem See - brachte der Landrettungsdienst den gen Seenotretter der DGzRS am Südufer notrettungsboot WERNER KUNTZE zur Mountainbike-Fahrer in ein örtliches der Flensburger Förde: Die Besatzung Unglückstelle. Krankenhaus. des Seenotrettungsbootes WERNER KUNTZE/Station Langballigau wurde Trotz ihres geringen Tiefganges konnte am 4. September 2013 wegen eines die WERNER KUNTZE nicht auf den schwer verletzten Mountainbike- Strand fahren, da das Wasser an dieser Fahrers alarmiert. Stelle extrem flach war. Deshalb stieg ein Seenotretter in den Überlebensan - Der junge Mann war in einem Waldstück zug und brachte eine Spezialtrage an in Strandnähe zwischen Bockholmwik das rund 100 Meter entfernte Ufer. Zwi - und Langballig mit seinem Mountain - schenzeitlich wurde der Verletzte durch bike gestürzt und hatte sich schwere einen Rettungsassistenten medizinisch Verletzungen zugezogen. Zwei Spazier - versorgt. gängerinnen bemerkten ihn und alar - mierten daraufhin den Landrettungs - Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten dienst. Da der Strandabschnitt in einem wurde entschieden, den Schwerverletz - sehr unzugänglichen Gelände lag, das ten über den Landweg zu transportie - nur zu Fuß zu erreichen war, bat der ren. Über einen Kilometer trugen Ret - Landrettungsdienst die Seenotretter um tungsassistent und Seenotretter den Unterstützung. Unmittelbar nach der Verunglückten auf der Trage gemeinsam Alarmierung durch die SEENOTLEITUNG durch das unwegsame Gelände zum BREMEN fuhr die Freiwilligen-Besatzung Rettungstransportwagen. Anschließend Seenotrettungsboot WERNER KUNTZE Seenotretter schleppen schwer beschädigte Yacht ein

Eine britische Segelyacht ist in der Nacht fort (bis 49 km/h Windgeschwindigkeit) KURT HOFFMANN der freiwilligen See - vom 17 . auf den 18 . Oktober 2013 nörd - aus Nordwest traf der Schleppverband notretter aus Glowe unterstützte das lich der Ostseeinsel Rügen mit einem erst am Vormittag vor dem Hafen von Tochterboot NOTARIUS des Seenotkreu - russischen Frachtschiff kollidiert und Glowe ein. Das Seenotrettungsboot zers bei der Einfahrt in den engen Hafen. hat dabei einen schweren Schaden erlit - ten. Die dreiköpfige Besatzung blieb un - verletzt. Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS alarmierte den in Sassnitz (Rügen) stationierten Seenotkreuzer HARRO KOEBKE, der die Yacht sicherte und nach Glowe (Rügen) einschleppte.

Bei dem Zusammenstoß 18 Seemeilen (rund 33 Kilometer) nördlich von Glowe war auf der etwa fünfzehn Meter langen Segelyacht „Mohican Too“ das gesamte Rigg gebrochen. Durch Leinen im Wasser wurde das Schiff außerdem manövrier - unfähig. Das etwa 100 Meter lange rus - sische Frachtschiff „Mikhail Lomono - sov“, mit dem die Segelyacht kollidiert war, blieb in der Nähe, bis die Seenotret - ter eintrafen.

Der Seenotkreuzer HARRO KOEBKE aus Sassnitz traf kurz nach 4 Uhr am Unfall - Das Seenotrettungsboot KURT HOFFMANN läuft mit der schwer beschädigten Yacht den Hafen ort ein, sicherte die Yacht und nahm sie von Glowe auf Rügen an. Im Hintergrund sichert das Tochterboot NOTARIUS des Seenotkreu - in Schlepp. Bei Starkwind um sechs Beau - zers HARRO KOEBKE den Anhang.

Wattwanderer bei Büsum aus Lebensgefahr befreit

Die Besatzung des Seenotkreuzers te nach einiger Zeit die Frau erreichen THEODOR STORM der DGzRS-Station und diese an seinem Brett über Wasser Büsum hat am 24 . August 2013 zwei halten. Wattwanderer aus Lebensgefahr geret - tet: Die Frau und der Mann waren mit ih - Vormann Olaf Burrmann der THEODOR rem Hund Moritz in Höhe von Stinteck STORM manövrierte den Seenotkreuzer nördlich von Büsum auf dem Rückweg in den äußerst schmalen Priel und ließ von einer Wattwanderung in die reißen - sofort das mit zwei Seenotrettern be - de Strömung eines Priels geraten. setzte Arbeitsboot zu Wasser. Zuerst zo - gen die beiden den Mann an Bord, dann Gegen 13 .30 Uhr erreichte die Alarmie - die vollkommen erschöpfte Frau und als rung die SEENOTLEITUNG BREMEN . Zu letztes den Hund. diesem Zeitpunkt befand sich der See - notkreuzer THEODOR STORM auf Kon - „Die beiden hätten es nicht geschafft“, so trollfahrt im Revier. Die beiden Watt - Vormann Olaf Burrmann. „Der einzige, wanderer standen nach Aussage eines dem es vielleicht gelungen wäre sich zu von Land beobachtenden Polizisten retten, war der Hund, der war dem Land noch im Watt, waren aber auf dem Weg bereits am nächsten.“ Die Seenotretter zum Land von einem parallel zum Deich versorgten die Geretteten mit trockener laufenden Priel vom Festland abge - Kleidung und brachten sie zunächst ins schnitten. Der Seenotkreuzer lief sofort Seenotkreuzer THEODOR STORM Stationsgebäude der DGzRS nach Büsum, in das betreffende Seegebiet. wo sie sich erholen konnten. Nachdem den Priel zu durchschwimmen. Die bei - der Zustand der beiden sich deutlich sta - In Unkenntnis der gefährlichen Strö - den wurden in kürzester Zeit von der bilisiert hatte und eine medizinische Ver - mung machten die beiden Wattwande - Strömung weit auseinander getrieben. sorgung nicht erforderlich war, brachte rer nun den lebensgefährlichen Versuch, Ein um Hilfe gebetener Kitesurfer konn - die Polizei die beiden nach Hause. 8 9 LÄNGSSEITS · AUSGABE 4 / 2013

Doppelter Einsatz der Seenotretter Danke! vor Kühlungsborn

• Mit der gecharterten Segelyacht „Alila 2“ kam die dreiköpfige Familie Thiele aus Wildau (südlich von Berlin) am 31 . Juli 2013 vor dem Hafen von Kloster im Nordosten der Insel Hid - densee fest. Die schnelle Hilfe der Freiwilligen-Besatzung des Seenot - rettungsbootes NAUSIKAA/Station Vitte erlebten sie am eigenen Leib. Dankbar schrieben sie der DGzRS:

(…) Gegen Nachmittag fuhren wir un - ter Motor mit einer Sun Odyssey 30 nach Hiddensee und steuerten den Hafen in Kloster an. Die Zufahrt nach Kloster ist gut betonnt aber sehr eng, besonders bei Gegenverkehr bleibt Das Seenotrettungsbootes KONRAD-OTTO der Freiwilligen-Station Kühlungsborn wenig Platz für ein Ausweichmanö - ver. (…) Nach der Havarie einer etwa 15 Meter Bereits während der Anfahrt hatten die Die Sun Odyssey lief auf Grund, und langen Segelyacht in der Nähe des Groß - Seenotretter das Lenzpumpengeschirr schifffahrtsweges in der Mecklenburger klargemacht. Die Übergabe auf See ge - wir lagen fest. Zunächst versuchten Bucht haben die Seenotretter aus Küh - staltete sich angesichts der herrschen - wir mit eigener Motorkraft, uns aus lungsborn am 18 . August 2013 das Boot den südwestlichen Winde mit heftigen der misslichen Lage zu befreien, was und seine drei Segler sicher an Land ge - Schauerböen bis sechs Beaufort (bis 49 uns kurzzeitig auch gelang. Leider bracht. Für die Besatzung der DGzRS war km/h Windgeschwindigkeit) und starker drückte der Westwind das Schiff seit - es ein arbeitsreicher Tag: Direkt im An - Rollbewegungen der Yacht bei fast zwei lich immer wieder in das flache Was - schluss fuhr sie einen weiteren Einsatz. Metern Seegang jedoch als zu risiko - ser. reich. Der Vormann der KONRAD-OTTO Um kurz vor 12 Uhr meldete der Skipper entschied aus Sicherheitsgründen, die Schließlich lag das Schiff fest, der Kiel der Segelyacht Wassereinbruch. Obwohl Yacht unverzüglich auf den Haken zu hatte sich regelrecht in den das Boot mit einem Seefunkgerät ausge - nehmen und in ruhigeres Wasser unter Schlick/Sand eingebohrt und festge - rüstet war, wählte er den Telefon-Notruf. Land zu schleppen. saugt. WAS NUN?!?! Ich rief die See - Die Nachricht von der Notlage erreichte notrettung in Bremen an! Die Jungs die SEENOTLEITUNG BREMEN deshalb Im Schlepp hielt sich der Havarist gut, der kamen innerhalb weniger Minuten auf dem Umweg über die Polizei, die den Wassereinbruch verstärkte sich nicht, so aus dem Hafen in Neuendorf/Hid - Notruf an sie weiterleitete. Die Seenot - dass die Seenotretter ihre Lenzpumpen densee und zogen uns (…) wieder in küstenfunkstelle BREMEN RESCUE nicht mehr zum Einsatz bringen muss - die Fahrrinne. In der Tat können wir RADIO sendete umgehend ein „Mayday- ten. Die KONRAD-OTTO brachte Boot und uns alle, die mit Sportbooten, Segel - Relay“ zur Information der Berufs- und Besatzung sicher nach Kühlungsborn, wo booten, Berufsschifffahrt unterwegs Freizeitschifffahrt im betroffenen See - weitere freiwillige Seenotretter bereits sind, wirklich auf die DGzRS immer gebiet, während die SEENOTLEITUNG dafür gesorgt hatten, dass ein Kran die verlassen! das Seenotrettungsboot KONRAD- Yacht unverzüglich zur Untersuchung an OTTO/Station Kühlungsborn alarmierte. Land setzen konnte. Der Skipper bedank - Hilfe in Notsituationen auf der See, Wenige Minuten später verließ Vor - te sich bei den Seenotrettern mit einer mann Rainer Kulack mit drei freiwilligen spontanen Spende für ihre ausschließ - an den Küsten und auf den Inseln, die Seenotrettern den Hafen. lich durch freiwillige Zuwendungen Jungs kommen, das konnten wir finanzierte Arbeit. hautnah erleben! VIELEN DANK! Zwischenzeitlich bat die SEENOTLEI - TUNG BREMEN das ganz in der Nähe des Unmittelbar im Anschluss erreichte die Unglücksortes fahrende Fährschiff „Pe - KONRAD-OTTO der nächste Notruf: Ein ter Pan“, seine Reise von Travemünde ebenfalls mit drei Menschen besetztes nach Trelleborg zu unterbrechen. Die Motorboot trieb manövrierunfähig „Peter Pan“ stoppte auf, änderte ihren westlich von Kühlungsborn in Höhe der Kurs nach Südwesten und erreichte eine Bukspitze. Auch dieses Boot und seine halbe Stunde später den Havaristen. Na - Besatzung brachten die Seenotretter hezu zeitgleich traf KONRAD-OTTO ein. kurz darauf sicher in den Hafen. Motorboot sinkt – Besatzung gerettet

Die schwere Havarie mit ihrem Motor - boot in der Ostsee ist für zwei Eheleute aus Hamburg am 8. August 2013 glück - lich an Bord des Seenotkreuzers BERLIN der DGzRS zu Ende gegangen. Die bei - den waren von Fehmarn nach Dänemark unterwegs, als ihr Boot nach starkem Wassereinbruch plötzlich absackte.

Gegen 10 .30 Uhr erfuhr die SEENOTLEI - TUNG BREMEN von der Notlage: Das Das Tochterboot STEPPKE des Seenotkreuzers BERLIN am Wrack des Motorbootes „Kroelle“. Motorboot „Kroelle“ befand sich zehn Seemeilen westlich der Insel Fehmarn. kreuzer BERLIN/Station Laboe ein, der sonnen: Sie hielt auf die sinkende „Kroel - Das Ehepaar war auf dem Weg von die „Kroelle“ am schnellsten erreichen le“ zu, übernahm kurzerhand die beiden Orth/Fehmarn nach Marstall/Ærø, als es konnte. Unterdessen stoppte der Angel - Motorbootfahrer und rettete ihnen da - an einem der beiden Motoren starke kutter „Kehrheim“ in der Nähe der Un - mit vermutlich das Leben. Beim Eintref - Rauchentwicklung bemerkte. Kurz dar - glückstelle auf, um nötigenfalls einzu - fen der BERLIN ragte nur noch der Bug auf fiel auch der zweite Motor aus. greifen. Schon schien weitere Gefahr von der „Kroelle“ aus dem Wasser. der etwa zehn Meter langen „Kroelle“ Dem Skipper gelang es noch, über DSC- abgewendet. Doch plötzlich drang über Die Seenotretter nahmen die erleichter - Selektivruf einen Notruf abzusetzen – die Maschinenanlage Wasser ein. Dann ten Schiffbrüchigen an Bord und brach - dann versagte auch das Funkgerät. Per ging alles ganz schnell: Die Kraft der ei - ten sie sicher nach Laboe. Zuvor hatte die Handzeichen machte sich das Ehepaar genen Lenzpumpe genügte nicht, das Besatzung der BERLIN die Position des bei der vorbeifahrenden Segelyacht Heck sackte ab. Wracks noch provisorisch gekennzeich - „Edeltrut“ bemerkbar. Deren Besatzung net. Zur Einsatzzeit herrschten im Revier alarmierte die Seenotretter. Die SEENOT - Die zweiköpfige Besatzung der „Edel - westliche Winde um vier Beaufort (bis LEITUNG BREMEN setzte den Seenot - trut“ handelte genauso zügig wie be - 28 km/h Windgeschwindigkeit).

