AZ 3900 Brig | Dienstag, 14. Mai 2013 Nr. 110 | 173. Jahr gang | Fr. 2.50

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FC Sitten | Die sechste Trainerlösung in derselben Saison, übernimmt erneut KOMMENTAR Spitäler wieder Die unerwartete Rückkehr mal im Fokus Die von Thomas Burgener reali - sierte Spitalreform war der letz - So was gibt es nur beim FC Sitten: te grosse politische Wurf im Michel Decastel kehrt auf die Trai - nerbank zurück, nachdem er hier Wallis. Das ist nun schon bald vor einem halben Jahr wegen Er - zehn Jahre her. folglosigkeit entlassen wurde. Da der Reformbedarf im kosten - intensiven Dossier Gesundheits - ist ab sofort «nur» noch politik nie endet, liefern die Wal - Spieler, steht nicht mehr an liser Spitäler nach einer miss - der Linie. Christian Constantin, der sich die glückten Gesetzesrevision nun beiden letzten Auswärtsspiele nicht mehr erneut Schlagzeilen. Die auf live ansehen wollte, ging diesmal in seinen höchster Führungsebene ange - Massnahmen nach dem 0:5 in St. Gallen dachten nächsten Planungs - noch einen Schritt weiter: Er verbannte schritte bringen frisches Feuer gleich sechs Spieler aus dem Profikader, mit in den Kamin. Dingsdag, Bühler, Sauthier, Mrdja, Yoda Die Investitionsbudgets lassen und Regazzoni sind prominente Namen da - nur einen Schluss zu: Das Ober - runter. Acht Nachwuchsspieler aus der U21 wallis wird vom «Spital Wallis» rücken bis Ende Saison ins Profikader auf, mit ihnen hatte Michel Decastel zuletzt in an die Wand gedrängt. Fürs der 1. Liga Promotion beachtliche Resultate Spitalzentrum Oberwallis fallen geliefert. Durch die «Radikalkur» soll die nur 12 Prozent der Investitio- Qualifikation für die Europa League, die zu - nen ab – bei einem Umsatz von letzt in Gefahr geriet, doch noch gesichert 26 Prozent am Gesamtkuchen werden. | Seite 13 Das Comeback. Michel Decastel trainiert wieder den FC Sitten, ein halbes Jahr nach seiner Entlassung. FOTO KEYSTONE in der Höhe von 500 Millionen Franken. Das genügt nicht für eine zukunftsträchtige Lösung, zumal die heutige Situation mit Sitten | Start zur neuen Legislatur im Walliser Parlament Wallis | Spitaldiskussion neu lanciert den zwei Standorten längerfris - tig als unhaltbar gilt. Das SZO stützen Kommt es also wieder zu den alt - Mit der Schuldebatte bekannten Spitalkämpfen zwi - schen «Visp» und «Brig»? Es liegt Der Walliser Grossrat hat an der neuen Gesundheitsminis - gestern nach längerer De - terin, hier in den nächsten vier batte Eintreten zum neu - Jahren planerisch die massgebli - en Gesetz über die Pri - chen Pflöcke zu setzen. Danach marschule beschlossen. wird fürs Oberwallis alles (noch) komplizierter werden. Die Mehrzahl der Fraktionen Die Idee einer Standort-Konsul - war zwar für Eintreten, doch tativabstimmung, lanciert von so richtig begeistert vom Geset - der SPO, bringt nichts. Addieren zesentwurf war niemand. Die wir die Bevölkerung unter- und CVPO und die SVPU verlangten oberhalb von Gamsen, kennen gar eine Rückweisung des Ge - Support. Das SZO (hier Visp) ist zu verteidigen. FOTO WB wir das Ergebnis. setzes an den Staatsrat. Die «Visp» ritzt mit seinem Akutspi - SVPO war für Nicht-Eintreten. tal alle Grenzen. «Brig» hat Am Donnerstag findet die erste Der Vorentwurf zum neu - Hildbrand mit hohem Engage - räumlich Entwicklungspotenzial. Lesung statt. en Spitalgesetz geht dem - ment ein. Es galt, für das Ober - Solange das Geld für einen Neu - Heftig debattiert wurde nächst an den Staatsrat. wallis die Grundversorgung zu über den 14-Millionen-Nach - verankern. Das Spitalzentrum bau fehlt, ist das Rennen folglich tragskredit für die Umfahrung In die Arbeit der ausserpar - Oberwallis darf nicht zu kurz gelaufen. Thomas Rieder «Zen Hohen Flühen». Vor allem lamentarischen Kommission kommen. Mit verschiedenen wurden Massnahmen gefor - brachten sich die drei Oberwal - aktuellen Vorstössen soll das 20020 Heftige Debatten. Staatsrat Oskar Freysinger (links) im Gespräch dert, dass in Zukunft Gleiches liser Vertreter Albert Bass, Phi - diese Woche im Grossen Rat un - mit SP-Grossrat Jean-Henri Dumont. FOTO WB nicht mehr passiert. | Seite 3 lipp Matthias Bregy und Patrick termauert werden. | Seite 2 9771660065005

Masters-1000-Turnier in Rom 13 Roger Federer ist gefordert SPORT nach dem überraschend frühen Ausscheiden in Madrid ist Roger federer in Rom ganz besonders gefordert. er will Dienstag, 14. Mai 2013 mit Matchpraxis zurück zu alter form finden. Der erste Gegner ist Potito Starace. | Seite 14

