<<

Sozialraumanalyse für den Landkreis a.d.Donau

2015 – 2017

Herausgeber:

Landratsamt Dillingen a.d.Donau

Amt für Jugend und Familie

Weberstraße 14

89407 Dillingen a.d.Donau

Ansprechpartner:

Gerhard Zimmermann (ab 01.02.2019: Christina Mayer) Telefon: 09071/51–4022 Telefax: 09071/5133–422 E-Mail: [email protected]

Zusammenstellung und Bearbeitung durch:

SAGS Dr. Dieter Jaufmann und Christian Rindsfüßer GbR

Institut für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik Dr. Dieter Jaufmann Dipl. Stat. Christian Rindsfüßer Dipl. Päd., Dipl. Soz. Päd. (FH) Susanne Gruber Theodor-Heuss-Platz 1 86150 Telefon: 0821/346298–0 Fax: 0821/346298–8 E-Mail: [email protected] Homepage: www.sags-consult.de

Einstimmig verabschiedet durch den Kreistag am 12.07.2019 Sozialraumanalyse Vorwort

Vorwort

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, unsere Gesellschaft befindet sich in ständigem Wandel. Deshalb ist es in diesen bewegten Zeiten sehr wichtig, regelmäßig Bilanz zu ziehen. Dies gilt in besonderem Maße auch für die Kinder- und Jugendhilfe.

Hiermit wird nunmehr die vierte Ausgabe der Sozialraumanalyse für den Landkreis Dillingen a.d.Donau unter besonderer Berück- sichtigung jugendhilferelevanter Fragestellungen vorgelegt. Ab- gedeckt werden mit dieser Analyse die Jahre 2015 – 2017 und damit ein Untersuchungs- und Betrachtungszeitraum von insge- samt drei Jahren. Diese Untersuchung ist auch ein Bestandteil der gesetzlich vorgeschriebenen Jugendhilfeplanung.

Die beste Betrachtungsebene für die Sozialraumanalyse eines Landkreises ist sicherlich die ein- zelne Gemeinde. Die Analyse ist ein zentrales Arbeitsmittel für Städte und Gemeinden, Freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe, Politik, Administration und für das Amt für Jugend und Fa- milie, um Ressourcen effektiv und präventiv einsetzen und mittel- bis langfristig das kommunale Leben in unserem Landkreis planen zu können.

Die Sozialraumanalyse bietet mittels eines zeitlichen Vergleichs die Möglichkeit, Entwicklungen aufzuzeigen und eine Betrachtung des Wandels der Verhältnisse vornehmen zu können. Ferner können die Auswirkungen und die Nachhaltigkeit der in der Zwischenzeit ergriffenen und durch- geführten Maßnahmen in diesen Feldern gemessen werden. Dies ist eine zwingende Vorausset- zung für eine moderne, innovative und bedarfsgerechte Kinder- und Jugendhilfe mit präventiver Ausrichtung. Deshalb ist die Sozialraumanalyse ein wichtiges Instrumentarium zu ihrer Steue- rung und der richtigen Setzung von Prioritäten in unserem Landkreis. Dieses Instrumentarium gilt es auch in Zukunft zu nutzen.

Diese Fortschreibung ermöglicht es, Entwicklungen nachzuvollziehen und Fehlentwicklungen rechtzeitig entgegenzusteuern. Auch im Landkreis Dillingen a.d.Donau spürt die Jugendhilfe die Auswirkungen der gesellschaftlichen und familiären Veränderungen.

Entsprechend werden u. a. auch die Themen „Familien mit Flüchtlingshintergrund und un- begleitete minderjährige Ausländer (UmA)“ im Rahmen der vorliegenden Sozialraumanalyse be- handelt. Die Auswirkungen dieser gesellschaftlichen Entwicklungen auf die Sozialräume in unse- rem Landkreis werden bereits jetzt, und auch in den kommenden Jahren, intensiv zu beobach- ten sein. Die Arbeit geht in diesem Zusammenhang weit über die Kinder- und Jugendhilfe hin-

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau I Vorwort Sozialraumanalyse aus. Dieses Thema wird das System der Kinder- und Jugendhilfe in besonderer Art und Weise fordern.

Um Familien eine frühzeitige, bedarfsgerechte Unterstützung zu ermöglichen, hat unser Amt für Jugend und Familie in den letzten Jahren auf den verstärkten Ausbau ambulanter Hilfen zur Er- ziehung gesetzt. Durch den Ausbau von „Jugendsozialarbeit an Schulen“ (JAS), der in den letz- ten Jahren durch das Zusammenwirken von Landkreis und Gemeinden erfolgen konnte, können durch professionelle soziale Arbeit vor Ort in der Schule einzelne Problemlagen mittlerweile viel früher erfasst und begleitet werden. Auch die Schaffung der Koordinierenden Kinderschutzstelle (KoKi) konnte zur positiven Entwicklung beitragen.

Der Landkreis Dillingen a.d.Donau sieht es als seine Aufgabe an, auf Grundlage einer quali- fizierten Sozialraumanalyse eine solide Basis zu schaffen, um den Dialog und die gute Zu- sammenarbeit zwischen den Gemeinden und dem Landkreis wie bereits in der Vergangenheit auch zukünftig kontinuierlich fortführen zu können. Auch damit wollen wir den künftigen Her- ausforderungen in der Kinder- und Jugendhilfe gerecht werden.

Ihr

Leo Schrell

Landrat

II Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Verzeichnisse

Gliederung

Vorwort I

Gliederung III

Darstellungsverzeichnis V

1. Zusammenfassung mit Ausblick 1

2. Ausgangslage, Zielsetzungen und Methode der Datenermittlung der Sozialraumanalyse für den Landkreis Dillingen a.d.Donau 3 2.1 Ausgangslage 3 2.2 Zielsetzungen der Sozialraumanalyse für den Landkreis Dillingen a.d.Donau 5 2.3 Aufbau und Methode der Datenermittlung 7 2.4 Weitere Erläuterungen zum besseren Verständnis 10 3. Übersicht über die verwendeten Indikatoren 13

4. Einzelindikatoren 19 Indikator 1: Erzieherische Hilfen und Eingliederungshilfen 19 Exkurs: Tätigkeitsspektrum der Erziehungsberatung im Landkreis Dillingen a.d.Donau 32 Indikator 2: Jugendhilfe im Strafverfahren 37 Indikator 3: Scheidungen 47 Indikator 4: Zahl der allein erzogenen Minderjährigen 51 Indikator 5: Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II 59 Indikator 6: Arbeitslosigkeit 69 Indikator 7: Wohnsituation 77 Indikator 8: Einkommen 83 5. Der Landkreis Dillingen a.d.Donau im Vergleich zu Bayern 89

6. Die Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Dillingen a.d.Donau 99

7. Pendleranalyse für den Landkreis Dillingen a.d.Donau im Jahr 2017 115

8. Bildungsverhalten 127

9. Kinder und Heranwachsende in Armut 145

10. Unbegleitete minderjährige Ausländer/innen (UMA) und Familien, die als Flüchtlinge im Landkreis Dillingen a.d.Donau untergebracht werden 165

11. Entwicklung im Landkreis Dillingen a.d.Donau 2015 – 2017, 2011 - 2014 und 2008 – 2010 169

12. Fazit 175

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau III Verzeichnisse Sozialraumanalyse

IV Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Verzeichnisse

Darstellungsverzeichnis

Seite

Darstellung 1: Datenaufbau der Sozialraumanalyse 7 Darstellung 2: Verfahren zur Auswahl und Gewichtung der Indikatoren 8 Darstellung 3: Gemeindegrößenklassen (Cluster) im Landkreis Dillingen a. d.Donau 14 Darstellung 4: Übersicht über die für die Sozialraumanalyse im Landkreis Dillingen a.d.Donau verwendeten Indikatoren 16 Darstellung 5: Entwicklung der Erzieherischen Hilfen und Eingliederungshilfen im Landkreis Dillingen a.d.Donau 2008 – 2017, absolute Zahlen 25 Darstellung 6: Entwicklung der Inanspruchnahmequoten Erzieherischer Hilfen und Eingliederungshilfen im Landkreis Dillingen a.d.Donau 2008 – 2017 26 Darstellung 7: Vergleich der Inanspruchnahmequoten Erzieherischer Hilfen und Eingliederungshilfen im Landkreis Dillingen a.d.Donau und Bayern 2008 – 2017 27 Darstellung 8: Übersicht über die verwendeten Indikatoren zu den Erzieherischen Hilfen und Eingliederungshilfen im Landkreis Dillingen a.d.Donau, im Jahresmittel 2015 – 2017 nach Gemeinden, absolute Zahlen 29 Darstellung 9: Übersicht über die verwendeten Indikatoren zu den Erzieherischen Hilfen und Eingliederungshilfen im Landkreis Dillingen a.d.Donau, im Jahresmittel 2015 – 2017 nach Gemeinden, relative Zahlen 30 Darstellung 10: Zahl der Erzieherischen Hilfen und Eingliederungshilfen je 100 Minderjährige, im Jahresmittel 2015 – 2017 31 Darstellung 11: Herkunftsorte der Klienten der Erziehungsberatungsstelle, Anzahl im Durchschnitt der Jahre 2015 – 2017 33 Darstellung 12: Gesamtfallzahl der Klient/innen der Erziehungsberatungsstelle, 2000 – 2017 34 Darstellung 13: Anzahl der Kinder unter 6 Jahren unter den Beratungsfällen, 2015 – 2017 34 Darstellung 14: Gesamtfallzahlen der Klient/innen der Erziehungsberatungsstelle nach Familienform, 2015 – 2017 35 Darstellung 15: Klient/innen der Erziehungsberatungsstelle nach Wartezeiten, 2015 – 2017 35 Darstellung 16: Fallzahlen der Reset-Verfahren, 2013 – 2017 38 Darstellung 17: Deliktarten der eingeleiteten Verfahren im Landkreis Dillingen a.d.Donau (2017) und in Bayern (2016) 39 Darstellung 18: Entwicklung der Jugendgerichtshilfefälle im Landkreis Dillingen a.d.Donau 2008 – 2017 40 Darstellung 19: Mittlere Zahl der Jugendgerichtshilfefälle (eingeleitete Verfahren) je 100 junge Menschen zwischen 14 und unter 21 Jahren, im Jahresmittel 2015 – 2017 41 Darstellung 20: Entwickung der Zahl der Meldungen Strafunmündiger im Landkreis Dillingen a.d.Donau 2008 – 2017 44

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau V Verzeichnisse Sozialraumanalyse

Darstellung 21: Mittlere Zahl der Meldungen Strafunmündiger je 100 Kinder von 8 bis unter 14 Jahren im Landkreis Dillingen a.d.Donau, im Jahresmittel 2015 – 2017 45 Darstellung 22: Entwicklung der Wahrscheinlichkeit in % für Minderjährige in Bayern in einem Kalenderjahr zum Scheidungskind zu werden, 1980 – 2016 47 Darstellung 23: Entwicklung der Betroffenheit Minderjähriger von der Scheidung ihrer Eltern, 2008 – 2017 49 Darstellung 24: Zahl der im Jahresmittel 2015 – 2017 aktuell von Scheidungen betroffenen Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren 50 Darstellung 25: Entwicklung der Familienverhältnisse in Bayern in Prozent und absolut (in Tausend), 1985 – 2016 52 Darstellung 26: Entwicklung der Familienverhältnisse der Minderjährigen in Bayern in Prozent und absolut (in Tausend), 1985 – 2016 52 Darstellung 27: Vergleich der Familienverhältnisse der Empfänger/innen von „Hilfen zur Erziehung 2015 in Bayern“ mit den Familienverhältnissen aller Minderjährigen in Bayern 54 Darstellung 28: Zahl der minderjährigen Kinder von allein Erziehenden je 100 Minderjährige, im Jahr 2018 57 Darstellung 29: Entwicklung der Zahl der Empfänger/innen von SGB II-Leistungen im Landkreis Dillingen a.d.Donau, 2005 – 2017, jeweils Ende Juni 60 Darstellung 30: Empfänger/innen von SGB II-Leistungen je 100 Einwohner/innen unter 65 Jahren im Landkreis Dillingen a.d.Donau, Juni 2017 61 Darstellung 31: Minderjährige Empfänger/innen unter 15 Jahren von Leistungen nach dem SGB II je 100 unter 15-Jährige im Landkreis Dillingen a.d.Donau, Juni 2017 64 Darstellung 32: Kinder allein erziehender Empfänger/innen von SGB II-Leistungen je 100 Kinder allein Erziehender im Landkreis Dillingen a.d.Donau, Juni 2017 67 Darstellung 33: Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II nach Altersklassen 0 bis 18 Jahre, Juni 2017 68 Darstellung 34: Entwicklung der Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Dillingen a.d.Donau 2004 – 2018, jeweils Ende Juni 70 Darstellung 35: Zahl und Anteil der Arbeitslosen insgesamt im Landkreis Dillingen a.d.Donau, Juni 2017 74 Darstellung 36: Zahl und Anteil der Langzeitarbeitslosen (Dauer über ein Jahr) im Landkreis Dillingen a.d.Donau, Juni 2017 75 Darstellung 37: Zahl und Anteil der jugendlichen Arbeitslosen im Landkreis Dillingen a.d.Donau, Stand Juni 2017 76 Darstellung 38: Wohnstruktur im Landkreis Dillingen a.d.Donau, Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen an allen Wohnungen, Ende 2016 80 Darstellung 39: Durchschnittliche Wohnfläche in m² im Landkreis Dillingen a.d.Donau je Einwohner/in, Ende 2016 81

VI Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Verzeichnisse

Darstellung 40: Einkommenssituation im Landkreis Dillingen a.d.Donau I, mittlere monaltiche Kaufkraft je Haushalt, Anfang 2017 85 Darstellung 41: Zahl der Haushalte und Verteilung nach dem jährlichen Nettoeinkommen der Haushalte im Landkreis Dillingen a.d.Donau in Prozent, Anfang 2017 87 Darstellung 42: Einkommenssituation im Landkreis Dillingen a.d.Donau II, Anteil der Haushalte mit monatlichen Nettoeinkünften unter 1.500 €, Anfang 2017 88 Darstellung 43: Gewichtung der Indikatoren im Teilindex „Jugendhilfeindex“ 89 Darstellung 44: Teilindex „Jugendhilfeindex“ 2015 – 2017 im Landkreis Dillingen a.d.Donau im Vergleich zu Bayern 91 Darstellung 45: Gewichtung der Indikatoren im Teilindex „Sozialräumlicher Index“ 92 Darstellung 46: Sozialräumlicher Index 2015 – 2017 im Landkreis Dillingen a.d. Donau im Vergleich zu Bayern 94 Darstellung 47: Gewichtung der Indikatoren im Gesamtindex 95 Darstellung 48: Gesamtindex: Jugendhilfe- und Sozialräumlicher Index 2015 – 2017 im Landkreis Dillingen a.d.Donau im Vergleich zu Bayern 97 Darstellung 49: Entwicklung der Bevölkerung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, 1950 – 2017 99 Darstellung 50: Höhe der Nettozuwanderungen in den Landkreis Dillingen a.d.Donau 1997 – 2017 101 Darstellung 51: Altersverteilung der Bevölkerung in %, 2017 im Landkreis Dillingen a.d.Donau im Vergleich 101 Darstellung 52: Bevölkerungszuwächse (1987 – 2017) und Nettozuwanderungen (1987 – 2017) in den Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau 102 Darstellung 53: Bevölkerungszuwächse (2007 – 2017) und Nettozuwanderungen (2007 – 2017) in den Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau 103 Darstellung 54: Bevölkerungszuwachs der Gemeinden im Landkreis Dillingen a.d.Donau, 1987 – 2017 104 Darstellung 55: Bevölkerungszuwachs der Gemeinden im Landkreis Dillingen a.d.Donau, 2007 – 2017 105 Darstellung 56: Anteil der Kinder und Jugendlichen in den Gemeinden im Landkreis Dillingen a.d.Donau, Ende 2017 106 Darstellung 57: Entwicklung der Bevölkerung 1950 – 2017 im Landkreis Dillingen a.d.Donau 107 Darstellung 58: Entwicklung der Bevölkerung 1950 – 2017 im Landkreis Dillingen a.d.Donau in %, 1950 = 100% 107 Darstellung 59: Entwicklung der Geburtenzahlen 1997 – 2017 im Landkreis Dillingen a.d.Donau in dreijährigen Durchschnitten 108 Darstellung 60: Entwicklung der Geburtenzahlen 1997 – 2016 im Landkreis Dillingen a.d.Donau in %, in Dreijahresdurchschnitten, 1997 – 1999 = 100% 108

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau VII Verzeichnisse Sozialraumanalyse

Darstellung 61: Entwicklung der Zahl der Todesfälle 1997 – 2017 im Landkreis Dillingen a.d.Donau in %, in Dreijahresdurchschnitten, 1997 – 1999 = 100% 109 Darstellung 62: Entwicklung der Zahl der Todesfälle 1997 – 2017 im Landkreis Dillingen a.d.Donau in %, in Dreijahresdurchschnitten, 1997 – 1999 = 100% 109 Darstellung 63: Entwicklung der Zahl der Wanderungen 1994 – 2017 im Landkreis Dillingen a.d.Donau in dreijährigen Durchschnitten 110 Darstellung 64: Entwicklung der Zahl der Wanderungen 1994 – 2017 im Landkreis Dillingen a.d.Donau in %, in Dreijahresdurchschnitten, 1994 – 1996 = 100% 110 Darstellung 65: Vergleichende Entwicklung der Zusammengefassten Geburtenraten (ZGZ), 1950 – 2016 in Deutschland, Bayern und dem Landkreis Dillingen a.d.Donau 111 Darstellung 66: Mittlere Zahl der Kinder je Frau im Landkreis Dillingen a.d.Donau von 2014 – 2016 112 Darstellung 67: Altersverteilung der Zuzüge im Jahresmittel 2014 – 2016 im Landkreis Dillingen a.d.Donau 113 Darstellung 68: Altersverteilung der Fortzüge im Jahresmittel 2014 – 2016 im Landkreis Dillingen a.d.Donau 113 Darstellung 69: Mittlere Wanderungssalden nach Altersgruppen, 2014 – 2016 im Landkreis Dillingen a.d.Donau 114 Darstellung 70: Mittlere Wanderungssalden nach Altersgruppen, 2014 – 2016 im Landkreis Dillingen a.d.Donau 114 Darstellung 71: Auspendler/innen aus dem Landkreis Dillingen a.d.Donau, im Vergleich 2007 und 2017 116 Darstellung 72: Einpendler/innen in den Landkreis Dillingen a.d.Donau, im Vergleich 2007 und 2017 117 Darstellung 73: Auspendler/innen aus den Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau, Stand Sommer 2017 118 Darstellung 74: (Fortsetzung) Auspendler/innen aus den Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau, Stand Sommer 2017 119 Darstellung 75: (Fortsetzung) Auspendler/innen aus den Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau, Stand Sommer 2017 120 Darstellung 76: Einpendler/innen in die Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau, Stand Sommer 2017 121 Darstellung 77: (Fortsetzung) Einpendler/innen in die Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau, Stand Sommer 2017 122 Darstellung 78: (Fortsetzung) Einpendler/innen in die Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau, Stand Sommer 2017 123 Darstellung 79: Auspendler/innen in die Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau, absolut und in %, Stand Juni 2017 124 Darstellung 80: Einpendler/innen in die Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau absolut und in %, Stand Juni 2017 125

VIII Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Verzeichnisse

Darstellung 81: Tatsächliche Zahl der Kinder in den Grundschulklassen 1 bis 4 im Landkreis Dillingen a.d.Donau, 2005 – 2017, jeweils Oktober 127 Darstellung 82: Tatsächliche Zahl der Kinder in den Mittelschulklassen 5 bis 10 im Landkreis Dillingen a.d.Donau, 2005 – 2017, nach dem Schulort, jeweils Oktober 128 Darstellung 83: Tatsächliche Zahl der Kinder in den Realschulklassen 5 bis 10 im Landkreis Dillingen a.d.Donau, 2005 – 2017, nach dem Schulort, jeweils Oktober 128 Darstellung 84: Tatsächliche Zahl der Kinder in den Gymnasialklassen 5 bis 13 im Landkreis Dillingen a.d.Donau, 2005 – 2017, nach dem Schulort, jeweils Oktober 129 Darstellung 85: Bildungsverhalten der Wohnbevölkerung Bayerns 2016 im Grundschulalter in % 129 Darstellung 86: Bildungsverhalten der Wohnbevölkerung Bayerns 2016 im Alter der Sekundarstufe I in % 130 Darstellung 87: Bildungsverhalten der Wohnbevölkerung Bayerns 2016 im Alter der Sekundarstufe II in % 130 Darstellung 88: Entwicklung des Bildungsverhaltens der Wohnbevölkerung Bayerns 1995 – 2016, ausgewählte Jahrgänge der Sekundarstufe I in % 131 Darstellung 89: Entwicklung des Bildungsverhaltens der Wohnbevölkerung Bayerns 1995 – 2016, Jahrgang der 18-Jährigen der Sekundarstufe II in % 131 Darstellung 90: Entwicklung der Übertrittsquoten aus GS4 in die Jahrgangsstufe 5 der Gymnasien und Realschulen in Bayern, Schwaben und im Landkreis Dillingen a.d.Donau vom Schuljahr 2000/2001 bzw. 2003/2004 bis 2016/17 in % 132 Darstellung 91: Entwicklung der Besuchsquoten der Fach- und Berufsoberschulen in Bayern 2006 – 2016 133 Darstellung 92: Herkunft der FOS-Schüler/innen der 11. Klassen in Bayern nach Schularten von 2004/2005 – 2016/2017 133 Darstellung 93: Übertrittsquoten der 10.-Klässler in die 11. Klassen der FOS in Bayern von 2005/2006 – 2016/2017 134 Darstellung 94: Übertrittsquoten an die Mittelschulen im Schwaben im Schuljahr 2016/17 135 Darstellung 95: Übertrittsquoten an die Realschulen im Regierungsbezirk Schwaben im Schuljahr 2016/17 136 Darstellung 96: Übertrittsquoten an die Gymnasien im Regierungsbezirk Schwaben im Schuljahr 2016/17 137 Darstellung 97: Mittlere Besuchsquoten für die 5. und 6. Klassen der Mittelschulen in den Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau, Schuljahr 2017/18, Stand Ende 2017 138 Darstellung 98: Mittlere Besuchsquoten für die 7. und 9. Klassen der Mittelschulen in den Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau, Schuljahr 2017/18, Stand Ende 2017 139

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau IX Verzeichnisse Sozialraumanalyse

Darstellung 99: Mittlere Besuchsquoten für die 5. und 6. Klassen der Realschulen in den Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau, Schuljahr 2017/18, Stand Ende 2017 140 Darstellung 100: Mittlere Besuchsquoten für die 7. und 9. Klassen der Realschulen in den Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau, Schuljahr 2017/18, Stand Ende 2017 141 Darstellung 101: Mittlere Besuchsquoten für die 5. und 6. Klassen an den Gymnasien in den Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau, Schuljahr 2017/18, Stand Ende 2017 142 Darstellung 102: Mittlere Besuchsquoten für die 7. und 9. Klassen an den Gymnasien in den Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau, Schuljahr 2017/18, Stand Ende 2017 143 Darstellung 103: Schulanfänger mit Migrationshintergrund im Regierungsbezirk Schwaben im Schuljahr 2016/17 144 Darstellung 104: Armutsgefährdungsquoten in Bayern, 2016 146 Darstellung 105: Armutsgefährdungsquoten in Bayern nach Raumordnungsregionen, 2016 147 Darstellung 106: Entwicklung der Armutsgefährdungsquoten in den Planungsregionen Augsburg, Donau-Iller (BW) und Ostwürttemberg im Vergleich zu Bayern, 2008 – 2016, in Prozent 148 Darstellung 107: Mittlere monatliche Kaufkraft (mittleres Monatsnettoeinkommen) je Haushalt in Euro, Anfang 2017 149 Darstellung 108: Anteil der Haushalte mit Monatsnettoeinkommen unter 1.500 € in Prozent, Anfang 2017 150 Darstellung 109: Leistungsberechtigte SGB II-Hilfeempfänger/innen ingesamt je 100 Einwohner/innen unter 65 Jahren, Juni 2017 150 Darstellung 110: Nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte (NEF) von SGB II-Hilfen unter 15 Jahren je 100 Einwohner/innen unter 15 Jahren, Juni 2017 151 Darstellung 111: Nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte (NEF) von SGB II-Hilfen unter 3 Jahren je 100 Einwohner/innen unter 3 Jahren, Juni 2017 151 Darstellung 112: Nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte (NEF) von SGB II-Hilfen zwischen 3 bis unter 6 Jahren je 100 Einwohner/innen zwischen 3 bis unter 6 Jahren, Juni 2017 152 Darstellung 113: Nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte (NEF) von SGB II-Hilfen zwischen 6 bis unter 15 Jahren je 100 Einwohner/innen zwischen 6 bis unter 15 Jahren, Juni 2017 152 Darstellung 114: Zahl der Arbeitslosen insgesamt und Arbeitslosenquote je 100 Einwohner/innen zwischen 18 und unter 65 Jahren, Juni 2017 153 Darstellung 115: Zahl der jugendlichen Arbeitslosen (15 bis unter 25 Jahre) und Jugendarbeitslosenquote je 100 Einwohner/innen zwischen 15 bis unter 25 Jahren, Juni 2017 153 Darstellung 116: Verbraucherinsolvenzen je 10.000 Einwohner/innen, 2007 – 2017, in Prozent 156

X Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Verzeichnisse

Darstellung 117: Anteil der Haushalte mit minderjährigen Kindern an allen Haushalten, Anfang 2017 157 Darstellung 118: Anteil der Haushalte mit drei und mehr Kindern an allen Haushalten, Anfang 2017 158 Darstellung 119: Absolvent/innen von Allgemeinbildenden Schulen ohne Mittelschulabschluss sowie davon Absolvent/innen mit Abschluss der Schule zur individuellen Lernförderung im Schuljahr 2016/2017 160 Darstellung 120: Absolvent/innen von Allgemeinbildenden Schulen ohne Mittelschulabschluss und ohne Abschluss der Schule zur individuellen Lernförderung im Schuljahr 2016/2017 161 Darstellung 121: Verteilung der Absolvent/innen von Allgemeinbildenden Schulen ohne Mittelschulabschluss inklusive Abschluss der Schule zur individuellen Lernförderung im Schuljahr 2016/2017 in Prozent 162 Darstellung 122: Absolvent/innen von allgemein bildenden Schulen ohne Mittelschulabschluss (inklusive Absolvent/innen mit Abschluss der Schule zur individuellen Lernförderung) im Schuljahr 2016/2017 je 100 17-Jährige in der Bevölkerung 164 Darstellung 123: Ambulante und stationäre Hilfen für unbegleitete minderjährige und volljährige Ausländer/innen in den Jahren 2015, 2016 und 2017 166 Darstellung 124: Werte des Jugendhilfeindexes 2008 – 2010, 2011 – 2014 und 2015 – 2017 170 Darstellung 125: Werte des Sozialräumlichen Indexes 2008 – 2010, 2011 – 2014 und 2015 – 2017 171 Darstellung 126: Werte des Gesamtindexes 2008 – 2010, 2011 – 2014 und 2015 – 2017 172 Darstellung 127: Jugendhilfeindex für die Jahre 2008 – 2010, 2011 – 2014 und 2015 – 2017 im Vergleich 173 Darstellung 128: Gesamtindex für die Jahre 2008 – 2010, 2011 – 2014 und 2015 – 2017 im Vergleich 174

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau XI Verzeichnisse Sozialraumanalyse

XII Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Zusammenfassung

1. Zusammenfassung mit Ausblick

Die aktuelle Sozialraumanalyse zeigt im Landkreis Dillingen a.d.Donau eine im Vergleich zu Bay- ern deutlich bessere Situation: Der Wert des Gesamtindex liegt mit 78,6 niedriger und damit spürbar günstiger. Bei differenzierter Betrachtung der beiden Teilindizes ändert sich dieses posi- tive Bild nicht, auch wenn der Jugendhilfeindex mit einem Wert von gut 83 etwas höher liegt, der Sozialräumliche Index (71) dagegen etwas niedriger.

Zur genaueren regionalen Differenzierung wird die Auswertung auch auf der Ebene der Ge- meindegrößenklassen durchgeführt. In weiten Teilen der Analyse tritt ein relativ deutliches Gefälle von den Großen Gemeinden hin zu den Kleinen und Mittleren Gemeinden zutage. Bei ei- nigen Indikatoren ist dieses Gefälle fast als ein Bruch zwischen den Kleinen und Mittleren Ge- meinden auf der einen Seite sowie den Großen Gemeinden auf der anderen Seite zu erkennen. Dies deutet weiterhin auf höhere Handlungsbedarfe und -schwerpunkte vor allem in den Gro- ßen Gemeinden des Landkreises hin. Dabei sollte jedoch nicht aus den Augen verloren werden, dass die Analyse der Werte über die Zeit zum Teil in den kleineren Gemeinden auf deutlich an- gestiegene Werte verweist. Hier ergeben sich Handlungsoptionen für präventive Strategien. In den einzelnen Gemeinden kann nur eine genauere Ursachenanalyse mit den Expert/innen vor Ort Aufschluss über die Hintergründe höherer und/oder auffälliger Werte geben. Auf der Ebene der einzelnen Indikatoren ist auf den kontinuierlich höheren Anteil von Minderjährigen, die mit einem allein erziehenden Elternteil aufwachsen, zu verweisen.

Mit der nunmehr vorliegenden zweiten Fortschreibung der Sozialraumanalyse verfügt der Land- kreis Dillingen a.d.Donau über eine detaillierte Beschreibung und Analyse von sozialräumlichen Belastungsfaktoren und der Inanspruchnahme von Jugendhilfeleistungen. Die Sozialraumanaly- se bietet, gerade auch im zeitlichen Vergleich der Ergebnisse, eine solide Grundlage zur zu- kunftsorientierten Steuerung der Jugendhilfe als dauerhafte Aufgabe der Jugendhilfeplanung. Für die Zukunft kommt, neben der kontinuierlichen weiteren Fortschreibung, vor allem der Ver- knüpfung mit anderen Sozialdaten und Planungsbereichen eine besondere Bedeutung zu.

Die Ergebnisse der Sozialraumanalyse fließen in bewährter Art und Weise in die Diskussionen um Maßnahmen und Empfehlungen der Jugendhilfeplanung insgesamt ein und sind damit eine zentrale Grundlage für politisch-administrative Beschlussfassungen und zukunftsorientiertes Handeln. Entsprechende Handlungsansätze und Lösungsmöglichkeiten können zweifelsohne nur in einem konstruktiven Miteinander von Gemeinden, Freien Trägern und dem Landkreis mit Aussicht auf Erfolg entwickelt werden.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 1 Zusammenfassung Sozialraumanalyse

Die Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Dillingen a.d.Donau gestaltet sich weiterhin als unterdurchschnittlich: Während Schwaben einen Zuwachs an Bewohner/innen in Höhe von 27 % zu verzeichnen hatte, stieg die Zahl der Bevölkerung im Landkreis Dillingen a.d.Donau nur um ca. 16 %. Neben Geburtenrückgängen sind hier vor allem Abwanderungen die Ursache. Auf der Ebene der einzelnen Gemeinden schlägt sich dies durchaus sehr unterschiedlich nieder.

Die Pendleranalyse hat ergeben, dass bei gut 25 % aller Arbeitnehmer/innen im Landkreis Dillingen a.d.Donau der Arbeitsort auch dem Wohnort entspricht. Ein weiteres Drittel hat seinen Arbeitsplatz in einer anderen Gemeinde des Landkreises. Dies bedeutet in der Summe, dass et- was mehr als 42 % ihren Arbeitsplatz außerhalb des Landkreises haben.

Die Zahl der Mittelschüler/innen im Landkreis Dillingen a.d.Donau ist in den letzten Jahren sowohl auf Grund der demographischen Entwicklung, der Einführung der R6 als auch auf Grund steigender Übertrittsquoten in andere weiterführende Schulen gesunken. Ein vorübergehender leichter Anstieg ist hier allerdings zu erwarten, sofern es zu keinen Veränderungen im Bildungs- verhalten kommt. Die Übertrittsquoten an die Gymnasien sind im Landkreis Dillingen a.d.Donau niedrig.

Armut ist eine vielschichtige Erscheinung und die Folgen im Lebenslauf sind mannigfaltig. Po- tenzielle Armutsrisiken (im Sinne von Risikofaktoren, die zu Armut führen können) sind insbe- sondere Arbeitslosigkeit, geringe Erwerbsintegration der Mütter, Migrationshintergrund, Tren- nung und Scheidung, geringe schulische und berufliche Bildung und der Status Alleinerziehend. Insgesamt kann konstatiert werden, dass die gegenwärtige Situation im Landkreis Dillingen a.d.Donau insbesondere im Vergleich zu Bayern und zur Raumordnungsregion Augsburg sich relativ günstig darstellt.

Die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Ausländer sowie der Familien mit Flücht- lingshintergrund stellt auch den Landkreis Dillingen a.d.Donau vor große Herausforderungen. Auch das System der Jugendhilfe und die Arbeit des Amtes für Jugend und Familie ist hier be- sonders gefordert.

Im Vordergrund der zukünftigen Arbeit stehen die Handlungsbedarfe, die sich aus der vor- liegenden Sozialraumanalyse ergeben. Entsprechende Bedarfe sind in unterschiedlichem Um- fang sichtbar geworden. Die notwendigen Veränderungen zu konkretisieren, sie zu planen und umzusetzen wird die Aufgabe des Landkreises, der Freien Träger und der kreisangehörigen Ge- meinden für die nächsten Monate und Jahre sein. Für den Erfolg der Veränderungen – und da- mit auch der gesamten Jugendhilfeplanung – ist die Mobilisierung und Akquise von (weiteren bzw. optimierten) Ressourcen notwendig. Auf diesem Weg werden der Landkreis Dillingen a.d.Donau und seine Gemeinden dem langfristigen politischen Ziel, die Lebensbedingungen für Kinder, Jugendliche und Familien weiter zu verbessern, näher kommen.

2 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Zielsetzungen

2. Ausgangslage, Zielsetzungen und Methode der Datenermittlung der Sozialraumana- lyse für den Landkreis Dillingen a.d.Donau

2.1 Ausgangslage

Der Artikel 72 Abs. 2 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland billigt dem Bund die Gesetzgebungskompetenz zu (= Konkurrierende Gesetzgebung), wenn es um die Herstellung der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse geht. Dieses sozusagen „indirekte“ Staatsziel hat natürlich auch für die nachgeordneten Gebietskörperschaften Gültigkeit, wie z. B. der Zehnte Kinder- und Jugendbericht eindeutig festhält: „Die Länder und Kommunen werden danach an- gehalten, die Fördermittel so einzusetzen, dass ausgewogene Siedlungsstrukturen sowie ausge- glichene wirtschaftliche, soziale und kulturelle Verhältnisse erhalten oder geschaffen werden [...]. Da die örtlichen Gegebenheiten für das Lebensumfeld von Familien und jungen Menschen maßgebend sind, kommt es vor allem auf ein Zusammenwirken der Fachpolitiken und Instru- mentarien auf örtlicher Ebene an“.1

Auch die Verfassung des Freistaates Bayern enthält in Artikel 3 seit dem 01.01.2014 eine ent- sprechende Formulierung als Staatsziel: Der Staat „fördert und sichert gleichwertige Lebensver- hältnisse und Arbeitsbedingungen in ganz Bayern, in Stadt und Land“. Knapp 90 Prozent der Wähler stimmten in einer Volksabstimmung – parallel zu den damaligen Landtagswahlen – im Herbst 2013 dafür, diesen Passus in der Bayerischen Verfassung zu verankern. Im Gefolge des- sen hat der Landtag Mitte des Jahres 2014 einstimmig die Einsetzung einer Enquete- Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Bayern“ beraten und beschlossen. Diese legte ihren Schlussbericht mit zahlreichen Handlungsempfehlungen Ende Januar 2018 vor und präsentierte ihn im Plenum.2

Zweifelsohne ist es so, dass Regionen und auch Landkreise i. d. R. aber keine homogenen Ein- heiten in sich darstellen. Es gibt Unterschiede, z. B. hinsichtlich der Siedlungsstruktur und -dichte, der sozialen Struktur, der Bildungsangebote, der ökonomischen Situation (u. a. Kauf- kraft), des Ausmaßes von Arbeitslosigkeit und der SGB II-Empfänger/innen, der sozialen und weiterer Infrastruktur etc. Sicherlich beeinflussen diese Unterschiede auch die Lebenslagen und

1 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hg.), Zehnter Kinder- und Jugend- bericht. Bericht über die Lebenssituation von Kindern und die Leistungen der Kinderhilfen in Deutschland, Bonn 1998, S. VIII. (vgl. dort auch Abschnitt B3.) Vgl. dazu informativ auch Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integ- ration, Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus (Hg.), Kinder- und Jugendprogramm der Bayerischen Staatsregierung. Fortschreibung 1998, München 1999. 2 Vgl. Bayerischer Landtag, Bericht der Enquete-Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Bayern“, Drucksache 17/19700, München 2018.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 3 Zielsetzungen Sozialraumanalyse

Lebenschancen von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien. Es geht also bei einer Sozial- raumanalyse – unserem Verständnis nach – darum, den Zusammenhängen zwischen ‚objektiv gegebenen Strukturen‘ und eher ‚individuellen Handlungs- und Verhaltensweisen‘ auf die Spur zu kommen. Die hier zu beantwortende Frage lautet insbesondere auch, ob ‚Verdichtungen‘ von Problemlagen, also räumliche Konzentrationen, vorfindbar sind. Das Stichwort ist also, ‚Belas- tungen‘ innerhalb einer Gebietseinheit, insbesondere auf gemeindlicher Ebene, auf die Spur zu kommen. Keinesfalls geht es bei dieser Analyse um den schwierigen und teilweise auch umstrit- tenen Versuch, kausale ‚Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge‘ aufzudecken.3

Diese sogenannten ‚sozialen Brennpunkte‘ gilt es mittels einer ganzen Reihe von einzelnen Indi- katoren zu identifizieren, um seitens der Jugendhilfe angemessen reagieren bzw. frühzeitig agieren zu können. Ebenso kommt einer Sozialraumanalyse somit auch eine ‚Frühwarnfunktion‘ zu, die präventives Gedankengut und daraus resultierendes proaktives Handeln sicherlich unter- stützt und stärkt. Die für eine Sozialraumanalyse eines Landkreises weitaus beste räumliche Analyseebene dafür ist zweifelsohne die der einzelnen Gemeinde.

Nüchtern und pointiert stellte der Elfte Kinder- und Jugendbericht zu den Zuständigkeiten und dem Thema Finanzen in der Jugendhilfe fest: „Vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Reichtums ist die Verteilung der Ressourcen, die der Kinder- und Jugendhilfe zur Verfügung ge- stellt werden, Ergebnis politischer Willensbildungsprozesse. Politik hat nicht nur die Aufgabe, gesetzliche Aufträge zu formulieren, sondern ebenso die Pflicht, die erforderlichen Vorausset- zungen für die Umsetzung der gesetzlichen Aufträge und die Befriedigung berechtigter An- sprüche durch die Bereitstellung der erforderlichen Ressourcen und der entsprechenden finan- ziellen Mittel zu schaffen. Der Grundsatz, dass die Ausgaben den Aufgaben zu folgen haben und nicht umgekehrt, dass die Aufgaben nur nach Maßgabe vorhandener Mittel verwirklicht werden können, sollte zwischen den verschiedenen Gesetzgebungsebenen eingehalten werden. Von daher gilt dieser Grundsatz zwischen dem Bund und den Ländern sowie zwischen den Ländern und den Kommunen, aber auch zwischen den Parlamenten bzw. kommunalen Vertretungs- körperschaften einerseits und den öffentlichen und freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe andererseits. Dies schafft die Voraussetzungen für die korrekte Anwendung von Steuerungsin- strumenten wie Kontrakt und Budget“.4

3 Unter anderem diese Intention verfolgt der Vergleichsring zur Kinder- und Jugendhilfe in Bayern (vgl. dazu insbesondere Jaufmann, D., Rindsfüßer, Chr., Gruber, S., Ursachen- und Kostenstruktur- analyse der Jugendhilfeausgaben. Eine vergleichende Analyse der Landkreise Bad Tölz-Wolfrats- hausen, und für die Jahre 2001 – 2016, unveröffentlichter Bericht, Rosenheim, Oktober 2017). Mit einer ähnlichen Zielsetzung veröffentlichten die schwäbischen Landkreise für die Jahre 2012 – 2013 einen vergleichenden jährlichen Bericht auf der Basis der JuBB-Daten (vgl. Jauf- mann, D., Rindsfüßer, Chr., Gruber, S., Datenteil zum JuBB-Schwabenbericht 2011, 2012 und 2013). 4 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hg.), Elfter Kinder- und Jugend- bericht. Bericht über die Lebenssituation junger Menschen und die Leistungen der Kinder- und Ju- gendhilfe in Deutschland, 2002, S. 54.

4 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Zielsetzungen

Auf der Basis dieser grundsätzlichen Überlegungen wurde im November 2011 für den Zeitraum 2008 – 2010 die erste Sozialraumanalyse für den Landkreis Dillingen a.d.Donau vorgelegt. Sie war in den folgenden Jahren ein Arbeitsmittel für Gemeinden, Freie Träger der Jugendhilfe, Politik, Administration und für das Amt für Jugend und Familie, um Ressourcen effektiv ein- setzen zu können und mittel- bzw. langfristig das kommunale Leben zu planen. Die erste Fort- schreibung fokussierte die Daten aus den Jahren 2011 – 2014. Die nun vorliegende zweite Fortschreibung widmet sich den Entwicklungen in den Jahren 2015 – 2017 und sorgt für Kon- tinuität in der Berichterstattung. Damit stehen im Landkreis Dillingen a.d.Donau wieder neue und zeitnahe Daten nach dem aktuellen Datenschema zur Verfügung (vgl. Kapitel 2.4). Durch die zeitlichen Vergleiche bietet die Sozialraumanalyse die Möglichkeit, Entwicklungen aufzuzei- gen und eine Analyse des Wandels der Verhältnisse vornehmen zu können. Somit gilt: Je länger die vorliegende und für die Analyse zur Verfügung stehende kontinuierlich erhobene Daten- basis/Zeitreihe ist, desto wertvoller ist ihr Analyse-, Aussage- und Handlungsgehalt. Damit nä- hert sich die Sozialraumanalyse ein Stück weiter ihrer ursprünglichen Intention an, nämlich die Verbindung zwischen ‚objektiven Strukturen‘ und ‚subjektiven Handlungs- und Verhaltensoptio- nen der Individuen‘ heraus zu arbeiten und zu verdeutlichen.

2.2 Zielsetzungen der Sozialraumanalyse für den Landkreis Dillingen a.d.Donau

Zentrales Ziel dieser Sozialraumanalyse ist die Abbildung und Darstellung sozialer Lebenslagen im Landkreis Dillingen a.d.Donau, um daraus Folgerungen für die weitere Entwicklung der Kin- der- und Jugendhilfe im Landkreis ableiten zu können, z. B. in Bezug auf den Einsatz von Per- sonalkapazitäten, finanziellen Mitteln und sonstigen Ressourcen, (neuen) Konzeptionen, räumli- chen Zuschnitten etc. Zudem können durch die Analyse bisher eventuell (noch) nicht sichtbare Problemlagen aufgedeckt werden, um zukünftig noch schneller, adäquater und präventiv agie- ren und reagieren zu können.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 5 Zielsetzungen Sozialraumanalyse

Diese vielfältigen Wirkungsweisen der Sozialraumanalyse werden durch die folgende Darstellung verdeutlicht.

Ziele der Sozialraumanalyse

Diskussionsgrundlage Datengrundlage Gestaltung von (Politik, Freie Träger, für die Jugendhilfestrukturen Öffentlichkeit, Verwaltung) Jugendhilfeplanung (Prävention)

Sozialraumanalyse Landkreis Dillingen a.d.Donau

Handlungsbedarfe Veränderungen Soziale Brennpunkte verdeutlichen aufzeigen/Evaluationen identifizieren

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Wenn Jugendhilfeplanung als Entscheidungsgrundlage für die Gestaltung der Jugendhilfe die- nen soll, dann benötigt sie gesichertes Wissen über die Entstehungsbedingungen und die Unter- schiede von örtlichen Bedarfslagen. Die jeweiligen sozialstrukturellen Rahmenbedingungen (z. B. Siedlungsstruktur, Ausmaß der Arbeitslosigkeit, soziale Infrastruktur etc.) beeinflussen die Lebenslagen und Lebenschancen von Kindern und Jugendlichen und damit auch den Hand- lungsbedarf von Jugendhilfe.

Eine Sozialraumanalyse stellt die Verknüpfung von sozial-strukturellen Bedingungen und der zu- nehmenden Inanspruchnahme von Jugendhilfeleistungen her. Ihre besondere Qualität liegt da- bei in der Zusammenführung verschiedener Indikatoren, die Auskunft über die soziale Belastung in einer Region geben.

Die Zusammenschau aller Indikatoren und deren Interpretation auf der Ebene der Gemeinden

 verdeutlicht die Zusammenhänge zwischen Sozialstruktur- und Jugendhilfedaten,

 führt zu gesicherten Erkenntnissen über die örtlichen Verhältnisse,

 ermöglicht die Entwicklung von entsprechenden (Jugendhilfe-)Maßnahmen und

 trägt damit nicht zuletzt zu einer Versachlichung der Diskussion um die Kosten für Jugendhilfeleistungen bei.

Dabei muss betont werden, dass i. d. R. nicht der einzelne Indikator Grundlage für die Ent- wicklung von Maßnahmen vor Ort sein kann. Nur die Gesamtschau aller Indikatoren und deren Bewertung auf der Ebene der Gemeinden können zu gesicherten Erkenntnissen und zur Ent- wicklung von geeigneten (Jugendhilfe-)Maßnahmen führen. Zusammenhänge zwischen den So- zialstruktur- und Jugendhilfedaten werden dabei an vielen Stellen deutlich.

6 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Zielsetzungen 2.3 Aufbau und Methode der Datenermittlung

Die Ermittlung der Daten für die Sozialraumanalyse wird vor allem von zwei Grundsätzen ge- prägt: Einmal durch die Schwerpunktsetzung „Jugend- und Sozialhilfe bzw. SGB II“ und zum anderen durch die Verfügbarkeit von Daten für den Landkreis Dillingen a.d.Donau auf Ebene der einzelnen Gemeinden. Diese mussten entweder in einem überschaubaren Zeit- rahmen selbst erhoben werden (z. B. Jugendhilfedaten) oder vom Bayerischen Landesamt für Statistik, der Bundesagentur für Arbeit (BA), dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), aus der polizeilichen Kriminalstatistik, der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) und dem Institut Nexiga zur Verfügung gestellt werden (z. B. Arbeitslosigkeit, Hilfen zum Lebensunterhalt, Einkommensstrukturdaten).

Darstellung 1: Datenaufbau der Sozialraumanalyse

Datenaufbau der Sozialraumanalyse

Gesamtindex

Jugendhilfeindex Sozialräumlicher Index

Indikatoren Indikatoren  Erzieherische Hilfen  SGB II-Leistungen  Jugendkriminalität  Arbeitslosigkeit  Scheidungen  Wohnsituation  Kinder von allein Erziehenden  Einkommen

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Die ursprüngliche Auswahl der Faktoren und anschließende Gewichtung der einzelnen Teilindikatoren erfolgte in einem intensiven, mehrstufigen Rückkoppelungsprozess mit Expert/innen aus der Jugendhilfe (u. a. Jugendamtsleiter, Fachleute aus dem Sozialdienst) (vgl. Darstellung 2). Dieses Verfahren wurde ursprünglich gemeinsam von und in Abstimmung mit den Landkreisen Augsburg, Aichach-Friedberg und Donau-Ries unter der wissenschaftlichen Begleitung von INIFES / SAGS im Rahmen der Erstellung von Sozialraumanalysen entwickelt.