Schiffbrüchigen Fischer sicher an Land gebracht

Für einen Fischer ist am 27 . August 2013 darauf auslief. Währenddessen ließ die „Der Fischer hatte Glück, dass die Besat - eine Fangfahrt auf der Nordsee an Bord Besatzung der „Wega 2“ ein Schlauch - zung des Fahrgastschiffes seine Notsi - des Seenotrettungsbootes HERMANN boot zu Wasser und eilte damit dem tuation bemerkt hat und sein Boot nicht ONKEN der DGzRS zu Ende gegangen. Schiffbrüchigen zu Hilfe. weiter draußen havariert ist“, sagte Vor - mann Hartmut Dierks. Ansonsten hätte Mit seinem acht Meter langen Krabben - Als die Seenotretter nur wenige Minu - es bei einer Wassertemperatur von etwa kutter befand sich der Nebenerwerbs- ten nach der Alarmierung vor Ort eintra - 17 Grad leicht anders ausgehen können. fischer außerhalb des Fahrwassers etwa fen, übernahmen sie den Fischer vom Für den kleinen Krabbenkutter kam al - eine Seemeile (rund 1,8 Kilometer) vor Fahrgastschiff und brachten ihn sicher lerdings jede Hilfe zu spät: Er sank an der Fedderwardersiel, als sich plötzlich das in den Hafen von Fedderwardersiel. Unglückstelle. Die SEENOTLEITUNG Fangnetz auf dem Meeresboden verhak - Nachdem sich die DGzRS-Besatzung da - BREMEN teilte der Verkehrszentrale Bre - te. Beim Versuch, es zu lösen, und infolge von überzeugt hatte, dass der Mann merhaven die Position des Wracks mit. der starken Strömung wurde das Boot wohlauf und eine medizinische Versor - Diese leitete die weiteren Schritte zur Si - auf die Seite gerissen. gung nicht notwendig war, brachte ihn cherung des gesunkenen Krabbenkut - ein Seenotretter nach Hause. ters ein. Bei einer Krängung von rund 90 Grad lief der Krabbenkutter sofort mit Wasser voll. Der Fischer konnte sich auf die Seite seines sinkenden Bootes retten.

Das in der Nähe fahrende Fahrgastschiff „Wega 2“ hatte die gefährliche Situation bemerkt und alarmierte gegen 14 .15 Uhr die SEENOTLEITUNG BREMEN. Diese informierte sofort das Seenotrettungs - boot HERMANN ONKEN der Freiwilli - gen-Station Fedderwardersiel, das kurz Seenotrettungsboot HERMANN ONKEN/Stadion Fedderwardersiel 10 11 LÄNGSSEITS · AUSGABE 4 / 2013

Segelyacht vor dem Sinken bewahrt

Durch ihr schnelles Eingreifen haben die Seenotretter am 11 . September 2013 den Untergang einer polnischen Segel - yacht vor Rügens Nordküste verhindert. Der allein segelnde Skipper, der mit sei - nem Boot in der Nähe des Kaps Arkona unterwegs war, kam ins Krankenhaus.

Gegen 18 Uhr alarmierte der Pole über den internationalen Sprechfunk-Notruf - kanal 16 die Seenotküstenfunkstelle BREMEN RESCUE RADIO der DGzRS. Querab Arkona, gut fünf Seemeilen (et - wa zehn Kilometer) von Glowe entfernt, Das Seenotrettungsboot KURT HOFFMANN/Station Glowe (r.) und das Tochterboot NOTARIUS meldete der Mann starken Wasserein - im gemeinsamen Einsatz für eine polnische Segelyacht mit starkem Wassereinbruch. bruch an Bord seines zwölf Meter langen Bootes. ebenfalls die Unglücksstelle erreicht ren Fahrzeuge der DGzRS mit ihren Pum - hatte, unterstützte die Kollegen. „Die pen im Einsatz gebunden waren, baten Die SEENOTLEITUNG BREMEN alarmier - Yacht war schon mehr als zur Hälfte voll - die Seenotretter die „Neustrelitz“, den te umgehend die Freiwilligen-Station gelaufen. Eine Viertelstunde vielleicht Skipper mit ihrem kleinen Festrumpf - Glowe der DGzRS. Das dortige Seenot - noch, dann wäre sie gesunken“, schildert schlauchboot an Land zu bringen. In Glo - rettungsboot KURT HOFFMANN traf Gerd Hasselberg, Vormann der KURT we übernahm der Landrettungsdienst kurz nach dem Fahrgastschiff „Alexan - HOFFMANN, die Situation an Bord des die weitere Versorgung des Mannes. der“ am Unglücksort ein, das zunächst Havaristen. Eine freiwillige Seenot - seine Fahrt unterbrochen hatte, um not - retterin aus seiner Besatzung, selbst Unterdessen nahm die KURT HOFF - falls eingreifen zu können. Das im Revier ausgebildete Krankenschwester, stieg MANN die Segelyacht in Schlepp, wäh - fahrende Einsatzschiff „Neustrelitz“ der auf die Yacht über und betreute den rend die Pumpen der NOTARIUS weiter - Bundespolizei stoppte ebenfalls auf und Skipper, der über starke gesundheitliche hin ununterbrochen liefen. Während der traf zeitgleich mit den Seenotrettern ein. Beschwerden klagte. Die Seenotretter Schleppreise nach Glowe gelang es den entschieden, den Mann schnellstmög - Seenotrettern, den Wassereinbruch zu Die Freiwilligen-Besatzung der KURT lich an Land zu bringen. stoppen und die Yacht zu lenzen. Sie HOFFMANN setzte ihre leistungsstarke brachten das Boot sicher in den kleinen Lenzpumpe ein. Das Tochterboot NOTA - Die HARRO KOEBKE forderte über die Hafen, den die Freiwillige Feuerwehr bei RIUS des Seenotkreuzers HARRO KOEB - Landrettungsleitstelle einen Rettungs - einsetzender Dunkelheit bereits ausge - KE/Station Sassnitz, der kurz darauf wagen nach Glowe an. Weil beide kleine - leuchtet hatte.

Arbeitsreiches Wochenende für die Seenotretter

Bei rund 40 Einsätzen haben die Seenot - schweren Unterkühlungserscheinungen Boot schließlich in der Dunkelheit im retter der DGzRS am Wochenende vom litt. Seine Körperkerntemperatur war dichten Schilfgürtel des Haffs entdeckte. 24 . bis zum 25 . August 2013 insgesamt bereits in einen lebensbedrohlichen Be - 80 Menschen aus Seenot gerettet oder reich abgesunken. Einer der freiwilligen Der Besatzung des Seenotrettungsboo - aus Gefahrensituationen befreit. Seenotretter der Station, der beruflich tes GERHARD TEN DOORNKAAT/Station als Krankenpfleger tätig ist, begann so - Ueckermünde gelang es mit Scheinwer - Schleswig. Auf der Schlei kam die Besat - fort mit der medizinischen Versorgung ferunterstützung des Hubschraubers, ei - zung des Seenotrettungsbootes WALTER an Bord der WALTER MERZ, während der ne Leinenverbindung zum Segelboot MERZ/Station Schleswig am Sonntag Vormann einen Rettungstransportwa - herzustellen und das Boot aus dem zwei Jollenseglern zu Hilfe. Diese waren gen bestellte. Schilf freizuschleppen. Die Besatzung – nach einer Kenterung ihrer Jolle über ei - ein Mann und eine Frau – blieb unver - ne halbe Stunde im Wasser getrieben, Ueckermünde. Am Stettiner Haff (Meck - letzt. Der Schilfgürtel im Stettiner Haff bis sie von einer vorbeifahrenden Segel - lenburg-Vorpommern) wurde am Sonn - ist stellenweise bis zu einem Kilometer yacht aufgenommen worden waren. Zu - tagabend eine Jolle mit zwei Seglern ver - breit. Für die beiden Segler wäre es un - nächst hatte diese die Seenotretter über misst gemeldet. Da die Jolle weder mit möglich gewesen, von ihrer Position an die gekenterte Jolle informiert, bei Ein - Kommunikationsmöglichkeiten noch Land zu gelangen. Gleichzeitig war es treffen an der Segelyacht mit den beiden mit Seenotsignalen ausgestattet war, unter den herrschenden Windbedingun - Schiffbrüchigen stellte sich jedoch her - wurde ein Polizeihubschrauber mit Wär - gen ebenfalls nicht möglich, die Jolle aus aus, dass einer der beiden Segler unter mebildkamera eingesetzt, der das kleine dem Schilfgürtel zu befreien.

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Die wasserscheue Seenotretterin von Langeoog

Barbara Donath arbeitet seit 17 Jahren auf Rettungsboot für Nordsee-Einsätze

dpa/lni LANGEOOG. Nicht nur Pärchen im Nebel von ei- als Frau ist Barbara Donath ner Sandbank gerettet oder unter den Hunderten ehren- musste nach einer Gasexplo- amtlichen Seenotrettern an sion auf einem Fischkutter der deutschen Küste eine helfen. Besonderheit. Die 54-Jährige An Bord des fast zehn ist auch wasserscheu. Meter langen Rettungsboots Barbara Donath liebt es, ist nicht viel Platz, trotzdem wenn das Meer tobt. »Ich sind die Seenotretter auf den mag es schon, wenn es rich- Ernstfall vorbereitet. Unter tig knallt und ich mich mit Deck liegen Rettungswesten, beiden Händen festhalten Medikamente, Wolldecken muss.« Die 54-Jährige steht und medizinische Geräte be- draußen an der Reling und reit. Auch Teddybären zur schaut durch ihr Fernglas, es Beruhigung kleiner Schiff- duftet nach Salz. Heute hal- brüchiger und Spuckschalen ten sich die Wellen zurück. für Seekranke sind mit an Die Sonne scheint, ein paar Bord. Wird ein SOS-Ruf ab- Möwen fliegen über das Boot. gesetzt, ist Donath innerhalb »So kann man wenigstens die von 20 Minuten mit ihrem Natur mal genießen.« Elektrofahrrad an der Station Barbara Donath ist seit 17 der Seenotretter am Lan- Jahren Seenotretterin auf geooger Hafen. Jede Woche der ostfriesischen Insel Lan- sind sie auf Kontrollfahrten geoog. Wenn sie nicht gerade unterwegs. Fährtickets am Langeooger Ein Hauptgeschäft der Ret- Hafen an Touristen verkauft, ter ist der Krankentransport schippert sie auf dem Ret- von der Insel oder anderen tungsboot »Casper Otten« Schiffen aufs Festland. Oft durchs Wattenmeer. Wäh- hätten sie schon Herzkranke rend Vormann Gerriet Leiß von Fischkuttern aufgela- am Steuerrad sitzt, behält Die Seenotretterin Barbara Donath schaut auf dem Seenotrettungsboot »Casper Otten« während der Fahrt auf der Nord- den, berichtet Donath. Sie Donath im Fahrstand die Na- see in die Ferne. Donath ist als eine der wenigen Frauen bei der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) erinnert sich gern an eine vigation im Auge. »Jetzt sind seit 1996 für die Seenotretter auf der Insel Langeoog im Einsatz. Foto: Michael Bahlo/dpa hochschwangere Frau, die an wir 15,6 Knoten schnell«, einem Sonntagmorgen drin- sagt sie und deutet mit dem (DGzRS) zwischen Borkum Seenotrettern gekommen. cken aus vier Metern Höhe vielen Seiten«, beschreibt gend ins Krankenhaus auf Finger auf den Radarschirm im Westen und Ückermünde Die Technik auf dem Schiff vom Seenotkreuzer ins Meer Donath die Kräfte der Natur. dem Festland musste. «Der vor ihr. Das Schiff schaukelt im Osten. Nur 51 davon sind hat die Insulanerin bald ge- springen. Die Seenotretter helfen regel- Sonnenaufgang war so schön gemütlich hin und her, zwi- Frauen. »Das ist schwer zu nauso fasziniert wie das Mit- Das Meer ist gefährlich mäßig gekenterten Seglern, - da muss man eigentlich Ver- schen dem Brummen des erklären«, sagt DGzRS-Spre- einander der Besatzung. Da- hier im ostfriesischen Watt. verirrten Wattwanderern gnügungssteuer für zahlen», Motors spuckt der Funk im- cherin Antke Reemts. »Es bei ist sie wasserscheu. »Ich Besonders die tiefen Strö- und gestrandeten Fischkut- scherzt sie. Die werdende mer wieder unverständliche liegt jedenfalls nicht an der liebe das Meer, aber ich geh mungsrinnen, die zwischen tern - rund 2000 Einsätzen Mutter schaffte es gerade Worte aus. Arbeit an Bord, denn kör- nicht gerne rein.« Meist kön- den Inseln hinaus aufs of- pro Jahr im deutschen Meer. noch in die Klinik. Wochen Rund 800 ehrenamtliche perliche Kraft ist nicht unbe- nen die Retter Schiffbrüchige fene Meer führen, sind bei »Es ist oft Unwissenheit und später stellte sie den Seeno- Helfer engagieren sich bei dingt Voraussetzung.« bergen, ohne selbst nass zu schlechtem Wetter unbere- oft Leichtsinn«, berichtet trettern den Nachwuchs vor, der Deutschen Gesellschaft Barbara Donath ist durch werden. Trotzdem musste chenbar. »Ganz viele Wellen, Donath. Die »Casper Otten« der fast an Bord geboren zur Rettung Schiffbrüchiger ihren Freund 1996 zu den Donath schon zu Übungszwe- ganz viel Wasser, von ganz hat etwa schon ein verirrtes worden wäre. Quelle: Rheiderland-Zeitung, Text: Nico Pointer, Foto: Michael Bahlo, 24 . August 2013 , mit freundlicher Genehmigung der dpa DeKutsche Presse-Agentur GmbH, Hamburg, www.dpa.de Check-Liste bestimmt den Tag Seenotretter auf der „Theo Fischer“ kennen keine Langeweile. Auch ohne Einsätze ist reichlich zu tun.