KOMMENTAR FC Sitten | Christian Constantin verbannt sechs Kaderspieler und holt Michel Decastel zurück Der Nagel ist krumm Reiner Tisch? Christian Constantin versucht, einen Nagel gerade zu biegen, der bereits krumm ist. Warum sollte Michel Decastel nun ein besserer Trainer sein als im letzten Herbst, wo er mit sei - ner taktischen Ausrichtung so - wie der Analyse nach meist ver - lorenen Spielen mehr Ratlosig - keit als Verständnis hinterliess? Warum benannte und verbann - te CC gleich sechs «Sündenbö - cke», haben diese mehr Fehler ge - macht als alle anderen? Warum sollten gerade jetzt, in stürmischen Zeiten, eigene Nach - wuchsspieler die Saison noch ei - nigermassen retten, nachdem jahrelang keiner aus der Junio - renabteilung bei den Profis eine echte Chance erhielt? Nicht zum ersten Mal hinterlässt Christian Constantin nach sei - nen panikartigen Reaktionen mehr Fragen als Antworten. Sei - ne eigene Fehlerquote in dieser Saison bleibt unübertroffen. Mit Fournier oder Schürmann ent - liess er Trainer, deren Anzahl an falschen Entscheidungen bedeu - tend tiefer lag und die er somit hätte behalten sollen. Es steht die 6. (!) Trainerlösung in derselben Saison. Die letzte Hoffnung heisst Michel Decastel, der innert neun Monaten für das Profikader engagiert, entlassen und erneut verpflichtet wurde – wir staunen nur noch. Und stellen fest, dass der «Nagel» FC Sitten derzeit in keine Wand mehr passt. Hans-Peter Berchtold «Nur» noch Spieler. Die trainerfunktion von Gennaro Gattuso beim fC Sitten ist beendet. foto KeyStone

Christian Constantin führte, wieder zum Spieler zu - fraglicher denn je, ob er seinen Ndoye Birama. Sechs Namen seinen Toren in der Barrage übertrifft sich selber: rückgestuft. Trotzdem gab es weiterlaufenden Vertrag im wurden gestern aus dem Kader gegen Aarau noch als «Retter» Nach der Entmachtung Verwirrung um den italieni - Wallis erfüllen wird. In welcher gestrichen und somit zu «Sün - gefeiert, spielte nach seiner des Trainerduos Gattu - schen Altstar, als gestern zu - Funktion auch immer. denböcken» gestempelt, der ei - Verletzung in dieser Saison nur so/Rossini holt er mit Mi - sätzlich bekannt wurde, dass ne oder andere davon über - bei der U21. Warum er nun chel Decastel einen Trai - sechs Kaderspieler bis Ende Sai - Decastel und seine rascht doch etwas. Die sechs auf die Liste der «Verbannten» ner zurück, den er vor ei - son nicht mehr zum Profikader Bilanz bei der U21 Verbannten (Bühler, Dingsdag, gesetzt wurde, weiss keiner nem halben Jahr, nach gehören und in einem soge - Dass Michel Decastel, der beim Yoda, Sauthier, Mrdja und Re - so recht. gerade mal 57 Tagen, we - nannten «B-Team» separat trai - Verein noch auf der Lohnliste gazzoni) spielen bis Ende Saison Überrascht kann man gen Erfolglosigkeit ent - nieren. Unter der Leitung des stand und nach der Winterpau - keine Rolle mehr, ihre Zukunft durchaus über die Degradie - lassen hat. geschassten Arno Rossini. Mit se die U21 übernahm, noch - beim FC Sitten ist ungewiss. rung von Arnaud Bühler sein. den sechs Verbannten trai - mals bei den Profis einsteigen Michel Dingsdag, dessen Der Ex-Captain kam in der letz - HANS-PETER BERCHTOLD nieren sollen bis auf Weiteres darf, hat er seiner Bilanz im Vertrag im Sommer ausläuft ten Saison auf so viele Einsatz - Als Michel Decastel Ende Okto - auch die beiden verletzten Ad ão Nachwuchsteam zu verdanken. und der hier keine Zukunft minuten wie kein anderer im ber hier seinen Job aufgeben und…Gattuso. Hier verlor er in der bisherigen mehr hat, agierte zuletzt lustlos Team, war auch in dieser Meis - musste, trauerte ihm eigentlich Der 35-jährige Haudegen Rückrunde nur ein Spiel und und fehlerhaft. Von Karim Yoda terschaft als linker Verteidiger keiner nach. Der 57-Jährige hat - erlebte den fünften Trainer - rückte in der 1. Liga Promotion kennt man das, auch wenn er in der Viererabwehr eine feste te es weder personell noch tak - wechsel seit seiner Ankunft auf Platz 4 vor. Für die letzten vom Potenzial her einer der Ta - Grösse und galt medienmässig Reagiert. CC wechselte trai - tisch geschafft, der Mannschaft beim FC Sitten vor zehn Mona - zwei Spiele übernimmt das lentiertesten ist. Anthony Sau - als einer, der auch dann Rede nerstaff und Spieler aus. foto wb ein Gesicht zu verleihen. Con - ten. Genau gleich viele wie zu - Nachwuchsteam der bisherige thier spielte zuletzt auf dem Ra - und Antwort stand, als es beson - stantin entschied sich damals vor in 13 Jahren bei der AC Mi - Assistent Gio Ruberti. sen nur noch eine Nebenrolle. ders schlecht lief. erst zu dem Schnitt, nachdem lan. Dass er zusammen mit Ros - Zusammen mit Chris - Für Alberto Regazzoni ist es so Christian Constantins er Einzelgespräche mit ver - sini die Mannschaft nicht auf tophe Moulin (Assistent) und etwas wie ein «Déj à-vu»: Nach Massnahmen im Trainerstaff schiedenen Spielern geführt Kurs brachte und nach 10 Spie - Fabian Salvi (Koordinator) soll Querelen mit St.-Gallen-Trainer und Kader werden als «Auf- hatte und zum Schluss kam, die len mit 10 Punkten den schlech - Michel Decastel bei seinem Jeff Saibene und internen räumen» bezeichnet, er habe Spannungen zwischen den An - testen Schnitt der bisherigen Comeback den in Gefahr gerate - Sperren kehrte er aus der Ost - beim FC Sitten «reinen Tisch» gestellten und seinem Chef - Sitten-Trainer in dieser Saison nen Platz für die Europa League schweiz ins Wallis zurück. Und gemacht. coach seien nicht mehr zu über - aufweist (Mun õz kam ebenso (dafür ist mindestens Rang 5 befindet sich hier schon wieder Zu befürchten ist, dass brücken. nur auf einen Punkt pro Spiel, nötig) sichern, fünf Spiele hat auf dem Abstellgleis, nach gera - Brotkrümel zurückgeblieben doch hatte der nur drei Spiele er noch Zeit dazu. de mal neun Spielen. Dragan sind, die bald einmal für neue Was macht Gattuso? lang Zeit…), überrascht eigent - Mrdja, im letzten Sommer dank Unruhe sorgen werden. Jetzt soll genau dieser Decastel lich nicht. Gattuso trat hier die - Sechs «Sündenböcke» mit dem Grossteil derselben sen Job ohne jegliche Trainer - wurden verbannt Spieler den Europa-League- erfahrung an, war zusätzlich Gut möglich, dass er Bedingun - Platz sichern. Und einer wie als Spieler in der Verantwor - gen gestellt hat, um wieder ein - Sébastien Fournier war der Beste Gennaro Gattuso, der stärkte tung und «lebte» in seiner Welt - zusteigen. Vor allem jene, acht Sittens Trainer in dieser Saison im Vergleich damals Decastel keineswegs karriere bisher ohnehin mehr Spieler aus der U21 ins Profika - den Rücken. von seinen Emotionen als von der mitnehmen zu können. Es Runden Spiele Punkte Schnitt Sébastien fournier 1 bis 8 8 16 2 Offiziell wurde Gennaro taktischen Überlegungen. sind dies Ga ëtan Karlen, Léo Michel Decastel 9 bis 14 691,5 Gattuso, der mit «Diplomtrai - Ende Saison hat er seinen Lacroix, Matteo Fedele, Miguel Pierre-A. Schürmann 15 bis 18 471,75 Aussortiert. Dingsdag gehört ner» Arno Rossini und dem As - Abschied auf dem Rasen ange - Veloso, Evan Melo, Benjamin Victor Muñoz 19 bis 21 331 nicht mehr zum Kader. foto wb sistenten Luigi Riccio das Team kündigt, und es scheint jetzt Kololli, Matthieu Debons und Gattuso/Rossini 22 bis 31 10 10 1 WM-Viertelfinal Schweiz - Tschechien 21 Endlich weiter? SPORT Für die Schweizer Eishockey-nationalmannschaft waren die Weltmeisterschafts-Viertelfinals meistens Endstation. Und diesmal? Donnerstag, 16. Mai 2013 Die Hoffnungen auch bei Reto Suri auf den Durchbruch sind grösser denn je. Im Weg steht mit Tschechien ein ganz Grosser. | Seiten 22/23

