Datum: 02.07.2020

Kunst+Architektur i.d. Schweiz k+a / Kunst+Architektur in der Schweiz Medienart: Print 3012 Bern Medientyp: Spezial- und Hobbyzeitschriften 031/ 308 38 38 Auflage: 3'699 Seite: 6 Auftrag: 641036 Referenz: 77778076 https://www.gsk.ch/de/zeitschrift-ka.... Erscheinungsweise: 4x jährlich Fläche: 579'520 mm² Themen-Nr.: 641.036 Ausschnitt Seite: 1/13

Simon Bundi Architektur mit dem Automobil Ein Überblick bis in die Blütezeit des Autobooms Anfang der 1970er Jahre Die Bauwirtschaft und die Automobilindustrie haben die kleine Schweiz seit den 1950erJahren radikal umgestaltet. Während ein beispielloser Bauboom einsetzte übertraf das Auto die Bedeutung des Bauens sogar noch: Es wurde zur wichtigsten Erfindung des 20.Jahrhunderts. Als Sinnbild der Moderne regte das Auto bereits die avantgardistische Architekturtheorie der 1920erJahre an. Das Neue Bauen brachte auch die ersten «Grossgaragen» hervor. Als später immer mehr Menschen das Auto in den Ferien und im Alltag nutzten, entstand eine Architektur für das Automobil, wie es sie heute nicht mehr gibt.' Nachdem Andre Citron T919 als erster eu-ne.»2 Le Corbusier schwebte 1921 also ein Haus ropäischer Autohersteller die Fliessbandproduk-vor, das aus industriell vorfabrizierten Einzelele tion eingeführt hatte, dauerte es nicht lange, bismenten bestand. Im gleichen Jahr hatte er bereits Le Corbusier in der Zeitschrift L'Esprit nouveau einden Begriff der «Wohnmaschine» eingeführt - architektonisches Äquivalent zum neuen Massen-eine wie bei einer Fahrzeugkabine auf äusserste produkt Auto vorschlug: «Typenhaus ,Raumökonomie zielende Wohneinheit.3 um nicht Citron zu sagen. Mit anderen Worten, Le Corbusier, der sich stets fleissig in die öffent ein Haus wie ein Auto, entworfen und durchkon-liche Diskussion einbrachte, war weder der Erste struiert wie ein Omnibus oder eine Schiffskabi-noch der Einzige, der das Automobil oder dessen

So hätte ein autogerech- tes Zürich ausgesehen: die Sitilhochstrasse bei der Sihlpost als Teil des nie realisierten Expressstrassen-Y am Oberen Letten. Zeich- nung/Repro Tiefbauamt des Kantons Zürich

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Serienfertigung als Referenzpunkt nahm. Bei ihm

Grand Garage du Jura aber war das Auto omnipräsent. Mit seinem Ent- in Biet, wahrscheinlich Anfang der 1930er Jahre. Der 2002 renovierte Bau wurf für eine durchgrünte Hochhausstadt zeigte ist äusserlich weitgehend im Ursprungszustand er schon 1925, dass er nichts Geringeres als die erhalte, Foto Vereinigung für Heimatpflege Buren, Welt verändern wollte. Diese neue Welt war auf Jean-Claude Borel das Auto ausgerichtet. Auf erhöhten Einbahnstras- sen sollten die Autos «ohne Halt wie Raketen Paris durcheilen». Ihr Tempo mache sie zu Garanten für eine erfolgreiche Stadt.4 Stiessen bereits diese radikalen Umbaupläne für das rechte Pariser Seineufer auf viel Kritik, er- ging es den Schweizer Expressstrassen der späten 195oer Jahre nicht viel besser. Die Eidgenössi- sche Planungskommission für die Nationalstras- sen wollte in Zürich, Bern und Luzern Stadtauto- bahnen möglichst bis in die Zentren führen. Kein einziges dieser Projekte wurde so umgesetzt. Bis heute zeugt der Stumpf von Zürichs Sihlhochstras-wurden Automobile für die obere Mittelschicht se vom Ende der Autoeuphorie in den i97oer Jah-erschwinglicher. So entstanden einige herausra- ren. Obwohl sicher nicht nur die Kritik des Bun-gende Beispiele des Neuen Bauens, von denen die des Schweizer Architekten zum Scheitern geführtBasler Grossgarage Schlotterbeck (1928) vielleicht hatte, war Le Corbusiers Autostadt hierzulande of-das berühmteste ist (siehe den Beitrag von Anne- fenbar nie richtig angekommen - ausser vielleichtCatherine Schröter in diesem Heft). Genauso bei . Diesem war 1953 die Schweizermodern zeigten sich kleinere Reparatur- und Ver- Mentalität auf die Nerven gegangen, «nie etwaskaufsgaragen jener Zeit. Man findet (oder fand) sie Radikales auch nur zu wollen, geschweige dennsowohl in der Stadt (Grand Garage du Jura in Biel es zu tun».5 von 1929, Touringhaus in Solothurn von 1933) Pragmatismus als auch in ländlichen Touristenorten (Garage und Grossstadtphantasie Central in Crans-Montana von 1929, Palü Garage Immerhin realisierte sich die neue Welt derin Samedan von 1935). Geometrisch-klare For- Avantgarde im Kleinen. In der zweiten Hälfte der zoer Jahre tauchten die ersten grossen Repara- tur- und Parkgaragen der Schweiz auf - eigentlich sehr spät, wenn man bedenkt, dass das Automobil schon Mitte der r89oer Jahre vom Pariser Bürger- tum als Sport- und Prestigeobjekt entdeckt wor- den war. Doch erst nach dem Ersten Weltkrieg

