Orn. Rundbrief Meckl.-Vorp. Band 46, Sonderheft 2, 2009, 101-112. 101

Betreuung und Brutbestandsmonitoring in den Küstenvogelschutzgebieten Mecklenburg-Vorpommerns von den Anfängen bis zur Gegenwart

Hans Wolfgang Nehls & Christof Herrmann

neHls, H.W. & HerrMann, C. (2009): Betreuung und Brutbestandsmonitoring in den Küstenvogelschutzgebieten Mecklenburg-Vorpommerns von den Anfängen bis zur Gegenwart. Orn. Rundbrief Meckl.-Vorp. 46, Sonderheft 2: 101-112.

Der Artikel gibt einen Überblick über die Geschichte des Küstenvogelschutzes in Mecklenburg- Vorpommern, beginnend mit der „Entdeckung“ der Vogelinseln durch Ornithologen in der Mitte des 19. Jh. bis zur Gegenwart. Die Betreuung von Brutgebieten begann in Mecklenburg- Vorpommern mit der Errichtung der ersten „Vogelfreistätten“ in den Jahren 1909/10. Seit die- ser Zeit liegen aus einigen Gebieten, wenn auch lückenhaft, Brutbestandsdaten vor. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann eine systematische Erfassung der Brutbestände. Mit der Gründung der „Kommission Seevogelschutz“ im Jahr 1963 und der Ernennung der Vogelwarte zur „Zentralstelle für Seevogelschutz in der DDR“ wurden die Betreuung der Küstenvogelbrutgebiete und die Erfassung der Brutbestände zentral organisiert. Diese Arbeit wird seit 1994 durch die AG Küstenvogelschutz am Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpom- mern fortgesetzt. Die langjährige Betreuung und Bestandserfassung von Küstenvogelbrutgebieten ergeben ein umfassendes Datenmaterial, welches die Darstellung langfristiger Bestandsentwick- lungen, die Analyse der Ursachen für die Entwicklungstrends und letztendlich auch Schlussfolge- rungen für Schutzstrategien ermöglicht. Dies wird in einem weiteren Artikel (HerrMann & neHls, in diesem Heft) am Beispiel der Küstenseeschwalbe Sterna paradisaea gezeigt.

The article gives an overview of the history of coastal bird conservation in Mecklenburg-Vorpom- mern, starting from the „discovery“ of the bird islands at the middle of the 19th century until pre- sent times. The protection and surveillance of breeding sites started in 1909/1910, when the first bird sanctuaries were established. Even if not complete, breeding reports are available for several areas since that times. After the Second World War, the surveillance of breeding areas and popula- tion numbers improved. In 1963, the „Commission for Seabird Protection“ was established, and short time later the Ornithological Station Hiddensee assumed the role of a „Central Authority for Seabird Protection in the G.D.R“. This organizational scheme provided adequate conditions for a centrally organized management of bird sanctuaries and surveillance of breeding popula- tions. This work is currently continued by the „Working Group for Coastal Bird Conservation“, which was established in 1994 as an advisory body at the Agency for Environment, Nature Con- servation, and Geology of Mecklenburg-Western . The long-time management and surveillance of breeding sites and bird populations provide a comprehensive data base, which allows the description of population trends, the analysis of influencing factors, and conclusions for conservation strategies. This is demonstrated in the following article (HerrMann & neHls, this issue) with the Arctic Tern Sterna paradisaea being the example.

Dr. Hans Wolfgang Nehls, Bertolt-Brecht-Str. 3, D-18106 Rostock, E-Mai: [email protected] Christof Herrmann, Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpom- mern, Goldberger Str. 12, D-18273 Güstrow, E-Mail: [email protected] 102 Nehls, H. W., Herrmann C.: Küstenvogelschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern

Geschichte des Küstenvogelschutzes Jordsand“ und dessen Vorsitzender 1907-1929 und der Bestandserfassung in den sowie 1933-1935, erreichte 1911 weiterhin, dass Brutgebieten vom 19. Jahrhundert sich die Jagdinhaber der Insel für fünf Jahre bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges verpflichteten, Möwen, Seeschwalben, Limiko- Als etwa ab Mitte des 19. Jahrhunderts Orni- len und Mittelsäger nicht mehr zu bejagen und thologen auf damals noch sehr aufwändigen die Jagd auf diese Arten auch durch andere nicht Reisen begannen, die Seevogelwelt der kleinen zuzulassen (dietriCH 1939). Diese Vereinbarung Inseln an der Ostseeküste zu erkunden und dar- wurde später um weitere fünf Jahre verlängert über Berichte in naturkundlichen Zeitschriften (brenning 1964). zu publizieren, war man von Natur- und Vogel- schutz noch weit entfernt. Die frühesten Reisen Für die Vogelfreistätten wurden durch die be- in dieser Mission führten H. D. F. zander und C. treuenden ornithologischen Vereine Wärter be- Wüstnei bereits 1848 und 1849 nach Poel und stellt, die den Schutz, so gut es ging, gewährleis- (zander 1851) sowie t. Holland teten. Der Langenwerder wurde zunächst durch 1859 auf die und den (Holland den „Verein Jordsand“ betreut, ab 1927 durch 1860). Vom 06.-08.06.1898 weilte der bekannte die „Norddeutsche Vogelwarte Rostock“ unter mecklenburgische Ornithologe G. Clodius auf H. WaCHs. In den Anfangsjahren bewachte der Langenwerder (Clodius 1899). Während sol- Wärter die Insel nur am Tage. Die einheimische cher kurzer Besuche konnten natürlich keine Bevölkerung nutzte diesen Umstand und kam genauen Bestandsermittlungen erfolgen, zumal nachts auf die Insel, um Eier zu sammeln. Um infolge des häufigen Eiersammelns sicher viele diesem Treiben ein Ende zu bereiten, wurde 1925 Brutvögel auch keine Gelege hatten. ein Wohnwagen bereitgestellt (sCHulz 1947) und später, im Jahr 1935, eine Hütte errichtet. Diese Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die See- ist bis heute die wohl komfortabelste „eigene“ vögel und deren Gelege noch „Freiwild“. Die Vogelwärterbehausung in unseren Schutzge- Jagd war an der Küste uneingeschränkt mög- bieten. Die gesetzliche Unterschutzstellung des lich und auch die Badegäste konnten zum Langenwerders als Vogelfreistätte erfolgte am Zeitvertreib Möwen und andere Küstenvögel 02.07.1924 auf der Grundlage des mecklenbur- schießen. Die Eier wurden zum Verzehr , gischen Naturschutzgesetzes von 1923. Der Lan- wenn angebrütet, in großen Mengen als bil- genwerder ist damit das älteste staatliche Schutz- liges und nahrhaftes Schweine- und Kälber- gebiet in Mecklenburg-Vorpommern. Eine Aus- futter gesammelt. Diese Situation veranlasste weisung als Naturschutzgebiet (NSG) auf der Ornithologen und Naturfreunde, sich für ei- Grundlage des Reichsnaturschutzgesetzes von nen Schutz der wichtigsten Brutplätze der See- 1935 folgte im Jahr 1937. und Küstenvögel einzusetzen. Der eigentliche Seevogelschutz in Deutschland begann 1907 Die Werderinseln am wurden zuerst durch mit der Gründung des „Vereins Jordsand zur den „Ornithologischen Verein Köthen“ betreut, Begründung von Vogelfreistätten an den deut- dann durch den „Verein Jordsand“, den „Inter- schen Küsten, Hamburg“. nationalen Frauenbund“ und schließlich durch den „Bund für Vogelschutz“. Die Inseln wurden Im heutigen Mecklenburg-Vorpommern wurden zwar 1929 zusammen mit dem Bocks unter Na- die ersten „Vogelfreistätten“ auf privater Initiati- turschutz gestellt, aber da hatten sie leider längst ve 1909 und 1910 eingerichtet. 1909 waren es ihre Bedeutung als Brutgebiet verloren, da infol- die von voigt entdeckten und als „Perle der Ost- ge zunehmender Verlandung und Aufspülung see“ bezeichneten Werderinseln am Bock, 1910 sowie Aufforstung des Bock der Inselcharakter folgten der Langenwerder sowie Teile von Hid- weitgehend verloren gegangen war und Füchse densee, ein Jahr später drei Wiesengebiete auf der und Wildschweine leichten Zugang erhielten Insel Poel. F. dietriCH, Mitbegründer des „Vereins (grauMann 2007). Orn. Rundbrief Meckl.-Vorp. Band 46, Sonderheft 2, 2009, 101-112. 103

