Lazulith in Österreich - Teil 2

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Lazulith in Österreich - Teil 2 ZOBODAT - www.zobodat.at Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database Digitale Literatur/Digital Literature Zeitschrift/Journal: Der steirische Mineralog Jahr/Year: 1997 Band/Volume: 8-11_1997 Autor(en)/Author(s): Berl Robert Artikel/Article: Lazulith in Österreich - Teil 2. Bemerkungen zu einigen Lazulithfundgebieten des Landes Salzburg 5-10 ©Vereinigung Steirischer Mineralien- und Fossiliensammler; download www.zobodat.at LA ZU M TH IN ÖSTERREICH TEIL 2. BEMERKUNGEN ZU EINIGEN LAZULITHFUNDGEBIETEN DES LANDES SALZBURG 0 Robert BERL VORWORT: 1) WERFEN: hofen. Die schmale Asphaltstraße führt an einigen Höfen vorbei in Fährt man mit schönen LAZULITH- MEIXNER (1) beschreibt 1937 auch Richtung östliches Gehänge des Anschliffen aus Niederösterreich die Salzburger Lazulithfundstellen Höllgrabens. Dort kann man nach oder aus der Steiermark zu Sammler­ ausführlich, faßt aber die um Werfen links zum Gasthof “Hölln” nach kollegen in die Umgebung Werfen- liegenden, wegen ihrer Gleichartig­ rechts zum Gasthof “Oberschwa- Bischofshofen, natürlich mit der keit, kurz zusammen. begg” abzweigen. (Derzeit sind beide Absicht einen Tausch zu tätigen, so HEGEMANN u. STEINMETZ (23) beschildert.) Man geht ein kurzes erlebt man bei vielen eine Enttäu­ behandeln ausführlich die “Mineral­ Stück in Richtung Oberschwabegg schung. Über ein “sehr schön” gänge von Werfen”, bezieht sich und findet den Abstieg in Form eines kommt man nicht hinaus und man jedoch nicht speziell auf Lazulith. etwas verwachsenen Forstweges. Im erkennt bald, daß hier nur Kristalls­ Bachbett kann man bei normaler tufen oder Einzelkristalle begehrt STRASSER (30) beschreibt 1989 Wasserführung sowohl bachaufwärts sind. Hier gelten eben andere Bewer­ die altbekannten Lazulithfundstellen, als auch bachabwärts suchen. Die tungsmaßstäbe. erwähnt aber auch neuere Fundstel­ Fundstellen befinden sich in den len. Obwohl es äußerst schwierig ist, im steilen Böschungen und sollen nach Tausch gute Stufen dieses Minerals In der Umgebung von Werfen, dazu erfolgter Sammeltätigkeit selbstver­ zu erwerben, konnten dennoch viel zählt auch das Gemeindegebiet Pfarr- ständlich wieder abgedeckt werden. Belegmaterial von den verschieden­ werfen und Werfenweng, kann man Im September 1991 konnten bach­ sten Fundstellen Salzburgs erhalten überall LAZULITH Finden. Das abwärts trotz eifrigen Suchens keine und gute Kontakte zu lieben Samm­ behauptete ein einheimischer Samm­ Lazulithspuren beobachtet werden. lerkollegen aufgebaut werden. lerkollege und er hatte sicher recht. Am Rückweg gelang es dem Verfasser Größere Aufschlüsse wie sie im Zuge Mit gutem Gewissen hat der Ver­ ein schönes Handstück mit Lazulith von Bauvorhaben auftreten können fasser seine “Bemerkungen zu einigen am Bachrand, abgelegt an auffälliger bzw. Bachläufe, besonders nach Lazulithfundgebieten von Nieder­ Stelle, zu finden. Ein positives Sam­ schwereren Unwettern, können gute österreich und Steiermark” geschrie­ melergebnis brachte eine Nachsuche Funde liefern, ansonsten ist kaum ben. Hier ist er zu Hause und hat in im Oktober 1992, bei der Spuren was zu finden. Aussichtsreicher