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men, Flachdächer und grosse Fenster waren ihreder Bau ziemlich ausgefallen. Den Mechanikern Merkmale, schliesslich galten dunkle Räume unddes im Untergeschoss eingemieteten Autoim- schlechte Luft als Ballast des 19. Jahrhunderts. Fürporteurs Emil Frey stand eine Autodrehscheibe Davos Dorf entwarf Rudolf Gaberel 1927 eine Ein-zur Verfügung, wie es sie bereits in der Luzerner stellhalle für die lokalen Autobusse. Parallel zurBourbaki-Garage gab. Strasse gelegen, folgte die Rückwand dem Wende- kreis der Busse, die am nächsten Tag wieder nach Tankstellen im Geiste Davos Platz zurückfuhren.6 des Heimatschutzes Ob die Bauherren eine moderne Formenspra- Nach dem Zweiten Weltkrieg begann ein neu- che wählten, weil sie damit die Modernität deses Automobilzeitalter, die Massenmotorisierung Automobils unterstreichen wollten, lässt sich nursetzte ein. Nach und nach entstand eine vielfältige mehr schwer nachvollziehen. MöglicherweiseAutoinfrastruktur, die sich weiterhin nicht bloss waren die Gründe wie bei einer Industriehallein der «Alltagsarchitektur» manifestierte, sondern rein praktischer Natur. Gewiss wollten die Auto-auch prägende Bauten der Architekturgeschichte unternehmer möglichst günstig bauen und denhervorbrachte. zur Verfügung stehenden Bauplatz effizient nut- Zunächst verdichtete sich das Versorgungs- zen. So waren die Strassenfassaden wohl meist nurnetz. 1954 zählte man gegen 6000 Tankstellen in deshalb gerundet, weil man sie dem Strassenver-der Schweiz - eine gewaltige Zah1.8 Schon 1935 lauf angepasst hatte. hatte die Zeitschrift Heimatschutz in ihrem unver- Nicht alles an der neuen Architektur des Au-kennbaren Duktus diese «Schankeinrichtungen» tomobils wirkte derart fabrikhaft wie die City-Ga-beschrieben: «Möglichst amerikanisch, möglichst rage in Schaffhausen (1933) Städtebauliche Auto-gelb-rot-weiss, mit Bauformen, die wie im Schnaps- mobilgesten zeigen die Garage des Nations in Genfrausch erfunden sind, , wie man das (siehe den Beitrag von Marcel Just in diesem Heft),nennt, und möglichst sinnlos.»9 Daneben sah man die Geschäftshäuser Schmidhof und Handelshofviele weit weniger einheitliche Lösungen, vom an der Sihlporte in Zürich, ebenso das Anfang derHeimatschutz als «Missgeburten» beschimpft, 193oer Jahre fertiggebaute Zett-Haus am Stauffa-weil häufig das Erdgeschoss eines bestehenden cher. Mit seiner geschwungenen Fassade nimmtGiebelhauses zur Tankstelle ausgebaut war. das Zett-Haus bewusst die Bewegung des «hin und Da und dort konnten die Heimatschützer aber her flutenden Verkehrs» auf, so wie es der Berlinerauch Positives vermelden. Man lobte ein unauffäl- Architekt Erich Mendelsohn vorgemacht hatte.liges, sanft geschwungenes Vordach auf Holzträ- Dafür mussten die Architekten Rudolf Steiger undgern von Oskar Sattler in Biberist.10 Mehr noch: Carl Hubacher gar eine AusnahmegenehmigungDer ganze Bau war mit seinem Satteldach, der beantragen. Beim Schmidhof und beim Handels-verputzten Giebelseite, den Brüstungsfeldern in hof sind die Ecken abgerundet, als wollten dieSichtmauerwerk, den Sprossenfenstern und der Häuser an dieser Zürcher Ausfallstrasse Rücksicht auf die (damals nicht vorhandene) Verkehrsdichte nehmen.? Im Vergleich dazu wirkt der Schwung des Zen- Hauses eleganter, was nicht zuletzt mit dem zu- rückversetzten Erdgeschoss und den langen Fens- terbändern zu tun hat. Dank seiner automatischen Klimaanlage und dem Kino mit Cabriodach war

