Gott Und Die Welt. Atheismus, Metaphysik, Evolution

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Gott Und Die Welt. Atheismus, Metaphysik, Evolution Prof. Dr. Dr. Gerhard Vollmer (Neuburg) Gott und die Welt Atheismus, Metaphysik, Evolution 1. Atheismus die Existenz (eines) Gottes in der Regel Der Atheist glaubt nicht an Gott. Das kann bejaht. Gibt es nach meiner Überzeugung unterschiedliche Gründe haben. Entweder nur einen Gott, so bin ich Monotheist; gibt hat er noch nie etwas von Gott gehört; es mehrere, so bin ich Polytheist. das ist sicher nur selten der Fall. Oder er Im Folgenden gehen wir davon aus, dass ist der Meinung, das Wort ‚Gott’ habe es möglich ist, dem Wort ‚Gott’ eine inter- überhaupt keine mitteilbare Bedeutung, subjektiv annehmbare Bedeutung zu ge- sodass alle Sätze, in denen dieses Wort ben. Danach ist (ein) Gott ein höheres oder wesentlich vorkommt, unverständlich oder höchstes personales Wesen, Urgrund, sinnlos seien. Oder er billigt dem Wort Schöpfer und Erhalter der Welt, mäch- ‚Gott’ durchaus eine Bedeutung zu, ist aber tig, klug, gut, gerecht. In der Regel hat er der Meinung, dass es einen solchen Gott noch viele weitere Eigenschaften, die aber oder Götter nicht gebe. Er wird deshalb nicht in allen Religionen dieselben sein auch keine Anstrengungen unternehmen, müssen. darüber etwas herauszufinden. Selbst die genannten Eigenschaften kom- Der Agnostiker dagegen lässt die Frage men nicht allen Göttern zu. So haben die nach der Existenz (eines) Gottes bewusst altgriechischen Götter, so mächtig sie sein offen. Er traut sich nicht zu, über die Exis- mögen, doch auch sehr menschliche und tenz und die Eigenschaften Gottes Aus- durchaus endliche Eigenschaften: Sie ver- sagen zu machen, die sich durch Argu- lieben sich, sind eifersüchtig, parteiisch, mente stützen ließen. Im Allgemeinen ist listig bis hinterlistig, nachtragend, sogar er darüber hinaus der Ansicht, dass sich rachsüchtig; sie konkurrieren miteinander, an dieser Situation auch nichts ändern arbeiten auch gegeneinander und werden werde, dass es uns Menschen also ver- manchmal erst durch ein Machtwort des sagt sei, über die Existenz und die Eigen- Göttervaters zum Frieden gezwungen. schaften Gottes jemals etwas herauszu- Zeus selbst musste sich seine Stellung erst finden. Genau wie der Atheist wird er es blutig erkämpfen, indem er seinen Vater deshalb auch gar nicht erst versuchen. Kronos entmachtete, der seinerseits sei- Der Theist glaubt an (einen) Gott. Dazu nen Vater Uranos bezwingen musste. Bei muss er sowohl dem Wort ‚Gott’ eine ver- mehreren Göttern ist das auch kein Wun- stehbare Bedeutung zusprechen als auch der: Wären alle Götter gleich, so würde ja die Existenz eines solchen Gottes beja- einer von ihnen genügen. hen. Das Wort ‚glauben’ verstehen wir Der Monotheismus hat diese Schwierig- dabei im Sinne einer starken oder schwa- keiten nicht. Es gibt keine Konkurrenz, chen Überzeugung. Diese Überzeugung und Gott kann im Prinzip alle positiven muss nicht ununterbrochen bestehen und Eigenschaften im höchsten Maße besitzen. braucht nicht über alle Fragen und Zwei- (Solche All-Eigenschaften führen häufig zu fel erhaben zu sein. Es genügt, dass man Paradoxien, etwa zur Allmachts-Parado- Aufklärung und Kritik 3/2010, Schwerpunkt Atheismus 7 xie oder zum Theodizee-Problem. Von