Von Timo Richter in der Kombüse, einer bleibende Eindrücke. Au- kürzester Zeit leer gepumpt. Aber deckt den Tisch, einer ßerhalb der Kernzone des Einmal im anderen Beruf schnell wird klar, dass die schwe- Darßer Ort –DerWegzumSeenot- trägt die Verantwortung Nationalparks darf ich ren Pumpen schon am Liegeplatz rettungskreuzer „Theo Fischer“ im und einer schmeißt den Serie ans Ruder. Trotz nur drei In der Serie „Mein Tag als. . .“ schnup- nicht einfach von hier nach da zu Nothafen Darßer Ort ist nur auf den Haushalt – in diesem Falle Windstärken und entspre- pern OZ-Mitarbeiter einen Tag lang in bewegen sind. Bei Sturm ist so eine ersten Blick beschwerlich. Viel- ich. Die vier Kajüten sind Mein Tag als. . . chend ruhiger See schau- einen anderen Beruf hinein und berich- Aufgabe ein echter Kraftakt. mehr ist der Weg auf das Schiff der schnell gesaugt, ebenso kelt sich die „Ströper“ ten über ihre Erlebnisse, Erfahrungen Notrufe im Einsatzgebiet der Deutschen Gesellschaft zur Ret- die Mensa. Der ebenso Heute: schnell auf – soviel zum und über das, was sie gelernt haben. „Theo Fischer“ zwischen Wustrow tung Schiffbrüchiger vielfältig. schmale wie steile Auf- OZ-Redakteur Thema alternativer Liege- und Hiddensee bleiben aus. Andre- Denn in Reihen der Seenotretter gang zur Brücke will mit Timo Richter platz für den Rettungs- as Podhola hat zwischen den gibt es viele Quereinsteiger. Ge- dem handelsüblichen als Seenotretter kreuzer an einer Seebrü- und Warmwasser zuständig, son- Checks die Zeit genutzt und ein meinsam ist allen seemännische Er- Staubsauger erst einmal cke, wenn die Hafenzu- dern dient in erster Linie dazu, die Mittagessen gezaubert. Es gibt Spa- fahrung. Köche oder Mechaniker, bewältigt sein, dann darf ich mich fahrt wieder mal versandet ist. „Für PS-starken Motoren zu wärmen, da- ghetti mit einer Bolognese von zar- die technische oder nautische Pa- zur Freude der Mannschaft auf der diesen Hafen gibt es keine Alterna- mit die auch immer schnell ansprin- ter Schärfe. An Bord wurde das tente erworben haben, regelmäßig Brücke austoben. Vormann Bernd tive“, sagt Vormann Bernd Witt- gen und auf Touren kommen. Weil schon oft nachgekocht, doch so wie ihre Seetauglichkeit attestieren las- Wittkowski rückt derweil kleinsten kowski. Entsprechende Vorschlä- jede Mannschaft die Kontrollen Andreas Podhola bekommt das Ge- sen, können anheuern. So kommt Staubansammlungen auf dem gro- ge aus Schwerin „kommen von und somit die Werterhaltung des richt keiner hin, heißt es am Mit- am Ende meist eine bunt zusam- ßen Sortiment von Displays und An- Leuten, die von der Seefahrt kei- acht Millionen Euro teuren Schiffes tagstisch. Täglich ist ein anderer zu- mengewürfelte Crew aus Indivi- zeigen zu Leibe. nen blassen Schimmer haben“. sehr genau nimmt, gibt es heute ständig für das Mittagsmahl. Dann dualisten heraus, deren Ansinnen „Mancher wäre froh, wenn es zu Derweil ist Maschinist Kai Krö- nichts zu beanstanden. gibt es wenigstens keine Klagen es ist, Menschen und Schiffe aus ge- Hause auch so aussehen würde“, ger in sein Reich abgetaucht. Ich Damit keine Langeweile auf- übers Essen. fährlichen Situationen auf See zu unkt jemand aus der muss mit, die steile Lei- kommt, nehmen die Seenotretter Fazit: An Bord gibt es immer et- retten. Tiefe des Rettungskreu- D)D) Seenotretter ter runter in den Ma- noch einen Test der großen Tauch- was zu tun. Das Warten auf Einsät- Das beginnt im Alltag mit einem zers. In der Tat: Auf sind durch die schinenraum. Es ist pumpen vor. Alles klappt reibungs- ze macht mürbe. So unterschied- gemeinsamen Frühstück. Die Rol- dem Rettungskreuzer warm, es riecht nach los, die Pumpen hätten jede für sich lich die Männer auch sind, ziehen len sind klar verteilt: Einer werkelt sieht es picobello aus, Bank hoch- Öl. Scheinbar tausen- ein durchschnittliches Segelboot in sie im Notfall an einem Strang. da würde sicher man- qualifizierte de Schrauben und Räd- che Hausfrau erblas- technische chen dienen der Ein- sen. Doch das hat sei- Offiziere.“ stellung der Motoren nen Grund. Die Män- und Pumpen. Ellen- ner verbringen wäh- Bernd Wittkowski, lang ist die Check-Lis- rend einer Schicht Vormann auf der te, die immer wieder 14 Tage am Stück an „Theo Fischer“ durchgegangen wer- Bord, so verschieden den muss. Manche die Charaktere sind, in Sachen Sau- Punkte sind täglich zu erledigen, et- berkeit und Ordnung haben sie die wa das Messen der Füllstände von Latte verdammt hoch gehängt. Öl und Schmierstoffen. Andere Din- Kaum ist der letzte Krümel weg, ge werden wöchentlich überprüft. geht es zur Fahrpraxis. Jeder an Merken kann sich das niemand, da- Bord muss das Schiff und das Toch- rum die langen Listen. Kai Kröger terboot manövrieren können. Weil guckt vor allem unter den Motoren Maschinisten aber eher die Maschi- genau hin. Bei so vielen Leitungen nen am Laufen halten, zählen regel- ist irgendwo immer etwas undicht. mäßige Fahrübungen auf der Ost- Da gilt es, neue Pfützen schnell zu see zum Pflichtprogramm der See- entdecken und der Ursache auf notretter. Die „Ströper“ schaukelt den Grund zu gehen. Auf der unter dem Ruder von Uwe Jendre- „Theo Fischer“ bullert noch eine al- jewski langsam aus der gerade aus- te Ölheizung vor sich hin. Der al- gebaggerten Hafenausfahrt hi- tersschwache Kessel, der in irgend- Timo Richter als „Haushaltshilfe“ naus auf die Ostsee, die maroden einem Einfamilienhaus stehen Vormann Uwe Jendrejewski manövriert das Tochterboot „Ströper“ auf der Brücke. Foto:BerndWittkowski Kaianlagen hinterlassen jedesmal könnte, ist nicht nur für Heizung durch den Nothafen Darßer Ort, im Hintergrund die „Theo Fischer“.

Quelle: Ostsee-Zeitung, Ausgabe: Ribnitz-Damgarten, Text & Foto: Timo Richter, 28 . August 2013 I

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Unterschrift des Kontoinhabers

12 13 LÄNGSSEITS · AUSGABE 4 / 2013

Wo sind sie geblieben?

Das Motorrettungsboot GEHEIMRAT LADISCH steht seit Oktober 2013 als maritimes Denkmal in Weißenhäuser Strand an der Ostseeküste – genau dort, wo es zuletzt von 1952 bis 1961 stationiert war. Zuvor war das 1937 /38 auf der Lürssen-Werft in Bremen-Vegesack gebaute und 8,50 Meter lange Rettungsboot als DGzRS-Einheit in Cranz (dem heutigen Selenogradsk, Russland), Westerland sowie List auf Sylt im Einsatz. Nun hat es im Zentrum einer Ferienanlage vermutlich seinen letzten Liegeplatz gefunden. Foto (r.): Manuel Miserok

Wieder umbenannt auf seinen ursprüngli - chen Namen ARWED EMMINGHAUS hat dieser ehemalige Seenotkreuzer der DGzRS am 19 . Oktober 2013 seine voraussichtlich letzte Reise von Warnemünde nach Burg - staaken auf Fehmarn zurückgelegt. Die AR - WED EMMINGHAUS war nach ihrer Außer - dienststellung bei der DGzRS 1991 noch ei - nige Jahre beim isländischen Seenotret - tungsdienst als „Hannes Hafstein“ im Ein - satz, bevor sie nach Deutschland zurück - kehrte und in private Hände überging. Auf eine neue private Initiative geht das Vorha - ben zurück, den ehemaligen Seenotkreuzer nun auf Fehmarn als Museumsschiff an Land auszustellen.

Versprochen ist versprochen Wir trauern um ... 26 Kilogramm schwer, 1,68 Meter lang, „1:10 “ jetzt ein. Leicht ist ihnen der Ab - 38 Zentimeter breit und 2,5 Jahre Bau - schied nicht gefallen, aber mit dem … Jens Mussehl, der am 16 . August zeit. Das sind die Eckdaten des 1:10 -Mo - Tochterboot NOTARIUS des Seenotkreu - 2013 im Alter von 53 Jahren verstarb. dells des Seenotkreuzers PAUL DENKER, zers HARRO KOEBKE ist der nächste Neu - Mussehl war von 2002 bis zu seinem das Jürgen Kirchhof und Michael Rüttel bau in der Modellwerft schon in Arbeit. Tod freiwilliger Seenotretter auf dem aus Büdingen (nordöstlich von Frankfurt Seenotrettungsboot HANS INGWER - am Main) am 29 . Juli 2013 an Horst Ka - SEN der Station Travemünde. gel, Vormann der DGzRS-Ausbildungs - station in Neustadt in Holstein, über - … Klaus Knetsch. Er war von 1999 bis reicht haben. „Als wir im Sommer 2005 zu seinem Tod freiwilliger Seenotret - das Original in Neustadt für den Nach - ter auf der Station Sassnitz und leiste - bau fotografierten, haben wir Horst Ka - te seinen Dienst auf den Seenotkreu - gel versprochen, es der SAR-Schule zu zern ARKONA, WILHELM KAISEN und HARRO KOEBKE. Klaus Knetsch ver - schenken, wenn wir es nicht mehr be - Letzter Ankerplatz für ein Unikat: Das 1:10 - starb am 21 . Oktober 2013 im Alter nutzen“, sagte Jürgen Kirchhof. Die Zusa - Modell des Seenotkreuzers PAUL DENKER ge lösten die beiden passionierten Mo - steht jetzt in der DGzRS-Ausbildungsstation von 56 Jahren. dellbauer der Interessengemeinschaft in Neustadt. Foto: Ulrich Nehls Yared Dibaba moderiert neuen DGzRS-Film

Mit einem neuen Kurzfilm macht die DGzRS auf ihre Arbeit aufmerksam. Er ergänzt das bisherige Filmangebot um eine weitere Facette. Im Mittelpunkt der rund 15 -minütigen Reportage stehen die Seenotretter und ihre Rettungsein - heiten: „Was sind das für Menschen und was sind das für Schiffe?“, fragt Modera - tor Yared Dibaba gleich zu Beginn. Der ehrenamtliche DGzRS-„Bootschafter“, bekannt aus Hörfunk und Fernsehen, führt durch den Film.

Im August hatte der „Plattsnacker“ an ei - nem Tag die DGzRS-Zentrale in Bremen und die Fassmer-Werft in Berne für die Dreharbeiten besucht. Dabei fing er spannende Eindrücke aus der Arbeit der Seenotretter ein. So sendete er aus der SEENOTLEITUNG BREMEN unter Anlei - tung von Kapitän Dirk Hinners-Stommel Grüße an den Seenotkreuzer BERNHARD Gruß „op Platt“ für die Seenotretter auf der BERNHARD GRUBEN von DGzRS-„Bootschafter“ Ya - red Dibaba (r.) unter Anleitung von Kapitän Dirk Hinners-Stommel. GRUBEN auf Norderney – natürlich „op Platt“. Außerdem sprach er mit Vormann Claus Dethlefs der Station List auf Sylt sentanz in Hamburg, informierte er sich ten. Ausschnitte aus dem neuen, modul - über den Neubau SK 34 . Und bei Kapitän über die Finanzierung der Seenotretter artig aufgebauten Film werden nach Ralf Krogmann, Leiter der DGzRS-Reprä - und neue digitale Spendenmöglichkei - und nach im Internet veröffentlicht.

Revolutionäre neue „Bootsklasse“ Bei uns Ein Familienurlaub an der Nordsee war kreuzers zur Energierückgewinnung – der Auslöser: In Büsum und umzu hat stundenlangen Einsätzen auch unter geht Ihre Spende der vierjährige Marius aus Hopsten die extremen Bedingungen steht somit Seenotretter kennen und lieben ge - nichts im Wege. Ausgiebige Erpro - garantiert nicht unter. lernt. Seitdem begeistert er sich für sie bungsfahrten ergaben zudem: Das – und vor allem für ihre Schiffe. „Seegangsverhalten“ ist exzellent!

Damit sich Marius auch im Münster - land fern der Küste wie ein Seenotret - ter fühlt, entwickelte sein Vater eine völlig neue „Bootsklasse“ mit wegwei - senden Eigenschaften: Während der Ju - nior auf dem „körpergerechten Sicher - heitssitz“ hinterm „Aufbau“ Platz nimmt, hat er die beiden ergonomisch geformten „Fahrhebel“ stets sicher im Griff.

Der wartungsarme und äußerst wirt - schaftliche „Antrieb“ schließlich gilt unter Schiffbauern als revolutionär: „Vormann“ Marius nutzt die „Stampf- und Rollbewegungen“ seines Seenot - Marius ( 4) „an Bord“ www.seenotretter.de 14 15 LÄNGSSEITS · AUSGABE 4 / 2013

Seenotrettungsdienste im Ausland Kroatien: Kapetanija

Die kleineren SAR-Fahrzeuge, hier in Split, entsprechen kommerziellen Mustern. Fotos: Dr. Christian Ostersehlte

Von Dr. Christian Ostersehlte

Von den Nachfolgestaaten des einstigen Jugoslawiens besitzt Kroatien mit gro - ßem Abstand die weiteste Küstenlinie. Von der slowenischen Grenze auf der Halbinsel Istrien bis nach Montenegro, das südlich von Dubrovnik anschließt, beträgt die Luftlinie rund 500 Kilometer. Die idyllische dalmatinische Küste be - steht aus einer Unzahl von Inseln und Buchten. Reizvolle Städte wie Zadar, Split und Dubrovnik – um nur die wich - tigsten zu nennen – bieten reichhaltige Historie. Der kroatische Seenotkreuzer „Poji ˇsan“/Station Split verfügt mittschiffs über eine Bergungs - Das Küstenrevier ist ein Eldorado für vorrichtung für im Wasser treibende Schiffbrüchige. Wassersportler. Die traditionelle Schiff - fahrt basiert auf lokalen, byzantini - chisch-ungarischen Traditionen. Fähr - Hauptbasis in Split für die seepolizeili - schen, venezianischen und österrei - dienste führen hinüber nach Italien, und che Überwachung zuständig. Sie unter - die Küstenfischerei besitzt immer noch hält eine eigene Küstenwache als Unter - eine gewisse Bedeutung. abteilung. Deren Fahrzeuge tragen zwar das übliche Kriegsschiffgrau, aber haben Für den kroatischen Staat, der sich 1991 einen inzwischen weit verbreiteten für unabhängig erklärte, sich aber auch „slash“ als Erkennungsstreifen, der in auf Traditionen eigener Staatlichkeit aus diesem Fall das Muster des aus dem Mit - dem Mittelalter beruft, bedeutet es eine telalter stammenden kroatischen Herausforderung, für ausreichende Si - Schachbrettwappens einbezieht. cherheit in diesem für Fremde unüber - sichtlich erscheinenden Seegebiet zu 1992 wurde eine Behörde für den SAR- Ähnlich wie zahlreiche Küstenwachen und küstenwachähnliche Organisationen besitzt sorgen. Während die zahlreichen Leucht - Dienst gegründet. Ähnlich, wie die italie - auch die kroatische Kapetanija einen Erken - feuer von einer staatlichen Seezeichen - nische Küstenwache in ihrer Entste - nungsstreifen nach amerikanischem Vorbild. behörde (Plovput) unterhalten werden, hungsgeschichte, hat man diese Organi - Grafik: Wikipedia ist die kroatische Marine mit ihrer sation einer Hafenkapitänsorganisation L Die Oberaufsicht übt eine maritime Si - „Dan če“/Dubrovnik, „ Šibenik“/ Šibenik cherheitsbehörde aus, die dem Ministe - und „Vid“/Rijeka) entstanden 1998 bis rium für Schifffahrt, Verkehr und Infra - 2002 bei „Brodosplit“ in Split. Ein MTU- struktur in Zagreb unterstellt ist. Das für Diesel sorgt für eine Geschwindigkeit die kroatische Inselwelt zuständige Ma - von maximal 24 Knoten. Neben der drei - ritime Rescue Coordination Centre köpfigen Besatzung können zehn Schiff - (MRCC) befindet sich in Rijeka. Acht un - brüchige Aufnahme finden. Die übrigen tergeordnete Maritime Rescue Coordi - Fahrzeuge entstammen handelsübli - nation Sub-Centres (MRSCs) sind den chen Mustern. Alle Besatzungen sind Hafenkapitänen in Pula, Rijeka, Senj, Za - fest angestellt. dar, Šibenik, Split, Plo če und Dubrovnik Blick auf die Vielgestaltigkeit der dalmati - zugeordnet. Meist in Sichtweite des Bü - Eine enge Zusammenarbeit wird mit schen Inselwelt ros des jeweiligen Hafenkapitäns haben dem Militär, dem Zivilschutz, der Polizei, angeschlossen (Kapetanija), die der Re - die insgesamt 48 SAR-Fahrzeuge der Ka - der Bergwacht und anderen Organisa - gierung in Zagreb untersteht und petanija festgemacht. Die größten vier tionen praktiziert, wobei im SAR-Fall freundlicherweise bei der Erstellung die - Rettungskreuzer (Länge über Alles auch auf Fahrzeuge anderer Behörden ses Artikels geholfen hat. 18 ,2 m, Breite 5,90 m; „Poji šan“/Split, zurückgegriffen werden kann.

