1 – 2020

2 Hans Zender Breitkopf & Härtel trauert um seinen Komponisten Breitkopf & Härtel mourns the death of the composer

6 neue wege | new paths Die 4. Symphonie The 4th

14 Das Mädchen mit den Schwefelhölzern Helmut Lachenmann – Premiere: The Little Match Girl

22 termine januar – april events january – april

28 Inszenierte Oratorien Staged Oratorios Alles sichtbar machen Making Everything Visual

34 TOTEIS von | by Manuela Kerer Interview

42 neue noten & bücher new scores, books

44 impressum masthead

– Trauer um | Mourning Hans Zender

Breitkopf & Härtel trauert um seinen Komponisten Hans Zender, der in der Nacht zum 23. Oktober 2019 nach langer Krankheit im Alter von 82 Jahren in Meersburg verstarb. Seit 1988 hat uns Zender seine Werke in kontinuierlicher Folge anvertraut. Wir blicken erfüllt zurück auf die jederzeit dichte Zusammenarbeit mit einem der großen Kunstschaffenden unserer Tage. Seinen freundschaftlichen Rat werden wir dabei sehr vermissen.

Breitkopf & Härtel mourns the death of composer Hans Zender. After a long illness, he passed away Tuesday night 23 October 2019 in his home in Meersburg aged 82. Since 1988, Zender has regularly entrusted us with his works. We look back gratefully on the continuously close collaboration with one of the major artists of our time. His amicable advice will be greatly missed.

Mit Zender verliert die Neue Musik einen ih- Hans Zenders maßgebliches Œuvre wird recently in Frankfurt in 2016) and the rer markantesten Köpfe – er war als Essayist uns Verpflichtung bleiben. composed interpretation Schuberts Winter- ein tiefer, scharfsinniger Geist und unermüd- reise are major milestones in the current licher Mahner, als Dirigent ein engagierter, Isabel Mundry war von 1991 bis 1994 discourse. hochkompetenter Vermittler komplexer zeit- Kompositionsstudentin bei Hans Zender genössischer Partituren, aber auch der ihm in Frankfurt. Ihr Nachruf entstand für die Until the very end, we were connected by bedeutsamen Musik aus allen Epochen, als Bayerische Akademie der Schönen Künste working on scheduled works such as the Komponist bei aller ästhetischen Stringenz und wurde im November von ihr dort verle- second, extended edition of his comprehen- ein erfolgreich Suchender auf dem schma- sen. Wir danken unserer Komponistin für sive volume of writings Die Sinne denken, 3 len Grat zwischen Tradition und Fortschritt. die Genehmigung, den Text hier zu veröf- the new version of the ensemble work Werke wie das Oratorium Shir Hashirim, die fentlichen. 33 Veränderungen über 33 Veränderungen Oper Don Quijote de la Mancha (zuletzt in (on Beethoven’s Diabelli-Variationen), cre- Frankfurt 2016) und die komponierte Inter- ated in early summer of this year, as well as 1 – 2020 pretation Schuberts Winterreise sind große Autor | Author: Frank Reinisch two works from the mid-1980s, published Wegmarken im aktuellen Diskurs. in our catalogue only recently – the Stephen Climax and the solo cantata Die Bis zuletzt verband uns die Arbeit am Werk: With Zender, Contemporary Music loses Wüste hat zwölf Ding. so an der zweiten, erweiterten Ausgabe one of its most remarkable minds – as an seines umfassenden Schriftenbandes Die essayist, a profound, sharp-witted intellect Our commitment to Hans Zender’s out- Sinne denken, an der im Frühsommer ent- and tireless admonisher; as a conductor, a standing oeuvre will always remain a mat- standenen Neufassung des Ensemblewerks committed, highly competent mediator not ter of course. 33 Veränderungen über 33 Veränderungen only of complex contemporary scores, but (über Beethovens Diabelli-Variationen) und also of music from all epochs meaningful Isabel Mundry studied composition in an zwei Werken aus der Mitte der 1980er to him; and as a composer, despite all aes- Frankfurt with Hans Zender from 1991 to Jahre – der Oper Stephen Climax und der thetic stringency, a successful seeker on 1994. She wrote this obituary for the Bavar­ Solokantate Die Wüste hat zwölf Ding –, die the fine line between tradition and progress. ian Academy of Fine Arts and was read by erst kürzlich in unseren Katalog kommen Works such as the oratorio Shir Hashirim, her there in November. We thank her for konnten. the opera Don Quijote de la Mancha (most permission to publish the text here. Nachruf auf Hans Zender

Es gibt Menschen, von denen sich mir ein Moment einprägt, der wie eine Akkumulation der ganzen Person erscheint. Mit Hans Zender ergab sich solch ein Moment vor circa 22 Jahren während eines Gesprächs, das wir damals in seinem Haus im Taunus führten.

Hans Zender: Obituary

There are people who make in a moment an impression on me that seems to sum up the whole person. With Hans Zender such a moment arose about 22 years ago during a conversation that we were then having at his home in the Taunus.

Es ging über Stunden und konzentrierte sich Unzählige neue Werke wurden durch ihn ten Stimmung weggedrückte Eigenschwin- auf eines seiner zentralen Themen, nämlich als Dirigent uraufgeführt, klassische in ein gung der Klänge und entwickelte eine neue auf die Nicht-Linearität musikalischer Wahr- zeitgenössisches Licht gestellt. Immer Harmonik, in der Natur- und Gleichtönigkeit nehmung im Verhältnis zur vermeintlichen ging es ihm darum, alte und neue Musik als zusammenspielen. Er nannte sie gegenstre- Linearität musikgeschichtlicher Verläufe. Es Erfahrungsräume zu betrachten, die sich big. Oder er studierte musikalische Praktiken ging entfernt um das, was sein ehemaliger nicht gegenüberstehen, sondern aufeinan- und Ausdrucksformen, wie sie dort entste- Mentor und Freund Bernd Alois Zimmer- der einwirken. Letztlich ging es ihm jedoch hen, wo Musik ohne Notation weitergetra- mann als Kugelgestalt der Zeit bezeich­- darum, im Konzert anhand der Partitur ein gen wird, und experimentierte daraufhin mit 4 nete. Während seiner Gedankengänge stand klangstrukturiertes Jetzt zu erzeugen; un- neuen Formen in seinen Kompositionen. Hans Zender plötzlich auf, spazierte durch wiederholbar. Musik war für den Dirigenten Herausgekommen ist über die Jahrzehnte den Raum, nahm einen herumliegenden Zender immer neu. seines Schaffens ein immenser Werkkorpus Schlägel in die Hand und unterbrach sich von Kammer- und Orchesterkompositionen, von nun an gelegentlich selbst mit einem Für den Komponisten war sie demgegenüber Klavierliedern, Oratorien und Opern, der sich 1 – 2020 heftigen Schlag gegen einen von der Decke immer auch alt, wenn nicht uralt. So sehr er nie einordnen ließ in aktuelle Moden und hängenden Gong: keiner Logik folgend, sich für avancierte Techniken interessierte Strömungen. Eher war sein Schaffen von nichts unterstreichend, stattdessen hinein- und sie künstlerisch forschend weiterentwi- der Vision getragen, angesichts der Refle- platzend, sich ausbreitend, klangvoll. ckelte, so sehr spürte und reflektierte Hans xion auf Fragen der Zeit das Zeitlose in der Zender den kulturellen Untergrund, aus dem Musik, das, was sich nicht vereinnahmen Das Aufeinandertreffen hervorzurufen: von sie erst hervorgehen konnten. Instrumen- lässt, immer neu hervorzurufen, wie einen Denken und Hören, Geplantem und Entge- te, deren Stimmung und Skalierung waren, Gongschlag. genkommendem, Kontinuität und Präsenz, ebenso wie die Notenschrift selbst, nicht ein- war eines der zentralen Motive von Hans fach ein Gegebenes für ihn, obwohl er nie in- „Ich habe noch so viel Musik im Kopf“ Zenders künstlerischem Schaffen, ebenso frage stellte, sich ihrer zu bedienen. Vielmehr soll Hans Zender gesagt haben, als seine als Dirigent wie als Komponist. Geboren betrachtete er sie als Resultate von Abzwei- Blindheit ihm das Komponieren bereits un- 1936 in Wiesbaden, widmete er sein Leben gungen, in denen Musik auch anders hätte möglich gemacht hat und er sein Schaffen dem Schreiben wie dem Interpretieren von weitergehen können. Dort hielt er sich auf, auf das Schreiben von Büchern verlagerte. Musik gleichermaßen, so lange es seine hörend, lesend und experimentierend. So Tröstlich ist, wie viel Musik er uns hinter- Augen ihm erlaubten. hörte er zum Beispiel die von der temperier- lassen hat. Autorin | Author: Isabel Mundry

The conversation went on for hours, focus- cerned that as experiential areas, old and musical practices and forms of expression ing on one of his key issues, namely the new music not oppose one another but in- occurring where music is relayed without non-linearity of musical perception in rela- teract with each other. Ultimately in the con- notation, and thereupon experimented in his tion to the course of music history’s alleged cert, however, he wanted to create from the compositions with new forms. The result linearity. It was vaguely about what his for- score a sound-structured Now; something over his decades of work is an immense mer mentor and friend Bernd Alois Zimmer- unrepeatable. For the conductor Zender, body of chamber and orchestral composi- mann described as the “sphericity of time.” music was ever new. tions, piano lieder, oratorios, and that In the midst of his train of thought, Zender could never be fitted into current modes and suddenly got up, walked across the room, For the composer, music was also by con- trends. Rather, in the face of reflection on 5 picked up a mallet there at hand, and hence- trast ever old, if not ancient. As much as questions of the time, his work was driven forth interrupted himself from time to time he was interested in advanced techniques by the vision of ever evoking the timeless by vigorously striking a gong hanging from and in exploring their further artistic devel- in music without being subsumed, like the the ceiling: following no logic, underlining opment, Hans Zender very much sensed sound of the gong. 1 – 2020 nothing, but instead bursting out, spreading, and reflected the cultural background from sonorous. which they could only have emerged. Instru- “I still have so much music in my head,” ments, their tuning and scales, just as the Hans Zender is supposed to have said as his Evoking the clash: between the thinking and notation itself, were not simply a given for blindness already made composing impos- hearing, the planned and accommodated, him, although he never questioned how to sible for him, and he shifted his creativity continuity and presence, this was one of make use of them. Instead, he considered to writing books. It is consoling how much the central motifs of Hans Zender‘s artistic them the result of junctures at which mu- music he has left us. work, both as a conductor and as a compos- sic could also have otherwise proceeded. er. Born in 1936 in Wiesbaden, he devoted There he lingered, listening, reading, and his life equally to writing and interpreting experimenting. So, for example, he heard music as long as his eyes permitted. the sound frequencies forced by the well- tempered scale and developed a new har- Countless new works were premiered by mony in which natural and equal-tempered him as conductor, classical music placed in tonality play together. He called them “ge- a contemporary light. He was always con- genstrebig” [antagonistic]. Or he studied 6 1 – 2020 neue wege Gustav Mahlers 4. Symphonie

Es ist der 25. November 1901 und kein anderer als Gustav Mahler persönlich steht im „Großen Kaim-Saal“ in München am Pult: zum ersten Mal kommt seine 4. Symphonie zu Gehör. Mahler selbst hatte den Wunsch, dass die Uraufführung in München mit dem hier ansässigen Kaim-Orchester, den heutigen Münchner Philharmonikern, stattfinden sollte. Er hatte bereits mehrfach in München gastiert und mit dem Orchester, das seinen hohen Ansprüchen gerecht werden konnte, stets die besten Erfahrungen gemacht. Erst ein Jahr zuvor hatte er mit der Münchner Erstaufführung seiner 2. Symphonie mit diesem Orchester nicht nur einen musikalischen Erfolg gefeiert, sondern auch die gewünschte Anerkennung als Komponist erhalten. Beste Voraussetzungen also für einen weiteren Erfolg! So ganz ging Mahlers Plan jedoch leider nicht auf. Noch nicht …

new paths Gustav Mahler’s 4th Symphony

It is the 25th of November 1901 and none other than Gustav Mahler is personally on the podium in the “Great Kaim Hall” in Munich where his 4th Symphony is to be heard for the 7 first time. Mahler himself had wanted the premiere in Munich to take place with the Kaim Orchestra, predecessor of today’s Munich Philharmonic Orchestra. He had already made several guest appearances in Munich and had always had the best experience with this orchestra that was able to meet his high standards. 1 – 2020 At the Munich premiere of his 2nd Symphony with this orchestra only a year earlier, he had not only celebrated a musical success, but had also gained desired recognition as a composer. The best conditions for further success! Unfortunately, Mahler‘s plan did not work out just that way. Not yet... english version starts on page 10 Gustav Mahler: Die 4. Symphonie