es, Bücher über Metaphysik hinter die Phy- solchen Schwierigkeiten werden wir hier sikbücher zu stellen? Muss man, biogra- absehen.) fisch gesehen, erst einmal Physik lernen, Der Gott einer monotheistischen Religion um Metaphysik betreiben zu können? Sys- hat allerdings einen so hohen Rang, dass tematisch gesehen, könnte man die Meta- er von den Menschen sehr weit entfernt physik aber durchaus vor die Physik stel- ist. Nach dem christlichen Katechismus len; denn sie untersucht ja gerade das, was ist er ewig und unveränderlich, allmächtig der Physik – allgemeiner der Naturwissen- und allgegenwärtig, allwissend und all- schaft oder sogar aller Erfahrungswissen- weise, größer, gerechter, gütiger, barmher- schaft – vorausliegt. Dazu gehören vor ziger, treuer und wahrhaftiger als alles, was allem Grundbegriffe wie Sein, Zeit, Welt, wir uns vorstellen können. Gott ist trans- Individuum, Objekt, Substanz, Ursache, zendent. Er übersteigt nicht nur alle Natur Leben und Tod. Dieses „nach“ ist also und alle mögliche Erfahrung, sondern nicht sehr hilfreich. Aber Protophysik im auch noch alle Vernunft,1 manchmal so- Sinne von Paul Lorenzen und seiner Er- gar alle Logik. Er steht so weit über uns langer Schule2 ist die Metaphysik auch Menschen, dass wir ihn kaum noch ver- nicht. Was ist sie dann? stehen; wir müssen uns zufrieden geben Für Kant ist Metaphysik die Wissenschaft mit der Überzeugung, dass er in seinem von den Grenzen des menschlichen Ver- Allwissen schon wissen wird, was er tut standes. Damit können wir schon mehr oder geschehen lässt, und dass er in sei- anfangen. Etwas deutlicher sagen wir: Me- ner Allgüte schon alles gut und richtig ma- taphysik untersucht das, was jenseits al- chen wird. ler menschlichen Erfahrung liegt. Liegt Transzendenz ist ein typisch metaphysi- sie damit auch schon jenseits aller Erfah- sches Merkmal; Gott und Götter sind rungswissenschaft? Wir sind geneigt, das metaphysische Instanzen. Naturalisten, anzunehmen, sollten damit aber vorsich- insbesondere Atheisten, lehnen Götter ab. tig sein. Müssen sie auch alle Metaphysik ableh- Im Allgemeinen kann man in der Meta- nen? Um diese Frage beantworten zu kön- physik zwei Anteile unterscheiden: Beim nen, sollten wir genauer sagen, was wir ersten Anteil, der Ontologie, geht es um mit ‚Metaphysik’ meinen. das Seiende, also um alles, was existiert, auch um das, was existieren könnte. (Vie- 2. Was wollen wir unter Metaphysik len geht es angeblich auch um das Sein; verstehen? mir ist aber nie klar geworden, was unter Das Wort Metaphysik hat viele Bedeutun- dem Sein zu verstehen ist. Mit den logi- gen. Als erste Orientierung sagen wir: schen Positivisten hege ich den Verdacht, Metaphysik ist die Lehre von den ersten dass uns hier die Sprache irreführt, weil und den letzten Dingen. Für die Nachfol- sie uns erlaubt, alle Infinitive zu substanti- ger des Aristoteles – er selbst spricht von vieren. Während das beim „Essen“ und der Ersten Philosophie – war sie die Wis- beim „Denken“ sinnvoll ist, hat der Aus- senschaft, die „nach“ der Physik kommt. druck „das Sein“ keinen für mich erkenn- Man kann dieses „nach“ bibliothekarisch baren Sinn.) Den zweiten Bestandteil der auffassen; aber welchen guten Grund gibt Metaphysik bilden die Sinn- und Wert- 8 Aufklärung und Kritik 3/2010, Schwerpunkt Atheismus fragen – und