Seenotretter sagen traditionsreichem Hafenkonzert von Radio Bremen „Farewell“

Drei Mal Meyer ist Bremer Recht: Nach dem letzten Hafenkonzert von Radio Bremen im Fährhaus Meyer Farge hat der Seenotkreuzer HERMANN RUDOLF MEYER den Moderator Günther Meyer am 27 . Oktober 2013 in den Ruhestand verabschiedet. Die DGzRS bedankte sich damit bei einer der ältesten deutschen Radiosendungen und ihren Hörern für jahrzehntelange Unterstützung.

Mit der 1405 . Ausgabe der beliebten zweistündigen Traditionssendung ging nicht nur für die Hörer in Bremen und umzu, sondern auch für das Medium Hörfunk insgesamt eine Ära zu Ende: 66 Jahre nach der Erstausstrahlung ist eine der ältesten deutschen Radiosendungen Geschichte. Allein 185 Ausgaben mode - rierte der redaktionelle Leiter Günther „Heut’ geht es an Bord …“: Hafenkonzert-Moderator Günther Meyer ( 2. v. r.) erhält aus den Hän - Meyer. Das Hafenkonzert-Aus begründet den von Vormann Ulrich Fader (M.) und seiner Besatzung als Dank für die jahrzehntelange Un - Radio Bremen mit der prekären finan - terstützung der DGzRS die ausgewehte Dienstflagge des Seenotkreuzers HERMANN RUDOLF ziellen Situation des Senders. MEYER.

In ungezählten Ausgaben waren die See - aus, denn der Sender „Bremen eins“, der DOLF MEYER/Station Bremerhaven am notretter dabei. Radio Bremen sendete in das Hafenkonzert ausstrahlte, hat Hörer Anleger des Fährhauses Farge fest. Die den vergangenen Jahrzehnten von Bord und Fans in ganz Deutschland und sogar vierköpfige Besatzung und DGzRS-Pres - der Rettungseinheiten, aus der Zentrale, im Ausland. Ehrenamtliche Mitarbeiter sesprecher Christian Stipeldey waren begleitete Taufen und Jubiläen der der Seenotretter begleiteten die Livesen - Gesprächspartner „on air“, und im An - DGzRS mit Sondersendungen und be - dungen und baten das Publikum um schluss durften die rund 350 Gäste des grüßte am Sonntagvormittag regelmä - Spenden in die bekannten Sammelschiff - letzten Hafenkonzerts bei einem exklu - ßig Gäste aus den Reihen der Seenotret - chen – so auch bei der letzten Ausgabe. siven „Open Ship“ an Bord gehen. ter in den Livesendungen vor Publikum Insgesamt über 30 .000 Euro kamen so im mit der Bigband „Bremer Stadtmusikan - Laufe der Jahrzehnte zusammen. Die DGzRS dankt dem gesamten Team ten“ unter der bewährten Stabführung des Hafenkonzerts für die jahrzehnte - von Professor Harry Schmadtke. Einem Als Dank für diese langjährige Verbun - lange Unterstützung und wünscht Gün - großen Publikum wurde so die Arbeit der denheit machte zur letzten Sendung am ther Meyer „volle Kraft voraus“ für den DGzRS bekannt – weit über Bremen hin - 27 . Oktober 2013 die HERMANN RU - bevorstehenden Ruhestand. 16 17 LÄNGSSEITS · AUSGABE 4 / 2013

Auf Werbetour

Auch die Herbstmonate haben die See - notretter wieder dazu genutzt, Werbung für ihre oft lebensrettende Arbeit zu ma - chen.

So waren sie unter anderem auf der Ver - brauchermesse „HanseLife“ in Bremen ebenso mit einem Messestand vertreten wie bei der internationalen Wasser - sport-Ausstellung „Interboot“ in Fried - richshafen am Bodensee, der internatio - nalen Bootsmesse „hanseboot“ in Ham - burg und beim „Tag der offenen Tür“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) in Ber - Wissbegierig: Bei der Verbrauchermesse „HanseLife“ in Bremen machen kleine und große Be - lin. sucher am Seenotretter-Stand halt, um sich beim ehrenamtlichen DGzRS-Mitarbeiter Peter von Petkewitsch über die Aufgaben des Seenotrettungswerkes zu informieren. Darüber hinaus berichteten die Seenot - retter vieler DGzRS-Stationen bei zahl - reichen Open-Ship-Terminen über ihre mitunter gefahrvollen Einsätze – bei - spielsweise beim Kindertag des schles - wig-holsteinischen Radiosenders RSH in Schleswig.

Erneut gilt der besondere Dank der DGzRS ihren vielen ehrenamtlichen Mit - arbeitern und freiwilligen Seenotret - tern, die an Land wie auf See mit hohem Engagement für das Seenotrettungs - werk im Einsatz sind und einen Großteil ihrer Freizeit spenden.

Flagge zeigen: Beim „Tag der offenen Tür“ des Bundesverkehrsministeriums in Berlin werben Ehrenamtliche wie Peter Winkler für die Arbeit der Seenotretter. Foto: Roland Horn

Schauspieler Markus Knüfken (u. a. „Notruf Hafenkante“ & „Polizeiruf 110 “) ist den See - notrettern seit Längerem verbunden. Am Mal mit einem Seenotretter sprechen: Dies machten fast 400 Besucher – darunter viele Kinder Seenotretter-Stand auf der Messe „hanse - – beim RSH-Kindertag auf dem Seenotrettungsboot WALTER MERZ der Freiwilligen-Station boot“ in Hamburg schaute er Anfang Novem - Schleswig. ber zu einer Autogrammstunde vorbei. Spendenwettbewerb bleibt spannend

In einem ungewöhnlichen Spenden - wettbewerb für einen neuen Seenot - kreuzer der DGzRS wurde Ende Oktober eine große Marke überschritten: Mehr als eine Million Euro hatten Sylt- und Hamburg-Freunde aus ganz Deutsch - land allein bis zu diesem Zeitpunkt für das neue Spezialschiff der Station List seit März dieses Jahres gespendet. Ham - burgs klare Führung der vergangenen Wochen ist geschrumpft: Der Wettbe - werb um die Namensgebung des Neu - baus bleibt spannend.

Unter dem Titel „Reetdach gegen Reeper - bahn!“ hatte die Sylter Seite gegenüber der Hamburger Seite deutlich aufgeholt. Nur noch 54 .000 Euro (Stand: 14 . Novem - ber 2013 ) lag die Hansestadt (rund 677 .000 Euro) vor der Nordseeinsel (rund 623 .000 Euro). Der aktuelle Spenden - Ankunft auf der Station List: Der noch ungetaufte Seenotkreuzer-Neubau (l.) Anfang Novem - stand ist auf der Internetseite www.reet - ber 2013 längsseits seines Vorgängers MINDEN Foto: Torben Balz dach-gegen-.de zu erfahren. zurücklehnen. Denn erst der Spenden- Taufe soll am 14 . Dezember 2013 um Übersprungen wurde die Millionenmar - Endstand am 6. Dezember 2013 , dem Ni - 11 .30 Uhr im Hafen von List stattfinden. ke beim „Seenotkreuzer-Abend“ am 25 . kolaustag, mit dem weltweit an den Auf dieser Station wird der Seenotkreuzer Oktober 2013 in der Hamburger Elb- Schutzpatron der Seefahrer erinnert die 28 Jahre alte MINDEN ablösen. Lounge. Bei der exklusiven Spenden-Ver - wird, bringt die Entscheidung: Dann anstaltung kamen insgesamt 396 .026 wird feststehen, ob der neue Seenot - Euro für beide Seiten zusammen, kreuzer einen Namen mit Bezug zu Sylt 256 .930 Euro für Sylt und 139 .096 Euro oder zu Hamburg erhält. Die jeweils an - für Hamburg. Die Seenotretter danken dere Seite wird Namenspate für das klei - allen Spendern. Für die großartige Un - ne Arbeitsboot in der Heckwanne. terstützung bei der Durchführung des „Seenotkreuzer-Abends“ gilt der beson - Und jeder kann bis zum 6. Dezember dere Dank der DGzRS der Hamburger 2013 seine Namensvorschläge per E-Mail Sparkasse. oder Post mit dem Stichwort „SK 34 “ ein - reichen. Aus allen Vorschlägen wählt der Für alle Sylt-Liebhaber heißt es jetzt, sich ehrenamtliche Vorstand der DGzRS ge - kräftig ins Zeug zu legen. Angesichts des meinsam mit der Besatzung des neuen Dirk Böhling, Moderator des „Seenotkreuzer- relativ knappen Vorsprungs können sich Seenotkreuzers die Namen für den See - Abends“, im Gespräch mit dem DGzRS-Vor - auch die Hamburg-Freunde noch nicht notkreuzer und sein Arbeitsboot aus. Die sitzer Gerhard Harder (l.)

Mit dem Flaggenwechsel am 28 . Oktober 2013 in Bremen übergab die Ein Programmpunkt beim „Seenotkreuzer-Abend“ war das Kochduell Werft SK 34 an die Seenotretter. Den offiziellen Akt vollzogen Werftin - zwischen dem Seenotretter Timo Wieck (r.) und dem Fersehkoch Hol - haber Harald Fassmer, DGzRS-Vorsitzer Gerhard Harder und Maschi - ger Zurbrüggen, Inhaber des Berliner Restaurants „Baltasar“ am Kur - nist Gerhard Reinfeld von der Station List (v. l.). fürstendamm. 18 19 LÄNGSSEITS · AUSGABE 4 / 2013

„Gott segne das Rettungswerk“ Schiffchen-Dieb entschuldigt sich Seit einigen Jahren ist die Lübeckerin hilflos in der endlosen Weite? Bereits Barbara Palsherm-Schäfer Förderin der bei der Vorstellung meldet sich die Ma - DGzRS – Auslöser war das Unglück der gengegend mit einem mulmigen Ge - Irrfahrt beendet: In einem fest ver - „Lisco Gloria“ im Jahr 2010 , bei dem fühl. Dabei müssen die Wellen gar schnürten Papierbeutel hat ein Sammel - glücklicherweise alle Passagiere geret - nicht hoch sein. Es genügt ein Blick tet werden konnten. Im August 2013 zum Horizont ringsum. So beruhigend schiffchen den Weg zurück zu seinem nutzte sie als ehrenamtliche Kirchen - ein solcher Blick auch ist, wenn wir ei - angestammten Liegeplatz in Kühlungs - führerin die kleine Andacht „Wort zum nen See-Törn entspannt genießen kön - born gefunden – allerdings in Einzeltei - Alltag“ in der St.-Marien-Kirche zu nen – die Aussicht, dass es bis zum Ho - len. Ein Langfinger, der das Schiffchen Lübeck, um in einer kurzen Predigt für rizont keine einzige Menschenseele zuvor hatte mitgehen lassen, brachte es die Arbeit der Seenotretter zu werben. gibt, die helfen könnte, macht Beklem - offenbar selbst und samt vollständiger Hier ein Auszug der gesprochenen mung körperlich spürbar. Stellen Sie „Fracht“ in Höhe von rund 50 Euro an Worte: sich vor, wie es Ihnen ergehen würde, den Ort der Tat zurück. Vor dem entspre - wenn Sie in solch einer eigentlich hoff - chenden Restaurant fand eine Mitarbei - (…) Es ist Sommer an der Ostsee, mit nungslosen Situation die Stimme aus terin den Beutel und einen Zettel: „Ent - Sonne, Regen, Wolken und auch dem Funk hören: ‚Wir kommen!‘ Die schuldigung – solch einen Schwachsinn manchmal einem Sturm. Aber immer Seenotretter lassen da draußen nie - macht man nur im Suff. Der Inhalt ist bevölkern Boote die Bucht, fahren wei - manden allein. Später dann, an Bord komplett“, schrieb der reumütige Räu - ter in die offene See hinaus und verein - des Seenotkreuzers, eingewickelt in ber. zeln sich im grenzenlosen Meer. Wie dicke Decken und mit einem heißen genießen wir die Freiheit, durchs Was - Tee in der Hand, beginnt die Anspan - ser zu gleiten, die Wellen zu beherr - nung sich zu lösen. Gerettet.“ schen, mit den Elementen zu Recht zu kommen. Welches Glücksgefühl stellt Ist das nicht eine Metapher auf unser Ihren Bericht sich ein, allein in der unendlichen Wei - Leben? In guten Zeiten, in ruhigem te zu sein. Fahrwasser, (…) können wir zufrieden und ausgeglichen sein. Aber wie schicken Sie uns bitte direkt an die Aber die Freude über diese Leere und schnell kann sich das ändern, wenn wir Redaktion per E-Mail an die Adresse Abgeschiedenheit kann sich ins Ge - den Widrigkeiten des Lebens machtlos [email protected], per Fax an genteil umkehren. Vor einiger Zeit be - ausgeliefert sind. (…) +49 (0)421 · 53707 690 oder per Post kam ich die Broschüre der Deutschen an die DGzRS, „Längsseits“, Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchi - Vertrauen wir auf Gott. Wie auch die Werderstraße 2, 28199 Bremen . ger zugesandt. Ich lese ihnen aus dem Seenotretter den Schiffbrüchigen hel - Anschreiben vor: „Wie mag die Einsam - fen, so dürfen wir auf seinen Beistand Telefonisch erreichen Sie die Redak- keit als Schiffbrüchiger sein, allein und hoffen – und werden gerettet. tion unter +49 (0)421 · 53707 627 .