Autorin: Daniela Wolff Mit seiner 4. Symphonie stellte Gustav musikalisch. Auf den Einsatz von Posaunen Mahler das Publikum der Münchner Urauf- und Tuba verzichtet Mahler sogar ganz. führung ebenso vor neue Herausforderun- gen wie die Orchestermusiker. Durch seine Der erste Satz steht in traditioneller Sonaten- ersten drei Symphonien hatte er gewisse form und „beginnt“ – so Mahler –, „als ob er Erwartungen geweckt, war doch bisher nicht bis drei zählen könnte, dann aber geht jede neue Symphonie noch größer, noch es gleich ins große Einmaleins und zuletzt epischer als die vorangegangene. Was soll- wird schwindelnd mit Millionen und aber Mil- te nun als nächstes kommen? Wer weiß, lionen gerechnet“. Es flackern musikalische vielleicht hat auch Mahler sich diese Frage Erinnerungen an Mozart, Haydn und Beetho- gestellt, vielleicht auch nicht; zumindest ven auf, und während die bereits bekannten war ihm durchaus bewusst, dass das Werk Symphonien Mahlers sehr stark, kraftvoll „so grundverschieden von meinen anderen und beunruhigend beginnen, wird hier mit kinderliedartigem Charakter ein Gefühl von Das musikalische Geschehen Symphonien“ ist. Und zur Überraschung sei- ner Zuhörerschaft präsentierte er nun ein Glück, Freude und Heiterkeit vermittelt. 8 richtet sich einzig zum viel kürzeres, schlankeres und einfacher an- Finalsatz hin mutendes Werk. Doch steckt nicht gerade in Das Scherzo des zweiten Satzes ist laut den vermeintlich einfachen Dingen oft mehr Mahler „mystisch, verworren und unheimlich, Komplexität, als man zunächst annimmt? daß euch dabei die Haare zu Berge stehen werden […]“. Eine zentrale Rolle in diesem 1 – 2020 Die vier Sätze der Symphonie sind eher nach Totentanz – so der Untertitel im Programm- dem traditionellen Schema angeordnet. zettel eines Konzerts unter Mahlers Dirigat Durch die Verwendung von Themen und – spielt der Teufel, verkörpert von der Solovi- Motiven des Finales in den ersten drei Sät- oline. Einen Ganzton höher gestimmt, soll sie zen sind alle vier Sätze der Symphonie un- „schreiend und roh klingen, wie wenn der Tod tereinander verknüpft, und das musikalische aufspielt“. Dieser Effekt kam auf den dama- Geschehen richtet sich einzig zum Finalsatz ligen mit Darmsaiten bespannten Instrumen- hin – eine Vorgehensweise, die in Mahlers ten noch wesentlich stärker zur Geltung als Symphonien in dieser Ausprägung einmalig bei den heute gebräuchlichen Stahlsaiten. ist. Verglichen mit den ersten Symphonien Mahlers zeigt die Vierte eine Reduktion der Im dritten Satz, der zwei Themen in ver- Aufführungsdauer, aber auch des Orchester- schiedenen Variationen verarbeitet, kehrt klangs. War dieser in den ersten Symphonien eine tiefe, geradezu meditative Ruhe ein. noch sehr kompakt, wirkt er hier transparen- Der Kontrast zwischen den beiden Themen ter und zwischenzeitlich beinahe kammer- sowie die Steigerung der Variationen sind Eine Humoreske aber keine Parodie: um Missverständnisse zu vermeiden befindet sich ein Hinweis Mahlers in den Noten

A humoresque but not a parody: to avoid misunderstandings there is an advice of Mahler in the score

9 die vorherrschenden Ideen bei der Ausge- Textzeile, am Ende auch die Musik „für Freu- staltung des Satzes. den erwacht“, erwartet den Zuhörer hier das Gegenteil: Mahler lässt mit der Anmerkung Bereits 1892 schrieb Mahler fünf Lieder nach „morendo“, ersterbend, die Musik ins Nichts 1 – 2020 Texten aus Des Knaben Wunderhorn, die er oder – wenn man das Leben nach dem Tod selbst als Humoresken bezeichnete. Darun- als zugrunde liegendes Thema sieht – ins ter findet sich auch Das himmlische Leben Licht entschwinden. als Vertonung des Gedichts Der Himmel hängt voll Geigen aus der Gedichtsammlung­ Zu Lebzeiten Mahlers wurde seine Sympho- von Clemens Brentano und Achim von Arnim. nie mit dem Wechselspiel zwischen Scherz Wechselspiel Dieses Orchesterlied bildet die Grundlage des und Ernst, Wirklichkeit und Phantasie, mit Finalsatzes und ist durch die Verknüpfung al- dem „Als-Ob des Spiels“ kaum verstanden. zwischen Scherz und ler Sätze untereinander zugleich der Kern der Und doch dirigierte er das Werk bis zu seinen Ernst, Wirklichkeit Symphonie. Der vertonte Liedtext ist dabei letzten New Yorker Konzerten 1911 noch und Phantasie prägend für den musikalischen Charakter weitere acht Mal. und entspricht nicht dem gewaltigen Finale und den machtvollen Abschlüssen, wie sie Und heute? Heutzutage wird die 4. Sympho- sonst bei Mahler zu finden sind. Entgegen et- nie häufig gespielt und ist eines der belieb- waiger Erwartungen, dass, analog zur letzten testen Werke Gustav Mahlers. Gustav Mahler: The 4th Symphony

Author: Daniela Wolff With his 4th Symphony, Gustav Mahler pre- if it couldn‘t count to three, but then gets sented both the audience as well as the or- immediately into multiplication by few, fi- chestral musicians of the Munich premiere nally reckoning dizzingly with millions upon with new challenges. His first three sym- millions.” Flickering are reminiscences of phonies had aroused certain expectations, Mozart, Haydn, and Beethoven, and whereas for up to now every new symphony was still Mahler’s already known open larger, even more epic than the previous one. very strongly, powerfully and disturbingly, So then what should come next? Mahler conveyed here is a sense of happiness, joy may or may not have also asked himself and cheerfulness in the character fo a chil- this question, but he was well aware that the dren‘s song. work was “so totally different from my other symphonies.” And to his audience’s surprise, The second movement – Scherzo – is he now presented a seemingly much shorter, according to Mahler, „mystical, confused and eerie causing your hair to stand on The musical events are simpler and more streamlined work. But isn’t there often more complexity in the suppos- end [...].” The devil plays a central role in 10 directed solely towards the edly simple things than is first assumed? this dance of death – thus, the subtitle of final movement a program note from a concert that Mahler The symphony’s four movements are or- conducted. Embodied by the solo violin ganized along more traditional lines. Using tuned a whole tone higher, it’s supposed themes and motifs of the finale in the first to “sound screaming and raw, as if death 1 – 2020 three movements interlinks all four sympho- were striking up.” This effect was even ny movements so that the musical events are more pronounced on instruments strung at directed solely towards the final movement – that time with gut strings than on the steel an approach that is unique in Mahler’s sym- strings used on violins today. phonic forms. Curtailed in comparison with his first symphonies are the Fourth’s perfor- Returning in the third movement that deals mance length, together with its orchestral with two themes in different variations is a sound. This latter, while still very compact deep, almost meditative calm. The contrast in the first symphonies, now seems more between the two themes and the intensify- transparent here, intermittently almost like ing variations are the prevalent ideas in the chamber music. Mahler even does entirely movement’s configuration. without the trombones and tuba. In 1892 Mahler had already written five The first movement is in traditional sonata lie­der on texts from Des Knaben Wunder- form and, according to Mahler, “begins as horn that he himself described as humor- esques. This also includes Das himmlische site here: with the comment “morendo,” i.e., Leben [The Heavenly Life] as scoring of the dying away, Mahler has the music disap- poem Der Himmel hängt voll Geigen [The pear into nothingness or – if one sees life sky is full of violins], from the poetry collec- after death as the underlying theme – into tion by Clemens Brentano and Achim von the light. Arnim. This orchestral song forms both the Interplay basis of the final movement and, concur- During Mahler’s lifetime, his symphony with between jest and rently, the core of the symphony by linking its interplay between jest and seriousness, seriousness, reality all the movements together. The lied text reality and imagination, with its “as-if” of the and imagination set to music is formative for the musical play was scarcely understood. And yet he character and thereby does not conform to conducted the work eight more times up to the enormous finales and powerful endings his last New York concerts in 1911. usually to be found with Mahler. Contrary to any expectations that the music “awak- And today? Nowadays, the 4th Symphony is ens with joy,” analogous to the last line of frequently played as one of Gustav Mahler’s the text, the listener anticipates the oppo- most popular works.

„Wie eine Fidel“: Der Beginn des Scherzos mit den Spielanweisungen für die Solo-Violine

“Like a vielle:”: The beginning of the Scherzo with the notations for the solo violin 11 1 – 2020 Die Symphonien | The Symphonies bei | at Breitkopf & Härtel

Trotz Mahlers Bemuhen um Inverlagnahme kam es damals zu keiner Zusammenarbeit. Umso mehr freuen wir uns, dass wir zum 300-jährigen Verlagsjubiläum mit der Publikation sämtlicher Symphonien Gustav Mahlers beginnen konnten.

Although Gustav Mahler’s efforts to get published by Breitkopf & Härtel came to naught during his lifetime, we are now all the more pleased to have begun publication of all his symphonies as part of our 300th anniversary celebration.

Die Edition aller Symphonien Gustav Mah- der Stimmen, Wendehilfen und Orientie- Created under the editorship of Christian lers in Breitkopf & Hartels Partitur- und Or- rungssysteme mit Stichnoten, zusätzliche Rudolf Riedel is a text-critical edition with chesterbibliothek knupft inhaltlich an die Stimmen für instrumentale Verstärkung a reliable music text based on the most Symphonie-Bande der Kritischen Gesamt- und transponierte Stimmen für heute nicht recent extant version of the symphony. ausgabe an. Herausgegeben seit 1960 von mehr gebräuchliche Wechselinstrumente Source criticism and performance practice der Internationalen Gustav Mahler Gesell- sind nur ein paar Besonderheiten. information as well as a detailed editorial schaft, erschienen die Symphonien bei vier report are, of course, also provided. verschiedenen Verlagen und durchliefen seit- Bereits im Frühjahr 2019 erschien die dem eine Reihe von verbesserten Folge- und 1. Symphonie und feierte ihre Premiere beim The present new edition of the symphonies korrigierten Neuauflagen. uF r den Benutzer Colorado MahlerFest. Auch die 4. Sympho- primarily focuses on the practical concerns ergeben sich dadurch etliche praktische Pro- nie ist nun fertig ediert und im Druck. Zuvor of its target market, performing musicians, bleme: Einerseits verwirrt die Vielfalt unter- wurde die Ausgabe noch einem „Praxistest“ unlike the complete editions that document schiedlich weit revidierter Ausgaben. Ande- unterzogen. Im Eröffnungskonzert der neu- the entire genesis process for scholarly rerseits ist die Ubereinstimmung zwischen en Konzertsaison spielten die Abilene Phil- purposes. Improving the quality of the per- Partituren und Auffuhrungsmaterialen nicht harmonics unter der Leitung von David Itkin formance material is a top priority, that is, immer gewahrleistet. (Texas, USA) die Symphonie erstmalig aus offering a larger format and rastral size of 12 der Neuausgabe von Breitkopf & Härtel. the parts, page-turning aids and orientation Unter der Herausgeberschaft von Chris- systems with cue notes, additional parts tian Rudolf Riedel entsteht eine textkriti- for instrument reinforcement and trans- sche Edition mit verlässlichem Notentext, posed parts for today’s no longer common welche die relevanten Quellen der zuletzt additional instruments are just a few of its 1 – 2020 überlieferten Fassung zur Grundlage hat. The editions of all Mahler symphonies in special features. Selbstverständlich bietet sie darüber hin- Breitkopf’s score and orchestra library ties in aus Informationen zu Quellenkritik und Auf- with the content of the symphony volumes The 1st Symphony edition was already führungspraxis sowie einen ausführlichen of the Mahler Complete Critical Edition. released in the spring of 2019 and pre- Revisionsbericht. Edited since 1960 by the International Gus- miered at the Colorado MahlerFest in May. tav Mahler Society, the symphonies have The 4th Symphony edition, now also fin- Ein Hauptaugenmerk für die Neuedition been published by four different publishers ished and in print, has already had its first der Symphonien liegt auf der Zielgrup- and run through a whole series of improved “practical test:” the Abilene Philharmonic pe: Anders als Gesamtausgaben, die für and revised new editions since then. This under the direction of Daniel Itkin played wissenschaftliche Zwecke den gesamten situation has created a number of practical the symphony for the first time from the Entstehungsprozess dokumentieren, ver- problems for the user: on the one hand, the new Breitkopf & Härtel edition at its 69th folgt die vorliegende Edition vor allem ein range of variously revised editions is confus- season’s opening concert on 28 September praktisches Anliegen. Die Verbesserung ing, while on the other, complete conformity 2019 in Abilene, Texas. des Auffuhrungsmaterials besitzt oberste between full scores and performance mate- Prioritat: größeres Format und Rastral rial cannot always be assumed. Gustav Mahler

Symphonie Nr. 1 | Symphony No. 1

PB 5661 Partitur Symphonie Nr. 1 und Symphonischer Satz „Blumine“ | Full score Symphony No. 1 and Symphonic Movement “Blumine” PB 5631 Partitur | Full score OB 5631 Orchesterstimmen | Orchestral parts

Symphonischer Satz „Blumine“ zur 1. Symphonie Symphonic Movement “Blumine” to the 1 st Symphony

PB 5661 Partitur Symphonie Nr. 1 und Symphonischer Satz „Blumine“ | Full score Symphony No. 1 and Symphonic Movement “Blumine” PB 5642 Partitur | Full score OB 5642 Orchesterstimmen | Orchestral parts

Symphonie Nr. 4 | Symphony No. 4 NEU | NEW für Sopran-Solo und Orchester | for Soprano Solo and Orchestra

PB 5664 Partitur | Full score EB 8951 Klavierauszug | Piano reduction PB 5634 Partitur | Full score OB 5634 Orchesterstimmen | Orchestral parts

Erste Neuedition aus einer Verlegerhand textkritisch – praxisorientiert – komplett käuflich

First new edition by one publisher text-critical – practice-oriented – whole material for sale Herausgeber | Editor: Christian Rudolf Riedel

Leinen | cloth binding Broschur | soft-cover

13 1 – 2020 tief berührend 14 Lachenmanns »Mädchen« in Zürich 1 – 2020

Helmut Lachenmanns Mädchen mit den Schwefelhölzern erlebte am 12. Oktober 2019 in Zürich eine besondere Premiere. Die Partitur trägt den Untertitel Musik mit Bildern, und sie eröffnet damit Inszenierungen einen weiten Spielraum, der zuvor in Hamburg, Stuttgart, Wien, , Bochum und Spoleto auch in sehr verschiedener Ausprägung genutzt worden war. deeply touching Lachenmann’s »Mädchen« in Zurich