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Wenige Jahre nach Platzfassung in Natursteinmauerwerk ein gera- Aufhebung des allgemei- nen Automobilverbots dezu idealtypischer Vertreter des Landistils, einer in Graubünden zeichneteArt verspäteter Heimatstil. Bekanntlich hatte ja Rudolf Gaberel eine Ein- stellhalle mit gerundeter eine heimelig-nationale Moderne das Neue Bau- Rückwand und abgewin- en Mitte der 193oer Jahre abgelöst. Ihr wichtigs- kelter Ausfahrt. Foto auster Kristallisationspunkt wurden die filigranen Werk 16, 1929, S.338 Holzkonstruktionen der Landi. In ländlichen Re- gionen entstanden in der Folge selbst Tankstellen Die City-Garage in Schaffhausen kurz nach mit Giebeldach. Sie sind einer der Gründe, warum der Fertigstellung 1933. die Tankstellenarchitektur variantenreicher war Der Altbau links wurde später durch einen als heute. Den markantesten Rückgriff auf tra- analogen Flachdachbau ditionelle Formen fand der Automobilist Anfang ersetzt, so dass die der i95oer Jahre wahrscheinlich vor Saas-Fee. Die Garage heute eine nahezu symmetrische Fassade Walliser Gemeinde liess ihre erste Autostrasse vor aufweist. Foto StadtASH J 02.01.1781032, Dr. R. Bertschinger Co.