Momentaufnahme

Während einer Kontrollfahrt: das Seenotrettungsboot WALTER ROSE/Station Schilksee in rauer See auf der Kieler Förde Pilotprojekt: Seenotretter statten „kleinste Bootsklasse“ mit modernster Kommunikationstechnik aus

So wie die DGzRS ihre leistungsfähigen Rettungseinheiten ständig weiterent - wickelt, hat nun auch die „kleinste Bootsklasse“ der Seenotretter einen technischen Entwicklungssprung ge - macht: Die Sammelschiffchen erhalten modernste „Kommunikations- und Na - vigationseinrichtungen“, die bargeldlo - se Spenden per Mobiltelefon ermögli - chen.

Der weithin bekannte Sympathieträger der DGzRS bekommt als „digitales Sam - melschiffchen“ neue Funktionen: Mit - tels QR-Code (Quick Response) und der NFC-Technologie (Near Field Communi - cation) nehmen die Schiffchen neben der klassischen Münzfracht jetzt auch bargeldlose Zahlungen per Mobiltelefon entgegen. Ein spezieller Aufkleber, der die Technik und entsprechende Symbole enthält, ermöglicht dies.

„Mit den digitalen Spendenwegen bieten wir den Menschen einfache und zusätzliche Möglichkeiten an, die See - notretter mit kleinen Beträgen zu unter - stützen“, sagt Nicolaus Stadeler, Mit - glied der DGzRS-Geschäftsführung. „Ge - nauso wie unsere Rettungsflotte immer auf dem neusten technischen Stand ist, verfügen jetzt auch unsere Sammel - schiffchen über modernste Technik.“ Ist begeistert von den neuen Spendenmöglichkeiten: Fernsehmoderator und DGzRS-„Boot - Für den Nutzer haben die neuen Funk - schafter“ Yared Dibaba. tionen gleich mehrere Vorteile: Er kann ab sofort auch ohne Kleingeld in der Ta - amtlichen Bereich auf der Internetseite tisch die DGzRS-Spendenseite. Der gro - sche für die wichtige Arbeit der DGzRS der Seenotretter unter dem Menüpunkt ße Vorteil dieser Lösung ist, dass der Nut - schnell und sicher mit seinem „digitalen „Sammelschiffchen“. zer keine App installieren oder starten Portemonnaie“ spenden. Zudem be - muss. Bei beiden Möglichkeiten wird das kommt er im Gegensatz zur Barspende Wie funktionieren die „digitalen Sam - Geld über die Handyrechnung abge - sofort eine Antwort mit einem Dank und melschiffchen“? bucht – Gebühren fallen für den Nutzer Hinweisen auf weitere Informationen nicht an, das Geld landet direkt bei den über die Seenotretter. Dem Nutzer stehen mehrere Spenden - Seenotrettern. wege offen. Zum einen kann er den auf - In einer Testphase stattet die DGzRS zu - gedruckten QR-Code mit einer auf dem Das „digitale Sammelschiffchen“ reali - nächst ausgewählte Sammelschiffchen Smartphone installierten App (Anwen - siert die DGzRS in einem Pilotprojekt ge - in Bremen und Berlin aus. Hinzu kom - dung) „einscannen“. Anschließend wird meinsam mit verschiedenen Partnern: men alle Sammelschiffchen mit einem er direkt auf die DGzRS-Spendenseite Der Dienstleister „twingle“ stellt die On - neuen Ankerplatz – bei ihnen ist ab so - geleitet. Dort kann er die Höhe seiner line-Plattform für das Spenden per QR- fort die neue Technik bereits „ab Werk“ Unterstützung wählen. Zum anderen Code und NFC-Chip bereit, der Halblei - integriert. Auf diesem Weg wollen die kann er die NFC-Kontaktfläche (NFC-Tag) terhersteller NXP Semiconductors liefert Seenotretter Erfahrungen mit den neu - mit integriertem Chip, der eine kabellose die NFC-Chips, das Unternehmen Identi - en Spendenmöglichkeiten sammeln. Für Datenübertragung auf kürzester Entfer - ve ist für Druck sowie Produktion der die Sammelschiffchenbetreuer ändert nung ermöglicht, kurz mit einem NFC- Aufkleber verantwortlich und Samsung sich trotz neuer Technik nichts. Sie fin - fähigen Mobiltelefon berühren. Wie Electronics stellt für die Testphase die den weitere Informationen im ehren - beim QR-Code öffnet sich dann automa - Smartphones zur Verfügung. 20 21 LÄNGSSEITS · AUSGABE 4 / 2013

Nachbarschaftshilfe

Was haben am 30 . Oktober 2013 ein Bäcker mit Schürze, ein Künstler mit Schlapphut und ein Landwirt in Holz - schuhen in der DGzRS-Zentrale in Bre - men gewollt? Die Frage war schnell be - antwortet: Die drei Männer sind Mitglie - der des niederländischen Chores „Olde Jonges Krentebrot“ – was frei übersetzt so viel wie „Rosinenbrot alter Jungs“ heißt – und waren in ihren Auftrittsko - stümen nach Bremen gekommen, um ei - ne Spende in Höhe von rund 800 Euro an die Seenotretter zu übergeben.

Und diese Summe kam nur dank der Holzschuhe des „Landwirtes“ Herman Limburg zusammen. Sie sind nämlich perfekt fürs Geldsammeln geeignet: Beim Chor-Auftritt am 19 . September 2013 in Wolfsburg legten viele der etwa 1.000 Gäste ihre Spenden für die deut - schen Seenotretter einfach in die Holz - schuhe, als das Sammelschiffchen der niederländischen Schwestergesellschaft Hans-Joachim Katenkamp, Leiter des Informationszentrums Nordwest, mit den niederländi - Koninklijke Nederlandse Redding Maat - schen Gästen André „Bäcker“ Hettinga, Herman „Landwirt“ Limburg und Jan „Künstler“ Steen - schappij (KNRM) voll war. Dessen Fracht beek (v. l.) auf dem Museumskreuzer H.-J. KRATSCHKE. erhielt nicht etwa die KNRM, sondern ebenfalls die DGzRS. wir beschlossen, dass ein Viertel unserer Auftritten gesammelte Geld. Und die Gage dem jeweiligen Seenotrettungs - Sänger wollen auch in Zukunft die deut - Doch warum spendet ein niederländi - werk zu Gute kommen soll, in dessen schen Seenotretter unterstützen, ver - scher Chor für das deutsche Seenotret - Land wir auftreten“, begründete André sprach André Hettinga. Dafür nahmen tungswerk? Ganz einfach: „Bei unserer „Bäcker“ Hettinga das Engagement für sie auch ein DGzRS-Sammelschiffchen Gründung vor etwa einem Jahr haben die DGzRS. Hinzu kommt das bei den mit in die Niederlande.

Schrubben, bis es blau wird

Wenn sich Lara, Ilka, Lars, Friederike, jekt entwickeln die sechs- bis 14 -jähri - blaue und weiße Farbe unter einer di - Franziska und Charlotte sehen, ist Spaß gen Cousinen und Cousins aus Mann - c ken Schmutzschicht wieder sichtbar zu garantiert: Irgendein spannendes Pro - heim und Bippen (Landkreis Osnabrück) machen. Am Tag der Taufe war dann al - bei ihren Treffen im - les für die Gäste – Eltern, Großeltern, mer. So verknüpften Freunde und Nachbarn – vorbereitet: Ne - sie im August 2013 ei - ben dem Buffet mit Brombeerkuchen ne Bootstaufe auf und Kindersekt, hatten die Sechs am dem Familien-Bau - Teichufer alles mit Luftschlangen, Luft - ernhof in Lulle-Bippen ballons, selbst gemalten Bildern und ei - mit einer Spendenak - nem Origami-Aquarium festlich ge - tion zugunsten der schmückt sowie einen DGzRS-Infostand Seenotretter. mit einem selbst gebastelten Sammel - schiffchen aufgebaut. Vor dem „Stapellauf“ hatten sie alle Hände Nachdem das Boot schließlich auf den voll zu tun. Vor allem Namen „Brombeer“ getauft war, baten mussten sie das seit Lara, Ilka, Lars, Friederike, Franziska und Jahren eingemottete Charlotte die Gäste um Spenden für die Ilka, Lars (vorne v. l.), Friederike, Eckhard Buning, Franziska und La - Ruderboot kräftig Seenotretter. Und das erfolgreich: 50 ra (hinten v. l.) bei den Vorbereitungen für die Schiffstaufe schrubben, um die Euro überwiesen sie an die DGzRS. Vorbild sein: „Paradies Rügen“ spendet 4.000 Euro

Holger Auffarth, Holger Wille und Wolf - gang Schmidt-Behnke haben einiges ge - meinsam: Sie sind gebürtige Bremer, sie lieben das Meer und leben seit einigen Jahren auf der Ostseeinsel Rügen. Als ehemalige Bremer schlägt ihr Herz für die DGzRS, die ihren Sitz in der Hanse - stadt hat. Deshalb unterstützen sie als Geschäftsführer des Touristikunterneh - mens „Paradies Rügen“ (www.paradies- ruegen.de) mit Sitz im Ostseebad Göh - ren die Seenotretter seit Anfang 2013 kontinuierlich: Pro Buchung spenden sie einen Euro an die DGzRS. Auf diesem Weg sind im ersten Halbjahr 2013 mitt - lerweile 4.000 Euro zusammengekom - men.

„Die Seenotretter leisten seit Jahrzehn - ten vorbildliche Arbeit an Deutschlands Küsten. ‚Paradies Rügen‘ schätzt diese Ar - beit sehr und fühlt sich den Seenotret - tern sehr verbunden“, sagte Holger Wille stellvertretend für seine Geschäftsfüh - rerkollegen bei der Spendenübergabe am Wolfgang Schmidt-Behnke (v. l.), Holger Wille und Holger Auffarth mit Seenotretter Michael 18 . September 2013 auf dem Seenotkreu - Garske (hinten) an Bord des Tochterbootes NOTARIUS des Seenotkreuzers HARRO KOEBKE/Sta - zer HARRO KOEBKE/Station Sassnitz. „Die tion Sassnitz mit dem neuartigen Rettungsnetz Aktion ist keine Eintagsfliege, sondern wir werden sie auch in den kommenden tungswerk aufmerksam zu machen. Viel - Mit den 4.000 Euro haben die Seenotret - Jahren fortsetzen.“ leicht können wir über diesen Weg den ter unter anderem ein neuartiges Ret - einen oder anderen ebenfalls zum Spen - tungsnetz für den Seenotkreuzer HARRO Für Wolfgang Schmidt-Behnke steht das den bewegen.“ Zudem hofft das Trio, dass KOEBKE finanziert. Es erleichtert das Ber - Geld allerdings gar nicht so sehr im Vor - ihre Aktion einen Vorbildcharakter hat gen von schiffbrüchigen Menschen. Das dergrund: „Uns ist es wichtig, möglichst und weitere Touristikunternehmen auf Netz wird am Tochterboot NOTARIUS au - viele Rügen-Urlauber auf das Seenotret - der Ostseeinsel nachziehen werden. ßenbords gehängt.

Sportfischer verhelfen Seenotrettern zu „gutem Fang“

Fünf Makrelen, zwei Wittlinge, zwei Die Abteilungsmitglieder und ihre Klieschen und einen Hornhecht hat die Freunde aus anderen Vereinen hatten Abteilung Sportfischen der Betriebs - im Rahmen einer Hegemaßnahme an sportgemeinschaft Berliner Feuer - diesem Tag 65 Kilogramm Weißfisch wehr e. V. am 15 . September 2013 beim zum eigenen Verzehr aus dem Fluss ge - Kleinbootangeln vor Kühlungsborn aus fischt. der Ostsee gezogen. Auch die Seenotret - ter machten an diesem Tag einen „guten Anschließend „befrachteten“ sie nicht Fang“. nur das Sammelschiffchen, sondern er - steigerten zugunsten der Seenotretter Denn die Sportfischer überreichten am außerdem Sachspenden, mit denen eini - Liegeplatz des Seenotrettungsbootes ge Angelhändler die Aktion unterstützt KONRAD-OTTO eine Spende in Höhe von hatten. 600 Die Sportfischer der Berliner Berufsfeuer - Euro an Jörg Westphal, Leiter des wehr überreichen am Liegeplatz des Seenot - DGzRS-Informationszentrums Nordost. Die Zielmarke für eine Wiederholung ist rettungsbootes KONRAD-OTTO in Kühlungs - Das Geld hatten sie eine Woche zuvor bereits benannt: Die Sportfischer möch - born ihre Spende an Jörg Westphal, Leiter des beim „Spendenangeln“ auf der Ober- ten im kommenden Jahr noch mehr Gä - DGzRS-Informationszentrums Nordost. havel gesammelt. ste zum „Spendenangeln“ begrüßen. 22 23 LÄNGSSEITS · AUSGABE 4 / 2013

Spendenübergabe in luftiger Höhe

Die beiden freiwilligen Seenotretter penstufen hinaufsteigen müssen, be - Grund: Die Übergabe fand auf der Aus - der DGzRS-Station Schilksee Helmut vor sie den symbolischen Spenden - sichtsplattform der Eisenbahnhoch - Kummerfeld und Jens Klünder haben scheck in Höhe von rund 1.510 Euro in brücke Rendsburg an der Südseite des am 26 . September 2013 erst 178 Trep - den Händen halten konnten. Der Nord-Ostsee-Kanals statt.