die zugehörigen Antwort- Im Folgenden werden wir uns vor allem versuche. mit „Metaphysik der dritten Art“ befas- Die Frage nach Gott gehört zu beiden Tei- sen, also mit Voraussetzungsmetaphysik, len der Metaphysik: Einerseits können wir kommen aber auch auf die Vermutungs- ontologisch fragen, ob es Gott (den Teu- metaphysik zu sprechen. fel, Engel, Geister) gibt; andererseits wird Gott mindestens von Theisten auch als 3. Wozu Metaphysik? Quell aller Sinngebungen und Werte an- Wozu treiben wir Metaphysik? Hier kön- gesehen. Einige meinen sogar, moralische nen wir Motive und Argumente unterschei- Normen ließen sich nur mit Gott oder mit den. Zwischen ihnen besteht eine merk- Gottes Wort begründen: „Wenn es keinen würdige Kreuz-Symmetrie: Motive sind Gott gibt, ist alles erlaubt.“ (Dostojew- subjektiv stärkere Antriebe als Argumen- ski) Man wird also sagen dürfen, dass alle te; sie sind jedoch nicht intersubjektiv Religionen, mindestens aber die monothei- überzeugend. Argumente dagegen sollen stischen, Metaphysik in Anspruch neh- und können intersubjektiv überzeugen, men. Zwar kann es eine Metaphysik ohne sind aber im Allgemeinen subjektiv-psy- Gott geben, aber keinen Gott ohne Meta- chologisch nicht besonders wirksam. physik. Wir unterscheiden drei Motive: Erkennt- Wir können verschiedene Arten von Me- nis, Orientierung und Sinnsuche. taphysik unterscheiden. So findet etwa – Erkenntnisbedürfnis: Wir sind neu- Stegmüller3 vier Arten: gierig und möchten unser Wissen über – Transzendenzmetaphysik: Sie for- die Welt in gewisser Weise abschließen. muliert nichtempirische Begriffe und So suchen wir nach einem Gesamtbild nichtempirische Sätze. der Welt, nach einem Welt- und Men- – Immanenzmetaphysik: Sie ent- schenbild, das uns durch seine Voll- spricht etwa der üblichen Ontologie und ständigkeit befriedigt. Wir möchten wis- arbeitet dabei mit empirischen Begrif- sen, was es alles gibt. Dazu analysieren fen, formuliert damit aber auch nicht- wir unsere Voraussetzungen so weit wie empirische Sätze. möglich, ziehen Folgerungen, suchen – Voraussetzungsmetaphysik: Immer nach einem Abschluss und nach einer wieder erweist es sich als nützlich oder Einheit der Wissenschaften. sogar als notwendig, die Tätigkeit und – Orientierungsbedürfnis: Wir leben die Ergebnisse der Einzelwissenschaften nach Normen, die wir anerkennen, und zu hinterfragen, insbesondere die Vor- wüssten gern, ob, wie und warum sie aussetzungen aufzusuchen, die dort be- gelten und woher sie ihre Geltung be- wusst oder unbewusst gemacht wer- ziehen. Wir suchen sie zu begründen den. Solche Voraussetzungen können und hoffen auf eine Letztbegründung, sprachlicher oder inhaltlicher Art sein. die einer weiteren Nachfrage nicht be- – Vermutungsmetaphysik: Hier geht darf oder nicht einmal fähig ist. Viele es um heuristische Spekulation. Diese berufen sich dafür auf eine transzen- ist immer erlaubt; sie stellt kein beson- dente Instanz, etwa auf Gott oder Göt- deres Problem dar. ter, auf Heilige Schriften (als auf „Got- tes Wort“), auf absolute Werte. Aufklärung und Kritik 3/2010, Schwerpunkt Atheismus 9
Recommended publications
  • Evolutionäre Erkenntnistheorie Als Grundlage Eines Aufgeklärten Kritischen Rationalismus