Sittens U21-Spieler | Chancen und Perspektiven vor dem Heimspiel gegen GC Lacroix, Kololli – und wer noch?

Kommt es im Heimspiel im Heimspiel vom 5. Mai die in einer Nachwuchs-National- gegen GC zur grossen Um- grösste Sittener Chance zum elf, in der 1. Liga Promotion mit wälzung in Sittens Start- Ausgleich, drei Tage später der U21 erzielte er in 23 1.-Liga- elf, wer von den nachge- skorte er beim 3:1-Auswärtssieg Spielen fünf Tore. Veloso wurde rückten U21-Spielern hat in Lausanne. Ein Defensivspie- bei Xamax ausgebildet, holte die besten Chancen? ler mit viel Zug nach vorne, Ko- sich bei Vaduz in der Challenge lolli wechselte erst vor zwei Jah- League Spielpraxis und kehrte HANS-PETER BERCHTOLD ren von Monthey zum FC Sitten. nach einer Saison hier vor ei- Mit allen acht U21-Spielern wer- nem Jahr zu Sittens U21 zurück. de er sicher nicht beginnen. Da Gaëtan Karlen (19): Er gilt als Er weist bereits einen beachtli- würde er den Nachwuchsspie- grösstes Offensivtalent im chen Marktwert von 250000 lern wohl keinen Dienst erwei- Nachwuchs. Bei je vier Länder- Franken auf. sen, das weiss Michel Decastel. spielen bei der U18- und U19- Doch er hat es gegenüber Chris- Nationalmannschaft (je ein Tor) Matteo Fedele (20): Der zen- tian Constantin als Bedingung holte sich der 1,88 m grosse Zen- trale Mittelfeldspieler, bei den geknüpft, dass er den Job als SL- trumsstürmer schon interna- Junioren von Lausanne-Sport Trainer nur wieder annehme, tionales Rüstzeug, in der 1. Liga gross geworden, absolvierte wenn er eigene Spieler mitneh- Promotion traf Karlen in dieser 2008/2009 ein Ausbildungsjahr men könne. Was haben die ein- Saison in 20 Spielen 8-mal. Mi- im Centre Formation bei Frank- zelnen Nachwuchsspieler für chel Decastel traut ihm viel zu, reichs OSC Lille. Dann wechsel- Chancen, in den letzten Spielen «er kann in der Super League ne- te er zu Sittens U18 und hat in Super-League-Luft zu schnup- ben Ndjeng einen Zweimann- dieser Saison zehn 1.-Liga-Spie- pern? Was für Leistungsauswei- Sturm bilden.» le für die U21 (ein Tor) absol- se verbergen sich hinter den Na- viert. Mit Darragi habe man nur men der U21-Spieler? Evan Melo (19): Der afrika - einen im Kader, der zentral hin- stämmige (Kongo) Fribourger ter den Sturmspitzen spielen Léo Lacroix (21): Der Innenver- hat vier Super-League-Einsätze könne? «Fedele kann das auch», teidiger, gebürtiger Waadtlän- in den Beinen, nach deren drei so Michel Decastel. der, kam in dieser Rückrunde in der letzten Saison stand er in bereits zu fünf Einsätzen in der der laufenden Meisterschaft Mathieu Debons (20): Der lin- Super League und schoss am 6. einmal (am 2. Dezember bei der ke Aussenverteidiger hat bisher April im Heimspiel gegen Lu- 1:3-Niederlage bei YB) mit den insgesamt 62 1.-Liga-Spiele für zern beim 2:1 sein erstes Tor im Profis auf dem Platz. Vor drei Sittens U21 absolviert. Er durch- Fanionteam. Physisch und tak- Jahren wechselte er von Xamax lief sämtliche Juniorenstatio- tisch stark im Zweikampf, mit ins Wallis, er gilt als offensiver nen beim FC Sitten. Mängeln im Spielaufbau. Mittelfeldspieler. «Er ist einer», so Decastel, «der über die Seite Ndoye Birama (19): Der Afri- Benjamin Kololli (21): Der Tempo machen kann.» kaner aus Senegal gilt als defen- Schweiz-Kosovare erlebte unter siver Mittelfeldspieler. In dieser Gattuso/Rossini seine Feuertau- Max Veloso (21): Der rechte Saison kam er in der 1. Liga Pro- fe in der Super League. Er kann Mittelfeldspieler ist aktueller motion mit der U21 zu 20 Ein- als Verteidiger wie im Mittelfeld Schweizer U20-Nationalspieler, sätzen und erzielte dabei zwei eingesetzt werden. Er hinter- er besitzt auch den portugiesi- Tore. Unter Trainer Decastel liess in seinen drei Einsätzen schen Pass. Seine Bilanz steht spielte er im Frühjahr bei der Welche Perspektiven? Matteo Fedele (oben), Gaëtan Karlen (unten links) und Max Veloso, wer erhält Spuren: Gegen Basel vergab er derzeit bei acht Länderspielen U21 jede Minute. seine Chance in der Super League? FoToS KEYSTonE