Dorthin hatte Friedhelm Heuck, Brü- c kenkontrolleur und Leiter der Stahlbau - kolonne beim Wasser- und Schifffahrts - amt (WSA) Kiel-Holtenau, die Seenotret - ter eingeladen. Schließlich war das Geld durch den Verkauf von ausgedienten Brückenteilen im Rahmen des 100 . Ge - burtstages der Eisenbahnhochbrücke zusammengekommen. Außer den See - notrettern profitierten noch die Rends - burger Kinderklinik, der Förderkreis für krebskranke Jugendliche und der Förder - verein Museumsstellwerk Rendsburg von der Idee. Sie erhielten ebenfalls je - weils rund 1.510 Euro. Mit der Aktion In luftiger Höhe: die freiwilligen Seenotretter Helmut Kummerfeld ( 2. v. r.) und Jens Klünder ( 3. wolle das WSA seine Wertschätzung für v. r.) gemeinsam mit Friedhelm Heuck (r.) und den anderen Spendenempfängern auf der Eisen - die wichtige Arbeit der Organisationen bahnhochbrücke Rendsburg Foto: Horst Becker ausdrücken, sagte Friedhelm Heuck.

IHK zu Kiel lobt ehrenamtliche Arbeit

Die Industrie- und Handelskammer zu auf diesem Wege öffentlich unterstrei - LIN und zum Kauf einer Windmessanla - Kiel unterstützt einmal im Jahr ein her - chen.“ Das Geld wird die DGzRS für die ge für das Seenotrettungsboot WALTER ausragendes ehrenamtliches Engage - Modernisierung der Funkanlage der BER - ROSE/Station Schilksee einsetzen. ment: 2013 ist die Arbeit der DGzRS aus - gewählt worden. „Unabhängig davon, dass wir alle potenzielle Schiffbrüchige sind, gefällt uns die Grundeinstellung der DGzRS, keine öffentlichen Mittel in Anspruch zu nehmen“, begründete IHK- Präsident Klaus-Hinrich Vater die Ent - scheidung. Die IHK hatte es der DGzRS beim Jahresempfang am 21 . Januar 2013 im Kieler Schloss ermöglicht, ihre ehrenamtliche Arbeit rund 1.400 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung vorzustellen.

Doch nicht nur das: Am 1. November 2013 überreichte Vater gemeinsam mit IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jörn Biel an Bord des Seenotkreuzers BERLIN/Sta - tion Laboe einen symbolischen Spenden - scheck über 5.000 Euro. Vormann Ger - hard Fries und Helmut Kummerfeld, frei - williger Seenotretter auf der Station Schilksee, nahmen die Spende entgegen. Vater hob hervor: „Wir wollen damit schlicht und einfach der verdienstvollen Was Gutes tun: Dr. Jörn Biel, Gerhard Fries, Jörg Ahrend, Leiter des DGzRS-Informationszen - Arbeit der Seenotretter Respekt zollen trums Nord, Klaus-Hinrich Vater und Helmut Kummerfeld (v. l.) bei der symbolischen Spenden - und die Leistungen der Rettungsmänner übergabe auf dem Seenotkreuzer BERLIN Foto: IHK zu Kiel „Kunstvolle“ Hilfe Danke!

1.800 Euro für den neuen Lister Seenot - rant Hafendeck in List bot sie den Käu - kreuzer: Auslöser für die Spende der Syl - fern des Kunstdruckes einen dafür pas - • Dauerläufer“: Bereits seit 2009 ge - ter Firma Voss war eine Kunstaktion, die senden Bilderrahmen an; zudem ver - hen Mitarbeiter der Kölner Ford- das sh:z-Medienhaus Sylt ins Leben ge - kaufte sie Kunstdruckpostkarten. Einen Werke GmbH für die Seenotretter rufen hatte. Seit September verkaufen Teil des Erlöses – 1.800 Euro – spendete mehrmals im Jahr aufs Wasser – mit die Inselmedien in einer limitierten Auf - das Unternehmen an die DGzRS. einem Wakeboard oder Wasserskiern lage den 70 mal 100 Zentimeter großen unter den Füßen. So auch im Sommer Kunstdruck „Insel der Phantasten“ des Den symbolischen Scheck überreichten 2013 : Im Wasserskizentrum Langen - Malers Hans-Ruprecht Leiß mit einem am 18 . Oktober 2013 die beiden Mitar - feld ließen sich die „Fordler“ wieder Spendenanteil für die Seenotretter. beiterinnen der Firma Voss Ines Hafen - von einem Lift quer über den See zie - stein und Birte Volz auf dem Seenotkreu - hen und die Erfahrenen zeigten ihr Die Firma Voss war von dieser Idee so be - zer MINDEN/Station List an den 3. Vor - Können bei Sprüngen und Drehun - geistert, dass sie sich an der Aktion be - mann Mathias Rönnau und Kapitän Ralf gen. Doch nicht nur der Spaßfaktor teiligte: Bei der Signierstunde des Künst - Krogmann, Leiter der DGzRS-Repräsen - war hoch, sondern auch die Spende lers am 20 . September 2013 im Restau - tanz in Hamburg. für die Seenotretter. Organisator und Logistikfachmann Axel Reschke konnte am Ende einen Überschuss von rund 700 Euro an die DGzRS überweisen. Und auch im Sommer 2014 wird es laut Axel Reschke bei Ford in Köln wieder heißen: „Aufs Wasser für die Seenotretter“.

• Nordsee-Freunde und Seenotretter- Förderer: Die „Freunde der südlichen Nordsee“ aus dem rheinland-pfälzi - schen Singhofen fühlen sich den See - notrettern auf besondere Weise ver - bunden. Viele Reisen führten die Mit - glieder bereits gemeinsam ans Meer. Bei den regelmäßigen Treffen in der Heimat kreist stets das Sammel - schiffchen. Allein in diesem Jahr sind so bereits mehr als 380 Euro zusam - mengekommen. „Wir unterstützen 1986 Ines Hafenstein ( 3. v. l.) und Birte Volz übergeben Mathias Rönnau (l.) und Ralf Krogmann den die Seenotretter bereits seit “, symbolischen Spendenscheck. sagt Rolf Joppich beim jüngsten Tref - fen seiner Vereinsfreunde im eigenen Garten. Selbstverständlich war das Sammelschiffchen auch bei diesem geselligen Beisammensein mit von Bessere Sicht dank LED-Scheinwerfer der Partie.

Das Seenotrettungsboot WOLTERA der nicht beleuchteten Eistonnen. Auch der Station Juist hat in der turnusgemäßen Juister Hafen ist nur durch eine sehr Werftzeit im Sommer einen LED-Schein - schmale und unbefeuerte Rinne zu errei - werfer erhalten. Dies war dank einer chen“, erläuterte er. „Spender-Gemeinschaft“ möglich, die die Kosten von 3.800 Euro übernahm. Zu der „Spender-Gemeinschaft“ gehö - ren: Arbeitsgemeinschaft der Kfz-Sach - „Den Scheinwerfer haben wir uns we - verständigen e. V., Rainer Biasi, Bundes - gen der speziellen Gegebenheiten des verband der freiberuflichen und unab - Reviers und der vielen Krankentranspor - hängigen Sachverständigen für das te bei Dunkelheit gewünscht“, sagte Vor - Kraftfahrzeugwesen e. V., Deutsche Au - Die „Freunde der südlichen Nordsee“ um mann Michael Jüchter bei der Spenden - tomobil Treuhand GmbH, Frank Endel - Rolf Joppich ( 4. v. l.) mit „ihrem“ Sammel - übergabe am 27 . August 2013 im Insel - mann, Kleine GmbH & Co KG, Gerd Rin - schiffchen im heimischen Garten in hafen. „In den engen Fahrrinnen vor Juist derhagen, Spedition Gebr. Jüchter Rheinland-Pfalz gibt es kaum befeuerte Seezeichen – nur GmbH, Tischlerei Woodstock und Hans- Foto: Bernd-Christoph Matern Pricken und im Winter die ebenfalls Ludwig de Vries. 24 25 LÄNGSSEITS · AUSGABE 4 / 2013

Danke! „Schnupperfahrt“ mit einem Porsche

• Ansteckende Leidenschaft: Der Shantychor „Blaue Jungs“ aus Aurich hat am 12 . September 2013 im Kur - saal von Neuharlingersiel ein Bene - fizkonzert zugunsten der DGzRS ge - geben. Die mehr als 250 Zuhörer lie - ßen sich von der großen Leidenschaft der Sänger für die Welt der Seefahrer und Seenotretter anstecken: Am En - de waren die Sammelschiffchen mit rund 620 Euro sehr gut gefüllt. Außer den „Blauen Jungs“ traten in diesem Jahr verschiedene Shantychöre in dem kleinen Fischerort an der Nord - Überraschung gelungen: Tourismusdirektor Olaf Dose-Miekley, Grömitz’ Bürgermeister Mark seeküste auf – die jeweiligen Einnah - Burmeister, Guido Förster, RSH-Moderatorin Sophie Schneider, Peter Santarelli und Wilhelm men kamen ebenfalls der DGzRS zu Rüschenbeck bei der Spendenübergabe (v. l.) Gute. So eine Überraschung kann es öfter ge - ter pro gefahrenen Kilometer um eine ben: Gemeinsam mit dem Porsche-Zen - Zwei-Euro-Spende. Den Erlös von 1.200 • Virtuelle Reise: In einer Woche virtu - trum Lennetal und dem Juwelier Rü - Euro erhöhte Peter Santarelli großzügig ell um den Globus fliegen – das ist die schenbeck hat der Tourismusservice auf 2.000 Euro, und Wilhelm Rüschen - Idee hinter der einmal im Jahr statt - Grömitz am 27 . Juli 2013 im Rahmen der beck, Geschäftsführer Juwelier Rüschen - findenden weltweiten Spendenakti - Feierlichkeiten zum 200 . Geburtstag des beck, steuerte weitere 2.000 Euro bei. on „WorldFlight“ . In jeweils original - Ostseebades eine unerwartete Spen - Am Abend überreichten die Beteiligten getreuen Homecockpits – einem denaktion veranstaltetet. Das Ergebnis: den symbolischen Scheck auf der Bühne Flugsimulator – jetten die Länder - 4.000 Euro für die Seenotretter. des Radiosenders RSH an Guido Förster, teams bei 45 Zwischenlandungen Vormann des in Grömitz stationierten um die Welt. Mit dabei ist seit 2011 Peter Santarelli, Verkaufsleiter des Por - Seenotkreuzers HANS HACKMACK. auch eine Crew aus Deutschland, die sche-Zentrums, hatte im Grömitzer sich für die Seenotretter als Spenden - Yachthafen einige Sportwagen der Und damit nicht genug: Beim ebenfalls partner entschieden hat. Wie bereits Stuttgarter Automobilschmiede ausge - an dem Tag stattfindenden Open Ship im ersten Jahr sammelten die deut - stellt. Die Besucher durften die Autos konnten die DGzRS-Ehrenamtlichen Elke schen Initiatoren beim „WorldFlight nicht nur ansehen, sondern mit ihnen und Gerd Mein sowie der freiwillige See - 2012 “ mit 5.800 Euro erneut einen auch eine „Proberunde“ drehen. Die notretter Joachim Fahlke sechs neue För - vierstelligen Betrag für die DGzRS. Im „Schnupperfahrer“ bat der Verkaufslei - derer gewinnen. April 2013 war ein Teil des Teams an Bord des Seenotkreuzers BERLIN/Sta - tion Laboe, um den symbolischen Spendenscheck zu übergeben. Lyrik und Musik in der Kirche

In der Stadtkirche Vegesack hat am die Seenotretter von rund 430 Euro – ein 1. August 2013 anlässlich des „Festivals voller Erfolg für alle Beteiligten. Maritim“ die Veranstaltung „Ringelnatz und die Lieder der See“ zugunsten der Seenotretter stattgefunden.

Der Seemannschor Vegesack unter der Leitung von Brigitt Kropp entführte mit seinen Interpretationen von bekannten Shantys die Zuhörer in ferne Länder und sang von Abenteuern, Sehnsucht und Romantik. Schauspieler Michael Hans Jan Pemöller ( 2. v. l.), Mitorganisator des Herrmann ließ dagegen in seiner Lesung deutschen „WorldFlight“-Teams, besuch - einige Gedichte und Geschichten aus te im April 2013 gemeinsam mit einem der Feder des Lyrikers Joachim Ringel - Teil der Crew die Besatzung des Seenot - kreuzers BERLIN/Station Laboe um Vor - natz lebendig werden. Die begeisterten mann Gerhard Fries (r.). Zuschauer bedankten sich bei den Vor - Seemannschor Vegesack singt für die tragenden mit einer Gesamtspende für Seenotretter. Partner seit 25 Jahren: Danke! Revell und die Seenotretter • „Gravierende“ gute Tat: Erneut ha - ben die Seenotretter von der gemein - Seit einem Vierteljahrhundert koope - samen Aktion „Gravierend mehr Si - riert die DGzRS mit dem Modellbauher - cherheit“ der Wasserschutzpolizei steller Revell aus dem ostwestfälischen Flensburg und des Yachtversicherers Bünde. Den Beginn der Zusammenarbeit Pantaenius profitiert – rund 120 Euro markierte die Miniatur-Ausgabe des steckten die Skipper in dieser Saison Seenotkreuzers BERLIN, den die Firma ins Sammelschiffchen der DGzRS. 1988 auf den Markt brachte. In der Fol - Auch 2013 verlangten die Beamten gezeit liefen im Hause Revell mit gro - für die Gravur und Registrierung von ßem Erfolg weitere Bootsklassen der Außenbordmotoren, Schlauchbooten DGzRS vom Stapel. Hiervon profitierten und Ausrüstungsgegenständen kei - auch die Seenotretter: Im Laufe der Zeit ne Gebühr. Stattdessen baten sie um flossen aus dem Verkauf der Modellbau - eine Spende für die Seenotretter. Be - sätze über 100 .000 Euro an das Seenot - reits seit 2002 gibt es diese Aktion, rettungswerk. Im Jubiläumsjahr gab es die seinerzeit Günter Herrmann, im Sommer ein Wiedersehen mit Revell Ullrich Taubert (r.), Chefentwickler der Firma Pressesprecher der Wasserschutzpo - sowohl an Bord der BERLIN auf der Stati - Revell, überreicht den ersten Jubiläums- lizei Flensburg, ins Leben gerufen on Laboe als auch im Herbst bei einer Modellbaukasten des Seenotkreuzers BERLIN hatte. In dieser Zeit kamen rund Sonderausstellung in Bünde im Auto - auf der Station in Laboe an den Vormann Ger - 9.100 Euro für die DGzRS zusammen. haus „Bollmeyer“. hard Fries des Seenotkreuzers BERLIN. Und auch wenn der Initiator Ende Au - gust in den Ruhestand ging, soll die Aktion fortgesetzt werden. Das kün - digte sein Nachfolger Jens Albert an. Die Seenotretter bedanken sich bei Ein Stück mehr Sicherheit Günter Herrmann für die jahrelange gute Zusammenarbeit und wün - schen ihm für die Zukunft alles Gute! Einen Überlebensanzug hat die Deut - derem der Überlebensanzug ange - sche Post AG jetzt den Seenotrettern ge - schafft, den Stefanie Becker in Gegen - spendet. Zur Übergabe besuchte Stefa - wart von Nicolaus Stadeler, Mitglied der nie Becker, Vertrieb Bremen Deutsche der DGzRS-Geschäftsführung, an den Post AG, am 8. Oktober 2013 die Besat - diensthabenden Vormann Thomas zung auf dem Seenotkreuzer HERMANN Müller überreichte. Sie dankte ihm und MARWEDE der DGzRS-Station Helgo - seiner Crew stellvertretend für alle See - land, der sich zur Übernahme von Kraft - notretter für ihren Einsatz an der Küste. stoff und Wasser und zum Besatzungs - Die Bedeutung der DGzRS sei wohl allen wechsel für einige Stunden in Cuxhaven Menschen an den Küsten und vielen im aufhielt. Binnenland bewusst, so Stefanie Becker. „Deshalb spenden wir mit dem Überle - Von der Gesamtspende der Deutschen bensanzug für die Besatzung besonders Vormann Johannes Lund sowie die frei - Post AG über 1.000 Euro wurde unter an - gern ein Stück Sicherheit.“ willigen Seenotretter Lutz Husfeld und Axel Willy Bohn (v. l.) der Station Langbal - ligau bedanken sich bei Günter Herrmann (2. v. l.) für die gute Zusammenarbeit.