Auf der Insel Hiddensee schloss der „Interna- fehlender großer Möwenkolonien nicht wei- tionale Frauenbund“ bereits 1910 Verträge mit ter auffielen und deshalb im Schrifttum kaum den Jagdpächtern ab, in denen diese sich ge- oder gar keine Erwähnung fanden. Es ist jedoch gen eine Entschädigung zur Einhaltung einer sehr wahrscheinlich, dass hier auch in früherer Jagdruhe von März bis August verpflichteten. Zeit eine Vielzahl von Limikolen, Entenvögeln 1911 wurden die Fährinsel und der Alte Bessin und wohl auch Seeschwalben gebrütet haben. mit Vogelwärtern besetzt. Der „Bund für Vo- Das trifft z. B. auf Gebiete wie den , die gelschutz“ übernahm den Schutz des Südteils , die Schmidt-Bülten und die groß- Hiddensees mit den Vitter Wiesen, dem Gel- en Salzweiden an der Darß-Zingster Boddenket- len und dem Gänsewerder, der „Internationale te zu, aber sicher auch auf Gebiete am Greifs- Frauenbund“ den Nordteil mit dem Alten Bes- walder Bodden wie den Vogelhaken, die Insel sin und der „Ornithologische Verein und die Kooser Wiesen, den Struck und die Fährinsel (sCHulz 1947). Auch die kleinen die Freesendorfer Wiesen sowie den Großen Inseln der west- und nordrügenschen Bodden- Wotig. Die Hauptgründe für die mangelhafte gewässer wurden nach und nach unter Schutz Kenntnis dieser schutzwürdigen Gebiete dürf- gestellt: und Mährens (1914 durch den ten in der seinerzeit geringen Anzahl von ak- „Internationalen Frauenbund“), Heuwiese tiven Ornithologen und den begrenzten Mobi- (1939 NSG), (1940 NSG), (1919 litätsmöglichkeiten zu suchen sein. vom Besitzer geschützt), Pulitz (wegen der Kor- morankolonie 1937 zum NSG erklärt). Das publizierte Material der Vorkriegszeit ge- stattet es nur für wenige Arten, den Bestand Im Greifswalder Bodden sicherten die „Staat- und die Bestandsentwicklung auf einigerma- lichen Forschungsanstalten Insel “ die ßen verlässlicher Basis zu rekonstruieren. Aus Vogelkolonien auf den kleinen Nebeninseln der Zeit vor 1910 gibt es nur sehr sporadisch Großer Werder und Reffbrinks. Der Ruden wur- und z.T. wenig verlässliche Berichte von Kurz- de 1925 Teil des NSG „Peenemünder Haken, besuchen in Küstenvogelbrutgebieten. Und Struck und Ruden“. auch danach sind im Schrifttum nur von be- treuten Einzelgebieten lückenhafte quantita- Diese Unterschutzstellungen dürfen jedoch tive Brutvogelerfassungen publiziert worden nicht darüber hinweg täuschen, dass in den bzw. Aufzeichnungen über die Kriegswirren Gebieten ohne ständige Bewachung der Schutz- erhalten geblieben. status nur auf dem Papier stand und weiterhin durch Fischer und Bewohner des Umlandes die Die Situation in der zweiten Hälfte des Eier abgesammelt wurden, wie z. B. auf der Heu- 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart wiese (sCHulz 1947). Doch auch auf den besser Nach dem Zweiten Weltkrieg begann eine behüteten Inseln kam es während der beiden kontinuierliche Erfassung der Brutbestände in Weltkriege und in den Nachkriegszeiten zu Rück- unseren Küstenvogelbrutgebieten. Die Daten schlägen, da keine durchgängige Bewachung wurden von den betreuenden Institutionen möglich war und die Notlage der Bevölkerung und/oder von Privatpersonen gesammelt und verstärktes Eiersammeln auslöste. Auf Langen- z.T. auch publiziert (z. B. dost 1959, 1960b, werder erfolgte ein kontrolliertes Absammeln 1961, brenning 1960, 1964, 1983, sCHulz 1967, von Möweneiern übrigens offiziell genehmigt sturMHoefel 1967, sCHeufler et al. 1982). Im Jahr durch den Vogelwart (brenning 1964). 1946 übernahm die Universität Rostock (Zoolo- gisches Institut) die Betreuung des Langenwer- Offensichtlich waren manche Inseln und Salz- ders. Kontinuierliche Brutberichte liegen für die wiesengebiete vor 1950 in ihrer Bedeutung als Insel ab 1957 vor, Teilberichte auch schon aus Brutgebiete, insbesondere für Wiesenlimikolen, den Jahren davor. Ab 1957, nach Beendigung überhaupt nicht bekannt, da sie wohl wegen der Aufspülungen, wurde der Brutbestand auf 104 Nehls, H. W., Herrmann C.: Küstenvogelschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern

dem in allen Jahren während mehr- Verantwortung für die Betreuung der Barther tägiger Besuche durch C. danKert, W. KruCH, Oie lag bis 1991 beim Deutschen Meeresmuse- W. MaHnKe, H. W. neHls und B. preuss erfasst. um. Die Vogelwärtertätigkeit wurde durch die Ab 1970 wurde W. KruCH als Betreuer für die Fachgruppe Ornithologie „Karl Bartels“ in Insel gewonnen. Ihm stand auch eine selbst er- Waren sichergestellt. Mit seiner Gründung richtete kleine Hütte für Übernachtungen zur im Jahr 1990 übernahm der Nationalpark Verfügung. „Vorpommersche Boddenlandschaft“ auch die Verantwortung für Schutz, Management Im Raum Hiddensee – Westrügen übernahm und Betreuung der innerhalb seiner Grenzen der damalige Leiter der Vogelwarte Hiddensee, gelegenen Küstenvogelbrutgebiete (grauMann Prof. Dr. H. sCHildMaCHer, mit seinen Mitarbei- 1993). Im Falle der Barther Oie und des Kirr tern im Jahr 1948 den Schutz der Fährinsel. setzte er die Zusammenarbeit mit den bishe- Ab diesem Zeitpunkt bis zum Jahr 2000 liegen rigen Betreuungsgruppen fort. durchgehend Betreuungs- und Brutberichte vor. Danach werden die Daten lückenhaft, Eine Besonderheit unter den Küstenvogel- denn bereits ab Mitte der 1980er Jahre verlor schutzgebieten stellt die Kormorankolonie die Fährinsel durch Bewuchs mit Wacholder Niederhof am Strelasund dar. Die ersten Kor- und die Anwesenheit von Füchsen, gelegent- morane Phalacrocorax carbo siedelten sich hier lich auch Wildschweinen, zunehmend ihre 1952 in einer Graureiherkolonie an. Damals Bedeutung als Brutgebiet für Küstenvögel und handelte es sich um die einzige Kormorankolo- damit auch das Interesse der Ornithologen. nie auf dem Gebiet der DDR, nachdem der Brut- Im Jahr 1953 begann der damalige Kreisna- platz auf Pulitz im Kleinen Jasmunder Bodden turschutzbeauftragte für die Insel Rügen, Hell- 1950 aufgrund permanenter Störungen durch muth dost, mit den Brutbestandserfassungen Fischer aufgegeben worden war. Die neue Kolo- auf den Inseln Heuwiese und Beuchel (dost nie in Niederhof wurde sehr bald unter Schutz 1959, 1960a,b; 1961, 1963). H. dost bemühte gestellt. Bereits 1954 erfolgte die einstweilige sich auch um die Betreuung der Insel Liebitz Sicherstellung als NSG, 1967 wurde die end- durch einen Vogelwart, welche e. sturMHoefel gültige Schutzverordnung erlassen. Der Brut- ab 1962 übernahm (sturMHoefel 1967). bestand ist seit der Koloniegründung lückenlos dokumentiert (strunK & strunK 2005). 1983 Die Inseln Oie und Kirr im Barther Bodden kam es zur Gründung einer weiteren Kolonie wurden erst Ende der 1950er Jahre als Vogel- auf der 10 km entfernten Insel Tollow (Zudar/ paradiese „entdeckt“. Die erste umfassende Rügen), die 2005 jedoch wieder erlosch. Brutbestandsmeldung datiert auf das Jahr 1958. Bereits 1963 wurden beide Inseln als Im Laufe der Zeit vergrößerte sich die Zahl der NSG einstweilig sichergestellt, 1972 folgte die betreuten Gebiete: 1965 kamen die Werderin- endgültige Festsetzung. Das NSG „Inseln Oie seln bei Riems hinzu, 1970 die Halbinsel Struck und Kirr“ wurde zunächst vom Bezirks-Na- und die Freesendorfer Wiesen sowie der Große turkundemuseum Stralsund (heute Deutsches Wotig, 1972 die Kooser Wiesen und die Insel Meeresmuseum) betreut, welches 1963 auf der Koos, 1973 der Alte Bessin auf Hiddensee und Oie durch Ausbau eines Teiles der Ruine des al- die Inseln Böhmke und Werder im Achterwas- ten Gehöftes und 1972 auf dem Kirr im Ferien- ser (). Für das letztgenannte Gebiet lie- heim der Deutschen Seereederei Unterkünfte gen allerdings bereits Brutbestandsdaten von schuf (streiCHer 1982). 1972 wurde die Be- eintägigen Erfassungen in den 1960er Jahren treuung des Kirr an die ornithologische Fach- vor (neHls & büttner 1973). Für einige Gebiete gruppe des Kulturbundes Halle (heute „Or- konnte eine durchgehende Betreuung und Be- nithologischer Verein Halle e.V.“) übergeben standserfassung leider nicht abgesichert werden: (streiCHer 1982, stiefel & sCHeufler 1998). Die So sind z. B. die Berichte für den Orn. Rundbrief Meckl.-Vorp. Band 46, Sonderheft 2, 2009, 101-112. 105

