Gewerbeflächenkonzept Bezirk Altona 2018
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GEWERBEFLÄCHENKONZEPT BEZIRK ALTONA 2018 | Bezirksamt Altona Bezirksamt Altona I Dezernat für Wirtschaft, Bauen und Umwelt 2 Gewerbeflächenkonzept Altona Impressum Herausgeber Freie und Hansestadt Hamburg Bezirksamt Altona Dezernat Wirtschaft, Bauen und Umwelt Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung Jessenstraße 1–3 22767 Hamburg Verfasser BPW baumgart+partner Ostertorsteinweg 70–71 28203 Bremen [email protected] Text, Redaktion, Grafik: Frank Schlegelmilch Ida Frenz Stand: Dezember 2018 Bezirksamt Altona I Dezernat für Wirtschaft, Bauen und Umwelt Gewerbeflächenkonzept Altona 3 Inhalt Vorwort 1 Gewerbeflächenkonzept Altona 7 1.1 Anlass 7 1.2 Methodik 8 2 Gewerbeflächenentwicklung in Hamburg 11 2.1 Rahmenbedingungen 11 2.2 Zielsetzung 14 3 Der Wirtschaftsstandort Altona 21 3.1 Besonderheiten des Wirtschaftsstandortes Altona 21 3.2 Gewerbeflächen in Altona 24 3.3 Struktur der Branchen 34 3.4 Nachfrage-Tendenzen in Altona 38 3.5 Differenzierung der Standorte nach Nachfrage-Typen 39 4 Ziele der Gewerbeflächenentwicklung in Altona 41 4.1 Sicherung der bestehenden Gewerbe- und Industriegebiete 42 4.2 Optimierung der Flächennutzung innerhalb der Gewerbegebiete 43 4.3 Funktionale und gestalterische Qualifizierung 44 4.4 Klimagerechte Weiterentwicklung der Bestandsgebiete 46 4.5 Etablierung eines aktiven Gebietsmanagements 47 5 Handlungskonzept für die Gewerbestandorte 49 Steckbriefe mit Bewertung und Entwicklungsstrategie 6 Ausblick 115 7 Quellenverzeichnis 116 Bezirksamt Altona I Dezernat für Wirtschaft, Bauen und Umwelt Gewerbeflächenkonzept Altona 5 Sehr geehrte Leserinnen und Leser, liebe Altonaerinnen und Altonaer, der Wirtschaftsstandort Altona zeichnet sich durch Die große Beliebtheit Altonas als Wohnstandort führt eine ausgesprochene Vielfältigkeit und Kreativität aus. dazu, dass der Umwandlungsdruck auf bestehende So sind in den Stadtteilen Bahrenfeld und Lurup regi- Gewerbestandorte steigt. Das Angebot an Flächen, die onal und international agierende Unternehmen sowie für eine gewerbliche Nutzung, besonders für Produkti- Forschungseinrichtungen und wissensintensive pro- onsbetriebe, in Frage kommen, ist in den vergangenen duzierende Gewerbe mit hohem Flächenbedarf ansäs- Jahren deutlich kleiner geworden. sig. In Altona-Altstadt, Sternschanze und Ottensen sorgen kleinteilige Gewerbestrukturen aus Handwerk, Ziel des vorliegenden Gewerbeflächenkonzepts ist Kreativwirtschaft und Kleingewerbe für eine leben- die Sicherung und Weiterentwicklung bestehender dige Mischung. Das Nebeneinander von Wohnen und Gewerbe standorte im Bezirk Altona. Es gilt, die vor- Gewerbe prägt seit jeher diese drei Stadtteile. Durch handenen Flächen effektiver zu nutzen und die Gebiete, erhalten gebliebene, heute umgenutzte Industrieareale auch in Hinblick auf die Anforderungen an den Klima- ist dies noch an vielen Stellen im Stadtbild erkennbar. schutz, zukunftsfähig zu machen. Die damit verbun- denen Herausforderungen können nur gemeinsam mit Die künftige Gewerbeflächenentwicklung steht in den Gewerbetreibenden vor Ort, den Eigentümerinnen Altona vor großen Herausforderungen, denn struktu- und Eigentümern