Michel Decastel | Vor seiner dritten Amtszeit beim FC Sitten Super League | GC im Sittener «Tourbillon» «Ich dachte, es sei ein Witz» Fortes Befürchtungen Der FC Basel kann nächs- trifft GC im Cupfinal auf Lea- Michel Decastel tritt heu- stimmt? kommt. Aber klar: Sollte ich te Woche Cupsieger und der FC Basel. Bündelt GC die te gegen GC zu seiner drit- «Nein. Wer aus dem Kader ver- demnächst dringend einen lin- Meister werden. Auf dem Kräfte in der Meisterschaft ten Amtszeit beim FC Sit- bannt wurde, das hat einzig ken Aussenverteidiger brau- Weg zum Titel strebt er oder strebt es den Coup im Cup ten an, der zweiten inner- und allein Christian Constantin chen, rechne ich damit, einen in der 33. Runde im an? | Si halb derselben Saison. bestimmt.» wie Arnaud Bühler aufbieten zu Heimspiel gegen Lausan- Sitten - Grasshoppers (2:0, 1:1, 1:1). – können.» ne den zweitletzten Donnerstag, 19.45 Uhr. – Absenzen: Michel Decastel: Was dach- War das nötig? Schritt an. Der um sechs Gattuso, Adao (beide verletzt), Dings- ten Sie, als Ihnen Christian «Bei acht neuen Nachwuchs- Rechnen Sie noch mit dem dag, Bühler, Regazzoni, Yoda, Mrdja, Punkte distanzierte GC Sauthier (alle intern gesperrt); Grich- Constantin vorschlug, er- spielern im Kader hätte ich ja Spieler Gennaro Gattuso? dagegen sieht vor dem ting, Taulant Xhaka (beide gesperrt), neut das Profiteam zu über- nicht mit 28 Profis trainieren «Er hat sich einen kleinen Riss Spiel in Sitten Platz 2 in Pavlovic (verletzt). – Statistik: Seit nehmen? können.» in der Achillessehne zugezogen. Gefahr. sechs Spielen und bald vier Jahren hat «Ich dachte, er mache einen Ich hoffe, dass er sich beim letz- GC im Tourbillon nicht mehr gewon- nen. Diesmal könnte es wieder einmal Witz.» ten Heimspiel im ‹Tourbillon› Im Kampf um diesen 2. Platz klappen. Die Zürcher sind mit 26 Punk- «Keiner hat noch würdig als Spieler hier ver- kommt für GC dem Auswärts- ten aus zwölf Partien noch immer das Warum haben Sie trotzdem sich zu Wort abschieden kann.» spiel in Sitten eine Schlüssel- beste Auswärtsteam der Liga. zugesagt? rolle zu. Beim FC Sitten ist wie- Basel - Lausanne (bisherige Resulta- «Weil der Präsident meine Be- gemeldet» Wie ist Ihr Verhältnis zu der einmal fast alles anders als te: 2:0, 1:1, 2:1). – Donnerstag, 19.45 dingung, einige Nachwuchs- ihm? noch vor wenigen Tagen: Neu- Uhr. – Absenzen: keine; Katz (ge- Michel Decastel sperrt), Gabri, Guié-Guié, Khelifi, Tall spieler mitzunehmen, akzep- «Er hat mir eine physisch bes- es Trainerteam, sieben Profis (alle verletzt). – Statistik: Lausanne tierte.» tens vorbereitete Mannschaft ausgemustert, acht U21-Spie- hat im St. Jakob-Park letztmals vor Gibt es für Sie personelle übergeben. Wir haben regel- ler befördert. Es ist davon aus- über zwölf Jahren nicht verloren. Da- Ein Ex-Spieler hat das Trai- «Altlasten» im Team? mässig miteinander geredet, als zugehen, dass die Sittener sich mals, am 3. März 2001, holten die ner-Theater als Muppet- «Nach meiner Antrittsrede ha- ich U21-Trainer war.» gegen GC nicht so gehen las- Waadtländer beim Eröffnungsspiel des neuen Stadions in Basel ein 0:0. Show und Sie als Marionet- be ich die Spieler dazu aufgefor- sen wie noch in St. Gallen. For- te bezeichnet. Sind Sie es? dert, ihre Meinung zur neuen Die Mannschaft präsentier- te sagte dazu: «Ich wünschte Die weiteren Spiele der 33. Runde. Am Freitag, 20.30 Uhr: Thun - St. Gal- «Das ist eine Interpretationssa- Entwicklung zu äussern. Keiner te sich zuletzt mental er- mir, der ‹Chlapf› bei Sitten wä- len. –Am Samstag, 19.45 Uhr: Servette che. Aber ich verstehe, dass hat sich zu Wort gemeldet.» schreckend schwach. re später gekommen. Ich hätte - Young Boys, Zürich - Luzern. man meine Situation mit zwei «Das hat mit den schlechten Re- lieber gegen ein Sitten in der 1. Basel 32 18 9557:30 63 Amtszeiten in derselben Saison Wenn die nächsten zwei sultaten zu tun.» Verfassung des letzten Sams- 2. Grasshoppers 32 16 9737:30 57 als speziell anschauen kann.» Spiele verloren gehen, Ver- tags gespielt.» 3. St. Gallen 32 16 8849:29 56 letzte oder Gesperrte dazu- Was können Sie bewirken? Während die formschwa- 4. Zürich 32 13 7 12 50:41 46 Bei Ihrer Entlassung im kommen: Können Sie dann «Die jungen Spieler werden chen Zürcher in der Meister- 5. Sitten 31 12 9 10 36:41 45 6. Thun 32 11 8 13 38:42 41 Herbst haben einige Spieler auf einen der «Verbannten» dem Team eine neue Energie schaft Platz 2 verteidigen wol- 7.Young Boys 32 10 9 13 43:43 39 Er ist wieder da. Michel beim Präsidenten mitgere- im B-Team zurückgreifen? vermitteln. Wir wollen in die len, kommen die Gedanken an 8. Luzern 32 8 12 12 34:42 36 Decastel und seine dritte det. Haben Sie die sechs Europa League, und somit GC den Saisonhöhepunkt vom 9. Lausanne-Sport 32 6917 25:45 27 Amtszeit. FoTo KEYSTonE «Verbannten» mitbe- «Ich hoffe nicht, dass es dazu schlagen.» Interview: bhp nächsten Montag näher. Dann 10.Servette 31 5818 24:50 23 Walliser Bote SPORT Freitag, 17. Mai 2013 17