Die Auswahl und Gewichtung der Indikatoren bei der Bildung des Gesamtindex erfolgte in den auf der folgenden Seite dargestellten neun Schritten. Die Übernahme der Methodik dieses Verfahrens bietet viele Vorteile. Damit wird nicht nur durch den Vergleich mit einem Teil- bzw. Gesamtindex Bayern (bei der Berechnung der Gesamtindizes wurde jeweils der Wert für Bayern als Bezugsgröße und Referenz gewählt; mit 100 festgelegt), sondern auch durch die analoge

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 7 Zielsetzungen Sozialraumanalyse

Verfahrensweise eine Vergleichbarkeit zu anderen Landkreisen und deren Gemeinden herge- stellt, die für die Weiterentwicklung von Ideen, Einrichtungen, Diensten und Maßnahmen auf dem Gebiet der Jugendhilfe im Landkreis Dillingen a.d.Donau hilfreich sein kann. Die teilweise leicht unterschiedliche Gewichtung der (Teil-)Indizes – Jugendhilfe und Sozialraum – macht für einen Vergleich zwischen verschiedenen Landkreisen jedoch eine Umrechnung erforderlich.5 Die Gewichtung der einzelnen Indikatoren und die Zusammensetzungen der Indizes im Landkreis Dillingen a.d.Donau wird in den Kapiteln 3 und 5 genauer erläutert.

Darstellung 2: Verfahren zur Auswahl und Gewichtung der Indikatoren

Neun Schritte zur Auswahl und Gewichtung der Indikatoren

Sammeln möglicher Indikatoren

Diskussion mit Jugendhilfeplaner/innen, Expert/innen aus Landratsämtern und INIFES / SAGS in mehreren Runden

Endgültige Auswahl der Indikatoren

Aufteilung der Indikatoren in Mittel- und Teilindikatoren sowie Zuordnung zum jeweiligen Teilindex

Erste Gewichtung der Indikatoren nach dem Schema „gering – mittel – hoch – sehr hoch“

Diskussion der Gewichtung mit Expert/innen (intern und extern)

Umrechnung der Gewichtung in Punkten (1 – 3 – 5 – 7) und Berechnung der entsprechenden Prozente

Diskussion der Ergebnisse mit weiteren Expert/innen (intern und extern)

Berechnung des Gesamtindex (Summe aller Punkte = 100 %), des Jugendhilfeindex (60 % der Summe aller Punkte) und des Sozialräumlichen Index (40 % der Summe aller Punkte)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

5 Die für einen Vergleich zwischen den Landkreisen notwendige Umrechnung verläuft analog der Be- rechnung der Kaufkraft (Querschnitt) bzw. Inflationsrate für Haushaltstypen mit unterschiedlichen Warenkörben.

8 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Zielsetzungen

Die qualitative Einschätzung der Experten/innen zur Gewichtung („gering – mittel – hoch – sehr hoch“) wurde anschließend in messbare Größen überführt, d. h. die Teilindikatoren wurden mit Punkten bewertet.

Die Summe aller Punkte ergibt den sogenannten Gesamtindex.6 Dieses rechnerische Verfahren ermöglicht eine Einordnung der Ergebnisse. Als Bezugsgröße wurden Vergleichsdaten für den Freistaat Bayern gewählt (Bayern = 100).

Die unterschiedliche Gewichtung von Jugendhilfeindex und Sozialräumlichem Index drückt die Bedeutung der vorliegenden Sozialraumanalyse für die Jugendhilfe aus.

Gewichtung der Indizes

Summe der Punkte Teilindikatoren „Jugendhilfe“ = Jugendhilfeindex 60% Summe der Punkte Teilindikatoren „Sozialraum“ = sozialräumlicher Index = + 40%

Summe der Punkte aller Teilindikatoren = Gesamtindex = 100%

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

6 Index: „Auf die Norm von 100 bezogene Wirtschaftszahl“ bzw. „Statistischer Messwert um Ver- änderung zu bezeichnen“.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 9 Zielsetzungen Sozialraumanalyse

2.4 Weitere Erläuterungen zum besseren Verständnis

Der Analyse liegen ein Modell sozialwissenschaftlicher Annahmen und die Erkenntnis zu Grunde, denen zufolge

 die sozialen Verhältnisse und damit die Lebenslagen von Familien in einer Gemeinde und  die bestehenden Angebotsstrukturen der Jugendhilfe und vor allem deren Inanspruchnahme diejenigen Bereiche sind, die Aufschluss über die soziale „Belastung“ in einer bestimmten Regi- on (hier der Landkreis Dillingen a.d.Donau mit seinen 27 Gemeinden) geben.

So wurden die Indikatoren zum einen nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII) und zum anderen nach klassischen Kennziffern der Sozialstruktur (z. B. Ar- beitslosigkeit, Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II) ausgewählt.

Auf der Ebene der Städte, Märkte und Gemeinden beschreibt diese Untersuchung, wie sich so- zial belastende Faktoren (z. B. Arbeitslosigkeit, Jugendkriminalität) im Landkreis verteilen.

Die Analyse geht dabei von der Grundannahme aus, dass dort, wo sich sozial belastende Fakto- ren verdichten,  das Zusammenleben und Erziehungsgeschehen in den Familien unter Druck geraten kann,

 die Gefahr der Überlastung von Familien steigt und

 die Wahrscheinlichkeit, dass Erziehung scheitert, zunimmt.

Bei den Darstellungen und Auswertungen ist zu beachten:

 Die vorliegende Sozialraumanalyse ist eine Arbeits- und Entscheidungshilfe ins- besondere für Fachleute in der Kinder-, Jugend- und Sozialhilfe, Mandatsträger/innen und Politiker/innen im Landkreis Dillingen a.d.Donau, um Perspektiven für die weitergehende Entwicklung der Kinder- und Jugendhilfe im Landkreis zu erarbeiten. Das vorgelegte Werk enthält sich deshalb ganz bewusst einer weitgehenden Interpretation und Wertung der Zahlen und Abbildungen. Dies ist dann primär Aufgabe von Diskussionen vor Ort.

 Vor allem in Kleinen Gemeinden (bis unter 2.000 Einwohner/innen) können schon geringe Fallzahlen zu einem hohen „Belastungswert“ führen. Auch wenn dieser Umstand bereits beim methodischen Vorgehen (Bildung von 3-Jahresdurchschnitten) entsprechend berück- sichtigt wurde, muss bei der Würdigung und Diskussion der Ergebnisse darauf besonders geachtet werden, um so Fehl- bzw. Überinterpretationen zu vermeiden.

 Es wurden ausschließlich die im Amt für Jugend und Familie, bei den Gemeinden des Landkreises, beim Bayerischen Landesamt für Statistik, bei der Bundesagentur für Arbeit (BA), dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), in der polizeilichen Krimi-

10 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Zielsetzungen

nalstatistik, bei der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) und im Institut Nexiga vorliegenden sowie selbst erhobene Daten verwendet. „Dunkelziffern“ (z. B. nicht bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldete Beschäftigungslose) fanden bei der Berechnung der Ergebnisse keine Berücksichtigung.

 Die in Kapitel 5 vorgelegten Indizes „Jugendhilfeindex“, „Sozialräumlicher Index“ und „Ge- samtindex“ stellen jeweils komprimierte Zusammenfassungen und in gewisser Weise auch Konstrukte dar. Naturgemäß bilden sie insofern nur ein grobes Schema für den Vergleich. Für eine differenzierte Interpretation muss deswegen auch auf die zu Grunde liegenden Daten der einzelnen (Teil-)Indikatoren in Kapitel 4 zurückgegriffen werden.

 Bei der vorliegenden Sozialraumanalyse handelt es sich um eine Fortschreibung, mit der v. a. auch Entwicklungen aufgezeigt werden sollen. Deshalb wurden die Vergleichsdaten aus den beiden vorhergehenden Untersuchungen in das Werk integriert.

 Bei den abgebildeten Daten handelt es sich um gerundete Werte. Vor allem bei den Dar- stellungen der regionalen Verteilung relativer Quoten ist zu beachten, dass die Werte zum Zwecke der Übersicht zumeist auf eine Nachkommastelle genau gerundet wurden. Das kann dazu führen, dass die Einfärbung scheinbar nicht zur ausgewiesenen relativen Quote passt. Absolute Zahlen unter drei werden aus Gründen des Sozialdatenschutzes nicht aus- gewiesen.

Bei den verschiedenen Beratungen, Entscheidungsfindungen und Arbeiten im Rahmen der Ju- gendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau werden die hier gewonnenen Erkenntnisse zweifelsohne eine wichtige Rolle spielen. Dies gilt sowohl auf der Ebene des Gesamtlandkreises als insbesondere auch für die einzelnen Gemeinden. Zur besseren Vergleichbarkeit der 27 Ge- meinden untereinander wurden diese in Gemeindegrößenklassen7 (vgl. dazu auch Kapitel 3) eingeteilt. Darüber hinaus sind auch Regionalisierungsaspekte zu beachten und sozialräumliche Bezüge möglich.

Ergänzt werden die vorliegenden Daten für die verschiedenen Indikatoren durch nachfolgende Arbeiten, die wichtige Informationen für die künftigen Planungen geben. Das regelmäßige Con- trolling wie auch der Vergleich mit anderen Landkreisen in Bayern stellen die Qualität im Be- reich der Jugendhilfe im Landkreis Dillingen a.d.Donau sicher.

7 Diese Einteilung nach Clustern gilt einheitlich auch für alle anderen Teile und Teilbereiche der Sozial- und Jugendhilfeplanung (vgl. z. B. Landratsamt Dillingen a.d.Donau/Amt für Jugend und Familie (Hrsg.), Jugendhilfeplan – Teil 3 –, 2. Fortschreibung „Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen und Tagespflege“, Dillingen a.d.Donau, November 2010; Landkreis Dillingen a.d.Donau (Hrsg.), Se- niorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Dillingen a.d.Donau, Dillingen a.d.Donau, Juli 2010; Landratsamt Dillingen a.d.Donau/Amt für Jugend und Familie (Hrsg.), Jugendhilfeplan – Teil 4 –, „Hilfen zur Erziehung, Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche, Hilfe für junge Volljährige“, November 2013; Landratsamt Dillingen a.d.Donau/Amt für Jugend und Familie (Hrsg.), Jugendhilfeplan – Teil 2 –, „Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit, Erzieherischer Kinder- und Ju- gendschutz“, November 2014).

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 11 Zielsetzungen Sozialraumanalyse

12 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Indikatoren

3. Übersicht über die verwendeten Indikatoren

Die für die Sozialraumanalyse des Landkreises Dillingen a.d.Donau zur Anwendung kommenden Indikatoren können aus den Darstellungen 2 und 4 abgelesen werden.

Für die Zusammenschau und das Zusammenspiel dieser Indikatoren sollte gelten, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. Wir denken, mit der nunmehr vorgelegten Untersu- chung dieser Vorstellung zumindest näher gekommen zu sein (vgl. dazu auch Kapitel 5).

Aus der Darstellung 4 gehen die einzelnen Indikatoren sowie deren Erhebungsmerkmale hervor. Zusätzlich wird für jeden einzelnen Indikator die interne Gewichtung und der prozentuale Anteil an den Teilindizes „Inanspruchnahme von Jugendhilfeleistungen“ und „Sozialstrukturindex“ auf- geführt. Diese beiden Teilindizes sowie der daraus gebildete Gesamtindex der Sozialraumanaly- se werden in Kapitel 5 in Bezug zur gesamtbayerischen Situation gesetzt.

Zur besseren Vergleichbarkeit wurden die 27 Gemeinden des Landkreises nach der Einwohner- zahl klassiert. Diese Einteilung findet über alle Bereiche der Jugendhilfeplanung hinweg einheit- liche Anwendung. Die Größenklassen der Gemeinden (Cluster) teilen sich wie folgt ein:

Kleine Gemeinden: Bis unter 2.000 Einwohner/innen (16 Gemeinden); Mittlere Gemeinden: 2.000 bis unter 6.000 Einwohner/innen (6 Gemeinden); Große Gemeinden: 6.000 und mehr Einwohner/innen (5 Gemeinden).

Die Angaben von Gemeindegrößenklassen für den Landkreis Dillingen a.d.Donau beziehen sich in dieser Sozialraumanalyse im Folgenden immer auf diese Einteilung (vgl. Darstellung 3). Der Begriff Gemeinden wird hierbei einheitlich auch für Märkte und Städte im Sinne der Bayerischen Gemeindeordnung verwendet. Damit ergibt sich die folgende Zuordnung der Landkreisgemein- den zu den Gemeindegrößenklassen:

Kleine Gemeinden: , Markt; Bächingen a.d.; ; ; Glött; ; ; ; Mödingen; ; ; Schwenningen; ; ; Zöschingen; Mittlere ; Bissingen, Markt; ; Holzheim; Gemeinden: ; , Markt Große Gemeinden: Dillingen a.d.Donau, GKSt; Gundelfingen a.d.Donau, Stadt; Höchstädt a.d.Donau, Stadt; (Donau), Stadt; , Stadt

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 13 Indikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 3: Gemeindegrößenklassen (Cluster) im Landkreis Dillingen a. d.Donau

Gemeindegrößenklasseneinteilung im Landkreis Dillingen Kleine Gemeinde: KG (16) Mittlere Gemeinde: MG (6) Bissingen Große Gemeinde: GG (5) MG

Zöschingen KG Lutzingen Ziertheim Syrgenstein KG KG MG Finningen Schwenningen KG Blindheim KG Mödingen KG Bachhagel KG MG Höchstädt a.d. Donau Wittislingen Buttenwiesen GG MG Haunsheim MG KG

Medlingen Dillingen a.d. Donau KG GG Lauingen (Donau) Binswangen GG KG Wertingen GG Bächingen a.d. Brenz KG Zusamaltheim Villenbach KG Laugna Gundelfingen a.d. Donau Aislingen Holzheim KG KG GG KG Glött MG KG

Quelle: GemeindenameJugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen, SAGS 2010

Gemeindegrößenklasse

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

14 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Indikatoren

Diese Seite bleibt aus technischen Gründen leer

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 15

16

Indikatoren

Darstellung 4: Übersicht über die für die Sozialraumanalyse im Landkreis Dillingen a.d.Donau verwendeten Indikatoren

Jugendhilfe Indizes Alle

index in % in index

Teilindex Teilindex Teilindex

Nummer Internes

Gesamt

Gewicht struktur

Sozial

Angestrebter % in

in % in

Aufgliederung Stichtag/ Indikator Erhebungsmerkmal (§§ nach SGB VIII) Erhebungs-

-

-

zeitraum

Zahl der Kinder und Erziehungsbeistandschaft 1.1 Jugendlichen unter 20,0 4,8 § 30 18 Jahren Zahl der Kinder und Sozialpädagogische 1.2 Jugendlichen unter 20,0 4,8 Familienhilfe § 31 18 Jahren Erziehung in Tagesgruppen Mittelwert aus Zahl der Kinder Erzieherische Hilfen 1.3 §§ 32 (HPT’s), den Jahren zwischen 6 und unter 24,0 40,0 20,0 4,8 35a teilstationär 2015 – 2017 15 Jahren Zahl der Kinder und 1.4 Vollzeitpflege § 33 Jugendlichen unter 20,0 4,8

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Dillingen Landkreis Jugendhilfeplanung 18 Jahren

Zahl der Kinder und Heimerziehung §§ 34, 1.5 Jugendlichen unter 20,0 4,8 35a stationär, § 41 21 Jahren Zahl der

2.1 Jugendgerichtshilfefälle Jugendlichen zwischen 50,0 3,0 Mittelwert aus Jugendhilfe im 14 und unter 21 Jahren den Jahren 6,0 10,0 Strafverfahren Zahl der 2015 – 2017 2.2 Meldungen Strafunmündiger Kinder zwischen 50,0 3,0 8 und unter 14 Jahren

Meldungen des Familien- Mittelwert aus Zahl der Kinder und

S

gerichts nach § 17 Abs. 3 ozialraum Scheidungen 3 den Jahren Jugendlichen unter 10,0 16,7 100,0 10,0 und Mitwirkung in Familien- 2015 – 2017 18 Jahren gerichtsverfahren

analyse

Jugendhilfe Indizes Alle

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Dillingen Landkreis Jugendhilfeplanung Sozialraumanalyse

index in % in index

Teilindex Teilindex Teilindex

Nummer Internes Gesamt

Gewicht

struktur

Sozial

Angestrebter % in

in % in Stichtag/ Aufgliederung Indikator Erhebungsmerkmal (§§ nach SGB VIII) Erhebungs-

-

-

zeitraum

Zahl der Kinder unter 18 Zahl der Kinder und Zahl der allein

Jahren, die genau bei einem Jugendlichen unter erzogenen 4 2018 20,0 33,3 100,0 20,0 Sorgeberechtigten gemeldet 18 Jahren von / bei Minderjährigen sind allein Erziehenden

5.1 Personen insgesamt Zahl der Personen in 23,0 2,9 Empfänger/innen Bedarfsgemeinschaften Minderjährige unter Ende Juni von Leistungen 5.2 (BG’s); allein Erzogene: 13,6 34,0 38,5 4,9 15 Jahren 2017 nach dem SGB II Minderjährige unter 15 Zahl der Kinder in allein 5.3 38,5 4,9 Jahren bei allein Erziehenden erziehenden BG’s 6.1 Arbeitslose insgesamt 33,3 2,7 Ende Juni Zahl der gemeldeten Arbeitslosigkeit 6.2 Langzeitarbeitslose 8,1 20,2 11,1 0,9

2017 Arbeitslosen 6.3 Arbeitslose unter 25 Jahren 55,6 4,5 Verhältnis von

Gebäuden mit drei 7.1 Siedlungsstruktur 50,0 4,0 oder mehr Wohnungen Wohnsituation 2016 zu allen Wohnungen 8,1 20,2

7.2 Mittlere verfügbare Fläche qm je Einwohner/in 50,0 4,0

Mittleres monatliches Netto- 8.1 € je Haushalt 50,0 5,1 einkommen je Haushalt Einkommen Anteil der Haushalte mit mo- 2016 10,2 25,5 natlichem Nettoeinkommen Anteil an den 8.2 50,0 5,1 unter 1.500 € an allen Haus- Haushalten in %

halten

100 100 100 100

Indikatoren

17

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 17 Indikatoren Sozialraumanalyse

18 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

4. Einzelindikatoren

Indikator 1: Erzieherische Hilfen und Eingliederungshilfen

Als „Hilfen zur Erziehung“ bzw. „Erzieherische Hilfen“ werden die Leistungen der Jugendhilfe be- zeichnet, die in besonderen und schwierigen Erziehungs- und Lebenssituationen Unterstützung und Hilfe für Kinder, Jugendliche und ihre Familien vermitteln.

Die Erzieherischen Hilfen sind vorwiegend darauf ausgerichtet, Familien – soweit möglich – ganzheitlich in ihren Problemlagen zu unterstützen und Familien trennende Maßnahmen zu ver- meiden. Die unterschiedlichen Hilfeangebote werden daher in einem qualifizierten Entschei- dungsprozess (Hilfeplanverfahren nach § 36 SGB VIII) verglichen, um die optimale Hilfe für den jeweiligen Einzelfall zu finden. Wesentliches Element der Erzieherischen Hilfen und Voraus- setzung für einen erfolgreichen Hilfeverlauf ist die Bereitschaft der Kinder, Jugendlichen und ihrer Eltern die ausgewählte Hilfe anzunehmen und sich aktiv in den Hilfeprozess einzubringen. Darüber hinaus spielt für die Fachkräfte die Orientierung an den vorhandenen Ressourcen einer Familie eine wichtige Rolle. Unter den Erzieherischen Hilfen sind folgende Indikatoren zu nennen:

Teilindikator 1.1: Erziehungsbeistandschaft (EB)

Die Erziehungsbeistandschaft ist ein vorrangig am Kind oder Jugendlichen orientiertes Bera- tungs- und Unterstützungsangebot, das auf Verhaltensänderungen beim Kind oder Jugendlichen in allen Lebensbereichen, insbesondere in der Schule abzielt. Sie soll bei der Bewältigung von Entwicklungsproblemen möglichst unter Einbeziehung des sozialen Umfelds unterstützen und unter Erhaltung des Lebensbezugs zur Familie eine Verselbständigung fördern. Im Anschluss an stationäre Hilfen dienen sie zur langfristigen Absicherung der erzielten positiven Effekte. Bei jungen Volljährigen zielen sie auf die Stabilisierung des jungen Menschen am Übergang zum Erwachsenen ab.

Teilindikator 1.2: Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH)

Die Sozialpädagogische Familienhilfe gehört zu den intensivsten ambulanten Angeboten für Familien und allein Erziehende im Bereich der Hilfen zur Erziehung. SPFH bezieht sich sowohl auf aktuelle Krisenbewältigung als auch auf besonders schwierige und vielschichtige Lebenssi- tuationen, die schon sehr manifest und in einzelnen Familien u. U. bereits seit Jahren oder sogar seit Generationen bestehen. Ein wichtiger Aspekt der SPFH ist die Anleitung zur Selbsthilfe und die Hilfe bei der Bewältigung von Erziehungsaufgaben und Alltagsproblemen (z. B. bei Behördenkontakten). Sie erfordert in jedem Fall die intensive Mitarbeit der Familie.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 19 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Teilindikator 1.3: Erziehung in Tagesgruppen

Tagesgruppenarbeit versteht sich als systemische und lebensweltorientierte Jugendhilfe, die Menschen unterstützt, innerhalb ihrer Lebenswelt Schwierigkeiten zu überwinden und sich ihren Fähigkeiten entsprechend zu entwickeln. Während der Hilfe verbleibt das Kind in seiner Familie. Dies setzt voraus, dass die Beziehungen innerhalb der Familie grundsätzlich tragfähig sind und die Familie dieser Hilfeform zustimmt. Die Entwicklung des Kindes wird durch soziales Lernen in der Gruppe, therapeutische Gruppen- und Einzelarbeit, schulische Förderung und Beratung der Eltern unterstützt. Die emotionale und soziale Entwicklung des Kindes oder Jugendlichen soll dadurch gefördert und stabilisiert, die schulische Integration unterstützt und die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern verbessert werden.

Erziehung in einer Tagesgruppe – i. d. R. in einer Heilpädagogischen Tagesstätte (HPT) – ist eine zeitlich befristete Maßnahme, die durch intensive pädagogische und therapeutische Betreu- ung der Komplexität der Schwierigkeiten von Kindern und Familien gerecht zu werden versucht. Tagesgruppenbetreuung ist indiziert, wenn Kinder durch ambulante Maßnahmen nicht mehr ausreichend gefördert werden können und zur Erreichung der Ziele die Situation in einer Gruppe erforderlich ist. Eine intensive Arbeit mit den Eltern in Form einer fachlich fundierten und kontinuierlichen Beratung, Anleitung und Unterstützung durch Mitarbeiter/innen der Tages- stätte ist wesentlicher Bestandteil der Konzeption des Angebotes. Durch die Erziehung in einer Tagesgruppe soll eine stationäre Unterbringung verhindert werden.

Teilindikator 1.4: Vollzeitpflege

Vollzeitpflege ist die Unterbringung und Erziehung des Kindes oder Jugendlichen über Tag und Nacht außerhalb des Elternhauses in einer Pflegefamilie. Die Hilfe kann sowohl für einen befris- teten Zeitraum als auch auf Dauer angelegt sein. Für die Unterbringung in einer Pflegestelle spricht vor allem die Eingliederung des Kindes in ein familiäres Gefüge. Die Pflegefamilie soll dem Kind oder Jugendlichen die familiäre Erziehung durch die Eltern – je nach den Erforder- nissen des Einzelfalls – kurzzeitig oder auf Dauer ersetzen. Eine Vollzeitpflege kommt unter den gleichen Voraussetzungen wie die im Folgenden dargestellte Heimerziehung in Betracht. Be- sonders bei jüngeren Kindern ist die Einbindung in einen familiären Kontext wichtig.

Teilindikator 1.5: Heimerziehung

Heimerziehung oder die Erziehung in einer anderen betreuten Wohnform ist für Kinder und junge Menschen in Betracht zu ziehen, wenn die Erziehungskraft der Herkunftsfamilie eine trag- fähige Erziehungssituation des Kindes oder des jungen Menschen nicht gewährleisten kann. Ziel ist es, durch eine Verbindung von Alltagserleben mit pädagogischen und therapeutischen Ange- boten, Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu fördern. Heimerziehung ist für junge Menschen eine mögliche Alternative, deren physische und psychische Gesundheit oder deren soziale Entwicklung in der häuslichen Umgebung aus unterschiedlichen Gründen massiv

20 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren gefährdet ist und deren Eltern aus unterschiedlichen Gründen ihrem Erziehungsauftrag nicht nachkommen können.

Heimerziehung oder Erziehung in einer anderen betreuten Wohnform soll entsprechend dem Alter und Entwicklungsstand des jungen Menschen sich entwickelndes oder bereits verfestigtes Fehlverhalten korrigieren. Durch Elternarbeit sollen die Erziehungsbedingungen in der Her- kunftsfamlie soweit verbessert werden, dass eine Rückführung des Kindes oder Jugendlichen möglich wird. Ist die Rückkehroption auszuschließen, ist es Aufgabe der Hilfe, den jungen Men- schen auf ein selbständiges Leben vorzubereiten.

Bei den nachfolgend dargestellten Werten der Erzieherischen Hilfen im 3-Jahresdurchschnitt handelt es sich um vom Amt für Jugend und Familie bewilligte Hilfen. Diese werden aufgrund der im SGB VIII festgelegten gesetzlichen Anspruchsgrundlagen bewilligt und sind für alle Jugendämter gleich verbindlich. Aussagen über ein eventuell unterschiedliches Bewilligungsver- halten verschiedener Jugendämter sind aus diesen Daten nicht konkret ableitbar und verbleiben somit im Bereich des Spekulativen. Dass es hierbei eventuelle Unterschiede in diesem qualifi- zierten Auswahlprozess der verschiedenen Hilfen gibt, kann ebenfalls nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Unbestreitbar gilt aber in der heutigen Zeit, dass sowohl pädagogische Fachlichkeit als auch Wirtschaftlichkeit der Arbeit der Jugendämter zu ihrem Recht kommen müssen – aber beides nicht auf Kosten des jeweils Anderen.

Angesprochen ist in diesem Kontext damit natürlich auch die – durchaus immer wiederkehrende und ebenso noch kontroverse – Diskussion, ob ambulante Hilfen präventiv (bzw. substituierend) im Sinne der zumindest tendenziellen Vermeidung von stationären Maßnahmen wirken (kön- nen).8

Zu beachten ist, dass die unbegleiteten minderjährigen Ausländer/innen nicht in die Berechnung eingegangen sind. Diese machen im Jahr 2017 gut 25 % der Bearbeitungsfälle in der stationä- ren Unterbringung junger Menschen aus. Da der ausschlaggebende Grund für die Unterbrin- gung jedoch ein anderer ist und der Zusammenhang zwischen objektiven Strukturen und sub- jektiven Handlungs- und Verhaltensweisen, der der Sozialraumanalyse zugrunde liegt, damit nicht gegeben ist, wird diese Thematik umfassender in einem eigenen Kapitel behandelt.

8 So argumentierte in der Tendenz die Kommission des Elften Kinder- und Jugendberichts (vgl. Bun- desministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.), Elfter Kinder- und Jugendbericht. Bericht über die Lebenssituation junger Menschen und die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland, Berlin 2002, S. 121). Hingegen kamen die Autor/innen des am Deutschen Jugend- institut angesiedelten Dauerbeobachtungsprojektes „Jugendhilfe und sozialer Wandel – Leistungen und Strukturen“ am Ende der dritten Projektphase diesbezüglich zu folgendem Fazit: „Es gibt bis- her kein systematisches Wissen über den Verlauf sowie die Abfolge der einzelnen Hilfeformen vor dem Hintergrund dieser Zusammenhänge. Erst solche Informationen würden eine valide Bestim- mung des Verhältnisses von ambulanten und stationären Hilfen ermöglichen“ (van Santen, E. et al., Kinder- und Jugendhilfe in Bewegung – Aktion oder Reaktion? Eine empirische Analyse, Mün- chen, Opladen 2003, S. 482).

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 21 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Hilfen zur Erziehung und Eingliederungshilfen insgesamt

Die im Folgenden dargestellten Durchschnittswerte von Erzieherischen Hilfen im 3-Jahresver- gleich (2015 – 2017) beziehen sich auf die vorher erläuterten Hilfeformen – Erziehungsbei- standschaft, Sozialpädagogische Familienhilfe, Erziehung in Tagesgruppen, Vollzeitpflege sowie Heimerziehung. In der Gesamtsumme wurden diese Hilfeformen zusammengefasst (vgl. Darstellung 10). Als Analysehilfe wurden die sich ergebenden Werte auch nach Gemeinde- größenklassen ermittelt, denen in der nachfolgenden Übersicht die gesamtbayerischen Ver- gleichswerte gegenüber gestellt werden.

Die Auswertung der erhobenen Daten zu den jeweiligen Hilfeformen zeigt, dass die Inanspruch- name Erzieherischer Hilfen im Landkreis Dillingen a.d.Donau deutlich unter dem bayerischen Niveau liegt. Eine Ausnahme bildet der Wert für die Erziehungsbeistandschaften, der im Wesentlichen dem bayerischen Wert entspricht. Die Inanspruchnahme der kostenintensiveren stationären Hilfen ist im Landkreis Dillingen a.d.Donau hingegen niedriger. Mit einem Gesamtwert von 2,24 liegt der Wert für den Landkreis Dillingen a.d.Donau ca. 31 % niedriger als der bayerische Vergleichswert.

Die Auswertung der Inanspruchnahmequoten über alle Hilfe zur Erziehung hinweg zeigt Differenzen zwischen den Gemeindegrößenklassen. Dabei ist der höchste Wert in den Großen Gemeinden zu finden (2,4), während die Werte der Mittleren und Kleinen Gemeinden sich ähneln. Auf der Ebene der einzelnen Hilfen ist zum Teil ein gewisses Gefälle zu erkennen: Dem- entsprechend steigt der Wert bei der Heimerziehung (inklusive der stastionären Eingliederungs- hilfen) mit der Größe der Gemeinde sichtbar an, während er bei der Vollzeitpflege sinkt.

22 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Inanspruchnahme von Erzieherischen Hilfen und Eingliederungshilfen nach Gemeindegrößen- klassen je 100 Kinder und Jugendliche der jeweiligen Altersklasse, im Jahresmittel 2015 – 20179 Landkreis Kleine Mittlere Große Bayern Indikator 1 Dillingen Gemeinden Gemeinden Gemeinden (2014) a.d.Donau 1. Erziehungsbeistandschaften 0,4 0,5 0,5 0,5 0,43 Sozialpädagogische 0,5 0,4 0,6 0,6 1,06 Familienhilfe 1. Erziehung in Tagesgruppen 0,4 0,4 0,5 0,4 0,75

1. Vollzeitpflege 0,4 0,2 0,2 0,2 0,47

1. Heimerziehung 0,2 0,3 0,3 0,3 0,55 Erzieherische Hilfen und Eingliederungshilfen 2,1 2,1 2,4 2,24 3,26 insgesamt 2015 – 2017 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

In der nachfolgenden Tabelle ist die Inanspruchnahme über die Zeit aufgeführt. Sowohl in Bay- ern wie auch im Landkreis Dillingen a.d.Donau haben sich die Werte zur Inanspruchnahme Er- zieherischer Hilfen konstant entwickelt. In den einzelnen Gemeindegrößenklassen ist die Ent- wicklung dabei sehr unterschiedlich. In den Mittleren Gemeinden sind die Werte gegenüber der letzten Sozialraumanalyse schon spürbar angestiegen, während sie in den Großen Gemeinden deutlich zurückgegangen und in den Kleinen Gemeinden um fast die Hälfte anstiegen sind. In der Folge ist das klassische Stadt-Land-Gefälle abgelöst worden von einem U-förmigen Verlauf der Werte. Im Vergleich dazu ist für das Land Bayern eine konstante Entwicklung über die Zeit festzustellen.

Die Entwicklung sowohl der absoluten Zahlen im Landkreis Dillingen a.d.Donau wie auch der Inanspruchnahmequoten kann den Darstellungen 5 bis 7 entnommen werden. Bei den ambu- lanten Formen der Erzieherischen Hilfen zeigt sich insbesondere für die Sozialpädagogische Fa- milienhilfe ein Anstieg der Inanspruchnahmequoten, während die Werte der Erziehungs- beistandschaften nach einem Anstieg bis zum Jahr 2014 nun wieder rückläufig sind. Bei den stationären Formen ist bei den Inanspruchnahmequoten der Heimerziehung eine nur leichte Schwankung der Werte zu sehen, wobei es in den vergangenen Jahren insgesamt zu einem minimalen Anstieg kam. Auch die Inanspruchnahme von Erziehung in Tagesgruppen zeigt aktuell höhere Werte.

9 In der nachfolgenden Tabelle werden, wie in allen Übersichtstabellen, gerundete Werte ausge- wiesen. Entsprechend können die ausgewiesenen Summen leicht von den errechneten Summen- werten über die Spalte differieren.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 23 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Entwicklung der Inanspruchnahme von Erzieherischen Hilfen nach Gemeindegrößenklassen je 100 Kinder und Jugendliche der jeweiligen Altersklasse, in den Jahresmitteln 2015 – 2017, 2011 – 2014 und 2008 – 201010 Kleine Mittlere Große Landkreis Bayern Indikator 1 Gemeinden Gemeinden Gemeinden Dillingen (2014) Erzieherische Hilfen und Eingliederungshilfen ins- 2,1 2,1 2,4 2,24 3,26 gesamt 2015 – 2017 Erzieherische Hilfen und Ein- gliederungshilfen insgesamt 1,4 1,7 2,8 2,25 3,17 2011 – 2014 Erzieherische Hilfen und Ein- gliederungshilfen insgesamt 1,3 1,3 2,4 1,90 2,73 2008 – 2010 Vergleich 11/14 mit 15/17 145,7 % 120,8 % 85,1 % 99,8 % 102,9 % (11/14 = 100 %) Vergleich 08/10 mit 15/17 164,2 % 159,5 % 98,5 % 118,0 % 119,7 % (08/10 = 100 %) Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

10 In der nachfolgenden Tabelle werden, wie in allen Übersichtstabellen, gerundete Werte ausge- wiesen. Entsprechend können die ausgewiesenen Summen leicht von den errechneten Summen- werten über die Spalte hinweg differieren.

24 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

EntwicklungDarstellung 5: derEntwicklung absoluten derZahlen Erzieherischen der Erzieherischen Hilfen und EingliederungshilfenHilfen 2008 – 2017 im Landkreis (jeweils Bearbeitungsfälle:Dillingen a.d.Donau Jahresendfälle 2008 – 2017, und absoluteabgeschlossene Zahlen Fälle) 200

150

100

50

74 46 70 55 77 87 108 111 76 76 105 114 110 117 123 110 102 120 125 153 51 49 49 46 42 42 32 35 38 0 65 EntwicklungErziehungsbeistandschaft der absoluten Zahlen der SPFHErzieherischen (Zahl der Kinder) Hilfen 2008 – 2017HPT (jeweils Bearbeitungsfälle:2008 2009 2010 Jahresendfälle2011 2012 und abgeschlossene2013 2014 Fälle)2015 2016 2017

100

50

39 32 25 32 31 33 36 39 37 58 48 44 46 51 40 43 53 58 58 0 27 Vollzeitpflege Heimerziehung / Betreutes Wohnen 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 25 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse Entwicklung der Inanspruchnahmequoten der Erzieherischen Hilfen 2008– 2017 Darstellung(jeweils Bearbeitungsfälle: 6: Entwicklung Jahresendfälle der Inanspruchnahmequoten und abgeschlossene Erzieherischer Fälle) Hilfen und Eingliederungshilfen im Landkreis Dillingen a.d.Donau 2008 – 2017

1,4

1,2

1,0

0,8

0,6

0,4

0,2

0,4 0,5 0,3 0,4 0,3 0,5 0,4 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,4 0,4 0,5 0,6 0,6 0,6 0,6 0,8 0,9

0,7 0,7 0,7 0,7 0,7 0,0 0,7 Entwicklung derErziehungsbeistandschaft Inanspruchnahmequoten der ErzieherischenHPT Hilfen 2008 – 2017SPFH 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 (jeweils Bearbeitungsfälle: Jahresendfälle und abgeschlossene Fälle) 0,6

0,4

0,2

0,2 0,2 0,2 0,3 0,3 0,3

0,2 0,1 0,2 0,2 0,2 0,2 0,3 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,0 0,1 Vollzeitpflege Heimerziehung / Betreutes Wohnen

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

26 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 7: Vergleich der Inanspruchnahmequoten Erzieherischer Hilfen Vergleich der Entwicklungund Eingliederungshilfen der Hilfen zur Erziehung im Landkreis insgesamt Dillingen – a.d.Donau Landkreis Dillingenund a.d.Donau Bayernund 2008 Bayern – 2017

3,0

2,0

1,0

2,4 1,9 1,8 2,1 2,2 2,2 2,2 2,1 2,2 2,5 2,6 2,8 3,0 3,0 3,3 3,3 0,0 1,8 Erzieherische Hilfen insgesamt Bayern 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 27 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Lesehinweise zu den nachfolgenden Tabellen

Die Darstellungen 8 und 9 auf den nächsten Seiten geben einen Überblick über die Verteilung der Erzieherischen Hilfen auf jede der 27 Gemeinden im Landkreis Dillingen a.d.Donau in abso- luten und relativen Zahlen. Gerade bei den Kleinen Gemeinden ist allerdings immer wieder auf die insgesamt niedrigen Fallzahlen hinzuweisen. Hier bringen schon geringfügige absolute Ver- änderungen hohe prozentuale Abweichungen mit sich. Zur besseren Transparenz sollen dem/r interessierten Leser/in hierzu einige Hinweise gegeben werden.

In der Darstellung 8 werden absolute Zahlen aufgeführt, die sowohl die Inanspruchnahme ein- zelner Hilfeangebote, wie auch die Summe der Inanspruchnahme über alle Hilfeangebote hin- weg nach Gemeinden differenziert ausweisen. Bei diesen Werten handelt es sich um die bereits im Kapitel 2.4 beschriebenen 3-Jahresdurchschnitte zur Verhinderung statistischer „Ausreißer“. Da „krumme Zahlen“ die Lesbarkeit und Verständlichkeit sicherlich nicht erhöhen, werden diese 3-Jahresdurchschnitte entsprechend auf ganze Zahlen gerundet. Zu beachten ist, dass sich daraus eine leichte Abweichung des, als Summe in der Spalte „Insgesamt“ ausgewiesenen, Wertes gegenüber der rechnerischen Aufsummierung der gerundeten Zahlen über die Zeile hinweg ergeben kann. Das folgende Beispiel verdeutlicht dies:

28 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 8: Übersicht über die verwendeten Indikatoren zu den Erzieherischen Hilfen und Eingliederungshilfen im Landkreis Dillingen a.d.Donau,

im Jahresmittel 2015 – 2017 nach Gemeinden, absolute Zahlen

-

-

hung

hilfe

samt pflege

Gemeinde gische

gruppen

erzie

Sozial

Insge

standschaften

Erziehungs

Erziehungin

Familien

Vollzeit

pädago

Tages

Heim bei

Aislingen, Markt * * * * * 0,7 Bachhagel 0 * 0 0 * 3,3 Bächingen a.d.Brenz * 0 0 * * 1,3 Binswangen * * 0 0 * 4,3 Bissingen, Markt 0 0 0 * * 1,3 Blindheim 0 * 0 0 * 2,0 Buttenwiesen 7 12 4 * 6 31,0 Dillingen a.d.Donau, GKSt 10 42 5 5 12 74,7 Glött 0 * * 0 0 2,7 Gundelfingen a.d.Donau, Stadt 7 4 4 * * 22,7 Haunsheim * * 0 * 0 4,0 Höchstädt a.d.Donau, Stadt 7 13 4 * * 30,0 Holzheim * 4 * * * 11,7 Laugna 3 3 * * * 9,3 Lauingen (Donau), Stadt 4 9 * * 9 28,0 Lutzingen 0 * 0 0 * 2,7 Mödingen * * 0 * * 9,3 Finningen 0 * 0 * 0 3,3 Medlingen * 0 * 0 * 4,0 Schwenningen * * 0 0 0 2,7 Syrgenstein * * 0 3 * 8,7 Villenbach * 4 * 4 * 11,7 Wertingen, Stadt 6 16 6 7 5 42,7 Wittislingen, Markt 4 6 3 * * 16,0 Ziertheim 0 0 * * * 4,3 Zöschingen 0 0 0 * * 1,0 Zusamaltheim * * * * 0 4,3 Landkreis 75 133 35 38 56 337,7 Dillingen a.d.Donau * Werte unter drei werden aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen. Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 29 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 9: Übersicht über die verwendeten Indikatoren zu den Erzieherischen Hilfen und Eingliederungshilfen im Landkreis Dillingen a.d.Donau,

im Jahresmittel 2015 – 2017 nach Gemeinden, relative Zahlen

-

-

hung samt

Gemeinde pflege

gruppen

erzie

Sozial

Insge

Erziehungs

Erziehungin

Familienhilfe

Vollzeit

pädagogische

Tages

Heim beistandschaften

Aislingen, Markt * * * * * 0,29 Bachhagel 0,1 * 0,0 0,0 * 0,95 Bächingen a.d.Brenz * 0,0 0,0 * * 0,54 Binswangen * * 0,0 0,0 * 1,80 Bissingen, Markt 0,0 0,0 0,0 * * 0,22 Blindheim 0,0 * 0,0 0,0 * 0,62 Buttenwiesen 0,6 0,9 0,8 * * 3,11 Dillingen a.d.Donau, GKSt 0,3 0,9 0,3 0,1 0,3 2,40 Glött 0,2 * * 0,0 0,0 1,79 Gundelfingen a.d.Donau, 0,6 0,2 0,6 0,1 0,3 2,10 Stadt Haunsheim * * 0,0 * 0,0 1,39 Höchstädt a.d.Donau, Stadt 0,6 0,8 0,8 * * 2,88 Holzheim * 0,2 * * * 1,74 Laugna 1,4 1,1 * * * 3,98 Lauingen (Donau), Stadt 0,6 0,2 * * 0,4 2,16 Lutzingen * 0,0 * 0,0 * 1,46 Mödingen * * 0,3 * * 4,32 Finningen 0,1 * 0,0 * 0,0 1,18 Medlingen * 0,0 * 0,0 * 2,63 Schwenningen * * 0,0 0,0 0,0 1,21 Syrgenstein * * 0,0 0,6 * 1,38 Villenbach * 1,1 * 1,7 * 5,77 Wertingen, Stadt 0,4 0,6 0,8 0,4 0,2 2,90 Wittislingen, Markt 0,9 1,0 1,4 * * 4,61 Ziertheim 0,2 0,0 * * * 3,75 Zöschingen 0,0 0,0 0,0 * * 0,83 Zusamaltheim * * * * 0,0 2,61 Landkreis 0,5 0,6 0,4 0,2 0,3 2,24 Dillingen a.d.Donau

30 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 DarstellungZahl der Erzieherischen 10: Zahl der ErzieherischenHilfen und Eingliederungshilfen Hilfen und Eingliederungshilfen je 100 Minderjährige, je 100 Minderjährige,im Jahresmittel im Jahresmittel 2015 – 2017 2015-2017 = * (8) < 1,5 (4) < 3,0 (9) >= 3,0 (6) Bissingen * * Zöschingen Ziertheim Lutzingen * 4,3 * * Finningen Blindheim 3,8 * 3,3 * Syrgenstein Mödingen 1,2 * Schwenningen 8,7 Bachhagel 9,3 1,4 3,3 * 4,3 Höchstädt a.d. Donau 1,0 * Wittislingen 30,0 Buttenwiesen Haunsheim 16,0 2,9 4,0 4,6 31,0 Medlingen 3,1 1,4 Dillingen a.d. Donau Binswangen 4,0 74,7 4,3 2,6 Lauingen (Donau) 2,4 1,8 Wertingen 28,0 42,7 Bächingen a.d. Brenz 2,2 * Zusamaltheim 2,9 * 4,3 Holzheim Laugna Gundelfingen a.d. Donau Aislingen 2,6 11,7 Villenbach 9,3 22,7 * Glött 1,7 11,7 4,0 2,1 * * 5,8 *

- Gemeindenamen Landkreis insgesamt: - Erzieherische Hilfen, absolut 338 Erzieherische Hilfen, absolut - Erzieherische Hilfen 2,2 je 100 Kinder bzw. Jugendliche je 100 Kinder bzw. Jugendliche Bayern: 3,3 Erzieherische Hilfen, absolut je 100 Kinder bzw. Jugendliche * Werte unter drei werden aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen.

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 Quelle: SAGS 2011

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 31 Exkurs Sozialraumanalyse

Exkurs: Tätigkeitsspektrum der Erziehungsberatung im Landkreis Dillingen a.d.Donau11

Bei dem bundesweiten Angebot der Erziehungsberatungsstellen handelt es sich um ein Pflicht- angebot der Städte und Kommunen sowie Landkreise, das im Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII, § 28) beschrieben und den Hilfen zur Erziehung zugeordnet ist.

Im Jugendhilfeindex der Sozialraumanalyse ist dieses Angebot nicht berücksichtigt. Da die Inan- spruchnahme der bestehenden Angebotsstrukturen der Jugendhilfe als wesentlicher Indikator für soziale Belastung in den jeweiligen Regionen gilt, wird dieses Unterstützungsangebot im Rahmen eines Exkurses mit einbezogen und gesondert betrachtet.

Als Informationsquelle sind die Daten der Erziehungsberatung gerade deshalb hilfreich und aus- sagekräftig, weil das Angebot von allen Familien, Kindern und Jugendlichen im Landkreis kos- tenfrei und direkt – genauer niedrigschwellig – also ohne ein eigenes Antrags- und Genehmi- gungsverfahren in Anspruch genommen werden kann.

Ein Unterstützungsbedarf von Familien dürfte damit relativ ungefiltert und realistisch abgebildet werden. Zu beachten ist dabei einschränkend, dass die Inanspruchnahme des Unterstützungs- angebots zwar in erster Linie, aber nicht alleine vom Bedarf am jeweiligen Standort oder der jeweiligen Region abhängt. Neben der räumlichen Distanz zur Beratungsstelle (Mobilität) fließen auch die Faktoren Öffentlichkeitsarbeit (wie bekannt ist das Angebot am jeweiligen Ort) und der Grad der Vernetzung (gibt es Multiplikatoren, die das Angebot kennen und weiterempfehlen) mit ein.

Die umfangreichen statistischen Erhebungen, die als Basis für den jährlichen Tätigkeitsbericht der Beratungsstelle dienen, stellen daher auch für eine Sozialraumanalyse einen wertvollen und aussagekräftigen Datensatz dar.

Das Angebot der Erziehungsberatung beruht auf einer sogenannten Kommstruktur.

Im Landkreis Dillingen a.d.Donau befindet sich die Hauptstelle gut erreichbar am Sankt- Ulrichsplatz 3 in Dillingen a.d.Donau, zusätzlich gibt es einen Außensprechtag in Wertingen. Die Etablierung von weiteren Präsenzzeiten an anderen Orten im Landkreis scheiterte bisher an feh- lenden personellen Ressourcen.

Um diese Notwendigkeit nochmals besser abwägen zu können, sind in der nachfolgenden Dar- stellung die Orte, aus denen die Ratsuchenden kommen, aufgeführt.

11 Der nachfolgende Text wurde im Februar 2018 von der Leitung der Erziehungs-, Jugend- und Fami- lienberatungsstelle zur Verfügung gestellt.

32 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Exkurs

Darstellung 11: HerkunftsorteAbsolute der Klienten Zahl der der Erziehungsberatungen Erziehungsberatungsstelle, Anzahl im Durchschnittim Jahresmittel der Jahre 20152015 -– 20172017 = * (8) < 10 (10) < 20 (5) >= 20 (4)

Bissingen 4 Zöschingen * Ziertheim Lutzingen 6 4 Finningen Blindheim Syrgenstein 6 * 11 Mödingen Bachhagel 6 Schwenningen 6 7 Höchstädt a.d. Donau Wittislingen 19 Haunsheim 11 Buttenwiesen 3 13 Medlingen Dillingen a.d. Donau Binswangen 0 119 4 Lauingen (Donau) Wertingen 46 Bächingen a.d. Brenz 24 * Zusamaltheim * Holzheim Laugna Gundelfingen a.d. Donau Aislingen Villenbach 27 12 3 * * Glött 3

- Gemeindenamen Landkreis insgesamt: - Anzahl der Fälle, absolut 342 Fälle, absolut

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 nach Daten der Erziehungsberatungsstelle

Quelle: SAGS 2011

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 33 Exkurs Sozialraumanalyse

Die folgende Darstellung listet die Gesamtfallzahl der Klient/innen der Erziehungsberatungsstel- len über die letzten 17 Jahre auf. Es zeigt sich ein kontinuierlicher Anstieg der Gesamtfallzahl, bis 2014 eine absolute Grenze der Belastbarkeit an der Beratungsstelle erreicht ist.