    Evolutionäre Erkenntnistheorie als Grundlage eines aufgeklärten Kritischen Rationalismus Peter Kappelhoff Februar 2003 1. Einleitung „Der sogenannte „Konstruktivismus“ ist ... die gefährlichste moderne geistige Tendenz, und, so darf man wohl sagen, eine der am weitesten verbreiteten Auffassungen. Er verbindet zwei Kantsche Ideen mit dem modernen Relativismus, nämlich die Idee, daß wir die uns bekannte Welt mit Hilfe unserer Begriffe herstellen, und die, daß wir eine von uns unabhängige Welt durch unsere Erkenntnis nicht erreichen können.“ (Hans Albert 1996, S. 14 f) Der in den Sozialwissenschaften gegenwärtig zu beobachtende cultural turn kann als Ausdruck des von Hans Albert beklagten modernen Relativismus verstanden werden, zumindest dann, wenn sich der darauf berufende kultursoziologische Ansatz in deutlicher Frontstellung zum naturalistischen Theorieverständnis positioniert (vgl. Reckwitz 2000, Kap. 1, und die dort angegebene umfangreiche Literatur). Dieses in der Geschichte der Sozialwissenschaften nicht unbedingt neue Bemühen um Abgrenzung auf der Grundlage einer dualistischen Methodologie ist in der aktuellen Variante auch als Abwehrhaltung gegenüber wahrgenommenen naturalistischen Übergriffen, insbesondere auf den Gebieten der soziobiologischen Erklärung menschlichen Verhaltens, der neurowissenschaftlichen Erforschung des menschlichen Geistes und der Simulation von geistanalogen Steuerungsleistungen auf algorithmisch-kybernetischer Grundlage von der Künstlichen Intelligenz über Künstliches Leben bis hin zu Künstlichen Gesellschaften,
    [Show full text]
  • Natural Organisms, Artificial Organisms, and Their Brains
    .
    [Show full text]
  • New Arguments in Evolutionary Epistemology
    NEW ARGUMENTS IN EVOLUTIONARY EPISTEMOLOGY GERHARD VOLLMER METAPHYSICAL IMPLICATIONS OF DARWINISM? Most implications of Darwinism are antimetaphysical. This is one of the reasons why Darwin’s theory was resisted and why it is still regarded as a scientific revolution. To be sure, it was not Darwin’s intention to become a revolutionary, but rather to solve interesting scientific problems. But his intention did not help him. In that respect, he may be likened to Nicolas Copernicus, Martin Luther, or Max Planck. Copernicus is characterized by Arthur Koestler as “the timid canon,” and Planck by Helge Kragh as “the reluctant revolutionary” 1. In a similar vein, Carl Friedrich von Weizsäcker, writing about Werner Heisenberg, submits “that only the conservative can be a revolutionary” 2. Metaphysical or not, there is no doubt that Darwin’s theory has philo- sophical consequences. Some of these consequences refer to epistemology. Darwin himself was well aware of this. Already in 1838, he wrote in his notebook M: “Plato says in his Phaedo that our ‘necessary ideas’ arise from the preexistence of the soul, are not derived from experience—read mon- keys for pre-existence” 3. Even in this short note it becomes plain that Darwin replaces a metaphysical concept, preexistence, by a biological one, monkeys as man’s predecessors. Whether our ideas remain “necessary” in that move is another interesting problem. Cognition takes place in our heads. From the signals flowing from our sense organs our brain builds a picture of the world up to a whole world view. We construe the world as three-dimensional, ordered and directed in time, regular, even structured by laws of nature, causally connected.