ist vielen Suchgängen und durch gute von Lazulith angetroffen werden die Suche in den altbekannten Kontakte mit anderen Sammlern die konnten. Gräben der Salzachzuflüsse. Fundgebiete gründlich kennenge­ b) Färbergraben: lernt. a) Höllgraben: Dieser Graben ist in den handels­ Bei den Salzburger Fundgebieten ver­ Wenn man den Höllgraben (der in üblichen Karten nicht mit Namen hält es sich etwas anders, hier ist er jeder genaueren Karte eingetragen eingetragen, aber trotzdem leicht zu “Besucher”. Aber auch hier konnten ist) bachaufwärts durchwandert, finden. Er mündet ca. 900 m südlich die meisten der beschriebenen Fund­ kommt man recht bald zu einer Eng­ der Werfener Kirche beim Gasthaus stellen mit Erfolg besammelt werden. stelle, die man mit normaler Wan­ “Zum Hochkönig” von Westen kom­ Für ebensolche “Besucher” sind diese derausrüstung nur schwer überwin­ mend in das Salzachtal. “Bemerkungen” in Form eines aktu­ den kann. Es ist günstiger, sich im ellen Situationsberichtes geschrieben. unteren Teil des Höllgrabens im Vom Gasthaus talaufwärtsgehend Korrekturen und Ergänzungen durch Bachgeröll etwas umzusehen, jedoch kommt man bald zu einem Beton­ Sammlerkollegen, die über diese für den oberen Bereich den beque­ wehr und kurz danach zu einem Steg Lazulithvorkommen bessere Informa­ men Abstieg von Reitsam aus zu über den Bach. Einige Meter vor tionen besitzen, wären sehr willkom­ wählen. Die Auffahrt dorthin dem Steg, am Südhang ist schon die men. beginnt ca. 900 m südlich der erste Fundstelle: Eine sehr steile Salzachbrücke Grießl-Pfarrwerfen an “Rinne” oder “Halde” enthält herab­ der Bundesstraße Werfen-Bischofs­ gebröckeltes Gestein; ganz oben ist DER STEIRISCHE MINERALOG 5 ©Vereinigung Steirischer Mineralien- und Fossiliensammler; download www.zobodat.at Abb. 1: Lazulith vom Rettenbachgraben bei Pfarrwerfen. Die Größer der Stufe beträgt 7x8x3 cm. Foto und Slg.: R. Bert lung, wo die Straße in den Wald ein- tritt, ist ein rot markierter Fußweg beschildert (“Mahdegg”, “G.H. Samerhof”, “G.H. Zistelberghof”). Diesem Fußweg folgt man nur ganz Abb. 2: Lazulithkristalle auf Quarz kurz und geht dort, wo er nach vom Färbergraben. Die Größe Osten abbiegt, geradeaus in nörd­ der dunkelblauen Kristalle licher Richtung weiter. Oberhalb der beträgt max. 4 M illimeter. Siedlung wandert man über eine Foto und Slg.: H. Offenbacher große Wiese bis an den Waldrand. Dort liegt weithin sichtbar ein großer Felsblock (ca. 3 m1 *3). In der Umgebung dieses Felsblockes im Geröll einer Böschung konnte ein Belegstück mit Lazulith auf Werfener Schiefer gefunden werden. Der beschriebene Felsblock dient nur zur Orientierung und steht mit dem Fundstück in keinem Zusammen­ das Anstehende. Es ist Werfener fen”, wobei er sich auf FUGGER hang. Unterhalb dieser Stelle beginnt Schiefer, welcher mit einem Ader­ “Die Mineralien des Herzogthums der Abstieg in Form eines schmalen werk von Lazulith-führenden Gän­ Salzburg”, Salzburg 1878 beruft. Steiges, der schließlich in das Bach­ gen durchsetzt ist. Auch bemerkt Meixner (1937), daß bett eines kleinen Zuflusses zum Ret­ hier seit langem nichts mehr gefun­ Sammler haben natürlich die Gänge, tenbach mündet. In diesem Bachbett den wurde. so tief als möglich, ausgebeutet, kann man nun bequem zum