Der sichtbare Rückgang der Fallzahlen seit 2014 ist daher auch mit den begrenzten Personal- ressourcen und erhöhten Krankheitsausfällen durch die zuvor hohe Auslastung zu erklären.

DarstellungGesamtfallzahl 12: Gesamtfallzahlje Jahr, Erziehungsberatungsstelle der Klient/innen der Erziehungsberatungsstelle, 2000 – 2017

450

400

350

300

250

200

150

100

50

319 351 380 380 374

178 201 270 315 382 385 352 405 416 383 359 323 0 193 Fallzahl

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 nach Daten der Erziehungsberatungsstelle

Über die regionale Verteilung hinaus fällt die weitere Verschiebung bei der Altersverteilung der Kinder auf. Es werden mit dem Beratungsangebot der Erziehungs- und Familienberatung immer mehr Familien mit Kindern unterstützt, die noch nicht zur Schule gehen und hier insbesondere das Angebot der „Schreibabyberatung“ in Anspruch nehmen.

Beispielsweise gehen Mütter nach einem Jahr wieder in den Beruf zurück und sind dankbar für jeden Rat bzw. jede Unterstützung im Familien- und Erziehungsalltag.

Auch die gute Zusammenarbeit mit Kindertageseinrichtungen wird hier sichtbar. Familien wer- den offensichtlich deutlich früher erreicht, was ja auch ein Wunsch und Ziel von Erziehungsbe- ratung ist.

Darstellung 13: Anzahl der Kinder unter 6 Jahren unter den Beratungsfällen, 2015 – 2017

Kalenderjahr Kinder unter 6 Jahren (absolute Zahl)

2015 68

2016 74

2017 92

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 nach Daten der Erziehungsberatungsstelle

34 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Exkurs

Allein erziehende Elternteile zeigen einen besonders hohen Unterstützungsbedarf, wie auch die Daten der Erziehungsberatungsstelle belegen. Entsprechend sind diese hier bei den Klient/innen überrepräsentiert.

Dies ist auch ein Beleg für insgesamt starke Veränderungen bei den familiären Strukturen und zeigt sich auch bei den hohen Beratungen zum Thema Trennung oder Scheidung.

Darstellung 14: Gesamtfallzahlen der Klient/innen der Erziehungsberatungsstelle nach Familienform, 2015 – 2017

Kalenderjahr Anteil Kinder mit allein- Kinder, die mit den leibli- erziehendem Elternteil an chen Eltern in einem Haus- der Gesamtzahl halt leben

2015 35,2 % 47,5 %

2016 42,4 % 44,0 %

2017 31,6 % 46,1 %

Anmerkung: Andere Familienkonstellationen sind hier nicht berücksichtigt, z. B. nicht verheiratete Eltern, Elternteil mit neuem/r Partner/in, Aufwachsen bei Großeltern oder in Pflegefamilien, usw.: Deshalb keine Gesamtsummenwerte von 100 %

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 nach Daten der Erziehungsberatungsstelle

Erziehungsberatung stellt ein niederschwelliges Angebot dar, das zeitnah zur Verfügung stehen soll.

Der Aspekt Dringlichkeit wird bei der Terminvergabe vorrangig berücksichtigt. „Notfälle“ erhal- ten sehr zeitnah einen Termin. Dies ist bei der Interpretation der Wartezeiten zu beachten.

Darstellung 15: Klient/innen der Erziehungsberatungsstelle nach Wartezeiten, 2015 – 2017

Mehr als Bis zu einer 1-2 Wochen 3-4 Wochen Kalenderjahr 4 Wochen Woche Wartezeit Wartezeit Wartezeit Wartezeit 2015 79 103 99 102 2016 79 110 88 82 2017 92 106 86 39 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 nach Daten der Erziehungsberatungsstelle

Hinweis:

Die vorstehenden Daten zur Erziehungsberatungsstelle finden keine Berücksichti- gung bei der Berechnung der Indikatoren.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 35 Exkurs Sozialraumanalyse

36 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Indikator 2: Jugendhilfe im Strafverfahren

Teilindikator 2.1: Jugendgerichtshilfe (JGH)

Die Zahl der Straftaten Jugendlicher ist ein Indikator für die Identifizierung eines sozialen Brennpunktes. Besonders die Altersgruppe der 14- bis unter 21-Jährigen weist eine im Vergleich zu anderen Altersgruppen überdurchschnittlich hohe Registrierung von Tatverdächtigen auf. Rund Dreiviertel dieser Tatverdächtigen sind männlich.12

In Darstellung 17 sind die Deliktarten der eingeleiteten Verfahren im Vergleich zu Bayern darge- stellt. Hierbei gilt es zu beachten, dass darin alle eingeleiteten Verfahren gegen junge Menschen zwischen 14 und unter 21 Jahren abgebildet sind. Grundsätzlich kann ein junger Mensch auf- grund mehrerer, verschiedener Delikte angeklagt werden. Die Anteile einzelner Straftatbestände an allen Delikten Jugendlicher und junger Heranwachsender im Landkreis Dillingen a.d.Donau unterscheiden sich zum Teil sehr deutlich von den bayerischen Werten. Ein großer Unterschied besteht sicherlich in dem nun geringeren Anteil an Eigentumsdelikten – dies stellt vor allem im Vergleich zu den beiden vorhergehenden Sozialraumanalysen, in denen der Anteil der Eigen- tumsdelikte deutlich höher war, eine sichtbare Veränderung dar.

Die Darstellung 18 zeigt die durchschnittliche Zahl der gegen Jugendliche und Heranwachsende im Alter von 14 bis unter 21 Jahren in den Jahren 2015 – 2017 eingeleiteten Verfahren. Gezählt wird nicht der Tatort, sondern der Hauptwohnsitz des jungen Menschen. Als Jugendgerichtshil- fefälle werden hier alle Fälle gezählt, bei denen ein Verfahren eingeleitet wurde, unabhängig vom Ausgang des Verfahrens.

Im Vergleich zu Gesamtbayern weist der Landkreis Dillingen a.d.Donau insgesamt eine deutlich niedrigere Quote auf. Während in Bayern 2,2 Tatverdächtige je 100 Jugendliche im Alter von 14 bis unter 21 Jahren verzeichnet wurden, waren es im Landkreis Dillingen a.d.Donau nur 1,9. Ak- tuell findet sich der höchste relative Wert in der Großen Kreisstadt Dillingen a.d.Donau sowie in der Gemeinde Villenbach (3,2 eingeleitete Verfahren je 100 Heranwachsende), jedoch bei einer durchschnittlichen Fallzahl in Villenbach von lediglich drei jungen Menschen. Die höchste abso- lute Zahl tatverdächtiger Heranwachsender (47) findet sich in der Großen Kreisstadt Dillingen a.d.Donau.

Die Entwicklung über die Zeit, die in Darstellung 18 veranschaulicht wird, zeigt dass die Werte seit längerer Zeit insgesamt gesunken sind. Allerdings waren im Zeitverlauf zwei Anstiege zu verzeichnen – zum einen im Jahr 2013, zum anderen zwischen den Jahren 2014 und 2016. Ak- tuell im Jahr 2017 werden insgesamt deutlich weniger Verfahren je 100 Heranwachsende einge- leitet als noch vor dem Jahr 2010. Dies ist – unter anderem auch – auf eine veränderte Konzep-

12 Vgl. Polizeiliche Kriminalstatistik für den Freistaat Bayern 2016. Der Wert ist in dieser Größen- ordnung seit langer Zeit gültig.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 37 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse tion in der Arbeit der Jugendgerichtshilfe zurückzuführen. Seit Januar 2013 können Verfahren gegen junge Ersttäter/innen auf Betreiben der Staatsanwaltschaft in einem sogenannten „Reset“ vor einem Schüler/innengericht verhandelt werden. Die daraus resultierende Auflage ist zwar bindend, führt aber nicht zu einem Eintrag ins Strafregister. Das Verfahren wird nur bei leichten bis mittelschweren Straftaten angewendet, bei denen die Täter/innen in vollem Umfang geständig sind. Die nachfolgende Darstellung zeigt die Fallzahlen der Reset-Verfahren von 2013 bis 2017. Innerhalb dieses Zeitraums sind die Fallzahlen leicht zurückgegangen. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Besetzung des Schüler/innengremiums wegen Ter- minproblemen der Schüler/innen zu Schwierigkeiten führt.

Darstellung 16: Fallzahlen der Reset-Verfahren, 2013 – 2017

Jahr 2013 2014 2015 2016 2017 Anzahl 38 37 45 36 29 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

38 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau DeliktartenSozialraumanalyse der eingeleiteten VerfahrenEinzelindikatoren Darstellung 17: Deliktarten der eingeleiteten Verfahren im Landkreis Dillingen a.d.Donau (Tatverdächtige)(2017) und in Bayern (2016)

Eigentumsdelikte Körperverletzung 13% 19% Betrug 4% Bedrohung/Nötigung 3% Sachbeschädigung Verstoß gegen BTMG 6% 16% Sexualdelikte Deliktarten der eingeleiteten Verfahren2%

(Tatverdächtige)Verkehrsdelikte – Bayern Sonstiges 15% 22%

Verstoß gegen BTMG Betrug Eigentumsdelikte Körperverletzung31% Bedrohung/Nötigung Sachbeschädigung Sexualdelikte Sonstiges Verkehrsdelikte 8%

17%

1%

7% 32% 3% 1% 0%

Verstoß gegen BTMG Betrug Eigentumsdelikte Körperverletzung Bedrohung/Nötigung Sachbeschädigung Sexualdelikte Sonstiges Verkehrsdelikte

Quelle: Abgeurteilte und Verurteilte in Bayern 2016 – Ergebnisse der Strafverfolgungsstatistik, Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 39 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Die nachfolgende Übersicht gibt die Jugendgerichtshilfefälle für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis und zu Bayern wieder. Zu erkennen ist ein ausgeprägtes Gefälle zwischen den Großen Gemeinden hin zu den Kleinen und Mittleren Gemeinden. Die Werte der Großen Gemeinden liegen fast doppelt so hoch wie die der Kleinen. Im Vergleich zur Sozial- raumanalyse 2015 (Durchschnitt 2011 – 2014) zeigt sich ein Rückgang der Werte in allen Gemeindegrößenklassen, vor allem jedoch n den Mittleren Gemeinden. Damit wurde hier der Rückgang, der im Vergleich zu den Werten für die Jahre 2008 – 2010 nicht stattgefunden hatte, nachgeholt.

Jugendgerichtshilfefälle (eingeleitete Verfahren) nach Gemeindegrößenklassen je 100 junge Menschen zwischen 14 und unter 21 Jahren, in den Jahresmitteln 2015 – 2017, 2011 – 2014 und 2008 – 2010 Landkreis Kleine Mittlere Große Indikator 2.1 Dillingen Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden a.d.Donau Jugendgerichtshilfe- 1,2 1,3 2,4 1,87 2,17 fälle 2015 – 2017 Jugendgerichtshilfefälle 1,3 2,2 2,7 2,26 2,82 2011 – 2014 Jugendgerichtshilfefälle 2,3 2,2 4,0 3,18 3,52 2008 – 2010 Vergleich 11/14 mit 15/17 88,4 % 60,1 % 88,0 % 82,5 % 76,8 % (11/14 = 100 %) Vergleich 08/10 mit 15/17 50,8 % 58,7 % 59,5 % 58,7 % 61,5 % (08/10 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Darstellung 18: Entwicklung der Jugendgerichtshilfefälle im Landkreis Dillingen a.d.Donau Entwicklung der2008 Jugendgerichtshilfefälle – 2017 insgesamt – Landkreis Dillingen a.d.Donau

400 4,5

350 4,0

3,5 300 3,0 250 2,5 200 2,0 150 1,5 100 1,0

50 0,5

275 200 184 178 229 113 130 179 106 0 349 0,0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Fälle (Summe) 349 275 200 184 178 229,0 113,0 130,0 179,0 106,0 Je 100 Jugl. 3,9 3,1 2,3 2,2 2,2 2,9 1,3 1,7 2,4 1,4

Fälle (Summe) Je 100 Jugl. Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

40 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 19: Mittlere Zahl der Jugendgerichtshilfefälle (eingeleitete Verfahren) Mittlere Zahlje 100 der junge Jugendgerichtshilfefälle Menschen zwischen 14 und unter 21 Jahren, je 100 Jugendlicheim Jahresmittel zwischen 14 2015 und – unter2017 21 Jahren = * (14) < 1,5 (4) < 2,0 (6) >= 2,0 (3) Bissingen 3 1,0 Zöschingen Ziertheim Lutzingen * * * * Finningen Blindheim * * Syrgenstein * 3 Mödingen 1,9 Schwenningen 4 Bachhagel * * 1,4 3 * * Höchstädt a.d. Donau * 1,9 Wittislingen 10 Buttenwiesen Haunsheim 3 1,7 * 1,7 6 Medlingen 1,3 * Dillingen a.d. Donau Binswangen * 47 * Lauingen (Donau) * 3,2 * Wertingen 21 11 Bächingen a.d. Brenz 2,5 * Zusamaltheim 1,6 * * Gundelfingen a.d. Donau Holzheim * Laugna Aislingen 3 Villenbach * 9 * 3 1,6 Glött 1,0 * * * 3,2 *

- Gemeindenamen Landkreis insgesamt: - Mittlere Zahl der Fälle, absolut 138 JGH-Fälle, absolut - Fälle je 100 Jugendliche zwischen 1,9 Fälle je 100 Jugendliche zwischen 14 und unter 21 Jahren 14 und unter 21 Jahren

Bayern: 2,2 Fälle je 100 Jugendliche zwischen 14 und unter 21 Jahren

* Werte unter drei werden aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen. Quelle: SAGS 2011 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 41 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Teilindikator 2.2: Meldungen Strafunmündiger (MSU)

Straftaten von unter 14-Jährigen werden als sogenannte „Meldungen Strafunmündiger“ (MSU) registriert. Die polizeiliche Meldung wird i. d. R. an das Amt für Jugend und Familie weiterge- leitet, das nach Prüfung des konkreten Einzelfalles über das weitere Verfahren entscheidet. Die Interventionen haben zum Ziel, Entwicklungsgefährdungen des jungen Menschen vorzubeugen. Sie haben keinen Straf- oder Strafersatzcharakter.

Meldungen Strafunmündiger beziehen sich i. d. R. auf Kinder ab 8 (bei Kindern unter 8 Jahren treten fast keine Meldungen auf) bis hin zu 13 Jahren, wobei die älteren Kinder entwicklungs- bedingt häufiger vertreten sind als die Jüngeren. Berücksichtigt wurden hier die tatsächlich vor- handenen Meldungen. Die Daten wurden auf der Basis der internen Statistiken des Amtes für Jugend und Familie des Landratsamtes Dillingen a.d.Donau erhoben.

Zunächst ist zu konstatieren, dass die Quoten der Meldungen strafunmündiger Kinder deutlich zurückgegangen sind und das sowohl in Bayern als auch im Landkreis Dillingen a.d.Donau (vgl. dazu auch die Darstellung 20). Im Landkreis hat sich die Quote im Vergleich zur letzten Sozial- raumanalyse nahezu halbiert, sodass die Quote (0,70) nun niedriger liegt als der bayerische Vergleichswert (0,87). Die Analyse nach Gemeindegrößenklassen zeigt für den 3-Jahresdurch- schnitt 2015 – 2017 einen Anstieg der Werte mit der Gemeindegröße. Gegenüber den letzten Jahren hat sich der deutlichste Rückgang in den Großen Gemeinden vollzogen, der geringste in den Mittleren Gemeinden.

Die höchste relative Zahl findet sich bei diesem Teilindikator im Markt Wittislingen (3,0), die höchste absolute Zahl (11) in der Großen Kreisstadt Dillingen a.d.Donau. Insgesamt fällt eine starke Heterogenität der Werte innerhalb des Landkreises auf.

Auch bei diesem Indikator ist auf das Problem kleiner Fallzahlen hinzuweisen.

42 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Meldungen Strafunmündiger nach Gemeindegrößenklassen je 100 Kinder zwischen 8 und unter 14 Jahren, in den Jahresmitteln 2015 – 2017, 2011 – 2014 und 2008 – 2010 Landkreis Kleine Mittlere Große Indikator 2.2 Dillingen Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden a.d.Donau Meldungen Strafunmündi- 0,4 0,7 0,8 0,70 0,87 ger 2015 – 2017 Meldungen Strafunmündiger 0,7 1,0 1,8 1,35 1,19 2011 – 2014 Meldungen Strafunmündiger 0,9 0,7 2,2 1,56 1,43 2008 – 2010 Vergleich 11/14 mit 15/17 59,4 % 74,0 % 46,4 % 52,1 % 73,4 % (11/14 = 100 %) Vergleich 08/10 mit 15/17 43,7 % 100,7 % 37,8 % 45,2 % 61,0 % (08/10 = 100 %) Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 43 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 20: Entwickung der Zahl der Meldungen Strafunmündiger im Landkreis Dillingen a.d.Donau 2008 – 2017 Entwicklung der MSU-Fälle insgesamt – Landkreis Dillingen a.d.Donau 150 2,5

2

100 1,5

1 50

0,5

60 94 75 93 73 58 37 39 137 0 107 0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Fälle (Summe) 107 137 94 75 93 73 60 58 37 39 Je 100 Jugl. 1,6 2,1 1,5 1,2 1,5 1,3 1,1 0,9 0,6 0,6

Fälle (Summe) Je 100 Jugl.

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

44 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 21: Mittlere Zahl der Meldungen Strafunmündiger je 100 Kinder von Mittlere Zahl8 bis der unter Meldungen 14 Jahren Strafunmündigerim Landkreis Dillingen a.d.Donau, je 100 Kinderim Jahresmittel zwischen 20158 und – unter2017 14 Jahren = * (21) < 2 (5) >= 2 (1) Bissingen * * Zöschingen Ziertheim Lutzingen * * * * Finningen Blindheim * * * * Syrgenstein Mödingen * * Schwenningen * Bachhagel * * * * * Höchstädt a.d. Donau * * Wittislingen * Buttenwiesen Haunsheim 5 * * 3,0 3 Medlingen 0,6 * Dillingen a.d. Donau Binswangen * 11 * * Lauingen (Donau) 0,8 * Wertingen 5 6 Bächingen a.d. Brenz 0,8 * Zusamaltheim 0,9 * * Holzheim * Laugna Gundelfingen a.d. Donau Aislingen * Villenbach * 6 * Glött * * * 1,2 * * * *

- Gemeindenamen Landkreis insgesamt: - Mittlere Zahl der Fälle absolut 45 MSU- Fälle, absolut - Fälle je 100 Kinder zwischen 0,7 Fälle je 100 Kinder zwischen 8 und unter 14 Jahren 8 und unter 14 Jahren

Bayern: 0,9 Fälle je 100 Kinder zwischen 8 und unter 14 Jahren * Werte unter drei werden aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen.

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 Quelle: SAGS 2011

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 45 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

46 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Indikator 3: Scheidungen

Die Scheidung der Eltern ist für Kinder und Jugendliche in aller Regel mit einschneidenden Ver- änderungen in ihrem sozialen Umfeld verbunden. Starke emotionale Belastungen und häufig auch die Einbeziehung in die Konflikte der Erziehungsberechtigten wirken sich zumeist in hohem Maße auf die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen aus13. Zwar ist keine direkte Analogie zwischen der Scheidung der Eltern und sozial auffälligem Verhalten von Kindern und Jugend- lichen nachzuweisen, doch zeigen die Statistiken des Amtes für Jugend und Familie, dass ein großer Teil der Hilfen zur Erziehung Kindern und Jugendlichen gewährt wird, die von Trennung und Scheidung der Eltern betroffen sind. Diese Zusammenhänge treffen sicherlich auch auf Kin- der zu, die von dauerhafter Trennung ihrer (verheirateten oder nicht verheirateten) Eltern be- troffen sind. Die Zahl dieser Trennungen wird statistisch jedoch nicht erfasst und kann hier des- halb auch nicht ausgewiesen werden.

DarstellungEntwicklung 22: Entwicklung der Wahrscheinlichkeit der Wahrscheinlichkeit in in % % fürfür MinderjährigeMinderjährige in Bayern in Bayern in einemin Kalenderjahr einem Kalenderjahr zum zum Scheidungskind Scheidungskind zuzu werden, werden, 1980 1980-2016 – 201614

in % 1,10 1,00 0,90 0,80 0,70 0,60 0,50 0,40 0,30 0,20 0,10 0,00 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2015 2016 in% 0,43 0,55 0,65 0,61 0,68 0,64 0,69 0,79 0,86 0,92 0,94 1,01 1,04 0,96 1,01 0,96 0,97 0,93 0,90 0,90

Quelle: SAGS 2017 nach Daten des Statistischen Landesamtes Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik

13 Vgl. z. B. Klein, M., Die Bedeutung von Trennung und Scheidung für die Bindung des Kindes, Frank- furt am Main 2010. 14 „In Zusammenhang mit der vollständigen Neufassung der Anordnung über die Erhebung von statisti- schen Daten in Familiensachen zum 01. September 2009 im Zuge des FGG-Reformgesetzes und der Umstellung des Geschäftsstellenautomationssystems bei den meldenden Berichtsstellen ist in der Ehelösungsstatistik für das Jahr 2009 in Bayern von einer Untererfassung von schätzungsweise 1.900 Fällen auszugehen“ (Bayerisches Landesamt für Statistik, Geschiedene Ehen in Bayern 2009, München 2011). Die Zahl der 2009 von Scheidung betroffenen Kinder kann entsprechend nicht vali- de ausgewiesen werden.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 47 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Im Landkreis Dillingen a.d.Donau waren in den Jahren 2015 – 2017 deutlich weniger Kinder je 100 Minderjährige von der Scheidung ihrer Eltern betroffen als im Bundesland Bayern. Dies ist eine Tendenz, die sich über alle Sozialraumanalysen hinweg hält. Dabei spiegelt sich der Rück- gang der Zahlen, wie er in Bayern auftritt, ebenso im Landkreis wieder – sogar noch ausgepräg- ter. Diese Entwicklung lässt sich auch aus Darstellung 23 ablesen, in der jahresspezifisch auf der Ebene des Landkreises die Betroffenheitsquoten ausgewiesen sind. Nach einem Anstieg im Jahr 2012 sind die Werte deutlich zurückgegangen und im Jahr 2014 auf dem niedrigsten Niveau. Im Jahr 2015 kam es dann zu einem sprunghaften Anstieg; seitdem entwickeln sich die Werte kontinuierlich rückläufig.

Insgesamt zeigt sich ein deutliches Gefälle zwischen den Großen Gemeinden hin zu den Kleinen Gemeinden. Dieses resultiert vor allem daraus, dass die Betroffenheit in den Mittleren Gemein- den gegenüber der vorhergehenden Sozialraumanalyse vergleichsweise weniger gesunken sind. Seit dem Untersuchungszeitraum 2008 – 2010 liegen jedoch alle Gemeindegrößenklassen unter dem bayerischen Vergleichswert.

Betroffenheitsquoten Minderjähriger von Scheidung der Eltern nach Gemeindegrößenklassen je 100 Kinder bzw. Jugendliche unter 18 Jahren, in den Jahresmitteln 2015 – 2017, 2011 – 2014 und 2008 – 2010 Landkreis Kleine Mittlere Große Indikator 3 Dillingen Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden a.D.Donau Scheidungen 0,5 0,6 0,8 0,68 0,91 2015 – 2017 Scheidungen 0,7 0,7 1,0 0,86 1,00 2011 – 2014 Scheidungen 0,6 0,7 1,1 0,92 1,00 2008 – 2010 Vergleich 11/14 mit 15/17 77,7 % 84,1 % 78,8 % 79,7 % 90,8 % (11/14 = 100 %) Vergleich 08/10 mit 15/17 81,9 % 88,1 % 68,5 % 74,2 % 90,8 % (08/10 = 100 %) Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Die Darstellung 24 zeigt die Betroffenheitsquoten für die einzelnen Gemeinden im Landkreis Dillingen a.d.Donau im Durchschnitt der Jahre 2015 – 2017. Es wird die hohe Heterogenität der Werte innerhalb des Landkreises sichtbar. Ingsesamt haben im Jahresdurchschnitt 111 Kinder die Scheidung ihrer Eltern erlebt. Die höchste Quote ist mit 1,5 für die Gemeinde Schwenningen ausgewiesen, wobei hier in absoluten Zahlen lediglich drei Kinder betroffen sind. Insgesamt liegen die Werte von vier Gemeinden über dem bayerischen Vergleichswert.

48 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 23: Entwicklung der Betroffenheit Minderjähriger von der Scheidung ihrer Eltern, Entwicklung der von2008 Scheidung – 2017 betroffenen Minderjährigen in Jahreswerten seit 2008

200 1,4

175 1,2

150 1 125 0,8 100 0,6 75 0,4 50

25 0,2

0 0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Fälle (Summe) 194 146 145 153 165 138 100 121 110 101 Durchschnitt 162 138 111 Je 100 Minderjährige 1,0 0,8 0,8 0,9 1,0 0,8 0,6 0,7 0,7 0,6

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 49 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

ZahlDarstellung der im Jahresmittel24: Zahl der 2015 im Jahresmittel - 2017 aktuell 2015 von – 2017Scheidungen aktuell von Scheidungen betroffenen betroffenenKinder undKinder Jugendlichen und Jugendlichen unter 18 Jahren = * (16) < 0,8 (4) < 1,0 (5) >= 1,0 (2) Bissingen * * Zöschingen Ziertheim Lutzingen * * * * Finningen Blindheim * * * * Syrgenstein Mödingen * * Schwenningen 5 Bachhagel 3 3 0,83 * 1,25 Höchstädt a.d. Donau 1,5 * Wittislingen 7 Buttenwiesen Haunsheim 3 0,59 10 * 0,67 Medlingen 0,93 * Dillingen a.d. Donau Binswangen * 25 * * Lauingen (Donau) 0,79 Wertingen 15 * Bächingen a.d. Brenz 12 0,85 * Zusamaltheim 0,72 * * Holzheim Laugna Gundelfingen a.d. Donau Aislingen * 3 Villenbach * 10 * * 0,81 Glött 0,41 * * * * *

- Gemeindenamen Landkreis insgesamt: - Betroffene absolut 111 Kinder insgesamt - Betroffene je 100 Minderjährige 0,7 Kinder je 100 Minderjährige

Bayern: 0,9 Kinder je 100 Minderjährige

* Werte unter drei werden aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen.

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 Quelle: SAGS 2011

50 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Indikator 4: Zahl der allein erzogenen Minderjährigen

Die Anforderung, Erziehung von Kindern und Jugendlichen mit Erwerbstätigkeit in Einklang zu bringen, wird immer wieder als besonders schwierig dargestellt und hat auch Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.15 In besonderem Maße gilt dies auch für die Gruppe der allein Erziehenden.

Folgende Zahlen lassen sich dazu für ganz Bayern darstellen:

Der Anteil der Minderjährigen, der mit einem allein erziehenden Elternteil aufwächst, hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen (vgl. Darstellungen 25 und 26). In der Darstellung 25 wird die Entwicklung der Familienverhältnisse seit 1985 aufgezeigt. Deutlich wird hier, dass nach einem klaren Rückgang über den gesamten Beobachtungszeitraum hinweg mittlerweile nur noch in drei von vier Familien mit ledigen minderjährigen Kindern verheiratete Ehepaare die Verantwortung gemeinsam tragen. Hinzu kommen hier die „Eltern ohne Trauschein“.

Aus der Sicht der Minderjährigen stellt sich diese Situation noch etwas anders dar, wie in Dar- stellung 26 zu sehen ist: Da allein Erziehende i. d. R. weniger Kinder haben als Ehepaare, leben inzwischen knapp 79 % der Kinder bei verheirateten Eltern.

Aus beiden Darstellungen und auch deren unterschiedlichen Perspektiven wird deutlich, dass sowohl der Anteil der Familien mit einem allein erziehenden Elternteil in den letzten Jahren stark angestiegen ist, wie auch der Anteil der Kinder, die bei einem allein erziehenden Elternteil aufwachsen.

15 Vgl. dazu Jaufmann, D., Rindsfüßer, Chr., Gruber, S., Ursachen- und Kostenstrukturanalyse der Ju- gendhilfeausgaben. Eine vergleichende Analyse der Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach und Rosenheim für die Jahre 2001 – 2014, unveröffentlichter Bericht, Rosenheim, Oktober 2015.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 51 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 25: Entwicklung der Familienverhältnisse in Bayern in Prozent und Entwicklungabsolut (inder Tausend), Familienverhältnisse 1985 – 2016 in Bayern, 1985-2016 In % 100,0 5,4 5,5 12,0 6,2 6,5 7,5 7,8 12,3 12,7 14,0 15,8 17,8 14,8 16,7 16,3 17,1 17,3 17,0 80,0

60,0

88,0 87,7 87,3 86,0 84,2 82,2 40,0 79,8 77,8 77,5 76,4 75,1 75,2

20,0

0,0 1985 1988 1991 1994 1997 2000 2003 2006 2009 2012 2014 2016 Nichteheliche Lebensgemeinschaften mit ledigen K indern unter 18 Jahren i.T . 0 75 75 81 83 96 101 Allein Erziehende mit ledigen K indern unter 18 Jahren i.T . 181 179 169 191 223 251 208 230 213 219 221 220 Ehepaare mit K indern unter 18 Jahren i.T . 1.327 1.281 1.166 1.176 1.186 1.158 1.118 1.071 1.011 979 958 972

Ehepaare Allein Erziehende Nichteheliche Lebensgemeinschaften mit Kindern mit ledigen Kindern mit ledigen Kindern unter 18 Jahren unter 18 Jahren unter 18 Jahren *) Allein Erziehende bis 2000 inklusive nichteheliche Lebensgemeinschaften Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 nach Quelle: SAGSDaten 2017, des nachBayerischen Daten des Landesamtes Statistischen Landesamtesfür Statistik

Darstellung 26: Entwicklung der Familienverhältnisse der Minderjährigen in Bayern Entwicklung der Familienverhältnisse der Minderjährigen in Prozent und absolut (in Tausend), 1985 – 2016 in Bayern, 1985-2016 In % 100,0 4,6 4,8 5,4 5,8 6,5 6,7 10,0 10,3 10,1 11,3 13,2 14,9 12,4 14,4 13,9 14,3 14,7 14,4 80,0

60,0

90,0 89,7 89,9 88,7 86,8 85,1 40,0 82,9 80,8 80,7 79,9 78,8 78,9

20,0

0,0 1985 1988 1991 1994 1997 2000 2003 2006 2009 2012 2014 2016 Nichteheliche Lebensgemeinschaften mit ledigen K indern unter 18 Jahren i.T. 108 108 116 121 134 140 B ei allein Erziehenden lebende K inder unter 18 Jahren i.T. 235 235 224 260 311 349 292 325 297 296 302 303 B ei Ehepaaren lebende K inder unter 18 Jahren i.T. 2.109 2.036 1.983 2.034 2.039 1.994 1.946 1.825 1.724 1.654 1.619 1.654 *) Kinder bei allein Erziehenden bis 2000 inklusive Kinder in nichtehelichen Lebensgemeinschaften Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 nach Quelle: SAGSDaten 2017, des nach Bayerischen Daten des StatistischenLandesamtes Landesamtes für Statistik

52 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Diese Veränderungen in den Bedingungen des Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen im- plizieren auch für den Bereich der Erzieherischen Hilfen (vgl. Indikator 1) Veränderungen. Ins- gesamt lässt sich feststellen, dass der Anteil der Kinder mit allein erziehenden Elternteilen an den Empfänger/innen von Hilfen deutlich höher liegt, als respektive der Anteil der Kinder mit al- lein erziehenden Elternteilen an allen Kindern in der Bevölkerung. Dies gilt sowohl für die Sozial- pädagogische Familienhilfe (hier als Beispiel für den Bereich der ambulanten Hilfen) wie auch für die Hilfen außerhalb des Elternhauses.

Die amtliche Statistik in Bayern gibt mittlerweile auch Aufschluss über den Familienstand der Bezugspersonen. Ein Vergleich mit den Ergebnissen des Mikrozensus zeigt einen engen Zusam- menhang zwischen der Inanspruchnahme erzieherischer Hilfen und dem Familienstand der El- tern sowohl bei ambulanten wie auch bei stationären Hilfen16.

Die nachfolgende Darstellung fasst verschiedene Erkenntnisse dazu zusammen: In Form eines Kreisdiagramms ist eine Übersicht der Familienverhältnisse aller Minderjährigen in Bayern dar- gestellt. Knapp 80 % aller bayerischen Kinder leben mit zusammenlebenden Eltern zusammen. Weitere gut 6 % leben zusammen mit Eltern, die in nicht ehelicher Lebensgemeinschaft leben. Knapp 15 % aller Minderjährigen wachsen bei einem allein erziehenden Elternteil auf.

Die Familienverhältnisse von jungen Menschen, die im Jahr 2015 Erzieherische Hilfen in An- spruch genommen haben, sehen demgegenüber anders aus. Das Balkendiagramm in der Dar- stellung 27 differenziert die Familienverhältnisse zwischen ambulanten (nach §§ 28, 30, 31) und stationären Hilfen (nach §§ 33, 34). Dabei werden zwei Erkenntnisse deutlich: Zum einen treten ausgeprägte Unterschiede zwischen den Familienverhältnissen aller bayerischen Minderjährigen (vgl. Darstellung 26) und minderjährigen Empfänger/innen von Hilfen zur Erziehung (vgl. Dar- stellung 27) auf. Diese konkretisieren sich vor allem in einem höheren Anteil allein erziehender Elternteile, deren Kinder Erzieherische Hilfen in Anspruch nehmen. Zum anderen sind die Le- bensverhältnisse der jungen Menschen auch nach der Hilfeform zu differenzieren: Der Anteil al- lein erziehender Elternteile liegt bei den stationären Hilfeformen sichtbar höher. Auch ist für die stationären Hilfen ein erwartungsgemäß sehr hoher Anteil an unbekannten Familienverhältnis- sen zu verzeichnen.

16 Vgl. Statistische Berichte des Bayerischen Landesamtes für Statistik, KI3 - j/10: „Kinder- und Ju- gendhilfe in Bayern 2012“ und AI5, AVI2 - j/10: „Strukturdaten der Bevölkerung und Haushalte in Bayern 2012“, Teil I der Ergebnisse des Mikrozensus.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 53 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 27: Vergleich der Familienverhältnisse der Empfänger/innen von „Hilfen zur Erziehung 2015 in Bayern“ mit den Familienverhältnissen aller Minderjährigen in Bayern

Empfänger/innen von „Hilfen zur Erziehung“ in Bayern (beendete Hilfen undFamilienstand Hilfen am 31.12.2015) Hilfeempfänger/innen

100,0% 3,6 0,3 17,5 15,7 80,0% 1,8

18,6

60,0% 45,6

40,0% 46,7

20,0% 34,9

15,5 0,0% ambulante Hilfen (§ 28, 30, 31) stationäre Hilfen (§ 33, 34)

Eltern leben zusammen Elternteil lebt allein Elternteil mit neuer Partnerin/neuem Partner Eltern sind verstorben Unbekannt Familienstand Hilfeempfänger/innen AlleQuelle: Minderjährigen SAGS 2016, nach Daten des bayerischen Landesamtes für Statistik

Eltern leben zusammen

78,7%

14,9%

Elternteil lebt allein 6,4%

ElternEltern in in nichtehelicher nichtehelich Lebensgemeinschaft

Quelle:Quelle: Jugendhilfeplanung SAGS 2016, nach im Landkreis Daten des Dillingen bayerischen a.d.Donau, Landesamtes SAGS 2018 nachfür Statistik Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik

54 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Zur Berücksichtigung der familiären Verhältnisse im Rahmen der Sozialraumanalyse besteht nun auf Landkreisebene das Problem, dass kleinräumig entsprechende Daten nur anlässlich von Volkszählungen (vgl. S. 4 f.) erhoben werden bzw. wurden. Auswertungen der Mikrozensen sind auf Landkreisebene bisher nicht verfügbar und aufgrund der doch relativ geringen Fallzahlen dann wohl auch nicht hinreichend aussagekräftig. Stattdessen wurden Daten erhoben, die eine qualifizierte Schätzung der Zahl der Kinder unter 18 Jahren von allein Erziehenden ermöglichen. So wurde bei den Gemeinden im Landkreis Dillingen a.d.Donau die Zahl der Kinder erhoben, bei denen nur ein Elternteil unter derselben Adresse wohnt.17

In Bayern lebt laut Auswertungen des Mikrozensus im Jahr 2016 ein Anteil von 21,1 % der Min- derjährigen bei allein Erziehenden oder in Konstellationen aus nicht ehelichen Lebensgemein- schaften (vgl. Darstellung 25 und 26). Auf Basis der vorgenommenen Erhebungen ergibt sich für den Landkreis Dillingen a.d.Donau ein Wert von 18,7 Kindern unter 18 Jahren bei allein Erziehenden je 100 Minderjährige insgesamt. Bei den Erhebungen über die Einwohnermelde- ämter der Gemeinden wurde erfragt, ob ein Kind bei einem oder zwei Sorgeberechtigten lebt (bzw. gemeldet ist). Bei einem Vergleich dieser regionalen Werte mit den Ergebnissen des Mikrozensus ist zu beachten, dass in der Gruppe von nichtehelichen Lebensgemeinschaften sowohl leibliche Eltern als auch Patchwork-Familien enthalten sind. Bei der regionalen Erhebung werden nichtverheiratete, zusammenlebende leibliche Eltern nicht als allein Erziehende gezählt. Um für die Indexbildung einen rechnerischen Vergleich zu ermöglichen, wurde für den Bayern- wert die Gruppe der Kinder bei nichtehelichen Lebensgemeinschaften nur zur Hälfte berück- sichtigt. Somit ergibt sich für das Jahr 2018 ein bayerischer Vergleichswert von 17,8 allein Erzo- genen je 100 Minderjährige. Die Betroffenheit im Landkreis ist damit geringfügig höher.

Die nachfolgende Übersicht gibt die Anteile allein erzogener Kinder je 100 Minderjährige für die Gemeindegrößenklassen im Landkreis Dillingen a.d.Donau im Vergleich zum Landkreis insge- samt und Bayern wieder.

Die Auswertung auf der Ebene der Gemeindegrößenklassen zeigt ein Gefälle zwischen den Gro- ßen Gemeinden auf der einen Seite und den Kleinen und Mittleren Gemeinden auf der anderen Seite. Durch einen im Vergleich zu den anderen Gemeindegrößenklassen deutlichen Anstieg der aktuellen Werte in den Mittleren Gemeinden gegenüber dem Jahr 2014 liegen diese mittlerweile auf einem Niveau mit den Kleinen Gemeinden. Insgesamt haben sich die Werte im Landkreis ähnlich wie im Bundesland Bayern relativ konstant entwickelt. Die Auswertung auf Gemeinde- ebene verdeutlicht die weiterhin sichtbare starke Streuung der Werte über den Landkreis hin- weg (vgl. Darstellung 28).

17 Diese Schätzmethode führt, im Gegensatz zu früheren Erhebungen, eher zu einer – geringen! – Überschätzung allein Erziehender in den Gemeinden, da es prinzipiell natürlich möglich ist, dass eine Familie über zwei Wohnsitze verfügt.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 55 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Der niedrigste relative Wert ist in der Gemeinde Finningen zu finden (10,4), der höchste in der Gemeinde Ziertheim (25,9); dies bedeutet, dass in Ziertheim jedes vierte Kind von einem allein erziehenden Elternteil erzogen wird.

Zahl der minderjährigen Kindern von allein Erziehenden nach Gemeindegrößenklassen je 100 Minderjährige in den Jahren 2018, 2014 und 2010 Landkreis Kleine Mittlere Große Indikator 4 Dillingen Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden a.d.Donau Allein erzogene Kinder 16,0 16,2 20,9 18,70 17,80 2018 Allein erzogene Kinder 2014 15,7 12,6 21,7 18,25 17,78

Allein erzogene Kinder 2010 14,1 12,8 21,1 17,65 16,58 Vergleich 14 mit 18 101,9 % 128,3 % 96,5 % 102,5 % 100,1 % (14 = 100 %) Vergleich 10 mit 18 113,4 % 125,9 % 99,0 % 106,0 % 107,3 % (10 = 100 %) Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

56 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 28: Zahl der minderjährigenMinderjährige Kinder Kinder von beiallein allein Erziehenden erziehenden Elternteilen je 100 Minderjährige, imje Jahr 100 2018 Minderjährige im Jahr 2018 < 15 (6) < 16 (7) < 17 (5) >= 17 (9)

Bissingen 86 14,2 Zöschingen Ziertheim Lutzingen 18 38 23 15,8 Finningen Blindheim 25,9 13,5 27 41 Syrgenstein Mödingen 10,4 15,4 Schwenningen 87 Bachhagel 41 31 15,5 57 20,5 Höchstädt a.d. Donau 15,0 18,2 Wittislingen 254 Buttenwiesen Haunsheim 82 22,9 92 21,8 168 Medlingen 16,0 16,7 Dillingen a.d. Donau Binswangen 30 651 37 16,7 Lauingen (Donau) 21,3 Wertingen 355 16,7 Bächingen a.d. Brenz 336 21,3 49 Zusamaltheim 21,3 22,0 29 Holzheim Laugna Gundelfingen a.d. Donau Aislingen 15,3 96 Villenbach 36 198 36 Glött 14,7 24 15,6 16,9 15,9 20 11,6 10,8

- Gemeindenamen Landkreis insgesamt: - Allein Erzogene, absolut 2.942 allein Erzogene - Allein Erzogene je 100 18,7 allein Erzogene je 100 Minderjährige Minderjährige Bayern: 17,8 allein Erzogene je 100 Minderjährige

Quelle: SAGS 2011 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 57 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

58 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Indikator 5: Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II

Der Indikator 5 – Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II – wurde, wie auch die In- dikatoren Einkommen, Wohnsituation und Arbeitslosigkeit, gewählt, um das soziale Umfeld in den Kommunen zu berücksichtigen. Als Erhebungsmerkmal wurde hier die Zahl der Empfänger/innen von Hilfen nach dem SGB II in den Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau gewählt. Seit dem 01.01.2005 werden durch Leistungen nach dem SGB II, besser bekannt als „Hartz IV“, die früheren Hilfen zum Lebensunterhalt und die Arbeitslosenhilfe zusammengefasst. Als Bezugsgröße wurde die Zahl der Einwohner/innen unter 65 Jahren gewählt. Ab dem 65. Lebensjahr tritt an die Stelle von „Hartz IV“ die „Grundsicherung im Alter nach § 41 SGB XII“.

In der Darstellung 29 wird die Entwicklung der Zahl der Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II von 2005 bis 2017, jeweils im Juni des Jahres, abgebildet. Dargestellt werden so- wohl die Empfänger/innen unter 15 Jahren, wie auch alle Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II. Beide Kennzahlen sind zunächst von 2005 auf 2006 angestiegen. Nach einem ersten Rückgang mit dem tiefsten Wert im Jahr 2008 stiegen die Kennzahlen bis 2010 zunächst wieder an. Bis 2014 gehen die Zahlen erneut kontinuierlich zurück, steigen ab 2015 allerdings wieder an. Im Jahr 2017 erreichen die Werte wieder das Niveau von 2011. Zu bedenken ist, dass sich die Zahl der Empfänger/innen unter 15 Jahren anders entwickelt hat – sie hat ihren Tiefstpunkt im Jahr 2014. Insgesamt macht die Darstellung deutlich, dass die Zahl der Empfän- ger/innen von Leistungen nach dem SGB II zwar kontinuierlichen, jedoch viel geringeren Schwankungen unterworfen ist als die Zahl der Arbeitslosen gerade in den letzten Jahren (vgl. Indikator 6, Darstellung 34).

Die Darstellung 29 enthält Zahlenwerte von 2005 bis inklusive 2017. Für die Indexbildung der Sozialraumanalyse wurden lediglich die Daten mit dem Bezugsjahr (Ende Juni) 2017 verwendet, da sie den direkten Bezug zu den Erhebungsjahren der anderen Indikatoren am besten herstellen.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 59 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Entwicklung der Zahl der Empfänger/innen von SGB II-Leistungen im DarstellungLandkreis 29: EntDillingenwicklung a.d.Donau der Zahlvon der 2005 Empfänger/innen – 2017, jeweils Endevon SGBJuni II-Leistungen im Landkreis Dillingen a.d.Donau, 2005 – 2017, jeweils Ende Juni

SGB II Leistungsempfänger/innen 3.500

3.000

2.500

2.000

1.500

1.000

500

0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016* 2017*

Unter 15-Jährige 941 1.081 1.040 893 903 931 792 637 593 524 559 600 709 Insgesamt 3.026 3.462 3.168 2.766 2.819 2.942 2.532 2.153 2.024 1.881 2.018 2.291** 2.510** pro 100 Ewo u15 5,7 6,7 6,7 5,9 6,1 6,5 5,7 4,7 4,5 4,0 4,3 4,6 5,4 pro 100 Ewo u65 5,2 5,9 5,4 4,7 4,8 5,0 4,3 3,7 3,4 2,5 2,7 3,0 3,3

*) Eigene Erhebung der Bevölkerungsdaten, Stand: Ende 2016 **) Zur Vergleichbarkeit der Karten unter dem Kapitel „Kinder in Armut“ wurden für die Jahre 2016 und 2017 SGB-II Daten (Leistungsberechtigte) herangezogen, die folgende Zielgruppen nicht enthalten: Kinder mit anderen Einkünften (z. B. Unterhalt), die keine SGB-II Leistungen erhalten sowie von Leistungen ausgeschlossene Kinder. Bei den Daten für 2005 – 2015 handelt es sich um Personen in Bedarfsgemeinschaften. Für die Zahl der SGB II-Leistungsempfänger/innen insgesamt für das Jahr 2017 wurde auf eine Abfrage des Statistikservice Süd-Ost der Agentur für Arbeit, erhalten im April 2018, zurückgegriffen. Quelle: SAGS 2018, nach den Daten der Bundesagentur für Arbeit, Stand: Mai 2018

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018, nach Daten der Bundesagentur für Arbeit; Für Juni 2017: Daten aus einer Abfrage des Statistikservice Süd-Ost der Agentur für Arbeit

Teilindikator 5.1: Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II insgesamt

Fokussiert man den Indikator „Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II“ als Indikator für die wirtschaftliche Situation, so ist diese im Landkreis Dillingen a.d.Donau deutlich besser als in Bayern insgesamt. Hier lebten im Juni 2017 3,3 Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II je 100 Einwohner/innen unter 65 Jahren und damit 30 % weniger als in Bayern insge- samt. Wie schon in den Jahren zuvor weisen die Großen Gemeinden auch aktuell höhere Werte auf als die Kleinen und Mittleren Gemeinden. Nach dem Rückgang bis zum Jahr 2014 sind die Werte mittlerweile wieder angstiegen. Auffällig ist bei dieser Betrachtung, dass der Anstieg im Landkreis Dillingen a.d.Donau höher ausfällt als in Bayern insgesamt, und sich vor allem in den Mittleren und Großen Gemeinden vollzieht. Hier haben sich die Werte mehr als verdoppelt. Im bayernweiten Schnitt hingegen ist ein „moderater“ Anstieg von lediglich knapp 10 % zu ver- zeichnen.

Die regionale Verteilung der Werte zeigt Darstellung 30. Das Muster wird im Wesentlichen von den Gemeindegrößenklassen dominiert. Höhere relative Werte konzentrieren sich im Zentrum des Landkreises. Immerhin sechs Gemeinden weisen Werte über dem Landkreisdurchschnitt

60 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

auf; drei davon liegen auch über dem bayernweiten Durchschnitt. Die absoluten meisten Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II leben in der Großen Kreisstadt Dillingen a.d.Donau (801).