TELEGRAMM Super League | FC Sittens desaströser Abend – 0:4 gegen GC, Spieler geht auf Präsidenten los

Sitten - GC 0:4 (0:2) Tourbillon, 6800 Zuschauer. – Sr. Kloss - ner. – Tore : 25. Gashi 0:1. 32. Zuber 0:2. 63. Ngamukol 0:3. 91. Brahimi 0:4. Sitten : Vanins; Kololli, Aislan, Vanczak, Margairaz’ Zorn auf CC Marques; Fedele (74. Margairaz), Fer - nandes; Basha, Darragi (46. Cretten - and), Melo (46. Lafferty); Ndjeng. GC : Bürki; Bauer, Lang, Vilotic, Rocha; Abrashi, Toko; Zuber (76. Coulibaly), Gashi (61. Ben Khalifa), Feltscher; Nga - mukol (72. Brahimi). Bemerkungen : Sitten ohne Gattuso und Adao (beide verletzt). GC ohne Grichting, Xhaka (beide gesperrt) und Pavlovic (verletzt). – Verwarnungen : 22. Aislan (Reklamieren). 59. Vanczak (Foul). 66. Ben Khalifa (Foul). 82. Mar - gairaz (Foul).

STIMMEN

Gelson Fernandes, Mittelfeld - spieler FC Sitten: «Was Xavier genau wollte, ich weiss es nicht. Aber wir müssen reden, so kann es nicht weitergehen. Es sind unglaublich schwere Tage. Wir müssen so viel mehr ma - chen, in allen Belangen. Heute waren wir so passiv, das konnte nicht gut gehen. Wir hätten noch Stunden weiterspielen können, ohne dass sich etwas geändert hätte. Ich habe keine Ahnung, wie es weitergehen soll.»

Michel Decastel, Trainer FC Sitten: «Unsere erste Halbzeit war gar nicht schlecht. Wir ver - suchten den Ball gut laufen zu lassen. Als GC das 0:3 schoss, war die Sache gelaufen. Ob es Sinn macht? Wir arbeiten je - den Tag, auch psychologisch werde ich jetzt gefragt sein. Mehr kann ich nicht sagen.»

Uli Forte, Trainer GC: «Ich bin froh, dass wir nach der un - glücklichen Derby-Niederlage reagiert haben. Sitten war nach den vielen Wechseln von Herrn Constantin geschwächt. Ich muss gestehen, Sittens Zu - stand ist bedenklich, das ist schade für den ganzen Schwei - zer Fussball. Wir haben eine reife Leistung gezeigt, das macht mich glücklich. Jetzt müssen wir uns erholen, um am Pfingstmontag für den Cupfinal bereit zu sein.»