15 1 – 2020

Helmut Lachenmann’s Mädchen mit den Schwefelhölzern [ The Little Match Girl] was given a special premiere on 12 October 2019 in Zurich. The score, subtitled Music with Pictures, thus opens up ample scope for manifestly very different productions that had previously been used in Hamburg, Stuttgart, Vienna, Berlin, Bochum and Spoleto. 16 1 – 2020

Inszenierungen I Stagings Hamburg 1997: Achim Freyer Stuttgart/Paris 2001: Peter Mussbach Wien 2003: Alfred Kirchner Berlin 2012: David Hermann Bochum 2013: Robert Wilson Frankfurt 2015: Benedikt von Peter Charleston (Spoleto Festival) 2016: Mark Down & Phelim McDermott Zürich 2019: Christian Spuck (Choreografie) Autor | Author: Frank Reinisch

Das Mädchen mit den Schwefelhölzern

Am Züricher Opernhaus fand Ballettdirektor mer gerne zu historisierenden Kreuz-, Quer- Christian Spuck nun einen neuen kreativen und – hélas! – auch Fehlbezügen neigen, Zugang, der im Spektrum der szenischen haben wir es mit dieser Inszenierung mit Werkannäherungen ebenfalls ohne Ein- einer veritablen Anknüpfung an die opéra- schränkung enthalten ist. Letztlich könnte ballet zu tun. Malgré lui? Egal. Campra die Visualierung durch lebend-bewegte und Rameau lassen grüßen. Ich bin restlos Bilder sogar als triftigste optische Überset- begeistert.“ zung des komplexen Werks ausgelegt wer- den. Dies zumindest ist der Stellungnah- Dass über diese individuelle Zuschrift hi- me des Musikwissenschaftlers Eberhard naus die choreografischen Bilder Spucks Hüppe zu entnehmen, die uns im Verlag sowohl beim Publikum wie auch in der erreichte: „Die Inszenierung in Zürich von Presse auf außergewöhnlich positive Re- Lachenmanns Oper ist das Schlüssigste, sonanz stießen, sei durch einige weitere was ich je gesehen habe. Bei der Unterti- Zitate belegt. telung ,Musik mit Bildern‘ habe ich nie an etwas anderes gedacht als an Bewegungs- bilder. Da wir als Musikwissenschaftler im-

The Little Match Girl 17 1 – 2020 At the Zurich Opera House, ballet director as musicologists always tend to make his- Christian Spuck now found a new creative toricizing cross-, criss-cross-, and – alas! approach also unrestrictedly belonging to – even false references, this staging is the spectrum of staged work approxima- veritably linked to the opéra-ballet. Malgré tions. Ultimately, visualization through living lui? Never mind. Campra and Rameau send moving pictures could even be construed greetings. I’m completely enthralled.” as the most cogent optical translation of the complex work. This is at least evident That beyond this individual opinion, Spuck‘s from musicologist Eberhard Hüppe’s opin- choreographic pictures met with exception- ion reaching us at the publishing house: ally positive response from both the public “The staging in Zurich of Lachenmann’s and the press is substantiated by a number opera is the most convincing I have of other quotations. ever seen. From the subtitle ‘Music with Pictures,’ I would never have thought of anything but pictures in motion. Since we Helmut Lachenmann

Wenigstens einmal wollte ich mich der Gattung Oper stellen. Das Märchen bot den Vorteil, dass ich keine direkte Rede „vertonen“ musste. Mein Mädchen jammert ja nicht lyrisch oder dramatisch herum. Es zittert, bibbert, staunt, aber es teilt niemandem mit: „Ich friere.“ So etwas singt man nicht, wenn es glaubwürdig wirken soll.

I wanted at least once to confront the opera genre. The fairy tale offered the advantage that I didn’t have to “set” direct speech to music. My Mädchen doesn’t indeed go around whining lyrically or dramatically. She trembles, jitters, goggles, but doesn’t tell anyone, “I’m freezing.” You don’t sing something like that if you want it to be credible.

18 1 – 2020

Eleonore Büning | Neue Zürcher Zeitung

Eines der wenigen Kunstwerke der Jetztzeit, die neue Wege der Wahrnehmung eröffnen. Jene eigentümlich nichtnarrative, nichtnachsingbare, nichtretrospektive, nicht erinnerbare Musiksprache Lachenmanns – wie hintersinnig auch immer sie in Szene gesetzt wurde, sie strahlte allemal schlichte Klarheit aus, kraftvolle Schönheit.

One of the present time’s few works of art to open up new ways of perceiving. That peculiarly non-narrative, not-singable, non-retrospective, not-memorable musical language of Lachenmann’s – however subtly it was staged, it radiated simple clarity, powerful beauty. Dorion Weickmann | Süddeutsche Zeitung

Eine faszinierende Premiere und ein tief berührender Abend. Die Tänzer, die Musiker, der Dirigent Matthias Hermann, die Sängerinnen Alina Adamski und Yuko Kakuta sowie die Basler Madrigalisten haben das Beste erreicht: ein Tanzoratorium, das seinesgleichen derzeit nicht hat.

A fascinating premiere and a deeply moving evening. The dancers, the musicians, the conductor Matthias Hermann, the singers Alina Adamski and Yuko Kakuta, together with the Basel Madrigalists have achieved the best: a dance oratorio that is currently unparalleled.

19 1 – 2020

Nina Scheu | Tages-Anzeiger

Eckig sind die Bewegungen, zerlegt wie die Töne und Wortsilben in Lachenmanns Komposition, doch gleichzeitig durchdrungen von einer alles verbindenden Harmonie. Die Choreografie trifft die Töne so feinfühlig und exakt, dass man die Bewegungen auch als Klänge wahrnehmen kann. Man sieht mit den Ohren und hört mit den Augen.

The movements are angular, disjointed like the tones and syllables of words in Lachenmann’s composition, though at the same time pervaded by a single harmony unifying all. The choreography coincides so sensitively and precisely with the tones that the movements can also be perceived as sounds. You look with your ears and hear with your eyes. Claus Spahn | Dramaturg/dramaturge

Zu flüssig wechselnden Tonhöhen scheint diese Musik gar nicht mehr fähig zu sein. Und was sie mit dem Menschen macht, wenn er ihr ausgesetzt ist, hören wir auch: das Schlottern und Bibbern zweier Singstimmen, ihr stockendes Atmen, ihr Japsen. Es ist eine Musik der blaugefrorenen Lippen, die hier erklingt.

20 This music no longer seems capable of fluently changing pitches. And we also hear what it does to the human being exposed to it: the shivering and jittering of two vocal parts, its faltering breathing, its gasping. Sounding here is a music from frozen-blue lips. 1 – 2020

Christian Spuck | Choreograf/choreographer

Als ich vor sieben Jahren hier in Zürich angefangen habe, hätten wir ein Stück wie Lachenmanns »Mädchen« niemals stemmen können. Die Compagnie ist in den vergangenen Jahren künstlerisch enorm gewachsen. Dieses Kapital müssen wir nutzen.

When I started here in Zurich seven years ago, we would never have been able to master a piece like Lachenmann’s »Mädchen«. In recent years the company has grown enormously in artistic terms. We must make use of this capital. Claus Spahn | Dramaturg/dramaturge

Das »Mädchen« ist zum Referenzstück geworden für alle, die den Glauben an das Neue in der Neuen Musik noch nicht verloren haben, und ein weithin leuchtendes Beispiel, dass zeitgenössische Musik trotz – oder gerade wegen – des Beharrens auf avanciertesten Kompositionsmethoden sehr wohl einen Weg zum Publikum finden kann.

The »Mädchen« has become a reference piece for all who have not yet lost faith in the new 21 in New Music, and one of the most shining examples of how contemporary music can very well find a way to the audience despite – or precisely because of – the insistence on the most advanced composition methods. 1 – 2020

Christian Spuck | Choreograf/choreographer

Mich fasziniert vor allem, wie Lachenmann mit diesem Thema umgeht: Er bringt es in seiner Musik schmerzlich genau zur Darstellung, aber er wertet nicht. Er stellt das einfach hin und lässt uns seine Bilder in Klangform betrachten bzw. hören.

What fascinates me above all is how Lachenmann deals with this subject: in his music he poignantly and precisely depicts it but is nonjudgmental. He simply puts it down and lets us consider or hear his pictures in sound form. termine auswahl – alle Termine der »Musik nach 1900« auf www.breitkopf.de events selection – all events of our »Music after 1900« on www.breitkopf.com

januar | january

Ludwig van Beethoven: Hans Zender: Issei no kyo Luigi Cherubini: Sinfonia D-dur Kantate auf die Erhebung Leopolds II. Juliet Fraser (S) | Jagdish Mistry (vl) Kammerphilharmonie Pardubice zur Kaiserwürde WoO 88 Ensemble Modern | D/C: Franck Ollu D/C: Jakub Klecker Orchester der Staatsoperette Dresden 06 Köln | Philharmonie 15 Pardubice D/C: Andreas Schüller 13 Frankfurt | Alte Oper Nicolaus A. Huber: Air mit 01 Dresden | Staatsoperette Ferruccio Busoni: ,Sphinxes‘ An die Musik dasselbe + 03/01 (2x) 04/01 | | Fantasia contrappuntistica ist nicht dasselbe | Demijour | Solo für : Igor Levit (pno) Stimme | with ego amplitudes Musik zu „Egmont“ op. 84 09 Dortmund | Konzerthaus Porträtkonzert zum 80. Geburtstag Monika Reinhard (S) des Komponisten Meininger Hofkapelle Jean Sibelius: Ensemble der HfM Dresden D/C: Philippe Bach Symphonie Nr. 4 a-moll op. 63 D/C: Nicolas Kuhn Helsinki Metropolitan Orchestra 01 Meiningen | Staatstheater 15 Dresden | Musikhochschule D/C: Sasha Mäkilä + 05/01 10 Kauniainen | Uusi Paviljonki Hanns Eisler: Leben des Galilei Ludwig van Beethoven: Die Geschöpfe 11 Helsinki | Temppeliaukio Church I/S: Roger Vontobel des Prometheus op. 43 | Ouvertüre 16 Düsseldorf | Schauspielhaus „Die Ruinen von Athen“ op. 113 premiere first night Orchester des Pfalztheaters Kaiserslautern | D/C: Olivier Pols : Konzert-Allegro mit Introduktion 01 Kaiserslautern | Pfalztheater d-moll op. 134 05 Kusel | Fritz-Wunderlich-Halle Márton Illés: Vont-tér Janne Mertanen (pno) 12 Rockenhausen | Donnersberghalle Patricia Kopatchinskaja (vl) Kuopio Symphony Orchestra Helmut Lachenmann: Allegro sostenuto WDR Sinfonieorchester Köln D/C: Risto Joost Meitar Ensemble D/C: Michael Wendeberg 16 Kuopio | Music Centre 01 Jerusalem | Music Center | CEME 11 Köln | Philharmonie Jean Sibelius: Finlandia op. 26 International New Music Festival uraufführung world premiere Deutsche Staatsphilharmonie 04 Tel Aviv | CEME International New Music Festival Pjotr Iljitsch Tschaikowsky: Rheinland-Pfalz | D/C: Mario Venzago Symphonie Nr. 3 D-dur op. 29 16 Mannheim | Rosengarten Jean Sibelius: The Macao Orchestra Tanz-Intermezzo op. 45/2 D/C: Lü Shao-Chia Jean Sibelius: Symphonie Nr. 2 D-dur op. 43 22 Nordharzer Städtebundtheater 11 Macao | Culture Centre D/C: Johannes Rieger Orchestre National de Belgique Clara Schumann: D/C: Hugh Wolff 01 Schöppenstedt | Eulenspiegelhalle Klavierkonzert a-moll op. 7 16 Leuven Lemmensinstituut 02 Halberstadt | Theater | in: „Geliebte Clara“ 17 Brüssel Palais des Beaux-Arts 03 Quedlinburg | Theater | D/C: Daniel Huppert + 19/01 04 Blankenburg | Großes Schloss Choreo: Jutta Ebnother 1 – 2020 Jean Sibelius: Pjotr Iljitsch Tschaikowsky: 12 Schwerin | Staatstheater Eugen Onegin op. 24 Symphonie Nr. 2 D-dur op. 43 D/C: Jader Bignamin | I/S: Dieter Giesing Jean Sibelius: Tapiola op. 112 Real Orquesta Sinfónica de Sevilla Hangzhou Philharmonic Orchestra D/C: Enrique Arturo Diemecke 02 Klagenfurt | Stadttheater D/C: Okko Kamu 16 Sevilla Teatro de la Maestranza + 05/01 07/01 10/01 15/01 | 12 Hangzhou Grand Theater + 17/01 17/01 22/01 25/01 | Nikolaj Rimskij-Korsakow: Modest Mussorgskij | Maurice Ravel: Ludwig van Beethoven: Kantate auf den Das Märchen vom Zaren Saltan Tableaux d’une exposition Tod Josephs II. WoO 87 D/C: Myron Michailidis Hohu Music Festival Orchestra Hochschulsinfonieorchester Leipzig I/S: Alexei Stepanyuk D/C: Daiki Shimizu D/C: Matthias Foremny 13 Aspirante (Japan) 17 Leipzig Musikhochschule 04 Erfurt | Theater | + 18/01 + 12/01 02/02 Christian Mason: Jean Sibelius: “The present moment used to be the Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 2 D-dur op. 43 unimaginable future” Fidelio op. 72 Junge Sinfoniker Bielefeld Arditti Quartet D/C: Guillermo Garcia Calvo D/C: Györgi Mészáros 14 Paris | Cité de la Musique I/S: Robert Lehmeier uraufführung world premiere 17 Chemnitz Theater 05 Bielefeld | Eckardtskirche | 23/03 Köln Philharmonie + 21/02 12 Bielefeld | Rudolf-Oetker-Halle | januar | january

