Le Iugurtha, Qui a Reussi
thersites 1 (2015) = Caesar’s Salad: Antikerezeption im 20. und 21. Jh. __________________________________________________________________________________________________ STEFAN ARDELEANU, Vom Jugurtha qui a réussi zum Zivilisationendialog Ben Alis. Die Rolle der Antike in der Repräsentation tunesischer Autokraten nach 1956, in: Christine Walde/Christian Stoffel (Hrsgg.), Caesar’s Salad: Antikerezeption im 20. und 21. Jahrhundert = thersites 1 (2015) 203–248. KEYWORDS Tunisia, Classical Reception, Authoritarian Representation, Bourguiba, Ben Ali, Identity Discourse, Classical Iconography ABSTRACT (German) Der Beitrag behandelt die Funktionalisierung der Antike in der Reprä- sentation der beiden tunesischen Präsidenten Habib Bourguiba (1956–1987) und Zine el Abidine Ben Ali (1987–2011). Anhand einer bemerkenswert reichen, bisher aber noch nicht synoptisch erfassten Befundlage wird diskutiert, welche Rolle der Antike bei autokratisch initiierten Identitäts- diskursen dieser Zeitspanne zukam. Untersucht werden Antikenrekurse im Rahmen öffentlicher Auftritte, Reden, nationaler Gedenktage sowie ihre Bedeutung in Programmen tunesischer Pavillons auf Weltausstellungen. Die Analyse antikisierender Ikonographie von zeitgenössischen Münzen, Geld- scheinen, Briefmarken, Architektur und Bauvorhaben, die einen klaren Kon- nex zu Bourguiba oder Ben Ali aufweisen, ist zentral für das Verständnis von Teilen des in diesen Jahren geschaffenen „Tunesienbildes“. Die Insze- nierung der Autokraten im tunesischen Kulturerbe, ihre Eingriffe in die Kulturpolitik
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