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dem Dorf enden, um dessen Gassen und Strässchenpe mit einer Brunnenschale aus Serpentin» die nicht dem Verkehr auszusetzen. Statt eines gros-als «Wintergarten» ausgestalteten Geschosse. 13 sen Parkhauses wurden damals kleine Garagen-Meili war der ehemalige Direktor der Landi, sein bauten im Lärchenwald am Dorfeingang errichtet.transparenter Kubus erinnert an Walter Krebs' Mit Hilfe von Heimatschutz-Architekt Max KoppBlumenhalle an der Landesausstellung. Doch statt baute man zudem einen Kehrplatz, eine Poststati-des damals so verbreiteten Flugdachs setzte Meili on und eine Tankstelle, «die sich in Material undein freitragendes Dachgesims ein, dessen Unter- Bauart vorzüglich in die Bergnatur einfügen», wiesicht signalrot gestrichen wurde. der Heimatschutz frohlockte.11 Apropos Flugdach: Dieses filigrane Element Am Strassenrand auffallen verband bei manchem Autobau Funktionalität wird Programm und Ausdruck, ja, es machte den Aussenbereich In den Städten und bei grösseren Gewerbe-sogar zum Zentrum der ganzen Anlage: Die ehe- bauten zeigte sich die aufgelockerte Schweizermalige Tankstelle Aurora ausgangs Andermatt ist Nachkriegsmoderne durchaus in einer Form,so ein Beispiel, bei dem das tankende Auto Teil die mehr mit dem Neuen Bauen der 192oer undder Architektur wird. Der Bau schaffte es sogar in 193oer Jahre zu tun hatte. Städtische95oer-Jah-die internationale Populärkultur. Hier hielt James re-Architektur findet man etwa an der mit ein-Bond in Goldfinger (1964) kurz an. Die Filmszene heimischem Marmor verkleideten Rasterfassadeist emblematisch für die Auto- und Reiselust der des Geschäftshauses Ambrosoli in Locarno, woZeit. Hinter der grosszügigen Anlage mit dem ele- ursprünglich ein Autoshowroom mit Tankstelleganten Dach öffnet sich das Urserental mit der untergebracht war. Das Spiel mit Plastizität undlangen Geraden zum Furkapass: ein Hauch von verschiedenen Oberflächen findet sich in ande-grosser, weiter Welt.14 rer Form bei der Garage K. Söhner von William Dunkel in Zürich-Enge. Eher selten erfuhren Fas- Das Zeitalter der Motels saden «eine Steigerung ins Ornamentale», wie In den 195oer Jahren war das Auto auf dem an der Gellertgarage in Basel (1953), die auchWeg zum Durchschnittsgegenstand. 1965 fuhr be- als Parkhaus funktionierte. Bedeutete schon dasreits die Hälfte der Beobachter-Leser mit dem Auto Neue Bauen nicht ausnahmslos eine «Kaltstellungin die Ferien, Zeitschriften wie die Automobil Re- des Ästhetischen» (Sigfried Giedion), machte dievue beschrieben das genussvolle «Autowandern» moderate Nachkriegsmoderne eine beschwingtedurch schöne Landschaften. Dieselbe Autozeitung Leichtigkeit zum Programm.12 meldete im Frühling 1959, dass die Schweiz mit In Schinznach-Bad montierte die Amag ab17 Motels die höchste Dichte Europas aufweise. 1949 Limousinen der englischen Marke StandardMehr noch: In Interlaken, in der Ferien- und Pass- und der amerikanischen Marke Plymouth, späterregion Berner Oberland, stand seit 1955 gar «das kamen unter anderem Chrysler und Dodge dazu.erste, nach rein amerikanischen Prinzipien kon- Bis 1972 existierte im Aargau die zweitgrösstezipierte Motel auf unserem Nach Schweizer Automontage neben jener der General 7 Jahren Betrieb fiel das Urteil der Besitzerin über Motors in Biel (siehe den Beitrag von Bernadettedie moderne Inneneinrichtung zweischneidig aus. Fülscher in diesem Heft). Die repräsentativenSie lobte einerseits die Grösse der Zimmer und die Empfangsräume konzipierte Armin Meili alsgeschickte Anordnung von Dusche/WC zum lär- Glaskopf. Dieser bilde «gegen die Strasse hin ei-migen Hof hin. Andererseits hätten die Gäste das nen gut sichtbaren Blickfang», so der Architekt. Im Inneren verband «eine dekorative Wendeltrep-

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schlicht eingerichtete Restaurant zwar als modern empfunden, seien aber nie lange sitzen geblieben. Am Dorfausgang von Besonders die von Architekt Franz Füeg extra ent- Saas-Fee, vermutlich in der zweiten Hälfte der worfenen Möbel hätten «keine Ambiance» ver- 1950er Jahre. Links ist sprüht, so dass sie das Restaurant eigenhändig die Tankstelle zu erkennen. Foto Thomas Burgener, «ein wenig auf heimatlich umgestellt» habe.16 Saas-Grund Beim im gleichen Jahr gebauten Motel in Losone (siehe den Beitrag von Maria Piceni in die- sem Heft) war anfangs ebenfalls Minimalismus angesagt. Dass die «einfach, aber zweckmässig» eingerichteten Zimmer ohne Bad und WC auska- men, störte die Fachwelt Mitte der 19 soer Jahre nicht. Der Bau zeichne sich durch «eigenwillige und neuartige Konstruktionen» aus, schrieben

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Die Garage K. Söhner an der Seestrasse in Zürich-Enge (heute Jenatsch Garage). Der Charakter des Baus ist bis heute erhalten. Foto Baugeschichtliches Archiv/Michael Wolgensinger

«Gut sichtbarer Blickfang». Armin Meilis Glasvorbau war bereits 1965 um zwei Etagen aufgestockt, spätere Nebenbauten haben die Wirkung weiter beeinträchtigt. Fotos aus Standard Suisse. Montage Suisse [undatierte Firmenbroschüre], Swiss Automotive Documentation and Research Center, Safenwil