(seinerzeit ), den Gellen tische Naturschutzmaßnahmen“ festgelegt. und Gänsewerder (Hiddensee) und den Ruden 1981 konnten auf ihre Initiative folgende Ge- nur lückenhaft. In anderen Gebieten wieder- biete als NSG einstweilig sicher gestellt werden: um wurden Betreuung und Bestandserfassung Vogelhaken Zudar, Udarser Wiek, Schoritzer aufgegeben, als sich die Brutbedingungen für Wiek, Schmidt-Bülten, Rustwerder/Poel, sowie Küstenvögel infolge eines hohen Fuchsbesatzes als Flächennaturdenkmale (FND) die Insel Wal- oder Unterbeweidung verschlechterten (z. B. fisch, die Werderinseln Riems und der Pagen- Liebes und Mährens nach 1988, Schmidt-Bül- werder im Rostocker Breitling. 1983 wurde eine ten nach 1982, Fährinsel nach 2000). Betreuerordnung entworfen und die Gebiets- betreuer erhielten von den Räten der Kreise Mit der Gründung der „Kommission Seevogel- entsprechende Ausweise. 1984 erhielten dann schutz“ im Jahr 1963 wurde die Betreuung der auch die betreuenden Institutionen offiziell Küstenvogelbrutgebiete zentral organisiert und ihre Berufung durch den Rat des Bezirkes. Für koordiniert. Die Vogelwarte Hiddensee, seit die einzelnen Gebiete wurden Behandlungs- 1964 „Zentralstelle für den Seevogelschutz in richtlinien und Pflegekonzeptionen erarbeitet. der DDR“, sammelte und archivierte die Brutbe- Auf den Zusammenkünften der Kommission richte. 1981 wurde für das inzwischen in „Kom- wurden die anstehenden Probleme beraten, mission für Küstenvogelschutz“ umbenannte wie z. B. die Bereitstellung von Unterkünften Gremium (es handelte sich bei vielen Arten ja für die Betreuer, Erstattung von Reisekosten, nicht um Seevögel im eigentlichen Sinne) eine mehrmals abgewandelte methodische Richt- ab 01.12.1981 verbindliche Geschäftsordnung linien zur Bestandserfassung, die Notwendig- beschlossen. Entsprechend einer Vereinbarung keit der Beringung von Jungvögeln, Erfassung vom 29.06.1981 war die „Kommission für von Bruterfolg und Verlustursachen u.a.m. Küstenvogelschutz“ ein koordinierendes und Zwei grundsätzliche (und bis zur Gegenwart beratendes Organ zwischen dem Rat des Be- anstehende) Probleme wurden seit den 1970er zirkes Rostock, der Vogelwarte Hiddensee und Jahren ständig erörtert und erwiesen sich als dem „Institut für Landschaftsforschung und nur teilweise lösbar: Die Raubsäugerbekämp- Naturschutz“ (ILN), Zweigstelle . Die fung (insbesondere Fuchs, lokal auch Marder) Sekretariatsgeschäfte wurden durch die Vogel- und die Regulierung der Möwenbestände. Die warte Hiddensee als „Zentralstelle für den Küs- Bekämpfung der Füchse war auf den kleinen tenvogelschutz“ wahrgenommen. Inseln zumeist erfolgreich. Den ausübenden Jägern und Fängern wurden in den 1980er Jah- Die ehrenamtlichen Mitglieder der Kommission ren doppelte Prämien gezahlt (zu der üblichen erhielten eine offizielle Berufung durch den Prämie von 70 M bei gefangenen und 50 M bei Rat des Bezirkes Rostock, der auch den Leiter erlegten Füchsen), ab 1984 dann sogar 200 M und Sekretär ernannte. Die Kommission be- bis zum 30. April und danach 250 M. Die Prä- stand aus neun Personen: Dr. K. grotH (Vertre- mie für einen Marder betrug 50 M. ter des Rates des Bezirkes, Naturschutz), Dr. R. Holz (Sekretär), Dr. G. Klafs (Vertreter des ILN Außerdem führten die seit den 1960er Jahren Greifswald), e. Knull, Dr. H. W. neHls, Dr. A. stark ansteigenden Möwenbestände zu zuneh- siefKe (Vorsitzender, Leiter der Vogelwarte Hid- mender Besorgnis. Dies betraf einerseits die densee), Dr. A. stiefel, s. streiCHer und p. strunK. Prädation durch Sturm- und vor allem Silber- Jährlich wurden zwei Beratungen und fallwei- möwen Larus canus, L. argentatus, andererseits se auch Gebietsbegehungen durchgeführt. Die aber auch eine befürchtete Platzkonkurrenz Kommission erhielt eine Arbeitsordnung und für Seeschwalben und Limikolen durch Lach- es wurden „Ordnungen für die Betreuung von möwen Larus ridibundus auf den meist kleinen Küstenvogelreservaten und anderen Feuchtge- Inseln. Hinzu kam die Beeinflussung der Vege- bieten“ sowie „Rahmenarbeitspläne für prak- tation aufgrund der Nährstoffeinträge durch 106 Nehls, H. W., Herrmann C.: Küstenvogelschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern

Kot vor allem in den riesigen Lachmöwenko- schusszahlen festgelegt. Ab Anfang der 1980er lonien. Aus diesem Grunde wurden während Jahre waren diese bestandsregulierenden Maß- der Beratungen für die einzelnen Gebiete nahmen jedoch aufgrund des Anstiegs der unterschiedlich hohe „Zielbestände“ für Mö- gesamteuropäischen Population und eine wen vorgeschlagen und größere „Bestandslen- dadurch bedingte Zuwanderung aus anderen kungsmaßnahmen“ durch Einschläfern mit Brutgebieten nicht mehr wirksam. α-Chloralose und Fang von Altvögeln durch- geführt. Auf eine Bewertung der „Bestandslen- Das andere Hauptproblem, der schlechte Zu- kung“ von Möwen als Maßnahme des Küsten- stand vieler Salzwiesen infolge von Meliora- vogelschutzes soll an dieser Stelle verzichtet tion, unzureichender Beweidung, Auflassung werden. Für Sturm- und Lachmöwen waren oder Überdüngung, konnte trotz vieler Be- die Maßnahmen wahrscheinlich ohnehin mühungen und auch die Einschaltung staat- überflüssig, da deren Bestände in den 1990er licher Organe nicht oder nur unzureichend Jahren aus anderen Gründen stark abnahmen. gelöst werden. Die Schutzbemühungen für Auch die Kormorane boten bereits damals einige Boddenwiesen (z. B. Fischlandwiesen, reichlichen Konfliktstoff. Zur Beruhigung der Michaelsdorfer Wiesen) blieben erfolglos, da Fischer wurden bereits ab 1959 jährliche Ab- die Meliorationspläne bereits zu weit fortge- schritten waren (Abb. 1-3 a, b). Abgewendet werden konnte dagegen ein Mammutvorha- ben zur Abriegelung des Windwatts Bock und Trockenlegung großer Teile der Boddenkette. Ungeachtet aller Bemühungen musste Ende der 1980er Jahre resigniert festgestellt werden, dass „derzeit keine langfristige Grundlage für die Erhaltung aller Küstenvogelarten gegeben (ist)“ (Sitzungsprotokoll der Kommission Küs- tenvogelschutz vom 18./19.11.1987). Die Be- standsentwicklung einiger Arten in den letz- Abb. 1: Beratung über Beweidungsprobleme ten 20 Jahren (insbesondere Wiesenlimikolen) am 08.06.1971 auf dem Kirr. Von rechts nach bestätigt diese Feststellung leider. links: E. sturMHoefel, l. gütHert, Dr. L. JesCHKe (ILN Greifswald), K. Kaiser (Bezirksnaturschutz- Mit dem Ende der DDR stellte die Kommis- verwaltung Rostock), Filmteam bergMann. Foto: sion Küstenvogelschutz ihre Arbeit ein. Die H. W. neHls Betreuer der Küstenvogelbrutgebiete sandten ihre Berichte jedoch weiter an die Vogelwar- te Hiddensee. Somit sind auch zu Beginn der 1990er Jahre keine Datenlücken entstanden. Im März 1991 wurde in Stralsund eine „Ar- beitsgemeinschaft Küstenvogelschutz“ als pri- vater, offener Zusammenschluss gegründet und im Herbst desselben Jahres eine Satzung ausgearbeitet. Die Aufgaben und Ziele dieser AG waren prinzipiell dieselben. Am 23. No- vember traf sich die alte Gruppe zum letzten Mal. Im Januar 1994 fand im damaligen Lan- Abb. 2: Die Fischlandwiesen südlich von desamt für Umwelt und Natur Mecklenburg- Wustrow im April 1968 vor der Melioration. Vorpommern (LAUN, heute Landesamt für Foto: H. W. neHls Umwelt, Naturschutz und Geologie Meck- Orn. Rundbrief Meckl.-Vorp. Band 46, Sonderheft 2, 2009, 101-112. 107