DarstellungEmpfänger/innen 30: Empfänger/innen von SGB von II-Leistungen SGB II-Leistungen je 100 Einwohner/innen unter je 10065 Einwohner Jahren im unterLandkreis 65 JahrenDillingen a.d.Donau, Juni 2017 < 1,0 (6) < 2,5 (12) < 4,0 (6) >= 4,0 (3)

Bissingen 26 0,9 Zöschingen Ziertheim Lutzingen 6 25 1,0 18 Blindheim 2,2 Finningen 3,2 34 17 Syrgenstein Mödingen 2,4 1,2 Schwenningen 53 Bachhagel 26 10 1,8 50 2,5 2,8 Höchstädt a.d. Donau 0,9 Wittislingen 211 Buttenwiesen Haunsheim 88 3,9 47 4,7 91 1,9 Medlingen 3,7 Dillingen a.d. Donau 12 Binswangen 801 11 1,5 Lauingen (Donau) 5,3 1,0 Wertingen 494 173 Bächingen a.d. Brenz 5,6 17 Zusamaltheim 2,3 1,6 20 Gundelfingen a.d. Donau Holzheim 1,9 Laugna Aislingen Villenbach 209 45 6 8 1,5 6 0,5 3,4 0,7 Glött 6 0,6 0,7

- Gemeindenamen Landkreis insgesamt: - Empfänger/innen absolut 2.510 Empfänger/innen absolut - Empfänger/innen 3,3 Empfänger/innen je 100 je 100 Einwohner/innen Einwohner/innen unter 65 Jahren unter 65 Jahren Bayern: 4,4 Empfänger/innen je 100 Einwohner/innen unter 65 Jahren

* Werte unter drei werden aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen. Quelle: SAGS 2011

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 nach Daten aus einer Abfrage des Statistikservice Süd-Ost der Agentur für Arbeit vom April 2018

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 61 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Die nachfolgende Übersicht gibt die mittlere Zahl der Empfänger/innen von SGB II-Leistungen je 100 Einwohner im Landkreis Dillingen a.d.Donau im Juni 2017, 2014 und 2010 für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis und zu Bayern wieder.

Zahl der Empfänger/innen von SGB II-Leistungen je 100 Einwohner/innen unter 65 Jahren im Juni 2017, 2014 und 2010 nach Gemeindegrößenklassen Landkreis Kleine Mittlere Große Indikator 5.1 Dillingen Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden a.d.Donau Empfänger/innen von Leistungen nach dem 1,5 2,0 4,4 3,26 4,39 SGB II, Juni 2017 Empfänger/innen von Leis- tungen nach dem 0,8 0,9 3,0 2,51 4,24 SGB II, Juni 2014 Empfänger/innen von Leis- tungen nach dem 1,3 1,7 4,3 3,78 4,98 SGB II, Juni 2010 Vergleich 14 mit 17 184,5 % 233,7 % 148,9 % 130,1 % 103,7 % (14 = 100 %) Vergleich 10 mit 17 114,9 % 122,3 % 101,7 % 86,3 % 88,2 % (10 = 100 %) Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Teilindikator 5.2: Minderjährige Empfänger/innen unter 15 Jahren von Leistungen nach dem SGB II

Im Landkreis Dillingen a.d.Donau lebten im Juni 2017 709 Kinder und Jugendliche unter 15 Jah- ren, die Leistungen nach dem SGB II erhielten. Dies sind 5,2 je 100 Kinder und Jugendliche die- ser Altersgruppe. Auch bei diesem Teilindikator liegt der Wert ca. 26 % unter dem bayerischen Vergleichswert von 7,1. Insgesamt stellen die unter 15-Jährigen gut 28 % der Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II. Während der Wert in Bayern allerdings nahezu identisch ist mit dem Wert für 2014, sind die Werte im Landkreis Dillingen a.d.Donau deutlich angestiegen. Vor allem in den Kleinen und Mittleren Gemeinden haben sich die Werte mehr als verdoppelt.

Die Zahl der Kinder, die in Bedarfsgemeinschaften mit einem allein erziehenden Elternteil wohnen, steht in engem Zusammenhang mit den Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II. Entsprechend ähnlich gestaltet sich auch die regionale Verteilung. Es zeigt sich wieder- um ein ausgeprägtes Gefälle zwischen den Großen Gemeinden auf der einen Seite und den Kleinen und Mittleren Gemeinden auf der anderen Seite (vgl. Darstellung 31).

62 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Zahl der minderjährigen Empfänger/innen unter 15 Jahren von Leistungen nach dem SGB II je 100 unter 15-Jährige im Juni 2017, 2014 und 2010 nach Gemeindegrößenklassen Landkreis Kleine Mittlere Große Indikator 5.2 Dillingen Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden a.d.Donau Minderjährige Empfän- ger/innen von Leistun- 3,1 3,4 7,1 5,23 7,08 gen nach dem SGB II, Juni 2017 Minderjährige Empfän- ger/innen von Leistungen 1,5 1,6 5,5 3,73 7,14 nach dem SGB II, Juni 2014 Minderjährige Empfän- ger/innen von Leistungen 3,1 3,2 8,6 6,16 7,79 nach dem SGB II, Juni 2010 Vergleich 14 mit 17 206,7 % 218,5 % 129,2 % 140,3 % 99,1 % (14 = 100 %) Vergleich 10 mit 17 97,8 % 107,5 % 82,5 % 84,9 % 90,9 % (10 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 63 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

MinderjährigeDarstellung 31: Empfänger/innen Minderjährige Empfänger/innen von SGB II-Leistungen unter 15 Jahren von Leistungen nach dem je 100 SGBEinwohner, II je 100 Standunter 15 Juni-Jährige 2017 im Landkreis Dillingen a.d.Donau, Juni 2017 =* (10) < 4 (5) < 8 (8) >= 8 (4) Bissingen 8 1,6 Zöschingen Ziertheim Lutzingen * 6 9 * Blindheim 4,8 Finningen 6,0 14 * Syrgenstein Mödingen 6,1 * Schwenningen 5 Bachhagel 8 * 1,0 19 4,4 6,9 Höchstädt a.d. Donau * Wittislingen 44 Buttenwiesen Haunsheim 28 4,6 23 8,4 30 3,2 Medlingen 9,5 Dillingen a.d. Donau * Binswangen 221 * * Lauingen (Donau) 8,4 * Wertingen 133 Bächingen a.d. Brenz 62 9,3 4,5 * Zusamaltheim * 5 Gundelfingen a.d. Donau Holzheim 3,0 Laugna Aislingen Villenbach 59 13 * * 2,5 * * 5,9 * Glött * * *

- Gemeindenamen Landkreis insgesamt: - Betroffene, absolut 709 Betroffene absolut - Betroffene je 100 5,2 Betroffene je 100 Einwohner/innen Einwohner/innen unter 15 Jahren unter 15 Jahren Bayern: 7,1 Betroffene je 100 Einwohner/innen unter 15 Jahren

* Werte unter drei werden aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen.

Quelle: SAGS 2011 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

64 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Teilindikator 5.3: Kinder allein erziehender Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II

Während die Zahl der Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II je 100 Einwohner/in- nen in Bezug auf die Einwohner/innen unter 65 Jahren gesetzt wurde, basiert der Anteil der Kinder allein erziehender Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II unter 15 Jahren je 100 Kinder unter 15 Jahren von allein Erziehenden auf der entsprechenden Abfrage der Einwoh- nermeldeamtsdaten (vgl. Indikator 4). So wurde bei den Gemeinden (über die AKDB) die Zahl der Kinder erhoben, bei denen nur ein Elternteil unter derselben Adresse wohnt.

Die absolut meisten Kinder unter 15 Jahren allein erziehender Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II wohnen in der Großen Kreisstadt Dillingen a.d.Donau (82). Die höchste Quote findet sich in der Gemeinde Bachhagel (19,1). Auch bei diesem Indikator muss vor Überinter- pretationen gewarnt werden. Zu beachten ist, dass der Anteil allein erzogener Kinder, die Leistungen nach dem SGB II erhalten, im Landkreis Dillingen a.d.Donau gegenüber 2014 weiterhin deutlich zurück gegangen ist. Dem gegenüber ist der bayerische Wert sogar etwas gestiegen.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 65 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Die nachfolgende Darstellung gibt den Anteil der Kinder von allein erziehenden Empfänger/in- nen von Leistungen nach dem SGB II je 100 Kinder von allein Erziehenden für die Gemeinde- größenklassen im Vergleich zum Landkreis und zu Bayern wieder.

Zahl der Kinder allein erziehender Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II je 100 Kinder von allein Erziehenden im Juni 2017, 2014 und 2010 nach Gemeindegrößenklassen Landkreis Kleine Mittlere Große Indikator 5.3 Dillingen Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden a.d.Donau Kinder allein erziehen- der Empfänger/innen 5,7 8,0 12,9 10,45 31,00 von Leistungen nach dem SGB II, Juni 2017 Kinder allein erziehender Empfänger/innen 7,5 9,9 19,2 15,62 29,51 von Leistungen nach dem SGB II, Juni 2014 Kinder allein erziehender Empfänger/innen 14,5 19,5 25,4 22,53 26,76 von Leistungen nach dem SGB II, Juni 2010 Vergleich 14 mit 17 76,6 % 80,7 % 66,8 % 66,9 % 105,0 % (14 = 100 %) Vergleich 10 mit 17 39,4 % 41,0 % 50,5 % 46,4 % 115,8 % (10 = 100 %) Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

66 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellungallein 32: Kindererzogene allein erziehenderMinderjährige Empfänger/innen von SGB II-Leistungen je 100 in BG mitKinder SGB-Empfänger/innen allein Erziehender im Landkreis Dillingen a.d.Donau, Juni 2017 = * (17) < 10 (4) < 15 (3) >= 15 (3)

Bissingen * * Zöschingen Ziertheim Lutzingen * * * * Blindheim * Finningen * * * Syrgenstein Mödingen * * Schwenningen * Bachhagel 4 * * 9 11,1 19,1 Höchstädt a.d. Donau * Wittislingen 21 Buttenwiesen Haunsheim * 9,8 * * 13 9,6 Medlingen * Dillingen a.d. Donau * Binswangen 82 * * Lauingen (Donau) 15,2 * Wertingen 49 Bächingen a.d. Brenz 20 16,8 7,0 * Zusamaltheim * 3 Gundelfingen a.d. Donau Holzheim 12,0 Laugna Aislingen Villenbach 19 4 * * 5,6 * * 12,3 * Glött * * *

- Gemeindenamen Landkreis insgesamt: - Betroffene, absolut 255 Betroffene, absolut Betroffene je 100 10,5 Betroffene je 100 allein Erzogene allein Erzogene Bayern: 31,0 Betroffene je 100 allein Erzogene

* Werte unter drei werden aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen.

Quelle:Quelle: SAGSJugendhilfeplanung 2015 im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 67 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 33: Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II nach Altersklassen 0 bis 18 Jahre, Juni 2017

Unter 3 3 bis unter 7 bis unter Unter 18 Jahre, Gemeinde Jahre 7 Jahre 15 Jahre insgesamt Aislingen, Markt - - * * Bachhagel * * 12 22 Bächingen a.d.Brenz * * * * Binswangen - - * * Bissingen, Markt * * * 9 Blindheim - - * * Buttenwiesen 5 8 17 33 Dillingen a.d.Donau, GKSt 59 58 104 268 Glött * * * * Gundelfingen a.d.Donau, 16 21 22 71 Stadt Haunsheim 3 8 12 27 Höchstädt a.d.Donau, 9 14 21 50 Stadt Holzheim * * 7 14 Laugna * - * * Lauingen (Donau), Stadt 38 31 64 157 Lutzingen * - * 12 Mödingen * * 4 13 Finningen 4 4 6 15 Medlingen * - - 3 Schwenningen - * - * Syrgenstein * * - 5 Villenbach - - - * Wertingen, Stadt 6 16 40 70 Wittislingen, Markt 6 5 17 35 Ziertheim * * * 7 Zöschingen - * - * Zusamaltheim * * * 5 Landkreis 175 184 350 840 Dillingen a.d.Donau * Werte unter drei werden aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen.

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

68 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren Indikator 6: Arbeitslosigkeit

Für viele allein Erziehende und Familien stellt die Arbeitslosigkeit eines oder beider Elternteile, insbesondere wenn sie über einen längeren Zeitraum andauert, eine ernste ökonomische Kri- sensituation dar, die sich oft auch negativ auf die familiäre Situation auswirken kann. Jugendar- beitslosigkeit wird von Fachleuten regelmäßig als besonderes Handikap in der weiteren persönli- chen und sozialen Entwicklung der Heranwachsenden angesehen. Des Weiteren zeigen Studien, dass Langzeitarbeitslosigkeit den Grad der gesellschaftlichen Integration und Teilhabe tendenziell reduziert und das Krankheitsrisiko deutlich erhöht.18

Für die Situation im Landkreis Dillingen a.d.Donau ist festzustellen, dass sich diese im Juni 2017 insgesamt deutlich – um gut 36 % – besser als im bayerischen Durchschnitt darstellt. Dabei ist die Situation in Bayern bereits klar besser als der Durchschnitt der alten Bundesländer ins- gesamt. In Bayern weist der Süden gegenüber dem Norden eine geringere Zahl von Arbeits- losen auf. Genauso wie für das Bundesland Bayern war die Arbeitsmarktlage im Landkreis Dillingen a.d.Donau insbesondere im letzten Jahrzehnt eher ungünstig (vgl. Darstellung 34). Die Arbeitslosenzahlen haben im Jahr 2005 einen Spitzenwert erreicht – teilweise beeinflusst auch durch die Umstellung auf ALG II (vgl. Indikator 5). Ab diesem Zeitpunkt war die Tendenz wieder rückläufig, wobei die Werte durch die Konjunktur- und Weltwirtschaftskrise innerhalb des Jahres 2009 deutlich angestiegen sind und sich seitdem – mit Ausnahme im Jahr 2013 – wieder rückläufig entwickeln. Bei der Analyse der Arbeitslosigkeit auf Gemeindeebene stößt man zunächst auf ein statisti- sches Problem. Unter einer „Arbeitslosenquote“ wird gemeinhin die Zahl der Arbeitslosen, geteilt durch die Zahl der Erwerbstätigen, verstanden. Letztere stehen jedoch auf Gemeinde- ebene regelmäßig nicht zur Verfügung. Als Ersatzgröße bietet sich nun die Zahl der Einwohner/innen zwischen 15 und 64 Jahren an. Diese kann im Allgemeinen als die Zahl der potenziell Erwerbstätigen interpretiert werden. Problematisch ist natürlich die Abgrenzung dieser Gruppe hinsichtlich der Zahl der Schüler/innen an weiterbildenden Schulen und der Student/innen, über deren genauen Eintritt in das Berufsleben auf Gemeindeebene keine Infor- mationen vorliegen. Deshalb wurde im Sinne einer Annäherung als mittleres Eintrittsalter in die Berufswelt das 18. Lebensjahr gewählt. Nachdem die Zahl der Arbeitslosen auf Gemeindeebene von der Bundesagentur für Arbeit seit einigen Jahren veröffentlicht wird, können auf diese Weise Vergleichszahlen auf Gemeindeebene berechnet werden. Diese „Zahl der Arbeitslosen je 100 Einwohner/innen zwischen 18 und unter 65 Jahren“ darf jedoch nicht direkt mit der von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten offiziellen Arbeitslosenquote verglichen werden. Die offizielle Arbeitslosenquote fällt regelmäßig höher aus als die „Zahl der Arbeitslosen je 100 Ein- wohner/innen zwischen 18 und unter 65 Jahren“, da dort im Nenner nur die tatsächlich Er- werbstätigen gezählt werden.

18 Vgl. dazu z. B. Robert-Koch-Institut (Hrsg.), Arbeitslosigkeit und Gesundheit, Gesundheitsbericht- erstattung des Bundes, Heft 13, Berlin 2003.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 69 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 34 enthält eine Zeitreihe zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Landkreis Dillingen a.d.Donau seit 2004. Deutlich sichtbar ist die wellenförmige Entwicklung: Zwischen 2004 und 2005 sind die Werte deutlich angestiegen. Bis zum Jahr 2008 fand dann eine deutliche Ent- spannung der Situation statt. Im Jahr 2009 kam es zu einer erneuten, wenn auch geringeren, Steigerung aller Werte, die im Jahr 2010 wiederum zurückgingen. Seitdem sind die Werte, mit Ausnahme geringer Schwankungen, relativ konstant. Der höchste Wert der Arbeitslosigkeit insgesamt, wie auch der Arbeitslosigkeit junger Menschen unter 20 Jahren, wurde im Juni 2005 verzeichnet. Im Jahr 2015 war in absoluten Zahlen die geringste Anzahl Arbeitsloser unter 20 Jahren zu verzeichnen. Die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen unterliegt ähnlichen Schwankungen. Hier hat sich jedoch ein noch radikalerer Anstieg von 2008 auf 2009 ergeben. Im Juni 2018 waren nur 86 junge Menschen unter 25 Jahren von Arbeitslosigkeit betroffen; der – weitab – geringste Wert findet sich hier im Jahr 2008 mit 77 Personen.

Im Hinblick auf die Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit wurde für die Analyse bewusst je- weils der Monat Juni gewählt, um saisonale Einflüsse auszublenden. Dabei ist die Jugend- arbeitslosigkeit bei quartalsweiser Betrachtung regelmäßig im Oktober am höchsten. Dann befinden sich alle diejenigen Schulabgänger/innen auf dem Arbeitsmarkt, die nicht sofort eine Lehrstelle gefunden haben. Die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen, die im Laufe des folgenden Jahres (noch) keine Lehrstelle gefunden haben und im Juni immer noch arbeitslos gemeldet sind, bildet praktisch den „harten Kern“. Entwicklung der Zahl der Arbeitslosen im Darstellung 34:Landkreis Entwicklung Dillingen der Zahl a.d.Donau der Arbeitslosen2004 – im2018, Landkreis jeweils Dillingen Ende Junia.d.Donau 2004 – 2018, jeweils Ende Juni

Arbeitslose 3.000

2.500

2.000

1.500

1.000

500

0 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016* 2017* 2018**

Unter 20 Jahre 37 111 95 45 22 33 26 25 26 16 12 10 19 16 14 Unter 25 Jahre 282 439 314 172 77 182 164 96 114 101 102 104 107 95 86 Insgesamt 2.352 2.857 2.558 1.877 1.320 1.743 1.585 1.287 1.199 1.281 1.194 1.148 1.127 1.023 848 pro 100 Ewo 4,0 4,9 4,4 3,2 2,3 3,0 2,6 2,2 2,0 2,2 1,9 1,9 1,9 1,7 1,4 von 18-<65 *) Eigene Erhebung der Bevölkerungsdaten *) **) Eigene Bevölkerungsdaten Erhebung des Bayerischender Bevölkerungsdaten Landesamtes für Statistik, Stand: Ende 2017 **)Quelle: Bevölkerungsdaten SAGS 2018, nach den Datendes derBayerischen Bundesagentur fürLandesamtes Arbeit, Stand: Juni für 2018 Statistik, Stand: Ende 2017 Folie 3 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 nach Daten der Bundesagentur für Arbeit

70 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Für die Indexbildung der Sozialraumanalyse wurden bei den Merkmalen zur Arbeitslosigkeit die Daten mit dem Bezugsjahr (Ende Juni) 2017 ausgewertet, um den Bezug zu den Erhebungsjah- ren der weiteren Indikatoren zu halten. In der Summe bleibt festzuhalten, dass sich die Situa- tion im Juni 2014 im Landkreis Dillingen a.d.Donau deutlich günstiger darstellt als im Bundes- land Bayern. Mit 1,7 Arbeitslosen je 100 18- bis unter 65-Jährigen liegt der Landkreis gut 36 % unter dem bayerischen Vergleichswert von 2,6. Der Rückgang der Werte in den letzten Jahren hat sich im Landkreis auf ähnlichem Niveau ergeben wie in Bayern insgesamt. Die Entwicklung hat sich nahezu gleich in allen Gemeindegrößenklassen vollzogen, ein wenig stärker in den Kleinen und etwas weniger stark in den Mittleren und Großen Gemeinden.

Die folgenden Übersichten geben den Anteil der Arbeitslosen je 100 Einwohner/innen für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis und Bayern insgesamt wieder.

Anteil der Arbeitslosen je 100 Einwohner/innen zwischen 18 und unter 65 Jahren nach Gemeindegrößenklassen, Juni 2017, 2014 und 2010 Landkreis Kleine Mittlere Große Indikator 6.1 Dillingen Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden a.d.Donau Arbeitslosigkeit 1,1 1,3 2,1 1,68 2,64 insgesamt 2017 Arbeitslosigkeit 1,6 1,6 2,4 2,03 3,12 insgesamt 2014 Arbeitslosigkeit 1,9 2,0 3,1 2,63 3,54 insgesamt 2010 Vergleich 14 mit 17 72,4 % 82,8 % 85,5 % 82,9 % 84,7 % (14 = 100 %) Vergleich 10 mit 17 58,0 % 63,8 % 65,6 % 64,0 % 74,5 % (10 = 100 %) Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 71 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Anteil der Langzeitarbeitslosen (Dauer über ein Jahr) je 100 Einwohner/innen zwischen 18 und unter 65 Jahren nach Gemeindegrößenklassen, Juni 2017, 2014 und 2010 Landkreis Kleine Mittlere Große Indikator 6.2 Dillingen Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden a.d.Donau Langzeitarbeitslosigkeit 0,3 0,3 0,5 0,40 0,69 insgesamt 2017 Langzeitarbeitslosigkeit 0,4 0,4 0,7 0,57 0,86 insgesamt 2014 Langzeitarbeitslosigkeit 0,4 0,5 0,7 0,59 0,89 insgesamt 2010 Vergleich 14 mit 17 75,8 % 61,3 % 73,1 % 70,7 % 80,4 % (14 = 100 %) Vergleich 10 mit 17 75,6 % 57,2 % 71,3 % 68,5 % 77,7 % (10 = 100 %) Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Anteil der jugendlichen Arbeitslosen je 100 Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren nach Gemeindegrößenklassen, Juni 2017, 2014 und 2010 Landkreis Kleine Mittlere Große Indikator 6.3 Dillingen Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden a.d.Donau Jugendarbeitslosigkeit 0,3 0,4 1,1 0,87 1,37 insgesamt 2017 Jugendarbeitslosigkeit 0,8 0,6 1,1 0,91 1,49 insgesamt 2014 Jugendarbeitslosigkeit 0,8 1,1 1,7 1,34 1,67 insgesamt 2010 Vergleich 14 mit 17 42,3% 76,9% 99,3% 95,0% 92,0% (14 = 100 %) Vergleich 10 mit 17 41,3% 40,1% 66,0% 64,6% 81,9% (10 = 100 %) Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Teilindikator 6.1: Arbeitslosigkeit insgesamt

Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Dillingen a.d.Donau zeigt ein Gefälle zwischen den Großen Ge- meinden auf der einen Seite und den Mittleren und Kleinen Gemeinden auf der anderen Seite. Die Werte der Großen Gemeinden liegen immer noch um knapp 22 % unter dem bayerischen Vergleichswert. Die höchste relative Betroffenheit an Arbeitslosigkeit je 100 der 18 bis unter 65- Jährigen zeigt sich in der Stadt Lauingen (Donau) (2,6), die höchste absolute Zahl an Arbeits- losen findet sich in der Großen Kreisstadt Dillingen a.d.Donau (240) (vgl. Darstellung 35).

72 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Teilindikator 6.2: Langzeitarbeitslosigkeit

Der Anteil der Langzeitarbeitslosen (Dauer der Arbeitslosigkeit über ein Jahr) liegt im Landkreis Dillingen a.d.Donau (0,4) deutlich unter dem bayerischen Niveau (0,7). Die regionale Verteilung ähnelt der Verteilung der Arbeitslosigkeit insgesamt (vgl. Darstellung 36). Auch bei diesem Indi- kator ist das deutliche Gefälle zwischen den Großen Gemeinden auf der einen Seite und den Kleinen und Mittleren Gemeinden auf der anderen Seite auffällig. Die höchste relative Anzahl an Langzeitarbeitslosen findet sich in den Kommunen Bächingen a.d.Brenz, Höchstädt a.d.Donau, Lauingen (Donau) und Zöschingen (jeweils 0,6). An dieser Stelle muss allerdings wiederum vor Überinterpretation gewarnt werden: Die hohe Quote in Zöschingen geht auf drei von Langzeit- arbeitslosigkeit betroffene Personen zurück. Die höchste absolute Anzahl an Langzeitarbeits- losen findet sich in der Großen Kreisstadt Dillingen a.d.Donau (36).

Teilindikator 6.3: Jugendarbeitslosigkeit

Auch die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen zwischen 15 und unter 25 Jahren fällt im Landkreis Dillingen a.d.Donau im Vergleich zu Bayern deutlich niedriger aus. Das Gefälle zwischen den Werten der einzelnen Gemeindegrößenklassen ist hier besonders ausgeprägt. Insgesamt ist je- doch auch bei diesem Teilindikator vor einer Überinterpretation kleiner Fallzahlen zu warnen: Die hohe Quote z. B. im Markt Aislingen (1,9) kommt durch nur drei arbeitslose Jugendliche zu- stande (vgl. Darstellung 37). Die meisten jugendlichen Arbeitslosen wohnen in der Großen Kreisstadt Dillingen a.d.Donau (28), die höchste Quote findet sich jedoch in der Gemeinde Finningen (2,7).

Bei diesem Teilindikator ist eine Entwicklung seit 2014 zu beobachten. So sind die Werte auf Landkreisebene, wie auch in Bayern insgesamt und in den Großen Gemeinden, nur leicht zurück gegangen. In den Mittleren Gemeinden sind bereits deutliche Rückgänge zu verzeichnen, in den Kleinen Gemeinden haben sich die Werte mehr als halbiert.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 73 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

DarstellungZahl und 35: AnteilZahl undder AnteilArbeitslosen der Arbeitslosen insgesamt insgesamt im Landkreisim Landkreis Dillingen, Dillingen Stand a.d.Donau,Juni 2017 Juni 2017 < 1,0 (6) < 1,5 (9) < 2,0 (10) >= 2,0 (2) Bissingen 20 0,9 Zöschingen Ziertheim Lutzingen 8 3 10 1,7 Blindheim 0,5 Finningen 1,7 15 7 Syrgenstein Mödingen 1,3 0,6 Schwenningen 35 Bachhagel 11 17 1,5 18 1,3 1,2 Höchstädt a.d. Donau 1,8 Wittislingen 83 Haunsheim 27 1,9 Buttenwiesen 15 1,8 45 Medlingen 1,5 1,2 Dillingen a.d. Donau Binswangen 8 240 1,3 6 Lauingen (Donau) 2,0 0,7 Wertingen 184 Bächingen a.d. Brenz 100 2,6 1,7 8 Zusamaltheim 1,0 15 Gundelfingen a.d. Donau Holzheim 1,8 Laugna Aislingen Villenbach 86 35 11 9 1,4 3 1,0 1,8 1,0 Glött 4 0,4 0,5

- Gemeindenamen Landkreis insgesamt: - Zahl der Arbeitslosen, absolut 1.023 Arbeitslose insgesamt - Fälle je 100 Einwohner/innen 1,7 Arbeitslose je 100 Einwohner/innen, zwischen 18 und unter zwischen 18 und unter 65 Jahren, Juni 2017 65 Jahren Bayern: 2,6 Arbeitslose je 100 Einwohner/innen, zwischen 18 und unter 65 Jahren, Juni 2017

Quelle:Quelle: SAGSJugendhilfeplanung 2015 im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

74 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 36: Zahl und Anteil Zahlder Langzeitarbeitslosen der Langzeitarbeitlosen (Dauer über ein Jahr) im Landkreis Dillingen a.d.Donau,Juni Juni2017 2017 = * (9) < 0,4 (7) < 0,6 (7) >= 0,6 (4)

Bissingen 5 0,2 Zöschingen Ziertheim Lutzingen 3 * 3 0,6 Finningen Blindheim * 0,5 * 4 Syrgenstein Mödingen * 0,4 Schwenningen 8 Bachhagel * 4 0,3 5 * Höchstädt a.d. Donau 0,4 0,3 Wittislingen 27 Buttenwiesen Haunsheim 5 0,6 3 0,3 12 Medlingen 0,3 0,3 Dillingen a.d. Donau Binswangen 3 57 * 0,5 Lauingen (Donau) 0,5 Wertingen 43 * Bächingen a.d. Brenz 25 0,6 5 Zusamaltheim 0,4 0,6 * Holzheim Laugna Gundelfingen a.d. Donau Aislingen * * Villenbach 3 17 * Glött * * 0,3 0,4 * * * * Landkreis insgesamt: 244 Langzeitarbeitslose, absolut - Gemeindenamen 0,4 Langzeitarbeitslose je 100 - Zahl der Langzeitarbeitslosen, Einwohner/innen zwischen 18 absolut und unter 65 Jahren, Juni 2017 - Langzeitarbeitslose je 100 Einwohner/innen zwischen 18 und Bayern: unter 65 Jahren 0,7 Langzeitarbeitslose je 100 Einwohner/innen zwischen 18 und unter 65 Jahren, Juni 2017 * Werte unter drei werden aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen.

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 75 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

DarstellungZahl und Anteil 37: Zahl der undjugendlichen Anteil der jugendlichenArbeitslosen Arbeitslosen insgesamt im Landkreis im LandkreisDillingen Dillingen, a.d.Donau, Stand Stand Juni Juni 20172017 = * (17) < 1 (4) < 2 (5) >= 2 (1) Bissingen 3 0,71 Zöschingen Lutzingen * Ziertheim * * * Blindheim * Finningen * 5 * Syrgenstein Mödingen 2,70 * Schwenningen * Bachhagel * * * * * * Höchstädt a.d. Donau * Wittislingen 6 Buttenwiesen Haunsheim 3 0,70 * 1,17 * * Medlingen * Dillingen a.d. Donau * Binswangen 28 * * Lauingen (Donau) 1,34 * Wertingen 19 7 Bächingen a.d. Brenz 1,49 0,70 * Zusamaltheim * * Laugna Gundelfingen a.d. Donau Holzheim * Aislingen Villenbach * 7 5 3 1,18 * * 0,76 1,91 Glött * * *

- Gemeindenamen Landkreis insgesamt: - Zahl der jugendlichen 95 Arbeitslose zwischen 15 und 25 Jahren Arbeitslosen, absolut 0,9 Arbeitslose je 100 Jugendliche - Arbeitslose je 100 Jugendliche zwischen 15 und unter 25 Jahren, Juni 2017 zwischen 15 und unter 25 Jahren Bayern: 1,4 Arbeitslose je 100 Jugendliche zwischen 15 und unter 25 Jahren, Juni 2017

* Werte unter drei werden aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen.

Quelle:Quelle: SAGSJugendhilfeplanung 2011 im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

76 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Indikator 7: Wohnsituation

Beengte bzw. schlechte Wohnverhältnisse werden häufig auch als eine der Ursachen sozialer Probleme benannt. Es wurden aus der entsprechenden Datenbank des Bayerischen Landes- amtes für Statistik die Merkmale „Zahl“ und „Struktur“ der Wohnungen in Wohngebäuden und die Wohnfläche abgerufen.

Teilindikator 7.1: Siedlungsstruktur: Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen

Die Darstellung 38 zeigt den Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnun- gen an allen Wohnungen im Landkreis Dillingen a.d.Donau auf gemeindlicher Ebene. Gemäß der Definition des Bayerischen Landesamtes für Statistik fallen Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser (ohne Einliegerwohnungen) unter die Kategorie der Gebäude mit ein bis zwei Wohnungen. Bei Gebäuden mit drei und mehr Wohnungen handelt es sich dementsprechend um Geschosswohnungsbauten. Damit ist der Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen an allen Wohnungen ein geeigneter Indikator für das Maß der Verstädterung der Gemeinden.

Generell ist festzustellen, dass es sich bei diesem Indikator um einen sehr stabilen Wert han- delt. Der Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen ist im Landkreis Dillingen a.d.Donau deutlich, nämlich mehr als die Hälfte, niedriger als in Bayern insgesamt. In Bayern liegt dieser Anteil bei knapp 47 % und ist seit mehreren Jahren stabil. Im Landkreis Dillingen a.d.Donau wird dieser Indikator mit einem Wert von 21 % deutlich niedriger ausge- wiesen; auch hier ist die Entwicklung über die Zeit auf Landkreisebene bislang als konstant zu bezeichnen.

Die Betrachtung der Werte nach Gemeindegrößenklassen zeigt erwartungsgemäß ein deutlich ausgeprägtes Land-Stadt-Gefälle. Auch bei diesem Indikator ist das Hauptgefälle zwischen den Großen und Mittleren bzw. Kleinen Gemeinden auszumachen, während die Werte der Kleinen und Mittleren Gemeinden auf ähnlichem Niveau liegen. Der Wert der Großen Gemeinden liegt deutlich über dem Landkreisdurchschnitt, allerdings weit unter dem bayerischen Vergleichswert.

Die geringste Verstädterung ist in der Gemeinde Lutzingen zu finden (1,2). Die höchste Ver- städterung im Sinne des höchsten Anteils an Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen weist die Stadt Lauingen (Donau) auf (38,9). Die regionale Verteilung zeigt eine Konzentration der höheren Werte auf einem Gürtel quer durch den Landkreis (vgl. Darstellung 38).

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 77 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen an allen Wohnungen nach Gemeindegrößenklassen, Ende 2016, 2014 und 2009 Landkreis Kleine Mittlere Große Indikator 7.1 Dillingen Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden a.d.Donau Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr 5,3 7,6 31,9 20,99 46,78 Wohnungen an allen Wohnungen 2016 Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr 5,2 7,3 31,6 20,76 46,78 Wohnungen an allen Wohnungen 2014 Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr 3,9 6,6 31,4 20,26 46,40 Wohnungen an allen Woh- nungen 2009 Vergleich 14 mit 16 100,5 % 103,9 % 100,8 % 101,1 % 100,0 % (14 = 100 %) Vergleich 09 mit 16 135,4 % 114,0 % 101,6 % 103,6 % 100,8 % (09 = 100 %) Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Teilindikator 7.2: Mittlere verfügbare Wohnfläche je Einwohner/in

Die Darstellung 39 stellt die Verteilung der durchschnittlichen Wohnfläche je Einwohner/in im Landkreis Dillingen a.d.Donau zum Stand 31.12.2016 dar. Insgesamt liegt der Wert des Land- kreises mit 46,4 m² marginal über dem bayerischen Wert von 45,8 m². Zu beachten ist hier, dass ein höherer Wert (also mehr Wohnfläche je Einwohner/in) eine positivere Situation bedeu- tet. Die Werte zeigen auch hier ein Gefälle zwischen Kleinen bzw. Mittleren und Großen Gemeinden.

Die insgesamt geringste durchschnittliche Wohnfläche steht Einwohner/innen in der Stadt Höchstädt a.d.Donau (42,2 m²) im Durchschnitt zur Verfügung; rein rechnerisch haben hingegen Bewohner/innen der Gemeinde Haunsheim die meiste Wohnfläche (52,5 m²; vgl. Darstellung 39). An dieser Stelle sei erneut vor einer Überinterpretation gewarnt: Die Unterschiede fallen bei diesem Indikator naturgemäß zumeist sehr gering aus.

Hervorzuheben ist außerderm, dass es sich bei diesem Merkmal nur um einen relativ groben Strukturindikator handelt, der im Zusammenhang mit den Fragestellungen der Jugendhilfe im Einzelfall nur einen eingeschränkten und ergänzenden Erklärungswert besitzt.

78 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Die nachfolgende Übersicht gibt die Wohnsituation im Landkreis Dillingen a.d.Donau für die Ge- meindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis und zu Bayern für die Jahre 2016, 2014 und 2009 wieder.

Durchschnittliche Wohnfläche in Quadratmeter je Einwohner/in nach Gemeindegrößenklassen, Ende 2016, 2014 und 2009 Landkreis Kleine Mittlere Große Indikator 7.2 Dillingen Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden a.d.Donau Wohnfläche in m² 49,0 m² 48,5 m² 44,5 m² 46,37 m² 45,75 m² je Einwohner/in 2016 Wohnfläche in m² 49,4 m² 49,1 m² 45,3 m² 47,05 m² 46,32 m² je Einwohner/in 2014 Wohnfläche in m² 47,0 m² 46,4 m² 43,4 m² 44,87 m² 44,65 m² je Einwohner/in 2009 Vergleich 14 mit 16 99,1 % 98,7 % 98,3 % 98,6 % 98,8 % (14 = 100 %) Vergleich 09 mit 16 104,2 % 104,6 % 102,5 % 103,4 % 102,5 % (09 = 100 %) Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 79 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 38: Wohnstruktur im Landkreis Dillingen a.d.Donau, Anteil der Wohnungen Anteilin Gebäuden der Wohnungen mit drei oder in mehr Gebäuden Wohnungen mit drei an allenoder mehr Wohnungen Wohnungen, Ende 201an allen6 Wohnungen, Ende 2017 < 5 (9) < 10 (10) < 15 (3) >= 15 (5)

Bissingen 7,0

Zöschingen Ziertheim Lutzingen 2,9 3,6 1,2 Finningen Blindheim 1,4 3,2 Syrgenstein Mödingen Schwenningen 7,1 Bachhagel 3,4 6,1 5,2 Höchstädt a.d. Donau Wittislingen 25,5 Haunsheim 8,3 Buttenwiesen 4,1 6,4 Medlingen Dillingen a.d. Donau Binswangen 5,9 35,3 9,8 Lauingen (Donau) Wertingen 38,9 Bächingen a.d. Brenz 25,6 4,8 Zusamaltheim 12,3 Holzheim Laugna Gundelfingen a.d. Donau Aislingen 10,7 Villenbach 8,3 26,1 3,2 Glött 5,0 11,1

Landkreis insgesamt: - Gemeindenamen Anteil der Wohnungen in - Anteil der Wohnungen in Mehrwohnungsbauten: 21,0 % Mehrwohnungsbauten Bayern: Anteil der Wohnungen in Mehrwohnungsbauten: 46,8 %

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 Quelle: SAGS 2011

80 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 39:Wohnfläche Durchschnittliche je Einwohner Wohnfläche in m² im Landkreis DillingenStand: Ende a.d.Donau 2017 je Einwohner/in, Ende 2016 < 47 m² (7) < 49 m² (11) < 51 m² (6) >= 51 m² (3) Bissingen 48,2

Zöschingen Ziertheim Lutzingen 48,8 47,6 51,3 Finningen Blindheim 49,3 47,6 Syrgenstein Mödingen Schwenningen 48,6 Bachhagel 47,5 48,8 48,4 Höchstädt a.d. Donau Wittislingen 42,2 Haunsheim 50,3 Buttenwiesen 52,5 47,6 Medlingen Dillingen a.d. Donau 51,8 Binswangen 44,5 47,8 Lauingen (Donau) Wertingen 42,5 Bächingen a.d. Brenz 46,7 46,3 Zusamaltheim 50,7 Gundelfingen a.d. Donau Holzheim Laugna Aislingen 48,7 Villenbach 50,8 46,8 50,3 Glött 49,3 43,8

- Gemeindenamen Landkreis insgesamt: - Wohnfläche je Wohnfläche je Einwohner/in: 46,4 m² Einwohner/in in m² Bayern: Wohnfläche je Einwohner/in: 45,8 m² Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Quelle: SAGS 2011

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 81 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

82 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Indikator 8: Einkommen

Auch die wirtschaftliche Situation einer Familie steht in engem Zusammenhang mit ihrer – po- tenziellen – Anfälligkeit im Hinblick auf Krisensituationen und damit auch mit der Inanspruch- nahme von Unterstützungsangeboten, wie z. B. auch Hilfen zur Erziehung.19 Für die Analyse der Einkommenssituation der Bevölkerung im Landkreis Dillingen a.d.Donau stehen aktuelle Daten des Instituts Nexiga aus Bonn zur Verfügung. Direkt ausgewiesen ist dabei eine klassierte Verteilung der Nettomonatseinkommen der Haushalte sowie das Nettoeinkommen je Haushalt in einer Gemeinde. Als Nettoeinkommen definiert Nexiga den Anteil des verfügbaren Einkom- mens der Wohnbevölkerung. Es setzt sich aus den Nettoeinkünften der Haushalte und allen er- haltenen Transferleistungen zusammen, wobei Steuern und Sozialabgaben nicht berücksichtigt werden.

Teilindikator 8.1: Mittleres monatliches Nettoeinkommen je Haushalt

Als mittlere Haushaltsgröße ergibt sich für den Landkreis Dillingen a.d.Donau Ende 2017 ein Wert von 2,19 Personen je Haushalt. Damit leben im Durchschnitt fast 6 % mehr Personen in einem Haushalt im Landkreis als im bayerischen Durchschnitt mit 2,05 Personen. Das mittlere monatliche Nettoeinkommen je Haushalt im Landkreis Dillingen a.d.Donau liegt Anfang 2017 mit 4.222 € etwas unter dem Niveau des gesamtbayerischen Vergleichswerts (4.265 €). Bei der Betrachtung auf Gemeindeebene zeigt sich eine deutliche Streuung der Werte. Der höchste Wert ist mit 5.142 € in der Gemeinde Medlingen zu finden, der niedrigste mit 3.764 € in der Stadt Lauingen (Donau). Gleichzeitig zeigt die Analyse nach Gemeindegrößenklassen kein Stadt- Land-Gefälle. Die höchste Kaufkraft haben Haushalte in den Mittleren Gemeinden, die geringste sind in den Haushalten der Großen Gemeinden zu finden. Die regionale Analyse (vgl. Darstel- lung 40) zeigt eine Konzentration niedrigerer Werte im Zentrum des Landkreises, während hö- here Werte – und damit eine bessere finanzielle Situation der Haushalte – vor allem am westli- chen östlichen Rand des Landkreises zu finden sind. Höhere Werte sind bei diesem Indikator naturgemäß positiver und in der Darstellung heller eingefärbt.

19 Vgl. dazu speziell Jaufmann, D., Rindsfüßer, Chr., Gruber, S., Ursachen- und Kostenstrukturanalyse der Jugendhilfeausgaben. Eine vergleichende Analyse der Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach und Rosenheim für die Jahre 2001 – 2014, unveröffentlichter Bericht, Rosenheim, Oktober 2015.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 83 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Mittlere monatliche Kaufkraft je Haushalt im Landkreis Dillingen a.d.Donau nach Gemeinde- größenklassen, 2017*, 2013 und 2009 Landkreis Kleine Mittlere Große Indikator 8.1 Dillingen Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden a.d.Donau Mittlere monatliche Kaufkraft je Haushalt 4.462 € 4.509 € 4.033 € 4.222 € 4.265 € in 2017* Mittlere monatliche Kauf- 3.932 € 4.065 € 3.678 € 3.815 € 3.870 € kraft je Haushalt in 2013 Mittlere monatliche Kauf- 3.780 € 3.943 € 3.609 € 3.718 € 3.695 € kraft je Haushalt in 2009 Vergleich 13 mit 17* 113,5 % 110,9 % 109,6 % 110,7 % 110,2 % (13 = 100 %) Vergleich 09 mit 17* 118,0 % 114,4 % 111,7 % 113,5 % 115,4 % (09 = 100 %)

*) Anfang 2017 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 nach Daten des Instituts Nexiga

84 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

DarstellungMonatliche 40: KaufkraftEinkommenssituation im Landkreis im DillingenLandkreis Dillingen a.d.Donau I, mittlereje Haushalt monaltiche in € Kaufkraft je Haushalt, Anfang 2017 < 4.000 € (3) < 4.300 € (8) < 4.600 € (8) >= 4.600 € (8) Bissingen 4.391

Zöschingen Ziertheim Lutzingen 4.347 4.290 4.547 Finningen Blindheim Syrgenstein 4.551 4.696 Mödingen Schwenningen 4.406 Bachhagel 4.120 4.140 4.362 Höchstädt a.d. Donau Wittislingen 4.028 Haunsheim 4.278 Buttenwiesen 4.093 4.932 Medlingen Dillingen a.d. Donau 5.142 Binswangen 3.917 4.694 Lauingen (Donau) Wertingen 3.765 Bächingen a.d. Brenz 4.632 4.459 Zusamaltheim 4.244 Gundelfingen a.d. Donau Holzheim Laugna Aislingen 4.470 Villenbach 4.824 4.068 3.884 Glött 4.617 4.703

- Gemeindenamen Landkreis insgesamt: - Monatliche Kaufkraft 4.222 € monatliche Kaufkraft je Haushalt in € je Haushalt

Bayern insgesamt: 4.265 € monatliche Kaufkraft je Haushalt

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 nach Daten des Instituts Nexiga, erschienen 2018 Quelle: SAGS 2015

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 85 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Teilindikator 8.2: Haushaltseinkommen unter 1.500 €

Eine exemplarische Darstellung des prozentualen Anteils der Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von unter 1.500 € an allen Haushalten auf Gemeindeebene findet sich in den Darstellungen 41 und 42.

Auch bei diesem Teilindikator wird die bessere finanzielle Situation der Haushalte in den Mittle- ren Gemeinden deutlich – der Anteil der Haushalte mit Nettoeinkünften unter 1.500 € liegt hier deutlich niedriger. Über alle Haushalte hinweg liegt der Anteil der Haushalte mit einem mittleren monatlichen Nettoeinkommen von unter 1.500 € im Landkreis Dillingen a.d.Donau bei rund einem Viertel, und damit etwas unter dem gesamtbayerischen Durchschnitt (27,3). Der höchste Anteil wird Anfang 2017 für die Großen Gemeinden ausgewiesen (26,6 %). Generell zeigt die regionale Verteilung naturgemäß – sozusagen spiegelbildlich – Ähnlichkeiten zu den Ergebnis- sen des Indikators 8.1. Der Vergleich der aktuellen Werte mit den Ergebnissen für das Jahr 2013 zeigt leichte Rückgänge bei den Haushalten mit niedrigen Einkommen. Dieser Rückgang hat sich im Landkreis genauso wie in Bayern vollzogen und gleichmäßig über alle Gemeindegrö- ßenklassen hinweg.

Die nachfolgende Übersichte gibt die zweite Dimension der Einkommenssituation im Landkreis Dillingen a.d.Donau für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis und Bayern wieder.