• Mehr sehen: Dank einer 2.510 -Euro- Spende kann die DGzRS einen moder - nen Suchscheinwerfer mit LED-Tech - nik für das Seenotrettungsboot CAS - PER OTTEN der Freiwilligen-Station Langeoog anschaffen. Das Geld hatte die Langeoogerin Dagmar Winkler im Juni 2013 auf der Feier zu ihrem 50 . Geburtstag gesammelt. „Ich finde toll, was die DGzRS, die sich nur aus Spenden finanziert, für Menschen in Not leistet“, begründete sie ihren Ein - Maschinist Benjamin Großer testet den neuen Überlebensanzug im Beisein von Vormann Tho - satz für die Seenotretter. mas Müller (l.), Stefanie Becker und Nicolaus Stadeler (r.). 26 27 LÄNGSSEITS · AUSGABE 4 / 2013

Danke! Freiwilligen-Station Eiderdamm erhält Defibrillator • Einfach mal so: Manuela Renken und Mario Lutz sind seit einigen Jah - ren bekennende Freunde und Förde - Die Sparkasse Westholstein ist ein ver - Besichtigungsrunde von der Leistungs - rer der Seenotretter. Die Freiwilligkeit lässlicher und langjähriger Partner der fähigkeit des Seenotrettungsbootes und die Finanzierung ausschließlich DGzRS. Jetzt hat sie das Seenotrettungs - PAUL NEISSE der Station Eiderdamm. aus freiwilligen Zuwendungen impo - werk erneut unterstützt: Die Seenotret - nieren dem Paar besonders. Die ge - ter der Freiwilligen-Station Eiderdamm meinsamen Urlaube an der Ostsee erhielten einen Defibrillator im Wert nutzen die beiden dazu, die dort sta - von rund 2.000 Euro. Diesen überreichte tionierten Seenotkreuzer und deren Sparkassendirektor Tede Ibs am 17 . Ok - Besatzungen zu besuchen. In diesem tober 2013 an Vormann Rainer Wallhof Jahr waren sie am 9. September 2013 und seine Crew. auf der HANS HACKMACK/Station Grömitz und hatten eine kleine Über - Das soziale Engagement gehöre zum raschung dabei: eine zusätzliche Selbstverständnis der Sparkasse West - Spende über 500 Euro. holstein und sei ein fester Bestandteil ih - rer Arbeit, sagte Ibs. „Wir wissen um die gefahrvolle Arbeit der Seenotretter und unterstützen die Arbeit der Rettungs - männer, die sich zum Wohle anderer der Neue Ausrüstung für die freiwilligen Seenot - Naturgewalt des Meeres stellen, sehr retter der Station Eiderdamm: Sparkassen- gern“, hob der Sparkassendirektor her - direktor Tede Ibs ( 2. v. l.) überreicht den Defi - vor. Im Anschluss an die Übergabe über - brillator an Olaf Petersen, Friedemann Kern, zeugte er sich bei einer ausführlichen Rainer Wallhof und Dirk Lorenzen (v. l.).

Pesos, Dollar, Pfund und Franken: volle Schiffchen, Retter danken!

Seit Einführung des Euros klimpern nicht Clubpräsident Jan Scherf übergab Hans- Manuela Renken und Mario Lutz überrei - mehr ganz so viele Münzen fremder Joachim Katenkamp, Leiter des DGzRS- chen den symbolischen Spendenscheck Währungen in den Portemonnaies heim - Informationszentrums Nordwest, am auf dem Seenotkreuzer HANS HACK - kehrender Urlauber. Doch die seit über 11 . September 2013 die jüngste Spende. MACK an Vormann Stephan Prahl (r.) und 25 Jahren währende Sammelaktion des Die Lions hatten das ohnehin gute Er - den freiwilligen Seenotretter Joachim Fahlke. Lions-Clubs Jever lohnt sich nach wie vor: gebnis aufgestockt, und zudem hatten Erneut sind 3.250 Euro zugunsten der ihre Freunde aus dem niederländischen Seenotretter zusammengekommen. Partnerclub aus Emmen, die an diesem • Treue „Seemänner“: Der Seemanns - Tag in Jever zu Gast waren, 250 Euro bei - chor Hannover setzt sich seit vielen gesteuert. Jahren für die Seenotretter ein. „Die Nähe zum Meer verbindet“, begrün - Im Lauf der Zeit hat die Sammlung eini - det Chor-Mitglied Günter Robohm ge Tonnen an Fremdwährung erbracht – das Engagement. Am 31 . August mit einem Gegenwert von insgesamt 2013 feierte der Chor im Freizeitheim mehr als 48 .000 Euro für die DGzRS. Die Hannover-Döhren sein 20 -jähriges Aktion läuft weiter. Die Münzen können Bestehen und blickte dabei auch auf in die markanten Sammelschiffchen der eine stolze Spendenbilanz zurück: DGzRS oder in die speziellen Sammeldo - Fast 18 .000 Euro haben die Sänger sen der Lions, die der Clubbeauftragte seit 2007 bei Benefizkonzerten für Udo König bei Banken in Friesland auf - die oft gefahrvolle Arbeit der Seenot - Die Lions-Präsidenten Jan Scherf (Jever, v. l.) gestellt hat, eingeworfen werden. retter gesammelt. Die DGzRS gratu - und Henk Zilverberg (Emmen) sowie der liert herzlichst zum runden Geburts - Clubbeauftragte für die DGzRS-Sammlung, Udo König, übergeben dem Leiter des DGzRS- Die Seenotretter danken allen Spendern, tag und bedankt sich für die langjäh - Informationszentrums Nordwest, Hans- den Lions für die „löwen“-starke Unter - rige Treue! Joachim Katenkamp, 3.250 Euro für die stützung und nicht zuletzt den beteilig - Arbeit der Seenotretter. ten Banken in Friesland. Rock meets Rescue Danke!

Wenn Klaus Lage und Dr. Bernd Anders sich treffen, dann gibt es immer viel Ge - • „Kohle gebunkert“: Im Mai hat die sprächsstoff aus der Welt der Rockmusik Kameradschaft ehemaliger Soldaten, – und eine Spende für die Seenotretter. Reservisten und Hinterbliebener (KERH) Ulmen/Cochem ihr 20 -jähri - Der Eine (am Sammelschiffchen) enga - ges Bestehen in Lutzerath (Rhein - giert sich ehrenamtlich für die DGzRS; land-Pfalz) gefeiert. Mit dabei waren ruft bei seinen Auftritten zu Spenden die Seenotretter – zumindest in Form auf (siehe auch www.klauslage.de) und einer kleinen Präsentation. Diese hat - gibt einen Teil des Verkaufs seiner CDs ten die beiden gebürtigen Wilhelms - an das Rettungswerk weiter. havener Anne und Bernhard Piechota mit Hilfe der DGzRS-Zentrale in Bre - Allein Ende Oktober waren es wieder ex - men organisiert. Den Lohn der Arbeit akt 391 ,77 Euro, und dafür auch an die - – ein prall gefülltes Sammelschiff - ser Stelle herzlichen Dank! Der Andere chen – überreichte das Ehepaar am kümmert sich von morgens bis abends Tag der Seenotretter ( 28 . Juli 2013 ) in um die Darstellung der Seenotretter in ihrer alten Heimat an Vormann Erwin der Öffentlichkeit und greift in seiner Klaus Lage (l.) und Dr. Bernd Anders auf dem Clausen. Die Seenotretter bedanken Freizeit mitunter zur (Rock-) Gitarre. Museumskreuzer H.-J. KRATSCHKE sich herzlich für 160 Euro.

10 .000 Euro dank Spenden-Fischbrötchen von Gosch

Anne und Bernhard Piechota (M.) ge - meinsam mit Vormann Erwin Clausen am Liegeplatz des Seenotrettungsbootes OTTO BEHR

• Obst essen: Ein weiteres Mal hat die Jürgen Gosch ( 2. v. l.) mit Melanie Lipp, Nicolaus Stadeler und Monika Grimme (v. l.) von den Messe Frankfurt Exhibition GmbH Seenotrettern auf den internationalen Konsumgü - termessen „Ambiente“ und „Tenden - Im ungewöhnlichen Spendenwettbe - sondern rundete den Verkaufserlös der ce“ im Februar und August 2013 Geld werb für den neuen Seenotkreuzer der leckeren Meeresdelikatessen „für auf die für die Seenotretter gesammelt. Ge - Station List auf Sylt (wir berichteten) Hand“ am Ende von fast 5.000 Euro auf treu dem Sprichwort „An apple a day haben die Freunde der Nordseeinsel im 10 .000 Euro großzügig auf. keeps the doctor away“ konnten sich August etwas Boden gut machen kön - die Besucher der Frankfurter Messe - nen: 10 .000 Euro sind beim Fischbröt - Und wer außerhalb des Aktionszeit - hallen mit vitaminreichem Obst stär - chenverkauf zugunsten der DGzRS am raums bei Gosch speist, kann die Seenot - ken. Wer wollte, spendete für diesen 23 . August 2013 bei Gosch in Wenning - retter ebenfalls unterstützen: „Einfach kostenlosen Service an die DGzRS. stedt und List zusammengekommen. die bekannten Sammelschiffchen or - Die bereitstehenden Sammelschiff - dentlich befrachten“, ermuntert Jürgen chen waren am Ende mit insgesamt Unternehmer Jürgen Gosch stand nicht Gosch zum Spenden, „sie stehen ständig 2.820 Euro beladen. nur persönlich hinterm Verkaufstresen, in allen Filialen auf der Insel.“ 28 29 LÄNGSSEITS · AUSGABE 4 / 2013

Danke! Schüler „erlaufen“ 2.000 Euro

ern) mit einem mobilen Defibrillator • Wiederholungstäter: Was zum 80 . ausgestattet. Die dafür notwendigen Geburtstag so erfolgreich war, wird 2.000 Euro hatten rund 300 Schüler des zum 85 . einfach noch einmal ge - Sonderpädagogischen Förderzentrums macht, hat sich Dr. Friedrich Wilhelm der Schule bei einem Spendenlauf im Müller gedacht: Er bat seine Gäste er - Mai „erlaufen“. Sportlehrerin Jutta Ham - neut darum, auf Geschenke zu ver - merschmidt, die die Aktion organisiert zichten und stattdessen für die See - hatte, übergab das vollautomatische Ge - notretter zu spenden. Das aufgestell - rät mit Sprachanleitung am 8. August te Sammelschiffchen war am Ende 2013 an Vormann Thomas Schulze. „Es der Feier reichlich gefüllt. Das Ge - dauerte etwas, bis ich das Kollegium burtstagskind selbst rundete die Jutta Hammerschmidt übergibt den Defibril - überzeugen konnte, die Seenotretter Spende auf 400 Euro auf. Am 20 . Sep - lator an Vormann Thomas Schulze (l.) und die und dieses Projekt zu unterstützen“, be - tember 2013 nahm der freiwillige Rettungsmänner Wolfgang Apitz ( 2. v. l.), richtete Jutta Hammerschmidt. Seenotretter Johannes Erichsen das Werner Flemig ( 3. v. l.) sowie Ulrich Flemig. Geld im Hafen von Gelting entgegen Das Förderziel stellte sich aber als so – am Liegeplatz der Segelyacht „An - Die Freiwilligen-Station der DGzRS in reizvoll heraus, dass am Ende der Erlös taris“ des Jubilars. Damp ist jetzt dank einer Spende der Pe - um mehrere Hundert Euro höher lag als stalozzischule in Forchheim (Nordbay - bei vorherigen Spendenläufen.

Inselkrimi-Lesung mit Sammelschiffchen Dr. Friedrich Wilhelm Müller (r.) über - reicht die Spende seiner Geburtstags- gäste an den freiwilligen Rettungsmann Norderney menschenleer, Fensterläden um eine Spende für die Seenotretter. Gut Johannes Erichsen. klappern im Wind – wo sind die Insula - 135 Euro zählten die ehrenamtlichen ner? In Manfred Reuters zweitem Insel - Mitarbeiter der DGzRS nach der span - • „Putten“ für die Seenotretter: Bei ei - krimi „Norderney-Flucht“ deutet sich ei - nungsgeladenen Veranstaltung in den nem Golfturnier am 6. September ne Katastrophe an, und dann geschieht Sammelschiffchen. 2013 auf der Nordseeinsel Sylt sind auch noch ein Mord. 250 Euro für die DGzRS erspielt wor - Damit nicht genug: Silke und Jann En - den. Zum Ausklang der 27 . Internatio - Bei der Premieren-Lesung im „Weißen nen von der Firma „Meer-Raum“, die den nalen Sylter Woche der Anästhesie Saal“ des Norderneyer „Conversations - Saal dekoriert hatten, überreichten au - hatte Professor Michael Zenz seine hauses“ am 14 . September 2013 bat der ßerdem eine 500 -Euro-Spende an die Kollegen zum „Bälleschlagen“ einge - ehemalige Lokalredakteur seine Zuhörer DGzRS. laden. Die Startgelder spendeten die Ärzte den Seenotrettern. Die Verbin - dung zu den golfenden Medizinern hatte Markus Stumm hergestellt. Er ist freiwilliger Notarzt auf dem See - notkreuzer MINDEN/Station List.