Helmut Lachenmann: Dal niente Nikolaj Rimskij-Korsakow: Hanns Eisler: Ernste Gesänge Nina Janßen-Deinzer (clar) Symphonie Nr. 2 „Antar“ op. 9 Modestas Sedlevičius (Bar) 17 Berlin | Heimathafen Neukölln Ostrobothnian Conservatory Orchestra Concertino Offenburg Festival „Ultraschall“ D/C: Tuomas Ollila D/C: Dieter Baran 22 Kokkola 26 Offenburg | Freie Waldorfschule Anton Bruckner: 23 Pietarsaari Symphonie Nr. 4 Es-dur (Haas-Fassung) Ludwig van Beethoven: Universitätsorchester Göttingen Die Geschöpfe des Prometheus op. 43 D/C: Ingolf Helm (Auszüge) 18 Göttingen Hanns Eisler: Ernste Gesänge + 19/01 Helmut Lachenmann: Carl Heinrich Graun: Montezuma Zwei Gefühle – Musik mit Leonardo D/C: Takahiro Nagasaki Jean Sibelius: Helmut Lachenmann (spk) I/S: Ingo Kerkhof Symphonie Nr. 1 e-moll op. 39 Georg Nigl (Bar) 26 Theater | Lübeck Orchestra del Maggio Musicale Fiorentino Münchener Kammerorchester premiere first night D/C: Dennis Russell Davies D/C: Clemens Schuldt + 01/02 21/02 12/03 20/03 18 Firenze Teatro Comunale | 23 München | Prinzregententheater 07/04 10/05 16/05 21/06 : Ferruccio Busoni: Joseph Joachim: Hamlet op. 4 Divertimento B-dur op. 52 Heilbronner Sinfonie Orchester (2. Aufzug) Emmanuel Pahud (fl) D/C: Alois Sedlmeier Andreas Schager (Tristan) Musikkollegium Winterthur 26 Heilbronn | Konzert- und Martina Serafin (Isolde) D/C: Daniel Blendulf Kongresszentrum Münchner Philharmoniker 23 Winterthur | Stadthaus D/C: Valery Gergiev Etienne-Nicolas Méhul: 18 Baden-Baden | Festspielhaus Joseph Martin Kraus: Symphonie Nr.1 g-moll 20 Hamburg | Elbphilharmonie Symphonie c-moll Chamber Academy Basel | D/C: Brian Dean 22 München | Philharmonie am Gasteig Beethoven Orchester Bonn 26 Basel | Martinskirche D/C: Yves Ytier 26/02 Reinach | Nikolauskirche Hans Zender: 23 Bad Godesberg | Redoute Schuberts „Winterreise“ Richard Wagner: Träume WWV 91B in: „Winterreise“ Martin Smolka: Orchestra Sinfonica Haydn D/C: Samuel Emanuel Walden, the Distiller of Celestial Dews D/C: Marco Angius Choreo: Gregor Zöllig MDR-Rundfunkchor 27 Merano | Teatro Kursaal 18 Braunschweig | Staatstheater D/C: Philipp Ahmann 28 Bolzano | Auditorium 24 Leipzig | Peterskirche 29 Trento | Auditorium Anton Bruckner: Symphonie Nr. 7 Es-dur Helmut Lachenmann: Clara Schumann: (Haas-Fassung) Marche fatale Klavierkonzert a-moll op. 7 Orquestra Simfónica de l‘ESMUC Tokyo Symphony Orchestra William Youn (pno) D/C: Jordi Mora D/C: Norichika Limori Philharmonisches Orchester Gießen 19 Barcelona | L’Auditori 25 Tokyo | Suntory Hall D/C: Andreas Kowalewitz 28 Gießen | Stadttheater Fredrik Högberg: Absent Illusions – Helmut Lachenmann: Toccatina 23 A Hunt for the Eluded Muses Solist des Ensemble Intercontemporain Paul Dessau: Drei Intermezzi und Isabelle van Keulen (vl) 25 Paris | Philharmonie „Guernica“ | Shakespeare-Sonette Nürnberger Symphoniker Julia Sophie Wagner (S) D/C: Joseph Bastian Sigismund Ritter von Neukomm: Steffen Schleiermacher (pno | D/C) Libera me, Domine 19 Nürnberg | Meistersingerhalle Ensemble Avantgarde

Chor des Bayerischen Rundfunks 1 – 2020 (Verlag Gehrmans, Stockholm) 29 Leipzig | Gewandhaus Akademie für Alte Musik Berlin Franz Liszt: Dante-Symphonie D/C: Howard Arman Hans Zender: 33 Veränderungen Orchestre du Conservatoire 25 München | Herkulessaal der Residenz über 33 Veränderungen D/C: Jean-François Heisser Orchestre de Chambre Nouvelle-Aquitaine Franz Schubert Gregor Meyer: 20 Strasbourg | Conservatoire | D/C: Jean‐François Heisser Winterreise D 911 29 Nantes Joseph Haydn: Konstantin Paganetti (Bar) Toni Ming | + 30/01 Klavierkonzert D-dur Hob XVIII: 11 Geiger (pno) | Kammerchor Elberfeld Alice Sara Ott (pno) D/C: Georg Leisse Frédéric Chopin: Sinfonieorchester Basel 25 Remscheid | Evangelische Stadtkirche Große Phantasie über Polnische Weisen D/C: Michał Nesterowicz 26 Wuppertal | Erlöserkirche op. 13 | Andante spianato et Grande 22 Basel | Theater Polonaise Es-dur op. 22 Jean Sibelius: + 23/01 in: “The Lady of the Camellias” Serenata Nr. 2 g-moll op. 69b D/C: Grzegorz Nowak Helmut Lachenmann: Artemis | D/C: Pascale van Os Choreo: John Neumeier SERYNADE 25 Dendermonde CC Belgica | 30 Warschau | Teatr Wielki Jan Gerdes (pno) + 31/01 01/02 02/02 27/02 22 Wien Arnold Schönberg Centre | 28/02 29/02 01/03 januar | january februar | february

Jean Sibelius: En saga op. 9 Heiner Goebbels: Eislermaterial Jean Sibelius: Pannon Philharmonic Orchestra Josef Bierbichler (St) | Ensemble Modern Karelia-Ouvertüre op. 10 D/C: Tibor Bogányi 04 Hamburg | Elbphilharmonie Collegium Musicum der 30 Pécs | Kodály-Centre Universität Karlsruhe Julius Klengel: 31 Budapest | MÜPA D/C: Hubert Heitz Doppelkonzert e-moll op. 45 08 Karlsruhe Jean Sibelius: Orchester des Konservatoriums Symphonie Nr. 1 e-moll op. 39 04 Moskau | Konservatorium Jean Sibelius: Philharmonisches Orchester Würzburg Hans Zender: Issei no kyo Symphonie Nr. 1 e-moll op. 39 D/C: Gábor Hontvári Melody Louledjian (S) | Lemanic Modern Iceland Symphony Orchestra 30 Würzburg | Musikhochschule Ensemble | D/C: Pierre Bleuse D/C: Yan Pascal Tortelier + 31/01 05 Annemasse 08 Nottingham | Royal Concert Hall 11 Birmingham | Symphony Hall Jean Sibelius: 06 Genf 16 Edinburgh | Usher Hall Symphonie Nr. 2 D-dur op. 43 Ludwig van Beethoven: Philharmonisches Orchester Brno Musik zu einem Ritterballett WoO 1 D/C: Michael Schönwandt Sinfonieorchester Basel | D/C: Ivor Bolton 30 Brno | Kulturzentrum Babylon 06 Basel | Musical Theater + 31/01 Ludwig van Beethoven: Die Geschöpfe des Prometheus op. 43 Udo Zimmermann: Peter Simonischek (spk) Lieder von einer Insel februar | february Sinfonieorchester Basel | D/C: Ivor Bolton in: „Lamento“ 06 Lörrach | Burghof D/C: Christoph Gedschold 11 Vaduz Choreo: Mario Schröder 12 Erlangen 08 Leipzig | Oper 13 Essen premiere first night 14 München Prinzregententheater | + 29/02 22/03 03/04 18/04 Hans Gál: Musik op. 73 26/04 Ludwig van Beethoven: Leonore op. 72a Osthrobothnian Chamber Orchestra D/C: Tomas Netopil | I/S: Amélie Niermeyer D/C: Jan Söderblom 01 Wien | Staatsoper 06 Kajaani | Kaukametsä Hall premiere first night + 05/02 08/02 11/02 14/02 Ludwig van Beethoven: Musik zu „Egmont“ op. 84 Jean Sibelius: Karelia-Ouvertüre op. 10 Marie Perbost (S) | Orchestre Helmut Lachenmann: Tableau Das Neue Orchester Aachen Symphonique Région Centre-Val de Isabel Mundry: Neues Werk D/C: Stephanie Wolff-Rohé Loire/Tours | D/C: Benjamin Pionnier in: „Allein Freyheit“ (Beethoven-Séance) 01 Aachen | Annakirche 07 Vendôme | L‘Hectare Gürzenich-Orchester Köln 08 Tours | Grand Théâtre Jean Sibelius: Karelia-Suite op. 11 D/C: François-Xavier Roth 09 Tours | Grand Théâtre Werkstattorchester Dresden 09 Köln | Philharmonie 14 Avoine | Espace Culturel D/C: Matthew Lynch + 10/02 11/02 15 Briare | Centre Jean Poulain 16 München | Prinzregententheater 24 01 Dresden + 02/02 21 London | Southbank Centre 22 Lyon | Auditorium Maurice Ravel Jean Sibelius: 24 Hamburg | Elbphilharmonie Symphonie Nr. 2 D-dur op. 43 uraufführung world premiere Junge Sinfoniker Bielefeld (Mundry) D/C: Györgi Mészáros 1 – 2020 Pjotr Iljitsch Tschaikowsky: 01 Bünde | Stadtgarten : Eugen Onegin op. 24 Thamos, König in Ägypten KV 345 02 Gütersloh | Stadthalle D/C: Laurent Wagner | I/S: Kay Kuntze 09 Paderborn | Paderhalle Bremer Philharmoniker 07 Gera | Theater Clemens Schuldt premiere first night Johannes Maria Staud: 09 Bremen | Glocke + 09/02 15/02 20/03 17/05 Terra Pinguis (für Arthur) + 10/02 Münchener Kammerorchester Ludwig van Beethoven: D/C: Clemens Schuldt Christus am Ölberge op. 85 Robert Schumann: 01 München | Neue Pinakothek Szenen aus Goethes „“ WoO 3 D/C: Dirk Kaftan | I/S: Reinhild Hoffmann Universitätsorchester Bamberg José M. Sánchez-Verdú: La chute de la 08 Bonn | Opernhaus D/C: Wilhelm Schmidts maison Usher | The Haunted Palace premiere first night 09 Bamberg Orquestra Sinfónica do Porto Casa + 14/02 12/03 28/03 05/04 da Música 11/04 Jean Sibelius: 02 Porto | Casa da Música : Les Nuits d’Été op. 7 Der Schwan von Tuonela op. 22/2 Nürnberger Symphoniker Robert Schumann: Julie Robard-Gendre (Mez) D/C: Hossein Pishkar Requiem für Mignon op. 98b Association Orléans Concerts 09 Nürnberg | Meistersingerhalle Sinfonia Dramatique | D/C: Yuichi Sato D/C: Marius Stieghorst 02 Tokyo | Katsusika Symphony Hills 08 Orléans + 09/02 februar | february

Ernest Chausson: Poème op. 25 Jean Sibelius: Renaud Capuçon (vl) Symphonie Nr. 2 D-dur op. 43 Orchestre National du Capitole de Hirosaki University OBOG Orchestra

Toulouse | D/C: Tugan Sokhiev 25 Hirosaki | City Hall

15 Toulouse Johannes Maria Staud: Epicentre Anton Bruckner: Symphonie Nr. 4 Es-dur 17/03 Hamburg Alexander Georgiev, Martin Grubinger, (Haas-Fasung) Slavik Stakhov (perc) Hanns Eisler: Deutsche Sinfonie Philharmonie Essen | D/C: Ivor Bolton 09 Wien | Konzerthaus (Auszüge) 27 Essen | Philharmonie uraufführung world premiere Wuppertaler Sinfonieorchester + 28/02 D/C: Johannes Pell Jan Dismas Zelenka: Pjotr Iljitsch Tschaikowsky: 15 Wuppertal | Opernhaus Missa votiva e-moll ZWV 18 Pique Dame op. 68 Motettenchor Lengerich Joseph Haydn: Der Sturm Hob XXIVa: 8 D/C: György G. Ráth | I/S: Olivier Py Kourion-Orchester Münster Nymphenburger Kantatenchor 28 Nice | Opéra D/C: Christoph Henzelmann D/C: Thomas Baron premiere first night 09 Lengerich | Stadtkirche 16 München | Stephanuskirche + 01/03 03/03 05/03 Othmar Schoeck: Elegie op. 36 Christian Gerhaher (Bar) Kammerorchester Basel D/C: Heinz Holliger 29 Hongkong Misato Mochizuki: Neues Werk Isabel Mundry: Noli me tangere 08/03 Baden-Baden | Festspielhaus Trio Accanto Hans Zender: Angst, Wut und Schrecken 09/03 Basel | Martinskirche 11 Luxemburg | Philharmonie Dirk Rothbrust (perc) Jean Sibelius: Karelia-Suite op. 11 uraufführung world premiere Neue Vocalsolisten | Ensemble Musikfabrik | D/C: Peter Rundel Deutsche Radio Philharmonie Bernhard Molique: D/C: Ben Glassberg 16 Köln | WDR Funkhaus Wallrafplatz Oboen-Concertino f-moll 29 Dillingen Stadthalle uraufführung world premiere | Christophorus-Symphonieorchester (Mundry & Zender) + Live-Sendung SR2 Stuttgart | D/C: Patrick Strub 01/03 Kaiserslautern | Fruchthalle 11 Stuttgart | Liederhalle Isabel Mundry: Noli me tangere Samuel Favre (perc) | Ensemble Pjotr Iljitsch Tschaikowski: Intercontemporain | D/C: Pierre Bleuse Eugen Onegin op. 24 16 Paris | Maison de la Radio | Festival märz | march D/C: Robert Tuohy | I/S: Alain Garichot „présences“ 11 Marseille Opéra | uraufführung world premiere Hans Zender: premiere first night Schuberts „Winterreise“ + 13/02 16/02 18/02 Manuela Kerer: epicyclic noise D/C: Stefan Schreiber Ensemble NeuRaum Christian Gottlieb Müller: I/S: Aernout Mik 17 Klagenfurt | Gemeindezentrum 01 Stuttgart | Staatsoper Bassposaunen-Concertino op. 5 St. Ruprecht Sebastian Krause (tbne) premiere first night Philharmonisches Orchester Hanspeter Kyburz: Danse aveugle + 05/03 08/03 25 Altenburg-Gera | D/C: Philipp Pointner Ensemble Phoenix Jean Sibelius: 12 Gera | Konzertsaal 20 Basel | Gare du Nord Die Okeaniden op. 73 + 13/02 + 21/02 Prager Symphoniker 14 Altenburg | Brüderkirche D/C: Pietari Inkinen 04 Prag | Smetana-Saal