Anteil der Haushalte mit einem durchschnittlichen monatlichen Nettoeinkommen von unter 1.500 € im Landkreis Dillingen a.d.Donau nach Gemeindegrößenklassen, 2017*, 2013 und 2009 Landkreis Kleine Mittlere Große Indikator 8.2 Dillingen Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden a.d.Donau Anteil der Haushalte mit einem mittleren monat- 23,2 19,7 26,6 24,5 27,3 lichen Nettoeinkommen unter 1.500 € in 2017* Anteil der Haushalte mit einem mittleren monatlichen 24,0 20,6 27,6 25,3 28,3 Nettoeinkommen unter 1.500 € in 2013 Anteil der Haushalte mit einem mittleren monatlichen 24,3 20,8 27,4 25,3 28,5 Nettoeinkommen unter 1.500 € in 2009 Vergleich 13 mit 17* 96,7 % 96,0 % 96,4 % 96,5 % 96,5 % (13 = 100 %) Vergleich 09 mit 17* 95,5 % 95,1 % 97,2 % 96,7 % 95,9 % (09 = 100 %)

*) Anfang 2017 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 nach Daten des Instituts Nexiga

86 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Einzelindikatoren

Darstellung 41: Zahl der Haushalte und Verteilung nach dem jährlichen Nettoeinkommen der Haushalte im Landkreis Dillingen a.d.Donau in Prozent, Anfang 2017

18.000 € 31.200 € 43.200 € Haushalte Unter 60.000 € - unter - unter - unter Gemeinde insgesamt 18.000 € und mehr 31.200 € 43.200 € 60.000 € Aislingen, Markt 592 5 % 20 % 33 % 16 % 15 % Bachhagel 985 4 % 13 % 26 % 21 % 22 % Bächingen a.d.Brenz 571 3 % 16 % 33 % 20 % 17 % Binswangen 540 6 % 19 % 33 % 19 % 15 % Bissingen, Markt 1.626 8 % 19 % 33 % 16 % 14 % Blindheim 714 4 % 19 % 36 % 18 % 11 % Buttenwiesen 2.452 5 % 9 % 28 % 26 % 21 % Dillingen a.d.Donau, GKSt 9.161 11 % 19 % 31 % 17 % 14 % Glött 443 5 % 16 % 31 % 18 % 21 % Gundelfingen a.d.Donau, 3.688 6 % 16 % 30 % 18 % 18 % Stadt Haunsheim 711 6 % 16 % 29 % 18 % 19 % Höchstädt a.d.Donau, 3.049 11 % 14 % 36 % 16 % 16 % Stadt Holzheim 1.531 6 % 15 % 32 % 18 % 19 % Laugna 639 5 % 16 % 34 % 18 % 15 % Lauingen (Donau), Stadt 5.347 11 % 19 % 32 % 16 % 12 % Lutzingen 405 4 % 17 % 33 % 17 % 17 % Mödingen 570 5 % 22 % 33 % 19 % 11 % Finningen 699 5 % 22 % 35 % 18 % 10 % Medlingen 417 3 % 12 % 31 % 21 % 17 % Schwenningen 605 5 % 21 % 33 % 16 % 15 % Syrgenstein 1.665 5 % 12 % 26 % 22 % 23 % Villenbach 482 6 % 20 % 32 % 18 % 14 % Wertingen, Stadt 3.963 6 % 15 % 28 % 23 % 17 % Wittislingen, Markt 1.072 6 % 19 % 31 % 18 % 17 % Ziertheim 431 3 % 24 % 32 % 19 % 12 % Zöschingen 319 2 % 14 % 30 % 22 % 18 % Zusamaltheim 508 2 % 23 % 36 % 19 % 12 % Landkreis Dillingen 43.185 8 % 17 % 31 % 19 % 16 % a.d.Donau

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 nach Daten des Instituts Nexiga, erschienen 2018

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 87 Einzelindikatoren Sozialraumanalyse

Darstellung 42: Einkommenssituation im Landkreis Dillingen a.d.Donau II, EinkommenssituationAnteil der II,Haushalte Anteil dermit monatlichenHaushalte Nettoeinkünften mit monatlichenunter Netto 1.500 Einkommen €, Anfang 2017unter 1.500 € < 20 (6) < 23 (7) < 26 (7) < 29 (5) >= 29 (2) Bissingen 440 27,1 Zöschingen Ziertheim Lutzingen 51 114 87 16,0 Blindheim 26,5 Finningen 21,5 Syrgenstein 187 171 Mödingen 282 26,8 23,9 Schwenningen Bachhagel 153 16,9 156 176 26,8 17,9 Höchstädt a.d. Donau 25,8 Wittislingen 745 Haunsheim 266 24,4 Buttenwiesen 155 24,8 352 14,4 Medlingen 21,8 Dillingen a.d. Donau Binswangen 65 2.690 15,6 132 Lauingen (Donau) 29,4 24,4 Wertingen 1.605 848 Bächingen a.d. Brenz 30,0 21,4 104 Zusamaltheim 18,2 127 25,0 Laugna Gundelfingen a.d. Donau Holzheim Aislingen Villenbach 138 824 326 148 126 21,6 22,3 Glött 21,3 25,0 26,1 94 21,2

- Gemeindenamen Landkreis insgesamt: - Anzahl der Haushalte mit 24,5 % aller Haushalte monatlichem Nettoeinkommen mit monatlichem unter 1.500 € Nettoeinkommen unter 1.500 € - Anteil der Haushalte mit monatlichem Nettoeinkommen Bayern: unter 1.500 € an allen Haushalten 27,3 % aller Haushalte mit monatlichem Nettoeinkommen unter 1.500 €

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 nach Daten des Instituts Nexiga, erschienen 2018 Quelle: SAGS 2011

88 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

5. Der Landkreis Dillingen a.d.Donau im Vergleich zu Bayern

Um die Ergebnisse der Sozialraumanalyse für den Landkreis Dillingen a.d.Donau in einen größeren Zusammenhang einordnen zu können, wurde als Vergleichsmaßstab der Freistaat Bayern gewählt. Zu den verwendeten Indikatoren wurden deshalb gesamtbayerische Ver- gleichsdaten des Bayerischen Landesamtes für Statistik, der Anstalt für Kommunale Datenver- arbeitung in Bayern (AKDB), dem Institut Nexiga, der Bundesagentur für Arbeit (BA) und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) herangezogen.

Der bayernweite Vergleich ist insofern sinnvoll und statthaft, da sich die Struktur des Landkrei- ses Dillingen a.d.Donau ähnlich vielfältig wie der gesamte Freistaat Bayern darstellt. So gibt es neben städtischen Verdichtungsräumen eine Vielzahl kleiner, ländlich geprägter Gemeinden.

Für den Vergleich wurden zwei Teilindizes ermittelt, die Bayern jeweils gleich 100 setzen. Im Hinblick auf die jugendhilfespezifische Fragestellung wurde dem Teilindex „Jugendhilfeindex“ über alle Teilindikatoren ein Gewicht von insgesamt 60 % am Gesamtindex zugeordnet. Inso- fern ergibt sich für den zweiten Teilindex „Sozialräumlicher Index“ ein Gewicht von 40 %. Die detaillierten internen Gewichtungen innerhalb der jeweiligen Indizes und damit auch deren Zu- sammensetzung, ergeben sich aus den in Kapitel 3 dargestellten Tabellen und den beiden Dar- stellungen 43 und 45.

Die Teilindizes können selbstverständlich – je nach Ziel- und Fragestellung – auch getrennt von- einander betrachtet und interpretiert werden.

Der Teilindex „Jugendhilfeindex“ besteht aus vier Indikatoren. Die genaue Gewichtung der Teil- bereiche zeigt die DarstellungGewichtung 43. der Indikatoren des Teilindex Jugendhilfe Darstellung 43: Gewichtung der Indikatoren im Teilindex „Jugendhilfeindex“ Kinder allein erziehendererziehe Elternteile 33,3% Erzieherische Hilfen 40,0%

Scheidungen Jugendkriminalität 16,7% 10,0% Quelle: Quelle:Jugendhilfeplanung Jugendhilfeplanung im Landkreis im Landkreis Dillingen a.d.Donau,, SAGSSAGS 20182010

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 89 Landkreis im Vergleich Sozialraumanalyse

Der Landkreis Dillingen a.d.Donau steht bei dem Jugendhilfeindex mit einem Wert von 83,3 deutlich besser da als der bayerische Gesamtdurchschnitt. Zu beachten ist hierbei, dass niedrigere Werte eine vergleichsweise günstigere Situation beschreiben. Dominiert werden die Werte von dem bereits mehrmals beschriebenen Gefälle zwischen Großen und Mittleren bzw. Kleinen Gemeinden. Die höchsten Werte finden sich in den Großen Gemeinden. Die höchsten Werte des Landkreises werden für den Markt Wittislingen (130,4) sowie die Gemeinde Mödingen (117,8) ausgewiesen. Höhere Werte konzentieren sich damit unter anderem im Zentrum des Landkreises. An der nordwestlichen Landkreisgrenze finden sich vermehrt sehr niedrige Werte (vgl. Darstellung 44).

Der Vergleich zur vorherigen Sozialraumanalyse aus dem Jahr 2015 zeigt einen deutlichen Rückgang der Werte. Lediglich für die Kleinen und Mittleren Gemeinden ist eine ansteigende Entwicklung zu verzeichnen.

Die nachfolgende Übersicht gibt die Indexwerte für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis und Bayern wieder.

Teilindex „Jugendhilfeindex“ nach Gemeindegrößenklassen in den Jahresmitteln 2015 – 2017, 2011 – 2014 und 2008 – 2010, Bayern = 100 Landkreis Kleine Mittlere Große Dillingen Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden a.d.Donau Jugendhilfeindex 2018 70,1 74,5 92,2 83,3 100 (2015 – 2017) Jugendhilfeindex 2015 63,9 65,8 103,9 86,4 100 (2011 – 2014) Jugendhilfeindex 2011 64,1 62,5 109,4 88,6 100 (2008 – 2010) Vergleich 11/14 mit 15/17 109,8 % 113,3 % 88,8 % 96,4 % - (11/14 = 100 %) Vergleich 08/10 mit 15/17 109,4 % 119,2 % 84,3 % 94,1 % - (08/10 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

90 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

Darstellung 44: Teilindex „Jugendhilfeindex“Index der Inanspruchnahme2015 – 2017 im Landkreis von Dillingen a.d.Donau im Vergleich zu Bayern(Jugend-) Hilfeleistungen < 60 (10) < 80 (5) < 100 (8) >= 100 (4)

Bissingen 39,4

Zöschingen Ziertheim Lutzingen 59,8 105,1 51,0 Finningen Blindheim 38,3 49,7 Syrgenstein Mödingen Schwenningen 64,9 Bachhagel 117,8 53,7 81,0 Höchstädt a.d. Donau Wittislingen 94,7 Haunsheim 130,4 Buttenwiesen 59,6 91,8 Medlingen Dillingen a.d. Donau Binswangen 67,7 95,8 78,0 Lauingen (Donau) Wertingen 92,1 Bächingen a.d. Brenz 97,6 59,4 Zusamaltheim 77,3 Holzheim Laugna Gundelfingen a.d. Donau Aislingen 62,3 Villenbach 97,1 82,7 36,8 Glött 107,3 48,9

- Gemeindenamen Landkreis insgesamt: - Jugendhilfeindex Jugendhilfeindex = 83,3 (Bayern = 100)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Quelle: SAGS 2011

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 91 Landkreis im Vergleich Sozialraumanalyse

Der Sozialräumliche Index setzt sich ebenfalls aus insgesamt vier Indikatoren mit unterschied- licher Gewichtung zusammen.Gewichtung der Indikatoren des Darstellung 45: Gewichtung der Teilindex Indikatoren Sozialraum im Teilindex „Sozialräumlicher Index“ Einkommen 25,5%

Wohnsituation 20,2%

SGB II 34,0% Arbeitslosigkeit 20,2%

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis , SAGS 2014 Der Landkreis Dillingen a.d.Donau steht bezüglich des Sozialräumlichen Indexes im Vergleich zu Bayern mit 71,5 deutlich besser da. Die Werte zeigen in der regionalen Übersicht Ähnlichkeiten mit der Darstellung der Werte des Jugendhilfeindexes: Eine Konzentration höherer Werte im Zentrum des Landkreises, während die Werte an der Peripherie tendenziell niedriger ausfallen. Die niedrigsten Werte finden sich bei diesem Teilindikator im Süden (z. B. Villenbach: 37,2), die höchsten Werte weisen hier die Stadt Lauingen (Donau) (103,2) und die Große Kreisstadt Dillingen a.d.Donau (94,9) auf (vgl. Darstellung 46). Bei der Betrachtung der Werte nach Gemeindegrößenklassen wird ein deutliches Gefälle zwischen den Großen Gemeinden auf der einen Seite und den Mittleren und Kleinen Gemeinden auf der anderen Seite sichtbar. Im Vergleich zur Sozialraumanalyse von 2015 fällt die stabile Entwicklung des Landkreises auf. Lediglich in den Mittleren Gemeinden sind die Werte leicht angestiegen, während sie ansonsten auf ähnlichem Niveau liegen.

92 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

Die nachfolgende Übersicht gibt die Indexwerte für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis und Bayern wieder.

Teilindex „Sozialräumlicher Index“ nach Gemeindegrößenklassen in den Jahresmitteln 2015 – 2017, 2011 – 2014 und 2008 – 2010, Bayern = 100 Landkreis Kleine Mittlere Große Dillingen Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden a.d.Donau Sozialräumlicher Index 51,2 53,7 85,5 71,5 100 2018 (2015 – 2017) Sozialräumlicher Index 49,5 47,6 83,5 73,3 100 2015 (2011 – 2014) Sozialräumlicher Index 55,6 59,1 95,5 80,0 100 2011 (2008 – 2010) Vergleich 11/14 mit 15/17 103,5 % 112,6 % 102,4 % 97,5 % - (11/14 = 100 %) Vergleich 08/10 mit 15/17 92,1 % 90,8 % 89,5 % 89,3 % - (08/10 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 93 Landkreis im Vergleich Sozialraumanalyse

Darstellung 46: Sozialräumlicher Index 2015 –Sozialstrukturindex, 2017 im Landkreis Dillingen a.d.Donau im Vergleich zu Bayern im Vergleich zu Bayern < 50 (9) < 60 (6) < 70 (6) >= 70 (6)

Bissingen 51,0

Zöschingen Ziertheim Lutzingen 56,0 57,6 67,4 Finningen Blindheim 79,6 40,2 Syrgenstein Mödingen Schwenningen 48,4 Bachhagel 57,6 62,8 53,6 Höchstädt a.d. Donau Wittislingen 73,9 Haunsheim 76,2 Buttenwiesen 68,7 47,5 Medlingen Dillingen a.d. Donau Binswangen 47,9 94,9 41,7 Lauingen (Donau) Wertingen 103,2 Bächingen a.d. Brenz 64,3 44,1 Zusamaltheim 60,4 Holzheim Laugna Gundelfingen a.d. Donau Aislingen 57,0 Villenbach 42,1 73,9 61,7 Glött 37,2 47,7

- Gemeindenamen Landkreis insgesamt: - Sozialräumlicher Index Sozialräumlicher Index = 71,5 (Bayern = 100)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Quelle: SAGS 2011

94 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

In der Zusammenschau von Jugendhilfe- und Sozialräumlichem Index entsteht der Gesamtindex für die Sozialraumanalyse. Der Landkreis Dillingen a.d.Donau hat sich – wie bereits kurz ange- sprochen – entschlossen, dem Jugendhilfeindex ein Gewicht von 60 % zuzumessen, dem Sozial- räumlichem Index entsprechend 40 % am Gesamtindex. Daraus ergibt sich eine Gewichtung der einzelnen Indizes im Gesamtindex wie in der folgenden Abbildung dargestellt (vgl. Darstellung 47).

Darstellung 47: GewichtungGewichtung der Indikatoren desim Gesamtindex Gesamtindex

Jugendkriminalität 6,0% Scheidungen 10,0% Erzieherische Hilfen 24,0%

Kinder allein erziehender Elternteileerziehen 20% 20,0% Wohnsituation 8,1%

Einkommen SGB II-Empfänger 10,2% 13,6% Arbeitslosigkeit 8,1% Quelle: Quelle:Jugendhilfeplanung Jugendhilfeplanung im Landkreis im DillingenLandkreis a.d.Donau, Landsberg SAGS am 2018 Lech, SAGS 2014

Der aus der Zusammenführung dieser beiden Teilindizes resultierende Gesamtwert liegt mit 78,6 deutlich günstiger als der bayerische Vergleichswert von 100. Die regionale Verteilung ist – wie aufgrund der internen Gewichtung tendenziell zu erwarten war – dem Jugendhilfeindex ähnlich. Auch hier dominiert das Gefälle zwischen den Großen Gemeinden und den Mittleren bzw. Kleinen Gemeinden das regionale Muster: Ähnliche Indexwerte bei Kleinen und Mittleren Gemeinden, deutlich ansteigende Indexwerte für Große Gemeinden. Ferner ist mit einem mini- malen Gesamtindex von 44,1 in der Gemeinde Bissingen und einem maximalen Gesamtindex von 108,7 im Markt Wittislingen auf die große Spannweite der Werte innerhalb des Landkreises hinzuweisen (vgl. Darstellung 48). Gleichzeitig ist der Wert in Wittislingen der einzige im Landkreis, der über dem gesamtbayerischen Durchschnitt liegt. Die nachfolgende Übersicht gibt die Indexwerte für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis und Bayern wieder. Der Vergleich mit den Werten aus dem Jahr 2015 zeigt einen Rückgang für den Gesamtlandkreis. In den Mittleren Gemeinden kam es zu einem Anstieg der Werte, in den Großen Gemeinden zu einem Rückgang.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 95 Landkreis im Vergleich Sozialraumanalyse

Gesamtindex nach Gemeindegrößenklassen, Bayern = 100 Landkreis Kleine Mittlere Große Dillingen Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden a.d.Donau Gesamtindex 2018 62,6 66,2 89,5 78,6 100 (2015 – 2017) Gesamtindex 2015 58,1 58,5 95,7 81,2 100 (2011 – 2014) Gesamtindex 2011 60,7 61,2 103,8 85,2 100 (2008 – 2010) Vergleich 11/14 mit 15/17 107,6 % 113,1 % 93,5 % 96,8 % - (11/14 = 100 %) Vergleich 08/10 mit 15/17 103,1 % 108,2 % 86,2 % 92,3 % - (08/10 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

96 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Landkreis im Vergleich

Darstellung 48: Gesamtindex:Gesamtindex: Jugendhilfe- und Jugendhilfe- Sozialräumlicher und Sozial-Index 2015 – 2017 im Landkreis Dillingenstrukturindex, a.d.Donau im im VergleichVergleich zu zu Bayern Bayern < 55 (6) < 65 (8) < 75 (3) >= 75 (10)

Bissingen 44,1

Zöschingen Ziertheim Lutzingen 58,3 86,1 57,6 Finningen Blindheim 54,8 45,9 Syrgenstein Mödingen Schwenningen 58,3 Bachhagel 93,7 57,3 70,1 Höchstädt a.d. Donau Wittislingen 86,4 Haunsheim 108,7 Buttenwiesen 63,3 74,1 Medlingen Dillingen a.d. Donau Binswangen 59,8 95,5 63,5 Lauingen (Donau) Wertingen 96,6 Bächingen a.d. Brenz 84,3 53,3 Zusamaltheim 70,5 Holzheim Laugna Gundelfingen a.d. Donau Aislingen 60,2 Villenbach 75,1 79,2 46,8 Glött 79,2 48,4

- Gemeindenamen Landkreis insgesamt: - Gesamtindex Gesamtindex = 78,6 (Bayern = 100)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Quelle: SAGS 2011

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 97 Landkreis im Vergleich Sozialraumanalyse

98 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

6. Die Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Dillingen a.d.Donau

Der Landkreis Dillingen a.d.Donau hat seit den 60er Jahren – mit Ausnahme der späten 80er und frühen 90er Jahre – eine für Bayern unterdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung erlebt. So stieg die Bevölkerungszahl insgesamt seit der Volkszählung 1970 bis heute zwar um gut 20 %, wie den Darstellungen 49 und 57 zu entnehmen ist. Gegenüber der Entwicklung seit 1970 liegt der Bevölkerungszuwachs seit 1950 bei nur etwa 16 %. In den Fünfziger und frühen Sechziger Jahren beeinflusste die „Landflucht“ die Entwicklung der Bevölkerung negativ. Im letzten Jahrzehnt schwankte die Zahl der Einwohner/innen um die 93.500. Neben leichten Sterbefallschüberschüssen waren dafür vor allem (Netto-) Abwanderungen aus den Landkreis Dillingen a.d.Donau in einzelnen Jahren die Ursache.

Der Landkreis Dillingen a.d.Donau ist somit ein Landkreis mit einem nur geringen Bevölkerungs- zuwachs im Vergleich zu Bayern. Die bayerische Bevölkerung nahm in den Jahren von 1970 bis 2016 um rund 23 % zu, der Bevölkerungszuwachs im gesamten Regierungsbezirk Schwaben betrug 27 %. Der relative Zuwachs im Landkreis Dillingen a.d.Donau ist somit geringer als in Bayern und Schwaben.

Darstellung 49: Entwicklung der Bevölkerung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, 1950 – 2017

Jahr 1950 1961 1970 1980 1990 2000 2011 2017* 2017**

Einwohner/innen 82.047 76.180 78.787 78.194 83.421 93.773 93.212 95.161 95.159

1950=100 % 100 % 93 % 96 % 95 % 102 % 114 % 114 % 116 % 116 %

* Ende September 2017 ** Ende Dezember 2017 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 nach Daten des Bayerischen Statistischen Landesamtes

Wie ein Blick auf die (Zu-)Wanderungssalden der letzten Jahre in der Darstellung 50 auf der übernächsten Seite zeigt, sind nach positiven Wanderungssalden der späten Neunziger Jahre bis zum Jahr 2005 von 2006 bis 2011 Nettoabwanderungen zu verzeichnen.

Neben der konjunkturell schwierigen Situation in diesen Jahren, ist hier insbesondere der Effekt der Einführung der Zweitwohnungssteuer z. B. in München zu nennen, der zu einem erhöhten Abmelden von bisherigen Hauptwohnsitzen und damit zu Nettoabwanderungen in den Jahren 2006 bis 2011 führte. Seit 2012 sind dagegen die Nettozuwanderungen wieder stark angestie- gen. Die Zuwanderung von Menschen mit Fluchthintergrund spiegelt sich auch im Landkreis Dil- lingen a.d.Donau im Jahr 2015 mit einem hohen Zuwanderungswert wider. Auch im Jahr 2017 konnte eine relativ hohe Zuwanderung im Landkreis verzeichnet werden.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 99 Bevölkerungsentwicklung Sozialraumanalyse

Ein Blick auf die Entwicklung der Bevölkerung in den einzelnen Gemeinden zeigt jedoch, dass die Bevölkerungsentwicklung vor Ort mit unterschiedlicher Geschwindigkeit stattgefunden hat. Darstellung 52 gibt diese Entwicklung in den Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau seit dem Volkszählungsjahr 1987, getrennt nach Bevölkerungszuwachs (Wanderungs- und Ge- burtenüberschüsse insgesamt) und nach den reinen Wanderungsgewinnen, wieder. Um die ak- tuelle Entwicklung abbilden zu können, schließen sich Darstellungen für den Zeitraum seit Ende 2007 an. Die Werte für 2017 beinhalten dabei auch den Zensuseffekt (Zensus 2011) in Höhe von -2.181 zum 31.12.2011.

Im Anschluss an diese Darstellung zeigen zwei Landkreisschaubilder in den Darstellungen 54 und 55 die regionalen Schwerpunkte des Bevölkerungszuwachses auf.

Der Bevölkerungszuwachs von 1987 – 2017 in der Darstellung 54 ist besonders hoch im Westen und in der Mitte des Landkreises, sowie in den Städten Höchstädt a.d.Donau, Wertingen und der Gemeinde Zusamaltheim. Bei der Analyse der regionalen Schwerpunkte des Bevölkerungs- zuwachses der Jahre 2007 – 2017 zeigt sich, dass häufiger Gemeinden am östlichen Landkreis- rand einen Bevölkerungszuwachs erfahren haben. Gemeinden im nordwestlichen Landkreisteil sind dagegen vielfach von einem leichten Bevölkerungsrückgang betroffen. Maßgeblichen Ein- fluss auf die Bevölkerungsentwicklung hat das Wanderungsverhalten (Zu- bzw. Abwanderun- gen). In diesem Zusammenhang ist auch die Zahl der Menschen mit Flüchtlingshintergrund, die im Landkreis Dillingen a.d.Donau eine neue Heimat finden, mit in Betracht zu ziehen.

Die Darstellungen 57 bis 64 am Ende des Kapitels geben einen zusätzlichen Überblick über die Entwicklung der Bevölkerung, der Geburten, der Todesfälle und der Wanderungen im Landkreis Dillingen a.d.Donau und im Vergleich mit dem Regierungsbezirk Schwaben und Gesamtbayern.

100 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau SozialraumanalyseNettowanderungen im Landkreis Dillingen 1997Bevölkerungsentwicklung – 2017 Darstellung 50: Höhe der Nettozuwanderungen in den Landkreis Dillingen a.d.Donau 1997 – 2017

Nettowanderungen in Personen 1997 – 2017

1.350

1.100

850

600

350

100

-150

-400 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Personen 451 483 496 279 698 620 504 241 11 -216 -218 -308 -214 -358 -169 94 196 480 1216 204 587

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018, Daten von 2017 aus Quelle:eigener SAGS 2017 Erhebung Altersverteilung der Bevölkerung in %, Folie 38 2017 im Landkreis Dillingen im Vergleich

Darstellung 51: Altersverteilung der Bevölkerung in %, 2017 im Landkreis Dillingen a.d.Donau im Vergleich*

Landkreis Dillingen Schwaben* Bayern* a.d.Donau

10,5 % 10,7 % 10,5 % 17,1 % 16,9 % 16,4 %

9,4 % 9,8 % 9,6 %

14,4 % 14,7 % 14,9 %

23,2 % 21,9 % 21,9 %

11,8 % 12,3 % 12,8 % 13,5 % 13,8 % 13,9 %

unter 18 Jahre 18-29 Jahre 30-39 Jahre 40-49 Jahre 50-64 Jahre 65-74 Jahre 75 Jahre u. ä.

* Daten für 2016 vom Statistischen Landesamt für Statistik Quelle: SAGS 2017 Folie 39

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018; die Werte für den Landkreis Dillingen a.d.Donau für das Jahr 2017 sind aus eigener Erhebung

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 101 Bevölkerungsentwicklung Sozialraumanalyse

Darstellung 52: Bevölkerungszuwächse (1987 – 2017*) und Nettozuwanderungen (1987 – 2017) in den Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau**

Zuwachs Zuwachs 1987 – 2017* Nettozuwanderung Nettozu- 1987 – in % 1987 – 2017 in % Gemeinde wanderung 1987 2017*, Insgesamt Pro Jahr – 2017, abs. Insgesamt Pro Jahr absolut Aislingen -99 -7,1 % -0,3 % -86 -6,2 % -0,2 % Bachhagel 442 24,7 % 0,8 % 290 16,2 % 0,5 % Bächingen a.d.Brenz 247 23,1 % 0,7 % 155 14,5 % 0,5 % Binswangen 239 21,8 % 0,7 % 143 13,1 % 0,4 % Bissingen 389 12,0 % 0,4 % 616 19,0 % 0,6 % Blindheim 68 4,2 % 0,1 % -74 -4,6 % -0,2 % Buttenwiesen 1.023 21,0 % 0,7 % 596 12,3 % 0,4 % Dillingen a.d.Donau, GKSt 2.874 18,2 % 0,6 % 3.055 19,3 % 0,6 % Glött 21 1,9 % 0,1 % -7 -0,6 % 0,0 % Gundelfingen a.d.Donau 1.297 20 % 0,6 % 2.124 32,7 % 0,9 % Haunsheim 114 7,7 % 0,3 % 56 3,8 % 0,1 % Höchstädt a.d.Donau 1.921 40,3 % 1,2 % 2.575 54,1 % 1,5 % Holzheim 393 12,1 % 0,4 % -1 0,0 % 0,0 % Laugna 269 20,5 % 0,6 % 171 13,0 % 0,4 % Lauingen (Donau) 1.604 17,2 % 0,5 % 2.382 25,6 % 0,8 % Lutzingen 1 0,1 % 0,0 % -19 -1,9 % -0,1 % Mödingen 71 5,9 % 0,2 % 56 4,6 % 0,2 % Finningen 291 20,8 % 0,7 % 93 6,6 % 0,2 % Medlingen 186 22,8 % 0,7 % 106 13,0 % 0,4 % Schwenningen 77 5,7 % 0,2 % 39 2,9 % 0,1 % Syrgenstein 639 21,0 % 0,7 % 545 17,9 % 0,6 % Villenbach 181 17,0 % 0,5 % 131 12,3 % 0,4 % Wertingen 2.380 34,9 % 1,0 % 1.930 28,3 % 0,8 % Wittislingen 38 1,6 % 0,1 % 2 0,1 % 0,0 % Ziertheim -101 -9,3 % -0,3 % -84 -7,8 % -0,3 % Zöschingen 91 14,2 % 0,5 % 83 13,0 % 0,4 % Zusamaltheim 296 32,5 % 1,0 % 215 23,6 % 0,7 % Landkreis 14.952 18,6 % 0,6 % 15.092 18,8 % 0,6 % Dillingen a.d.Donau * Ende September 2017 ** Inklusive Zensuskorrektur

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

102 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

Darstellung 53: Bevölkerungszuwächse (2007 – 2017*) und Nettozuwanderungen (2007 – 2017) in den Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau**

Zuwachs Nettozuwanderung Zuwachs Ende 2007 – Netto- Ende 2017* in % zuwanderung Ende 2007 – 2017 in % Gemeinde 2007 – Ende 2007 – 2017*, Insgesamt Pro Jahr Insgesamt Pro Jahr 2017, abs. abs. Aislingen -67 -4,9 % -0,5 % -74 -5,4 % -0,6 % Bachhagel -122 -5,2 % -0,5 % -133 -5,7 % -0,6 % Bächingen a.d.Brenz 30 2,3 % 0,2 % 9 0,7 % 0,1 % Binswangen -23 -1,7 % -0,2 % -26 -1,9 % -0,2 % Bissingen 99 2,8 % 0,3 % 190 5,4 % 0,5 % Blindheim 7 0,4 % 0,0 % -64 -3,8 % -0,4 % Buttenwiesen 94 1,6 % 0,2 % -100 -1,7 % -0,2 % Dillingen a.d.Donau, GKSt 198 1,1 % 0,1 % 327 1,8 % 0,2 % Glött 14 1,3 % 0,1 % -5 -0,5 % 0,0 % Gundelfingen a.d.Donau 51 0,7 % 0,1 % 375 4,8 % 0,5 % Haunsheim 24 1,5 % 0,2 % 29 1,8 % 0,2 % Höchstädt a.d.Donau 2 0,0 % 0,0 % 265 4,0 % 0,4 % Holzheim -56 -1,5 % -0,2 % -188 -5,1 % -0,5 % Laugna 41 2,7 % 0,3 % 7 0,5 % 0,0 % Lauingen (Donau) -15 -0,1 % 0,0 % 296 2,7 % 0,3 % Lutzingen -3 -0,3 % 0,0 % 32 3,2 % 0,3 % Mödingen -84 -6,2 % -0,6 % -66 -4,9 % -0,5 % Finningen 36 2,2 % 0,2 % -43 -2,6 % -0,3 % Medlingen -16 -1,6 % -0,2 % -12 -1,2 % -0,1 % Schwenningen -14 -1,0 % -0,1 % -47 -3,3 % -0,3 % Syrgenstein 52 1,4 % 0,1 % 39 1,1 % 0,1 % Villenbach 2 0,2 % 0,0 % -6 -0,5 % 0,0 % Wertingen 320 3,6 % 0,4 % 139 1,6 % 0,2 % Wittislingen 25 1,1 % 0,1 % -53 -2,3 % -0,2 % Ziertheim -55 -5,3 % -0,5 % -30 -2,9 % -0,3 % Zöschingen -56 -7,1 % -0,7 % -28 -3,6 % -0,4 % Zusamaltheim -82 -6,4 % -0,7 % -50 -3,9 % -0,4 % Landkreis 402 0,4 % 0,0 % 783 0,8 % 0,1 % Dillingen a.d.Donau * Ende September 2017 ** Inklusive Zensuskorrektur Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 103 Bevölkerungsentwicklung Sozialraumanalyse

BevölkerungszuwachsDarstellung 54: Bevölkerungszuwachs der Gemeinden im der Gemeinden im Landkreis Landkreis Dillingen,Dillingen 1987 a.d.Donau,- 2017* 1987 – 2017* < 5 % (6) < 15 % (6) - Gemeindenamen < 25 % (12) - Bevölkerungszuwachs absolut Bissingen - Bevölkerungszuwachs in % >= 25 % (3) 389 12,0 Zöschingen 91 Ziertheim Lutzingen 14,2 -101 1 Blindheim -9,3 Finningen 0,1 Syrgenstein 291 68 Mödingen 639 20,8 4,2 Schwenningen 21,0 Bachhagel 71 442 5,9 77 24,7 Höchstädt a.d. Donau 5,7 Wittislingen 1.921 Haunsheim Buttenwiesen 38 40,3 114 1,6 1.023 7,7 21,0 Dillingen a.d. Donau Medlingen Binswangen 2.874 239 186 Lauingen (Donau) 18,2 21,8 Wertingen 22,8 1.604 2.380 Bächingen a.d. Brenz 17,2 34,9 247 Zusamaltheim 23,1 296 32,5 Laugna Gundelfingen a.d. Donau Holzheim Villenbach Aislingen 269 1.297 393 181 -99 12,1 20,5 20,0 -7,1 Glött 17,0 21 1,9

Landkreis Dillingen a.d.Donau: Bayern**: Bevölkerungszuwachs seit 1987: 18,6 % Bevölkerungszuwachs seit 1987**: 18,6 % * Ende September 2017 Quelle: SAGS 2011 ** Daten für 2016 vom Statistischen Landesamt für Statistik Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

104 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

BevölkerungszuwachsDarstellung 55: Bevölkerungszuwachs der Gemeinden im der Gemeinden im Landkreis Landkreis Dillingen,Dillingen 2007 - 2017*a.d.Donau, 2007 – 2017* < -1,5 % (8) < 0,0 % (4) - Gemeindenamen < 1,5 % (8) Bissingen - Bevölkerungszuwachs absolut >= 1,5 % (7) 99 - Bevölkerungszuwachs in % 2,8 Zöschingen -56 Ziertheim Lutzingen -7,1 -55 -3 Blindheim -5,3 Finningen -0,3 Syrgenstein 36 7 Mödingen 52 2,2 0,4 Schwenningen 1,4 Bachhagel -84 -122 -6,2 -14 -5,2 Höchstädt a.d. Donau -1,0 Wittislingen 2 Haunsheim Buttenwiesen 25 0,0 24 1,1 94 1,5 1,6 Dillingen a.d. Donau Medlingen Binswangen 198 -23 -16 Lauingen (Donau) 1,1 -1,7 Wertingen -1,6 -15 320 Bächingen a.d. Brenz -0,1 3,6 30 Zusamaltheim 2,3 -82 -6,4 Laugna Gundelfingen a.d. Donau Holzheim Villenbach Aislingen 41 51 -56 2 -67 -1,5 2,7 0,7 -4,9 Glött 0,2 14 1,3 Landkreis Dillingen a.d.Donau: Bayern**: Bevölkerungszuwachs seit 2007: 0,4 % Bevölkerungszuwachs seit 2007**: 3,5 % * Ende September 2017 Quelle: SAGS 2011 ** Daten für 2016 vom Statistischen Landesamt für Statistik Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Im Anschluss an die beiden Darstellungen zur Wanderungsanalyse zeigt die Darstellung 56 die Anteile der Minderjährigen an der Bevölkerung im Landkreis Dillingen a.d.Donau. Die Anteile von Kindern und Jugendlichen in den Gemeinden übersteigen sowohl in Kleinen, Mittleren als auch Großen Gemeinden überwiegend den bayerischen Wert von 16,4 %. Auch der Anteil von Kindern und Jugendlichen im gesamten Landkreis Dillingen a.d.Donau ist mit einem Wert von 16,9 % höher als der Anteil Minderjähriger in Bayern.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 105 Bevölkerungsentwicklung Sozialraumanalyse

Anteil der DarstellungKinder und 56: Jugendlichen Anteil der Kinderin den und Gemeinden Jugendlichen in den Gemeinden im Landkreis Dillingenim a.d.Donau, Landkreis Dillingen Ende 2017 a.d.Donau, Ende 2017 < 16,5 % (5) < 17,5 % (11) < 18,5 % (5) >= 18,5 % (6) Bissingen 594 - Gemeindename 16,3 - Minderjährige, absolut Zöschingen Anteil der Minderjährigen 121 Ziertheim Lutzingen 16,6 159 179 15,3 Finningen 18,2 Blindheim Syrgenstein 282 277 606 Mödingen 16,1 16,6 Schwenningen 16,5 Bachhagel 213 328 16,0 220 14,8 Höchstädt a.d. Donau 15,5 Wittislingen 1.177 Haunsheim 397 17,3 Buttenwiesen 287 16,6 1.106 18,0 18,7 Dillingen a.d. Donau Medlingen Binswangen 3.217 184 235 Lauingen (Donau) 17,0 18,4 17,7 Wertingen 1.766 1.660 Bächingen a.d. Brenz 16,0 18,0 240 Zusamaltheim 18,0 200 16,5 Laugna Gundelfingen a.d. Donau Holzheim Villenbach Aislingen 244 1.234 653 219 231 17,2 15,4 16,3 16,8 Glött 17,5 182 15,7

Landkreis Dillingen a.d.Donau: Bayern*: 16.211 Minderjährige insgesamt Minderjährige insgesamt 16,9 unter 18-Jährige an 16,4 % unter 18-Jährige an allen Einwohner/innen allen Einwohner/innen * Daten für 2016 vom Statistischen Landesamt für Statistik Quelle: JugendhilfeplanungQuelle: SAGS 2011im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018; die Werte für den Landkreis Dillingen a.d.Donau für das Jahr 2017 sind aus eigener Erhebung (Stand März 2018)

106 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Entwicklung der Bevölkerung 1950 – 2017 im Landkreis Dillingen Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

Darstellung 57: Entwicklung der Bevölkerung 1950 – 2017 im Landkreis Dillingen a.d.Donau

Entwicklung der Einwohnerzahlen 1950 – 2017 100.000 93.773 93.212 95.161

82.047 78.787 80.209 80.000 76.180

60.000

40.000

20.000

0 1950 1961 1970 1987 2000 2011 2017

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 Quelle: SAGS 2018 Entwicklung der Bevölkerung 1950 – 2017 Folie 43 Darstellung 58: Entwicklungim Landkreis der Bevölkerung Dillingen 1950 in %, – 2017 1950 im =Landkreis 100 % Dillingen a.d.Donau in %, 1950 = 100%*

Entwicklung der Einwohnerzahlen in %, 1950 = 100 % 250 %

200 %

150 %

100 %

50 %

0 % 1950 1961 1970 1980 1990 2000 2011 2016 2017

Landkreis Dillingen a.d.Donau Schwaben Bayern

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018; die Werte für den Landkreis Quelle:Dillingen SAGS 2018 a.d.Donau für das Jahr 2017 sind aus eigener Erhebung (Stand März 2018) Folie 44

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 107 BevölkerungsentwicklungEntwicklung der Geburtenzahlen 1997 – 2017 Sozialraumanalyse im Landkreis Dillingen in dreijährigen Durchschnitten Darstellung 59: Entwicklung der Geburtenzahlen 1997 – 2017 im Landkreis Dillingen a.d.Donau in dreijährigen Durchschnitten

Entwicklung der Geburtenzahlen 1997 – 2017 1.200 1.049 1.000 935 884 836 792 773 800 738

600

400

200

0 1997-1999 2000-2002 2003-2005 2006-2008 2009-2011 2012-2014 2015-2017 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 Entwicklung der Geburtenzahlen 1997 – 2017 in % DarstellungQuelle:in SAGS Dreijahresdurchschnitten, 60: 2018 Entwicklung der Geburtenzahlen 1997 – 1999 1997 = –100 2016 % i mim Landkreis Landkreis Dillingen DillingenFolie 45 a.d.Donau in %, in Dreijahresdurchschnitten, 1997 – 1999 = 100%

Entwicklung der Geburtenzahlen in %, 1997 – 1999 = 100 % 200 % 180 % 160 % 140 % 120 % 100 % 80 % 60 % 40 % 20 % 0 % 1997-1999 2000-2002 2003-2005 2006-2008 2009-2011 2012-2014 2015-2017 (2015-2016)* Landkreis Dillingen a.d.Donau Schwaben* Bayern*

Quelle:*Schwaben Jugendhilfeplanung und Bayern jeweils mit Zweijahresdurchschnitten im Landkreis Dillingen (2015-2016) a.d.Donau, SAGS 2018; die Werte für den Landkreis Dillingen a.d.Donau für das Jahr 2017 sind aus eigener Erhebung (Stand März 2018) Quelle: SAGS 2018 Folie 46

108 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung Entwicklung der Zahl der Todesfälle 1997 – 2017 Darstellung 61: imEntwicklung Landkreis der Dillingen Zahl der inTodesfälle dreijährigen 1997 –Durchschnitten 2017 im Landkreis Dillingen a.d.Donau in %, in Dreijahresdurchschnitten, 1997 – 1999 = 100%

Entwicklung der Zahl der Todesfälle 1997 – 2017 1200

1000 956 958 964 947 951 898 923

800

600

400

200

0 1997 – 1999 2000 – 2002 2003 – 2005 2006 – 2008 2009 – 2011 2012 – 2014 2015 – 2017 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Quelle: SAGS 2018Entwicklung der Zahl der Todesfälle 1997 – 2017 in % Folie 47 Darstellungin Dreijahresdurchschnitten, 62: Entwicklung der Zahl 1997 der Todesfälle-1999 = 100 1997 % – im 201 Landkreis7 im Landkreis Dillingen Dillingen a.d.Donau in %, in Dreijahresdurchschnitten, 1997 – 1999 = 100%

Entwicklung der Zahl der Todesfälle in %, 1997 – 1999 = 100 % 140 %

120 %

100 %

80 %

60 %

40 %

20 %

0 % 1997 – 1999 2000 – 2002 2003 – 2005 2006 – 2008 2009 – 2011 2012 – 2014 2015 – 2017 (2015-2016)* Landkreis Dillingen a.d.Donau Schwaben* Bayern* Quelle:*Schwaben Jugendhilfeplanung und Bayern jeweils mit Zweijahresdurchschnitten im Landkreis Dillingen (2015-2016) a.d.Donau, SAGS 2018 die Werte für den Landkreis Quelle:Dillingen SAGS 2018 a.d.Donau für das Jahr 2017 sind aus eigener Erhebung (Stand März 2018) Folie 48

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 109 BevölkerungsentwicklungEntwicklung der Zahl der Wanderungen 1994 – 2017 Sozialraumanalyse im Landkreis Dillingen in dreijährigen Durchschnitten Darstellung 63: Entwicklung der Zahl der Wanderungen 1994 – 2017 im Landkreis Dillingen a.d.Donau in dreijährigen Durchschnitten

Entwicklung der Nettowanderungen 1994 – 2017 1.400

1.200 1.163

1.000

800 669 532 600 477 400 252 257 200

0

-200 -247 -247 -400 1994 – 1996 1997 – 1999 2000 – 2002 2003 – 2005 2006 – 2008 2009 – 2011 2012 – 2014 2015 – 2017 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Quelle: SAGS 2018 Folie 49 Entwicklung der Zahl der Wanderungen 1994 – 2017 in % Darstellung 64: Entwicklung der Zahl der Wanderungen 1994 – 2017 im Landkreis Dillingen in Dreijahresdurchschnitten, 1994-1996 = 100 % im Landkreis Dillingen a.d.Donau in %, in Dreijahresdurchschnitten, 1994 – 1996 = 100%

Entwicklung der Zahl der Netto(zu)wanderungen in %, 1994 – 1996 = 100 % 400 %

350 %

300 %

250 %

200 %

150 %

100 %

50 %

0 %

-50 % 1994 – 1996 1997 – 1999 2000 – 2002 2003 – 2005 2006 – 2008 2009 – 2011 2012 – 2014 2015 – 2017 (2015-2016)* Landkreis Dillingen a.d.Donau Schwaben* Bayern*

Quelle: SAGS 2017 Folie 50 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 die Werte für den Landkreis Dillingen a.d.Donau für das Jahr 2017 sind aus eigener Erhebung (Stand März 2018)

110 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Bevölkerungsentwicklung

Generell lässt sich feststellen, dass die Zahl der Kinder je Frau im Landkreis Dillingen a.d.Donau im 3-Jährigen Durchschnitt (2014 – 2016) mit 1,54 etwas über dem bayerischen Landesdurch- schnitt von 1,50 liegt (vgl. Darstellung 65). Bemerkenswert ist, dass in den letzten Jahren so- wohl die absolute Geburtenzahl wie auch die relative Geburtenrate (Zahl der Kinder je Frau) deutlich angestiegen sind.

Darüber hinaus kann davon ausgegangen werden, dass insbesondere junge Familien den größ- ten Anteil der Zuwanderer in den Landkreis Dillingen a.d.Donau stellen.

Darstellung 66 gibt die aktuelle Fertilität im Landkreis Dillingen a.d.Donau wieder. Auf Gemein- deebene ist für die Jahre 2014 – 2016 die mittlere Zahl der Kinder je Frau (zwischen 15 und 50 Jahren) ausgewiesen. Der 3-jährige Zeitraum wurde auf der einen Seite gewählt, um insbeson- dere in Kleineren und Mittleren Gemeinden den Einfluss zufälliger Abweichungen zu minimieren. Auf der anderen Seite wird die aktuelle Geburtenentwicklung noch relativ zeitnah abgebildet. Insgesamt lag die Zahl der Kinder je Frau im Landkreis Dillingen a.d.Donau in den letzten drei Jahren knapp 3 % über dem bayerischen Durchschnitt. Gegenüber dem Jahr 2010 hat die Zahl der Kinder je Frau im Landkreis Dillingen a.d.Donau um rund 14 % zugenommen (von 1,44 im Jahr 2010 auf 1,64 im Jahr 2016). Vergleichende Entwicklung der Zusammengefassten Geburtenraten (ZGZ), Darstellung1950 65: –Vergleichende2016 in Deutschland, Entwicklung Bayern der Zusammengefassten und dem Landkreis GeburtenratenDillingen (ZGZ), 1950 – 2016 in Deutschland, Bayern und dem Landkreis Dillingen a.d.Donau

Kinder je 1.000 Frauen 3.000

2.500

2.000

1.500

1.000

500

0 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2016

ZGZ-West Bestandserhaltung Bayern 1.500 Kinder Landkreis Dillingen a.d.Donau 1.300 Kinder Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 Folie 51

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 111 Bevölkerungsentwicklung Sozialraumanalyse

DarstellungMittlere Zahl 66: der Mittlere Kinder jeZahl Frau der Kinder je Frau im Landkreis Dillingen a.d.Donau von im Landkreis Dillingen2014 a.d.Donau, – 2016 2014-2016 < 1,4 (5) < 1,5 (7) < 1,6 (6) < 1,7 (3) Bissingen - Gemeindename >= 1,7 (6) 1,47 - Mittelwert der Zahl der Kinder je Frau (zwischen 15 und 50 Jahren) Zöschingen Lutzingen 1,60 Ziertheim 1,41 1,82 Finningen Blindheim Syrgenstein 2,02 1,85 1,30 Mödingen Bachhagel 1,42 Schwenningen 1,54 1,57 Höchstädt a.d. Donau Wittislingen 1,55 Haunsheim 1,43 Buttenwiesen 1,83 1,72

Dillingen a.d. Donau Medlingen Binswangen 1,57 1,56 1,26 Lauingen (Donau) Wertingen 1,53 1,60 Bächingen a.d. Brenz 1,69 Zusamaltheim 1,38 Holzheim Laugna Gundelfingen a.d. Donau Villenbach Aislingen 1,44 1,42 1,41 0,91 1,72 Glött 1,36

Landkreis Dillingen a.d.Donau: Bayern: 1,54 Kinder je Frau 1,50 Kinder je Frau Mittelwert der Jahre 2014 - 2016 Mittelwert der Jahre 2014 - 2016 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Quelle: SAGS 2011

112 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Altersverteilung der Zuzüge im Jahresmittel, Sozialraumanalyse 2014 – 2016 im Landkreis Dillingen im VergleichBevölkerungsentwicklung Darstellung 67: Altersverteilung der Zuzüge im Jahresmittel 2014 – 2016 im Landkreis Dillingen a.d.Donau

127 746 2,1 % 571 12,4 % 9,5 % 184 161 3,0 % 15,7 % 229 1.253 22,4 % unter 3 203 20,8 % 3 bis 5 1.022 19,9 % 16,9 % 6 bis 9 212 10 bis 14 217 20,7 % 15 bis 17 21,2 % 2.130 35,3 %

Zuzüge Insgesamt je Jahr: 6.034 davon Zuzüge unter 18 J.: 1.022

unter 18 Jahre 18-29 Jahre 30-39 Jahre 40-49 Jahre 50-64 Jahre 65-74 Jahre 75 Jahre u. ä.

Quelle: JugendhilfeplanungAltersverteilung im Landkreis der Dillingen Fortzüge a.d.Donau, im Jahresmittel, SAGS 2018 Quelle: SAGS 20172014 – 2016 im Landkreis Dillingen im Vergleich Folie 53

Darstellung 68: Altersverteilung der Fortzüge im Jahresmittel 2014 – 2016 im Landkreis Dillingen a.d.Donau

123 673 2,3 % 12,3 % 551 124 10,1 % 159 16,0 % 161 2,9 % unter 3 1.072 20,9 % 19,7 % 167 3 bis 5 772 21,6 % 6 bis 9 14,2 % 166 10 bis 14 21,5 % 15 bis 17 155 20,1 % 2.097 38,5 %

Fortzüge Insgesamt: 5.447 davon Fortzüge unter 18 J.: 772

unter 18 Jahre 18-29 Jahre 30-39 Jahre 40-49 Jahre 50-64 Jahre 65-74 Jahre 75 Jahre u. ä.