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Werk und Bauzeitung übereinstimmend.17Aussen- und Innenwände der drei Gästeflügel bestanden aus Pavatex-Platten, was das zweite Schweizer Motel zu einem Vertreter des Systembaus macht. Es wurde sparsam und schnell (in vier Monaten) gebaut, dafür gab es ein Bett für acht Franken pro Nacht. Über 6o Jahre später dürften nur noch ganz wenige dieser Häuser als Motel in Betrieb sein, etwa das Motel City in Spreitenbach. Das Motel ist nicht die einzige Bauaufgabe für das Auto, die aus den USA kam und fast verschwunden ist. Ob- wohl sich die Zahl der Autos seit 1960 mehr als verfünffacht hat, verfügen wir heute nicht mehr über eine Wohn- und Geschäftsinfrastruktur, die so eng an das Automobil gebunden ist.

Architekturen für den urbanen Angestellten Im folgenden Jahrzehnt fächerte sich die auto- mobile Architektur weiter auf. 1962 konnte Wer- ner Stücheli im Zürcher Bankenviertel die von ihm entworfene Drive-in-Bank eröffnen, seiner- zeit vermutlich die grösste in Europa. Zehn Jah- re später gab es in Genf, Basel, Bern und Auto-Bankschalter, aber auch in Moutier, Liestal und Wetzikon.18 Die Nachfrage nach Einstellplätzen war in Wohngebieten bereits in den späten r94oer Jahren markant gestiegen. Dass Leute mit dem Auto aus dem eigenen Haus fuhren, konnte eine ungeheu- re Faszination ausüben. Der im Zürcher Seefeld aufgewachsene Claude Lichtenstein erinnert sich: «Das eigene Auto war Indikator für Lebensstan- dard, und dieser Synonym für Lebensqualität. Aus Die Autobank der Schweizerischen Kreditanstalt an der St. Peterstrasse in Zürich, aufgenommen im Eröffnungs- jahr 1962. Die Anlage war bis 1983 in Betrieb und ist heute komplett verschwunden. Foto Baugeschichtliches Archiv/ Michael Wolgensinger

Ein Citroen DS (oder ID) vor der Tankstelle der Siedlung Haien bei Bern. Im Hintergrund rechts das Tor zur grossen Einstellgarage mit Reparaturlift. Foto Staatsarchiv des Kantons Bern, FN Winkler Ha 169

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Markantes Zeichen: die äusserlich noch weitge- Generalvertretung von hend erhalten. Foto Fonda- Alifa Romeo bei Agno. zione AAT, Fondo architetti Rechts der Ausstellungs- Camenzind-Brocchi- saal, links die befahrbare Sennhauser, Agenzia Empfangshalle für Kundengenerale Alfa Romeo, fahrzeuge. Der Bau ist heu-Agno 1961-1963 te eine -Filiale und

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Der freie Grundriss des 1970 eingeweihten Autocenters der Emil Frey AG in Safenwil. Gut erkennbar ist der Rasteraufbau mit den tragenden Stützen. Abbildung aus Bauen+ Wohnen 24, 1970, S. 273

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ten Hochhauses zur Palme in Zürich-Enge spricht Garagisten und Importeure folgten ohnehin eine organische Sprache (siehe den Beitrag von einer anderen Strömung der Nachkriegsmoderne. Erik Wegerhoff in diesem Heft). Es ist ein proto-Ein freier Grundriss und hohe Flexibilität waren typischer Bau für eine Zeit, in der das Auto immer für sie wichtiger als der Bau von Skulpturen. Die mehr Eingang in den Arbeits- und Pendleralltag City-Garage von Danzeisen+Voser in St. Gallen der (Bank-)Angestellten fand. Zur selben Zeit ver-bildet vielleicht den Auftakt für den neuen, sehr suchte Peppo Brivio mit organischen Skulpturen reduzierten Stil. Der verglaste Stahlbetonskelett- die Aufmerksamkeit der Autofahrer im Bergell zubau und die angrenzende Shedhalle waren «so gewinnen21 (siehe das Bild im Beitrag von Marcel raffiniert eingeteilt und ausgerüstet, dass ein Just in diesem Heft). Hierzulande blieb diese ver-möglichst grosser Wagendurchgang möglich ist», spielte Experimentierfreude später meist auf der berichtete das Branchenblatt Motor Service im Sep- Strecke. Die berühmteste Ausnahme bilden Heinz tember Islers riesige Schalendächer über der Raststätte 1963 entstand ein Ausnahmebau, der noch Deitingen-Süd von 1968. beide Strömungen kombinierte: die Generalvertre- tung von Alfa Romeo in Agno. Alberto Camenzind Rationalisierungsschub und Bruno Brocchi gliederten die Anlage in meh- im boomenden Autogewerbe rere rektanguläre Baukörper. An der Schauseite

