I. Q. FARBENINDUSTRIE AKTIENGESELLSCHAFT SO 3 6 GENERALVERTR. WALTER STREHLE f S BERLIN SW 48 / WILHELMSTRASSE 106 HANS BRAUSEWETTER, FRITZ KAMPERS, BRUNO ARNO J. V. SZÖREGHY, IWA WANJA, TRUDE LEHMAN Produktion: Olympia-Film Regie: ROLF RANDOLF Uraufführung: 4. Dezember alhambra D E R U S S A BERLIN SW48 / FRIEDRICHSTRASSE 8 S HAMBURG. A. M-, DÜSSELDORF, LEIPZIG Seit* 2 fimcmntograpf) Nummer 1189 WOLGA WOLGA REGIE: TURJANSKV

LAMPESCHEIN!

ORPLIDiMMESSTRO Uraufführung: GLORIA-PALAST,Berlin, 5.Dezember cNür REGIE KINGVIDOtDER MÄ99E JAMES MURRAY-Bertroach-ELEANOR BOARDMAN EIN MENSCH EIN METRO GOLDWYN-MAYER FILMDER asse. aeiie 4 Mncmatogtflpi) .Nummer 1189 Mit 100PS... dem Publikumserfolge zu! Vossische Zeitung 18 11. 1928 Der Aafa-Jubiläumsfilm Der moderne Casanova Manuskript: Franz Rauch Bauten: Höfer u. Minzloff. Photographie: Guido Seeber u E. Lamberti Regie: Max O b a I Künstlerische Oberleitung: Rudolf Walther-Fein In den Hauptrollen : Hermann Picha / Vivian Gibson / Lia Eibenschütz Truus van Aalten / Trude Berliner / Lydia Potechina DIE PRESSE SCHREIBT Der Erfolg war stürmisch, die Ovationen nahmen besonders für Harry be ängstigende Formen an . . . (Film Kurier 17. 11. 28) Selten gelingt ein Wurf so glücklicn . . . Erfolg, der sich in förmlichen Beitalls¬ orkanen entlud ... (L B. B. 17 11. 28) . Tempo von der ersten bis zu> letzten Szene ein gutes Manuskript . ausgezeichnet in Szene gesetzt . . flott und temperamentvoll gespien . . Ein groBer, schöner, festlicher Erfolg (Der Film 17 11 28) . Die Regie Max Obals über jedes Lob erhaben . starke' Beitall (Deutsche Zeitung 20. 11 28) . . voller heiterkeitser:olg von vornherein garantiert (Tempo 17. 11 28) stürmischer Heiterkeitserlolg . es gibt viele Lacher . (8 Z 20 11 28) einen vollen Publikumserfolg (Welt am Montag 19. 11 28) das Publikum begeistert . . . (Nachtausgabe 17. 11. 23) setzt die Serie der Aata-Erfolge fort Riesenbeitall (12 Uhr 17 11 28) . . stimmt begeistert in den Publikumsbeifall ein . „Der moderne Casanova' wird auch in den nächsten Wochen erfolgreich Herzen brechen und Kassen füllen . . (Film-Echo 19 11 28) richtige Jubiläumsstimmung ein starker Erfolg (Morgenpost 18 11. 28) . . ein Firn, der das typische Exemplar einer kassentüllenden Produktion darstellt (8 Uhr 17 11 28) DAS PUBLIKUM IST BEGEISTERT Täglich ausverkauftl PRIMUS-PALAST, BERLIN 3 Woche prolongiert! SC ALA-THE ATER, STETTIN 2. Woche prolongiert. LICHTSPIELE d.WESTENS, KÖLN 2 Woche prolongiert! PALAST-THEATER, STUTTGART 2. Woche proiongierti 30 KOPIEN LAUFEN BEREITS IM REICH! DIR MODERNE CASANOVA Das Aafa-Jubiläumsgeschäft! 22. Jahrgang, Nr. 1189 V BcrBerlin, 2. Dezember 1928

das Älteste «*>* 4*»FIIN FACH DUETT

Von A r o s.

an sollte meinen, daß die Kontingentregelung sich für verhindern. — Man wollte die heimische Produktion das nächste Jahr verhältnismäßig glatt vollzogen schützen, aber auch den deutschen Verleih und die hätte, und zwar deswegen, weil sich das Prinzip der Theaterbesitzer. Die Zusammenhänge brauchen hier augenblicklichen Regelung, vom Gesamtinteresse der nicht einzeln erörtert zu werden, jeder weiß, daß das Industrie aus gesehen, als außerordentlich glücklich er¬ deutsche Kino den deutschen Film braucht, weil das wiesen hat. — Es soll dabei nicht übersehen werden, daß Publikum mit der Auslandsware allem nicht zufrieden die eine oder ist, und daß da¬ andere Gruppe rum auch die Er¬ vielleicht nicht zeugung der deut¬ allzu günstig ab¬ schen Ware ge¬ geschnitten hat, schützt werden daß es vielleicht muß. notwendig ge¬ Vielleicht ist es wesen wäre, hier wertvoll, daran zu und da etwas erinnern, daß das nach oben abzu¬ Kontingent über¬ runden, was ja haupt zu einem deswegen sehr Zeitpunkt einge¬ leicht hätte ge¬ führt wurde, als schehen können, viele ausländische weil man die Kon¬ Gruppen noch tingentreserve ge¬ glaubten, den rade tür derartige deutschen Markt Fälle zur Ver¬ mit den Fabri¬ fügung hat. katen aus ihrer Nun ergibt sich Heimat im Sturm etwas Merkwür¬ zu erobern. diges. Im Augen¬ Vielleicht ist es blick, wo die Ent¬ wertvoll, daran zu scheidung fallen erinnern, daß da¬ soll, melden sich mals die Konzer¬ ein paar Rufer im nierungsverhält¬ Streit und ver¬ nisse ganz anders suchen plötzlich, lagen und daß die Voraussetzun¬ der kleine freie gen des Kontin¬ Produzent eine gents künstlich zu ganz andere Rolle belichten, um da¬ spielte und auch mit Effekte zu spielen mußte, erzielen, die, bei weil eben außer¬ Tageslicht ge¬ halb Deutschlands sehen, sich als zumindest der falsch und ver¬ ganze europäische kehrt erwiesen. Markt für ihn Wozu ist das Kontingent über¬ Es ist ganz klar, haupt gemacht daß diese kleinen worden? Selbst¬ Produzenten sich verständlich in im Augenblick erster Linie, um ganz besonders die Überflutung bedroht fühlen, des deutschen weil für sie kein Marktes mit Aus¬ Raum zu genügen¬ landsfilmen zu der Tätigkeit ist. Seite 6 Nummer 1189

Sie möchten gern durch Kontingentfilire die Lebens¬ gung des Marktes mit sich, sondern auch eine Konsolidie¬ dauer ihrer Betriebe irgendwie verlängern und möchten rung der Preise. am Kontingent ganz glatt und klar herausgesagt, ihre Der Theaterbesitzer hat nur die Filme zu zahlen, die er kleinen Privatgeschäfte machen. auch wirklich spielt und nicht mehr indirekt die Kosten Man würde ihnen das ohne weiteres gönnen, wenn nicht für die Überproduktion mit aufzubringen, die keinen ge¬ die allgemeinen Interessen der Industrie dabei erheblich nügenden Umsatz findet. gefährdet würden. Die deutsche Filmindustrie kann unter den augenblick¬ Die verflossene Kontingentregelung «an 1 : 1 hat uns lichen Verhältnissen wieder Filme von Ausmaß und unstreitig eine Überproduktion gebracht, und diese Über¬ Niveau machen, und es ist absolut verständlich, wenn man produktion trug wesentlich dazu bei, daß sich das Niveau auf dem Standpunkt steht, daß außer der festgesetzten des deutschen Filmes senkte. Quote am Kontingent noch eine Art Exportprämie zu ge¬ Man fragte nicht nach der Qualität, Sandern nach der währen ist, für die selbstverständlich gewisse Grundsätze Quantität. Es kam nicht darauf an, gute Filme zu festzulegen sind, die eine absolut sichere Berücksichtigung machen, sondern eine möglichst große Zahl, weil nämlich aller exportierenden Faktoren gewährleisten. die Menge der deutschen Bilder automatisch das Quan¬ Der Maßstab für diese Verteilung des Exportkontingents tum der Auslandsfilme steigern mußte, so daß die Aus¬ wird am besten die Summe der erzielten Exportbeträge länder, wie es auch tatsächlich geschehen ist, nicht nach sein, aber vielleicht finden die Praktiker eine andere Basis. den Bedürfnissen des deutschen Marktes Iragten, sondern Wenn eine Tageszeitung eine Zuschrift aus Fach¬ ihr deutsches Programm danach einrichteten, wieviel Bil¬ kreisen veröffentlicht, die sich mit der Unhaltbarkeit des der sie aus ihrem Heimatland zu uns br ngen wollten. Filmkontingenls beschäftigt, so wird sie zur Genüge da¬ Es ist interessant, daß gerade die ausländischen Firmen, durch charakterisiert, daß in derselben Ausgabe einmal also diejenigen, die vom Kontingent betroffen waren, zu¬ der Name Karl Wolfsohn unter dem Artikel steht, der dann erst eingesehen haben, daß das System 1 : 1 nicht mehr in der zweiten Hälfte der Ausgabe durch ein Sternchen zu halten war. ersetzt wird. Die Amerikaner, die in erster Linie praktisch bei der Allerdings ist dieses Pseudonym wenig glücklich, denn Kontingentsregelung in Betracht kamen, sahen an Hand was in diesem Artikel auseinandergesetzt wird, ist mehr ihrer Erfahrungen in zwei und drei Jahren ein, daß ein das Erzeugnis einer Dunkeikammer als das eines leuch¬ Verleih in Deutschland mit rein amerikanischer Ware nur tenden Sternes. schwer zu führen sei. Sie erfuhren ferner am eigenen Es ist noch gar nicht so lange her, daß dem Heraus¬ Leibe, daß die Aufnahmefähigkeit des deutschen Marktes geber der „Lichtbildbühne" das Kontingent 1 : 1 noch überhaupt begrenzt ist und daß eine Überfülle von Bildern lange nicht genügte. Damals vertraten wir hier im den Preis derartig drücken muß, daß zuguter Letzt über¬ „Kinematograph" eine möglichst freizügige Regelung. haupt von Rentabilität nicht mehr die Rede sein kann. Heute schreibt die „Lichtbildbühne", die wir schon ein¬ Die Ausländer also waren sehr bald und gern damit ein¬ mal mit einer Wetterfahne verglichen haben, von über¬ verstanden, daß man die Menge der einzuführenden Filme flüssigem Protektionismus. überhaupt kontingentierte. Sie waren mit weniger als Nicht nur der Protektionismus ist überflüssig, sondern 200 Bildern einverstanden, die man für die Einfuhr freigab die Protektion gewisser Stellen der Friedrichstraße, die und hätte wahrscheinlich nichts lieber gesehen, als daß in dem Wahn leben, daß sie höchste Instanz in Film¬ nun die deutsche Produktion recht stark eingesetzt hätte, dingen sind, und es ist kein schlechter Witz, wenn man weil sich ja dann von selbst ergeben hätte, ob die Über¬ einen Beitrag von Karl Woifsohn, also einem Zeitungs¬ füllung des Marktes mit Ware schuld gewesen ist oder verleger, mit der Überschrift versieht: „Man schreibt die mangelnde Qualität des einzelnen Filmes. uns aus Fachkreisen der Filmindustrie." Sie hätten sich dann ohne Schwierigkeit davon durch Das ominöse Sternchen zeigt, daß man sich noch wäh¬ die Praxis belehren lassen können, ob es wirklich an der rend des Druckes der Zeitung schon in der Kochstraße Uherfüllung des Marktes oder an dem mangelnden überlegt hat, daß die Liebe zum Kompagnon etwas zu Interesse des deutschen Publikums für amerikanische weit gegangen ist. Durchschnittsfilme gelegen hätte. Vielleicht entschließt man sich das nächste Mal zu Nun entwickelte sich aber etwas, was für den Kenner einer Auswechslung des Artikels oder spart gleich von der Verhältnisse im voraus feststand. Es fabrizierten nur vornherein die Satzkosten, ein Verfahren, das wir sehr diejenigen großen Firmen, die selbst ihren Verleihbetrieb empfehlen möchten, wenn man ferner Wert darauf legt, hatten. Sie iabrizierten vorsichtig, in dem Rahmen, wie daß die objektive Stellung und die vornehme Haltung des er schon vorher, als das Kontingent noch nicht bestimmt Blattes in Filmdingen genau so anerkannt werden soll, war, ungefähr festgelegt war. wie man das eigentlich bis heute tat. Die sogenannten freien Fabrikanten aber, die jetzt Die Industrie hat aus ganz bestimmten Gründen die wieder ihre Ansprüche anmelden, arbeiteten nur das, was Kontingentdebatte nicht in die Öffentlichkeit gezogen. ihnen vom Verleiher bestellt war. Sie machten Auftrags¬ Wohl bemerkt, die maßgebenden Kreise der Industrie, filme ohne Risiko, Wobei schon jetzt nebenbei erwähnt also der Reichsverband deutscher Lichtspieltheater¬ sei, daß es natürlich ein paar Ausnahmen gibt, die aber besitzer, der Zentralverband der Filmverleiher, der nur die Regel bestätigen. Industriellenverband und sogar, bis auf eine kleine unbe¬ Zu diesen Herstellern von Auftragsfilmen gehörte Herr deutende Ausnahme, die Vereinigung deutscher Film¬ Somlo, der jetzt das Kontingent in einer Broschüre be¬ fabrikanten. handelt, und derselben Kategorie sind auch diejenigen Diese Tatsache müßte eigentlich alle Alarmrufe, die Herren zuzurechnen, die hier und da gegen die Beibe¬ auf eine einzige Quelle zurückgehen, schon genügend haltung des bisherigen Modus Sturm liefen. kennzeichnen. Wer die Dinge genauer sieht, stellt mit Genugtuung Wenn wir zusammenfassend heute zu den Dingen fest, daß Theaterbesitzer und Verleiher den bisherigen Stellung genommen haben, so geschah das lediglich der Modus absolut berechtigt finden, und daß sich aus diesem Ordnung wegen und um ausdrücklich noch einmal fest¬ Lager * enigstens in der Öffentlichkeit nicht eine Stimme zustellen, daß die gesamte Industrie mit dem Vorschläge, erhob, die eine Änderung wünschte. der den amtlichen Stellen unterbreitet wurde, einig geht Das ist natürlich leicht verständlich. Denn die Ein¬ und daß es eigentlich schade wäre, wenn man die Unken¬ schränkungen der Produktion, etwa bei der Ufa von rufe der Außenseiter überhaupt nur ernsthaft zur Dis¬ vierzig Filmen auf zwanzig, bringt nicht nur eine Beruhi¬ kussion stellt. Nummer 1189 fUncmotogropft Seite 7

er Bund der Wiener Lichtspieltheater hat, nachdem schlusses vorher bekannt, so kann das Kino das ordent¬ die Verhandlungen mit dem Bund der Filmindustriel¬ liche Gericht zur Wahrung seiner Rechte anrufen. len über die neuen Verleihbedingungen im gegenseitigen Auch für das Pendeln wurden einige neue Bestimmun¬ Einverständnis zum Abschluß gelangt sind, vom 21. No¬ gen in dem Leihvertrag aufgenommen, von denen die vember an seinen Mitgliedern den Besuch der Inter¬ wichtigsten lauten; essentenvorführungen und die Programmierung für die Während des Transportes durch den Pendler übernimmt zweite Hälfte der Saison 1928—1929 wieder freigegeben. das Theater keine Haftung. Damit ist ein monatelang währender, unerfreulicher Pendeln muß bei Vertragsabschluß vereinbart werden. Kampf, der hauptsächlich den Wiener Verleihern einen Es muß von der Leihanstalt spätestens eine Woche vor in seinen Dimensionen noch unabsehbaren Schaden zu¬ dem Spieltermin mitgeteilt werden, mit welchem Theater gefügt hat, end¬ gependelt werden lich beigelegt. soll. Sonderbarer¬ Das Pendeln weise ist in den darf nur mit Be¬ beiderseitigen rücksichtigung Verlautbarungen der Entfernung über diesen Frie¬ der beiden Kinos densschluß, über ur.d der Spiel¬ den eigentlichen dauer und Eintei¬ Casus belli — die lung erfolgen. Art der Ein¬ Wenn nichts an¬ nahme-Kontrollen deres vereinbart — überhaupt wurde, werden die nicht mehr die Pendelspesen nur Rede; die Lösung von der Leihan¬ dieser Frage wird, stalt getragen. wohl im gegen¬ Das Pendeln darf seitigen Überein¬ nur zwischenzwei kommen. gänzlich Betrieben statt¬ totgeschwiegen. finden, von denen Wozu war also mindestens einer all der Lärm? den behördlich Wie wir bereits vorgeschriebenen berichtet haben, Umrolleraum hat. waren die Be¬ Weitere Bestim¬ stimmungen für mungen des Leih¬ die neuen Ver¬ vertrages lauten: leih -Bedingungen ln der ersten, schon in den letz- e l c a BRINK Pko: orpMMrstir9 zweiten und drit- ten Konferenzen in „Wochenend braut-* (Bcba-P«last „Atrium") ten Woche dürfen über diesen Ge¬ Filme für Doppel¬ genstand im gegenseitigen Einverständnis festgesetzt, die programme nicht verwendet werden. In den späteren nun in der letzten Vollversammlung des Kinotheater¬ Wochen nur mit Bewilligung der Leihanstalt. bundes am 21. November mit allen gegen eine Stimme Was das „Blindbuchen" anbelangt, wurden keine be¬ ratifiziert wurden. sonderen Bedingungen im Leihvertrag aufgenommen. Die Die einzelnen Bestimmungen lauten in ihren Haupt¬ Kinobesitzer sprechen sich aber im allgemeinen in dieser punkten; Angelegenheit in dem Sinne aus, daß Blindbuchen nicht Die Zahlungsbedingungen bleiben wie bisher, d. h. es in ihrem Interesse liege. Bei blindgebuchten Filmen steht jedem einzelnen nach wie vor frei, die ihm passen¬ muß die Vorführung spätestens drei Wochen vor dem den Zahlungsbedingungen zu vereinbaren. Im Falle der Spieltermin erfolgen. Nichtlieferung eines Filmes durch den Verleih hat der Die neuen Leihbedingungen treten ab 1. Mai 1929 in Kinohesitzer. unter Anrufung des Schiedsgerichtes oder Kraft. des ordentlichen Gerichtes, das Recht auf eine ent¬ Die beiden Organisationen der Filmindustrie be¬ sprechende Entschädigung. schlossen zu gleicher Zeit die Schaffung eines paritäti¬ Wenn ein Theater den abgeschlossenen Film nicht schen Schiedsgerichts, dessen Errichtung für die ganze spielt, hat der Verleih ebenfalls das Recht, unter An¬ Branche von brennender Bedeutung ist. Auch diesbe¬ rufung des Schiedsgerichtes oder durch den ordentlichen züglich waren schon Besprechungen im Gange, deren Gerichtsweg, eine Entschädigung zu verlangen. Resultate als Grundbasis für die weiteren Verhand¬ Der Haupttitel eines Filmes darf nur im Einvernehmen lungen dienen werden. mit der Majorität der Erstwochenspieler geändert werden. Wie wir in letzter Stunde von wohlunterrichteter Wird ein im Vertrag vorgesehener Ausschluß nicht ge¬ Seite erfahren, hat der verdienstvolle Präsident des wahrt, hat das Theater das Recht, den Film bei gleich¬ Rundes der Wiener Lichtspieltheater, Direktor .1. Gold- zeitiger Haltbarmachung des Verleihs abzulehnen oder b.att, der an dem Zustandekommen der Verleihbedin¬ zu spielen und von dem Verleiher einen Nachlaß bis zu gungen hervorragenden Anteil nahm, endgültig seine 50 Prozent zu verlangen. Demission bekanntgegeben. Wir werden über die Wird ihm die Tatsache der Nichteinhaltung des Aus¬ Gründe dieser Demission nach Rücksprache mit Herrn Seite 8 Rimnmtogropfl Nummer 1189

Direktor Goldblatt in Kürze des Näheren berichten. sich Herr Harry Halm, als der in allen heiteren Nöten Wir hatten dieser Tage Gelegenheit, mit Herrn steckende Ehemann, durch die wirksame Verlegenheits¬ Edmund Hamber, dem alleinigen Geschäftsführer des komik seiner sympathischen Darstellung aus. Er hatte an Apollo-Theater-Kinos, der auch die Adaptierungs¬ Iris Arlan und Mary Kid zwei reizende Partnerinnen. arbeiten leitet, zu sprechen, der uns mitteilte, daß er, Mary Kid zeigt noch überdies in diesem Film in einer er¬ dank der gewaltigen Mittel, die ihm zj diesem Zwecke götzlichen Nacktszene die schlanke Schönheit ihrer Ge¬ zur Verfügung stehen — der Bau wird endgültig auf stalt. Diese Nacktszene, die in organischem Zusammen¬ 2 Millionen Schilling zu stehen kommen —, in der Lage hang mit der flotten Handlung steht, wirkte aber nur er¬ ist, aus dem Apollo-Theater ein L'aufführungshaus heiternd und durchaus nicht indezent. größten Stils zu machen. Er beabsichtigt, das neue ln einer kleineren Rolle fiel die groteske Komik Theater bereits im Laufe des Februars 1929 zu eröffnen. Clementine Pleßners besonders auf. Die übrigen Dar¬ Das Apollo-Theater, dessen Komplex bekanntlich ein steller, Richard Waldemar, Peter Leskan und Reinhold Hotel und einige Wohnhäuser angereiht sind, soll ein Häusermann, fügten sich wirkungsvoll in das flott- wahres Großstadtetablissement mit Kaffeehaus und spielende Ensemble ein. — Die Urania führte dieser Tage Automatenbüfett werden. Das Theater selbst wird eine wieder einen neuen Kulturfilm, „Das tausendjährige Is¬ mit den modern¬ land", der Presse sten Behelfen ein¬ vor, der diese im gerichtete Büh¬ äußersten Winkel nen - Einrichtung Europas liegende bekommen, da Wikingerinsel mit Herr Direktor ihren eisumpan- Hamber eine stän¬ zerten, feuerspei¬ dige, großange- enden Bergen ih¬ legteBühnenschau ren Geisern, ihren nach Berliner Schlammvulka¬ Muster einzufüh¬ nen, beißen Quel¬ ren beabsichtigt, ler. und ihrer etwas was Wien merkwürdigen in diesem Stile Vogelwelt, die so noch nicht kennt. selten noch in Er hofft mit dem Wort und Bild Apollo - Theater geschildert wur¬ ein Großkino zu den, dem Zu¬ schaffen, das sich schauer näher¬ würd'g in die brachte. Instruk¬ Reihe der Gro߬ tive Bilder zeigen kinos aller euro¬ die Bewohner Is¬ päischen Haupt¬ lands beim Hoch¬ städte wird stellen seefischtang, bei können. Die Kiba, den landesübli¬ die über große chen, höchst ori¬ Kapitalien verfügt ginell wirkenden und deren Theaterkreis nun auch das Apollo-Theater an- Ringkämpfen und bei dem Wettrennen ihrer ganz eigen¬ gcgliedert wurde, wird unter seiner Leitung bemüht sein, artigen inländischen Ponys. Dieser Urania-Film, der von ihren Wirkungskreis durch die Einbeziehung neuer Rudolf K. Kinzky mit einem Einleitungsvortrag versehen Theater, sowohl in Wien, als auch in der österreichischen wurde, ist im Hinblick auf die kommende Jahrtausend¬ Provinz, ständig zu erweitern. feier Islands von besonderem Interesse für das Publikum. Kaum haben sich aber die Gemüter über die Erbauung Die Mondial-Filmgesellschaft hat unter der Produk¬ dieses großen Konkurrenzunternehmens besänftigt, als tionsleitung von Ingenieur Erich Böhm im Schönbrunn- schon wieder beunruhigende Gerüchte aufflattern, die von Atelier eben mit den Aufnahmen des ersten Filmes ihrer einer Umwandlung der Volksoper, die in letzter Zeit aus Eigenproduktion „Die Frau auf der Banknote" begonnen. einer Pleite in die andere geriet, in ein Großkino und von Die Regie führt Karl Leiter. In den Hauptrollen sind der Schaffung neuer Kinotheater auf dem Naschmarkt und beschäftigt: Iris Arlan, Anita Dorris, Igo Sym, Jean auf dem neuen Wohnkomplex der Gemeinde Wien in Bradin, Hans Lackner, Unterkirchner und Homma. Heiligenstadt wissen wollen. Regisseur Hans Otto dreht als nächsten Film seiner Ja. Entwicklungen lassen wie Herr Stadtrat Breit- Eigenproduktion den Roman von Baron Torresani „Drei ner so treffend bemerkt hat, nicht durch Gesetzesvor¬ Tage für ein Leben". schriften oder gar durch Konkurrenzrücksichten aufha’ten. Ida Jenbach und Karl Hans Breslauer haben das Manu¬ Die österreichische Filmindustrie G. m. b. H. führte skript „Der Irre von St. James", nach dem Roman von dieser Tage ihren ersten Film „Die verschwundene Frau", Philipp Galen, fertiggestellt. nach einer Novelle von Dürr, der Presse und den Inter¬ Der Bund der Filmindustriellen beabsichtigt, wie der essenten im Haydnkino vor, der einen durchschlagenden Redaktion von einer anderen, sehr gut unterrichteten Erfolg hatte. Die ungemein lustige Handlung des Filmes, Seite mitgeteilt wird, bei der am 3. Dezember stattfinden¬ die noch durch einige, reizende Regieeinfälle aufgeputzt den Vollsitzung des Filmbeirats einige Anträge zu stellen, wurde, amüsierte das Publikum, das aus dem Lachen nicht die das Kontingent betreffen. Dieses Schmerzenskind herauskam, sichtlich. Die verschwundene Frau kann — der gesamten europäischen Filmindustrie, das in allen in Erinnerung so vieler nicht lustiger Filmkomödien der Ländern seit seiner Einführung mannigfache Änderungen letzten Zeit —. wenn der Pleonasmus gestattet ist, ein wirk¬ erfahren hat, soll pro 1928 eine Erhöhung der Quote für lich lustiges Lustspiel genannt werden, das auch von einem Österreich bringen sowie eine Lockerung der in Kraft spielfreudigen Ensemble mit voller Entfaltung von Humor stehenden Bestimmungen über die Kopienanzahl für 1929, und Laune heruntergewirbelt wurde. Vor allem zeichnete endlich die Festsetzung der Kontingentquote für 1929. Nummer 1189 Seite 9

Das Filmangeboi der ersten neun Mona; Von Dr Alexander Jason, Berlin.

n den zahlenmäßigen Ergebnissen über die ersten neun der Bemessung des Kontingents scheint weit weniger wich¬ Monate der Filmwirtschaft im Kalenderjahr 1928 tig zu sein, als die Grundlage, auf der es aufgebaut wird. kommt u. a. vor allem die umstrittene Neuregelung des Unter den verschiedenen Meinungen tritt immer wieder Kontingents zum Ausdruck. der Reziprozitätsgedanke in den Vordergrund, welcher Als seinerzeit in Genf über die Beseitigung der Han¬ der französischen Regelung zugrunde gelegt ist und der die delshemmnisse beraten wurde, glaubte keine der europä¬ Kompensation von der Ausfuhr statt von der Produk¬ ischen Filmindustrien auf einen Schutz der Eigenproduk¬ tionstätigkeit bzw. dem Verleih abhängig machen will. tion verzichten zu können. Dieser Gedanke käme auch dem Qualitätsprinzip näher, Andererseits ist durch die Tatsache, daß die amerikani¬ da mit großer Wahrscheinlichkeit angenommen werden sche Filmkonjunktur ungünstiger geworden ist und der kann, daß nur hochqualifizierte Filme Welterfolge zu (immer noch übermächtige) Anteil Amerikas an der Welt¬ verzeichnen haben. Ferner liegt in diesem Prinzip ein An¬ erzeugung |53.7"..) und der Weltbcüeferung (80—90'.,) reiz zum Export, der einer der wichtigsten Aufgaben der Filmindustrie Rechnung tragen würde, nämlich der Erwei¬ zurückgegangen ist, an die Stelle des Expansionswunsches terung der Absatzbasis, denn mit eine der Ursachen der ein gewisser Expansionszwang für Hollywood getreten. Schwierigkeiten, mit denen die deutsche Produktion zu Die europäischen Regierungen sahen sich gezwungen, kämpfen hat, ist die Tatsache, daß die Rentabilität des oie handelspolitischen Maßnahmen (die noch im Jahre deutschen Films auf dem eigenen Absatzmarkt nur in be¬ 1927 bestanden) für die Filmindustrie durch kulturpoliti¬ schränktem Maße gesichert ist. (Vgl. hierzu „Der deut¬ sche zu ersetzen, d. h. nicht das Filmkapilal, sondern der sche Theaterpark" in der Nr. 1180 ds. Bist, vom 11. No¬ Film als Kulturprodukt soll gegen die Übermacht des vember 1928.) Kapitals geschützt werden; die Einfuhr eines Films an Für das Jahr 1927 betrug die Qvote des Kontingents sich ist frei, seine Zensierung jedoch ist in Deutschland 1 : 1, d. h. für den Verleih eines dev tuchen Filmes durfte kontingentiert — in England und Italien seine Vorführung. ein ausländischer Film eingeführt werden. Bei dieser Wenn auch zunächst der Fortbestand der Einfuhr¬ Quote betrug die Einfuhr ausländischer Filme im Jahre beschränkung gesichert ist, so bestehen hinsichtlich der 1927 = 284 und die eigene Produktion 242 lange Spiel¬ Formulierung des Kontingents Divergenzen. Die Fagc filme. Für das Jahr 1928 ist die Regelung in der Weise

D hlands Fi’mverbrauch. 1 , Jahr, 1926 21 |1. Januar bi» 30 September — nach Zcn«urcr£cbai»*cn) Seite 10 Nummer 1189

vorgenommen, daß eine Maximalquote festgesetzt wurde, für dieselbe Zeitspanne des Jahres 1927 auf 171 Filme, und zwar von 260 Kontingentscheinen, welche auf die ver¬ d. h. um 33".., und ist für das Jahr 1928 um 18 Filme auf schiedenen Verleihfirmen verteilt werde t sollen nach der 153 zurückgegangen. Die Zunahme in der Produktion be¬ Maßgabe, in welcher sie während der Jahre 1926 und trägt demnach seit dem Jahre 1926 = 12"». 1927 deutsche Filme herausgebracht bzw. verliehen haben. Die Einfuhr an langen Spielfilmen kommt im Jahre 1928 Demgemäß dürfte die Einfuhr ausländischer Filme im auf den Stand des Jahres 1926. Jahre 1928 nahezu die gleiche sein als im vorangegan¬ Die katastrophale Lage des kontingentfreien deutschen genen und für das Gesamtbild auf dem Markte keine kurzen Spielfilms kommt wiederum deutlich zum Aus¬ wesentliche Verän¬ druck in den Zah¬ derung bringen. len über die ersten Das Gesamtange- i , neun Monate des bot an Filmen aller Jahres 1928. Art. welche die Die Produktion an Zensur passiert ha¬ kurzen Spielfilmen ben. betrug im Drei- hat zwar an sich zu¬ vierteljahr 1926 Produktionsfirma genommen, und zwar 1616 Filme; dieses sind im Jahre 1927 Gesamtangebot stieg (während der ersten für das Jahr 1927 neun Monate) 3 sol¬ auf die Zahl 2073 cher Filme und im und für 1928 noch Jahre 1928 6 er¬ weiter auf 2306 Filme schienen. aller Arten. Das Ge¬ Hiergegen jedoch samtangebot hat sich steht eine Einfuhr an gegen das Jahr 1926 kurzen Spielfilmen um 690 Filme oder von 239 im Jahre 42"., gesteigert. 1926, die sich um Im Hinblick auf 31 Filme auf 270 im den Ursprung der Jahre 1927, d. i. 13 Filme ist diese Stei¬ Prozent, vermehrt gerung im Angebot hat und im Jahre im wesentlichen zu¬ 1928 um weitere 35 gunsten der deut¬ Filme auf 305 ge¬ schen Produktion er¬ stiegen ist. Die Ein¬ folgt. Während in fuhr an kurzen Spiel¬ den ersten neun 8095 filmen ist demnach Monaten des Jahres 9*27 seit dem Jahre 1926 1926 insgesamt 1057 27 559 um 28% gestiegen. Filme aller Art von der deutschen Pro¬ Das Verhältnis der duktion auf den deutschen Produk¬ Markt gebracht wor¬ tion zur Einfuhr an den sind, steigerte kurzen Spielfilmen sich diese Zahl für verhält sich wie 1:50. das Jahr 1927 um 6 955 Darunter ist Film¬ 6 250 amerika mit 99"i. ver¬ 489 Filme und für 5 960 das Jahr 1928 um 5 770 treten. (Vgl. hierzu weitere 120. Ins¬ Tabelle Nr. I.) gesamt hat dem¬ Die Teilnahme der nach die eigene Pro¬ einzelnen Ursprungs¬ duktion während länder an der Ein¬ der ersten neun Mo¬ fuhr langer Spiel¬ nate des Jahres 1928 filme nach Deutsch¬ gegenüber denjeni¬ land erhellt aus Ta¬ gen von 1926 eine belle II. Amerika Vermehrung um 609 hat während des Filme oder rund 58".. erfahren. — Das Angebot an aus¬ Dreivierteljahrs 1928 176 gegen 135 lange Spielfilme im ländischen Filmen hat während derselben Zeitspanne eine Jahre 1927 eingeführt. Die außerordentliche Belebung der Steigerung von nur 91 Filmen oder 16".. erfahren. Produktion Englands kommt auch in der Einfuhr langer Eine wesentliche Verschiebung erfährt dieses Bild bei Spielfilme nach Deutschland zum Ausdruck; gegen 2, Berücksichtigung der verschiedenen Arten von Filmen. 1927 eingeführte, werden 8 für 1928 gezählt. Unter Berücksichtigung dieses Gesichtspunktes erfolgte Die Anteilnahme der einzelnen Produktionsfirmen an der die Belebung der eigenen Produktion bzw. die Steigerung Herstellung der deutschen langen Spielfilme kommt zum des Angebots in der Hauptsache zugunsten der kurzen Ausdruck auf Tabelle III. Insgesamt sind für die 153 Filme Lehr-, Werbe- und Kulturfilme, also derjenigen Filme, des Jahres 1928 56 Firmen, für 171 Filme des Jahres welche das sogenannte Beiprogramm bilden (vgl. hierzu 1927 74 Firmen gezählt. Von diesen wurden gezählt im Tabelle Nr. I). Jahre 1927 r- 12 Firmen, die je zwei, und 44, die je einen Eine gesonderte Behandlung müssen wegen der Bedeu¬ Film hergestellt haben; also rund 75".. waren Kleinfirmen. tung, die sie für den Filmmarkt haben, die Spielfilme er¬ Im Jahre 1928 gab es deren nur 64"», und zwar 11, die je fahren, und zwar die langen Spielfilme. zwei, und 25. die je einen Film hergestellt haben. Aller¬ Die Produktion an langen Spielfilmen betrug während dings ist die Zahl der Kleinfirmen seit dem Jahre 1927 um der ersten neun Monate des Jahres 1926 115; sie stieg nahezu 40"» zurückgegangen. Nummer 1189

iebe Kommilitonen beiderlei Geschlechts aus fünf Erdteilen beide Hemmungen. Im Bilde bewahren wir uns die Gestalten und fünfzig fremden Völkern! der Groß- und Urgroßeltern, und wie am ersten Tag erzählen Sie haben sich in der Arbeitsstadt Berlin zusammengefunden. noch jetzt nach 3000 und mehr Jahren die Malereien in ägyp- um zu lernen, und nicht bloß an unserer Universität und den tischen Grabkammern, welche Frauen und Kinder, Sklaven übrigen Berliner Hochschulen, sondern in allen Kreisen des be- und Herden der Beigesetzte einst sein eigen nannte. Könnten wegten Berliner Lebens, auch in der Welt des Films: Aufwärts, wir an allen Orten des Weltalls, in allen Zeiten der Welt, vorwärts! Ich erinnere mich der gewiß auch Ihnen wohl- geschichte persönlich so zugegen und Augenzeuge sein, wie bekannten alten Legende vom babylonischen Turm. Das Men- wir bruchstückhaft von ihnen Bilder besitzen, wir wären all- schengcschlechl wollte auch vorwärts, aufwärts, ja der Gott- wissend, sofern wir die Kraft besäßen, alles ohne maßlose heit wollte es nahekommen. Da verwirrte Gott die Sprachen, Verwirrung in uns atifzunchmcn. Aber Zeiten und Raum¬ und als die Menschen ein- schranken hebt bis zu gewis¬ ander nicht verstanden, wa- sem Grad das Bild in der Tat auf und verhilft uns trotz aller Sprachverwirrung wenigstens in gewissem. Be¬ scheidenem Umfang, din Traum der Gottähnlichkeit zu erfüllen. Lessing hat über die Dicht¬ kunst und die Malerei in dem Sim c geschrieben, dali die redsrde Kunst Handlun¬ gen in der Zeit zum Gegen¬ stände habe, Körperliches jedoch nur annäherungs¬ weise darstcllcn könne, die Malerei dagegen das Kör¬ perliche. Räumliche wieder¬ gebe, aler in zeitloser Starr¬ heit. Iizwischen ist der laufende Bildstreifen erfun¬ den werden, sicherlich ein Bild wie jedes andere auch, flächenhaft, straff umrahmt, ein Ausschnitt aus der nir¬ gends endenden Wirklich¬ keit, lediglich durch das Auge wahrnehmbar, und doch ganz anders als die stehenden Bilder, die Les¬ sing im Sinne hatte, ja ge¬ radezu der Musik oder Dichtung verwandt. Wie diese beide Ton an Ton, Laut an Laut fügen und den man zweiten an acr imou- —■—— i ■ n- Hörer zwingen, die Einzel- lichkeit allgemeiner Bil- SIMONE VAUDRY und NICOLA R1MSKY eindrücke synthetisch als düng, und der babylonische in »Und abend« in. Maaim" (V «r !c i h: U fa| phoi Albatros ein Ganzes, Zusammengehö- Turrn der Kultur ist zum riges erfassen zu lernen, so Bruchwerk geworden, in dessen parteipolitischer, konfessio- reiht der laufende Bildstreifen Bildszene an Bildszenc, inner- nellcr, sozialer, wirtschaftlicher Bildungszersehlissenheit und halb der Bildszene Bewcgungs- an Bewegungsvorgang. Das Zerrissenheit Sie als Ausländer sich schwer zurechtfinden Ganze einer Rede, einer Musik-, einer Filmvorführung hat man werden, auch wenn Sie das Hochdeutsche beherrschten wie nie im Ohr oder vor Augen, während es beim Bild im Buch wir selbst, denn trotz gleicher Sprache sprechen wir unglaub- oder an der Wand uns klar vor Augen steht und die Betrach- lich viel aneinander vorüber. tung analytisch vor sich geht: Man zerlegt das Bildganze, sucht Doch kaum hat das kleine Kind sprechen gelernt, da fängt das heraus, was einem besonders auffällt, tut das alles nach es an, auch zu zeichnen. Und an die Wände der Wohn- eigenem Rhythmus des Gefühlsablaufcs oder der Denkgewandt¬ höhlen haben vor langen Jahrtausenden schon die Urmenschen heit. Das Laufbild fließt dagegen nach seinem eigenen Zeit- der alten Steinzeit das Wildpferd, den Urstier, das Reh und maß an uns vorüber. Und diese Bewegung an sich zieht die das Mammut gezeichnet, und zwar fabelhaft naturwahr und Aufmerksamkeit an, erregt das Interesse, regt das Gefühl an, ausdrucksvoll, und sie haben kleine Figuren von Frauen ge- vielleicht auf. Spannung und Entspannung wechseln. Kurz, ein prägt, die uns zeigen, w ohin der Geschmack ging, nicht ins ganz anderes seelisches Leben setzt ein als bei der Betrach- Schlanke oder auch nur Vollschlanke, sondern ins aus- tung des stehenden Bildes, mit dem man frei Zwiesprache hält gesprochene Volle. Diese Bilder verstehen wir noch jetzt je nach der eigenen Anteilnahme. Man kann abschweifen, und verstehen den Inhalt von Bildern, die uns fernste wieder zurückkehren: das Bild hält ja still. Völker unserer Gegenwart veranschaulichen, auch wenn wir Das Laufbild tut das nicht. Deshalb verwerfen es manche ihre Sprache nicht kennen, und entnehmen diesen Bildern intellektuell eingestellte Leute als einen Inhaltsübermittler von vieles über Geschmack und Geistigkeit derer, die sie gemalt Oberflächlichkeit. Ungründlichkeit, ja von Neigung zur Unlogik, haben. Das Bild ist ein internationales Vcrständigungsmittel Das sind aber Irrtümer. Wer einem laufenden Bildstreifen zu- zwischen zeitlich oder räumlich getrennten Menscher,. sieht, soll gar nicht in erster Linie abstrakt denken, sondern er Kultur ist nicht bloß eine Summe von Erfahrungen und Er- soll konkrete Geschehnisse sehen lernen. Komplexe Bild¬ findungen. sondern auch die Mitteilung dieser Erfindungen, anschauungen assoziiert er untereinander, so wie sie folgen, Erfahrungen und Entdeckungen von Vorfahren auf die Nach- assoziiert auch seine Wahrnehmungen mit den Vorstellungen, kommen, von Nachbar zu Nachbar. Zeit- und Raumschranken die er von früher her in seinem Unterbewußtsein herumträgt, erschweren uns diese Mitteilungen; aber das Bild überwindet Aber der Laufbildstreifen hat natürlich auch einen Inhalt. Das Seite 12 Nummer 1189

Zuständlichc wiederzugcbcn ist Aufgabe für das Stehbild, das belustigend wirken, jensei's der Ozeane als Zeugnis des wirk¬ Bewegte. Dynamische ist der rechte Inhalt für das Laufbild, lichen Lebens aufgefaßt werden und zerrbildhaften Vorstel¬ wenigsten* wenn et sich um körperliche u id Rauminhalte han¬ lungen Vorschub leisten. delt, die von sich aus Bewegung auslüsen eder selbst der Be¬ Ich habe versucht. Ihnen, liebe Kommilitonen aus dem Auslande, wegung anheimstcllcn. Unser Zeitalter ist im tiefsten Gehalt die Sie bei uns heimisch werden möchten, indem Sie unter ande¬ dynamisch. Darum entspricht der Film seinem Wesen. Unser rem auch deutsches Filmwesen studieren, allerlei Gedanken¬ Zeitalter ist aber auch soziologisch, und der Film der sich vor kreise der Belehrung durch das Laufbild nahezubringen. Sie wer¬ allem an die Massen wendet, entspricht auch dem wachsenden den bemerkt haben, wie viel Innerliches mit dem meist viel zu soziologischen Verständnis und Bedarf de- Zeit. Es ist gut, äußerlich wirtschaftlich betrachteten Laufbili! verknüpft ist und daß über viele trennende Klüfte hinweg eine ganze Reihe wie verknüpfend die Bildsprache des Films wirken kann. Zu¬ volksbildender und künstlerischer Bildwirke wirklich alle gleich hoffe ich auch, Sic vo- dem Irrglauben bewahrt zu Schichten des Volkes, ja alle Völker, belehren und erfreuen. haben, daß eine lebhafte Beschäftigung, insbesondere mit der Solange das Bild starr war, ließen sich Geschichten in Bildern, kulturellen Bedeutung der Kul.ur- und Lehrfilme, eine lang¬ Bewegungen konkreter Dinge und Personer nicht veranschau¬ weilende Angelegenheit sein müßte. Ganz umgekehrt. Der lichen. Erst der laufende Bildstreifen wird diesen Inhalten Film wird erst interessant, wenn man ihn im Rahmen des Kul¬ gerecht und dem Bedürfnis aller Schichten im Volk und aller turganzen und hi Zusammenhang mit der Psychologie der Zu¬ Völker, die konkreten Inhalte von dynamischem Gehalt und voll schauer sieht, nicht bloß als Unterhaltungsware oder als wirt¬ innerer oder äußerer Bewegung durch eigene Anschauung schaftlichen Wert betrachtet. Besser freilich als aus Worten kennenzulernen. Mit eigenen Augen möchte man sehen, was wird Ihnen das deutlich werden aus dem Beschauen eines in diesem oder jenem Land tatsächlich vorgeht oder was an reinen Lehrfilms selbst. Ich habe dazu einen von mir selbst Vorgängen und Geschichten je nach der Mentalität der Völker aufgenommen, in den Tricks selbst gezeichneten, titellosen erdichtet wird. Immer sollten die Hersteller und Vertreter Bildstreifen gewählt, der Ihnen am Beispiel unseres deutschen solcher internationaler Spielfilme sich aber gegenwärtig halten, Rheins das Spiel ringender Kräfte zwischen Natur und Men¬ daß diese erdachten Bildgeschichten das dargestellte örtliche schenwelt veranschaulichen wird, bei dem das Ergebnis die Leben nicht verfälschen dürfen; denn leicht wird ein Untcr- Kulturlandschaft ist. Beobachten Sie, wie straff gerade das haltungsbildwerk, dessen Übertreibungen, groteske Umdich¬ laufende Bild die Gedanken zu führen vermag, rein durch tungen. übermütige Einseitigkeiten an Ort und Stelle vielleicht Anschauung.

S P R I Eine goldene Uhr gratis! Huszar mit Liedtke. „Chadschi Mural" bei Derussa. F* ür das Aafa-Jubiläums- Karl Huszar wurde für eine ^owkino-Produktion ,,Chad- Preisausschreiben, das in tragende Rolle in dem ^ schi Murat", nach Ieo der letzten Nummer der Aafa- ersten Liedt ce-Film des D.L.S. Tolstoi, erscheint in Deutsch¬ Nachrichten unter dem Motto „Ich küsse Ihre Hand, Ma¬ land bei Derussa. Die Außen¬ „Wem gehört die Handschrift" dame ' verpachtet. aufnahmen werden zur Zeit veröffentlicht wur¬ im Kaukasus, die de. sind 25 wert¬ Atelieraufnahmen volle Preise ausge¬ voraussichtlich in setzt, und zwar als j den deutschen Ate¬ erster Preis eine liers gedreht wer¬ goldene Uhr im den. Werte von 200 Rni., ferner eine goldene „Der Zarewitsch." Zigarettendose, eine 1 Der neue, große silberne Zigaretten- 1 Hegewald-Film dose, ein silberner ..Der Zarewitsch" Füllfederhalter, wurde ohne Aus¬ zehn silberne Blei- I schnitte zensiert stifte sowie elf sil- I und findet dem¬ berne Feuerzeuge nächst die Urauf¬ und Parfüm - Fla- I führung statt. In cons. Der letzte j der Titelrolle Ivan Einsendungstermin Petrovich. für die Lösungen j ist der 15. Dezem- ' „Lemkes sel.Wwe." ber 1928. Veröffent- j Die Uraufführung lichung der Freis- desCarl-Boesc- träger und Preis- i Films der National- Verteilung erfolgt j Warner „Lemkes zu Weihnachten. sei. Wwe.“ (nach Tonfilm in der dem Roman von Filmüall-Tombola. Erdmann Graeser) findet am ersten Die Filmball-Tom- j Weihnachtsfeiertag bola. eine der (Dienstag, dem 25. vielen Uberraschun- _ _ Dezember) im Ti¬ gen des diesjähri¬ tania-Palast statt. gen Filmbailes der Mit Rücksicht auf Spitzenorganisation. die Bestrebungen wird außer hundertpferdigen Dita Parlo und Maurice Der Meisterradfahrer. des Reichsverbandes der deut¬ Autos und wertvollen Pelz¬ Chevalier. F' nrico Benfer. ein junger schen Presse hinsichtlich Frei¬ mänteln erstmalig für das Der von der Paramount en¬ 4 Schauspieler, der bereits haltung der Feiertage für große Publikum Besuche und gagierte Ufa-Star Dita in der Rolle des Meisterrad¬ die Kritik findet einige Tage Besichtigungen für das Ton¬ Parlo wird, wie nun feststeht, fahrers im Ufa-Film „Die vorher eine Pressevorführung film-Atelier vermitteln. zusammen mit Maurice Che¬ Carmen von St. Pauli" aufge¬ statt valier, dem bekannten Pariser fallen ist, spielt als Partner Das Tonbild-Syndikat „To- „Asphalt.“ bis" wird in beschränkter An¬ Varietö-Sänger und langjähri¬ von Jenny Jugo die männliche gen Partner der Mistinguette. Hauptrolle in dem Ufa-Film U ans Albers und P. Hörbiger zahl Bons stiften, die dann in einem Film zu sehen sein, „Die Flucht vor der Liebe". “wurden für zwei weitere zam Besuch des Tobis-Atelicrs der sich „Die Unschuld von Der Film wird von Hans Beh¬ Charakterrollen in dem Joe während einer Tonfilmauf¬ Paris" betitelt. Der Stoff zu rendt unter der Produktions¬ May-Film der Erich Pommer- nahme in Tempelhof be- diesem Film stammt aus einem leitung von Alfred Zeisler Produktion der Ufa „Asphalt” I «reinigen. Roman von C. E. Andrews. hergestellt. verpflichtet. Nummer 1189 Rinctnnlograpffr Seite 13

> Fabrikat: Tschechowa-Film Fabrikat: Paramount Verleih: Bayerische Fabrikat: Fox-Film Verleih: Parufamel Manuskript: Hans Remeau Verleih : Deutsche Vereinsfilm Regie: Lloyd Ingraham Regie: Max Reichmann Regie: Howard Hawks Hauptrollen: F.Thomson. M.Carr, Hauptrolle: Olga Tschechowa Hauptrollen: Louise Brooks, Victor M. Love Länge 2568 Meter. 8 Akte Mc. I.aglen Länge: 2229 Meter. 8 Akte Uraufführung- Marmorhaus Länge: 1826 Meter. 6 Akte Uraufführung: Ufa-Pavillon Uraufführung: Tauen tzien-Palast

lga Tschechowa hat sich nach be¬ ieser Fred Thomson, der hier den Ban¬ rühmten Mustern selbständig ge¬ ic Fox gibt ihrem deutschen Film diten von Ehre spielt, ist ein junger, macht. Sie bringt den ersten Film ihrer Haus Nr. 17 im Programm einen aus¬ frischer, sympathischer Bursche, der rei¬ eigenen Produktion bei der Bayrischen gezeichneten Amerikaner zu. ein Bild, tet wie Toni Mix, ein nettes Spieltalent heraus, drehte ihn in einer deutsch-engli¬ das vielleicht an sich Schlager werden besitzt, springt und klettert wie nur schen Kombination, sicherte sich in Max könnte. Es ist eines jener amerikani¬ irgendein Sensationsdarsteller auf der Reichmann einen Welt., und mit sei¬ ausgezeichneten nem prachtvollen Spielleiter und darf Schimmel, dem jetzt nach der Ber¬ ..Silberfalken", die liner Uraufführung schw icrigsten Dinge gleich einen großen spielend ausführt. Erfolg für ihre Die Exposition Gesellschaft buchen. des Filmes ist Man nahm als etwas zäh. Crundlage lür das Jesse James, der Manuskript ein bei einer Freischär¬ Buch von Georg lertruppe der Süd¬ Fröschel, ließ die staaten kämpft (die Geschichte der Handlung begibt Gräfin Clarissa. die sich zur Zeit des ihren alternden Bürgerkrieges), kommt nach Frie¬ einem jungen densschluß nach ron zu folgen, von Hause und muß mit Hans Ramena fil¬ heißem Schmerze misch umfrisicrcn sehen, daß seine und erreichte eine gute Mutter durch geschickte Mi¬ die Perfidie eini¬ schung von Litera¬ ger lieben Mitbür¬ tur. Sentimentali¬ ger von der Gegen¬ tät und Kitsch, die partei für ihren sich in jedem Pro¬ Sohn büßen mußte vinzkino in glatten und bei einer Be¬ Erfolg umsetzen schießung ihres Hauses eine Hand Am Anfang und verloren hatte. Ende des Bildes Der Drang nach steht eine Sensation, zuerst der Absturz schen Bilder, bei denen der Humor eine Rache bringt ihn mit dem Gesetz in Kon¬ eines Flugzeugs, an sich gut gemacht, und wichtige Rolle spielt, das Abenteuer flikt; Jessc wird ein Räuber, aber „ein schließlich, in den letzt- i Szenen, der zweier Freunde, die zusammen auf ir¬ Bandit von Ehre“, der seinen Feinden Brand eines Warenhauses, der ganz ame¬ gendeinem Schiff angeheueri sind und zu¬ einen Schabernack nach dem andern rikanisch in Szene gesetzt ist. mit einer nächst. ohne daß einer vom andern weiß, spieit und dabei die Sympathie des ge¬ Realistik, wie man sie vorläufig noch sich in Rio de Janeiro, Marseille, Ha¬ spannt milgehenden Publikums hat. das selten in deutschen Mittelfilmen findet. vanna und St. Pedro gegenseitig bei den¬ seiner freudigen Anteilnahme an Jesses Hier ist Olga Tschechowa wirklich das selben Mädchen Konkurrenz machen. kühnen Streichen gar oft durch Bciiall . Weib in Flammen", eine Bezeichnung, Die beiden Matrosen bummeln dann zu¬ während des Filmablaufs Ausdruck gibt die sicher ursprünglich rein bildlich zu sammen durch das Weltall, bis sich der Wenn Jesse auf einem Gartenfest des nehmen war. Neben dem ausgezeichneten eine so sterblich verliebt, daß er zu hei¬ schurkischen Gegners ist und den sich raten gedenkt. Aber der Freund, der die Star, der der Produktion den Namen gibt reichlich dämlich benehmenden Feinden angeblich Auserwähite schon länger aus sieht man ein internationales Ensemble, einen Streich nach dem andern spielt, New York, und nicht gerade aus dem wenn er einen Überfall auf eine Post¬ ir. dem Arthur Pusey, Ines Monlosa, An- besten Teil, kennt, vereitelt die Angele¬ kutsche mit ebensoviel Humor wie Kühn¬ gelo Ferrari und der fein charakterisie¬ genheit im letzten Augenblick, so daß rende Hans Albcrs hervortreten. heit unternimmt, dann ist das Vergnügen schließlich am Ende wieder beide Blaue der Zuschauer groß. Der Regisseur Lloyd Das Manuskript ist von Hans Rameau Jungs gemeinsam hinausziehen aufs blaue Ingraham versteht es, den Verfolgungs¬ verfaßt, der sich nicht eben damit auf Wasser. und Überfallszenen noch einige neue Züge hielt, auf psychologische Vertiefung hin¬ ln den tragenden Rollen sieht man Vik¬ zu geben, was bei dem etwas „angestreng¬ tor McLaglen. der sich in anderen Fox¬ zuarbeiten. ten" Genre immerhin einiges bedeutet. filmen in Deutschland schon vorteilhaft Die glatte, gute Photographie stammt eingeführt hat, sieht man Louise Brooks, Famos der frische Fred Thompson, sehr von Franz Planer; die Bauten stellte eine junge Dame, die ja jetzt in Deutsch¬ nett Nora Lane als die Liebhaberin des Alexander Ferenczy. land besondere Beachtung finden wird, Films. Mary Carr für unseren Geschmack Es gab Blumen und Beifall, den Frau und erfreut man sieh an der Regie Ho¬ allzu mütterlich. Tschechowa und Max Reichmann erfreut ward Hawks. Im Ufa-Pavillon Nollendorfplatz gefiel in ihrer Loge entgegennahmen. Lebhafter Beifall bei der Premiere. der Film sehr gut. Seite 10 Nummer 118*)

vorgenommen, daß eine Maximalquote festgesetzt wurde, für dieselbe Zeitspanne des Jahres 1927 auf 171 Filme, und zwar von 2b0 Kontingentscheinen, welche auf die ver¬ d. h. um 33" .. und ist für das Jahr 1928 um 18 Filme auf schiedenen Verleihf-rmen verteilt werden sollen nach der 153 zurückgegangen. Die Zunahme in der Produktion be¬ Maßgabe, in welche.' sie während der Jahre 1926 und trägt demnach seit dem Jahre 1926 : 12%. 1927 deutsche Filme herausgebracht bzw. verliehen haben. Die Einfuhr an langen Spielfilmen kommt im Jahre 1928 Demgemäß dürfte cie Einfuhr ausländischer Filme im auf den Stand des Jahres 1926. Jahre 1928 nahezu die gleiche sein als im vorangegan¬ Die katastrophale Lage des kontingentfreien deutscher genen und für das Gesamtbild auf dem Markte keine kurzen Spielfilms kommt wiederum deutlich zum Aus wesentliche Verän¬ druck in den Zah¬ derung bringen. len über die erster, Das Gesamtangc- u neun Monate de¬ Die Produzenten der deutschenin langen SpielfiliSpielfilme 1927 28 Jahres 1928. Art, welche die ». September) Die Produktion an Zensur passiert ha- __ kurzen Spielfilmen ben, betrug im Drei¬ z»hl der Filme_ hat zwar an sich zu viertel jahr 1926 Lte 1*®’! 1 a J»hr i»27*| genommen, und zwai 1616 Filme; dieses Nr lcr Füme Meier | sind im Jahre 1927 Gesamtangebot stieg _ - (während der erster für das Jahr 1927 i neun Monate) 3 sol auf die Zahl 2073 Z Ti 10 ^ Io cher Filme und i*» und für 1928 noch 2 " M ’ 60 Jahre 1928 6 er weiter auf 2306 Filme in * J * l 773 2.4 schienen. aller Arten. Das Ge- « iW) 4.9 8 19 333 4.8 Hiergegen jedoch samtangebot hat sich 173 3.9 - — steht eine Einfuhr ai gegen das Jahr 1926 8 >3o 3.9 7 i*692 4.2 kurzen Spielfilmen um 690 Filme oder s 3* 3 7531 18 von 239 im Jahr, 42"., gesteigert. » 34 1926, die sich um Im Hinblick auf 10 ist 2.» s I2«i2 33) 31 Filme auf 270 im den Ursprung der || >35 2.* t 2 *28 0.* Jahre 1927, d. i. 13 Filme ist diese Stei- U 1,9 2 6 3 7 052 18 Prozent, vermehrt gerung im Angebot h U hat und im Jahr im wesentlichen zu- ,ä 149 |9 1928 um weitere 3 > gunsten der deut- J* 145 19 — Filme auf 305 ge sehen Produktion er- 191 >-9 5 10590 30 stiegen ist. Die Ein folgt. Während in i» |2] |9 fuhr an kurzen Spiei den ersten neun 20 4i i.3 3 « 095 i.8 filmen ist demnaci Monaten des Jahres 21 08 1.3 4 9*27 2.4 seit dem Jahre 192n 1926 insgesamt 1057 2J Filme aller Art von 24 03“ II1.1 '14 ti11469 Im Ta7.4 um 28% sfest*eß.en , der deutschen Pro- 25 6a 13 3 7710 i.8 Das Verhältnis at' duktion auf den 24 5 13222 3.0 deutschen Produt, 4 7939 29 tion 2ur Ejnfu|,r . Markt gebracht wor- den sind, steigerte 29 3 7 *80 Ij kurzen Spieliilme sich diese Zahl für 3 7 14» 18 verhält sich wie 1:50 das Jahr 1927 um 31 3 *»55 18 Darunter ist Film 489 Filme und für ” 3 4 250 ,8 amerika mit 99% ver- das Jahr 1928 um 34 l ‘,3 treten. (Vgl. hier/> weitere 120. Ins¬ Tabelle Nr. I I gesamt hat dem- s« 7.8 24 si 120 13.4 Die Teilnahme d' nach die eigene Pro- — ^-ü!-U-^-fü- einzelnen Ursprung duktion während |**1 190 ICO m *99*52 ioo länder an jer Ein¬ der ersten neun Mo- n» fuhr langer Spiel¬ nate des Jahres 1928 filme nach Deutscli- gegenüber denjeni¬ cumiuhl der Filme iand erhellt aus Ta¬ gen von 1926 eine belle II. Amerü'.i Vermehrung um 609 hat während des Filme oder rund 58".. erfahre . — Das Angebot an < Dreivierteljahrs 1928 176 gegen 135 lange Spielfilme nn ländischen Filmen hat während derselben Zeitspanne eine Jahre 1927 eingeführt. Die außerordentliche Belebung der Steigerung von nur 91 Filmen oder 16".. erfahren. Produktion Englands kommt auch in der Einfuhr langer Eine wesentliche Verschiebung erfährt dieses Bild bei Spielfilme nach Deutschland zum Ausdruck; gegen 2. Berücksichtigung der verschiedenen Arten von Filmen. 1927 eingeführte, werden 8 für 1928 gezählt. Unter Berücksichtigung dieses Gesichtspunktes erfolgte Die Anteilnahme der einzelnen Produktionsfirmen an der die Belebung der eigenen Produktion bzw. die Steigerung Herstellung der deutschen langen Spielfilme kommt zum des Angebots in der Hauptsache zugunsten der kurzen Ausdruck auf Tabelle 111. Insgesamt sind für die 153 Filme Lehr-, Werbe- und Kulturfilm-?, also derjenigen Filme, des Jahres 1928 56 Firmen für 171 Filme des Jahres welche das sogenannte Beiprogramm bilden (vgl. hierzu 1927 74 Firmen gezählt. Von diesen wurden gezählt "" Tabelle Nr. I). Jahre 1927 12 Firmen, die je zwei, und 44. die je einen Eine gesonderte Behandlung müssen wegen der Bedeu¬ Film hcrgestellt haben; also rund 75".. waren Kleinfirmen tung. die sie für den Filmmarkt haben, die Spielfilme er¬ Im Jahre 1928 gab es deren nur 64"... und zwar 11. die ie fahren. und zwar die langen Spielfilme. zwei, und 25. die je einen F'ilm hergestellt haben Allo Die Produktion an langen Spielfilmen betrug während dings ist die Zahl der Kleinfirmen «eit dem Jahre 1927 um der ersten neun Monate des Jahres 1926 115 sie stieg nahezu 40".. zurück gegangen schranken hebt bis zu gewis¬ sem Grad das Bild in der Tat auf und verhiift uns trotz aller Sprachverwirrung

stände habe. Körperliches jedoch nur annäherungs¬ weise darstellen könne, die Malerei dagegen das Kör¬ perliche, Räumliche w ieder - gebe, aber ir. zeitloser Starr¬ heit. Inzwischen ist der laufende Bildstreifen erfun¬ den worden, sicherlich ein Bild wie jedes andere auch, flächenhaft, straff umrahmt, ein Ausschnitt aus der nir¬ gends endenden Wirklich¬ keit, lediglich durch das 1 ‘ Auge wahrnehmbar. und doch ganz anders als die stehenden Bilder, die Lcs- sing im Sinne hatte, ja ge¬ radezu der Musik oder Dichtung verwandt. Wie diese beide Ton an Ton. Laut an Laut fügen und den Man zweifelt an der Mög¬ Hörer zwingen, die Einzel- lichkeit allgemeiner Bil- SIMONE VAU DRY u d NICOLA RIMSKY eindrücke synthetisch als düng, und der babylonische io „Und abend* in* Maxin •• (Verleih: Uta) l‘boi Vhatrein Ganzes, Zusammengehö¬ I urm der Kultur ist zum riges erfassen zu lernen, so Bruchwerk geworden, in dessen parteipolitischer, konfessio¬ reiht der laufende Bildstreifen Bildszene an Bildszene, inner¬ neller, sozialer, wirtschaftlicher Bildungszerschlisscnheit und halb der Bildszene Bewegungs- an Bewegungsvorgang. Das Zerrissenheit Sie als Ausländer sich schwer zurechlfinden Ganze einer Rede, einer Musik-, einer Filmvorführung hat man "erden, auch wenn Sie das Hochdeutsche b<-' chten wie nie im Ohr oder vor Augen, während es beim Bild im Buch "ir selbst; denn trotz gleicher Sprache spreci,*.** .vir unglaub¬ oder an der Wand uns klar vor Augen steht und die Betrach¬ lich viel aneinander vorüber. tung analytisch vor sich geht; Man zerlegt das Bildganze, sucht Doch kaum hat das kleine Kind sprechen gelernt, da fängt das heraus, was einem besonders auffällt, tut das alles nach es an, auch zu zeichnen. Und an die Wände der Wohn- eigenem Rhythmus des Gefühlsablaufes oder der Denkgewandt- tiöhlen haben vor langen Jahrtausenden schon die Urmenschen heit. Das Laufbild fließt dagegen nach seinem eigenen Zeit¬ der allen Steinzeit das Wildpferd, den Urstier, das Reh und maß an uns vorüber. Und diese Bewegung an sich zieht die das Mammut gezeichnet, und zwar fabelhaft naturwahr und Aufmerksamkeit an, erregt das Interesse, regt das Gefühl an. ausdrucksvoll, und sie haben kleine Figuren von Frauen ge¬ vielleicht auf. Spannung und Entspannung wechseln. Kurz, ein prägt, die uns zeigen, wohin der Geschmack ging, nicht ins ganz anderes seelisches Leben setzt ein als bei der Betrach¬ Schlanke oder auch nur Vollschlanke, sondern ins aus¬ tung des stehenden Bildes, mit dem man frei Zwiesprache hält gesprochene Volle. Diese Bilder verstehen wir noch jetzt je nach der eigenen Anteilnahme. Man kann abschweifen. und verstehen den Inhalt von Bildern, die uns fernste wieder zurückkehren: das Bild hält ja still. 1 "Iker unserer Gegenwart veranschaulichen, auch wenn wir Das Laufbild tut das nicht. Deshalb verwerfen es manche intellektuell eingestellte Leute als einen Inhaltsübc Oberflächlichkeit. Ungründlichkeit ja von Neigung Seite 12 Rincmatograpfi Nummer 1189

Zuständliche wieder:.uneben ist Aufgabe für das Stehbild, das belustigend wirken, jensei's der Ozeane als Zeugnis des wirk¬ Bewegte, Dynamische ist der rechte Inhalt für das Laufbild, lichen Lebens aufgefalit werden und zerrbildhatten Vorstcl wenigstens wenn es sich um körperliche und Rauminhalte han¬ lungen Vorschub leisten. delt, die von sich aus Bewegung auslösen oder selbst der Be¬ Ich nabe versucht. Ihnen, liebe Kommilitonen aus dem Auslände wegung anheimstellt n. Unser Zeitalter ist im tiefsten Gehalt die Sie bei uns heimisch werden möchten, indem Sie unter ande dynamisch. Darum entspricht der Film seinem Wesen. Unser rem auch deutsches Filmwesen studieren, allerlei Gedanken Zeitalter ist aber auch soziologisch, und der Film, der sich vor kreise der Belehrung durch das Laufbild nahezubringen. Sie wer allem an die Massen wendet, entspricht auch dem wachsenden den beme-kt haben, wie viel Innerliches mit dem meist viel zi soziologischen Verständnis und Bedarf der Zeit. Es ist gut, äußerlich wirtschaftlich betrachteten Laufbild verknüpft ist unu daO über viele trennende Klüfte hinweg eine ganze Reihe wie verknüpfend die Bildsprachc des Films wirken kann. Zu volksbildender und künstlerischer Bildwerke wirklich alle gleich heffe ich auch. Sie vor dem Irrglauben bewahrt i Schichten des Volke?, ja alle Völker, belehren und erfreuen. haben, daß eine lebhafte Beschäftigung, insbesondere mit de- Solange das Bild starr war, ließen sich Geschichten in Bildern. kulturellen Bedeutung der Kultur- und Lehrfilme, eine lan. Bewegungen konkreter Dinge und Personen nicht veranschau¬ weilende Angelegenheit sc>n müßte. Ganz umgekehrt. De lichen. Erst der laufende Bildstreifen wird diesen Inhalten Film wird erst interessant, wenn man ihn :m Rahmen des Kul gerecht und dem Bedürfnis aller Schichten im Volk und aller turganzen und im Zusammenhang mit der Psychologie der Zu Völker, die konkreten Inhalte von dynamischem Gehalt und voll schauer sieht, nicht bloß als Untcrhaltungsware oder als wirt innerer oder äußerer Bewegung durch eigene Anschauung schaftlichen Wert betrachtet. Besser freilich als aus Worte kennenzulernen. Mit eigenen Augen möchte man sehen, was wird Ihnen das deutlich werden aus dem Beschauen eine in diesem oder jenem Land tatsächlich vorgeht oder was an reinen Lehrfilms selbst. Ich habe dazu einen von mir selbs Vorgängen und Geschichten je nach der Mentalität der Völker aufgenommen, in den Tricks selbst gezeichneten, titellose erdichtet wird. Immer sollten die Hersteller und Vertreter Bildstreifen gewählt, der Ihnen am Beispiel unseres deutsche solcher internationaler Spielfilme sich aber gegenwärtig halten, Rheins das Spiel ringender Kräfte zwischen Natur und Mer daß diese erdachten tJildgeschichten das dargestellte örtliche schcnwelt veranschaulichen wird, bei dem das Ergebnis di Leben nicht verfälschen dürfen: denn leicht wird ein Unter¬ Kulturlandschaft ist. Beobachten Sic, wie straff gerade da. haltungsbildwerk, dessen Übertreibungen, groteske Umdich¬ laufende Bild die Gedanken zu führen vermag, rein durc 1 tungen. übermütige Einseitigkeiten an Ort und Stelle vielleicht Anschauung.