Jean Sibelius: 1 – 2020 Symphonie Nr. 2 D-dur op. 43 + 05/03 Luzerner Sinfonieorchester Jean Sibelius: D/C: James Gaffigan Symphonie Nr. 2 D-dur op. 43 12 Luzern | KKL Hanns Eisler: Het Gelders Orkest | D/C: Sasche Goetzel + 13/02 Schweyk im Zweiten Weltkrieg 04 Arnhem | Musis Sacrum 15 Udine | Teatro Nuovo Giovanni da Udine D/C: Johannes Cotta | I/S: Armin Petras 06 Enschede | Muziekcentrum 16 Lugano | LAC 21 Augsburg | Staatstheater 07 Zwolle | de Spiegel premiere first night Jean Sibelius: 08 Nijmegen | de Vereeniging + 22/02 28/02 29/02 12/03 Symphonie Nr. 1 e-moll op. 39 10 Doetinchem | Amphion 13/03 20/03 22/03 28/03 Patentorchester München 12 Zutphen | Hanzehof 29/03 D/C: Folko Jungnitsch 13 Arnhem | Musis Sacrum 13 München Ludwig van Beethoven: 14 Deventer | Schouwburg + 16/02 Musik zu einem Ritterballett WoO 1 Johannes Maria Staud: Jugendsinfonieorchester Bonn Terra Pinguis (für Arthur) Jean Sibelius: D/C: Andreas Winnen Symphonie Nr. 4 a-moll op. 63 Musikkollegium Winterthur 23 Bonn Kuopio Symphony Orchestra D/C: Thomas Zehetmair D/C: Jaakko Kuusisto 04 Winterthur | Stadthaus 13 Kuopio | Music Center 06 Schaffhausen | Kirche St. Johann märz | march

Josef Suk: Ludwig van Beethoven: Johann Nepomuk David: Scherzo fantastique op. 25 Die Geschöpfe des Prometheus op. 43 Konzert Nr. 1 Wk 40/1 Tschechische Philharmonie Orchestre de l’Opéra Tours Kume, kum, geselle min Wk 24 D/C: Jakub Hrůša D/C: Jean Deroyer Orchester des Musikgymnasiums Linz 04 Köln | Philharmonie 14 Tours D/C: Peter Aigner + 15/03 25 Linz | Brucknerhaus Ludwig van Beethoven: Konzertsatz C-dur WoO 5 Jean Sibelius: Katerina Chatzinikolau (vl) Finlandia op. 26 Symphonie-Orchester des Oberbergischen Göttinger Symphonieorchester Kreises | D/C: Thomas Grote D/C: Nicholas Milton 05 Lindlar | Kulturzentrum 26 Osterode | Stadthalle Reinhard Keiser: 27 Göttingen | Lokhalle Robert Schumann: Der hochmütige, gestürzte und 29 Göttingen | Deutsches Theater Konzert-Allegro mit Introduktion wieder erhabene Croesus d-moll op. 134 D/C: Florian Ziemen Katarzyna Wasiak (pno) I/S: Sigrid T’Hooft Neue Lausitzer Philharmonie 14 Hildesheim | Theater D/C: Ewa Strusińska premiere first night 05 Bautzen Theater | + 16/03 24/03 26/03 14/04 06 Görlitz Theater Wolfgang Amadeus Mozart: | 26/04 29/05 12/06 17/06 07 Zittau Theater Così fan tutte KV 588 | 21/06 10 Görlitz | Theater D/C: Jean Benoît | I/S: Nelly Heuzé 11 Hoyerswerda | Lausitzhalle 27 Rennes | Couvent des Jacobins premiere first night Jean Sibelius: En saga op. 9 + 28/03 29/03 Philharmonisches Orchester Trier D/C: Jochem Hochstenbach 05 Trier | Theater Heinrich Marschner: Der Vampyr Jean Sibelius: D/C: Ekkehard Klemm I/S: Manuel Schmitt Symphonie Nr. 2 D-dur op. 43 14 Radebeul Orchester der Musikhochschule José M. Sánchez-Verdú: premiere first night 06 Göteborg | Konserthus Hacia la luz + 22/03 18/04 02/05 Jean Sibelius: Coro y Orquesta Nacionales de Espana Symphonie Nr. 2 D-dur op. 43 Nikolaj Rimskij-Korsakow: D/C: Miguel Harth-Bedoya Philharmonisches Orchester Hagen Symphonie Nr. 1 e-moll op. 1 27 Madrid | Auditorio Nacional D/C: Joseph Trafton Münchner Studienstiftorchester uraufführung world premiere 10 Hagen | Stadthalle D/C: Aris Alexander Blettenberg + 28/03 29/03 14 München Ludwig van Beethoven: Friedrich Goldmann: Trio 15 München | Musikhochschule Michael Obst: Suite Leonore op. 72 Ensemble Avantgarde Jean Sibelius: Nr. 3 + Nr. 10 in: Fidelio 26 D/C: Steffen Schleiermacher Die Okeaniden op. 73 D/C: Timo Handschuh 11 Leipzig | Gewandhaus Orchestra Teatro San Carlo I/S: Dietrich W. Hilsdorf D/C: Juraj Valcuha 28 Ulm | Theater Jean Sibelius: Frühlingslied op. 16 14 Neapel | Teatro San Carlo + 19/04 Orchestre Victor-Hugo D/C: Jean-François Verdier Hanns Eisler: Lieder Ferruccio Busoni: 12 Daniel Behle (T) Violinsonate Nr. 2 e-moll op. 36a

1 – 2020 Besançon Jan-Philip Schulze (pno) Cosima Soulez Larivière (vl) Mathias Spahlinger: furioso 20 München | Bayerische Akademie der Igor Levit (pno) Ensemble Modern Schönen Künste 28 Heidelberg | Universität D/C: Enno Poppe Festival „Heidelberger Frühling“ 12 Frankfurt | Oper | Happy New Ears Clara Schumann: Klavierkonzert a-moll op. 7 Isabel Mundry: Schulorchester Louisenlund Sounds, Archeologies D/C: Jan Patrick Faatz Trio Catch 20 Güby | Gymnasium Louisenlund 29 Sueca | Festival Mostra Sonora 31 Bilbao | Fundacion BBVA | Ciclo de Jean Sibelius: Lieder conciertos de música contemporánea Manuela Kerer: TOTEIS Camilla Nylund (S) D/C: Walter Kobéra Helmut Deutsch (pno) Hans Zender: 33 Veränderungen I/S: Mirella Weingarten 22 Essen | Philharmonie über 33 Veränderungen 13 Bozen | Stadttheater WDR Sinfonieorchester Nicola Campogrande: Konzert für D/C: Peter Rundel uraufführung world premiere Publikum und Orchester 29 Köln | Funkhaus Wallrafplatz + 15/03 Bremer Philharmoniker 09/04 Radio WDR3 D/C: Stefan Klingele 25 Bremen | Glocke april

Michail Glinka: Ferruccio Busoni: Spanische Ouvertüre Nr. 1 Divertimento B-dur op. 52 Linzer Konzertverein Emmanuel Pahud (fl) D/C: Ingo Ingensand Orchestra Sinfonica Toscanini

01 Linz | Brucknerhaus D/C: Trevor Pinnock Pjotr Iljitsch Tschaikowsky: 16 Parma | Auditorium Pique Dame op. 68 Nicolaus A. Huber: + 18/04 ICH und ICH D/C: Nathalie Stutzmann echtzeit Ensemble des Studios Helmut Lachenmann: GOT LOST I/S: David Marton Neue Musik Sarah Maria Sun (S) 21 Brüssel | De Munt Opera Jan-Philipp Schulze (pno) premiere first night 03 Stuttgart | Musikhochschule 16 Darmstadt | Akademie für Tonkunst + 23/04 26/04 28/04 30/04 Joseph Martin Kraus: Ouvertüre im Frühjahrstagung des Instituts für neue 03/05 05/05 07/05 09/05 französischen Stil D-dur Musik und Musikerziehung Nederlands Philharmonisch Orkest Jean Sibelius: D/C: Gordan Nikolic Clara Schumann: Symphonie Nr. 2 D-dur op. 43 Klavierkonzert a-moll op. 7 Tonhalle-Orchester Zürich 03 Haarlem | Philharmonie Gabriela Montero (pno) D/C: Dima Slobodeniouk 04 Amsterdam | Concertgebouw Insula Orchestra 22 Zürich Tonhalle Maag + 06/04 08/04 (Paradiso) | D/C: Laurence Equilbey + 23/04 (2x) Jean Sibelius: 17 Echirolles Nicola Campogrande: Der Schwan von Tuonela op. 22/2 23 Boulogne-Billancourt Konzert für Publikum und Orchester Orchestre de l’Opéra de Toulon 24 Perpignan D/C: Jurjen Hempel Ulster Orchestra | D/C: Nil Venditti Johannes Maria Staud 23 Belfast Ulster Hall 03 Toulon | Opéra | im Gespräch mit Durs Grünbein und Jean Sibelius: Luonnotar op. 70 Moritz Lobeck Márton Illés: Ez-tér SWR Symphonieorchester Symphonie Nr. 2 D-dur op. 43 18 Darmstadt | Akademie für Tonkunst Elina Nechayeva (S) Frühjahrstagung des Instituts für neue D/C: Antonello Manacorda MDR-Sinfonieorchester Musik und Musikerziehung 23 Stuttgart | Liederhalle D/C: Kristjan Järvi + 24/04 Hanns Eisler: Suite für Orchester Nr. 2 24 Live-WEB-Stream SWRclassic.de 04 Suhl | Congress Centrum | op. 24 „Niemandsland“ 25 Köln Philharmonie 05 Leipzig | Gewandhaus | Capitol Symphonie Orchestra 26 Freiburg | Konzerthaus Jean Sibelius: D/C: Timothy Brock Jean Sibelius: Tapiola op. 112 Lemminkäinen op. 22 19 Offenbach | Capitol Cinema Lounge Orchestre de l’Opéra national de Lorraine Oslo Filharmoniske Orkester D/C: Stefan Veselka Hanns Eisler: Hollywood-Elegien D/C: John Storgårds (Auswahl) 23 Oslo Konserthus 09 Nancy | Salle Poirel | Anna Prohaska (S) | Julius Drake (pno) + 10/04 Hanns Eisler: Die Rundköpfe 19 Berlin | Pierre Boulez Saal und die Spitzköpfe op. 45 Felix Mendelssohn Bartholdy: 24 Dortmund | Philharmonie D/C: Clemens Hund-Göschel Ein Sommernachtstraum 27 Luxemburg | Philharmonie op. 61 MWV M 13 I/S: Hermann Schmidt-Rahmer Kyoto City Symphony Orchestra Jean Sibelius: Finlandia op. 26 25 Essen | Grillo-Theater 27 D/C: Junichi Hirokami Neue Philharmonie Westfalen D/C: Rasmus Baumann 12 Kyoto City | Concert Hall 20 Gelsenkirchen | Musiktheater im Revier 21 Recklinghausen | Ruhrfestspielhaus

22 Kamen | Konzertaula

1 – 2020 Hans Zender: Christian Mason: Inner Landscapes Hölderlin lesen II Mnemosyne | (Version for Piano Quintet) Richard Wagner: (Hölderlin lesen IV) Laureates of the International Piano Tristan und Isolde Salome Kammer (Spk) Competition of Orléans D/C: Florian Ziemen Ensemble Modern (cooperation with the Academy Diotima) I/S: Tobias Heyder 19 Meersburg | vineum bodensee 25 Orléans | Théâtre d’Orléans | Salle Vitez uraufführung world premiere 12 Hildesheim | Theater Jean Sibelius: premiere first night Symphonie Nr. 2 D-dur op. 43 Jean Sibelius: + 18/04 09/05 Bremer Philharmoniker Frühlingslied op. 16 Othmar Schoeck: D/C: Christian Kluxen Alte Philharmonie Münster Eichendorff-Lieder 20 Bremen | Glocke D/C: Thorsten Schmid-Kapfenburg (Auswahl) + 21/04 26 Münster Ludwig Mittelhammer (Bar) Pjotr Iljitsch Tschaikowsky: Nicolaus A. Huber: Jonathan Ware (pno) Pique Dame op. 68 ... der arabischen 4 14 Heidelberg | Universität D/C: Jurjen Hempel | I/S: Olivier Py HR Sinfonieorchester Festival „Heidelberger Frühling“ 21 Toulon | Opéra D/C: Lucas Vis premiere first night 30 Frankfurt | HR-Sendesaal + 24/04 26/04 Alles sichtbar machen Inszenierte Oratorien

Making Everything Visual Staged Oratorios

28 Musiktheater ist nicht nur in Not only in New Music is der Neuen Musik mehr als nur music theatre more than just Oper. Mehr als zuvor entzündet opera. More than ever before,

1 – 2020 sich die Vorstellungskraft der directors’ imaginations are Regisseure an oratorischen being inspired by oratorios Werken der Vergangenheit. of the past.