sowie den Kammern und Interessen- relle Veränderungen haben erhebliche Auswirkungen vertretungen bewältigt werden. auf die Flächenanforderungen von Unternehmen. Auf- grund des Bevölkerungswachstums in Hamburg, und Zu diesem Dialog lade ich Sie herzlich ein. damit auch in Altona, stehen Gewerbeflächen vielerorts in scharfer Konkurrenz zu anderen Nutzungen. Ihre Altonaer Bezirksamtsleiterin Liane Melzer Bezirksamt Altona I Dezernat für Wirtschaft, Bauen und Umwelt 6 Gewerbeflächenkonzept Altona 01 Blick auf die Gebäude an der Gasstraße Bezirksamt Altona I Dezernat für Wirtschaft, Bauen und Umwelt Gewerbeflächenkonzept Altona 7 1 Gewerbeflächenkonzept Altona 1.1 Anlass Vor dem Hintergrund eines sinkenden Gewerbeflä- Die Stärkung und Entwicklung des Wirtschaftsstand- chenangebots und stark begrenzter Möglichkeiten zur ortes Hamburg ist eines der übergeordneten Ziele Neuausweisung ist die Sicherung und bedarfsgerechte der Hamburger Stadtentwicklung. Erhalt und Ansied- Entwicklung von Bestandsgebieten die Hauptaufgabe lung von Unternehmen sind Voraussetzung für die der künftigen Gewerbeflächenentwicklung. Schaffung von Arbeitsplätzen und wichtige Faktoren einer wachsenden Stadt. In einer zunehmend dichter Integrierte Gewerbestandorte werden in den nächsten bebauten Stadt wird das Flächenangebot für Gewerbe- Jahren an Bedeutung gewinnen. Die Grenzen zwischen und Industriebetriebe immer knapper. Der steigende den vormals funktional, räumlich und zeitlich getrenn- Bedarf an neuen Wohnflächen und die Flächennach- ten Lebensbereichen von Arbeit, Freizeit und Wohnen frage aus den Bereichen Einzelhandel und Dienstleis- werden weiter verschwimmen. Darüber hinaus ist zu tungen konkurrieren zunehmend mit Gewerbeflächen. erwarten, dass mit den aktuellen Entwicklungen – umschrieben mit den Schlagworten Digitalisierung, Es gilt, eine innerhalb der Gesamtstadt ausgewogene urbane Produktion, Industrie 4.0 oder Internet der Verteilung der Flächen zu finden, die jeder Branche Dinge – die weichen Standortfaktoren und gerade das passende Standorte zur Verfügung stellen kann. Denn Umfeld der Arbeitsstätten noch stärker an Bedeutung die verschiedenen Branchen unterscheiden sich zum gewinnen werden. Gerade Altona mit seiner industriel- Teil erheblich hinsichtlich ihrer Standortanforderungen len Vergangenheit, den heute teilweise noch vorhande- an Flächengröße, Erschließung, Emissionsgrad oder nen Gemengelagen und den kleinteiligen, integrierten weichen Standortfaktoren. Um ein Gesamtbild der Gewerbegebieten sowie einem vielfältigen Dienstleis- Gewerbestruktur und ihrer Entwicklungspotenziale tungs- und Gastronomieangebot verfügt hier über zu erhalten, haben sich die Behörde für Stadtentwick- besondere Potenziale. Die altonaspezifische Mischung lung und Wohnen (BSW), die Behörde für Wirtschaft, von Produktions-, Handwerks- und Dienstleistungs- Verkehr und Innovation (BWVI) sowie die Bezirke der betrieben gilt es daher zu schützen und zu stärken. Die Freien und Hansestadt Hamburg dazu entschieden, Mischung aus Wohnungen, Arbeitsplätzen und Versor- auf Basis einer gesamtstädtischen Bestandserhebung gungshandwerk ist sinnvoll zu einem Ganzen zusam- aller planrechtlich gesicherten Gewerbe- und Indus- menzuführen. triegebiete