Quelle: SAGS 2017 Folie 54 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 113 Bevölkerungsentwicklung Sozialraumanalyse Mittlere Wanderungssalden nach Altersgruppen Darstellung 69: imMittlere Landkreis Wanderungssalden Dillingen, nachim Jahresmittel Altersgruppen, 2014 2014 –– 20162016 im Landkreis Dillingen a.d.Donau

Durchschnitt 2014 – 2016 je Jahr 2.500

2.000

1.500

1.000

500

0 75 und Unter 18 18 - 29 30 - 39 40 - 49 50 - 64 65 - 74 älter Zuzüge 2014 – 2016 1.022 2.130 1.253 746 571 127 184 Fortzüge 2014 – 2016 772 2.097 1.072 673 551 123 159 Salden 2014 – 2016 250 33 181 73 21 5 25

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 Quelle: SAGS 2017 Folie 55 Mittlere Wanderungssalden der unter 18-Jährigen Darstellung 70: Mittlere Wanderungssalden2014 – 2016 im nach Landkreis Altersgruppen, Dillingen 2014 – 2016 im Landkreis Dillingen a.d.Donau

Durchschnitt 2014 – 2016 je Jahr 250

200

150

100

50

0 Unter 3 3 - 5 6 - 9 10 - 14 15 - 17 Zuzüge 2014 – 2016 229 212 217 203 161 Fortzüge 2014 – 2016 161 166 155 167 124 Salden 2014 – 2016 68 46 62 37 37

Quelle: Quelle:Jugendhilfeplanung SAGS 2017 im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 Folie 56

114 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Pendleranalyse

7. Pendleranalyse für den Landkreis Dillingen a.d.Donau im Jahr 2017

Bei der Pendleranalyse handelt es sich um die Auswertung eines Datensatzes der Bundesagen- tur für Arbeit, die die Relation Wohnort-Arbeitsort für alle sozialversicherungspflichtig Be- schäftigten (ohne Selbständige, Beamt/innen, Schüler/innen und Student/innen und ausschließ- lich geringfügig Beschäftigte) für jede Gemeinde zum Stand vom Sommer 2017 abbildet. Die Auswertung dieses Datensatzes gibt somit das Pendlerverhalten der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wieder, wobei sich grundsätzlich zwei voneinander abweichende Betrachtungs- weisen ergeben. Aus Sicht der Wohngemeinde der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ergeben sich Werte für die Zahl der Auspendler/innen der Wohngemeinde nach den verschie- denen Zielorten; aus Sicht der Gemeinde, in der die Arbeitnehmer/innen ihren Arbeitsplatz ha- ben, ergeben sich Werte für die Zahl der Einpendler/innen in diese Gemeinde nach den ver- schiedenen Herkunftsorten. Natürlich ist es für alle Gemeinden (und damit auch für den Land- kreis etc.) möglich, sowohl die Auspendler/innen als auch die Einpendler/innen zu ermitteln. Die Darstellungen auf der nächsten Seite geben einen Überblick über das Pendlerverhalten auf Landkreisebene wieder.

Betrachtet man die sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer/innen, die im Jahr 2017 in den einzelnen Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau wohnen – dies sind insgesamt 40.693 Personen – , so zeigt sich, wie der nachfolgenden Darstellung 71 zu entnehmen ist, dass 10.440 aller Arbeitnehmer/innen am eigenen Wohnort (25,7 %) auch ihren Arbeitsplatz haben. 34,0 % haben ihren Arbeitsplatz in einer anderen Gemeinde des Landkreises, pendeln also in diese Gemeinden.

9,3 % der im Landkreis Dillingen a.d.Donau wohnenden Arbeitnehmer/innen pendeln in die Re- gion Augsburg (Stadt und Landkreis Augsburg), 6,5 % in den Landkreis Günzburg und 7,5 % in den Landkreis Donau-Ries. Die restlichen Arbeitnehmer/innen pendeln in den Landkreis Heiden- heim (8,3 %) bzw. in sonstige Landkreise (8,8 %).

Vergleicht man die Daten aus dem Jahr 2017 mit denen aus dem Jahr 2007 zeigt sich, dass sich der Anteil der Arbeitnehmer/innen, die in ihrer Heimatgemeinde arbeiten absolut betrachtet von 9.165 auf 10.440 erhöht, sich jedoch prozentual gesehen um 0,6 Prozentpunkte verringert hat. Auch die Anzahl der Arbeitnehmer/innen, die innerhalb des Landkreises Dillingen a.d.Donau pendeln hat sich im absoluten Wert von 11.648 auf deutlich 13.823 gesteigert, der prozentuale Anteil ist hingegen von nur minimal von 33,4 % auf 34,0 % gestiegen. Aus Sicht der Beschäf- tigten am Arbeitsort im Landkreis Dillingen a.d. Donau ist der Anteil der am Ort arbeitenden und der innerhalb des Landkreises pendelnden sogar deutlich gesunken.

Die 10.440 Arbeitnehmer/innen, für die Wohnort und Arbeitsort identisch sind, bilden wiederum 31,6 % aller Beschäftigten mit Arbeitsplatz im Landkreis Dillingen a.d.Donau. Insgesamt wurden

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 115 Pendleranalyse Sozialraumanalyse im Sommer 2017 33.039 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit Arbeitsplatz im Landkreis Dillingen a.d.Donau gezählt. Mithin wohnen knapp 7.600 Arbeitnehmer/innen mehr im Land- kreis Dillingen a.d.Donau als Arbeitnehmer/innen (unabhängig vom Wohnort) dort ihren Ar- beitsort haben.

Bei den Herkunftslandkreisen gibt es keine eindeutige Dominanz (vgl. Darstellung 72). Zwar stellen die 1.658 Einpendler/innen (5,0 % aller Einpendler/innen) aus dem Landkreis Donau- Ries die größte Gruppe dar, der Landkreis Augsburg liegt mit 5,0 % bzw. 1.652 Einpend- ler/innen aber nur ganz knapp dahinter.

Die Bedeutung der Nachbarlandkreise und damit die Zahl der Einpendler/innen aus diesen ist aus Sicht der Arbeitsorte spürbar gestiegen.

Bei den Einpendler/innen hat der Anteil aus dem Landkreis Günzburg am stärksten zugenom- men, gefolgt von den Landkreisen Donau-Ries, Augsburg und . Wie auch der An- stieg der Einpendler/innen zeigt, hat die Pendelverflechtung zwischen den Landkreisen wechsel- seitig zugenommen.

Darstellung 71: Auspendler/innen aus dem Landkreis Dillingen a.d.Donau, Auspendlerim Vergleich aus dem 2007 Landkreis und 2017 Dillingen a.d.Donau im Vergleich 2007 - 2017

Juni 2 0 0 7 Juni 2 0 1 7 Sonstige 8,8% A m Wohnort beschäftigt A m Wohnort beschäftigt Sonstige 26,3% 25,7% 8,5%

LK Heidenheim 9.165 10.440 LK Heidenheim 2.966 9,4% 3.579 8,3%

3.265 3.376

2.271 LK Donau-Ries 3.050 Donau-Ries 6,5% 7,5% 2.177 2.650 11.648 13.823 1.996 2.036 1.362 LK Günzburg 1.739 Günzburg 6,2% 6,5% LK Dillingen a.d.Donau LK Dillingen a.d.Donau 33,4% 34,0% LK A ugsburg LK A ugsburg 3,9% Stadt Augsburg 4,3% A ugsburg, St 5,7% 5,0% Auspendler/Arbeitnehmer aus dem Auspendler/Arbeitnehmer aus dem Landkreis Dillingen a.d.Donau: Landkreis Dillingen a.d.Donau: 34.850 Arbeitnehmer 40.693 Arbeitnehmer

Basis:Basis: SozialvSozialversicherungspfl ersicherungspflichtigeichtig Beschäftigte Beschäftigte (ohne Selbständige, (ohne Selbständige, Beamte, Schüler Beamt und/innen Studenten), Schüler/innen, Quelle: SAGSStudent 2015/innen nach Daten) der Bundesanstalt für Arbeit (IAB) Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, Werte von 2017 nach eigener Auswertung

116 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Pendleranalyse

Darstellung 72: Einpendler/innen in den Landkreis Dillingen a.d.Donau, Einpendler in denim Vergleich Landkreis 2007 Dillingen und 2017 a.d.Donau im Vergleich 2007 - 2017

Juni 2 0 0 7 Juni 2 0 1 7

A m Wohnort beschäftigt 35,1% Sonstige A m Wohnort beschäftigt 8,6% 31,6% Sonstige LK Heidenheim 9.165 6,4% 3,7% 10.440 2.836 1.677 LK Heidenheim 1.238 LK Donau-Ries 2,8% 5,0% 725 LK Donau-Ries 1.658 LK Günzburg 1.050 4,0% 1.392 801 4,2% LK Günzburg 1.652 1.071 3,1% LK A ugsburg LK A ugsburg 5,0% 4,1% 11.648 13.823

LK Dillingen a.d.Donau LK Dillingen a.d.Donau 44,6% 41,8%

Einpendler/Beschäftigte in den/im Einpendler/Beschäftigte in den/im Landkreis Dillingen a.d.Donau: Landkreis Dillingen a.d.Donau: 26.137 Beschäftigte 33.039 Beschäftigte Basis:Basis: Sozialversicherungspflichtige Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Beschäftigte (ohne Selbständige, (ohne Selbständige, Beamte, Schüler Beamt und/innen Studenten), Schüler/innen, Student/innen) Quelle: SAGS 2017 nach Daten der Bundesanstalt für Arbeit (IAB) Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, Werte von 2017 nach eigener Auswertung

Den Darstellungen 73 bis 80 auf den nächsten Seiten können die Aus- und Einpendler/innen des Landkreises Dillingen a.d.Donau, aufgegliedert nach Gemeinden, entnommen werden. Die anschließenden beiden Schaubilder (Darstellungen 79 und 80) geben die Aus- und Einpendlerquoten für die einzelnen Gemeinden wieder.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 117 Pendleranalyse Sozialraumanalyse

Darstellung 73: Auspendler/innen aus den Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau, Stand Sommer 2017

Darunter: Alle Davon

Beschäftigten Auspendler/innen In den Landkreis In den LK Heidenheim Dillingen a.d.Donau Summe in % Summe in % Summe in % Summe in % Aislingen, Markt 564 100 % 525 93,1 % 96 17,0 % 15 2,7 % Bachhagel 1.031 100 % 959 93,0 % 82 8,0 % 544 52,8 % Bächingen a.d.Brenz 607 100 % 574 94,6 % 30 4,9 % 297 48,9 % Binswangen 599 100 % 555 92,7 % 70 11,7 % Bissingen, Markt 1.513 100 % 1.154 76,3 % 177 11,7 % 34 2,2 % Blindheim 761 100 % 715 94,0 % 158 20,8 % Buttenwiesen 2.582 100 % 1.901 73,6 % 124 4,8 % Dillingen a.d.Donau, 8.065 100 % 4.073 50,5 % 236 2,9 % GKSt Glött 417 100 % 363 87,1 % 92 22,1 % Gundelfingen a.d.Donau, 3.383 100 % 2.246 66,4 % 489 14,5 % 320 9,5 % Stadt Haunsheim 677 100 % 642 94,8 % 140 20,7 % 121 17,9 % Höchstädt a.d.Donau, 2.877 100 % 2.156 74,9 % 673 23,4 % 44 1,5 % Stadt Holzheim 1.489 100 % 1.315 88,3 % 423 28,4 % 20 1,3 % Laugna 709 100 % 636 89,7 % 46 6,5 % Lauingen (Donau), Stadt 4.546 100 % 3.379 74,3 % 1.133 24,9 % 265 5,8 % Lutzingen 414 100 % 402 97,1 % 106 25,6 % Mödingen 530 100 % 496 93,6 % 171 32,3 % 45 8,5 % Finningen 827 100 % 748 90,4 % 306 37,0 % 30 3,6 % Medlingen 427 100 % 410 96,0 % 46 10,8 % 118 27,6 % Schwenningen 649 100 % 612 94,3 % 117 18,0 % Syrgenstein 1.577 100 % 1.430 90,7 % 107 6,8 % 889 56,4 % Villenbach 562 100 % 531 94,5 % 57 10,1 % Wertingen, Stadt 3.799 100 % 2.506 66,0 % 281 7,4 % Wittislingen, Markt 851 100 % 764 89,8 % 250 29,4 % 106 12,5 % Ziertheim 361 100 % 342 94,7 % 88 24,4 % 97 26,9 % Zöschingen 301 100 % 279 92,7 % 21 7,0 % 150 49,8 % Zusamaltheim 575 100 % 539 93,7 % 55 9,6 % * * Landkreis Dillingen 40.693 100 % 30.253 74,3 % 13.823 34,0 % 3.376 8,3 % a.d. Donau Werte unter 10 Arbeitnehmer/innen werden von der Bundesagentur für Arbeit nicht ausgewiesen. Die Pendlerdaten auf Gemeinde- bzw. Landkreisebene stammen aus verschiedenen Datensätzen der Bundesagentur für Arbeit und können in der Summenbildung geringfügig voneinander abweichen. Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, auf der Basis sozialversicherungspflichtig Beschäftigter (ohne Selbständige, Beamt/innen, Schüler/innen und Student/innen)

118 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Pendleranalyse Darstellung 74: (Fortsetzung) Auspendler/innen aus den Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau, Stand Sommer 2017

In den Landkreis In die Stadt In den Landkreis Augsburg Davon pendeln in sonstige ausge- Günzburg Augsburg wählte Landkreise … Summe in % Summe in % Summe in % Aislingen, Markt 172 30,5 % 18 3,2 % 23 4,1 % Bachhagel 26 2,5 % 10 1,0 % Bächingen a.d.Brenz 64 10,5 % Binswangen 20 3,3 % 81 13,5 % 54 9,0 % Bissingen, Markt 23 1,5 % 49 3,2 % Blindheim 15 2,0 % 27 3,5 % 22 2,9 % Buttenwiesen 29 1,1 % 288 11,2 % 225 8,7 % Dillingen a.d.Donau, GKSt 494 6,1 % 161 2,0 % 255 3,2 % Glött 110 26,4 % 18 4,3 % 21 5,0 % Gundelfingen a.d.Donau, Stadt 501 14,8 % 36 1,1 % 69 2,0 % Haunsheim 63 9,3 % Höchstädt a.d.Donau, Stadt 115 4,0 % 93 3,2 % 112 3,9 % Holzheim 175 11,8 % 96 6,4 % 79 5,3 % Laugna 12 1,7 % 108 15,2 % 131 18,5 % Lauingen (Donau), Stadt 468 10,3 % 66 1,5 % 124 2,7 % Lutzingen 16 3,9 % 19 4,6 % Mödingen 30 5,7 % Finningen 32 3,9 % 13 1,6 % 15 1,8 % Medlingen 61 14,3 % Schwenningen 17 2,6 % 26 4,0 % Syrgenstein 29 1,8 % Villenbach 24 4,3 % 110 19,6 % 94 16,7 % Wertingen, Stadt 68 1,8 % 480 12,6 % 541 14,2 % Wittislingen, Markt 61 7,2 % 22 2,6 % Ziertheim 22 6,1 % Zöschingen Zusamaltheim 24 4,2 % 67 11,7 % 99 17,2 % Landkreis 2.650 6,5 % 1.739 4,3 % 2.036 5,0 % Dillingen a.d.Donau Werte unter 10 Arbeitnehmer/innen werden von der Bundesagentur für Arbeit nicht ausgewiesen. Die Pendlerdaten auf Gemeinde- bzw. Landkreisebene stammen aus verschiedenen Datensätzen der Bundesagentur für Arbeit und können in der Summenbildung geringfügig voneinander abweichen. Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, auf der Basis sozialversicherungspflichtig Beschäftigter (ohne Selbständige, Beamt/innen, Schüler/innen und Student/innen)

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 119 Pendleranalyse Sozialraumanalyse Darstellung 75: (Fortsetzung) Auspendler/innen aus den Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau, Stand Sommer 2017

In den Landkreis In sonstige Landkreise Davon pendeln in sonstige ausgewählte Donau-Ries Landkreise … Summe in % Summe in % Aislingen, Markt 11 2,0 % 39 6,9 % Bachhagel 14 1,4 % 125 12,1 % Bächingen a.d.Brenz * * 103 17,0 % Binswangen 45 7,5 % 63 10,5 % Bissingen, Markt 601 39,7 % 108 7,1 % Blindheim 182 23,9 % 54 7,1 % Buttenwiesen 469 18,2 % 212 8,2 % Dillingen a.d.Donau, GKSt 364 4,5 % 602 7,5 % Glött * * 40 9,6 % Gundelfingen a.d.Donau, Stadt 58 1,7 % 349 10,3 % Haunsheim 17 2,5 % 98 14,5 % Höchstädt a.d.Donau, Stadt 307 10,7 % 219 7,6 % Holzheim 30 2,0 % 107 7,2 % Laugna 40 5,6 % 60 8,5 % Lauingen (Donau), Stadt 135 3,0 % 401 8,8 % Lutzingen 59 14,3 % 44 10,6 % Mödingen 18 3,4 % 51 9,6 % Finningen 58 7,0 % 52 6,3 % Medlingen * * 64 15,0 % Schwenningen 216 33,3 % 34 5,2 % Syrgenstein 14 0,9 % 239 15,2 % Villenbach 30 5,3 % 54 9,6 % Wertingen, Stadt 292 7,7 % 369 9,7 % Wittislingen, Markt 22 2,6 % 82 9,6 % Ziertheim 11 3,0 % 43 11,9 % Zöschingen * * 77 25,6 % Zusamaltheim 36 6,3 % 57 9,9 % Landkreis Dillingen a.d.Donau 3.050 7,5 % 3.579 8,8 %

Werte unter 10 Arbeitnehmer/innen werden von der Bundesagentur für Arbeit nicht ausgewiesen. Die Pendlerdaten auf Gemeinde- bzw. Landkreisebene stammen aus verschiedenen Datensätzen der Bundesagentur für Arbeit und können in der Summenbildung geringfügig voneinander abweichen. Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, auf der Basis sozialversicherungspflichtig Beschäftigter (ohne Selbständige, Beamt/innen, Schüler/innen und Student/innen)

120 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Pendleranalyse

Darstellung 76: Einpendler/innen in die Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau, Stand Sommer 2017

Davon Am Wohnort Aus dem Landkreis Alle Beschäftigten Einpendler/innen beschäftigt Dillingen a.d.Donau Summe in % Summe in % Summe in % Summe in % Aislingen, Markt 175 100 % 136 77,7 % 39 22,3 % 73 41,7 % Bachhagel 321 100 % 249 77,6 % 72 22,4 % 114 35,5 % Bächingen a.d.Brenz 152 100 % 118 77,6 % 33 21,7 % 42 27,6 % Binswangen 151 100 % 107 70,9 % 44 29,1 % 69 45,7 % Bissingen, Markt 1.346 100 % 987 73,3 % 359 26,7 % 213 15,8 % Blindheim 129 100 % 83 64,3 % 46 35,7 % 55 42,6 % Buttenwiesen 1.978 100 % 1.297 65,6 % 681 34,4 % 611 30,9 % Dillingen a.d.Donau, 11.614 100 % 7.619 65,6 % 3.992 34,4 % 5.338 46,0 % GKSt Glött 289 100 % 235 81,3 % 54 18,7 % 142 49,1 % Gundelfingen 3.683 100 % 2.545 69,1 % 1.137 30,9 % 1479 40,2 % a.d.Donau, Stadt Haunsheim 108 100 % 73 67,6 % 35 32,4 % 60 55,6 % Höchstädt 2.314 100 % 1.593 68,8 % 721 31,2 % 1.107 47,8 % a.d.Donau, Stadt Holzheim 565 100 % 390 69,0 % 174 30,8 % 235 41,6 % Laugna 219 100 % 146 66,7 % 73 33,3 % 67 30,6 % Lauingen (Donau), 3.464 100 % 2.297 66,3 % 1.166 33,7 % 1631 47,1 % Stadt Lutzingen * 100 % * * 12 * 23 * Mödingen 171 100 % 137 80,1 % 34 19,9 % 43 25,1 % Finningen 212 100 % 133 62,7 % 79 37,3 % 109 51,4 % Medlingen * 100 % 24 58,5 % 17 41,5 % 20 48,8 % Schwenningen * 100 % 53 58,9 % 37 41,1 % 37 41,1 % Syrgenstein 382 100 % 235 61,5 % 147 38,5 % 111 29,1 % Villenbach 85 100 % 54 63,5 % 31 36,5 % 26 30,6 % Wertingen, Stadt 4.841 100 % 3.548 73,3 % 1.293 26,7 % 1.899 39,2 % Wittislingen, Markt 318 100 % 231 72,6 % 87 27,4 % 161 50,6 % Ziertheim 123 100 % 104 84,6 % 19 15,4 % 62 50,4 % Zöschingen * 100 % * * 22 * . . Zusamaltheim 132 100 % 96 72,7 % 36 27,3 % 59 44,7 %

Landkreis Dillingen 33.039 100 % 22.599 68,4 % 10.440 31,6 % 13.823 41,8 % a.d.Donau

Werte unter 10 Arbeitnehmer/innen werden von der Bundesagentur für Arbeit nicht ausgewiesen. Die Pendlerdaten auf Gemeinde- bzw. Landkreisebene stammen aus verschiedenen Datensätzen der Bundesagentur für Arbeit und können in der Summenbildung geringfügig voneinander abweichen. Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, auf der Basis sozialversicherungspflichtig Beschäftigter (ohne Selbständige, Beamt/innen, Schüler/innen und Student/innen)

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 121 Pendleranalyse Sozialraumanalyse

Darstellung 77: (Fortsetzung) Einpendler/innen in die Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau, Stand Sommer 2017

Aus dem Landkreis Aus dem Landkreis Aus dem Landkreis Günzburg Donau-Ries Heidenheim Summe in % Summe in % Summe in % Aislingen, Markt 26 14,9 % 14 8,0 % Bachhagel * * 107 33,3 % Bächingen a.d.Brenz 11 7,2 % 45 29,6 % Binswangen Bissingen, Markt 501 37,2 % Blindheim * * Buttenwiesen 206 10,4 % 13 0,7 % 12 0,6 % Dillingen a.d.Donau, 335 2,9 % 527 4,5 % 388 3,3 % GKSt Glött 65 22,5 % * * Gundelfingen a.d.Donau 44 1,2 % 384 10,4 % 284 7,7 % Haunsheim Höchstädt a.d.Donau 168 7,3 % 38 1,6 % 18 0,8 % Holzheim 12 2,1 % 35 6,2 % Laugna Lauingen (Donau), 54 1,6 % 171 4,9 % 141 4,1 % Stadt Lutzingen Mödingen Finningen Medlingen Schwenningen 14 15,6 % Syrgenstein 102 26,7 % Villenbach Wertingen, Stadt 276 5,7 % 70 1,4 % 18 0,4 % Wittislingen, Markt 11 3,5 % 31 9,7 % Ziertheim 17 13,8 % Zöschingen Zusamaltheim Landkreis 1.658 5,0 % 1.392 4,2 % 1.238 3,7 % Dillingen a.d.Donau Werte unter 10 Arbeitnehmer/innen werden von der Bundesagentur für Arbeit nicht ausgewiesen. Die Pendlerdaten auf Gemeinde- bzw. Landkreisebene stammen aus verschiedenen Datensätzen der Bundesagentur für Arbeit und können in der Summenbildung geringfügig voneinander abweichen. Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, auf der Basis sozialversicherungspflichtig Beschäftigter (ohne Selbständige, Beamt/innen, Schüler/innen und Student/innen)

122 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Pendleranalyse

Darstellung 78: (Fortsetzung) Einpendler/innen in die Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau, Stand Sommer 2017

Aus dem Landkreis Augsburg Aus sonstigen Landkreisen

Summe in % Summe in % Aislingen, Markt 23 13,1 % Bachhagel 28 8,7 % Bächingen a.d.Brenz 20 13,2 % Binswangen 20 13,2 % 18 11,9 % Bissingen, Markt 25 1,9 % 248 18,4 % Blindheim 28 21,7 % Buttenwiesen 223 11,3 % 232 11,7 % Dillingen a.d.Donau, GKSt 314 2,7 % 717 6,2 % Glött 12 4,2 % 16 5,5 % Gundelfingen a.d.Donau, Stadt 34 0,9 % 320 8,7 % Haunsheim 13 12,0 % Höchstädt a.d.Donau, Stadt 80 3,5 % 182 7,9 % Holzheim 34 6,0 % 74 13,1 % Laugna 48 21,9 % 31 14,2 % Lauingen (Donau), Stadt 53 1,5 % 247 7,1 % Lutzingen * * * * Mödingen 94 55,0 % Finningen 24 11,3 % Medlingen * * Schwenningen * * Syrgenstein 22 5,8 % Villenbach 28 32,9 % Wertingen, Stadt 755 15,6 % 530 10,9 % Wittislingen, Markt 28 8,8 % Ziertheim 25 20,3 % Zöschingen * * Zusamaltheim 27 20,5 % 10 7,6 % Landkreis 1.652 5,0 % 2.836 8,6 % Dillingen a.d.Donau Werte unter 10 Arbeitnehmer/innen werden von der Bundesagentur für Arbeit nicht ausgewiesen. Die Pendlerdaten auf Gemeinde- bzw. Landkreisebene stammen aus verschiedenen Datensätzen der Bundesagentur für Arbeit und können in der Summenbildung geringfügig voneinander abweichen. Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, auf der Basis sozialversicherungspflichtig Beschäftigter (ohne Selbständige, Beamt/innen, Schüler/innen und Student/innen)

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 123 Pendleranalyse Sozialraumanalyse

Darstellung 79: Auspendler/innen in die Gemeinden des LandkreisesAuspendler Dillingen aus den a.d.Donau, absolut und in %, Stand Juni 2017 Gemeinden des Landkreises < 85 % (7) < 90 % (4) < 95 % (14) >= 95 % (2)

- Gemeindenamen - Absolute Zahl der Auspendler/innen - Auspendlerquote an allen sozialversicherungspflichtig Bissingen Beschäftigten 1.154 76,3 Zöschingen Ziertheim Lutzingen 279 342 402 92,7 Finningen Blindheim 94,7 97,1 748 715 Syrgenstein Mödingen 90,4 94,0 Schwenningen 1.430 Bachhagel 496 612 90,7 959 93,6 Höchstädt a.d. Donau 94,3 93,0 Wittislingen 2.156 Buttenwiesen Haunsheim 764 74,9 642 89,8 1.901 Medlingen 73,6 94,8 Dillingen a.d. Donau Binswangen 410 4.073 555 96,0 Lauingen (Donau) 50,5 Wertingen 3.379 92,7 Bächingen a.d. Brenz 2.506 74,3 574 Zusamaltheim 66,0 94,6 539 Holzheim Laugna Gundelfingen a.d. Donau Aislingen 93,7 1.315 Villenbach 636 2.246 525 Glött 88,3 531 89,7 66,4 93,1 363 94,5 87,1

Landkreis Dillingen a.d.Donau: 40.693 Arbeitnehmer/innen (SVPB) Davon 13.823 Auspendler/innen in den Gemeinden (34,0 %) bzw. 30.253 Auspendler/innen im Landkreis (74,3 %)

Basis: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (ohne Selbständige, Beamt/innen, Schüler/innen, Student/innen) Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 nach Daten der Quelle: SAGSBundesagentur 2011 für Arbeit

124 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Pendleranalyse

Darstellung 80: Einpendler/innen in die Gemeinden des LandkreisesEinpendler Dillingen in die a.d.Don au absolut und in %, Stand Juni 2017 Gemeinden des Landkreises < 60 % (4) < 70 % (12) < 80 % (8) >= 80 % (3) - Gemeindenamen - Absolute Zahl der Einpendler/innen - Einpendlerquote an allen sozialversicherungspflichtig Bissingen Beschäftigten 987 73,3 Zöschingen Ziertheim Lutzingen * 104 26 * Finningen Blindheim 84,6 54,2 133 83 Syrgenstein Mödingen 62,7 64,3 Schwenningen 235 Bachhagel 137 53 61,5 249 80,1 Höchstädt a.d. Donau 58,9 77,6 Wittislingen 1.593 Buttenwiesen Haunsheim 231 68,8 73 72,6 1.297 Medlingen 65,6 67,6 Dillingen a.d. Donau Binswangen 24 7.619 107 58,5 Lauingen (Donau) 65,6 Wertingen 2.297 70,9 Bächingen a.d. Brenz 3.548 66,3 118 Zusamaltheim 73,3 77,6 96 Holzheim Laugna Gundelfingen a.d. Donau Aislingen 72,7 390 Villenbach 146 2.545 136 Glött 69,0 54 66,7 69,1 77,7 235 63,5 81,3 Landkreis Dillingen a.d.Donau: 33.039 Beschäftigte am Ort (SVPB) Davon 13.823 Einpendler/innen in die Gemeinden (41,7 %) bzw. 22.599 Einpendler/innen in den Landkreis (68,1 %)

Basis: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (ohne Selbständige, Beamt/innen, Schüler/innen, Student/innen)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018 nach Daten der Quelle: SAGS 2011 Bundesagentur für Arbeit

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 125 Pendleranalyse Sozialraumanalyse

126 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Bildungsverhalten

8. Bildungsverhalten

Nicht erst seit der Diskussion um die Einführung der Mittelschulen ist die Schul- und Bildungspo- litik eines der zentralen Themen in Bayern. Als Sachaufwandsträger sind die Gemeinden ebenso wie der Landkreis sowohl von Strukturreformen als auch von einer eventuellen Veränderung des Bildungsverhaltens sowie von der Entwicklung der Zahl der Kinder und Jugendlichen betroffen. Die Darstellungen 81 bis 84 geben zunächst die Entwicklung der Schülerzahlen für die einzelnen Schularten mit Schulort im Landkreis Dillingen a.d.Donau wieder.

Als Folge des deutlichen Geburtenrückgangs im Landkreis Dillingen a.d.Donau im letzten Jahr- zehnt ist die Zahl der Kinder in den Grundschulklassen seit vielen Jahren rückläufig (vgl. Dar- stellung 84). Mit dem aktuellen Schuljahr 2017/2018 stieg die Zahl der Grundschüler/innen erst- malig wieder an. Auf Grund der gestiegenen Geburtenzahlen wird sich dieser Anstieg in den nächsten Jahren fortsetzen. Die Stärke des Anstiegs wird von der weiteren Entwicklung der Ge- burtenziffern und Zuwanderung von jungen Familien abhängen.

Darstellung 81: Tatsächliche Zahl der Kinder in den Grundschulklassen 1 bis 4 im Landkreis Dillingen a.d.Donau, 2005 – 2017, jeweils Oktober

2005/ 2006/ 2007/ 2008/ 2009/ 2010/ 2011/ 2012/ 2013/ 2014/ 2015/ 2016/ 2017/ Schuljahr 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 LK Dillingen 4.484 4408 4.296 4.239 4.020 3.769 3.635 3.494 3.361 3.309 3.307 3.267 3.297 a.d.Donau

2005/06=100 % 100 % 98 % 96 % 95 % 90 % 84 % 81 % 78 % 75 % 74 % 74 % 73 % 74 %

Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik

Die Zahl der Mittelschüler/innen ist in den letzten Jahren sowohl aufgrund der demographischen Entwicklung (vgl. Kapitel 6 Bevölkerungsentwicklung), teilweise steigenden Übertrittsquoten in Realschulen und Gymnasien (vgl. die Darstellungen 86 und 87) als auch wegen der Einführung der R6 gesunken (vgl. Darstellung 85). In den nächsten Jahren ist von einem – zunächst – leichten Wiederanstieg auszugehen – soweit die Übertrittsquoten weitgehend konstant bleiben.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 127 Bildungsverhalten Sozialraumanalyse

Darstellung 82: Tatsächliche Zahl der Kinder in den Mittelschulklassen 5 bis 10 im Landkreis Dillingen a.d.Donau, 2005 – 2017, nach dem Schulort20, jeweils Oktober

2005/ 2006/ 2007/ 2008/ 2009/ 2010/ 2011/ 2012/ 2013/ 2014/ 2015/ 2016/ 2017/ Schuljahr 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 LK Dillingen 2.983 2.865 2.680 2.550 2.507 2.380 2.269 2.145 2.124 2.093 2.028 1.908 1.868 a.d.Donau

2005/06=100 % 100 % 96 % 90 % 85 % 84 % 80 % 76 % 72 % 71 % 70 % 68 % 64 % 63 %

Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik

Die Zahl der Realschüler/innen nahm in den letzten 11 Jahren im Vergleich zu 2005/06 bis zum Schuljahr 2008/09 zu. Nach leichten Schwankungen ist seit 2010/11 ein Rückgang der Zahl der Kinder in den Realschulklassen zu verzeichnen (vgl. Darstellung 83). In den nächsten Jahren wird die Zahl der Kinder im Realschulalter aufgrund der demographischen Entwicklung nicht weiter abnehmen. Die Auswirkungen auf die tatsächliche Zahl der Realschüler/innen hängt nicht zuletzt vom Wahlverhalten der Eltern im Hinblick auf das „neue” G9 ab.

Darstellung 83: Tatsächliche Zahl der Kinder in den Realschulklassen 5 bis 10 im Landkreis Dillingen a.d.Donau, 2005 – 2017, nach dem Schulort, jeweils Oktober

2005/ 2006/ 2007/ 2008/ 2009/ 2010/ 2011/ 2012/ 2013/ 2014/ 2015/ 2016/ 2017/ Schuljahr 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 LK Dillingen 2.270 2.309 2.311 2.324 2.284 2.353 2.342 2.285 2.236 2.198 2.189 2.065 1.990 a.d.Donau

2005/06=100 % 100 % 102 % 102 % 102 % 101 % 104 % 103 % 101 % 99 % 97 % 96 % 91 % 88 %

Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik

Bei der Zahl der Gymnasiasten im Landkreis Dillingen a.d.Donau lässt sich zwischen den Schul- jahren 2005/06 bis 2007/08 ein Anstieg, nach einigen Schwankungen in den darauffolgenden Jahren jedoch seit 2011/12 ein Rückgang feststellen (vgl. Darstellung 84). Dieser Rückgang ist der Effekt des Doppelabiturjahrgangs beim Übergang vom 9-jährigen zum 8-jährigen Gymna- sium. Mittelfristig- bis langfristig wird ein erneuter Anstieg der Zahl der Gymnasiasten erwartet. Die (Wieder-) Einführung des G9 wird aus heutiger Sicht ab dem Schuljahr 2025/2026 zu einem Anstieg der Zahl der Gymnasiasten – bei einer angenommenen 90%-Inanspruchnahme – um rund 10 % führen.

20 Gezählt werden die Schüler/innen nach dem Schulort ohne Unterscheidung nach dem Wohnort der Schüler/innen.

128 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Bildungsverhalten

Darstellung 84: Tatsächliche Zahl der Kinder in den Gymnasialklassen 5 bis 13 im Landkreis Dillingen a.d.Donau, 2005 – 2017, nach dem Schulort, jeweils Oktober

2005/ 2006/ 2007/ 2008/ 2009/ 2010/ 2011/ 2012/ 2013/ 2014/ 2015/ 2016/ 2017/ Schuljahr 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 LK Dillingen 3.038 3.069 3.136 3.098 3.102 3.127 2.779 2.733 2.710 2.689 2.648 2.635 2.584 a.d.Donau

2005/06=100 % 100 % 101 % 103 % 102 % 102 % 103 % 91 % 90 % 89 % 89 % 87 % 87 % 85 %

Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik

Die folgenden Darstellungen 85 bis 89 „Bildungsverhalten der Wohnbevölkerung Bayerns” und „Entwicklung des Bildungsverhaltens der Wohnbevölkerung Bayerns 1995 – 2016” zeigen im Überblick den anteiligen Besuch der einzelnen Schularten nach dem Alter im bayerischen Vergleich für das Schuljahr 2016/17 und die Veränderungen in der bayerischen Schullandschaft.

DarstellungBildungsverhalten 85: Bildungsverhalten der Wohnbevölkerung der Wohnbevölkerung Bayerns Bayerns2016 im 2016 Grundschulalter im Grundschulalter in %

In %

6-Jährige 1,7 62,3 36,0

7-Jährige 4,3 94,8 0,9

8-Jährige 4,7 94,7 0,7

9-Jährige 4,9 93,9 0,9

10-Jährige 15,0 4,9 17,2 25,3 36,0 1,5

11-Jährige 26,6 4,6 28,3 36,1 2,3 2,1

0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % 100 % Mittelschule Förderschule Realschule, Wirtschaftsschule Gymnasium Grundschule Sonstiges (bei 6-Jähr. Kindergarten)

Quelle: SAGS 2018 nach Daten des Kultusministeriums Folie 60 Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Kultusministeriums

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 129 Bildungsverhalten Sozialraumanalyse

DarstellungBildungsverhalten 86: Bildungsverhalten der Wohnbevölkerung der Wohnbevölkerung Bayerns Bayerns 2016 2016im Alter der Sekundarstufe I im Alter der Sekundarstufe I in %

In %

10-Jährige 15,0 4,9 17,2 25,3 37,5

11-Jährige 26,6 4,6 28,3 36,1 4,4

12-Jährige 28,8 4,2 30,6 34,5 1,9

13-Jährige 29,1 4,1 32,6 32,5 1,7

14-Jährige 30,0 4,1 33,2 31,0 1,7

0… 15-Jährige 24,8 3,7 33,1 29,7 5,4 2,4

16-Jährige 12,1 2,3 20,1 29,3 22,4 8,9 4,9

0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % 100 %

Mittelschule Förderzentrum Realschule, Wirtschaftsschule Gymnasium Berufsschule Sonstige berufliche Schulen Sonstiges (bei 10/11-Jähr. Grundschule)

Quelle:Quelle: SAGS SAGS 2018, 2018 nach nach Daten Daten des Kultusministeriums des Kultusministeriums Folie 61

DarstellungBildungsverhalten 87: Bildungsverhalten der Wohnbevölkerung der Wohnbevölkerung Bayerns Bayerns 2016 im2016 Alter der Sekundarstufeim Alter II der Sekundarstufe II in %

In %

16-Jährige 12,1 2,3 20,1 29,3 22,4 8,9 4,9

17-Jährige 3,7 1,1 6,7 28,8 36,3 15,3 8,0

18-Jährige 1,5 14,5 39,6 15,5 27,4

19-Jährige 2,8 32,1 11,9 52,3

20-Jährige 20,7 9,0 69,5

21-Jährige 12,8 6,9 80,2

0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % 100 %

Mittelschule Förderzentrum Realschule, Wirtschaftsschule Gymnasium Berufsschule Sonstige berufliche Schulen Sonstiges (Arbeitsleben, Hochschule etc.)

Quelle:Quelle: SAGS SAGS 2018, 2018 nach nach Daten Daten des Kultusministeriums des Kultusministeriums Folie 62

130 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Bildungsverhalten Entwicklung des Bildungsverhaltens der Wohnbevölkerung Bayerns 1995 – 2016, Darstellung 88: Entwicklungausgewählte des Bildungsverhaltens Jahrgänge der derSekundarstufe Wohnbevölkerung I Bayerns 1995 – 2016, ausgewählte Jahrgänge der Sekundarstufe I in %

In % 100 % 0,8 0,9 0,8 0,8 0,8 0,8 0,8 0,9 0,9 1,0 1,0 5,5 5,4 5,0 4,9 4,7 4,4 3,8 3,3 3,1 3,2 3,4 4,4 1,7 90 % 26,7 26,5 26,6 27,1 27,2 28,6 30,1 31,6 32,5 33,0 31,5 31,0 80 % 30,8 31,1 31,7 31,5 32,0 34,2 35,5 37,7 37,5 36,9 36,6 36,1 70 % 1,4 2,9 5,2 60 % 4,3 4,5 27,4 27,8 28,3 26,7 26,7 4,6 13,8 29,0 17,7 31,3 50 % 32,4 32,8 33,5 33,2 4,5 24,0 24,9 33,4 25,6 28,4 28,6 28,4 28,3 4,5 4,3 4,7 4,9 4,9 4,8 40 % 4,4 4,1 4,3 4,1 4,3 3,9 3,9 4,0 4,1 30 % 58,0 4,5 4,5 4,6 3,9 56,1 53,5 4,3 45,3 20 % 41,1 40,8 40,1 39,3 40,5 40,5 37,2 33,3 31,5 33,7 31,2 29,1 26,7 26,8 27,1 26,6 29,9 28,7 30,0 30,0 10 %

0 % 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2016 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2016

11-Jährige 14-Jährige

Mittelschule Förderzentrum Realschule, Wirtschaftsschule Gymnasium Sonstiges (bei 11-jährigen z. B. Grundschule)

Quelle: SAGSQuelle: SAGS2018, 2018 nach Daten Daten des Kultusministeriums des Kultusministeriums Folie 63

Entwicklung des Bildungsverhaltens der Wohnbevölkerung Bayerns 1995 – 2016, Darstellung 89: EntwicklungJahrgang des Bildungsverhaltens der 18-Jährigen der der Sekundarstufe Wohnbevölkerung II Bayerns 1995 – 2016, Jahrgang der 18-Jährigen der Sekundarstufe II in %

In % 100 %

90 % 19,8 19,1 17,7 17,4 17,4 18,2 18,5 16,0 25,1 26,5 28,8 28,9 80 % 9,4 10,5 10,7 10,8 10,8 12,2 11,8 14,2 70 % 14,5 15,1 15,4 15,5 60 %

50 % 48,9 47,7 49,1 49,2 49,2 45,6 44,5 44,0 40 % 42,5 40,8 39,4 39,6 30 %

20 % 20,1 20,7 20,4 20,3 20,3 21,9 23,2 23,8 10 % 15,9 15,8 14,8 14,5 1,8 2,0 2,1 2,3 2,3 2,1 2,0 2,0 2,0 1,8 1,6 1,5 0 % 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2016

18-Jährige

Realschule, Wirtschaftsschule Gymnasium Berufsschule Sonstige berufliche Schulen Sonstiges

Quelle: SAGSQuelle: 2018, SAGS 2018 nach nach Daten Daten des Kultusministeriums des Kultusministeriums Folie 64

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 131 Bildungsverhalten Sozialraumanalyse

Die Entwicklung der Übertrittsquoten an die Realschulen und Gymnasien beinhaltet die Darstel- lung 90. Methodisch ist bei der Ermittlung der Übertrittsquoten zwischen den Übertrittsbefähigungen auf die einzelnen Schularten und den tatsächlich erfolgten Übertritten zu unterscheiden. Dabei liegt die Zahl der tatsächlichen Übertritte an die Gymnasien traditionell deutlich niedriger als die der Befähigungen. Ursache hierfür sind primär die Auswirkungen des Elternwillens, die für einen Teil der Schüler/innen den Besuch einer Realschule vorziehen. Die Erfassung der (tatsächlichen) Übertritte aus der 4. Jahrgangsstufe erfolgt im Rahmen der jewei- ligen amtlichen „Oktoberstatistik” durch die Grundschulen.

Aus den Darstellungen 94 – 96 wird ersichtlich, dass die Übertrittsquoten an die Gymnasien im Landkreis Dillingen a.d.Donau im Vergleich zu Schwaben und Bayern unterdurchschnittlich, die Übertrittsquoten an die Realschulen und Mittelschulen korrespondierend überdurchschnittlich Entwicklung der Übertrittsquoten aus GS4 in die Jahrgangsstufe 5 hochder sind. Gymnasien und Realschulen in Bayern, Schwaben und im Landkreis Dillingenvom Schuljahr 2000/01 bzw. 2003/2004 bis 2016/17 in % Darstellung 90: Entwicklung der Übertrittsquoten aus GS4 in die Jahrgangsstufe 5 der Gymnasien und Realschulen in Bayern, Schwaben und im Landkreis Dillingen a.d.Donau vom Schuljahr 2000/2001 bzw. 2003/2004 bis 2016/17 in %

In % 45

40

35

30

25

20

15

10

5

0 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17

Gymnasien Bayern Realschulen Bayern Gymnasien Schwaben Realschulen Schwaben Gymnasien LK Dillingen a.d.Donau Realschulen LK Dillingen a.d.Donau

Quelle:Quelle: SAGSSAGS 2018 2018,nach Daten nach des KultusministeriumsDaten des Kultusministeriums Folie 64

Nach der Einführung der R6 und des achtjährigen Gymnasiums kam es − wie den vorstehenden Darstellungen zu entnehmen ist − zu einer Verschiebung in den Besuchsquoten zwischen den Schularten der weiterführenden Schulen. Dies ging vor allem zu Lasten der Mittelschulen. Aktu- ell scheinen die damit verbundenen Übergangsprozesse zum Abschluss gekommen zu sein. Der Zuzug von Familien aus dem Ausland lässt eine höhere Besuchsquote der Mittelschule in den nächsten Jahren erwarten. In den letzten Jahren kam es nun zu einem verstärkten Besuch der Fachoberschulen als Teil der Beruflichen Oberschulen in Bayern. Die entsprechenden Entwick- lungen können den folgenden Darstellungen 91 bis 93 entnommen werden.

132 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Bildungsverhalten

Darstellung 91: EntwicklungEntwicklung der Besuchsquoten der Besuchsquoten der Fachoberder Fach- und- Berufsoberschulen und Berufsoberschulen in Bayern 2006 – 2016 in Bayern 2006 – 2016

In % der Altersjahrgänge der Bevölkerung 12 %

10 %

8 %

6 %

4 %

2 %

0 % 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 2006 2,7 % 6,9 % 7,1 % 4,9 % 3,4 % 2,3 % 1,6 % 0,9 % 0,6 % 0,3 % 2008 3,4 % 7,8 % 7,7 % 5,3 % 3,7 % 2,4 % 1,5 % 1,0 % 0,6 % 0,3 % 2010 3,7 % 8,6 % 8,8 % 6,3 % 4,4 % 2,9 % 1,8 % 1,1 % 0,7 % 0,4 % 2012 4,1 % 9,2 % 9,1 % 6,2 % 3,9 % 2,7 % 1,7 % 1,0 % 0,6 % 0,4 % 2014 4,9 % 10,5 % 10,0 % 6,2 % 3,8 % 2,5 % 1,5 % 0,9 % 0,6 % 0,3 % 2015 4,8 % 10,5 % 10,0 % 6,3 % 3,6 % 2,3 % 1,5 % 0,9 % 0,5 % 0,3 % 2016 6,0 % 10,9 % 10,1 % 6,2 % 3,6 % 2,1 % 1,3 % 0,8 % 0,4 % 0,3 % 2006 2008 2010 2012 2014 2015 2016

Quelle: SAGS 2016 nach Daten des Kultusministeriums Folie 66 Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Kultusministeriums

Herkunft der FOS-Schüler der 11. Klassen Darstellung 92: Herkunft der FOS-Schüler/innen der 11. Klassen in Bayern in Bayern nach Schularten von 2004/2005 – 2016/2017 nach Schularten von 2004/2005 – 2016/2017 In % 100 % 2,6 1,8 1,2 0,9 0,9 0,8 0,9 0,9 0,7 90 % 13,7 14,8 15,3 14,4 13,9 15,0 15,8 15,9 16,0 18,5 19,2 19,8 18,8 80 % 11,1 9,4 10,3 15,5 13,6 13,0 15,0 17,5 12,0 9,7 9,1 8,7 8,1 70 % 7,4 6,9 6,0 6,6 6,8 6,8 6,9 7,5 7,5 7,1 6,8 6,6 60 % 7,0

50 %

40 % 64,4 66,4 65,9 64,0 64,0 66,4 30 % 62,6 62,5 63,8 62,4 59,0 63,7 63,9 20 %

10 %

0 % 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 Sonstiges 253 389 211 235 514 370 241 170 168 173 203 189 152 Haupt- 2.200 2.509 2.820 2.526 2.788 3.086 3.181 3.063 3.066 3.884 4.278 4.302 4.348 /Mittelschule Erl. für 11. Kl. 2.498 2.294 2.392 2.624 3.522 2.460 2.231 1.808 1.972 2.025 2.024 1.883 1.872 Gym. Wirtschaftsschule 1.060 1.144 1.243 1.208 1.404 1.551 1.516 1.433 1.320 1.498 1.520 1.428 1.387 Realschule 10.076 10.578 11.726 10.926 11.853 13.085 12.965 12.807 12.589 13.392 14.271 13.882 15.342

Realschule Wirtschaftsschule Erl. für 11. Klasse Gym. Haupt-/Mittelschule Sonstiges

Quelle: SAGS 2018 nach Daten des Kultusministeriums Folie 67 Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Kultusministeriums

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 133 Bildungsverhalten Übertrittsquoten der 10. Klässler in die 11. Klassen der FOS Sozialraumanalyse in Bayern von 2005/2006 – 2016/2017 Darstellung 93: Übertrittsquoten der 10.-Klässler in die 11. Klassen der FOS in Bayern von 2005/2006 – 2016/2017 In % 60 %

50 % 41,4 41,4 %

40 %

37,1 % 37,1

35,3 35,3 %

33,6 33,6 %

33,6 33,6 %

33,1 33,1 %

32,8 32,8 %

32,6 32,6 %

32,2 32,2 %

31,3 31,3 %

30,8 % 30,8

30,2 30,2 %

29,6 29,6 % 29,4 29,4 %

30 % % 27,6

26,4 26,4 %

25,1 25,1 %

23,8 23,8 % 23,8 %

23,8 23,8 %

23,6 23,6 %

23,3 23,3 %

22,5 22,5 %

21,1 21,1 %

20,8 % 20,8

20,5 20,5 %

19,4 19,4 % 19,4 % 18,0 18,0 %

20 % % 17,6

17,3 % 17,3

17,1 % 17,1

15,6 15,6 %

14,6 % 14,6

13,7 % 13,7 13,4 13,4 %

10 % % 8,3

6,8 % 6,8

6,4 % 6,4

6,4 % 6,4

6,4 % 6,4

5,4 % 5,4

4,6 % 4,6

4,6 % 4,6

4,6 % 4,6

4,3 % 4,3

4,3 % 4,3 4,2 % 4,2

0 % 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17

Haupt-/Mittelschule Wirtschaftsschule Realschule Gymnasium

Quelle: Quelle:SAGS SAGS 2018, 2016 nachnach Daten Daten des Kultusministeriums des Kultusministeriums Folie 68

Die jährlich erscheinende KIS-Datentabelle des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungs- forschung (ISB) beinhaltet u. a. den regionalen Vergleich der Übertrittsquoten aus der Jahr- gangsstufe 4 in die Jahrgangsstufe 5 für Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien. Diese sind für den Regierungsbezirk Schwaben in den nachfolgenden Darstellungen 94 bis 96 abgebildet. Im Vergleich zu anderen Landkreisen Schwabens waren die Übertrittsquoten an die Mittel- schulen im Schuljahr 2016/17 im Landkreis Dillingen a.d.Donau mit 36,0 % höher als im schwäbischen Mittel (32,0 %); der Landkreis liegt damit auch über dem bayerischen Durch- schnitt von 30,0 %. Die Übertrittsquoten an die Realschulen liegen im Landkreis Dillingen a.d.Donau mit 32,3 % etwas über dem schwäbischen Mittel von 31,9 % und über dem bayer- ischen Durchschnittswert von 28,6 %. Die Übertrittsquoten an die Gymnasien im Landkreis Dillingen a.d.Donau (30,5 %) sind gegenüber Bayern (39,3 %) und Schwaben (34,8 %) unter- durchschnittlich.