2017 berichteten wir in uptodate In 2017 uptodate reported on

über die Urtext-Neuausgabe Reinisch Frank Author: the new Urtext edition of | von Händels »Messiah«, die beim Handel‘s »Messiah«, premiered Bergen Festival Premiere hatte, Autor at the Bergen Festival. To be im Februar wird Ludwig van premiered as a staged work in Beethovens einziges Oratorium February 2020 is Ludwig van »Christus am Ölberge« seine Beethoven’s only oratorio szenische Erstaufführung erleben. »Christus am Ölberge«. Und dies sind keine Einzelfälle. Die Musikge- szenische Begehrlichkeiten entfachten. nen wir keine (wirkungsvolle) Oper bzw. nur schichte steckt voller Werke, die mit siche- Liszts Legende von der Heiligen Elisabeth Frühwerke haben, wurde und wird diese be- rem Gespür für die Szene entdeckt wurden. avancierte noch zu Lebzeiten ihres Schöp- sondere Aufmerksamkeit zuteil. Dabei kam bislang Unsichtbares zum Vor- fers zur Oper und damit thematisch zur schein und wurde wirkungsvoll inszeniert. quasi innerfamiliären Konkurrenz zum Tann- Und wo wird die Messlatte in Hinsicht auf die Selbst die epische Rolle des Erzählers, die häuser von Wagner, der Oratorien und damit dramatischen Qualitäten so genannter „ver- nicht nur in Bachs Kantaten, Oratorien und auch die Versuche seines Schwiegervaters kappter Opern“ angelegt? Längst hat sich Passionen diese Gattungen lange Zeit ge- als „geschlechtslose Opernembryonen“ gezeigt, dass oratorisch konzipierte Musik radezu definiert hat, erweist sich dabei als einer Inszenierung wesentlich weitere Frei- szenisch darstellbar. Wenn so alles sicht- räume eröffnen kann als szenisch intendier- bar gemacht wird, sei nicht verschwiegen, te. Man vergleiche die „Wunder“-Chöre bei dass es auch in Opern quasi konzertante Wagner () – selbst konzertant ein Insofern hätten die Darstellungen gibt, in denen beispielswei- ausdifferenziertes Vokalensemble, das ei- se Botenberichte Gräueltaten schildern. neueren Konzepte sogar gentlich keiner Szene bedarf – und bei Liszt „Mauerschau“ heißt der terminus technicus, ausreichend historische (Elisabeth), der fast holzschnittartig das Ro- und das Oratorium hätte damit per se einen Legitimation senwunder kommentieren lässt und damit riesengroßen Wall gebaut, den die Musik- bildkräftiger Fantasie Tür und Tor öffnet. praxis heute problemlos übersteigt. Im Folgenden seien oratorische Werke Das Phänomen „Wir schaffen uns eine Oper abqualifiziert hat. Berlioz’ „légende drama- steckbriefartig vorgestellt. In manchen von ...“ ist überdies nicht neu und beileibe kei- tique“ La Damnation de Faust begann 1893 Fällen sind ihre aktuelleren Inszenierungen ne Erfindung des Regietheaters. Gern über- in Monte Carlo eine überaus erfolgreiche angegeben. Andere Partituren harren ihrer schritten Komponisten im 19. Jahrhundert Bühnenlaufbahn, die bis heute ihre Auswir- szenischen Realisierung – vielleicht nicht die Gattungsgrenzen oder definierten neue kungen hat. Insofern hätten die neueren mehr lange? Zwischengattungen, die dann letztlich keine Konzepte sogar ausreichend historische konstitutive Wirkung hatten, aber offenbar Legitimation. Gerade Komponisten, von de-

And these are not isolated incidents. Music von der Heiligen Elisabeth [Legend of St. not have any (effective) opera or only early history is full of works now being discov- Elizabeth] even advanced to being an opera works, have been and will be given this spe- ered as definitely calling for the stage. Sur- during its creator’s lifetime and hence to be- cial attention. facing in the process and effectively staged ing thematically in quasi intrafamilial com- is what has not previously been made visu- petition with Tannhäuser from Wagner, who And where is the bar set in terms of the dra- al. Even the epic narrator role, long defining dismissed oratorios and hence also his fa- matic qualities of so-called “operas in dis- 29 these genres not only in Bach’s cantatas, guise?” It has long been shown that oratori- oratorios, and passions, proves capable of cally conceived music can open up much being staged. If everything is thus made greater freedom for staging than those visual, it should not be forgotten that in operas intended to be staged. Compare 1 – 2020 operas there are also quasi-concertante In this respect, the Wagner’s “Wunder [miracle]” choruses in presentations, such as messenger reports newer concepts would Lohengrin – itself a differentiated concer- depicting atrocities. “Mauerschau” [teichos- even have sufficient tante vocal ensemble that doesn’t really copy] is the terminus technicus, and the require a stage – with Liszt‘s Rosenwunder oratorio would have built a huge wall, which historical legitimacy [Miracle of the Roses] in Elisabeth, com- today’s music practice easily surpasses. mented on almost like a woodcut, thus opening the door to powerful pictorial Furthermore, the phenomenon “We are ther-in-law’s attempts, as “genderless opera imagination. creating an opera by ...” is neither new, embryos.” Berlioz’ “légende dramatique,” La nor at all an invention of director’s theater. Damnation de Faust, began in Monte Carlo In the following, oratorios are to be descrip- Com­posers in the 19th century gladly tran- in 1893 an extremely successful stage ca- tively profiled, with more recent stage set- scended genre boundaries or defined new reer that is still having its effects to this day. tings given in some cases. Other scores intermediate genres ultimately having no In this respect, the newer concepts would await their staged realization – perhaps not constitutive effect, but apparently sparking even have sufficient historical legitimacy. for long? desires for stage settings. Liszt’s Legende Just those composers, from whom we do George Frideric Handel Johann Sebastian Bach Messiah 1741 Kantate BWV 25 „Es ist nichts Der Messias Gesundes an meinem Leibe“ HWV 56 (1723) I 18 min. 120 min. Text: Anonym UA/WP: Leipzig 1723 Text: Charles Jennens [e], Johann Gottfried Herder [d] in: „Actus Tragicus“ Breitkopf Urtext, ed. Malcolm Bruno & Caroline Ritchie D/C: Ilan Volkov I/S: Herbert Wernicke UA/WP: Dublin 1742 I Stuttgart 12/11/2006 D/C: Bjarte Eike I I/S: Netia Jones I Bergen Festival 21/05/2017 Bergen Festival I 21/05/2017 I 30 1 – 2020 Ludwig van Beethoven Franz Schubert Christus am Ölberge op. 85 Lazarus oder die Feier der (1802/03) I Oratorium I 50 min. Auferstehung D 689 (1820) I Religiöses Drama I 130 min. I (Fragment, Text: Franz Xaver Huber vervollständigt von I completed by Edison Denissow, 1995) Christus (T) I Seraph (S) I Petrus (B) Chor der Engel (SATB) Chor der Jünger (TT) I Text: August Hermann Niemeyer Chor der Krieger (TTB) Lazarus (T) I Jemina (S) I Maria (S) I Martha (S) Urtext der neuen Beethoven-Gesamtausgabe (G. Henle Verlag) Nathanael (T) I Simon (B) I Ein Jüngling (T) Urtext from the new Beethoven Complete Edition (G. Henle Verlag), UA/WP (Schubert): Wien 1830 ed. Anja Mühlenweg UA/WP (Schubert & Denissow): Stuttgart 1996 UA/WP: Wien 1803 D/C: Wolfgang Schmid I I/S: Christian Pöppelreiter D/C: Dirk Kaftan I/S: Reinhild Hoffmann I Graz I 1999 Bonn I 08/02/2020

Hector Berlioz La Damnation de Faust op. 24 (1845/46) I Légende dramatique I 120 min.

Text: Hector Berlioz, Almine Gandonnière & Gérard de Nerval [Goethe] Faust (T) I Méphistophélès (Bar) I Brander (B) Marguerite (Mez) UA/WP: Paris 1846 UA/WP (I/S: Raoul Gunsbourg): Monte Carlo 1993

Felix Mendelssohn Bartholdy 31 Elias | Elijah op. 70 MWV A 25 (1845/46) I Oratorium I 160 min. 1 – 2020

Text: Julius Schubring, Carl Klingemann & Felix Mendelssohn Bartholdy [d], William Bartholomew [e] Elias (B) I Obadja (T) I Ein Engel – An Angel (A) I Die Witwe – The Widow (S) I Ahab (T) I Der Knabe – The Youth (S) Die Königin – The Queen (A) I Die Engel – The Angels (SSAATTBB soli) I Das Volk – The People (SATB) Breitkopf Urtext, ed. Christian Martin Schmidt UA/WP: Birmingham 1846 D/C: Titus Engel I I/S: Andreas Bode Potsdam I 2017 Robert Schumann Robert Schumann Das Paradies und die Peri op. 50 Szenen aus Goethes „Faust“ (1845/46) I 90 min. WoO 3 (1844–53) I 105 min. Text: Emil Flechsig (nach Thomas Moore) Peri (S) Jungfrau (S) Der Engel (A) Jüngling (T) I I I Text: Johann Wolfgang von Goethe Der Mann (Bar) Gazna (B) [3 Erzähler] (MezTBar) I I Faust (Bar) I Gretchen (S) I Mephistopheles (B) Engelchor (SSAA) Chor der Houris (SSAA) 4 Peris (SSAA) I I Magna Peccatrix (S) I Maria Aegyptiaca (S) I Mulier Samaritana (A) Chor der Genien des Nils (SAT) Chor der Seligen (SATB) I Mater Gloriosa (A) I Ariel (T) I Pater Ecstaticus (T) Chor der Inder (TT) Chor der Eroberer (TBB) I Doctor Marianus (Bar) I Pater Profundus (B) I Böser Geist (B) UA/WP: Leipzig 1843 4 Graue Weiber (SSAA) I Lemuren (AT) et al. D/C: Friedemann Layer I/S: Joachim Schlömer I UA/WP: Köln 1862 Mannheim 2009 I D/C: Kent Nagano I I/S: Achim Freyer D/C: Sébastien Rouland I/S: David Mouchtar-Samorai I Hamburg I 2018 Wiesbaden I 2009 32 1 – 2020 Hanns Eisler Hollywood-Elegien – Lieder aus dem Exil (1942/43) I 30 min. (Musik) I 52 min. (Hörspielfassung)

Text: Bertolt Brecht arr. Moritz Gagern Stimme – Fl.Fag.Va.Vc Hotelzimmer 1942 (is.) I In der Frühe I Diese Stadt hat mich belehrt (Elegie 4) I Jeden Morgen, mein Brot zu verdienen (Elegie 3) I Die Stadt ist nach den Engeln genannt (Elegie 2) I Auf der Flucht I An den kleinen Radioapparat I Unter den grünen Pfefferbäumen (Elegie 1) I Elegie 1943 I Nightmare (The Rat Man) D/C: Felix Kubin I I/S: Schorsch Kamerun Essen I Ruhr-Triennale I 14/09/2002

Hanns Eisler Deutsche Sinfonie (1930–58) I 70 min.

Text: Bertolt Brecht, Hanns Eisler Hans Zender 33 (nach/after Ignazio Silone) MezBar – 2Spr – Chor: SATB – Orch Schuberts „Winterreise“ – Präludium „O Deutschland, bleiche Mutter“ I eine komponierte Interpretation An die Kämpfer in den Konzentrationslagern I Etüde 1 (Orch) I Erinnerung „Zu Potsdam unter (1993) I 93 min. 1 – 2020 den Eichen“ I Sonnenburg „Es steht in Sonnenburg ein deutsches Lager“ I Etüde 2 (Orch) I Begräbnis Text: Wilhelm Müller des Hetzers im Zinksarg I Bauernkantate I T – Ens (Orch) Das Lied vom Klassenfeind (Arbeiterkantate) I UA/WP: Frankfurt/Main 1993 Allegro – Etüde 3 (Orch) I D/C: Roland Kuttig I I/S: Bodo Busse Epilog „Seht unsre Söhne, taub und blutbefleckt“ Coburg I 16/01/2016 UA/WP: Berlin 1959 D/C: Robert Reimer I I/S: Jasmina Hadziahmetovic Luxemburg I 19/01/2016 D/C: Baldur Brönnimann I I/S: Netia Jones London I 12/05/2016 D/C: Maté Hamori I I/S: Kornél Mundruczó Budapest I 12/05/2017 D/C: Stefan Schreiber I I/S: Aernout Mik Stuttgart I 01/03/2020 in ter

34 view 1 – 2020 TOTEIS 35 von | by Manuela Kerer

Im Oktober hat Manuela Kerer den Schlussstrich unter die Partitur ihrer 1 – 2020 Oper »TOTEIS« gezogen. Die Premiere der Produktion wird am 13. März 2020 am Stadttheater in Bozen stattfinden, im Herbst 2020 wird anschließend die österreichische Erstaufführung an der Neuen Oper Wien erwartet. Wir baten die Komponistin zu einem Werkstattgespräch.

In October, Manuela Kerer put the finishing touches on her »TOTEIS« opera score. Its production will be premiered on 13 March 2020 at Bolzano’s City Theater, followed by the Austrian premiere at the Neue Oper Wien in fall 2020. We invited the composer to a workshop talk. english interview starts on page 39

Wenn wir sehen, dann hören wir auch besser.