sowie einer abgestimmten Gliederung die erstmals 2012 erstellten Gewerbeflächenkonzepte Auch gilt es, die klassischen Produktionsstandorte zu zu aktualisieren. Die Gewerbeflächenkonzepte sollen sichern. Denn Produktion wird sich mit der Weiterent- – ausgerichtet an der ortstypischen Gewerbeflächen- wicklung der Produktionstechniken sowie neuen Infor- struktur – Handlungsempfehlungen zur Entwicklung mations- und Kommunikationstechnologien verändern der jeweiligen gewerblichen Standorte geben. Auf und damit den gestiegenen Anforderungen verdich- dieser Grundlage können gemeinsam Strategien und teter Großstädte bezüglich Immissionsschutz und Logi- Instrumente abgestimmt werden, um die gesetzten stik anpassen. Die Flächen werden weiterhin benötigt, Ziele erreichen zu können. wenngleich sich die Produktionsformen verändern werden. Besonders berücksichtigt werden muss bei Die Leitlinie des vorliegenden Gewerbeflächenkonzepts der Flächenvorsorge die stark wachsende dienstleis- für Altona ist die Sicherung und Förderung des ersten tungsorientierte Wirtschaft und das wissensorientierte Arbeitsmarktes und der wirtschaftlichen Prosperität. Gewerbe. Ihre Verflechtungen mit dem Produktions- Bezirksamt Altona I Dezernat für Wirtschaft, Bauen und Umwelt 8 Gewerbeflächenkonzept Altona sektor werden zunehmen. Altona will diesen Trend mit 1.2 Methodik einem nachfrageorientierten Flächenangebot unter- Der Aufbau der Gewerbeflächenkonzepte wurde stützen. zwischen den Bezirken und den Fachbehörden abge- stimmt, um eine Vergleichbarkeit der Konzepte herzu- Grundsätzlich hat Altona die nötigen strukturellen stellen. Das Kapitel zur gesamtstädtischen Entwicklung Voraussetzungen eines urbanen Wirtschaftsstand- der Gewerbeflächen wurde von der Behörde für Wirt- orts, um den künftigen Herausforderungen begegnen schaft, Verkehr und Innovation (BWVI) und die Behörde zu können. Für die Ansiedlung neuer Unternehmen für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) erstellt und werden kurzfristig verfügbare, bezahlbare und qua- in die bezirklichen Konzepte übernommen. litativ geeignete Flächen benötigt. Viele bestehende Gewerbegebiete wurden in der Vergangenheit jedoch In diesem Zusammenhang wurde im Auftrag der BSW sich selbst überlassen – eine systematische Bestands- und BWVI eine Nutzungserhebung durch das Büro entwicklung fand nur an einigen wenigen Standorten Dr. Lademann & Partner 2016 in allen Hamburger statt. Die Folge: Die Attraktivität vieler Areale ist in Bezirken einheitlich durchgeführt. Auf allen planungs- den vergangenen Jahren gesunken, neue Flächen gibt rechtlich gesicherten Gewerbe- und Industriegebieten es nur wenige. mit einer Größe von über einem Hektar wurde für jedes Flurstück die Nutzung aufgenommen. Waren meh- Vor diesem Hintergrund wurde das Gewerbeflächen- rere Betriebe auf einem Flurstück, wurde die jeweilige konzept aus dem Jahre 2012 aktualisiert, um den sich Hauptnutzung vermerkt. Konnte keine Hauptnutzung ändernden Anforderungen auch zukünftig gerecht identifiziert werden, wurde die Fläche als gemischte werden zu können. Aus diesem Grund werden gebiets- Nutzung klassifiziert. Brachliegende oder unterge- bezogene Entwicklungsstrategien aufgezeigt, die eine nutzte