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dominiert ein geschlossenes Volumen über dem bot der Stunde, nannte doch die Zeitschrift Motor verglasten Showroom: ein markantes, plastisches Service bereits 1959 die steigenden Bodenpreise Zeichen. Werkstatt und Lager befanden sich abge- als Herausforderung für den Garagisten. Der 1971 schirmt im hinteren Teil und waren bei Bedarf er-fertiggestellte Bau der heutigen Emil Frey Auto- weiterbar.23 Zusammen mit dem Bürotrakt ergab mobile Bern-Bümpliz besteht aus vorgefertigten dies eine kontinuierliche Raumfolge auf einem Stahlbetonträgern, die Garage war «nach zwei frei arrangierten Grundriss. Von aussen wirkt die Seiten erweiterbar». Ein geometrisch-schlichter Anlage aber nicht technizistisch, im Gegenteil:Baukörper ist auch der Ursprungsbau der Garage Die Fassaden sind mit Sichtbackstein verkleidet,Wirz in Sissach - in die Fassaden und Trennwän- während Wasserbassins und Grünflächen die an-de wurden Glas- und Sandwichplatten eingesetzt. kommenden Kunden von der Tatsache ablenkten,Das kurz zuvor eingeweihte Autocenter der Emil dass sie einen Gewerbebau betraten. Frey in Safenwil hat einen gänzlich unregelmässi- Wenige Jahre später hatte der Systembau im gen Grundriss, was aber den Rasteraufbau umso Autogewerbe definitiv Einzug gehalten. Der seit deutlicher macht.24 Die hohe Flexibilität der Ende der 194oer Jahre andauernde Autoboom Konstruktion zeigt ein Blick in das heutige Erdge- steigerte sich noch ab Mitte der 196oer Jahre. schoss, wo sich die Raumeinteilung deutlich vom Nichtsdestotrotz war rationelles Bauen das Ge-Zustand von 197o unterscheidet.

Mehrere vorfabrizierte Systembauten der Zeit um 1970 (im Bild die Garage Wirz in Sissach) werden heute noch genutzt. Foto Garage Wirz AG, Sissach

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Kunst+Architektur i.d. Schweiz k+a / Kunst+Architektur in der Schweiz Medienart: Print 3012 Bern Medientyp: Spezial- und Hobbyzeitschriften 031/ 308 38 38 Auflage: 3'699 Seite: 6 Auftrag: 641036 Referenz: 77778076 https://www.gsk.ch/de/zeitschrift-ka.... Erscheinungsweise: 4x jährlich Fläche: 579'520 mm² Themen-Nr.: 641.036 Ausschnitt Seite: 12/13

Im Wohnungsbau erlebte die serielle Vorfa-am . Stadtplanung und urbane Architektur brikation zur gleichen Zeit ihre Blüte. Das Genferam Beispiel von Haefeli Moser Steiger». In: Sonja Hilde- brand, Bruno Maurer, Werner Oechslin (Hg.). Haefeli Moser Büro Honegger freres und die Zürcher Ernst Göh-Steiger. Die Architekten der Schweizer Moderne. Zürich ner AG erstellten bis Mitte der r97oer Jahre je 90002007, S.57-59. Wohnungen.25 Le Corbusiers Vorstellungen wa- 8 2018 waren es rund 3400 - bei fast zehnmal mehr ren Wirklichkeit geworden - nun wurden in derMotorfahrzeugen. Tat ganze Gebäude wie Autos produziert. Ganz so viele Einheiten waren es im Autogewerbe nicht.9A. B. «Der Unfug den Strassen entlang». In: Heimat- schutz 30 (3), 15.5.1935, S.33-37. Aber immerhin: Der Spezialist für Industriebauten Peter Freund, der alle drei oben erwähnten Auto- häuser konzipiert hatte, entwarf eine Typenwerk-10 «: die Tankstellen». In: Heimatschutz 48 (4), 1954, S.111. statt auf polygonalem Grundriss, die 1972 in der Zeitschrift Bauen +Wohnen vorgestellt wurde. Da-11 «Wie Saas-Fee sich vor dem Einbruch der Automobile von, so das Fachorgan, seien in der Schweiz bereitsrettete». In: Heimatschutz 48 (2-3), 1954, S.75.