134 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Bildungsverhalten

DarstellungÜbertrittsquote 94: Übertrittsquoten an die Mittelschulen an die Mittelschulen im Regierungsbezirk im Regierungsbezirk Schwaben im Schuljahr 2016/17 Schwaben im Schuljahr 2016/17 < 32 % (5) < 34 % (3) < 36 % (4) >= 36 % (2) Donau-Ries 30,9

Dillingen a.d.Donau Übertrittsquote an die Mittelschulen 36,0 aus derJahrgangsstufe 4 Aichach-Friedberg im Schuljahr 2016/17: 27,1 Stadt Augsburg - in Schwaben: 32,0 % Günzburg 35,2 - in Bayern: 30,0 % Neu- 32,5 28,9 Augsburg 29,7

Unterallgäu 32,0 Stadt 41,4 Stadt 35,3

Stadt (Allgäu) 34,5

Lindau (Bodensee) Ostallgäu 23,1 32,8

Oberallgäu 35,7

Quelle: SAGS 2015 Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Kultusministeriums

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 135 Bildungsverhalten Sozialraumanalyse

DarstellungÜbertrittsquote 95: Übertrittsquoten an die Realschulen an die Realschulen im Regierungsbezirk im Regierungsbezirk SchwabenSchwaben imim SchuljahrSchuljahr 2016/17 2016/17 < 28 % (3) < 32 % (3) < 36 % (6) >= 36 % (2) Donau-Ries 38,4

Übertrittsquote an die Realschulen Dillingen a.d.Donau aus der Jahrgangsstufe 4 32,3 im Schuljahr 2016/17: Aichach-Friedberg 37,2 - in Schwaben: 31,9 % Stadt Augsburg - in Bayern: 28,6 % Günzburg 24,5 Neu-Ulm 32,4 31,9 Augsburg 32,7

Unterallgäu 35,5 Stadt Memmingen 25,1 Stadt Kaufbeuren 26,1 Stadt Kempten (Allgäu) 28,0

Lindau (Bodensee) Ostallgäu 35,9 31,7

Oberallgäu 32,1

Quelle:Quelle: SAGS SAGS 20152018, nach Daten des Kultusministeriums

136 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Bildungsverhalten

DarstellungÜbertrittsquote 96: Übertrittsquoten an die Gymnasien an die im Gymnasien Regierungsbezirk im Regierungsbezirk Schwaben Schwabenim im Schuljahr Schuljahr 2016/17 2016/17 < 32 % (4) < 34 % (2) < 36 % (3)

>= 36 % (5) Donau-Ries 29,4

Übertrittsquote an die Gymnasien aus der Jahrgangsstufe 4 Dillingen a.d.Donau im Schuljahr 2016/17: 30,5 - in Schwaben: 34,8 % Aichach-Friedberg - in Bayern: 39,3 % 35,1 Stadt Augsburg Günzburg 39,1 Neu-Ulm 33,5 36,6 Augsburg 36,4

Unterallgäu 31,5 Stadt Memmingen 32,7 Stadt Kaufbeuren 36,8

Stadt Kempten (Allgäu) 35,9

Lindau (Bodensee) Ostallgäu 38,7 34,0

Oberallgäu 31,8

Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Kultusministeriums Quelle: SAGS 2015

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 137 Bildungsverhalten Sozialraumanalyse

Darstellung 97: Mittlere Besuchsquoten für die 5. und 6. Klassen der Mittelschulen in den Gemeinden des Landkreises Dillingen a.d.Donau, Schuljahr 2017/18, Stand BesuchsquotenEnde für die 2017 5./6. Klassen an Mittelschulen im Schuljahr 2017/18

< 25 % (10) < 35 % (8) < 45 % (4) Bissingen - Gemeindenamen >= 45 % (5) 29 49,2 - Zahl der Schüler/innen in den 5./6. Klassen an Mittelschulen Zöschingen Lutzingen - Anteil der Mittelschüler/innen 1 2 in den 5./6. Klassen in % 8,3 Finningen 7,1 Blindheim Ziertheim 7 Syrgenstein Mödingen 8 0 23,3 5 9 32,0 Bachhagel 0,0 Schwenningen 6,0 39,1 4 5 13,8 Höchstädt a.d. Donau 20,8 Wittislingen 40 13 Buttenwiesen Haunsheim 31,0 46,4 30 7 27,8 Medlingen 21,2 Dillingen a.d. Donau 2 Binswangen 130 9 12,5 Lauingen (Donau) 39,2 33,3 Wertingen 60 68 Bächingen a.d. Brenz 33,3 35,6 8 Zusamaltheim 29,6 10 50,0 Laugna Holzheim Villenbach Aislingen 11 Gundelfingen a.d. Donau 25 8 12 34,2 50,0 54 50,0 Glött 32,0 36,7 3 15,8 Landkreis Dillingen a.d.Donau: - 560 Schüler/innen in den 5./6. Klassen an Mittelschulen im Schuljahr 2017/18 - 32,4 % Anteil der Mittelschüler/innen in den 5./6. Klassen Quelle: SAGS 2015 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

138 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Bildungsverhalten

Darstellung 98: Mittlere Besuchsquoten für die 7. und 9. Klassen der Mittelschulen in den BesuchsquotenGemeinden für die 7.-9. des Klassen Landkreises Dillingen a.d.Donau, Schuljahr 2017/18, Stand an MittelschulenEnde im Schuljahr 2017 2017/18

< 25 % (6) < 35 % (7) < 45 % (10) Bissingen >= 45 % (4) - Gemeindenamen 49 - Zahl der Schüler/innen in den 46,2 7.-9. Klassen an Mittelschulen Zöschingen Lutzingen - Anteil der Mittelschüler/innen 3 10 in den 7.-9. Klassen in % 15,8 Finningen 40,0 Blindheim Ziertheim 13 Syrgenstein Mödingen 14 3 34,2 8 9 29,2 Bachhagel 9,1 Schwenningen 8,2 23,7 11 16 17,2 Höchstädt a.d. Donau 32,7 Wittislingen 92 21 Buttenwiesen Haunsheim 38,5 75,0 62 22 35,0 Medlingen 38,6 Dillingen a.d. Donau 11 Binswangen 266 18 35,5 Lauingen (Donau) 46,6 36,7 Wertingen 114 100 Bächingen a.d. Brenz 39,0 35,3 9 Zusamaltheim 19,6 11 28,2 Laugna Holzheim Villenbach Aislingen 18 Gundelfingen a.d. Donau 60 14 14 54,5 37,5 86 34,1 Glött 33,3 42,2 12 32,4 Landkreis Dillingen a.d.Donau: - 1.066 Schüler/innen in den 7.-9. Klassen an Mittelschulen im Schuljahr 2017/18 - 37,9 % Anteil der Mittelschüler/innen in den 7.-9. Klassen Quelle:Quelle: Jugendhilfeplanung SAGS 2015 im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 139 Bildungsverhalten Sozialraumanalyse

Darstellung 99: Mittlere Besuchsquoten für die 5. und 6. Klassen der Realschulen in den BesuchsquotenGemeinden für die 5./6. des Klassen Landkreises Dillingen a.d.Donau, Schuljahr 2017/18, Stand an RealschulenEnde im Schuljahr 2017 2017/18 < 25 % (7) < 35 % (7) < 45 % (9) >= 45 % (4) Bissingen 12 - Gemeindenamen 20,3 - Zahl der Schüler/innen in den 5./6. Klassen an Realschulen Zöschingen Lutzingen - Anteil der Realschüler/innen 3 11 in den 5./6. Klassen in % 25,0 Finningen 39,3 Blindheim Ziertheim 11 Syrgenstein Mödingen 6 5 36,7 1 10 24,0 Bachhagel 41,7 Schwenningen 1,2 43,5 5 10 17,2 Höchstädt a.d. Donau 41,7 Wittislingen 48 14 Buttenwiesen Haunsheim 37,2 50,0 49 14 45,4 Medlingen 42,4 Dillingen a.d. Donau 4 Binswangen 89 14 25,0 Lauingen (Donau) 26,8 51,9 Wertingen 62 64 Bächingen a.d. Brenz 34,4 33,5 6 Zusamaltheim 22,2 7 35,0 Laugna Holzheim Villenbach Aislingen 5 Gundelfingen a.d. Donau 29 8 8 39,7 22,7 34 33,3 Glött 32,0 23,1 13 68,4 Landkreis Dillingen a.d.Donau: - 542 Schüler/innen in den 5./6. Klassen an Realschulen im Schuljahr 2017/18 - 31,4 % Anteil der Realschüler/innen in den 5./6. Klassen Quelle: Quelle:Jugendhilfeplanung SAGS 2015 im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

140 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Bildungsverhalten

Darstellung 100: Mittlere Besuchsquoten für die 7. und 9. Klassen der Realschulen in den Besuchsquoten fürGemeinden die 7.-9. desKlassen Landkreises Dillingen a.d.Donau, Schuljahr 2017/18, an Realschulen imStand Schuljahr Ende 20172017/18

< 25 % (5) < 35 % (9) < 45 % (9) Bissingen >= 45 % (4) - Gemeindenamen 15 - Zahl der Schüler/innen in den 14,2 7.-9. Klassen an Realschulen Zöschingen Lutzingen - Anteil der Realschüler/innen 1 13 in den 7.-9. Klassen in % 5,3 Finningen 52,0 Blindheim Ziertheim 14 Syrgenstein Mödingen 16 13 36,8 10 14 33,3 Bachhagel 39,4 Schwenningen 10,2 36,8 16 19 25,0 Höchstädt a.d. Donau 38,8 Wittislingen 84 36 Buttenwiesen Haunsheim 35,1 128,6 71 19 40,1 Medlingen 33,3 Dillingen a.d. Donau 10 Binswangen 168 21 32,3 Lauingen (Donau) 29,4 42,9 Wertingen 99 86 Bächingen a.d. Brenz 33,9 30,4 11 Zusamaltheim 23,9 20 51,3 Laugna Holzheim Villenbach Aislingen 19 Gundelfingen a.d. Donau 37 23 8 33,6 39,6 52 19,5 Glött 54,8 25,5 15 40,5 Landkreis Dillingen a.d.Donau: - 910 Schüler/innen in den 7.-9. Klassen an Realschulen im Schuljahr 2017/18 - 32,4 % Anteil der Realschüler/innen in den 7.-9. Klassen

Quelle:Quelle: Jugendhilfeplanung SAGS 2015 im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 141 Bildungsverhalten Sozialraumanalyse

Darstellung 101: Mittlere Besuchsquoten für die 5. und 6. Klassen an den Gymnasien in den BesuchsquotenGemeinden für die 5./6. des Klassen Landkreises Dillingen a.d.Donau, Schuljahr 2017/18, an Gymnasien imStand Schuljahr Ende 2017 2017/18

< 20 % (9) < 30 % (5) < 40 % (4) >= 40 % (9) Bissingen - Gemeindenamen 8 - Zahl der Schüler/innen in den 13,6 5./6. Klassen an Gymnasien - Anteil der Gymnasiast/innen Zöschingen Lutzingen 2 10 in den 5./6. Klassen in % 16,7 Finningen 35,7 Blindheim Ziertheim 13 Syrgenstein Mödingen 8 4 43,3 7 5 32,0 Bachhagel 33,3 Schwenningen 8,3 21,7 6 8 20,7 Höchstädt a.d. Donau 33,3 Wittislingen 24 5 Buttenwiesen Haunsheim 18,6 17,9 27 9 25,0 Medlingen 27,3 Dillingen a.d. Donau 5 Binswangen 87 3 31,3 Lauingen (Donau) 26,2 11,1 Wertingen 51 46 Bächingen a.d. Brenz 28,3 24,1 4 Zusamaltheim 14,8 6 30,0 Laugna Holzheim Villenbach Aislingen 4 Gundelfingen a.d. Donau 16 8 8 21,9 18,2 36 33,3 Glött 32,0 24,5 2 10,5 Landkreis Dillingen a.d.Donau: - 412 Schüler/innen in den 5./6. Klassen an Gymnasien im Schuljahr 2017/18 - 23,9 % Anteil der Gymnasiast/innen in den 5./6. Klassen Quelle: Quelle:Jugendhilfeplanung SAGS 2015 im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

142 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Bildungsverhalten

Darstellung 102: Mittlere Besuchsquoten für die 7. und 9. Klassen an den Gymnasien in den Besuchsquoten fürGemeinden die 7.-9. des Klassen Landkreises Dillingen a.d.Donau, Schuljahr 2017/18, Stand an Gymnasien imEnde Schuljahr 2017 2017/18

< 20 % (8) < 25 % (6) < 30 % (7) >= 30 % (6) Bissingen - Gemeindenamen 12 - Zahl der Schüler/innen in den 11,3 7.-9. Klassen an Gymnasien Zöschingen Lutzingen - Anteil der Gymnasiast/innen 2 6 in den 7.-9. Klassen in % 10,5 Finningen 24,0 Blindheim Ziertheim 13 Syrgenstein Mödingen 15 5 34,2 7 10 31,3 Bachhagel 15,2 Schwenningen 7,1 26,3 7 13 10,9 Höchstädt a.d. Donau 26,5 Wittislingen 68 12 Buttenwiesen Haunsheim 28,5 42,9 40 16 22,6 Medlingen 28,1 Dillingen a.d. Donau 8 Binswangen 157 17 25,8 Lauingen (Donau) 27,5 34,7 Wertingen 72 65 Bächingen a.d. Brenz 24,7 23,0 8 Zusamaltheim 17,4 14 35,9 Laugna Holzheim Villenbach Aislingen 11 Gundelfingen a.d. Donau 22 6 7 20,0 22,9 63 17,1 Glött 14,3 30,9 10 27,0 Landkreis Dillingen a.d.Donau: - 686 Schüler/innen in den 7.-9. Klassen an Gymnasien im Schuljahr 2017/18 - 24,4 % Anteil der Gymnasiast/innen in den 7.-9. Klassen Quelle:Quelle: Jugendhilfeplanung SAGS 2015 im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 143 Bildungsverhalten Sozialraumanalyse

Abschließend zeigt Darstellung 103 den Anteil der Schulanfänger mit Migrationshintergrund in den Grundschulen im Schuljahr 2016/17. Der Wert im Landkreis Dillingen a.d.Donau ist mit 18,1 % sehr niedrig im Vergleich zu anderen Landkreisen und liegt weit unter dem Durchschnitt Schwabens von 27,0 % sowie unter dem bayerischen Durchschnitt von 24,7 %.

DarstellungSchulanfänger 103: Schulanfänger mit Migrationshintergrund mit Migrationshintergrund im Regierungsbezirk Schwaben im im SchuljahrSchuljahr 2016/17, 2016/17 Schwaben < 15 % (3) < 25 % (5) < 35 % (2) >= 35 % (4) Donau-Ries 18,1

Dillingen a.d.Donau 18,1 Aichach-Friedberg 16,6 Stadt Augsburg Günzburg 53,8 Neu-Ulm 22,9 33,8 Augsburg 23,0

Unterallgäu Anteil der Schulanfänger 14,0 mit Migrationshintergrund im Schuljahr 2016/17: Stadt Memmingen 46,0 Stadt Kaufbeuren - in Schwaben: 27,0 % 43,6 - in Bayern: 24,7 % Stadt Kempten (Allgäu) 44,7

Lindau (Bodensee) Ostallgäu 26,4 10,2

Oberallgäu 13,2

Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Kultusministeriums Quelle: SAGS 2015

144 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Kinder in Armut

9. Kinder und Heranwachsende in Armut

Die Sozialraumanalyse verfolgt mit ihrem Ansatz und ihrer Ausgestaltung die Intention, die Inanspruchnahme von Jugendhilfeleistungen im Kontext der sozialstrukturellen Gegebenheiten der Gemeinden eines Landkreises zu beleuchten und zu analysieren. Die sozioökonomische Si- tuation der Familien, in denen die Kinder heranwachsen, stellt dabei einen zentralen Indikator zur Identifikation aktueller und möglicher künftiger Brennpunkte dar.

Noch vor einigen Jahren stellte das Thema „Kinder und Heranwachsende in Armut“ ein in der Öffentlichkeit hoch beachtetes Thema dar, das jedoch in der aktuellen politischen Diskussion kaum mehr Niederschlag findet. Der „Bericht zur Armutsentwicklung in Deutschland 2017“21 zeigt jedoch mit weiter steigender Armutsbetroffenheit der Bevölkerung die Bedeutung des Themas in Deutschland.

Exkurs: „Worüber reden wir, wenn wir von Armut reden?“

„Wenn in Deutschland von Kinderarmut die Rede ist, wird auf das Konzept der relativen Armut Bezug genommen. Relative Armut liegt dann vor, wenn eine Person mit weniger als der Hälfte des durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommens auskommen muss. Einem Beschluss des EU- Gipfels im belgischen Laeken aus dem Jahr 2001 folgend wurde das System der Armutsmes- sung umgestellt. An die Stelle der alten tritt die neue OECD-Skala, das arithmetische Mittel als Durchschnittsmaß wird durch den Median ersetzt und die Armutsgrenze wird von 50 % auf 60 % angehoben, wobei auf dieser Grundlage nicht mehr von Armut, sondern von Armutsrisiko gesprochen wird“.22

Als Armutsrisiken – im Sinne von Risikofaktoren, die zu Armut führen können – werden bezeich- net: „Arbeitslosigkeit, Migrationshintergrund, geringe Erwerbsintegration der Mütter, Trennung und Scheidung, geringe schulische und berufliche Bildung“. Diese Risiken werden verstärkt durch Sprachdefizite, mangelnde Kompetenzen im Hinblick auf Haushalt, Umgang mit monetären und zeitlichen Ressourcen, der Erziehungserfahrung sowie das Fehlen unter- stützender Infrastruktur.

Ein wesentliches Indiz für Kinderarmut ist die relative Einkommensarmut bezogen auf die wirt- schaftliche Situation des Haushalts, in dem das Kind lebt. Daneben steht der Begriff der Kinder- armut auch für eine materielle Armut bzw. Unterversorgung des Kindes abhängig von der wirt- schaftlichen Lage des Haushaltes.

21 Der Partitätische Gesamtverband (Hg.), http://www.der- paritaetische.de/schwerpunkte/armutsbericht/download-armutsbericht. 22 Bundesjugendkuratorium, Kinderarmut in Deutschland, München 2009.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 145 Kinder in Armut Sozialraumanalyse

Die Ergebnisse aktueller Untersuchungen, die die relative Armut in unserer Gesellschaft in den Fokus nehmen, sind alarmierend. Aus methodischer Sicht ist zwar zunächst anzumerken, dass hier unterschiedliche Indikatorensets verwendet werden und auf unterschiedliche Datenbasen zurückgegriffen wird, sodass die Ergebnisse nicht deckungsgleich sind, sie weisen aber wohl in die gleiche Richtung:  „Die Kinderarmut bleibt in Deutschland weiterhin auf sehr hohem Niveau weitgehend- stabil. Die Armutsquote der Minderjährigen ist von 2005 bis 2015 um 0,2 Prozentpunkte auf 19,7 Prozent gestiegen.“23 Für Bayern ergibt sich ein u-förmiger Verlauf wie die nachfolgende Übersicht zeigt.

Darstellung 104: Armutsgefährdungsquoten in Bayern, 2016

Jahr Merkmal 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Insgesamt 11,4 10,9 11,0 10,8 11,1 10,8 11,1 11,0 11,3 11,5 11,6 12,1

Unter 18 Jahre 13,9 12,8 12,8 12,2 12,5 11,6 11,6 11,6 11,6 11,9 12,3 13,1 Quelle: Ergebnisse des Mikrozensus. Ab 2011 basiert die Hochrechnung auf den fortgeschriebenen Ergebnissen des Zensus 2011. Durch Effekte der Umstellung auf eine neue Stichprobe sowie durch Sondereffekte im Kontext der Bevölkerungsentwicklung ist die Vergleichbarkeit der Mikrozensusergebnisse für das Berichtsjahr 2016 mit den Vorjahren eingeschränkt.

 „Die SGB II-Statistiken belegen zweifelsfrei: Kinder sind und bleiben in Deutschland ein Armutsrisiko. Die Kinderarmut in Deutschland stellt sich statistisch zum einen als eine Armut von allein Erziehenden, kinderreicher und/oder arbeitsloser bzw. langzeitarbeitslo- ser Eltern dar, und zwar, ohne dass man in den letzten zehn Jahren von irgendeiner sig- nifikanten Verbesserung der Situation sprechen könnte.“24  Hauptrisikogruppen sind allein Erziehende mit einer Quote von 43,8 %, Familien mit drei und mehr Kindern (25,2 %), Erwerbslose (59,0 %), Menschen mit niedrigem Qualifikati- onsniveau (31,5 %), Ausländer (33,7 %) oder Menschen mit Migrationshintergrund ge- nerell (27,7 %).

Auch wenn der Anteil der Menschen, die von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht sind, in Deutschland deutlich geringer ist als in anderen europäischen Ländern, ist die absolute Zahl von 16,0 Millionen Menschen in Deutschland dennoch hoch. Von den unter 16-Jährigen in Deutsch- land sind fast 2,3 Millionen von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht (Stand: 2016).25

23 Der Paritätische (Hg.): Menschenwürde ist Menschenrecht. Bericht zur Armutsentwicklung in Deutschland 2017, http://www.der-paritaetische.de/schwerpunkte/armutsbericht/download-armutsbericht, abgerufen im April 2018. 24 Ebd. 25 Vgl. Europäische Union, http://appsso.eurostat.ec.europa.eu/nui/show.do?data-set=ilc_peps01&lang=de, abgerufen im April 2018.

146 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Kinder in Armut

Armutsgefährdungsquoten Darstellung 105: Armutsgefährdungsquoten in Bayern nachnach Raumordnungsregionen, den 18 Raumordnungsregionen 2016 < 12,0 % (8) Bayern < 13,0 % (3) < 14,0 % (6) Main-Rhön >= 14,0 % (3) 12,7 Oberfranken-Ost 16,0 Bayerischer Untermain Oberfranken-West 12,2 Würzburg 13,4 1 Anteil der Personen mit einem 13,6 Oberpfalz-Nord Minimum: 13,1 Äquivalenzeinkommen von weniger als 60 % München 8,7 % des Medians der Äquivalenzeinkommen der Industrieregion Mittelfranken Bevölkerung in Privathaushalten am Ort der Maximum: 15,8 Hauptwohnung je 100 Personen. Das Äquivalenzeinkommen wird auf Basis Westmittelfranken Donau-Wald 16,4 % der neuen OECD-Skala berechnet. 11,1 Bayern: 12,1 % 12,9 Ostwürttemberg Donau-Wald 11,6 16,4 9,4 Badenwürttemberg Augsburg Landshut 11,8 13,2 2 Raumordnungsregionen stellen Donau-Iller (BY) München das Beobachtungs- und Analyseraster der Donau-Iller (BW) 13,5 8,7 Bundesraumordnung auf Basis der Stadt- 11,9 und Landkreise dar. Südostoberbayern 10,8 - Armutsgefährdungsquote gemessen Allgäu Oberland am Bundesmedian 13,0 10,5 in Prozent, Bezugsjahr 2016

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018, nach Daten aus der Sozialberichterstattung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder

Innerhalb Bayerns liegen die Armutsgefährdungsquoten in den wirtschaftsstarken Regionen München (8,7 %), Ingolstadt (9,4 %) und Oberland (10,5 %) am niedrigsten, in den nördlichen Raumordnungsregionen Oberfranken-Ost (16,0 %), und der Industrieregion Mittelfranken (15,8 %) sowie der östlichen Raumordnungsregion Donau-Wald (16,4 %) am höchsten. Der Landkreis Dillingen a.d.Donau bildet gemeinsam mit den Landkreisen Aichach-Friedberg, Augs- burg und Donau-Ries sowie mit der Kreisfreien Stadt Augsburg die Planungsregion Augsburg. Mit 11,8 % liegt die Quote dieser Planungsregion unter der bayerischen Vergleichsquote von 12,1 %. Die Armutsgefährdungsquote in der Planungsregion Augsburg sank insbesondere im letzten verfügbaren Analysejahr 2016 gegenüber den beiden Vorjahren deutlich (vgl. Darstellung 106).

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 147 Kinder in Armut Sozialraumanalyse

Darstellung 106: Entwicklung der Armutsgefährdungsquoten in den Planungsregionen Augsburg, Donau-Iller (BW) und Ostwürttemberg im Vergleich zu Bayern, 2008 – 2016, in Prozent

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Bayern 10,8 11,1 10,8 11,1 11,0 11,3 11,5 11,6 12,1 Augsburg 12,4 10,8 10,2 10,6 11,0 11,8 12,9 12,8 11,8 Donau-Iller (BW) 8,9 9,4 8,4 8,4 8,2 8,9 10,5 11,0 11,9 Ostwürttemberg 10,6 10,5 10,0 11,1 11,9 11,7 10,6 11,5 11,6 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018, nach Daten aus der Sozialberichterstattung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder

Die mit Abstand höchsten Armutsgefährdungsquoten zeigen sich innerhalb Bayerns und unter- schieden nach den Altersklassen für die Gruppe der 18- bis unter 25-Jährigen sowie für die über 64-Jährigen. Im Jahr 2016 liegt diese bei 18,0 % bzw. 17,6 %.

Für die Interpretation der Armutsgefährdungsquoten in der Planungsregion Augsburg – zu der der Landkreis Dillingen a.d.Donau gehört – sind die strukturellen Dispariäten zwischen der Stadt Augsburg, dem angrenzenden Umland und den eher ländlichen Regionen der Landkreise Dillingen a.d.Donau und Donau-Ries zu beachten. So stellt der Landkreis Dillingen a.d.Donau nur rund 10,5 % der Einwohner/innen der Raumordnungsregion. Ein Vergleich der Armutsge- fährdungsquoten (vgl. Darstellungen 105 und 106) mit den hierzu affinen Indikatoren, wie Ein- kommen, SGB II-Bezug und Arbeitslosigkeit (vgl. folgende Darstellungen) zeigt, dass die Ar- mutsgefährdungsquote in der Raumordnungsregion Augsburg bezogen auf den Landkreis Dillin- gen a.d.Donau nicht zuletzt von der Stadt Augsburg und den angrenzenden Landkreisen beein- flußt wird.

Die wirtschaftliche Lage der Bevölkerung des Landkreises Dillingen a.d.Donau innerhalb der Raumordnungsregion Augsburg (vgl. die Darstellungen 105 bis 115) stellt sich im Vergleich un- terschiedlich dar: Das mittlere monatliche Haushaltsnettoeinkommen liegt mit 4.222 € etwas unter dem bayerischem Niveau von 4.265 €. Weitaus geringer fällt der Anteil an Haushalten mit einem monatlichen Einkommen von unter 1.500 € aus. Dieser liegt im Landkreis Dillingen a.d.Donau bei 24,5 %, in Bayern beträgt der entsprechende Vergleichswert 27,3 %. Darüber hinaus zeichnet sich der Landkreis durch eine deutlich geringe Arbeitslosenquote (1,7 %) wie auch Jugendarbeitslosigkeit (0,9 %) im gesamtbayerischen Vergleich (2,6 % bzw. 1,4 %) aus. Das Oberzentrum Augsburg als Großstadt schneidet hier gegenüber Bayern schlechter ab.

Ebenso ergibt sich für den Landkreis Dillingen a.d.Donau im Bereich der SGB II–Leistungen (ins- gesamt: 3,3 %, unter 3-Jährige: 6,9 %, unter 15-Jährige: 5,4 %) eine spürbar geringere Ab- hängigkeit als in Bayern bzw. in der Stadt Augsburg. Vergleicht man den Landkreis Dillingen a.d.Donau im Bereich der SGB II–Leistungen jedoch mit anderen, eher ländlichen Landkreisen z. B. in Schwaben, so ergeben sich für den Landkreis Dillingen a.d.Donau relativ hohe Inan- spruchnahmequoten, gerade bei den Altergsgruppen der unter 15-Jährigen.

148 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Kinder in Armut

Die Folgen von Armut im Lebenslauf sind vielfältig und betreffen verschiedenste Bereiche. Unter anderem wird die gesundheitliche Entwicklung vom sozioökonomischen Hintergrund der Familie maßgeblich mitbestimmt26, aber auch die Bildungschancen und damit – langfristig – sowohl die soziale Teilhabe junger Menschen am gesellschaftlichen Leben wie auch – aus volkswirtschaft- licher Sicht – das künftige Potenzial an Arbeits- und Fachkräften.

Insgesamt kann konstatiert werden, dass sich die gegenwärtige Situation im Landkreis Dillingen a.d.Donau insbesondere im Vergleich zu Bayern relativ günstig darstellt.

Zur Verdeutlichung wird in den nachfolgenden Darstellungen 105 bis 115 die Situation im Land- kreis insgesamt mit Landkreisen und Kreisfreien Städten aus Südbayern verglichen.

DarstellungMittlere monaltiche 107: Kaufkraft Mittlere monatliche Kaufkraft (mittleres Monatsnettoeinkommen) je Haushalt in Euro, 2016je Haushalt in Euro, Anfang 2017 < 4.000 € (14) < 4.300 € (10) < 4.600 € (12) LK Straubing-Bogen LK Regen < 4.900 € (5) 4.419 3.684 >= 4.900 € (8) LK Eichstätt 5.039 SK LK Freyung-Grafenau SK Ingolstadt LK LK Donau-Ries 3.843 3.756 4.341 4.232 4.399 LK 4.020 LK Neuburg-Schrobenhausen SK Landshut SK 4.532 3.888 3.275 LK Dillingen a.d.Donau LK a.d.Ilm LK Dingolfing-Landau 4.222 4.932 4.286 LK Aichach-Friedberg LK Passau LK Landshut LK Rottal-Inn 4.067 4.624 LK 4.545 4.075 LK Günzburg SK Augsburg LK 4.374 4.748 3.604 5.194 LK LK Neu-Ulm 5.232 LK Mühldorf a.Inn 4.328 LK Augsburg LK Fürstenfeldbruck SK München 4.320 LK Altötting 4.482 5.101 4.465 4.216 - Name des Landkreises/ LK der Krfr. Stadt 5.610 - Mittlere monatliche Kaufkraft LK Unterallgäu LK Landsberg am Lech je Haushalt in Euro 4.537 4.899 LK München SK Memmingen LK LK 5.777 LK Rosenheim 3.876 4.273 SK Kaufbeuren 6.095 4.633 3.523 LK Bad Tölz-Wolfratshausen SK Rosenheim SK Kempten (Allgäu) LK Weilheim-Schongau 4.595 3.865 3.545 4.222 LK Miesbach LK Ostallgäu 4.691 LK LK Lindau (Bodensee) 4.189 3.867 3.959 LK Garmisch-Partenkirchen LK Oberallgäu 3.830 3.981 Mittlere monatliche Kaufkraft je Haushalt in Bayern: 4.265 €

Quelle:Quelle: SAGS 2010Jugendhilfeplanung im Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018, nach Daten von Nexiga, erschienen 2018

26 Vgl. z. B.: Voigtländer, S., Berg-Beckhoff, G., Razum, O., Gesundheitliche Ungleichheit. Der Beitrag kontextuel- ler Merkmale, Frankfurt/Main u. a.O. 2008; Richter, M., Gesundheit und Gesundheitsverhalten im Jugendalter. Der Einfluss sozialer Ungleichheit, Wiesbaden 2005; Lampert, R., Hagen, C., Heizmann, B., Gesundheitliche Un- gleichheit bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland, Berlin 2010.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 149 Kinder in Armut Sozialraumanalyse

Darstellung 108: Anteil der Haushalte mit Monatsnettoeinkommen unter 1.500 € Anteil der Haushalte mit einemin MonatsnettoeinkommenProzent, Anfang 2017 von unter 1.500 Euro, 2016

< 21 % (12) < 25 % (8) < 29 % (16) LK Straubing-Bogen LK Regen < 33 % (10) 26,9 33,3 >= 33 % (3) LK Eichstätt 19,8 SK Straubing LK Freyung-Grafenau SK Ingolstadt LK Kelheim LK Donau-Ries 29,1 31,5 24,2 29,4 26,4 LK Deggendorf 29,4 LK Neuburg-Schrobenhausen SK Landshut SK Passau 24,0 29,6 33,4 LK Dillingen a.d.Donau LK Pfaffenhofen a.d.Ilm LK Dingolfing-Landau 24,5 21,5 26,6 LK Aichach-Friedberg LK Passau LK Landshut LK Rottal-Inn 29,3 18,3 LK Freising 25,3 28,2 LK Günzburg SK Augsburg LK Dachau 25,4 20,1 36,6 17,9 LK Erding LK Neu-Ulm 18,0 LK Mühldorf a.Inn 24,9 LK Augsburg LK Fürstenfeldbruck SK München 25,1 LK Altötting - Name des Landkreises/ 19,6 16,0 32,3 LK Ebersberg 26,0 der Krfr. Stadt 12,9 - Anteil der Haushalte mit einem LK Unterallgäu LK Landsberg am Lech Monatsnettoeinkommen 24,3 20,6 LK München SK Memmingen LK Traunstein unter 1.500 Euro LK Starnberg 15,0 LK Rosenheim 27,3 25,3 SK Kaufbeuren 9,3 23,2 31,9 LK Bad Tölz-Wolfratshausen SK Rosenheim SK Kempten (Allgäu) LK Weilheim-Schongau 21,0 28,9 31,8 25,3 LK Miesbach LK Ostallgäu 20,6 LK Berchtesgadener Land LK Lindau (Bodensee) 26,8 30,1 27,3 LK Garmisch-Partenkirchen LK Oberallgäu 27,5 27,9 Anteil der Haushalte mit einem Monatsnettoeinkommen unter 1.500 Euro in Bayern: 27,3 %

Quelle: SAGS 2010 Quelle: Jugendhilfeplanung im Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018, nach Daten von Nexiga, erschienen 2018

Darstellung 109: Leistungsberechtigte SGB II-Hilfeempfänger/innen ingesamt je 100 Leistungsberechtigte SGB II-Hilfeempfänger/innen je 100 Einwoher/innen unter 65Einwohner/innen Jahren, Juni 2017 unter 65 Jahren, Juni 2017 < 2,0 % (5) LK Straubing-Bogen LK Regen < 3,0 % (16) 2.054 2.484 < 4,0 % (13) 4,1 LK Eichstätt 2,6 < 5,0 % (6) 1.697 SK Straubing LK Freyung-Grafenau >= 5,0 % (9) SK Ingolstadt LK Donau-Ries 1,6 3.000 1.481 5.706 LK Kelheim 1.908 8,1 LK Deggendorf 2,4 1,8 5,2 2.586 3.308 LK Neuburg-Schrobenhausen 2,6 3,5 SK Passau 1.937 SK Landshut LK Dingolfing-Landau 2.824 LK Dillingen a.d.Donau 1.961 2,5 LK Pfaffenhofen a.d.Ilm 3.338 7,1 2.514 2,5 1.724 6,0 3,3 LK Passau LK Aichach-Friedberg 1,7 LK Landshut LK Rottal-Inn 2.547 5.799 LK Günzburg LK Freising 3.069 3.297 SK Augsburg 2,4 LK Dachau 3,9 2.565 2.851 2,4 3,5 17.784 2.730 LK Erding 2,6 1,9 LK Neu-Ulm 7,6 2,2 2.624 LK Mühldorf a.Inn 5.012 LK Augsburg LK Fürstenfeldbruck SK München 2,3 4.337 LK Altötting 3,7 6.486 7.307 76.036 4,8 3.650 - Name des Landkreises/der Krfr. Stadt 3,3 4,3 6,3 LK Ebersberg 4,3 - Leistungsberechtigte (SGB II) LK Unterallgäu LK Landsberg am Lech 2.472 unter 65 Jahren, absolut 2.143 2.977 LK München 2,2 LK Rosenheim - Leistungsberechtigte (SGB II) SK Memmingen LK Starnberg unter 65 Jahren, je 100 1,9 3,1 8.349 5.278 LK Traunstein 1.525 2.774 unter 65-Jährige SK Kaufbeuren 3,1 2,6 4.123 4,5 2,7 2.322 3,0 7,0 LK Bad Tölz-Wolfratshausen SK Rosenheim SK Kempten (Allgäu) LK Weilheim-Schongau 2.998 3.461 3.037 3.630 3,0 LK Miesbach 5,8 LK Ostallgäu 1.729 6,9 3,4 LK Berchtesgadener Land LK Lindau (Bodensee) 2.884 2,3 2.979 1.972 2,6 LK Garmisch-Partenkirchen 3,7 3,1 LK Oberallgäu 3.086 2.989 4,7 2,5 Leistungsberechtigte (SGB II) unter 65 Jahren, absolut in Bayern: 453.536 Leistungsberechtigte (SGB II) unter 65 Jahren je 100 unter 65-Jährige in Bayern: 4,4 %

Quelle:Quelle: SAGS 2010Jugendhilfeplanung im Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018, nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, Stand: März 2018

150 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Kinder in Armut

DarstellungNEF SGB II-Hilfeempfänger/innen 110: Nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte (NEF) von SGB II-HilfenNEF = Nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte je 100 Einwoher/innen unter 15 Jahren,unter Juni 15 2017 Jahren je 100 Einwohner/innen unter 15 Jahren, Juni 2017 < 3,0 % (6) < 4,0 % (14) LK Straubing-Bogen LK Regen < 5,0 % (5) 531 619 6,5 < 6,0 % (7) LK Eichstätt 3,8 < 7,0 % (4) 474 SK Straubing LK Freyung-Grafenau SK Ingolstadt >= 7,0 % (13) LK Donau-Ries 2,4 720 355 1.571 LK Kelheim 489 13,1 LK Deggendorf 3,7 2,6 8,5 598 852 LK Neuburg-Schrobenhausen 3,5 5,6 SK Passau 553 SK Landshut LK Dingolfing-Landau 655 LK Dillingen a.d.Donau 450 4,0 LK Pfaffenhofen a.d.Ilm 874 12,1 709 3,6 410 9,8 5,4 LK Passau LK Aichach-Friedberg 2,3 LK Landshut LK Rottal-Inn 747 1.588 LK Günzburg LK Freising 729 919 SK Augsburg 3,9 LK Dachau 6,6 716 680 3,3 5,8 4.708 773 LK Erding 4,2 2,7 LK Neu-Ulm 12,9 3,5 749 LK Mühldorf a.Inn 1.372 LK Augsburg LK Fürstenfeldbruck 3,7 1.154 SK München LK Altötting - Name des Landkreises/der Krfr. Stadt 5,8 1.810 2.244 21.714 7,3 992 - Nicht erwerbsfähige Leistungs- 5,2 7,1 11,3 LK Ebersberg 6,6 berechtigte (SGB II) unter LK Unterallgäu LK Landsberg am Lech 636 15 Jahren, absolut 541 695 LK München 3,0 LK Rosenheim - Nicht erwerbsfähige Leistungs- SK Memmingen LK Starnberg 2,8 4,1 2.540 1.398 LK Traunstein berechtigte (SGB II) unter 420 780 SK Kaufbeuren 4,8 3,9 954 15 Jahren, je 100 7,1 3,9 570 4,1 unter 15-Jährige 9,9 LK Bad Tölz-Wolfratshausen SK Rosenheim SK Kempten (Allgäu) LK Weilheim-Schongau 836 964 766 961 4,7 LK Miesbach 8,9 LK Ostallgäu 435 11,5 5,1 LK Berchtesgadener Land LK Lindau (Bodensee) 767 3,2 841 549 3,9 LK Garmisch-Partenkirchen 6,4 5,1 LK Oberallgäu 876 769 8,1 Nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte (SGB II) unter 15 Jahren, 3,8 absolut in Bayern: 122.817 Nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte (SGB II) unter 15 Jahren je 100 unter 15-Jährige in Bayern: 7,1 %

Quelle: SAGS 2010 Quelle: Jugendhilfeplanung im Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018, nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, Stand: März 2018

Darstellung 111: Nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte (NEF) von SGB II-Hilfen NEF SGB II-Hilfeempfänger/innen NEF = Nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte je 100 Einwoher/innen unter 3 Jahren,unter Juni 3 2017 Jahren je 100 Einwohner/innen unter 3 Jahren, Juni 2017 < 4,0 % (9) LK Regen < 5,0 % (12) LK Straubing-Bogen 123 142 < 6,0 % (6) 4,6 7,3 < 7,0 % (5) LK Eichstätt 133 SK Straubing LK Freyung-Grafenau < 8,0 % (5) SK Ingolstadt LK Donau-Ries 3,2 154 81 >= 8,0 % (12) 362 LK Kelheim 100 13,2 LK Deggendorf 4,2 2,8 8,5 153 177 LK Neuburg-Schrobenhausen 4,5 5,9 SK Passau 127 SK Landshut LK Dingolfing-Landau 156 LK Dillingen a.d.Donau 93 4,4 LK Pfaffenhofen a.d.Ilm 174 13,2 175 3,8 80 8,8 6,9 LK Passau LK Aichach-Friedberg 2,1 LK Landshut LK Rottal-Inn 160 345 LK Günzburg LK Freising 175 203 SK Augsburg 4,1 LK Dachau 7,3 158 169 3,9 6,5 994 161 LK Erding 4,7 3,1 LK Neu-Ulm 11,8 3,6 179 LK Mühldorf a.Inn 330 LK Augsburg LK Fürstenfeldbruck SK München 4,3 236 LK Altötting 6,8 - Name des Landkreises/der Krfr. Stadt 421 461 4.718 7,2 252 - Nicht erwerbsfähige Leistungs- 5,9 7,3 9,7 LK Ebersberg 8,2 berechtigte (SGB II) unter LK Unterallgäu LK Landsberg am Lech 137 3 Jahren, absolut 130 171 LK München 3,2 LK Rosenheim - Nicht erwerbsfähige Leistungs- SK Memmingen LK Starnberg 3,2 5,3 527 355 LK Traunstein berechtigte (SGB II) unter 110 169 SK Kaufbeuren 5,1 5,0 219 3 Jahren, je 100 8,5 4,7 134 4,7 unter 3-Jährige 11,0 LK Bad Tölz-Wolfratshausen SK Rosenheim SK Kempten (Allgäu) LK Weilheim-Schongau 214 277 214 199 6,0 LK Miesbach 10,9 LK Ostallgäu 112 15,3 5,3 LK Berchtesgadener Land LK Lindau (Bodensee) 174 4,2 215 143 4,4 LK Garmisch-Partenkirchen 7,9 6,6 LK Oberallgäu 230 200 10,1 4,7 Nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte (SGB II) unter 3 Jahren, absolut in Bayern: 27.417 Nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte (SGB II) unter 3 Jahren je 100 unter 3-Jährige in Bayern: 7,5 % Quelle: SAGS 2010 Quelle: Jugendhilfeplanung im Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018, nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, Stand: März 2018

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 151 Kinder in Armut Sozialraumanalyse

Darstellung 112: Nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte (NEF) von SGB II-Hilfen zwischen 3 bis unter 6 Jahren je 100 Einwohner/innen zwischen NEF SGB II-Hilfeempfänger/innen NEF = Nicht erwerbsfähige je 100 Einwoher/innen 3 bis unter3 bis 6 Jahren, unter Juni 20176 Jahren, Juni 2017 Leistungsberechtigte < 4,0 % (13) < 5,0 % (10) < 6,0 % (7) LK Straubing-Bogen LK Regen 121 < 7,0 % (4) 107 6,8 < 8,0 % (4) LK Eichstätt 4,1 >= 8,0 % (11) 101 SK Straubing LK Freyung-Grafenau SK Ingolstadt LK Donau-Ries 2,5 133 63 345 LK Kelheim 93 12,6 LK Deggendorf 3,5 2,6 9,4 103 181 LK Neuburg-Schrobenhausen 3,1 6,0 SK Passau 140 SK Landshut LK Dingolfing-Landau 136 LK Dillingen a.d.Donau 88 5,1 LK Pfaffenhofen a.d.Ilm 190 12,9 133 3,7 84 10,7 5,4 LK Passau LK Aichach-Friedberg 2,3 LK Landshut LK Rottal-Inn 167 346 LK Günzburg LK Freising 162 176 SK Augsburg 4,4 LK Dachau 7,3 141 145 3,8 5,9 981 155 LK Erding 4,4 2,8 LK Neu-Ulm 13,6 3,5 173 LK Mühldorf a.Inn 295 LK Augsburg LK Fürstenfeldbruck SK München 4,4 262 LK Altötting - Name des Landkreises/der Krfr. Stadt 6,4 383 491 4.777 8,5 207 - Nicht erwerbsfähige Leistungs- 5,5 7,5 11,7 LK Ebersberg 7,2 berechtigte (SGB II) zwischen LK Unterallgäu LK Landsberg am Lech 136 3 bis unter 6 Jahren, absolut 115 149 LK München 3,2 LK Rosenheim - Nicht erwerbsfähige Leistungs- SK Memmingen LK Starnberg berechtigte (SGB II) zwischen 3,0 4,6 555 288 LK Traunstein 81 184 3 bis unter 6 Jahren, je 100 SK Kaufbeuren 5,4 4,1 196 7,2 4,9 der 3- bis unter 6-Jährigen 123 4,4 11,3 LK Bad Tölz-Wolfratshausen SK Rosenheim SK Kempten (Allgäu) LK Weilheim-Schongau 171 209 143 205 5,0 LK Miesbach 8,9 LK Ostallgäu 85 13,1 5,5 LK Berchtesgadener Land LK Lindau (Bodensee) 148 3,4 174 115 4,0 LK Garmisch-Partenkirchen 6,8 5,7 LK Oberallgäu 171 157 8,2 Nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte (SGB II) zwischen 3 bis unter 6 Jahren, 4,1 absolut in Bayern: 25.840 Nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte (SGB II) zwischen 3 bis unter 6 Jahren je 100 der 3- bis unter 6-Jährigen in Bayern: 7,6 %

Quelle: SAGS 2010 Quelle: Jugendhilfeplanung im Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018, nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, Stand: März 2018