    [Show full text]
  • „Natürliche Einheit Des Wissens“? Von Der Metaphysik Als Wissenschaft Zur Metaphysischen Naturwissenschaft
    Einheit des Selbstbewußtseins oder „natürliche Einheit des Wissens“? Von der Metaphysik als Wissenschaft zur metaphysischen Naturwissenschaft. Von der Philosophischen Fakultät der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover zur Erlangung des Grades einer Doktorin der Philosophie (Dr. phil.) genehmigte Dissertation von Christiane Müller, geboren am 14.04.1971 in Hannover 2013 Referent: Prof. Dr. Günther Mensching Korreferentin: Apl. Prof. Dr. Myriam Gerhard Tag der mündlichen Prüfung: 19. April 2013 Abstract In dieser Arbeit wird die Frage thematisiert, welche ursprüngliche Einheit der Erkenntnis besser geeignet ist die Existenz wissenschaftlicher Objektivität zu begründen: Die Einheit eines transzendentalen Selbstbewußtseins oder eine ontologische Welteinheit. Das Interesse an dieser formalen Frage ist dabei vor allem durch die Konsequenzen für eine objektive Bestimmung des Menschen motiviert, die aus der jeweiligen Einheitsvorstellung resultieren. Um diesen Zusammenhang darzustellen, wird die Transzendentalphilosophie Immanuel Kants mit verschiedenen Ansätzen verglichen, die sich alle unter dem Begriff „metaphysische Naturwissenschaft“ zusammenfassen lassen, es handelt sich dabei um den Monismus Ernst Haeckels, die Evolutionäre Erkenntnistheorie von Konrad Lorenz, Gerhard Vollmer und anderen sowie die Soziobiologie und ihren jüngsten Ableger, die Evolutionspsychologie. Anhand der berühmten vier Fragen Kants: „Was kann ich wissen?“, „Was soll ich tun?“, „Was darf ich hoffen?“ und „Was ist der Mensch?“ gliedert sich eine Untersuchung, die am Ende aufzeigen wird, daß die vermeintlich moderneren Autoren keine „Revision der Transzendentalphilosophie“ (Vollmer) im „Lichte der gegenwärtigen Biologie“ (Lorenz) vollziehen, sondern tatsächlich bloß hinter den von Kant im 18. Jahrhundert erreichten Stand in der Erkenntnistheorie zurückfallen und damit letztlich einem „Menschenbild“ Vorschub leisten, das in seiner Willkürlichkeit und Relativität einen angestrebten „biologisch untermauerten Humanismus“ (Pinker) ad absurdum führt.
    [Show full text]
  • Philosophy of Science in Germany, 1992–2012: Survey-Based Overview and Quantitative Analysis
    CORE Metadata, citation and similar papers at core.ac.uk Provided by RERO DOC Digital Library J Gen Philos Sci (2014) 45:71–160 DOI 10.1007/s10838-014-9270-8 REPORT Philosophy of Science in Germany, 1992–2012: Survey-Based Overview and Quantitative Analysis Matthias Unterhuber • Alexander Gebharter • Gerhard Schurz Published online: 9 November 2014 Ó Springer Science+Business Media Dordrecht 2014 Abstract An overview of the German philosophy of science community is given for the years 1992–2012, based on a survey in which 159 philosophers of science in Germany par- ticipated. To this end, the institutional background of the German philosophy of science community is examined in terms of journals, centers, and associations. Furthermore, a quali- tative description and a quantitative analysis of our survey results are presented. Quantitative estimates are given for: (a) academic positions, (b) research foci, (c) philosophers’ of science most important publications, and (d) externally funded projects, where for (c) all survey participants had indicated their five most important publications in philosophy of science. In addition, the survey results for (a)–(c) are also qualitatively described, as they are interesting in their own right. With respect to (a), we estimated the gender distribution among academic positions. Concerning (c), we quantified philosophers’ of science preference for (i) journals and publishers, (ii) publication format, (iii) language, and (iv) coauthorship for their most important publications. With regard to research projects, we determined their (i) prevalence, (ii) length, and (iii) trend (an increase in number?) as well as their most frequent (iv) research foci and (v) funding organizations.