Frank Reinisch (FR): Manuela Kerer, nach digkeit in die Nachfolge von Ödön von ganz unterschiedlichen Kompositionen, Hórvath und Thomas Bernhard – oder lie- die mehr oder weniger eindeutig dem ge ich mit meinen Assoziationen falsch? Musiktheater zugeordnet werden können, ist TOTEIS Ihre erste „große“ Oper. Was MK: Aus meiner Sicht gibt es durchaus Ge- reizt Sie heute an dieser Gattung? meinsamkeiten. Hórvaths Beschreibung der Entwurzelung der Menschen und Bernhards Manuela Kerer (MK): Alles! Der Mensch Tragödie, in der immer wieder auch eine ist ein mehrsinniges Wesen und unsere Prise groteske Komödie steckt, sind Teil Sinne profitieren voneinander. Wenn wir von TOTEIS. Aber das Libretto ist einzigar- sehen, dann hören wir auch besser. Wenn tig und durch und durch Martin Plattner. Er wir etwas berühren können, dann spüren, hat es auf unverwechselbare Art geschafft, sehen, hören wir anders. Der Geruch und Fragen aufzuwerfen, Brüche aufzuzeigen, Ich ziehe mich gern und die Temperatur eines Opernhauses oder zum Nachdenken anzuregen. Dabei ver- viel ins sprichwörtliche Konzertsaals beeinflussen einen ebenfalls. blüfft er auch, wertet aber nicht. Plattner Kämmerlein zurück, Für mich ist Kunst generell ein Erlebnis, selbst sagt, er habe versucht, das größte das mehr als nur einen Sinn erfasst. Nicht „Gespenst“ von allen – die Abgründe eines um in Ruhe arbeiten zu 36 umsonst entwickelte sich das Wort „Äs- Ichs – auszuloten. Das hat er hervorragend können thetik“ aus dem Griechischen „aísthesis“, umgesetzt und mir damit die beste Grund- also „sinnliche Wahrnehmung“. Deshalb lage für meine Musik gegeben. Es war eine ist die Oper für mich eine wichtige Mög- unglaublich erfreuliche und anregende Zu- lichkeit, meine Musik umzusetzen, weil sie sammenarbeit. Ich bin mir ziemlich sicher 1 – 2020 den Menschen im Total seiner Sinne zu und hoffe, dass es nicht die letzte war. erfassen vermag. Auch die Entstehung ei- ner Oper ist durch verschiedene Bereiche FR: Der Titel TOTEIS ist offenbar wört- wie Text, Regie, Bühne, Kostüme für mich lich zu nehmen, denn Sie thematisieren als Komponistin eine besonders schöne den grauenhaften Winterkrieg zwischen Erfahrung. Ich ziehe mich gern und viel ins Österreich-Ungarn und Italien. Damit sprichwörtliche Kämmerlein zurück, um in dürfte TOTEIS eine weitere Oper zum Ruhe arbeiten zu können. Das Gemeinsam- Thema „Kälte“ sein, das in Helmut La- an-einem-Strang-Ziehen ist aber auch sehr chenmanns Mädchen mit den Schwefel- schön und interessant für mich. hölzern, zuletzt auch in Miroslav Srnkas South Pole eine zentrale Rolle spielt. FR: Das Textbuch für TOTEIS wurde von Auch Hans Zender hat in Schuberts Martin Plattner neu und explizit für Ihre „Winterreise“ Kälte auskomponiert und Vertonung geschrieben. Es stellt sich für damit Schuberts großen Zyklus letztlich mich atmosphärisch bei aller Selbststän- szenischen Interpretationen geöffnet. 90 Manuela Kerer | TOTEIS TOTEIS II Akt 33 ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ Karolas vergeblicher Hilfeschrei: 289 ú. ú. œ bœ œ œ œ œ œ œ Fl. 1 U & Œ ∑ Œ 6 ≈Œ Ó ∑ „Geh nicht mit!“ P Ï ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ #ú. #ú. œ œ œ´ œ´ œ´ œ´ œ´ œ´ Fl. 2 U & Œ ∑ Œ 6 ≈Œ Ó ∑ Carola’s futile cry for help: P Ï ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ #ú. #ú. œ œ œ œ œ œ œ œ U Ob. 1 Œ ∑ Œ ≈Œ Ó ∑ “Don’t go along!” & 6 P Ï ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ U Ob. 2 Œ #ú. ∑ Œ #ú. œ œ œ œ œ œ œ œ ≈Œ Ó ∑ & 6 P Ï Klar. B 1 ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ U Œ ú. ∑ Œ ú. œ œ œ œ œ œ œ œ ≈Œ Ó ∑ & 6 P Ï 6 U Klar. B 2 Œ ∑ Œ ≈Œ Ó ∑ & . . bœ ú ú œ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ œÿ œÿ œÿ œÿ œÿ œÿ P Ï 6 Fag. 1 ? U Œ #ú. ∑ Œ #ú. œ œ œ œ œ œ œ œ ≈Œ Ó ∑ P ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ Ï 6 U Fag. 2 ? Œ ∑ Œ ≈Œ Ó ∑ #ú. #ú. œ œ œ œ œ œ œ œ 289 ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ P 6 Ï U Hrn. F 1 Œ ∑ Œ ≈Œ Ó ∑ & . . bœ ú ú œ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ œÿ œÿ œÿ œÿ œÿ œÿ P Ï 6 U Hrn. F 2 Œ ∑ Œ ≈Œ Ó ∑ & œ œ œ œ œ œ bú. bú. œ nœÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ P Ï ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ U Trp. B. 1 Œ ú. ∑ Œ ú. œ bœ œ œ œ œ œ œ ≈Œ Ó ∑ & 6 P Ï Trp. B. 2 ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ U Œ ú. ∑ Œ ú. œ œ œ œ œ œ œ œ ≈Œ Ó ∑ & 6 P Ï 6 Pos. 1 U ? Œ ú. ∑ Œ ú. œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ ≈Œ Ó ∑ P ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ Ï 6 Pos. 2 ? U Lassen sich diese Werke umgehen? Wie Œ ú. ∑ Œ ú. œ œ œ œ œ œ œ œ ≈Œ Ó ∑ P ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ Ï 6 U stellen Sie die Kälte musikalisch dar bzw. Tub. ? Œ ∑ Œ œ ≈Œ Ó ∑ . . bœ #ú #ú œ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ œÿ œÿ œÿ œÿ œÿ œÿ P Tomtom i Ï spielt die Temperatur in TOTEIS über- 6 7 6 Perk. 1 U ã ∑ Ó Œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ ≈Œ Ó ∑ ...... ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ Gr.p Trommel i Ï haupt eine große Rolle? 6 7 6 Perk. 2 U ã ∑ Ó Œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ ≈Œ Ó ∑ ...... ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ p Ï LAUTLOSER KLAGESCHREI/ SCHREI (LANG) (von der Terrasse) KLAGERUF (sehr ängstlich, fast panisch) U MK: Für mich war besonders das Gletscher­ Kar./ w c Vike. & #ú nœ Œ Ó w w Geh nicht#ú mit! Ha eis eine große Inspirationsquelle. Ich habe ƒ H. U & ú Ó ∑ ∑ ∑ ∑ ∑ die Wechsel von einem Aggregatzustand her! (Hansl rennt zu Luis. Beide verschwinden im Dunkeln.) L./P. ú U in den anderen, explizit den Erstarrungs- V Ó ∑ ∑ ∑ ∑ ∑ Eug. ? U ú Ó ∑ ∑ ∑ ∑ ∑ vorgang und die kristalline Struktur von her! 289 ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ú. w œ ú. œ bœ œ œ œ œ œ œ U Vl. I Œ ≈Œ Ó ∑ Eis in meine Musik übersetzt. Wichtig war & 6 P Ï Vl. II ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ U & Œ ú. w œ ú. œ bœ œ œ œ œ œ œ ≈Œ Ó ∑ kompositorisch auch die Tatsache, dass 6 P Ï ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ ´ #ú. w œ #ú. œ œ œ´ œ´ œ´ œ´ œ´ œ´ ein Gletscher „lebt“, denn er wächst, zieht Vla. U B Œ 6 ≈Œ Ó ∑

P Ï 6 Vc. U sich zurück, altert, atmet auf seine Weise ? Œ bú. w œ bú. œ bœ œ œ œ œ œ œ ≈Œ Ó ∑ P ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ Ï 6 Kb. U und kann leider auch töten und sterben. So ? Œ ú. w œ ú. œ bœ œ œ œ œ œ œ ≈Œ Ó ∑ P ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ wachsen auch meine musikalischen Muster Ï Breitkopf MM 2283402 und Strukturen, überlappen, ziehen sich zu- rück, werden zu Aggregatklumpen, fressen 37 sich auf. Das Atmen der SängerInnen und Bläser spielt eine wichtige Rolle, auch das Spiel mit extremem Druck und die vielfälti- generell und Musik speziell etwas bewirken MK: Die Thematik ist in Südtirol und in Ös- gen Geräusche von Streichern, Schlagwerk können. – Zender, Lachenmann und Srnka terreich hochaktuell, und ich gehe einen 1 – 2020 und Zither. Diese Thematik hat mich so haben Kälte auf unterschiedliche, aber jeder Schritt weiter und sage, dass das Thema sehr gefesselt, dass gleichzeitig zu TOTEIS für sich auf treffende Weise in Musik ge- ganz Europa und die ganze Welt betrifft. auch mein Streichquartett Gletscherquartett setzt. Ein Werk gezielt zu umgehen, halte ich Populisten sind auf dem Vormarsch, Nati- entstanden ist. Ausschlaggebend war aber für schwierig und wenig sinnvoll. Die Musik- onalisten prägen das Leben und die Politik der eigentliche Begriff „Toteis“, denn er geschichte ist im Fluss, und ich selbst sehe (wieder), Fanatiker sind keine Einzeler- bezeichnet Eis, das vom aktiven Teil des mich in einer gewissen Tradition. Schluss- scheinungen. Vieles passiert subtil, dreht Gletschers abgetrennt wird, nicht mehr da- endlich ist meine Musik aber Ausdruck mei- sich wie eine Schraube immer weiter und zugehört und sich nicht mehr bewegt. Dies ner individuellen Persönlichkeit und klingt leider immer tiefer. Geschichte verläuft oft und die Kälte des Schnees, der Gebirgsfront entsprechend anders. in Wellen. Wenn ich allein die Sprache von spiegeln sich vielschichtig im Stück, auch in gewissen Leuten in Schlüsselpositionen der emotionalen Kälte, aber eben nicht nur. FR: Welche Aktualität besitzt die Thema- betrachte, dann finde ich das sehr bedenk- Ich bin selbst ein „Kind der Berge“ und liebe tik heute in Südtirol – und in Österreich, lich. Und wir wissen, dass es in der Regel Schnee und Eis. Ich bin sicher, das wird man wo TOTEIS im Herbst 2020 auch gespielt nicht bei der Sprache bleibt. Viktoria Savs’ in meiner Musik hören. Letztendlich gewinnt werden wird? Und was können Sie zu Ihrer Leben spiegelt diese Entwicklungen, ihre bei mir jedenfalls die Hoffnung, dass Kunst „negativen“ Heldin Viktoria Savs sagen? totgeglaubten Gesinnungen sind lebendig IWir müssen uns aber davor hüten, mit der Kunst zu belehren

We have to be wary in lecturing with art

und weit verbreitet. Wir müssen uns aber fälschlicherweise für die volkstümliche FR: Mit Walter Kobéra und Mirella Wein- davor hüten, mit der Kunst zu belehren. Musik verwendet. Ich selbst bin auch mit garten sind erfahrene Partner am Di- Das Publikum, das viel intelligenter ist, als alpenländischer Volksmusik aufgewachsen rigentenpult und in der Regie mit im so manche Programmmacher wahrhaben und habe selbst viel Volksmusik gespielt. Produktionsteam für Bozen und Wien. wollen, entscheidet und wertet selbst. Des- Die Zither ist ein unglaublich vielseitiges Sie wissen bestimmt schon, mit welcher halb ist die Figur der Viktoria so interessant Instrument. Inzwischen hat sie sich in der Konzeption die Regisseurin auf TOTEIS für mich, denn sie lässt sich nicht einfach in zeitgenössischen Musik einen Namen ge- zugehen wird. Können Sie davon schon eine Schublade stecken. Ich ringe nach wie macht, da Pioniere wie Martin Mallaun und etwas verraten? vor mit mir, was ich wirklich von ihr halten Georg Glasl neue Kompositionen angeregt soll. Das ist aus meiner Sicht ausschlagge- haben. Ich wollte sie unbedingt dabeiha- MK: Es ist ein Glücksfall, dass Mirella bend. Denn wer kann heute mit Sicherheit ben, weil sie zum einen diesen wundervoll Weingarten Teil dieser Produktion ist. Ich sagen, wie sie/er früher reagiert oder agiert charakteristischen Klang mit sich bringt, finde ihre Konzeptionen wirklich genial. hätte – ob als Aktivist, Mitläufer oder im Sie ist ja nicht nur für die Regie, sondern Widerstand? Deshalb ist es fundamental, auch für das Bühnenbild verantwortlich – genau diese (im wahrsten Wortsinn) un- beides verschmilzt bei ihr. Das Bühnenbild 38 fassbare Viktoria auf die Bühne zu bringen. ist abstrakt und spielt mit Assoziationen Denn seien wir ehrlich: Wie viel ist politisch Die Zither hat sich in von Gräben und Hügeln, die in vielerlei wieder möglich, was vor wenigen Jahren der zeitgenössischen Musik Hinsicht von Bedeutung sind, nicht nur undenkbar gewesen wäre? Und genau das einen Namen gemacht für die Front oder das Toteis selbst. Die war unsere Herangehensweise: das Heute SängerInnen und ihre Personenführungen 1 – 2020 mit Blick auf die problematische Biographie werden durch diese besondere Bühne be- der Viktoria Savs zu hinterfragen, herauszu- wusst beeinflusst – die Bühne wird eine arbeiten, was auf den ersten Blick nicht ver- andererseits auch viel ungeahntes Klang- große Herausforderung darstellen. Regie urteilenswert erscheint, aber offensichtlich potential besitzt. Ich denke auch, dass ich und Bühne spiegeln die Geschichte die- fatale Entwicklungen mit sich bringt. es voll ausgeschöpft habe. Tatsächlich gibt ser Frau, die ihr Leben dem Wahnsinn des es in TOTEIS ein Raffele (3-saitige „Kratz- Krieges in die Hände gegeben hat. Man FR: Es gibt in TOTEIS noch eine andere zither“) und eine E-Zither mit Effekten, ge- könnte sogar sagen, sie zeigen die Auflö- geographische Verortung, und zwar eine spielt von Martin Mallaun. Er wird sowohl sung des Individuums in der Masse. Und folkloristisch anmutende. Ich weiß, dass auf der Bühne als auch im Orchestergraben verraten darf ich auch noch, dass wir mit die Orchesterbesetzung auch eine Zither agieren. Auch dies ist doppeldeutig: Man dem „Schuhplattln“ spielen werden. enthält. Was hat es mit diesem Instrument sieht eine Zither oder liest davon und hat in Ihrer Oper auf sich? vielleicht den „Dritten Mann“ im Ohr. Tat- sächlich geht dieses Instrument aber weit MK: Ich bin ein großer Fan authentischer darüber hinaus und lässt sich nicht in eine Volksmusik – leider wird der Begriff oft Schublade stecken. When we see, then we also hear better.