Darstellung 113: Nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte (NEF) von SGB II-Hilfen zwischen 6 bis unter 15 Jahren je 100 Einwohner/innen zwischen 6 bis NEF SGB II-Hilfeempfänger/innen NEF = Nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte je 100 Einwoher/innen 6 bis unterunter 15 Jahren, 15 Juni Jahren, 2017 Juni 2017 < 3,0 % (8) < 4,0 % (15) LK Straubing-Bogen LK Regen < 5,0 % (6) 301 356 < 6,0 % (5) 3,5 6,2 < 7,0 % (5) LK Eichstätt 240 SK Straubing LK Freyung-Grafenau >= 7,,0 % (10) SK Ingolstadt LK Donau-Ries 2,1 433 211 864 LK Kelheim 296 13,1 LK Deggendorf 3,6 2,6 8,2 342 494 LK Neuburg-Schrobenhausen 3,3 5,3 SK Passau 286 SK Landshut LK Dingolfing-Landau 363 LK Dillingen a.d.Donau 269 3,5 LK Pfaffenhofen a.d.Ilm 510 11,5 401 3,5 246 9,8 4,9 LK Passau LK Aichach-Friedberg 2,3 LK Landshut LK Rottal-Inn 420 897 LK Günzburg LK Freising 392 540 SK Augsburg 3,7 LK Dachau 6,1 417 366 2,9 5,5 2.733 457 LK Erding 4,0 2,4 LK Neu-Ulm 13,1 3,5 397 LK Mühldorf a.Inn 747 LK Augsburg LK Fürstenfeldbruck SK München 3,3 656 LK Altötting - Name des Landkreises/der Krfr. Stadt 5,2 1.006 1.292 12.219 7,0 533 - Nicht erwerbsfähige Leistungs- 4,8 6,9 11,8 LK Ebersberg 5,9 berechtigte (SGB II) zwischen LK Unterallgäu LK Landsberg am Lech 363 6 bis unter 15 Jahren, absolut 296 375 LK München 2,8 LK Rosenheim - Nicht erwerbsfähige Leistungs- SK Memmingen LK Starnberg 2,5 3,5 1.458 755 LK Traunstein berechtigte (SGB II) zwischen 229 427 SK Kaufbeuren 4,6 3,4 539 6 bis unter 15 Jahren, je 100 6,5 3,4 313 3,8 der 6- bis unter 15-Jährigen 9,1 LK Bad Tölz-Wolfratshausen SK Rosenheim SK Kempten (Allgäu) LK Weilheim-Schongau 451 478 409 557 4,2 LK Miesbach 8,1 LK Ostallgäu 238 9,6 4,9 LK Berchtesgadener Land LK Lindau (Bodensee) 445 2,9 452 291 3,7 LK Garmisch-Partenkirchen 5,8 4,4 LK Oberallgäu 475 412 7,3 Nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte (SGB II) zwischen 6 bis unter 15 Jahren, 3,4 absolut in Bayern: 69.560 Nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte (SGB II) zwischen 6 bis unter 15 Jahren je 100 der 6- bis unter 15-Jährigen in Bayern: 6,8 % Quelle:Quelle: SAGS 2010Jugendhilfeplanung im Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018,

152 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Kinder in Armut

nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, Stand: März 2018

ZahlDarstellung der Arbeitslosen 114: insgesamt Zahl und Arbeitslosenquote der Arbeitslosen insgesamt und Arbeitslosenquote je 100 je 100 Einw ohner zw . 18 und unterEinwohner/innen 65 Jahren, Juni 2017 zwischen 18 und unter 65 Jahren, Juni 2017 < 1,8 % (10) < 2,0 % (8) < 2,2 % (11) LK Straubing-Bogen LK Regen < 2,4 % (4) 1.150 1.184 < 2,6 % (3) LK Eichstätt 1,8 2,4 >= 2,6 % (13) 992 SK Straubing LK Freyung-Grafenau SK Ingolstadt LK Kelheim LK Donau-Ries 1,2 1.116 966 2.366 1.609 1.353 3,7 LK Deggendorf 1,9 1,6 2,7 2,1 1.573 LK Neuburg-Schrobenhausen SK Landshut 2,1 SK Passau 1.072 1.174 1.525 LK Dingolfing-Landau LK Dillingen a.d.Donau 1,8 LK Pfaffenhofen a.d.Ilm 3,4 3,5 1.023 1.219 1.403 2,3 1,7 1,5 LK Passau LK Aichach-Friedberg LK Landshut LK Rottal-Inn 1.515 2.859 LK Günzburg LK Freising 2.052 1.693 SK Augsburg 1,8 LK Dachau 2,4 1.316 1.973 2,1 2,3 8.507 1.827 LK Erding 1,7 1,7 LK Neu-Ulm 4,5 1,9 1.365 LK Mühldorf a.Inn 2.187 LK Augsburg LK Fürstenfeldbruck SK München 1,5 2.115 LK Altötting 2,0 3.229 - Name des Landkreises/der Krfr. Stadt 2.880 34.966 3,0 1.916 2,1 LK Ebersberg - Zahl der Arbeitslosen ingesamt, 2,2 3,6 2,8 1.378 absolut LK Unterallgäu LK Landsberg am Lech 1,6 - Arbeitslosenquote insgesamt 1.392 1.610 LK München SK Memmingen LK Rosenheim LK Traunstein je 100 Einwohner/innen zwischen 1,6 2,2 LK Starnberg 4.656 799 2.369 18 und unter 65 Jahren SK Kaufbeuren 1.715 2,2 3.164 3,0 2,2 1.057 2,2 2,0 4,0 LK Bad Tölz-Wolfratshausen SK Rosenheim SK Kempten (Allgäu) LK Weilheim-Schongau 1.560 1.510 1.334 1.700 2,0 LK Miesbach 3,2 LK Ostallgäu 1.157 3,8 2,1 LK Berchtesgadener Land LK Lindau (Bodensee) 1.646 1,9 1.712 923 1,9 LK Garmisch-Partenkirchen 2,7 1,9 LK Oberallgäu 1.313 2.058 2,5 2,2 Arbeitslosenquote insgesamt je 100 Einwohner/innen zwischen 18 und unter 65 Jahren in Bayern: 2,6 %

Quelle: SAGS 2010 Quelle: Jugendhilfeplanung im Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018, nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, Stand: März 2018

Darstellung 115: Zahl der jugendlichen Arbeitslosen (15 bis unter 25 Jahre) und Jugendarbeits-

Zahl der jugendlichen Arbeitslosen undlosenquote Arbeitslosenquote je 100 Einwohner/innen zwischen 15 bis unter 25 Jahren, je 100 Einw ohner zw . 15 und unter 25Juni Jahren, 2017 Juni 2017 < 0,8 % (5) < 1,0 % (9) < 1,2 % (10) LK Straubing-Bogen LK Regen < 1,4 % (8) 125 125 < 1,6 % (5) LK Eichstätt 1,1 1,5 SK Straubing >= 1,6 % (12) 120 LK Freyung-Grafenau SK Ingolstadt LK Kelheim 136 LK Donau-Ries 0,8 90 268 211 2,7 110 LK Deggendorf 1,0 0,7 1,9 1,5 108 LK Neuburg-Schrobenhausen SK Landshut 0,8 SK Passau 146 166 LK Dingolfing-Landau 129 LK Dillingen a.d.Donau 1,3 LK Pfaffenhofen a.d.Ilm 2,1 1,7 95 131 183 1,7 0,9 0,9 LK Passau LK Aichach-Friedberg LK Rottal-Inn LK Landshut 308 153 LK Freising 150 LK Günzburg SK Augsburg LK Dachau 240 1,5 107 1,0 214 1,4 1,1 741 183 LK Erding 0,7 1,0 LK Neu-Ulm 2,1 1,1 101 LK Mühldorf a.Inn 169 LK Augsburg LK Fürstenfeldbruck SK München 0,6 222 LK Altötting - Name des Landkreises/der Krfr. Stadt 0,9 373 252 1.958 1,7 LK Ebersberg 213 - Zahl der Arbeitslosen zwischen 1,4 1,1 1,3 170 1,8 15 und unter 25 Jahren, absolut LK Landsberg am Lech LK Unterallgäu 1,1 - Arbeitslosenquote zwischen 159 203 LK München SK Memmingen LK Rosenheim LK Traunstein 15 und unter 25 Jahren, 1,4 LK Starnberg 314 85 1,0 248 je 100 Einwohner/innen zwischen SK Kaufbeuren 142 0,9 343 1,8 1,3 15 und unter 25 Jahren 92 1,0 1,2 2,0 LK Bad Tölz-Wolfratshausen SK Rosenheim SK Kempten (Allgäu) LK Weilheim-Schongau 172 146 1,2 LK Miesbach 165 LK Ostallgäu 143 1,8 105 2,3 0,9 LK Berchtesgadener Land LK Lindau (Bodensee) 165 1,0 126 100 1,0 LK Garmisch-Partenkirchen 1,1 1,1 LK Oberallgäu 126 254 1,3 1,5 Arbeitslosenquote insgesamt je 100 Einwohner/innen zwischen 15 und unter 25 Jahren in Bayern: 1,4 %

Quelle: SAGS 2010

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 153 Kinder in Armut Sozialraumanalyse

Quelle: Jugendhilfeplanung im Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018, nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, Stand: März 2018

Weitere Aspekte zum Thema Armut

Die fortschreitende Auflösung des Normalarbeitsverhältnisses führt zu einem steigenden Anteil von Erwerbslosen sowie zu prekären und befristeten Leih- und Teilzeitarbeitsverhältnissen, die den Beschäftigten und ihren Familienangehörigen kein ausreichendes Einkommen mehr sichern (‚working poor‘) und nur eingeschränkt mit dem Erwerb von Leistungsansprüchen im Sinne des Sozialgesetzbuches verbunden sind. Dabei ist zu beobachten, dass in Deutschland zwar die Zahl der Erwerbstätigen steigt, jedoch die Arbeitszeit je Erwerbstätigen sinkt. Der Grund hierfür liegt in der zunehmenden Zahl von Erwerbstätigen in „atypischen Beschäftigungsverhältnissen, das mindestens eines der folgenden Elemente aufwies: Eine Befristung (2,5 Millionen Personen), eine Teilzeitbeschäftigung mit maximal 20 Wochenstunden (4,9 Millionen Personen), Geringfügigkeit im Sinne des Sozialrechts (2,3 Millionen Personen) oder Zeit- beziehungsweise Leiharbeit (0,7 Millionen Personen).“27 Rund 7 % der in Deutschland lebenden Menschen zwischen 15 und 64 Jahren sind hauptsächlich auf Sozialleistungen angewiesen, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.28

Abgesehen von der Ausbreitung von Niedriglöhnen und geringfügigen Beschäftigungsverhält- nissen ist der Bedeutungsrückgang der „klassischen Normalfamilie“ hervorzuheben. Zwar wächst immer noch der größte Teil der Kinder in Paarhaushalten, allerdings gewinnen staatlich weniger abgesicherte alternative Familienformen wie nicht eheliche Lebensgemeinschaften oder Einelternfamilien an Bedeutung. In Bayern leben im Jahr 2016 fast 80 % aller Minderjährigen mit ihren verheirateten Eltern zusammen, knapp 15 % mit allein erziehenden Elternteilen und gut 6 % mit Eltern in nicht ehelichen Lebensgemeinschaften. Der Anteil der Kinder, die in Familien mit Ehepaaren leben, geht seit Jahren kontinuierlich zurück, vor allem in den ostdeut- schen Bundesländern. Diese Entwicklung ist insofern für die Einkommensverhältnisse relevant, da die sozial- und familienpolitischen Instrumente vornehmlich auf die klassische Form der traditionellen „Ernährer-Familie“ ausgerichtet sind und so an der Lebenswirklichkeit zahlreicher Familien und Kinder vorbeizielen.29

Insgesamt ist das Thema „Kinder und Jugendliche in Armut“ für den Landkreis Dillingen a.d.Donau aktuell vergleichsweise noch von geringer bis allenfalls mittlerer Bedeutung. Es kann jedoch gerade auch z. B. vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen durch den Zuzug von Flüchtlingen in den Landkreis zukünftig eine höhere Brisanz gewinnen.

27 Crößmann, A., Schüller, F., Arbeitsmarkt und Verdienste, in: Statistisches Bundesamt (Destatis), Wissenschafts- zentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) (Hg.), Datenreport 2016, Bonn 2016, S. 133. 28 Ebd. S. 134. 29 Vgl. Bundesjugendkuratorium, Kinderarmut in Deutschland, München 2009.

154 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Kinder in Armut

Die regelmäßige Überprüfung der zur Verfügung stehenden Infrastruktur und die sensible Beo- bachtung der weiteren Entwicklungen im Landkreis sind zentrale Voraussetzungen dafür, dass dies so bleiben kann. Natürlich sind verschiedentliche Rahmenbedingungen (wie beispielsweise konjunkturelle Entwicklungen und deren Auswirkungen z. B. auf die Arbeitslosigkeit) durch den Landkreis weder endgültig absehbar, noch direkt beeinflussbar.

Notwendig und sinnvoll ist es deswegen, ein geeignetes, flexibles Netz an Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten bereitzustellen, das in Familien die sekundären Folgen von (dro- hender) Armut für Kinder und Jugendliche abmildert.

Die Situation in Bezug auf die soziale Lage der Einwohner/innen im Landkreis Dillingen a.d.Donau kann außerdem durch einen Blick auf die Entwicklung und aktuelle Situation der Ver- braucherinsolvenzen je 10.000 Einwohner/innen näher spezifiziert werden. Unter einem Ver- braucherinsolvenzverfahren ist ein vereinfachtes Insolvenzverfahren zur Abwicklung der Zah- lungsunfähigkeit (Insolvenz) einer Privat- oder ehemals selbstständig tätigen Person mit über- schaubaren Vermögensverhältnissen zu verstehen30.

Die nachfolgende Darstellung 116 gibt die Zahl der Verbraucherinsolvenzen in ihrer Entwicklung von 2007 bis 2017 wieder. Im Vergleich zu Bayern zeigt sich für den Landkreis Dillingen a.d.Donau über den gesamten Beobachtungszeitrum hinweg eine schwankende Entwicklung, die sich insbesondere zwischen 2007 und 2013 mal günstiger, mal weniger günstig für den Landkreis darstellt. Ab 2015 ergibt sich für den Landkreis dann eine durchwegs günstigere Situation bzw. Entwicklung der Verbraucherinsolvenzen im Vergleich zu Bayern.

30 Bayerisches Landesamt für Statistik (2017), Statistische Berichte. Insolvenzverfahren in Bayern 2017, München 2018, S. 5.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 155 Kinder in Armut Sozialraumanalyse Verbraucherinsolvenzen je 10.000 Einwohner, 2007 – 2017, in Prozent Darstellung 116: Verbraucherinsolvenzen je 10.000 Einwohner/innen, 2007 – 2017, in Prozent 10

8

6

4

2

0 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Landkreis Dillingen a.d.Donau Bayern

2007 = 100 % Bayern 100 97 95 104 99 90 83 81 74 72 64 2007 = 100 % LK Dillingen a.d.Donau 100 122 111 93 108 71 114 85 59 45 42

Quelle: SAGS 2018 Folie 18 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018, nach Daten des Statistischen Landesamtes Bayern

156 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Exkurs: Haushaltsstrukturdaten

Exkurs: Haushaltsstrukturdaten des Landkreises Dillingen a.d.Donau Die beiden folgenden Darstellungen analysieren die Haushaltsstruktur im Landkreis Dillingen a.d.Donau aus der Sicht der Familien. In der Darstellung 117 wird der Anteil der Haushalte mit minderjährigen Kindern an allen Haushalten wiedergegeben. Die nachfolgende Darstellung 118 enthält den Anteil der Haushalte mit „vielen“ Kindern (drei und mehr), wiederum gemessen an allen Haushalten. In der Analyse zeigt sich, dass die Große Kreisstadt Dillingen a.d.Donau in beiden Analyseformen – anteilig – über relativ wenige Familien verfügt. Dies ist allerdings für eine Kreisstadt mit einem hohen Anteil an Singles und älteren Menschen durchaus typisch.

DarstellungAnteil 117: der HaushalteAnteil der mit Haushalte minderjährigen mit minderjährigen Kindern Kindern an allen Haushalten, anAnfang allen Haushalten,2017 2016 < 23,5 (5) < 25,5 (11) < 27,5 (5) >= 27,5 (6) Bissingen 374 23,0 Zöschingen 76 Ziertheim Lutzingen 23,8 103 124 Finningen Blindheim 23,9 30,6 Syrgenstein 196 183 394 Mödingen Bachhagel 28,0 25,6 Schwenningen 23,7 138 208 24,2 150 Höchstädt a.d. Donau 24,8 21,1 Wittislingen 724 Buttenwiesen Haunsheim 258 23,7 176 24,1 699 Medlingen 28,5 24,8 Dillingen a.d. Donau Binswangen 127 1.977 30,5 Lauingen (Donau) 147 21,6 27,2 Wertingen 1.091 1.038 Bächingen a.d. Brenz 20,4 143 Zusamaltheim 26,2 25,0 128 Gundelfingen a.d. Donau Holzheim Villenbach 25,2 Laugna Aislingen 432 163 846 141 141 22,9 Glött 28,2 29,3 25,5 23,8 116 26,2

- Gemeindenamen Landkreis insgesamt: - Haushalte mit minderjährigen 10.293 Haushalte mit minderjährigen Kindern Kindern, absolut Anteil der Haushalte mit minderjährigen - Anteil der Haushalte mit Kindern an allen Haushalten: 23,8 % minderjährigen Kindern an allen Haushalten Bayern: Anteil der Haushalte mit minderjährigen Kindern an allen Haushalten: 20,8 %

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018, Quelle:nach SAGS Daten 2011 von Nexiga, erschienen 2018

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 157 Exkurs: Haushaltsstrukturdaten Sozialraumanalyse

Gemeinden mit einem relativ hohen Anteil an Familien finden sich dabei vor allem im Osten des Landkreises aber auch in der nördlichen und südlichen Nachbarschaft zur Großen Kreisstadt Dil- lingen a.d.Donau. Relativ wenige Familien – mit Ausnahmen – leben dagegen in Teilen des Zentrums (Siedlungsschwerpunkte entlang der Donau) sowie insbesondere im Westen des Landkreises.

Dieses geografische Muster ist in der Darstellung 118, die den Anteil der Haushalte mit drei und mehr Kindern enthält, etwas ausgeprägter als in der Darstellung 117, die den Anteil der Haus- halte mit minderjährigen Kindern wiedergibt. In der letztgenannten Darstellung finden sich häu- figer „Ausnahmen“ von der beschriebenen „Regel“.

DarstellungAnteil 118: der HaushalteAnteil der mitHaushalte drei und mit mehr drei Kindern und mehr Kindern an allen Haushalten, Anfangan allen 2017 Haushalten, 2016 < 5 (9) < 6 (7) < 7 (9) >= 7 (2) Bissingen 93 5,7 Zöschingen 15 Ziertheim Lutzingen 4,7 22 26 Finningen Blindheim 5,1 6,4 Syrgenstein 43 43 74 Mödingen Bachhagel 6,2 6,0 Schwenningen 4,4 32 57 5,6 37 Höchstädt a.d. Donau 6,1 5,8 Wittislingen 148 Buttenwiesen Haunsheim 43 4,9 32 4,0 160 Medlingen 6,5 4,5 Dillingen a.d. Donau Binswangen 24 291 5,8 Lauingen (Donau) 36 3,2 6,7 Wertingen 160 236 Bächingen a.d. Brenz 3,0 27 Zusamaltheim 6,0 4,7 34 Gundelfingen a.d. Donau Holzheim Villenbach 6,7 Laugna Aislingen 102 45 149 33 37 4,0 Glött 6,7 7,7 7,0 5,6 30 6,8

- Gemeindenamen Landkreis insgesamt: - Haushalte mit 3 und mehr Kindern, 2.029 Haushalte mit 3 und mehr Kindern absolut Anteil der Haushalte mit 3 und mehr Kindern - Anteil der Haushalte mit 3 und an allen Haushalten: 4,7 % mehr Kindern an allen Haushalten Bayern: Anteil der Haushalte mit 3 und mehr Kindern an allen Haushalten: 3,6 %

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018, nach Daten von Nexiga, erschienen 2018 Quelle: SAGS 2011

158 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Exkurs: Schulabgänger/innen

Exkurs: Schulabgänger/innen ohne Mittelschulabschluss Das Bayerische Landesamt für Statistik veröffentlicht in der Fachserie B jährlich den Bericht „Bayerische Schulen im Schuljahr […] Eckzahlen sämtlicher Schularten nach kreisfreien Städten und Landkreisen”. Hier wird auch jährlich die Zahl der Absolvent/innen von allgemeinbildenden Schulen ohne Mittelschulabschluss veröffentlicht. Für den Landkreis Dillingen a.d.Donau wird – im Verhältnis zur Zahl der entsprechenden Altersgruppe – regelmäßig eine relativ geringe Zahl von Absolvent/innen ohne Mittelschulabschluss dokumentiert.

Zu beachten ist hierbei jedoch, dass dieser Wert auch die Absolvent/innen von Förderschulen beinhaltet – unabhängig davon, ob diese einen Abschluss der Schule zur individuellen Lernför- derung erlangt haben oder nicht. Die Darstellung 119 zeigt für die oberbayerischen kreisfreien Städte und Landkreise die Zahl dieser Absolvent/innen und die weiteren Absolvent/innen ohne erlangten Mittelschulabschluss (und ohne erlangten Abschluss der Schule zur individuellen Lern- förderung).

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 159 Exkurs: Schulabgänger/innen Sozialraumanalyse

Darstellung 119: Absolvent/innen von Allgemeinbildenden Schulen ohne Mittelschulabschluss sowie davon Absolvent/innen mit Abschluss der Schule zur individuellen Lernförderung im Schuljahr 2016/2017

Allgemein bildende Schulen insgesamt (mit Wirtschaftsschulen) Ohne Mittelschulabschluss Abschluss der Schule zur und ohne Abschluss individuellen Lern- Ohne Mittelschulab- der Schule zur förderung (jedoch ohne schluss insgesamt individuellen Lern- Mittelschulabschluss) förderung Stadt/Kreis Anzahl In % Anzahl In % Anzahl In %

Städte Augsburg 134 86 % 22 14 % 156 100 %

Städte Kaufbeuren 47 82 % 10 18 % 57 100 %

Städte Kempten 76 100 % 0 0 % 76 100 %

Städte Memmingen 43 83 % 9 17 % 52 100 %

Aichach-Friedberg 47 71 % 19 29 % 66 100 %

Augsburg 97 82 % 22 18 % 119 100 % Dillingen a.d.Donau, 70 100 % 0 0 % 70 100 % GKSt

Günzburg 63 55 % 51 45 % 114 100 %

Neu-Ulm 110 90 % 12 10 % 122 100 %

Lindau (Bodensee) 42 82 % 9 18 % 51 100 %

Ostallgäu 46 84 % 9 16 % 55 100 %

Unterallgäu 20 67 % 10 33 % 30 100 %

Donau-Ries 45 73 % 17 27 % 62 100 %

Oberallgäu 39 81 % 9 19 % 48 100 %

Schwaben 879 82 % 199 18 % 1.078 100 % Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Darstellung 120 gliedert die Absolvent/innen ohne Mittelschulabschluss, die auch keinen Ab- schluss der Schule zur individuellen Lernförderung erlangt haben, nach ihrer schulischen Her- kunft auf. Nur der Anteil der Absolvent/innen der Volksschulen zur sonderpädagogischen Förde- rung (die weder einen Abschluss der Schule zur individuellen Lernförderung noch einen Mittel- schulabschluss erlangt haben) liegt im Landkreis Dillingen a.d.Donau (44 %) über dem Anteil im Regierungsbezirk Schwaben (24 %).

160 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Exkurs: Schulabgänger/innen

Darstellung 120: Absolvent/innen von Allgemeinbildenden Schulen ohne Mittelschulabschluss und ohne Abschluss der Schule zur individuellen Lernförderung im Schuljahr 2016/2017

Realschulen einschl. Volksschulen zur Allgemein bil- Wirtschaftsschulen, Mittelschulen sonderpädago- dende Schulen Gymnasien, gischen Förderung insgesamt Waldorfschulen

Ohne Mittelschulabschluss

Stadt/Kreis Anzahl In % Anzahl In % Anzahl In % Anzahl In %

Stadt Augsburg 92 69 % 23 17 % 19 14 % 134 100 %

Stadt Kaufbeuren 30 64 % 13 28 % 4 9 % 47 100 %

Stadt Kempten 36 47 % 32 42 % 8 11 % 76 100 % (Allgäu)

Stadt Memmingen 26 60 % 14 33 % 3 7 % 43 100 %

Aichach-Friedberg 32 68 % 5 11 % 10 21 % 47 100 %

Augsburg 73 75 % 22 23 % 2 2 % 97 100 %

Dillingen a.d.Donau, 37 53 % 31 44 % 2 3 % 70 100 % GKSt

Günzburg 26 41 % 31 49 % 6 10 % 63 100 %

Neu-Ulm 86 78 % 20 18 % 4 4 % 110 100 %

Lindau (Bodensee) 35 83 % 6 14 % 1 2 % 42 100 %

Ostallgäu 38 83 % 3 7 % 5 11 % 46 100 %

Unterallgäu 15 75 % 0 0 % 5 25 % 20 100 %

Donau-Ries 32 71 % 9 20 % 4 9 % 45 100 %

Oberallgäu 25 64 % 3 8 % 11 28 % 39 100 %

Schwaben 583 66 % 212 24 % 84 10 % 879 100 %

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau , SAGS 2018

Die nachfolgende Darstellung 121 verdeutlicht nochmals die Verteilung der Absolvent/innen oh- ne Mittelschulabschluss nach der zuletzt besuchten Schule. Der Anteil der Schüler/innen von Volksschulen zur sonderpädagogischen Förderung, die diese Schule ohne Abschluss verlassen, liegt über dem bayerischen Anteil (LK Dillingen a.d.Donau: 44 %, Schwaben: 24 %). An Real- schulen (einschl. Wirtschaftsschulen), Gymnasien oder Waldorfschulen (LK Dillingen a.d.Donau: 3 %, Schwaben: 10 %) und Mittelschulen (LK Dillingen a.d.Donau: 53 %, Schwaben: 66 %) liegt der Anteil der Schüler/innen, die diese Schule ohne Abschluss verlassen, unter dem schwäbischen Wert.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 161 Exkurs: Schulabgänger/innen Sozialraumanalyse

Darstellung 121: Verteilung der Absolvent/innen von Allgemeinbildenden Schulen ohne Mittel- schulabschluss inklusive Abschluss der Schule zur individuellen Lernförderung im Schuljahr 2016/2017 in Prozent Realschulen einschl. Allgemein bil- Volksschulen zur sonder- Wirtschaftsschulen, Mittelschulen dende Schulen pädagogischen Förderung Gymnasien, insgesamt Waldorfschulen

Ohne Mittelschulabschluss Ohne Mittel- schulabschluss Abschluss der inkl. Abschluss Schule zur Kein Abschluss der Schule der Schule zur individuellen zur individuellen Lernförderung individuellen Lernförde- Lernförderung rung Stadt/Kreis In %* In %** In % In %

Stadt Augsburg 14 % 15 % 59 % 12 % 100 %

Stadt Kaufbeuren 18 % 23 % 53 % 7 % 100 %

Stadt Kempten 0 % 42 % 47 % 11 % 100 %

Städte Memmingen 17 % 27 % 50 % 6 % 100 %

Aichach-Friedberg 29 % 8 % 48 % 15 % 100 %

Augsburg 18 % 18 % 61 % 2 % 100 %

Dillingen a.d.Donau, GKSt 0 % 44 % 53 % 3 % 100 %

Günzburg 45 % 27 % 23 % 5 % 100 %

Neu-Ulm 10 % 16 % 70 % 3 % 100 %

Lindau (Bodensee) 18 % 12 % 69 % 2 % 100 %

Ostallgäu 16 % 5 % 69 % 9 % 100 %

Unterallgäu 33 % 0 % 50 % 17 % 100 %

Donau-Ries 27 % 15 % 52 % 6 % 100 %

Oberallgäu 19 % 6 % 52 % 23 % 100 %

Schwaben 18 % 20 % 54 % 8 % 100 %

*) Förderschüler/innen, die keinen Abschluss der Schule zur individuellen Lernförderung erreichten, werden in der Kategorie ohne Mittelschulabschluss gezählt.

**) Diese Schüler/innen haben weder einen Abschluss der Schule zur individuellen Lernförderung noch einen Mittelschulabschluss

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

162 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Exkurs: Schulabgänger/innen

Letztendlich steht die Zahl von Absolvent/innen ohne Mittelschulabschluss im Landkreis Dillin- gen a.d.Donau auch in einem Zusammenhang mit dem Angebot an Förderschulen und dem Be- such von Förderschüler/innen im Landkreis. Darstellung 122 zeigt die Relation dieser Gruppe im Verhältnis zu der Zahl der 17-Jährigen in den jeweiligen schwäbischen Gebietskörperschaften. Hier liegt der Wert des Landkreises Dillingen a.d.Donau (5,8 %) leicht oberhalb des schwäbi- schen Durchschnitts (5,2 %). Vor allem die Städte Kaufbeuren (10,5 %), Kempten (11,4 %) und Memmingen (9,4 %) haben höhere Quoten. Hier kommen viele Schüler/innen aus den an- grenzenden Landkreisen. Dies führt zu hohen Quoten in den kreisfreien Städten.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 163 Exkurs: Schulabgänger/innen Sozialraumanalyse

Darstellung 122: Absolvent/innen von allgemein bildenden Schulen ohne Mittelschulabschluss (inklusive Absolvent/innen mit Abschluss der Schule zur individuellen Lern- förderung) im Schuljahr 2016/2017 je 100 17-Jährige in der Bevölkerung Volksschulen Volksschulen Allgemein Allgemein zur sonder- Realschu- zur sonder- Mittel- bildende bildende pädagogi- len, Gym- pädagogi- schulen Schulen Schulen schen Förde- nasien u.a. schen insgesamt insgesamt rung Förderung Abschluss der Ohne Mittel- Schule zur Ohne Mittelschulabschluss und ohne schul- individuellen Abschluss der Schule zur individuell. Lernförderung abschluss Lernförde- insgesamt rung Quoten- Quoten- Stadt/Kreis Quote Quote Quote Quote summe summe

Stadt Augsburg 3,4 0,9 0,7 5,0 0,8 5,8

Stadt Kaufbeuren 6,7 2,9 0,9 10,5 2,2 12,7

Stadt Kempten 5,4 4,8 1,2 11,4 0,0 11,4

Stadt Memmingen 5,7 3,1 0,7 9,4 2,0 11,3

Aichach-Friedberg 2,1 0,3 0,6 3,0 1,2 4,3

Augsburg 2,6 0,8 0,1 3,5 0,8 4,3

Dillingen a.d.Donau, GKSt 3,1 2,6 0,2 5,8 0,0 5,8

Günzburg 1,8 2,1 0,4 4,3 3,5 7,8

Neu-Ulm 4,5 1,1 0,2 5,8 0,6 6,4

Lindau (Bodensee) 3,5 0,6 0,1 4,2 0,9 5,1

Ostallgäu 2,4 0,2 0,3 2,9 0,6 3,5

Unterallgäu 0,9 0,0 0,3 1,1 0,6 1,7

Donau-Ries 2,2 0,6 0,3 3,0 1,1 4,2

Oberallgäu 1,4 0,2 0,6 2,2 0,5 2,7

Schwaben 2,8 1,0 0,4 4,2 1,0 5,2

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

164 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Unbegleitete minderjährige Ausländer/innen und Familien mit Flüchtlingshintergrund

10. Unbegleitete minderjährige Ausländer/innen (UMA) und Familien, die als Flüchtlinge im Landkreis Dillingen a.d.Donau untergebracht werden

Bis zum Herbst 2016 kamen sehr viele Asylbewerber/innen in Deutschland und auch in Bayern an. Aus der Sicht der Jugendhilfe sind verschiedene, mit der reinen Anzahl von Flüchtlingen zu- sammenhängende Indikatoren von Relevanz. Hierzu gehört zunächst die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Ausländer/innen (UMA), also Minderjährige, die ohne Eltern als Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Diese werden im Rahmen des § 42 SGB VIII in Obhut genommen und in stationären Einrichtungen (u. a. der Jugendhilfe) untergebracht. Das Jugendamt versucht im Weiteren im Rahmen des Hilfeplanverfahrens die Strukturen zu schaffen, damit die jungen Menschen sich zu einer „eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit“ (§ 1 SGB VIII) entwickeln können.

Insgesamt wurden im Landkreis Dillingen a.d.Donau am 31.12.2017 8.611 ausländische Perso- nen erfasst. Gut 12 % haben Aufenthaltserlaubnisse aus humanitären, völkerrechtlichen oder politischen Gründen. Davon sind fast 62 % männlich, mehr als 36 % sind minderjährig.

Die Zahl der minderjährigen unbegleiteten Ausländer/innen ist in den vergangenen Jahren deut- lich rückläufig. Im Gegenzug wurden zunehmend junge Volljährige durch Jugendhilfeangebote unterstützt. Die nachfolgende Darstellung zeigt die Begleitung minderjähriger und junger voll- jähriger Ausländer/innen durch stationäre oder ambulante Angebote der Jugendhilfe zum 31.12.2017. Aus den Statistiken des Jugendamtes geht zudem hervor, dass mehr als ein Viertel der Bearbeitungsfälle in der Heimerziehung im Jahr 2017 die Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Ausländer/innen darstellt. Die UMAs leben vor allem in den Großen Gemeinden im Landkreis.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 165 Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und Familien mit Flüchtlingshintergrund Sozialraumanalyse

Darstellung 123: Ambulante und stationäre Hilfen für unbegleitete minderjährige und volljährige Ausländer/innen in den Jahren 2015, 2016 und 2017 UMAs 25

20 20 19

17

15 13 12

10

7 6 6 5

2 2 1 0 0 Minderjährige Volljährige

2015, ambulant 2015, stationär 2016, ambulant 2016, stationär 2017, ambulant 2017, stationär

Quelle: SAGS 2018 nach Daten des Landkreises Dillingen a.d.Donau

Als zweiter Indikator sind Familien zu nennen, die als Flüchtlinge in den Landkreis Dillingen a.d.Donau kommen. Wie auch für alleinstehende Flüchtlinge ist die Integration in den neuen Lebensraum und Wohnort für diese Familien eine große Herausforderung. Um sie zu bewälti- gen, ist es wichtig, den Ankommenden Unterstützung in materieller, emotionaler und persönli- cher Form bereit zu stellen. Familien benötigen diese Hilfen in besonderer Weise, um nach der längeren Flucht für die Erwachsenen und Kinder den Lebensalltag neu zu organisieren und traumatische Erlebnisse zu verarbeiten. Aktuelle Zahlen zur Zahl von Familien im Landkreis Dil- lingen a.d.Donau liegen leider nicht vor.

Als dritter Indikator, der im Zusammenhang mit den Flüchtlingen für die Jugendhilfe von höhe- rer Relevanz ist, ist die Unterbringung von Kindern in Kindertagesstätten. Kinder zwischen ei- nem und sechs Jahren, die nach der Erstaufnahme in einer Unterkunft in Bayern wohnen, ha- ben Anspruch auf den Besuch einer Kindertagesstätte sowie auf wirtschaftliche Hilfen von Sei- ten des Jugendamtes, um die Gebühren hierfür zu bezahlen. Der Alltag der Einrichtungen wie auch das pädagogische Personal wird hier regelmäßig vor Herausforderungen gestellt, die durch regelmäßige Weiterbildungen und strukturelle Hilfestellungen auch von Seiten der Fachaufsicht begleitet werden müssen. Eine genaue Ausdifferenzierung der aktuellen Zahlen nach Altersklas- sen liegt aktuell nicht vor.

166 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Unbegleitete minderjährige Ausländer/innen und Familien mit Flüchtlingshintergrund

Als vierter und letzter Indikator sollen die grundlegenden Bildungswege minderjähriger Flücht- linge zumindest angesprochen werden. Im Rahmen der Schulpflicht ist auch für Minderjährige mit Flüchtlingshintergrund der Besuch einer Schule zu organisieren. Für die Grund- und Mittel- schulen hat sich hier das Modell der Übergangsklassen etabliert. Seit gut drei Jahren gibt es zu- dem die BAF-Klassen (Berufsschule für Asylsuchende und Flüchtlinge): Nach einem Jahr intensi- ven Trainings in Deutsch, Mathematik und Sozialkunde können die Schüler/innen im zweiten Jahr einen qualifizierten Hauptschulabschluss erwerben.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 167 Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und Familien mit Flüchtlingshintergrund Sozialraumanalyse

168 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Entwicklung der Indizes im Landkreis Dillingen a.d.Donau

11. Entwicklung im Landkreis Dillingen a.d.Donau 2015 – 2017, 2011 – 2014 und 2008 – 2010

In den nachfolgenden Darstellungen 124 – 128 sind die Veränderungen des Jugendhilfeindexes für die Jahre 2015 – 2017, 2011 – 2014 und 2008 – 2010 wiedergegeben. Bei der Inter- pretation dieser Veränderungen ist zu beachten, dass die Indizes beider Sozialraumanalysen – wie in Kapitel 5.1 beschrieben – im Vergleich zu den gesamtbayerischen Verhältnissen gebildet wurden. Für beide Sozialraumanalysen wurden die bayerischen Vergleichswerte also jeweils als 100 (Prozent) definiert. In der Praxis bedeutet dies, dass bei einer positiven Veränderung von z. B. 10 Indexpunkten in einer Gemeinde, sich diese Gemeinde im Vergleich zu Bayern um 10 Punkte verschlechtert hat. Die Veränderungen bei den einzelnen Indikatoren selbst können da- bei höher (oder aber auch niedriger) ausfallen, je nachdem wie sich der jeweilige Indikator in Bayern verändert hat. Gleichzeitig sichert dieser Bezug zu Bayern die Stabilität des Verfahrens an sich, auch wenn die Gewichtungen verändert werden.

Bei den nachfolgenden Darstellungen der Veränderungen der Indizes ist noch einmal darauf hinzuweisen, dass sich die einzelnen Teilindikatoren sehr unterschiedlich entwickelt haben. Zu beachten ist weiterhin, dass sich z. B. die Steuerung des Amtes für Jugend und Familie in Form eines vermehrten Einsatzes ambulanter Hilfen auch in einer Erhöhung der Indexwerte nieder- schlagen kann. Um vergleichbare Erhebungssystematiken zu erreichen, wurde der Sozialräumli- che Index für die Jahre 2008 – 2010 neu berechnet.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 169 Entwicklung der Indizes im Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse

Darstellung 124: Werte des Jugendhilfeindexes 2008 – 2010, 2011 – 2014 und 2015 – 2017

Jugendhilfeindex Gemeinde 2008 – 2010 2011 – 2014 2015 – 2017 Aislingen, Markt 54,9 44,9 36,8 Bachhagel 46,1 76,3 53,7 Bächingen a.d.Brenz 47,9 65,6 59,4 Binswangen 61,7 72,2 78,0 Bissingen, Markt 60,3 38,3 39,4 Blindheim 55,3 61,0 49,7 Buttenwiesen 76,6 76,4 91,8 Dillingen a.d.Donau, GKSt 99,1 98,4 95,8 Glött 62,6 46,9 48,9 Gundelfingen a.d.Donau, Stadt 80,0 85,9 82,7 Haunsheim 80,6 64,6 59,6 Höchstädt a.d.Donau, Stadt 129,8 117,0 94,7 Holzheim 62,8 65,1 62,3 Laugna 63,4 71,8 97,1 Lauingen (Donau), Stadt 130,3 119,9 92,1 Lutzingen 61,6 59,9 51,0 Mödingen 75,6 80,8 117,8 Finningen 39,7 51,1 38,3 Medlingen 71,7 82,2 67,7 Schwenningen 85,5 50,0 81,0 Syrgenstein 50,2 71,4 64,9 Villenbach 65,1 73,1 107,3 Wertingen, Stadt 118,4 101,9 97,6 Wittislingen, Markt 62,8 63,3 130,4 Ziertheim 73,7 67,9 105,1 Zöschingen 37,0 62,8 59,8 Zusamaltheim 88,9 81,7 77,3 Landkreis Dillingen 88,6 86,4 83,3 a.d.Donau Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

170 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Entwicklung der Indizes im Landkreis Dillingen a.d.Donau

Darstellung 125: Werte des Sozialräumlichen Indexes 2008 – 2010, 2011 – 2014 und 2015 – 2017

Sozialräumlicher Index Gemeinde 2008 – 2010 2011 – 2014 2015 – 2017 Aislingen, Markt 44,6 45,2 61,7 Bachhagel 52,3 48,8 62,8 Bächingen a.d.Brenz 54,8 64,2 44,1 Binswangen 59,8 41,7 41,7 Bissingen, Markt 65,8 61,4 51,0 Blindheim 68,6 44,9 40,2 Buttenwiesen 55,2 42,5 47,5 Dillingen a.d.Donau, GKSt 103,2 91,1 94,9 Glött 42,2 34,2 47,7 Gundelfingen a.d.Donau, Stadt 83,1 77,5 73,9 Haunsheim 56,8 53,3 68,7 Höchstädt a.d.Donau, Stadt 111,9 80,0 73,9 Holzheim 65,2 45,1 57,0 Laugna 48,6 45,7 42,1 Lauingen (Donau), Stadt 105,3 100,4 103,2 Lutzingen 66,1 63,1 67,4 Mödingen 64,7 59,3 57,6 Finningen 60,0 45,2 79,6 Medlingen 52,8 49,1 47,9 Schwenningen 51,9 47,9 53,6 Syrgenstein 53,0 43,0 48,4 Villenbach 45,8 43,4 37,2 Wertingen, Stadt 74,7 63,8 64,3 Wittislingen, Markt 69,5 61,1 76,2 Ziertheim 61,6 57,7 57,6 Zöschingen 54,1 59,6 56,0 Zusamaltheim 60,0 57,0 60,4 Landkreis 80,0 73,3 71,5 Dillingen a.d.Donau Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 171 Entwicklung der Indizes im Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse

Darstellung 126: Werte des Gesamtindexes 2008 – 2010, 2011 – 2014 und 2015 – 2017

Gesamtindex Gemeinde 2008 – 2010 2011 – 2014 2015 – 2017 Aislingen, Markt 50,8 45,0 46,8 Bachhagel 48,6 65,3 57,3 Bächingen a.d.Brenz 50,7 65,1 53,3 Binswangen 60,9 60,0 63,5 Bissingen, Markt 62,5 47,5 44,1 Blindheim 60,6 54,6 45,9 Buttenwiesen 68,1 62,8 74,1 Dillingen a.d.Donau, GKSt 100,7 95,5 95,5 Glött 54,5 41,8 48,4 Gundelfingen a.d.Donau, Stadt 81,2 82,5 79,2 Haunsheim 71,1 60,1 63,3 Höchstädt a.d.Donau, Stadt 122,6 102,2 86,4 Holzheim 63,7 57,1 60,2 Laugna 57,5 61,4 75,1 Lauingen (Donau), Stadt 120,3 112,1 96,6 Lutzingen 63,4 61,2 57,6 Mödingen 71,2 72,2 93,7 Finningen 47,8 48,7 54,8 Medlingen 64,1 69,0 59,8 Schwenningen 72,0 49,2 70,1 Syrgenstein 51,3 60,1 58,3 Villenbach 57,4 61,2 79,2 Wertingen, Stadt 100,9 86,6 84,3 Wittislingen, Markt 65,5 62,4 108,7 Ziertheim 68,8 63,8 86,1 Zöschingen 43,8 61,5 58,3 Zusamaltheim 77,3 71,8 70,5 Landkreis 85,2 81,2 78,6 Dillingen a.d.Donau Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

172 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Entwicklung der Indizes im Landkreis Dillingen a.d.Donau

Darstellung 127: Jugendhilfeindex für die Jahre 2008 – 2010, 2011 – 2014 und 2015 – 2017 im Vergleich

2008 - 2010 2011 - 2014 2015 - 2017

130,40

65,00 10,00

Bissingen

Zöschingen Ziertheim Lutzingen Finningen Blindheim Syrgenstein Mödingen Bachhagel Schwenningen Höchstädt a.d. Donau Wittislingen Haunsheim Buttenwiesen

Medlingen Dillingen a.d. Donau Binswangen

Lauingen (Donau) Wertingen Bächingen a.d. Brenz Zusamaltheim

Gundelfingen a.d. Donau Holzheim Laugna Aislingen Villenbach Glött

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Quelle: SAGS 2011

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 173 Entwicklung der Indizes im Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse

Darstellung 128: Gesamtindex für die Jahre 2008 – 2010, 2011 – 2014 und 2015 – 2017 im Vergleich

2008 - 2010 2011 - 2014 2015 - 2017

122,60

60,00 10,00

Bissingen

Zöschingen Ziertheim Lutzingen Finningen Blindheim Syrgenstein Mödingen Bachhagel Schwenningen Höchstädt a.d. Donau Wittislingen Haunsheim Buttenwiesen

Medlingen Dillingen a.d. Donau Binswangen

Lauingen (Donau) Wertingen Bächingen a.d. Brenz Zusamaltheim

Gundelfingen a.d. Donau Holzheim Laugna Aislingen Villenbach Glött

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Dillingen a.d.Donau, SAGS 2018

Quelle: SAGS 2011

174 Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau Sozialraumanalyse Fazit

12. Fazit

Zusammenfassend lässt sich für den Landkreis Dillingen a.d.Donau eine – im Vergleich zu Bayern – weiterhin deutlich günstigere Situation konstatieren, die sich in den vergangenen Jah- ren zum Teil noch verbessert hat. Dabei sind die Werte dieser beiden Teilindizes und damit auch des Gesamtindexes niedriger als der bayerische Durchschnitt. Der Jugendhilfeindex liegt mit einem Wert von 83,3 noch über dem des Sozialräumlichen Index mit 71,5 (Bayern = jeweils 100). Der Gesamtindex für den Landkreis beträgt 78,6 und ist damit gut 21 Prozent unter dem gesamtbayerischen Durchschnitt angesiedelt. Im Vergleich zu der letzten Sozialraumanalyse für die Jahre 2011 – 2014 haben sich die Werte deutlich verbessert.

Sehr deutlich wird über weite Teile der Analyse ein Gefälle zwischen Großen Gemeinden auf der einen Seite und den Kleinen sowie Mittleren Gemeinden auf der anderen Seite erkennbar. Die regionale Analyse auf der Ebene der Gemeindegrößenklassen zeigt somit Handlungs- schwerpunkte und -bedarfe für die Jugendhilfe, insbesondere in den größeren Kommunen des Landkreises, auf.

Hinsichtlich der regionalen Verteilung der Werte sind im Landkreis Dillingen a.d.Donau höhere Werte vor allem im Zentrum des Landkreises vorzufinden.

Mit der nunmehr vorliegenden Sozialraumanalyse wird der Zeitraum von 2015 bis 2017 be- schrieben.

Die intensive Beschäftigung mit den vorgelegten Daten und ihre Analyse haben die Sinnhaftig- keit der Vorgehensweise deutlich gemacht. Die Sozialraumanalyse bietet, gerade auch im zeit- lichen Vergleich der Ergebnisse, eine solide Grundlage zur zukunftsorientierten Steuerung der Jugendhilfe als dauerhafter Aufgabe der Jugendhilfeplanung. In Zukunft wird es wichtig und relevant sein, den Blick weiterhin auf die sich ergebenden Veränderungen zu richten und dazu die Daten in kontinuierlichen Abständen fortzuschreiben. Ebenso kommt der Verknüpfung mit anderen Sozialdaten und Planungsbereichen künftig eine besondere Bedeutung zu. Die Sozial- raumanalyse für den Landkreis Dillingen a.d.Donau und ihre Ergebnisse werden weiterhin als grundlegender Baustein der Jugendhilfeplanung fungieren.

Basierend auf den nun anstehenden Diskussionen vor Ort können entsprechende Handlungsan- sätze und Lösungsmöglichkeiten sicherlich nur in einem Miteinander von Gemeinden, Freien Trägern und dem Landkreis mit Aussicht auf Erfolg entwickelt werden.

Die Ergebnisse der Sozialraumanalyse fließen nunmehr in die Diskussionen um Maßnahmen und Empfehlungen der Jugendhilfeplanung insgesamt ein und sind damit eine zentrale Grundlage für politisch-administrative Beschlussfassungen und zukunftsorientiertes Handeln.

Jugendhilfeplanung Landkreis Dillingen a.d.Donau 175