Eklat. «Jetzt fehlen bloss noch die Raubtiere im CCirkus» kritisieren die Fans, Trainer Michel Decastel und Gennaro Gattuso auf der Tribüne sind konsterniert. FC Basel nicht FOTOS KEySTONE gefordert Die Krise beim FC Sitten ist Vor der Partie waren die Gedanken Trainer Decastel bei seiner dritten wieder nicht alle, von den Grünschnä - Der FC Basel hat die West - dramatisch. Xavier Margairaz noch anders. Zum Beispiel, dass der Amtsübernahme im FC Sitten nun beln mal abgesehen, schienen den schweizer Woche wie erwartet rannte nach dem Schlusspfiff FC Sitten und GC etwas gemeinsam würde spielen lassen. Evan Melo, Mat - neuen Ernst erkannt zu haben. Wie unbeschadet überstanden. wutentbrannt auf seinen Prä - haben: Sie gehören zu den Schweizer teo Fedele und Benjamin Kololli, sie Grossverdiener Darragi, der bei je - Vier Tage nach dem Sieg gegen sidenten los, zu einem Hand - Klubs mit der grössten Tradition. Was waren von Beginn an dabei. Dazu Ais - dem Ballkontakt laute Pfiffe einste - Servette gewann der Leader gemenge fehlte nur wenig. sie, zumindest in der Gegenwart, ga - lan und Marques, die bisher nur Ne - cken musste. Dass Constantin ihn im auch gegen Lausanne-Sport rantiert nicht eint, sind die Strate - benrollen spielten. Karlen, Debons Kader liess, ist aus sportlicher Sicht ohne Mühe 2:0. Mittelfeld-Stra - ALAN DANIELE gien. Der eine Klub bewegt sich im und Lacroix sassen und blieben draus - absolut nicht nachvollziehbar. CC tege Fabian Frei schoss nach Als Schiedsrichter Klossner gestern Spieler- und Trainerbasar dermassen sen. Decastel entschied sich für ein weiss, das wird entscheidend gewe - Zuspielen von Valentin Stocker das nächste dunkle Sittener Kapitel kopflos, dass auch die laufende Sai - 4-2-3-1, mit Fedele zentral-defensiv, sen sein, welche fatalen Folgen ein beide Tore. Vier Tage vor dem dieser Saison beendete, konnte Xavier son als schlimmes Pannenjahr in die Melo auf dem linken und Kololli auf ausrangierter Tunesier auf dessen Cupfinal gegen die Grasshop - Margairaz seine Wut nicht mehr zu - Annalen eingehen wird. Der andere dem rechten Flügel. Hartes Brot für Marktwert hätte. pers haben die Basler Kräfte rückhalten. Zu viel Frust, der sich an - Verein hat sich unter Neu-Präsident erfahrene, aber von Präsident Con - geschont und trotzdem drei gestaut hatte. Er musste raus. Mit Er - Dosé ein simples wie klares Konzept stantin in eine «Gruppe B» degradier - Ein souveränes GC Punkte geholt. | Si tönen des Schlusspfiffs nahm er Kurs verschrieben. Eine Achse mit Torhü - te Spieler wie Regazzoni, der mit fins - Das 0:2 zur Halbzeit war logisch. GC auf die Haupttribüne, wo sich Chris - ter Bürki, den Verteidigern Grichting terer Miene auf der Tribüne sass. spielte sehr abgeklärt, verwertete die tian Constantin gerade vom Stuhl er - und Vilotic sowie Mittelfeldmann Sa - Würde das Publikum dieser teil - Chancen eiskalt, ohne sich überpro - Basel - Lausanne-Sport 2:0 (1:0) hob. Völlig losgelöst von jeglichen bei - latic trägt die Mannschaft, während erneuerten Mannschaft Kredit entge - portional anstrengen zu müssen. St.-Jakob-Park. – 35 171 Zuschauer. – Sr. Amhof. – Tore: 24. Fabian Frei (Frei - spielhaften Verhaltensmustern rann - eine stattliche Anzahl junger hungri - genbringen? Den jungen Gesichtern Sitten konnte keines der unendlich stoss Stocker) 1:0. 60. Fabian Frei (Sto - te Sittens Mittelfeldspieler die paar ger Spieler das Gerippe ergänzt. zumindest schon. Kololli wurde oft ins scheinenden Probleme kaschieren. cker) 2:0. Treppen hoch, zu einem handfesten Heute, viele Monate später, eint Spiel integriert, er war mit Basha auf Die Wechsel von Decastel zur Bemerkungen: 5. Schuss von Streller Rencontre mit seinem Präsidenten die beiden Klubs, dass sie in der Tabel - der rechten Seite ein Aktivposten. Me - zweiten Halbzeit (Crettenand und streift den Pfosten. 42. Favre wehrt kam es knapp nicht. Wer weiss, was le unerwartet klassiert sind. Das teu - los Einstieg war kämpferisch, aber ner - Lafferty) änderten den Kontext nicht. Handspenalty von Streller ab. – Ver - in diesem riesigen Frust noch passiert re Sittener Kader ist in die totale Krise vös. Seine Premiere endete zur Halb - GCs neunfacher Torschütze Ngamu - warnung: 48. Sanogo (Foul). wäre, hätte nicht Assistent Chris - abgerutscht, während das mit weni - zeit. Und der sonst solide Fedele litt un - kol lief unbedrängt in den Strafraum, tophe Moulin den völlig entnervten ger Lorbeeren gestartete GC weiter ter dem defensiv schwachen Verhalten 0:3 (64.). Spässe kannten die Gäste kei - Heute Freitag: Spieler zurückhalten können. mit dem Meistertitel liebäugelt. seiner Mitspieler. Wie beim Zürcher ne, Brahimi traf zum 0:4 (91.). Das GC- Thun - St. Gallen 20.30 Ex-Trainer Sébastien Fournier 0:1 (25.) durch Gashi. Weder bei seinem Ziel war mühelos erreicht: An Leader Samstag: holte Anfang September, nach einem Die neuen Gesichter Kopfball noch bei der torbringenden Basel dranbleiben und das Titelren - Servette - young Boys 19.45 0:3 gegen St. Gallen, zu einer Schimpf - 6800 Fans – der Aufmarsch war wie Flanke von Feltscher griffen Sittens nen offen halten. Zürich - Luzern 19.45 tirade gegen gewisse Spieler aus. Und erwartet dürftig. Die Lust am FC Sit - Spieler genügend ein. Auch beim 0:2 Was sich gestern im Tourbillon 1. Basel 33 19 9559:30 66 2. Grasshoppers 33 17 9741:30 60 wurde von CC fallen gelassen. Was ge - ten scheint auch den treuen Fans ab - durch Zuber (33.) genoss GC viele Frei - abspielte, war eines Klubs aus der Su - 3. St. Gallen 32 16 8849:29 56 schieht mit Margairaz? So lieferte der handengekommen zu sein. Fanklubs heiten, der Schütze konnte sich seine per League nicht würdig. Gut, dass 4. Zürich 32 13 7 12 50:41 46 gestrige Abend noch eine äusserst mieden das Tourbillon, auf der Nord - Ecke beinahe aus suchen. diese Saison bald zu Ende ist, dürften 5. Sitten 32 12 9 11 36:45 45 negative Schlagzeile. Als wäre das kurve bliebs weitgehend farb- und Und Sitten? Basha war einem sich viele denken. Die Antwort von 6. Thun 32 11 8 13 38:42 41 7. Young Boys 32 10 9 13 43:43 39 Spiel davor nicht schon schrecklich lautlos. Eher dominierten mehrere Torerfolg doppelt nahe, am reflex - Gelson Fernandes ist wie beispielhaft, 8. Luzern 32 8 12 12 34:42 36 genug gewesen aus Walliser Optik. Transparente des Protests die sonst starken GC-Hüter Bürki kam er aber weit nach dem Schlusspfiff. «Gelson, 9. Lausanne-Sport 33 6918 25:47 27 Der Scherbenhaufen in Sitten hat rie - doch so geräuschvolle Fantribüne. nicht vorbei. Weniger Ballbesitz oder haben Sie noch Spass?» Es folgt ein 10. Servette 31 5818 24:50 23 sige Ausmasse angenommen. Wer noch kam, war gespannt, wen Torszenen hatte Sitten nicht. Aber Schweigen, aber keine Antwort. Eishockey: Schweiz hofft auf WM-Medaille 19 Etappe 9 von 10 SPORT Für das schweizer nationalteam (Bild: Denis Hollenstein) ist die eishockey-WM bereits jetzt geschichtsträchtig. nach Samstag, 18. Mai 2013 acht siegen liegt im Halbfinal gegen die usA und auch im zweiten Medaillenspiel am sonntag alles drin. | Seite 23