lenburg-Vorpommern – LUNG) in Neuenkir- chen auf Initiative von Dr. H. ziMMerMann (Umweltministerium Mecklenburg-Vorpom- mern - UM M-V) eine Beratung statt, in deren Ergebnis die Bildung einer „Arbeitsgruppe (AG) Küstenvogelschutz“ beschlossen wurde. Die Gründungsberatung erfolgte im Novem- ber 1994 ebendort. Sekretär der AG wurde Dr. U. Köppen (Leiter der Beringungszentrale Hid- densee), der diese Funktion bis 2003 wahr- nahm. Ab Januar 2005 übernahm C. Herr- Mann (LUNG) die Aufgabe. Die Mitglieder der AG Küstenvogelschutz sind durch das LUNG berufene Vertreter des ehrenamtlichen und behördlichen Naturschutzes. Der AG ge- hören gegenwärtig folgende Personen bzw. Vertreter von Institutionen an: C. HerrMann (Sekretär, LUNG), Dr. u. Köppen (Beringungs- zentrale Hiddensee), Dr. M. Haase und Dr. A. sCHMitz ornés (Vogelwarte Hiddensee), Dr. D. liebers-Helbig (Deutsches Meeresmuseum Stralsund), Dr. I. stodian (Nationalparkamt Vorpommern) sowie OPhR g. grauMann, Dr. R. Holz, Dr. H. W. neHls, t. spretKe, W. star- Ke und Prof. Dr. A. stiefel. Die AG Küstenvo- gelschutz versteht sich als Nachfolgerin der Kommission Küstenvogelschutz der DDR. Ihre Hauptaufgabe ist die Beratung der Natur- schutzbehörden in Fragen des Küstenvogel- schutzes und Gebietsmanagements. Eine der Abb. 3a, b: Melioration der Wiesen bei Ah- ersten Aktivitäten der AG Küstenvogelschutz renshoop auf dem Fischland im Mai 1971. war die Überprüfung und Erweiterung der Fotos: H. W. neHls Kulisse der zu betreuenden Brutgebiete. Seit 1995 werden u.a. die Brutbestände verschie- interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu dener Salzgraslandgebiete der Insel Poel und machen. Davon zeugen zahlreiche Veröffent- der Wismarbucht, der Insel Tollow und Scho- lichungen in der Zeitschrift „Seevögel“ (siefKe ritzer Wiek, des Gustower Werders im Stre- 1993, Köppen 1997, 1998; Köppen & grauMann lasund und der Insel erfasst. Der Brut- 1998, Köppen 2000, neHls 2001). vogelbestand des Peenemünder Hakens wird seit 2003 erhoben. Zahlen für den Brutbe- Mit der Wiedervereinigung Deutschlands wur- stand des Kormorans liegen allerdings bereits de nicht nur die Arbeit der Kommission Küsten- seit Gründung der Kolonie im Jahr 1992 vor. vogelschutz neu organisiert, sondern auch die Diese Kormorankolonie ist mit 4.477 Paaren Betreuung der Brutgebiete. Für einige Gebiete in 2007 gegenwärtig die größte in Deutsch- gründeten sich eingetragene Vereine, wie z. B. land und die drittgrößte in Europa. Ein be- der „Verein Langenwerder zum Schutz der Wat- sonderes Anliegen der AG Küstenvogelschutz und Wasservögel e.V.“, welcher ab 1997 die Be- ist es auch, die Situation in den Brutgebieten treuung des Langenwerders und ab 2004 auch und die Bestandsentwicklung der Arten der der benachbarten Insel Kieler Ort übernahm. 108 Nehls, H. W., Herrmann C.: Küstenvogelschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern

Tab. 1: Verfügbarkeit von Brutbestandsdaten nach dem 2. Weltkrieg für die Küstenvogelbrutge- biete in M-V. *- „Klassische Gebiete“; NLP = Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft.