    [Show full text]
  • A Defence of Non-Adaptationist Evolutionary Epistemology
    Evolution, Knowledge, and Reality: A Defence of Non-Adaptationist Evolutionary Epistemology. Marta Facoetti 5595657 Master Thesis in History and Philosophy of Science Utrecht University, The Netherlands Supervisor: dr. Niels van Miltenburg Second Reviewer: dr. Jesse Mulder 1 “We cannot look around our corner…” Nietzsche, F. The Gay Science. Aphorism 374 2 Table of contents Acknowledgments 4 Preface 5 1. Introduction 8 2. State of the debate 16 2.1. Two theories of biological evolution ............................................................................ 17 2.2. Adaptationist approaches to EE .................................................................................... 21 2.3. Non-adaptationist approaches to EE ............................................................................. 25 2.3.1. Common-sense realism: between functional realism, internal realism, and non- realism .............................................................................................................................. 26 2.3.2. Complete Constructivist Evolutionary Epistemology (CCEE) .............................. 32 2.4. Conclusion ..................................................................................................................... 39 3. Two reasons for preferring non-adaptationist approaches over adaptationist ones 43 3.1. The redundancy of hypothetical realism ....................................................................... 45 3.2. A question of epistemic circularity ..............................................................................
    [Show full text]
  • Natural Organism, Artificial Organism, and Their Brains List of Participants
    Natural Organism, Artificial Organism, and Their Brains List of Participants with Fields of Research Emilio Bizzi Nicolas Franceschini Massachusetts Institute of Technology CNRS/L.N.B. Department of Brain Cognitive Sciences 31, Ch. J. Aiguier 77 Massachusetts Avenue F-13402 Marseille Cedex 20 Cambridge, MA 02139-4307 USA Insect visuo-motor control; visually guided naviga­ Motor control; motor learning; formation of in­ tion; active vision; electrophysiology (neuroanat­ ternal models; motor cortex; spinal cord; modular omy/behavior); biology-derived robots; feedback organization of the motor system from robots to biology Neil Burgess Joaquin M. Fuster University College London Neuropsychiatric Institute Department of Anatomy Department of Psychiatry Gower Street 760 Westwood Plaza London, WC1E 6BT UK Los Angeles, CA 90024 USA Hippocampus; representation of space; navigation; Memory; frontal lobe; primates; cortex networks; neural networks; robots; rats; humans neurons; computational modeling; imaging Wolfgang Buschlinger Alfred Gierer TU Braunschweig MPI für Entwicklungsbiologie Seminar für Philosophie Spemannstr. 35 Geysostr. 7 D-72076 Tübingen D-38106 Braunschweig Pattern formation; axonal guidance in neural devel­ Philosophy of mathematics; artificial intelligence; opment; philosophy and history of science epistemology; philosophy of mind Mike Kilgard Hoik Cruse University of California Universität Bielefeld San Francisco Fakultät für Biologie Department of Otolaryngology Abt. Biologische Kybernetik Box 0732 Postfach 100131 513 Parnassus
    [Show full text]
  • Radical Constructivism and Evolutionary Epistemology
    Like cats and dogs: Radical constructivism and evolutionary epistemology Alexander Riegler Centrum Leo Apostel Vrije Universiteit Brussel, Brussels, Belgium, [email protected] Abstract I identify two similarities between evolutionary epistemology (EE) and radical constructivism (RC): (1) They were founded primarily by biologists and (2) their respective claims can be related to Kant. Despite this fact there seems to be an abyss between them. I present an attempt to reconcile this gap and characterize EE as the approach that focuses on external behaviour, while RC emphasizes the perspective from within. The central concept of hypothetical realism is criticized as unnecessarily narrowing down the scope of EE. Finally, methodological and philosophical conclusions are drawn. 1. INTRODUCTION In 1912, philosopher Bertrand Russell wrote: “There is no logical impossibility in the supposition that the whole of life is a dream, in which we ourselves create all the objects that come before us. But although this is not logically impossible, there is no reason whatever to suppose that it is true” (Russell, 1912: 35). Almost 90 years later, neurophysiologist Rudolfo Llin´as seemed to contradict Russell’s view. He argued that the mind is primarily a self- activating system, “one whose organization is geared toward the generation of intrinsic images” (Llin´as, 2001: 57) and this makes us “dreaming machines that construct virtual models” (Llin´as, 2001: 94). In some sense these statements could be considered the respective epistemo- logical mottos of evolutionary epistemology (EE)1 and radical constructivism 1 In the present context EE refers to evolutionary epistemology of mechanisms rather than evolutionary epistemology of theories—the classical distinction proposed by Michael Bradie (1986).