2 in Betrieb.26 12P. M. «Geschäftshaus in Locarno». In: Werk 41, 1954, S.318-319; «Garagenbau K. Söhner in Zürich-Enge». Anmerkungen In: Schweizerische Bauzeitung 71, 14.11.1953, S. 677 -679; «Gellertgarage». In:Architektur und Baukultur. Basel, 1In der Schweizer Architekturgeschichte gibt es 50er und 60er Jahre, Auswahl 1 (BS) [App des Schweizer kaum mehr als erste, teils unpublizierte Anläufe zum Heimatschutzes], 2011. Themenkreis Automobil. Bisher stiessen die Autobahnen (inkl. Raststätten) auf Interesse, daneben Parkhäuser 13 Armin Meili. «Das Automobil-Montagewerk der und die moderne Architekturtheorie, vgl. exemplarisch: Neuen Amag in Schinznach-Bad». In: Schweizerische Verena Huber Nievergelt. Von Agglomerationen und Auto- Bauzeitung 69 (1), 1951, S.6. bahnen. Fotografische Diskurse zur Siedlungslandschaft der Schweiz. Baden 2014. 14 «Tankstelle Aurora». In:Architektur und Baukultur. Andermatt (UR) [App des Schweizer Heimatschutzes], 2 Le Corbusier-Saugnier. «Architecture. Maisons 2011; vgl. zu diesem Typus auch Ulrich Binder. «Tank- en Serie». In: L'Esprit nouveau 13, 1.12.1921, o.S. stellen im Napfgebiet. Kleine Kulturgeschichte der rank- stellen». In: Hochparterre 14 (4), 2001, S.43. 3 Dieter Schnell. «Le Corbusiers Wohnmaschine». In: bauforschungonline.ch. Die Internetplattform 15E. Kauer. «Das europäische Motelnetz». In:Automobil für Bauforschung in der Schweiz. http://bauforschung- Revue 54 (18), 16.4.1959, S.33 u. 39. online.ch/sites/default/fites/serienbau_O.pdf, 24.12.2007 (16.4.2020). 16 Erwin Mühlestein. «Rückblende: Motel in Interlaken». In: Bauen + Wohnen 6, 1972, S.293-294. 4Le Corbusier. de Paris 1925». In: Willy Boesiger, Oscar Stonorov (Hg.). Le Corbusier et Pierre 17 «Motel in Losone». In: Werk 43, 1956, S.217; « Jeanneret. CEuvre complete 1910-1929. Basel 2013, in Losone». In: Schweizerische Bauzeitung 73, 1955, S.121. S.778; «Das neue Motel in Losone-Ascona». In:Automobil Revue 50 (45), 19.10.1955, S.33. 5 Ueli Häfeli. «Stadt und Autobahn - eine Neuinterpre- tation». In: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte 51, 18F. «Mit dem Auto in die Bank». In:Automobil Revue 57 2001, S.181-202; Max Frisch. «Cum grano salis». In: (27), 14.6.1962, S.7; F. Hauswirth. «Per Auto zur Bank». In: Werk 40, 1953, S.325. Automobil Revue 67 (26), 15.6.1972, S.3.

6 «Dorf-Garage Davos-Dorf. Erbaut 1927/28». In: 19 Claude Lichtenstein. «Zürcher Kindheit unter Neu- Werk 16, 1929, S.338-339. bauten». In: Walter Zschokke, Michael Hanak (Hg.). Nach- kriegsmoderne Schweiz. Architektur von Werner Frey, 7 Claude Lichtenstein. «Das moderne Zürich». In: Werk Franz Füeg, Jacques Schader, Jakob Zweifel. Basel 2003, 65 (23-24), 1978, S.9-11; Sonja Hildebrand. «Arbeiten S.26/28.