Barspende: Manfred Steffen (l.), ehren - amtlicher Mitarbeiter der DGzRS, nimmt die 250 Euro für die Seenotretter von Pro - fessor Michael Zenz entgegen. Dirk Vißer (v. l.), Jana Aschmann und Frank Kahl übernehmen nach der Lesung mit Manfred Reuter (kl. Bild) die Spende von Silke und Jann Ennen von „Meer-Raum“. Fotos: Antje Köser Spektakuläres für die Stube

Drei der beeindruckenden Aufnahmen, die es im Seenotretter-Shop auf Leinwand und Aluminiumträger gibt. Fotos: Sven Junge (großes Bild), Thomas Steuer (Bild unten links) und DGzRS-Archiv

Die Welt der Seenotretter ins Wohnzim - Archiv auf spektakuläre Bilder der Foto - Shop-Angebot haben die Seenotretter in mer holen: Dies ist seit Kurzem mit ein - grafen Sven Junge und Thomas Steuer Kooperation mit „Photo Dose“ realisie - drucksvollen Fotos auf Leinwand oder zurückgreifen. Beide stellen dem See - ren können. Der Fotodienstleister stellt Aluminiumträger möglich. Für das neue notrettungswerk seit Jahren honorarfrei sein professionelles Know-how zur Ver - Angebot aus dem Seenotretter-Shop ihre beeindruckenden Aufnahmen zur fügung und wickelt auch den Versand (www.seenotretter-shop.de) konnte die Verfügung. Dafür auch an dieser Stelle ab. Dank dieser Unterstützung kann die DGzRS neben Fotos aus dem eigenen noch einmal herzlichen Dank! Das neue DGzRS den Artikel anbieten.

Bei uns geht Ihre Spende Die nächste garantiert nicht unter. Generation

Er krabbelt schon – der Seenotretter- Nachwuchs. Mit einer Strickmütze der DGzRS hat der Enkel eines freiwilligen Seenotretters der Station Brunsbüttel auf jeden Fall schon einmal die richtige Kopfbedeckung – nur am Outfit muss noch gearbeitet werden … www.seenotretter.de 30 31 LÄNGSSEITS · AUSGABE 4 / 2013

Bücherschapp

Seegeschichten von Gero Klemke (Illustrationen) und Margrit Hohlfeld (Text)

28 Seiten, ISBN: 978 -3869270081 , Oceanum-Verlag, 9,90 Euro, vom Verlag empfohlen für Kinder ab 6 Jahren

Typenkompass Seenotkreuzer Mit den „Seegeschichten“ legt das Deut - sche Schiffahrtsmuseum erstmals seit von Hans Karr Vormann Knuddel, vielen Jahren wieder eine Veröffentli - der Seenotretter chung vor, die sich gezielt an Kinder rich - 128 Seiten, ISBN: 978 -3613507432 , von Petra Petersen tet. Es ist ein Bilderbuch zum Anschau - Pietsch-Verlag, 9,95 Euro en, Entdecken, Vorlesen und Lesen für 112 Seiten, ISBN: 978 -3830198093 , R. G. Kinder ab sechs Jahren. Zu den 13 hu - Der „Typenkompass Seenotkreuzer“ ist Fischer Verlag, 9,80 Euro morvollen großformatigen Farbzeich - ein handliches Kompendium über die ein - nungen vom Museumspädagogen Gero zelnen Schiffsklassen der DGzRS in Ta - Klemke erzählt Margrit Hohlfeld kurze schenbuchformat, das dem Leser einen Petra Petersen erzählt in ihrem Buch Geschichten. Diese hat sich der fiktive schnellen Zugang zu den verschiedenen „Vormann Knuddel, der Seenotretter“ Vormann Karl in seinen Kindertagen zu Schiffstypen bietet. Dabei legt der Autor aus den ersten Tagen im Leben des Ted - einzelnen Schiffen – vom Seenotkreuzer Hans Karr seinen Fokus – wie der Titel dys Vormann Knuddel. Dieser erwacht über Hafenschlepper bis zum Walfänger schon andeutet – auf die Seenotkreuzer. an einem frühen Morgen in der DGzRS- – ausgedacht. In einem gesonderten Kapitel geht er Zentrale in Bremen zum Leben und wird aber auch kurz auf die unterschiedlichen im Verlauf der Geschichte zu einem ech - Seenotrettungsboote ein. Nach einer kur - ten Seebären. Bevor er allerdings auf zen Einführung in die Entstehungs- und dem Seenotkreuzer HERMANN MARWE - Entwicklungsgeschichte der deutschen Alle Bücher DE/Station Helgoland als Vormann sei - Seenotrettung stellt Hans Karr die ver - sind auch im nen aufregenden und mitunter gefahr - schiedenen Schiffsklassen und ihre tech - vollen „Dienst“ antreten kann, muss er nischen Details vor. Hierbei geht der Autor Seenotretter-Shop allerlei spannende Abenteuer in der chronologisch vor und zeigt so die techni - „Seenotretter-Welt“ überstehen und sei - sche Entwicklung von den beiden Prototy - erhältlich: ne „Vormannsausbildung“ abschließen. pen BREMEN und HERMANN APELT bis zu www.seenotretter-shop.de Das Buch richtet sich an Kinder im Alter den modernen Spezialschiffen wie die von drei bis sechs Jahren und ist mit vie - HARRO KOEBKE auf. len Fotos illustriert.

Bei uns geht Ihre Spende garantiert nicht unter. Veranstaltungen

Einzelveranstaltungen Hafenfeste, Open Ship, Rettungsvorführungen, Messen, Ausstellungen

28 .10 .- 06 .01 . Hamburg – Schaufensterausstellung mit historischem Hintergrund bei Tropen- und Marinebekleidung Ernst Brendler, Große Johannisstr. 15 29 .11 .- 01 .12 . Bönningstedt – Hausmesse bei Gründls-Bootsimport mit Infostand der Seenotretter, täglich 11 bis 17 Uhr 01 .12 .- 06 .01 . Hamburg – „Die Flut – Erlebnisausstellung Sturmflut 1962 “ mit historischer Ausstellung der Seenotretter, Hafen-City, Hongkongstr. 2-4, täglich 10 bis 18 Uhr 05 .- 08 .12 . Hannover – Messe „Pferd & Jagd“ mit Infomobil der Seenotretter, täglich 10 bis 18 Uhr 06 .- 08 .12 . Niendorf/Ostsee – „Fischers Wiehnacht“ im Hafen mit Infomobil der Seenotretter, Open Ship auf der HANS HACKMACK am Sa. und So., 11 bis 17 Uhr 07 .- 08 .12 . Neustadt in Holstein – Advent-Boat-Show in der „Ancora-Marina“ mit Infostand der Seenotretter, Sa. 10 bis 17 Uhr, So. 10 bis 16 Uhr 12 .12 . Bonn – Adventsbasar im Gemeindehaus der ev. Erlöser-Kirchengemeinde mit Infostand der Seenotretter von 15 bis 17 Uhr 24 .12 . Warnemünde – Der Seenotkreuzer ARKONA bringt den Weihnachtsmann um 11 Uhr zu den Kindern auf die Mittelmole. 28 .- 29 .12 . Norderney – Infotage im historischen Weststrandschuppen mit SAR-Übung um 11 Uhr und 16 Uhr mit Seenotkreuzer BERNHARD GRUBEN, Ausstellung des Ruderrettungsbootes FÜRST BISMARCK ab 10 Uhr 29 .12 . Grömitz – Weihnachtspunschaktion der Gemeinde Grömitz am Liegeplatz des Seenotkreuzers HANS HACKMACK von 13 bis 16 Uhr, Open Ship 01 .01 . Norderney – Infotag im historischen Weststrandschuppen beim traditionellen Norderneyer Neujahrsschwimmen am Weststrand von 11 bis 13 Uhr 06 .01 . Bremen – Eiswette am Punkendeich mit Infostand der Seenotretter ab 12 Uhr 12 .01 . Hamburg-Finkenwerder – Schredderfest der Freiwilligen Feuerwehr Finkenwerder mit Infostand der Seenotretter, 11 bis 17 Uhr, Doggerbank-Weg 1 17 .- 19 .01 . Oldenburg i. O. – Messe „Caravan, Freizeit, Reisen“ mit Messestand der Seenotretter, -Ems-Hallen, täglich von 10 bis 18 Uhr 18 .01 .- 26 .01 . Düsseldorf – Wassersportmesse „boot 2014 “ mit Messestand der Seenotretter, Halle 14 , Stand 14 A51 , täglich 10 bis 18 Uhr 25 .01 .- 02 .02 . Hannover – „ABF-Verbrauchermesse“ mit Infomobil der Seenotretter, Messegelände Hannover, täglich von 10 bis 18 Uhr 10 .- 11 .02 . Husum – Messe „Nord Gastro & Hotel“ mit DGzRS-Infopoint, Messehalle Husum, täglich von 10 bis 18 Uhr 21 .- 23 .02 . Bremen – Messe „Boatfit“ mit Messestand der Seenotretter, Messe Bremen, täglich von 10 bis 18 Uhr 27 .02 .- 02 .03 . Kiel – Kieler Umschlag mit Infostand der Seenotretter ab Freitag im Laboer Festzelt von 11 bis 18 Uhr 28 .02 . Wismar – Kinder-Uni. Wer kommt bei SOS auf See? Wissenswertes für Kinder über die Seenotrettung, 14 bis 16 Uhr, Campus der Hochschule Wismar, Haus 1, Hörsaal 101 06 .- 09 .03 . Wismar – Messe „Hanse-Schau“ mit Infostand der Seenotretter, Halle 1, täglich von 10 bis 18 Uhr 21 .- 23 .03 . Rostock – Messe „Boot & Angeln“ mit Infostand der Seenotretter, Hanse Messe, täglich von 10 bis 18 Uhr 27 .- 30 .03 . Laboe – Dorschtage mit Infomobil der Seenotretter, Open Ship auf dem Seenotkreuzer BERLIN am 29 . und 30 .03 ., jeweils von 10 .30 bis 12 Uhr und 14 bis ca. 15 Uhr

Regelmäßig wiederkehrende Veranstaltungen Open Ship, Rettungsvorführungen, Filmvorträge, Infotage

Helgoland stationsbezogene Bilderausstellung und Filme, Rettungsschuppen am Südhafen, 10 bis 12 und 13 bis 18 Uhr: jeden Freitag und Samstag Norderney Filmvortrag, alter Rettungsschuppen, Weststrand, 16 Uhr: 29 .11 ., 13 .12 . Wilhelmshaven Filmvortrag, Rehaklinik, Bremer Straße 2, 19 .30 Uhr: 12 .12 .

Alle Angaben erfolgen ohne Anspruch auf Vollständigkeit und ohne Gewähr für Termine. Sofern nicht anders vermerkt, ist der Eintritt frei. Bitte beachten Sie lokale Aushänge und Presseankündigungen. Alle Termine finden Sie auch auf der Internetseite der DGzRS: www.seenotretter.de/termine 32 LÄNGSSEITS · AUSGABE 4 / 2013

Seenotretter geben Typschiff für neue 28 -Meter-Klasse in Auftrag

Erste Seegangsversuche am Modell haben in der Hamburgischen Schiffbau-Versuchsanstalt stattgefunden. Foto: Peter Neumann/YPScollection

Taufe des ersten Neubaus zum Seenotkreuzer an der schleswig-holstei - Rumpfform zu optimieren. Mit dem Ver - 150 . Geburtstag der DGzRS nischen Westküste (Baujahr 1985 ). Ge - lauf dieser Versuche ist die DGzRS sehr meinsam mit den in den vergangenen zufrieden. Die Eckdaten der neuen Klasse: 2015 geplant Jahren in Dienst gestellten kleineren neuen Seenotkreuzern der Nachbarsta - Länge über Alles: Die DGzRS hat den Auftrag zum Bau des tionen wird der Neubau diesen Teil der 27 ,90 Meter Typschiffs für eine völlig neue Seenot - viel befahrenen Deutschen Bucht absi - Breite über Alles: 6,2 Meter kreuzer-Klasse vergeben. Das moderne chern. Tiefgang: 2,00 Meter Spezialschiff, in das alle Erfahrungen der Seenotretter aus dem Einsatz einflie - Über den Ersatzzeitpunkt der ersten im Geschwindigkeit: 24 45 ßen, wird von der Fassmer-Werft in Ber - Dienst befindlichen 27 ,5-Meter-Seenot - Knoten (ca. km/h) 9 4 ne an der Unterweser gebaut. Der erste kreuzer, die 2015 das durchschnittliche Besatzung: / Pers. (Stamm/Einsatz) Neubau dieser neuen 28 -Meter-Klasse Dienstalter bei der DGzRS von rund 30 Antrieb: soll 2015 im Rahmen der Feierlichkeiten Jahren erreichen, hat das Rettungswerk zwei Propeller, je 1.440 kW/ 1.958 PS = zum 150 -jährigen Jubiläum der DGzRS noch keine Entscheidung getroffen. 2.880 kW/ 3.916 PS getauft und in Dienst gestellt werden. Verdrängung: 120 Tonnen Die sechs Schiffe dieser Klasse sind sei - Der völlig neu konstruierte Seenotkreu - nerzeit über einen Zeitraum von acht In der für Seenotkreuzer typischen Heck - zer ist als leistungsfähiger Nachfolgetyp Jahren ( 1984 /85 bis 1992 /93 ) gebaut wanne wird der neue Seenotkreuzer ein für die bewährte 27 ,5-Meter-Klasse der und in Dienst gestellt worden. Entspre - gut acht Meter langes Tochterboot mit DGzRS vorgesehen. Die Stationierung chend wird auch ihr Ersatz nach und sich führen. Wie alle Rettungseinheiten des ersten Neubaus der 28 -Meter-Klasse nach über einige Jahre hinweg erfolgen. der DGzRS werden Seenotkreuzer und soll nach derzeitigen Planungen Mitte Tochterboot im bewährten Netzspan - 2015 auf Amrum erfolgen. Dort soll das Für die neue 28 -Meter-Klasse haben erste tensystem vollständig aus Aluminium Typschiff der neuen Klasse allerdings zu - Schlepp- und Seegangsversuche am Mo - gebaut, als Selbstaufrichter konstruiert nächst die 23 ,3 Meter lange VORMANN dell in der Hamburgischen Schiffbau-Ver - und ausschließlich durch freiwillige Zu - LEISS ersetzen, den dann dienstältesten suchsanstalt stattgefunden, um die wendungen finanziert.

Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger Zentrale: Telefon +49 (0)421 · 53 707 0 Spendenkonto: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Werderstraße 2 Telefon +49 (0)421 · 53 707 610/611 Sparkasse Bremen (BLZ 290 501 01 ) 28199 Bremen Telefax +49 (0)421 · 53 707 690 Konto 107 2016 Postfach 10 63 40 E-Mail [email protected] IBAN: DE 36 2905 0101 0001 0720 16 28063 Bremen www.seenotretter.de BIC: SBREDE 22