    [Show full text]
  • Do They Have Your Numb3r? Strange Visions
    SI J-F 07 Cover V1 11/13/06 12:32 PM Page 1 MARTIN GARDNER ON VACUUM ENERGY • WEIGHING THE SOUL • ENTITIES OF THE PACIFIC NORTHWEST THE MAGAZINE FOR SCIENCE AND REASON Volume 31, No. 1 • January/February 2007 • INTRODUCTORY PRICE U.S. $4.95 • Canada $5.95 New Do They Directions Have Your for Skeptical Numb3r? Inquiry Energy ID’s Pseudo- ‘Vise Strategy’ science Undone Mass Hysteria Strange in Schools Visions How Can SPECIAL Scientists REPORTS: Persuade? • World Trade Center Illness 01> • Gulf War Syndrome Published by the Committee for Skeptical Inquiry 0556698 80575 SI J-F 2007 pgs 11/13/06 11:24 AM Page 2 THE COMMITTEE FOR SKEPTICAL INQUIRY AT THE CENTER FOR INQUIRY–TRANSNATIONAL (ADJACENT TO THE UNIVERSITY AT BUFFALO) AN INTERNATIONAL ORGANIZATION Paul Kurtz, Chairman; professor emeritus of philosophy, University at Buffalo Barry Karr, Executive Director Joe Nickell, Senior Research Fellow Massimo Polidoro, Research Fellow Richard Wiseman, Research Fellow Lee Nisbet, Special Projects Director FELLOWS James E. Alcock,* psychologist, York Univ., Toronto and Sciences, Professor of Philosophy and Robert L. Park, professor of physics, Univ. of Maryland Jerry Andrus, magician and inventor, Albany, Oregon Professor of Law, University of Miami John Paulos, mathematician, Temple Univ. Marcia Angell, M.D., former editor-in-chief, New C. E. M. Hansel, psychologist, Univ. of Wales Steven Pinker, cognitive scientist, Harvard England Journal of Medicine David J. Helfand, professor of astronomy, Massimo Polidoro, science writer, author, Stephen Barrett, M.D., psychiatrist, author, Columbia Univ. executive director CICAP, Italy consumer advocate, Allentown, Pa. Douglas Hofstadter, professor of human under- Milton Rosenberg, psychologist, Univ.
    [Show full text]
  • Annals of the History and Philosophy of Biology
    he name DGGTB (Deutsche Gesellschaft für Geschichte und Deutsche Gesellschaft für Theorie der Biologie; German Society for the History and Philosophy of BioT logy) refl ects recent history as well as German traditi- Geschichte und Theorie der Biologie on. The Society is a relatively late addition to a series of German societies of science and medicine that began with the „Deutsche Gesellschaft für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften“, Annals of the History founded in 1910 by Leipzig University‘s Karl Sudhoff (1853-1938), who wrote: „We want to establish a ‚German‘ society in order to gather Ger- and Philosophy of Biology man-speaking historians together in our special disciplines so that they form the core of an international society…“. Yet Sudhoff, at this Volume 11 (2006) time of burgeoning academic internationalism, was „quite willing“ to accommodate the wishes of a number of founding members and formerly Jahrbuch für „drop the word German in the title of the Society and have it merge Geschichte und Theorie der Biologie with an international society“. The founding and naming of the Society at that time derived from a specifi c set of histori- cal circumstances, and the same was true some 80 years later when in 1991, in the wake of German reunifi cation, the „Deutsche Gesellschaft für Geschichte und Theorie der Biologie“ was founded. From the start, the Society has been committed to bringing stu- dies in the history and philosophy of biology to a wide audience, using for this purpose its Jahrbuch für Geschichte und Theorie der Biologie. Parallel to the Jahrbuch, the Verhandlungen zur Geschichte und Theorie der Biologie has become the by now traditional medi- (2006) 11 Vol.