Frank Reinisch (FR): Manuela Kerer, atmospherically, of Ödön von Hórvath TOTEIS is your first “grand” opera after and Thomas Bernhard – or am I wrong in very different compositions more or less my associations? clearly associated with music theater. What is it about this genre that excites MK: There are definitely similarities in my you today? view. Hórvath‘s description of the uproot- ing of people, and Bernhard’s tragedy, in Manuela Kerer (MK): Everything! A per- which there is always also grotesque com- son is a being of multi-senses in mutually edy, are part of TOTEIS. But the libretto is beneficial participation. When we see, then unique and thoroughly Martin Plattner. He we also hear better. When we can touch has managed in an unmistakable way to something, then we feel, see, hear differ- pose questions, to indicate breaches, to ently. The smell and temperature of an give food for thought. He also baffles but opera house or concert hall also influence does not judge. Plattner himself says he us. For me, art in general is an adventure has tried to fathom the greatest “specter” that grasps more than just one sense. of all – the chasms of a self. He has su- 39 I often like to withdraw There’s a good reason why the word “aes- perbly realized this and given me the best to my own proverbial little thetics” evolved from the Greek “aísthesis,” bedrock for my music. It was an incredibly room in order to work i.e., “sensual perception.” That’s why opera gratifying and stimulating collaboration. I is an important opportunity for me to put hope and am pretty certain that it won’t be in peace 1 – 2020 my music into practice, for it can capture the last one. in total the human being’s senses. Creat- ing an opera is also a particularly beauti- FR: The title TOTEIS is obviously to be ful experience for me as composer due to taken literally, for you are referring to such various elements as text, production, the horrific winter war between Austria- staging, costumes. I often like to withdraw Hungary and Italy. So, TOTEIS is probably to my own proverbial little room in order another opera on the subject of “cold” to be able to work in peace. But I also find playing a central role in Helmut Lachen- teaming up and pulling together very nice mann’s Mädchen mit den Schwefelhölzern, and interesting. most recently also in Miroslav Srnka’s South Pole. Hans Zender, too, composed FR: The libretto for TOTEIS was newly on “cold” in Schuberts “Winterreise” and written by Martin Plattner explicitly for thus finally opened Schuberts great cycle you to set to music. It seems to me, inde- up to staged interpretations. Can these pendently considered, in the succession, works be disregarded? How do you repre- sent the cold musically, or does tempera- cold of the snow, of the mountain front, are FR: How current is the topic today in South ture play a major role at all in TOTEIS? complexly reflected in the piece, also in the Tyrol – and in Austria, where TOTEIS will emotional cold, but not only. I myself am a also be performed in autumn 2020? And MK: Glacial ice in particular was a great “child of the mountains” and love snow and what can you say about your “anti-heroine” source of inspiration for me. I have trans- ice. I’m sure you’ll hear that in my music. In Viktoria Savs? ferred the shifts from one aggregate state the end, I am hoping that art in general and to another, explicitly the solidification pro- music in particular can make a difference. MK: The topic is a burning issue in South cess and the crystalline structure of ice into – Zender, Lachenmann and Srnka have Tyrol and Austria, and I’ll even go a step my music. Another important composition- variously set coldness to music, though further and say that the issue concerns al aspect was the fact that a glacier “lives” the whole of Europe and the whole world. since it grows, retreats, ages, breathes in Pop­ulists are on the rise, nationalists are its own way and can unfortunately also kill (again) shaping life and politics, fanatics and die. So, my musical patterns and struc- are not isolated phenomena. Much happens tures also grow, overlap, retreat, clump ag- The zither has made subtly, revolving like a screw, ever wider and gregately, devour each other. The breath- a name for itself deeper, unfortunately. History often runs in ing of the singers and wind players plays in contemporary music waves. When I consider the language alone an important role, also the playing with of certain people in key positions, then I extreme pressure and the varying sounds find this very alarming. And we know that it of strings, percussion and zither. This sub- usually doesn‘t stop with language. Viktoria ject matter captivated me so much that I each strikingly in his own way. I find it dif- Savs’ life mirrors these trends, her senti- composed my Glacier Quartet for strings ficult and not very meaningful to sidestep ments, once presumed dead, are now alive at the same time as TOTEIS. The actual a work deliberately. The history of music is and widespread. But we have to be wary in term “dead ice” was, though, crucial for it in flux and I see myself within a certain tra- lecturing with art. The audience, which is refers to ice that has separated from the dition. Ultimately, though, my music is an much more intelligent than so many pro- active part of the glacier, no longer belong- expression of my individual personality and gram makers want to believe, decides and ing to it and no longer moving. This and the sounds different, accordingly. evaluates for itself. That’s why the figure

Der Chor als Kommentator (zu Viktoria) The as annotator (to Viktoria)

40 1 – 2020 of Victoria is so interesting to me, because correctly for folksy popular music. I myself You will surely already know how, con- it can’t be simply pigeonholed. I’m still grew up with alpine folk music as well and ceptually, the production director will ap- wrestling with what I should really make of played a lot of it. The zither is an incredibly proach TOTEIS. Can you tell us something her. In my view, this is crucial. For after all, versatile instrument. In the meantime, it about that already? who can say for sure how in the past she/he has made a name for itself in contemporary would have reacted or acted – whether as music, as pioneers such as Martin Mallaun MK: It is a stroke of luck that Mirella Wein­ an activist, a follower, or in the resistance? and Georg Glasl have inspired new compo- garten is part of this production. I find her That’s why it’s fundamental to put this (liter- sitions. I absolutely wanted to include it, concepts really brilliant. She is not only ally) “ungraspable” Viktoria onstage. Let’s because for one thing, it has this wonder- responsible for the production, but also for be honest: how much that would have been fully characteristic sound, but it also has a the stage design – both merge in her work. unthinkable a few years ago is again pol­ great deal of unimagined sound potential. I The stage set is abstract and plays with itically possible? And just that was our ap- also think that I have made full use of it. In connotations of trenches and mounds that proach: to scrutinize the present with a view TOTEIS there is actually a raffele (3-string are important in many ways, not only for the on Viktoria Savs’ problematic biography, to “scratch zither”) and an E-zither with ef- front or the dead-ice itself. The singers and work out what at first glance does not seem fects, played by Martin Mallaun, performing their character portrayals will be deliberate- to be condemnable, but obviously entails on both the stage and in the orchestra pit. ly influenced by this special staging, and the fatal consequences. This, too, is ambiguous: you see a zither or stage will be a great challenge. Production read about it, and you may perhaps have and staging reflect the story of this woman FR: There is still another geographical the “Third Man” tune in mind. In fact, how- who gave up her life to the madness of war. location in TOTEIS, namely a seemingly ever, this instrument goes far beyond that It could even be said that they show the in- folkloristic one. I know that the orchestra- and cannot be pigeonholed. dividual dissolving within the mass. And I tion also includes a zither. What about this can also reveal that we will be playing with instrument in your opera? FR: You have in Walter Kobéra and Mirella the Bavarian knee- and foot-slapping dance Weingarten experienced partners at the “Schuhplattler.” MK: I am a big fan of authentic folk music conductor‘s podium and directing the – unfortunately, the term is often used in- production team for Bolzano and Vienna.

Manuela Kerer 41

TOTEIS 1 – 2020

Oper in drei Akten und Epilog Opera in three acts with epilogue

Libretto von Martin Plattner | Words by Martin Plattner Viktoria (S) | Karola/Vikerl (Mez) | Hansl (Counter) | Luis/Peter (T) | Eugen (Bar) Chor | Choir: SATB Orchester | Orchestra: 2.2.2.2. – 2.2.2.1. – Schl (2) – E-Zither/Raffele – Str

Musikalische Leitung | Conductor: Walter Kobéra Inszenierung | Stage Director: Mirella Weingarten

Uraufführung | World Premiere: Stadttheater Bozen | 13/03/2020 Weiterer Termin | Further Date: 15/03/2020

Österreichische Erstaufführung | Austrian Premiere: Neue Oper Wien (Theater Akzent) | 15/09/2020 Weitere Termine | Further Dates: 18/09/2020 19/09/2020 20/09/2020 neue noten & bücher new scores & books auswahl | selection

09–12/2019

Klavier | Piano Viola Chor | Choir Ludwig van Beethoven Josef Schelb Acht Sephardische Volkslieder Sämtliche Klaviersonaten Sonate für Viola und Klavier Nr. 2 Eight Sephardic Folk Songs Complete Piano Sonatas Sonata for Viola and Piano No. 2 für gemischten Chor | for Mixed Choir (Frederic Lamond) (1959) 23 min. (arr. Ohad Stolarz) Band 1 | Volume 1 (Albert Schelb) ChB 5364 15,90 € EB 4341 26,90 € EB 8992 Breitkopf Urtext Band 2 | Volume 2 EB 4342 26,90 € Orchester | Orchestra Instruktive Ausgabe | Instructive Edition Kammermusik für Streicher Chamber Music for Strings Serenade Nr. 2 A-dur op. 16 Serenade No. 2 in A major Op. 16 *

Ludwig van Beethoven für kleines Orchester | for Small Orchestra

Streichquartette op. 59, op. 74 und op. 95 (Michael Musgrave)

String Quartets Op. 59, Op. 74, and Op. 95 Partitur | Full score Edition BrEitkopf (Julius Röntgen) PB 16106 42,90 €

KM 266 49,90 € Urtext der neuen Brahms-Gesamtausgabe

BEEthovEn Breitkopf Originals (G. Henle Verlag) | Urtext from the new Brahms

Complete Edition (G. Henle Verlag) Klaviersonaten Piano Sonatas Instruktive Ausgabe | Instructive Edition Helmut Lachenmann Band II | Volume II Marche fatale (2017) 8 min.

EB 4342 Fassung für großes Orchester Edition BrEitkopf Version for Large Orchestra ** Partitur | Full score BEEthovEn PB 5432 39,90 €

Klaviersonaten Piano Sonatas

Instruktive Ausgabe | Instructive Edition Band I | Volume I

EB 4341 42 Helmut Lachenmann

Marche fatale

Fassung für großes Orchester Version for Large Orchestra Adolf Busch Partitur Sonate c-moll op. 25 Score 1 – 2020 Engelbert Humperdinck Sonata in C minor Op. 25 Bilder aus „Hänsel und Gretel“ für Klavier | for Piano Pictures from “Hansel and Gretel“ (Jakob Fichert) für Flöte, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, Partitur-Bibliothek 5432 EB 8996 24,90 € 2 Hörner und Kontrabass Breitkopf Urtext for Flute, 2 Oboes, 2 Clarinets, 2 Bassoons, Wolfgang Amadeus Mozart 2 Horns and Double Bass Sämtliche Klaviersonaten (arr. Philipp Matthias Kaufmann) Isabel Mundry Complete Piano Sonatas MR 2304 28,90 € Endless Sediments (2018/19) 16 min. ** (Robert Teichmüller) Isabel Mundry für Kammerorchester | for Chamber Orchestra Band 1 | Volume 1 Sounds, Archeologies (2017/18) 25 min. Neufassung | New Version 2019 Sonaten Nr. 1–10 | Sonatas No. 1–10 für Bassetthorn, Violoncello und Klavier UA/WP Stuttgart | 08/12/2019 EB 8320 19,90 € for Basset Horn, Violoncello and Piano José M. Sánchez-Verdú Band 2 | Volume 2 Spielpartitur | Performance score La chute de la maison Usher (2019) 62 min. ** Sonaten Nr. 11–19 | Sonatas No. 11–19 EB 9303 29,90 € Musik zum gleichnamigen Stummfilm EB 8321 19,90 € von Jean Epstein (1928) für Orchester Instruktive Ausgabe | Instructive Edition Music to the Silent Movie of the Same Name by Jean Epstein (1928) for Orchestra UA/WP Stresa | 31/08/2019 Eine Reise durch José M. Sánchez-Verdú The Haunted Palace (2019) 3 min. für Kammerorchester for Chamber Orchestra UA/WP Stresa | 31/08/2019

Jean Sibelius Lemminkäinen op. 22 ** (Tuija Wicklund) Partituren | Full scores 1. Lemminkäinen in die Mädchen auf der Insel 300 Jahre Lemminkäinen and the Maidens on the Island PB 5582 51,90 € 2. Der Schwan von Tuonela Musikgeschichte The Swan of Tuonela PB 5583 18,90 € 3. Lemminkäinen in Tuonela PB 5584 38,90 € 4. Lemminkäinen zieht heimwärts Lemminkäinen’s Return PB 5585 41,90 € Breitkopf Urtext (Jean Sibelius Works)

Johannes Maria Staud Terra Pinguis (für Arthur) (2019) 13 min. ** für Kammerorchester for Chamber Orchestra UA/WP München | 17/10/2019

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