Chor Der Landeshauptstadt Düsseldorf 2/122/12 17 Ausgabe Eue 2/12 Nr
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eue hor NszeneC Bert Solveig Otto Axel Martin Zeitschrift des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf e.V. Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf 2/122/12 17 Ausgabe eue 2/12 Nr. 17 9. Jahr gang NChorszene - Ausgabe 2/12 August 2012 Themen Editorial Georg Lauer 3 Benefiz im Musentempel Georg Lauer 4 SingPausen-Konzerte in der Tonhalle Bühnenmusik im Konzertsaal: Peer Gynt Erich Gelf 9 im 2. Düsseldorfer Symphoniekonzert der Saison 2012/13 musica con delicatezza in tobender Ordnung Udo Kasprowicz 19 Eine Werkschau des Komponisten Thomas Blomenkamp Robert Schumanns Zeitzer Verwandte Gerd Nauhaus 22 Neue Funde in Sachsen-Anhalt und Russland Der Intendant Karl Leberecht Immermann Thomas Miller 26 und die Chorkompositionen zu seinen Texten Felix Otto Dessoff: in Düsseldorf verliebt – Georg Lauer 33 in Wien gefeiert – in Chemnitz und Karlsruhe erforscht Der Mann für viele Bühnen Erich Gelf und 45 Düsseldorfs Opern-GMD Axel Kober im Gespräch Georg Lauer Wie Pauker pauken Georg Lauer 49 Professor Flas und seine Schlagzeugschüler Das Bild der Laienchöre Th. Kämpfer u. 52 bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen Th. Ostermann Musikverein - on tour! Notizen über die Gastspielreisen Erich Gelf 57 des Chores nach Maastricht und Brüssel 2012 Robert Schneider: Die Offenbarung Udo Kasprowicz 63 Buchrezension Hühnersuppe vor der Prüfung Udo Kasprowicz 65 Ein Rezept für Betroffene Der Chor des Städtischen Musikvereins 66 und sein aktuellles Leitungsteam Termine / Vorschau / Konzerte 2012/13 67 Impressum Anzeigen 68 NC17 Seite 2 Editorial Georg Lauer Der ehemalige Städti- Liebe Leserinnen und Leser! sche Musikdirektor wird MGG - Musik in Geschichte und Ge- 2012 an seinem neuen genwart - ist nach eigenen Angaben die Standort an der Oper größte Musik-Enzyklopädie der Welt. genauso in Erscheinung Für die vorliegende Ausgabe dieser treten wie hier abgebildet. Das zeigt ihn Zeitschrift möchte ich die drei Buchsta- so, wie ihn Clemens Buscher 1901 mo- ben lesen als Musikverein in Geschich- delliert hatte und er bis 1936 in einer te und Gegenwart! Ein Blick nach links Mauernische der alten Oper stand. Sein in das Inhaltsverzeichnis dieser Schicksal schien 1940, als die Bronze Nummer klärt Sie auf: Sie erfah- als „Metallspende“ eingeschmolzen ren Neues aus der Familienge- wurde, endgültig besiegelt, hätte schichte Robert Schumanns, sich nicht 2010 ein „Förderver- lernen den Intendanten Karl ein zur Wiederherstellung des Immermann als Textdichter Mendelssohn-Denkmals“ ge- kennen und lesen Geschichtli- gründet.1 Dank dieser Initiative ches wie Anekdotisches über gelang es, in der Düsseldorfer einen der ganz großen Diri- Bürgerschaft eine solche Spen- genten des 19. Jahrhunderts: denbereitschaft zu wecken, dass Felix Otto Dessoff! es schon nach knapp zwei Jah- Die Gegenwart holt Sie ein, ren möglich wurde, das Denkmal wenn Sie lesen, wer hier in Düs- nach dem alten Vorbild zu rekon- seldorf (nicht nur) 2012 Musik struieren. Die feierliche Enthül- macht: Die Kinder der SingPau- lung erfolgt am 27. September se mit Martin Stadtfeld, Thomas 2012 um 11 Uhr vor der