Schweizer Cup FC Sitten | Xavier Margairaz’ Ausraster gegenüber Christian Constantin erstaunt nicht. Wieso? FC Sitten einholen? Mit dem FC Basel und Offene See den Grasshoppers treffen am Pfingstmontag die prägenden Mannschaften der Saison zum ersten von zwei Duellen innert sechs Tagen aufeinander. Im Stade de Suisse von Bern wird im 88. Final ab 16.00 Uhr (live/SRF zwei) der Cupsieger ermittelt.

Weniger als eine Woche vor dem entscheidenden Spiel um den Meistertitel kommt es zum Kräftemessen der Ligabesten im Cup. Mit einem Sieg würde der FCB in der ewigen Rangliste des Wettbewerbs zum zweitklas - sierten Sitten aufschliessen. Elfmal durften die Basler, das erfolgreichste Cupteam seit der Jahrtausendwende, die San - doz-Trophäe bislang in die Hö - he stemmen – sechsmal allein seit 2002. Unter Christian Gross hatte für den FCB mit dem 2:1 nach Verlängerung gegen GC – Torschütze war per Penalty Mu - rat Yakin – eine Ära begonnen, deren ständiger Begleiter der Erfolg war. Siebenmal Meister und fünfmal Cupsieger wurden die Bebbi seitdem.