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Kunst+Architektur i.d. Schweiz k+a / Kunst+Architektur in der Schweiz Medienart: Print 3012 Bern Medientyp: Spezial- und Hobbyzeitschriften 031/ 308 38 38 Auflage: 3'699 Seite: 6 Auftrag: 641036 Referenz: 77778076 https://www.gsk.ch/de/zeitschrift-ka.... Erscheinungsweise: 4x jährlich Fläche: 579'520 mm² Themen-Nr.: 641.036 Ausschnitt Seite: 13/13

20 «Apartmenthaus Riesbacherhof, Zürich». In: ä l'exception de certaines stations-service Bauen+Wohnen 8, 1954, S.358-361. des annöes 1950, qui restörent imprögnöes du style «Landi » caractöristique de ['Exposition 21 Ludmila Seifert. «Stazioni di rifornimento, nationale de 1939. Les bätiments [es plus Castasegna». In: Baukultur Graubünden 1950-2000. https://52bestebauten.ch/10-tanksteile -castasegna, marquants des annöes 1930 aux annöes 1960 2020 (16.4.2020). tentörent une image plus distinctive, voire progressiste, avec des auvents ou des formes 22 «City-Garage AG St. Gallen». In: Motor Service 19, sculpturales route. En revanche, les ga- 22.9.1959, S.36. rages de röparation et de vente conservörent une apparence plus neutre, ögalement avec 23Paolo Fumagalli. «Ein Werk in drei Phasen». In: Wer- ner Oechslin, Flora Ruchat-Roncati (Hg.). Alberto Camen- la construction de pröfabriquös qui prospöra zind 1914-2004. Architekt, Chefarchitekt Expo 64, Lehrer. dans ce domaine autour de 1970. Zürich 1998, S.30; «Generalagentur der Alfa Romeo in der Cette diversitö stylistique a disparu Schweiz bei Bioggio TI». In: Werk 52, 1965, S.240-241. aujourd'hui, de que [es constructions spöcifiques telles que les motels et [es 24 Jürgen Joedicke. «Zwei Zentralgaragen». In: Bauen+ guichets de banque accessibles en voiture. Wohnen 25, 1971, S.107-110; «Mehrzweckgebäude einer Automobilfirma Safenwil/Schweiz». In: Bauen+Wohnen Une station-service pour un seul immeuble 24, 1970, S.271-273. rösidentiel est impensable aujourd'hui. 25 Christian Bischoff. «Orchestriertes Bauen». In: Heimatschutz 114 (4), 2020, S.16; Fabian Furter, Patrick Schoeck-Ritschard. Göhner wohnen. WachstumseuphorieRiassunto und Plattenbau. Baden 2013. Architettura con l'automobile Simbolo di modernitä, l'automobile ha 26 «Serienmässig hergestellte Autoreparaturwerk- stätte». In: Bauen+Wohnen 26, 1972, S.529. ispirato l'architettura d'avanguardia fin dagli anni Venti. Con il Movimento moderno sono Zum Autor nate le officine di riparazione, gli spazi di vendita eparcheggi. Piü tardi l'architettura Dr. phil. Simon Bundi ist Historiker. Er leitet dell'automobile sie evoluta parallelamente das Museum und das Archiv der Emil Frey Classicsalle diverse correnti dell'architettura moderna in Safenwil. 2018 realisierte er die Sonderaus- - ad eccezione di alcune stazioni di servizio stellung Autos &Architektur, davor absolvierte degli anni Cinquanta improntate alio stile er ein Praktikum bei der Aargauer Denkmalpflege Landi dell'Esposizione nazionale del 1939. und forschte zu den Themen Heimatschutz und Le costruzioni di maggior rilievo sorte tra gli Bürgergemeinden. anni Trenta e Sessanta hanno posto segnali Kontakt: [email protected] avanguardisti lungo la strada, con ampie tet- toie e forme scultoree. Le officine e gli spazi Resurne di vendita, al contrario, sono rimasti legati Architecture et automobile a un aspetto piü funzionale, culminato nelle En tant qu'icöne du modernisme, la costruzioni con prefabbricati modulari che voiture stimula les thöories architecturales in questo settore hanno raggiunto l'apogeo d'avant-garde des annöes 1920. Le « Neues intorno al 1970. Oggi sono scomparsi non Bauen » a ögalement produit les grands solo la varietä di stili, ma anche la tipologia garages de röparation, de vente et de del motel e del bancomat drive-in e sarebbe stationnement. Plus tard, l'architecture de ormai impensabile immaginare una stazione l'automobile a övoluö avec les difförentes di servizio riservata a un solo complesso tendances de l'architecture moderne - residenziale.

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