Nr. Gebiet 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978

NSG Insel 1 Walfisch* NSG Insel 2 Langenwerder* Salzgrasländer der 3 Insel Poel und der Wismarbucht 4 NSG Wustrow 5 LSG Pagenwerder 6 Insel Kirr* (NLP) Barther Oie* 7 (NLP) Schmidt-Bülten 8 (NLP) Gellen und 9 Gänsewerder (NLP) 10 Fährinsel* (NLP) Neuer Bessin* 11 (NLP) 12 Heuwiese* (NLP) 13 Liebitz* (NLP) Liebes und 14 Mährens (NLP) NSG Insel 15 Beuchel* NSG Vogelhaken 16 Zudar* Insel Tollow u. 17 Schoritzer Wiek 18 Gustower Werder NSG 19 Kormorankolonie bei Niederhof* Werderinseln 20 Riems* 21 NSG Insel Vilm Insel Koos, Kooser 22 und Karrendorfer Wiesen (NSG) Struck und 23 Freesendorfer Wiesen (NSG) Peenemünder 24 Haken (teilw. NSG) NSG Greifswalder 25 Oie NSG Großer 26 Wotig NSG Inseln 27 Böhmke u. Werder* Riether Werder 28 (NSG) Orn. Rundbrief Meckl.-Vorp. Band 46, Sonderheft 2, 2009, 101-112. 109

Tab. 1 (Fortsetzung): Verfügbarkeit von Brutbestandsdaten nach dem 2. Weltkrieg für die Küstenvogel- brutgebiete in M-V. *- „Klassische Gebiete“; NLP = Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft.

Nr. Gebiet 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006

NSG Insel 1 Walfisch* NSG Insel 2 Langenwerder* Salzgrasländer der 3 Insel Poel und der Wismarbucht 4 NSG Wustrow 5 LSG Pagenwerder 6 Insel Kirr* (NLP) Barther Oie* 7 (NLP) Schmidt-Bülten 8 (NLP) Gellen und 9 Gänsewerder (NLP) 10 Fährinsel* (NLP) Neuer Bessin* 11 (NLP) 12 Heuwiese* (NLP) 13 Liebitz* (NLP) Liebes und 14 Mährens (NLP) NSG Insel 15 Beuchel* NSG Vogelhaken 16 Zudar* Insel Tollow u. 17 Schoritzer Wiek 18 Gustower Werder NSG 19 Kormorankolonie bei Niederhof* Werderinseln 20 Riems* 21 NSG Insel Vilm Insel Koos, Kooser 22 und Karrendorfer Wiesen (NSG) Struck und 23 Freesendorfer Wiesen (NSG) Peenemünder 24 Haken (teilw. NSG) NSG Greifswalder 25 Oie NSG Großer 26 Wotig NSG Inseln 27 Böhmke u. Werder* Riether Werder 28 (NSG) 110 Nehls, H. W., Herrmann C.: Küstenvogelschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern

Der „Verein Walfisch e.V.“ bildete sich im Jahr organisiert (grauMann 1993). Dieses schließt 2002 und war von 2004 bis 2006 vom UM M-V die Verträge mit den Betreuergruppen oder mit der Betreuung der Insel Walfisch beauftragt. Einzelpersonen, koordiniert die Erfassung der Aufgrund verschiedener Probleme kündigte das Brutbestände und ist auch für das Gebietsma- Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und nagement verantwortlich. In einigen Gebieten Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern konnte die Arbeit mit den schon langjährigen (LU M-V) jedoch den Vertrag und übertrug im Betreuern bzw. Betreuungsgruppen fortgesetzt Jahr 2007 dem „Verein Langenwerder“ die Ver- werden (z. B. auf der Barther Oie mit der FG antwortung für den Schutz der Insel. Die Be- Ornithologie „Karl Bartels“ Waren, auf dem treuung der wurde 1993 vom Kirr mit dem „Ornithologischen Verein Halle „Verein Jordsand“ übernommen, der Riether e.V.“), in anderen Gebieten war eine Reorgani- Werder erhielt 1995 mit dem „Förderverein sation der Betreuungsstrukturen erforderlich für Naturschutzarbeit Uecker--Region (z. B. Heuwiese, Liebitz und Bessin). e.V.“ eine engagierte Betreuungsinstitution. Für andere Schutzgebiete schloss das UM M-V Ver- Insgesamt liegen gegenwärtig aus 28 Küs- träge mit Einzelpersonen. tenvogelbrutgebieten Mecklenburg-Vorpom- merns unterschiedlich lange Datenreihen Im Nationalpark Vorpommersche Bodden- vor. Abb. 1 zeigt die Lage dieser Gebiete an landschaft wird die Betreuung der Küstenvo- unserer Küste, Tab. 1 die Verfügbarkeit von gelbrutgebiete seit 1991 vom Nationalparkamt Brutbestandsdaten im Zeitverlauf.