    [Show full text]
  • Introduction to the Proceedings of the Workshop" Natural Organisms
    Introduction to the Proceedings of the Workshop “Natural Organisms, Artificial Organisms, and Their Brains” at the Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld, March 8-12,1998 Hennig Stieve Institut für Biologie II, RWTH Aachen, D-52074 Aachen, Germany Z. Naturforsch. 53c, 439-444 (1998); received May 18, 1998 There have been many meetings in recent years bingen, Hans Flohr, Bremen, Hans-Joachim on “Brain and Computer” topics under a number Freund, Düsseldorf, Karl Georg Götz, Tübingen, of different aspects. Although it is not my own Klaus Hausen, Köln, Wolfgang Prinz, München, field of experimental work, I have been discussing Helge Ritter, Bielefeld, Jürgen Schnakenberg, this subject with brain- and computer scientists, ro­ Aachen, Werner von Seelen, Bochum, Jan-Dieter boticists, psychologists, and scholars of the human­ Spalink, Durham, Gerhard Vollmer, Braun­ ities for several years (Stieve, 1995). The confer­ schweig and Reto Weiler, Osnabrück. ences about mind and brain which I attended or At first I tried to organize a one year research read about were often characterized by a lack of group at the Zentrum für interdisziplinäre true discussion, i.e. disputation of differing argu­ Forschung (ZiF) in Bielefeld. But this seemed not ments, and did not seem to have an impact on on­ to work. Later I became convinced that an intense going research. People presented their data, find­ workshop would be a better frame for such a dis­ ings and opinions in monologues without seriously cussion. discussing their grounding and the reasons for the For such a workshop it seemed necessary to disagreements with others.
    [Show full text]
  • Band 1 Die Natur Der Erkenntnis Beiträge Zur Evolutionären Erkenntnistheorie
    Gerhard Vollmer Was können wir wissen? Band 1 Die Natur der Erkenntnis Was können wir wissen? Band 1 Die Natur der Erkenntnis Beiträge zur Evolutionären Erkenntnistheorie Prof. Dr. rer. nat. Dr. phil. Gerhard Vollmer Zentrum für Philosophie und Grundlagen der Wissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen Mit einem Geleitwort von Nobelpreisträger Prof. Dr. med. Dr. phil. Dres. h. c. Konrad Lorenz Mit 11 Abbildungen und 12 Tabellen 4. Auflage S. Hirzel Verlag Stuttgart ÜBER DEN AUTOR Prof. Dr. rer. nat. Dr. phil. Gerhard Vollmer ist am 17. November 1943 in Speyer am Rhein geboren. Er studierte Mathematik, Physik und Chemie in München, Berlin und Freiburg und arbeitete als Praktikant beim Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) in Hamburg. Sein Physikstudium beendete er 1968 mit dem Diplom. Er promovierte 1971 bei Siegfried Flügge in Freiburg über Umkehrprobleme der Streutheorie und war dort bis 1975 Wissenschaftlicher Assistent für theoretische Physik. Neben seiner Tätigkeit als Naturwissenschaftler studierte er Philo­ sophie und allgemeine Sprachwissenschaft. Ein einjähriger Aufenthalt 197112 als postdoctoral fellow bei Mario Bunge in Montreal (Kanada) regte ihn an, über Probleme der modernen Wissenschaftstheorie zu arbeiten. 1974 promovierte er in Philosophie mit einer Arbeit über Evolutionäre Erkenntnistheorie. Diese Arbeit erschien 1975 im S. Hirzel Verlag, Stuttgart, und inzwischen in 8. Auflage. Von 1975 bis 1981 lehrte er am Philosophischen Seminar der Uni­ versität Hannover. Seine Arbeitsgebiete sind Logik, Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, Grundlagen der Physik und der Biologie und Naturphilosophie. Ab 1981 war er Professor am Zentrum für Philo­ sophie und Grundlagen der Wissenschaft in Gießen, seit 1991 am Seminar für Philosophie der Technischen Universität Braunschweig.
    [Show full text]