Oper Blomenkamp, ein Pauker mit sei- am Eingang zum Hofgarten. nen Schülern, der Opern-GMD an vie- Eine Abbildung dieses Denkmals hat len Fronten und natürlich der Chor des es bis jetzt nicht in die eingangs erwähn- Städtischen Musikvereins. Der bereitet te MGG-Enzyklopädie geschafft. Auch sich (u.a.) gerade auf Peer Gynt vor und die Redaktion des soeben erschiene- berichtet in einer Rückschau über seine nen neuen Lese- und Bildbandes „Das Gastspiele in Belgien und Holland. Wie Grosse Düsseldorf Lexikon“ hat sich für sich das Leitungsteam des Chores nach ein anderes Mendelssohn-Portrait ent- den Wahlen im Frühjahr zusammen- schieden. Eingang gefunden in dieses setzt, erfahren Sie auf Seite 66. Gleich gewichtige Bildungsbuch haben indes nebenan finden Sie eine Vorschau auf Ereignisse und Persönlichkeiten aus bevorstehende Konzerte. Den beiliegen- Politik, Wirtschaft und Kultur, so auch den neuen Musikvereins-Flyer halten Sie die Städtischen Musikdirektoren und wahrscheinlich schon in Händen! der Musikverein selbst, also MGG im Sollte Sie unser Angebot zum Mitsin- wahrsten Sinne des Wortes in Düssel- gen anregen, dann warten Sie bitte nicht, dorf! Nicht nur deshalb ist diese Neu- bis im Januar die Proben zum Carmina- erscheinung auf dem Büchermarkt er- Burana-Mitsing-Konzert starten. Werden wähnenswert, meint jedenfalls Sie am besten schon im September ak- mit freundlicher tiv und erleben mit, wenn das Mendels- Empfehlung Ihr sohn-Denkmal wieder aufgestellt und mit 1 Wir berichteten darüber einem Konzert eingeweiht wird! ausführlich in unseren Ausgaben Nr. 14 und 15. NC17 Seite 3 Benefiz im Musentempel SingPausen-Konzerte in der Tonhalle Beobachtet von Georg Lauer Seit nunmehr fünf Jahren ist die Tonhalle Düsseldorf jährlich ein regelmäßig frequentierter Hör- und Schauplatz einer besonderen Spezies von Matinée-Kon- zerten. Ihnen gemeinsam eingeprägt ist die genial für sich selbst sprechende Wortschöpfung SingPause: Das Einmalige an diesen Konzerten ist, dass die „Künstler“ so zahlreich sind, dass sie auf dem Podium keinen Platz finden son- dern nur im 1., 2. und 3. Parkett. Hier bilden sie einen buntgemischten Chor von 6- bis 10-jährigen Mädchen und Knaben mit internationaler Ausprägung. Zuhö- rer sind stets willkommen, sie müssen sich allerdings mit den Hinterbänken be- gnügen. In diesem Jahr gab es zusätzlich eine Abendveranstaltung, bei der ein SingPause-Auswahlchor auf einen Starpianisten traf. Bei diesem Benefizkonzert ging es darum, für das Edukation-Programm des Musikvereins nachhaltig zu- sätzliche Sponsorengelder zu erschließen. Das gelang mit vereinten Kräften! Eintreffen beisammenstehend, Bierfläschchen der Donnerstagabend, 3. Mai 2012, Men- örtlichen Brauerei oder auch Gläser mit schenschlange an der Abendkasse der edlerem Inhalt in der Hand. Tonhalle, jemanden zu finden, der noch Man sieht: - und die fallen in dieser eine Einlasskarte abkauft, ist - nach Abendstunde besonders auf - die vie- kurzem Überdenken von Angebot und len Kinder und Jugendlichen, die das Platz - schnell erledigt. Vorbei geht es Durchschnittsalter der Konzertbesucher an den freundlichen Türstehern, die al- gleich um etliche Jahre absenken! len, die ihre Karte vorzeigen, die Auf- Was ist los heute Abend in der Ton- gänge