Abb. 1: Lage der von der Kommission für Küstenvogelschutz bzw. AG Küstenvogelschutz be- treuten Brutgebiete. NLP = Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft Orn. Rundbrief Meckl.-Vorp. Band 46, Sonderheft 2, 2009, 101-112. 111

Die langjährige Betreuung von Küstenvogel- dost, H. (1960b): Über den Schutz der Seevö- schutzgebieten und die Erfassung von Brut- gel auf der Vogelinsel Heuwiese im Jahre bestandsdaten ergeben ein Datenmaterial, 1959. Falke 7: 43-46. welches für zahlreiche Küstenvogelarten eine dost, H. (1961): Die Vogelinsel Heuwiese im sehr genaue Dokumentation der Bestandsent- Jahre 1960. Falke 8: 198-202. wicklung über einen langen Zeitraum ermög- dost, H. (1963): Über den Seevogelschutz auf licht. Daraus wiederum lassen sich Entwick- Rügen. Ergebnisse und Erfahrungen in den lungstrends, ihre Ursachen und letztendlich Jahren 1961 und 1962. Falke 10: 81-87. auch begründbare Schutzstrategien ableiten. grauMann, g. (1993): Küstenvogelschutz im Dies wird am Beispiel der Küstenseeschwal- Nationalpark Vorpommersche Bodden- be Sterna paradisaea dargestellt (HerrMann & landschaft. Naturschutzarb. Meckl.-Vorp. neHls, in diesem Heft). 35, Heft 2: 14-20. grauMann, g. (2007): Der Bock und die Wer- Literatur derinseln in Mecklenburg-Vorpommern. brenning, u. (1960): Die Brutvögel der Vogel- Seevögel 28, Sonderheft: 77-82. schutzinsel Langenwerder. Naturschutz- HerrMann, C. & neHls, H.W. (2009): Die Küs- arb. Meckl. 3, Heft 6: 16-22. tenseeschwalbe Sterna paradisaea als Bei- brenning, u. (1964): Geschichte und Bedeu- spiel für langfristiges Monitoring von Küs- tung der Vogelschutzinsel Langenwerder. tenvogelbrutbeständen. Orn. Rundbrief Wiss. Z. Univ. Rostock. 13. Jg., Math.-Na- Meckl.-Vorp. 46, Sonderheft 2: 113-122. turwiss. Reihe, Heft 1: 225-256. Holland, t. (1860): Eine Exkursion nach den brenning, u. (1983): Zur Entwicklung des Inseln des Neu-Vorpommerschen Ostsee- NSG Langenwerder in den letzten 20 Jah- strandes. J. Ornithol. 8: 303-308. ren (1963-1982). Naturschutzarb. Meckl. Köppen, u. (1997): Brutbestände der Küstenvö- 26: 78-83. gel in Schutzgebieten Mecklenburg-Vorpom- brenning, u. (1997a): Die Vogelinsel Langen- merns 1995. Seevögel 18, Heft 1: 20-25. werder – das älteste Küstenvogelschutzge- Köppen, u. (1998): Küstenvogelschutz in Meck- biet Mecklenburgs. Meer u. Museum 13: lenburg-Vorpommern heute – Organisa- 65-68. tion, Probleme und Konzepte. Seevögel 19, brenning, u. (1997b): Zur Geschichte und Sonderheft: 31-40. Entwicklung des NSG Langenwerder. Köppen, u. (2000): Brutbestände der Küstenvö- Naturschutzarb. Meckl.-Vorp. 40, Heft 2: gel in Schutzgebieten Mecklenburg-Vorpom- 46-50. merns 1998. Seevögel 21, Heft 2: 54-57. brenning, u. (2000): Wohin geht die Entwick- Köppen, u. & grauMann, g. (1998): Brutbe- lung des NSG Langenwerder, dem ältesten stände der Küstenvögel in Schutzgebieten Seevogelschutzgebiet an der mecklenbur- Mecklenburg-Vorpommerns 1993, 1994 gischen Küste? Seevögel 21, Sonderheft 2: und 1996. Seevögel 19, Heft 1: 11-16. 17-20. neHls, H.W. (1967): Die Brutvögel der meck- Clodius, g. (1899): Ein Ausflug nach der Insel lenburgischen Ostseeküste – Bestand und Poel. Orn. Mon.-Schr. 24: 228-236. Probleme. Orn. Rundbrief Meckl. 5: 9-16. dietriCH, f. (1939): Einige Ergänzungen zu neHls, H.W. (1969): Die gegenwärtige Situa- dem Artikel „Der Langenwerder“ von Horst tion des Seevogelschutzes an der meck- Wachs. Dtsch. Vogelwelt 64: 122-123. lenburgischen Ostseeküste. Naturschutz- dost, H. (1959): Die Vögel der Insel Rügen. A. arb. Meckl. 12: 3-14. Ziemsen, Wittenberg Lutherstadt. neHls, H.W. (2001): Ornithologische Studien dost, H. (1960a): Rügen. Die Grüne Insel und auf der Greifswalder Oie in der Zeit nach ihre Naturschutzgebiete. A. Ziemsen, Wit- dem Zweiten Weltkrieg bis 1990. Seevögel tenberg Lutherstadt. 22, Sonderheft 1: 35-42. 112 Nehls, H. W., Herrmann C.: Küstenvogelschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern

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