Rekordgewinner GC wartet schon lange Die Grasshoppers sind Rekord - gewinner im Schweizer Cup, zehren aber seit 1994 aus - schliesslich von ihrer Vergan - genheit. Seit des Siegs gegen den damaligen B-Ligisten Schaffhausen verlor GC vier - Am Boden. sittens Verteidiger Aislan am letzten Donnerstag im spiel gegen die Grasshoppers. Foto FResHFoCus mal einen Final, letztmals 2004 unter Alain Geiger als Krönung eines völlig missglückten Jah - ROMAN LAREIDA lierte wenigstens. Das habe ich von Anstellungen von Trainern und Spie - stellen kann, haben wir erneut gese - res gegen Aussenseiter Wil (2:3). Christian Constantin hat früher mal der Mannschaft auf dem Platz nicht lern. Den erzwungenen Abgang etwa hen. In diesem Bereich müsste er Heuer wäre der 19. Triumph alle Präsidenten der Super-League- gesehen. Er ist halt ein Winnertyp.» von Victor Muñoz begleitete CC mit endlich eine Lösung finden. Doch (bei 32 Finalteilnahmen) die Mannschaften zu sich nach Zermatt Doch Margairaz’ Schimpfwör - der Begründung, der Mann habe Macht abgeben, ist halt selten die vorläufige Krönung. | Si eingeladen. Gekommen ist nur einer. ter wie «Scheisstyp» sind keine un - kaum Französisch sprechen können Stärke eines Machtbewussten. Bernhard Heusler, Boss des FC Basel. achtsamen Bemerkungen gewesen. und denke altmodisch. Da stellt sich Georg Heitz ist Sportdirektor Die beiden sollen einen tollen Margairaz soll auch geschrien haben: unweigerlich die Frage, wieso er das im FC Basel. Wer im Transferwesen Skitag zusammen verbracht haben «Sieh dir die Scheisse an, die du an - nicht in der Evaluation festgestellt etwas lernen will, muss zum Meister und einen schönen Abend dazu. Es richtest.» Constantin muss, auch hatte? Die muss folglich unprofessio - schauen. Dem FCB werden pro Saison war offenbar auch nicht das letzte wenn er das nie zugibt, instinktiv ge - nell gewesen sein. rund 3000 Spieler angetragen. Sieben Mal gewesen. Es macht ganz den An - spürt haben, dass der Schuldige für Den Kardinalfehler beging der Teilzeit-Scouts, dazu ein angestellter schein, das Duo käme richtig gut mit - den lamentablen Zustand seiner Boss sowieso früher. Beim Ausraster Chef-Scout arbeiten für den Klub. In einander aus. Mich nähme wunder, Mannschaft er selbst ist. Er spürte, von Sebastien Fournier gegenüber der Challenge League, im Nach - was die beiden so alles geredet haben. dass er zu weit gegangen ist. Womög - drei fehlbaren Spielern hätte Con - wuchs, in Südamerika etwa oder in Denn in Sachen Transferpolitik und lich nicht in seinen Augen, aber in stantin hinter seinem ersten Trainer Osteuropa von Prag aus. Respekt, um das geht es im brandak - den Augen aller anderen. stehen sollen. Fournier war erfolg - Heitz: «Fürs Scouting geben wir tuellen Fall, liegen Welten zwischen reich und beliebt, dazu gestützt von 400 000 Franken im Jahr aus. Der dem Branchenprimus und dem Gennaro Gattuso. Wenn man weiss, Chef-Scout ist darin nicht inbegrif - Möchtegernprimus. «Wir engagieren dass sich der Italiener bei der ersten fen. Das ist unser Herzstück. Vor Den öffentlichen Ausraster von keinen Spieler, den Entlassung von Michel Decastel nicht allem engagieren wir keinen Spieler, Xavier Margairaz, der nach einer neu - nur passiv verhalten hat, kann man den wir nicht 10 bis 15 Mal gesehen erlichen Pleite dem eigenen Präsiden - wir nicht 10 bis 15 in etwa erkennen, wie verworren die haben. Im Spiel, im Training, und vis- ten sichtbar an den Kragen wollte, Mal gesehen haben. aktuelle Situation nach der Rückkehr à-vis. Die meisten Transfers haben mag man eine verwerfliche Tat von Decastel ist. monatelange Vorgeschichten.» Weil schimpfen. Doch letztlich öffnet der Im Spiel, im Trai - Es wird gemunkelt, dass der zehn Trainer zehn Ansichten über unappetitliche Treppenlauf einen Ab - ning und vis-à-vis.» Grossteil der Mannschaft den Raus - denselben Spieler hätten, seien häu - grund im Klub, der bislang aus einer wurf Gattusos und die Wiedereinset - fige Trainerwechsel nie gut. Cupsieg? GC-Goalie Roman Mischung aus Diktatur, Loyalität und Georg Heitz, Sportdirektor FC Basel zung des damals abgelehnten Wichtig scheint Heitz, dass die Bürki. Foto keystone Gleichgültigkeit – keine besonders Decastel einfach nicht verdauen will. Scouts alle vom FCB bezahlt werden. belebende Mixtur – weitgehend zu - Die Leistung am letzten Donnerstag So würden sie im Dienste des Klubs gedeckt geblieben war. Und damit Wieso sonst ordnete er Polizeikräfte beim 0:4 gegen die Grasshoppers lässt arbeiten. Anders sei es, wenn man zu CUP: WER GEWANN WIE VIEL? wenig förderlich ist in einem ego - an, die ihn geschützt aus dem Sta - diesen Schluss zu. sehr auf Tipps von Agenten höre. Die ismusfeindlichen Kosmos, der dion hätten eskortieren sollen? Es Mit der permanenten öffentli - verfolgten meist eigene Interessen. 1. G ’hoppers 18 siege 31 Finals 2. sitten 12/12 weitgehend von Teamspirit und ge - blieb dann aber ruhig rund ums chen Einmischung trägt Constantin One-man-Showmaster Chris - 3. Basel 11/17 schlossenem Denken lebt. Stade de Tourbillon. Die Transpa - Unruhe ins Team. Mit der zuneh - tian Constantin ist letztlich ein gran - 4. Lausanne-sport 9/17 Es muss ja einen Grund haben, rente im Stadion, «Du glaubst, du bist menden Ungeduld kann keine ge - dioser Aufbauer und ein ewiger 5. servette 7/20 wenn ein an sich introvertierter An - unantastbar, aber du bist verrückt», sunde Hierarchie innerhalb einer Zerstörer. Das mag mit seinem Weg in den Final. FC Basel. 1. Run - gestellter vor laufender Kamera nach «Genug ist genug», sprachen aber Mannschaft entstehen – unweiger - Wesen zu tun haben. Seine fordernde de: Amriswil (2.) 6:1. - 2. Runde: Chi - Spielschluss vom Rasen die Tribüne eine deutliche Sprache. Und vor lich ein Erfolgsfaktor. Der FC Sitten und radikale Denkweise ermöglicht asso (ChL) 4:1. - Achtelfinal: Locar - no (ChL) 3:2 n.V. - Viertelfinal: thun hochrennt und es bloss dem tapferen allem: Derart wenige Zuschauer kennt jahrelang gepflegte Hierar - dem Macher auffallend viel Kreativi - 2:1 n.V. - Halbfinal: sitten 1:0. Eingreifen eines Trainerassistenten kamen in dieser Saison noch nie an chien im Team nicht, deshalb wirkt tät, aber auch viel Umsturzpotenzial. Grasshoppers. 1. Runde: Vedeggio zuzuschreiben ist, dass es nicht auch ein Heimspiel. Das ist kein Zufall. er oft, als rudere er orientierungslos Gute Idee vielleicht, beim (2.) 5:0. - 2. Runde: Vallemaggia (2.) noch zu einem physischen Rencontre Bei sechs Trainerlösungen in ei - auf offener See rum. Und wer meint, nächsten Ausflug mit Heusler besser 6:0. - Achtelfinal: schaffhausen (1. gekommen war. ner einzigen Saison kann sich kein Er - mit Lohndrohungen die Motivation zuzuhören. Ob das hilft? Gestern hat Promotion) 1:1 n.V.; 4:3 i.P. - Viertel - Gestern versuchte Constantin folg einstellen. Wer das denkt, ist seiner Angestellten zu steigern, dem Constantin neu auch noch Kyle Laf - final: Aarau (ChL) 4:1. - Halbfinal: Zürich 2:1 n.V. auf seine gewohnte Art, die Wogen bloss naiv. Das Problem sind aber ist fast nicht mehr zu helfen. Dass CC ferty und Didier Crettenand aus dem zu glätten. «Margairaz», so CC, «rebel - nicht die Entlassungen, sondern die eine Mannschaft nicht zusammen - Team geworfen.