Eine goldene Uhr gratis! Huszar mit Liedtke. „Der Herr vom Finanzamt.“ „Chadschi Murat“ bei Derus- l,” ür das Aafa-Jubiläums- L^arl Huszar wurde für eine I) aul Morgan schrieb für ^owkino-Produktion „Ch. * Preisausschreiben, das in tragende Rolle in dem * das Mondial - Lustspiel schi Murat”. nach L o der letzten Nummer der Aafa- ersten Liedtke-Film des D.L.S. „Der Herr vom F:nanzamt' Tolstoi, erscheint in Deutsi Nachrichtcn unter dem Motto „Ich küsse Ihre Hand, Ma¬ zu den Bildsituatior.en die (and bei Derussa. Die Audi „Wem gehört die Handschrift" dame" verpflichtet. Zwischentexte. aufnahroen werden zur Z- t veröffentlicht wur¬ im Kaukasus. die de, sind 25 wert¬ Atelieraufnahme volle Preise ausge¬ I voraussichtlich in setzt, und zwar als den deutschen A- - erster Preis eine i liers gedreht wir¬ goldene Uhr im den. Werte von 200 Rm., ferner eine goldene „Der Zarewitsch Zigarettendosc, eine , Der neue, gro te silberne Zigaretten- Hegewald-Fi'm dose, ein silberner I „Der Zarewits«. h" Füllfederhalter, I wurde ohne Aus- zehn silberne Blei- \ [ schnitte zensi rt stifte sowie elf sil- 1 und findet dem- bc-rne Feuerzeuge I I nächst die Urauf¬ und Parfüm - Fla- I führung statt. In cons. Der letzte j der Titelrolle Iu« Einsendungstermin < | Petrovich. für die Lösungen * ist der 15. Dezem¬ „Lemkes sei.Ww c. ‘ ber 192S. Veröffent- j Die Uraufführung lichung der Preis¬ desCarl-Boc-e- träger und Preis- ! ( Films der Natioral- Verteilung erfolgt j . Warner „Lemkes zu Weihnachten. sei. Wwe." (nach dem Roman von Tonfilm in der 1 Erdmann Graeser) Film ball-T ombola. 1 findet am ersicn Die Filmball-Tom¬ Weihnachtsfeiertag' bola. eine der (Dienstag, dem 25. vielen Überraschun¬ Dezember) im Ti¬ gen des diesjähri¬ tania-Palast slatk gen Filmballes der Mit Rücksicht auf Spitzenorganisation, die Bestrebungen wird außer hundertpferdigen Dita Parlo und Maurice Der Meisterradfahrer. des Reichsverbandes der deut¬ Autos und wertvollen Pelz¬ Chevalier. K'' nrico Bcnfer, ein junger schen Presse hinsichtlich Frei¬ mänteln erstmalig für das Der von der Paramount en¬ Schauspieler, der bereits haltung der Feiertage f“r große Publikum Besuche und gagierte Ufa-Star Dita in der Rolle des Meisterrad¬ die Kritik findet einige Tag« Besichtigungen für das Ton¬ Parlo wird, wie nun feststeht, fahrers im Ufa-Film „Die vorher eine Pressevorführung film-Atelier vermitteln. zusammen mit Maurice Che¬ Carmen von St. Pauli“ aufge¬ statt Das Tonbild-Syndikat „To- valier, dem bekannten Pariser fallen ist, spielt als Partner Variete-Sänger und langjähri¬ von Jenny Jugo die männliche „Asphalt.“ bis“ wird in beschränkter An¬ gen Partner der Mistinguette, Hauptrolle in dem Ufa-Film U ans Albcrs und P. Hörbiger zahl Bons stiften, die dann in einem Film zu sehen sein, „Die Flucht vor der Liebe". 1 ^wurden für zwei weitere zjm Besuch des Tobis-Ateliers der sich „Die Unschuld von Der Film wird von Hans Beh¬ Charakterrollen in dem J“* während einer Tonfilmauf¬ Paris" betitelt. Der Stoff zu rendt unter der Produktions¬ May-Film der Erich Pommer nahme in Tempelhof be¬ diesem Film stammt aus einem leitung von Alfred Zeisler Produktion der Ufa „Asphalt rechtigen. Roman von C. E. Andrews. hergestellt. verpflichtet. Nummer 1189 Äincmatograpf) Seile 13

i äbrikat: Tschechowa-Film Fabrikat: Paramount Verleih: Bayerische Fabrikat: Fox-Film Verleih: Parufamet Manuskript: Hans Rameau Verleih: Deutsch«; Vereinsfilm Regie: Lloyd Ingraham • cgic: Max Reichmann Regie: Howard Hawks Hauptrollen: F.Thomson, M.Carr. 1 Hauptrolle: Olga Tschcchowa Hauptrollen: Louise Brooks, Victor M. Love 2568 Meter. 8 Akte Mc. La&lcn 2229 Meter. 8 Akts I raulführung: Marmorhaus Länge: 1826 Meter. 6 Akte Uraufführung: Ufa-Pavillon Uraufführung: Taucntzicn-Palast

Iga Tsckechowa hat sich nach be¬ ieser Fred Thomson, der hier den Ban¬ rühmten Mustern selbständig ge¬ ic Fox gibt ihrem deutschen Film diten von Ehre spielt, ist ein junger, macht. Sie bringt den ersten Film ihrer Haus Nr. 17 im Progiamm einen aus¬ frischer, sympathischer Bursche, der rei¬ i 'genen Produktion bei der Bayrischen gezeichneten Amerikaner zu. ein Bild, tet wie Tom Mix. ein nettes Spicltaleni ieraus, drehte ihn in einer deu.sch-cngli- das vielleicht an sich Schlager werden besitzt, springt und klettert wie nur • hen Kombination, sicherte sich in Max konnte. Es ist eines jener amerikani- irgendein Sensationsdarstcller auf der Kcichmann einen Welt., und mit sei¬ ausgezeichneten nem prachtvollen Spielleiter und darf Schimmel. dem ietzt nach der Ber¬ ..Silbcrfalken". die ner Uraufführung schwierigsten Dinge gleich einen großen spielend ausführt. f.i folg für ihre Die Exposition 1 esellschaftbuchcr. des Filmes ist Man nahm als ( rundlage für das Jesse James, der Manuskript ein bei einer Freischär - Huch von Georg lcrtruppe der Süd¬ 1 rüschel, ließ die staaten kämpft (die t -.schichte der Handlung begibt * räfin Clarissa. die ; sich zur Zeit des > ren alternden Bürgerkrieges), Mann verläßt, um kommt nach Frie¬ cnem jungen Ba- densschluß nach ' •n zu folgen, von Hause und muß mit lians Rameau fil¬ heißem Schmerze misch umfrisieren sehen, daß seine und erreichte eine gute Mutter durch c schickte Mi- ; die Perfidie eini- s-liung von Litcra- f ger lieben Mitbür- lur. Senlimcntali- j ger von der Gegen- und Kitscn. die i partei für ihren sich in jedem Pro- Sohn büßen mußte ' nzkino in glatten und bei einer Be¬ I :folg umsetzen schießung ihres wird. OLGATSCHECHOWA PiSot. Tstaerkmra-Mm Hauses eine Hand Am Anfang und i» • Weib in Flammen' (Verleih B>| verloren hatte. Ende des Bildes Der Drang nach s - ht eine Sensation, zuerst der Absturz sehen Bilder, bei denen der Humor eine Racne bringt ihn mit dem Gesetz in Kon¬ e.nes Flugzeugs, an sich gut gemacht, und wichtige Rolle spielt, das Abenteuer flikt; Jessc wird ein Räuber, aber „ein schließlich, in den letzten Szenen, der zweier Freunde, die zusammen auf ir¬ Bandit von Ehre", der seinen Feinden Brand eines Warenhauses, der ganz ame- gendeinem Schiff angeheuert sind und zu¬ einen Schabernack nach dem andern fsanisch in Szene gesetzt ist. mit einer nächst. ohne daß einer vom andern weiß, spielt und dabei die Sympathie des ge¬ B-alistik, wie man sie vorläufig noch sich in Rio de Janeiro. Marseille, Ha¬ spannt mitgehenden Publikums hat. das s*llen in deutschen Mittelfilmen findet, vanna und St. Pedro gegenseitig bei den¬ seiner freudigen Anteilnahme an Jesses liier ist Olga Tschechows wirklich das selben Mädchen Konkurrenz machen. kühnen Streichen gar oft durch Beifall • Weib in Flammen", eine Bezeichnung, Die beiden Matrosen bummeln dann zu¬ während des Filmablaufs Aus ruck gibt sammen durch das Weltall, bis sich der die sicher ursprünglich rein bildlich zu Wenn Jesse auf einem Gartenfest des eine so sterblich verliebt, daß er zu hei¬ nehmen war. Neben dem ausgezeichneten schurkischen Gegners ist und den sich raten gedenkt. Aber der Freund, der die Star, der der Produktion den Namen gibt, reichlich dämlich benehmenden Feinden angeblich Auserwählte schon länger aus sifhl man ein internationales Ensemble. einen Streich nach dem andern spielt, New York, und nicht gerade aus dem wenn er einen Überfall auf eine Post¬ >r- dem Arthur Pusey, Ines Monlosa. An- besten Teil, kennt, vereitelt die Angele¬ kutsche mit ebensoviel Humor wie Kühn¬ gtlo Ferrari und der fein charakterisie- genheit im letzten Augenblick so daß heit unternimmt, dann ist das Vergnügen rende hervortreten. schließlich am Ende wieder beide Blaue der Zuschauer groß. Der Regisseur Lloyd Jungs gemeinsam hinausziehen aufs blaue Das Manuskript ist von Hans Rameau Ingraham versteht es. den Verfolgungs¬ 'erfaßt, der sich nicht eben damit auf- Wasser. und Überfallszenen noch einige neue Züge In den tragenden Rollen sieht ratn Vik¬ hiclt, auf psychologische Vertiefung hin- zu geben, was bei dem etwas ..angestreng¬ tor McLaglen, der sich in anderen Fox¬ zuarbeiten. ten" Genre immerhin einiges bedeutet. filmen in Deutschland schon vorteilhaft Die glatte, gute Photographie stammt eingeführt hat, sieht man Louise Brooks, Famos der frische Fred Thompson, sehr *°|n Franz Planer; die Bauten stellte eine junge Dame, die ja jetzt in Deutsch¬ nett Nora La ne als die Liebhaberin des Alexander Ferenczy. land besondere Beachtung finden wird, Films. Mary Carr für unseren Geschmack Es gab Blumen und Beifall, den Frau und erfreut man sich an der Regie Ho¬ allzu mütterlich. schcchowa und Max Reichmann erfreut ward Hawks. Im Ufa-Pavillon Nollendorfplatz gefiel 10 N er Loge entgegennahmen. Lebhafter Beifall bei der Premiere. der Film sehr gut. Seite 14 Kincmatograpfy Nummer 1189

Es ist nicht zu leugneu: was Wer an diesen Tagen ab man da in Neubabc lsberg zu Fabrikat: Fox Europa Prod. hastiger Business-Mann ode: sehen bekommt, ist nicht ge¬ Verleih: Deutsche Vereinsfilm als beschaulicher Spazicrgän rade eine schwachnervige An¬ Manuskript: Nach einem englischen Bühnenstück ger die Weidendammbrück, gelegenheit. Regie: Geza V. Bolvary überschritt, der konnte Zeug, Da beschäftigt sich ein nicht Hauptrollen: Ernst Reichert. Lien Dyers eines grandiosen Schauspiel sehr vertrauenerweckend aus¬ Uraufführung: Tauentzien-Palast sehender „Herr" sehr liebevoll Carlo Aldini, ein kühne und eingehend mit einem Geld- schrank. ieser Foxfilm ist in Berlin hergestellt. Zr stammt im Manu¬ Filmheld, machte mit seine: Da er aber offenbar nicht skript von Bruno Vigny und Adolf Lintz. die das gleich¬ Partnerin Eve Grcy. von den: der legitime Besitzer dieses namige Bühnenwerk von J. Farjon benutzt haben. 4. Stockwerk eines Getreide¬ soliden Behältnisses ist und Man müßte sich rein dramaturgisch mit dieser Detekiiv- speichers, einen wahrhaft toll infolgedessen die richtigen kühnen Sprung in die Flute: Schlüssel zu diesem nicht zur der Spree. Diese Szene, voi lfand hat. nimmt er ein der „Orplid"-Geseltschaft für Sauersloffgebläse zu Hilfe, um den Film „Abenteurer G. m zu dem sicher sehr schätzens¬ b. H. ‘ gedreht, wurde von werten Inhalt des soliden, den zahlreichen Zuschauer dickwandigen Stahhchrankes mit atemloser Spannung ver zu gelangen. folgt. Denn die Situation sa Der „Herr", der sich da so wirklich gefährlich aus, al berufskundig mit dem „Sauer- aus einer der obersten Luken sloffschlüssel" abgibt, ist Hans des Gebäudes eine Frau her Adalbert von Schiet low. des¬ auskroch und an einem Ah sen Gewandtheit und Sicherheit fl-jßrohr herunterklettcrte. Ein in dieser Szene bedenkliche im nächsten Augenblick o Rückschlüsse au' sehr genaue scheinender Mann, der den Milieustudicn zulassen. selben merkwürdigen Wi An dieser Bedenklichkeit hat des Abstiegs wählte. ver auch der Regisseur dieses suchte die Verängstigte m Films der Erich Pommer-Pro¬ seinen Armen zu stützen. ln duktion der Ufa. . wohlberoessenen Anteil, denn diesem Augenblick gab d.i die Regieanweisungen, die Joe. Rohr dem Druck der Mc. der Meisterregisseur. Hans schenlast nach und löste sk’i Adalberten zuteil werden läßt aus se:nem oberen Gelen hören sich merkwürdig und Den beiden kühnen Kielt verdächtig sachkundig an. rern blieb kein anderer Wi Worauf einem die Erläute¬ als sich in das Wasser a rung wird, daß die Herren sich stürzen zu lassen, wo sofort eben ganz und gar „in das herbeieilcnde Motorboote - Suiet hineingelebt" hätten. aufnahmen. Auch bei Betty Amann, die, Der Zuschauer hatte sieh wie zu vernehmen, eine etwas begreiflicherweise eine sonderbare Auseinandersetzung wisse Nervosität bemächti t. mit einem Juwelierladen ge¬ da die halbverborgenen Ad- habt hat. scheint (lies der Fall LUISE BROOKS und VICTOR MC. LAGLEN nahmekameras nicht auf d. n in ..Blaue Jungen — blonde Midchcn“ /**,.». foi ersten Blick eine Filmani- Gustav Fröhlich, der einen nahme ersichtlich machten. schmucken strammen Schupo komödie eigentlich schon ausführlicher beschäftigen, weil hier Erst als dies eindeutig er» - spielt, scheint die Polizeischule wieder einmal gezeigt wird, wie man einem alten vernachlässig¬ sen war und die Filmdarst mit Erfolg absolviert zu haben ten Genre neue Seiten abgewinnen kann. ler, in warme Decken ver¬ denn er benimmt sich durch¬ Inhaltlich handelt es sich um gestohlene Diamanten, die eit. packt, auf sicheren Booten aus schupofachmännisch. geschickter Detektiv endlich wiederfindet. Er verfolgt Ver¬ dem Land zustrebten, verlief Der Vater dieses polizei¬ brecher. findet einen anscheinend blöden, aber in Wirklichkeit sich langsam die Menge. begabten Darstellers ist Al¬ sehr klugen Matrosen, entdeckt den geheimen Zugang zu irgend¬ Die „Abenteurer G. m. b. 11." bert Steinrück. einem Zug, der im entscheidenden Augenblick die Verbrecher hatte so immerhin schon Man freut sich, diesen aus¬ an die Küste bringen soll, und findet natürlich zu guter Letzt drucksstarken Künstler, den nicht nur die Diamanten, sondern verhaftet die ganze Bande folgreich debütiert. man in der letzten Zeit im ohne die sonst so üblichen Schwierigkeiten. Das Publikum. das hier Film weniger zu sehen be¬ Angenehm fällt Carl de Vogt als Detektiv auf. Es ist nicht „ohne Gage mitspiclte“, folgte kam, als Menschgestalter in ohne historisches Interesse, ihn neben Ernst Reichert zu sehen, gespannt der Sensation. einem solchen Werk, unter der inzwischen in die Abteilung der Verbrecher abgewandert ist. den Schluß zuläßt, daß di* einer solchen Regie zu wissen. Die weiblichen Rollen liegen teils in den Händen von Hertha gefahrvolle — und nicht nur Von den Wundern an Film¬ von Waller, teils bei Lien Dyers, wobei zu bemerken ist. daß gelahrvoll aussehendc — bauten. die der ausgezeichnete die vielumstrittene junge Anfängerin nicht gerade besonders Szene auch später- wenn si* Kettclhut für „Asphalt“ er¬ aussieht. in dem fertigen Film er¬ richtet hat. war schon des Zu erwähnen, daß die Bauten und die hübschen Modelle von scheint. ihre Wirkung auf di* öfteren die Rede. O. und F. Werndorff stammen und daß G?za von Bolvary die Zuschauer nicht verfehlen wird. Günther Rittau (der die Regie führt und daß Eduard Hoesch für die Photographie ver¬ hrrrlichen Aufnahmen zu antwortlich ist. Der Photograph muß diesmal unterstrichen Daß in diesem Aldini-Fil® „Heimkehr“ geschaffen hat) werden, weil er mehrfach vor nicht einfachen Beleuchtungs¬ sich dieser Sensation noch ist auch diesmal an der Ka¬ fragen stand, die er ausgezeichnet löst. Bemerkenswert eine viele andere zugesellen »er¬ mera der bewährte Helfer Joe kleine Episode mit Paul Samson-Körner, der sich immer mehr den, dürfte kaum zweifelhaft Mays. in die Rolle des Filmschauspielers einlebt. sein. Nummer 1189 Rincmatogropfl Seite 15

Aus der Delegiertenversamm¬ schlusses. ist zu seinem 100. gliedcr (nur Filmautoren) kön¬ nancierc pour la Cinemato^ra- lung des Reichsverbandes. Besuch nach dem Kriege in nen durch Mitglieder eingc- phie en couleurs — gegründet, Die Delegicrtenversammlung Berlin eingelroffen. Sein fiihrt werden oder eine Ein¬ deren Geschäftskreis, wie die die am Freitag ihren Anfang diesmaliger Aufenthalt dient ladung durch das Büro des Firmenbezeichnung dartut du- nahm. behandelte zunächst Verhandlungen, die auf den Verbandes. Hedemannstraße 27. Farbenkinematographic und die Frage des Rcichsmusiker- weiteren Ausbau der deutsch- Fernsprecher: Bergmann 9630. Farbcnphotographic ist. Das 'arifs. Die Delegierten billig¬ englischen Zusammenarbeit erhalten 4 Grundkapital beträgt 500 Otn en durchat s die Haltung der auch für die neue Produk¬ Franken in 10 000 Inhaber-Ak¬ insherigen Beauftragten und tionssaison der Orplid-Mcsstro Neues Kino. tien Der Vcrwaltungsrat be¬ ermächtigten diese, den aul- und British and Foreign-Films Am ersten Weihnachtsfeier¬ steht aus dem Bankier Bct.ard > stellten Richtlinien weiter zu Ltd. gerichtet sind. tag wird in Klosterlausnitz in in Paris und zwei Basler Fi¬ leigen. nanzmännern. Weiter wurde über die Frage des RcichskarlclW berichtet Neues Kino in Thüringen. >nd die Beteiligung an der Der in Thüringer Fachkrei¬ Kcichs - Unfall Verhütungswoche sen noch von früher her be¬ besprochen. kannte Thcaterbesitzcr Karl Einen Erfolg bedeutet die Dietzel eröffnet am ersten nernahme der neuen Bezugs¬ Weihnachtsfeiertag im „Fried- bedingungen von den ver- richshof“ in Klosterlausnitz in ' mdsfreien Verleih firmen. Thür, ein neues Lichtspiel¬ Die namhaften verbands- theater. Es handelt sich um •iien Verleihe haben sich be¬ einen Kurort, der bisher noch reit erklärt. den neuen ße- kein Kino hatte. Der Saal s cllschein anzuerkennen. Nur wird modern ausgcbaul. um —eh einige kleinere Verleihe auch den Kurgästen einen An¬ - ehen aus die aber wohl auch reiz zu bieten, das Kino zu dem Beispiel der -anderen besuchen. Es ist erfreulich reien" Verleihe folgen wer- daß wieder ein kleiner Ort ein ständiges Lichtspieltheater Ober das Gesamtrcsultat der bekommt. i legicrtcnvcrsammlung wer¬ den wir noch berichten. Schwerer Unfall der Gattin von Franz Seitz. Keller-Dorian funktioniert Die M. N. N. vom Donners¬ nicht. tag. 29. Nov.. berichten: Am Die Ama-Film, die zuerst Mittwoch wurde in der Ncu- M >lz verkündete, daß sie ihren hauser Straße in der Höhe des • Im „Indizienbeweis“ in Kor- Pschorrbräu-Restaurants die stl-a und an der Riviera in 40 Jahre alte Gattin des Film¬ natürlichen Farben nach dem regisseurs Seitz. die die Fahr¬ Svstem Keller-Dorian aufneh- AN WRIGHT bahn überqueren wollte, von nien würde, muß jetzt bekannt- einem vom Karlslor kommen¬ lUhen. daß die Aufnahmen Thüringen ein neues Licht¬ den Kraftradfahrer niederge nisht lieferbar sind, da angeb¬ spieltheater eröffnet, das von rannt und überfahren. Die lich bei der Projektion für In der Hauptversammlung, Herrn Karl Dietzel in Gera Verunglückte erlitt außer einer den Theaterbesitzer große tech¬ die Montag, den 3. Dezember, betrieben wird, der in Thürin¬ Quetschwunde einen Nasen¬ nische Schwierigkeiten ent¬ um 20 V\ Uhr in „Auerbachs ger Fachkreisen nicht unbe¬ beinbruch und eine Gehirn¬ stehen. Keller". Gitschiner Straße 107 kannt ist. erschütterung und mußte durch Wir sind der Meinung, daß (am Halleschcn Tor), stattfin¬ Klosterlausnitz hat zwar nur den Rettungsdienst in die man sich so etwas hätte vorher det. wird der Reichstagsabge- 2500 Einwohner, aber cs ist Chirurgische Klinik gebracht Übei legen sollen, w eil derar- ordnetc Lcmmer über die Vor¬ Kurort, wohl ein Grund mehr, *>ge Experimente naturgemäß teile des Anschlusses der warum man sich zur Einrich¬ Wie wir von Regisseur Seitz erhebliche Kosten verursachen Filmautoren an eine Gewerk¬ tung eines Kinotheaters ent¬ erfahren besteht glücklicher¬ die jetzt nutzlos vertan sind. schaft. und Sven Gadc. der schlossen hat weise keine Lebensgefahr. Die Die Folge sind entweder fünf Jahre in Hollywood ge¬ Verletzungen sind äußerst schmerzhaft. Verluste für die betroffene wirkt hat über seine dortigen Neue Farbenkinematograpbie- Firma oder aber eine unnütze Erfahrungen und den Tonfilm Gesellschaft. Verteuerung des Preises für sprechen. Die Versammlung In Glarus Schweiz, wurde Die Berater des Ministers. den Theaterbesitzer. beides ist nicht öffentlich. Nichtmil- die „Cicolfina“ — Societc Fi- Im Londoner Parlament Dinge. die man vermeiden mußte der Handelsminister könnte, wenn man sich der- Sir Philipp Cunliffe Listcr artige Experimente vorher in auf eine an ihn gerichtete An¬ mren letzten Konsequenzen frage zugeber daß sow ohl der “herlegt hätte. Die Deulig-Woche in Verbindung mit den weltumspannenden Vorsitzende wie drei Mitglie¬ Nachrichtendienst der Paramount - News der jenes Beratungsausschusscs 100 mal in Berlin. im Urteil der Presse: demissioniert haben, der ihm Die vorausgehende Deulig-Woche . . eine nach dem neuen Filmgesetz Herr F. Norman Wright. beistehen sollte. Er habe die einer der Vorkämpfer der fi mische Glanzleistung. Dresdner Nachrichten Demissionen angenommen die .""europäischen Idee und des Neubesetzung erfolge nach An¬ eutsch-englischcn Zusammen¬ hörung der Filmbrarchc Seite 16 Rincmntograp!) Nummer 118'

LA JANA / BETTY BIRD / ROBERT GARRISON RAIMONDO VAN RIEL / EDITH MEINERT / ELSE REVAL MANUSKRIPT: CURT J. BRAUN / AN OER KAMERA: FREDRIK FUGLSANG UNO HANS SCHEIB BAUTEN: ANOREJ ANDREJEW REGIE: MAX REICHMANN

* URAUFFÜHRUNG: DIENSTAG U.T. KURFÜRSTENDAMM

... und — __ selbstverständlich cCfvJlfW' Nummer 1189 Seite 17

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Stativprobleme Von G. O. S t i n d t.

Am Anfang war die Kamera - aber die nächste Stelle Grunde auch über ein beträchtliches Eigengewicht, das in der Rangordnung nimmt sogleich das Stativ ein. allerdings einem erschütterungsfreien Stand wiederum Ohne dieses ist ein reguläres Arbeiten mit dem Film¬ zugute kommt. — Die Arten der verschiedenen han¬ apparat in den meisten Fällen unmög¬ delsüblichen Stative sollen hier kur/, lich. Oder haben Sic schon einen beschrieben werden, da sie selbs; den Kameramann gesehen, der auf dem Fachleuten nicht zur Genüge bekannt linken Handteller die Kamera balan¬ sein werden. Unter den bei uns ver¬ ciert und mit der Richten kurbelt? breitetsten seien das Askania- und Das Stativ gibt der aufnehmenden das Lyta-Stativ angeführt; ferner auch Kamera vor der Szenerie oder in der¬ die einzelnen Modelle des etwas leich¬ selben den Ruhepunkl; mit seinen ter gebauten Stativs von Dehrie, drei Beinen fest auf dem Boden auf- Paris. stehend. legt es. seiner Höhe entspre¬ Auch das englische Stativ von chend. den Standort des Apparates V/inten zeichnet sich durch eine leich¬ und damit den Blickpunkt des Objek¬ tere Bauart aus. Die amerikanischen tivs im Raum fest: es befreit ihn von Stative, am bekanntesten unter ihnen den sonst behelfsweise als Unterlage wohl das von Mitchell, sind durchweg dienenden irgendwelchen Gegenständen des Raumes. Mit besonders stabil. — E:n besonderes Augenmerk richtet der Kamera bildet-es ein starres Ganzes, darf auf keinen der Kameramann auf die Stativspitzen, welche fest in Fall etwa den geringen Stößen be m Drehen der Kurbel den Boden einsetzen sollen, sonst wird das ganze Stativ bis zur Erzeugung von mehr oder weniger ausladende.! illusorisch. Man findet deshalb kürzere Gegenspilzen an Schwingungen nachgehen. Es ist deshalb stabiler als ein den Enden, die ein Gleiten bei weitausgespreizten Beinen gewöhnliches Photostativ gebaut und verfügt aus diesem verhindern. Gewisse Schwierigkeiten, die bis heute noch Seite 18 RincmatogcapQ Nummer 1189 kaum in endgültiger Lösung überwunden worden sind, matographischen Aufnahme überhaupt verleihen, die Be¬ bietet das Aufstelb-n des Stativs auf glattem Boden, wij wegung. Eine räumlich fixierte Bewegung also. Und etwa Parkett, ohne daß man bei der Arbeit ständig ein zwar um die Horizontal- und Vertikalachse der Kamera: Gleiten zu befürch'cn braucht. Es ist nicht immer mög¬ in Neigung und Panorama. Aus diesem Grunde ist in lich, Teppiche unt ;rzulegcn. auch bieten diese noch zu die starre Verbindung Kamera—Stativ ein bewegliches wenig Schutz, da sie selbst glei¬ Mittelglied eingeschaltet, der ten. Die amerikanische Firma Neige- und Panoramakopf. Der von Talhammer hat deshalb für Amerikaner nennt s den ..tilting derartige Vorkommnisse ein and panning head". spezielles Stativ konstruiert, Zwei verschiedene Systeme dessen Enden um> uschwenken haben sich hier herausgebildct. sind und je eine reguläre Spitze die sich auf die Art des Bewe¬ und eine nichtgleitcnde aufge¬ gungsantriebs beziehen. Das rauhte Kuppe tragen, so daü eine, ältere, ist an den meisten man die Stativspitzen den je¬ üblichen Bewegungsknöpfen zu weiligen Bodenverhältnissen an¬ sehen: durch Kurbeldrehune passen kann. Allerd ngs handelt wird entweder der Panorama- es sich hier nur um einen leicht oder der Neigekopf gedreht, gebauten Amateurartikel. Es eventuell dreht man beide Kur¬ bleibt diese Frage somit auch beln gleichzeitig oder läßt we¬ für Berufszwecke den Appa¬ nigstens die eine von ihnen von ratefirmen unbedingt aufs wärm¬ seinem Gehilfen bedienen, so ste ans Herz zu legen. Denn daß eine kombinierte Bewegun . der Kampf mit dem ewig glei¬ resultiert. Es ist in den mei tenden Stativ ist jedem Kamera¬ sten Fällen, wie auch an dem mann nur zu gut bekannt. Man könnte eventuell aufzu¬ Askania-Stativ, möglich durch eine Kleine Auslösung setzende Platten konstruieren, die Gummiringe tragen Fein- oder Grobbewegung einzuschallen. Das andere oder sich durch ähnliche Vorrichtungen auf dem Boden Drehungssystem befreit den Kameramann von der ß-- festsaugen. Aber, wie gesagt, es ist dies ein Problem, dienung zweier Kurbeln; es beruht auf dem an dem bekann das noch der Lösung harrt. ten Akeley-Stativ verwirklichten Gyro-Prinzip: ein krei Diese Fragen treffen das Problem des Filmstativs noch sendes Schwungrad wird in Bewegung gesetzt, die danr nicht in seinen Wesenskern. Das Charakteristikum des auf das die Stativplatte horizontal oder vertikal drehende Filmstativs liegt in einem anderen Punkt: es soll zwar Getriebe übertragen wird. Derartige Stativköpfe sind der Kamera den statischen Standort im Raume verschaf¬ rein äußerlich leicht daran zu erkennen, daß aus ihnen fen. andererseits ihr das wesentliche Moment der kine- der Führungskolben herausragt. IScKioS foiitt.i

KINOMASCHINE TRIUMPHATOR Ventilatorblcnde ersetzt Vorderblende kühlt den Film Neuartige Filmlührung schafft vollkommene Bildruhe Alle Getriebe in Öl laufend Selbsttätige Schmierung GENEßALVEßf ßETUNG KARLGEYSß VERTRIEBS GMBH BERLIN SV Aö f RlEDRICHSTR 231 Allgemeine Elektricitäts-Gesellschafi Nummer 1189 Rincmotagtopft Seite 19

Neuer amerikanischer Farbenfilm

Ein neuer Farbcnlilm, von di m seine Hersteller die Über- Der Anschluß an den 1Projektionsapparat gehl Zeugung haben, daß er etwas 'keues (ür die gesamte Film- ähnlicher Weise vor sich: Produktion bedeutet, wurde I itzthin von seinem Erfinder. Licht und Filmhand untergebr:

Starklichtkino

I über die Erfindung zu „Matador C“ i, entsandte Dr. Pobert Typen'klasse C kan. der Präsident des rrnischcn Instituts tür behördlich zugelassen. rologic zu der Dentoa- on zwei seiner Assi- rn, die sich bereits seit Das ideale ;n selbst mit dem Pro- Kinogerät

Und sie ist vor d der Aufnahme ange- gen nicht teurer losscn wird und der sich panchromatische 1 nittclbar vor der Linse in iden Umdrehungen he¬ liers gebraucht w gt. Dadurch werden die (ür das Vcrfah Ktw ellenlangen abge- wendet werden.

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ARTE Y CINEMATOCRAFIA Altanraa spanook* FochUoSt „FILM“ Out informiert ^ Wmjvmbreftet /J^uan^BericbUerejafter Onafkankelijk Hallandeek ■ Radaktion and Varia-, RadacHon m. Vortag: Call. d. Aragon ISS. teuf«. ISpan,*,) Beeilter and Latinr: J. FREIXES SÄUR!

CINEMA Kinimatographicos AST IR FreasSsisk-gneckisdu illustriert! Fdwseitsckrift Ersckaiat jeden Sonntag. Gegründet tQl4 Direktor and Verleger: H. OECONOMOS Büro: 7. Ruc Sopbocl*. (Peaaage Peppoe). ATHEN (Griechenland) Das eianigt and srirksasmste Organ für die Veröfeatlidiumg voa Film- /...Gehejeder ^obl Raum tjat ft ein ^iim Daß Jits auf jeden lall hin] t~ treffe Der «©fftntltdjhtit to ftarh er* regt. Biefe ttartadic betonten öie fiefc über&eigernben SußDrüche Der Stn^ uud befrachte es/ erhennungS-f: in Den ^reffeurreilen unD Der au^erorDentlid) rege Betud) Dcß ^itmß. Der eine Verlängerung Der $piri;eit erforDerte. 3udi Die erßen außtoärttgen fluffübrungen in <©ber* fdilrüm führten einem ßollen Erfolg.

ln den Hauptrollen: Mllc. Falconetti Silvain Regie: Carl Th. Dreyer

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22. Jahrgang Berlin, den 4. Dezember 1928 Nummer 1190

Deutsch-italienische Filmfreundschaft Eine Unterredung mit Exzellenz Bisi Als vor mehreren Monaten steller infolge des Krieges zuerst von der deutsch-italie¬ infolge der merkwürdiger, nischen Filmannäherung die europäischen Filmkonstclla Rede war, zuckte man \ ieler- Hon und vielleicht auch, weil orts mit den Achseln, behan¬ Amerika das Land Musso¬ delte die Dinge wie eine linis mit einer Selbstverständ¬ ..Quantite ncgligeabte" oder lichkeit in Besitz nahm, die versuchte sogar, in der Öffent¬ so plötzlich geschah, daß man lichkeit den Eindruck zu er¬ sie beinahe gar nicht bc- wecken, als ob diese ganze deutsch - italienische Trans¬ Das Italien von heute ist. aktion übertrieben, ja. viel¬ wenn man die Schilderung leicht sogar im Prinzip gar Exzellenz Bisis auf sich wir¬ nicht wahr sei. ken läßt, ein ganz anderes Die beteiligten Kreise, näm¬ Land geworden. An die lich die Luce in Rom. die Stelle der Romantik ist die italienische Regierung und die ernste Arbeit getreten, und Ufa, ließen die Blätter, die das faschistische Regime will hier in Frage kamen, ruhig durch positive Leistung zei¬ schreiben, weil sie die Ab¬ gen, daß auch am Po und am sicht kannten und darum nicht Tiber heute der industrielle verstimmt waren. Impuls entscheidend ist und daß im Schatten des Vesuvs Exzellenz Bisi, der führende genau so gearbeitet wird, wie Mann der „Ente Nazionale etwa in Dortmund und Essen Cincmatographia". weilt jetzt oder in Cincinnati und Chi- in Berlin, um die letzten kago. Schritte zur praktischen Daraus erklären sich auch Durchführung des großen Ver¬ die neuen Zensurvorschriften, trages zu besprechen. Uuser die sich gegen die schmutzige liauptschriftleitcr hatte Gele¬ Wäsche in den Straßen, die genheit. sich mit ihm über die bettelnden und zerlumpten geplante Zusammenarbeit so¬ Kinder auf der Straße, gegen wohl wie über den italieni¬ Bilder mit Szenen der Mafia, schen Film zu unterhalten, Kamorra usw., kurzum gegen wobei eine ganze Reihe neuer alle die Attribute wenden, die Gesichtspunkte in die Erschei¬ nun einmal manche Filmher¬ nung trat, die über den Rah¬ nische Filmfabrikation erst in Selbstverständlich ist Bisi steller glauben bei italieni¬ men der Zusammenarbeit der der nächsten Zeit langsam an¬ Anhänger der Idee eines fil¬ schen Milieus nicht entbehren beiden Firmen hinaus von gekurbelt wird. mischen Pan-Europas, eines zu können. größter Bedeutung sind. Es war interessant, daß Ex¬ Komplexes der vereinigten Mag sein, daß diese Ver¬ Die italienische Regierung zellenz Bisi, genau so wie Filmstaaten Europas, der ohne bote im einen oder anderen hält es selbstverständlich ge¬ andere europäische Filmleute, Spitze gegen Amerika dem Falle zunächst schmerzlich nau so wie Deutschland. Eng- Wert darauf legte, ausein¬ europäischen Fabrikat den ge¬ sind, aber man wird sich mit ’snd, Frankreich für notwen¬ anderzusetzen, daß die neue bührenden Platz auf dem ihnen abfinden und sich in dig. die heimische Industrie Kontingentierungsvorschrift Weltfilmmarkt sichern wilL Zukunft danach richten und vor Überflutung zu schützen. sich keineswegs gegen Amerika Bisi meint mit Recht, daß wird vielleicht durch diese Man wählt dafür in Italien richte. Sie trifft in Italien Italien schließlich ein histori¬ kleine Nebensächlichkeit den Weg, daß man den Thea- jeden ausländischen Filmher¬ sches Recht habe, als Film¬ daran erinnert, daß Italien tern die Verpflichtung aufer¬ steller und jedes ausländische herstellungsland eine Rolle zu langsam aber sicher auf eine legt, einen gewissen Prozent¬ Fabrikat. Sie will nicht spielen. Jeder unserer Le¬ Stellung zumarschiert, die in satz nationaler — wohlge- irgendein Land ausschalten, ser weiß, was vor dem Krieg der vordersten Linie des euro¬ jnerkt, nicht etwa nationa¬ sondern lediglich den Zustand Rom, Mailand und Turin für päischen Filmkampfplatzes listischer - faschistischer — herbeiführen, den man in Rom das Kino bedeuteten. Namen liegt. Filme zu spielen genau so wie in Berlin, Paris wie Ambrosio, Pasquale und Exzellenz Bisi sagt das nicht Diese Zahl, auf die man sich und London will, nämlich, den Cines hatten damals Welt¬ wörtlich. Er setzt mit Tem¬ voraussichtlich festlegen will, heimischen' Film za stabilisie¬ klang. perament und mit hoher Be¬ wird natürlich zunächst sehr ren und vor- einer Überflu¬ Dann verschwand Italien geisterung all diese Dinge an »iedrig sein, weil die italie¬ tung zu schützen. aus dem Reiche der Filmher¬ Beispielen auseinander, so daß schließlich nach einer Ucber 700 Tonfilm- Unterredung, die länger als Filmball bei Kroll eine Stunde dauert, ein Ge¬ Kinos Die ..Spio" rief, und alle, alle begründet wurde, sondern da¬ fühl, alles beherrschend, zu¬ Von den etwa 16000 Licht¬ rückbleibt, nämlich die unbe¬ kamen Soll man sie spalten¬ mit sind die großen Probleme lang aufzählen, die Minister, in Rechnung gestellt, die in bildhäusern der Vereinigte:! dingte Sicherheit, daß Italiens Staaten wurden bis Mitte No¬ die Parlamentarier, die Leiter der Ehrenloge das Haupt¬ Filmgeschick in cec besten vember 789 mit Tonfilm-Ein¬ der Filmstellen des Reichs thema b.ldeten und über die Händen liegt und daß man in richtungen versehen; davon dem klassischen Land der und der einzelnen Länder, ge¬ sich alle Parteien, von den nügt es nicht, zu registrieren, Sozialdemokraten bis zu den Rede, in der Heimat Ciceros, mit 2 Systemen: 741 Mock¬ heute nicht nur Wirte macht, daß alle großen Spitzenver¬ Deutschaationalen, unter- bände. der Reichsverband der tone und Vitaphone, sondern daß Taten dahinter¬ 28 Vitaphone allein, stehen, auf die nicht nur Deutschen Industrie, die Ge¬ Wer behaupten würde, daß Europa, sondern die ganze werkschaft der Angestellten, altes bis ins Letzte hinein ge¬ 8 Movictonc allein, Welt achten mul, weil sie der Industrie- und Handeistag klappt hätte, sagte die Un¬ 12 Kinos haben von diesen wesentlich mitiestimmcnd und selbstverständlich die wahrheit. aber es kommt bei unabhängige Systeme einge¬ sein werden in der prakti¬ Handelskammer ihre Spitzen derartigen Veranstaltungen ja baut. schen Filmgeschichte der entsandt hatten? schließlich auf die große Linie nächsten Jahre. Endlos die Liste der Namen an, und die bedeutete un- New Yorker Presse streitbar einen vollen Erfolg, und doch noch mehl vollstän¬ über „Welikriee" Die Delegierten dig. Man sah den Direktor einen repräsentativen Sieg des haben getagt Milos vom Internationalen deutschen Films. Sämtliche führenden Mor- Variete - Direktoren -Verband, Was tut's, daß der Präsident genzeitungen besprechen Ufa- Welterschütternde Dinge sah die Leiter der Reichs- des Reichsverbandes deut¬ Kriegsfilm, an erster Stelle sind diesmal wenigstens en rundfunkgesellschaft und den scher Lichtspiclthcaterbesitzer American und World unter¬ communiqne von der Delegier¬ Direktor Knöpike von der einen Nußknacker und eine streichen, daß Ufa ihre Auf¬ tenversammlung des Reichs¬ Berliner Funkstunde, sprach Zuckerzange gewann. Wer gabe löste. Times und Herald verbandes nicht berichtet mit Chefredakteur Richter zerbricht sich den Kopi dar¬ können trotz Kritik nicht da¬ worden. Man wi.l Mitglieds¬ vom Reichsverband der Deut¬ über, was ein unverheirateter ran vorbei, daß Film Kampf karten einführen, aber nur in schen Presse, begrüßte Oscar Journalist mit drei Käsemes¬ Mittelmächte realistischer den Unterverbänden, an den Messter als Altmeister der sern tut, die er auf fünf Lose Weise wiedergibt. Kriegsfilm Kassen der Vere-nsmitglieder deutschen Kinematographie erhielt. findet ganz zweifellos Haupt¬ eine Plakette anbringen. beachtung in Filmbesprechui - und Filmstars in solchen Men¬ Genügt es nicht festzustel¬ Mit dem Bestellschein ist gen hiesiger Tagespresse. Film gen, daß sogar die Tageszei¬ len, daß um sechs Uhr noch man immer noch nicht zufrie¬ tungen — im wahren Sinne ist sicherlich einer der Haupt¬ den, will itn aber trotzdem prominente Vertreter der In¬ erfolge diesjährigen Filmsaison des Wortes — spaltenlang die dustrie seßhaft waren und daß auch möglichst auf die Ver¬ Namen aufzähltcn an Broadway. leihanstalten ausdehnen, die man selbst dann noch nicht Das erste repräsentative nicht dem Zentralverband an¬ nach Hause ging, sondern in Mitgliederverwunm- Fest der „Spio" war ein vol¬ den Klub „Bühne und Film", gehören. lung des Rhein.-West¬ ler Erfolg. Nie sah man eine um dem offiziellen Teil die Die Verhandlungen über den solche Fülle von repräsenta¬ fälischen Verbandes Reichsmusikertarif schweben Fidelitas folgen zu lassen. noch, aber der Reichsverband tiven Persönlichkeiten, selten Ein Herr, der sonst viel mit Am Mittwoch, dem 5. De¬ hat bereits jetzt den Ein¬ vorher hatten sieb die Film¬ dem Film zu tun hat, meinte zember 1928. findet vormittag druck, daß man in dem zu¬ stars so schön aufgeputzt und um halb sieben Uhr in der um 1054 Uhr eine wichtige Mitgliederversammlung der ständigen Ministerium ein¬ noch nie war es in den Logen, Früh „auf Wiederhören im „Rheinisch-Westfälischen" in sieh!, daß die Verhältnisse in die im Parkett und auf dem nächsten Jahr im Zoo“, worauf den Bezirken mehr berück¬ Rang fast durchweg von der den Gesellschaftsräumen der eine Dame schlagfertig er¬ Salvator A. G. in Düsseldorf sichtigt werden müssen. Industrie belegt waren, so widerte: „Auf Wiedertanzen, lustig. statt. Außer der Berichterslat¬ Endgültige Beschlüsse ;n der aber bitte im Frack", denn tung über die Ende dieser Gema-Angeiegenheit werden Und dabei spielte die An¬ diesmal stand der Frackzwang Woche stattfindende Delegier- zurückgestcilt. bis die Protest- gelegenheit stark ins Film¬ zwar auf der Karte, aber hier tensitzung des Reichsverbandes vcTsammlung am 7. Dezember politische hinüber. Damit ist und da wagte sich doch noch in Berlin sieht die Tagesord¬ in ihren Auswirkungen über¬ nicht die russisch - amerika¬ schüchtern ein Smoking her¬ nung folgende Punkte vor: sehen werden kann. nische Allianz gemeint, die vor, einer der kleinen Schön¬ 1. Genehmigung kleinerer Die Herren Tedrahn, Dr. frühmorgens gegen sechs von heitsfehler, die im nächsten Abänderungen der Stcrbc- Rosner, Haufe. Dr. Licht, Joe Friedmann und Zöhrer Jahr sicher verschwinden. kassensatzungen. (Diese Ab¬ Pauly, Meißner, Sensburg, änderungen sind von dem Kienzle, Heynold, Mecklinger, Reichsaufsichtsamt für Privat¬ Matter und Nickel führen eine versicherungen vorgeschric- Reihe von Fällen an, in denen Neueröffnung in Uerdingen versucht wird, das Fünf- oder ben.) Sechsfache der bisher gezahl¬ Die „Schauburg", mit 625 Notenzimmer, Garderoben für 2. Bericht über die Eintritts¬ ten Abgaben zu erlangen. Sitzplätzen, wurde am 1. De¬ die Musiker und Künstler mit preisverhandlungen — Liefe- Selbstverständlich wird man zember in Ürdingen eröffnet. Waschgelegenheiten fehlen rungssperr beseht üsse. sich mit allen Mitteln gegen Erbauer ist der Düsseldorfer nicht. Gut temperierte und 3. Bericht über die Delegier¬ derartige Zumutungen wehren. Architekt Oscar Rosendahl. trockene Frischluft wird dem tenversammlung des Rcichs- Demgegenüber wurde das Ent¬ Beim Eintritt in den Theater- Theater ständig durch eine verbandes. gegenkommen der G. d. T. be¬ raum fällt sofort die Bühne moderne Anlage zngeführt. 4. Reichsmusikertarif. grüßt, die anscheinend bereit ins Auge; ungewöhnlich groß Zur Eröffnungsvorstellung 5. Gema — Tonsetzerver¬ ist. für eine vernünftige Re¬ ist daher auch die Bildfläche. waren die Vertreter der Be¬ band. gelung der Tantiemenfrage Der Theaterraum erscheint hörden erschienen, unter denen 6. Stand der Lustbarkeits* einzu treten. rund; durch Verwendung von sich auch der Ürdinger Bür¬ stcuerverhandlungen. Man faßt dann noch eine Farbtönungen in Rot, Rosa germeister befand. Als Haupt¬ selbstverständliche und ei¬ 7. Gesellschaftsreisen. gentlich überflüssige Resolu¬ und Orange hat er Vornehm¬ film lief „Marquis d’Eon". 8. Reichsunfallverhütun^s* tion, in der zum Ausdruck ge¬ heit und Wärme bekommen. Ein gemütliches Zusammensein bracht wird, daß das deutsche Für das Orchester ist ein ver¬ mit Vertretern der Behörden 9. Verschärfte polizeilich* Lichtspielgewerbe absolut un¬ senkter, großer Orchesterraum und der Presse fand nach¬ Bestimmungen über Stehpl»*** politisch sei. geschaffen worden. Stimm- und her statt in Lichtspielhäusern. Mikosch rückt Der Kampf Der Fürst der ein Abenteurer ums Maiierhorn Fabrikat: Phönix-Film Fabrikat: Mrtr.-Goldw.-Maycr Verleih: Derussa Verleih: Parufamet Regie: Roll Randolf Regie: John S. Robertson Hauptrollen: Szöreghi, Pole¬ Fabrikat: Homfilm Verleih: Bezirksvcrlcihc Hauptrollen: Novarro, Mar- china, Rommcr celine Day, Manuskript: Dr. Arnold Fank Lange: 2615 m, 7 Akle Länge: 1989 m. 7 Akte Uraufführung: Phöebus-Palast Regie: Mario Bonnard u. Nuntio Malasomma Uraufführung: Universum Kamera: Sepp Allgaicr und Willy Winterstein Länge: 2692 Meter, 6 Akte Dieser Sehwank ist eine Uraufführung: Ufa-Palast Auf der Suche nach einem mehr als handfeste Sache. Filmstoff für Ramon Novarro Von Kunst oder auch nur verfiel man auf eine Aben¬ dem Bestreben, einigermaßen Die Serie der großen, wundervollen, prächtigen, überraschend teurergeschichte mit wilden Niveau zu halten, ist kaum et¬ schönen Bergfilme ist um ein weiteres Opus vermehrt. Piraten, einem jungen Edel¬ was zu bemerken. Dr. Arnold Fanck, der Mann, der uns den heiligen Berg mann, den der König von Spa¬ Aber, cs wird mächtig ge¬ schenkte, und dem wir das Wunder des Schneeschuhs verdan¬ nien einer bedrängten Adch- lacht, und es wird auch bei ken, hat uns auch diesen Film geschenkt. familie auf Cuba zu Hilfe den Aufführungen draußen im schickt, und einer edlen, schö¬ Allerdings ist er diesmal nur der Verfasser des Buches, wäh¬ Reich ein riesiger Lacherfolg nen, sittigen jungen Dame, d e rend Mario Bonnard und Nuntio Malasamma Regie geführt werden. von dem jungen Helden ge¬ Die Herren Dr. Alficri und rettet wird, auf daß sie nicht Dr. C. Pop haben da drasti¬ Der Schauplatz der Handlung ist jener große gewaltige Berg, den geschniegelten Don Bal¬ sche Situationen zusammenge¬ dessen Ersteigung auch für geübte Alpinisten keine Kleinig¬ thasar, der ein gar wenig zimmert, haben den Kuckuck keit ist. sympathischer Barsche ist, nach irgendwelchen künstleri¬ Im Film wird die Geschichte so erzählt, als ob das Wagnis ehelichen muß. schen Gesetzen gefragt, und es zunächst überhaupt nicht gelingen *olL ist nun zu sehen, daß sie mit Dieser Stoff ist gar naiv ihrer Absicht, einen ■ Publi¬ Luis Trenkel, der routinierte und erfolgreiche Bergsteiger, zu einem Film verarbeitet. spielt die Hauptrolle, mit ihm kämpft Peter Voß um den Sieg, kumsfilm fertig zu bringen, zu- Es gibt schöne Landscbafts- das Matterborn als erster bestiegen zu haben, von alten Kämpen rcchtgekommen sind. aufnahmen an der Meeres¬ des alpinistischen Steigcns sicht man noch Hannes Schneider, Die Sache spielt in dem küste, gute und bewegte Bil¬ während Marcclla Albani die weibliche Hauptrolle übernahm. Ungarn der Vorkriegszeit. Der der von Piratenkämpfen, aber Herr Fabrikant Mikosch Dieser Star, den man in der letzten Zeit wenig gesehen die ganze Sache läßt den Zu¬ Braun soll zur Reservistcn- hat, sieht ausgezeichnet aus. Er paßt sich in den italienischen schauer kalt und kommt ihm ubung cinrückcn. Nach der Rahmen stilgerecht ein, und seine Kunst trägt stark zum Er¬ stellenweise etwas lächerlich Autoren uncrforschlichcm Rat¬ folg bei. schluß ist C9 ihm früher Es ist klar, daß entscheidend für die außerordentlich günstige Ramon Novarro ist frisch gelungen, zu derlei unbelieb¬ Aufnahme bei der Uraufführung die Landschaft an sich war. ten Dingen immer einen Stell- und temperamentvoll, einige Diese gigantischen Massen, dieser ewige Schnee, diese herr¬ ' ertreter zu schicken. Weil Einlagen im Stile von Doug¬ lichen Bilder von Wolken geben ein Relici, auf dem die stark dies nun diesmal nicht tunlich las Fairbanks erledigt er ge¬ überragenden und überraschenden Leistungen der Menschen sieb ist, ergeben sich die tollsten wandt, schade drum, daß ihm Verwicklungen. doppelt plast.sch und doppelt mächtig abheben. nicht ein interessanteres Ma¬ Der Herr Fabrikant erregt Dazu kommt, daß man diesmal eine wirkliche Handlung zur nuskript mehr Gelegenheit als Reservist überall unlieb¬ Grundlage gemacht hat. Es handelt sich um ein Spiel von zur Entfaltung gibt. Liebe, Zuneigung und Eifersacht, um das Schicksal zweier sames Aufsehen, natürlich Die schöne Serafina, die Menschenkinder, die von einem dritten auseinandergebracht kommt er als Bursche zu dem Dame, die aus den Klauen des werden sollen. Oberleutnant, der seine — bösen Don Balthasar befreit Mikoschs — Tochter heiraten Es fehlen nicht starke dramatische Spannungen, sogar in werden muß, wird von Mar- will. Mikosch hat. zur Ab¬ doppelter Beziehung; denn cs sind einmal der Wirt des kleinen celline Day, deren Begabung wechslung gegen früher, wäh¬ Berggasthauses und seine Frau, die das Mitgefühl des Be¬ sicher weiter reicht als diese rend seiner Dienstzeit einen schauers erregen, und es sind dann die Männer, die den Kampf Rolle, ansprechend gegeben. bürgerlichen Vertreter, der ihn ums Matterhorn aufnehmen, und die ihn schließlich siegreich Roy d'Arcis ist e'o Bösewicht würdig vertritt — besonders beenden, der eine von der Schweiz, der andere von Italien aus. im Stile alten Theaters. bei der feschen Mizzi. Unerhört gut die Photographien, für die Sepp Algaicr und Rolf Randolf hat unbeküm¬ Die Bühnenschau im Univer¬ Willy Winterstein verantwortlich zeichnen. mert eine derbe Regie geführt, sum, die dem Film folgte ** geht oft hart an die Gren¬ Es ist überflüssig, in einem Fachblatt im einzelnen aufzu¬ (eine kluge Tbeaterleitung) ge¬ zen des guten Geschmack» — zeigen, welch unerhörte Aufgaben hier der Kamera gestellt fiel dem Publikum sehr. aber, es wird eben gelacht, waren. Unter beinahe unbeschreiblichen Schwierigkeiten wurde Der Drahtseilkünstler Togan und zwar kräftig gelacht. in mehr als 1000 Meter mit Objektiv und Tclobjekliv ge¬ bringt seine Darbietungen in J. v. Szöreghy als Mikosch arbeitet. Es wurde eine Brillanz auch bet den Nachtaufnahmen moderner gefälliger Art und batte einen Hauptanteil andern erzielt, die in der letzten Zeit kaum ein Gegenbeispiel hat. Die verblüfft durch seine außer¬ Erfolg, er mußte sich bei der Aufnahmen im Schnee und im Nebel sind Kabinettstücke, so ordentliche Sicherheit. Dio Uraufführung oft für den Bei¬ daß ganz klar ist, daß der Hauptanleil an dem Welterfolg, Tänzerin Genera, die mit ihm fall bedanken. den auch dieser Film haben wird, den Optikern — und viel¬ arbeitet, ist mehr als eine Lustig und munter Claire leicht auch den anderen Technikern — zuzuschrcibcn ist. Füllnummcr. Rommer, Georg Alexander, Elisabeth Pinajeff. Gute Char¬ Bei der Premiere im Ufapalast war das Publikum begeistert. Herrlich, die 4 Runaw-ays, gen: Josefine Dore, Peuckert, Alle Mitwirkenden mußten sich immer wieder dem Publikum die Lachstürme und jubelnden •funckermann. zeigen. Beifall hervorriefen.

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22. Jahrgang Berlin, den 6. Dezember 1928 Nummer 119* Offensive des Tonfilms

Sven Gadc, ein Name von mäßig über fünftausend Kinos gutem Klang, hat in den letz¬ „Welf krieg" verfügen, die aber zum grö߬ ten Tagen in Berlin mehrfach in New York ausverkauft ten Teil nur halbe Wochen über den Tonfilm in Amerika oder Tage spielen, und die Der Wcltkricgsfilm der Ufa, der jetzt in New York gesprochen, und zwar einmal auch aus anderen Gründen am Broadway in den regelmäßigen Spclplan aufgenom¬ vor Fabrikanten. Verleihern, zumindest zu vier Fünftel Schauspielern im Klub „Büh¬ men ist, hat jeden Tag ausverkaufte Häuser. Die Leute nicht in der Lage sind, sich ne und Film", während der¬ drängen sich vor dem Rialto schon lange vor Beginn, die teuere Tonfilmapparatur selbe Vortrag das zweitemal und man hört aus maßgebenden New-Yorker Filra- ohne weiteres zu leisten. sich an die deutschen Film¬ kreisen, daß cs ausgerechnet der Weitkriegsfilm ist, der als cinz gcr Film augenblicklich am Broadway Geld In Amerika kostet, nach autoren wandte Sven Gadc. die Einrichtung Es ist klar, daß Gade, der Das Theater ist mit den deutschen Farben und mit eines Theaters für Tonfilme von Hollywood kommt, ein den Bildern deutscher Kriegsführer geschmückt. zwanzigtausend Dollar. Selbst, begeisterter Anhänger .des tö¬ Gleichseitig läuft ein amtliches englisches Bild aus wenn sie in Deutschland um nenden Bildes ist und daß dem großen Völkerringen, aber die Presse findet das 75 Prozent billiger sein sollte er unter dem Eindruck der deutsche Erzeugnis viel besser, und auch das Publikum als in Amerika, sind das Sum¬ großen Umwälzung in Ameri¬ scheint cem Ufa-Erzeugnis entschieden den Vorzug zu men, die lür die meisten deut¬ ka, in den „Talkis". die einzige schen Lichtspielhäuser nicht in Zukunft sieht Es ist interessant, daß es. besonders am Schluß, wenn Frage kommen und die an¬ Er beschreibt in seinem flindenburg erscheint, großen, einstimmigen, starken dererseits, selbst wenn das Vortrag den tiefen Eindruck Beifall giat. Kapital vorhanden ist, nicht einer Szene, die unseren Bckann lieh ist gleichzeitig auch der Ufa-Film „Heim¬ ohne weiteres angelegt wer¬ Reichspräsidenten beim Sta- kehr" in New York bekannt geworden. Beide Filme den können, weil die Verzin¬ pcllauf zeigt, er verweist aut zusammen haben unstreitig nach Ansicht aller Fach- und sung wahrscheinlich nicht auf¬ die berühmte Rede von Publikumskreisc das Prestige der Ufa in Amerika voll¬ zubringen ist. Bcrnard Shaw, gibt aber spä¬ ständig wiederhcrgcstellt. Diese Frage der besseren ter zu, daß das eigentliche Es wird mehrfach in den großen Blättern unterstrichen, Rentabilität des Kinos wird sprechende Filmspiel noch in daß diese glänzenden positiven Leistungen am besten allerdings durch den Tonfilm den Kinderschuhen steckt. beweisen, daß die Reorganisation der Ufa glänzend besonders akut. Es ist klar, Es geht aus dem ausgezeich¬ gelungen sei, und daß sic wieder unstreitig an der daß man an dieser neuen neten Referat, rein fachmän¬ Spitze der europäischen Filmfabrikation marschiert. Außcrungsform des Films nisch gesehen, eines mit aller nicht achtlos vorübergehen Deutlichkeit hervor, daß näm¬ kann, aber cs ist ebenso deut¬ lich vom internationalen Film¬ tisch gedacht — die notwen¬ daß die wichtigste Frage bei lich, daß bei der begrenzten standpunkt aus vorläufig er¬ dige Folge sein müsse. uns die der Apparatur ist. Ausnutzungslähigkeit des tö¬ hebliche Schwierigkeiten be¬ Gegen diese Auffassung, die Es muß zunächst einmal ein nenden Bildes die Leihpreirc stehen, weil man eben anscheinend von einem Teil Weg gefunden werden, der es für den Film sich erheblich „Sprache" nur für ein Land der künstlerischen Kreise des ermöglicht, mit ein- und der¬ steigern werden, was wie¬ drehen kann, und daß ganz er¬ deutschen Films, die den Vor¬ selben Apparatur die wichtig¬ derum zur Folge haben wird, hebliche besondere Kosten trag hörten, stark geteilt sten deutschen und ausländi¬ daß die Eintrittspreispolitik entstehen, wenn man etwa wird, muß man sich schon schen Systeme vorzuführen. zwingend einer Revision un¬ einen durchgehenden Sprech¬ deshalb in der Hauptsache Diese Notwendigkeit ergibt terzogen w erden muß. film in deutscher, englischer wenden, damit nicht falsche sich zwangsläufig, wenn man Das, was hier heute angedeu- und französischer Sprache fa¬ Illusionen erweckt werden, bedenkt, daß Deutschland, im let ist, sind ZukunftsproMeme brizieren wollte nicht gerade die intellektuel¬ Gegensatz zu Amerika, nie in von morgen — nicht von über¬ Gade sagt sehr richtig, daß len Kreise des Films beginnen der Lage ist, seinen Filmbe¬ morgen —. sie sind also schon cs eigentlich ein schlechter sich für Probleme cinzusetzen. darf ganz aus eigener Kraft zu ziemlich aktuell geworden, und Witz sei, wenn maßgebende die — wenigstens beut und decken, und ferner aus der es wäre wichtig und richtig, Hollywoodei Kreise sich ein- morgen, in der nächsten und bekannten Tatsache, daß wir wenn sich die Thcaterbcsitzci reden, daß man den Tonfilm übernächsten Spielzeit — ein¬ in Europa heute, wenigstens klar darüber würden, daß der universell mit Esperanto ver¬ fach katastrophal wirken bei den großen und ma߬ Tonfilm und die tönende breiten könnte. müßten gebenden Firmen, mit dem Er glaubt, daß in Zukunft, Wir wollen hier nicht vom euro^SUchen Geschäft rech- Wochenschau nicht nur Ange¬ eben durch die Verbindung von Geschmack des Publikums legenheiten der Fabrikanten Wort, Musik und Bild die In- sprechen und wollen nicht un¬ Amerika hat immerhin, wie und Verleiher sind, sondern tcrnationalität des Films auf- tersuchen, inwieweit der Ton¬ I- hinlänglich bekannt ist, daß sie selbst ernsthaft über¬ höre und daß eine Umstel¬ film in größerem Umfang füm/ehn- bis achtzehn* end legen müssen, wie sie sich lung auf den nationalen Film überhaupt dem deutschen Lichtsp. ’käuser. Das ergibt finanzieP rüsten für die Zeit, •— das Wort „national“ natür¬ Publikum liegt, sondern wir ganz andere Möglichkeiten als wo der Tonfilm Aufnahm.- in lich geographisch und unpoli¬ wollen nur darauf hinweisen, bei uns, die wir zwar zahlen¬ den Spielplan fordert. Die Filmautoren Uiaufführung des National Films „Unter der Laterne' wählen Unsere letzten Erfolge^ persönlich anwesend Der Film Der Verband tcr Filmauto¬ iief im „Emelka - Palast", ren hat in seiner .etzten Gene¬ „Passage-" und „Waterloo- ralversammlung seinen Vor¬ Theater" und wurde ein vol¬ stand bedeutend erweitert ler Erfolg. Er mußte das n it Rücksicht Die .Wahl der Schaukur.- auf die Zugehörigkeit zur Das Kind königin" wurde ein großer Er¬ „Dacho“ tun, lie'J sich aber folg. Von den 4000 Bewerbe¬ auch von dem G-danken lei¬ rinnen konnten 60 in die engere ten, daß man in Zukunft eine des Anderen Wahl gezogen werden. Die stärkere Aktivität entwickeln Entscheidung fällt am zweiten wolle. Dr. Schirokaucr der mit Anna Sten Weihnachlsfeicrtage. — Ham¬ eigentlich schon bisher als burg hat jetzt seinen ..Schau¬ zweiter Vorstand den Verband burg Fox" von Felix Traugott geleitet hatte, wurde zum * und Franz Straßmann. Der Ersten Vorsitzenden gewählt. Refrain lautet: „Kinder, seid Sein Stellvertreter ist Dr. vernünftig, laßt die Frau Klaren Im übrigen setzt sich durch, denn sie will noch ir. der Vorstand zusammen aus Mikosch rückt ein die Schauburg". Die „Schau¬ Bela Balasz. Hans Brennert, burg, Wandsbek" wird Anfang Wolfgang Geiger. Heinz Gold¬ * 1929 eröffnet. Es ist die sech¬ berg. Erich Klapper Ruth ste Schauburg des Konzern* Goetz, Herbert Juttke, Armin Das Sekretariat des nord¬ Petersen, Alfred Rosentlial. deutschen Verbandes teilt mil. Martha Maria Langen und Das Haus daß die Einlrittspreisfra.e Walter Wassermann. Man runmehr in sämtlichen Bezir¬ hörte einen Vortrag des ken eine befriedigende Lösung Rcichstagsabgeordneten Ernst ohne Männer gefunden hat. Lcmmcr der ein eingehendes Referat über den Gewerk¬ schaftsbund und über den Neu - Eröffnungen Gewerkschaftsring hielt Er Lauter. setzte die Unterschiede zwi¬ Der sächsische Ort Lauter schen dieser politisch neutra¬ Unsere kommenden wird schon in wenigen Wochen len Gewerkschaft und denje¬ ein neues Lichtspielhaus er¬ nigen Organisationen ausein¬ Uraufführungen: halten, das von Herrn Emil ander die auf dem rechten Weiß, einem für die Branche und linken Flügel stehen. „neuen Mann”, in der Bahn- Die Versammlung beschloß liofstraße erbaut wird Der den Vorstand zu ermächtigen, Erbauer will ein Theater ganz den Beitritt des Verbandes Hotelgeheimnisse modernen Charakters schaffen Deutscher Filmautoren zu Der Bau des etwa 350-4 0 einer der beiden Organisatio¬ Personen fassenden Hauses i-t nen zu vollziehen. Der end¬ in vollem Gange Herr Wci'i gültige Entschluß wurde dem Eine Kriminalkomödie mit will das Thealer noch in die¬ Vorstand überlassen. sem Jahre eröffnen. Die Lie¬ Man hörte dann noch ein ferung der gesamten techni¬ Referat Sven Gades über den Magda Sonja schen Einrichtung wurde der Tonfilm und Hollywood, mit Firma Nitzscbe. Leipzig, über- dem sich der Leitartikel in der heutigen Nummer bereits Regie: Friedrich Feher beschäftigt. Neusalz-Oder. In Neusalz a. d. Oder (Schle¬ Hamburger Notizbuch * sien) wurde ein neues Licht¬ spielhaus, die „Florian-Licht¬ Die Direktion der „Harmo¬ spiele", der Öffentlichkeit nie Lichtspiele" lud in der vergangenen Woche zu einer übergeben. Pressebesichtigung ein. An Gefangene Die „Florian - Lichtspiele * Stelle der alten Harmonie ist präsentieren sich als ein net¬ ein sehr schöner Neubau mit tes. anheimelndes Lichtspiel¬ einer mächtigen Tiefendimen¬ theater und enthalten 300 sion nach den Entwürfen des des Meeres Sitzplätze. Der geräumig« Architekten Jobs. Ohrt er¬ rhcatersaal ist in lebendig«» standen. — Das Haus hat ein Farben gehalten, und die teil¬ Fassungsvermögen für 1600 weise rot gepolsterte Bestuh¬ Personen. — Vom Foyer zweigt Ein Goswoenkino-FilmderSowkino lung lügt sich geschmackvill ein Wandelgang ab, der als in das Gesamtbild ein. Das Rundgang um den Zuschauer¬ Lichtspieltheater wurde mit raum führt. Der Zuschauer- dem Emelka-Grcßfilm Der raum ist in den Farben rosa Spion der Pompadour' er¬ bis rot gehalten. Der Raum öffnet. Herr Walter Hicrse. ist zwölf Meter hoch. Die Be¬ der Leiter der Ula-Hande!s- leuchtung ist indirekt. — Im gesellschalt m. b. H., Breslau, Zwischenstock befindet sich ein DERUSSA hieß die Erschienenen in einer Rauchzimmer mit Erfrischungs¬ BERLIN SW.48. Ansprache willkommen und raum. Die Heizungs- und Enl- ging dann besonders auf d|* lüflungsanlagen sind vorbild¬ Friedrichslrasse S Erfolge der Filmindustrie '» lich. — Lissi Arna war zur den letzten Jahren ein. Der Das Haus ohne Männer Der Präsident Herzensphot ogr a p h Fabrikat: Olympia-Film Verleih: Derussa Fabrikat: Grccnbaum-Film Uraufführung: Alhambra Fabrikat: Dciu der Universal Verleih : Dcfinu Verleih: Deutsche Universal Regie: Max Rcichmann Regie: G. Righclli Irgendwo ist die Idee schon nett. Man erkennt sic in \a Hauptrollen: Harry LicdtKc. Hauptrollen: Iwan Mosjoukin einmal dagewesen, und wenn ersten Szenen überhaupt nicht La Jana. Bin) Länge: 2444 m, 7 Akte man genauer nachdenkt, sogar wieder und stell, dann mit Länge: 2716 m. 8 Akt. Uraufführung: Primus-Palast schon ein paarmal, aber schon Genugtuung fest, daß sie all¬ Uraufführung: U.T.Kurfürstcnd irgendein alter Lateiner hat mählich zu einer anderen Art behauptet, daß Abwechslung von Darstellung übergeht, die Diesmal kommt Iwan Mos¬ ergötzlich ist, und daß das sie wahrscheinlich bald wie¬ Der Film wird vom Nam.’s joukin, dem man wieder eine Publikum manchmal mehr auf der zu der alten Publikums¬ Harry Licdtkes getragen und Paraderollc geschrieben hat, die Titel als auf die Handlung beliebtheit führt, was für den damit auch wohl das Geschäft mit einem Spitzbart wie im gibt. Theaterbesitzer gleichbedeu¬ machen, obgleich dieser Ab¬ ..Kurier des Zaren". Aber So geschieht cs auch, we¬ tend mit einem guten Ossi- gott der Frauen dazu verur¬ sonst erinnert er wenig an die nigstens bei der Uraufführung Geschäft ist. teilt ist, eine Rolle zu spielen einstige Glanzleistung, in der in Berlin. Man amüsiert sich Livio Pavanelli spielt den die ihn neben den weiblichen er alles Feuer seiner Darstcl- schließlich bei der Geschichte Liebhaber, spielt ihn, so gut Star stellt Man ist dis von lungskunst aufglühen ließ Als der fünf jungen Damen, die das die Handlung zuläßt, Harry nicht gewöhnt und kann Präsident findet man ihn ein¬ alle beschlossen haben, ohne genau so wie Rolf Randolf al. daher nur bemerken, daß er, gangs als einen jener Müßig¬ Mann durchs Leben zu geben Regisseur alles macht, was wie immer, gute Figur macht, gänger, wie sic in südamerika¬ und auf Liebe zu verzichten. man von ihm verlangen kann darstellerisch dagegen kaum nischen Republiken an Kaffcc- Allerdings hält dieser feier¬ Unterstützt wird der Regie aus sich herausgeht. Aber was haustischen sitzen. Domino liche Vorsatz nur höchstens seur durch den Textdichter will man: wenn Harry die be¬ spielen und in Politik machen. zwei Akte an, denn dann ver¬ Max Ehrlich und durch die rühmten Grübchen zeig', Als es nun der Zufall will, daß liebt sich die Anführerin des zwar nicht allzu originelle schmelzen im Parkett d:.- er zu einem anständigen An¬ männerlose a Hauses, und eine aber anständige Musik Puu. Frauenherzen. Sie werden zug kommt, erwacht in ihm andere, dis eigentlich schon Dessaus aber von dem Manuskript politischer Ehrgeiz und — mit verlobt ist, versöhnt sich wie¬ Auf der Bühne tanzen Curt autor Curt J. Braun (von dem hinreißender Rednergabe ge¬ der mit d:m Freund ihres Fuß und Irene Armbrus man neuerdings nie weiß, ob segnet — stürzt er sich kopf¬ eine hübsche Einleitung, die er bei seiner Schnellarbcit über in ein politisches Aben¬ Ossi Oswalda spielt recht ebenso Beifall fand wie der Film nicht doch die einzelnen Akte teuer, das ihn schließlich an verschiedener Filme verwech¬ die Spitze des Landes trägt selt hat) mit der Mahnung und ihm die Hand einer schö¬ entlassen, das Leben am nen Frau einbringt. Der Ori¬ Hell in Fraucnsee häuslichen Herd zur Wintcr- ginalstoff ist eine nicht unubic und Sommerzeit zu schätzen Satire aut die Revolutionen in und nicht etwa Sehnsucht gewissen lateinamerikanischen Fabrikat: Terra nach dem großen Leben zu Staaten. Im Film mußte die¬ Verleih: Terra haben, weil sonst alles seht i ser Umstand ius guten Grün¬ Uraufführung: Mozartsaal geht. Man verliert in Pari« den gedämpft werden, so daß leicht die Ehrbarkeit und noch statt der Satire eine Handlung Das Manuskript zu dem auch die Frauen um Hell wei¬ obendrein den Bräutigam und entsteht, der man schon ein Film hat Curt J. Braun gc- sen keine Versuche zu Charak¬ muß sich schließlich mit schä¬ paarmal im Film begegnet ist. st hrieben. teristik auf. So ist das Wech¬ bigem Ersatz zufrieden geben Wenn der Film trotzdem gut Es ist ein übliches Spiel ge¬ selspiel zwischen Hell, Ma-, Manuskript und Regie können cinschlug, so lag das vor allem worden, das 'n Erfindung und der alternden Schauspielerin sich gar nicht genug tun. an der Regie Gennaro Ri- Entwicklung nichts Originelles Kamilla Bojan und deren dem breitesten Publikumsgc- ghellis, dessen Sorgfalt wieder bietet und kaum einen Roman Tochter Puck ohne Farbe. schmack entgegenzukommen ebenso bemerkenswert ist wie ' als Vorlage gebraucht hätte. Jaap Speyer hat die Arbeit, zumal Max Reichmann, der sein Reichtum an hübschen Es ist manches Unterhalt¬ die er offenbar in einiger Hast im Tschechowafilm soeben be¬ l infällcn und seine Sicherheit same in dem Film, der aber erledigen mußte, routiniert ge¬ wiesen hat, welches Können in dcrFührung der Schauspieler. immer wieder schnell in die leistet, ohne aber der ihm vom in ihm steckt, meidet jeden Mosjoukin ist im ersten Schablone gerät; dieser Curl Manuskriptverfasser gegebe¬ originellen Einfall. Hoffen w ir. Teile sicherer als im zweiten, J. Braun hat sich nicht die nen Handlung mehr Farbe zu daß er in Zukunft auf die für den ihm die Ironie fehlt. Mühe genommen, die Hand¬ geben; gelegentliche Ansätze Inszenierung derart seichter Immerhin besitzt er Routine lung in das Lebendig-Filmische ertrinken schnell in der See. Motive verzichtet. genug, um sich behaupten zu umzusetzen. die eine schöne Landschaft Neben Harry Liedtke stellte können, zumal ihn sein Hu¬ So ist Hell eben ein gutge¬ bespült man La Jana und Betty Bird. mor auch in Szenen, die fil¬ wachsener, junger Mann, dem Hier bot sich dem Kamera¬ Die La Jana, deren Vornamen misch nicht ganz dicht sind, die Herzen der Frauen zu¬ mann Hameister die geschickt man nie erfahren wird, ist »icht verläßt. fliegen, weil er ein Meister¬ wahrgenommene Gelegenheit eine rassige Erscheinung mit Seine Partnerin Suzy Ver- schwimmer ist, der einen Re¬ zu hübschen Außenaufnahmen. geschmeidigem Körper und bc- »on hat man ebenfalls aus- kord aufzuweisen hat, und Bei den Atelieraufnahmen, lebtem Gesicht Aber sie ist drucksreichcr gesehen aber auch, weil er in dem Seebad, denen man den auf Sparsam¬ darstellerisch immer noch *** bleibt immer eine Augen- das hier gezeigt wird, offenbar keit bedachten Produktions¬ nicht weitergekommen und freude, zumal sie sicher in der das einzige richtige Manns¬ leiter anmerkt, sieht es mit den vermag ihre Rolle nicht zu er¬ gesellschaftlichen Gebärde ist. bild ist. Aufnahmen weniger gut aus. schöpfen. Betty Bird. die in Nicolai Malikoff, Luigi Ser- Eine junge Dame, May Lis- Die Darstellung: Der junge Wien einen Schönheitspreis vcnli, Heinrich Schroth, Iwa senhop, liebt den jungen Hell, Fred Död erlein macht als erhielt, paßte sich der Zu¬ Manja werden von der Regie der Ingenieur ist und den Schwimmer gute Figur, Mona rückhaltung ihrer Mitspieler zurückgehalten, um das Aus- sommerlichen Schwimmlehrer - Maris und Mia Pankau ganz ‘Pielen desStars nicht zu stören. posten nur angenommen hat, Schablone, Hilde Maroff als Unbeirrt um die Regieab- um das Ergebnis amerikani¬ Puck sich mit einem ihr ferner Dagegen zeichneten die •mhten spielt der Polizeihund scher Verhandlungen über eine liegenden Rollenfach gut ab¬ Chargenspieler Robert Gar- Greif seine Rolle. Und es ist von ihm gemachte wichtige findend. Eine Gestalt voll Le¬ risson, Raimondo van Riehl. v*elleicht kein Zufall, daß er Erfindung abzuwarten. ben der Baumeister Max Else Reval, Edith Meinert ihre am besten gefieL Sowohl die Figur Hells als Maximilians. Typen mit scharfen Strichen. DAS JUBILÄUMSGESCHAfl! HARRY LIEDTKE LIA EIBENSCHtTZ in dem Jubiläumsfilm der Aafa

* SCHREIBT: Stürmischer Hciterkcitscrlolg Der Erfolg war stürmisch, die Ovationen nahmen, besonders (B.Z. am Mittag) für Harry beängstigende For¬ men an (Film-Knricr) Selten gelingt ein Wurl o glücklich . . . Erfolg, der Die Regie Max Obals über sich ir. förmlichen Bcilalls- iedes Lob erhaben , . . star¬ orkanen entlud. ker Beifall (Deutsche Ztg.) (Lichtbildbühnc)

... ein Film der das ty¬ . . . richtige Jubitäumsstim- pische Exemplar einer kas- mung . . ein starker Erlo g senfüllenden Prodi klion dar¬ (Morgenpost) stellt. (8 Uhr Abendblatt)

* DER MODERNE CASANOVA Manuskript: Franz Hauch / Regie: Max Olial / Künstler. Olierieitg.r Rud. Mall her-Fein

PRIMUS-PALAST BERLIN 3. Woche prolongiert!

SCALA-THEATER STETTIN 2. Woche prolongiert!

LICHTSPIELE DES WESTENS, KÖLN 2. Woche prolongiert!

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V. T. RUNZEL, LEIPZIG 2. Woche prolongiert! ÜBERALL DER SENSATIONELLE PUBLIKUMSERFOLG!

i'. lür den AniciC-"■**, iruck nur unter Quellenangabe (»Uttel l.'nvcrlandte Einrcndun(cn werden nur lurSclUeeehickt! wenn Porto beit*!1 VerU( und Druck Au(u.t Scherl C. m. b. 11- Berlin SW 68, Sckerlhaua.

I.Q. FA RBENINDUSTRI E AKTIENGESELLSCHAFT BERLIN SO 3 6 GENERALVERTR. WALTER STREHLE g S BERLIN SW 48 / WILHELMSTRASSE 106 22. Jahrgang, Nr. 1192 Berlin, den 9. Dezember 1928 Zwei grofte Lusfspielerfolge

I icht-Bild-Bühne: B. Z. am Mittag: .. . . Am Schluß war Beifall . . .' Schmissig und eintal'sreich von Pointe zu Pointe, dafi die - .ith tau «gäbe : Lachsalven sich nur so ablüsen. .... Die Geschichte ist nidil ohne Humor und hat Ober ius Film-Kurier: wirksame Publikums-Pointen . . .* Es gab eine Fülle von Zwischenapplaus. Kinobesitzer werden Nene Berliner IZ-Ubr-Zeitung: gute Geschäfte machen. .... Es gab Beifall, der Publikumserfolg steht unbedingt Film-Edio : fest . .* Es wird kräftig gelacht Amüsant die Darstellung. Berliner Morgenzeitung : S-Uhr-Abendblatt: .... Rolf Randolf hat die Afl^«yyH_ Nummer 11'

Die Filme für Ihr Weihnachis- und Neujahrs-Geschäft:

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Seile 4 fUncmatogtflpi) Nummer 1192 Hinter Klostermauern

Nach dem Theaterstück von Ohorn „Die Brüder von Sankt Bernhard1

Regie: Franz Seitz In den Hauptrollen: Betty Bird, Anita Dorris, Dene Morel, Carl de Vogt, Dr. Männin?, Josef Eichheimer. Photographie: Franz Koch. Bauten: Ludwig Reiber

Produktion : Münchener Lichtspielkunst A. G.

URAUFFÜHRUNG: 10. Dezember MARMORHAUS

V E R L E DEUTSCHLAND BAYERISCHE FILMGESELLSCHAFT M. B. H. IM EMELKA-KONZERN 22. Jahrgang. Nr. 1192 1 BerBerlin. 9. Dezember 1928 ttttaio&n das Älteste VI IN'MCH BUTT «*>*

Erträgliche und unerträgliche Belastungen

. s scheint, als ob sich alle möglichen Stellen ver- Das neugegründete Kartell der Musikverbrauchcr. ober ' schworen hätten, eine Generaloffensive aut die dessen große Kundgebung am Freitag an anderer S'.elle Kassen der Filmindustrie zu unternehmen. Es sieht so berichtet wird, will da gern den Weg weisen. Man steht aus, als ob man sich den Film und alles, was damit zu- auf dem Standpunkt, daß die Belastung für den einzelnen -ammenhängt, nur als melkbare Kuh vurstellen könnte. geringer sein könnte und der Ertrag für die „Gema" höher, Die Forderungen der „Gema" gehen in einzelnen Fällen wenn man sich entschließen könnte, nach einem ein leit- neuerdings in das lichen System in ganz Unbegreifliche und Deutschland Unfaßbare. Gerade jetzt wird Man schlägt eine ein Fall aus Stallu- prozentuale Abgabe pönen bekannt, wo vom Musiketat der man von einem gesamten Musikver¬ Theater, das noch braucher vor. der nicht einmal zwei¬ ziemlich genau fest¬ hundertfünfzig zustellen ist. weil so¬ Plätze faßt und das wohl von den Kinos nächstens Sonntags als auch von den In¬ inmal ausverkauft habern der Konzert - ist, „nur" siebenhun- säle. von den Variete- lertfünfzig Mark pro und Kabarettdirckt • 'ahr verlangt. ren genaue stati¬ Gewiß, für die Ge¬ stische Erhebungen richte ist die Ent- veranstaltet sind, die cheidung im Klage- den Komplex klar falle sehr leicht, wenn und beinahe restlos man klar inacht, daß überblicken lassen. es doch schließlich nur zwei bis drei Die „Gema" aber Mark pro Tag seien. steigt nicht von dem Aber die ganze An¬ stolzen Roß herab, gelegenheit sieht auf das sie sich ge¬ volkswirtschaftlich setzt hat, will nicht anders aus, wenn man an denVerhandlungs- die Grundlagen be¬ tisch. obwohl sie trachtet, nach denen jetzt gerade alle Ur¬ die Beträge bemessen sache dazu hätte, weil sind, und wenn man ein Teil der Genos¬ vor allen Dingen ein¬ sen. unter Bezug¬ mal mit aller Deut¬ nahme auf das Kar¬ lichkeit den zustän¬ tei Igesetz. mit sofor¬ digen Rechtsinstan¬ tiger Wirkung ausge¬ zen klar macht, daß treten ist und eine augenblicklich der Reihe prominenter Film, weil er am Firmen ihre Kündi¬ leichtesten zu fassen gung zu dem zulässi¬ •st, dafür mitbluten gen Termin bereits soll, daß die Herren ausgesprochen hat. der „Gema" immer In einer Presse¬ noch nicht die Zeit besprechung der oder den Weg gefun¬ „Gema" sprach man den haben, die Musik¬ so schöne Worte von verbraucher Deutsch¬ „Verständigung . lands restlos zu er¬ und auch diejenigen lassen. Journalisten, die auf Seite 6 Nummer 1192

seiten der Musikverbraucher stehen, glaubten, daß nun Noch komplizierter wird die Angelegenheit, auch von bessere, vernünftigere Zeiten kämen. Arbeitnehmerstandpunkt aus. wenn man die Urlaubsfragi Man hat sich in dieser Hoffnung leider getäuscht, aber betrachtet. Da sollen unter Umständen Ferienzeiten bis zi die „Gema“ spiel. ein sehr gefährliches Spiel, wenn sie einundzwanzig Tagen gewährt werden, und zwar ver die Verhandlung«, -i mit der Begründung ablehnt, daß sie längert sich die Zahl der zu gewährenden Freizeit nacl den hauptsächlichen Teil der Verbrauchsmusik vertrete, der Länge des Arbeitsverhältnisses. während die G. d. T. Inhaberin von Rechten sei, die für Man kann es dem Theaterbesitzer nicht verdenken, wem die Verbraucher weniger in Frage kämen. er unter solchen Voraussetzungen sich ernsthaft überlegt Das mag zu einer Zeit, als noch Kollo, Hugo Hirsch. ob es überhaupt Zweck hat, einen Angestellten so lang, Simrock und die anderen —, „Gema"-Mitglieder waren, zu¬ im Dienst zu behalten, bis der Urlaub eine solche Höh. treffend gewesen sein, aber für diese Gruppe besteht doch erreicht, die für ihn unerträglich wird. Täten die Vertrete zunächst das Recht selbst Abgaben zu fordern, etwas was der Arbeitnehmer in teressen nicht besser, von vornhere < sie sicher genau s > tun werden wie die anderen Herr¬ ihre Wünsche nach dieser Richtung hin so zu beschränket) schaften, wenn der Austritt nach zwei Jahren ordnungsge¬ daß die Kirche im Dorf bleibt, besonders, wo diese Fraget mäß vollzogen ist. nur für kleiner und mittlere Un Es ist uns kein ternehmen aktue! Fall bekannt, daß werden, weil b» die „Gema" diese den großen zut Verringerung ihrer Teil sogar weit Rechte irgendwie gehendere Ur bekanntgegeben laubsrechte bc hat und daß sie reits Vorhände sich zu entspre¬ sind? chenden Nachläs¬ sen bereit fand. Das sind, w; Sie wird also im gesagt, nur zw. Falle des Obsie- Momente, die sie gens der ausge¬ beliebig vermcl schiedenen Genos¬ ren lassen un 1 sen sehen müssen, die anscheincn I wie sie mit ihnen auch auf die z< auseinander¬ ständigen Stelle: kommt und was im Arbeitsminist dafür verlangt rium einen g> • wird, daß sie jetzt wissen Eindrut < Rechte vertritt, die gemacht haben. - ihr gar nicht ge¬ daß eine genaue! hören. Nachprüfung d« r Im übrigen steht ganzen Mater -• auf seiten der inzwischen verai • Musikverbraucher laßt ist. auch eine Anzahl Dazu komi. t „Gema" - Mitglie¬ noch, daß man d e der, die mit dem Verteilungsmodus nicht zufrieden sind, Musiker auch berufsgenossenschaftlich erfassen will, ob¬ die vielleicht nicht mit Unrecht behaupten, daß gewisse wohl eigentlich gar nicht einzusehen ist, welche Gefährd ausländische Komponistengruppen verhältnismäßig hohe einem Kinomusiker besonders drohen. Der Projektion - Anteile erhalten, die ihnen lediglich deshalb zugebilligt apparat, die einzige besondere Gefahrenquelle, ist v<>n werden, weil man befürchtet, daß sie zu einem Konkur¬ den Musikern am weitesten entfernt, und die besondc c renzunternehmen gehen, das vielleicht mehr bieten könnte. Gefahr, die über dem Musiker hängt, ist nicht größer u.s Das ist nur eine Anzahl von Momenten, die die die, die über jedem Fußgänger im Zeichen des Verkeil s „Gema“-Frage immer noch unerquicklich, wenn nicht noch in den Großstadtstraßen schwebt. unerquicklicher als vorher machen. Diese Forderungen kommen in eine Zeit, wo gerade die Dazu kommt die Forderung der Kinomusiker selbst, über Musiker und die Musik zurückhaltender sein sollten, de n die augenblicklich aber noch verhandelt wird. die Frage des tönenden Films wird, wie wir schon am Im Prinzip ist man auf Kinoseite bereit, wenn wir richtig Donnerstag ausführten, immer aktueller. Dazu kommt informiert sind, eine Arbeitsgemeinschaft zu begründen, eine Reihe von Erfindungen neben dem eigentlichen Ton¬ weil ein Tarifvertrag für das ganze deutsche Reich wahr¬ film, die die Frage der mechanisierten Musik so stark m scheinlich praktisch nicht durchzuführen ist und immer den Vordergrund drängen, daß sich führende Kreise der wieder zu Differenzen führen muß. deutschen Theaterbesitzer bereits mit den Gedanken tragen, Wie wenig überlegt der Schlichter zuerst vorgegangen zumindest die neuen Wege einmal zu versuchen. ist, sei an einem einzigen Beispiel gezeigt. Es ist hier schon so oft auseinandergesetzt, daß die Wir beschäftigen in den deutschen Kinos rund zwei¬ deutsche Lichtspielkunst noch ungeahnte Entwicklungen tausend Musiker, das heißt in den täglich spielenden hat, daß sie in vervielfachter Form Arbeit und Unterhalt Theatern, die ja für einen Tarif überhaupt nur in Frage geben kann, wenn sie sich frei entwickelt, wenn sie zum kommen. Diesen Musikern soll jede Woche ein freier großzügigen Aufbau kommt, der bis jetzt im entscheiden¬ Tag gewährt werden, und zwar abwechselnd in den ersten den Augenblick immer noch gelähmt wurde durch all« vier Tagen der Woche. möglichen und unmöglichen Belastungen und Gesetze. Dazu brauchte man täglich in Deutschland fünfhundert Film ist zu einem großen Teil Kultur, und Kulturgüter Ersatzmusiker, und zwar in vielen Fällen qualifizierte müssen mit seidenen Handschuhen angefaßt werden, nicht Kräfte, die vielleicht in einer so großen Zahl überhaupt mit der derben Faust, die einfach diktiert, ohne Rücksicht nicht aufzutreiben sind. darauf, was nachher kommt. Nummer 1192 Seite 7

Zuviel Projekte in Filmamerika Von unserem New-Yorker P. F. -Korrespondenten.

n die amerikanische Filmindustrie, die seit langem einigung dieser drei mächtigen Gruppen würde natürlich in Unrast gefallen ist, ist ein neues Ferment hinzuge¬ auf lange hinaus die Bildung eines gleichwertigen Konzerns treten, welches den Gärungsprozeß aufrecht erhält. Und unmöglich machen. dieses Ferment ist der Tonfilm, der eine Verschiebung der Eine andere Kombination ist auf dem besten Wege der Grundlagen, auf denen die einzelnen Produktionszentren Durchführung, nämlich Warner Brothers mit First National, alt gebaut waren, vorgenommen hat. Zumindest hat er das um die sich bekanntlich auch Fox bewirbt. Eine Ende des Moment der Unruhe in der Filmindustrie gesteigert, neue Monats stattfindende Versammlung der Aktionäre der Konjunkturcn geschaffen, alte zerstört und eine vollständige Stanleygruppe wird darüber entscheiden bzw. den Verkauf Änderung in der Situation von 700 000 der 900 000 der einzelnen produzieren¬ Aktien der Stanlcygrunpe den Firmen hervorgerufen. an Warner ratifizieren. In Produzenten, die in frühe¬ diesem Falle erhält War¬ ren Jahren nicht durch Er- ner 60 der Aktien und :olge verwöhnt waren, damit die Kontrolle über narschicren an der Spitze, die First National, coch mdere wieder, die glau¬ fehlt ihm zur absoluten ben. daß ihnen in gewohn- Diktatur noch die Ergän¬ er Weise die Millionen zu- zung zur Zweidrittel-Majo¬ trömen werden, sehen sich rität, das sind 6‘* der n ihren Erwartungen ge¬ Aktien, die sich jedoen in duscht und einer neuen den Händen von Fox be¬ age gegenüber, die sie nun finden, der sic unter kei¬ •nit dem Aufgebot eines nen Umständen hergeben großen Kapitalaufwan¬ wird. Aber auch in diesem ds zu meistern suchen. Falle wird die First Na • >ie Unruhe wird noch er¬ tional zu einer Dependance höht durch die wie Pilze von Warner herabsinken aus der Erde hervor- Warner, der noch vor hießenden Projekte, die 2 Jahren ziemlich schlecht erbindungen zwischen abschnitt und ein Defizit < nzclnen Gruppen herbei- von über 1 Million auf¬ - lführen suchen, und wenn wies. hat bereits mit Ende < as in diesem Tempo wei- 1927 einen Reingewinn von I rgeht, dann dürfte sich 800 000 Dollar erzielt, und i asselbc in der Filmindu¬ der Gewinn für das lau¬ strie ereignen, was bereits fende Jahr wird auf 8 bis i der Stahl-und Ölindustrie 9 Millionen Dollar ge¬ durchgeführt worden ist. schätzt. In der Tat hat Man spricht in jüngster sich der Geschäftsumsatz Zeit, und die Sache ist Warners so erweitert, daß ziemlich ernst zu nehmen, das Kapital auf diese 'on einer tieferen Inter- CLIFFOED MAC LAGLEN und M ARCELLA.ALBANI Firma aufmerksam gewor¬ e sengcmeinschaft von den in ..Der Kampf um» Matterhorn ‘ (Verleih: Sfldfilm) Phot. Hi'mjrlr: den ist. Die Firma wird, Zwci bisher mächtigsten vorausgesetzt, daß die Ge¬ 1 Improduktionsgruppen, nämlich von Paramount- Publix neralversammlung zustimmt, mit dem Bankhause Goldman. und Loew-Mctro-Goldwyn. Adolf Zukor und Nick Schenk Sachs & Co. einen 6jährigen Vertrag abschließen, welches s

Jedenfalls haben steh die Tonfilme als ein Schaden für weiter in die Enge getriebenen, insbesondere kleineren Un¬ die stummen Du-cHschnittsfiime erwiesen, da nur die abhängigen zu erschweren. stummen Spitzenfilme, nebst den Tonfilmen eine „Premiere“ Eine kleine Hilfe kommt den Unabhängigen durch ein, bekommen können. Jene unabhängigen Produzenten, die Erfindung der Victor Talking Machinc Company, durch nur kleine Filme erzeugen, dürften kaum genügend Ab¬ welche die Illusion einer wirklichen Synchronisierung her nehmer finden, um einen Gewinn einzuheimsen. Ursprüng¬ vorgerufen wird, ohne daß es notwendig ist, den kompli lich herrschte eine Massenproduktion, die den Markt über¬ zierten Mechanismus anzubringen, der dazu gehört, un schwemmte; es wurden etwa 700 lange Spielfilme jährlich Tonfilme aufzuführen. Die Kosten sind sehr gering, j hergestellt, wodurch schon damals den Unabhängigen das k-.urn nennenswert. Die Idee fand starken Widerhall k Leben schwer gemacht wurde. In diesem Jahre dürften dem Musikdirektor der Kcith-Untemehmungen. der sit nicht mehr wie 500 von denen die meisten Tonfilme sein probewe sc in einem Teil der kleineren Keith-Häuser mi werden, hergestellt werden, doch dürften sich die Kosten, Erfolg verwendete. Die Viktor-Gesellschaft macht all, die für das laufende Jahr auf 120 Millionen Dollar sich Anstrengungen, sich den Markt zu sichern, und die Un bezifferten, auf 200 Millionen belaufen. Unter den Un¬ abhängigen, welche nicht die Mittel haben, einige Tausent abhängigen ist cs d;e Film Booking Office, die den Ver¬ Dollar für die erforderlichen Tonfilmapparatc zu spenden hältnissen in der Weise Rechnung trägt, daß sie anstatt sind plötzlich in die Lage gekommen, durch die Viktorsch, 60 Filme nur 35 erzeugen, aber für diese den doppelten Neuerung Tonfilme aufführen zu können. Etat aufwenden will. Den sogenannten „Sex"-Filmen. die lebhaft an die ge Die unabhängigen Theatcrbcsitzer sind in den meisten schlcchtlichcn Instinkte appellieren, ist auf der ganzen Seit Fällen durch den Tonfilm in eine prekäre Lage geraten, der Krieg erklärt worden. Die Aufführung solcher Film, dadurch, daß sie nur schwer und nur nach längerer Zeit die hat besonders in einzelnen Staaten stark überhand g» für die Aufführung von Sprcchfilmcn nötige Ausstattung er¬ nommen und zu lokalen Zwistigkeiten und zu dem Ver halten können, während die den Chain-Theatrcs angeliöri- langen nach einer schärferen Zensur geführt. Hays will gen größeren Theater bereits mit den nötigen Apparaten gemeinsam mit den führenden Produzenten den Markt v<> versehen sind. Es scheinen alle Versuche, die Unabhängi¬ solchen Filmen reinigen, und es sind drastische Mittel i gen zu einer mächtigen Gruppe zu organisieren, fehlge¬ Aussicht genommen, nicht nur die Aufführung deiartig« schlagen zu haben; der letzte Versuch, der vom Anwalt Filme, sondern auch deren Produktion zu verhindern. Di> Shapiro unternommen wurde, schlug fehl, da er bei den mit Pcramount verbundene Publix-Thcatcr-Unternehmur Unabhängigen zuviel Hoffnung erweckte, die er nicht zu hat Produzenten und Verleiher verständigt, daß in kcinei erfüllen in der Lage war. Es erwies sich sehr schwer, die Theater dieser Unternehmung ein Sexfilm mehr aulgcfüh Unabhängigen, die sich selbst immer befehden, unter einen werden darf. Besonders im Süden hat die Publix-Unte.- Hut zu bringen, und die Folgen davon sind eine vollständige nehmung selbst solche Filme aufgeführt und dadurch ein Desorganisation und die gesteigerte Möglichkeit, die Beute scharfe Kritik produziert. Hays will nun noch weiter gehe i der besser organisierten Chains oder anderer Gruppen zu und cs durchsetzen, daß kein Kino- oder Vaudevilletheati werden. Nun sind selbst die Unabhängigen, die das Schwie¬ welches Sexfilme aufführt, mit regulären Filmen beliefet rige ihrer Lage erkennen, danach aus, einen Führer aus¬ werden darf. findig zu machen. Aber wie die Dinge liegen, dürfte Un¬ Am Broadwav hat der Ufa Film „Heimkehr“ sichtlich g> einigkeit eine Zersplitterung in mehrere Gruppen herbei- fallen. Pulsierendes Leben und logische Handlung, diese tühren. Die Verhältnisse werden für die Unabhängigen beiden Attribute, die sonst zusammen wenig zu finden sin immer trostloser, und die Ausbreitung des Tonfilms hat charakterisieren diesen deutschen Film, der auch an d womöglich noch dazu beigetragen, das Dasein der immer sogenannte amerikanische Mentalität appelliert.

Prager Pr oduktion

Von unserem ständigen F. -A. - Korrespondenten.

[ I er nordische Filmschauspieler Olaf Fjord hält sich Moritz" (vorläufig deutscher Titel) begonnen. Die seit einiger Zeit m Prag auf. Er spielt eine Haupt- Vorlage hat natürlich mit dem bekannten Buch v >n ro le in dem Film „Erotikon", den Gustav Machaty auf Wilhelm Busch n.chts Gemeinsames. In den Haupt¬ die Leinwand bringt. Außer Fjord sind von ausländischen rollen sind Ferene Futurista (der gleichzeitig auch Pro¬ Künstlern noch beschäftigt; Ita Rina, Charlotte Susa und duzent des Filmes ist), Jära Kohout, Theodor Pist. ■> Luigi Serventi, von heimischen Theodor PiStgk und Jindfich Plachta und A. Ferencovä beschäftigt. An der L. H. Struna. An der Kamera steht W. Wich. Gleich Kamera steht Jan Stallich. anschließend wurde Olaf Fjord nach Beendigung der Auf¬ Es ist erfreulich, feststellen zu können, daß die beiden nahmen von dem Regisseur Josef Medeotti für die Haupt¬ Prager Filmateliers mit ganz kurzen Unterbrechungen rolle des deutsch-tschechischen Gemeinschaftsfilmes fast immer besetzt sind, so daß man bald wirklich von „Kameradschaftsehe“ nach der Vorlage von Frank Argus einer richtiggehenden „Produktion" in der Tschecho¬ gewonnen. Fjords Gegenspielerin ist die Engländerin slowakei wird reden können. Man könnte die heimische Sybill Peach, sonst wird noch Ernst Verebes von Aus¬ Produktion sehr leicht beträchtlich erhöhen, wenn man. ländern beschäftigt sein. Die Prager Besetzung: Suzanne wie aus einer statistischen Übersicht über die Programme Marville, V. Norman, Mafia Zeniskovä, Jindra Lhotäk. der größten Prager Kinos hervorgeht, in den Urauffüh- Die Kamera bedient der Berliner Georg Krause, für die rungstheatern mehr tschechische Filme spielen würde. Die Bauten zeichnet Alois Mecera verantwortlich. Josef Statistik über die in den wichtigsten Kinos zur Vor¬ Medeotti hat dieser Tage auch eine eigene Firma unter führung gelangten Filme (im ersten Halbjahr 1928) ergibt dem Wortlaut „Star-Film“ ins Leben gerufen, die sich eine Anzahl fremder Filme von 1311 im Gegensatz mit der Produktion von Gemeinschaftsfilmen, mit deren zu 113, das ist also 7,9 Prozent heimischer Filme. Dar¬ Verleih in der Tschechoslowakei und mit dem Vertrieb unter gibt es natürlich Premierenkinos, die keinen ein¬ Prager Filme nach dem Ausland befassen wird. zigen Prager Film gespielt haben (Adria, Hvfizda, Metro), S. W. Innemann, dessen letzter Film „Doppelt hält trotzdem eine Verordnung besteht, daß jedes Kino aus¬ besser" dieser Tage nach Deutschland verkauft wurde, nahmslos 5 Prozent aller Programme mit heimischen Er¬ hat mit den Aufnahmen zu dem Lustspiel „Max und zeugnissen bestreiten muß. Nummer 1192

Oesterreichs Kinokonzession bleibt Von unserem Wiener J. J. - Korrespondenten. In einer der letzten Sitzungen des Bundes der Filmindu- nicht die Absicht, die Konzessionierung in Österreich aul- 1 striellen in Österreich wurde in der Angelegenheit der zuheben. Nachdem Stadtrat Breitner der Abordnung noch das vielumstrittencn Kopicnheschränkung der kontingentier¬ Versprechen gegeben hatte, für die Dauer eines Jahres ten Filme beschlossen, der Vollversammlung des Filmbei¬ keine weiteren Konzessionen zu erteilen, forderte er die rates am 3. Dezember laufenden Jahres einige wichtige Kinotheaterbesitzer Wiens auf, gegen das Abgabentei¬ Anträge vorzulegen. Der Industriellenhund wünscht unter lungsgesetz zu agitieren, dessen Annahme die Gemeinde anderem eine Erhöhung der Quote pro 1928. die Locke¬ Wien mit einer Mehrbelastung von 40 Millionen Schil¬ rung der in Kraft bestehenden Bestimmungen über die ling bedrohe. Die Annahme dieses Gesetzes hätte zur Kopienanzahl pro 1929 und Folge, daß die Gemeinde die Festsetzung der Quote Wien in Rücksicht auf die pro 1929. Notwendigkeit so vieler Fürsorgeaktionen gezwun¬ In der Ausführung der gen sein würde, die be¬ angedrohten Protestakti¬ reits gewährten Begünsti¬ onen in Sachen der Er¬ gungen zurückzunehmen, richtung des Apollothea- ja sogar eine Erhöhung der terkinos sprachen die De¬ legierten des Bundes der bestehenden Lustbarkeits¬ steuer in Erwägung zu zie¬ Wiener Lichtspieltheater hen. obzwar zugegeben unter der Führung des Prä¬ werden müsse, daß die Ki- sidenten des Bundes. Di¬ notheaterbesitzer Wiens rektors J. Goldblatt, beim schon übermäßig mit Steu¬ Stadtrat Breitner vor. ern belastet seien. Stadtrat Breitner setzte den Vertrauensmännern Dieser Wink mit dem des Bundes auf ihre Vor¬ Zaunpfahl hatte bei unse¬ haltungen auseinander, ren Theaterbesitzern den daß die kulturelle Ent¬ gewünschten Erfolg, denn wicklung des Kinos nicht schon in einer der darauf¬ durch Gesetzesvorschrif- folgenden Sitzungen er¬ ten aufgehallen werden mahnte Präsident Gold¬ könne. Es sei ihm ein¬ blatt seine Kollegen, in fach unmöglich gewesen, der Angelegenheit des Ab¬ auf Kosten der Allgemein¬ gabenteilungsgesetzes sich heit die Wiener Kinnthe¬ nicht vom politischen ater im Zustande von 1914 Standpunkt beeinflussen !U lassen, zumal die da- zu lassen, sondern als naligen Verhältnisse längst Wiener Geschäftsleute durch die Entwicklung des energisch gegen diesen Kinos überholt seien. Wien Anschlag auf die Ge¬ sei in dieser Beziehung meinde Wien sich zur m Rückstand. Es ist dem Wehr zu setzen. Stadtrat infolgedessen un¬ Als Ursache des schlech¬ möglich gewesen, seine ten Geschäftsganges der Zusage, die er unter der Wiener Kinotheater gab Vorbedingung, daß die Verhältnisse nicht stärker als sein die Abordnung befremdenderweise die Erklärung ab. Wille sein würden, abgegeben habe, auch einzuhalten, da daß das mangelnde Kinomaterial der Grund des eben, wie die Zeit lehrt, die Verhältnisse sich stärker er rückgängigen Kinobesuches sei. Diese Feststellung wiesen haben. entspricht nicht den Tatsachen, denn Filme gibt es auf dem Wiener Markt im Überfluß, und gerade in In diesem Sinne mußte unter dem Drucke der Öffent¬ der letzten Zeit sind eine Überfülle zugkräftiger Filme so¬ lichkeit endlich ein Ventil geöffnet werden, um einer wohl deutscher als auch amerikanischer Provenienz in aktuellen Forderung gerecht zu werden. Nur so ist nach den Spielplänen unserer Kinotheater erschienen, worunter Stadtrat Breitner der Fall Apollotheater, das keine Unter¬ natürlich die Filme mittlerer Qualität zu leiden hatten. nehmung der Gemeinde Wien sei (aber ihr nahestehender Doch mit diesem Argument soll dem Verlangen der Kin - Kreise! D. V.). aufzufassen. Es wird der Gemeinde, führte besitzer, die prinzipiell in allen Fragen der Allgeme-n- er weiter aus, nicht nur von ihrer Partei, sondern auch heit einen stets negierenden Standpunkt einnehmen und v‘>n anderen politischen Gruppen ohnehin vorgeworfen, auf die Kontingentierung es von jeher scharf haben, nach daß das Konzessionierungswesen das Hindernis der Ent¬ Aufhebung des Beschlusses der beschränkten Kopienzahl wicklung der österreichischen Kinotheater bilde. Wenn sozusagen höheren Orts Nachdruck geben werden. auch durch neue moderne Lichtspielhäuser sicherlich neue In der letzten Zeit sah man hier einige deutsche Filme, Kreise von Besuchern — was im Falle Apollotheater un¬ die mit dokumentarischer Deutlichkeit den großen künst¬ bedingt der Fall sei — gewonnen würden, so muß doch lerischen Aufschwung, den die Kinematographie Deutsch¬ zugegeben werden, daß durch die geplante Freizügigkeit lands im letzten Jahre nahm, bezeugen. Vor allem fielen ein zügelloser Konkurrenzkampf entfesselt werden könnte, in dieser Hinsicht der Ufa-Film „Ungarische Rhapsodie der ein Großteil des in den Wiener Kinotheatern in- und der Hom-Film „Der Kampf ums Matterhon' beson¬ 'estierten Kapitals der Volkswirtschaft vernichten ders auf, die sogar bei dem zurückhaltenderen und kriti¬ würde. Die Partei des Stadtrats Breitner habe daher scher eingestellten Publikum der Pressevorführungen ein- Seite 10 ftintmntogrnpfl Nummer 1192

stimmigen und begeisterten Beifall fanden, der sich in leb¬ salven, die erstmalig hei dem feurigen Csardas des haftem und andauerndem Händeklatschen und Zurufen Kellners einsetzten. äußerte. Bei uns ir. Wien applaudiert man sonst Filme Ein Bild ganz anderer Art, aber in seiner Art nicht bei ihren Erstvorführungen — wie wir es in Berlin oft minder bemerkenswert, ist der Matterhorn-Film, der zu beobachten Gelegenheit hatten — in der Regel nicht. durch die Kühnheit und Bildschönheit seiner von der Ka So beifallsfreudig mera meisterlich und enthusia¬ bewältigten Ge- stisch das Wie¬ birgsaufnahmen ner Theaterpubli¬ zur Bewunderuni. kum ist. verhält zwingt. es sich im allge¬ Zwei Amerika meinen selbst bei ner, das Metro- Premieren der Goldwyn-Bild Spitzenwerke der .Kosaken" und internationalen der Fox - Filir Kinokunst im „Der Engel der seltensten Fall Straße", ragter beifallsbereit, da in den Neuer¬ es zu den Gestal¬ scheinungen des tern der Filme Repertoires auf¬ noch immer nicht fallend über der d> Distanz ge¬ sonstigen Durch wonnen, die ihm schnitt hervor die Bühnenschau¬ Bemerkenswert spieler im innige¬ ist das deutlich« ren, persönlichen Bestreben dei Kontakt so nahe¬ Amerikaner ir gebracht hat. letzterer Zeit, Bei der fest¬ von ihren süßli lichen Urauffüh¬ chen, verlogene; rung des Ufa- betty bird und la jana in „Der Hcncniphoto*r>ph - Themen zu euro Filmes „Ungari- Phot. Drfmo päisch - literar sehe Rhapsodie" sehen Sujets ab im Centralkino, den Kapellmeister Herrmann — der in zurücken. — Bei dem Ufa-Film „Geheime Macht", de der Begleitmusik leitmotivisch geschickt den Gesang des inhaltmäßig viel Spannung bietet, bewunderten wir di- Ernteliedes immer wieder aufklingen ließ — mit der prachtvolle schauspielerische Leistung Michael Bohnen« Ungarischen Rhapsodie von Franz Liszt symbolisch ein¬ Im Flottenkino erschien dieser Tage in Ur- und Allein leitete. ertönten mehrmals spontan stürmische Applaus¬ aufführung der Kulturfilm „Für Schönbrunn nach Afrika'

Erster Diskussionsabend der Münchener Film-Studios Von unserem ständigen Münchener Berichterstatter. \\ ie bereits vor einiger Zeit gemeldet, hat sich in München der Tonkunst. Sie bewegte sich in ihren Hauptzügen auf eine; auf Anregung der Bayerischen Landesfilmbühne ein Film- von Fach- und Sachkenntnis getragenen hohen geistigen Nivea' Studio konstituiert, in dem zwischen den Fachleuten und den Aus den zutage getretenen Meinungen sei mitgeteilt: das ein¬ Interessenten des Films die wichtigsten Gegenwartsprobleme hellige Bekenntnis zur Möglichkeit des Tonfilms als eines vic- einer Klärung zugeführt werden sollen. Die fachliche Tragweite versprechenden und weite Aussichten eröffnenden neuen film dieser Institution wurde dadurch gestärkt, daß sich die Ver¬ sehen Gebiets. In der damit verbundenen Mechanisierung un i einigung der Münchener Filmkritiker und Filmjournalisten ent¬ Technisierung wird keine Geiahr erblickt; denn letzten End> * schlossen hat. sich in corpore an dem Film-Studio zu beteiligen beruht an sich jede Kunst auf einer Technik, und jede Techn. und ihre eigenen Fachdiskussions-Abende mit denen des Studios läßt sich geistig und künstlerisch durchdringen und beherrsche- zusammenzulegen. Die Mechanisierung liegt außerdem lediglich auf dem Gebic Jede derartige Veranstaltung kommt natürlich in erster Linie der Übermittlung, nicht auf dem der Konzeption und der Pr< - den aktiv an ihr Teilnehmenden zugute, die dabei ihre Ge¬ duktion. Die der heutigen Technik noch anhaftenden Mäng> 1 sichtspunkte erweitern und vertiefen können. Sie werden aber werden bald genug überwunden sein. mit der Zeit auch Ergebnisse zeitigen, die direkt oder indirekt Über die Ästhetik des Tonfilms ist solange nichts Entscheide - der Praxis der Produktion und der Industrie nützen können. des auszumachen, solange er über die ersten Anfänge no«h Daß das Film-Studio einem Bedürfnis entspricht, bewies der nicht hinausgediehen ist. Sicher ist jedoch, daß auch der Ton¬ fast unerwartet gute Besuch von 66 Teilnehmern. film Film bleiben muß und bleiben wird und sich nicht zu ab¬ Zu bemängeln aber bleibt, daß man viele der Praktiker. gefilmtem Theater degradieren lassen kann. Auch für die To'<- Produzenten und Regisseure vermißte. Es genügt nicht, daß der komponente eröffnen sich Möglichkeiten, die spezifisch filmi¬ Wirtschaftsverband bei solchen Gelegenheiten nur durch seinen scher Natur sind und geeignet sind, das akustische Bereich ge¬ Sekretär vertreten ist. Erklärlich ist dieses Verhalten aller¬ nau so zu erweitern, wie cs der bisherige Film für das optische dings zum Teil aus dem unaktuell-aktuellen Thema des ersten Gebiet getan hat Auch dem Tonfilmstreifen oder der ihm gleich¬ Abends, der sich mit dem Problem des Tonfilms befaßte. Bis¬ zuachtenden Tonfilmplattc sind Effekte möglich, die in Analogie her haben die Münchener Fabrikanten mit Tonfilmen noch stehen zur Nah- oder Ferneinstellung, zur Großaufnahme tis“- nichts zu tun. Dennoch ist diese Interesselosigkeit kurzsichtig, weil der Tonfilm eine Neuerscheinung ist. die in mehr als einer ln diesen Elementen des filmischen Stils ist auch die Mög¬ Hinsicht berufen ist, die zukünftige Filmproduktion entscheidend lichkeit eines organisch einheitlichen Tonbildwerkes gegeben i* mit zu beeinflussen. Gegensatz zu einigen bisherigen Sprechfilmversuchen, die zum Die Diskussion dieses ersten Abends fußte auf einem Ein¬ filmischen Bilde unfilmische Sprachaufnahmen brachten und leitungsreferat des Professors Hermann v. Waltershausen, des damit aller Synchronisierung zum Trotz den Gegensatz von bekannten Komponisten und Direktors der staatlichen Akademie Bildflächigkeit und „natürlicher" Tonräumlichkeit offenbarten. Nummer 1192 Seile 11

Italienische Kinoprogramme Von einem gelegentlichen Mitarbeiter wird uns in den Harem des Kalifen Abd el Melek in Khorosan ge¬ geschrieben : bracht, zum höchsten Ingrimm der Untertanen des gewalt¬ ■ un ist man schon in Locarno, und damit auf italieni- tätigen Herrschers, und besonders des Verlobten der s schem Boden, wenn auch die schweizerische Flagge Fatima, des wackeren R a f i. Der Kalif sucht die dro¬ über ihm weht. Der Tessin ist von einer italienischen hende Empörung und Rafi dadurch zu beseitigen, daß Bevölkerung bewohnt, die allerdings treu zur Eidgenos¬ er Rafi zu einem geheimen Besuch im Harem — also senschaft steht. In Locarno ist es am Tage wunderschön, einem todeswürdigen Verbrechen —, und zu einer Zu¬ am Abend aber ziemlich langweilig, und natürlich denkt sammenkunft mit Fatima verlockt. Wie er es geplant hat. man daran, in ein Kino zu gehen. Die Wahl kann einem überrascht er das Paar und verurteilt Rafi zum Tode. nicht schwer fallen, denn es ist nur eines vorhanden, aber Aber er hat sich getäuscht. Schon soll das Urteil voll¬ das ist es eben, es wird streckt werden, da rottet „Casanova' vorgeführt, sich das Volk zusammen und den kennt man ja und tötet den Tyrannen. schließlich als Berliner. Rafi und Fatima kriegen So geht man denn nicht sich. Das hochgradig naive hin, wird nicht vermißt, Stück ist nach den Ankün¬ denn der Besuch des schö¬ digungen „eccezionale, per nen Films ist sehr rege. la tecnica ardita, per la Allerdings hat der Unter¬ .messinscena’-grandiosa, nehmer in Reklame genug per la interpretaziona di getan. Unzählige Ankün¬ complesso magnif ca . digungen in Hotels und „außergewöhnlich durch Pensionen, in Zeitungen die vollendete (kühne) und Maueranschlägen Technik, durch die gro߬ locken das Publikum an artige Inszenierung und und — in welcher Sprache! durch die glänzende Dar¬ stellung. Greta Nissen ist Die Filmindustrie stellt „ein bezauberndes Ge¬ mit Recht ihr Licht nicht schöpf mit einer überaus unter den Scheffel, und empfindungsvollen Seele". die italienische, von der Man kann den Zauber der uisher nicht allzu viel italienischen Sprache mit agen war, hat die dazu ihren volltönenden Worten geeignetste der Welt. Ca- anova ist ein deutscher in unserem nüchternen Film und wird in den Deutsch nicht wiedergeben, Melodischsten Ausdrücken „un'affascinantc creatura dall'anima squisitamente gelobt, wie nun erst, wenn sensible". lahenischc Darsteller bei der Herstellung mitgewirkt Ein anderes Mal kann iiaben! Eine Probe davon man Mylord l'Arsonille bekommen wir gleich sehen, eine Belanglosigkeit, paar Meilen südlicher und erfährt, daß er „der „regno". und zwar zu Ba- Kolossalfilm ist. der einen ' e n o , wo ein armseliges. OSSI OSWALDA und LIV10 PAVANELL1 wahnsinnigen Erfolg in Meines „Cinema" in dem in . D » • Hiui ohne Männer" Phot, Htrassa allen Hauptstädten der ' ernachlässigten Etablisse¬ Welt davongetragen hat ment der termi, „Quellen", an Sonnabenden spielt Es Berlin scheint demnach, nach meiner Erinnerung, nicht nennt sich auf seinen Prospekten ..Cinema Teatro Terme zu den principali cittä zu gehören. Daß das Beiprogramm d' Bavcno". und kündigt ein „Grandioso Spcttacolo Cine- immer „comica di csilarant:ssima", „über die Maßen erhei¬ niatografico" an. Diese italienischen Worte brauchen ja ternd" ist, versteht sich von selbst. wohl nicht erst übersetzt zu werden. Ebenso wenig die, welche ankündigen: „Brillantissima Comica finale “. Das Es ist bislang noch nicht viel los mit dem italienischen grandioso Spettacolo heißt „Squadrone della Morte", und Kino. In Mailand, dem Industrie- und Handelsorte mit wird als „Dramma Brigantcsco Modemo" charakterisiert. seinen 850 000 Einwohnern, gibt es nach dem Verzeichn !■- Natürlich geht es nicht so arg brigantenmäßig zu. in „La semaine ä Milan" ganze 26 Stück. Das gilt auch von dem Stück, das über die Lein¬ Aufgeführt werden amerikanische Films mit „Jackie und wand des Cinema Italia in Pallanza geht. Zwar der mit Sid Chaplin", allenfalls auch ein in Italien spielender, Titel ist immerhin pikant: „La vergine deU'Harem". wie ,,Don Giovanni e Lucrecia Borgia", die „La die Haremsjungfrau, und das Programm verspricht viel: Sultana dell' amore", die „Sultanin der Liebe" genannt „Der ganze Zauber des geheimnisvollen Orients" durch¬ wird. zittert den Film, so rühmt es, und ein „gewaltiges En¬ Jetzt will ja Italien eine große, nationale Filmindustrie semble von Darstellern", Greta Nissen, Luise Fazenda, aufbauen. Erneste Torrence und William Collier treten darin auf. Sie sind „gli interpreti impeccabili di questo eccezionale Man kann erwarten, daß es an diese Aufgabe mit demselben Elan gehen wird, mit dem es unter Musso¬ film", die „tadellosen Darsteller dieses außergewöhn¬ linis Leitung andere Aufgaben angefaßt und durchge¬ lichen Films“. Natürlich geschieht nichts, was der Mora führt hat. *^haden könnte. Hier der Inhalt: F a t i m a — Greta Nissen — wird aus dem väterlichen Hause geraubt und Dt. M. P. Seite 12 Rincmnlogtapft Nummer 1192

Das D. L. S. als Produzent. „Der rote Kreis.“ Nero-Vertrieb. Obal fest bei Aaia. Das Deutsche Lichtspicl-Syn- Die Aufnahmen des Lya- Die Nero-Film A.-G.. Berlin Max Obal ist von der Aafa- dikat wird zu Beginn des Mara - Films „Der rote W 8. Unter den Linden 21. Film A.-G. für die Insze¬ kommenden Jahres iine eigene Kreis" nach dem Roman von hat den Auslandsvertricb aller nierung weiterer Filme im Filmproduktion aufzichen und Edgar Wallacc sind in vollem Essern - Filme der Slar-Film- Rahmen ihrer nächstjährigen den größten Teil se nes Pro¬ Gange. Regie führt Friedrich Produktion übernommen. Pioduktion fest verpflichte! gramms 1929 30 in eigener Zelnik, an der Kamera stehen: s (irden. Obal. der Regisseur Dieterle bei Universal. Kegie herstellcn. Frederik Fuglsang und L. der letzten besonders erfolg¬ Rowson. Architekt: Robert Der erste Film, den Dieterle reichen Albertini-Produklio „Frau im Mond.“ Dietrich. Manuskript: F. Carl- als Darsteller und Regis¬ nen. hat sich auch sehr glück sen. Die führenden Rollen seur für die Deutsche Produk¬ lieh im Spielfilm versucht. Ein örofessor Gustav Wolf, von neben Lya Mara spielen: Fred tion der Universal drehen wird, so ausgesprochener Publikums * der Karlsruher Akademie, Louis Lerch. Steward Rome. erhielt den Titel „Triumph Schlager wie „Der moderne der bekannte Maler kosmischer J. M. Payne. Albert Stein¬ des Lebens“. Der Film steht Casanova", der soeben im Pri Vorgänge, und Josel Danilo- rück. Otto Wallburg, Hans unter der Produktionsleitung mus-Palast die 2. Woche pro watz, der hervorragende Wie¬ Albers, Felix P. Soler. von Paul Kohncr. longiert werden mußte, laß: ner Zeichner, wurden für den für die weiteren Leistungen neuen Fritz Lang-rilm der dieses routinierten Regisseurs Ufa „Frau im Mand" ge¬ das beste erhoffen. wonnen. Theater und Oper im Tonfilm „Quartier Latin“ begonnen. L'ür den Tobias-Tonfilm „P.i * »>anini in Venedig" wurder Die Aufnahmen für den Su¬ verpflichtet: Agnes Esterhazv perfilm der Orplid-Meßtro Andreas Weißgerber. Schau „Quartier Latin". Regie A. fuß. Hans Gombert. Victoi Genina in den Hauptrollen Carmen Boni, Helga Thomas Varconi spielt seil seine) Gladys Frazin. Iwan Petro- Amerikarückkehr hier Seins vitch haben in Paris begonnen. erste Tonfilmrolle. Kamera: Eduard Hoesch, Bau¬ „Gral von Monte Christo." ten: Franz Schroedter. Auf¬ nahmeleitung: Flockner. Leo- Die große Beliebtheit, de) sich „Der Graf von Mont- Christo" noch heute in de ganzen Welt erfreut, hat di Der neue Mosjulrin-Film. Teria veranlaßt, den gleich Der Adjutant des Zaren“. namigen Film, der von den der von Wladimir v Str;- französischen Produzent^ chewsky inszenierte Aafa- Herrn Nalpas. zur Zeit prodi Greenbaum - F:lm mit Iwan ziert wird, für Deutschland z Mosjukin in der Hauptrolle. erwerben. Der Film wird i ist vorführungsbereit. Die dra¬ ganz großem Ausmaß durch matisch bewegte Handlung geführt und von dem Regissen spielt '.m Rußland der Vor¬ Henry Fescourt inszeniert. kriegszeit. am kaiserlichen Hofe und in den Kreisen der Hameisters nächste Filme. Nihilisten. Mosjukins Gegen- I~\cr Kameramann Willy H. spielcrin ist Carmen Boni. Der mc-istcr wurde von d- Film gelangt noch im Laufe Amafilm G. m. b. H. für d des Monats Dezember zur Ur¬ ersten 2 Filme der „Beef ui aufführung. Slcak"-Produkiion verpflicl tet, nachdem er den Terra Die Große Foxwoche. Film „Hell in Frauensee" fet¬ tiggestellt hat. \\fic alljährlich veranstaltet ’ * die Generalvertretung Nachwuchs. der Fox-Film-Corporatior. für rvie Mengon-Film G. m. b. ; Zentral- und Osteuropa auch verpflichtete für ei im kommenden Jahr eire be¬ Hauptrolle ihres ersten Film sondere Foxwoche. die dieses „Don Manuel, der Band. Mal vom 18.—24. Januar statt¬ Judith Massena. eine jun.e finden soll. Im Gegensatz zu Schauspielerin, die vor eir. - vergangenen Jahren ist es „Wings.“ Janowsky in Paris. gen Wochen bei einer großen dieses Mal der Fox Film mög¬ Der große Fliegerfilm Dt. V. Janowsky. Direkter internationalen Schönhci - lich. den Theaterbesitzern ein „Wings", der als erster, und Produktionsleiter der Konkurrenz in Paris den ersten außerordentlich auswahlrci- mit den modernen Geräusch¬ Memento - Filmgesellschaft, Preis davongetragen hat’c. ches Programm zur Verfügung effekten ausgestatteter Gro߬ weilt zurzeit in Paris, wo er Regie: Romano Mengon. zu stellen. 16 Filme der Fox film demnächst im Ufa-Palast mit einer bekannten französi¬ sind bereits im Laufen, und am Zoo zur Uraufführung ge¬ schen Firma Verhandlungen „Mitternachtstaxe." damit ist die Gelegenheit ge¬ langt, läuft Zurzeit in Paris. zwecks Gemeinschaftsproduk¬ I-Iarry Piel verpflichtete f :r geben. daß jeder etwas Pas¬ Der Film wurde Gegenstand tion führt. Aus Paris begibt seinen ersten D. L. v ; sendes in dieser Woche für eines großen Preisausschrei¬ sich Dr. Janowsky nach London. Film „Die Mitternachtslas. sein Theater findet. bens, das die Zeitung „Le Hermann Vallentin, Bruno Journal" in Gemeinschaft mit Jenny Jugo als Loreley. Ziener. Hermann Böttcher und dem französischen Aero-Club In dem Ufa-Film „Die Flucht „Wolga . . . Wolga." Wolfgang von Schwind für für Jugendliche erließ. Der * vor der Liebe", der von tragende Rollen. Piel seihst rm über die Weihnachts¬ Erfolg dieses Preisausschrei¬ Hans Behrendt in den Neu¬ spielt die Hauptrolle und feiertage ein besonders bens war die Entdeckung babelsberger Ufa-Ateliers in¬ führt Regie. starkes Programm einsetzen zu eines jungen, genialen Mannes, szeniert wird, spielt Jenny können, hat das Capitol am der ein aus Pappdeckeln und Jugo eine kleine Wander¬ „Zigeunerrache“. Zoo sich den langerwarteten Papier zusammengeklcbtes theater-Komödiantin. die ihrer¬ Dolores del Rios dritter deutschen Millionenfilm „Wol¬ Flugzeugmodcll einreichte, das seits auf der Bühne der von United Artists-Film „Re- ga . . Wolga". Regie: W. eine sensationelle Neuerung ihrem „Vater“, Kurt Gerron, venge“ erhielt für Deutsch¬ Turjansky (Peter Ostermayr- auf dem Gebiete der Flug¬ betriebenen kleinen Schmiere land den Titel „Zigeuner- Produktion) gesichert. Die zeug-Technik zu sein scheint. die . . . Lore'ey spielt. Zu rache". Die Regie des Films große Premiere für „Wolga ... Zurzeit sind die Ingenieure diesem Zweck hat sich Jenny führte wieder Edwin Carewe. Wolga“ ist für wenige Tage des Aero-Clubs mit der Durch- Jugo langes, bis an die Knö¬ ihr Partner ist ein noch Un¬ vor den Weihnachtsfeiertagen konstruierung dieses neuen chel (eichendes blondes Haar bekannter der Leinwand: angesetzt. Modells beschäftigt zugelegt. Lerov Mason. N timmi 1192 RtncmntograpG Seite 13

Fabrikat: Paramount Fabrikat: Metro Goldwyn Mayer Verleih: Parufamct Fabrikat: Warner Bros Verleih: Parufamct Regie: Dorothy Arzner Verleih: National Regie: King V.dor Hauptrollen: Clara Bow, Charles Rogers Regie: Alan Crosland Hauptrollen: Boardman. Muray. Roach Länge: 1846 Meter. 6 Akte Hauptrollen: John Barrymore, Dolores Länge: 2670 Meter. 9 Akte Uraufführung: Universum Costello. Warner Oland Uraufführung: Gloria-Palast Länge: 2898 Meter. 8 Akte Uraufführung: Capitol jeder einmal eines der bekannten ie Zuschauer des Gloria - Palastes amerikanischen Bilder, die zwischen nahmen einen sehr schönen Film, der Lustspiel und Schauspiel schwanken, die iel Bewegung, große Szenen, ein be¬ ein neuartiges Thema technisch virtuos sich ihr Milieu in Europa, in Paris trächtlicher Aufwand, und das alles und menschlich mit Feingefühl gestaltete suchen und die dabei geschickt die alte für dmmt schon in einem alten Einakter ganz kühl. Lichtblicke sind auch in den ernsten v'in Emil Pohl und noch in vielen ande¬ John Barrymore, der vielgewandte, ist rn deutschen Lustspielen vor. für die Rolle zu alt. De schöne Dolores Der Film ist auf drei Hauptdarsteller Aber, es muß ein französisches Mo 'e- Costello kann der flachen Zeichnung der gcstcllt Eleanor Boardman. Vidors Cat- lustspiel sein, dessen VerFlmungsrechte Manon keine Tiefen geben, aber sie hat tin, Bert Roach. James Murray, die mit c nen tüchtigen Batzen kosten, auf daß die einige Szenen, in denen sie rührend wirkt. sympathischer Schlichtheit durch das ganze Sache etwas hermacht. Viele Titel des deutschen Bearbeiters Bild gehen. Es wächst langsam in Holl\- sind recht merkwürdig. Besonders dem wood ein neuer Typ von Darstellern her¬ Sei's drum. Die Frage der amüsanten Kapitän des Galeerenschiffes sind herz¬ an: Frauen, d.e keine Girls sind und Clara Bow: „Bin ich Ihr Typ?“ wird sicher erquickende Aussprüche in den Mund Männer, die keinem Valentinc-Ehrgciz ’iclfach strammen Bejahung finden. gelegt. folgen. Seite 14 Rmcmnloßtapo Nummer 1192

Quartier laiin in Siaaken Nina Petrowna „Paganini" als Tonfilm Die naßkalte Novemberwitterung be¬ In Neubabelsberg spielt die Szene. Aus den ersten Vorpostengefechtcr flügelt automatisch die Schritte des Die Architekten Robert Herlth und kehrte der Tonfilm zwar nicht als Sic Wanderers, der sensationshungrig aufge¬ Walter Röhrig haben für een neuen ger, doch immerhin als respektabler Art brochen ist, um in Staakens gewaltigen Erich Pommer-Film der Ufa „Die wunder¬ genösse seines stummen Bruders zurück Ateliers den Aufnahmen zu einem Gro߬ bare Lüge der Nina Petrowna ' das Offi¬ Man wird mit ihm für die Zukunft zu film beizuwohnen, der „Qua.-tier Latin" zierskasino eines russischen Gardehusa- rechnen haben. Diese Tatsache läßt sich heißt und von der Orplid-Meßtro ge¬ ren-Regiments gebaut. nicht aus der Welt schaffen, auch wenn dreht wird. Es ist eine heftige Kartenpartie im man immer wieder versichert, ihm sein Großer Tumult herrscht in der wohlig Gange, an der drei flotte junge Offiziere: Daseinsberechtigung abzustreiten. Nach durchwärmten Halle IV, in die Franz Harry Hardt. Rud. v. Newlinsky und vorsichtigen Tastversuchen geht mai Schroedter mit f Imarchitektonischer Ekkehard Arendt beteiligt sind. nun daran, diese neue und revolutionie¬ Sicherheit und verblüffender Gewandt¬ Die Hauptperson des hohen Spiels, rende Erfindung immer weiter auszu heit innerhalb weniger Tage eine der um da9 es geht, ist aber der so rasch berühmtesten Pa- Und man ist mächtig bei de- das „Lido“, hinein¬ Arbeit. Ein klei komponiert hat. ncr Streifzug durci Smokings und Tempelhofs rührig scharf geschnittene Ateliers zeigt un Fracks rekeln sich das Tonbild-Syndi auf korbgeflochte¬ kat in mächtiger nen Stühlen, wäh¬ Schaffensdrang.De rend fütternde Ge¬ Ton-Spielfifr wänder schmuck¬ wird gedreht. beladener Ladys Mit Handlun. sich demonstrativ Tempo und pont in Falten legen. pösen Dekoratu Eine unermüdlich nen. Paganinis blut jazzende Kapelle volle Figur. di treibt die Tanzwü¬ stich- und hiebfe- tenden immer wie¬ schon manches liti der auf das Par¬ rarische Treffen 7 kett, das von bestehen hatte, fe Scheinwerfern far¬ Tonfilr big umspielt sich Renaissance. V: - in einem großen schmucken Pala: Wasserbassin spie¬ zis, in schwanker gelt. Denn selbst den Gondeln, b 1 dort tummelt sich rauschenden Festi 1 munteres Volk in und in düsten : knappster Gewan¬ Kerkern spukt d e dung, aber von Gestalt dieses ge¬ bacchantischer nialen Zigeuner-, Freude erfüllt, an vor dessen singe - der sich das distinguierte Publikum ent¬ in den Vordergrund des Publikumsinter¬ der Geige alle Kreatur hypnotisch c - zündet. Ambradüfte, Coty- und Chanel¬ esses getretene Franz Lederer, der hier starrt wölkchen, ziehen mit bläulich qualmen¬ einen jungen Kornett darstellt. Zwischen Quecksilberlampen und has* dem Zigarettenrauch durch die Luft und Dieser Kornett spielt gegen den kalt¬ gen Operateuren führt Clifford mit sich - schafien die aufpeitschende Atmosphäre blütigen Warwick Ward. rer Hand Regie, und man sieht den V - einer internationalen Luxushöhle. Ro¬ Zunächst siegt das draufgängerische tuosen Andreas Weißgerber, der Paganir s koko-Dämchen, mit weißen Perücken, Temperament des jungen Kriegers, die Figur Form und Gestaltung gibt, wie er Casanovas, Wüstenscheiks und knusprige Goldrollen häufen sich neben seinem traumwandlerisch durch die sich öffnen¬ Sklavinnen verrenken Augen und Glie¬ Platz, spielt doch der Film in glückliche¬ den Kerkerpforten schreitet, während der. Eine bunte Bilderfolge wechselt ren Zeiten, in denen es noch kurswertige Agnes Esterhazy mit verklärtem Bli-k kaleidoskopartig vor dem Beschauer. Goldstücke gab. dem unheimlichen Zauberer folgt. Aber bald wendet sich das Glück, und „Paganini in Vencdi g", so wird Dies ist der Hintergrund, vor dem sich dieser erste große Tonfilm heißen, der der gutgewachsene Ivan Petrovich mit der erfahrene, kühle Spieler, den War- wick Ward verkörpert, nimmt dem jun¬ eine Länge von 700—800 Meter auf¬ seiner Partnerin, der schwarzäugigen weisen wird. Die Bauten erstellt Cz--r- Carmen Boni bewegt, wo die dämonische gen Fant den Gewinn wieder ab. wonski vor und m denen sich als Haupt¬ Gina Manis in pompöser Ausstattung Die Kartenpartie ist — wie es scheint darsteller, außer Weißgerber und Agnes Herzen bricht und der menjoubegnadete — ein Symbol des Kampfes der beiden Esterhazy, Victor Varkoni und Han» Gaston Jacquet mit lässiger Manier den Männer um die schillernde, schöne Nina Hermann Schaufuß bewegen werden. Snob verkörpert. Petrowna, um Brigitte Helm, die man in den Szenen, die sich eben abwickelen, An der Bild- und Tonkamera stehen Maurice Dekobra gab die Idee des leider nicht zu sehen bekommt. Seeger und Brink. Films, Eduard Hocsch steht mit scharfen Hanns Schwarz, der erfolggekrönte Re¬ Secger hebt die Hand. Weißgerber und Augen an der Kamera, sich mit dem Re¬ gisseur der „Ungarischen Rhapsodie", das ihn begleitende Streichquartett setzen gisseur A. Genina in die Arbeit teilend, inszeniert auch diesen Film. Kamera¬ über die, auf hoher Warte sitzend, mann ist der ausgezeichnete Carl Hoff- Der „Tonkontrolleur", der aus dem Ab¬ Georg M. Jakoby sorgsam wacht. hörraum kommt, erklärt, cs sei gut. Nummer 1192 Seite 15

Protest gegen die Gema Das Reichskartell der Mu¬ vom Internationalen Variete- Nicht mit Unrecht wurde dcrtc. genau so wie die mci sikverbraucher hat sich jetzt Theaterdirektoren - Verband. von diesem überaus kompeten¬ sten anderen Redner, eine zum ersten Schritt an die Seine außerordentlich instruk¬ ten Debatteredner darauf ver¬ einzige S eile in Deutschland Öffentlichkeit entschlossen. Es tiven Ausführungen stützte er wiesen. daß ein Mißtrauen, die Tantiemen verwaltet und hielt am Freitag unter Leitung auf authentisches Material, daß zwölf Jahre hindurch die ausschüttet. seines Präsidenten Stüber vom Gcmaverwalturg gesät hätte. das teils den Gema-Nachrich- Interessant war das Schlu߬ nicht mit einer.) Schlage wie¬ Kaffcehaushesitzer - Verband ten. teils anderen aktenmäßi¬ referat des Komponisten Huyo eine große Protcstversammlung gen Unterlagen entnommen der verschwinden könnte. Leonard. Dieser Herr der ab. die von mehr als tausend Dann meldete sich ein Land¬ lange in der Verwaltung der Personen besucht war. Man Es ist zu verstehen daß tagsabgeordneter zu Wort, der Gema gesessen hat, \ erlas bemerkte unter den Erschiene¬ seine Ausführungen mehrfach als objektiver Beurteiler der einen Aufruf an die Gema nen Musikveranstalter und den stärksten Protest der an¬ Situation seine Verwunderung Mitglieder, den er zu verbrei Komponisten. Vertreter der wesenden Gema - Mitglieder darüber zum Ausdruck brach- ten gedenkt und für den i r Behörden. des Reichsjustiz¬ auslösten, die aber in keinem !e, daß die Musikverbraucher selbst Gema-Mitglied auf ministeriums. des Kultusmini¬ Falle die Angriffe widerlegen sich ein solches System, wie der nächsten Generalver¬ steriums. auch Angehörige des konnten und die lediglich in es die Gema beliebe. über¬ sammlung auch persönlich diplomatischen Korps; man der Diskussion versuchten, haupt so lange hätten gefal¬ eintreten wird. sah Parlamentarier aller Par¬ das eine oder das andere Ar¬ len lassen. Er meinte, daß teien und außerdem den Vor¬ gument abzuschwächen oder unbedingt Mittel und Wege Man hörte auch aus diesen sitzenden der Musikalischen damit abzutun. daß sie be¬ gefunden werden müßten, die Ausführungen, daß in der Cutachterkammer, die mehr¬ haupteten. diese Dinge ge¬ cs möglich machen, die Mu¬ Gema mehr die persönlichen fach gutachtliche Äußerungen hörten einer verflossenen sikverbraucher und die Kom¬ Interessen einzelner, als die in der Tantiemcr.frage ab¬ ponisten auf einer Linie zu Gesamtintercssen der deut¬ gegeben hat und die sich jetzt schen Autoren und Kompo¬ Der Redner wurde wieder¬ vereinigen, bei der beide Teilt anscheinend selbst ein klares nisten gewahrt würden, eine holt durch stürmischen Beifall zu ihrem Recht kämen. Bild von der Stimmung unter Tatsache, die auch dadurch im unterbrochen. Die Versamm¬ Es ist nicht unintcrcssart. den Musikverbrauchern machen Grundprinzip nicht anders lung zeigte am Schluß seiner daß gerade dieser objektive wollte. Stüber eröffnete die wird, daß man jetzt behaup¬ ausgezeichneten überlegen¬ Parlamentarier eine Methode Sitzung mit dem ausdrück¬ tet. es sei vieles besser ge den, gut durchdachten und be¬ scharf geißelte. die mmer lichen Hinweis darauf, daß es weiskräftigen Ausführungen, und schon zu allen Zeiten bö¬ sic’, hier nicht etwa um einen daß sie absolut mit -hm darin ses Blut gemacht hat. nämlich Zum Schluß nahm die Ver¬ Kampf gegen die Müsik-Tan- einig sei. daß der bisherige das Bespitzelungssystem das sammlung einstimmig folgende aeme überhaupt handle, daß Zustand unter keinen Umstän¬ außer der unterschiedlichen Resolution an: ..Die vom •nan vielmehr gern eine gc- den weilerbestehen dürfe. Behandlung letzten Endes die Reichskartell der Musikvcr- 'echte tragbare Abgabe zahlen Diese Stimmung der Ver¬ Musikverbrauchcr zur Ein¬ braucher cinberufcnc. am wolle, wobei nur det Wunsch heitsfront zusammengeschlos¬ 7. Dezember 1928 in den »stehe. daß sie tatsächlich sammlung konnte auch nicht sen hat. Kammersälen zu Berlin ta¬ auch den Komponisten. Au- durch das erschüttert werden, Herr Guttmann. Präsident gende Versammlung, in der oren und Verlegern zuflicßc was Direktar R.tter von der des Reichsverbandes Deu scher zahlreiche Vertreter der Mu¬ nd nicht wie jetzt von einem Gema vorzubringen hatte. Gentralmisikdircktor Kopsch Lichtspieltheaterbesitzer, wies sikveranstalter, der Kompo¬ • erwaltungsapparat verschlun¬ auf den Fall hin, den wir nisten und Autoren sow-ie Ver¬ gen würde, der letzten Endes vor der G D. T. unterstrich bereits im Leitartikel aieser treter der Behörden, der par ur bestimmten Personen zu- die Ausführungen des Herrn Nummer angeschnitten haben. lament arischen Körperschaf¬ ute komme. Direktor Milos und meinte sehr richtig daß ein Wort des So war es nicht verwunder¬ ten und des Diplomatischen Das geschäftsführende Vor- Korps anwesend sind, be¬ tandsmitglicd des Rcichskar- Herrn Ritter die ganze Situa¬ lich. daß Wenzel Goldbaum, tion blitzartig geklärt habe. der energische Vertreter der grüßt den Zusammenschluß clls. Rechtsanwalt und Notar der Musikverbraucher und Dr. Plügge, der gleichzeitig Herr Ritter hatte nämlich ge¬ Aiitoreninteressen. mit seinen fordert energischen Kampf ge¬ eschäftsführendes Vorstands¬ sagt. er sei sich darüber klar, Darlegungen wenig Gegenliebe daß er auf verlorenem Posten fand, und daß der Syndikus gen die spekulative Ausnut mitglied der Spitzenorgani- zung des Tantiemenrechts. ation der deutschen Filmindu- fechte. der G. D. T. sofort seine Mei¬ Irie ist. skizzierte kurz die Sehr richtig, meinte Kopsch nung widerlegte, daß die heu¬ Die Gema und ihr Ausbeu¬ iristischen Grundlagen und vom Standpunkt der Autoren tige Sitzung die Verständigung tungssystem müssen ver¬ Ansichten, von denen das Kar¬ aus daß die Konsequenz da¬ zwischen Komponisten und schwinden. An deren Stelle tell ausgeht. Er unterstrich rin bestehen müsse daß die Verbrauchern eher gehindert soll eine einzige Stelle, die noch einmal, daß es sich ledig¬ Gema verschwände. Er redete als gefördert hätte. über die Weltmusikrc-chte ver¬ lich darum handelt. Ordnung einem Zusammenschluß aller Er wies mit Recht darauf fügt, treten. Diese soll im in den Musiktantiemen-Wirr- Autoren, Komponisten und hin. daß Differenzen in der Einvernehmen mit den Musik - "'■rr zu bringen, der dahin Verleger das Wort, ganz gleich Auffassung über bestimmte Veranstaltern gleichmäßige Ta l'ihre. daß schließlich niemand in welcher Form lediglich Paragraphen des Urheber¬ rife festsetzen, die den Kunst- mehr wisse an wen und wo¬ aber auf einer sozialen Grund¬ rechts und daß ferner die lern höhere Erträgnisse brin¬ für er zu zahlen habe. lage, die den berechtigten In¬ Frage der Gema mit der Mu¬ gen. ohne die Belastung der Das Hauptreferat des Tages teressen der Musikverbraucher sikabgabe an sich überhaupt Musik Veranstalter weiter zu hielt Verbandsdirektor Milos entgegenkäme. nichts zu tun haben. Er for- vergrößern."

' orstandssitzung im Berliner nun endgültig geregelt zu sein. sonders sorgfältig vorbereitet Unverantwortliche Journa¬ Verband. Die Ausmietungsfrage macht werden soll. listik. Man unterhielt sich dann Die Diskussion, die von Es ist kein Vergnügen, dem noch allerhand Schwierigkei¬ ten, und man überlegt schon, noch über die letzte Delegier¬ interessierten Seiten über den ' orstand des Berliner Verban¬ tenversammlung des Reichs¬ politischen Film in Deutsch¬ des anzugehören. In der ob man das ..letzte Mittel" in verbandes. stellte aber die land entfesselt worden ist und letzten Woche tagte man wie¬ Anspruch nehmen soll. Debatte über den Bestell¬ die restlose Klarheit darüber der drei Stunden, ohne die Gegen die Lustbarkeits¬ schein genau so zurück wie gebracht hat. daß es nicht ein Tagesordnung erschöpfen zu steuer will man Mitte Januar über die Bezirksorganisation einziges deutsches Filmunter¬ Können. eine große öffentliche Kund¬ und über die Berliner Fest¬ nehmen gibt, das sich von Die Eintrittspreise scheinen gebung veranstalten, die be¬ spiele 1929. politischen und parteiischen Seite 16 Rincmotograpfj Nummer 119:'

Gesichtspunkten leiten läßt, Tagung der „Rheinisch- hat bereits ihre bedauerlichen Westfälischen". Folgen gezeigt, die au( die Die Ufa-Wochenschau Die Mitgliedcrversammlu zurückfallen, die ihre hem¬ in Verbindung n der „Rheinisch-Wcstfäl schci mungslose Angriffslust gegen am Mittwoch, dem 5. Dezen» die Ufa zu schädlichen Ver¬ im Urteil der Presse: ber 28, behandelte eine Reih, dächtigungen des deutschen . . . und die spannende, vielseitige Wochen¬ von wichtigen Fragen. Der Films ausnutzen. schau vervollständigte das Programm. Erste Vorsitzende. Herr Mel Aus Polen wird gemeldet: Hamburger Acht-Uhr Abendzeitung. ner. war stark erkältet, «i- Der Verband zum Schutze halb Herr Sander die Vei der polnischen Westprovinzen Sammlung eröffnetc. Die Ster (Westmarkenverein) wendet bekasse wurde endgüb: sich an das gesamte Polen1 um abzuwarten, ehe man Stellung von einer bestimmten Gruppe, rechtskräftig durch crne.i mit einer Denkschrift, in wel¬ nimmt, aber es kann nicht die an Ufa-Eastern inter¬ Annahme der wen g geänd« cher auf die „Notwendigceit nachdrücklich genug daraul essiert ist, angestrengt wurde, ten Satzungen Bei der Br der Bekämpfung der deutschen hingewiesen werden, daß ge¬ weil man sich gewissen Ver¬ handlung der Frage der Ein Filmtendenzen durch einen rade diejenigen Kreise, die pachtungen der deutschen trittspreisregelung kam cs / nationalen polnischen Film" sich als Retter des Deutsch¬ Ufa gegenüber entziehen will. keiner Einigung. Herr Sandt hingewiesen wird. Diese pol¬ tums und des deutschen Films Es braucht nur daran er¬ gab einen Bericht vor dr nische Nationalfilmproduktion aufspielen, diesmal der Sache, innert zu werden, daß World- Ergebnissen der Verhandln müsse auf unwiderlegbaren die sie zu vertreten angeben, Wide Ufa-Filme nur in Ge¬ gen in den Städter Düsse historischen Tatsachen fußen, einen Bärendienst geleistet bieten verleiht, die von Ufa- dort, Duisburg Dortmund. Sn welche die moralischen, ge¬ haben. Sie werden das nicht Easterr. nicht bearbeitet wer¬ lingen, Aachen und Barm, schichtlichen und etnographi- einsehen. selbst wenn ein Gott den. und es genügt eigentlich und beze:chnete das Dure schen Rechte des polnischen sie belehren würde, denn es der Hinweis, daß die Wahrung Schnittsresultat als kläglie Volkes auf die nach dem gibt bekanntlich Dinge, gegen der neuesten Ufa-Interessen In den meisten Fällen w Weltkrieg erworbenen Landes¬ die Götter selbst vergeblich in Amerika in den Hände:-, ein Außenseiter dazwischen teile dartun- auf den Korridor kämpften. eines so klugen und routinier¬ Von großer Wichtigkeit w (als Bestandteil urpolnischen ten amerikanischen Fachman¬ der Bericht des Herrn V Besitzes der Polenkönige), nes liegt wie Mr. Arorson. ner, der zuerst den Iveie auf Oberschiesien (als Land Feine Informationen. Es wäre nur zu wünschen, musiker'.ar.f behandelte. D der Piasten) und auf Gro߬ Ein Fachblatt, das anschei¬ daß das rege Interesse, das Theaterbesitzer können dies polen, die ehemalige Provinz nend jetzt eine ständige Ru¬ jenes an sich bedeutungslose Tarif, der inzwischen diu Posen (als Wiege des Po'en- brik eingerichtet hat, die Ta¬ Fachblatt der Ufa entgegen¬ den Schlichter rechtskrär tums). Die Verteidigung die¬ tarennachrichten über die Ufa bringt, auch auf die andere geworden ist, auf keinen I ses Besitzes dürfe nicht in ge¬ btingt, wußte von einer Klage Straßenseite übertragen würde, akzeptieren und werden, w . hässiger Form geschehen; der der Ufa-Eastern-Division ge¬ wo es immerhin auch Neuig¬ der Reichsmusikerverband polnische Film müsse sich gen die Universum-Film zu keiten gibt, die mindestens so se ne Durchführung best, aller chauvinistischen Über¬ berichten, die angeblich erheb¬ interessant sind wie die Ufa- zu einer Gesamlausspcrr treibungen enthalten, die den liche Schadensersatzforderun¬ Geschichten. schreiten müssen. Zur Ger Haß gegen das Deutschtum gen zum Gegenstand haben Frage wurde herausgesi verbreiten könnten. Zur Schal¬ soll. kommt heim. daß von dieser Seite imr tung des ersten solchen Re¬ Es war eingeweihten Kreisen Greta Garbo kommt am härtere Forderungen erho: präsentationsfilms in Polen nichts Neues, daß an sich 17. Dezember in Gotenburg an, würden und auf Mittel J seien erhebliche Summen, und Differenzen zwischen der ame¬ weil sie das Weihnachtsfest in Wege gesonnen wert! i zwar zunächst mindestens eine rikanischen Gruppe und der der Heimat verbringen will. müßte, tragbare Abgabe! halbe Million Zloty, erforder¬ Ufa schwebten, wie sie bei Die schwedischen Blätter brin¬ erreichen: evtl, müßte in lich. Um diesen Betrag auf¬ Konkurrenzverbindungen ge¬ gen diese Nachricht groß auf¬ Bern Maßstabe zur Aufstcll - zubringen, schreitet der West¬ rade bei der Filmindustrie gezogen. so daß sicher mit mechanischer Musik 'n> markenverein zur Gründung auch in Europa und in einem begeisterten Empfang mente geschritten werden. eines Filmunternehmens m;t Deutschland häufig zu ver¬ zu rechnen ist. „Allehanda" Den Mitgliedern wurde einem Kapital von 0,5 Millio¬ zeichnen sind. berichtet sogar von Absper¬ raten, bei Neuabscblüssc.i n nen Zloty in Form einer Ge¬ Von der Klage selbst waren rungsmaßnahmen der Coten- Filmen auf der Grundlage sellschaft. welche Anteile von Einzelheiten hier nicht be¬ burger Polizei bei Ankunft neuen Bestellscheines rc ie 100 Zloty entgegennimmt. kannt. Es stellt sich jetzt des Dampfers, weil man be¬ Verträge zu machen. Bei der besonderen Lage des nach Rückfrage in New York fürchtet, daß das Fublikum Die Rcichsunfallverhütu -• polnischen Films tut man gut, heraus, daß es sich um ein den Versuch machen will, auf w-oche wird von allen The;» erst einmal das fertige Werk Gerichtsverfahren handelt, das den Dampfer zu gelangen. besitzern gefördert werdet

Ein großzügiges Preisausschreiben (Von unserem Korrespondenten in Alexandrien.) Ägypten im Film allen Ländern voran! Aus Kairo kommt An diesem Wettbewerb können Ärzte und Studenten 1er die Nachricht, daß die dortige amerikanische Universität, Medizin sowie Journalisten des nahen Orients teilnehmen. unterstützt durch Millionenspenden reicher amerikanischer Außerdem wird das ägyptische Gesundheitsamt (Kairo) Freunde Ägyptens, einen Wettbewerb zur Erlangung eines nächstens eine Reihe von Vorträgen, Artikeln und sonst .e® Filmmanuskriptes ausgeschrieben hat. dessen Gegenstand die aufklärenden, wissenschaftlichen Material im Zusammen)1 mg Hygiene des menschlichen Auges ist. Die Preise mit diesem Wettbewerb veröffentlichen. sind mehr als großzügig zu nennen, denn es beträgt der Das Manuskiipt zu dem Film kann in arabischer, englischer erste Preis: 20 000 £ (- 400 000 Rm.) oder französischer Sprache verfaßt und dem Wettbewerbs¬ ausschuß eingesandt werden. Der Prüfungskommission geh 'cn zweite Preis: 10 000 £ (- 200 000 Rm.) folgende Persönlichkeiten an: Dr. Houssein Heikul Bey. Direk¬ Der Film soll in erster Linie die Bekämpfung der sogenann¬ tor der Tagesze tung „Siessa", Dr. Mahmoud Bey Sobfcv ten ägyptischen Augenkrankheit berücksichtigen, die nicht nur Augenspezialist, und Negib Bey Hilaly, Staatssekretär dcS am Nil, sondern auch in Ost- und Südeuropa herrscht und so¬ Kul tusministeriums. gar nach Amerika gedrungen ist. Nach dem Manuskript soll Der Wettbewerb endet am 15. Februar 1929. sofort die Herstellung eines Filmes in Angriff genommen Bis zu diesem Termin müssen sämtliche Arbeiten bei “*r „American University Mission” in Kairo eingereicht sein. Jp ^ Feststellung:

Die 1 fa hat einen ihrer grüßten und interessantesten Filme 'n den ver- sthiedenen Teilen des Reiche» herausgehracht. um seine Publikumswirksamkcit 'u erproben, ('bcral1 hat er Begeisterung ausgelöst, überall hat er Rekord- i-innahmen gebracht, ungeachtet der Verschiedenartigkeit des Kinopublikums. Damit ist der Beweis erbracht, daß dieser Film das Ideal des Croßfilms von außergewöhnlicher Qualität, c erblinden mit allen Kennzeichen des stärksten Gesdiäftsfilms ist. Fs Ist

Mit Ehrfurcht steht man vor 3er indischen tenradr. dir d: . rrMMc den Film. da. i« nicht ru .M jWf . e» Film rugrunde tVr Hmter-nrnd de, Uesctebcn, .« echt ahmen entstanden. von der™ erhabener Schönheit man »ich bedeutend. Dresdner Anse, ihrer Tatachhchcn ^d bSdtatwJ'pwhi!”Eid "«-njemrerk ^ S,oH' >*tl|.Ljbe 5°f,gU“ J' »phischer Km, ,*n»t.r Volhss,i-e • • » ^ZJttSSS l Ü u'-'l^billv^n d^^i'Öo' ka melro^ und* 1000 *“ L?£hh,ß *“* E^^^a,",hci, «“»teibl. M i« ■s Maharadja» von Jaipur erlebt da» trunkene Auge e» <“s höch«e Lob. Essener Anse, Fest. Münchner /eitune . . . mlrcbenhafte Pracht ... von berauberndem Reit. Eine Ui prachtvolles Film.erk . . das Spiel höchst interessant dramatischer Höhepunkte so daB niemals die Spannung nac rod. Oslrernt\'he Morfenncst ... die Besucher folgen wie gebannt. Ptarzhrimrr Ansei, Berliner Uraufführung demnächst im Ufa-Palasl am Zoo UFA-FILMVERLEIH G M B H- VERLEIHBETRIEB DER UNIVERSUM-FILM AKTIENGESELLSCHAFT BERLIN SW 68 KOCHSTR. 6-»

Seite 20 Nummer 1192 das besorgt der Kameramann selbst. Askania benutzt Sinne mehr darstellen, sondern nur Köpfe. Für die Auf¬ ein Drehstativ und entsprechend lange Kurbelwelle. stellung der Kamera in Flugzeugen hat die Firma Akeley besondere Vorrichtungen konstruiert, die der vorhin Schwieriger wird der Fall, wenn der Boden selbst skizzierten allbeweglichen Akeley-Kamera von vornher¬ nicht mehr feststeht, wie das Deck von Schiffen. Hier ein angepaßt sind, da dieser Apparat gerade für Flugauf¬ ist die Verwendung von fester Kamerastativen nicht rat¬ nahmen und Aufnahmen von Flugsensationen der einzig sam, und es sind se.t längerem Stative in Gebrauch, bei befriedigende ist. Eine interessante Besonderheit bildet denen mittels eines pendelnden Gewichtes die Übertra¬ die Allwinkelklammer, die ein Amerikaner für leichtere gung der Schiffsbewegung auf die Kamera abgefan¬ Aufnahme apparate konstruiert hat. Sie besteht aus zwei gen wird. Diese Stative hatten jedoch den Nachteil, daß verstellbaren Gewindegeleuken, die auf einer starken die Bewegung des pendelnden Gewichtes nicht regulier¬ Backenklimmer aufsitzen. Mit letzterer ist es möglich, bar war, so daß durch die Trägheit des letzteren doch die Kamera an allen möglichen Standorten festzuklam¬ eine Verschiebung der Bewegungen eintreten mußte. Aus diesem Grunde konstruierte der Amerikaner M. Griffith mern. Ja, sogar zwei Apparate übereinander aufzustel vor zwei Jahren ein besonderes Stativ, bei dem auf len. so daß es möglich ist. auf diese Weise, gleichzeitig hydraulischem Wege der Schwung des Pendels beliebig oder wenigstens schnellstens hintereinander verschiedene abgedämpft werden kann. Das Prinzip seiner Konstruk¬ Bildeinstellungen von ein und demselben Standort aus tion ist ungefähr folgendes: die Bewegung des Pendels aufzunehmen. wird mittels eines Gestänges auf zwei Doppelkolben Zum Schluß seien noch einige Spezialkonstruktionen er¬ übertragen, die in mit Öl gefüllten Zylindern liegen. Ein wähnt. die der unmittelbaren Praxis entwachsen sind. Es Rohr verbindet nun die entgegengesetzten Enden der hat jedes Stativ und jeder Bewegungskopf seine Grenzen Zylinder, und in diesem kann man mittels eines Ventils da muß der Kameramann oft selbst Mittel ersinnen, wu die Menge des von einem Zylinder zu dem andern fließen¬ er sich durch Notbehelfe aus den Schwierigkeiten ziehen den Öles regulieren. Damit reguliert man zugleich den kann. Eine besteht darin, daß der Neigekopf des Stativs Ausschlag des Pendels und kann diesen dem Schlingern zwar einen beträchtlichen Neigungswinkel aufweist, de des Schiffes anpassen. geeignete durch Kombination zweier Köpfe noch erhöht Noch schwieriger wird das Aufstellen der Kamera, wenn werden kann, daß es aber nicht möglich ist, die Karners für ein normales Stativ überhaupt gar kein Platz ist; wie um 90 Grad zu neigen, wie es oft von Aufnahmen von im Flugzeug, in Autos oder sonst zu vielen Gelegenheiten. oben her auf den Schauplatz verlangt wird. Hier mul Hier kommen die verschiedensten Spezialkonstruktionen der Kameramann selbst Konstrukteur werden. Guid iu Frage, die eigentlich keine Stative im gebräuchlichen Seeber hatte vor einiger Zeit in einer Fachzeitschrift eim

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VERLAG SCHERL, BERLIN SW6S Nummer 1192 Seite 21 solche Anordnung, die er selbst verwandte, näher be¬ desgleichen eine besondere Konstruktion vorgeschlagen. schrieben. Sie bestand darin, daß aus stabilen Holzlatten die darin besteht, daß an einer entsprechend langen LatU- ein Aufbau geschaffen wurde, in den man die Kamera an ihrem unteren Ende eine Aufsatzplatte für die 1.1 über dem Stativ seitlich hinaus mit dem Objektiv nach diesem Fall automatische) Kamera angebracht w.rd, wäh¬ unten hineinhängen kann. Ein anderer Fall ist der, daß rend außen an ihr ein beweglicher Stock hinaufführt. Jer die Kamera ganz tief am Boden stehen muß, etwa zu unten auf dem Auslöseknopf des Federwerks aufliegt .ind Aufnahmen aus der „Frosch-Perspektive". Es ist dem oben unter dem Halte-Griff dieser Anordnung endet Kameramann da nicht immer möglich, sich lang neben Sobald eine Aufnahme stattfinden soll, braucht der seinem Apparat auf die Erde zu legen, insbesondere nicht, Kameramann nur den Stock mit dem Daumen oder Zeige wenn es sich, was hier meist der Fall sein dürfte, um finger hinunterzudrücken, dann wird das Federwerk aus¬ Straßenaufnahmen handelt. Hierfür hat Altmeister Seeber gelöst und die Kamera in Tätigkeit gesetzt.

PATENTSCHAU Entwicklung photographischer Schichtträger außerhalb der Dunkelkammer

Die Entwicklung von photographischen Schichtträgern glasscheiben usw.) ist die Dichte unveränderlich. Wendet außerhalb der Dunkelkammer stößt auf die Schwierig¬ man nun nach der Erfindung des Herrn Artur Rupprecht. keit, daß die Intensität des vorhandenen Lichtes sehr ver¬ Nürnberg. D. R. P. 466 560. den das aktive Licht absor¬ schiedenartig ist. Das Tageslicht hat in den Sommer¬ bierenden Stoff (Farbstcff), jedoch, wie es bei Dunkel

Die Gemeinschaftsproduktion Döring-Film-Werke, Hannover Norddeutscher Lloyd Bremen bringt 2 neue steuerfreie Kulturfilmel U. S. A. im „wilden Westen“ und Kreuz und quer durchs Mittelmeer Aufführung 11. Januar 1929 Der Schöpfer der Filme, Obering. Dietrich W. Dreyer, spricht ab 14. Dezember d. J. in denKammerlichtspielen, PotsdamerPlatz, zum Film ..Kreuz und querdurchs Mittelmeer"

Sehr geehrter Herr Theaterbesitzer! Diese Filme bringen Ihnen volle Kassen. Sie holen neues Publikum heran, sie heben den guten Ruf Ihres Theaters!

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Photographische Aufnahmen von Personen mittels künst¬ lichem Licht Das die Kinoscliauspielcr unter dem grellen Licht bei ungeschwächt hindurchgehen zu lassen, während ihr Ah den Kinoaufnahmer außerordentlich leiden, ist eine sorptionsvermögen nach dem roten Ende hin stark zunimmt mißliebige Tatsache so daß die Eigenschaft des Kobaltglases in bezug auf dii Es hat sich nun die Firma Sendlingen. Optische Glas¬ photographische Wirkung des durch dasselbe hindurch werke G. m. b. H. Berlin-Zehlendorf (eigentl. Erfinder gehender Lichts durch die Zumischung eines Oxiduls im Dr. Georg Jaeckel. Berlin-Lichterfelde [D. R. P. 465 559) wesentlichen erhalten bleibt, während die Undurchlässigkeit um eine Verbesserung bemüht. Es soll bis zu einem ge¬ für Rot und Ultrarot stark vermindert wird. Da sich di* wissen Grade dem l'helstand begegnet werden. Man stützt Glasfilter infolge der starken Absorption der Wärmestrah sich darauf, daß die Zonen größter Empfindlichkeit bei der len vor einer lichtstarken ßeleuchtungslarnpe sehr stark er photographischen Schicht einerseits und der Netzhaut an¬ wärmen, ist es zweckmäßig, bei der Filtern ein wärme¬ dererseits übereinarder liegen, so daß die Möglichkeit be¬ festes Grundglas zu benutzen, um das Zerspringen zu sieht, das Auge gegen diejenigen Strahlen zu schützen für verhüten. Derartige wärmefeste Gläser haben wir schon welche es besonders empfindlich ist, ohne die für die Auf¬ lange. Sie zeichnen sich durch hohen Borsäuregehalt aus nahme erforderliche Lichtintensität zu verringern. durch den die Ultraviolettdurchlässigkcit auch nur günstig Zur Erreichung dieses Zweckes wird vor die zur Be¬ beeinflußt wird. lichtung der zu photographierenden Personen dienende Anstatt die gewünschte Lichtabsorption durch Glas vor Lichtquelle ein lichtabsorbierender Körper, am besten eine zunehmen, kann man auch andere entsprechend gefärbte Glasplatte, die im Gebiet der größten Lichtempfindlichkeil, lichtdurchlässige Körper in entsprechend dünnen Schich d. h. etwa in dem Gebiet, dem Wellenlängen von 300 ien benutzen, wie z. B. Platten aas Gelatine und ähnlichen bis 500 im entsprechen, gut lichtundurchlässig ist, während durchsichtigen Körpern, sowie auch besonders Flüssig sie im Gebiet der höchsten Empfindlichkeit der Netzhaut, keitsfilter. d. h. für Wellenlängen, die etwa zwischen 500—650 im Um eine Anschauung der Wirkung einer Abblendune liegen, stark absorbierend wirkt. Ein Glasfluß, der diese gemäß der Erfindung zu geben, mag erwähnt werden, daß Eigenschaften besitzt, ist z. B. ein Borosilikat-Glas üblicher beim Vorschalten einer 2 mm starken Scheibe eines Zink Zusammensetzung, welches einen Gehalt von beispiels¬ Alkali-Borosilikat-Glases mit einem Gehalt von 0,3 " weise 0,5 “.. Kobalt« x /d hat. Kobaltoxyd die chemische Aktivität des Lichtes auf Kobaltgläser sind im Bereich von etwa 300 bis gegen eine lichtempfindliche Schicht um elwa 30 geschwäch 500 i4ii fast völlig curchlässig und erlangen auch wöeder wurde, während die Aktivität im visuellen Gebiet um an¬ im roten und ultraroten Gebiet des Spektrums verhältnis¬ nähernd 90".. herabgesetzt wurde. Durch die Verminde mäßig gute Durchlässigkeit, während sie im gelben und tung der Lichtstärke der Kinoaufnahmelampe um 50 grünen Gebiet, wo die läßt sich also bei Vor Netzhaut besonders emp¬ Schaltung derartiger findlich ist, eine sehr Lichtfilter gleiche photo stark verminderte Licht¬ graphische Helligkeit er undurchlässigkeit auf¬ reichen wie bei dem weisen. normalen Beleuchtungs apparat. aber auch eine Das Ansteigen der Verminderung der sicht Durchlässigkeit eines rei¬ baren Helligkeit auf etwa nen Kobaltglases im ro¬ Lyfax-lflnoskop 15 %. ten und ultraroten Ge¬ Es wird also ein weit biet ist für die hier (Film-Betrachtungs¬ gehender Schutz gegen in Frage kommenden und Prüfapparat) die Blendung der Kin«»- Zwecke in der Regel un¬ darsteller gegeben. erwünscht, weil auch dem Die starke Abblendunu roten, und besonders dem des gelben und grünen ultra-roten Licht schäd¬ Lichtes kann zu Farben¬ liche Einwirkungen auf verzerrungen führen. Da¬ den Sehapparat zu- durch kann es unter Um¬ gcschrieben werden. Um ständen wünschenswert diese ebenfalls tunlichst sein, bei der Auswahl auszuschließen, ohne je¬ der Bekleidungsstücke doch den Zweck der und der Schminken dar überwiegenden Absorp¬ auf Rücksicht zu neb- tion im gelben und grü¬ ist für OlC unentbehrlich! nen Gebiet des Spek¬ Zu diesem Zweck ist trums zu verfehlen, kann Verlangen Sie Angebot! es auch ratsam, die Wir¬ man dem Kobaltglas kung der Ahblendung einen Gehalt an einem bestimmter Spcktral- Oxyd, etwa von 2 %, ge¬ Apparatebau Freiburg (i.m.b.H, gebiete durch Betrach- ben. Eisenoxydul-Gläser Lytax Kino Werke y tungsgläser entsprechen¬ haben nämiieh die Eigen¬ V der Färbung zu überprü¬ schaft. das Licht in dem fen oder den Lampen im Teil des Spektrums, dem Freiburg i.Br. Schminkraum Schirme Wellenlängen unter 500 entsprechender Färbung ftu entsprechen, ziemlich zu geben. ler 1192 fttnmuitogcafil) Seite 23

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In einer Reihe von Lichtspieltheatern ist in letzter Zeit wiederholt festgestellt worden, daß die Bestim¬ mungen der ^ 21 und 38 der Polizei Verordnung vom 16. August 1926 in Verbindung mit den ministeriellen Vorschriften vom 19. |anuar 1926 über die Anlage und Hinrichtung vor. Lichtspieltheatern usw.*> hinsichtlich der Bestuhlung des Zuschauerraumes und Sicherung des Rüdezugsweges nicht eingehalten werden. Im eigenen Interesse der Lichtspieltheaterbesitzer bitte ich, mit allem Nachdruck dahin w irken zu wollen, daß Verstöße gegen die Sicherheitsvorschriften nicht mehr Vorkommen,, andernfalls würde ich midi zu meinem Bedauern genötigt sehen, mit Zwangsma߬ nahmen gegen Zuwiderhandelnde vorzugehen. Die Polizeiaufsich'«beamten sind angewiesen, mit größter Schärfe gegen die Mißstände einzuschreiten. Ich bitte uni geeignete Bekanntgabe an die Mit¬ glieder Ihres Verbandes Groß-Berlin.

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Berlin, den 11. Dezember 1928 Tantiemen- Wirrwarr Bei den Leuten, die eigent¬ Neue Prüfungsbestimmungen für Außerdem schwebt ja auch lich Bescheid wissen müßten, Kinoapparafe der Gedanke, der in der Pro¬ flüstert man laut und leise, In der 72. Sitzung der Deutschen Kinotechnischen Ge¬ testversammlung zum Alb¬ daß zwischen der Gema und sellschaft berichtete Professor Lehmann gestern über die druck kam. nämlich die Scha ¬ dem DeutschenLichtspiel-Syn- neuen Prüfungsbestimmungen für Kinoapparatc. Soweit lung einer Einheitsgenosscr- dikal irgendwie Verhandlun¬ es sich um Maschinen für Kinotheatcr handelt, bleibt es Schaft, die vielleicht gegen den gen schweben. Man kennt Willen und Wunsch gewisser im allgemeinen bei den bisherigen Vorschriften. Dagegen auch schon die Quellen, aus sind erhebliche Verschärfungen für die sogenannte B- und Kreise Tatsache werden wird, die heute Gema-Interesscn denen das Geld fließen soll, C-Klassc zu vc'zcichnen. Das sind diejenigen Appa¬ das naturgemäß zum Abschluß vertreten. rate, die in erster Linie für Schulen, Versammlungen, Ver¬ dieses Vertrages erforderlich Dann bleibt immer noch eine in Betracht kommen. offen, wohin sich die Auslän¬ ist. Es war in erster Linie interessant zu hören, daß Pro¬ Es sind vorläufig nur Ge¬ der wenden, die sich unler fessor Lehmann und auch eine Reihe von Diskussions¬ rüchte, aber sic sind irgend¬ Umständen gcrau so über redner die Ansicht vertraten, daß für Schulbetricbc re¬ wie fundiert, weil tatsächlich Gema-Vciträgc berechtigter¬ guläre Theatcrprojektoren kaum in Frage kämen, weil zwischen Kreisen, die der weise hinwegsetzen können, man nämlich im allgemeinen mit einem Bild von zwei Gema nahestehen und füh wie das einzelne Genossen bis drei Meter Breite ausgezeichnet auskämc. renden Männern des Licht¬ laten und tun werden. Wenr sich eine Schule den Luxus eines großen Pro¬ spielsyndikats Verhandlungen tektors leiste, so geschehe das in der Hauptsache wohl Auch wenn dieser Fall ein geschwebt haben. mehr mit Rücksicht auf Eltern- als auf Schulen orslel- tritt, kann man sich mit einem Über den Umfang und über lungen, und es sei nicht mehr wie recht, daß dann die Gema-Vertrag unter Umstän die Summen weiß man nichts Sicherheitsvorschriften, wie man sie für Lichtspielhäuser den in die Nesseln setzen. Genaues. Aber immerhin, verlange, in vollem Umfang und ohne jede Konzession Vielleicht haben die Herren schon die Tatsache an sich verlangt würden. des Deutschen Lichtspicl-Syn- sollte im Augenblick bedenk¬ dikates, die die Verhandlungen lich stimmen. führen, diese Dinge nicht ge¬ scher Lichtspieltheater • Be¬ Wie wir hören, will sich dir und Tantieme, gestützt auf nau beachtet, sehen vielleicht sitzer, der Varictedircktoren Reichsverband Deutscher einen einzigen Verlag, muß zu die Entwicklung in der Tan- und der Kaffeehausbesitzer, Lichtspieltheater-Besitzer offi¬ Komplikationen und Schwie¬ tiemenangclegenheit schief, so rechnen für die Gema einen ziell an das Syndikat wenden, rigkeiten führen. daß sie uns wahrscheinlich Gesamtbetrag von fünf oder um Aufschluß zu erhalten. Er Diese Ansicht wird von dankbar sein werden, wenn sechs Millionen aus. muß das sogar, denn es geht maßgebenden Kreisen der wir nur auf ein paar Punkte Eine Summe, die sich außer- jetzt wirklich um den Geld¬ freien, unabhängigen Theater¬ hinweiseo. die das ganze ge¬ ordentlich voch anhört, die beutel der deutschen Kino¬ besitzer, die wir in den letz¬ plante Unternehmen als reich¬ aber für die Kinos allein lange theater. ten Tagen befragten, absolut lich gewagt erscheinen lassen. nicht die Summe ausmacht, die geteilt, und es wäre bedaucr Wie wir bereits am Sonn¬ bei dem alten Gcma-Vertrag lieh, wenn der Weg zur end¬ Schließlich kann es sich ja abend ausführlich berichteten, zur Diskussion gestanden hat. gültigen Regelung der Musik¬ bei den augenblicklichen Be¬ scheint die Protestversamm¬ Es hat keinen Zweck, jetzt tantiemen von ganz Deutsch¬ sprechungen nur um unver¬ lung den Boden zur Verständi¬ in der Öffentlichkeit irgend¬ land durch Zwischcnverhand- bindliche Vorverhandlungen gung reif gemacht zu haben, welche Beträge zu nennen, lungcn aufgehalten oder ge¬ handeln, weil bei der weit- wobei besonders zu berück¬ aber es ist klar, daß das Licht¬ stört würde. tragenden Bedeutung des Ver¬ sichtigen ist, daß alle Musik¬ spiel-Syndikat keinesfalls billi¬ Im übrigen darf nicht ver¬ trages doch sicherlich die verbraucher Deutschlands ge¬ ger abschließcn kann, sondern schwiegen werden, daß ein Delegierten des D. L. S. be¬ meinsam Vorgehen wollen, auf daß es höchstens — da es ja Pakt mit der Gema allein ge¬ fragt werden müssen. einer Basis die besonders für nur für einen Bruchteil der rade im Augenblick außer¬ Diese Heiren. die sich die Kinos als absolut günstig deutschen Theater paktieren ordentlich bedenklich isL Es sicherlich auch selbst ein Bild und tragbar anzusehen ist. _ kann — letzten Endes höhere gibt eine ganze Menge nam¬ machen können, und die ja Man geht bekanntlich in Summen bezahlen muß, als hafter Komponisten, die ge¬ die Verhandlungen zum Teil Kreisen der Musikverbraucher nach dem großen Vertrag für rade für das Kino wichtig und durch den Reichsverband ken¬ voa dem Gedanken aus, daß alle Musikverbrauchcr zu er¬ wertvoll sind, die heute oder nen, werden nicht. so opti¬ die'Abgabe für den einzelnen warten sind. morgen von der Gema zur mistisch sein. Sic werden die niedriger sein könne als jetzt, Es ist nicht uninteressant, zu G. d. T. hinüberwcchseln. drei Masken, die dieses Gema ganz gleich, ob es sich um ein höreu, daß mit dem Lichtspiel- Wenn das wirklich der Fall Abkommen trägt, richtig er¬ Variete, um ein Kaffeehaus Syndikat. ein großer Musik- sein wird, hat man mit dem kennen, und werden kaum die oder ein Kino handelt, weil vertag aus München die Rege¬ Gema-Vertrag ein Danaerge¬ Hand dazu bieten.' daß man nach dem neuen Plan wirklich lung über das Syndikat er¬ schenk, weil selbstverständlich ein Schachspiel wagt, das. alle Kreise erfaßt würden. strebt. die G. d. T.. wenn' sie den wenn es ganz gut geht, eine Herren, die die Dinge genau Wir halten auch das nicht neuen Zuzug erhalten hat, amt Rcmispurtji ist. das aber viele studiert haben, also Vertreter für unbedenklich, denn jede Recht ganz andere Forderun¬ Leute von.vornherein für eine des Reichsverband«« Deut¬ Verquickung von Notenbezug gen stellen wird wie heute. Vcrlustangelcgeoheit hallen. Mann, Weib, Ein Mädel mit Sünde Temperament

Fabrikat: Metro-Goldw.-Maycr Fabrikat: Erda - Film der Verleih: Parufamet Regie: Monta Bell Verleih : Deutsch« Universal Hauptrollen: Gilbert. Broek- Regie: Viktor Jaasun weU. Eagels Hauptrollen: Paudler, Morel Länge: 2C00 Meter. 7 Akte Lange: 1908 Meier, 6 Akte Uraufführung: Ufa-Pavillon Urauiiubrang: Primus-Palast

Gerade jetzt wo in Ber¬ Sie ist ein Racker, die kleine ta der Versuch, den moder- Lillebil aus U. S. A., stiftet .cn Journalismus auf die allerlei Unfug an, gerät dabei Höhne zu *• ringen, an einem io mancherlei schiele Situatio¬ s.icötschlechten Thzaterslück nen, aus denen sich das „Mä¬ s -heiterte, kommt ein Film del mit Temperament" immer : ns gleichem Milieu aus wieder aul die netteste Weise Amerika, das leider auch am heraus wändet. Thema vorbeigeht. Das wun- Lillebil wird aus Amerika e’ert nm so mehr, als der Jour¬ nach Europa geschickt, damit nalismus In seiner augenblick¬ ihr wildes Wesen von Europas lichen Prägung von amerikani¬ HöBichkeit übertüncht werde. schen Vorbildern beeinflußt Es ergeben sich verschie¬ wurde und in Hollywoods dene komplizierte Angelegen¬ Filmbüros eine ganze Anzahl heiten mit einem Wechsel, ehemaliger Zeitungsleute sitzt. einem jungen Flieger, dem es „Mann. Weib. Sünde- ist ein in selten schönem Ehrgefühl Film mit „Seal appeal", einer nicht paßt, daß dieser Wech¬ von jener Sorte, die jetzt nicht sel \on anderer Seite, eben mehr gedreht werden sollen, von Lillebil, eiogelöst wird, weil die Frauenklubs sich mit einer jungen Dame, die auf einer Beschwerde an Mill die Hand des besagten Flie¬ llays wandten. Die an sich gers Anspruch macht, dann nicht uninteressante Handlung gibt es eine kleine, nur ver¬ wird nicht logisch aus dem meintliche Kriminalsaebe, be¬ Milieu entwickelt; sie könnte trächtliche Abenteuer der rieh in jede' anderen Um¬ temperamentvollen Lillebil, die gebung zutragen. Ein kleiner so nach und nach cinsehen Reporter einer großen Zei¬ muß, daß auch eine reiche tung in Washington verliebt Dollarerbin in Europa und be¬ sich in eine Kollegin, die sonders in Deutschland nicht Modeberichterstatterin des so wild und unüberlegt herum - Blattes, die eine große Num¬ fuhrwerken darf, wie sie sich mer im Verlag ist. Durch IN DEN HAUPTROLLEN: in ihrer DoUarüberhcblichkcil diese Liebe wird er zu allen MARIA CORDA / LEWIS STONE das so denkt. möglichen Dingen ausgespornt, RICARDO CORTEZ Der Film ist nach dem beinahe sogar zu einem seiner Zeit in der „Nachtaus¬ Morde, zu dem ihn seine Eifer¬ REGIE: ALEXANDER KORDA gabe" erschienenen Roman sucht treibt Aber es geht Ludwig v. Wohls gemacht. schließlich glimpflich aus. In dem amüsanten Roman John Gilbert, der den Hel¬ D E R C. R O SSF1 I- M D E R ist die Sache leichter, folge¬ den spielt, enttäuscht (ist er richtiger und mit mehr Tempo doch der Harry Liedtke erfüllt, als hier im Film. Amerikas) seine zahlreichen Die als Manuskriptverfasser Anhängerinnen nicht. Er ist genannten Jane Bcß und Jose i liebenswürdig, scharmant, geht Than haben vor der Auffüh¬ aber in den dramatischen Sze¬ rung erklärt, daß der Film in nen aus sich heraus und spielt seiner jetzigen Fassung nicht einwandfrei schlicht. URAUFFÜHRUNG MORGEN von ihnen, daß für diese viel¬ Als seine Partnerin erscheint mehr der Bearbeiter Dr. Schu¬ Jcanne Eagels, ganz auf Vamp bert-Stevens verantwortlich sei. geschminkt, aber von einer GLORIA-PALAST Victor Janson, der Re¬ nervösen Zerrissenheit, die gisseur, hat manche netto zum Ges-mtbilde einer großen Szene komponiert, läßt aber Journalistin nicht übel paßt. ... und das flotte Tempo, das die Be¬ Sie ist ein neuartiger Typ und arbeitung dem Film vorenthal¬ erregt durch das Vergeistigte selbstverständlich ten hat, ebenfalls einiger¬ lutes Spiels Aufmerksamkeit. maßen vermissen. Hier wer¬ den einige geschickte Schnitte Monta Bell, der Regisseur, die Wirkung erhöhen können gibt saubere Durchschnittsar¬ Sehr munter und nett Maria beit und stellt intelligente Bil¬ der. Aber es gelang ihm nicht, Paudler, lustig Kurt Vesper¬ mann und Paul Biensfeld. die eigenartige Atmosphäre aus Luigi Serventi findet sich gut Gehelztheit und Reizbarkeit JDefina mit seiner Rolle ab. oines Zeitungsbetriebes an- Das Publikum nahm den sei ulich zu nachen. Film freundlich auf. London gegen Frei¬ Neues Leben im Filmklub Kino in Norwegen Während in den Sosnmcr karten Der neugegründete Filmklub, nerhalb des Klubs stärker zu monatcc die meisten Kino- Der britische Theaterbcsil- Filmindustrie hatte seine Mit- betonen, fand allgemeinen Bei¬ zcrvcrband hat Schritte ein¬ theater Norwegens geschlos¬ Geseliigc Vereinigung der fall und setzte sich berei's in sen sind, entfaltet sich zu geleitet. wonach Ur- oder glieder einberufen, um ihnen die Tat um, als im Anschluß Erstaufführungen nur vor Bran- Beginn des Winters wie¬ über den Stand des Klubs Be¬ an die Mitglieder-Versamm- der ein ziemlich lebhafter c he au £c hörigen und der Presse richt zu erstatten. Den Be¬ v er» ns lallet werden sotten. tung ein gemeinsames Essen Kinobetrieb. Von den Fil¬ mühungen des Vorstandes ist Abgesehen davon, daß das stattfand, das Mitglieder und men, die in der letzten Zeit es. wie der Vorsitzende, Herr Premicrempublikum den Be¬ Gäste in größter Gemütlich¬ in Norwegen aufgeföhrt wur¬ rufenen die guten Plätze weg- Willi Hein, mittcilen konnte, keit bis in die späten Nacht¬ den, hat besosuiers der Film erfreulicherweise gelungen, den nimmt, ist nachweislich so¬ stunden hinein zusammenhielt. „Der letzte Mensch auf der Klub zu konsolidieren und zu¬ Erde- sehr gefallen. Auch wohl der Massenfreibesuch so¬ Auch der gestrige Abend nächst auf eine tragfähige der ausgezeichnete Schauspie wie die ammdliche Kritik der erbrachte den Beweis, daß finanzielle Basis zu stellen, ler Rudolf Schildkraut, der Filme durch Freikartenbesit¬ gerade für die Filmindustrie zer geschäftsschädigend. Im ohne daß in der gesellschaft¬ die Hauptrolle in dem Film lichen Zusammensetzung sei¬ der Bestand eines Klubs eine „Die letzte Stunde" spielt, er¬ Verein mit den Verleihern soll Notwendigkeit ist, weil er die hier schleunigst Abhilfe ge¬ ner .Mitgliedschaft Konzessio¬ rang einen vollen und wohl neutrale, rein gesellschaftliche schaffen werden. nen hätten gemacht werden verdienten Erfolg. Ferner müssen. Wie Herr Direktor Plattform abgibt, auf der sich wurde der von der Ufa im Theaterübernahme Dlge als Schatzmeister aus¬ die sonst oft genug scharf di¬ vergangenen Jahr auf Spitz¬ führte. ist der Bestand des vergierenden Interessenzwang¬ bergen hergestcllfc Film „Mi- in Apolda Klubs nunmehr, auch ohne daß los zusammenfinden. Man darf lak", der eine Reihe imposan¬ Die bisher von Herrn Hey¬ Umlagen Platz zu greifen heute den Wunsch ausspre- ter Bilder von einer Polar- nold betriebenen Lichtspiele brauchen, für die Zukunft ab¬ chen, daß die Reihen des Ezpedition enthält, mit Be¬ ..Union-Theater" zu Apolda solut gesichert. Die Anregung Filmklubs sich aus den noch geisterung auf genommen. Über¬ i. Thür, wurden von Herrn Va¬ aus Mitgiiederkreiscn, nun fernstehenden Kreisen unserer haupt ist während der letzten lentin Widcra. Jena, ubernoSa¬ auch das gesellige Xeben in- Industrie ergänzen mögen. Monate die deutsche Produk¬ men. Der bekannte mittel¬ tion in den norwegischen deutsche Theaterfachmann ver¬ Theatern immer mehr in den fügt demnach über S Theater- Kinos mit Parkplätzen Vordergrund getreten und hat het riebe mit insgesamt 4300 die amerikanischen Filme stark Da in England immer mehr Plätzen, die sich auf die Städte Kinos zu erteilen, wenn cir. zurückgedrängt. Die norwe¬ Jena. Gera und Apolda ver¬ Leute zu Kirobcsuchen (auch Parkplatz für Autos zugleich gische Eigenproduktion dage¬ teilen. („Capitol", Jena 1034, von Orlen der näheren Um¬ vorgesehen und möglich ist, gen verhält sich sehr still. Sie Lichtspiele „Deutsches Haus", gebung) im eigenen oder ge¬ da durch die augenblickliche hat sich im wesentlichen dar¬ Jena 500. „Palast - Theater", mieteten Auto angeiahren Verstopfung der Straße vor auf beschränkt, einige Propa¬ Gera 1060. ..Kristall - Palast", kommen, hat der Magistrat den Kinos mit Autos der Ver¬ ganda-Filme herzustellen, in Apolda 1100 und „Union-The¬ von Hendon beschlossen, künf¬ kehr :n schwerer Weise beein¬ denen die Schönheiten Nor¬ ater", Apolda 600 Plätze.) tig nur Baubcwilligungcn für trächtigt wird. wegens gezeigt werden.

Eines der größten Filmwerke der nächstjährigen Produktion wird IpciiM/cßi Murat nach der kaukasischen Novelle von LEO TOLSTOI Regie: /Ilexander Wolkoff, der geniale Regisseur von „Casanova" u. „Geheimnisse des Oriente“

Entwurf: Norbert Falk und Robert Liebmann, die bekannten Autoren von „Geheimnisse des Orients" UFA-FILMVERLEIH G-M-B-H- VERLEIHBETRIEB KR UNIVERSUM-FILM AKTIENGESELLSCHAFT BERUM SW68 KOCHSTRASSE t~f HOMFILI HOM-FILM bringt „Neu Heidelberg“ Eine Zeitsatire von Hans H. Zerlett

Personen: Karl Heinz, Großherzog a. D. Prinzessin Käthe, seine Tochter Die Erzieherin der Prinzessin Frau Käthe, Inhaberin von Rüders-Gasthof Franzi, ihr Mann Heinz, ihr Sohn

Die Vorbereitungen zu dem Film haben begonnen

Fabrikation und Weitvertrieb: HOM-FILM ^ II VERLAG SCHERL * BERLIN SW 68

22 Jahrgang Berlin, den 13. Dezember 1928 Nummer 1194 Weltautoren für deutschen Weitfilm Man hat jetzt auch bei uns Das D. L. $. produziert selbst gessen — da« Publikum wird erkannt, daß sich Wcllcrfolgc also den Film „Der rote beim Film am leichtesten er¬ ln den letzten Tagen haben wichtige Präsidial- und Kreis' auch vergessen. 1 s zielen lassen, wenn man nicht Aufsichtsratssitzungen des D. L. S. slattgcfundcn, die sich macht dies nichts aus. de in nur international anerkannte mit Plänen lür eine eigene Produktion beschäftigten. wie die Leser bei der L*Vlurc Schauspieler und Regisseure Die Delegierten! crsammlun;, die im Anschluß statt des Buches gespannt bis nr beschäftigt, sondern auch Au¬ fand, billigte einstimmig d.e Vorschläge der Verwaltung. letzten Seite blieben, so wer toren von Weltruf dafür zu in¬ Die Generalversammlung des Syndikats wird zum den sie ganz sicher in dersel¬ teressieren weiß. Als vor 16. Januar nach Berlin einberufer.. ben Spannung bis zum letzt, i einigen Wochen die Nachricht Alan wird auf die Bedeutung der erfolgten Beschlüsse Bilde verharren, sobald der umlief, daß cs Friedrich Zel- vorher noch einmal eingehend zurückkommen müssen, Film vor ihnen abrollt. Mehr nik gelungen sei, sich für sei¬ wei; di.- Durchführung dieser außerordentlich vernünfti¬ ist auch gar nicht notwendig. nen neuesten Lya Mara-Film gen Pläne von grundsätzlicher Bedeutung für den g.-s in¬ mehr verlangen weder Zu¬ die Mitarbeit von Edgar Wal- ten deutschen Markt sein kann. schauer noch Leser — und lace zu sichern, sa'gte man wer danach strebt, diese An¬ sich, daß damit bereits eine sprüche zu erlüllen. wird sein breite Basis für den Erfolg vielen Bemerkungen tonan¬ gar Wallace, geht eine Ände¬ Ziel erreichen des Films geschaffen sei. Ed¬ gebend ist, mit denen er rung im deutsche i Film vj- Von der deutschen Filmin¬ gar Wallace wird nicht nar Menschen und Dinge kenn- sich. Er hai seine frühere dustrie spricht er mit Hoch¬ bei uns seit einigen Jahren Schwere verloren, die ge¬ achtung: man merkt, wie sehr von Lesern aus allen Bil- Man muß dem vielbeschäf¬ danklichen Probleme schieben ihm die Berliner Ateliers im¬ dungsschichlcn mit Heißhun- tigten Manne, über dessen sich nicht mehr in den Vm- poniert haben. Er nennt den ger gelesen, er ist der popu¬ Arbeitsfähigkeit 1000 \nck- dergrund, sondern das unt.-- deutschen Film den industriali- lärste Autor der großen an¬ doten im Ilmlauf sind dank¬ haltendc Element fordert siertesten Europas, was er mit gelsächsischen Gemeinde, in bar sein, daß er, der eben darin sein Recht. Wallace den Aulnahmcmcthodcn be¬ alle Sprachen der Erde über¬ eines seiner Theaicrstückc in betrachtet dic_s als eine glück¬ gründet, du- ihm freilich bei setzt, auf allen Bühnen ge¬ Berlin inszeniert, Zeit findet, liche Entwicklung, weil dam t Friedrich Zelnik mit beson¬ spielt und aus unzähligen sich in die q^i> Flitterbunt der Geschmack des WcK- derer Präzision und Schaf- Journalen bekannt. licit, Lärm. Lie.it und Nüch¬ publtkums getroffen wird, das lenssicherhcit vorgeführt wer¬ Diesen Mann, der Conin ternheit bestehende Gegen¬ der amerikanische Film auf den Das Ineinandergreifen Doyles Ruhm in kurzer Zeit wart eines Filmateliers zu diese Weise erobern könnt -. der einzelnen Arbeitsfaktoren, überflügeln konnte lernte verwirren, im auf neugierige Er möchte im deutschen Film der schnelle Fortgang der Ar¬ man vor zwei Tagen bei Fragen kluce Antworter, zu sogar noch unterhaltendere beit. das gute Verhältnis einem Besuch der LHa-Ate- Züge, vor allem aber die Ver¬ zwischen Darstellern und liers in Tempelhof kennen, in Es ist interessant, seinen folgung aktueller Probleme technischem Personal, alles denen augenblicklich die Ausführungen zu lauschen, wissen, wobei Verfolgung das scheint ihm notwendig zu Hauptszenen des Zclnik-Ma- von seinen Eindrücken zu nicht einmal die bei einem sein, um den schnellen uni ra-Filmcs „Der rote Kreis" hören, die er von der deut¬ Abenteuerschriftsteller ja sicheren Ablauf der Arbeiten gedreht wird. Edgar Wallace schen Filmindustrie hat. Er naheliegende kriminelle Nu¬ zu gewährleisten. Er ist voll erweckt im ersten Augenblick kennt den deutschen Film zu¬ ance hat Der Griff nach Lob über die Einrichtungen nicht den Eindruck einer Be¬ meist aus den Aufführungen Problemen. die jedermann der Berliner Ateliers, die er rühmtheit, sieht vielmehr aus in London, und da er kein versteht, hat ja Edgar Wal¬ sich so mannigfaltig nicht vor- wie ein englischer Landedel¬ regelmäßiger Kinobesuchet lace zu dem gemacht, was er geslcllt hatte. mann, der gern zur Hühner¬ ist, mögen ihm viele, für uns heute ist. Er ist der Mei¬ Noch schnell einen Sprung jagd und zum Lachsfang geht, charakteristische Filme ent¬ nung, daß jeder Film durch zu Lya Mara. Noch legt sich und an nebligen Tagen seinen gangen sein. Seine weiteren eine spannende fiandlung nur um ihre schon geschwungenen Scotsch-Whisky nicht verach¬ Ansichten über die deutsche gewinnen kann, womit er sich Schultern nicht dir Hermelin tet. Aber in diesem behäbi¬ Filmindustrie bildete er sich durchaus nicht für den Krimi¬ der „Kaiserin", sondern sie gen Gesicht, aus dem sich die in Berlin. Und trotz der Kürze nalfilm einsetzen wollte, ob¬ hat für den Maskenball de, weltbekannte lange Zigaret¬ seines hiesigen Aufenthaltes gleich dieser natürlich mit Films das Gewand einer in¬ tenspitze wie ein Spieß her¬ kommt er zu Feststellungen, seinen zahlreichen Über¬ dischen Tänzerin angelegt und vorbohrt liegen zwei klare die überraschend sind, frei¬ raschungen immer auf das eine schwarze Perücke aufge¬ Augen, die jenen ruhigen, lich auch davon zeugen, wie Publikum wirkt Wallace. der setzt, so daß sie braun ge¬ durchbohrenden Blick haben, lebendig und schnell sich die¬ berühmte Autor unzähliger schminkt und mit schmal ge¬ der Kriminalisten zu eigen ser Fünfziger, dessen Schrift- Romane, läßt als eine halbe malten Brauen an eine chine¬ au sein pfleg1- Und um den Stellerei auf dem Scharfsinn Bemerkung, gefragt nach sei¬ sische Zeichnung erinnert. So Mund zucken zwei Falten, als und dem kühlen Spiel logi¬ nem Roman „Det rote Kreis", sehr sie noch bei diesem Film Merkzeichen jener Ironie, scher Kombinationen beruht, der Grundlage des Filmes ist — und Frau Mara ist ciuc deren eigenartige angelsächsi¬ sich in fremde Situationen durchblickcn: unermüdliche Arbeiterin - -o sche Grundfärbung nicht nur einzuleben versteht. Diesen vor Jahien geschrie¬ sehr freut sie sich bereits, auf >» seinen Romanen sondern in Seit zwei Jahren, findet Ed¬ benen Roman habe ich ver¬ die. „Kaiserin“. Leipziger Notizen Antrag gegen Schwierige Tonfüm- Die Leipziger Thcu'erbesitzer aufn ahmen atmen auf. denn üe „Leip¬ ziger Woche", die in Abän¬ Sam Goldwyn hatte keine die Lustbarkeitssteuer Ruhe mehr, seitdem er die derung des ursprünglichen Idee faßte, Vilma Banky iin Programms zu einer „Leipzi¬ Die Spilzcoorganisation der schen Theater besitze und Tonfilm herauszubnngen. Al¬ ger Licht woebe" wurde, ist Deutschen Filmindus'ric hat daß sich auch Produktion und vorüber. Sechs Tage lang einen erneuten A «trag au Verleih ungefähr auf der Höhe lerdings schien dem ein gro¬ standen die Leipziger Film¬ den Deutschen Reichstag'ge¬ dieses Prozentsatzes bewegen. ßes Hindernis im Wege zu theater im Zeichc i eines Be¬ richtet, in dem die Forderung Sehr richtig führt die Denk¬ stehen, die Ungarin sprach nur such crrückgaagcs, der an die aufgestellt wird, daß alle Ver¬ schrift aus. daB es kein ein gebrochenes Englisch und -chlcchtesten Geschäftslage anstaltungen, die der Volks¬ Grundsatz sei, neun Menschen mit eigenartigem Akzent. Doch des vergangenen Sommers er¬ bildung oder der Erholung verhungern zu fzssen. weil beim Film weiß man sich zu innerte Namentlich die Vor¬ dienen, steuerfrei bleiben sol¬ man einem zehnten das Brot helfen. Es wurde eia Manu¬ orttheater litten unter den len. Als derartige Veranstal¬ nicht gönnt. skript verfaßt, laut welchem Auswirkungen der zahlreichen tungen sollen angesehen wer¬ Es wird noch einmal klar- eine Ungarin in Amerika ar,- Veranstaltungen, die zum den: Vorführungen der Sprcch- gcsteflt. daß die Lustbarkeits- kommt, ohne ein Wort eng¬ größten Teil in das Stadtzen¬ und Operabühnen. Vorträge steucr für die kleinen Städte lisch zu sprechen, sich die trum verlegt waren. und Konzerte ohne Konsum gar nichts ausmachc und daB Sprache aber nach und nach Aus dem anläßlich der Ver¬ und Tanz, Sportveranstaltun¬ selbst in Berlin, das mit fünf¬ schlecht und recht aneigoct anstaltung durchgefiihrten Au¬ gen sowie Lichtspielvorfüh- einhalb Millionen Mark den und so sich auch in ihrer ge¬ tokorso ging das Leipziger rungen, von denen Bildstrei¬ Löwenanteil erhält, die Lust¬ brochenen und fehlerhaften Lichtspiclgewerbc als Sieger fen mit mindestens zweihun¬ barkeitssteuer noch nicht ein¬ Konversation hören lassen hervor. Der Wagen des Herrn dert Meter Länge als künst¬ mal cinhalb Prozent des Etats darf. Da trat eine neue Mas Künzel (U-T-Lichtspiele lerisch, volksbildcnd oder be¬ ausmache. Schwierigkeit auf. Wer soll Leipzig), alc Propagandawagen lehrend vom Reichsmimstc- Infolgedessen kann Rück¬ die sprachenunkundige Rei¬ für den Film „Raspntins Lie¬ rium des Innern anerkannt sicht auf die Städte oder auf sende bei ihrer Ankunft in besabenteuer“ ausgestattet, sind •len Finanzausgleich für eine Amerika empfangen und wie wurde mit dem ersten Preise Für andere Licht spielv w- gesetzgeberische Regelung der soll eine Verständigung mit ausgezeichnet. fuhrungen soll die Steuer fünf Lnstbarkcitssteuer im Sinne ihr erfolgen? Goldwyn wußte Die Emclka wird nun in Prozent nicht übersteigen. der Antragsteller nicht aus¬ sich zu helfen, er engagierte Leipzig ein nt as großes re¬ Dem Antrag ist eine längere schlaggebend sein. Leute aus der ungarischen präsentatives 1 llmihcater er¬ Begründung beigefügt, die die Die Denkschrift schließt Kolonie, die mitwrtrken wer¬ halten. Sie wird endgültig als bekannten Gründe aufführt, richtig mit dem Hinweis, daß den. außerdem haben einzelne Pächterin des etwa 1700 Per¬ aus denen eine Senkung der das Reich zwar die Bedeutung Darsteller für diese Szenen sonen fassenden Großtheaters Lustbarkeitssteuer dringend des Films erkannt habe, daU einige ungarische Sätze zu bekanntgegebea, das in dem notwendig erscheint aber die Übernahme von lernen. Wann aber es so weit neuen MeCbaus .,Petershof" In längeren Ausführungen Aktienpaketen keinesfalls der sein dürfte, um mit diesen Auf - eingebaut wird. wird dann auscinandcrgesetzt, richtige Weg sei, das Inter¬ nahmen beginnen zn können, Die Ufa hat ein recht in¬ daß es fatsch sei, eine Steuer¬ esse der Öffentlichkeit am vermag heute niemand noch zu teressantes Experiment durch- ermäßigung abzulehnen, weil Film zu dokumentieren. Es geführt, indem sic den ersten das eine oder andere Unter¬ sei vielleicht ratsamer, die Quc rsebnittfilm „Henny Por¬ nehmen, insbesondere die Ufa, Steuer zu ermäßigen oder ganz NeuesKino »Aachen ten" in dem größten Leipziger politische Zwecke verfolge. fallen zu lassen und dann ein¬ Am 15l Dezember eröffnet Filmthezter. der etwa 2500 Es werden Pressestimmen aus mal ahzuwarten. wie sich die Personen fassenden „Albert - Carl Herbst, der Besitaer des allen Lagern, insbesondere Be¬ Filmindustrie ohne den Druck Bavaria-Theaters am Elisen- halle" im Kristall-Palast lau¬ merkungen des „Vorwärts" der Lustbarkeit istcuer ent¬ fen KeB. Zusammen mit dem hrunnen. sein zweites Aache¬ und der „Germania" abge¬ wickelt. ner Bavaria-Theater am Kai¬ neuen Harold Lloyd-Film der druckt, die die Politisierung Dann könne man Ent¬ Ufa ..Harolds liebe Scfawie- serplatz, das mit allen Neue¬ der Ufa glatt widerlegen. schlüsse lassen über eine di¬ rungen nach dem heutigen germama" wurde der erste Umfassendes Zahlenmaterial rekte Beteiligung, weil dann Querschnittfilm ein übe» selbst Stande der Technik ausgestat¬ legt klar, daß die Ufa nur die Frage der Rentabilität tet ist hochgespannte Erwartungen etwa zehn Prozent der deut¬ ganz anders aussehe. hmausgehendes Geschäft. Die Der Eröffnungsvorstellung Bcgleitv orträge hielten Dr. für die ein sorgfältigst ausgc wählte* Festprogramm aufge- Oskar Kalbns und — in der Württembcrger Tarif gesichert zweiten Hälfte der Woche — stellt wurde, werden die Walter Steinhaucr Die Varstandssitzung des den Tarifvertrages Spitzen der Behörden bei- Die U-T-Lichtspi«le des Verbandes Wärttembergischer Herrn Kanzel brachten im Lichtspiehhcaterberitzer ergab Inzwischen bat die Ver- Rahmen einer Sondervorfüh- die Feststellung, daß die Ver- er Vorführerver- Fibnquote rung den Film „Das Geheim¬ ha> dlungen ia bezug auf den n Tarifvorschlag in Neuseeland nis der U-Deutschland" her¬ Vorführertarif in Kürze zur LichtspieHhcaterbesitrer Die Regierung von Neusee¬ aus, die einen so nachdrück¬ Fixierung eines entsprechea¬ lichen Erfolg fand. daB sieb zwei land will für die Dauer von 12 Monaten den Versuch weites« Sonntag -Vormittags- machen. ohne Zwangsvcr- vcranstaltungen mit dem glei¬ Deufsche Kino-Orchester ia engL Licht pflichtnag eine Filmquote ein¬ chen Film notwendig machten. Der britische Organist Dr. Tootctt. der in Deutschland neue zuführen und eia Gesetz in Orgeln in den Kinos mit seinem Spiel einweihte und das Reich Schwebe zu belassen, wenn Neue Wochenschau während fünf Monaten studienhalber bereiste, lobt die deutsche die Thealerhesitzer ohne bin¬ Am 28. ds. Mts. erscheint Kinomusik und Filmillustration im Vergleiche zu der in Gro߬ dende Vorschrift ihren Quotc- erstmalig die D. L. S -Woche, britannien über alle Maßen. Hierbei stellt er auch Vergleiche pflichtea nachkommen. Be¬ die Wochenschau des Deut über die Orchesterbesetzung an und gibt sie in folgender treffs der Details dieser Quot. sehen Uchtspiel-Syndikats Durchschnittstabellc wie folgt an: finden bereits Verhandlungen Das Syndikat hat sich, wie Plätze zahl 2000 etwa 30 Musiker mit dea Kinobesitzern in Auk - es mitteslt, erstklassige Aus- „ 1000 von 18 bis 20 land statt. Faßt keine Eini¬ gung erzielt werden könnte, die cs ihm ermögliche», eine an Er fügt die Bemerkung hinzu, daß in Kinos, in denen der ist die Regierung in der Lage, Auswahl des Materials und Ak¬ britische Kinobesitzer drei bis vier Musiker engagiert bat, ia eine Quote im Verordnung tualität absolut konkurrenz¬ ht weniger als zehn Mann im Orchester tätig wege binnen wenigen Woche o fähige Woche herzasteilen. einzuführen. Hinter Unmoral Klostermauern Anastasia Fabrikat: Eilen Richter-Film Hauptrollen: Ellen Richter, Fabrikats München. Lichtspielk. Verleih: Star-Film Georg Alexander. Fabrikat: National Verleih: Bayerische Regie: Dr. Willi Wolff Nikolas Rimski Verleih: National Regie: Franz Scilz Länge: 2203 Meter, 6 Aklc Uraufführung: Alhambra Regie: A*thur Bergen Hauptrollen: DcneMorel, Anita Hauptrollen: Lee Parry, Hans Doris, Betty Byrd Stüwc, Elirza la Porta Lange: 2224 Meter, 6 Akte Was man diesem neuen stellt, weil cs zu weit führen Länge. 1970 Meter. 7 Akte Uraufführung: Marmorhau? Lustspiel der Ellen Richter als würde, all die einzelnen Mo¬ Uraufführung: Titania-Palast Verdienst anrechnen kann, ist mente, die Szenen in der Re¬ die Tatsache, daß Willi Wollt vue, im Tanzlokal, nächtliche Der Film geht auf ein Büh¬ und Ladislaus Vajda cs aus¬ Einbrüche, Polizeiübcrfälle. Der „Fall Anastasia", die nenstück von Anton Ohorn gezeichnet verstanden haben, einzeln aufzuführen. Naumdorff-Atfärc des Welt¬ zurück, das vor 25 Jahren auf einen abgeklapperten, ange¬ Es muß die Feststellung ge¬ krieges, ist auch heute noch den deutschen Bühnen großen griffenen Stoff glänzend auf nügen, daß das Ganze ein nicht zur RuJic gekommen, ob¬ Erfolg hatte, aber nicht min¬ neu zu frisieren. hübscher Publikumserfolg ist, gleich einwandfreie Fc4'Stel¬ der heftig befehdet wurde. Es Man hat dieser eigentlich daß man am Kurfürstendamm lungen bewiesen haben, daß ist ein Tendenzstück, eine doch alten Geschichte ein bei der Premiere den Star die unter diesem Namen prä¬ knallig gearbeitete Sache, iu Tempo gegeben, sie in so immer wieder vor den Vor¬ sentierte Erscheinung nicht der zwischen Liebe und Glau- hübsche Bilder gekleidet, daß hang rief und daß auch die die Tochter des Zarcnpaarcs henspflicht entschieden wird. sich daraus, rein dramatur¬ .Mithelfer am Werk, nämlich sein kann. Der Film ist klug Die Filmbcarbcitung mildert gisch gesehen, unendlich viel Georg Alexander, Nikolaus genug, den Streitigkeiten der manches grelle Motiv und Lehren ziehen ließ. Rimsky, Evi Eva, Henry Ben¬ verschiedenen Fürstenhäuser vermag durch eine Fülle schö¬ Das kann, wo nur kurz ein der Camilla von Hollay, mit aus dem Wege zu gehen. Von ner Bildet für ein Thema zu Situationsbericht gegeben wer¬ Recht Beifall fanden. Curt J. Braun, der sich in werben, das eigentlich nicht den soll, natürlich nicht er¬ Der Kameramann Ewald Kriminalromanen auskennt, auf die Leinwand gehört. Im folgen, genau so wie es un¬ Daub muß besonders belobt ließ man sich eine handfeste Marmorhdus gefiel der Film möglich ist, die Vielseitigkeit werden. Er hat gewisse Sache schreiben, die zuerst nicht sonderlich, ei wird sich der Abenteuer zu schildern, Schwierigkeiten des Objekt.- den Film im Film bringt, was aber überall dort durchsetzen, die Frau Venus, natürlich eiae ausgezeiefnet überwunden, ja immer wirkt, Qnd dann die wo katholischer Glaube in den Operettendaritellerin aus dem löste das Problem, an Stelle Angelegenheit ins Melodra¬ Zuschauern die Handlung in¬ „Orpheus in der Unterwelt", der Nah- wirksame Weitauf- matische gleiten, wobei die niger empfinden läßt, als dies nun jetzt hintereinander erlebt. nah.men zu machen, in interes¬ ältesten Effekte, Rettung der vor einem religiös kaum in¬ Sie will dem Bruder ihres santer Weise. Er ging mit den Geliebten vor den Verfolgern, teressierten Publikum ge¬ Bräutigams in sieben Varia¬ <»rig:nei!en Einfällen des Au¬ hartherzige Verwandte, Bank¬ schehen kann. Das Ganze ist tionen beweisen, daß sich tor-Regisseurs Willi Wollt depots in nebelhaftem Hinter¬ taktvoll, nicht etwa tendenziös schließlich jedei Mensch ein- pht'totechnisch verständnisvoll grund geschickt auf Neu ge¬ inszeniert und gespielt. mil so richtig verlieben muß. mit und daif genau so auf bügelt sind. Ein richtiger Die Handlung, die, wie ge¬ sic tut cs auch, allerdings mit den Erfolg stolz sein wie Ernst Kinostoff, Futter für die breite sagt, ein gewisses Publikum der amüsanten Pointe, daß der Stern und Erich Grave für die Masse der Kinobesucher. Man ' oraussetzt, erzählt von dem Mann, dn sie hincinlegen kann sich die Aufzählung der Paul Döblcr, der dem Wunsch wollte, scMicßlich für sie das Alles in allem ein brauch¬ einzelnen llandlungsabschnitte seiner Ellern folgt und den Erstrebenswerte darste'lt. barer Publikumsfilm, ein Bei¬ ersparen und braucht nur an¬ Beruf eines Geistlichen er¬ Die Geschichte ist hier spiel für rationelle Arbeit, wie zuführen, daß Arthur Bergen wählt, obgleich er Käthe, die etwas philosophisch darge- sie das deutsche Kino braucht. mit der ihm eigenen Gewißheit Forsterstachter, liebt und die Cür Publikumswirkung gearbei¬ Neigung erwidert weiß. Er tet hat. „Anastasia" wird sich will schließlich den Prüfungen namentlich in den mittleren im Kloster entsagen, aber Die Orchideen ^Tänzerin und kleineren Kinos als ein seine Eltern wollen nur dann Geschäftsfilm erweisen. De¬ beistimmen, wenn statt seiner Fabrikat: Franco-Film I lauptrollen Louise Lagrangc, korativ könnte mancher rei¬ nun die Schwester den Verleih: Ufa Xenia Dcsni, Ricardo cher sein. Schleier nimmt und der Welt Regie: Lconce Perret Cortez. Siegfr'.JAmo Zugkraft wird .„Anastasia" entsagt. Das kann Paul nicht Länge: 2405 Meter, 8 Akte Urauffübi„ng U T.Kurfürsterd schon deshalb besitzen, weil zugeben, er will ins Kloster Lee Parry spielt, der blonde zurück und das Gelübde ab- Liebling des Publikums. Die legen. Aber nunmehr wird er Das Bestreben der franzö¬ dem drängenden Tempo unse¬ Parry schenkt der Rolle ihre 'on den Mönchen daran ge¬ sischen Filmindustrie, ihren rer Zeit in seiner Inszenierung Liebenswürdigkeit, Anmut und hindert und darf in das Leben früheren Platz wieder zu ge¬ weniger zu verspüren ist. das gewisse sentimentale Et¬ winnen, vor altem durch Aus¬ was, das ihre Bewunderer an Ein Manko ist dag schwache Der Regisseur Franz Seitz merzung der Zurückgeblie¬ ihr gern sehen. Manuskript. Es ist die Ge- hat vortrefflich gearbeitet und In kleiner Rollo als falsche benheit im Technischen, ist schichte von der Tänzerin, die die verschiedenen Stimmungen unverkennbar. den Kameraden ihrer Kindheit Anastasia bewies Camilla von fein abgetönt Der Film ent¬ Auch in diesem Franco- innig liebt, und endlich, nach¬ Hollay ihr großes Können. Sie behrt nicht des Humors, ob¬ Film ist die Photographie fast dem er anderen Sternen zu- ist zu einer der besten CHa- gleich er natürlich im allge- durchweg gut, vielfach gibt es rakterdars'ellcrincn des deut¬ strebte, mit ihm glücklich meinen den Charakter eines sehr geschmackvoll angenom¬ wird, weil er bei einem schen Films geworden, und dramatischen Spielfilms trägt. mene Bilder, die den Fort¬ Theaterbrand innewird, daß hat Anrecht auf führende Ral¬ Die Bildausschnitte sind künst¬ schritt der französischen Ka¬ er nur sic, die Orchideentän¬ len, die man ihr hoffentlich lerisch und die Photographie meraleute erkennen lassen bald schreibt. zerin, wahrhaft liebt. fiel Bewunderung hervor. und auch dartuu, daß beson¬ Hans Stüwc bleibt diesmal Die Schauspieler hielten ders in belenchtungstcch- Ricardo Cortez ist als jun¬ blasser als sonst, Max Lands **eh sehr zurück und waren nischer Hinsicht in den fran¬ ger Baske von sympathischer erscheint mit der schillernden bemüht, den Eindruck von zösischen Produktionsstätten Männlichkeit, aber das Ma¬ Ironie und der gewissen Lebensechtheit bervorzurulcn. ein moderner Geist heirscht. nuskript bietet ihm wenig Outricrthcit des Abenteurers. Aus dem umfangreichen Per¬ Leonce Perret einer der Entlaltungamöglichkeit. Louise Außerdem machten sich Elizza sonen Verzeichnis verdienen französischen Regisseure, die Lagrange als die Orchideen- la Porta, Olga Engl, Maria Fo- Dcoa Morel (der früh Verstor¬ den ernsthaften Willen zum tinzerin sieht gut aus. Von rescu, Gerhard Dammann, Hu¬ bne), Carl de Vogt, Anita Niveau haben, zeigt Sinn für deutschen Darstellern waren go Dublin, Georg John und ^°nt und Betty Byrd genannt Bildwirkung und klaren sze¬ in dem Film beschäftigt: Xenia viele andere um die Ensemble¬ ,u werden nischen Aufbau, während von Desni und Siegfried Arno. wirkung verdient. Die grosse Weihnachtspremiere!

Regie: Manuskript: Walter Reisch Rudolf Walther-Fein

ln den Hauptrollen. HARRY LIEDTKE MARIANNE WINKELSTERN Hans Junkermann / Julie Serda Kurt Vespermann / Valeria Blanka Hermann Picha

Sonnabend, den 22. Dezember

Potsdamer Straße •Filialen, Buchhandlungc RichaHF &chße4Lq~ iU/Ti'CHBAHA/

"ff MALTEN, HEINRICH GEORGE U. FRED LOUIS LERCH. PHOTO : HEINRICH/GÄRTNEU, •tUFF: 20. DEZ. ALHAMBRA -KURFÜRSTENDAMM WERG-FILM DER BRITISH INTERN.* VERLEIH:SÜDF/LH I. G. FARBENINDUSTRIE AKTIENGESELLSCHAFT BERLIN SO 3 6 GENERALVERTR. WALTER STREHLE 2 5 BERLIN SW 48 / WILHELMSTRASSE 106

ROH

Richard Eichberg’s „Rutschbahn ‘ frei nach dem Roman „Das Bekenntnis“ von Clara Ratzka Drehbuch: Adolf Lantz, Helen Gosewish, Lad. Vajda Regie: / Photogr. Leitung: Heinrich Gärtner In den Hauptrollen: Fee Malten, Heinrich George, Fred Louis Lerch URAUFFÜHRUNG 20. Dez. 915 der Alhambra am Kurfarstendamm Eichberg-Film der British International Pictures Ltd., London Verleih für Deutschland: Südfilm AG. 22. Jahrgang, Nr. 1195 f Berlin, 16. Dezember 1928 fr**™*'?**«*

Von A r o s. eit mehr als Jahresfrist schreiben und reden die ma߬ einen kleinen Dienst leisten zu können, und erleben jetzt gebenden Faktoren der Industrie, genau so wie die Beschwerden über Beschwerden. ernsthafte Fachpresse, von der katastrophalen Lage des Ein Film, der in der ersten Hälfte Juli durch Kabel Filmg-wcrbes an sich und von den ernsthaften Bemühun¬ bestellt und bezahlt wurde, wird Anfang September gen um die Konsolidierung des deutschen Films im ln- lich abgesandt. — Dabei handelt es sich um ein Bild, das und Ausland. — Man sollte schon Monate vorher in Deutsch- meinen, daß jeder Angehörige 'and lief und das außerdem von unserer Industrie bis herunter Deutschland nach Südafrika zum kleinsten Theaterbesitzer man lese und staune - in einem und bis zum letzten Angestell¬ Pappkarton versandt wird' ten sich darüber klar ist. daß Gewiß, das sind Gepflogen¬ die prekäre Lage des Films an heiten bei einer kleineren Firma, sich peinlichste Selbstdisziplin aber sic fallen auf die ganze erfordert, und daß jeder an Filmindustrie zurück und zeu¬ seinem Platz alles tun müsse, gen wieder einmal davon, daß um uns endlich die Anerken man sich in so manchem Be¬ nung in der Öffentlichkeit zu er¬ trieb um die wichtigsten Dinge ringen. um die wir uns mit nicht gar nicht bekümmert und sich allzu großem Ertolg bemühen. dann wundert, daß es uns ge¬ Wir haben im großen und schäftlich schlecht geht. ganzen eine zielbewußtc Film¬ Man erregt sich darüber, daß politik nach innen und außen hier und da einmal ein Vertrag betrieben und sehen gerade im zwischen Verleiher und Theater¬ Augenblick in der neuen Kon¬ besitzer nicht gehalten wird, tingentverordnung wiederum eine man verlangt berechtigterweise Regelung, die den wirklichen grundsätzlich Vorauszahlung und wahren Interessen der In¬ der Leihmicte, aber ein paar dustrie gerecht wird. Leute, die immer wieder neue Aber manchmal hat man den Geldleute finden, denken über Eindruck, daß es uns immer diese Dinge anders, wenn es sich noch zu gut geht. Die großen, um die eigenen Zahlungen han¬ führenden Firmen, die wirklich delt. etwas zu riskieren haben, halten Es gibt immer noch Lbiter- sich zurück und führen nur sol¬ nchmen, die sich bcrcitfindcn. che Kombinationen durch, die denjenigen Herrschaften Vor¬ sie auch finanziell vertreten schub zu leisten. die unter können. Die kleinen schreien irgendeinem Vorwand zu fabri¬ Zeter und Mordio, fühlen sich zieren beginnen und nachher überall benachteiligt, während ihren Gläubigern das Nachsehen sie eigentlich froh sein müßten, lassen, die immer wieder selbst daß man ihre Transaktionen irgendwie Geld finden, während nicht unter die Lupe nimmt. die Geldleute verzweifelt die In unserer Mappe liegen nach Hände ringen und der Film¬ dieser Richtung hin ein paar ge¬ industrie als Ganzes die Schuld radezu unglaubliche Fälle. Wir haben für einen Leser Man hat bisher über diese unseres Blattes und einen Ge¬ Dinge viel zu sehr den Mantel schäftsfreund Filmverkäufe von der Nächstenliebe gedeckt, hat Deutschland nach Transvaal ver¬ zw ar ein Vorgehen der Spitzen - mittelt, taten das ganz selbst¬ Organisation angekündigt, das verständlich, ohne jedes ge¬ aber leider bishet noch nicht schäftliche Interesse. ohne öffentlich in die Erscheinung ge¬ irgendwelche Gegenleistung, wa¬ treten ist. ren froh, der deutschen Indu¬ Gewiß, der Kreis derer, die strie wenigstens wieder einmal solcherart Geschäfte treiben, ist Seite 6 Rintmntoflrnpfr Nummer 110 j

jetzt nur noch klein. Die Zahlungseinstellungen der letz¬ Wachstum unterbunden war, sah man, was gezüchtet wor¬ ten Zeit haben selbst deren die Augen geöffnet, die bisher den war. immer noch leichtfertig Kredite gaben und die noch da Blinder Eifer, Kurzsichtigkeit. Verbrämung subjektiver an Versprechungen glaibten. wo sic schon so oft die Be¬ Interessen mit dem Mäntelchen der Objektivität hat letz'.en weise dafür erhalten lu.tlen. daß Worte Schall seien und Endes zum Zusammenbruch geführt, den wir jetzt langsam daß auf Taten hinterher kaum gerechnet werden könne. und schwer zu überwinden haben. Solange derartige F rmen und Unternehmungen über¬ Man hat das große Glück gehabt, daß rechtzeitig eii > haupt noch Unterstütz jng finden, kann es nicht besser starke Hand eingegriffen hat. die unbeirrt, zielbcwußt un I werden. Wer den deutschen Film wirklich fest auf die planvoll ihren Weg geht und die deswegen bei den Be¬ Füße stellen will, muü zuerst für Ordnung im eigenen hörden auf besondere Beachtung stößt, weil man ganz ge¬ Lager sorgen und rücks chtslos von all dem abrücken, was nau weiß, daß es hier um die Sache und nicht um beson faul im Filmstaate ist. dere Interessen geht. Es ist mehr als Zufc.ll, daß gerade letzten Endes von Die Situation des deutschen Films, die nicht zugutcr diesen Außenseitern aus und gestützt auf sie die Quer¬ letzt durch die Friedrichstraßenpolitik herbeigeführt woi treibereien herzuleiten sind, die sich immer bei großen den ist. wirkt heute doppelt schwer, weil jede Umstellung Aktionen bemerk¬ auf unendliche bar machen. Schwierigkeiten Es wäre ein stößt. lehrreiches Kapi¬ Die ganze Well tel, einmal auf¬ hallt wider vor zuzeigen, wer im dem Tonfilm, nur großen Kampf der wir hier in Musikverbrauchcr Deutschland nui- vor und hinter sen Hemmungen den Kulissen ver¬ haben, weil wir sucht hat, im Trü¬ sicher Tonfilm» ben zu fischen. hersteiler können Soweit man dabei i weil wir aber die Belange der heute noch nicht Theaterbesitzer wahren wollte, isi der deutsche K immerhin noch notheaterbesitz« > ein gewisses Ver¬ seine Apparat«.- ständnis für diese beschaffen Geheimverhand- I ungen auf Zubrin¬ niemand « i kla ger. soweit es res Bild darüber sich abei um machen kann, w«c Kreise handelt, bei dem heul« die auf dem Rük- gen System die ken der Kino- * ß ’ |rIlliljlelt Boucbali.r d Kosten für den besitzer ihre Pri- „Quartier Latin '. IIBolichillo , Apparat von dem vatgeschäftchen 3| Norman Wr.|! hl. 41 Direktor M. j a Theaterbesitzer machen wollten, aufgebracht wer¬ muß unbedingt die Konsequenz gezogen werden. — An die¬ den sollen, und wie sich der deutsche Tonfilm in den sen Vermittlern und Zwischenhändlern ist ein Teil der deutschsprechenden Ländern amortisieren kann. deutschen Filmindustrie zngrundegegangen, durch dieses Man hat uns im Frühjahr stolz verkündet, daß in sechs Feilschen und Handeln mit Provisionsberechtigung nach Monaten ein paar hundert deutsche Theater mit Tonfilm- zwei Seiten hat man gut die Hälfte der Filmindustrie apparaten ausgerüstet seien. Man stellt in steigendem kampf- und lebensunfähig gemacht. Umfang derartige Bilder her. die sicher wohlverwahr! «n Es ist mehr als ein seriöser Kaufmann bei uns erschie¬ irgendwelchen Tresoren schlummern, aber man wartet nen, der darüber klagte, daß reguläre Geschäfte beim Film immer noch auf die Einheitsapparatur, weiß gar nicht, <>b nicht mehr zu machen seien, daß alles hintenherum gehen man auf dem System des Tonbild-Syndikats die Bilder müsse, über sechs oder sieben Instanzen, und daß des¬ des Auslandes zeigen kann und ob cs möglich sein wird, wegen auch so viele Firmen daran glauben mußten, weil heute Lignosc und morgen Triergon in demselben Haus sie sich einmal über ihre Mittel hinaus engagierten und zu zeigen, ohne daß große Komplikationen eintreten. zum andern durch Zwischenprovisionen so belastet waren, Es geht uns anscheinend zu gut. Wir haben es nicht daß von Rentabilität nicht mehr die Rede sein konnte. nötig, uns wegen derartiger Dinge an einen Tisch zu setzen Dieses merkwürdige System, für das es kaum einen par¬ Wir können auf die Geschlossenheit verzichten, die Amerika lamentarischen Ausdruck gibt, hat auch Sitten und Ge¬ so groß gemacht hat, und die drüben in verhältnism.iiiili bräuche der Publizistik gezüchtet, die glücklicherweise kurzer Zeit, auch bei den besonderen kommerziellen auch über kurz oder lang ihr Ende finden werden. Interessen des einzelnen, zur Einheit geführt hat. Der galt als der Beste, der bereit war, in dieser oder Wir sprechen so viel von der Eroberung des Welt¬ jener Frage mit allem und jedem durch dick und dünn marktes. Wir schützen uns durch behördliche Vorschrif¬ zu gehen, ganz gleichgültig, oh er Montag ein und die¬ ten gegen die Überflutung des Marktes, nur Einigkeit una selben Dinge blau und Freitags gelb sah. Geschlossenheit im Innern können wir nicht finden. Die Verquickung von Zeitungs- und Geldgeschäften, von Warum geht das nicht? Weil immer noch ein Paar Filmfinanzierungen. Wechseldiskont und Publizistik hat Maulhelden und Schwätzer die mächtige Gruppe als den mitgeholfen, die Atmosphäre großzuziehen, in der die Feind der Schwachen bezeichnen, weil sie Schreckens¬ Filmindustrie aufging wie eine Pflanze im Treibhaus. gespenster an die Wand malen, die in Wirklichkeit nicht Nur im Freiland, als rücksichtslos jedes künstliche existieren. Nummer llu5 Rmcmotograpf) Seite 7

Gedanken zur Reform der Lustbarkeitssteuer. Von Heinz Udo Brachvogel.

ie Theaterbesitzer Deutschlands spalten sich in drei vielen Fällen gar nicht so sehr interessiert: denn sie Gruppen: holen ihren Verdienst dadurch heraus, daß sie 1. Diejenigen. die das Lichtspielgewerbe als Haupt¬ den Verleiher unterbieten! gewerbe betreiben; Sie lassen ihm die Wahl den gebotenen Preis anzuncb 2. diejenigen, die das Lichtspielgewerbe als Haupt¬ men oder auf den Monopolplatz zu verzichten. gewerbe betreiben und gleichzeitig an ihrem Platz ein Sie denken nur mit ihrem eigenen kleinen Hirn und be¬ Monopol besitzen: achten nicht, daß der Verleiher seine Ware preiswert an 3. diejenigen, die den Mann brin¬ das Lichtspicl- gen muß, un nn gewerbe als Ne¬ kommenden Jah¬ bengewerbe be¬ re der Lieferant treiben. dieser Querköpk- Die Gruppe umfaßt die The¬ Diese Art von aterbesitzer, die Thcaterbesit/.ern aus ihrem Thea¬ hat überhaupt keinen Grund, ter ihren reinen über die Steuer Lebensunterhalt zu jammern, denn beziehen, die also das. was andere auf Gedeih und Steuern be¬ Verderb mit ihrem zahlen. pressen Theater verbun¬ sic durch ihre den sind. Monopolstellung Die Gruppe 2 umfaßt allerhand Theaterbesitzer Es kommt im¬ von 120—1000 mer wieder vor. Plätzen und dar¬ daß man die Be¬ über, die eine hörden zu Hilfe Monopolstellung rufen muß. um haben, d. h. die die Ausnahme¬ imstande sind, stellung. die einer entweder durch sich einbildet.cin- ihre Konkurrenz- nehmen zu wol¬ losigkeit oder da¬ len, zu beseitigen. durch, daß sie das maßgebende Theater am Ort sind, Es wäre als Akt der Notwehr vollkommen begreifbar, den Verleihern die Preise zu diktieren! wenn die Verleiher einmal den Steuerbehörden die Leute Die Gruppe 3 umfaßt die Theater, cie von ihren Be¬ angeben würden, die. gestützt auf eine Diktaturstcllun- sitzern nebenbei betrieben werden, die größtenteils nur die gesamte Industrie schädigen. über Sonntag oder über Sonnabend und Sonntag spielen Gruppe 3 — die Wochenendspieler werden von der - während ihre Besitzer an sich ein Hauptgewerbe Steuer zwar genau so erfaßt und bedrückt wie die haben — Brauereien, Wirthaus. Bäckerei usw. —. von dem Wochenspieler, aber viele von ihnen spüren dies doch sie eigentlich leben, während sie das Kino nur „mit Aus¬ nicht so stark, weil sie n cht von ihrem Kino leben, son¬ sicht auf Erwerb” eröffnet haben dern den Überschuß des kleinen Unternehmens als Neben¬ verdienst zu ihrem durch einen Hauptberuf gewonnenen Die Theaterbesitzer, die nur von ihrem Theater leben, Hauptverdienst zählen. die also notgedrungen von 3—4 Tagen bis zu einer Woche Kaufmännisch ist dies natürlich nicht zu nennen, und lang spielen, mit Konkurrenz am Ort, das sind auch die¬ viele dieser Wochenendkinos müßten als absolut un¬ jenigen, die den Wert einer Organisation einsehen, die rentabel bezeichnet werden, wenn man alle Kosten. Anteil nehmen am Verbandsleben, die aktiv tätig sind, Arbeit usw. tatsächlich in Rechnung stellen wurde und die unsere wertvollsten Kämpfer im Kampf gegen die Aber — wie gesagt — viele Besitzer sind zufrieden, Lustbarkeitssteuer darstellen. wenn sic zunächst nur einen Überschuß hcrausholen. wenn¬ Die Gruppe 2 ist selbstherrlich. Sie holt durch ihre gleich derselbe natürlich niemals groß genug wäre, um Konkurrenzlosigkeit bei den meisten Verleihern die Preise für den Erwerber ein Existenzminimum dar heraus, die sie zahlen will, gleichgültig, ob dieser Preis zustellen. dem Wert des Filmes entspricht oder nicht. Namen und Manche — auch hier brauchen Namen noch nicht ge¬ Orte nennen will ich vorläufig nicht. nannt zu werden — haben es fertiggebracht, in lauter Diese Theaterbesitzer berufen sich natürlich auch bei kleinen Orten, die so um 3—4000 Einwohner haben, das ihrer Gemeinde auf die „teuren Filmmieten ' usw., wäh¬ einzige Kino zu besitzen; es hat gewöhnlich 120. höchstens rend sie tatsächlich die billigsten Mieten des Reiches er¬ 200 Plätze, und spielt Sonntags oder Sonnabends und zwingen. Sonntags. Die Einnahmen sind fast immer gute, und ein Diese Theaterbesitzer sind am Steuerkampf persönlich solch kleiner Ring von Wochenendkinos ernährt seinen Seite 8 Nummer 1195

Mann recht anständig, um so mehr als er die Filme für So wird die Zahl der in den Verbänden organisierten den ganzen Ring abschLeßt (!) und auch an der Reklame Theaterbesitzer zwangläufig von Jahr zu Jahr steigen, beträchtlich einsparen kann. ebenso wie die Zahl der mehr als über Wochenende spie¬ Die Wochendspieler, die noch irgendeinen anderen Be¬ lenden Theater vorläufig noch zunimmt. ruf haben, sind am seltensten in den Verbänden und auch Trotzdem könnten die Verbände natürlich durch eine am inaktivsten in allen Steuer-, Zensur- und anderen energische Propaganda es dazu bringen, daß schon Fragen. heute zahlreiche Neumitglieder kämen, die vorläufig Ihr Hauptberuf ernährt sie. das Kino ist Nebenverdienst, noch „uninteressiert" sind, also noch keinen direkten oder und auf diese Weise is 's möglich, daß neben einer ganzen indirekten Vorteil an ihrer Verhandsmitgliedschaft sehen, Reihe wirklich gutgehender Wochenendkinos auch eine während sie vielleicht aus Gründen des Prestiges oder der große Reihe solcher existiert, die im selben Augenblick Solidarität sich doch dazu entschließen können. eingehen müßten, wenn der Besitzer von ihm allein leben Daß dies möglich ist. beweisen eine ganze Reihe von wollte. „Monopol"besitzern, die trotzdem Mitglieder der Ver¬ Das verläßlichste Element ist also der Wochenspieler, bände sind, an ihrer Spitze die Ufa, die zwölf Jahre lang oder auch Halbwochenspieler, dessen Stellung im Orte bewiesen hat, daß sie auch ganz gut ohne Verband aus- kein Monopol bedeutet der alle Risiken trägt und sie kommen kann. nicht einfach abwälzen kann (wie der Monopolbesitzer), Es sollte aber endlich einmal mit dem Zustand Schluß der eine Erleichterung seiner Lasten nur erwarten kann gemacht werden, daß nur die Theaterbesitzer Anteil am durch seine Organisation. Kampf nehmen, denen das Wasser sozusagen bis an den Es hat mit der Führung des Reichverbandes nicht das Hals geht. geringste zu tun, wenn immnr nur ein Teil der Theater¬ Allmählich muß sich doch in diesem Gewerbe, das heute besitzer, etwa 30 "... seine Mitglieder sind. schon an 33 Jahre, alt ist, auch der Begriff der Solidarität Etwa 40 aller Theaterbesitzer sind Wochenspieler, entwickeln. etwa 40 sind auch Wochenendspielcr — dabei zählen So,ange das Prinzip noch herrscht: „Jeder für sich und wir heute rund 47C0 Theater in Deutschland. Gott für uns alle!" werden die Theaterbesitzer niemals Das Gewerbe ist durchaus noch nicht voll entwickelt. eine Potenz vorstellen, wie sie sie tatsächlich vorstellcn Wäre dem so. dann gäbe es keine Theater mit Monopol¬ könnten. stellungen, die ja auch alle im Laufe der Zeit verschwin¬ Das deutsche Lichtspielgewerbc ist das Rückgrat der den werden, wei1 mit der zunehmenden Bevölkerung auch deutschen Filmindustrie. Es ist Anfang und Ende aller ein Konkurrenzkampf möglich wird. Bemühungen. Verbandsmitgiieder werden erfahrungsgemäß nur solche Es hat schon deutsche Lichtspieltheater gegeben, lange Leute, die sich a’lein nicht mehr helfen können, sondern bevor es deutsche Fabrikanten und deutsche Verleiher den Druck einer großen Organisation brauchen, um ihre gab .... diese sind erst um und durch das deutsche Widerstände zu überwinden. Lichtspielgewerbc entstanden! Derjenige, der sein Kino nur als Nebengeschäft betreibt, Aber dieses an sich große, nur leider sehr zersplittert. wird seiten die Lasten so stark spüren, daß er sich dem Gewerbe muß endlich einmal einsehen. daß nur eiserne Verband anschließt. Konzentration der Kräfte heutzutage etwas helfen kann Derjenige, der die Lasten dadurch kompensieren kann, Jeder, der beiseite steht, während die anderen kämp daß er die Leihpreise diktiert und unterbietet, wird auch fen.gräbt sein eigenes Grab! Die billige Philosophie, daß gewöhnlich die Lasten des Berufes nicht so stark spüren, man als Nichtmitglied der Verbände deren Erfolge ja daß er in die Organisation eintritt. doch mit ausnützen könne, stellt den Gipfelpunkt von eng Aber derjenige, dessen Existenz mit seinem Kino steht herzigem Egoismus — Dicke der Schädclwand — dar und fällt, der nichts anderes hat als sein Theater, der Natürlich kann man als Nichtbeteiligter die Erfolge der weiß cen Segen der Organisation gewöhnlich zu schätzen. Verbände ausnützen — aber wenn alle so denken, gibt es Es soll damit natürlich nicht gesagt sein, daß kein ein¬ keine Verbände. ziger ..Monopolbesitzer'' oder kein einziger „Wochenend¬ Gerade, weil eine Reihe von „starken" Leuten dies die spieler" organisiert sei — die Wochenspieler hingegen ganzen Jahre immer gedacht hat, haben wir immer nocli alle-! die Lustbarkeitssteuer. Gewiß, jene Herren haben die Durchaus nicht! Aber- Verbände nicht gebraucht aber haben sie vielleicht Die angegebene Interessenverteilung stimmt ungefähr. allein etwas geschafft?! Nein! Und die meisten haben es Die Gruppe der Theaterbesitzer innerhalb der Film¬ heute auch schon eingesehen! branche ist durchaus kein kompakter Block — ist kein Es ist gerade jetzt eine sehr günstige Zeit, eine größer. geschlossenes Ganzes. Propaganda zu entfalten. Selbstverständlich hat jeder Theaterbesitzer an sich Wir müßten dazu kommen, daß wenigstens die Hälfte dasselbe Interesse am Fallen der Steuer, am Eingehen der aller Theaterbesitzer im Reichsverband und wenigstens Zensur, an der Aufhebung des Jugendschutzalters. zwei Drittel in den Provinzial- und Landesverbänden org ■ Aber in praxi nehmen eben nur d i e aktiven Anteil an nisiert sind. dem allen, die den Schaden am deutlichsten spüren — Gelingt es der Propaganda der Verbände, die Gleich¬ denn der Mann, der vom Kino lebt, wird durch eine gültigkeit vieler Großer und vieler Kleiner zu überwinden, schlechte Woche oft schwer gefährdet, während derjenige, dann ist man in den Vorbereitungen für den Endkampf der das Kino nebenbei hat, darüber die Achseln zucken gewaltig vorwärtsgekommen. kann. Nicht warten, bis einem selbst einmal das Messer an de* Je mehr sich das Gewerbe ausbreitet, desto seltener Kehle sitzt! Lieber dafür sorgen, daß es nicht so weit kom¬ werden die „Monopolspieler'', weil ihnen allmählich doch men kann. Mancher, der allein und mächtig an einem Ort die Konkurrenz erblüht. saß und über die Steuern die Achseln zuckte, ist schon Je mehr sich das Gewerbe aber ausbreitet, desto mehr über Nacht klein geworden, als die Konkurrenz kam und Wochenendspieler gehen allmählich zum Halbwochen- und er mit ihr die Besucher und die Einnahmen teilen mußte Wochenspielcn über, und dann ändern sich Preise. und auf einmal spürte, wie stark die Steuer lasten kann! Kosten usw., und auch diejenigen, die früher das Kino Vorbeugen, nicht heilen! „nur nebenbei" hatten, fangen allmählich an, die Lasten Das Lichtspielgewerbe ist nicht so gesund, daß es alle zu fühlen und die Einschränkungen als ungerecht zu emp¬ Augenblicke kleinere und größere Operationen vertragen finden. kann! Nummer 1195 Seite

Von Fritz Kaufmann.

■n ^önfilmÜ « ,V ^uckrn T ^h ,23 t Dn«‘rWj"d und Franlroch tm,gt Filme iaueafcr*. fallt in S»ch«lehemlrm rin vrmichirmlr. I n Ttt iE y? **. «>• ««' .*»'«• Fmdrüclit drui-chrn Filmmanne« nicht ummrrr-am -ind. mödnrn aber .. II «ir *** hrurulrml eün-llferr . rlrllr kr.tn.n. und da« virlMrht .!„■ ..hlrhnrndr Kritik Kaufmann, /u rinn.. 1. .1 darauf /I.riul utim 2-lr »I’TCll« 7" L 'SC ** ^"'"vr '"** Vnd *•» *».. PuM*«» »<.^1 ln. lHSn xullrr.mc.n irnn iprrcbcdafT A1 TnafiltT d^^n^'^^ohV'ut* Xro^rikaTÄI^klMEji -Eff*"* “!*• r" mrhlv.n ',ch «witrr »lic Nachrkhtrn. d..- mim, r bjektit itit verpf lieh tri, dic*«r Fr*t»trlfaMftea dem aMncndrii *Artftrl" anlm^ vonmnuSidM.0^*1 ***’ * '* hk‘,,c" un% l,M lm' ‘ ach den Wochenberichten, die nach dem Verfahren Und dennoch müßte eine Person, die zuerst zehn Meter der Movietone oder der Vitaphone aufgenommen und sodann in einer Großaufnahme nur ein bis zwei Meter und schon seit gewisser Zeit in London vorgeführt wurden, vom Apparat entfernt steht, nun wesentlich lauter zu sind jetzt kurz hintereinander drei Ton-Spiel -Filme großen hören sein als vorher! Umfangs hier gezeigt worden, die Europa ..das Wunder" Schlimm, sehr schlimm sind die Gesichtsverrenkungen bringen sollten. und die oft unerträgliche (wegen der Deutlichkeit not¬ Der eine ist schon als gewöhnlicher, stummer Film in wendige) langsame Sprechweise der Darsteller. Bei Berlin gelaufen, den Bemühungen, hatte aber (unter recht deutlich ;.us- dem Titel „Der zusprechen. v.ird Jazz - Sänger”) die ganze un¬ keinen besonde¬ tere Gesichtshälf¬ ren Erfolg, wahr¬ te verzerrt: man scheinlich, wei! hat überhaupt den sich der Stoff zu Eindruck. übel¬ wenig für einen stes Vorstadt¬ Schwarzweißfilm theater zu sehen: eignet. denn häufig ent¬ Dieser Vita- stehen nun zw 1- phone-Film, hier schen den einzel¬ ,n London im Re¬ nen Sätzen des gal, einem neuen, Dialogs Sprech¬ prächtigen Thea¬ pausen, die den, ter, herausge¬ Schauspieler bracht, ist aber der ja kein Film- - auch vom tech¬ schauspielcr ist nischen Stand¬ größte Schwierig¬ punkt aus — nicht keiten bereiten. so interessant wie Man muß beden¬ der Vitaphone - ken, daß der Ton¬ (Warner-) Film film in dieser Be¬ ..The Home Tow- ziehung ganz neue ners", oder wie Grundlagen ge¬ der nach dem Mo¬ genüber dem alten vietone - Verfah¬ Spielfilm geschaf¬ ren hcrgestelltc fen hat: im Ton¬ Film „Melody of Love" (Die Melodie der Liebe), der im film ist ja gerade der Dialog gegenüber der photographisch Rialto täglich vor ausverkauftem Hause läuft. „bewegten“ Handlung stark im Vordergrund, im Schwär •- Als ich diesen letzteren Film sah oder vielmehr - weißfilm dagegen ist der den Dialog ersetzende Titel auf ein ■ eich' Paradoxon! — hörte, glaubte ich. in einem billigen Minimum beschränkt, und die optische, im eigentlichen Variete zu sein, in dem man durch eine Wandertruppe Sinne filmische Handlung beherrscht die Leinwand. pin ..Volksstück" vorführte. So interessant und so gut der Damit komme ich auf den wundesten Punkt des Ton¬ Tonfilm zur Untermalung eines Details im normalen Spiel¬ filmproblems: der Wahl des Sujets. Man hat sich, so¬ film oder gar für eine Wochenschau sein mag — eine be¬ wohl beim „Singing Fool" als bei „Melody of Love". Dreh¬ deutende Persönlichkeit reden zu hören und sie gleich¬ bücher gewählt, in denen die Musik die Hauptrolle spielt: zeitig zu sehen, muß jeden interessieren —, so wenig eignet so sind sämtliche Hauptdarsteller in der „Melodie der sich ein Tonfilm für ein abendfüllendes Programm. Liebe“ Musiker, die sich mindestens acht- bis zehnmal im Trotz größter Deutlichkeit der Sprache und Geräusche Film in Solovorträgen produzieren, ebenso wie ein der hört man stark ein Zischen, man hört die „Maschine". Der Handlung eingefügtes Männerquartett bei allen möglichen Ton selbst kommt immer von der Mitte hinter der Lein¬ und unmöglichen Gelegenheiten seine Gesänge zum besten wand her: unser Ohr hat aber die Fähigkeit, nicht nur gibt — also tatsächlich ein Volksstück mit Gesangs¬ Töne aufzunchmen, sondern auch ihre Richtung fest¬ einlagen. Trotzdem es sich auch in diesem Film um ein zustellen! Daher erscheint einem die Bewegung eines Kriegsthema handelt, wird dauernd gesungen und ge¬ sprechenden Mundes — selbstverständlich in geradezu sungen. Übrigens habe ich noch niemals eine so schlechte verblüffendem Synchronismus — als unnatürlich, da der Illustrierung der Schlachtszenen gehört: unsere Berliner Ton deutlich wahrnehmbar von einer anderen Stelle her¬ Uraufführungsorchester machen das viel besser! — Wenig¬ kommt. Besonders schlimm ist das, wenn etwa sechs bis stens waren die „photographierten Sänger" als Sprcch- acht Personen auf dem Bild zu sehen sind, und man erst künstler nicht schlecht, desto mehr versagten sie — und suchen muß. welche von ihnen eigentlich spricht. mußten sie versagen im Schauspielerischen. Soll denn Unterschiede zwischen Total- und Großaufnahme sind nun etwa der Tonfilm dahin führen, daß gute Sprecher ■n bezug auf die Tonstärke so gut wie gar nicht gemacht. und Sänger engagiert werden, während die wirklichen Seite 10 Nummer 1195

Künstler des Films unbeschäftigt sind? Denn die schau¬ in den zu den drei Hauptdeki rationen gehörenden Neben¬ spielerischen Elemente bei den beiden Sparten sind so rollen verwandelt wurden. Die Lessingsche Forderung der grundverschieden, d; ß man fast sagen könnte, der Tonfilm Einheit des Ortes, die niemals für den Film Anwendung sei eine Abart des Grammophons, aber nicht etwa des finden darf, ist daher leider auch auf der Leinwand ver¬ Schwarzweißfilms! wirklicht worden! So sieht man Unterhaltungen zwischen Wo bleibt die Internationalität des Films, wenn an¬ zwei Schauspielern von fünf Minuten Dauer „gedreht" dauernd gesprochen und gesungen wird? Was nützt es, (gleich mehreren hundert Metern Länge! !), ohne daß die wenn jetzt in einem Tonfilm Deutsch, Eng¬ Schauspieler etwas anderes als ihren Mund bewegen, dafür lisch und Französisch spricht?- dies aber um so kräftiger. Der ausgezeichnete Hauptdar¬ Es lief noch eine kleine Fox-Movietone-Groteske vor¬ steller spricht langsam und sehr deutlich, sogar Monologe her, die sich bei einem Familienausflug in einem Auto ab¬ deklamiert er ins Publikum hinein! spielt. Alles beruht auf dem Wortwitz: Filmhandlung ist Ein solches Verfahren ein berühmtes Theaterstück ein¬ nicht enthalten, da fast von Anfang bis zu Ende alle fach zu „photographieren" und in vielen Dutzenden von Schauspieler (Mann, Frau und drei Kinder) sich im Auto Kopien in den Englisch sprechenden Ländern zu verbrei¬ befinden und optisch so gut wie gar nichts geschieht. ten. ist vom geschäftlichen Standpunkt an und für sich Der Warner-Film .The Home Towners" („Die aus der sehr günstig — die wenigen Dekorationen und das Enga¬ Heimatstadt") ist nach ganz anderen Grundsätzen im gement der vollkommen aufeinander eingespielten Bühnen¬ Vilaphone-Verfahren hergestellt: Hat man in „Melody of schauspieler kosten ja unvergleichlich weniger als ein Love" ein möglichst dem Tonfilm angepaßtes Szenarium guter Schwarzweißfilm! — aber niemals sollte das Publi gesucht (Musikermiüeu mit nur geringer filmischer Hand¬ kum daran zu denken vergessen, etwas anderes als eine lung). so hat man bei den „Home Towners" einfach ein mechanisierte Wiedergabe eines Theaterstückes zu sehen bekanntes Theaterstück mit denselben Sprechschauspiclern und zu hören. in der Hauptrolle — photographiert. Wörtlich: „photographiert" —! Ein ungeheurer Fortschritt der Tonreproduktion! Man baute z. B. nur drei Dekorationen, die den drei Ein ungeheurer Rückschritt des Films! Akten auf der Bühne entsprechen, und die zu neunzig Illustration von Gesängen, Tönen und Worten I ! Prozent im Film zu sehen sind, während die verbleibenden Aber niemals ein — zehn Prozent zu einigen kleinen Passagen im Freien oder Film!!

Von einem gelegentlich« n Mitarbeiter in Sidney. er Kriegsruf „Hie Union-Theater! Hie Hoyts-Ring" Ganz Australien ist ein ausgezeichnetes Feld für da- wurde wieder hörbar, als Stanley N. Wrignt die Ab¬ Kinovariete, es wird in manchem modernen Hause de sicht bekanntgab, die Kinos im Territorium Brisbane zu Bühnenschau die gleiche Bedeutung beigemessen wil¬ einem Sonderring zu vereinigen. Da dies zugleich als Ver¬ dem Filmteil, weil die Besucher lieber für die persönliii such für Zusammenziehung weiterer Kinos in einen Kom¬ vor ihnen erscheinenden, ihnen oft bekannten Artisten plex angesehen wurde, haben sich unabhängige Theater¬ und Musiker mehr schwärmen als für die ihnen immerhin besitzer zusammengetan, um hiergegen nach Möglichkeit fremderen Filmstars. Wozu auch der Patriotismus bc: anzukämpfen. trägt. Im Film sieht man selten Australien, auf der Bühni Da jedoch zugleich das Schicksal des New-Yorker gibt es viele Einheimische unter den Lieblingen des Volke Sapiroringes bekannt wurde, bei dem es sich ereignete, Der Amerikaner gilt als Fremder, der Brite als Halb- daC gerade jene, die an der Spitze dieser Bewegung stan¬ fremder. der Australier nur als seinesgleichen. den, nach etwa sechs Monaten die ersten waren, die Wohl nirgendwo sonst kann sich der Vorfall ereignen William Fox ihre Unternehmungen anboten und auch ver¬ wie im Tivolitheater hier, ßarbette, ein Australier, war kauften, fürchtet man auch in Australien und vor allem als Ring- und Trapezkünstler eine zweite Woche prolon¬ in Neu-Süd-Wales, eine Wiederholung dieses Vorganges. giert worden und sollte dann von dannen ziehen. Da Ganz offen befehden sich kleine und große Häuser. Den stürzte im Zirkus Wirth ein fremder Artist vom Trapez ersieren wird vorgeworfen, der Hemmschuh der Indu¬ und blieb tot liegen. Seither waren im Tivoli sogar die strie zu sein. Nur weil sie ihre Unternehmungen in voll¬ Stehplätze ausverkauft, und Barbette, der Damenimitat' >r. kommen veraltetem Stil führten, wurden moderne Neu¬ dürfte aufs neue prolongiert werden. bauten notwendig. Der wirklich unabhängige Kinomann Auch die Konzerne haben ihre Sorgen, denn Kinoaktien muß aber zur Selbstverteidigung greifen, will er von den sind bedeutend zurückgegangen, als die neue Vergnügungs¬ neuen Unternehmungen mit der Zeit nicht ganz lahm¬ steuer auftauchte. Man will den Kinokampf dadurch zur gelegt werden. Denn sind die Kinogäste einmal an die Ruhe bringen, daß man vereint gegen diese Steuer alle nicht hinwegzuleugnenden Vorteile der modernen Gro߬ zulässigen Schritte zu unternehmen plant. Der Filmhandcl kinos gewöhnt, werden sie den bisher bevorzugten Ver¬ fordert außerdem, da hier britische Filme zollfrei einge¬ gnügungsstätten fernbleiben. In kleinen australischen führt werden können, Reziprozität seitens Englands f**r Orten gibt es noch Kinos, in denen die Frau an der Kasse australische Filme. sitzt, der Mann die Eingangskontrolle ausübt, der Sohn Das Sydney State Theater, das im kommenden Friih- vorführt und die Tochter am Klavier die Filme „illu¬ iahr eröffnet wird, bringt eine Neuerung, die die ganze striert". Das sind natürlich Zustände aus jahrzehnte¬ Welt interessieren und die man nachahmen dürfte. Es wird langer Überlieferung. Doch auch unter diesen Theater¬ einen architektonisch hervorragenden Säulengang haben, besitzern gibt es welche, die einen Ring von kleinen in welchem Geschäftsläden derart untergebracht werden, Vorstadttheatern ihr eigen nennen, und es gibt Familien, daß hier nur die Entrees münden, die zu den Lokalitäten deren sämtliche männlichen und weiblichen Mitglieder in der Firmen im ersten Stockwerk führen. Diese Geschäfte Kinos oft sehr verantwortungsreiche Stellungen ein¬ mit ihren Mieten tragen viel zur Rentabilität des nehmen. Daß diese sich mit allen Kräften gegen den luxuriösen Baues bei. Sie liegen unter den Foyers zum Untergang ihrer Existenz wehren, ist erklärlich. Aber der Kinozuschauerraum, führen nach zwei Straßen und geben Fortschritt der Zeit nimmt auf solche Traditionen keine mit ihren Fenstern der Kinofront ein vom üblichen ab¬ Rücksicht. weichendes Aussehen. Nummer 1195

Von Dr. Ernst S e e g e r , Oberregierungsrat im Reichsministerium des Innern. Leiter der Fiim-ObcrprüfstcIIe Iler Verfasser »et/1 hier seine in Nr. HISS u. ff. des ..Kineiiial.igr.iph 4 brgunnrne Artikelserie fort und beschäftigt sich in torliegendcm \uf ! • mit den ^ensurpr.ihleinrn^uher den Tonfilm, den Begleit tortr.ig und da» r ilmprogram m. ’S ir trrtseiseti im übrigen auf -eine

m Rahmen einer Revue gelangte ein Bildstreifen zur Vor¬ Vorführung eines Bildstreifens gehalten wird, als ver¬ führung, der zwei bekannte Bühnenkünstler zeigte, die bindender Text im Sinne von § 5 a. a. O. anzuscher ist. ein Couplet zum Vortrag brachten, dessen Wortlaut den Auch hier kann die Feststellung der Prüfpflicht nach dem Zuschauern auf mechanischem Wege übermittelt wurde. Lichtspielgesetz nur von Fall zu Fall getroffen werden. Es erwuchs die Frage, ob die akustische Begleitung eines Entscheidend ist, ob dem Vortrag selbständige Bedeutung Bildstreifens zensurpflichtig ist. Nach § 5 des Reichslicht¬ zukommt, d. h. ob der Bildstreifen nur mit dem Vortrag spielgesetzes umfaßt die Prüfung eines Bildstreifens den oder auch ohne diesen verständlich ist. Denn nur. wenn Bildstreifen selbst, den Titel und ..den verbindenden Text der Vortrag ein in sich abgeschlossenes Ganzes darstellt, und in Wort und Schrift". Unter verbindendem Text ist ein der Bildstreifen und sein Verständnis von ihm abhängig Text zu verstehen, ist. kann das Tat¬ der die auf dem bestandsmerkmal Bildstreifen dar¬ des „verbinden¬ gestellte Hand¬ den Textes" als lung zu einem ver¬ nicht vorhanden ständlichen Gan¬ festgestellt er¬ zen verbindet, sei den. Das wird bei es, daß er vor¬ dem Vorliegen handene Lücken eines „Begleif- ausfüllt, sei es, Vortrages in der daß er aus dem Regel nicht der Bild allein nicht Fall sein. Um Verständliches er¬ Schwierigkeiten zu klärt. Der verbin¬ vermeiden, kann dende Text ist et¬ daher Herstellern was Unselbständi¬ undVerleihern von ges. ist nur denk¬ Bildstreifen. die bar im Zusammen¬ mit erläuterndem hang mit dem Text geliefert w er¬ Bildstreifen. im den, nur geraten Gegensatz zu dem werden, mit dem Text eines Ge¬ Bildstreifen zu¬ dichts, der etwas gleich den beglei¬ Selbständiges dar¬ tenden Text in stellt. Der verbin- dreifacher Ausfer¬ dendeText ist dem Dekoration zur Bilirllck» im .. U n i » e r . u m tigung (B. 1 der Bildstreifen unter¬ Entwirf: Rudi Feld. Phot. Ufa Reichsausfüh¬ geordnet, ist Ne¬ rungsverordnung bensache neben dem Bildstreifen, im Gegensatz zu dem zum Lichtspielgesetz cer zuständigen Prüfstelle zur Text z. B. eines Vortrags, der etwas in sich Abgeschlosse¬ Prüfung und Genehmigung einzureichen, da sonst die nes bildet und eine Unterordnung nicht kennt. Der ver¬ örtlichen Überwachungsbehörden, gestützt auf § 5, Abs. 1. bindende Text ist für sich genommen unverständlich; man leicht Schwierigkeiten h'nsichtlich des Begleitvortrages kann ihn nur verstehen an der Hand des Bildstreifens machen können. Lichtbilder (Stehbilder. Diapositive), die (Urteil der Oberprüfstelle vom 29. August 1928. — Nr. im Rahmen eines solchen Vortrags verwendet werden, '48 —). Die Oberprüfstelle hat dahin erkannt, daß das im unterliegen in keinem Falle der Nachprüfung nach dem Tonfilm dargestellte Couplet nicht als verbindender Text Lichtspielgesetz im Sinne des § 5 des Lichtspielgesetzes aufzufassen ist, In diesem Zusammenhang soll noch die Frage erörtert weil es ohne Hilfe des Bildstreifens verstanden und von werden, inwieweit Filmprogramme, d. h. Druckschriften, Coupletsängern unabhängig von ihm vorgetragen werden der Zensur durch die Filmprüfstellen oder hinsichtlich kann, dem Bildstreifen gegenüber also als Hauptsache er- ihrer Verbreitung der Genehmigung durch örtliche Polizei¬ : ^heint und selbständige Bedeutung zu beanspruchen hat. behörden unterliegen. Nach § 5. Abs. 2 des Lichtspiel¬ Die Oberprüfstelle hat es für unerheblich erklärt, ob das gesetzes ist auch die Reklame durch Verteilung von Druck¬ Couplet von einem auf der Leinwand dargestelllen Künst¬ schriften genehmigungspflichtig. Zuständig für die Ertei¬ ler oder von dem Künstler persönlich vorgetragen wird lung der Genehmigung sind die Filmprüfstellen mit W ir¬ und ob der Vortrag mit menschlicher Stimme oder ver¬ kung für das Reichsgebiet (§ 8, Abs. 2) und wahlweise mittels des Grammophons oder Lautsprechers erfolgt. auch die örtlichen Polizeibehörden, letztere allerdings nur Daraus folgt, daß nach gegenwärtiger Rechtsprechung der innerhalb ihres Zuständigkeitsbereiches. Programmankün¬ akustische Teil eines Tonfilms nicht zensurpflichtig ist, digungen sind keine Reklame im Sinne des § 5, Abs. 2. wenn er auch ohne den begleitenden Bildstreifen selbstän¬ solange sie nicht zur Werbung angeboten werden. Pro¬ digen Charakter hat. Es bleibt abzuwarten, welche Folge¬ gramme, die lediglich die genehmigten Bildstreifentitel rungen der Gesetzgeber bei Gestaltung der Novelle zum enthalten, sind nicht als Reklame anzusehen und nicht Lichtspielgesetz aus dieser Rechtsprechung ziehen wird. genehmigungspflichtig. Werden solche Druckschriften je¬ Die gleichen Grundsätze sind für die Entscheidung ma߬ doch zur Werbung für den Theaterbesuch verteilt, so sind gebend, wann ein Vortrag, der in Verbindung mit der sie als Reklame anzusehen und der Prüfung nach § 5, Seite 12 RinematogtapQ Nummer 1195

Abs. 2, unterworfen. Das würde auch für illustrierte Film¬ das gi.nze Reichsgebiet und kann durch Zulassung seitens beschreibungen, wie sie neuerdings üblich sind, gelten, einer örtlichen Überwachungsbehörde nicht auücr Kraft ge¬ wenn und soweit sie als Reklame verwendet werden. In setzt werden. Keiner Zensur unterliegen solche Arkiindi diesem Fall dürfen dann auch nur sulche Bilder zur Ver¬ gungen jedoch in Form von Anzeigen in Zeitungen und wendung gelangen die von den Filmprufstellen oder der Zeitschriften, die nicht im Wege der Verteilung, sondern Ortspolizeibehörde zum öffentlichen Aushang zugclasscn durch Verkauf oder fortlaufenden Bezug (Abonnement i wurden sind. Das Verbot einer Filmprüfstelle wirkt für in die Hände des Publikums gelangen.

Carlo Aldini-Fim. Ball des Sportklubs der Kegel- Jubiläum in Rathenow. „Waterloo." (Regisseur Fred Sauer hat freunde 1920. Man schreibt uns: Am Die Aufnahmen zu dem sich mit seinem Regiestab rver wegen seines glänzenden 13. Dezember 1928 Großfilm der Emelk und den Hauptdarstellern des * ^ Besuches und seiner wurde in Rathenow von den ..Waterloo" in Gcisclgasteu Aldini-Scnsationslilm', Carlo Stimmung seit Jahren in vie¬ Herren Rcinhold Conrad and gehen ihrem Ende entgegen Aldini, Eve Gray, Hilca Bayley len Kreisen hochge¬ Karl Wendorff ein neues Bio¬ Die meisten Schauspieler, v nach Southampton begeDen. schätzte Ball des Sportklubs graphie-Theater eröffnet. Das u. a. die Damen Wera Mali um in den riesigen Haienan- der Kegelfreunde 1920, dessen Theater faßt etwa 600 Sitz¬ nowskaja, Betty Bird und Ca lagen dieses englischen Welt- Mitglieacr fast durchweg der plätze, die von der Firma milla von Hollay s-nd bereit' hatens, an dessen Kais die Filmindustrie angehören, fin¬ Wenige & Dörncr. Waldhtim abgereist, während Otto Ge Ozeanriesen aller Weh liegen, det in dieser Ballsaison am (Sa.), geliefer: wurden. Die bühr und Charles Yanel nocl die Außenaufnahmen zu 12. Januar 1929 im Hotel Eröffnungs-Vorstellung ging ein-gc Tage zu tun haben. Dt drehen. Oie Kamera bedient Esplanade statt. Kapelle im Rahmen einer Jubiläums- Regisseur Karl Grüne wird bt A. O. Waitzenberg. Hotfmann garantiert mit ihrem Festvorstellung vor sich: ..20 reits im Laufe der nächste Namen für ausgezeichnete Mu Jahre Biograph-Theater". Herr Woche mit der Montage dt D. L. S.-Premiere. sik. Die Damenspende, die Reinhold Conrad war gerade Films beginnen. Am kommenden Dienstag fin¬ jedes Jahr eine besondere an diesem Tage 20 Jahre In¬ det im Ufa-Theater Kur¬ Überraschung darstellte, wird haber des Theaters, sein Neuer Schünzel-Film. fürstendamm die Uraufführung in diesem Jahre selbst den an¬ Schwiegersohn Herr Karl |> cinhold Schünzcl bescha des O. L. S.-bilms „5 bange spruchsvollsten Geschmack Wendorff war zehn Jahre in ** ligt sich nach der Fern Tage" mit Maria Jacobini in verblüffen. Kartenverkauf an der Firma tätig. Stellung seines Lustspiel. der Hauptrolle statt. Regie: der Kasse findet nicht statt. „Aus dem Tagebuch eine Gennaro Rhigelli. Produktion: Vorverkauf bei Kinozentrale Neues Lichtspielhaus. Junggesellen' mit einem in Lothar Stark. Brockhausen, Friedrichstr. 207. teressanten Stoff, den e Der für Berliner Ballverhält¬ T n Zeitz (Provinz Sachsen) einer vor Jahresfrist erschii „Der Faschingsprinz" fertig- nisse billige Preis von zehn 1 stehen die Lichtspiele ..Zen- gestellt. tral-Hallc", die neu erbaut renen Novelle „Inferno" von Mark pro Karie läßt es rat¬ Dr. Erich Kestncr entnimm LT nter Regie von Rudali sam erscheinen, den Vorver¬ wurden und gegen 1000 Sitz¬ ’ Walther-rein sind dieser kauf in Anspruch zu nehmen. plätze umfassen, kurz vor der nachdem er das Verfilmung^ Tage die Aufnahmen zu dem Eröffnung. Besitzer ist Herr recht erworben hat. Da . - sich hierbei nur um ein Fern neuen Aafa-Film „Der Fa¬ J. P. Schächer. Wir erfah¬ Dita Parlo kehrt nach Berlin ren hierzu, daß die Bestuhlung leton handelt, hat er Melchior schingsprinz" mit Harry Licdt- zurück. von der Firma Wenige & Dör¬ Lengyei Deauftragt, eir. Expo: ke, Marianne Winkelstern. a der Aufnahmebeginn des Hans Jur.kermann, Julie Ser- D ncr, Waldheini (Sa.), geliefert auszuarbeiten und mit Hcir..- für Dita Parlo in Aus¬ Gordon gemeinsam zum Drei da, Kurt Vespermann und Va¬ sicht genommenen Chevaliers- leria blanka in den Hauptrol¬ buch zu gestalten. Films sowie auch des Jan- „Mona Lisa." len beendet worden. Der nings-Films, sich verzögert hat Film, Manuskript Walter \ I ax Jungk schreibt für und die junge Künstlerin an¬ T'Viana, die Geschichte ein.- Reisch, ist in Kürze vorfüh¬ dererseits bereits für Anfang Grcenbaum-Film ein Ma¬ rungsbereit. Uraufführung vor¬ nuskript für einen geplanten Pariserin", ist der T;! Januar für eine große Rolle des neuen Tschecho-a-Films aussichtlich Ende der kom¬ Superfilm „Mona Lisa". im Ufa-Film eingeteilt ist und der Bayerischen FilmgeselT menden Woche im Primus- ihr nur auf drei Monate be¬ Palast, Potsdamer Straße. Weihnachtsbescherung. schaft. Unter der Regie von messener Urlaub daher nicht Erich Waschnek spielt Ol u „Jungfrau von Paris." verlängert werden kann, kehrt Der Club Bühne und Film Tschechow a die Titelrolle. Für Dita Parlo bereits in der E. V., Charlottenburg, Fa¬ ie Aufnahmen zu dem On- weitere Hauptrollen wurden D nächsten Zeitnach Berlin zuruck sanenstraße 9, veranstaltet verpflichtet: Hans Adalbert dra-Film der Hom-rilm auch in diesem Jahre eine „Die Jungfrau von Paris" mit von Schlettow, Hubert von Für Kaiser-Titz. Weihnachtsbescherung unter Meyrink und Pierre Blanchar. Ärny Ondra, Andc Roanne, besonderer Berücksichtigung Teddy Bill, Hermann ?icha, Von zwölf bis zwei für Erich Kaiser-Titz" ist der Titel notleidender Schauspieler, Der Filmfabier. Hans Junkermann, Julius Fal¬ Schauspieler - Witwen und kenstein, Eugen Rex haben für die Nachtvorstellung, wel¬ Waisen. Er wendet sich an 13 elcr Hays schrieb e ne begonnen. Regie: Karl La- che am 5. Januar im Univer¬ alle Wohltäter mit der herz¬ 1 neue Serie von Kurz-Ton- mic. Fabrikation: Victor Sku- sum, LehninerPlatz, stattfindet. filmen: „Grotesken", die ganz tetzky, Kamera: Otto Heller. lichen Bitte, ihn in diesem Akt „Frau im Mond." der Nächstenliebe durch Zu¬ auf die Eigenart des Tonfilmes Architekt: Heinrich Richter. wendung von Kleidungs¬ gestellt sind. Die Titel, z. B. Manuskript: Hans Wilhelm und I n dem neuen Fritz Lang- „FräuleinTenor mit dem Baß" Hermann Kosterlitz. * Film der Ufa „Frau im stücken, Spielzeug oder barem Geld Ireundlichst unterstützen oder „Der Kammersänger und Mond" spielen u. a. Klaus Pohl die Klingel" sagen genug. Dezember-Premiere der Fox. und der kleine Gustl. Stark- Das Postscheckkonto des Am Montag, dem 17. Dezem¬ Gstettenbaur. Kameramann: Tollers „Hinkemann" als Film- ber, findet im Primus-Pa¬ Otto Kanturek. Clubs Bühne und Film E. V. lautet: Berlin 54 134. r|ie Derussa hat die Welt- last, Potsdamer Straße, die verfilmungsrechte von große Dezember-Premiere der Persischer Filmdarsteller. Erstes deutsches Tonfilmkino. Ernst Tollers „Hinkema in" Fox statt. Zur Aufführung ge¬ C'är die Rolle eines kaukasi- erworben. Das Drehbuch langt der orientalische Pracht¬ sehen Fürsten in dem Das neue Lichtspieltheater in Potsdam, das im Frühjahr schreibt Ernst Toller selbst film „Hinter Haremsmauern". neuen Erich Pommer-Film der unter der Mitarbeit von Dr. Regie Howard Hawks. Haupt¬ Ufa „Die wunderbare Liige der von Herbert Polke errichtet E. Alfieri. rollen: Charles Farrell, Greta Nina Petrowna" wurde der be¬ wird, soll von vornherein nach kannte persische Filmdarstel¬ den technischen und akusti¬ „Mädel, mein MädeL wie lieb schen Bedürfnissen des Ton¬ ler Aruth Wartan verpflichtet. ich dich.“ Ein Film der Terra-Produktion Der Film wird von Hanns filmes eingerichtet werden, 1929-30. Schwarz nach einer Film¬ um eine in jeder Beziehung Die Aafa bereitet für ihre Die Terra-Film-A.-G. erwarb novelle von Hans Szekely und einwandfreie und vorzügliche Harry Liedtke-Produktion für einen Film ihrer neuen mit Carl Hoffmann an der Ka¬ Reproduktion der Tonfilme, 1929 30 einen Film vor. frei Produktion soeben ein Manu¬ mera inszeniert. Die Haupt¬ die ja bestimmt im Laufe des nach den Goetheschen Verse" skript von Friedrich Raff rollen spielen Brigitte Helm, Jahres zu einer alltäglichen „O Mädchen Mädchen. »>* „Wehe dem Freigesproche- Franz Lederer und Warwick Erscheinung werden dürften, lieb' ich dich". Das Manu¬ Ward. zu gewährleisten. skript schreibt Walter Reisch. Nummer 1195 JÜncmQfogtflplJ Seite 13

Fabrikat: First National Regie: Alexander Corda Länge: 2397 Meter. 8 Akte Verleih: Delina HauptrollenMaria Corda, Ricardo Cortez,' Lewis Stone Uraufführung: Gloria-Palast

s war zu erwartet', daß dieses größte Bild, das die First mit ihrem Gatten ohne jede Tragik, so wie man das in tra¬ National in diesem Jahr auf den Markt bringt, alle Merk¬ vestierten Historien gewöhnt ist. und scheint am Schluß die male de; Monumcplalfilms zeigen würde. Es gibt groß angelegte gelobte Treue schon wieder nicht so ganz halten zu wollen, Szenen, wundervolle, weilausladcnde Dekorationen und schöne so daß Menelaus im Schlußtitcl beinahe sogar einen Kampf Menschen. Man hat Wert darauf gelegt, die Antike leicht zu mit Ithaka voraussagt. Uns interessiert der Film, weil er modernisieren, von einem Euro- mußte es tun. nicht päcr. Alexander Corda. gemacht ist amerikanischen Ge¬ .eil seir.c Gat schmacks. sondei n weil dieses Werk Hauptrolle spielt, schließlich genau so eine hübsche i wie die Operette • Dame. eine Persiflage ist. j, ein Lustspiel über den Trojanischen danken. Krieg. Fine Art Sic enttäuscht Filmrevue die sich, vielleicht etwas als mehr der Operette . schöne Helena . als dem Schauspiel kann sich aus Grün¬ nähert. den. die hier nicht Die Geschichte ist einzeln auseinan¬ ziemlich bekann:. dergesetzt werden Es handelt sich um Helena die Gattin den Stil des Gan¬ des Mcnelaus die zen finden. aber immerhin interes¬ trojanischen Prinzen siert sie und trägt Paris geraubt wird. den Film mit. in Dieser geschicht¬ dem Ricardo Cortez liche Vorgang führte und der ungenannte bekanntlich zum Darsteller des Prin¬ Krieg zwischenTro ja I zen von Ithaka den und Sparta, zu einem - - i Vogel abschießen. der größten histori- I Man hat dem sehen Ereignisse der *" »■>** Lirbnum der s Film für Deutschland Vergangenheit. recht gute Titel bei¬ Hier spielt der Raub der schönen Frau eine absolute Neben¬ gegeben. kleine Schlager, die vom anspruchsvollen Berliner Kur¬ rolle. Mcnelaus wäre nach Ansicht des Filmdichters viel lieber fürstendammpublikum mit Lächeln und Schmunzeln quitt.er auf den Fischfang gegangen, aber die spartanischen Konfek¬ werden, und gab dem Ganzen einen Vorspann, den Albert Paulig tionäre und die Ebbe in der Staatskasse zwingen zum Feldzug. bildlich zu vermitteln hatte. Karl Huszar. der den Patatro- Natürlich fehlt auch das Trojanische Pferd nicht, übrigens kateneidon spielt, dankte am Schluß tür die abwesenden \X icn- filmisch eine glänzende, fabelhafte Leistung. Es gibt ein troja¬ Berliner. Schmidt-Genlner begleitete das Gan t mit Mo::..: nisches Wagenrennen zur Feier der Stadtbefreiung, aber schlie߬ von Offenbacn bis zu den modernsten Operettenkomponisten und lich siegt Sparta doch, und Helena kehrt heim, versöhnt sich darf einen Teil des Premicrenbeifalls für sich buchen.

as „Universum" hatte die vortreffliche Idee. Mauritz Stil- großen Roman seiner Landsmännin nahte er sich wirklich, ein lers reifstes Werk „Gösta Berling“, an einem Abend vor¬ nordischer Kleist, auf den „Knien seines Herzens". In dieser zuführen. während wir diesen Film bisher nur in der Zerrissen¬ Neufassung bedeutet „Gösta Berling" den Höhepunkt einer heit zweier abendfüllender Teile kannten. In den vier Jahren, Kunst, die wir „Schwedenfilm" nennen, die einmal war. aber die zwischen dem Heute und der Urpremierc von 1924 liegen, nie wieder kommen wird. ist der Film nicht gealtert, er hat sogar in der Straffung eines In den Hauptrollen werden Gerda Lundequist-Dahlström. einzelnen Abends gewonnen. Schärfer denn vorher treten nun¬ Lars Hanson und Greta Garbo angespannt. Es sind Gipfel mehr die Schicksale der Kavaliere von Ekeby. die Tempera¬ leistungen einer Kunst, die nur unter Stiller aufblühen konnte mentsausbrüche der Majorin hervor, wie auch die Sensations¬ Greta Garbo erschien hier zum erstenmal und in nie wieder szenen sich mit einer Gewalt in das Hirn brennen, die einem erreichter Reinheit im Film. vor Jahren gar nicht so sehr zum Bewußtsein kamen. Uber Man darf es heute vielleicht sagen, daß Mauritz Stiller allen diesen Äußerlichkeiten aber liegt Stillers Hand, in jeder an dem literarisch bereits ausgenutzten Fall Garbo ge - einzelnen Szene ist der Atem seines Wesens spürbar, und dem storben ist. Seite 14 Nummer 1195

Fabrikat: Hegcwalc Fabrikat: Bromhead-British-Prod. Fabrikat: Essem-Film Verleih: Hegewald Verleih: Ufa Verleih: Star-Film Regie: Jaap Speyer Regie: Elvey und Saville Regie: Adolf Trotz Hauptrollen: Yvette Darnys. Paulig. Hauptrollen : Stelle Brody. John Stuart, Hauptrollen: Delschaft, Eibenschüt Barclay, Siegfried Arno Humbertson Wnght Vespermann, Pointner 2772 Met.-r, 8 Akte Länge: 2369 Meter. 8 Akte Länge: 2365 Meter, 6 Akte Uraufführung: Kammerlichtspiele Uraufführung. Ufa-Pavillon Uraufführung: Taucntzien-Palast

ntcr den Hegcwaldt-Filmen des Jah¬ ieser Jahrmarkt ist Blackpo.il, der a* die Star-Film hier als neueste:: res sind diese Wiener Geschichten Weekendrummciplatz der Engländer. Opus präsentiert ist ein nettes, ge¬ nicht das Schlechteste Die Geschichte Die Aufnahmen der Attraktionen dieses fälliges Durchschniltslustspiel, eine Ver¬ ist zwar nicht allzu originell. Es ist so¬ Rummels sind bildmäßig und technisch wes liselungskomödie. die sich um Fritz zusagen ein unbearbeiteter Walzertraum. auf erstaunlicher Höhe und sind auch in und Frilzi dreht. Die Erzählung von einem jungen feschen amerikanischen Filmen größten Ausmaße-. Frilzi ist eigentlich Operettensängerin gräflichen Leutnant, der sich und muß auf ein paar Tage in eine Geigenspielerin ver¬ Fritz darstellcn der liebt. und der sic eines f» selbst auf der Bild - ges, gezwungen, irgenceiner ) ächc erscheint und kurz Hoheit als Komteß vorstellt. entschlossen aus dem männ¬ Der Erzherzog hat nichts lichen Spcrtsmann ein Fräu¬ Eiligeres zu tun, als dem lein Helene Bornemann Vater des jungen Mannes, macht, die angeblich die un¬ einem Obersten, zur Verlo¬ eheliche Tochter des Schwie- bung zu gratulieren. g.-rpapas ist. der in dieser Jetzt bleibt nichts anderer Handlung eine treibende übrig, als daß der Leutnant Rolle spielt. an Stelle der Geigerin wirk¬ Schließlich, nach allerhand lich die Gräfin Ireit. Aber hübschen Szenen auf der sie will nicht, re.ßt aus, die Kennbahn und beim großen Geigerin tritt zunächst Sportfest auf der Avus, klärt Aushilfe an ihre Stell r. bis es sich die ganze Geschichte dann auf der Verlobungsfeier auf. nicht zuletzt, weil sech¬ zu einem Eklat kommt, die zehn uneheliche Töchter er¬ Sache sich aufklärt und scheinen und die angeblich schließlich der Erzherzog be¬ uneheliche Mama, die da. stimmt. daß die Geigerin Durcheinander dadurch be¬ doch Frau Gräfin wird. endet, daß sie erklärt, daß Das Ganze spielt im Wie¬ der Flirt von einst ohne ner Milieu. Das bedeutet, Folgcn geblieben ist. daß man den Prater, die Die Geschichte ist von herrlichen Plätze, die präch¬ Adolf Trotz liebenswürdig tigen Schlösser reichlich geschickt, routiniert in verwendet und daß das Szene gesetzt, und wird von ganze Bild, da man Außen¬ Maly Delschaft. Curl Vesper aufnahmen fleißig in und vor mann, Anton Pointner, Lia der Hofburg gedreht hat, Eibenschütz. Walter Stein¬ einen großen Rahmen be¬ beck und Paul Graetz mit kommt. größer, als man bei GLADIS JENNINGS und JOHN STUART viel Launeund Humor gespielt solchen Durchschnittsfilms markt dar Liebe- lUIrlcih) fknl Hrmohrad-ttr.l Als besondere Sensatinr sieht. — Die Darstellung ist erscheint der bekannte Re- im allgemeinen gut. Albert Paulig spielt nicht wirkungsvoller gezeigt worden. kordläufer Helmut Körnig persönlich aui selbstverständlich den Erzherzog. Die Auch die Aufnahmen in der Spinnerei der Leinwand. zwar nur in einer Episode beiden jungen Leute sind bei Fritz in Lancashire sind ausgezeichnet, während aber do.h so viel, daß er dem Film eine Schulz und Eric Barclay ganz gut aufge¬ es mit der Ausleuchtung bei den Atelier¬ Pointe ins Aktuelle gibt. hoben. Allerdings glaubt man dem Fran¬ aufnahmen einigermaßen hapert. Es g»h Beifall, der neben den Darstci- zosen den österreichischen Offizier nicht Das Thema: soll der Fabrikbesitzers¬ !'--n und dem Regisseur auch auf das gerade besonders. Er photographiert sich sohn die kleine Spinnerin, mit der er Konto des Kameramanns Marius Hold! auch hier und da schlecht. Das schadet weekenden ging, heiraten oder nicht, wird und des Baumeisters A. Rinaldi zu ver¬ aber weiter nichts, denn die Vertreter von der resoluten jungen Arbeiterin dahin rechnen ist. der weiblichen Hauptrollen, Vera Voro- erläutert, daß sie den Juitiorchcf nicht Verkleidungsszcncn auf der Bühne und nina und Yvette Darnys, machen ihre heiraten will, weil sie über sich selbst Sache dafür um so netter, wenn gleich im Film wirken immer und immer wie¬ bestimmen will. man stellenweise der Geigenspielerin der. nicht glaubt, daß sie auch in Hollywood Manuskript und Regie sind zäh und Wenn „er" als Dame und ..sie" als zweite Geige gespielt hat. umständlich. Heri erscheint, dann ist das Vergnügen Jaap Speyer hat das Ganze nett und Estelle Brody gibt das Fabrikmädchen einer nicht allzu anspruchsvollen Zu¬ routiniert inszeniert. Es war klar, daß realistisch ohne Schöntuerei. Ein latent. schauerschaft groß, und die etwas grob¬ er keine besonders aufregenden Leistun¬ Der Fabrikant Normann McKinnell und schlächtige Art, mit der Manuskript und gen zeigen konnte. Aber immerhin gab die Mutter der Arbeiterin, Marie Ault, Regie den szenischen Ablauf gestalten, es eine Anzahl origineller Überblendun¬ über Durchschnitt. ist kein Hindernis für die Wirkung, son¬ gen, für die man auch den Operateur Die durchweg zu langen Szenen würden dern eher wirkungsfördernd. Willi Hameister mit Lob bedenken muß. durch präzisen Schnitt an Wirkung ge¬ Die Titel sind reichlich, aber stellen¬ Zum Schluß gab es Beifall. winnen. weise nicht ohne drastische Witzigkeit- Nummer 1195 ftincmatogcapf) Seite 15

Ula-Gcncrzl Versammlung. Straße in München ist mit Freitag nachmittag hielt die Beginn dieses Monats wi.-J.r Ufa im Hotel Kaiserhof in Dic Frage der Filmeinfuhr, Kommissar für Ein- und Aus¬ an den Besitzer Herrn Carl Berlin unter Vorsitz des Gc- die in den leisten Wochen in fuhr eine Reserve von fünfzig Gabriel zurückgegeben wor¬ heimrat Dr. Alfred Hugenbcrg der Öffentlichkeit lebhaft dis¬ Filmen die als eine Art ad den. Es führt nun wieder d---.i ihre diesjährige Generalver¬ kutiert wurde hat jetzt bis valorem-Kontingent bezie¬ Namen Carl Gabriels Licht¬ sammlung ab. Der Bericht auf weiteres das heißt so hungsweise als Exportprämie spiele. Für den Winter wurde über das Geschäftsjahr lange, bis das in Cent Unter¬ denjenigen Firmen zugute an diesem ältesten Münchener 1527-28. den Direktor Lch- zeichnete internationale Ab¬ kommen sollen, die nachwei- Kino eine renovierende Auf¬ kommen zur Abschaffung der sen. daß sie deutsche Filme in frischung vorgenommen. Im druckt vorlag. wurde fast Ein- und Ausfuhrbeschränkun¬ bestimmtem Umfang exporlizrt Frühling soll ein. einen Neu¬ ohne Debatte entgegengenom¬ gen in Kraft tritt, ihre Rege¬ bau gleichkommcrdcr Umbau vorgenommen werden, der cs men. die Beschlullfassung über lung gefunden. Es wird für Die näheren Bestimmungen Bilanz. Gewinn und Verlust. jedes Kontingentjahr. also für zu einem modernen Hause von darüber liegen im Augenblick über 500 Plätzen erweitern Entlastung des Vorstands und die Zeit vom 1. Juli einzs noch nicht fest, jedoch hören wird. Aufsichtsrats erfolgte pra- Jahres bis zum 30. Juni des wir. daß man beabsichtigt, diz grammäGig. ebenso die Wahl nächsten, eine bestimmte An¬ Hi.he des erzielten Exportge¬ der Aufsicht.-ratsmitglicder. zahl von Berechtigungsschei¬ winns zugrundezulegen. Kino in Lauter die lediglich der Abrundung nen für die Zensur ausländi¬ Diese besondere Vergünsti¬ Der Besitzer der Apollo- und Ergänzung diente. scher Spielfilme erteilt. Die Die Aktionäre legten im gung für den Export erscheint Lichtspiele in Aue. Herr neuen Berechtigungsscheine uns außerordentlich g ü-'klich. allgemeinen keinen Wert Berthold. errichtet auf dem dürfen erst vom 1. August weil damit direkt und indirekt Grundstück „Zum Löwen ' ein darauf, direkte Fragen zu 1929 ab benutzt werden. Eine stellen. Ein Akt.nnär wünschte die Schaffung deutscher Qua- modernes Lichts pielhau*. das Erteilung auf Vorschuß findet Ittälsfilme begünstigt wird, bereits im Rohbau fertigge eine Erklärung über die Afifa- nicht statt. Die Bestimmungen Angelegenhcit, ein zweiter weil naturgemäß nur qialitativ stellt ist. Das Kino wird finden entsprechend Anwen¬ hochwertige Ware für den Ex¬ voraussichtlich zum Wcih- wünschte zu wissen, was cs dung durch die Bezirksvcr- mit der „Tolenlcgion" auf port geeignet ist. nachtsfcst eingeweiht werden. leihcr. Für ^as kommende sich habe. Beide Herren Berechtigungsscheine für Der Zuschauerraum faßt im ausländische Lehr- und Kul¬ Parterre und im Balkon etw:. gaben sich mit kurzen, befrie¬ dert sechzig Berechtigungs¬ turfilme werden nur ausge¬ 400 Zuschauer. Die ganze digenden Erklärungen i om scheine unter die Verleiher Vorstandstisch ans zufrieden. stellt. wenn der Nachweis er¬ Anlage mit Dampfheizung und verteilt, und zwar in demsel¬ Entlüftung entspricht den mo¬ ben Verhältnis in dem die be¬ bracht ist daß dafür eine Kompensation mit zwei deut¬ dernsten Richtlinien. Entwurf teiligten Firmen in den letzten Wieder einmal verurteilt. schen Lehr- und Kultur ilmcn und Ausführung stammen vom In dem grollen Reigen der beiden Kalenderiahren zen¬ Architekten Hans Kästner. siert-.- Spielfilme erstmalig zum vorhanden ist Es Kommen L. B. B.-Prozesse ist wieder für den Ausgleich selbstver¬ Aue. der auch das Stamm¬ einmal ein.- Entscheidung ge¬ Ve-leih gebracht haben haus umgebaut hat. Allerdings werden nur solche ständlich nur Kulturfilme in fallen: wie nicht anders zu er¬ Trage, die im Kontingcrtiahr warten ist. zuungunsten der hu nie berücksich.igt die min¬ destens .-intauscndfünfhundcrl zensiert und neu in den Ver¬ FriedrichstraUc. Die Geld¬ leih Kamen. Meter lang sind und die zu Auch Zelnik tonfilmt. strafen werden langsam Fü- ausländische Lustspiele höher, etwas, was lcbhalt zu ihrer Herstellung mindestens Nach Beendigung der „Kai¬ vierzehn Atelicrtagc bean¬ und Grotesken bis zu einer serin", in der Lya Mara be¬ begrüBen ist, weil wahr¬ Fildlänge von fünfhundert scheinlich mit der Höhe der sprucht haben. kanntlich die Rolle der Ma¬ Metern für Aktualitäten und Unkosten der Mut langsam Sie müssen in der üblichen ria Theresia spielt, wird für Werbefilme können Berechti¬ sinken wird. Weise zur öffentlichen Vor¬ die kommende Saison mit den Unser Gerichtsberichterstat- führung gebracht sein. gungsscheine ohne Beibringung Aufnahmen zum zweiten Lya- ter meldet im einzelnen: Diese näheren Bestimmun¬ vom Kontingent ausgestellt Mara-Film „Frühlingsstimmen Herr Dr. Hans Wollenberg gen waren notwendig um die von Johann Strauß" begon¬ wurde heute in einer Beleidi¬ Fabrikation von sogenannten Ansprüche auf das Kontin¬ nen werden. Friedrich Zelnik gungsklage des Chefredak¬ Kontingentfilmen zu verhin¬ gent für 1929 30 müssen bis hat das Manuskript soeben für teurs Jäger vom Film-Kurier dern, die von gewisser Seite spätestens 31. Januar .929 die Efzet-Film-G. m. b. H. er¬ nach vierstündiger Verhand¬ lediglich zu dem Zweck fabri¬ beim Außenhandelsausschuß worben. „Die Kaiserin" so¬ lung zu zweihundert Mark ziert werden die Zahl der Filme. Dr. Kuhnert Berlin wohl als auch „Frühlingsstim- Geldstrafe oder bei Nichtein¬ Einfuhrrechte zu erhöhen. SW 48. Friedrichslr. 250, ein- men von Johann Strauß" er¬ treibung zehn Tagen Gefäng¬ Außerdem behält der Reichs¬ gcreicht werden. scheinen als Movietonef.lme, nis verurteilt. Der Kläger er¬ Friedrich Zelnik begibt sich hielt ferner Publikationsbe¬ sofort nach Fertigstellung des Lya-Mara-Filmr. „Der rote fugnis in der Licht-Bild-Bühne gistrat gegen das Projekt sich „eigenen" Strom zu ver¬ und im Film-Kurier. In der eines neuen Lichtfestes nach¬ schaffen. Sic vertreten die Kreis", von Edgir Wallace. Urteilsbegründung wurde aus¬ drücklich zu protestieren. Das Ansicht, daß Lichtfeste gerade einer Einladung Folge lei¬ stend. nach Amerika, um dort geführt, daß der § 193 dem Frankfurter Lichtspielgewerbe beim Frankfurter Elektrizitäts¬ an Ort und Stelle die Ent¬ Beklagten nicht zustehe, da bemängelt mit Recht die zahl¬ werk nicht angebracht seien, wicklung des amerikanischen schwere formale Beleidigun¬ reichen Störungen des Frank¬ und es werden vor allem Be¬ Movietones zu studieren. gen und keinerlei Wahrung furter Elektrizitätswerks, ver¬ denken geäußert gegen die berechtigter Interessen vor¬ ursacht durch die Um¬ erhöhte Inanspruchnahme des lägen. stellung der Elektrizitäts¬ Elektrizitätswerks bei derarti¬ werke auf Drehstrom. Es ist gen Lichtfestlichkeiten. Feher als Produzent. häufig genug vorgekommen, Der Regisseur Friedrich Frankfurter Lichtspieltheater daß die elektrische Kraft län¬ Feher hat seine eigene Pro- gegen Lichtfest. gere Zti* ^.rsagte. und man¬ Wieder Carl Gabriels Licht- daktionsgesellschnft gegrün¬ Wie wir erfahren, beabsich¬ che Theaterbetriebe waren det, die für die Derussa vor¬ tigt der Frankfurter Theater¬ gezwungen, sich mit dem Ge¬ Das kleine Münchener Ufa- erst zwei Filme herstellcn besitzerverband beim Ma- danken vertraut zu machen Theater an der Dachauer wird. Der erste bilm, der den Seite 16 Rmcmntograpft Nummer 1195

vorläufigen Titel „Das ärzt¬ ruhigung sich bemerkbar liche Geheimnis" hat. ist von mache, weil die Filmproduk¬ dem russischen Dramaturg Die Deulig-Woche tion der Vereinigten Staaten Sarchi. einem Mitarbeiter Pu- augenblicklich in einem gewis¬ dowkins, bei dessen Großfil¬ sen Krankheitszustande ange¬ men. geschrieben worden. im Urteil der Presse: lringt sei. Diese Erscheinun¬ gen sind einmal auf die Unzu¬ . . . sowie die Deulig-Woche. die stets die neuesten Bilder der Zeitepoche bringt. friedenheit der Hauptgeld- Kreuz und quer durchs Mittel- geber, der Großbanken von Mainzer Anzeiger Wall Street zurückzuführen, Die Berliner Uraufführung die wenig geneigt sind, noch des Films ..Kreuz und quer länger die kolossalen Aus¬ durchs Mittelmcer" unter Bc- Films erst nach der ersten Wirkung ausgeübt. Der Bund gaben zu tragen, die in einzel¬ glcitvortrag von Herrn Ober¬ nen Ateliers gemacht werden. Szene folgte. • Den Sonnen¬ der Wiener Lichtspiclthca'cr ing. Dictr. W. Dreyer von den Weiterhin haben die amerika¬ wirt gab Paul Meffert, die unternahm kurz nach diesen. Döring-Film-Werken, Hanno¬ nischen Filmproduzenten den feindlichen Brüder Eugen Ziel Appell bereits Schritte beim ver. findet nicht am 14. De¬ und Guido George, die Um¬ Fehler gemacht, daß sie sich zember d. J. in den Karrmcr- Bundeskanzleramt und bei den strittene Sigrid Kara. Das mit zu viel Aplomp ihrer kom¬ lichtspielen statt, sondern am Parteiklubs des Nationalratzs, Spiel stellte keine darstelleri¬ merziellen Erfolge in der Al¬ 11. Januar 1929. um gegen das geplante Ge¬ ten Welt brüsteten. Da sie schen Anforderungen, so daß setz Stellung zu nehmen. In Regie und Mitwirkende sich auf die Mentalität des euro¬ einer diesbezüglichen Eingabe päischen Publikums zu wenig First National Tonfilme. mit der Darbietung von au die genannten Körper¬ lebensecht wirkenden Men¬ Rücksicht n: hmen. haben sic Irving D. Roßheim, Präsi¬ schaften betonten die Kino- schen abfinden konnten. Al¬ sich viele Sympathien ver¬ dent der First Nationa . gibt bcsitzer Wiens die Unlragbar- lerdings kann man über den scherzt. Die Folge davon :st. bekannt, daß für 1928 insge¬ keit ihrer Steuercclastungcn. „Humor" einzelner Szenen ge¬ daß auf dem europäischen samt sechsundzwanzig S arcch- Das Abgabenteilungsgesetz sei teilter Meinung sein. Der Film Markt nur etwa 60 Prozent und elf Tonfilme, die die runde aber eine neue Bedrohung der verdient wegen seiner Zwecke ihrer Produktionen gezeigt Summe von sieben Millionen Licht «pieltheaterbcsitzer. Ja größte Verbreitung im ganzen werden. Schließlich ist auch Dollar kosten sollen, vorge¬ durch die eventuelle Annahme Reiche. das amerikanische Publikum sehen sind. Dazu kommen die des geplanten Gesetzes die der ewig glcichbleibcndcr Kosten für den Bau und Um¬ Aufhebung der weniger. Be¬ abenteuerlichen Filme mii 1c. bau verschiedener First Na¬ Auch Argentinien will produ- günstigungen und Ermäßigun¬ die man in Kalifornien her- tional-Ateliers in Burbank, dic gen. die den Theaterbesitzern stelll. Viele Amerikaner, die in Sachen der Lustharseils- sich auf Mil'ionen Dollar Das Filmen sieht ja schein¬ in Europa waren, wünschen belaufen werden. Einige der bar so leicht aus, and da man sleuer bis jetzt gewährt wur¬ solche Filme zu sehen, in im Etat enthaltenen Sprech¬ angeblich dabei stets sehr viel den. befürchtet werden müßte. denen europäische Atmo¬ filme sind: „Synthetic Sin". Geld verdient, so sind in Süd¬ Eine Mehrbelastung sei es in sphäre vorherrscht. So „Die ungekrönte Königin". The amerika, wie man uns aus direkter oder indirekter Form weit der Berich’. Mandel Barker" und „The Squall". Buenos Aires schreibt, ver¬ könnten die Wiener K no'-c- stamms. Wie weit der fran¬ schiedene Filmfabriken ge¬ sitzer aber auf keinen Fall zösische Filmmann in Einzel mehr tragen. heilen recht hat, bleibe dahir- Werbefilm vom Thomasmehl. gründet worden. In Argen¬ tinien hat ein Konsortium von In Graz hat sich der in gcstcllt. Doch ist Mandel In den Kammerlichtspielen Finanzmannern sehr viel Geld Österreich ungewöhnliche Fall stamm ein guter Kenner der w urde ein Werbefilm der Tho¬ für einen echt südamerikani¬ einer behördlichen Schließung amerikanischen Filmwell und masrae hierzeuge r gezeigt, der schen Spielfilm hergegeben, eines Kinotheaters ereignet. der amerikanischen Y :rtali in Form eines Spielfilms für ohne die nötigen Fachleute zu Es handelt sich da um die tat. die Verwendung von Kunst¬ besitzen. Man glaubt, mit ein Schließung des dem Zcntral- dünger wirbt. Der Zweck des paar Komparsen und einer verband der Kriegsinvaliden Filmes wird sehr geschickt Personalien. schönen Landschaft ein interes. gehörigen Zcntraltheaters. das verschleiert, denn die Spiel¬ siertes Publikum zu finden und über Aufforderung der Lan¬ Herr Dr. Kahlenberg ist un handlung wird diesmal auch evtl, für den Film durch Ex¬ desregierung wegen wieder¬ ter gleichzeitiger Belassun. filmischen Forderungen ge¬ port Publikum in der ganzen holten Vergehens gegen d:e in seiner Stellung bei der Pa recht. Die Handlung stellt Welt zu finden. Das Natür¬ behördlichen Vorschriften sei¬ rufamet G. m. b. H. in die Gc- sich w c folgt dar: liche ist eingetreten, und die tens des Geschäftsführers von schäftsleitung der Ufa-Film¬ Ein 3auer, von seinem Be¬ Firma nach kurzer Existenz der Polizei gesperrt wurde. verleih G. m. b. H. berufen sitz verdrängt, soll auf die von der Bildfläche verschwun¬ Der genannte Verein hat be¬ worden. Auserkorene verzichten, er den. In Spanien hat man schlossen um die Lizenz nicht sucht im Lande Erwerb, will für immer zu verlieren, die¬ diese Angelegenheit beson¬ Glocken im Kino. auswandern, als er aber er¬ ders bedauert und den Unter¬ selbe einstweilen ruhen zu fährt. daß die Liebste in Be¬ nehmern in Buenos Aires den Das neue Regaltheater in drängnis sei, springt er über Rat erteilt, bevor man wie¬ London hat eine Neucru.v, Bord, kehrt heim, findet das der Geld in eine eigene Film¬ eingeführt, von der nicht nur Vaterhaus in Flammen (der produktion steckt, lieber gute Eiv Franzose über Hollywood. ganz London spricht, sondern eigene Bruder war der Films einzuführen: oder aber Valentin Mandelstamm, ein die auch in der ausländischer. Brandstifter), es kommt zum wenn im Lande schon produ¬ bekannter französischer Film¬ Kinowelt Aufsehen erregt- Bruderkampf in den Bergen, ziert werden soll, einige gute mann. der jedes Jahr einige Hinter der Bildwand hat sie zum Absturz, bei dem der Schauspieler und gute Regis¬ Monate in Hollywood zu¬ in einem schrankartigen Bret¬ Übeltäter tödlich verunglückt. seure sowie das notwendige bringt. um die künstlerischen tergehäuse 32 Glocken einge¬ Man sieht also im Film, der in technische Personal aus Eu¬ und technischen Fortschritte baut, von denen eine 6 Zent¬ den Bayerischen Alpen be¬ ropa zu engagieren. der amerikanischen Filmpro¬ ner wiegt. Sic werden durch ginnt und endet, viele Land¬ duktion zu studieren gibt Kontakte von der Orgel aus schaftspanoramen und Einzel - jetzt in den Pariser Tageszei¬ in Tätigkeit gesetzt, und der aufnahmen: Rheinfahrt, Ham¬ tungen einen Bericht heraus, Klang mancher Glocke würde Wiener Notizen. burger Hafenszenen, Brand in dem er die Eindrücke wie¬ ohne Schalldämpfung das Or¬ und Absturz, hübsche Auf¬ Die Aufforderung des Stadt¬ dergibt, die er während seiner chester übertönen. Durch nahmen, von Sofus Wangoe rais Breitner an die hiesigen letzten Reise gehabt hat. teilweises oder gänzliches gut photographiert und von Kinobesitzer, gegen das Ab¬ Darin erfährt man neben an¬ Schließen des Holzgehäuses Fritz Iffland und Dr. Arthur gabenteilungsgesetz in ihrem deren Dingen, daß in den werden verschiedene Distaiz- Wilhelmj gelei'et. Neu war, eigenem Interesse zu protestie¬ amerikanischen Filmkreisen wirkungen beim Glockengc- daß die Ankündigung des ren, hat die beabsichtigte immer größer werdende Beun¬ läute erzielt. Nummer 1195 äincmatograpf} Seite 17 ffiXmX&erartftfyedbttt&fdbMt

Das Filmgesicht, herausge¬ Arjopa. von A. David Polnischer Filmt Imanach 1928. Uber das polnische Film¬ geben von Di. Wolfgang Mar¬ Neel, mit 45 Abbildungen und In Warschau erscheint wie¬ wesen erfährt man aus dem tini, Verlag Curt J. C. Ander¬ einer Karte Verlag F. A. der, von Ignacy Rotsztat-Mias- Almanach. daß sich die Jah¬ sen in München. Brockhaus, Leipzig. 1928, ge¬ tecki herausgegeben, der Pol¬ resfrequenz der Lichtspielhäu¬ In der bekannten Samm¬ heftet Rtn. 11.—. Ganzleinen nische Filmalmanach für das ser auf 37 Millionen Personen lung, die in erster Linie gut Km. 13.—. Jahr 1928. Er enthält eine beläuft. An Eintrittsgeld wer¬ ausgewähltes, reiches Bild¬ Was diesem Buch eine sen¬ Reihe instruktiver Artikel, ein den mehr als 35 Millionen material bringt, erscheinen sationelle Note gibt ist die genaues Adreßbuch nicht nur eingenommen. Der Programm jetzt drei neue Bände. Da ist Tatsache daß es die Reise¬ der polnischen Filmindustrie, bedarf umfaßte im Jahre 1925 zunächst Ramon Novarro, e;n schilderung der ersten Frau sondern auch brauchbares Ma¬ rund 2 Millionen Meter Film Heftchen, das gut ausgewähl¬ Ist. die den gefährlichen Weg terial aus dem sonstigen gegen 1 1 j Millionen Meter im tes Szcncnbildmatcrial bringt, nach Lhasa, der verbotenen Jahre 1923. Im übrigen finden und eine hübsche sich statistische An- Einleitung, die der - gaben über die Ver- Herausgeber selbst i teilung des Produk- schreibt. Interes¬ I tionsteils der ein- sant ist die Aus¬ i zelncn Länder in einandersetzung ■ dem Buch, die sich über das Thema, I ungefähr mit dem warum jugendliche I decken was wir vor Liebhaber so be¬ I einiger Zeit im Ki- liebt sind. Es ist I nematographen be- klar, daß Martini, | reils veröHcnl- der seit Jahren | lichten. praktisch in der Danach ist der Filmjournalistik I Anteil Amerikas steht, diese Beliebt¬ I trheblich gewach- heit warm und mit I ien. während der Recht verteidigt. I Deutschlands in Das Buch über I letzter Zeit eine Lillian Gish ist von Tendenz nach un- len zeigte, ln den Hans Friedlich I I Jahren 1919 bis Egg ler eingelcitet; 1926 wurden in Po- die berühmte Schau¬ I len 93 Filme pro- spielerin selbst hat I duziert. Leider fch- eine ganz kurze I len did neuesten Autobiographie bei¬ I Zahlen, die wahr- gefügt. Neben den I scheinlich ein ganz mehr als zwanzig ___ anderes Bild erge¬ Bildern steht eine ben würden, weil kurze Analyse der L‘,a die Eigenproduk¬ Darstellungskunst lEalwai . Rudi Feld) tion gewachsen ist. Lilliars. Es ist * nichts Erschöpfendes, aber Stadt des Dalai-Lama, unter¬ Neu und interessant ist der So oder so. Fingerzeige immerhin ein hübsches, fein nahm und ihr Ziel erreichte. Theaterteil, der die wichtig¬ für gesellschaftlichen Erfolg empfundenes Essay, das den Darüber hinaus aber ist es ge¬ sten Kinos im Bild zeigt. von L. Eichler. Verlag Dieck Freunden der amerikanischen rade in unseren Tagen inter¬ Unseres Wissens ist es das & Co-, Stuttgart, mit 65 Voll¬ Darstellerin sicher gefallen essant. weil es den Hauptwert erstemal, daß ein Almanach in bildern von H. Boht, geheftet wird. auf die sozialen Dinge legt, dieser Form orientiert, wäh¬ Rm. 5.50. gebunden Rm. 8. Das dritte Heftchen dieser weil es wirklich Land und rend die Beigabe von Starbil¬ Ein originelles Buch, ein Serie gilt Douglas Fairbanks. Leute feuilletonistisch schildert, dern, von prominenten Per¬ moderner Knigge in einer und zwar ganz unabhängig Vielleicht hat man mit Ab¬ sönlichkeiten, bereits ander¬ Form, die uns heute besonders von wissenschaftlichen Unter¬ sicht eine Frau die einleiten¬ weitige Vorbilder hat. Jeden¬ zusagt. Wohl hundert Fra¬ suchungen. Der dicke Band den Worte verfassen lassen. falls wird das Buch polnischen gen mit ebenso vielen Ant¬ Margarete Lange-Kosak ver¬ liest sich leicht wie ein Feuil¬ Filminteressenten wertvolle worten, praktische Fälle, 'n sucht mit ein paar hundert leton. stellenweise spannend Dienste leisten. Für uns fin¬ denen man manchmal Be¬ Zeilen, die Wesensart des Sen¬ wie ein Roman. Die Reise¬ det sich in dem verhältnis¬ scheid weiß, manchmal aber sationsdarstellers zu ergrün- geschichte ist umwoben und mäßig hübsch ausgestatteten auch nicht. durchwebt von tibetanischer Band allerhand wertvolles Man braucht den Verfasser Der Preis von zwei Reichs¬ Mystik, Volkssilten und -Ge¬ statistisches Material, das, nicht unbedingt als Autorität mark ist für Ausstattung und bräuche werden lebendig, soweit Deutschland in Frage Umfang vorbildlich billig. Das mußten es werden, weil Frau kommt, eine ungefähre Über¬ aufzufassen, soll vom Stand¬ ganze Unternehmen dient der David-Neel die Reise gemein¬ sicht über die wesentlichste punkt des Filmregisseurs oder Popularisierung namhafter sam mit ihrem Stiefsohn zu¬ Produktion gibt, ohne aller¬ des Filmfabrikanten aus das Filmdarsteller und damit auch rücklegte, einem Lama, der dings erschöpfend zu sein, Buch nicht als unfehlbar an- dem Film an sich, so daß durch seine priesterliche was darauf zurückgeführt sehen, aber es ergibt sich für weitgehende Unterstützung des Eigenschaft überhaupt erst die werden kann, daß man den Spielleiter manche Anre¬ Herausgebers bei seinen fer¬ Reise möglich machte. Sie die Jahresbilanz des deutschen gung zu dem einen oder ande¬ neren Veröffentlichungen selbst wählte die Maske der Films zu einem verhältnis¬ ren Einfall, so daß sich die dringend empfohlen werde! Arjopa. einer tibetanischen mäßig frühen Termin ab¬ Anschaffung des Buches für kann. Bett eipilgerin. schloß. die Bibliothek lohnt. Seite 18_«BM—_Nummer 1195

EISBRECHER KRASSIN Die*Rettung der Nobile-Expedition Ein Heldenepos unserer Zeit Uraufführung 21.Dezember Mozartsaal Prometheus-Film Nummer 1195 Rmmotofltopfi Seite 19

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Feuerschutz und Typisierung Es war so um das Jahr 1920 herum, als in den Kreisen, langen sei. Das konnte aber nur durch die selbständige die technisch und wirtschaftlich mit der Kinoprojek¬ feuersichere Kabine mit eigenem Ausgang und den übrigen tion verwandt und verschwägert sind, gewisse Schwierig¬ bekannten Bedingungen erreicht werden. Die in diesen keiten fühlbar wurden, die sich daraus ergaben, daß bei Kabinen zu benutzenden Scheinwerfer unterliegen h n- uns in Deutschland die Polizei weitgehend dezentralisiert sichtlich der Lichtstärke keinerlei Beschränkungen; sie ist. Mochte diese nun staatlich oder städtisch sein, bilden eine Klasse für sich. Umstritten waren die Schein¬ mochte sie vom Oberbürgermeister, dem Polizeipräsiden¬ werfer, die außerhalb der Kabine, also auch außerhalb ten, dem Landrat oder Kreisrat, oder Kreishauptmann des eigentlichen Theaterbetriebes, in öffentlichen, jcccm ausgeübt werden, immer war der Kreis, für den die ein¬ gegen Entgelt zugänglichen und in gewerblich genutzten zelnen Bestimmungen ihre Gültigkeit hatten, verhältnis¬ Räumen stattfindenden Veranstaltungen benutzt werden mäßig klein, und jenseits der Grenzen des einen Bezirkes sollten. Derartige Vorführungen unterliegen feuerpolizei¬ galten andere Vorschriften. Es war ein Zustand, der an lichen Beschränkungen, end für diese fehlten bisher über die Zeiten unserer Großväter erinnerte, als der im nassau- das ganze Reich sich erstreckende einheitliche Bestim¬ ischen Rheingau gewachsene und gekelterte Wein Zoll mungen. Es ging deshaln bisher nicht ohne Reibungen bezahlen mußte, ehe er im hessischen Keller des Mainzer und manchmal auch nicht ohne störend empfundene Un¬ Weinhändlers der Reife entgegenwachsen konnte, und billigkeiten ab. Daß dis erstrebte Ziel der einheitlichen zum zweitenmal besteuert wurde, wenn er in der freien Bestimmungen erreicht ist. ist dem verständnisvollen Zu¬ Reichsstadt auf der Tafel des Frankfurter Bankiers er¬ sammenarbeiten der Behörden mit der Industrie zu ver¬ scheinen wollte. Denn alles war Ausland. danken. bei dem der Deutschen Kinotechnischen Gesell¬ Die deutsche Scheinwerter erzeugende Industre hatte schaft sehr häufig die Rolle des ehrlichen Maklers zuficl. ein großes Interesse'daran, daß die die Aufstellung ihrer Wenn man zu möglichst allgemeinen Vorschriften hin¬ Erzeugnisse regelnden Bestimmungen lür ein möglichst sichtlich der Apparate Kommen wollte, durfte man diese gioßes Gebiet einheitlich erlassen und nach einheitlichen Vorschriften nicht zu erg fassen, durfte sich nicht auf Gesichtspunkten gchandhabt würden Mochten wir uns genau umrissene Bauweisen festlegen. Man mußte vielmehr auch nach alter deutscher Sitte auf andern Gebieten unter nur angeben, welchen Aufgaben die einzelnen Apparate¬ dem Schlachtruf „Hie Unitarismus". „Hie Föderalismus ' teile genügen müssen, i n übrigen aber cs der Technik und taufen, hier waren alle einig, daß nur vom weitgehenden deren Fortschritt überlassen, mit welchen Mitteln die Unitarismus das Heil kommen konnte. Dieses Ziel ist Aufgaben gelöst, den Bedingungen genügt werden sollte. jetzt erreicht. Für das ganze Reich sind die Grundlagen Es wäre aber keineswegs möglich gewesen, zu einem be¬ für eine einheitliche Zulassung der Scheinwerfer in feuer¬ friedigenden Endergebnis zu gelangen, wenn es nun jeder polizeilicher Hinsicht geschaffen. Die Industrie kennt einzelnen örtlichen Polizeibehörde überlassen worden die Richtung, in der sie arbeiten muß, um ihre Abnehmer wäre, festzustellen, ob der betreffende Apparat den Vor¬ mit Scheinwerfern zu versorgen, die zuStre tigkeiten mit den schriften genügt. Es wäre ein unbilliges Verlangen ge¬ ertlichen Organen der Feuerpolizei nicht führen werden wesen, überall bei den Ortspolizeiorganen selbst ein nur Der Grundgedanke für den Feuerschutz war, daß für geringes Maß technischer Vorkenntnisse für unsere Pro¬ Kinotheater das höchste Maß von Feuers cherheit zu ver¬ jektoren vorauszusetzen, und dieses geringe Maß hätte

Der Wunsch eines jeden fortschrittlichen Theaterbesitzers ist ein Bildwerfer mit optischem Ausgleich.

Der Mediau’jhvjektotf

erfüllt Ihnen als einziger in der ganzen Wett diesen Wunsch. örnst Xeit$ • Jiincwerk S.m.b.M. * Jtasia ttr » Prospekte und Angebote kostenlos und unverbindlich. \r Beschädigung der Tonfilme. Sicherlich eine — Mit jedem Tonfilmsystem leicht »erbindbsr Seite 20 Nummer 1195 noch nicht einmal ausgereicht, die Prüfung hinsichtlich eine nicht zugelassene stärkere Lampe einfügen könnt« der Frage, ob der betreffende Projektor vorschriftsmäßig so würde dadurch dieser Scheinwerfer aus der betreff' gebaut ist. sicher zu beantworten. Es mußte deshalb ein den Klasse ausschciden. seine Benutzung würd^ z. B. Weg gewählt werden, der den Beamten der Ortspolizei außerhalb einer feuersicheren Kabine verholen sein ein rasches und sicheres Urteil darüber, ob ein bestimm¬ Kommt ein solcher Eingriff, den tatsächlich zu verhüten ter Apparat den Vorschriften genügt, ermöglicht. Als der keine behördliche Vorschrift in der Lage ist, gelegentlich hier einzig gangbare Weg erschien der der Typisierung. einer Besichtigung zur Kenntnis der Behörde, so muß der Wir verstehen b er unter Typisierung die Einordnung Vorführer gewärtig sein, seinen Vorführerschein zu ver¬ eines Apparates zu einer bestimmten Apparatklasse lieren. und für den Besitzer des Unternehmens steht die (Type), die für einen bestimmten Verwendungszweck ein Entziehung der Erlaubnis zum Ahhaltcn von Kinodarbic für allemal zugelassen ist. Ist festgestellt, daß ein Bild¬ tungen für bestimmte Zeit oder für immer auf dem Spiel werfer. den eine Erzeugerfirma herauszubringen beabsich¬ Hätte ein solcher Eingriff aber den Ausbruch eines um tigt. den für eine Bildwerferklasse aufgestelltcn Anforde¬ fangreichen Brandes zur Folge, so würde dies für die rungen entspricht, so wird ihr für diesen Bildwerfer ein Strafabmcssung bei einem strafgerichtiichen Verfahren von Zeugnis erteilt, das diesen Bildwerfer der betreffenden wesentlicher Bedeutung sein. Man wird also annehmen Klasse zuordnet. Jedes einzelne Stück, welches die Er¬ dürfen, daß die Scheinwerfer, für die auf Grund des Zeug zeugerfirma auf den Markt bringt, erhält einen Abdruck nisses Benutzungserleichterungen zugelasscn sind, auc! dieses Zeugnisses, also gleichsam einen Paß. Die örtliche dauernd in dem Zustand erhalten bleiben, den der Mutter Aufsichtsbehörde hat lediglich festzustellen, ob für die be¬ Scheinwerfer bei der Prüfung hatte. treffende Art der Benutzung die Klasse, der der betref¬ Das Zeugnis kann erst dann erteilt werden, wenn eir fende Scheinwerfer auf Grund seines Passes angehört, zu¬ Scheinwerfer genau in dem Zustand, in dem er auf der gelassen ist oder nicht. Der Paß hat die Eigenschaften Markt kommen soll, der Prüfungsstelle vorgeführt ist und eines jeden modernen Passes; er trägt Lichtbild und von dieser für genügend erachtet wurde. Da aber bei de ,.Personalbeschreibang"; in dieser sind die wesentlichsten, Serienherstellung selbst scheinbar geringfügige Ändern leicht nachzuprüfenden ..besonderen Kennzeichen" ver¬ gen für den Erzeuger von schweren wirtschaftliche merkt, durch die gerade diese Scheinwerferklasse gekenn¬ Nackenschlägen begleitet sind, wird die Industrie bei der zeichnet ist. Konstruktion der Scheinwerfer für die sie Aufstellung' Es ist klar, daß ein Scheinwerfer, der einer Klasse zu¬ crleichterungen erstrebt, von vornherein die ßestimmun geteilt ist. dis Zugehörigkeit zu dieser in dem Augenblick gen, die später für die behördliche Prüfung maßgeben verliert, in dem auch nur die geringste Veränderung an sind, zur Richtschnur wählen. Es bedeutet somit der Et - ihm vorgenommen wird. Im allgemeinen sind die Vor¬ laß dieser Bestimmungen für unsere Industrie eine wesen; schriften derart, daß die Vornahme vor Änderungen, liehe Erleichterung gegenüber der bisher immer noch vor¬ durch die der Scheinwerfer die Zugehörigkeit zu einer handenen Unsicherheit. Die Arbeit, die von den beleih Klasse verliert, nur durch weitgehenden Eingriff möglich ten Kreisen auf die Abfassung dci Bestimmungen verwe ist. Würde ein Vorführer z. B. seinen Scheinwerfer so det wurde, bietet die Gewähr dafür. duß aus ihr für unsci umbauen, daß er an Stelle der zugelassenen Lichtquelle Industrie der erhoffte Nutzen erwachsen wird.

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GENERALVERTRETUNG KARL GEYER VE ß T RI f B S GMBH BERLIN SVAö EßlEOfilCHSTR.231 Allgemeine Elektricitäts-Gesellschafl Nummer 1195 Rtncmatogrnpf) Sc tc 21

Medizinische Kinematographie

Die Ausnutzung der unvergleichlichen Wirkungen dev kine- Prismen gestatten ein Verfolgen des Bildes in bekannter ivalograph ischen Bildes in der Medizin hat lange genug auf Weise auf dem Film selbst, bei der Aufnahme wird das Prisma sich warten lassen. Erst in neuerer Zeit :"4 die lange Zeit automatisch zurückgeklappt, um keine unnötigen Lichtstrahlen sozusagen „unter Ausschluß der öffentl.,.... -it" betriebenen aufzusaugen. Versuche bekannt geworden, die Vorteile des Filmbildes für Eine in mühevoller fanatischer Arbeit entstandene und a.is- verschiedene medizinische Zwecke in Dienst zu stellen. Die gebautc Anlage ist diejenige vor Professor Rothe, der sich auch einfache Filmkamera kann Wunder tun in der medizinischen durch seine ersten medizinischen Filme hervortat. Praxis. Map kann dabei vorteilhaft die Zeitlupeneffekte des Professor Rothe baute seinen Apparat so aus. daß an einem kinematographischen Bildes ausnutzen. langen Rohr, das von der Decke bis dicht über den Operations¬ Das ist zum Beispiel der Fall beim Anprobieren einer Bein- tisch herunter ragt, die Kamera angebracht ist. eingesch'osscn prothese. wo also genaue Bew egungser^.-nnung des Bein¬ m einer großen Halbkugel aus Blech. Der Vorrat an Negativ stumpfes unerläßlich ist für das tadelsfrcie Funktionieren des film selber (etwa 600 Meter fassen die Kassetten) ist über der Ersatzstückes. Decke, also getrennt von der hängenden Kamera angebracht, Naturgemäß geht die Kamera mit dem Aufzunehmenden im um nicht durch große Wärme zu leiden. gleichen Schritt mit. ebenfalls ein schwarzer Vorhang. Fast alle Schaltungen, Hebelstellungen s-nd von einem Man kann auch die Kamera im Kreise drehen, und den Schaltertisch aus zu bedienen. Aufzunehmenden im Kreise um die Kamera gehen lassen, was Die Scheinwerfer sind außerhalb des Raumes, hinter Glas aber nicht so gut sein soll, wie der erste Weg. geschützt, untergebracht. Zusatzspiege! versuchen jeden Lichtverlust zu vermeiden. Daß ein Maßstab, der ein Vergleichen der Hebungen und Senkungen des Beinstumpfes ermöglicht, angebracht ist. und Professor Rothe hatte übrigens recht gute Resultate mit daß er ständig auf jedem Bilde zu erkennen ist. sollte eine Farbenfilm nach dem Svstzm Horst erzielt, es schein, aber, Selbstverständlichkeit sein. als ob man doch liebzr wieder zum schwarzen Film zurück- kehrl. aber doch panchromatischen Film vermeidet, das rote Die Möglichkeit der Verwendung der Filmkamera in der B!ut als schwarz-pechiges und ganz unnatürlich ausschendes Medizin ist außerordentlich groß, man k inn von den oben er¬ Rinnsal aufzunehmen. wähnten Prothesenprüfungen weiter gehen zu epileptischen F-ine \ eabindung mit dem sprechenden F ilm jedoch er-, Piüfungen, zur Verfolgung von Geburtsakten selbs. vorger.er.. bei weitem mehr Erfo’g zu versprechen, derart, daß ein in¬ Eindringlicher noch können die weiteren Hilfsmittel de.- struktiver Vortrag eines bekannten Professors jederzeit in Mikroskopes angewendet werden, und keine Anlage dieser Art jedem beliebigen Hörsaal der Welt gezeigt werden könnte. ist kostspielig genug, um sie aufzubauen zu Nutz und Frommen Dann erst wären die Möglichkeiten des Kinematographen für aller Kranken! die Medizin halbwegs ausgenutzt.

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+EMIL BUSCH ArG. RATHENOW Autzuqt aus ■teilen Seite 22 Äincmatoflrapfl Nummer 1195

Filme Thealer-Geslühl: Logen-Sessel etc.

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Nillullai 3 Sali" - Mura-WaadsM Haitische PrUlloü.erke Meyer 1 Bncfcstsfaa FW« Ttlitriu' llkluklit «tidsMk . Teintion Vudskik 1610 G m. b. .1 Halle n. d. Saale, MiUebtrafe Nr 2 ■-1 H « * _ wird der „Kinematografih“ neue, wesentliche Verbesserungen durch- fuhren. Der Textteil wird erwei¬ tert, die Berichterstattung weiter ausgebaut, und unsere Leser er¬ halten den „Kinematografli“ dann Ufa-Theater Kammerlidifsptele r dasAiiecte FILM-FACH BUTT «m ■m VERLAG SCHERL * BERLIN SW 68

Berlin, den 18. Dezember 1928 „Die Wahrheit siegt“ Falsche Nachrichten haben kurze Beine ln der letzten Gcncralvcr- Mary Pickford filmmüde Kinobesitzer der Tschechosl ammlung der Ufa wurde die wakei über diesen Film er (Eigene Drahtung aus Hol!ywood.| 'crwaltung befragt, was es mit rüstet hätten, widerlegen mu icm Film „Totenlegion“ auf Mary Pickford und Norma Talmadgc sollen sich mit Ja sie aus der Luft gcgriffi ick habe. der Absicht tragen, ihre Filnu&tigkcil aufzugeben und sind. Vom Vorstandstisch aus sich ins Privatleben zuriiekzuziehen. Ebenso hat sich auch unt turdc mit Recht kurz dar- Falls die Meldungen zutreffen, wird Mary Pickford zum den deutschen Besuchern kc lelegt, daß es sich um eine letztenmal in dem Film „Coquelle" erscheinen, der einziger gefunden, der *»

kussion über den Film erst Kinobesitzer in der Tschecho¬ später cinsetztc, cs wird noch slowakei, die er dem Prager einmal betont, daß der Film Korrespondenten desjenigen Ein spiritistischer Sprechfilm für jeden objektiven Men¬ kleinen Fachblatts zur Verfü¬ Die Londoner Sprechfilm-Gcscllschait beabsichtigt schen überhaupt nichts Ver¬ gung gestellt hat, das diese hetzendes und insbesondere ganze Frage zuerst aufgriff und nichts Deutschland Verletzen¬ das selbstverständlich bis des enthalte, daß höchstens heute es nicht für nötig be¬ die Frage erörtert werden enden hat, die Erklärung des könne, ob man Kriegsfilmc Herrn Direktor Broz zu ver¬ oder Filme im Kriegsmilieu öffentlichen. Es heißt in die¬ prüfen, 3b er sich zur ötfentlichcn Vorführung eignet. überhaupt noch zur Vorfüh¬ sen Ausführungen aus Prag rung bringen solle. Damit ist klar der Beweis „Über Aufforderung des Prager Besuch in Neubabelsberg erbracht, um was es bei die¬ Prager Korrespondenten der ser Angelegenheit tatsächlich Berliner .L.-B.-B.', mich zu iine aus ca. 270 Personen bestehende Reisegesellschaft

Uta — Totenlcgion’ zu äu¬ die Produktionswerkstätten und die Theater der Ufa. Die ßern, erkläre ich hiermit fol¬ genannte Zeitung halte zuerst beabsichtigt, eine Gesell¬ gendes: schaft von nur etwa 50 Personen zusammcnzuslcllcn. An Der ganze Wirbel um den in dem gleichen Tage aber, an welchem das Blatt die An¬ Frage stehenden Film ist mir kündigung brachte, daß eine Reise nach Berlin zur Ufa nicht recht erklärlich. Wie ich geplant sei, trafen allein telegraphisch 80 Zusagen ein. ledoch den verschiedenen Zei¬ und in wenigen Tagen waren die Anmeldungen auf 250 tungsberichten entnehme, han¬ gestiegen, so daß die Listen geschlossen werden mußten delt es sich mehr um eine Am Sonnabend besichtigte die Prager Gesellschaft, die hlmpolitische Angelegenheit, sich aus dem repräsentativen Deutschtum der Tschecho¬ die in Berlin auszutragen ist. slowakei sowie aus einigen 15 Vertretern der grüßten Die .Totenlegion' ist nämlich deutschen wie tschechischen Tages- und Fachpresse zu- «in Kriegsfilm, keineswegs ein sammensclztc Ncubabelsberg, und am darauffolgenden •Heizfilm', zu dem man ihn Tage fand eine Matinee im Ufa-Palast am Zoo statt, bei stempeln möchte. der den Besuchern ein Einblick in die neuerschienene Ich betone, daß dies nicht Croßfilmproduktion der Ufa gegeben wurde. bloß meine persönliche An¬ Am Schluß der Veranstaltung sprach der Leiter der sicht ist, sondern auch die der Reise, Herr Ing. Klinisch aus Aussig, im Namen der Ge¬ sellschaft der Ufa seinen Dank aus und versicherte, daß seine Gesellschaft noch monatelang an den gewonnenen interessanten Einblick in die deutsche Filmindustrie zu¬ Damit können die Akter rückdenken werde. über diesen Fall cndg1. Modern« Bcleuchtun; ikörpcr. wiederholt als Soubrette in setzen, sowie 1200 Mark Gage Filme verbrannt sein. Da« neue H> Zungsanlage nd voll¬ pausenfullenden Einlagen auf. für die Dauer der Arbeitsun¬ Feuer entstand aus bisher un ständig icue Bestuhlung erhält Um die künstlerische Wirkung fähigkeit zu zahlen habe. bekannter Ursache beim Film das Theater ebenfalls. zu erhöhen und die ent¬ Sämtliche Instanzen — Ar- kleben. Die Feuerwehr mußte Das „Eden-Theater", das sprechende Stimmung zu beits- und Landesaroeitsge- sich darauf beschränken, ein die Reihe der modernen Bres¬ schaffen, wurde die Künstle¬ richt Breslau und Reichrar- Ubergreifen des FeueTS auf lauer Lichtspielhäuser vervoll¬ rin mit einer neuartigen, an beitsgericht — haben der die Nachbarräume zu ver- der Bühnendecke befestigten ständigen wird, besitzt nun¬ Klage stattgegeben — Aus Feuerkugel in wechselnden mehr über 1000 Plätze. den Entscheidungsgründen ist Reflexfarben bestrahlt Am Eine weitere Breslauer Er¬ besonders das Folgende von öffnung findet am Sonnabend, 23. August 1927 ereignete sich Ein Filmfrust der unmittelbar nach dem Auftre¬ Bedeutung: Mit Recht hat dir dem 22. Dezember, statt. Es Klägerin sich auf den § 618 Sowjetunion handelt sich hier um den gri¬ ten der Künstlerin ein be¬ dauerlicher Unfall. Beim Hoch¬ BGB, berufen. Gemäß dieser Auf Beschluß des Arbeit- llen Saal de; Breslauer Kon- Gesetzesbestimmung ist der und Verteidigungsrates der zerthauses. der von den Ge¬ ziehen fiel die zirka 30—40 Pfund schwere Beleuchtungs- Unternehmer verpflichtet, die Sowjetunion wird ein Bun brüdern Hirschberg zwecks Vorrichtungen und Gerätschaf¬ destrust für die Herstellung Vorführung von GroBfitmen für kugcl aus 4—5 Meter Höhe ten so einzuricbten, daB der von Kinomaterialicn und Ap¬ einige Wochen in jedem Mo¬ herab und streifte die Sou¬ Dienstverpflichtete — hier die paraten gebildet. nat gepachtet wurde. Zur Er¬ brette am Kopfe. Frau Nit- Künstlerin — gegen Gefahr Der Trust soll dem Ober öffnung läuft der Defina-Film sche fiel in Ohnmacht und er¬ litt einen Nervenschock, der sie für Leben und Gesundheit so¬ stea Volkswirtschaftsrat un¬ „Die Heilige und ihr Narr". längere Zeit von der Bühne weit geschützt war, als die terstellt werden, bei dessen Das „Capitol" der Schau- IcnAi«!1. Da der Unfall zwei¬ Natur der Dienstleistung dies Vorstand ein SondcrausschuÜ bürg - Aktiengesellschaft in fellos durch die durchaus gestattete. Erwiesenermaßen für Kinematographie und Pho¬ Breslau wird ebenfalls in mangelhafte Befestigung der war der Beleuchtungskörper tographie geschaffen wird. Kürze eröffnet. mit offenen S-Haken an einem ungenügend befestigt. Dafür Beim Rat der Volkskom¬ Am 22. Dezember findet Draht aufgehängten Feuer¬ war die Beklagte haftbar zu missare der Sowjetunion “'r<* noch die Eröffnung des in kugel verursacht war, erhob machen. Das Reichsgencht außerdem, unter Vnesitz de« Waldenburg in Schlesien neu die Künstlerin vor den Ar¬ hat in ähnlichen Haftungsfra¬ Verkehrskommissars Rud«- erbauten Lichtspieltheaters beitsgerichten eine dahin¬ gen diese Recbtsgrundsätze tak. ein Ausschuß zur Forde statt. gehende Feststellungsklagc. wiederholt hervorgehoben. rung des Filmw esens gebildet- gHHKBfe ipPp

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. -• ■ Die grosse Weihnachtspremiere!

kYU mKE

Regie: Manuskript: Rudolf Walter Reisch Walther-Fein

ln den Hauptrollen: HARRY LIEDTKE MARIANNE WINKELSTERN Hans Junkermann / Julie Serda Kurt Vespermann / Valeria Blanka Hermann Picha URAUFFÜHRUNG Sonnabend, den 22. Dezember PRIMUS-PALAST Potsdamer Straße itnaioQ*. _ _ das Eheste tF FILM-FACH BLATT 11 VERLAG SCHERL* BERLIN SW68

Berlin, den 20. Dezember 1928 Nummer 1197

Zwischen Berlin und München

Zwischen der Rcichshaupl- Im neuen Jahre einheitlich Filmbörse Reihe von Problemen auf, die rtadt und der süddeutschen auf engste Zusammcnarbei. Zentrale liegen nur zehn Am 2. Januar n. J. wird in der BeuthslraOc 1-3 am zwischen München und Berlin Spittelmarkt eine öffentliche Fil.nbörse durch das Arbeits¬ Bahnstunden, aber in der hindrängen. Es w’ird im Inter¬ amt Berlin-Mitte eröffnet. . großen Politik und auch bei esse beider Städte sehr bald uns beim Film hat man manch¬ Es handelt sich um eine städtische Einrichtung, die ge¬ meinsam mit den zuständigen Instanzen der Industrie ein- zu einer Verständigung über ge¬ mal den Eindruck, als ob die wisse grundsätzliche Tcrtraer¬ Bewohner der einen Stadt die Berichte wurde und die selbstverständlich für Arbeit¬ nehmer and für Arbeitgeber unentgeltlich ist. fragen bei Darstellern kom¬ andere für ein fremdes Land men müssen, wenn man nicht ansähen mit anderen Sitten Die Börse wird von 14 Uhr bis 20 Uhr oder 21 Uhr will, daß zuerst in einem und und Gebräuchen, als Gegend. offen sein. Außerdem ist dafür gesorgt, daß die Kom¬ in der feindliche Völkcr- parsen, die noch am Nachmittag beschäftigt waren, Ge¬ später in mehreren Fällen die legenheit haben, Speisen und Cclränke für ein geringes slämme wohnen. eine Produktionsstälte gegen Entgelt einzunehmen. die andere ausgcspiclt wer¬ Fährt man aber einmal auf Nachdem die Stadt Berlin sich zu der Einrichtung der den soll. ein paar Stunden nach Mün¬ Börse entschlossen hat, wird cs Sache der Industrie sein, Es kommt für uns in chen, sitzt gemütlich mit den auch ihrerseits mit allem Nachdruck dafür zu sorgen, daß Deutschland doch schließlich führenden Filmmänncrn zu¬ die wilden Stellenvermittlungen nun endgültig verschwin¬ sammen, so ergibt sich gleich den, etwas, was bisher leider nicht möglich war. weil in darauf an, so rationell wie ein ganz, ganz anderes Bild. der Hauptsache Widerstände bei den Filmregisseuren be¬ möglich zu arbeiten, eine ge¬ schlossene Einheitsfront nach Die berühmten bayerischen händer., die aus Bequemlichkeitsgründen nicht zu über¬ winden waren. innen und nach außen zu Filmbelange sind, wenn man schaffen, keine allzu schwie¬ die Probleme diskutiert, im rige Angelegenheit, wenn der Prinzip gar nicht vorhanden; Die Gema lenkt ein! gute Wille auf beiden Seilen cs sind vielleicht hier und da Die Gründung des Musikvcrbrauchcrkartells und vor vorhanden ist. einmal kleine Mißverständ¬ allem die große Berliner Protestversammlung sind nicht Es ist so oft im „Kincmalo- nisse, divergierende Auffas¬ ohne Wirkung geblieben. Auf der Generalversammlung graph“ darüber geschrieben sungen, die schnell und kurz der Gema, die gestern in Berlin slattfand, hat man der aus der Welt zu schaffen Leitung eindeutig klargemacht, daß man in den Kreisen worden, daß die Zukunft des der Mitglieder die bisherige Taktik und den bisherigen deutschen Filmes im stärk¬ sten Maße abhängig ist von Es ist klar, daß es heute Kurs nicht mitzumachen gedenkt. der Einigkeit der deutschen Publizisten in Berlin gibt, die Man bemängelte die Höhe der Verwaltungskosten, die Industrie in all ihren ver¬ mehr Interesse an Differen¬ nahezu 38 Prozent betragen, und knüpfte an diese hohen schiedenen Gruppen. zen als an Einigkeit haben, Spesen eine erregte, heftige Kritik. und daß auch in den Verbän¬ Auf eine Anfrage des Direktors Hermann Haller von Wir sind gerade im Augen¬ der „Haller-Revue" mußte Direktor Ritter zugeben, daß den an leitender Stelle der blick wieder kurz davor, mehr allein 80 000 Rm. an Diäten für Kommissionsmitglied er eine oder andere Mann sitzt, auscinandcrzufallcn als zu- gezahlt seien. saromenzuhalten. Das weiß dem Uneinigkeit vorteilhafter Hugo Leonard, dessen ausgezeichnete Ausführungen von erscheint als das Zusammen¬ man in Berlin und empfindet der Protestversammlung der Musik verbrauch :r noch in es auch in München. wirken der Industrie an dem Erinnerung sind, forderte die Loslösung der Gema von berühmten einen Strang. der Wiener Genossenschaft der Autoren, Komponisten Sollte cs denn so schwer Ehrliche Beurteiler müssen und Mitverleger, da dieses Zusammengehen für den deut¬ sein, die Linie zu linden, auf der sich alle zusammenfinden'’ zugeben, daß die deutsche schen Vertragsteil nur Nachteile hätte. Filmsituation in den letzten Schließlich ermächtigte man noch den Vorstand, in Uns will das nicht scheinen, Wochen und Monaten erheb¬ Verhandlungen mit dem neugegründeten Rcichskartcll wenn man nur an der Spree der Musikverbrauchcr einzutreten, und sprach dabei die lich anders geworden ist. Die und an der Isar den richtigen Erwartung aus, daß es bald zu einer beide Teile zufrie¬ Konzentration der Industrie, Ton und die richtige Form denstellenden Verständigung kommen möge. vor allem soweit es die Her¬ stellung und den Verleiher an¬ Sic zu finden ist eine wich¬ geht, schreitet rapide fort. Nach dem „Marquis d'Eon" diesen beiden großen Werken, tige und dringende Aufgabe In München macht man wie¬ ist jetzt „Waterloo" vorfüh¬ sicht in Bayern in mancher dieser Tage. U-d sic ist ja der Groß-Filme, nicht nur ver¬ rungsbereit. Otto Gebühr will Beziehung bessere Möglich¬ auch eigentlich aktuell, denn einzelt, sondern systematisch sich sogar in München se߬ keiten als in der Rcichshaupt- wir stehen kurz vor Weih¬ auf lange Sicht, soweit man haft machen, eine Tatsache, stadt. nachten, das ja im allgemei¬ dieses Wort in der Film-Fa¬ die als symptomatisches Zei¬ Diese Verstärkung umfas¬ nen eine besonders friedliche brikation überhaupt gebrau¬ chen zu werten ist, denn auch sende Produktion Münchens und versöhnliche Stimmung chen darf. Karl Grüne, der Spielleiter in rollt ganz automatisch eine aufkommen läßt.

WfW-iiTAr. Noch ein Gutachten Generalversammlung i sieht das Stäubchen im Auge über Totenlegion des Nächsten, aber nicht den des Frankfurter Verbandes Balken im eigenen Auge. Im Auftrag de;. Fachver¬ Einen Balken, der sich in bandes der deu .sehen Kino- Von unserem ständigen Frankfurter Berichterstatter. vielen Fällen zu jenem sprich¬ Theater in der C. S. R. ist Die gutbesuchte Versammlung eröffnet« unmittelbar nach der wörtlichen Brett erweitert, der Film „Totenlegion" noch Begrüßungsrede Adam Henrichs und der Aufnahme von vier¬ das bekanntlich die mensch¬ einmal besichtigt worden, ln zehn neuen Mitgliedern. Interessant sind einige statistische An¬ liche Erkenntnis manchmal dem Gutachten, das die Her¬ gaben über die Bürotätigkeit des Verbandes, so gingen beispiels¬ stark behindert. ren erstatteten, heißt cs an weise innerhalb des letzten Geschäftsjahres über 1500 Brief¬ der entscheidenden Stelle: schaften ein, während der Ausgang sich noch auf 200 Briefe Hamburgs neue ..Die eigenhänd g Gefertig¬ und Karten höher stellte. 4000 Drucksachen und 16 Rund¬ ten stellen fest, daß dieser schreiben für jedes Mitglied wurden verschickt. Kinos französische Krie'sfilm mitt¬ Matter führt darüber Klage, dal* der Eingang der Nunmehr sind auch die lerer Güte, und zwar einseitig gehalten ist. indem er die Mitgliedsbeiträge katastrophal sei, aber gerade die „Harmonie - Lichtspiele" des Tendenz erkenncr. läßt, die Nichtzahler bei jeder Gelegenheit, die ihnen paßt, Herrn Paul Besse eröffnet. Waffentatendes f-mzösischen den Rechtsschutz des Verbandes in Anspruch nehmen. Um Das in der Hamburger Straße Heeres im Bilde wiederzu¬ endlich einmal ein Excmpel zu statuieren, wird der Antrag ge¬ in Wandsbek gelegene Thea¬ geben. daß er aber in keinem stellt, eine Anzahl besonders hartnäckiger Nid .Zahler auszu¬ ter ist in der Art unserer Bilde und in keinem Titel schließen. Der Antrag wurde einstimmig angerjmmen. modernen Sprechbühnen ge¬ die deutsche Nation belei¬ Matter macht zur Vergnügungssteuer eine Anzahl Ausfüh¬ baut worden. Der Zuschauer¬ digt." rungen über die Protestaktion im Reich. raum leuchtet in den Farben Die Gutachter knüpfen ganz rosa bis rot. Die Entlüftungs- : tlbst verständlich von ihrem Behördliche Vorschriften über Filmtemponormung, die aus ur.d Kühlanlagen sind muster¬ Standpunkt aus daran die den Reihen der Fabrikanten angestrebt wurden, konnten durch gültig. Auch die technische Bemerkung, daß ihres Erach¬ die Arbeit der Theatcrbcsilzcrverbände, vor allem des Frank¬ Ausrüstung ist erwähnens¬ tens trotzdem keine Veran¬ furter Verbands, durchkreuzt werden. wert. Das Theater hat ein lagung Vorgelegen hätte, die¬ Daß der neue Bestellschein seitens der Theaterbesitzer be¬ kämpft wird, wenigstens in der vanliegenden Form, erfährt man Fassungsvermögen für 1600 sen Film gerade durch eine Personen. Im Eröffnungspro¬ deutsche Firma in der C. S. R. auf jeder Versammlung. Der Syndikus des Verbandes, Rechts¬ gramm zeigte man „Ariadne her auszubringen. anwalt Stern, wirft die Frage auf, ob nicht die Anrufung der in Hoppegarten" und „Ge¬ Dieser Nachsatz ist natur¬ Karlcllgerichte in der Bestellschcinangelegenheit zu empfehlen sei. Ein Antrag Hammers wird einstimmig angenommen’ „Die schichten aus dem Wiener gemäß zu erklären aus der heutige Generalversammlung protestiert, daß bei Abschluß der Wald". besonderen Situation, in der neuen Bcsteilscheinverhandlungen keine Unterverbände gehört sich die deutschen Kiro-Tüea- Im Groß-Hamburger Bezirk wurden. Da der Bestellschein keine wesentliche Verbesserung tcr-Bcsitzcr in der Tschecho¬ ist eine weitere Neueroffnung slowakei befinden, und wird auf weist, lehnt der Verband der Landesverband der Lichtspicl- zu verzeichnen. Die „Picca- theatcrbesilz-T von Hessen und Hessen-Nassau den neuen Be¬ sicherlich diktiert worden dilly-Lichtspiete“ in der Mit- stellschein ab und ersucht den Vorstand des Rcichsverbandes, sein von der Diskussion, die telslraßc sollten bereits vor denselben sofort zu kündigen und in neue Bestellscheinvcr- die bekannten Veröffent¬ längerer Zeit eröffnet werden. handlungcn cinzutretcn oder einen eigenen Bestellschein auszu- lichungen hervorgerufen haben. Es stedten sich jedoch immer Jedenfalls steht jetzt fest, wieder Schwierigkeiten her¬ Dcr vom Frankfurter Verband abgeschlossene Musiktarifver¬ aus, so daß das Haus erst am nachdem sämtliche in Frage trag wurde vom Arbeitsministenum für allgemein gültig erklärt; kommenden Stellen der C.S.R. 18. Dezember eingeweih! wer¬ da er sehr günstig ist, besteht zu einer Neuregelung grundsätz¬ gesprochen haben, daß von den konnte. Es hat ein Fas¬ lich keine Vcrai.lassung. Da die örtlichen Verhältnisse aber nicht einer Schädigung des Deutsch¬ sungsvermögen für ca. 1000 überall die gleichen sind, ist anzuraten, diesen Vertrag örtlich Personen. tums oder des deutschen An¬ zu regulieren. Unter diesen Vertrag fallen übrigens Halbwochcn- sehens nicht die Rede sein Die „Schauburg Wands¬ und Sonntagsspieler nicht. bek" des Henscbcl-Film- und Auf beinahe jeder Tagesordnung des Frankfurter Verbands Das Fachblatt, das die ganze Theater-Konzerns geht auch figurierten die Punkte Lichtspiclkonzession und hessische der Vollendung entgegen. Man Angelegenheit aufgebauscht Stcmpclgebühr. Die Versammlung ist natürlich geschlossen ge¬ und zu durchsichtigen Zwck- rechnet mit der Eröffnung gen jegliche Form von Konzessionierung. und betreffs vollkom¬ spätestens im Februar. ken breittritt, weiß genau so mener Aufhebung der Stcmpclgebühr sind Schritte im Gange. Am 12. und 13. Januar 1929 wie wir, daß in einer Zeit, Nach einem Hinweis, daß ein neuer Fachkursus für Lichtspiel- findet im „Curio-Haus " der wo die europäische Zusam¬ vorführcr am 7. Januar 1929 beginnt, spricht Matter über das „Hamburger Film-Ball" statt. menarbeit nicht so einfach Kapitel Wiverg. Die Wiverg sei heute bereits an 183 süddeut¬ Arrangeur ist der Hamburger ist. manchmal etwas getan schen Theatern interessiert und marschiere. Ihre Entwicklung Schauspieler Heinrich Lang wcrucn muß, was nicht un¬ bewege sich günstig. Kurz gestreift wird wieder das Kapitel vom „Thalia - Theater". bedingt auf den Beifall aller Gema, und Matter empfiehlt, das Ergebnis der Berliner Verbands- Krc.sc rechnen darf. Icitung abzuwarten. Der Kassenbericht weist ein Guthaben¬ Schließlich gibt es Leute, saldo von 1011,05 Mk. aul, aber die Verbandskasse ein Defizit Filmpresse-Silvesier die in Dawn" auch nicht gc- von mehr als 3000 Mk., wenn die Vorstandsmitglieder iure im Kaiserhof tadc einen Film sehen, dessen Dienstreisen nicht immer selbst getragen hätten. Aufführung in Deutschland Die Neuwahl des Vorstandes entfesselt eine längere Debatte. Der Filmpressevcrband ver¬ beronders zu empfehlen wäre, — Matter nimmt das Amt des Ersten Vorsitzenden nur unter anstaltet am 31. Dezember die sicherlich bei diesem Bild der Bedingung an, daß ihm ein bezahlter Sekretär zur Unter¬ d. J. seinen diesjährigen Emp¬ stärkere Bedenken haben als stützung zugcbilligl wird. Er schlägt gleichzeitig Henrich als fang im Hotel „Der Kaiser¬ bei der „Totcnlegion". Aber Ehrenvorsitzenden vor. Der neue Vorstand setzt sich wie folgt hof', zu dem bekannte Filtn- hier war das fragliche Fach- zusammen: darstcllcrinncn. Filmdarstellcr blat». oder sein Verleger ir¬ Ehrenvorsitzender Adam Henrich; I. Vorsitzender Robert und Leiter großer Filmfirmen gendwie engagiert und wollte Matter; 2. Vorsitzender Elsncr; Kassierer August Nüchtei ; ihr Erscheinen zugesagt haben. diesen Film mit Nachdruck Schriftführer W. Könnern; Beisitzer: Horn, Meyer. Degott, Außerdem wird man auch für Deutschland durchsetzen. Berger; Kassenprüfer Barke. Repräsentanten der verschie¬ Die übrige Fachpresse hat Der neue Vorstand muß einige Punkte der Satzungen revi¬ denen Großindustrien sehen. ihre Proteste gegen den Film dieren, und die Versammlung ermächtigt ihn hierzu. Es wird So werden der Rollfilm, das in die üblichen angemessenen vorgeschlagen u. a., daß jedes Mitglied nicht nur 3 Monate dem Atelier, der Filmverleih, Film¬ Formen gekleidet, hat daraus Verband angehören, sondern auch drei Monate Bei¬ autoren und Architekten so¬ keine A'.färe gemacht; obwohl trag gezahlt haben muß, bevor es die Rechtsschutz¬ wie Kameraleute vertreten man auch das sehr wohl hätte stelle des Verbands in Anspruch nehmen darf. — Die Frage, ob rein. Reservierung zu Plätzen tun können. es ratsam sei, eine Kinokreditgesellschaft in Anspruch zu neh¬ erfolgt durch das Festbüro Es ist eben immer so, man men. wird nach längerer Debatte abgelehnt. im Kaiserhof.

Der große Dezember erfolg der lox?

Harems* mauern

Einer für alle:

Die 12 Uhr*Mittag-Zeitung schreibt: Ein ausgezeichneter Spielfilm, dem ein ungeteilter Erfolg bcschicds-n war; Howard liawks versteht cs in feinsinniger Weise die Konflikte in einer Ehe zwischen einem Araber und einer Pariserin zu entwickeln und holt aus dem Thema alle Möglichkeiten heraus. Dazu kommen hübsche Aufnahmen — sowohl landschaftlich wie auch bei Innenszenen ethnographisch überaus reizvoll. Die Regie zeichnet sich durch glückliche Einfälle aus, ihr stehen vortreffliche Schauspieler zur Verfügung, von denen das Pro¬ gramm nur zwei, den sympathischen und zurückhaltenden Charles Farrell und die mit einfachen Mitteln fesselnde Greta Nissen nennt, während es zu Unrecht die anderen verheimlicht. Dieser Film ist im Lubitschen Sinne inszeniert, weist aber dabei genug Eigenes auf. Nicht zu vergessen sei auch die Begleitmusik Bcrnard Homolas. der noch nie so geschmackvoll in der Zusammenstellung war. Inz. Haben Sie schon terminiert? VERLAG SCNERL * BERLIN SW. 68* 22.JAHRG I. Q. FA RBENINDUSTR AKTIEN GESELLSCHAI BERLIN 8 O GENERALVERTR. WALTER STREHLE

BERLIN SW 48 / WILHELMSTRASSE dfe* o) nrn 22. Jahrgang. Nr. 1198 99 Berlin, den 25. Dezember 1928

Ein Goswoenkino-Film der Sowkino im Verleih der DERUSSA Verirrt© Jugend

Regie: Richard Loewenbein Manuskript: Drehbuch: J. P. Maitinsky u. G. D. Farago Dr. O. Karpfen u. C. C. Fürst Aufnahmeleitung: Karl Heinz

In den Hauptrollen: Dolly Davis Hanni Reinwald El Dura Martin Herzberg Otto Reinwald Van Riel Rolf von Goth Wera Baranowskaja Der kommende Kassenschlager Erscheinungstermin: Februar 1929

Berlin SW48, Friedridistr.12 Telephon: Dönhoff I78O. 5634 Telegrammadresse: MondialHIm Berlin

Seite 4 Rintmtrtogropf) 1198 99 Nummer 1198 99 Rmcmnlogtnpf)

Sowkino - Meschrabpom-Film / Wufku / Goswoenkino / Belgoskino

N«K*h frei für: De U tschla II (I

Herrschaften Skotinin.Sowkino Solistin Seiner Hoheit.Goswoenkino Sieg der Frau.McschrahpomPilm Eispalast. Der weilk* Adler. ... Die Excel lenz.Belgoskino Kastus Kalinowski. Zwei Tage.Wufku Taras Triassilo. Der Jahrmarkt von Sorotsehinsk .... Diplomatenpost. Swenigora. Hinter der Mauer. Sturm.

Enzian d u n <1 Kol o n i e n

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Anfragen zu richten an: Handelsvertretung der U. d. S. S. R. in Deutschland, Kino-Abt. Berlin SW 68 / Lindenstraße 22-25

Nummer 1198 99 Seite 7

Sowkino / Meschrabpom-Film / Wufku / Goswoenkino / Belgoskino

Swcnijtora.Wufku Hinter der Maurr. „ Sturm. „ Spanien u nd 1> <) r t u £> n 1

Iwan der Sehreekliehe. . . . Sowkino Sühne . Dorf der Sünde. Herrschaften Skotinin. Hund der grollen Tat. Zar und Dichter. Sohn der Berge . Die von der Straße leben . . . . Das Kind des Anderen. Brand in Kasan. Eisbrecher Krassin. Solistin Seiner Hoheit. . . . Goswoenkino Gefangene de- Meeres. Zuchthaus. Der Einundvierzigste. . Meschrabpom-Film Der Postmeister. Sieg der Frau. Eispalast. Moskau, wie es weint und lacht Der gelbe Pali. Der Kellner aus dem Palasthotel . Mutter. Sturm über Asien. Der weiße Adler. Bärenhochzeit. Die Excellenz. Belgoskino Kastus Kalinowski. Zwei Tage. Wufku Der Jahrmarkt von Sorotschinsk . Diplomatenpost. Swenigora. Hinter der Mauer. Sturm. S c h w e i z Bett und Sofa.Sowkino Dorf der Sünde . „ Herrschaften Skotinin. „ Bund der grollen Tat. „ Zar und Dichter. ,, Solistin Seiner Hoheit.Goswoenkino

Anfragen zu richten an: Handelsvertretung der U. d. S. S. R. in Deutschland, Kino-Abt. Berlin SW 68 ✓ Lindenstraße 88-89 Seite 8 Nummer 1196/99

Sowkino / Meschrabpom-Film / Wufku / Goswoenkino / Belgoskino

(iofsngenc des Mim*res. Goswoenkino Zuchthaus . Sieg der Frau. M esc h rabpoin- Fi I in Moskau, wie es weint und lacht .... Kellner aus dem Palasthotel. Das Knde von St. Petersburg. Zwei Tage. Wufku Der Jahrmarkt von Sorotsehinsk . . . . Diplomatenpost. Swenigora. Hinter der Mauer. Sturm. Kastus Kalinowski. Belgoskino

Skandinavien Bett und Sofa (außer Schweden) .... Sowkino Iwan der Schreckliche (außer Dänemark. Norwegen). „ Sühne. „ Dorf der Sünde (außer Schweden) . ... Herrschaften Skotinin. Bund der grollen Tat (außer Norwegen) . „ Sohn der Berge (außer Norwegen, Schweden) . „ Die von der Stralte leben (außer Schweden, Dänemark). „ Das Kind der Anderen (außer Schweden) . ,. Solistin Seiner Hoheit.Goswoenkino Gefangene des Meeres. ,, Zuchthaus. Der Einundvierzigste (außer Dänemark, „ Norwegen).Meschrabpom-Film Sieg der Frau. ,. Moskau, wie es weint und lacht .... „ Kellner aus dem Palasthotcl. ,, Sturm über Asien. ., Der weilk* Adler. ,, Die Exeellenz.Belgoskino Kastus Kalinowski. » Zwei Tage.Wufku Der Jahrmarkt von Sorotsehinsk .... „ Diplomatenpost. „ Swenigora. ,, Hinter der Mauer. „ Sturm. „ Kastus Kalinowski.Belgoskino

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Ein Film aus Indiens Urwäldern >on Lola Kreutzberg BRUCKMANN VERLEIH

22. Jahrgang, Nr. 1198 99 Berlin.Berlit 25. Dezember 1928 **tt**O0fe das Älteste ^4nFILN-FACH BUTT

Von A r o s.

er rückblickend und vorwärtsschauend die Film- len Dinge zu sehen, die Zukunftswirkungen zu beachten, als. Bilanz des Jahres zieht, hat es verhältnismäßig wie bisher, immer nur den Wert einzelner Transaktionen leicht. Er sieht einen winzigklcinen Fortschritt in der und einzelner Objekte für den Augenblick abzuschätzen. Konsolidation des deutschen Lichtspiels und wird trotz Wir haben das im verflossenen Jahr am Kontingent und aller kleinen Unannehmlichkeiten und Hemmnisse opti¬ seiner Regelung gesehen. Ohne Frage hat sich die Los- mistisch gestimmt. lüsung der Einfuhrquote vom Fabrikationszwang als glück¬ Man sieht Anfänge zu dem großen europäischen Film¬ lich erwiesen. Erfreulicherweise ist es auch diesmal beim block, der sich nicht nur stützt auf die eine oder andere letzjährigen System geblkbcn, obwohl wieder einige Gemeinschafts¬ Stimmen sich er¬ produktion, son¬ hoben. die gern dern auf eine all¬ den augenblick¬ gemeine Sympa¬ lichen Einzelvor- thie, die, an sich teil verstärkt hät¬ ideell gerichtet, ten, ganz gleich, allerhand reale wie sich die End- Untergründe hat. lösung gestaltet Man darf es als hätte. einen großen Fort¬ Man hat die Be¬ schritt verzeich¬ stimmung über die nen, daß sich die Sonderbewilligun¬ europäischen The¬ gen für größeren aterbesitzer zu Film-Export neu einer großen Ver¬ hinzugefügt, wahr¬ einigung zusam¬ scheinlich von dem mengeschlossen Gesichtspunkte haben, und regi¬ ausgehend. daß striert stolz, daß dieses Extrakon¬ Deutschland nicht tingent gerade auf nur die Anregung diese Weise eine zu dieser Födera¬ Belohnung für tion gab, sondern Qualität im Sinne auch den ersten der Filmbranche Präsidenten stellt. darstellt. Von dieser neuen Wenn hier und Vereinigung darf da von einer ge¬ man nicht von wissen Erregung heute auf morgen über die neuen weltbewegende deutschen Bestim¬ Beschlüsse erwar¬ mungen in Ame¬ ten, darf sie kei¬ rika wirklich ge¬ nesfalls irgendwie sprochen wird, so als ein Organ des kann man das Kampfes ansehen. ruhig darauf zu¬ sondern muß sich rückführen. daß zunächst einmal man anscheinend damit begnügen, die wirklichen Zu daß sie überhaupt sammenhängc da ist. drüben nicht er - Überhaupt er¬ kennt, oder auf scheint es gerade die Tatsache, daß nach den Vorgän¬ manche Stellen gen des letzten in Amerika die Jahres wesentlich, Taktik haben, mehr als bisher überhaupt zu pro¬ auf die prinzipiel- Grabt Li.b." testieren. weil sie Seite 14 Nummer 1198 99

glauben, dadurch iir Endeffekt mehr zu erreichen. Im Das Syndikat hat eine außerordentlich vernünftige übrigen wird gerad • in einem amerikanischen Artikel Einsicht bewiesen, als es der Arbeitsgemeinschaft bei¬ in dieser Nummer ir.it Recht darauf hingewiesen, daß trat, wie denn überhaupt dieser Zusammenschluß Amerika voraussichtlich durch die Ausdehnung des Ton¬ der freien deutschen Theaterbesitzer im eigenen Betriebe films in Zukunft am Fixport weniger interessiert sein wird und am eigenen Geldbeutel eingesehen hat, daß auch als bisher; wie denn überhaupt der Tonfilm im nächsten im Filmverleih und bei der Fabrikation mit Wasser Jahr voraussichtlich Amerika ganz beherrschen wird. gekocht wird. Bei uns in Deutschland ist die Frage des sprechenden Man kann verstehen, wenn man dort, nicht offiziell, Films prinzipiell diffiziler. Unser Publikum stellt sich erklärt, daß es schwerer ist, als man gedacht hat, von Haus aus zum tönenden Bildstreifen bereits anders ein. sondern mit Energie versucht, über den Berg zu Wir haben mehr Musik in unserem Privat- und öffentlich¬ kommen. künstlerischen Leben als die Leute in U. S. A. Das darf aber nicht abhalten zu konstatieren, daß das Wir können uns auf der anderen Seite auch nicht so leicht¬ D. L. S. immer noch im Stadium des Aufbaus ist und daß herzig den Luxus der Einführung des tönenden Films in man, von ganz großen Gesichtspunkten aus gesehen, unseren Kinos leister wie die glücklicheren Kinobesitzer immer noch näher am Anfang als am Ziel ist. jenseits des gro¬ Es zeigt sich ßen Wassers, die eben im einzelnen mit ganz anderen wie im ganzen, Eintrittsgeldern daß Fortschritte und deshalb auch innerhalb der mit ganz anderen ceutschen Film¬ Betriebskapitalien industrie nur ganz rechnen können. langsam erzielt Man läßt natür¬ werden können, lich hier bei uns daß erste Bedin¬ in Deutschland gung verständnis¬ nichts unversucht, volle Unterstüt¬ um den Tonfilm zung durch die und seinen Bru¬ amtlichen Stellen der, den Geräusch¬ ist, wobei natür¬ film, ein- und lich nicht an Sub¬ durchzuführen. ventionen gedacht Optimisten hatten ist oder an eine uns schon für den staatliche Filmge¬ dies jährigen Weih¬ sellschaft. ein Ge¬ nachtsfilm Engel¬ danke, mit dem gesang und Glok- ein paar Tage kengeläute durch lang ernsthaft ge¬ Bild und Laut¬ spielt wurde. sprecher verspro¬ Soll man ernst¬ chen, aber es ist haft noch darüber anders gekommen, diskutieren, ob die weil man sich entschloß, zunächst einmal die Frage der Lustbarkeitssteuer-Ordnung noch geändert werden muß? Einheitsapparatur der Lösung näherzubringen. Wir glauben nicht, weil eine Möglichkeit darüber besteht, Einwandfreie Welturteile nach dieser Richtung lassen daß hier der Reichstag endlich das entscheidende Wort sich zusammenfassend nicht abgeben. Man arbeitet und sprechen muß, damit der Weg frei wird zur endgültigen probiert auf der einen Seite, konstatiert aber auch weise Stabilisierung. Zurückhaltung beim Theaterbesitzer auf der anderen. Es ist klar, daß diese Frage mit Politik und politischer Etwas, was durchaus verständlich ist, wenn man hört, welche Überzeugung nichts zu tun hat, und cs ist das bedauer¬ Kosten allein für die Apparatur in Frage kommen, ganz ab¬ lichste und traurigste Ereignis des Jahres, daß ausge¬ gesehen von der Tatsache, daß ja auch die Filmleihmieten rechnet aus der eigenen Industrie heraus in die Debatte infolge des geringeren Absatzes höher werden müssen. über diese Kernfrage Momente hineingetragen worden Das ist der Punkt, der vielleicht für uns in Deutsch¬ sind, die einen Teil der Parlamentarier, die an sich schon land, wie an dieser Stelle schon früher ausgeführt wurde, nicht filmfreundlich sind, nun in der Frage der Lustbar¬ entscheidend ist. keitssteuer nur noch unzugänglicher machen. Zweifelsohne werden die Leihmieten sich überhaupt in An all diesen Stellen muß jetzt neue und energische aufsteigender Linie bewegen müssen. Allerdings auf einer Aufklärungsarbeit unternommen werden, eine schwere und Grundlage, die vor allem an denjenigen Plätzen Ausgleich undankbare Aufgabe, welche die Spitzenorganisation jetzt schafft, wo bisher tatsächlich zuwenig gezahlt wurde. schon seit Wochen energisch unternimmt. Es wird sich also in erster Linie um die Schaffung eines Preisausgleiches handeln, eine Frage, die man im letzten Man kann also in dieser Beziehung mit einigen Hoff¬ nungen in das neue Jahr hineingehen, genau so, wie Hoff¬ Jahre durch die Einrichtung des sogenannten Städte¬ nungen überhaupt der größte Posten auf der Aktivseite lineals bereits in die Wege leiten wollte, ohne daß sich der Jahresbilanz sind. praktische Auswirkungen zeigten. Hier auf diesem Gebiet wird die neue Arbeitsgemein¬ Nur darf diesmal selbst der größte Pessimist sagen, daß schaft der Film-Verleger ein dankbares Arbeitsfeld finden. es sich um fundierte Hoffnungen handelt, Dinge, die eben Theaterbesitzer brauchen deshalb in dieser neuen Organi¬ zu jenem Optimismus berechtigen, von dem einleitend ge¬ sation kein Schreckgespenst zu sehen, schon deshalb nicht, sprochen wurde. weil ja das deutsche Lichtspiel-Syndikat — also eine Wir stehen am Ende, aber auch an einem Anfang. Von ureigene Gründung der Theaterbesitzer — positiv in diesem dem zu wünschen wäre, daß er manches Erstrebte in den neuen Gremium mitarbeitet. Zustand des Erreichten bringe. Nummer 1198 99 Ämcmntogtapfj Seite 15

Von unserem New - Yorker P. F. - Filmkorrespondenten.

ie Eröffnung des amerikanischen Kongresses bringt finden, erwerben. Diesbezügliche Verhandlungen sind im Bewegung in Prozesse, die seit zwei Jahren schweben Zuge. Die Gesellschafter kontrollieren, wenn auch inner¬ und der gerichtlichen Entscheidung harren. Das Justiz¬ halb der Stanleygruppe, eine größere Anzahl Theater - amt hat drei Klagen eingeleitet, die sich gegen die Kar¬ daß immerhin die Machtsphäre Warners für diese Theater telle in der Filmindustrie, bzw. gegen Vereinbarungen eingeengt ist. Namentlich bezieht sich das auf die Theater wendet, die von den Filmproduzenten betreffs des geschäft¬ in New Jersey, die unter Fabian stehen. lichen Verkehrs mit den Der Tonfilm hat den Kinotheaterbesitzern ge¬ Produzenten Auslagen \on troffen worden sind. Die weit über 3 300 000 Dol¬ erste Klage bezieht sich lar verursacht, die natür¬ auf die gleichartigen Ver¬ lich hereingebracht wer¬ träge, die ein Schiedsge¬ den müssen, und das kann richt vorsehen, als das der nur durch eine Erhöhung Film Board fungiert und der Leihmicten erreicht dessen Aussprüche für den werden. Die Preise, die Kinotheaterbesitzer bin für Tonfilme bezahlt wer¬ dend sind, wenn er sich den, sind etwa 300 bis nicht unangenehmen Stra¬ 400 Prozent höher als für fen bzw. einem Boykott den stummen Film. Grö¬ aussetzen will. Die zweite ßere Häuser, die ungefähr Klage, die gegen dieselben 3000 Dollar als Leihmicten führenden Filmgesellschaf¬ bezahlten, müssen jetzt ten erhoben wurde, be¬ ungefähr 8000 Dollar die zieht sich auf die Tätig¬ Woche leisten. Mit dem keit des Kreditkomitees 1. Januar 1929 werden un¬ des Film-Boards. Die dritte gefähr 1000 Theater mit Klage ist eine Folge des den nötigen Einrichtungen Streiks von Theaterange¬ Vorführung von Ton¬ stellten in Chicago, wobei filmen versehen sein, mit führende Filmfirmen die deren Hilfe die Einnahmen Lieferung von Filmen für aus dem Filmverleih aui die Dauer des Streites 600 Millionen Dollar ge¬ zwischen der Vereinigung steigert werden können, der Theatereigentümer und was gegen die friihere der Vereinigung der jährliche Durchschnittsein¬ Theaterangestellten nahme von 360 Millionen weigerten. eine Zunahme von etwa Der in meinem letzten Y\ Milliarde bedeutet. Brief angekündigte Ver¬ Allerdings sind unter trag zwischen Warner und diesen 1000 Theatern zu¬ Stanley hat bei der gestri¬ meist First-run-Häuser in gen Generalversammlung den größeren Städten, wo die Zustimmung der Ak¬ auch normal die höchsten tionäre erhalten, die gleich¬ Leihgebühren erzielt wer¬ zeitig eine Vermehrung des den. Auf Grund dieser Aktienstockes von 550 000 größeren Einnahmen hof¬ auf 2)4 Millionen und die CHARLES FARRELL und GRETA NISSEN fen die Produzenten, die Neuausgabe, von 785 604 in „HinUr Htrcn.niucrn" Phot, toi Investitionskosten für die Vorzugsaktien beschlossen. neuen Anlagen in 18 Mona¬ Bei dieser Gelegenheit gab Albert Warner bekannt, ten hercinzubringen. Mit der Zunahme der für den Tonfilm daß sich der Gewinn für das am 30 November eingerichteten Häuser, deren Maximum auf 10 000 geschätzt endende Quartal auf 3 300 000 Dollar und nach Ab¬ wird, wird sich natürlich die Einnahme entsprechend stei¬ zug aller Taxen auf ungefähr 3 000 000 Dollar beläuft. gern, so daß, vorausgesetzt, daß die Leihgebühren für Ton¬ Die Firma ist in der glücklichen Lage, keine nennenswerte filme nicht wesentlich sinken, eine Blütezeit für die Pro¬ Bankschuld zu haben, und auch die Aktien der Gesell¬ duzenten erwartet wird. In diesen goldgefüllten Becher schaft oder der ihr unterstehenden Unternehmungen sind fällt jedoch ein Wermutstropfen. Alle Anzeichen deuten frei von jeder Belastung. Die Firma befindet sich vor allen darauf hin, daß im kommenden Jahr der Filmexport, der anderen Filmunternehmungen in einem Vorsprung, da sie sich auf 90 Millionen Dollar jährlich belief, unter die die erste war, die sich auf den Tonfilm einstellte. Sie hat Hälfte dieses Betrages sinken wird, und zwar nicht nur in¬ auch bis jetzt die erfolgreichsten Tonbilder geliefert und folge der Schranken, die gegen die Einfuhr amerikanischer erzielt mit dem „Singing Fool" im Broadway-Theater eine Filme aufgerichtet wurden, und infolge der Zunahme der wöchentliche Einnahme von 40 000 Dollar. auswärtigen Produktion und der natürlich dadurch be¬ Warner Bros geben sich aber nicht allein mit der Kon¬ dingten Verringerung der Zahl der Aufführungen der trolle der Stanley-Theater zufrieden, sondern wollen auch amerikanischen Bilder, sondern zum Teil auch duich den noch die 25 Prozent der Aktien, die sich im Besitze der Tonfilm selbst, der in sich eine geringere Expoilmöglich- mit der Stanley gruppe assoziierten Gesellschafter be- keit bildet, infolge der sprachlichen Verschiedenheit und Seite 16 Nummer 1198 99

der geringen Möglichkeit, einen Sprachfilm für ver¬ der eine unparteiische Darstellung des Weltkrieges gibt schiedene Sprachen zu adaptieren. und durch ausgezeichnete Karten, die die militärische Für die amerikanischen Produzenten ist eine neue Strategie der Zentralmächte enthüllen, unterstützt ist. Schwierigkeit dadurch entstanden, daß die vielen ausländi¬ Beide dieser Filme sind frei von Liebesszenen und be¬ schen Darsteller, die mit ziemlich hohen Gagen engagiert schränken sich auf die nackte Vorführung von Tatsachen. sind, für den Sprechtilm nicht ausgenutzt werden können, Der deutsche Film hat den Vorzug, daß er mit möglichster bzw. zu kostspielig sind. Paramount sucht sich dadurch Objektivität die Ereignisse so zu zeichnen sucht, wie sie zu helfen, daß Manuskripte geschrieben werden, in sich zugetragen haben, und insbesondere den Einfluß her¬ welchen verschiedene Nationalitäten auftreten und ent¬ vorhebt, den der Eingriff der Vereinigten Staaten in den sprechend mit fremdländischen Schauspielern besetzt Weltkrieg (wodurch die Entscheidung herbeigeführt werden, die das Englische in der ihren Conationalen eigen¬ wurde), auf den Ausgang des Weltkrieges hatte. Auf¬ tümlichen Art sprechen, was die Natürlichkeit der Dar¬ marsch, Vormarsch und Rückzug sind packend geschildert. stellung erhöht. So tritt z. B. Olga Baclanova in einer Die Photographie ist interessant, die großen Heerführer, russischen Rolle auf Auch Metro-Goldwyn-Mayer hat darunter vor allem Hindenburg, der wiederholt mit dem denselben Weg gewählt und dreht einen Film, in dem fünf deutschen Kaiser erscheint, erregten allerstärkstes In¬ verschiedenenNa- teresse. Die gro¬ tionen angehöri- ßen Heerführer ge Ausländer das ernten vielfach Englische ihrer Applaus. Die Kri- Nationalität ent¬ t.ken sind durch- sprechend rade¬ weg glänzend und brechen können. stellen den deut¬ Einen beträcht¬ schen über den lichen Schaden englischen Film. erleidet die Ame¬ „Honeymoon rican Society of Fiats" ist ein lu¬ Composers, Au- stiger Universal- thors and Publi- Film, der die Rei¬ shers durch den bereien eines jun¬ Tonfilm, da die gen Ehepaares mechanische oder während des Ho¬ auf elektrischem nigmondes schil¬ Wege erreichte dert und eine Begleitmusik, die Reihe komischer Kinotheaterbesil- Szenen enthält. zer der Notwen George Lewis und digkeit enthebt, Dorothy Gulliver Orchester oder spielen das ver¬ Orgelspieler zu liebte Ehepaar beschäftigen. Die¬ nach bewährtem se Gesellschaft Muster. hob von dem Im Roxy-Thea- Kinotheaterbesit¬ ter wird die Ko¬ zer einen Tax¬ mödie „Riley the preis per Sitz und Jahr für das Privilegium, die ge¬ cop" (Riley der Polizeimann) gegeben, ein zweifellos schützten Publikationen der American Society of Com¬ amüsanter Film, mit wenig Handlung aber viel posers zu benutzen, ein. Statt dessen erhält nun die Ge¬ Humor. sellschaft von den elektrotechnischen Unternehmungen, Riley ist ein gemütlicher Polizist, der es nicht fertig¬ die an der Herstellung von Tonfilmapparaten beteiligt bringt, jemanden zu verhaften, dafür jedoch ein Liebling sind, eine glatte Summe von 100 000 Dollar jährlich, die der Jugend in seinem Rayon ist, da er auf alle ihre Scherze sich aber vermutlich in Kürze noch erhöhen wird. mit Verständnis eingeht. Er wird nach Europa geschickt, Dieser Abschluß gibt den Filmproduzenten den um einen jungen Menschen, der seiner Liebe nach Europa weiteren Vorteil, die Kinobesitzer zu ermutigen, sich nachfährt und den er gern hat, wegen angeblicher De¬ den Tonfilmen zuzuwenden, weil dadurch die Taxe des fraudation zu verhaften, und kehrt mit diesem nach man¬ Kinobesitzers an die Musiker-Vereinigung und natürlich chem Abenteuer in München und Pari# zurück. Auf dem auch die Kosten für Anstellung von Musikern er¬ Schiffe findet der junge Mann das Mädchen, das er liebt, spart bleiben. und gleichzeitig das Telegramm der Behörde, das seine Am Broadway werden gegenwärtig zwei Filme auf¬ V"schuld bestätigt, und mit zwei Hochzeiten — Riley hat geführt, die einen Einblick in die Vorbereitungen und die sich in München eine fesche Kellnerin erkoren — schließt Art der Kriegsführung während des Weltkrieges geben. das Stück. Der eine Film „The Somme" (Die Schlacht an der Somme) Farrell MacDonald, der die Titelrolle spielt, be¬ ist ein britischer Kriegsfilm, der in Kot und Blut getaucht lebt den von John Ford regissierten Film mit seinem ist und ein Bild gibt von den entsetzlichen Leiden, denen urwüchsigen Humor. In dem Beiprogramm des Roxy- die Soldaten ausgesetzt waren. Es handelt sien um eine Aneinanderreihung von einzelnen Schlachten, die zum Theaters ist eine Variete-Nummer eingeschaltet „Deutsche Bierstube", in der der gesamte Roxychor und das Ballett Teile durch beigefügte Karten erklärt werden. Er gibt mitwirken und die von ausgelassener Lustigkeit ist. eine aufregende Darstellung der Schlachten, garniert mit Episoden tapferer Taten, und zeigt die Rolle, die die Roxy ist das einzige große Theater, dessen aus¬ armierten Tanks im Weltkrieg gespielt haben. Der an¬ gezeichnetes Orchester noch nicht verjazzt ist und ein ab¬ dere Kriegsfilm, der im Rialto abgerollt wird, ist der wechselndes reiches, meist glänzend durchgeführtes Pro¬ Ufafilm „Hinter den deutschen Linien" (Der Weltkrieg), gramm bietet. Nummer 1198 99 Rincmatograpf)

um Jahresschluß der Saison 1928 bemächti| te sich, in- zur Anerkennung eines Stammfilms wurde mit der Fest¬ folge einer drohenden Verknappung der ' erfügbaren setzung folgender Richtlinien Rechnung getragen: Kontingentscheine, der Wiener Kinobranche urplötzlich Abendfüllende Spielfilme werden nur dann als öster¬ eine Art Platzfurcht, die am heftigsten d : hiesigen reichische Stammfilme anerkannt, wenn Kinobesitzer befiel und sich bei ihren Vers immlungcn 1. zu ihrer Herstellung 10 Arbeitstage in einem öster¬ und bei ihren Vorsprachen bei den Behörden in wahren reichischen Atelier verwendet wurden. Panikanfälien äußerte. — Die Verleiher — 2. Bei Filmen, die zur Gänze in Österreich und aus¬ Kenntnis der wahren Si¬ schließlich mit österrei¬ tuation — litten nicht so chischem Personal herge- sehr unter der Angst um W v r*~ —“jg stellt wurden, beträgt der eine Verknappung als zur Erzeugung notwendige vielmehr an der Sorge Kr* * ' Kapitalsaufwand min¬ wegen der Verteuerung destens 60 000 Schilling. des Kontingentscheinma- ;~y J Bei einem zum Teil im terials, da sich die Besitzer Auslande oder zum Teil der Scheine beeilten, eine mit ausländischem Perso¬ günstige Geschäftschance WM nal hergestellten Film auszunutzen, und sich der t müssen, bei einem Gesamt- Konjunktur zu bedienen. aufwande von 200 000 Durch die Bestimmung Schilling. 65 Prozent, je¬ der beschränkten Kopien- doch keinesfalls weniger anzahl entstand naturge- jjjk als 70 000 Schilling, über maß ein großer Bedarf an 200 000 Schilling keines¬ Zusatzscheinen, wodurch wafTv" falls weniger als 130 000 etwa 10 Prozent der vor- Schilling auf die im In¬ handenen Vormerkscheine land gemachten Anwen¬ von den großen Ver- dungen entfallen. leihern in Anspruch ge- Zusatz 2. Wenn das nommen worden sind, Sujet eines Films weni¬ ivas die Verteuerung der ger als 10 Ateliertage er¬ Kontingentscheine — nach , fordert, muß der Ausfall dem Grundsatz von An- ''«i an Ateliertagen durch gebot und Nachfrage — Sjf Massenentfaltung. Aus¬ verursachte. Um der Ge- MS leuchtung, Freilichtbauten fahr und den Folgen der usw. ersetzt werden. Verknappung zu hegeg- iAnV Zusatz 3. Falls der Er¬ nen, strebten die Inter- zeuger eines Stammfilms cssenten aller Sparten die nicht wenigstens drei Ko¬ Aufhebung des Erlasses pien desselben in einer der Kopienbeschränkung österreichischen Kopier¬ und unter anderem eine anstalt herstellen läßt, Erhöhung der Quote pre> erhält er einen Vormerk- 1928 an. In der herr¬ schein weniger, als sonst schenden Panikstimmung iUDL;ER Phot Amja^ vorgesehen. wurde sogar bei den Be- spielt ei.nc .Haupt ifa-Film „Dpt n&rriscne Glück ■_ Herr Regisseur Heinz ratungen ein Antrag zur _ . i „..i , ■ - - . Hanus, Präsident des Zen*i alisierung der Ausgabestelle der Kontingentscheine Filmbundes, einer * Organisation der Filmschaffenden erwogen, die aber, im Interesse der freien Entwicklung Österreichs, der bekanntlich der Vater des Gedankens des Handels, abgelehnt und daher der Plenarsitzung gar des österreichischen Kontingents ist und als Delegierter nicht mehr vorgelegt wurde. des Filmbundes an den Beratungen teilnahm, äußert Bei der Plenarversammlung am 3. Dezember d. J., die sich Ihrem Korrespondenten gegenüber über die Ur¬ unter dem Vorsitz von Hofrat Eugen Lanske stattfand sachen und Wirkungen der Abänderungen der in Wirk¬ und an der die beamteten Vertreter der Regierung und samkeit gewesenen Kontingentformeln, wie folgt: die Delegierten der beiden Kammern, der Handels- und Wie alljährlich wurden auch diesmal gegen Jahres¬ der Arbeiterkammer sowie sämtlicher Organisationen schluß Klagen über eine angebliche Verknappung der der österreichischen Filmindustrie beiwohnten, wurden Kontingentscheine erhoben, die aber meines Erachtens in folgende, neue Bestimmungen des Kontingentgesetzes dem vorgebrachten Sinne nicht bestand. Einzelne festgestellt: Firmen, die zugleich Fabrikanten, Kinobesitzer und Ver- Die Quote der auf jeden einzelnen Stammfiln pro 1928 leiher sind, haben ihre Kontingentscheine erklärlicher¬ entfallenden Vormerkscheine wird von 20 auf weise für sich behalten und im Interesse ihrer eigenen demnach wird auf jeden Stammfilm pro 1928 Unternehmungen verwendet, anstatt sie an Verleiher schuß von drei Vormerkscheinen gewährt. die keine Selbsterzeuger sind, abzugeben. Ein Über¬ Für jeden ab 1928 anerkannten Stammfilm maß von Kontingentscheinen anzusammeln, hätte keinen Kontingentschlüssel von 1 :20 festgesetzt, jedoch ohne Sinn gehabt und wäre auch nicht im Interesse der Pro¬ Einschränkung der Kopienanzahl. duktion gelegen. Daß das Kontingentgesetz seit seinem Dem Wunsche der ganzen Branche nach Richtlinien dreijährigem Bestände, nebst dem Schutz der Industrie Seite 18 Nummer 1198 99

auch seinen Zweck, alle Gruppen der Industrie zum ge¬ der Stammfilme pro 1928 wurden noch drei Scheine für meinsamen Handeln zu vereinen, vollauf erfüllt hat, kann das genannte Jahr zugesprochen, deren Gültigkeit bis man am besten daraus ersehen, daß der derzeitige Prä¬ Ende Februar nächsten Jahres befristet wurde. Diese sident des Industriellenbundes, Kommerzialrat Stern, Superplusscheine sollen dazu dienen, einem angeblichen der früher der größte Gegner der Kontingentierung war, Mangel an Kontingentscheinen zur Einführung auslän¬ jetzt ehrlich zugegeben hat, daß ohne Schaffung des discher Filme abzuhelfen. Kontingentgesetzes es heute überhaupt keine Filmfabrika¬ Die Arbeitnehmer der österreichischen Filmindustrie, tion in Österreich mcnr geben würde. die im Filmbund zusammengefaßt sind, sind aber der Die beabsichtigten Wirkungen der Beschränkung der Ansicht, der auch übrigens ein Teil der Verleiher zu¬ Einfuhr lassen sich in der Tatsache klar erkennen, daß stimmt, daß in Österreich nicht mehr als 300 Filme jähr¬ im Jahre 1928 20 Stammtilme als kontingentberechtigte lich für unsere Kinotheater gebraucht werden. Durch Erzeugnisse der österreichischen Industrie anerkannt die Zuerkennung der Superplusscheine wird sich aber, wurden. Wenn man die in Arbeit befindlichen und sicher wenn man die im Inland erzeugten Filme dazuzählt, diese in Aussicht genommenen dazuzählt, wird sich diese er¬ notwendige Zahl sicher auf 450 bis 470 unnötigerweise reichte Zahl bestimmt auf 25 erhöhen. Den Erzeugern erhöhen.

Von unserem Leningrader A. B. - Korrespondenten. n der Spitze der rassischen Produktion marschiert wie Zweck das Sowkino dem Meshrabpomfilm bis 500 0C0 Ru¬ immer das Sowkino, welches im laufenden Arbeits¬ bel zur Verfügung stellen soll. Nachdem die Mißernte und jahre 60 Spielfilme herstellen wird. Im eben vollendeten der Ausfall des Pomeschtschik-(Cutsbesitzer-)Korns den Jahre betrug die Zahl der fertiggestellten Spielfilme 53. russischen Kornexport voraussichtlich für Jahre voraus In der Produktion des Sowkino wird das Leningrader lahmgelegt haben, müssen weniger bedeutende Export¬ Atelier desselben bis zum. Aufbau des neuen Moskauer waren helfend eingreifen, um die in der Außenhandels¬ Ateliers die dominierende Stellung einnehmen, und ini bilanz entstandene Passivität zu vernichten. Zu den neuen laufenden Jahre 37 Spielfilme hersteilen, so daß die ver¬ Exportwaren gehören auch Kinofilme. einigten Moskauer Ateliers mit 23 Spielfilmen, zu deren Der Meshrabpomfilm hat denn auch bereits einen Aus¬ Herstellung die Verwaltung des Sowkino 1 380 000 Rubel lendsschlager unter dem Namen „Der weiße Adler“ her¬ assigniert hat, die Produktion komplettieren. Der thema¬ ausgebracht. Es handelt sich hier um die Verfilmung der tische Arbeitsplan zäh t 169 Filme auf, von welchen, wie Erzählung „Der Gouverneur" von Leonid Andrejew, in gesagt, 60 Filme im laufenden Jahre hergestellt werden. welcher der verstorbene Schriftsteller schildert, wie ein Diese 60 Filme sind in acht thematische Gruppen wie folgt liberal denkender Gouverneur gegen seinen Willen einen geteilt: demonstrierenden Arbeiterhaufen zusammenschießen 1. Filme allgemein politischen Inhalts, wozu poli¬ lassen muß, wofür ihm allerhöchst der Weiße Adlerorden tische Zentralfragen, Wirtschaftsaufbau, natio¬ verliehen wird. Der Film bietet dem Regisseur A. Proko- nale Beziehungen und anderes gezählt sind . 15 sanow Gelegenheit, prächtige Bälle mit goldstrotzenden 2. Spezielle Bauernfilme für Dorfkinos .... 6 Uniformen der Würdenträger und Offiziere zu zeigen. 3. Jugendfilme. 5 Großes Interesse verleiht dem Film das Spiel hervor 4. Filme mit internationalen Themen .... 5 ragender schauspielerischer Kräfte, von denen W. Kat- 5. Filme, welche Fragen der russischen Revolu¬ schalow, welcher zusammen mit dem rühmlichst bekann¬ tion und des neuen Milieus behandeln ... 10 ten Moskauer Künstlerischen Theater das dreißigjährige 6. Antireligiöse Filme.3 Jubiläum seiner Bühnentätigkeit feiern konnte, den Gou¬ 7. Spezielle Kinderfilme.6 verneur ganz vortrefflich spielt, während der rühmlichst 8. Historis he und historisch-revolutionäre Filme bekannte Regisseur W. Meyerhold, welcher seine schau¬ a) Epochen des Bürgerkrieges.3 spielerische Tätigkeit gleichfalls in Stanislawskis Mos¬ b) Epochen c s Revolutionsjahres 1905 ... 3 kauer Künstlerischem Theater begann, einen hohen Wür¬ c) ältere Revolutionsperioden.4 denträger darstellt. An der Seite dieser Kolosse der russischen Schauspielkunst hat die liebreizende Anna Sten In ganzen: 60 die Hauptdarstellerin aus den Sowjetfilmen „Der gelbe Außer den Spielfilmen stellt das Sowkino eine Reihe Paß“ und „Das Kind des Anderen", einen schweren von Kulturfilmen her. So wurden im Leningrader Atelier Stand, bietet aber trotzdem eine gute Leistung. folgende Kurzfilme hergestelt: „Konstantinopel", ..Künst¬ Exportfilme sind ferner die Sowkinofilme: „Assja" — liche Fischzucht“. „Wintersport“, „Arbeitersport“, „Dort, ein Fabrikat des Leningrader Ateliers, in welchem im wo die Zaren lebten", „Hefeproduktion“. Rahmen der russischen literarischen Strömungen der Nachdem aus der Verbindung der Mesh-Rab-Pom-Russj Mitte des vorigen Jahrhunderts eine Liebesgeschichte der mit dem Prometheus-Film der Mesh-Rab-Pom-Film her¬ unehelichen Tochter Turgenews vorgeführ* wird. Außer vorgegangen war, entstand in demselben dem Sowkino ein Turgenew wurden hier die berühmte Sängerin Pauline kapitalkräftiger Konkurrent, welcher zum großen Ärger Viardot-Garcia und die russischen Schriftsteller N. Ne des Sowkino auch selbständig Export- und Importge¬ krassow, Grigorowitch und Pana|ew vorgeführt. Ein schäfte abschließen konnte. Es ist daher kein Wunder, weiterer Kassenfilm ist der zweite Sowkinofilm „Die Hel¬ daß die beiden Konkurrenzunternehmungen sich gegen¬ dentat im Eise“, welcher im Moskauer Atelier aus den seitig in den Haaren lagen, so daß eine spezielle Kom¬ Aufnahmen, welche die Operateure Bluwstein auf „Kra*-- mission aus Vertretern der Kommissariate der Arbeiter¬ sin“, Wallentis auf „Malygin“ und Botscharow auf und Bauern-Inspektion, der Volksbildung und des Handels „Serssei" während der Nobile- und Amundsen-Hilfsexpe- gebildet wurde, welche sich bedingungslos zugunsten des ditionen gedreht hatten, zusammengestellt wurde. Meshrabpomfilm aussprach und erklärte, daß das Sow¬ Zum Schluß sei noch erwähnt, daß die beiden letzten kino die Exportgeschäfte des Meshrabpomfilm tunlichst Privatkinos unserer Stadt in den Betrieb der Schauunter¬ unterstützen soll, damit derselbe bis 50 Prozent seiner nehmungen der hiesigen Direktion für Volksbildung ein¬ Produktion ins Ausland verkaufen kann, zu welchem gereiht sind. Nummer 1198 99 Seite 19

E. Achanassopoulo.

ie verflossene Kinosaison stand unter dem Druck der und allgemeinen Darstellung zuzuschreiben als der allge¬ allgemeinen Wirtschaftskrisis, die das Land seit einiger mein beliebten Persönlichkeit Jannings'. Die Presse äußerte Zeit durchmacht. sich folgendermaßen über Jannings: „Niemals hat ein Da - Für die Saison 1928-29 sind die Perspektiven weit günsti¬ steiler sich in seine abwechslungsreiche Rolle so tadellos ger gestellt. Im Verleihgeschäft herrschte lange noch vor eingefügt wie Jannings in diesen Film. Eis ist ein Welt¬ Beginn der eigentlichen Saison eine ziemlich rege Tätigkeit. erfolg. den Jannings sich in diesem Film eroberte, ein Er¬ Die erfolgreichsten amerikanischen, deutschen und franzö¬ folg. der als Erfolg der deutschen Filmkunst in der ganzer. sischen Kino-Schlager werden bereits annonciert. Welt gelten kann." (Kinimatographicos Astir.) Dieses Jahr tritt auf dem griechischen Markt die be¬ „Die Nächte von Chicago", „Der siebente Himmel" (Fox kannte „Britisch Gaumont' Gesellschaft auf, eingeführt Film). „Die tragischen Momente", „Der Diamant des durch die Firma Spyridis Die e glischc Gesellschaft hat Zaren", „Monsieur Albert" mit Adolf Menjou. „Die Ehre große Anstren¬ des Bruders". gungen gemacht, Als deutsche Fil¬ um in Griechen¬ me wurden vorge¬ land Boden zu führt „Das Revue- fassen, da die Mädchen". „Der amerikanische Student von Dan¬ Konkurrenz im¬ zig", „An der mer stärker zu schönen blauen werden droht. Donau" mit Har¬ Ebenfalls zum ry Liedtke und erstenmal ist die der allgemein be¬ Produktion der liebten Lya Mara amerikanischen „Zirkus Walton". F i 1 mgcsc 11 sc ha f t : „Die Hölle der ..Tiffany-Stahl" Liebe". durch die eng¬ Von den fran¬ lisch-griechische zösischen Filmen Firma „Anglu- können erwähnt hellenic" in Athen werden: „Im vertreten. Die Schatten des Ha¬ Tiffany-Stahl tritt rems" mit Leon mit einem um¬ Mateau. „Der fangreichen Pro¬ große Teufel". gramm auf, dessen Die einheimi¬ beste Produktio¬ sche Filmindu¬ nen „Die Tra¬ strie, die erst gödie der Ju¬ jetzt langsam ent¬ gend", „Die La¬ steht, hat bereits dys des Nachtklubs". „Kleider machen keine Frauen" sind. große Fortschritte gemacht. Es befinden sich bereits vier Die griechische Filmgesellschaft „Dimitrios Karra", die Filmgesellschaften in Athen, die an der Fertigstellung auch die ausschließliche Vertretung der F. B. O. Pictures einiger Filme für diese Saison arbeiten. für Griechenland übernommen hat, kann als die erfolg¬ Die Gesellschaft „Aga-Film", die von Herrn Madras reichste dieser Saison angesehen werden. In den Produk¬ geleitet wird, dreht den Film „Maria i Pcntaiolischa". Die tionen der F. B. O. Pictures dieses Jahres wirken als Handlung ist aus den griechischen Unabhängigkeitskriegen Hauptdarsteller: Virginia Vally, Lou Tellengen. Fred Tom- genommen. In der Hauptrolle spielt die griechische Schau¬ son, Tom Tilier, Hellen Hammerstein. Außerdem haben alle spielerin Finda Popelina übrigen bekannten amerikanischen Filmgesellschaften durch Die „Greek-Film" dreht ,.To lavaron“. einen Film, der ihre Vertreter in Griechenland, ein aus ihren beiden letzten ebenfalls eine Episode aus der Revolution von 1821 dar¬ Produktionen bestehendes Programm zusammengestellt. stellt. Das Manuskript ist der Geschichte Heliods ent¬ Von den deutschen Filmen hat die „Ufa" auch in diesem lehnt. Viele Szenen werden auf der Akropolis von Athen Jahr den Vorsprung. Sie wird durch die Firma „Synbatiki" und anderen historischen Orten Griechenlands gedreht. Die vertreten. Regie führt Heir Deludas, der lange in Hollywood tätig war. Neben der Ufa haben bereits zahlreiche andere deutsche Die „Iro"-Gesellschaft dreht in Saloniki den historischen Filmgesellschaften einen guten Teil ihrer Produktionen Film „Odysscas Andrutsos"; und die Firma „Dag-Film" nach Griechenland verkauft, wie z. B. Aafa, Phöbus, Hisa, geleitet von N. Gassiades dreht ihren zweiten Film „To Mestro Orplid, Emelka usw., womit in dieser Saison ein Limani ton Dakryon" (Der Hafen der Schmerzen), dessen großer Teil der besten deutschen Filme dem griechischen Inhalt der neueren griechischen Literatur entnommen ist. Publikum dargeboten wird. Von österreichischen Firmen Dieser Film wird demnächst fertiggestellt werden und wird ist Panfilm vertreten. in Griechenland und Aegypten gleichzeitig gespielt werden. Gleich bei Eröffnung der Saison wurden einige gute Dem Film wird ein großer Geschäftserfolg vorausgesagt, Filme gegeben, die ungewöhnlich große Erfolge verzeichnen genau, wie es der erste Film derselben Gesellschaft war, konnten. im vorigen Jahr. Von den amerikanischen: „Sein letzter Befehl" (Para¬ Diese Versuche wurden als gute Resultate eines noch mount), in der Hauptrolle der deutsche Darsteller Emil ziemlich schwachen Anfangs gebucht, und man erwartet Jannings. Der Erfolg des Filmes ist weniger der Regie allgemein eine noch stärkere Fortsetzung. Seite 20 Kintmaiogtoplt Nummer 1198 99

serem A. D. - Berichterstatter in Kalkutta. an wird in Deutschland wissen, daß Mr. B. Madan Gefühl der Mohammedaner verletzen muß. Er darf in aus Kalkutta augenblicklich in London weilt, wohin Bengalen gebracht werden, wo man mit einer rein hinduisti- er direkt von Amerika reiste. Er wird dort alle festen schen Bevölkerung rechnen kann; der Punjab aber ist ganz Abmachungen vornehmen, die die Madanschen Theater in mohammedanisch. — Das wird dem Europäer zeigen, wie Indien zum Besitzer der „Vitaphone" und ,,Movietone" schwer das Verleihen von Filmen in Indien ist. wo die Systeme ernennen. Diese Neuerungen werden im Januar Religionen ausschlaggebend sind. Die Regierung hat mehr 1929 in voller Tätigkeit in ganz Indien treten. auf religiöse Dinge zu sehen als auf sittliche oder poli¬ Die „Kriegsangelegc -theit' ‘ ist in dieser Weise definitiv tische, denn in Indien ist die Politik der Eingeborenen festgclegt worden: Mr. Frank Chamberlain kam aus eben die jeweilige Religion. Amerika hierher, einerseits um alle „falschen" Gerüchte In den entlegenen Provinzen, in denen die Theater¬ aufzuklären, andrerse ts um — recht flott in Amerikas besitzer das Monopol haben, sind ein paar unlautere Ele¬ Interesse zu arbei¬ mente am Werk, ten und die ein- ____ um Dinge zu be¬ zelnen Büros ein¬ treiben, die man zurichten. nicht anders als Bauernfängerei Das Hauptge¬ nennen kann. Man schäft in ganz In¬ wagt es nämlich, dien macht die Metro-Goldwyn - alte abgespielte Corporation, de¬ Filme unter neuem ren „Ben Hur" Titel laufen zu noch heute zieht. lassen. Mr. Chamberlain Das große Pu¬ betonte ausdrück blikum hat die Ge¬ lieh, daß seine legenheit benutzt, Gesellschaft kei¬ einen abscheuli¬ neswegs die Ab¬ chen „Trick" die¬ sicht hat, das in¬ ses Kinos an die dische Filmwesen große Glocke zu an sich zu reißen. hängen! Das Vor¬ Wiederum ist kommnis kann nur eia Verbot der Schwindel ge¬ Vorführung eines nannt werden! So Films erlassen z. B. wurde ein worden. Es ist dies Film sehr lange der Film „Broken und überall ge- Barriers", ein Me- wolfgang zilzer der kinl ch einen Autounfall erlitt, mit bracht, bis keine tro - Goldwyn - LISSIARNAin. Lcmket . e I. Witwe" Phot. Satim.al-U arnrr Zuschauer mehr Mayer-Film! Das kamen. Sagen wir. Komitee der „Bengal Presidency" erklärte den Film als der Titel war: „Liebe ohne Geld". — Nach vier Monaten „so niedrig in der Moral", daß er dem großen Publikum annoncierte man einen anderen Film, betitelt: „Macht nicht vorgeführt werden darf. Indiens Zensur ist heute Reichtum glücklich?" — Man strömte herbei, und siehe die strengste der Welt. da — es war der zuerst genannte Film unter neuem Weiter hat der „Director of the Calcutta School of Namen! Große Entrüstung der Besucher, aber die Trop.cal Medicine", gestützt auf den „Cinema-Akt" von meisten hatten eben das Kino besucht und dessen Kasse 1918, die Bedingung erwirkt, daß alle Filme, die hygienisch- gefüllt. Dann wartete man 5 bis 7 Monate, und nun aufklärend wirken, kostenfrei dem Publikum vorgeführt erschien ein Film „Die schöne Enttäuschte". — Man werden müssen. Darüber herrscht in indischen Fachkreisen rannte ins Kitlo — und dieser Film war derselbe wie hellste Entrüstung! Solche Filme wurden immer als Bei¬ die zwei vorher genannten! programm an Stelle der Wochenschau gebracht. Dem Solch eine Unverschämtheit ist zugleich dumm1 Gesetz zufolge aber sollen Kinobesucher zu diesem Film Lukrativ aber muß sie sein, denn ich sah verschiedene freien Eintritt haben; sie müssen allerdings das Lokal ver¬ Harold Lloyd-Filme und Jackie Coogan-Filme, die ich lassen, sobald der „weltliche Film" beginnt. alle schon unter ganz anderem Titel gesehen hatte. Die Wie soll ein Theater sich damit abgeben, die angeblich Kinos redeten sich damit aus, daß der erstere und auch volksbildenden Filme zu spielen und dann das Parkett der zweite Titel nicht so recht passend sei, deswegen zu räumen! Noch dazu in Indien! Das gäbe Störungen, hätten sie ihn verändert! Was ist dagegen in einem Land solch ein Geschimpfe und solch einen Skandal, daß an¬ wie Indien zu machen? Man fällt eben rein! — Diesem ständige Menschen überhaupt nicht mehr ins Kino gehen Schwindel kommt der Umstand zu Hilfe, daß sehr rege würden! — Die Regierung beschloß daher, daß jedes Kino Kinobesucher, die kunterbunt alles sehen wollen und freie Nachmittage oder Abende bringen müsse, an denen wöchentlich mindestens fünfmal ein Kino besuchen, sich diese hygienischen Filme gänzlich kostenfrei, ohne Zugabe der Titel gar nicht mehr erinnern. Erkennt man dann eines weiteren Films, geboten werden müssen. Welches das Stück sogleich, dann heißt es wohl: „Ach, wie schade, Kinotheater wird darauf eingehen? Das wäre idealer das habe ich schon ein- oder zweimal gesehen, ich er¬ Selbstmord! innerte mich nicht mehr, wie der Film hieß!" — Man Soeben erhalte ich auch die Kunde, daß ein weiterer spricht eben nur von einem Film mit der Pickford, mit John Film mit dem Namen „Pan Ching-Lien, der Vampir", in Gilbert, Chaplin, Harold Lloyd, Fairbanks usw., aber der ganzen Provinz Pujab verboten wurde, weil er das nicht von dem Namen des Films. Äincmotogropf) Seite 21 &it****MSi*tt QUtttitftStat*

Fabrikat: Eichberg-Film Fabrikat: Peter Ostcrmayr-Produktion Verleih: Südfilm Verleih: Orplid-Messtro Regie: Richard Eichberg Regie: V. Turjansky Hauptrollen: Fee Malten, Heinrich George, Fred Hauptrollen: H. \. v. Schlcltow, Lilian Hall-Davis. Louis Lerch Gcstl Stark-Gstcttenbauer Länge: 2703 Meter. 6 Akte Länge: 3752 Meter, 10 Akte Uraufführung: Alhambra Uraufführung: Capitol

enn diesem Film ein ganz klein wenig an dem grollen it einem ungewöhnlich lauten Erfolg konnte das „Capitol' Format fehlt, so ist das lediglich die Schuld der Manu- in das Weihnachtsgeschäft steigen. Der Ostermayrfilm skriptverfasscr. „Wolga — Wolga" fand stürmischen Beifall der sowohl der Vielleicht war cs ein Fehler, drei Leute an das Drehbuch zu einfallsreichen Regie von W. Turjanski (er hatte sich auch das setzen, weil auch beim Manuskript manchmal der Salz gilt, daß Drehbuch geschrieben), als auch der famosen Darstellung von allzuviel Köche den Brei Schlettow und dem kleinen leicht verderben. Starck-Gstettenbaur galt. Aber der Regisseur Richard Wolga-Wolga ist die Bal¬ Eichberg gibt dem Ganzen lade von dem edlen Räuber Schwung, pointiert glücklich, Stcnka Rasin. eine »russi¬ und fügt so viel an belebenden sche, aber bei allem auch uns Momenten bei. daß dem Publi¬ erschütternde Angelegenheit kum vielleicht gar nicht zum Sie erscheirt im Rahmen Bewußtsein kommt, daß die enes Großfilms, dessen von Geschichte der kleinen Heli Ottmar Ostermayr als Pro¬ eigentlich manches logische duktionsleiter überwachte Ge¬ Manko hat. staltung sich den größten Jedenfalls muß Heli. die vor Bildern der Weltfilininduslru- ihrem Stiefvater geflüchtet ist. an die Seite stellen darf. schließlich unter fremdem Na¬ Das stürmische Leben und der men nach England gehen, nicht minder stürmische Tod trifft hier den Bruder der jun¬ Stenka Rasins, se ne Liebe zu gen Russin, mit deren Papiere der Prinzessin Zaincb bilden sie sich durchs Leben schla¬ Inhalt und Hintergrund einer gen will, wird Artistin und balladenhaft breiten. aber möchte gern ihren Partner auch balladenhaft packenden heiraten, wenn nicht die fal¬ Handlung, die durchweg auf schen Papiere wären. die große Bewegung gestellt Aber die Geschichte ist ist und die den Zuschauer bis außerdem reichlich kompli¬ zum letzten Bilde in Atem zu ziert, weil sich ein Clown in halten vermag. Es ist erfreu¬ lich. daß der Film nicht sie verliebt, und man wüßte einem süßlichen happy end nicht, wie die ganze Sache zueilt, sondern daß er den enden sollte, wenn sich nicht Mut hat, einen tragischen wie ein deus ex machina die Helden tragisch enden zu Unschuld der Heldin hcraus- lassen. Der U. S. A. - Held, stellte und Mama und Bruder der die geraubte Braut hei¬ kämen, um sie abzuholen. ratet, versimpelt eigentlich Vorher aber macht der doch zu sehr. Wer tragisch Clown bei der Vorführung der lebte, muß tragisch enden. großen Luftnummer im „Win¬ Die Bilder haben die bunte tergarten" — übrigens ausge¬ Fülle eines Bilderbogens, zeichnete große spannende, aber sie sind ganz köstliche originelle Aufnahmen aus dem Dokumente einer höchst sen¬ bekannten Berliner Variete — siblen Phantasie, an der Tur¬ noch ein paar Dummheiten, janski in gleichem Maße An geht betrunken in die hohe sternenübersätc Kuppel und bricht teil haben dürfte wie die Kameramänner Planer und Farkas. beinahe den Hals. Ganz erstaunlich vor allem, wo der Regisseur die famosen Der Film wurde in der „Alhambra" zu einem großen starken Typen der Komparserie hergenommen hat. an deren Wahl der Erfolg. Man rief die kleine Fee Malten und Heinrich George Auinahmcleiter E Klotzsch umsichtig beteiligt war. immer wieder vor den Vorhang. Der groß angelegte, vorzüglich ausgestattete Film ist unter Hervorragend war die Leistung, die Hans Adalbeit von der photographischen Verantwortung Heinrich Gärtners ent¬ Schlettow als Stenka Rasin bot. Es war bei dem Mangel an standen. Er hat. wie man das gewohnt ist. alle optischen Mittel Darstellern von Heldenformat sehr schwer, die Rolle überhaupt glänzend ausgenutzt, gibt ein paar ausgezeichnete Aufnahmen nur zu besetzen. Schlettow hat sich mit großer Anpassungs¬ aus dem „Wintergarten" während der Vorstellung die. ganz kraft in den Volkshelden von 1660 hineingelebt — ur.d wenn abgesehen von der rein bildlichen Wirkung, auch den Beweis er auch kaum russisch aussieht — wen gstens was wir im all¬ dafür bringen daß wir in der Aufnahme von Innenräumen zu gemeinen darunter verstehen — so ist er doch als Stenka hoher technischer Vollendung gelangt sind. Rasin von Echtheit. Seite 22 Rincmctocrapfj Nummer 1198 99

Fabrikat: Metro-Goldwyn-Mayer Fabiikat: Ufa Verleih: ParuUmct Verleih: Ufa Regie: Victor Sjöström Regie: Fianz Osten Hauptrollen: Greta Garbo Hi uptrollen: Himansu Rai. Seeta Devi Länge: ca. 2200 Meter. 8 Akte Länge: 2561 Meter. 6 Akte Uraufführung: Gloria-Palast Uraufführung IJfa-Palast

reta GarFo zu Weihnachten am Kurfürstendamm — das hajehan, der indische Fürst, nannte seine heißgeliebte Gattin grolle Weihnachtsgeschäft. Alles wird den Liebling des Ardschamand Banu Bcgam „Mumtaz-i-Mahal", d. i. „Aus- westlichen Berlins sehen wollen, zumal wieder eine große virtuos erwähltc des Palastes". Dem Legendenkranz, der sich um das angelegte Rolle die Aufmerksamkeit der Zuschauer vom ersten herrliche Bauwerk, die Taj Mahal, das Grabmal dieser „Aus¬ Bilde an gefangen nimmt. erwählten". windet, sind die Vorgänge entnommen, die dem Film Kein größerer Unterschied ist denkbar zwischen den beiden die empfindsam-romantische Handlung geben. Rollen, in denen Das Grabmal ei¬ man die Garbo jetzt ner großen Liebe, in Berlin sehen das Bauwerk, das kann: in der Re¬ zu den Weltwun¬ prise von „Cösla dern gerechnet Berling" ist sic wird, ist gewiß der noch die tastende gigantischste Film¬ Darstellerin, noch schauplatz der sich nicht gelockert, denken läßt. aber mit dem Blick Im Jahre 1630 der Unschuld und wurde mit dem Bau den Bewegungen der Taj Mahal be¬ von Keuschheil und gonnen. 18 Jahre Zurückhaltung. In: lang dauerte der „Göttlichen Weib' Bau, in \ elchem erscheint sie aber Zeitraum ununter¬ mal als Vamptyp. brochen 20 000 Ar¬ als blonde Tcufelin. beiter an der Er¬ die die schwarzen richtung und Aus¬ Kanaillen, die Nal- schmückung des di, die Putli, ver¬ Wunderwerkes tä¬ drängt haL Auch tig waren. 80 Meter diesmal is! sie hoch wölbt sich die wieder zurückhal¬ Grabkuppel, fünfzig tend, aber diesmal Millionen Mark mit einer bewußt verschlang das gespielten Kälte, Bauwerk, eine ge¬ mit einem lauern¬ radezu ungeheuer¬ den Blick, mit der liche Summe, wenn glänzenden Spiel¬ GRETA GARBO und LARS HANSON man den Geldwert technik der Virtuo¬ in ..Das Göttliche Weib' der damaligen Zeit sin, die sie allmäh - berücksichtigt. lig geworden ist. Diesmal führt Victor Sjöström Regie. All das sind Zahlen. mit denen kein Atelier - Film Die Handlung ist diesmal anders aufgezogen worden und konkurrieren kann, Ausmaße, die auch die amerikanische Film¬ beginn, im Stile einer Cish-Rollc. Nach allerlei Abenteuern, produktion in ihren größten Werken nicht erreicht. wobei jener üble Verführer nicht fehlt, der den jungen Die Anlage und der Aufbau des Films waren für den Regisseur Mädchen nachstellt, kommt Marianne nach Paris und wird Franz Osten, den Spezialisten für Indien-Filme, durch das dort Freundin eines Soldaten. Als dieser über einem Be¬ Manuskript, das W. Barton schrieb, gegeben. such bei Marianne den Zug nicht erreicht, der ihn nach Shiraj, der Sohn des Töpfers Gandhi, wuchs im Hause seines Algier bringen soll, wird er als Deserteur ins Gefängnis ge¬ Vaters mit Selima auf, die, fürstlichen Geblüts, einst bei einem worfen. Marianne aber steigt durch eben den Lebemann zu Überfall als hilfloses kleines Wesen /on dem alten Töpfer auf¬ einer großen Schauspielerin auf, in deren Salon die soge¬ gefunden wurde. nannte beste Gesellschaft verkehrt. Aber wie das nun so ist, Selima, deren Abstammung offenbar wird, vermählt sich mit wie solche Damen nun einmal sind, Marianne bleibt ihrem Shajehan. Soldaten treu, bis dieser sich auch richtig eines Tages zur Jahre hindurch kommt Shiraj, ein indischer Toggenburg, an richtigen Stunde einstellt. Bis es so weit kommt, muß natür¬ lich ein Wandel mit der Hauptfigur Vorgehen. Marianne das Gitter des Palasttores, um Selima zu sehen. wird also flink wieder arm und schutzbedürftig, so daß der Als sie gestorben war. schuf der Erblindende den Entwurf für starke Arm des Soldaten dringend gebraucht wird. die laj Mahal, das Wunderwerk, das Shajehan, der Fürst de- Gewiß keine übermäßig originelle Handlung, aber ein Sujet, über alles Geliebten, errichten ließ. das auf Frauen wirkt. Filme, wie diese, haben in allen Kinos Der Film hat herrliche Bilder von der Taj Mahal, von anderen ein großes Publikum. herrlichen indischen Palästen und Bauwerken, von den Ge¬ Sjöström trägt diesmal die Nebenfiguren stärker als gewöhn¬ bräuchen der indischen Eingeborenen. lich in den Vordergrund. So ist Lowell Sherman dem das Los In die Handlung, die naturgemäß weniger dramatisches Ge¬ in Hollywood zugefallen ist, stets die eleganten Verführer zu schehen bietet, bringen Szenen, wie die Vorbereitung zur Hin¬ spielen, diskret und überlegen, wenn er auch von dem Intri¬ richtung durch den Elefanten, die grandiosen Reiterstücke, Leben gantentyp nicht loskommt. Famos gestaltet Dorothy Cumming und Tempo. ihre alternde Lebedame, die jeden Vorteil wahrnimmt. Ausgezeichnet die Photographie des durchweg in Indien ge¬ Den Soldaten Lucien stellt Lars Hanson dar. Er ist im Typ drehten Films durch Emil Schüuemann und H. Harris. und im Spiel natürlich durchaus unfranzösisch, aber von einer Es ist nicht daran zu zweifeln, daß der Film bei allen, die Innerlichkeit des Ausdrucks und einer Bewegtheit, die überzeugt sich für das Wunderland Indien und seine alte Kultur inter¬ und gefangen nimmt. essieren, großen Anklang finden wird. Nummer 1198 99 Seite 23

Fabrikat und Verleih: Ula Hauptrollen: Nikolai Kolin, Natalie Lissenko. Länge: 2583 Meter. 6 Akte Regie: Wilhelm Thiele Gustav Fröhlich Uraufführung: Universum

as so unmittelbar vor Weihnachten im Universum Den Hinterbliebenen winkt viel, viel Geld. Sie haben zum ersten Mal abrollt, ist eine wirkliche fröhliche die hohe Versicherung erhoben, und nun lebt der Tote. Weihnachtsüberraschung. Es ist das große volkstümliche Hier haben wir als Film im Film die Geschichte des Lustspiel, getragen von der Darsteliungskunst eines be¬ Schneiders Wibbel. jenen Schwank, der in vielen Orten deutenden Schauspielers. Deutschlands Hunderte von Malen über die Bretter ging, Nikolai Kolin ist gerade in diesen Tagen in der haben ihn natürlich nur in der Idee, aber viel lustiger. „Nachtausgabe" viel vertiefter, mit der europäische viel mehr Pointe Lon Chaney ge¬ und mit einem viel nannt worden, eine besseren Ende. Bezeichnung, die denn dieser Schneidertyp wird filmfachlichen wieder lebendig, Standpunkt aus erzählt wider Wil¬ ruhig aufgreifen len seinem ameri¬ darf, allerdings kanischen Freund mit einer Ein¬ das ganze Erleb¬ schränkung, die. nis und bringt da¬ vom europäischen durch. eben durch Gesichtspunkt aus seine Trottelei. betrachtet, viel¬ das Ganze zum leicht doppelten glücklichen Ende. Wert bedeutet. Selbstverständ¬ Kolin ist der lich, daß dieser Verkörperer jener Film nur die große bürgerlichen Ty Wirkung hat. weil pen, die an sich Kolin diesen hol¬ Stiefkinder des ländischen Klein¬ Lebens sind, etwas bürger unver¬ primitiv, aber doch gleichlich spielt, glücklich, immer, weil ihm sein Re¬ ohne es zu wollen, gisseur Wilhelm im entscheidenden Thiele jede Pointe Augenblick auf vorbereitete, un¬ die richtige Seite aufdringlich im¬ fallen, wie etwa hier, wo der biedere holländische mer dafür sorgte, daß dieser Mann, der es verdient. Star Krämer aus Angst vor dem Schiffsunglück nicht auf den zu sein, in jedem Moment den Mittelpunkt bildete Dampfer geht, der ihn nach Amerika bringen soll, wo Er suchte auch die Neben- und Gegenspieler mit Ge¬ 50 000 Dollar winken. schick aus, gab Natalie Lissenko die Rolle der hollän¬ Man lacht zunächst darüber, amüsiert sich, wie man dischen Bürgerfrau, machte aus Gustav Fröhlich und ßett\ diesen holländischen Dorftrottel in einem Animier-Lokal Astor ein nettes, sympathisches Liebespaar. Man sieht noch einwickelt und ihm seine 800 Dollar wegnimmt. G. H. Schnell, bemerkt A. Bondireff und Max Gülstorff. Aber dann ist man überrascht, als die Zeitungen melden, Die ausgezeichnete Photographie besorgte Curt Courant, daß der Dampfer wirklich untergegangen ist, vielleicht das geschickt kombinierte Manuskript schrieben Julius untergehen mußte, damit die eigentliche Groteske beginnt. Urgiß und Friedrich Raff. M'Hi. i) i; i

as diesen indischen Film besonders originell und sympa¬ Leben getan haben, etwas, was in Indien alltäglich ist. wie der thisch macht, ist die Tatsache, daß man diesmal nicht genaue Beobachter aus den Bildern des Brautzuges sieht, in den Maharadscha, den Pomp und Prunk der exotischen Höte, in dem zahlreiche kleine kindliche Frauen mit ihren Babys im den Mittelpunkt gestellt hat. sondern das Volk, oder, wenn man Umschlagtuch marschieren. ganz genau hinsieht, das Tier. Nuri. den Elefanten. Im Tauentzien-Palast wo der Film in Berlin seine Urauf¬ Dieser große Koloß muß die Hauptrolle in einem Spiel aus führung findet, spricht Lola Kreutzberg zu dem Bild. Sie er¬ dem Volk übernehmen. Er bewacht Babys, rettet eine ver¬ wähnt die Verdienste des Regisseurs Henry Stuart und des unglückte Expedition, betrinkt sich zwischendurch und holt Expcditionsleiters Bob Stoll. Diese Männer haben mit ihr die schließlich für seinen Freund Bulbule die kleine Frau wieder. große Reise gemacht, von der sie reiche Filmbeute mit nach Dieser Bulbule ist ein Jüngling so um Achtzehn herum, ein Hause brachten. Lola Kreutzberg will auch im übrigen Deutsch¬ ausgezeichneter Schauspieler, ein wunderschöner Mensch, der. land möglichst zu dem Film sprechen, etwas, was wir dringend wenn er zufällig in Hollywood, ein ernsthalter Anwärter auf die befürworten, genau so. wie wir es ür selbstverständlich halten, Nachfolge Valentinos wäre. daß man dort, wo der Film selbst nicht lang genug erscheint, Neben diesem Jüngling spielt eine kleine Indierin Krishna. ebenso wie im Tauentzien-Palast. Tieraufnahmen der Frau ein nettes sympathisches Mädelchen von 9 Jahren. Sie heiratet Kreutzberg, die immer schon innerhalb des Kulturfilms eine im Film ihren großen Freund, und sie soll das auch bereits im besondere Stellung einnehmen, zeigt. Seite 24 funcmatograpf) Nummer 1198 99

Fabrikat: Palladium Fabrikat: Fox Verleih: D. L. S. Fabrikat und Verleih: Albö-Film Verleih: Deutsche Vereins-Film Regie: Monty Backs Regie Siegfried Philippi Regie: Howard Hawks Hauptrollen: Pat und Patachon Hauptrollen: Mary Parker, Brausewetter, Hauptrollen: Charles Farrell, Greta Nissen Länge: 2161 Meter, 6 Akte Evi Eva, Garrison Länge: 2300 Meter. 7 Akte Uraufführung: Ufa-Pavillon Länge: 2728 Meter, 6 Akte Uraufführung: Primus-Palast Uraufführung: Bavaria-Lichtspiele

ie Regie dieses Pat und Palachon- ie amerikanische Filmproduktion hat Films hat Monty Banks geführt, der uf Grund der Tatsache, daß Kommer¬ eint große Vorliebe für Stoffe, deren als Komiker des amerikanischen Gro¬ zienrat Heuser fRobert Garrison) mit Helden junge Araberscheichs sind. Dazu teskfilms einen Namen hat, als Regisseur der aparten Bardame Frida Engel (Mary kommt der Gegensatz zwischen Orient aber hier gewissermaßen seine „Jung¬ Parker) ein Techtelmechtel hat, verfaßt und Okzident in den Anschauungen über fernrede" hält. Siegfried Philippi ein Filmlustspiel, ver¬ Ehe, der im Zusammenhang mit dem Er hat dabei nichts Neues malerischen Milieu gern zu „melden". Aber die aus und häufig filmdiskutiert amerikanischen Grotesken auf die famose Komik der Auch in diesem Fox-Film beiden beliebten Skandina¬ handelt es sich um einen vier gepfropften Reiser jungen Araber, den Scheich ben Blüten, die sich zu der Fazil. der in Venedig eine Frucht des Lacherfolgs ent¬ iungc Pariserin kennenlcrnt, falten. in die er sich mit südlicher Dieses botanische Bild Glut verliebt. verlassend, ist zu sagen, daß Es kommt zur Heirat, und es manchmal scheint, als ob zunächst hängt der Himmel der Kurze und der Lange cb voller Geigen, die erst mi߬ der vielen amerikanischen gestimmt klingen, als der Groteskmätzchen, die sich Araberfürst seine Anschau¬ in den bekannten tollen ungen von Ehe, nach denen Autoverfolgungen, Polizei¬ die geliebte Gattin gar jagden usw. austoben, etwas nichts zu sagen hat, ziemlich ins Hintertreffen geraten nachdrücklich zur Geltung sollten. Aber, wenn es die¬ bringt. ser Dinge fast zuviel werden Der Scheich reist in seine will, da zeigt sich die echte Heimat Fab'enne. die be¬ Komik des Leuchtturms und zaubernde Pariserin, die wäh¬ des Briebagens „siegreich". rend der Trennung erkennt, In dem Gesicht Pats, der daß sic ihren Fazil wirklich einen Mann spielt, der nach innig liebt, eilt zu ihm, aber und nach das verlorene Ge¬ bald ist die Entfremdung dächtnis w edergewinnt, ist wieder da. denn die Ansich¬ bei aller Drastik der Ge¬ ten über Ehe zwischen den schehnisse, in der die bei¬ Beteiligten weisen zu große den he rumwirbeln, manch¬ Differenzen auf. mal ein ergreifender Zug, Flucht, Verfolgung und, der über Spaßmachertum merkwürdig genug, kein hinausgeht. happy end. Es ist eine Kokain- Die Lösung, die von der schmug 'Ursache, in die Pat amerikanischen Filmdrama¬ und Patachon hier ver¬ turgie gefunden wurde, ist wickelt werden. Natürlich so: Fabienne und die Freunde, entlarven sie den Schurken PAT und PATACHON „Die blinden Pa die sie vor dem Despotis¬ (Verleih D. L. S ) Phot. Palladium und bringen, wie es sich ge¬ mus ihres arabcrscheichlichen hört, zwei Liebende zu¬ Galten retten wollen, haben sammen. — Es gibt da viele Szenen, die pflichtet sich Robert Dietrich zur Er¬ äcinahe die französischen Posten (Nord¬ wirklich lustig sind. stellung milieuechter Bauten ur.d enga¬ afrika) erreicht, der Verfolger naht, wird giert außerdem eine Reihe von bekann¬ verwundet, nimmt mit Fabienne die ihn Wenn z. B. der kleine Patachon auf ten und bewährten Filmschauspielern. trotz allem und allem ijinigst liebt, Gift, einem Gartenfest, dem die beiden auch Man muß diesen Film nehmen, wie er und die Liebenden, die sich im Leben als blinde Passagiere beiwohnen, sich ist, und nicht allzu große Anforderungen nicht vertragen konnten, sind nun im einen gewissermaßen „direkten" Cock- an eine Produktion stellen, die mit denk¬ Tode vereint. teil mixen läßt, wobei sein rundlicher bar billigsten Mitteln zu arbeiten hatte. Technisch und regiemäßig ist der Film Kopf gleich als Schüttelbecher dient, Hin und wieder gelingt dem Regisseur ausgezeichnet gemacht; der Gang der wird unbändig gelacht; nicht weniger eine originelle Wendung, und der bei¬ Handlung für europäischen Geschmack groß ist die Heiterkeit bei dem nicht fällig aufgenommene Film verdankt viel ziemlich naiv. neuen, aber immer wieder wirkenden dem schon oben erwähnten Robert Gar¬ Die Hauptdarsteller zwei schöne Men¬ Charleys Tante-Witz, den der Lange rison, sowie dem pfiffigen Henry Bender, schen: Charles Farrell. so posenlos als sehr wirkungssicher pointiert. Manche die in Gemeinschaft mit Margarete Kup¬ es die Handlung zuläßt, interessant und Titel Richard Hutters sind ganz lustig; fer, Evi Eva, Hans Albers und H. Brau¬ lebendig charakterisierend die sehr talen¬ andere wiederum hören sich an, als ob sewetter keine Clownerie und Parterre¬ tierte Greta Nissen. Ein Film, der viel der geschätzte deutsche Titelbearbeiter akrobatik scheuen, um dem Beschauer filmisch Wirksames bietet. Propagandist der vereinigten kosmeti¬ ein Lächeln zu entlocken. Aber Filmamerika darf nun eine Weile schen Markenartikelfabriken wäre. Da dies auch öfters gelingt, so ver¬ ruhig auf die Diskutierung der Ehefrage folgt das Publikum amüsiert den Streifen in bezug auf Orientalen und schöne Es wurde viel und herzhaft gelacht. von der Frieda. Mädchen aus Frankistan verzichten. Nummer 1198 99 Rfnemotogropf) Seite 2b

Viel Lärm um nichts. Ein Scchzigjahrigcr wenn es sich um die Wahrung Wir haben uns gestattet, vor vor. Standesfragen handelt einiger Zeit, als die Kontin- Der allseits beliebte Thea¬ Theater für dieTiuppen. Jetzt Aber wir nehmen Stellung gentsdebattc ihren Höhepunkt terbesitzer Friedrich Stahl in ist dieses Lichtspielhaus nach von uns aus, vertreten unsere erreicht hatte, in einem Ar¬ Bonn feierte (am 21. Dezem¬ der Freigabe niedergerissen eigene Meinung in filmpoliti¬ tikel zu bemerken, daß die ber) seinen 60. Geburtstag. Er worden, an seiner Stelle wird scher Beziehung. Entscheidung — neben Thea¬ Wir lassen uns auch nicht, terbesitzer und Verleiher — wie es in der Resolution heißt, nur von den Firmen beein¬ „speisen". flußt werden dürfte, die wirk¬ Das war bisher das Vor¬ lich Fabrikanten auf eigenes recht anderer Leute, das wir Risiko seien. Wir wandten ihnen gern weiter überlassen, uns damals gegen die Herstel¬ genau so. wie es uns gleich¬ ler der sogenannten Kontin¬ gültig läßt, wenn andere Herr¬ gentfilme, die mehr Interesse schaften aus dieser Aktion am Kontingent wie an dem ohne Fundament und Hinter¬ Lebensschicksal der deutschen grund jetzt eine Kundgebung Industrie haben. der „Industrie" machen. Es beleuchtet die Situa¬ Wenn ein kleiner friedlicher tion, daß wir Zustimmung bei Mann sich plötzlich zum wil¬ den großen Firmen fanden und den Berserker — auf fünf Mi¬ nun Protest bei der „Vereini¬ nuten — entwickelt. Was lut gung deutscher Filmfabrikan¬ man da? Man lächelt, weil ten", die ja inzwischen durch Lachen schon zu viel wäre. das Ausscheiden von . Aafa * und „Creenbaum" als Organi¬ Das zweite Bavaria-Theater sation fast bedeutungslos ge¬ in Aachen. worden ist. Die „Vereini¬ gung" sendet uns folgenden Carl Herbst in Aachen hat Protest. sein Kino eröffnet. Das zweite „Der Vorstand der .Ver¬ . Bavaria-Theater" in Aachen einigung Deutsrher Film- ist nun eröffnet worden. An fabrikanten E. V.' hat sich einer historisch zu nennender. mit den Ausführungen des Stelle, die allen Aachenern •Kinematograph' und des gut bekannt ist. erhebt sich .Filmkurier' zum Thema r.un das „Bavaria-Theater am .Freie Produzenten' beschäf¬ Kaiserplatz “. der stattliche Bau faßt 8C0 Sitzplätze. Zur tig«. Die .Vereinigung Deut¬ Eröffnung lief der Film: „Der scher Filmfabrikanten' be¬ FRIEDRICH STAHL Zarewitsch" nach der gleich¬ dauert es aufs tiefste, daß namigen Operette von Lehar. die Redaktionen der ge¬ begeht diesen Tag in voller sich ein monumentaler Pracht¬ Der Hauptdarsteller Ivan Pe- nannten Fachblätter in Ver¬ Frische, seine Beliebtheit er¬ bau erheben, der nach einem trovich war persönlich anwe¬ kennung ihrer Aufgabe sich fährt ihre Bestätigung durch Entwurf von dem Bonner send. Herr Reinhold Mei߬ dazu hergeben, die große zahlreiche Blumenspenden und Architekten Stumpf unter ner. der Erste Vorsitzende der Gruppe der freien Produ¬ Gratulationen aus dem ganzen Mitwirkung des Theaterbau¬ „Rheinisch - Westfälischen" zenten in unqualifizierbarer Reiche. spezialisten Architekten Oscar hielt die Begrüßungsrede. Das Weise herabzusetzen. Rosendahl. Düsseldorf, erbaut Theater selbst erregte mit Be¬ Die eigenartige Duplizi¬ Im Jahre 1911 übernahm wird. Das neue Haus wird rechtigung die Bewunderung tät der Ereignisse — dem Herr Stahl das ...Mctropol- ca. 1400 Sitzplätze fassen und der Besucher. Geräumige Ein¬ Artikel des .Kinematograph* Theater" in Bonn. Schon vor mit einem großen modernen gangshallen führen in das vom 2. Dezember 1928 folg¬ dem Kriege war sein Licht¬ Cafe verbunden sein. Die Er¬ Foyer. Überall, wie auch im ten schon am 3. Dezember spielhaus eine „gut bürger¬ öffnung ist für den 15. Januar Theatersaal selbst. herrscht 1928 die Ausführungen glei¬ liche" Angelegenheit, er führte 1929 vorgesehen. Wir beglück¬ indirekte Beleuchtung, unter¬ cher Tendenz des ,Film- das Theater ausgezeichnet, das wünschen Herrn Stahl zu den stützt von modernen Körpern kurier' — muß sie zu dem engen Kontakt mit den Bon¬ Jahren erfolgreichen Schaf¬ mit Effektbeleuchtung. Die Rückschluß führen, daß ner Bürgern und Behörden ge¬ fens; das Gedeihen seines Decke des Theatersaales hat beide Artikel aus der glei¬ wann. Als das Rheinland be¬ neuen Großunternehmens möge zwei Kuppeln sie trägt in der chen Quelle gespeist wur- setzt wurde, beschlagnahmte die Krönung seiner Lebens¬ Milte zwei riesige Beleuch¬ die Besatzung das Metropol- arbeit sein tungskörper. Warme Farb¬ Die .Vereinigung Deut¬ töne machen das Theater ge¬ scher Filmfabrikanten' weist mütlich und vornehm. Die Lei¬ die gegen die freien Produ¬ tung des Orchesters liegt in zenten erhobenen Angriffe Leider fehlen die Unter¬ der Beweis dafür ist, daß es den Händen von Herrn Grun- aufs schärfste zurück und schriften, so daß die „große sich um Anschauungen der waldt-Lesso. Das Theater ist gibt ihrer außerordentlichen Gruppe", die si<^. getroffen Majorität der Industrie han¬ mit einer modernen Lü'tungs- Mißbilligung Ausd-uck fühlt, selbst mikroskopisch delt. und Heizanlage ausgestattet daß es überhaupt möglich nicht sichtbar wird. Wir wü߬ Wir unterhalten zwar — im die Vorführung erfolgt durch ist, daß ein Fachblatt einer ten gern, wer sich getroffen Gegensatz zu gewissen ande¬ zwei große, moderne Projek¬ Industrie cs für seine Auf¬ fühlt. ren Organen — gute freund¬ tionsapparate. Das Theater gabe hält, die Industrie Was die „Duplizität der Er¬ schaftliche Beziehungen zur wurde von dem Architekten selbst herabzuwür- eignisse" anbetrifft, sc ist zu übrigen Fachpresse und sind Oscar Rosendahl, Düsseldorf, d i g e n.“ bemerken, daß sie lediglich mit ihr immer einer Meinung, gebaut. Seite 26 Nummer 1198,99

Man will längere fristen. Das Magnoskop. In den Bestimmungen über Das Magnoskop bedeutet die Neuregelung der Einfuhr Die Ufa-Wochenschau eine Bereicherung der Kine¬ ist aU eine der Voraussetzun¬ matographie, die möglicher¬ gen für die Erteilung der Korn- weise von bahnbrechender pensationsberechtigur g der im Urteil der Presse: Wirkung sein wird. Durch Nachweis der Zensierung der ... ich habe allerdings viel mehr von E nre'hei- eine verhältnismäßig sehr ein- in Frage kommenden deut¬ ten de' w»kl ch ers.Massigen Ufa Wochenschau fache Vorrichtung, die sich schen Spielfilme bis zum gehabt. Oldenburger Landeszeitung sehr leicht mit den gewöhnli¬ 31. Dezember 1928 erklärt chen Vorführungsapparaten der Lichtspieltheater kombi¬ Da diese Frist erst vor we¬ nieren läßt, wird bei effekt¬ nigen Tagen zur Kenntnis der es zu den Aufgaben der Poli¬ Großkino in Potsdam vollen Szenen eine neuartige Interessenten gelangt st, ihre zeibehörde, Sorge für Leben Für das in Potsdam geplante Linse eingeschaltet, die das Innehaltung aber aus verschie¬ und Gesundheit und Fürsorge Großkino mit ca. 1200 Plätzen Bild vergrößert und es gleich- denen Gründen unmöglich ist, gegen Feuersgefahr usw. zu hat Herbert Polke, der Besit¬ zeitig auf e;ne vergrößerte so hat die ..Vereinigung Deut¬ treffen. Diese Entscheidung zer des Beba-Palastes Atrium, Leinwandfläche projiziert. Die scher Filmfabrikanten" beim focht G. durch Revision beim dieser Tage die baupolizeiliche Entfaltung der Leinwand ge¬ Reichskommissar für Ans- und Kammergericht an und suchte Genehmigung erhalten, so daß schieht automatisch, so dal) Einfuhrbewilligung und zu¬ nachzuweisen, daß die Vor¬ plangemäß Anfang des näch¬ der Eindruck nicht nur nicht gleich beim Reichswirtschafts¬ entscheidung unzutreffend und sten Jahres der erste Spaten¬ abgeschwächt, sondern sogar minister den schleunigen An¬ rechtsirrig sei. Wenn ein stich erfolgen wird. erhöht wird. Zum ersten Mal trag auf Verlängerung dieser Wechsel in der Vorstellung Bekanntlich soll dieses neue wird diese neue Methode ge Frist um wenige Tage gestellt eintrete, so stehen in der Re¬ Kino aufs allermodernste ein¬ legentlich der Aufführung des und insbesondere auch damit gel viele Personen in den gerichtet werden und schon Paramount - Fliegerfilms begründet, daß vor allem die Gängen; das Gedränge der bei seinem Bau den akusti¬ „Wings" angewandt, dessen gegenwärtigen Personalver¬ Personen in den Gängen ver¬ schen Erfordernissen des Ton¬ Uraufführung Anfang Janua hältnisse bei der Filmprüfstelle stärke sich noch erheblich, films Rechnung tragen. Die im Ufa-Palast am Zoo statt Berlin eine Verlängerung der w enn es auf der Straße regne. Bauausführung liegt

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Bühnenscha u in Italien Die Reform der italienischen Filmtheater wird energisch fort- sehen. Spiele man solche, so werde das Kino wieder den . gesezt, und Versäumnisse langer .fahre sind in kurzer Zeit w ünschtcn Besuch haben. nachgeholt worden. Es wird aber nicht allein eine Modernisie¬ Bei dieser Gelegenheit wird ein kleiner Film italienischer rung der Bauten erstrebt, sondern vor allen Dingen eine Auf¬ Produktion erwähnt mit dem Titel „Florentiner Gcscllscha t". frischung der Vorführungen inszeniert, deren Eifer in Kürze zu zu dem auch die Zwischentitel mit echt Florentiner Witz gutem Erfolg führen muß. Es berührt aber merkwürdig, welche spickt sind. Es ist zu hoffen, daß man diesen Film auch außer¬ Schwierigkeiten sich einigen Reformen in den Weg stellen. halb Italiens zu sehen bekommt. Die Italiener sind niemals große Freunde des Varietes ge¬ Das National-Institut für Kinematographie Lucc macht den wesen im Gegensatz zu anderen Nationen, und deshalb waren Versuch, die italienische Industrie, die einstmals so stolze sic um so bessere und dankbarere Freunde des Kinos. Aber Namen wie Cines. Ambrosic, Itala aufwies, deren Filme Europa bei den Rclormcn der letzten Zeit hat man auch versucht — beherrschten, zur Neubelcbung an der Filmproduktion zu inter¬ zumal der Besuch der Kinos etwas nachgelassen hat — nach essieren. Zu diesem Zweck hat das Wirtschaftsministcrium dem

ich die Pflicht, diesen ungeheuerlichen Vorwürfen, die gegen d gesamte Kinobranchc gerichtet sind, entgcgenzulrcten. 1 Er verquickt d scheint dem Artikelschreiber t

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Schildkraul und Laemmle. „Was kostet Liebe?" Hermann Picäa fest bei Aafa. Lya Mara als Maria Theresia. Karl Lacmmle hat Joseph Die Rolle eines alten Pari¬ U ermann Picha. der belieb- Efzet-Film G. m. b. H. Schildkraut auf (.»rund ser Bankiers in dem neuen ** teste Kcmiker des deut¬ ..at nach gründlicher Vor¬ seiner großartigen darstelleri¬ Strauß - Film „Was kostet schen Films, der in den dies¬ bereitung das Manuskript zu schen Leistung in dem Univer¬ Liebe?" hat Leopold Cramer jährigen Produktionen der dem Film „Die Kaiserin" nach salgroßfilm „Show Boat", des- übernommen. Der Film wird Aafa mit immer größerem Er¬ der bekannten Operette „Die scr weibliche Hauptrolle -aura zur Zeit in Wien gedreht und folg hervorgetreten ist, wurde Kaiserin" von Leo Fall und La Plante spielt, für weitere erscheint im Verleih der von dieser Firma auch für nach dem Schönthanschen iünf Jahre lest an die Univer¬ Strauß-Film G. m. b. H. das Jahr 1929 fest verpflich¬ Lustspiel „Maria Theresia" sal Pictures Corporation ver¬ tet. Der Vertrag geht dahin, fertiggestellt und beginnt be¬ pflichtet. „Liebfraumilch" reichszensiert. daß der Künstler in diesem reits im Januar mit den ¥ iebfraumilch", der zweite Zeitraum ausschließlich bei Schneeaufnahmen. Der Film Krassin-Film Terra Lichtspiele. Henny - Porten - Froelich- der Aafa filmtätig sein wird. erscheint als Extra-Klasse der \\7eihnachten gelangt der Film der Deutschen Univer¬ Lfzet-P: oduktion. Die Rolle Krassin-Film in den sal, ist von der Filmprüfstelle Engagements. der Maria Theresia spielt Lya Terra - Lichtsp* »en M».’art- ohne Ausschnitte zur öffent¬ Mara: Regie führt Friedrich lichen Vorführung im Reich Der Kameramann Willy Zelnik. saal zur Ur »utführung. Es Winterstein, der erste Ka¬ handelt sich im den einzi Jen Ireigegeben worden. Die Deut¬ sche Universal war vor der meramann des Hom - Filmes Originalfilm, der die Tat der „Der Kampf ums Matterhorn" Fritz Längs Kameramann. Krassinmannschaft im Film als Zensur von Herrn Walter / k tto Kanturek wurde von Bruck vertreten. ist von der Hom-Film fest Reportage wieder au'leben verpflichtet worden. — Jar» Fritz Lang als Kamera¬ läßt. Der Kameramann Blüm- „Herzog Hansel." Fürth spielt die Rolle des mann für seinen neuen Film stein wird die Vorführungen Dr. Höchs'er in dem Starülm „Frau im Mond" gewonnen, mit einem Vortrag begleiten. 1^ arl Auen spielt neben der im Verleih der Ufa er- ** Xenia Desni und Igo Sym „Die Hellseherin". eine der tragenden Rollen in Orplid-Meßtro in Paris. dem neuen Hugo Engel-Film „Die keusche Kokotte." Zur Vorbereitung der um¬ der Bayerischen „Herzog C*ür den neuen Emclkahlm ,,Sonniger Humor." fangreichen Außen- und Hansel". * „Die keusche Kokotte" Die Filmprüfstelle Berlin Innenaufnahmen in Paris für wurden als Hauptdarsteller hatte bekanntlich den Pat den Dekobra-Großfilm der Abel in Peris. Maly Delschaft, Lia Eiben¬ und Patachon-Film des D.L.S. Orplid-Meßtro „Quartier La¬ Alfred Abel ist für eine tra¬ schütz. Otto Gebühr und Al¬ „Die blinden Passagiere" für tin". Regie A Gcnina, hat gende Rolle in dem Wen- fons Frvland verpflichtet. Mit Jugendliche verboten. Auf Be¬ sich Jer Produktionsleiter der geroff-Albatros-Film „Cagli- den Aufnahmen hat der Re¬ schwerde entschied die Ober¬ Orplid-Meßtro, Bruno Lopin- ostro", der unter der Regie gisseur Franz Seitz begonnen. prüfstelle gegen das Verbot, ski. nach Paris begeben. Die von Richard Oswald zur Zeit Aufnahmeleitung wurde Ellie erklärte den Film für jugend¬ in Paris gedreht wird, ver¬ Rita Georg filmt für Tonfilm- frei und begründete ihren Ent¬ Leonard übertragen, die Ka¬ pflichtet worden. mera bedient Eduard Hoesch. scheid nach einer Synopsis Für die gesamte Ausstattung Lulu reist ab. C*ür die „Tönende Wochen- des Inhalts: „Das alles wird * schau", die die To'ois zur mit dem sonnigen Humor vor¬ zeichnet Fr. Schroedter ver¬ ¥ ouise Brooks, die in dem antwortlich. Schaffung eines Kleinkunst¬ getragen. wie er den Bild¬ Nero-Film „Die Büchse archivs in Arbeit hat, sind in streifen dieser beiden Helden der Pandora" die Rolle der „Abschiedswalzer" jugendfrei. den letzten Tagen wieder eigen ist und wirkt statt Ver¬ Lulu gespielt hat, ist nach der internationale Kräfte desVarie- wirrung zu stiften, in einem Der Wengeroff - Film „Ab- inzwischen erfolgten Beendi¬ schiedswalzer" (Chopin's täs, der Operette und des Maße ausgleichend und ver¬ gung der Aufnahmen nach Kabaretts aufgenommen wor¬ söhnend. daß eine Gefährdung letzte Liebei wurde von der Hollywood abgereist. Filmprüfstelle ohne Aus¬ den. Rita Georg, die jetzt all¬ Jugendlicher nicht gegeben abendlich in der „Herzogin von Filmnachwuchs bei Terra. schnitte zensiert und auch für Chikago" Triumphe feiert, Jugendliche freigegeben. In ihrem nächsten Film hat wurde heute in einigen popu¬ „Menschenkräfte und ihre * die Terra den Versuch un¬ lären Operettenmelodien ton¬ Schonung." „Die Komödiantin" — ternommen. vorwiegend jungen jugendfrei! filmisch festgehalten. r\icser neue Film der Ufa- deutschen Filmnachwuchs her¬ Kulturabteilung, mit des¬ Der Met ro-Gold wy n-Mayer- auszubringen. Fred Döderlein „Narziß." F'ilm „Die Komödiantin" sen Aufnahmen Dr. Nicholas Mona Maris, Hilde Maroff, ie von der Grcenbaum- Kaufmann mit Bernhard Went- mit Norma Shearer in der Helen Steels, Lotte Stein sieht D Film-G. m. b. H. ange¬ zei an der Kamera in den Titelrolle wurde von der Bild¬ man in führenden Rollen. stelle des Zentralinstituts für zeigte Verfilmung des Schau¬ Tcn.oelhofer Ateliers begon¬ Erziehung und Unterricht für Jeder liebt sie. spiels „Narziß" von A. E. nen hat, wird interessante Brachvogel unterbleibt auf Einblicke in die Phasen ver¬ jugendfrei erklärt. Der Film er dritte Film der Henny- D Grund einer Vereinbarung mit schiedener Arbeitsgänge ge¬ zeigt das Leben und Treiben Porten-Froelich - Produk¬ der Ufa. Das Drehbuch wird währen und Wege zu kra.t- in Alt-London um die Mitte tion G. m. b. H. führt den nunmehr für die Ufa von spendenden Vereinfachungen des 19. Jahrhunderts. Titel: „Die Frau, die jeder Norbert Falk und Robert liebt." Manuskript: Walter zeigen. Das Manuskript die¬ „Ist Polo schuldig?" Liebmann in freier Bearbeitung ses Films schrieb Leopold Leh¬ Reisch. Hauptrolle: Henny hergestcllt. Die Regie wird Außer Eddv Polo wirken in Porten. Regie: Carl Froelich. mann auf Grund der wichtig¬ Turjanski führen. Die Haupt¬ sten trgebnisse des Kaiser- dem Eddy Polo - Sensa¬ Photographie: Gustav Preiß. rolle spielt Ivan Mosjukin tionsfilm der Boston-Films Co. Bauten: Knauer und Schiller. Wilhelm-Instituts für Arbeits¬ physiologie. u. a. mit: Betty Astor, Steffi „Spion der Pompadour.“ Loree. Mania Keller. Paul Maria Paudler in Breslau. T\ie tschechoslowakische Ur- Personalien. Westermeier. Oscar Ebels¬ Maria Paudler weilte dieser aufführung des Millionen¬ bacher. Willi Kayser-Heyl. Tage in Breslau, um der films der Emelka „»Marquis l^achdem Herr Dr. Steffens- Erstaufführung ihres Aafa- d Eon. der Spion der Pompa¬ Lv meicr seine Tätigkeit ein¬ Leo Peukert im Tonfilm. Films „Heiratsfieber" im dor¬ dour" fand vor einigen Tagen gestellt hat, führt der General-* CXir einen neuen, soeben von tigen Kosmos-Theater beizu- gleichzeitig in mehreren Städ¬ Sekretär des Reichsverbandes * der Tobis begonnenen To- . wohnen. Ein außerordentlich ten statt. In den spaltenlan¬ Deutscher Lichtspieltheater- bis-Tonfilm „Heimkehr vom herzlicher Empfang wurde ihr gen Kritiken wird von einem besilzer e. V., Herr Heinrich Oktoberfest" wurde Leo Peu¬ von seiten des Publikums be¬ bedeutenden künstlerischen Noll, seit dem 1. November kert für die Hauptrolle ver¬ reitet. Es regnete Blumen, und Erfolg gesprochen, der d»:m 1928 auch das Generalsckrc- pflichtet. Dieser Film wird der Autogrammbitten war kein Regisseur Karl Grüne alle tariat der Federation Inter¬ von Hans Conradi inszeniert. Ende. Ehre mache. nationale. Nummer 1198 99 Seite 31

DAS LIEBESLEBEN DER SCHONEN HELENA MARIA CORDA / RICARDO CORTEZ / LEWIS STONE REGIE: ALEXANDER KORDA

DIE ZWEITE WOCHE IM GLORIA -PALAST, BERLIN

B. Z. AM MITTAG NEUE BERLINER 12-UHR . . . alles ist mit einem ganz ungewöhnlichen Aufwand an köst¬ . . . Der Film hat prachtvolle Bilder. Er ist hervorragend pho¬ lichen Kleidern, an Menschenmaterial, an Prachtbauten und tographiert und von Alexander Korda beachtenswert inszeniert sonstigem Rüstzeug für „Krieg und Frieden" hergestellt, mit den . . . Maria Corda ist Helena, die „schöne" Helena, bezaubernd ausgesuchtesten Finessen geschicktester Photographierkunst auf anzusehen, ganz Frau. . . den Bildstreifen gebracht und durch nicht weniger geschickte Texttitel miteinander verbunden . . . BERLINER MORGENZEITUNG . . . Ein liebenswürdig lustiger Film . . . Das wird in witzigem 8-UHR ABENDBLATT Text und amüsanten Szenen mit einem gewaltigen, pompösen . . . Wird die Berliner anno 1928 ebenso gottvoll amüsieren Apparat demonstriert, wie ihn nur Hollywood aufbieten kann. wie die Götter selbst, auf dafi sie wochenlang zu dieser ergötz¬ lichen Travestie stürzen . . . LICHTBILDBÜHNE . . . Der Film als solcher hat gestern vollkommen ausgereicht, BERLINER TAGEBLATT um zu zünden. Nicht durch die groben Effekte knallender Gm . . . Der Tenor des Ganzen ist leichte Parodie, die an den geist¬ teskkomik, sondern durch einen tiefinneren Humor, durch seine reichen Titeln ihren besten Halt hat . . Ausgezeichnete geistreiche Satire. Massenszenen, auch im Einzelspiel verleugnet sich der jonische Esprit nicht . . . KINEMATOGRAPH Es war zu erwarten, daß dieses größte Bild, das die First BERLINER LOKAL-ANZEIGER National in diesem Jahre auf den Markt bringt, alle Merkmale Dieser Film ist eine Wonne und Herzerquickung . . . bewies des Monumentalfilms zeigen würde. Es gibt groß angelegte der allgemeine stürmische Beifall, der im Gloria-Palast auf Szenen, wundervolle, weitausladendc Dekorationen und Schi i «. dieses feine Kammerkonzert moderner Filmkunst und Filmauf¬ Menschen . . . fassung nach der Premiere antwortete . . . FILMJOURNAL FILM-KURIER . . . inszenierte Alexander Korda, uns ja kein Unbekannter, . . . Korda hat da für Hollywood ganz ungewöhnliche Licht¬ einen recht vortrefflichen Film. Witz, Humor. Lust und Laune, zaubereien entfalten dürfen . . . Das Erscheinen des hölzernen modernste Anspielungen . . . entfesseln immer wieder Laclv Pferdes in Troja ein Gipfel der Rimornamentik . . . Der Film stürme . . . Der Film ist außerdem so gut photographiert und verdient in jedem Spielplan besondere Beachtung. Seine Zug¬ gebaut, daß er auch rein technisch eine Freude ist. Der kraft ist unbestreitbar. Heiterkeitserfolg ist da.

... und selbsiversi&iuilic& dDeftna Seite 32 Nummer 1198W

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Die erste National-Warner- GROSS-PREMIERE im neuen Jahre: Ende Januar 1929

Heinrich George n Der Mann mit dem Laubfrosch (VERBRECHEN)

EIN RÄTSELHAFTER KRIMINALFALL MANUSKRIPT: L. HEILBORN - KÖRBITZ Regie: Gerhard Lamprecht mit: Evelyn Holt / Waller Rilla Olga Limburg Hans Junkermann / Hilde Schewior / Alexander Murski / Maria Forescu / Karl Hannemann Julie Serda / Harry Nestor / Joh. Bergfeld H. Werner-Kahle / R. Biebrach

Photographie: Karl Haselmann / Bauten: Otto Moldenhauer / Aufnahmeleitung: Ernst Körner / Masken: Carl Ed. Schulz Hergestellt von der Gerhard Lamprecht-Filmproduktion G.m. b. H. für

NATION AL-WARN ER 1198 99 Rmcmatogrnplj

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BEEF UND STEAK (SIEGFRIED ARNO UND KURT GERRON)

1198 99 Rmcmofogtnpft Seite 35

~i—niiTMiiiiiiii ihi—ii ...... Herstellung von Lichtbildern Es wurde von Herrn Dr.-InjJ. Gustav Kögel. Karlsruhe Schichtträger, z. B. Papier, wird mit einer Lösung. d:e auf in Baden (D. R. P. 467 089), gefunden, daß lichtempfind¬ ICO g etwa IC g Gelatine und 2 g 2,7-anthrachinondisulfo liche Schichten, die neben einem oder mehreren Bindemitteln saures Natrium enthält, begossen und mit einem warmen wie Gelatine, Albumin. Casein. Collodium oder dergleichen Luftstrom schnell getrocknet. Nach der Belichtung unter lichtempfindliche Ketone enthalten, bei der Belichtung einem Negativ, die etwa ' i der Druckdauer desselben Bilder ergeben, welche bei Gegenwart eines Silbersalzes in Negativs auf Celloidin-Papier beansprucht, wird das Bild üblicher Weise entwickelt werden können. Als Träger eine Minute lang in einer lprozentigen Silber-Nitrat- für die Schichten sind Glas, Film. Papier und dergleichen Lösung gebadet. Dann läßt man es abtropfen und entwickelt verwendbar. Die bei der Entwicklung notwendigen Silber¬ l'j bis 2 Minuten in e ner Lösung von 0.25 g Methvl-p- salze können der lichtempfindlichen Schicht von vorn¬ Aminophenolsulfat und 3 ccm Eis-Essig in 1000 ccm herein zugesetzt werden, oder die Schicht kann nach der destilliertem Wasser. Das Bild wird eine Minute lang Belichtung mit Silbersaizlösungen behandelt werden. kräftig im Wasser abgespült, etwa 5 Minuten lang in einer Schleierfreie Bilder werden insbesondere bei ausge¬ schwach mit Kaliummctabisulfat angesäuerten äprozentigen sprochen saurer Entwicklung erhalten. Die so gewonnenen Thio-Sulfatlösung fixiert und eine Stunde lang in fließen¬ Bilder können für alle Zwecke benutzt werden wie die mit dem Wasser gewaschen. Halogen-Silberschichten in üblicher Weise he^gesteilten Später fand der Erfinder (D. R. P. 468 155). daß auch Gelatine-Silber-Bilder. Sie können dah?r z. B. getont, ge¬ andere organische Stoffe für das Verfahren entsprechend bleicht oder gegerbt oder mit fetten oder anderen Farben dem Hauptpatent geeignet sind, sofern sie lichtempfind¬ eingefettet werden, je nachdem, für welches Wiedergabe¬ lich sind oder sich nach der Herstellung des Bildes leicht oder Druck-Verfahren (z. B. Brom-Öl-Draht) sie verwendet wieder aus der Schicht entfernen lassen. Aus technischen werden sollen. Gründen scheiden nun von den vorgenannten Stoffen Als besonders geeignete lichtempfindliche Stoffe, die voll¬ solche aus. die leicht verdunsten, in der Schicht nicht fest¬ kommen reine Bilder ergeben, haben sich Keton-Verbin¬ gehalten werden oder nicht haltbar sind. Aus bildmäßigen dungen der Anthrocen-Reihe erwiesen. Gründen kommen solch’ in Fortfall, die keine reinen Beispiel: Weißen ergeben oder die sich, wenn sie in den erforder¬ Um ein gewöhnliches Silberbad in grauer Tönung zu er¬ lichen Mengen als Schicht einverleibt werden, nicht ge¬ halten, verfährt man folgendermaßen: Ein geeigneter nügend auswaschen lassen. Beispiele für geeignete Stoffe

KINO und PHOTO i OSRAM 'kinolampen_I für Heim .kbffer-.Schul-.Wbnder- und Theaterkinos OSRAM ■£piskoplampen. für dpiSkop und dpidiaSkop OSRAM1 Projelctionslampen für Dia - Projektion OSRAM'Projektionslampen fürA/nahme - Beleuchtung OSRAM'Photolampen_ für Dunkelkammerbeleuchtung Seite 36 ftfntmntogtapft Nummer 119899 sind Aminonaphtol Verbindungen und andere Zwischen¬ Trircknen mit warmer Luft wird unter einem Negativ be¬ produkte der Farbstofflhrikation sowie Farbstoffe selbst, lichtet. Die Belichtungszeit beträgt etwa ' bis 1 >» der die sich genügend aus Schicht und Schichtträgern wieder von Celluidinpapier. Das Bild wird ca. 1 Minute la.ig auswaschen lassen. Ferner sind z. B. organische Bleiver- in einer lprozentigen Silbernitratlösung gebadet, etwa bindungen dazu geeigne.. um Schichten herzustellen für die 5 Sekunden lang in einer Mischung von 100 ccm destil¬ Erzeugung von RöntgenbUdcrn nach dem Verfahren der liertem Wasser und 1 ccm Iprozentiger Essigsäure abge¬ Erfindung. spült und etwa 2 Minuten lang entwickelt in: Beispiel: Wasser 90 ccm. 10 ccm einer kaltgesättigten und filtrierten Lösung von Iprozentiger p - Phenylendiaminlösung 4 ccm, Flavindulin 0 III werden mit 50 ccm einer 8prozentigcn Iprozentiger Essigsäure 2 ccm. Lösung von Gelatine-Gemisch mit 1 ccm 8prozentiger Nach kurzem Abspülen wird in mit Kalium-Metabisulfit Chromalaun-Lösung versetzt, durch Glaswolle filtriert und schwach angesäuertcr 5prozentiger Natriumthiosulfatlösung bei 30 bis 35 auf Glas oder Papier vergossen (10 ccm der etwa 5 Minuten lang fixiert, mehrere Stunden lang ge¬ fertigen Lösung auf 270 cm* Fläche). Nach schnellem wässert und getrocknet.

Aufnahmen von Zeiilupenfilmen Die hier zu besprechende Erfindung des Herrn Han.~ Die Belichtungsregelung (offener Sektor bei Verschlu߬ Pauder, Berlin-Friedenau, D. R. P. 467 328, betrifft ein apparaten, verstellbarer Schlitz bei optischem Ausgleich) Verfahren zum Aulnehmen von Zeitlupenfilmen, deren möge den m-ten Teil jeder ganzen Bildperiode zur Be¬ scheinbare Bildfrequenz ein Vielfaches der angewandten lichtung freigeben: dann beträgt die Belichtungszeit Aufnahmefrequenz ist. und soll zur Steigerung der 1 • 1 Zeiteinheiten, und wenn die aufzunehmenden Leistung von Normal- und Rapid-Kameras angewandt werden. Die Möglichkeit, das stroboskopische Prinzip Phasen sich lückenlos ane nanderschließen sollen, muß auf die Kinoaufnahme anzuwenden, ist bekannt, aber bis¬ diese Zeit gleich 1 - 1 sein. Dürfen sich die Phasen her fehlte es an einer Vorschrift, wie dies zu tun sei. Die v” T Angabe: „Man kuppel: den Aufnahmeapparat derart mit zeitlich überdecken, so kann eine längere Belichtungszeit dem aufzunehmenden Vorgänge, daß auf ,n‘ Bewegungs¬ zugelassen werden, dürfen Lücken zwischen den Phasen phasen ,n — I' Bilder kommen wenn ,n‘ die Bildzahl ist, vorhanden sein, so kann die ßelichtungszeit kürzer ge¬ die man von einer Phase aufnehmen will" (Thun, Der wählt werden. Film i. d. Technik, Seite 166), reicht nicht aus denn die Aus diesen beiden Gleichungen sind von Fall zu Fall erreichbare scheinbare Bildfrequenz hängt nicht von der die zusammengehörigen Zahlenwerte der Veränderlichen angewandten Bildfrequenz allein ab, sondern wesentlich herzuleiten, ln gewissen Fällen kann man die hiernach für sie ist das Verhältnis zwischen der Belichtungszeit bestimmte Übereinstimmung der Frequenzen des Vor¬ und der ganzen Bildperiode, letzten Endes also die ganges und der Aufnahme ohne mechanischen Zusammen absolute Belichtungszeit. hang sichern, etwa durch optische oder akustische Beobach¬ Der aufzunehmende Vorgang möge sich in der Zeit¬ tung: bei der Aufnahme der Maschinen mit periodischen einheit v-mal abspielen: der aufzunehmende Zeitlupenfilm oder fast rein periodischen Bewegungen kuppelt man soll p Phasen jedes Einzelvorganges enthalten. Der Zeit¬ Kamera und Aufnahmegegenstand mittels eines Zwischen¬ abstand zwischen je zwei nacheinander aufzunehmenden geleges. Da die verschiedensten Übersetzungsverhält¬ Phasen beträgt, wenn man aus jeder a-ten Wiederholung nisse notwendig werden können, soll erfindungsgemäß in diesem Falle die Übertragung der Bewegung vom Auf- des Vorganges eine Phase herausgreift, a • p + v • p nahmegegenstande zur Kamera oder umgekehrt über ein oder 1 • (a — 1). Für die Bildfrequenz „n" bei der Auf- Differentialgetriebe erfolgen, so daß durch die zusätzliche ~ F” Bewegung eine stetige Änderung des Übersetzungsver¬ nahme folgt hieraus: hältnisses möglich ist. „ism®” m Die Maschine für Bidistleisling ausgerüstet mit allen Neuerungen, wie Filmkühl- und Feuerschulzonla^en

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Kalilufisicherheiisschalter zur Verhütung von Filmbränden

Zur Verhütung von Filmbränden sind verschiedene Gefahr für einen Filmbrand bedeutet. Bei einer an¬ Sicherheitsvorrichtungen bekannt, bei denen ein elek¬ deren bekannten Ausführungsform dieser Sichcrheitsvor- trischer Kontakt durch Kühlluftstrom betätigt wird und richtung besteht der pneumatische Schalter aus einem an so in den Stromkreis den Luftstromcrzcu- eingeschaltet ist, dali f ger angcschlossenen er eine Magnetspule Behälter, in dem sich erregt, die einen den Kolben bewegen Hauptstromkreis des kann, der zusammen Apparates beherr¬ mit einem elektri¬ schenden Sicherheits¬ schen Kontakt e.nen schalter bedienen Schalter bildet für kann. den Stromkreis einer Vom Kühlluftslrom im Nebenschluß ge¬ betriebene Klappen¬ schalteten Magnet¬ kontakte kennt spule mit Kontakt- ebenfalls schon, gabei, die als Relais doch dienen dient für den Schalter zur automatischen des Hauptstromes der Steuerung der Feuer- Projcktionslampe und schutzk lappe. des Antriebsmotors. Der Nachteil dieser Unterbleibt die Kühl¬ Bauart besteht in dem luft, so schließt der Kolbenschalter. von dieser gesteuerte Klappenkontakt einen Eine Verschmutzung Magneten, der einen des Kolbens oder ein Anker anzieht und Undichtwerden des dabei die von ihm gesperrte Feuerset utzklappe freigibt. Zylinuers stellt das sienere Arbeiten der Vorrichtung sehr Der Lichtkegel wird dadurch vom Bilcband ferngehalten, in Frage. die Lampe brennt iedoch weiter, was infolge der Er¬ Nach einer Erfindung der Firma Zeiss-Ikon (D.R.P. wärmung der Feuerschutzklappe immerhin noch eine große 466 606) ist der Sicherheitskontakt nach Absatz 1 als

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Klappenkontakt ausgel ilJet, so daß diese Bewegungen Klappenkontakt (5) anhebt, wodurch die Spule (6) strom¬ vom Luftstrom beeinflußt werden. los wird und eine Feder (9) den Ankerhebel (7) zurück¬ Durch Einfügen eines solchen an sich bekannten Klap¬ zieht. penkontaktes in den Hauptstromkreis oder in einen diesen Dadurch wird das Schaltmesser (1) freigegeben beherrschenden Relaisstromkreis wird erreicht, daß beim und kann nunmehr in Kontaktschneiden (10) eingerückt Ausbleiben oder Nachlassen der Kühlluft der gesamte werden, wodurch der Lampenstromkreis III geschlossen Apparat stromlos wird. und jede Gefahr Das Schaltmesser eines Brandes ver¬ (1) wird in dieser mieden wird. Lage verriegelt, in¬ Beigegebene Ab¬ dem sich eine Stan¬ bildung 1 zeigt eine ge (2), die isoliert Seitenansicht, Ab¬ am Schaltmesser be¬ festigt ist, hinter bildung 2 das Schalt¬ einen Arm (12) des schema der Sicher¬ Ankerhebels (7) heitsanlage. legt. Wird das Schalt¬ Versagt das Ge¬ messer (1) mittels bläse, so schließt eines Handgriffes (2) sich der Klappen¬ in Pfeilrichtung be¬ kontakt (5), die wegt, so legt es sich Spule (6) wird er¬ zuerst in Kontakt¬ regt, zieht den An¬ schneiden (3) ein und kerhebel (7) an, die schließt einen Strom¬ Arretierung zwi¬ kreis I für einen Ge¬ schen dem Teil (11) bläsemotor (4). Da Klappenkontakt (5) vorläufig noch und (12) wird aufgehoben und das Schaltmesser augen¬ geschlossen ist, wird auch Magnetspule (6) des blicklich durch eine kräftige Feder aus den Kontakten (3) Schalters durch einen Stromkreis II erreicht und und (10) ausgeworfen, wodurch der gesamte Apparat zieht einen Ankerhebel (7) an, verriegelt dabei mittels stromlos und, wie gesagt, eine Brandgefahr vermieden einer Nase (8) die Weiterbewegung des Schaltmessers (1). wird. Indessen ist der Luftstrom so stark geworden, daß er den E. Bauer, Berlin.

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22. Jahrgang Berlin, den 28. Dezember 1928 Frankfurter Sorgen Die Wiwerg in Frankfurt die Frankfurter einmal ihren hat in der letzten Woche Französisch-russische Film- eigenen Verleih anfangen, und eine interne Besprechung ab- Verständigung caß sie das geheimnisvolle gehalten, die so intern war, Angebot eines großen Film- dati man darüber ein spalten¬ Aus Paris kommt eine interessante, allerdings auch konaerns annchmcn, der ihnen langes Expose versandte. nicht ganz klare Meldung. Man schreibt uns. den Verleih für ihren Bezirk Bekanntlich befaßt sich „Einer der chemischen Trusts der Sowjet-Union hat übertragen will . diese Gesellschaft in erster mit der Irarzösischen Gesellschaft Lumiere einen Kon¬ Man nannte das Angebot in Linie mit der Ausnutzung trakt belr. technische Hdfeleistung bei der Verfertigung der Versammlung „glänzend", süddeutscher Kinos für Re- von Filmen abgeschlossen. Der Trust kann nach den aber es ist nicht alles Gold, klamezwcckc auf gemein¬ Kontraktbeslimmungcn die Hilfe auch anderen russi¬ was glänzt, und es hat sich nütziger Basis. Das ist an schon manchmal gezeigt, daß schen Organisationen zuteil werden lassen. sich ein löblicher Zweck, der Ideen, die sich in der Ver¬ r.ur leider nicht so einfach Das A»kommen, das der russischen Filmindustrie Ein¬ sammlung und auf dem Pa¬ durch eine besondere Ge¬ back in alle technischen Fortschritte der .,’ umiäre" ge¬ pier vorzüglich ausnahmen, in nossenschaft crtiillt werden stattet und einen Austausch von technischem Personal der Praxis nicht durchführbar kann, weil nämlich das Dia¬ Vorsicht, lau i aut zehn Jahre." waren. positiv- und Rcklamcfilmgc- schäft, genau besehen, für die Anscheinerd handelt es sich um irgendeine Kombi¬ Die Frankfurter müssen meisten Theater nicht sehr nation für die neugegründete „Rohlilm-Fabrik“. Die selbst wissen, was sie tun. erträglich ist, oder zum min¬ deutschen kinotechnischen Kreise täten aber auf alle Es ist nicht Aufgabe eines derten auf die Dauer nur er¬ Fälle gut, sich über die Angelegenheit genauer zu inlor- Fachblattes. Geschäftstrans¬ träglich gestaltet werden micren, weil schließlich RuQland im Ausfuhretat der aktionen des einzelnen zu kri¬ kann, wenn zu den unzähligen kinotechnischen Industrie eine nicht unerhebliche Rolle tisieren. solange sie nicht auch die allgemeinen Inter¬ kleinen Häusern die ge¬ spielt. schlossene Phalanx der wert¬ essen der Industrie tangieren. vollen großen Unternehmen Die Kundgebung der Wi¬ hinzukomml. Aber das sei nur am Rande Maske des Biedermannes vor, werg aber von der letzten Nun kann man sich auf den bemerkt. Interessanter sind und zieht so leise auf Filz- Woche geht alle an, weil man Standpunkt stellen, daß die einige allgemeine Andeutun¬ pantinen in den Kampf, der wieder einmal durch unbe¬ süddeutschen Thcalerbcsitzer gen, die von geheimen Plä¬ gerade von dieser Seite aus rechtigten Druck versucht, nen berichten, die man auf recht merkwürdig aussieht, etwas zu erzwingen, was gar tun, und daß man die Wiwerg dem Gebiet des eigenen Ver¬ weil nämlich dann Thealer- nicht unter die Frankfurter ruhig ihren Weg gehen lasse. leihs hat. besitzer gegen Theaterbe¬ Kompetenz gehört. Es ergibt sich aber, daß Wie offiziös verlautet, sind sitzer steht, genauer betrach¬ Wir glauben nicht, daß die schon einige kleine Schwie¬ diese Pläne bisher tief im tet, sogar Syndikatsmitglie¬ Herren vom Main in Deutsch¬ der gegen das Syndikat. rigkeiten entstehen. Einige Busen verborgen, weil man land sehr viel Freunde für Theater wollen nämlich nicht, dem D. L. S. nicht Konkurrenz Wir wissen nicht, welche ihre neuen Pläne finden wer¬ wie die Wiwerg will, und man machen will. Aber diese Köpfe hinter diesem ausge¬ den, und es hätte uns richti¬ muß klagen. So will zum kameradschaftliche Gesinnung zeichneten Plan stehen, aber ger geschienen, wenn man diese Dinge erst einmal schön Beispiel ein Theatcrunterneh- dem genossenschaftlichen Ver¬ die Frankfurter Gegend hat mer — unseres Erachtens mit unter sich ausgetragen hätte. leih der Theaterbesitzer ge¬ — wenigstens nach außen Recht nicht für acht¬ genüber wankt schon be¬ hin — bisher immer einen Aber man wendet sich mit tausend Maik Aufträge über¬ trächtlich, weil nämlich das Kopf gehabt, der, an sich Berichten an die Öffentlich¬ nehmen, 1 wahrscheinlich weil D. L. S. ebenfalls die Thcater- außerordentlich intelligent, keit und fordert damit die er genau so wie andere Leute rcklame für seine Mitglieder meist die Pläne zu weit zieht, Öffentlichkeit zur Stellung¬ der Meinung ist, daß allzu - gemeinsam verwalten will und der häufig den Bogen nahme heraus. viele Reklamcbilder das Pu¬ überspannt. blikum langweilen, oder weil Man setzt nun dem Deut¬ Das geschieht hiermit, ge¬ nau so wie der Kinemato- ihnen der Preis, den der ein¬ schen Lichlspiel-Syndikat ein Prinzipiell, wenn man die zelne für die Reklame be¬ niedliches, kleines Pistölchen wirtschaftlichen Gesichts¬ graph den Herren zu einer zahlt, auch nicht hoch genug auf die Brust, bindet sich, punkte ganz außer acht läßt, Entgegnung jederzeit gern ■st. weil es Fasching ist, die könnte man wünschen, daß zur Verfügung steht. Londoner Neuig¬ Tagung des mitteldeut¬ Herzog Hansl schen Landesverbandes keiten In Leipzig trafen sich die (Von unserem B. C. P.-Korre- Fabrikat: Hugo Engel-Film Lange: 2696 Meter, 7 Akte Delegierten des Landesverban. s pondenten.) Verleih: Bayerische Uraufführung: Marmorhaus des Mitteldeutschland. Nach¬ Der erste Film, den die Bri¬ dem die vorliegenden An¬ tish Int. Pictures sit der meldungen genehmigt worden Hom-Film-Ges. gemeinschaft¬ Es ist verwunderlich, auf Eine besondere Stärke des waren, wurden verschiedene lich dreht, ist die „Tochter welche Episoden aus dem Le¬ Films ist d e ausgezeichnete Preisunterbietungen behan¬ des Regiments'. In diesem ben gekrönter Häupter die Photographie, für die Hans delt, die neuerdings im Drt FUm werden wir Alexander österreichischen Filmfabrikan¬ Tbeyer verantwortlich zeich¬ dener Bezirk beobachtet wor¬ d'Arcy, den neuentdeckten ten immer wieder verfallen. ne!. Er hat die steirische den sind und die seltsamen „Valentino" in einer groBcn Jetzt hat Alfred Deutsch-Ger¬ Bergwelt mit künstlerisch füh¬ Methoden, mit denen einzelne Rolle zu sehen bekommen. man die Liebesgeschichte des lendem Objektiv eingefangen, Provinztheater ihre Konhur Sein erster groBer Erfolg war Erzherzogs Johann ausgegra¬ wie denn überhaupt das renz zu „bekämpfen" bemüh' „Paradies", wo er der Partner ben, der bekanntlich nach der Milieu einen groBcn Teil am sind, grell beleuchten. Der Betty Baliours war. Historie die Postmeisterstoch¬ Publikumserfolg hat, der bei Dresdener Verein und der ter Anna Poch! von Aussee der Uraufführung zu konsla- Landesverband werden in al¬ len diesen Fällen energisch v.cr jüngste Star Englands, Die Geschichte ist vielleicht cingrei'en. — Die Musikaulc- im wahrsten Sinne des Wor¬ Unter den Darstellern steht renfragc stand im Mittelpunkt etwas zu sehr nach der Art Xenia Desni als Anna Pochl tes, dürfte die kleine Pat der Hinterzimmerromantik eines Berichtes des Syndikus, an der Spitze. Sie sieht Courtney sein. Sechsjährig aufgezogen. Der böse Metter¬ der auch über die Arbeit des hübsch und jung aus und be¬ hat sie bereits auf eine große nich geht wie ein amerikani¬ Reichskartells der Musikver¬ Reihe von Films zurückzu- wahrt im Spiel eine weise, braucher Deutschlands refe¬ scher Intrigant durch die dezente Zurückhaltung. Igo blicken, die alle groBe Erfolge Handlung, der Kaiser Ferdi¬ rierte. Bei dieser Gelegenheit der seltenen Begabung dieses Sym gefällt weniger. Ebenso wurde die unverantwortliche nand wird reichlich einfältig ist man von Karl Auen nicht Kindes waren. Interessant ist dargestellt. Preispolitik der Gema wie¬ zu erfahren, daß auch Pats allzu begeistert. Der Adju¬ derum beleuchtet Sie hat es Aber immerhin wird die tant des verstorbenen Werner Schwester, achtjährig, im Film Geschichte gegen den Schluß in einem neuerdings bekannt- tätig ist. Ihr Vater, e,n be¬ Pittschau weckt wehmütige gewordenen Falle sogar fertig¬ stark dramatisch, packt das Erinnerungen daran, was man kannter Komponist und Autor, Publikum besonders in den gebracht, von einem Theater¬ mit diesem begabten Künstler besitzer, der bisher 450.— M. ■tarb vor wenigen Wochen. Partien, wo sich der Erzher¬ verloren hat. pro Jahr abführte. 2400.— M. zog entschließt, das hübsche zu verlangen. — Die Bericht¬ Mädel wirklich zu heiraten Der Kapellmeister begleitet erstattung über die Fragen Ein großer Erfolg war Rein dekorativ ist das nett, liebenswürdig, stim¬ „Reichsmusikertarif' und„Lust- „ Schiras' (wie hier „Das ganze sehr hübsch gemacht. mungsvoll. Der Regisseur barkeitssteuer" schloB sich an. Grabmal einer großen Liebe" Die paar Volksszenen sind leistet saubere Arbeit. Die — Der im nächsten Jahre hübsch arrangiert und gut ge- Bayerische Filmgesellschaft hat beißt). der kürzlich im stattfindenden Reichs-Untal' 'inen netten Schlager mehr. „New Empire" lief. In die¬ verhütungs-Woche werden d;e sem Film ist nicht ein einziger mitteldeutschen Theaterbesit- europäischer Schauspieler tä¬ zer weitgehende Förderung tig, und die natürliche Einfach¬ zuteil werden lassen. heit der Darstellung der ein¬ geborenen Stars ist besonders bemerkenswert. Aber nicht Der Faschingsprinz Das weilje Geheimnis nur das war die Teilnahme In den Terra-Lichtspien n Indiens an diesem Film, son¬ Fabfikat u. Verleih: Aafa Hauptrollen: Harry Liedtke, Mozartsaal wird jetzt die R< - dern die gesamten Kosten der Regie: Rudolf Walther-Fein Marianne Winkelstern tungsfahrt des „Eisbrcch' - Herstellung wurden auch von Länge: 2560 Meter. 8 Akte Uraufführung: Primus-Palast Krassin" unter dem Titel Indien getragen. Dadurch ist „Das weiße Geheimnis’ dieser Film im besonderen ein zeigt. Wie alle Polarfilme Beispiel für den Reichtum In¬ Harry Liedtke ist hier der führt, mit hübschen Einfällen er trotz Einförmigkeit des diens an Legenden, Trad.tio- flotte Tobby von Lixenstein, versehen, zu kräftigster Lach- Milieus erregend und span¬ nen und Opfermut. Von dem der auf Wunsch seines Onkel- wirkung kommen. Walther- nend, was um so bemerk tns- Land, dessen klimatische Ver¬ Bankpräsidenten die Baro¬ Fein arbeitet geschickt auf werter ist, als keinem der Zu¬ hältnisse für Außenaufnahmen nesse Dse von Sandhofen hei¬ Steigerung und sorgt dafür, schauer der Ablauf der ebenso günstig sind wie in raten soll. Tobby aber ver¬ daß die heitere Schwankstim¬ Handlung unbekannt ist. da Hollywood, kann man also liebt sich in das süße junge mung nicht abflaut, sondern, sie ja in größter Aufmachung noch gut einige Überraschun¬ Ladcnmädel Jeanette, geht wie cs sich gehört, bis zum wochenlang durch die Welt¬ gen erwarten. mit ihr auf den Faschingsball, Schlüsse sich verstärkt. presse ging und schlicltieh zu dem er eigentlich die ihm Harry Liedtke gibt dem zur Rettung der Besatzung Neues Kino als Braut zugedachtc Baro¬ Tobby alles, was zu einem des „roten Zeltes" führte D«r nesse führen sollte. Merkwür¬ Schwankliebhaber gehört, und von dem Operateur BI u w * in Schmargendorf dige Zufälle bringen es mit zeigte weiter in einigen Zügen stein außerordentlich effekt¬ Der Zug nach Westen, der sich daß die kleine Jeanette eine wirksame parodistische voll photographierte und mit sich in bezug auf neue Kinos von Tobbys Verwandtschaft Begabung einleitenden Worten beglei¬ bisher mehr in der Richtung für die Baronesse gehalten Die Tänzerin Marianne Win- tete Film 'zeigt den typisch¬ nachWestend auswirkte, macht wird. Als nun die echte Baro¬ kelstcrn, die als Jeanette im russischen Bildschnitt. der sich nun auch in Schmargen¬ nesse auftaucht, ergeben sich Film debütiert, ist frisch und auch hier seine packende dorf bemerkbar, was wohl in die schönsten Schwank Ver¬ natürlich und hat zweifellos Wirkung nicht verfehlt, über der in dieser Gegend lebhaf¬ wicklungen, die dadurch, dafl Filmbegabung, die sich viel¬ ein paar propagandistische ten Bautätigkeit, die groBe Tobby seine Jeanette be¬ leicht auf anderen Rollenge¬ Szenen muB man hinweg- Wohnblocks geschaffen hat, kommt und die Baronesse sich bieten noch stärker äußern wird sehen, zumal die Technik begründet ist. In der Huode- mit einem allzu schüchternen Sehr nett Valeria Blanka zeitgemäßer ist als in dem kchlestraße 20 in Schmar¬ Verehrer verlobt, glücklich ge¬ als Baronesse; den richtigen beim Vergleich naheliegendcn gendorf wurden die 700 Per¬ löst werden. Schwankhumor hatten Vesper¬ Scottfilm „Das große weiß« sonen fassenden „Belvedere"- Es gibt viele sehr lustige mann, Junkermann und Picha. Schweigen", — Die Zuschauer Lichtspiele am ersten Weih- Situationen, die von Rudolf Es wurde viel gelacht und nahmen den Film mit großer naebtsfeiertag eröffnet .Walther-Fein, der hier Regie stürmisch applaudiert Anerkennung aul. Neueröffnungen in den Weihnachtstagen

Münchener Kino mil dem Bilde genau folgen kann Vor einem geladenen Publi¬ Ludwig Moshamer — der Er¬ mechanischer Musik und außer der Pause nlosig- kum, bestehend aus promi¬ bauer der Dorimundcr West¬ keit auch die Effekte musi¬ nenten Breslauer Bürgern, Die Gebrüder Alfons und falenhalle —, schuf ein Werk, kalischer „Überblendungen" Vertretern der Filmbranche Paul Dobler übergaben im das architektonisch aus dem usw. anwenden kann. Bereits und Presse, ging am Sonntag Osten Münchens ihr neues Rahmen der üblichen Bauten der erste Versuch bei der die Eröffnung des „Eden- hervorragt. Lichtspieltheater „Preysing- feierlichen Eröffnungsvorstel¬ Thcalcrs" vor sich. Das Waldcnburgcr „Capi¬ Palast" unter regstem Inter¬ lung kann als geglückt und esse des Publikums der Herr Oskar Berger, der Be¬ tol“ erhielt eine geräumige, sehr aussichtsreich angesehen Öffentlichkeit. Das neue, 436 sitzer dieses neuen Breslauer mit neuzeitlichen technischen werden. In der Betriebspraxis Sitze enthaltende Haus er¬ Großtheaters, ließ das Licht¬ Einrichtungen versehene soll die Anlage neben dem spielhaus von dem bekannten Bühne, die besonderen Dar¬ freut sich bester Lage an Orchester wirken, einmal in einer verkehrsreichen Ecke. hiesigen Architekten Franz bietungen (Bühnenschau) v : - den Orchcslcrpausen an Stelle Was ihm über die lokale Be¬ Locwenthal umwandcln. Der behalten ist. des unleidlichen Klaviers, deutung hinaus allgemeines Innenraum faßt jetzt llOOPcr- Die kinotechnische Einrich¬ außerdem aber auch für die Intereste sichert, ist der Ein¬ tung. die von der Ufa-IIan- ersten Nachmittag-Vorstellun¬ bau einer Anlage für pausen¬ Dic kinotechnische Einrich¬ dclsgcsellschaft stammt, weist lose Plattenmusik. gen bis zum Dienstantritt des tung des „Eden-Theaters" u. a. die modernsten Vorfüh¬ Orchesters zur alleinigen Illu¬ wurde durch die Ufa-Han- rungsapparate auf. Im übri¬ Die von Karl Wintcrhollcr. stration. Miesbach, zusammen mit In¬ dctsgcscllschaft in Breslau. gen hat das Theater eine genieur Moll erstellte Anlage Breslau Leitung Herr Waller Hicrsc, moderne iieizungs. sowie besteht aus einer Drei-Tcllcr- vervollständigt neuzeitliche Be- und Entlüf¬ Am 22. Dezember wurde in Kommode mit zwei vollstän¬ tungs-Anlage erhalten. Breslau das „Konzcrihaus", Zur Eröffnungsvorstellung digen Gegcntakt-Verstärkcr- Gartenstraße 39 4!. als Licht¬ brachte man als Hauptschlr- Die Eröffnungsvorstellung einrichtungcn, die in verschie¬ spielhaus eröffnet. gcr den Harry-Picl-Film der dieses Lichtspielhauses ge¬ denartiger Schaltungsweise Ufa „Seine stärkste Waffe'. staltete sich zu einem gesell¬ Der 1700 Personen fassende nach Bedarf, parallel oder in schaftlichen Ereignis. Das große Konzt rthaussaal wurde Serie auf zwei große elektro¬ Waldenburg i. Schl. Eröffnungsprogramm brachte dynamische Lautsprecher wir¬ zu diesem Zweck von der den Erich Pommer-Film der Ufa-Handelsgesellschaft in In der niederschlesischen ken. Um die Illusion wirk¬ Stadt Waldenburg ist am Ufa „Ungarische Rhapsodie". Breslau kinotechnisch ausge¬ lichen Orchcsterspiefs zu Sonnabend, dem 22. Dezcm. Der Orchestcr'eitcr des rüstet. In Ernffnungspro- geben, sind die Lautsprecher ber, ein Lichtspielhaus von Waldcnburger „Capitol“, Fritz gramm brachte die Direktion im Orchesterraum eingebaut etwa 1000 Sitzplätzen, dar. Hosemann, stellte zu dem Die Bedienung erfolgt von Gebrüder Hirschberg den er¬ „Capitol“ der Schauburg-Ge¬ Hauptfilm eine wirkungsvolle einem abgeschlossenen Neben- folgreichen Definafilm „Die sellschaft m. b. H. (Direkter Begleitmusik zusammen, die raum mit Fenster nach der Heilige und ihr Narr“, der Willy Schulz), eröffnet wor¬ bewies, daß auch in der Pro¬ Bildflache, so daß der die vom Publikum äußerst bei¬ den. vinz die Filmmusik auf be¬ Anlage bedienende Musiker fällig auigenommen wurde Der Breslauer Architekt achtlicher Höhe steht

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22. Jahrgang Berlin, den 31. Dezember 1928 Nummer 1201 Zum neuen Ziel mit alter Kraft Uber zwölChundert Num¬ Dem dringenden Wunsch mern des „Kinematograph" Filmzensur seiner Freunde folgend und sind bis heute in die in der Erkenntnis, daß ein Welt gegangen. Eine statt¬ Berliner Rundfunk FachblaU täglich zu seinen liche Reihe von Bänden um¬ Am Montag, dem 14. Januar, abends Ts Uhr wird der Lesern sprechen muß, wird faßt von ' den ersten Tagen unser Blatt vom Neujahr stage Berliner Rundfunk einen interessanten Diskussionsabend des belichteten Zelluloids an ab täglich in die Hand seiner bis heute Sorgen, Ansichten über die Filmzcnscr Veranstalter. Leser gelangen. und Aussichten des inter¬ Als Redner sind für diese erste filmische Zwiegespräch Jeder deutsche Thcalcrbe- nationalen Films. silzer, jeder Produzent und Obcrregierungsral Secgcr, der Leiter der Film-Obcrprüf- Als man in Düsseldorf die Verleiher wird den ..Kine¬ Idee zum ersten europäischen stcllc, und unser Hauptschriftleiter Aros vorgesehen. matograph" jetzt täglich auf kinematographischcn . Fach- Ende Januar wird Leopold Cutlmann. der Vorsitzende seinem Arbeitsplatz finden und bald besser am Blatte blalt faßte, war das ein weit- des Reichsvcrbandes Deuts.her Lieh [spielt hcsterbcsitzer, tragender, man darf wohl selbst als durch leere Ver¬ sagen gigantischer Entschluß. vor dem Berliner Mikrophon suhen und über die augen¬ sprechungen erkennen, wie Man soll unsere alten Pio¬ blickliche Lage der deutschen Filmindustrie sprechen. alles getan worden ist, um wirklich umfassend über den niere fragen, wer damals Die beiden Veranstaltungen werden schon deswegen in - der Öffentlichkeit ■ mit deutschen Film, über die eine starke Resonanz haben, weil ia der Berliner Sender europäische Situation und dem Film überhaupt etwas zu über die Fragen des Welt¬ tun haben wollte, wer damals zur Zeit im Glcichwcltcnbelrieb gleichzeitig Stettin und filmmarkts prompt, zuver¬ von deutschen Schriftleitern Magdeburg bedient, deren selbständige Programme gegen¬ lässig und authentisch zu in¬ cs gewagt hätte, etwa eine wärtig aulgchobcn sind und in Zukunft — vorausgesetzt, formieren. Filmkritik im lokalen Teil daß sich der Gleichwellenbelricb als betriebssicher er¬ Es hat nie in der Art det oder gar im Feuilleton zu ver¬ ..Kinematograph" gelcgea. öffentlichen. weist — überhaupt fortfallen. große Programme hinauszu¬ Emil Pcrlmann, der durch Der genaue Termin für Gullmanns Vertrag wird noch posaunen. Wir sind langsam die Schule der großen Ber¬ von der Fjakstuade bekann.gegeben und von uns recht¬ und zielbewußl unseren Weg liner Vcrlagsanstalten gegan¬ gegangen, scheuen tatsächlich gen war, der den „Artist“ zeitig vorher mitgcteilt. keine Mühe und . keine betreute, wagte damals den Kosten, um die Industrie, entscheidenden Schritt, der deren Interessen wir vertre¬ sich als richtig erwies und ten. würdig zu repräsentieren. der seinem Blatt und ihm den Filmbrand in Kassel Wir wagen den Schritt von Erfolg brachte Wie erst jetzt bekannt wird, ereignete sich lelzthi.1 in der Wochenschrift rur’Tages¬ Dann wurde Berlin zum Kassel bei der Vorführung des Luther-Films im Saale zeitung in keiner ' leichten Mittelpunkt. Die Sonne ande¬ Zeit. Die Industrie hat cs rer Berliner Blätter ging auf des Evangelischen Vcrcinshauses ein Zwischenfall, der die augenblicklich schwer, aber — und dem „Kincmalograph" Bedenklichkeit und Gefährlichkeit von Filmvorführungen es sind große Fragen zu lösen. in Düsseldorf blieb zwar eine in Sälen treffend illustriert. Während der Vorlührung Diesmal wirklich umwälzende große und treue Leserschaft, Probleme. aber es fehlte der innige Zu¬ zeigte sich plötzlich ein heller Flamraenschcin. der die Die Filmwirtschalt muß auf sammenhang zwischen Verlag der Veranstaltung beiwohnenden Schülerinnen de» Kasse¬ eine neue Basis gestellt wer¬ den. deren Errichtung von und Redaktionsleitung am ler Oberlyzeums in große Aufregung versetzte. Ein Teil Rhein auf der einen und der allen Sparten gemeinsam er¬ Industrie in der Reichsnaupt- des Filmes war in 'Brand geraten. Der Vorführer zog folgen muß, damit schon die städl auf der anderen Seite. sich bei dem Versuch, den brennden Film aus dem Appa¬ Grundlage fert ist, auf der der neue Bau sich erheben Ein paar Jahre wohnt der rat zu ziehen, leichte Brandwunden zu. Glücklicherweise soll. „Kinematograph" nun schon bewahrten die Schülerinnen beim Räumen des Saales in Berlin. Er arbeitete weiter Der „Kincmalograph" wird aut der Tradition, die ihm Disziplin, so daß cs keine besonderen Zwischenfälle gab. nach wie vor keiner Partei und keiner Gruppe dienstbar überliefert war, erschien alt Ein neuer Beweis dafür, daß die Behörden der vom erstes Blatt nicht nur illu¬ rein. Et wird unabhängig und objektiv seinen - alten striert, sondern auch in einer Lichlspielgcwcrbc immer wieder erhobenen Forderung Weg fortsetzen, dem neuen vorbildlicher, unübertroffenen nach weitgehender Einschränkung aller Saalvorlührungcn Ziel entgegen, das man nicht Ausstattung und entschloß noch mehr Beachtung als bisher schenken sollten. mehr zu nennen braucht, weil sich dann zunächst zu einem cs alle kennen. dreimaligen Erscheinen. NACH DER WELTBERÜHMTEN OPERETTE VON EMMERICH KALMAN Manuskript: Jane Bess und Walter Reisch PF.otOflr.: G. Seeberu.E. Lamberti ✓ Bauten: Höfer u. Mmzloft REGIE: VIKTOR JANSON

VORFÜHRUNGSBEREIT!

aafa-filmaktiengesellschaft sonderverleih Beginn Lemkes selige Witwe Neueröffnung des Vorführerkursus in Königsberg Für den am Montag, dem Fabrikat: Carl Boese Film Regie: Carl Boese Die Königsbirgrr LicUlspicl 7. Januar 1929, in der staat¬ Verleih: National Hauptrollen: Arna, Kampers A.-G.. die bereits die lich anerkannten Fachschule Manuskript: Nach dem Roman Länge: 2484 Meter, 7 Akt« ..Prisma"-Lichtspiclc »ui dem für Lichtspielvorführcr in von E. Graescr Uraufführung: Titania-Palast Stemdamm und das Ka¬ Frankfurt a. M. beginnenden mera-Kino auf dem Sack- Fachkursus für Lichtspiclvor- heim betreibt, hat die neu¬ iührcr werden Anmeldungen Erdmann Graescr hat ein¬ Nur ab und zu geht er aus erbauten Alhambra - Licht¬ noch bis 31. Dezember 1928 mal vor langer Zeit auf Be¬ der buchmäßigen Reserve spiele mit einer großen Fest- cntgcgengcncmm.’-n. Diese stellung einen Berliner Roman heraus, fühlt sich in seinem vorste-Uung eröffnet, der die sind an die Geschäftsstelle geschrieben, der zu einem der Element und ist dann wieder Spitzen der staatlichen und der Fachschule, Frankfurt größten Zcitungs- und Buch- der Darsteller größeren Stils, städtischen Behörden be>. a. M.. Kaiserstraße 60, zu erfolge wurde, die man in da¬ an dem man sich restlos wohnten. Händen des Herrn Verwal¬ maliger Zeit erlebte. freuen kann. In einer kleine¬ Das vornehme Lichtspiel¬ tungsdirektors Robert Matter Dem Verfasser machte die ren Rolle macht sich Wolf¬ haus, dem auf dem f-ullu- zu richten. Arbeit keinen Spaß. Er gang Ziizer bemerkbar, einer rellcn Vorposten des Deutsch¬ schrieb sie unter schwierigen der brauchbarsten Vertreter tums im Osten eine beson¬ Generalversammlung äußeren Verhältnissen und der jüngeren Generation, mi¬ dere Bedeutung zukommt, war überrascht von der nach¬ misch wandlungsfähig in Niizsche A.-G. faßt über 1000 Personen und haltigen Wirkung im Publikum. scircr Erscheinung, beherrscht ist mit allen modernen Errun¬ In der ordentlichen Gene¬ Es war klar, daß man auf in seinem Gebärdenspiel genschaften, u. a. Vierfarben- ralversammlung der Nitzsche, der Suche nach einem Ber¬ Überhaupt nennt die Liste beleuchlung, einer besonders Kinematographen und Filme, liner Stoff eines Tages auch sorgfältig durchkons triliertea Aktiengesellschaft. Leipzig, der Darsteller allererste Na¬ zur sei. Wwe. Lemke kam, men. Gustav Rickeft gibt Fcischluftanlagc usw ver- waren 33 200 M. Stammaktien und man bedauerte jetzt nur, und 500 M. Vorzugsaktien den Budiker Lemke, Frieda daß das Manuskript im Richard ist seine Frau, Mar¬ Die neuen Lichtspiele- sind vertreten. Dem Bericht des ganzen ohne Humor und nach Plänen und Zeichnungen Vorstandes, der gedruckt vor¬ garete Kupfer stellt die Tante innere Anteilnahme zurecht- Marie auf derbe, feste Füße. des Architekten Friedrich lag. ist zu entnehmen, daß gezimmert wurde. Lipp, Berlin, unter bautechni- namentlich der Umsatz der Wenn der Film trotzdem D&mmann und Wester- schcr Leitung des Archilek- Apparateablcilung im letzten ein Erfolg ist, so liegt das an mcicr, Hermann Picha und ten Kurt Frick. Komu-heeg, Geschäftsjahr wesentlich ge¬ der ganz ausgezeichneten Josefine Dora leuchten i.i ausgeführt. steigert werden konnte. Der Darstellung und an der vor¬ kleinen Rollen hervor, und Verkaufsumsatz hat sich sichtigen ük erlegenen Regic- Regisseur Car! Böse runde- Filmpremieren gegen das Jahr 1926 27 um führung, die immer wieder inner wieder in einzelner 100 Prozent gebessert. nette, lebendige Lichter auf¬ Bildern und einzelnen Szenen in Stockholm Auf dem Konto „F'ilrabe- setzt und t urnji eine v,;||e seines ausgewähltcn Ensem¬ Am zweiten Wcihnachls- stände" sind in der Bilanz wirksame Episode vergessen bles zu recht hübschen Bil¬ feiertag fand, wie uns ei« wieder außerordentlich starke läßt, anf wie schwachen dra¬ dern, die von Zeit zu Zeit Drahtbericht meldet, m Stock¬ Abschreibungen vorgenommen maturgischen Füßen das Beiiall auf offener Szene im holm die Uraufführung des Ganze steht. Publikum hervorrufen. Films „Mit Sven Hedm nach Die Generalversammlung Die Darsteller leisten durch¬ An der Kamera waltet Katl dem Morgenland'' statt und genehmigte den Abschluß für weg erfreuliche beachtens¬ Hassclmann mit der Feinheit. versetzte alt und jung in Be¬ das Jahr 1927/28, ebenso die werte Arbeit. Lissi Arna gibt Sauberkeit und Brillianz des geisterung. Bis Neuiahr fin¬ Ausschüttung einer lOprozen- das kesse Bclincr Mädel aus künstleriscncn Routiniers sei¬ den täglich eine Nachmittags- tigen Dividende auf das Ak¬ dem Volk, eindrucksvoll, nes Amtes. Er hat genau so und zwei Abendvorstellungen tienkapital von 35 000 M. Die hübsch, routiniert, sicht nicht viel Ante I am Erfolg des statt. in der Nachmittags- beantragten Satzungsänderun¬ nur gut aus, sondern spielt Prcmicrcnabends wie Erd Vorstellung halten abwech¬ gen, nach denen die 500 M. auch gefällig, unterstützt von mann Graescr selbst, dc'r selnd Alma Hedin und der Leiter der Schwedischen Vorzugsaktien in Stamm¬ Fritz Kampc-s, dem dieser dem mittelmäßigen Ma¬ Schulfilmabteilung. Gustav aktien unter Aufhebung des larmoyante junge Lemke nuskript forsche, kesse Schlu- Berg, die einleitenden Ver¬ 20fachcn Stimmrechtes und eigentlich gar nicht liegt. gertitcl cinordncle. Streichung der bevorzugten träge. Der Film ist von dem Verzinsung uragcwandclt wer¬ deutschen Operateur Lie- den sollen, wurden angenom¬ berenz. der an der Expedition tcilnimmt. aufgenommen Am men. Sämtliche Beschlüsse selben Tage wurde der Ufa- kamen gegen eine Minderheit Harold, der Pechvogel Film „Die Geheimnisse des eines Aktionärs (Bankfirma Dieser amerikanische Film sich schließlich damit, daß Orients" gleichzeitig in zwei Bayer & Heinzc, Chemnitz), ist gleich am Anfang recht eben bei Harold Lloyd ein der größten Lichtspieltheater der 5220 M. Stammaktien und lustig und hat am Ende eine Film nicht fünf Akte ausge¬ herausgebrachL Die Zeitungen 245 M. Vorzugsaktien vertrat, äußerst wirksame Pointe, zeichnet sein könne. nennen die Inszenierung zustande. Lediglich die Auf¬ zeigt gegen Schluß alle Vor¬ Vom europäischen Stand¬ außerordentlich schön, mär¬ hebung des 20fachen Stimm¬ züge der Schlager, in denen punkte aus aber muß nach- chenhaft, phantastisch und rechtes erfolgte einstimmig. man bisher den amerikani¬ drücklichst gesagt werden, unterhaltend. schen Darsteller sah, aber hat daß die Harold-Ltoyd-Biidcr Die Generallinie leider zwischen Anfang und im Manuskript besser werden Der zweite Abend de* Man schreibt uns: Schluß einige hundert Meter, müssen. Wir sehen zuviel und Münchener Filmstudios • S. M. Eisenstein hat die Zu¬ die vom Standpunkte des in zu schnellem Tempo. Das von der Bayerischen sammensetzung seines Gro߬ Schlagerfilras aus nicht ge¬ Es genügt nicht, wenn die Landcsfiliubühne in Arbeits¬ films .Die Generallinie', den rade erfreulich sind. Reklame verkündet, daß 12 gemeinschaft mit der Vereini¬ er für die Sowkino gedreht Allerdings findet dieses Bild oder 15 Gagman mitgearbeitet gung der Münchener Filmkri¬ hat, beendet. Er arbeitet zur im Ufa-Palast am Zoo noch haben. Es muß ihnen etwas tiker und Filmjournalistcn Zeit am Feinschnitt dieses einigermaßen Gefallen. Das cinfallen, und man muß diese eingerichtete Münchcnei Film¬ Filmes." Publikum geht am Anfang und Einfälle sehen und fühlen. studio wird seinen zweiten Diese letzte Bemerkung läßt am Schluß mit. sieht den Film Sonst kann man nicht verlangen, Diskussionsabend am 16. Ja¬ die Vermutung offen, daß der bereits in ausgezeichneter daß Europa für Harold-Lloyd- nuar 1929 abhalten Die Dis- neueste Eisensteinfilm irgend Stimmung, weil das Vofpro- Schlager wirklich hohe Leih- kussionsleitung hat Dr. Wolf¬ etwas mit demTabak zu tun hat. gragramm gut ist, und tröstet mieten zahlt. gang Martini übernomn.-n ZU BEGINN Die ungekrönte Königin DcrLü’txsnwaii HerLadyHamitfon

Der rote Kreis Rund um Staxyjycu nddti. demj_rt_____ Roman v.Ecl£ar\*\iiIae£ a_ NEUEN

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Berlin, den 2. Januar 1929

Ein Aufruf gegen die Gema Die Auseinandersetzungen Ncuc Arbeit im neuen Jahr satioa zu verhandeln hat. wie innerhalb der Gema nehmen sie jetzt bereits im Rcichskir- immer größeren und bedenk¬ Sven Gade. der vor kurzem aus Hollywood zuruck- tell der Musik verbrauch,: vor¬ kchrte, und der durch seine Vorträge über den Tonfilm licheren Umfang an. Hugo und seine Zukunft sehr schnell in allen einschlägigen handen ist. Leonard hat jetzt das, was er Kreisen in Berlin wieder bekannt wurde, ist jetzt von der Man hat von Gema-Seile auf der großen Versammlung Nero-Film verpflichtet und wird dort einen Film unter aus an dieses Reichskartell der Musikverbraucher bereits dem Titel „Nischninowgorod ' drehen, den Arthur nicht glauben wollen. Jetzt ankündigte, in die Tat umge¬ Schirokauer verfaßte. ist es da. und Leonard betont setzt. Er versendet einen Auf¬ sehr richtig, daß dieser Ein¬ ruf von seltener Schärfe. heitsfront der Verbraucher Die Vorstandsmitglieder die Einheitsfront der Sch ,(- müssen es sich gefallen las¬ fenden gegenCbcrg • -teilt sen, Vertreter einer unsozia- den muß. Er rechnet allein an Geli. l- Produktionsloitui; Erich Pommers ic?t verpflichtet. Verbandsdirektor Schmcling Du Aafa dreht im neuen Jahr als erstes Bild ..Das wird behauptet, daß er der närrische Glück" unter der Spielleitung Dr. Cutters. Die Meinung sei, daß das Schutz- Hauptrollen spielen Manu P. udlcr Fritz Kampcrs und Livio Pavanclli. * In allen Ateliers, selbst in den kleinen Aufnahirc- s.ättcn. wie etwa bei der M iteskop in Lankwitz, wird angestrengt gearbeitet, so dat cs mit der Fitmknappheii — wenigstens in den nächsten Wochen, nicht allzu vorhanden ist. schlimm werden kann. Schließlich fordert er eine Einigung und Verständigung auf der Basis, die das Reichs- im Januar endlich Tonfilm kartcll der Musikverbrauchcr vorschlägt und die unseren Die ersten öffentlichen Aufführungen von Tonfilmen nach dem neuen verbesserten System und mit der Nor¬ Lesern ja bereits bekannt ist. malapparatur. auf der amerikanische und deutsche Ton¬ Er fordert Zusammensehl aß für Leonard ein „Vergnü¬ filme vorgefübrt werden können, sollen nun endlich im von Gema und G. D. T., ganz gungsverein", der die Veran¬ Laufe des Januar stattfinden. gleich unter welcher Firma Man wird diese ersten Veranstaltungen mit beson¬ staltung von Konzerten für und meint mit Recht, daß cs derem Interesse verfolgen müssen, weil von ihnen natur¬ wichtiger hält als grundle¬ Feinde lür diese Idee nur aus gemäß die endgültige Entscheidung abhängt, ob die neuen Eigennutz geben kann. gende Klärung des Verhält¬ Systeme tatsächlich reif für die Öffentlichkeit sind und nisses zwischen Komponisten ob sie trotz ihres angeblich billigen Preises mit den und Verlagsanstaltcn. amerikanischen Erzeugnissen konkurrenzfähig sind. punkt aus können die Ausfüh¬ Mit Recht betont Leonard, Wie ' .ahren, wird auch die „Klangfilm", die neue rungen des Herrn Leonard nur daß es ein Unsinn sei. die Mu¬ Gründung aer großen Elcktrokonzerne, schon in kurzer unterstützen. Sic richten si-h sikverbraucher als Gegner der Zeit ihre Erzeugnisse wetteren Kreisen zugängig machen. nicht gegen die Gema als Or¬ Autoren hinzustellen. Er Man hat also, wenigstens nach den Notizen der Fir¬ ganisation, sondern richten men. den Eindruck, daß der Tonfilm marschiert. Wfeist überzeugend nach, sich gegen ein System, das so welche Bedeutung der öffent¬ diskreditiert ist, daß es beim liche Vortrag eines Musik¬ besten Willen nicht mehr auf stücks — ganz gleich, ob Die Berliner Filmbörse wird eröffne* einen akzeptablen Weg ge¬ durch eine Kapelle oder durch bracht werden kann. Heuic um zwei Uhr wird die neue Berliner Film-Börse, * ein Grammophon — nicht nur Es ist anzunehmen. daß für das Renommc. sondern die das Arbeitsamt Berlin-Mitte eingerichtet hat, dem Verkehr übergeben. Man verzichtet auf irgendwelche Leonards Aufruf den neuen »uch für das Nolengcschätt Feierlichkeiten und wird sich darauf beschränken, Zusammenschluß der Musik- des Komponisten hat. daß Dr. Kunze, der Vorsitzende des Arbeitsamtes, den autoren beschleunigt. Er ist Er fordert schließlich eine Betrieb der allgemeinen Benutzung übergibt. auf dem Marsch, nicht «ufzu- Erzeugerorganisation, die aUc Die neue Filmbörse befindet sich in Berlin. Bcuthstraße haltcn. und muß kommen, zusamroenfaßt und die dann weil er cm dringendes Be¬ “it einer Verbraucherorgani- dürfnis ist.

UUiOES-u.*T»®T- «*t-iwsa»o«f Zilzer auf deinW ege Hoppla, Vater siehi's ja nicht Gewinner des Aafa- der Besserung Preisausschreibens Fabrikat: Universal Pict. Corp. Regie : William Beaudine Der erfolgreiche, beliebte Das Ergebnis des in den junge Darsteller, ler erst vor of New York Hauptrollen : Laura la Plante, Verleih: Deutsche Universal Charles Delaney Aafa-Nachrichten unter dem kurzem in „Lcn.kes seliger Motto „Wem gehört die Hand¬ .Witwe" einen starken Erfolg Film Verleih G. m. b. H. Länge : 1952 m, 7 Akte Manuskript: Gladys Johnson Uraufführung: Marmorhaus schrift?“ veröffentlichten zu verzeichnen batte, befindet Preisausschreibens liegt jetzt sich, wie wir hören, auf dem vor. Gewinner des 1. Preises Wege der Besseru.vg und wird Dieser Laura la Plantc-Film Verwandten für eine große ist laut Entscheidung des schon in kurzer Zeit wneder ist, wie es sich gehört, im Künsllerir. ausgibt, die enorme Preisgerichts filmisch tätig sein können. Manuskript ganz auf die be¬ Summen verdient. Was nun Herr Curt Hirschberg, Bres¬ Der Unfall, übe- den wir liebte, ausgezeichnete Lust¬ alles kommt, das ist so recht lau. ja bereits ausführli.h berich¬ spielart zugeschnitten. Wasser aif Laura la Planlos teten, hat keine in-iereu und Es ist ein Schwanklilm voll Mühle. Sie ist unendlich drol¬ Der zweite Preis entfiel auf äußeren Verletzungen im Ge¬ übermütiger Situationen und lig und komisch, besonders Frau Helene Winkler. Ra¬ folge, so daß Zilzer schon Verwicklungen, die mit Logik dann, wenn die Sache eine thenow, bald wieder, hoffcrtlich mit wenig zu tun haben. üble Wendung zu nehmen der dritte auf dem alten Erfolg, atig sein Das Sujet, daß eine junge, droht. Es wird gelacht, wenn Adelg Massinger, München, kann. in einer Provinzstadt lebende sie im Hause des Warenhaus- der vierte auf Dr. Konrad Dame den unwiderstehlichen besilzers residiert, ihren Pro¬ Wolter, Solln bei München. Wirklich falsche Drang in sich fühlt, eine große vinzverwandten cinredend, daß Im ganzen sind fünfund¬ Scham Malerin zu werden, ist eigent¬ das schöne Bcsilzum ihr ge¬ zwanzig Preise sowie eine In Ratibor in Obcrschlcsicn lich recht unamcrikanisch und höre. Wenn der Besitzer des gleiche Anzahl Trostpreise mußte der Film „Falsche weist auf europäische Vorlagen Hauses, wähnend, daß in sei¬ zur Verteilung gelangt. Ein Scham" vom Spielplan abgc- für das Drehbuch hin. nem Hause Einbrecher seien, vollständiges Verzeichnis der sefzt werden, weil ihn ma߬ Die Verwicklungen, die sich die Polizei alarmiert und dann Preisträger ist in der Neu- gebende katholische Kreise ci geben, sind denn auch ganz selbst als vermeintlicher Ein¬ jahrsmimmc! der Aafa-Nach- der Stadt für sittlichkeitsge¬ .in Stil europäischer Schwänke brecher verhaftet wird, ist das richten veröffentlicht. fährdend erklärten, obwohl gehalten. Vergnügen der Zuschauer der Film bereits seit Jahren Die junge Dame mit dem groß, denn Laura la Plante im ganzen Reich unter dem Künstlcrfimmcl muß, was gibt all diesen possenha.tcn Die Zeitung der allgemeinen Beifall von Presse öfters Vorkommen soll, cin- Situationen ihre frische komi¬ und Publikum läuft und seine schcn lernen, daß es mit dem sche Art, die ohne KoraiscH- Derussa Tendenz über jeden Zweifel Bildermalen nicht getan ist, seinwollen außerordentlich Es gehört heute zum guten erhaben ist daß man die Bilder auch ver¬ wirksam ist und den lustigen Ton für eine große Filmge¬ kaufen muß, wenn die ganze Film mit Leben erfüllt. sellschaft, eine eigene Haus¬ Für Erich Kaiser-Titz Sache einen Zweck haben soll. Sehr geschickt und mit net¬ zeitschrift herauszugeben. Die Da es damit nichts ist, wird Das filmische Berlin und ten Einfällen hat der Regis¬ Derussa folgte diesem Beispiel Laura Verkäuferin im Bildcr- seur William Beaudine das alles, was damit Zusammen¬ und stattet ihr Hausorgan hang!, wird in einer Nachtvor¬ salon eines Warenhauses. Nun leichte Schwankgerüst um¬ hübsch und gefällig aus, bringt stellung mitwirken, die am kommt cs zu einem tollen kleidet. Rätsel, Feuilletons, kurze 10. Januar, abends 12 Uhr, im Durcheinander, das Laura an- Das Publikum amüsiert sich, Nachrichten, informiert über Universum am Lcbniner Platz richtet, indem sie sich aus der Film ist für die kommende die neuen Filme und zeigt statttindet. Der gesamte Er¬ „Geltungsbedrüfnis“ bei ihren Karncvalszeil recht am Platze. eine Auswahl des vorhan¬ trag der Veranstaltung kommt denen Rcklamematerials. 'der Witwe des verstorbenen Verantwortlich zeichnet tür Künstlers zugute, die sich be¬ Ihr großer Flirt die „Neuesten Nachrichten" kanntlich in schwerer Not be¬ der Pressechef des Unterneh¬ findet. Fabrikat: Parufamet Hauptrollen: Florence Vidor mens A. Lapincr, der Wert Ober hundert bekannte Na¬ Verleih: Parufamet Loretta Young darauf legt, durch Illustration men befinden sich auf der Liste Regie: H. d'Abbadic d'Arrast Uraufführung: U.-T.Kurfürstend. und Text ein Blatt hcrauszu- der Mitwirkenden, große und bringen, das sich den besten kleine Sterne des Films, der Um Florence Vidor dreht wer Verständnis für die Propagandablättcrn würdig an Operette, des Varietes be¬ die Seite stellt sich dieser leicht gezimmerte Zwischendinge des Lebens hat. mühen sich gemeinsam mit den aber von d'Abbadic d'Arrast die Abschatticrungen des Un¬ Die gleiche Firma hat einen prominentesten Namen de; im Stil der Lubitsch-Komödien ausgesprochenen, die leisen internationalen Katalog her¬ Schauspiels und der Oper, den sehr locker und graziös aus- Worte und das gedämpfte ausgebracht, der unaufdring¬ Besuch der Veranstaltung loh¬ gesponnene Film Dank dem Licht des Salons, kurz für lich, aber geschickt für die nend zu machen. Es soll eine unvergleichlichen Scharm der wahre Eleganz, dem kann kein Produktion Rußlands, soweit Veranstaltung werden, die die Hauptdarsteller^ wurde er sie lür Europa in Frage wundervolle Nacht für Lam- besserer Film empfohlen wer¬ ein großer Erfolg, bei dem nur den als „Ihr großer Flirt". kommt, eindringlich Stim¬ berts-Paulsen noch übertrifft. der notwendige Partner der In der Art der großen mung macht. Er wird er¬ Der Vorverkauf der Karten Vidor. Adolphe Menjou. Dame ist Florence Vidor un¬ öffnet m>t dem Lenin-Wor!. findet ' om t. Januar ab im fehlte, um jenen glücklichen erreicht. Nicht nut, daß ihre daß der Film die wichtigste Universum am Lehniner Platz Kunst für Rußland sei, und und im K.D. W. statt. Die Abschluß zu geben, den das elegische Schönheit Triumphe Pariserisch leichte Stück ver¬ feiert, auch :m prickelnden zeigt in weiser Erkenntnis des Preise bewegen sich zwischen Notwendigen in erster Linie 5 und 20 Rm. dient hätte. Die Handlung ist Reiz der Darstellung ist sie ein Nichts. Ein bißchen Liebe, unnachahmlich und in der an¬ Bilder, und bringt erst in ein bißchen Flirt, ein bißchen deutenden Gebärde, in der zweiter Reihe dreisprachigen, Märchen -T onfilme Sentimentalität, aber alles in Kunst, Gefühltes nach außen kurzen, knappen, gutgeschrie¬ Der Erfolg des Starewich- kleinen hors d'öeuvre-Portio- zu projizieren, eine der ersten benen Text. Tonfilms ..Die magische Uhr" nen dargeboten, reizend auf Schauspielerinnen des Films. in London veranlaßte die Nal- Silber und bestem Porzellan Es bedeutet hohes Lob, pas Film Co., einen Vertrag serviert und von den Darstel¬ wenn man sagt, daß Loretta Neuer Pressechef auf vier weitere ähnliche lern mit jener Delikatesse an- Young, Albert Konti, Marietta Die Leitung der Presse- Filme mit Ladislaus Stare¬ geboten, die jedes Gericht zu Müllner sich neben dieser ex¬ abteilung der National-Film- wich zu tätigen. Der erste einem Augenschmaus macht. zellenten, niemals starhaft Theater G. m. b. H. wurde in dieser neuen Märchenfilme ist Wer nahrhaftere Kost sucht, wirkenden Darstellerin zu be¬ die Hände des Herrn B. Pou- „Gullivers Reisen". wird nicht satt werden, aber haupten wußten. chetc gelegt. Zehn Jahre Münchener Lichispielkunsi poli- Charakter der leit« tisch so häutig au« bedeutende Mißvei große Lobcshy; Jedenfalls steht Wer wie di. Emclka immer ein

Summen, die — wenn es nötig gewesen wäre — allein schon einen großen Kon¬ zern hätten sanieren können. Ursprünglich gliederte sich an die Emclka eine Reihe anderer Gesellschaf¬ ten, wie etwa die Bayerische Filmgesell¬ schaft, die formell heute noch unter dem alten Namen besteht. das Kino im letzten Jahrzehnt darbot, Es kamen ein paar Jahre, wo Emclka es als Leistung anzusprechen ist, wenn und Süd-Film zusammengingen, eine Tat¬ chener Lichtspielkunst in den neuen Ab¬ man zehn Jahre lang ein so vielseitiges sache, deswegen besonder interessant, schnitt ihres Lebens. Die äußeren Vor¬ Gebäude wie die Em.-lka sicher und fest weil ja die Siid-Film im Grundgedanken aussetzungen sind heute gegeben, um nicht nur gelenkt, sondern auch immer dasselbe wollte, was heute das Deutsche auch von München aus ein weit bedeu¬ weiter entwickelt hat. Lichtspiel-Syndikat potenzierter und viel¬ tendes Unternehmen auf die Beine zu An der Wiege der Münchener Licht- leicht klarer ist. stellen. spiclkunst standen nicht nur namhafte Diese Beteiligung wurde vor kurzem Das heißt, auf die Beine gestellt ist die Fachleute, sondern auch die bayerische an eine englische Firma abgetreten. Imelka, aber sie ist, wie gesagt, erst Regierung. Gcisclgastcig war vom ersten Wahrscheinlich, weil man erkannte, daß zehn Jahre alt. noch verhältnismäßig Tage an eine AufnaHmcstätte mit einer der Süd-Film-Verleih neben der Bayeri¬ jung und beginnt darum naturgemäß erst besonderen Note. schen eine unnötige und überflüssige Be¬ jetzt richtig zu marschieren. Alle guten lastung sei Die Reorganisation der Wünsche und alle unsere Sympathien Man hat manchmal nicht gerade lie¬ Emelka — wenn man so sagen dar! — begleiten sie auf diesem Marsch nach benswürdige Bemerkungen über den spe¬ begann nach dem Zusammengehen mit zifisch bayerischen Kurs im Film gemacht. der Phoebus. Man produziert jetzt vor Wir wissen, daß ihre Schritte von Es gab häufig Mißverständnisse zwischen den Toren Münchens Filme von inter¬ tüchtigen, erfahrenen Lehrern überwacht München und Berlin, die vielleicht manch¬ nationalem Ausmaß. Bilder, die ihren werden, und hoffen deswegen mit der mal dadurch verstärkt wurden, daß man praktischen Ausdruck zunächst im größten Berechtigung, daß der junge im allgemeinen annimmt, daß Süddeutsch¬ ..Marquis d'Eon" fanden und die jetzt Mann mit zwanzig Jahren fest, groß und land oft aus Prinzip und nicht immer mit ..Waterloo" weiter fortgesetzt wer- stark in der internationalen Filmweit aus Zweckmäßigkeit anders denkt und steht als ein wertvolles Glied des deut¬ will als die deutsche Rcichshauptstadt. Wir haben erst vor kurzem Gelegen¬ schen Films, als ein Faktor der inter¬ Aber cs hal sich immer wieder her- heit gehabt, grundsätzlich über die Be¬ nationalen Filmindustrie, der nicht über¬ ausgestellt, daß es letzten Endes keine deutung Film-Münchens zu sprechen. Es sehen und nicht übergangen werden allzu großen Divergenzen in der Auf- ist überflüssig und liegt auch nicht im kann.

Herzlichen Dank für gute Wünsche

Dem Kincmatograph sind aus aller Welt, aus Deutschland, England, Frankreich, von Amerika und Australien. ja sogar aus China und Afrika Bebe und freundliche Grüße zum neuen Jahr zugegangen. Wir danken unsern Freunden auf diesem Wege und hoffen auch im neuen Zeitabschnitt auf alte Freundschaft. Di« Sckriitleitug des Ki*e«nU>grapb REGIE: LOUIS RALPH **

Mit den Aufnahmen in Afrika beginnen wir Anfang Januar

Der zweite Film unserer Produktion: Bettler, Dirne und Matrose (JENSEITS DER STRASSE) Manuskript; Dr. Döll und Fethke

Mit den Aufnahmen beginnen wir im Februar

WELTVERTRIEB: VEREINIGTE IDEAL-FILM SS u. MERKUR-FILM^

BERLIN SW 68, MARKGRAFENSTRASSE 21 / TEL.: DONHOFF 2384 2385

rn und bei der Pa das Älteste FUN-FACH BU1T iS. VERLAG SCHERL * BERLIN SW 68

Berlin, den 3. Januar 1929

Der Leidtragende Wie wir von bestir.formicr- gefunden, haben cs möglich tcr Stelle hören, beabsichtigt Letzte Nachrichten gemacht. ihreWarc in Deutsch¬ United Artists, ihre deutsche land zu placieren und sind im Filiale aufzulösen, weil sic Dänische Sprechfilme großen und ganzen mit der nach den bestehenden Kontin- Wie unser Kopenhagens- Korrespondent drantet. v ird Regelung des Filmgeschäftes gcntbcstimmungcn keine Mög¬ der erste dänische Sprcchfilm Mitte dieses Monats seine ir. Deutschland absolut zu- lichkeit mehr sicht, ihren Be¬ Uraufführung erleben. Hersteller ist die Dansk Tone- trieb in der bisherigen Form filtn, Kopenhagen. Wir glauben auch niclr. fortzuführen. wie cs die Leitung der UniU-d Die Vereinigten Filmkünsl- Deutscher Erfolg in London zum Ausdruck brachte, daß Icr von Amerika sind also die die Tatsache, daß Herr Schenk einzigen, die ihren Betrieb, Der große U!a-Film „Geheimnisse des Orients hat, nun in Deutschland nicht selbst der schon ein paar Jahre be¬ wie uns ein eigener Drahtbericht aus London meldet bei verleihen kann, zu einem standen hat, m Deutschland seiner Uraufiiihrung durchweg eine glänzende Kritik ge¬ grundsätzlichen Boykott der nuflöscn müssen, weil sic nicht funden. Die Evening News nennt diesen Film einen deutschen Filme in Amerika in der Lage sind, die Vor¬ Markstein der Lichtbildkunsl. führt. schriften, die nun einmal an Wir denken viel zu hoch die Kontingentierung geknüpft Amerika in Deutschland von Mr Schenk und von der sind, zu crtüUcn. amerikanischen Filmindustrie June Marlow, der bekannte amerikanische Univcrsal- Man hat verschiedene Ver¬ Wir glauben vielmehr, daß Star, wird der deutschen Uraufführung ihres Films „Die man sich überlegen wird, wie suche gemacht, auf dem Wege Hölle der Heimatlosen" am Freitag abend persönlich bei¬ der Ausnahme die Fortführung man im Rahmen der nun ein¬ wohnen. Die Künstlerin weilt bekanntlich in Deutsch¬ mal erlassenen Bestimmungen des deutschen Geschäfts zu land, um hier in einem Film der Deutschen Universal ermöglichen, scheint aber — mit dem deutschen Markt zu- die Hauptrolle zu spielen. i echtkommt. wenigstens nach Aeußcrungen Wie gesagt, wir haben die der deutschen Gcschäflslcitung Bilder der United immer iiir — damit I einen Erfolg gehabt Berliner Steuerkundgebung am 4. Februar eine wertvolle Bereicherung Die Berliner Thcaterbcsitzer haben als Termin für unseres Spielplans angesehen. Wenn in diesem Zusammen¬ ihre Stcuerkundgebung jetzt endgültig den 4. Februar haben stets diese Bilder als hang von der deutschen Lei¬ festgesetzt. Der ursprünglich in Aussicht genommene besonders hochwertige Er¬ tung von United Artists er¬ "Termin wurde verlegt, weil man glaubte. Anfang Fe¬ zeugnisse beachtet und ge¬ klärt wird, daß die absolut bruar auf eine größere Teilnahme von Reichs-.agsmit- schätzt. korrekte und unparteiische gliedern rechnen zu können. Aber diese Hochschätzuiv Durchführung der Kontingent- kann nicht soweit gehen, daß bcslimmungen in Amerika bö¬ man deshalb das sorgfältig ses Blut auslösen würde, so die mehrfach in der breitesten will, muß sieb nach den alt- aufgebaute Kontingentgebäude ist das wahrscheinlich nicht Öffentlichkeit, in der Tages¬ gcmcingült’geo Grundsätzen über den Haufen wirft, daß ganz ernst zu nehmen. und Fachpresse eingehend be¬ richten, die absolut demokra¬ man Zugeständnisse macht, Es bleibt den United Artists sprochen wurden. tisch und für alle gleich sind. deren Folgen nicht zu über¬ immer noch die Möglichkeit, Wir haben uns damals ganz So bedauerlich cs wäre, sehen sind ihre Filme in Deutschland selbstverständlich auf die Seite wenn wir auf kürzere oder Das ist nach Angabe der durch deutsche Firmen zu derjenigen gestellt, die dieses längere Frist auf die hoch¬ United ja auch die Ansicht der placieren. Wir sind überzeugt, Abkommen guthießen. Man wertige Qualität der United- maßgebenden deutschen In¬ daß sich genügend potente und wird uns also in jeder Be¬ Bildcr verzichten müßten, so stanzen, und cs ist eigentlich gut organisierte Stellen finden ziehung für objektiv halten sehr wir das im Interesse nicht recht, daß man versucht, werden, die Bilder eines Chap¬ müssen, wenn wir heute er¬ unserer Theater und unserer unabänderliche und unabwend¬ lin oder eines Douglas Fair- klären, daß die Schwierigkei¬ Theatcrbesilzcr bedauern wür¬ bare Entwicklungen durch Bo\ - banks. Erzeugniffc mit Vilma ten, ir. denen sich die deutsche den, genau so deutlich muß kottandrohung zu ändern Bank> oder Bildstreifen der United Artists befindet, zu hier an dieser Stelle ausgc- Wir möchten meinen, daß ,e Talmadge zu Bedingungen einem guten Teil von ihr selbst driiekt werden, daß ein gut bester wäre, nach einem gang¬ übernehmen, mit denen jeder verschuldet sind. Teil Schuld der „merikani- baren Weg zu suchen und den Filmfabrikant zufrieden sein Gewiß sind Filme Chaplins schcn Firma reibst ztizuschrci- dann zu beschrcitcn. also nur kann. und der anderen Künstler, die dasselbe Prinzip anzuwcnJcn - Von Repressalien zu spre¬ wir oben schon nannten, ein¬ Schließlicb befanden sich ja das Deutschland auch in Ame¬ chen, steht gerade der United zigartige Kunstwerke. Aber Paramount, Metro, First Na¬ rika verfolgt, wo zwar kem Artists in Deutschland nicht der Film im ganzen ist nun tional, Warner, Fox und Kontingent besteht. »•> *bc* gut an. Sie bat schon in den einmal eine Industrie, und wer Lacmmlc in derselben Situa¬ trotzdem die Wege di* deut¬ letzten Jahren Ausnahmebc- sich in Deutschland im Rah¬ tion. schen Films nicht gerade ■ timmungen für sich erlangt. men dieser Industrie betätigen Sie haben alle den Ausweg Rosen bestreut sind.

tAwoes-u.mtrr- ■**LW«iELOO Rf Die neue F»!*nbörsc Nizzas Hollywood-Ehrgeiz und Filmdarstcllern, die den Nachweis der Filmtäligkeil Das Hau- ßcuthstraße 1, an Von einem gelegentlichen Mitarbeiter. erbringen können, zur Verfü¬ dem jetzt ein Schild: ,Ver- Von Hyires bis Mcnton, vom Mittelländischen Meere bis zu gung sieben. nuttlungssi Ile für Fi radar- den schneeigen Wipfeln der Provencaler Alpen, beim Paß von Diese Maßnahme dürfte zur stellcr, /Arbeitsamt Berlin- Allos und in dem höheren Tale des Vars kann man leicht aller¬ Folge haben, daß die „rich¬ Mitte, geöffnet 2—8 Uhr" hand bezaubernde Landschaften finden. Deswegen möchte Nizza, tiggehenden" Filmleute die prangt, hat schon eine ge¬ mit seinem milden Klima und der Lichtbeständigkeit, das wisse Filmvergangerif eit, da neue Filmbörse auch wirklich Hollywood Europas sein. Die ersten Schritte dazu sind getan. in Anspruch nehmen werden. sich in diesem Hause in den Allerdings sind als zeitgemäße Aufnahmeateliers eigentlich nur Es muß in bezug hierauf Partcrreräumlichkeitei vor die Studios der Victorine, jetzt von der „Fran:o-Film" und den einigen Jahren eine weitlang auch mit allem Nachdruck ge¬ „Productions Rex Ingram" besetzt, sowie cie drei kleinen fordert werden, daß die ver¬ die Filmbörsc befand, die dort Studios von Gaumont, St. Laurent du Var und der Route de — nicht gut aufgezogen und schiedenen „Klubs“ in der Turin anzusprechen, wenngleich ihre Ausmaße nicht eben bedeu¬ nördlichen Friedrichstraße, \on keinem organisatorischen tend sind. Außerdem gibt es hier noch das in einer Scheune in der Passage usw., die Willen geleitet — allerdings von Harry Lachmann gegründete Cine-Riviera Studio in Standrc, nur kurze Zeit bestehen jetzt pro forma geschlossen worin neulich Geo. Champavcnt drehte. Augenblicklich wird wurden, auch effektiv ge¬ konnte. dieses Studio gänzlich uingestaltet und von Guglieri und Cha- Jetzt ist das eine andere schlossen bleiben und daß die bane in^te;nisiert. so daß mit einem brauchbaren Zuwachs in Herren Aufnahmeleiter in der Sache: Das Arbeitsamt Ber¬ Kürze zu rechnen ist. lin-Mitte, das von seinemVor- Filmbörse in der Beuthstraßc In letzterer Zeit haben Jean Cassaguc und L. Perrct „Pos- engagieren sitzenden Dr. Kunze nach Session“ gedreht, unter Mitwirkung von Frau Franccsca Berlini, modernen Grundsätzen gelei¬ Fräulein Jane Aubcrt, Andre Nox und Gil Roland. Eben jetzt Geschäftsbericht der tet wird, hat die Anregung dreht Mcrcanton „Venus" von Jean Vignaud, dem Direktor des des Verbandes der Filmdar- Cine-Miroir, mit Constance Taimadge in der Hauptrolle. Ihr Filmkopier-Anstalten stellcr aufgegriffen und die zur Seite spielen Jean Muren und Maxudian. Dieser Film ist Vermittlungsstelle gesehalfen, Der Erste Vorsitzende des eine Folge des französischen Kontingents, von dem man an- die wirklich zu segensreicher Schutzverbandes Deutscher nimmt, daß es Nizza in Arbeit setzen wird. ersprießlicher Tätigkeit kom¬ Filmkopicr - Anstalten, Herr ln seinem Studio hat Machin, seiner Vorliebe gemäß, einen Film Karl Geyer, hat im Fachaus¬ men kann. gedreht, worin zwei Schimpansen die Hauptrolle spielen. „De Zum Leiter der Vermitt schuß für die Film-Industrie la junglc ä l'ecran" ist der Titel dieses Films, der gewiß den¬ bei der Berliner Industrie- lungsstelle wurde Walter von selben Beifall finden wird wie andeie Tierfilme, zumal ein Allwörden bestellt, ein Mann, und Handelskammer folgenden seriöser .Menschenaffenfilm noch nicht existiert. „La luam s:»r Bericht über die Geschäfts¬ der als Schauspieler und les eines" wird für eine englische Gesellschaft, die „Whitehall", Filmdarstelier genau weiß, wo tätigkeit der deutschen Film¬ von Adelqui Miliar gedreht, unter Mitwirkung von Frau Pauleltc kopier-Anstalten im Jahre die Leute vom Bau der Schuh Dorval, Miß Elisa Landi, Patrick Aker, Jerome Roberchon, Paul drückt, und de ien energi¬ 1928 erstattet: Menart und anderen. Bedeutende dramatische Szenen sind in schem Willen es vielleicht Ge¬ den Gorges-du-Loup gedreht worden, wo mit dem bekannten „Der Auftragseingang war lingt, den Augiasstall der wil¬ im Jahre 1928 bei den Film- den Fihnbörsen, Darstcller- Flieger Maicau die verschiedenen Phasen eines schrecklichen Sturmes äußerst geschickt für die Leinwand gestellt wurden. kopier-Ansiaiten normal, und klubs usw. zu säubern. G. Paller wird erwartet, der das „Certificat prenuptial", einen der Beschäftigungsgrad dürfte hinter dem de» Vorjahres Allwörden, wird in der soziologischen Film, drehen soll. Seine Hauptdarstellerin wird Vermittlungsstelle für Film¬ kaum zurückstebcn. Trotzdem die schöne Desdcmona Mazzi sein. Neulich war Romano muß gesagt werden, daß die darsteller von der Filmschau¬ Mengou in Nizza. Er wird in Kürze einen Film in Nizza für spielerin Ada Mara unter¬ eine deutsche Firma drehen und sich dabei die Mitarbeit einiger Arbeitsbcrcitschaft der Film¬ kopier-Anstalten auch im stützt, für die die Vorsteherin französischer Künstler sichern. der Vermittlungsstelle für weib¬ Andererseits ist zu unserer Kenntnis gekommen, daß die Jahre 1928 nicht voll bean¬ liche Darstellerinnen und Kom¬ sprucht worden ist. Als eine Gründung einer neuen Firma „Cosmos-Cine-Nice" (Gesellschaft parsen eine langjährige Film¬ Auswirkung dieses Umstandes für kinematischen Verlag der Riviera) sich in Vorbereitung be¬ praxis mitbringt. muß cs bezeichnet werden, findet. wenn sich die Zahlungsbedin¬ Am Eröffnungstag stand der Die Nizzaer Kinos wurden zu Beginn der Saison renoviert gungen, zu denen Kopierarbei¬ Vermittlungsstelle zunächst wiedereröffnet. Im Mondial hatte „Metropolis" besonderen Er¬ ein großer, freundlich herge¬ ten ausgeführt werden mu߬ folg. Übrigens gefielen hier die Filme der V. F. A., die von der richteter Raum zur Verfügung. ten, im Jahre 1928 weiter Alliance cincmatographique europeenne verliehen werden. Wie Herr Dr. Münch vom Ar¬ verschlechtert haben und daß Herr Jean Peräs, Direktor des Mondials, hat auf der Prome¬ beitsamt Berlin-Mitte. der ferner die tatsächlich erziel¬ nade des Anglais unter der Bezeichnung „Casino de Paris" einei, ten Preise für das Kopieren dem Ausbau der Vermittlungs¬ Prachtsaal eröffnet, der im neopompejanischen Stile erbaut ist. stelle besonderes Interesse weiter gedrückt wurden, ob¬ Die Ausstattung dieses Lichtspielpalastes fand großen Beifall bei widmet, mitteilt, werden zwei gleich die offiziellen Preise dem Publikum des westlichen Nizza, wo sich nur ein moderner getrennte Räume für männ¬ für Rohfilm und für das Ko¬ Kinosaal befindet, nämlich das Rialto. liche und weibliche Kompar¬ pieren bisher unverändert ge¬ serie, weitere zwei für Film¬ blieben sind. Auch im Jahre darsteller (Solisten) und ein 1928 haben einige größere Raum lür Regisseure und Auf¬ Film und Kinematographie auf der Welt¬ Zahlungseinstellungen in der nahmeleiter bereitgestellt; ausstellung 1929 in Barcelona Filmbranche den Kopieran¬ man hört gern, daß die Ver¬ Unter dem Ehrenvorsitz Für die deutsche film- und stalten wieder Verluste ge¬ mittlungsstelle frei von büro¬ S. M. des Königs von Spanien kinotechnische Industrie hat bracht, doch haben sich diese kratischen Fesseln arbeiten und unter dem Schutze der diese Ausstellung insofern be¬ in einem erträglichen Rahmen soll. Stadtverwaltung von Barce¬ sondere Bedeutung, als sich gehalten. Die weiteren Aus¬ sichten in bezug auf den Um¬ Der Geschäftsgang iat vor¬ lona findet vom 1. Mai bis — zum ersten Male auf einer läufig so gedacht, daß alle, 31. Oktober (bzw. Dezember) fang der Beschäftigung kön¬ Weltausstellung — auf dem nen für das Filmkopiergcwerbe die die Vermittlungsstelle, die 1929 in Barcelona die nächst¬ Ausstellungsgelände ein Pro¬ als F a c h Vermittlung gedacht vorerst noch als befriedigend jährige Weltausstellung statt. jektionspalast befindet, der ist, in Anspruch nehmen wol¬ angesehen werden." Die deutsche Regierung -hat der internationalen film- und len, einen Fragebogen aus- die Einladung der spanischen Der 1919 gegründete Schulz- kinotechnischen Arbeit ge¬ 'nllen, auf Grund dessen sie Regierung angenommen und v erband Deutscher Filmkopier- einen zum Besuch der Film- zum deutschen Generalkom¬ widmet sein wird. Ein Flügel Anstalten umfaßt somit sämt¬ börre berechtigenden Aus¬ missar Herrn Dr. Georg von ist für die deutschen Ausstel¬ liche deutschen GroB-Betriebc weis erhalten. Schnitzler, Vorstandsmitglied ler reserviert. U. a. sollen und insgesamt über 80 % des Die Vermittlungsstelle soll der L G. Farbenindustric Ak¬ hier auch lildustrieiilmc deut¬ deutschen Filmkopier-Gewer- nur Leuten vom Fach, also tiengesellschaft in Frankfurt scher Produktion zur Vorfüh¬ be» in Kspital- und Kopier- Bühnendarstellera, Artisten a. M. ernannt. rung kommen. Leistung. Wiener Neuigkeiten 4 neue D. L. S.-F.lmc. Aaia am Jahresende. Dic Kinofizierung rvas Deutsche Licbtspicl-Syn- Die Aafa hat am Ende ihres ln Sachen de» projektierten U dikat bringt noch in die¬ Jubiläumsjahrcs eine Zeit des Sowjetdorfe' obligatorischen Schiedsgerich¬ sem Monat vier neue Filme auf besonders angespannter Pro¬ Um den ländlichen Kon¬ tes ist bis zur Stunde zwi¬ den Markt, und zwar den duktionstätigkeit hinter sich. sumgenossenschaften die lei¬ schen dem Industriellen- und ersten Harry Piel - Film im Unter Oberleitung Rudolf Lichtspicltheatcrbund noch D. L. S.-Verlcih ,,Die Mitter- Walther-Feins hat sic wieder tende Rolic bei der Kinofizic- keine Einigung erfolgt, da über nachtstaze", als zweite Neu¬ eine Reihe ausgesuchter Ge¬ rung des Dorfes zu sichern, verfügte die allrussische Ge- die Grundprinzipien noch erscheinung des Syndikats den schäftsfilme und Publikums- immer keine einmütige Auf¬ Licdtke-Film „Ich küsse Ihre schlager hergestelll Von den nosseoschaftszenlralc „Zenlro- Hand, Madame", für dessen elf angekündigten Filmen sind sjjus", die eine besondere lassung bei den beiden Par¬ Regie Robert Land verant¬ teien erzielt werden konnte. neun bereis erschienen, die Kino - Photo - Radio-Abteilung wortlich zeichnet, sodann zwei übrigen, der Paudlcr- Einzelne Bestimmungen des ..Frauenraub in Marokko", mit besitzt, den Zusammenschluß Kampers-Film „Das närrische einiger Konsumgenossenschaf¬ Entwurfes, besonders jene, Clairc Romracr, und „Caglio- Glück“ und der zweite Alber- ten, denen die gesamte Durch¬ welche Strafmaßnahmen vor¬ slro". lini-Film „Tempo Tempo!", be¬ sehen, erregen Bedenken, da finden sich in Arbeit. Durch führung dieser Kinofizieiungs- Die Frau, die jeder liebt. arbeit Vorbehalten bleiben verschiedene Interessenten Der dritte Film der Henny die Ucbemahmc von vier derartige Bestimmungen als Porten-Froelich - Produk¬ Grecnbaum-Filmcn mit Käthe solL Die in diesem Jahr in einen gesetzlich unstatthaften tion G. m. b. H. führt den Ti¬ von Nagy und Iwan Mosjukin Moskau eingerichteten \ icr- Boykott erklären. In dieser tel: „Die Frau, die jeder liebt". in den Hauptrollen, erfuhr das monatigen Kurse für Kino, Sache sind noch weitere Be¬ Manuskript: Walter Reisch. Aala - Verlcihprograir.m eine mechanikcr haben bereits 170 sprechungen zwischen den be¬ Hauptrolle: Henny Porten. Re¬ wertvolle Ergänzung. Als Auf¬ Instrukteure für die ländl.chcn gie: Carl Froelich. Photogra¬ takt kündigt sic jetzt den teiligten Verbänden im Gange. Harry Liedtke-GroQfilm „Die Wanderkinos ausgebildet. Wei¬ Gegen die Wiener Ottol- phie: Gustave Piciß. Bauten: terhin will der Zcntrosojus Knauer und Schiller. Zirkusprinzessin" an, dei nach Film-Ges. m. b. H. ist das Kaiman gedreht wurde. Mit gemeinsam mit dem Bildungs¬ Ausgleichsverfahren eröffnet „Tagebuch einer Kokotte.“ der Vermietung des Film?, der kommissariat und der Sow- worden. Zum Ausgleichsver¬ V ufnahmen für Nero - Film im Sonder verleih erscheint, kino-A.-G. an zehn Punkten walter wurde Kommerzialrat -f* ..Das Tagebuch wird unmittelbar nach Neujahr auf dem Lande Mechaniker- Artur Stern bestellt. Die begonnen. „Die Zirkuipriu- Kurse eröffnen. Im Jahie 1929 RAUSCH

NACH AUGUST STRINDBERG Regie: GUSTAF MOLANDER

In den Hauptrollen LARS HANSON Elissa Land«, Gina Maries, Stina Berg Ivan Hedquist, Hugo Björne, Anita Hugo

Svenska Film der Emelka Produktionsgemeinschaft Svenska- British Instructional-Hisa URAUFFÜHRUNG: 3. Januar C A R I T O L VERLEIH FÜR DEUTSCHLAND:

RISCHE ü FILMGESELLSCHAFT M. B. H. IM EMELKA-KONZERN uJ

hentl. Bestellungen In allcnScherl-FUi-lca. BucMuadhmgcn und bei der Post It Postzeitungsliste. Bexugspreis MkAJOvicrteljahrlkh. Hm&ftboU 25 PfStcBcngcn'chc 15 Pi. die mm-Hohc. — Scitnpnüc und Rabatte nach Tarif. — Postscheckkonto: A. P i i d i « k , sämtlich in Berlin • Nach rlag und Druck: August Scherl C m. b 11. Berlin SWhS. Schcrlb.us. FILM-FACH BIXIT VERLAG SCHERL* BERLIN SW 68

Berlin, den 4. Januar 1929

Unverständliche Forderung Der Vorstand des Berliner Immer wieder „Milj Cavell" als tarifmäßig bezahlt werden Thcatcrbesiizcr - Verbandes hat sich in der letzten Zeit Die polnische Presse setzt sich begeistert für den Carcll-Film ein. der drüben mit dem schönen Titel „Ein Wenn man bei den Thea- mit der Preisgestaltung der terbcsitzcrn glaubt sparen Filmdoktimcnt des Barbarentums" hcrausgebracht wird. Wochenschauen beschäftigt. zu müssen, oder wenn man Die polnische Regierung erklärt überdies noch, daß rna r An sich absolut berechtigt, sich vor Übervorteilung schüt¬ weil ja schließlich der Ab¬ von einem Verbot dieses Films abschc. weil Deutschland zen will, so hat man gertde umgekehrt eine Reihe von polcnfcindlichcn Filmen au‘- nehmer genau so gut das am verkehrten Ende ange¬ Recht hat, auf die Preisge¬ führen lasse. Dieser Vorfall ist ein neuer Grund, auf fangen. den Cavell-Film in Deutschland zu verzichten. staltung Einfluß zu nehmen, Jeder Thcaterbcsitzer hat wie der Hersteller. die Wochenschau die er ver¬ Aber man hal bei dieser Lucy Doraine bei Fox dient, oder genauer gesagt, Gelegenheit beschlossen den VI ie uns aus Hollywood gemeldet wird, ist Lucy Do- die er bezahlt. Gerade im Vcreinsmitgliedcrn zu emp¬ raire. vom Fox-Film als Gegenspielerin von Jancl Ciay- Augenblick täte man ; 4 fehlen, jeden Zuschlag für nor für den Film „Christine ’ verpflichtet worden. Weiter daran, wenn man sparen will, Sonder, und Eildienstc abzu- sind i.n diesem Film Charles Morton und Rudolph Schild- nicht hei den Wochenschauen lehnen, und will den Reichs- kraut tätig. Wie man bei dieser Gelegenheit erfährt ist anznfangen. Es ist hier verband Dcutsca?r Lichtspicl- mit Lucy Doraine bereits ein Film iu Hollywood, aller¬ schon mehrfach zum Aus¬ theaterbesitzer veranlassen, dings von einer kleinen Firma, hergestelll worden. druck gebracht worden, daß nach dieser Richtung hin mit die tönende Wochenschau nur den Wochenschau-Herstellern noch eine Frage der Zeit ist, zu verhandeln. bcsilzern glaubt daß es ab¬ Geld kosten Sie tun es, um und es ist auch auscina-id.r- Wir glauben nicht, daß diese solut umsonst geliefert wer¬ ihre Leser, die in diesem Fall gesctzl worden. daß die Aktion irgendwie von Erfolg den könnte, obwohl gerade den Thcaterbesuchcrr glcich- Durchführung dieser neuen gekrönt sein kann, denn man dieser Teil des Programms zusct7.cn sind, zu informieren Erfindung, auch vom Stand¬ muß zunächst einmal, wenn bei der augenblicklich gelten¬ und ihr Blatt interessant zu punkt der Leihmieter aus ge¬ man schon das Problem der den Steuergesetzgebung eine gestalten. sehen, zwangsläufig zu einer aktuellen Berichterstattung dreipr »zentige Ermäßigung Aber cs ist noch niemals Erhöhung der Preise fuhren muß. aufrollt, fcstsleilen, daß im bringt Wenn man heute im Zu¬ Grunde genommen für die ein Zeitungsvcrleger auf die Ma: will Sonder- und Eil- Idee gekommen, etwa von sammenhang mit dieser Preis¬ .Wochenschau ein verhältnis¬ dienste nicht mehr bezahlen cir.em Korrespondenzbüro frage von einer Prciskonsen- mäßig gcnngerPreis gezahlt wird übersieht aber dabei, daß ge¬ oder von einem Photogra¬ tion spricht, so zeigt das Es darf auch beim kleinsten rade diese Einrichtung nicht auch wieder, wie wenig man Theaterbesitzer als bekannt phen, von dem er regelmäßig nur erhebliche Kosten verur¬ Bilder bezieht, dieses Ma¬ die Situation erkannt hat. vorausgesetzt werden, daß sacht. sondern auch für den terial gratis oder zum Nor¬ Die zuständigen Fabrikan¬ gerade dieser aktuelle Dienst Theaterbesitzer eine Aktuali¬ malpreise zu verlangen. ten und Verleiher tun nichts auf der einen Seite einen tät allerersten Ranges dar- anderes als die Thcalerbc- außerordentlich großen Appa¬ stcllt. Man zahlt (ür Sensationen, sitzer. Sie schützen sich vor und das sind diese Sonder¬ rat beansprucht. während Als der Zeppelin seine gegenseitiger Unterbietung. und Eilberichtc, meistens andererseits die Laufdaucr Fahrt nach Amerika antr&t, Nicht, weil sie entgehenden sogar gern erhöhte Preise. der einzelnen Kopien relativ scheuten die Hersteller der Gewinn fürchte n, sondern gering ist. Wochenschau in allen Län¬ Es handelt sich hier nicht, weil Preisunterbietung die Die Zahl der Erstwochcn- dern keine Mühe und Kosten wie wir ausdrücklich betonen Leistungsfähigkeit lähmen spieler ist selbstverständlich um die Kopien ihrer Aufnah¬ wollen, darum, daß die Wo¬ würde, etwas, was außeror¬ bei der Wochenschau viel men so schnell wie möglich chenschau-Hersteller extra et¬ dentlich gefährlich ist, weil viel größer als beim Spiel¬ nach Deutschland zu bringen. was verdienen wollen. Wir gerade bei der aktuellen Be¬ film. und die Möglichkeit der Dazu waren ganz erhebliche haben Gelegenheit gehabt, die richterstattung Leistungsfähig¬ Vorführung nimmt beim aktu¬ Aufwendungen notwendig, die Aufstellungen der Unkosten keit der wichtigste und we¬ ellen Bild unendlich schnell ab selbstverständlich zu ‘ einem in einigen Sondcrfällcn zu sentlichste Faktor ist. Es ist kein Geheimnis, und Teil wVdcr eingebracht wer¬ prüfen und dabei feststcllcn Wir nehmen an, daß der man wird nicht in den Ver¬ den mußten dürfen, daß die erhöhten Berliner Vorstand die Berech¬ dacht ' mmen, daß man sich Es dürfte auch den Thca- Summen, die verlangt wur¬ tigung unseres Standpunktes -inseitig auf die Hersteller- tcrbcsitzcrn bekannt sein, daß den, die Unkosten in den sehr bald einsehen wird, wenn seile schlägt, wenn man fcsl- die aktuelle Berichterstattung meisten Fällen kaum deckten. er die Dinge einmal von der stellt, daß die Wochenschau bei besonderen Anlässen Eis' ist zu berücksichtigen, Seite aus ansehen wird, die eigentlich in Deutschland viel auch mit besonderen Abga¬ daß derartige Sonderausgaben hier angeschnitten ist. zu gering bezahlt wird. ben verbunden ist, die an sich erhöhte Arbeitslöhne bedin¬ Wenn man reformieren will, Man kommt gerade in die¬ nichlsmit dem Film zu tun haben. gen, daß in den Kopieranstal¬ muß man nicht ausgerechnet sem Punkt wieder auf das Die deutschen Zeitungen ten Personal und Apparate da aniangen. wo »ich von alte Thema Beiprogramm, von lassen sich diese aktuelle Be- eigens bercitgestellE und in¬ vornherein die Aussich's- dem man bei den Thcatcr- richterstat’ung erhebliches folge Überstunden auch höher losigkeit glatt und klar ergib*. Programm des Jubi¬ Ein Protest des Frank¬ läumstag der Emelka Spelunke furter Vergnügungs¬ Das Münchener Programm gewerbes der Emelka für der 7. Januar Fabrikat: Strauß Film Auf Veranlassung des Frank” umfaSt drei Teile Nachmit¬ Verleih: Strauß Film furter Theaterbesitzerverban¬ tags zwischen Jrl4 und ‘>17 Regie: E. W. Emo des (der anscheinend die Ini¬ Uhr Besichtigung der Kmclk i- Hauptrollen: Igo Sym. Corry Bell, Samson-Korner tiative ergriifen hatte) ver¬ Filmstadt Gcisclgaveig mit Länge: 2143 Meter. 6 Akte sammelten sich die Vertreter dem neuen Dunkelatclier, den Uraufführung: Beba Palast des Frankfurter Vergnügungs¬ neuen Motivbanten, owie der gewerbes (Kino, Variete, Kon- ncuemgcrichteten Emelka- zertcafc, Gastwirtsgewerbe Kulturfilm G m. b. H Um Glück muß der Mensch, also auch der Filmfabrikant, haben. und dergl. mehr), um gegen 18 Uhr Uraufführung des Ju- Sind da plötzlich die Vereinsmitglieder vor „Felsenfest" and den Sportpalast zu protestie¬ bilaums-GroBtilms ..Waterloo" ..Immertreu" international berühmt geworden, als ein Film ren. der in der großen Fest¬ im Phoebus-Palast. Im An¬ „Spelunke" aus ihrem Milieu erscheint. Der Kriminalfilm er¬ halte untergebracht wurde schluß daran Fcstatcnd in hält hierdurch eine neue Note, denn es ist im Drehbuch wenig¬ und eine außerordentlich fühl¬ den Räumen des Regina-Pa- stens der Versuch gemacht, die sozialen Ursachen, denen die bare Konkurrenz für das orts¬ last-Hotels. „Unterwelt" ihr Dasein verdank', als Erklärung heranzuziehen. ansässige Gewerbe sein soll. Freilich hat sich der Regisseur E. W. Emo nicht so entfesselt Man habe gegen rein sport¬ Geschäftsführcr- wie Sternberg, dessen hinreißendes Temperament er nicht be¬ liche Veranstaltungen nichts cinzuwcnden. aber gegen den wechsel beim Frank¬ sitzt. sondern er bleibt brav bürgerlich, wenn es auch dankens¬ beabsichtigten Silvesterrum- furter D. L. S. wert ist, daß er überflüssige Romantik von sich fern hält. Emo ist eine schätzenswerte Begabung, schon deshalb, weil er auch mcl. Karne valsbe trieb und Herr Saly Stern, der bis¬ mit geringen Mitteln gute Arbeiten hervorbringt und durch dergl. mehr müsse Stellung herige Leiter der Frankfur Talent ersetzt, was ihm an Zeit fehlt. Die Gescnichte von genommen werden. ter D. L S.-Ftliale, ha: seinen Verbrechern und Dirnen hat Kurt Richter in einen sehr stil- Vertrag vorzeitig auf dem gcrechen Rahmen gesetzt und mit ersichtlich bescheidene.' Ein Afghanistan- Wege der gütlichen Vereinba¬ Mitteln bewiesen, daß er ein echtes Filmtalent ist. rung gelost und ist zurückge¬ Unter den Darstellern, denen ganz prominente Namen fehlen, Film treten. An seine Ste le tritt fällt besonders Paul Samson-Körner auf. ..Spelunke" bringt Der Operateur der Sowkino, Herr Scidcmann aus Düssel¬ nicht das Debüt des ehemaligen Boxmeisters, beweist aber seine Jerofejew, ist nach einer vier- dorf. Brauchbarkeit in Rollen, in denen es auf das Aussehen an¬ monatigen Expedition, die ihn kommt; ein Schauspieler ist er nicht. Wie fein zeichnete da¬ durch ganz Afghanistan hin Kescmeyer bei der gegen in einer Charge Paul Rehkopf innere Vorgänge, obgleich und zurück von der russischen Derussa er zumeist mit den Augen spielte. Igo Syen wird von Rolle zu bis zur indischen Grenze Rolle besser, was sich von Harry Hardt diesmal nicht sagen Herr Ernst Kcscmcycr, wel¬ führte, zur Zeit mit der Mon¬ läßt. Paul Otto war lefi’er eindruckslos. Bei Cory Bell und cher seit II Jahren in Süd¬ tage seines reichen Film- Anny Ann versagte Emos Regiekunst. Auch gute Spielleiter matcrials beschäftigt. Jero- deutschland erlolgreich tätig biauchen Talente, die in sich jene Stimmung erzeugen können, ist. hat seine Position bei fejew hatte bei seinen Aufnah¬ Star Film gekündigt .Er wird die zur Projizierung eines Eindrucks notwendig ist. Diese gibt men, die ihm durch die Piu- am 1. Februar die Geschäfts¬ es auch unter billigen Kräften. lektion des Königs Amanullah leitung der Filialen Frankfurt ermöglicht waren, mancherlei a. Main und München der Widerstände seitens der frem- Deutsch-Russischen Film-Alli¬ dcnfcindtichcn Bevölkerung zu anz A.-G „Derussa" über¬ Komponierte Wochenschau erdulden, die es den „Kafiren" nehmen. Die Filiale München (Ungläubigen) meistens ver¬ Eine Wochenschau zu kom¬ den die sonst heterogenen wehrte, ihr Haus zu betreten wird in kurzer Zeit eröffnet, Filmbilder durch die Musik ponieren, ist das nicht absurd ? oder gar einen Blick aui die um die bayerische Kundschaft gewinnen, kommt irgend so Wenn sich schon beim Durch- Frauen zu werfen. Dennoch ist schneller und sorgfältiger be¬ etwas wie eine künstlerische schnittsfilm das Komponieren, es den Expeditionsteilnchmcrn dienen zu können. Einheit zustande. Natürlich wie man sagt, nicht lohnt, durch Anw endung verschieden¬ nicht im Sinne musikdrama¬ wenn schon die Reihe der ster Listen gelungen, von Euro¬ Theaierübernahme Filme, die der Musiker für tischer Wirkung an die wir immer noch etwas uagncrbc- päern noch niemals betretene in Dresden komponieifähig hält, ziemlich Gegenden sowie Momcntbilder bescheiden ist, wie sollte da lastcten Deutschen gleich dec¬ aus dem Volksleben und eine Das ..Metropol - Thealcr“. die völlige Zufallsbildung einer ken, vielmehr in der Ferm Reihe historischer Denkmäler Dresden. Windmühlenstraßc, Wochenschau einen Sinn eines spielerischen bildmusi¬ bisher im Besitze des Herrn haben können? Aber es ist kalischen Divertimentos, wie zu kurbeln, die bisher von kei¬ Herbert Handrack, ging vor nun einmal bei der Kunst es das achtzehnte Jahrhun¬ nem Reiseschriftsteller erwähnt w-nigen Tagen an Herrn schon häufig so gewesen, daß dert so sehr bevorzugte. werden. Zu den interessante¬ Paul Hähncl über. Dinge, die auf den ersten Dransmann* Musik, die sten Bilderfolgen gehören die Blick ganz widersinnig er¬ übrigens von dem „Titania"- Aufnahmen der Ruinen von Balka, der Hauptstadt des Neue Farbenfilm- scheinen, ein irgendwie be¬ Orchester sehr hübsch und alten hellcno-bakrischcn Rei¬ Gründung sonderes Gesicht annehmen, wohlklingend vorgetragen wenn sic in die Wirklichkeit wurde, könnte man als eine ches. von der Höhlenstadt Kürzlich wurde in Paris die ßaschian mit ihren berühmten gebracht werden. Art Variationssuitc moderner Filmgesellschaft „Astracolor ' Prägung bezeichnen; er be¬ in Felsen gehauenen Buddha- gegründet, die es sich zur Uber Walter Ruttmanns nutzt ein Thema und bringt es Statuen, von den zahlreichen Aufgabe gemacht hat. farbige künstlerische Wochenschau, in verschiedenen Verkleidun¬ alten Festungen. Burgen und Filme herzustellen und zu ich meine den „Berlin-Film", gen als Marsch, als Idylle, als Wachttürmen, die durch das vertreiben. Außerdem ist es ließ sich doch sehr ernsthaft Walzer usw. Eine sehr hüb¬ ganze Land verstreu! sind, von das Ziel dieses Unternehmens, diskutieren. Und nun hat sche kleine Arbeit, die dem der Residenz Kabul mit ihren die Produktionsmethoden far¬ Hansheinrich Dransmann gar Geschmack und der Instru- Kontrasten zwischen aller und biger Filme sowohl in künstle¬ den Versuch gemacht, zu mentationskunst des Kompo¬ neuer Zeit. Auch die acker¬ rischer al« auch in technischer einem Alltagsbildstreifcn der nisten alle Ehre macht. Soll bautreibenden Distrikte sind Hinsicht zu verbessern. Der Bildberichterstattung eine man nun etwa alle Wochen¬ von der Expedition gefilmt Sitz der neu gegründeten Ge¬ sinfonische Musik zu kom¬ schau-Bildstreifen komponie¬ worden, und endlich der tro¬ sellschaft ist in Paris, Boule¬ ponieren. Ich muß gestehen, ren? Natürlich nicht. Aber pische Winkel Afghanistans — vard Haußmann 77. Das Ka¬ cs ist dabei überraschend viel cs ist nicht ohne Interesse, zu das in den letzten Kämpfen pital der Firma beträgt 3 Mil¬ hcrausgekommen Durch den wissen, daß man cs gegebe¬ gegen Amanullah vielgenannte lionen Francs. thematischen Zusammenhalt. nenfalls kann. E. Dshela Labad. Neueröffnung in Kinoschließung in Breslau Genossenschaftlich* Miftweida ln Breslau schloß Donnerstag, den 3. Januar, das 916 Personen Produktionslinie fassende „Taucntzicn-Theatcr" der Ufa, Tauentzicnplatz 13, Die Lichtspiele „Stadt Chem¬ seine Pforten für immer. Durch einen Warenhausneubau einer Unter der Firma „Kultur- nitz" in Mittweida, die nach Berliner Firma ist nunmehr, nachdem ein ganzer Häuserblock und Lustspiel-Fabrikation G. m. b. H.J" hat sich in völligem Umbau nunmehr 700 bereits seit längerer Zeit abgerissen ist, auch der Abbruch des .München ein Unternehmen Sitzplätze uzntassen. sind am „Tauentzicn-Theatcr"-Grundstückes erforderlich. Die Schließung 21 Dezember 1928 wieder er¬ des „Taucntzicn-Theaters" sollte ursprünglich, da der Pachtver¬ aufgetan uit einem umfang¬ öffnet worden. Der Kon¬ trag bis 31. März 1929 läuft, erst Ende März eriolgen. reichen Programm an Lehr- zert- und Ballbetrieb, der Das Breslauer Lichtspiclgcwerbe ist durch den Warcnhaus- und Kulturfilmen medizini¬ scher und sporthygienischir bisher noch in gewissen Zeit- ncubau besonders stark in Mitleidenschaft gezogen. So wurden Art. Der Zweck des Unter¬ abständen in den Räumen die „Kaiser-Lichtspiele" des Herrn Julius Markus, die sich auf stattgefunden hatte, wird nun¬ der Neuen Schweidnitzcr Straße befanden, bereits vor mehreren nehmens soll sein, durch den mehr vollkommen eingestellt genossenschaftlichen Zusam¬ Monaten geschlossen. und das Haus vollkommen als Das „T. T.'\ wie es kurz hieß, wurde von dem Breslauer menschluß der bei der Pro¬ Kino geführt. Besitzer ist Architekten Wcdcnann erbaut. Die ersten Inhaber waren die duktion tätigen Personen m.t- Herr Otto Clemens Maak, Herren Levy, Silberstein und Tuch in Breslau. Die Ufa erwarb tels gemeinschaftlichen Ge¬ Mittwcida. Wir erfahren hier¬ schäftsbetriebs die wirtsenaft- das Theater 1910. Es wurde seit dieser Zeit von den Herren zu, daß die Bestuhlung von lichc Lage der Beteiligten zu Eisner, Philipp Zimmer, Salomon, Carl Jäger, Eimer und Boy der Firma Wenige & Dörner, fördern. Waldheim i. Sa., geliefert geleitet. Direktor Boy ist der gegenwärtige Theaterleiter der Ufa für Breslau. wurde. Die bedeutendsten Filme erlebten im „Taucntzicn-Theatcr' Frau Zach produziert Kulturfilm¬ ihre schlesische Uraufführung. Zu den größten Erfolgen in Die Mercedes-Film in Mün¬ diesem Theater zählt in erster Linie der Nibelungen-Film, der chen, deren finanzieller Rue' ■ produktion der Luce viele Wochen vor ausverkauftem Hause lief. Der Film wurde halt Frau Zach ist, wird in damals besonders geschickt herausgebracht. Das italienische Landwirt- nächster Zeit wieder mit der Auch dem Kulturfilm ließ man im „Tauentzicn-Thca er" —- schaftsministcrium hat eine Produktion beginnen. Erwor¬ großzügige Filmpropaganda namentlich in der letzten Zeit — besondere Pflege zuteil werden. ben wurde das Macuskript begonnen, indem cs Filme So veranstaltete man fortlaufend — sogar gut bcsjchle — eines Hochland-Filmi Der landwirtschaftlichen Inhalts Sonntagvormitiag-Vurführungen großer Kulturfilme. An den Grcnzjägcr" von Beck-Gaa- Erfolg von „Chang" erinnert man sich ebenfalls noch gern. durch Luce anfertigen und den. Dieser wurde gleichzei¬ diese in den einzelnen Pro¬ Auf dem Gebiet der Filmbegleitmusik war man im tig für die Regie verpflichte'. vinzen vorführen ließ. Die „Taucntzien-Theater" stets bestrebt, bestes zu bieten. Dem zu¬ Die weibliche Hauptrolle wird Filme werden der Bevölke¬ letzt etwa 13 Musiker stark.n Orchester stand seit 1916 Kapell¬ Gritta Ley verkörpern. .Mit rung unentgeltlich vorgeführt, meister Robert Collin. der sich großer Beliebtheit erfreu., voran. den Vorarbeiten wurde be¬ damit der Zweck der Beleh¬ Coflin war früher in verschiedenen deutschen Großstädten und gonnen. Es ist dies der zweite rung möglichst umfangreich im Auslande (Holland, Rußland, Schweiz. England und Amerika) größere Spielfilm der Merce¬ erreicht wird. Die Kultur als Opern- und Opcrcttcnkapcllmcister tätig. Vor seiner Tätig¬ des-Produktion* Der erste iilmc der Luce finden stets keit im Breslauer T. T. war er beim hiesigen Sladtthca'e- (Oper) großen Beifall, da dieses In¬ engagiert. hergestellt und war der erste stitut seit mehreren Jahren Mit dein .,Taucntzicn-Theatcr", das seil dem Jahre 1911 zu deutsche Eddy-Polo-Film. sich dieser Seile der Kine¬ den ersten und bevorzugtesten Breslauer Lietitspielbühnen zählte, verliert die Ufa eines der bestgehenden Croßkinos van Breslau, matographie mit Eifer und Hospital-Kinos in Erfolg widmet. Das Verschwinden dieses sehr beliebt gewesenen Theaters wird Der italienische Film, be¬ in riesigen Publikumskrciscp sehr bedauert. Ungarn titelt „Unser Krieg", ist jetzt fn dem Sanatorium „Ersze- auch in Argentinien gelaufen bet" in Budapest ist ein Vorfüh¬ und hat dort sefr gefallen. Berliner Verband und Lustbarkeitssteuer rungsraum eingerichtet wor¬ Er unterscheidet sich von den den, in welchen den Kranken amerikanischen Kricgsbildcrn ln der letzten Varstandssitzi.ng des Berlin-Brandenburger regelmäßig Filmvorführungen dadurch, daß er nicht senti- Verbandes wurden zunächst die laufenden Angelegenheiten be¬ geboten werden sollen. Sei¬ mcntalisicrt. arbeitet. Die Frage der Aktualität und Preisges.altung der tens des Ministers für soziale Wochenschauen stand, wie wir bereits in unserer ges.rigen Aus- Fürsorge wird im übrigen der Romeo und Julia gaoe berichteten, in dem Mittelpunkt eingehender Erörterungen. Plan in Erwägung gezogen, in im Film Die Aussprache hierüber führte zu dem Beschluß, daß der Ber¬ allen großen Krankenhäusern lin-Brandenburger Verband seinen Mitgliedern empfiehlt, jeden Ungarns Vorführungsräume ein Schon in früheren Jahren Zuschlag für Sonder- und Eildienste der Wochenschauen abzu¬ zurichten. Um jedoch den gab cs etliche „Romeo und lehnen; der Reichsverband Deutscher Lichtspielthcalcrbcsilzcr Kinos keine Konkurrenz zu Julia’-Filme, die aber den soll diesbezügliche Verhandlungen aulnehmen. machen, dürften außer den Stolf in ziemlich eigenwilligen Die Arbeitsgemeinschaft der Verleiher bildete den Gegen¬ Kranken keinerlei Zuschauer Bearbeitungen brachten. stand eingehender Aussprache. Der Berliner Verband bittet zu solchen Vorführungen Gaston Ravel, ein französi¬ den Reichsverband, zwecks produktiver Zusammenarbeit das gelassen werden. scher Filmregisseur von Rang, Arbeitsprogramm der Arbeitsgemeinschaft anzufordern. will nun einen „Romeo und Da der Reichstag erst gegen Ende Januar Zusammentritt, be¬ Julia"-Film drehen und sich schloß der Vorstand die große England soll Auslands - dabei, wie er erklärt, an das Lustbarkeitssteuer-Kundgebung am 3. Februar 1929 filme besteuern „direkte Shakespeare - Manu¬ abzuhalten. Ferner soll einige Tage vorher, und zwar am Sir Oswald Stoll stellte ia skript" halten. Mittwoch, dem 30. Januar 1929, vormittags 11 Uhr der Geaeralversammlung sei¬ die Mitgliederversammlung stattfinden. Die Tagesordnung wird nes Theatcrunternchmcns d e Wieder britischer auf der nächsten Vorstandssitzung festgesetzt. Der Vorstand Forderung, das Reich solle fordert schon jetzt alle Mitglieder dringend auf, sich die beiden jeden vorgeführten Auslands - Zusammenschluß Termine unter allen Umständen freizuhalten und weist darauf film mit einer Gebühr von Pro Patria Film wird von hin, daß sämtliche Mitglieder verpflichtet sind, an beiden Ver¬ 1 Schilling pro Tag und Akt British Instructional Films anstaltungen teilzunehmcn. belegen. Diese Beträge sol¬ übernommen. Die Leitung D e Bezirksorganisation des Berlia-Brandcnburgcr Verbandes len zur Unterstützung guter der beiden Gesellschaften war für Groß-Berlin umfaßt nunmenr 13 Bezirke; für jeden Bezirk britischer Filme verwendet bisher schon eng miteinander ist ein Obmann sowie ein Stellvertreter desselben bestellt wor¬ werden. Die Unsmmgkeil liiert Durch die Fusion er¬ den. Die erste gemeinsame Sitzung des Vorstandes mit den dieses Vorschlages braucht hofft man eine weitere Stär¬ Vertretern der Bezirke wird vor der kommenden Mitglieder- nicht weiter hervorgehoben kung der B. L F. verammlung des Verbandes stattfinden. zu werden. Überfüllte Rekord- Häuser! Kassen!

Rekord- ' Der ^ Uberfüllte Kassen! Häuser!

Überall wegen des g'oflen Kassenerfolges die 2. Woche veflängert!

Es spielen u. a. folgende Theater die 2. Woche Berlin Ufa-Pavillon Düsseldorf Residenztheater Stetlin Palast-Theater Elberfeld ModernesTheater Frankfurt a. M. Olympia- Essen Lichtburg Lichtspiele Duisburg ModernesTheater Kassel Kadewe Köln Schauburg Görlitz Apollo-Theater Dortmund Odeon-Theater Stuttgart Ufa-Palast Leipzig U. T. Nürnberg Lu-Li Chemnitz Phantasietheater Dresden Zentrumlichtspiele Chemnitz Seeberograph

Alle Pat und Patachon-Kopien dauernd besetzt - Rechtzeitig terminieren!

DEUTSCHES LICHTSPIEL SYNDIKAT* BERLIN — HAMBURG LEIPZIG MÜNCHEN FRANKFURT BRESLAU DÜSSELDORF KÖNIGSBERG

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