Retten­ sodaß nur noch Unansehnliches zu 2) Rettenbachgraben (=Schlaming- bach absteigen. Ein intensives bergen ist. Sollte aber das Gestein graben auch Schladminggraben) Suchen wurde durch Eintritt der durch Unwetter, Frost etc. in Bewe­ wurde ebenfalls schon 1878 von Dunkelheit und Regen verhindert. gung geraten, könnte dort wieder FUGGER als Lazulithfundstelle Welcher Bereich des Rettenbach­ Beachtliches zu Finden sein. Bachauf- angegeben. Dieser Graben mündet bettes von dieser Örtlichkeit aus mit wärts, etwa 150 bis 200 m oberhalb etwa auf Höhe der Autobahnabfahrt Erfolg besammelbar ist, wäre noch zu des Steges, ist auf dem Nordhang Werfen in das Salzachtal und ist in erkunden. eine kleine Schurfstelle zu sehen. ÖK 125 Bischofshofen eingetragen. Dort konnten im Oktober 1991 3) Mahdegg; Dr. H. Hackel Hütte: Da von einem einheimischen Samm­ einige unbedeutende Belegstücke mit In der Nähe des Gasthauses Mahdegg ler ein schönes Handstück vom Lazulitheinsprengungen gefunden erwähnt STRASSER (26) ein Lazu- Rettenbachgraben - ohne nähere werden. Noch weiter bachaufwärts lithvorkommen. Damals 1975 war Fundortangabe - erhalten werden gab es weder Sammlerspuren noch das die höchstgelegene Fundstelle für konnte, wurde die Fundstelle im Funde. Lazulith im Gebiet Werfen. Im Oktober 1993 besucht. Wenn man August 1989 war auf einer Minerali­ c) Östlich des Salzachtales: nicht an der Einmündung des Gra­ enausstellung in Werfen ein Lazulith- bens in das Salzachtal, wo auch eine Hier gibt es im Ortsgebiet Pfarr­ belegstück mit der Fundortbezeich­ Fundstelle sein soll, suchen will, werfen - Werfenweng verstreut nung “Hackel Hütte” Werfenweng zu muß man, da die Böschungen sehr gelegene Fundstellen bzw. Gräben wo sehen. Die Dr. H. Hackel Hütte steil sind, einen ausgetretenen im man Lazulith finden kann: (Söldenhütte) liegt mit einer Seehöhe folgenden genauer beschriebenen von 1526 m noch um ca. 300 m 1) Scheibenhubötz ist eine der älte­ Abstieg wählen. höher als das Gasthaus Mahdegg sten Fundstellen dieser Gegend, die Man fährt von Pfarrwerfen die (1209 m), sodaß man derzeit diese jedoch in den heute handelsüblichen Nebenstraße über Lehen in Richtung Örtlichkeit als die höchstgelegene Karten nicht mehr ausgewiesen ist. Werfenweng, unter der Autobahn­ Lazulithfundstelle dieses Paragene- MEIXNER (1) beschreibt die Lage brücke über den Wengerbach durch setypes bezeichnen kann. An beiden dieses Fundgebietes auch sehr unge­ und in einigen Spitzkehren zu einer Fundstellen blieb jedoch die Suche nau mit “einige km östlich von Wer­ Siedlung. Unmittelbar nach der Sied­ nach diesem Mineral erfolglos. 6 DER STEIRISCHE MINERALOG ©Vereinigung Steirischer Mineralien- und Fossiliensammler; download www.zobodat.at Abb. 3 : Zum Teil kristallisierter Lazulith neben Quarz und Limonit-Gangbildung im Werfener Schiefer. Größe der Stufe 9x7x13 cm. Fundort: Autobahnbau Imlau, Salzburg. 4) Wengergraben; Klemmgraben: Foto und Slg.: R. Berl Unter Wengergraben ist mit großer Wahrscheinlichkeit der Unterlauf des weitverzweigten Wengerbaches gemeint (ÖK 125 Bischofshofen). Der Bach mündet in der Nähe der Abb. 4: Eisenbahnhaltestelle Pfarrwerfen in Lazulith auf Werfener Schiefer die Salzach.
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