von A bis G erklären. Aber bis halle Düsseldorf? Müssten nicht we- zum Aufstieg ist noch eine halbe Stun- nigstens die 6-8-jährigen Kinder, die de Zeit, und die zu überbrücken fällt sich durch ihre T-Shirt-Aufschrift als heute ganz und gar nicht schwer. Mädchen und Jungen der Franz-Vaah- Heute Abend ist das sich in der Ro- sen-Grundschule Wittlaer zu erkennen tunde sammelnde Besuchervolk be- geben, nicht längst im Bett sein? sonders bunt gemischt. Die Kreisbewegung gerät ins Stocken, Man sieht: die feine Abendgardero- wer noch keinen braunen Sitzkissen- be - vielleicht angezogen durch die in platz auf den Stufen der Rotunde ergat- Stadt und Land verteilten Plakate, die tert hat, muss sich mit einem Stehplatz mit dem inzwischen weltweit konzer- zwischen den Säulen begnügen: 40 T- tierenden deutschen Pianisten Martin Shirt-Kinder halten Einzug in die Runde Stadtfeld für das Benefizkonzert war- und nehmen im Zentrum Platz auf den ben, das heute Abend zu Gunsten der halbkreisförmig aufgestellten Stühlen SingPause hier stattfindet? gegenüber einer Tafel, die entfernt an Man sieht: die sportliche Jeansvariante vergangene Schultage erinnert. in vielen Altersstufen, kursierend um das Und tatsächlich: ein dunkel gekleide- Zentrum der Rotunde oder in Grüppchen ter Herr tritt vor die Schüler - der Rektor NC17 Seite 4 Minuten an Stimm- und Gehörbildung und rhythmi- scher Schulung nach der „Ward-Methode“ gelernt ha- ben. (Dazu mehr auf http:// www.singpause.de/) Die Theorie kommt auch hier vor der Praxis. Diese erwartet die Konzertbesu- cher, nachdem sie - einem auffordernden Hörzeichen aus Schumanns Früh- lingssinfonie folgend - kurz etwa? Nein, der Vorsitzende des Städti- nach acht ihre Plätze im großen Saal schen Musikvereins Manfred Hill! - und gefunden und eingenommen haben. erhebt seine Stimme: Sie werden schon erwartet: Auf dem „Meine Damen und Herren“, versucht Boden des Podiums hocken und sit- er das Stimmengewimmel auf sich und zen etwa 80 Grundschulkinder, die ih- die Kinder zu konzentrieren, „heute ren großen Gesangsauftritt mit Martin können Sie die SingPause, eine Initia- Stadtfeld herbeisehnen! tive des Musikvereins, live erleben! Sie sehen und hören gleich 40 Kinder der Auftritt: ist Kür! Franz-Vaahsen-Grundschule beim Mu- Zuvor ergreift noch einmal Manfred sikunterricht mit Ihrer Singleiterin Frau Hill das Mikrofon, gilt es doch, jetzt vor Wieslawa Ziola.“ großen Saalpublikum das Projekt Sing- Pause zu erklären, das er zusammen Warmmachen: ist Pflicht mit der Chordirektorin des Städtischen Und da kommt sie schon: Mit ihrer leuchtenden Stimme begrüßt die aus- gebildete Sängerin ihre Schülerinnen und Schüler mit „Guten Abend, liebe Kinder“, und die antworten akkurat in gleicher Tonlage: „Guten Abend, Frau Ziola“! Und schon beginnt die mit einem Zeigestöckchen ausgestattete Lehrerin ihre Kinder zu unterrichten: sie zeigt mit dem grünen Ende auf Buchstaben und Zahlen auf der Tafel, und die Kin- der reproduzieren daraus Töne in den geforderten Höhen und Tiefen. Kommt das rote Ende, stellen sie sich die Töne innerlich vor und sind still! Konzentriert bei der Sache führen sie vor, was sie Wieslawa Ziola beim SingPause-Unterricht in den wöchentlich zweimal zwanzig in der Rotunde der Tonhalle Bild: