ALTE KUNST 18.11.2016 Auktionstermine Herbst 2016

Uhren 17. November 2016 Alte Kunst Schmuck 18. November 2016 Alte Kunst 18. November 2016 Europäisches Kunstgewerbe 19. November 2016 Vorbesichtigung: 11. – 15. November 2016 Fine Art Moderne Kunst 30. November 2016 Zeitgenössische Kunst 30. November 2016 Vorbesichtigung: 25.– 28. November 2016 Asiatische Kunst 8. Dezember 2016 18.11.2016 Vorbesichtigung: 3.–6. Dezember 2016

Discoveries 9. Dezember 2016 Vorbesichtigung: 3.–6. Dezember 2016

Auktionstermine Frühjahr 2017 Vorbesichtigung Dekorative Kunst 24. + 25. Januar 2017 Vorbesichtigung: 21.–23. Januar 2017 Schmuck und Uhren 18. Mai 2017 Preview Alte Kunst 19. Mai 2017 Europäisches Kunstgewerbe 20. Mai 2017 Vorbesichtigung: 12. – 16. Mai 2017 Moderne Kunst 31. Mai 2017 11. –15.11.2016 Zeitgenössische Kunst 31. Mai 2017 Vorbesichtigung: 26.– 29. Mai 2017

Asiatische Kunst 13. Juni 2017 Vorbesichtigung: 8.– 12. Juni 2017

Discoveries 14. Juni 2017 Vorbesichtigung: 8.– 12. Juni 2017

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Abbildung Titel: Nr. 500 Meister des Hausbuches (Conrad II. Fyoll ?) Verkündigung an Maria. Um 1505.

Abbildung Rückseite: Nr. XXX Vitol‘d Kaetanovic Bjalynickij-Birulja Wintertag. 1923. Unsere Experten Unser Service Auktionen Termine Our Specialists Our Service im Internet Dates Sales on the Internet

Reinhard Singer Katalogbestellungen Geschäftszeiten nach der Auktion Online bieten Auktion Vorbesichtigung Gemälde | Skulpturen | Bronzen Tel. +49 Nicole Burkhard Business hours after the sale Auf www.van-ham.com können Sie on­ Sale Preview (221) 925862-20 Tel. +49 (221) 925862-13 Montag bis Freitag 10 bis 17 Uhr line bei unseren Auktionen teilnehmen. [email protected] [email protected] Samstag 10 bis 13 Uhr Melden Sie sich einfach über das Inter­ Donnerstag, 17. November 11. bis 15. November 2016 net zur Auktion an und bieten Sie online ab 17.00 Uhr Freitag 10 bis 18 Uhr Stefan Hörter Schriftliche / Telefonische Gebote Adresse mit. Uhren Nr. 330 – 445 Samstag 10 bis 16 Uhr Gemälde | Bronzen Anja Bongartz address Sonntag 11 bis 16 Uhr Tel. +49 (221) 925862-24 Tel. +49 (221) 925862-17 Van Ham Kunstauktionen Auktionen live mitverfolgen Freitag, 18. November Montag 10 bis 18 Uhr [email protected] [email protected] Hitzelerstraße 2 Wenn Sie die Auktion nur live mitver­ ab 10.00 Uhr Dienstag 10 bis 18 Uhr 50968 Köln folgen möchten, benötigen Sie keine Schmuck Nr. 1 – 313 Louisa Seebode Versand Tel.: +49 (221) 925862-0 ­Anmeldung. In diesem Fall müssen Volontariat Anja Bongartz Fax: +49 (221) 925862-4 Sie nur auf den Button „Watch Now“ ab 14.30 Uhr Tel. +49 (221) 925862-18 Tel. +49 (221) 925862-17 [email protected] klicken. Gemälde & Skulpturen [email protected] [email protected] www.van-ham.com Alte Meister Nr. 500 – 553 Gemälde & Bronzen Katalogtexte Warenausgabe Am Ende des Kataloges finden Sie LIVE AUKTION 19. Jahrhundert Nr. 570 – 745 Alexandra Bresges-Jung Henryk Kowoll You will find at the end of the Katrin Steiner Tel. +49 (221) 925862-23 ­catalogue: Samstag, 19. November [email protected] Erläuterungen zum Katalog ab 10.30 Uhr Einliefererverzeichnis Porzellan Nr. 1000 – 1191 Auktionatoren Buchhaltung Geschäftsbedingungen Jugendstil | Art Déco Nr. 1192 – 1276 Markus Eisenbeis, öffentl. best. Birgit Uttendörfer Impressum und vereidigter Kunst­versteigerer Tel. +49 (221) 925862-58 Ab 14.00 Uhr Reinhard Singer, öffentl. best. [email protected] Explanations to the catalogue Silber Nr. 1277 – 1468 und ­vereidigter Kunst­versteigerer List of Consignors Frühes Kunsthandwerk Sekretariat Conditions of sale & Sammlungsobjekte Nr. 1469 – 1514 Nicole Burkhard Legal notice Einrichtung & Dekoration Nr. 1515 – 1625 Tel. +49 (221) 925862-13 [email protected]

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Gemälde 19. Jahrhundert In Gedenken an Carola Eisenbeis

*11.05.1926 – † 02.08.2016

Am 2. August verstarb Carola van Geboren wurden Carola van Ham- Sachverständige für Antiquitäten, im Ham-Eisenbeis im Alter von 90 Jah- Eisenbeis am 11. Mai 1926 in Köln- Prüfungsausschuss der Industrie- und ren in Köln. Mit großer Dankbarkeit Rodenkirchen. Ihr Abiturzeugnis, das Handelskammer in Köln, wo sie einen und Bewunderung verabschieden sie am 4. Februar 1944 mitten im Krieg Ausbildungsgang für Kaufleute im sich Markus Eisenbeis mit der Fa- erhielt, wies auf eine Begabung für die Kunsthandel initiierte, sowie im Wirt- milie und die Mitarbeiter von VAN Naturwissenschaften und Mathematik schaftsrat der CDU und im Kölner Ver- HAM Kunstauktionen von ihrer hin. Nach Kriegsende schrieb sie sich kehrsverein. Für ihr großes Engagement Seniorchefin und Gründerin des jedoch für Kunstgeschichte an der als ehrenamtliche Handelsrichterin ver- Unternehmens. Universität Köln ein und entdeckte bei lieh ihr Bundespräsident Johannes Rau Professor Werner Speiser ihre Liebe zur im Juli 2001 das Bundesverdienstkreuz »Ihr Urteil fand stets Anklang bei den Ostasiatischen Kunst und bei Professor am Bande. Interessenten«, attestierte der Auktio- Hans Kauffmann zum Kunsthandwerk. Nachdem sie 1968 den Kaufmann Hans- nator Franz A. Menna seiner Mitarbei- Hans Werner Stopp (1924 – 2016), jörg Eisenbeis (1932 – 2016) geheiratet terin Carola van Ham Eisenbeis 1958 den sie später als Gemäldeexperten hatte und nach der Geburt ihres Sohnes in einem Zeugnis. Mit ihrem guten ins Kunsthaus am Museum holte, und Markus, zog sie sich in den 1970er Jah- Gespür gelang es der jungen Akade- Brigitte Klesse (1929 – 2014), die lang- ren etwas aus ihrem Geschäft zurück. mikerin, das Interesse von Käufern und jährige Leiterin des Kölner Museums für Zum 25-jährigen Jubiläum 1984 stand Einlieferern zu wecken und ihr Wissen Angewandte Kunst, waren ihre Kom- sie jedoch pünktlich zur 100. Auktion über die Spezialgebiete der Kunst zu militonen. Mit ihr engagierte sie sich als wieder am Pult und führte das Auktions- vertiefen. »Im Umgang mit der oft äu- aktives Mitglied in der Gesellschaft für haus bis zum Beginn ihres Ruhestands ßerst kritischen Kundschaft hatte sich Keramikfreunde, die zahlreiche Gele­ 1996. Ihrem Sohn Markus Eisenbeis, Fräulein van Ham in den letzten Jahren genheiten für fachlichen Austausch der ihre Nachfolge übernahm, und den eine ziemliche Gewandtheit angeeig- bot, sowie der Overstolzengesellschaft. Mitarbeitern von VAN HAM stand sie net«, wie ihr Mentor Menna schrieb. Das Interesse der Kunstauktionatorin auch nach ihrer aktiven Zeit stets mit Rat Den Unternehmergeist erbte Carola und Galeristin galt immer den Ma­ und Tat zur Seite und nahm bis zuletzt van Ham-Eisenbeis von ihrer Mutter, terialien und ihrer handwerklichen rege an der Entwicklung von VAN HAM die als erste Maklerin für eine Kölner Bearbeitung. Ihre leider nie vollendete Kunstauktionen teil. Privatbank an der Börse zugelassen Promotion galt den Kölner Gold­ Ihr für die deutsche Nachkriegszeit fort- war. »Sie war eine selbstständige schmieden. Eine besondere Leiden- schrittliches Engagement und Mut als Frau«, erinnerte sich Carola van Ham- schaft entwickelte sie für das sog. Stu- junge Unternehmerin würdigte der WDR Eisenbeis, »die ihre Schwester und dioglas. Hieraus entstanden inten­sive 2011 im Rahmen der viel beachteten auch ihre Kinder dazu ermunterte, Freundschaften zu Künstlern aus Euro- Reportage »Als Frauen Chef wurden«. beruflich auf eigenen Füßen zu ste- pa und den USA, denen sie zahlreiche Ihre große Leidenschaft galt stets dem hen.« Allerdings »hatte sie von Ausstellungen in ihrer Studio-Galerie europäischen Kunsthandwerk. Ihre mit Kunst keine Ahnung« — anders als widmete. beeindruckendem Sachverstand zusam- der Vater. Er stammte aus einer Carola van Ham-Eisenbeis engagier- mengetragene Sammlung von Studio- niederrheinischen Fabrikantenfamilie, te sich auch in anderen Bereichen Glas stiftete sie dem Museum für Ange- mit Leidenschaft für Kunst. von Kunst und Politik: als vereidigte wandte Kunst in Köln. Gemälde 19. Jahrhundert Unsere Experten Our Specialists Alte Kunst

Reinhard Singer Stefan Hörter

Gemälde 19. Jahrhundert Gemälde und Skulpturen Alter Meister Auf die Künstler seiner Zeit hatten sie die Entwicklung des technischen Könnens sehr selten anzutreffen war. Wen das Bild einen erheblichen Einfluss. des Hausbuchmeisters widerspiegeln oder zeigt und wer es gemalt hat, ist jedoch doch von verschiedenen Künstlern ange- nach wie vor umstritten. War es Graf (um 1445 – um 1505) Hausbuch­- Die Identität und das Oeuvre des Haus- fertigt wurden. Philipp d. J. von Hanau-Münzenberg mit buchmeisters gehören zu den größten Dass das „Hausbuch“ seinem Auftrag- seiner Geliebten, einer Bürgerlichen, und Mysterien der Kunstgeschichte. Bis heute geber, von dem man bislang nur das damit „ein einzigartiges geschichtliches streiten Experten darüber, welche Werke Wappen – goldener Ast auf blauem Bilddokument eines spätmittelalterlichen von seiner Hand stammen, welche in sei- Grund – kennt, nicht nur als ergötzliches Konkubinats“, wie im Katalogeintrag meister ner Werkstatt gefertigt wurden und wel- Sammelsurium diente, sondern vor allem behauptet wird? Oder handelt es sich che im Umkreis dieses größten deutschen von praktischem Nutzen war, zeigen schlicht um ein namenloses Paar? Zeichners vor Albrecht Dürer entstanden neben den bereits erwähnten Rezepten Auch die Theorie, der Hausbuchmeis- sind. Anders als dieser hat der Haus- vor allem die zahlreichen Darstellungen ter sei jener Künstler, der den Speyrer buchmeister seine Werke nicht signiert. modernster Techniken. Besonderes Au- Passionsaltar geschaffen hat, erscheint Sein Name ist ein Behelf, der auf eines genmerk gilt dabei dem Bergbau, zu diversen Experten plausibel. Wobei nicht seiner Hauptwerke, das „Mittelalterliche sehen sind aber auch ein Spinnrad, eine einmal als gesichert gilt, dass es den Altar Hausbuch“ zurückgeht. Ein rätselhaftes Schleudermaschine oder ein Rohrtrans- in der Zusammenstellung, die man ver- Buch, das neben präzisen Darstellungen portwagen, die so akkurat wiedergege- mutet, tatsächlich gegeben hat. Vielleicht technischer Geräte und allegorischen ben sind, dass man sie ohne weiteres gehörten die einzelnen Tafeln auch zu Der Ruf des Hausbuchmeis- Sternbildern auch Ratschläge zur Behand- nachbauen könnte. verschiedenen Altären. lung von Warzen, Verstopfung oder Krebs Nicht wenige Kunsthistoriker glauben, Eine Reihe weiterer Bildtafeln steht im sowie ein Rezept zur Zubereitung von dass der, den wir für den Hausbuch- Verdacht von der Hand des Hausbuch- ters ist legendär. Dabei kann Quark-Eierpfannkuchen oder eine Um- meister halten, allenfalls die sieben meisters zu stammen. Dass die Zuord- rechnungstabelle für Goldmünzen ent- Planetenbilder geschaffen hat. Andere nung bis heute nicht zweifelsfrei gelun- hält. Sehenswert ist dieses in seiner Art vermuten gar, es seien bloß drei gewesen. gen ist, zeigt, wie stilbildend seine Bilder bis heute niemand mit Sicher- einzigartige Buch jedoch vor allem wegen Die Zweifel in der Zuschreibung haben zu seiner Zeit und in seinem Umkreis seiner wunderbaren Tuschezeichnungen, dem Künstler einen zweiten Namen ein- gewirkt haben. An Mittelrhein und Main die von einer umwerfenden Spontanität getragen. Man nennt ihn auch Meister haben sich zahlreiche Werke erhalten, heit sagen, wie viele Werke und Originalität zeugen. des Amsterdamer Kabinetts, da er als die zwar nicht von seiner Hand stammen, Die Handschrift, die seit mehr als 300 Schöpfer einer Reihe von Kaltnadelstichen aber diverse stilistischen Elemente und Jahren in der Sammlung der Fürsten zu gilt, die sich größtenteils im Kupferstich- Ideen des Vorbilds aufgreifen. tatsächlich von seiner Hand Waldburg Wolfegg auf Schloss Wolfegg kabinett des Amsterdamer Rijksmuseum Der jüngste Beitrag zur Forschung loka- bei Ravensburg gehütet wird, entstand befinden und neben einer außerordentli- lisiert den Hausbuchmeister in Frankfurt vermutlich am Mittelrhein. Ihre Datierung chen Qualität auch eine bemerkenswerte am Main. Die Kunsthistorikerin Michaela stammen. Fest steht jedoch, (1480/85) geht auf ein Blatt zurück, auf Technik demonstrieren. Die Technik der Schedl hat Indizien zusammengetragen, dem die wundersame Genesung des Kaltnadel, bei der unmittelbar in das Me- die nahelegen, dass es sich um den Maler Herzogs von Lothringen erwähnt wird, tall der Druckplatte geritzt wird, wurde Conrad II. Fyoll handelt – eine Theorie, dass der Künstler, der um und das war 1482. Ob Gaukler oder von den Zeitgenossen des Meisters nicht die sicher noch kontrovers diskutiert wer- Galgenvögel, Handwerker, Kriegsgeräte angewendet, denn sie erlaubt nur wenige den wird. oder pyrotechnische Darstellungen – je- gute Drucke, weshalb diese Arbeiten nur Auch nach mehr als hundert Jahren For- 1480 –1500 am Mittelrhein oder Main des einzelne der insgesamt 63 Blätter in sehr wenigen Abzügen existiert haben schung ist das Rätsel um den Hausbuch- ist ein lebendiges und zugleich äußerst dürften. Sie waren also wohl für ein eli- meister und sein Oeuvre noch lange nicht detailreiches Kunstwerk von großer Sug- täres, adeliges Publikum gedacht – eine gelöst. Es bleibt ein spannendes Feld für tätig war, ein außergewöhnliches Ta- gestivkraft und voller Witz. Schlussfolgerung, die sich auch durch die Untersuchungen und Vergleiche. Neben kleinteiligen, farbig lavierten Gen- abgebildeten Szenen aufdrängt. Neben reszenen, die Adelige bei der Jagd oder religiösen Motiven ist eine hohe Zahl von (Dr. Sandra Danicke) lent besaß. Er schuf Federzeichnun- beim Bade zeigen, einem „obszönen profanen Darstellungen erhalten. Sie Liebesgarten“ oder Turnierdarstellungen zeigen unter anderem Liebesgärten und gehört die Folge von sieben astrologisch Jagdausritte, in denen höfisch-ritterliche gen, Kaltnadelstiche und vermutlich interpretierten Planetenbildern zu den Minne- und Tugendideale beschworen schönsten Arbeiten im „Hausbuch“. werden, die zu jener Zeit bereits als ein Während etwa das Blatt „Saturn und wenig antiquiert galten. Hinzu kommen auch Tafelgemälde, die sich alle durch seine Kinder“ den Planeten als alternden satirische Blätter, in denen die Bauern ver- Turnierreiter zeigt, der über ein Volk aus höhnt und der Gefräßigkeit, Dummheit kränkelnden, verhärmten Arbeitern und und Triebhaftigkeit bezichtigt werden. LITERATURAUSWAHL ZUM eine außergewöhnliche Lebendigkeit, Bösewichtern herrscht, geht es beim Folgt man der Mehrzahl der Forscher, HAUSBUCHMEISTER: adeligen Jupiter ganz vornehm und ma- dann war der Hausbuchmeister auch ein Schedl, Michaela: Tafelmalerei der nierlich zu. Die Kinder des Kriegsgottes herausragender Maler. Welche Gemälde Spätgotik am südlichen Mittelrhein, Originalität und einen verspielten Sinn Mars dagegen machen sich als gemeine er aber tatsächlich geschaffen hat, darü- Mainz 2016, S. 157-372. Gewalttäter über wehrlose Opfer her, und ber wird bis heute leidenschaftlich gestrit- beim königlichen Sol wiederum herrscht ten. Einige Experten glauben dass „Das Graf zu Waldburg Wolfegg, Christoph: für Humor auszeichnen. eitel Sonnenschein, sprich brave Fröm- Gothaer Liebespaar“ (1480/85), das im Venus und Mars – Das Mittelalterliche migkeit mit Beten und Posaunen. Die Herzoglichen Museum Gotha ausgestellt Hausbuch aus der Sammlung der Fürsten Blätter unterscheiden sich in der Souverä- ist, aus seiner Hand stammt, denn es zu Waldburg Wolfegg, München 1997 nität ihrer Darstellung erheblich, so dass zeugt von einer Sensibilität und Origina- Hess, Daniel: Meister um das „mittelalter- bis heute darüber gestritten wird, ob sie lität wie sie in dieser Qualität damals nur liche Hausbuch“, Mainz 1994 (Tätig in Frankfurt am Main?) 500 Meister des Umkreis Hausbuches Verkündigung an Maria. Um 1505. Öl auf Weichholz (Linde oder Nadelholz). (Conrad II. 42,0 x 34,0cm. Rahmen. Fyoll ?) Gutachten: - Dr. Michaela Schedl, Kronberg, September 2016; -Farbanalysen, Dr. Doris Oltrogge, Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft, Köln August 2009; -Infrarotaufnahmen, Gruppe Köln, August 2016.

Literatur: Schedl, Michaela: Tafelmalerei der Spätgotik am südlichen Mittelrhein, Mainz 2016, S. 247f.

Provenienz: Privatbesitz Aachen.

€ 180.000 - 200.000 $ 201.600 - 224.000

Alte Meister Hausbuchmeister Abb.4 Meister des Hausbuchs (Conrad II. Abb.5 Rogier van der Weyden, Dreikönigsretabel, Abb.6 Meister des Hausbuchs (Conrad II. Fyoll, Abb.7 Meister des Hausbuchs, Die heilige Abb.8 Meister der Lyversberg-­Passion, tätig Fyoll, tätig in Frankfurt?), Werkstatt, Teil des linke Flügelinnenseite (138 x 70 cm). München, tä;g in Frankfurt?), Verkündigung an Maria. Famliie. Kaltnadelstich (148 x 95 mm) in Köln, Marienretabel, linke Flügelaußenseite Mainzer Marienlebens (ca. 132 x 76 cm). Bayerische Staatsgemäldesammlungen [ehemals Kaltnadelstich (127 x 87 mm) (154 x 83,2 cm). am Rhein, kath. Marien­ Mainz, Landesmuseum Köln, St. Columba] kirche [ehemals Ratskapelle]

Auszug aus dem Gutachten von Fyoll handeln könnte. Neben wenigen der hier besprochenen Tafel die nach- Betrachter wie ein Stillleben anmuten. Kölner Kirche St. Columba. Bei Rogiers lich anzutreffen ist der Kranz auch bei Dr. Michaela Schedl: äußerst qualitätvollen gemalten Tafeln folgend aufgeführten Retabel und Des weiteren wird die Musterung des Verkündigung sind auch der Decken- Hausbuchmeisterstichen mit profanen von Retabeln können diesem originellen vielleicht auch die Stiche kannte. Sehr Fußbodens wiederholt, die in die jeweils balken sowie die auf Goldstrahlen hi- Themen. Sodann gehen verschiedene Maler und Kaltnadelstecher unter ande- wahrscheinlich waren ihm sowohl eine entgegengesetzte Richtung fluchtet, die neinschwebende Geisttaube zu sehen, Motive möglicherweise auf in Köln oder rem Zeichnungen in einer Sammelhand- Tafel, die der Werkstatt des Hausbuch- Vase mit den Lilien wanderte aus kom- die ebenfalls auf der Tafel in Privatbe- am Oberrhein früher entstandene Ge- […] schrift, dem sogenannten Hausbuch, meisters zugeschrieben wird, als auch positorischen Überlegungen von rechts sitz auftauchen. mälde zurück. Sie könnten durch eigene zugeschrieben werden, nach dem er ein Kaltnadelstich des Hausbuchmeis- nach links. Auf das Schriftband des Das frontal gezeigte Bett, die in Rauten Anschauung oder durch eine „Motivwan- Zuschreibung seinen Notnamen erhielt. Außerdem ters zum selben Thema vertraut, wie ein Engels mit den Begrüßungsworten der gegliederte Fensterscheiben, die in Drei- derung“ auf Tafeln oder Kupferstichen sind 89 Kaltnadelstiche, die nur in Vergleich der Objekte zeigen wird. Die Verkündigung verzichtet der Maler der viertelansicht wiedergegebene Taube anderer Kollegen bekannt gewesen sein. Die stilgeschichtliche Einordnung der kleiner Auflage gedruckt wurden, von Tafel der hochrechteckigen 1505 da- kleineren Tafel, da der Dialog bereits sowie der Kerzenleuchter wurden viel- Das an den rechten Bildrand gerückte erstmals 2016 publizierten Tafel erfolg- seiner Hand überliefert. Sie befinden tierten Verkündigung des sogenannten beendet ist. Motivisch, nicht stilistisch leicht dem Kaltnadelstich des Hausbuch- Betpult mit Reliefschnitzereien und Stoff- te treffend zunächst durch Reinhard sich mehrheitlich im Rijksprentenkabi- Mainzer Marienlebens war vermutlich ergeben sich somit enge Bezüge. meisters entnommen (Abb. 6).Auch die behang sowie das aufgeschlagene Buch Singer, VAN HAM, Köln, den die klein- net in Amsterdam. Aufgrund des Teil eines Retabels, das sich ehemals in Gliederung des Nimbus Mariens könnte mit zwei Schließen stehen möglicherwei- teilig ausgeführte Unterzeichnung an Aufbewahrungsorts dieser oft sehr der Mainzer Stiftskirche St. Maria ad Anregungen zur Mainzer Tafel der sich an einen Stich des Hausbuchmeis- se mit der Verkündigung eines in Köln die vorbereitende Unterzeichnung des erzählfreudigen exquisiten Stiche er- Gradus, volkstümlich Liebfrauenkirche Hausbuchmeisterwerkstatt gehen sehr ters anlehnen. Ähnlich ist sie bei Die tätigen Malers in Verbindung (Abb. 8). Hausbuchmeisters und seiner Werkstatt hielt der Meisters des Hausbuchs in der genannt, befand und heute im Mainzer wahrscheinlich auf die Verkündigung heilige Familie gestaltet (Abb. 7). Diese früher entstandene, 1463 datierte erinnerte. Sodann wies Dr. Stephan Forschung auch den Notnamen Meister Landesmuseum ausgestellt wird (Abb. des Dreikönigsretabels von Rogier van Hier sind zudem die Rundbogenöffnung, Darstellung auf der linken Flügelaußensei- Kemperdick, Kustos an der Gemäldega- des Amsterdamer Kabinetts. 4). Sie wird einem Werkstattmitarbeiter der Weyden zurück, das der Hausbuch- die Säulen mit runden Kapitellen sowie te eines Marienretabels wird dem in Köln lerie Berlin, darauf hin, dass die Dar- des Hausbuchmeisters zugeschrieben. meister vielleicht aus eigener Anschau- die kleinteilige Fältelung der Gewänder tätigen Meister der Lyversberg-Passion zu- stellung in einem Zusammenhang mit Die von Kemperdick vorgenommene Den leicht erhöhten Standpunkt des ung kannte (Abb. 5). In Stichworten anzutreffen, wie sie auch bei der Albe des geschrieben. Es wurde für die Ratskapelle Werken dieses am Mittelrhein tätigen Zuschreibung der Tafel an einen Maler, Betrachters, die Komposition sowie seien genannt: die Komposition und Erzengels ausgeführt wird. in Linz am Rhein geschaffen und war Meisters stehe. Der Werkstattsitz dieses der im Umkreis des Hausbuchmeisters zahlreiche Motive scheint der Ma- Raumarchitektur, das Bett sowie die wohl auch dem Meister des Hausbuchs vieldiskutierten Meisters wurde zuletzt tätig war, lässt sich zunächst durch den ler der Tafel in Privatbesitz von der Farbgebung, die bei der Mainzer Tafel Der Blätterkranz im Haar des Verkündi- bekannt. von Dr. Daniel Hess, Nürnberg, in Spey- Vergleich mit verschiedenen Werken Mainzer übernommen oder variiert zu gedämpfter ausfällt. Der 1464 in Brüs- gungsengels ist in den weitverbreiteten er vermutet.Meines Erachtens sprechen dieses Meisters und seiner Werkstatt haben: die verschlossene Eingangstür, sel verstorbene Rogier van der Weyden Stichen Martin Schongauers überliefert verschiedene Indizien dafür, dass es sich nachvollziehen. Zahlreiche gemeinsa- das hölzerne Tonnengewölbe, das malte das Dreikönigstriptychon, bei und kommt bei den am Mittelrhein noch bei dem Meister des Hausbuchs um den me Motive sowie das ähnliche Kolorit Baldachinbett sowie ein Möbelstück dem die Verkündigung auf der linken erhaltenen Verkündigungsdarstellungen in Frankfurt tätigen Maler Conrad II. legen den Schluss nahe, dass der Maler mit Gegenständen, die dem heutigen Flügelinnenseite zu sehen ist, für die nur auf dieser Tafel vor. Verschiedent-

Alte Meister Hausbuchmeister Abb.9 Am Mittelrhein (in Frankfurt/M.?) tätiger Abb.10 Meister des Hausbuchs, Werkstatt, Abb.11 Martin Schongauer, tätig in Colmar, Abb.12 Meister des Monis-­Altars, tätig in Frank- Abb.13 Meister des Wolfskehler Altars, tätig in Meister, Marienretabel, Flügelaußenseiten Kreuzigungsretabel, Flügelaußenseiten (je ca. Orlier-­Altar, Flügelaußenseiten (je 188 x 55 cm). furt am Main (?), Darmstädter Kreuzigungsre- Worms (?), Wolfskehler Altar, Flügelaußenseiten (je 150 x 83 cm). Butzbach, kath. Kirche 140 x 57 cm). St. Goar, kath. Pfarrkirche St. Goar Colmar, Musée Unterlinden tabel, Flügelaußenseiten (je 128 x 65,5 cm). (je 244 x 85 cm). Darmstadt, Hessisches Landes- St. Gogried [ehemals Markuskirche?] Zuletzt: München, Galerie Weinmüller museum

Aufgegriffen und sehr ähnlich ausgeführt gelsflügels mit Pfauenfedern auf, das uns Schließlich findet sich noch eine nahe- chen Bezüge untereinander erahnen, oder als Hauptaltarbilder. Flügelaltäre könnte. Als Vergleichsbeispiel kann wird das Motiv des Betpults mit Stoffbe- beispielsweise vom früher, um 1460/70 stehende Variante der Verkündigung bei wie Maler über Werke der Kollegen wurden nur an wenigen Festtagen im hierzu das um 1480 datierte Retabel hang später auch vom Maler eines Reta- entstandenen Orlier-Altar vertraut ist dem sehr wahrscheinlich in Worms täti- informiert waren. Jahr geöffnet. Durch die häufig an- des flämischen Meisters der Brügger bels, das sich heute in der katholischen (Abb. 11). Die Flügelaußenseiten dieses in gen Meister des Wolfskehler Altars (Abb. zutreffende Wahl der Verkündigung Ursulalegende angeführt werden, das Kirche St. Gottfried im hessischen Butz- leuchtenden Farben ausgeführten ge- 13). Dieser Maler erhielt seinen Namen auf den Flügelaußenseiten war somit sich im Indianapolis Museum of Art in bach befindet (Abb. 9). Wie der Maler der malten Retabels schuf der in Colmar am nach einem Schreinretabel aus der Kirche gewährleistet, dass dem Betrachter der Indianapolis, USA befindet. Tafel in Privatbesitz zeigt auch der Maler Oberrhein tätige Martin Schongauer. im hessischen Wolfskehlen, das in das Mitteltafel Beginn des Heilsgeschehens die meiste der Butzbacher Verkündigung einen sepa- Hessische Landesmuseum Darmstadt Zeit des Jahres vor Augen stand und raten Schlafraum. Eine weitere Variation der Verkündigung gelangte. Ihm waren möglicherweise eines kleinen steht. mit Betpult und Baldachinbett ist sodann manche der zuvor aufgezählten Werke Mit zwei weiteren, meines Erachtens auf den oben beschnittenen Flügelaußen- geläufig. Sein Stil unterscheidet sich Retabels? Die Verkündigung an Maria ist aber auch in der Mainstadt gefertigten Ver- seiten eines Retabels zu sehen, die 1966 deutlich von diesen, und er verwendete auch auf Flügelinnenseiten zu finden, kündigungsdarstellungen lässt sich die in München versteigert wurden (Abb. ein leuchtenderes Kolorit. Kurz seien Die hier genannten Verkündigungsdar- zumeist als eine Szene aus dem Marien- hier besprochene Tafel in Bezug setzen. 12). Sie werden dem Meister des Monis- die gemeinsamen Elemente, die auf stellungen sind zumeist auf den Flügel- leben. Die Tafel in Privatbesitz könnte Sie stehen stilistisch den Werken des Altars zugeschrieben, der ebenfalls sehr den Flügelaußeseiten des Wolfskehler außenseiten von Retabeln angebracht also auch – wie die Verkündigung des Hausbuchmeisters nahe und weisen mo- wahrscheinlich in Frankfurt am Main tätig Retabels zu sehen sind, mit der Tafel in und oft auf zwei Tafeln verteilt. Ihr ebenfalls vielleicht in Frankfurt/M. ent- tivische Verbindungen zu der hier bespro- war. Das Motiv der überkreuzten Arme ist Privatbesitz aufgezählt: das Holzton- Format ist größer als das der Verkündi- standenen Seligenstädter Altars, der chenen Tafel auf. Auf den Flügelaußen- vielleicht ebenfalls von dem zuvor ge- nengewölbe und das Fliesenmuster, gung in Privatbesitz. Der Darstellung in das Darmstädter Landesmuseum seiten des nach St. Goar (Rheinland-Pfalz) nannten Orlier-Altar Schongauers abzulei- das Betpult mit aufgeschlagenem Buch, der Verkündigung kommt eine wichtige gelangte –, Teil einer Flügelinnenseite gelangten Retabels sind neben dem ten. Außerdem wird auch bei der Verkün- Maria mit vor der Brust verschränkten Bedeutung zu, da sie den Augenblick gewesen sein. Betpult und dem Baldachinbett auch die digung des Meisters des Monis-Altars mit Armen sowie eine separate Hauskapelle, darstellt, in dem Maria Gottes Erlö- Elemente Anrichte mit kleinen Utensi- der Anrichte, auf der ein kleines Retabel wie sie in Patrizierhäusern des 15. und sungsplan zustimmt und die Inkarnation Da die Tafelrückseite aber keine Sä- lien sowie Henkelvase aus Messing mit in Form eines Diptychons – wohl die Zehn 16. Jahrhunderts vorzufinden war. erfolgt. Die Begebenheit, mit der das gespuren zeigt, die darauf hindeuten weißen Lilien zu sehen (Abb. 10). Die Gebote darstellend – sowie Kerzen und christologische Heilsgeschehen in Gang würden, dass sie von einem gespalte- Variante dieser Verkündigungsszene spielt ein Buch versammelt sind, ähnlich wie Die Zusammenstellung der am Mittel- gesetzt wird, wird daher seit der Früh- nen Flügel stammt, ist es wahrschein- sich unter freiem Himmel ab. Hier taucht bei der Tafel in Privatbesitz der Ort eines rhein bzw. in Frankfurt entstandenen zeit an prominenten Stellen im Kirchen- licher, dass es sich um die Mitteltafel auch das Motiv des hochgestellten En- Hausaltars gezeigt. Verkündigungen lässt durch die vielfa- raum gezeigt, etwa an Triumphbögen eines kleinen Retabels gehandelt haben

Alte Meister Hausbuchmeister Abb.14 Meister des Hausbuchs (Conrad II. Fyoll, Abb.15 Meister des Hausbuchs (Conrad II. Fyoll, Abb.16 Meister des Seligenstädter Altars, Abb.20 Meister des Hausbuchs (Conrad II. Fyoll, tätig in Frankfurt?), Umkreis, Flügelaußenseiten tätig in Frankfurt?), Umkreis, Flügelinnenseiten Werksta\, tä;g in Frankfurt/M.?, Maria mit Kind tä;g in Frankfurt?), Umkreis, Verkündigung an eines Retabels, Hl. Margareta, Rottenburg am eines Retabels, Hl. Michael, Rottenburg am zwischen den beiden Johannes. Berlin, Staatliche Maria. Infrarotreflekrographie Neckar, Diözesanmuseum und Hl. Ursula, zuletzt Neckar, Diözesanmuseum und Hl. OMlie, zuletzt Museen, Gemäldegalerie (119 x 87cm) New York, Sotheby’s, 2012 (je ca. 130 x 56 cm) New York, Sotheby’s, 2012 (je ca. 130 x 56 cm)

die heilige Ottilie mit ihrem Attribut, Die Kopfform ist in etwa oval, die Haare chen Stellen scheint die Farbe bewusst Weitere den Augen auf einem Buch, dargestellt. werden strähnig gemalt und im Nacken Gemälde­ dünn über die Unterzeichnung gelegt Hinsichtlich des versonnenen Ausdrucks zusammengehalten. Sehr ähnlich sind wor- den zu sein, wie etwa bei der Werke dieses der Dargestellten und der ähnlichen auch die Köpfe auf der Berliner Tafel technologische Wand, die Hauptraum und Schlafzim- Faltengebung erinnern der Flügel und gemalt, wie ein Vergleich mit dem Ma- mer trennt. So musste die Struktur des Malers die Verkündigung in Privatbesitz an ein rienkopf zeigt (Abb. 19). Hier wird aller- Befunde Mauerwerks nicht mit Farbe nachgezo- weiteres Gemälde, das sehr wahrschein- dings unter anderem das Oberlid nicht gen werden. Mit ähnlichen Strichlagen Es ist nicht ungewöhnlich, dass von lich von einem ebenfalls in Frankfurt so stark von der Augenhöhle abgesetzt. arbei- tet auch der Hausbuchmeister Malern aus dieser Zeit von der einst um- tätigen Maler ausgeführt wurde. Die Schließlich sei noch auf ähnliche Motive Bereits mit bloßem Auge ist bei den beispielsweise auf dem Stich der Heili- fangreichen Werk- liste nur noch weni- Tafel mit Maria mit Kind zwischen den bei den beiden Erzengeln – Gabriel bei hellen Flächen der Verkündigung die gen Familie bei der rückwärtigen Fens- ge Objekte erhalten sind – manches Mal beiden Johannes gelangte in die Gemäl- der Verkündi- gung und Michael auf Unterzeichnung zu erkennen. Die Inf- teröffnung (vgl. Abb. 6). auch nur ein einziges. Von der Hand des degalerie nach Berlin (Abb. 16). Sie wird der Flügelinnenseite (Abb. 1, 15) – hin- rarotaufnahmen zeigen, dass die vor- Malers der Verkündigungstafel konn- der Werkstatt des Meisters des Seligen- gewiesen. Beide tragen einen Blät- ter- bereitende Zeichnung der Komposition Auf dem Rottenburger Flügel scheint te ich noch einen weiteren „Posten“ städter Altars zugeschrieben. kranz auf ihrem vollen, mittelbraunen auf der Grundierung fast ausschließlich die Unterzeichnung vor allem in den identifizieren. Es sind dies zwei Flügel Haar. Auch das Muster auf der Goldbor- mit locker gesetzten Parallellinien aus- hellen Partien des Gesichts von Mar- eines Retabels, über dessen Mittelteil Die Charakteristika des Malstils und der te ihrer Mäntel wiederholt sich: Es sind geführt wurde (Abb. 20). Nur an we- gareta sowie der Albe Michaels durch. wir derzeit nichts wissen. Der linke Formgebung des Malers sind sehr gut kleine Vierpässe mit einem Punkt bzw. nigen Stellen arbeitet der Unterzeichner Hier sind die nämlichen locker ge- Flügel gelangte in das Diözesanmuseum an den Köpfen der Verkündigungsmaria Kreis in der Mitte. auch mit Kreuzschraffuren. Bei der end- zeichneten Parallellinien zu sehen. in Rottenburg am Neckar, der rechte sowie der heiligen Ursula abzulesen gültigen Position der Gesichter weicht wurde 2012 in New York bei Sotheby’s (Abb. 17, 18): Die Augen sind in etwa die Ausführung von der Unterzeichnung versteigert (Abb. 14, 15). Auf den Flü- kreisrund angelegt. Den gesenkten etwas ab: Das Gesicht des Engels war gelaußenseiten stehen die bekrönte hei- Lidern ist ein Lidstrich aufgesetzt. ein wenig weiter links vorgesehen, lige Margareta mit den Attributen Dra- Die Abflachung unterhalb des Auges Mariens Gesicht wurde et- was nach che, Kreuzstab und Buch sowie Ursula wird mit wenigen Linien markiert. Die rechts versetzt. Auch die Fluchtung der mit Pfeilen vor einer Mauerbrüstung Augenbrauen sind fein gezeichnet, Anrichte hat der Maler am rechten hin- und blauem Himmel. Auf den mit Gold- die schmale Nase wirkt ein wenig ver- teren Ende angepasst und ebenso die grund versehenen Innenseiten sind der schnupft. Die Oberlippe ist schmal, die Position der Lilienblüten und der Geist- Erzengel Michael als Seelenwäger sowie kleinere Unterlip- pe breiter angelegt. taube ein wenig verändert. An man-

Alte Meister Hausbuchmeister Verkündigung (Detail). Ausschnitt aus Abb.1 Hl. Ursula (Detail). Ausschnitt aus Abb.14 Maria zwischen den beiden Johannes, Kopf Mariens (Detail). Ausschnitt aus Abb.16.

Zusammen­ fassung

Die Verkündigung in Privatbesitz lässt Stilistisch weicht die exquisite Malerei Bildnachweise: sich eng an verschiedene am Mittelrhein, von den Malereien und Stichen des Abb. 4: © GDKE Rheinland-Pfalz, Landesmuseum Mainz, Foto: Ursula Rudischer vor allem wohl in Frankfurt am Main Hausbuchmeisters und seiner Werkstatt Abb. 5 bpk / Bayerische Staatsgemäldesammlungen entstandene Gemälde und Kaltnadelsti- ab. Daraus resultiert die Annahme, dass Abb. 6: Vom Leben im späten Mittelalter. Der Haus- che angliedern. Zahlreiche Motive sowie der Maler nicht in der Werkstatt, son- buchmeister oder Meister des Amsterdamer Kabinetts. Rijksmuseum Amsterdam/Städtische Galerie im das gedämpfte Kolorit hat sie mit der dern im Umkreis des Hausbuchmeisters Städelschen Kunstintitut Frankfurt/M., Ausstellung und Verkündigung aus dem Mainzer Marien- arbeitete. Von diesem Maler sind zwei Kat.: Jan Piet Filedt Kok, Amsterdam [u. a.] 1985, S. 83 leben gemeinsam, die einem Mitarbeiter Flügel eines Retabels, entstanden um Abb, 7: Vom Leben im späten Mittelalter. Der Haus- buchmeister oder Meister des Amsterdamer Kabinetts. des Meisters des Hausbuchs zugeschrie- 1500, erhalten. Der eine gelangte in das Rijksmuseum Amsterdam/Städtische Galerie im Städel- ben wird und auf 1505 datiert ist. Die Rottenburger Diözesanmuseum, der an- schen Kunstintitut Frankfurt/M., Ausstellung und Kat.: Tafel in Privatbesitz wird in etwa zur dere wurde 2012 bei einer Auktion von Jan Piet Filedt Kok, Amsterdam [u. a.] 1985, S. 107 Abb. 8: © Stadtarchiv Linz am Rhein selben Zeit um 1505 enstanden sein. Sotheby’s in New York versteigert. Abb. 9 © Bildarchiv Foto Marburg Abb. 10: Andreas Lechtape, Münster Wir danken Frau Dr. Michaele Schedl Abb. 11: © Sylvie Lecoq-Ramond/Pantxika De Paepe, für ihre freundliche Unterstützung. Das Unterlinden-Museum zu Colmar (= Musées et monuments de France), Paris 1991, S. 46 Abb. 12: Michaela Schedl, Tafelmalerei der Spätgotik Das vollständige Gutachten entnehmen am Mittelrhein, Mainz 2016 Sie bitte unsere Homepage unter Abb. 13: Deutsche Malerei um 1260 bis 1550 im Hessischen Landesmuseum Darmstadt, Abbildungsteil www.van-ham.com bearb. von Wolfgang Beeh, Darmstadt 1990, S. 61. Abb. 14, 15: © Diözesanmuseum Rottenburg Infrarotaufnahme Abb. 16: bpk / Lutz Braun

Alte Meister Hausbuchmeister Um 1520 Um 1510 501 Oberrhein 502 Nieder­lande Beweinung Christi. Hochrelief. Polychrom Anbetung der Hirten und Könige. Hoch- gefasst. Fassung stark verschmutzt, be- relief. Eichenholz auf neuerem Sockel. stoßen und zum Teil übergangen. Rechte Höhe: 37 x 43cm. Hand Christi verloren, Füße bestoßen. Ausbrüche in der Holzstruktur Provenienz: unten links und im Gewand der Maria. - Sammlung Richard von Kaufmann, Weichholz. Höhe: 58 x 61cm. Berlin; - Versteigerung der Sammlung Kaufmann € 6.000 - 7.000 durch Helbing/Cassirer, Berlin 1917, $ 6.720 - 7.840 im Auktionskatalog Band III., S. 53, Abb. 390; - Privatsammlung Bonn.

€ 20.000 - 30.000 $ 22.400 - 33.600

Alte Meister Um 1470/80 bei der Variation der Positionen der drei 503 Ober­ schlafenden Jünger meines Wissens eher Das Gebet Jesu am Ölberg. Öl auf selten vorkommt. Des weiteren kann auf rheinischer Lindenholz. 33,0 x 23,8cm. Rahmen. eine Tafel des in Straßburg tätigen Meis- ters der Gewandstudien – auch Meister Meister Gutachten: der Coburger Rundblätter genannt – ver- Dr. Michaela Schedl, Kronberg, wiesen werden, die auf eine Entstehung September 2016. der Tafel in Privatbesitz am Oberrhein, vielleicht in Straßburg, hinweisen könnte. Provenienz: Sie gelangte in die Staatliche Kunsthalle - Bis 1938 in einer „bekannten Karlsruhe. Johannes ist hier jeweils im süddeutschen Privatsammlung“; roten Gewand mit weißem Mantel dar- - 1938 in der Versteigerung „Eine be- gestellt. Sicher unterscheiden sich die kannte süddeutsche Privatsammlung Tafeln stilistisch voneinander. Beide Maler und anderer Privatbesitz“ bei Math. geben aber freundliche, liebliche Gesicht Lempertz‘sche Kunstversteigerung 395, mit je ähnlichen Frisuren wieder. Die Tafel Nr. 9 als Hans Multscher (geb. um 1400 in Privatbesitz könnte somit ebenfalls im Allgäu, gest. 1467 in Ulm). am Oberrhein, vielleicht in Straßburg, - Privatbesitz Nordrhein-Westfalen. entstanden sein und etwas früher als die Karlsruher Tafel, um 1470/80 datiert Aus dem Gutachten von werden. [...]“ Dr. Michaela Schedl: „[...] Der etwas später entstandene Holz- Das vollständige Gutachten, einschließlich schnitt von Hans Wechtlin, der in Straß- Vergleichsabbildungen senden wir Ihnen burg tätig war, könnte einen Hinweis da- auf Anfrage gerne per PDF zu. rauf geben, dass die Tafel am Oberrhein entstand. Auch hier wird Johannes in der € 16.000 - 20.000 rechten Bildecke liegend dargestellt, was $ 17.920 - 22.400

Alte Meister 504 Süddeutsch 505 Franken 506 Elhafen, 507 Niederlande 16. Jh. Um 1500 Ignaz Um 1500 Heiliger Christopherus. Standfigur, vollrund geschnitzt Heiliger Alban von Mainz. Standfigur, rückseitig aus- 1658 Innsbruck - 1715 Düsseldorf Teilstück aus einer Anbetung (?). Fragmentarische und polychrom gefasst. Fassung z.T. verloren, bzw. über- gehöhlt. Fassung abgelaugt. Diverse Ergänzungen und Umkreis Gruppe eines Altarschreins. Hochrelief. Partiell bestoßen gangen. Linker Arm des Christuskindes verloren. Figur Ausspannungen, so an der Plinthe vorn mit den auf- und ergänzt. Ungefasst. Eichenholz. Höhe: 57cm. bestoßen. Weichholz. Höhe: 110cm. stoßenden Gewandbahnen und am rechten Faltensteg Kleine Kreuzigungsgruppe. Vollrund geschnitzt. Diverse unten. Weichholz. Höhe: 83cm. Schwundrisse. Linke Hand des Knechtes am Kreuz € 2.000 - 4.000 € 4.000 - 6.000 verloren, die rechte Hand Christi bestoßen. Buchsbaum. $ 2.240 - 4.480 $ 4.480 - 6.720 € 2.000 - 3.000 Höhe: 23cm. $ 2.240 - 3.360 Nach dem Kupferstich „Kreuzabnahme“ des Peter Paul Rubens von 1612.

€ 2.000 - 4.000 $ 2.240 - 4.480

Alte Meister Um 1460 Unterzeichnung Farbangaben abgekürzt 508 Süddeutsch in Einzelbuchstaben oder Symbolen ver- Zwei Altarflügel mit den Aposteln merkt.15 Eine solche Farbangabe ist ver- Judas Thaddäus und Jakobus dem mutlich auf dem Mantel von Judas Thad- Jüngeren. Jeweils Öltempera auf Holz. däus zu sehen (Abb. 17). Hier steht ein Parkettiert. 61 x 28cm. Rahmen. Buchstabe, der ein in gotischer Minuskel ausgeführtes „w“ zu sein scheint. Somit Rückseitig: könnte – wie auf den Martyriumstafeln Alte Inventarnummern. von Stefan Lochner – das „w“ für „weiß“ stehen. Wie die im Schulterbereich Jako- Gutachten: bus’ zu sehenden Zeichen zu deuten sind, - Dr. Michaela Schedl, Kronberg, bleibt ungewiss. September 2016; Bei den beiden Tafeln mit den Apostelfi- - Infrarotaufnahmen, Gruppe Köln, guren handelt es sich um sehr qualitätvol- August 2016. le Werke, die noch recht gut erhalten sind. Ursprünglich waren sie vielleicht Provenienz: Bestandteile von Flügelinnensei- ten eines Süddeutscher Privatbesitz. Retabels, oder sie könnten auch Teile von Standflügeln gewesen sein. Aufgrund des Aus dem Gutachten von verwendeten Weichholzes als Bildträger Dr. Michaela Schedl: kann von einer Entstehung der Tafeln „[...] Infrarotaufnahmen können Auf- im südlichen deutschsprachigen Raum schluss über die vorbereitenden Zeich- – in Süddeutschland, Österreich, der nungen geben, die unter der Malschicht Schweiz – ausgegangen werden. Wie die eines Gemäldes liegen. Bei den zwei angeführten Beispiele zeigen, wäre ein Tafeln in Privatbesitz werden die Konturen Werkstattsitz des Malers in Oberbayern von Gewändern sowie die Gesichtsfalten denk- bar. Wie diese können auch die in schwungvollen Linien angegeben, die Aposteltafeln in Privatbesitz aufgrund der stellenweise, wie zum Beispiel beim Inkar- ähnlichen formalen Merkmale vor allem nat, durch die Malschicht sichtbar sind. bei der Gestaltung der Gewänder um Bei der Gegenüberstellung des in Malerei 1460 datiert werden. [...]“ ausgeführten Arms Jakobus’ des Jünge- ren mit der Infrarotaufnahme lässt sich Das vollständige Gutachten, einschließlich sehr schön erkennen, wie genau der Ma- Vergleichsabbildungen senden wir Ihnen ler in der Ausführung den vorgezeichne- auf Anfrage gerne per PDF zu. ten Linien der Ärmelfalten folgt (Abb. 15, 16). Außerdem sind im Schulterbereich € 26.000 - 30.000 buchstabenähnliche Zeichen zu sehen, $ 29.120 - 33.600 wohl b z + E. Verschiedentlich werden bei spätmittelalterlichen Gemälden in der

Alte Meister Um 1550 Um 1550 509 Antwerpener 510 Antwerpener Heimsuchung. Öltempera auf Eichenholz. Flügelaltar. Auf der zentralen Tafel die Meister 38,5 x 30cm. Rahmen. Meister Kreuzabnahme. Der linke Flügel mit Joseph von Arimathäa, rechts Maria € 6.000 - 10.000 Magdalena. Öl und Tempera auf Holz. $ 6.720 - 11.200 Parkettiert. 71,5 x 49,5cm, Flügel je 74 x 23 cm. Rahmen.

€ 20.000 - 30.000 $ 22.400 - 33.600

Alte Meister (Correggio um 1489 - 1535) Um 1550 511 Correggio, Kopie 17./18. Jh. 512 Florentiner Madonna mit schlafendem Christuskna- (Antonio Die mystische Vermählung der heiligen Meister ben. In der Nachfolge von Bernardino Katharina. Öl auf Leinwand. Doubliert. Luini. Öl auf Holz. 88 x 72cm. Rahmen. Allegri) 106 x 103cm. Rahmen. Rückseitig: Rückseitig: Auf der Tafel alte Inventarnummer. Auf dem Keilrahmen altes Etikett des Walraff Richartz Museums Köln mit € 10.000 - 15.000 Inventarnummer 2129 sowie auf der $ 11.200 - 16.800 Leinwand alte Nummer: 534H.

€ 4.000 - 6.000 $ 4.480 - 6.720

Alte Meister Um 1600 17. Jh. 513 Prager 514 Flämischer Heilige Familie. Öl auf Kupfer. Die Heilige Familie mit dem Lamm. Schule 17 x 13,5cm. Rahmen. Meister Nach dem kleinformatigen Andachtsbild Raffaels von 1507 im Museo del Prado, € 4.000 - 6.000 Madrid. Öl auf Kupfer. 27,5 x 21,5cm. $ 4.480 - 6.720 Rahmen.

€ 4.000 - 6.000 $ 4.480 - 6.720

Alte Meister 16. Jh. (1500/04 Hemiksem/Antwerpen - 515 Nürnberger 516 Hemessen, 1566/75 Haarlem) Memento Mori. Schlafender Putto mit Umkreis Schule Totenschädel. Öl auf Holz. 54 x 70cm. Jan van Lukretia und Tarquinius. Öl auf Holz. € 3.000 - 4.000 Parkettiert. 74 x 98cm. Rahmen. $ 3.360 - 4.480 € 6.000 - 8.000 $ 6.720 - 8.960

Alte Meister erhabene Wahrheit verbildlicht werden, dem sie sich lesend über die Brüstung 517 Veen, dass dem wahren Christen die Macht beugt. Die Inschrift bezeugt nach Ost die innewohne, die Anfechtungen des Bösen „schriftstellerisch-gelehrten, textorientier- Otto van zu überwinden und mit diesem Siege ten Interessen“ Otto van Veens als einem die Krone unvergänglicher Seligkeit zu pictor doctus. Das Bildmotiv selbst geht (1556 Leiden - 1629 Brüssel) erringen. Ein Jüngling, dem in ruhiger zurück auf den Brief des Paulus an die Hoheit die Tugenden des Glaubens, der Epheser in der Bibel: Eph.6, 10-17. Miles Christianus. 1609-1629. Öl auf Hoffnung und der Liebe zur Seite ste- Otto van Veen arbeitete am Hof des Leinwand. 159 x 116cm. Inschrift am hen, führt in muthiger, unerschütterter Fürstbischofs von Lüttich, Gerard von unteren Bildrand: Miles Christianus contra Haltung sein Schwerdt gegen die in hef- Groesbeck, in Rom, am Prager Hof Kai- peccata mortalia pugnans coronam recip- tigster Anstrengung ihn bestürmenden ser Rudolfs II. und am Münchener Hof it.. Rahmen. Laster; in diesen erkennt man durch die der Wittelsbacher bevor er schließlich sinnreich gewählten Attribute: die Un- 1583 nach Köln ging und dort Hofmaler Rückseitig: mäßigkeit, die Unkeuschheit, den Zorn, des Kölner Kurfürsten Ernst von Bayern - am oberen Keilrahmen aufgeklebter den Neid, den Geiz, die Hoffahrt und die wurde. Aus seiner italienischen Zeit hat Zettel mit der Aufschrift: „Cabinet de Faulheit - die so genannten sieben Haupt- er wohl auch die Anregung zu diesem tableaux J. Merlo“; sünden. Auf seinem Schilde ist Abraham‘s Gemälde mitgebracht: So diente dem Ge- - auf der Leinwand Aufschrift „No. 8“ Opferung seines Sohnes Isaac dargestellt, mälde ein großer Chiaroscuro-Holzschnitt sowie am unteren Rahmen Aufschrift eine bedeutungsvolle Hinweisung auf des Andrea Andreani als Vorlage. Andrea „MC Witthoff a “. die Pflicht, des Gehorsams gegen Got- Andreani wiederum hat sich in diesem tes Gebot. Ueber dem Heldenjünglinge auf eine heute wohl verlorene Zeichnung Literatur: schwebt eine Schar der holdesten En- von Battista Franco bezogen, wie er in Ost, Hans, Unbekannte Werke von Otto gelgestalten, die Leidenswerkzeuge des einem der Darstellung zugehörigen Text van Veen, in: Wallraf-Richartz-Jahrbuch, Heilands zur kräftigenden Erinnerung ihm erklärt. Zudem hat er das Monogram BF Bd. LXVIII, Köln 2007, S. 279-294. entgegenhaltend; der gespaltene Boden am unteren Bildrand übernommen. hingegen zeigt einen Abgrund, in wel- Während Merlo das Bild auf 1585 datiert, Provenienz: chem Menschen, die auf dem Pfade der geht Ost mit überzeugenden Argumen- - Sammlung Johann Jakob Merlo, Laster gewandelt, mit verzweiflungsvollen ten von einer späteren Entstehung um Mitte 19.Jh.; Geberden, von Flammen umschlagen, die 1609-1629 aus. - Versteigerung 1890 mit Qualen der Verdammung ertragen müs- Am oberen Keilrahmen auf der Rückseite unbekanntem Käufer; sen. (...) In der Höhe eröffnet sich uns ein des Bildes befindet sich ein aufgeklebter - seit den 1920er Jahren in Blick in diese herrliche Zukunft des Chris- Zettel mit der Aufschrift: „Cabinet de Kölner Privatbesitz. ten: in einer Lichtglorie, von dem vielfar- tableaux J. Merlo“. Auf der Rückwand ist bigen Friedensbogen umglänzt, steht der die „No. 8“ verzeichnet und am unteren Otto van Veen, einer der führenden Fi- Heiland die Siegesfahne mit dem Kreuze Rahmen die Aufschrift „MC Witthoff a gurenmaler Antwerpens, war der Lehrer haltend, und den vor ihm knieenden Cologne“. von Peter Paul Rubens. Sein Werk „Miles Jüngling mit der Krone der Seligen beloh- Christianus“, in dem der dramatische nend. Unten sind die Worte beigesetzt: € 40.000 - 45.000 Kampf des christlichen Ritters gegen Miles Christianus contra peccata mortalia $ 44.800 - 50.400 die sieben Todsünden und den Tod ein- pugnans coronam recipit. (...) Der Aus- drucksvoll gezeigt wird, galt lange Zeit als sage früherer Besitzer gemäß, hat Otto verschollen. Hans Ost hat das Werk 2007 Veenius dieses in jeder Hinsicht ausge- in seinem Beitrag „Unbekannte Werke zeichnete Werk in Köln für einen vorneh- von Otto van Veen“ im Wallraf-Richartz- men Kunstfreund, ein Mitglied des Dom- Jahrbuch ausführlich gewürdigt. capitels, gemalt - eine Angabe, die umso Es wurde wohl zwischen 1609 und 1629 glaubwürdiger erscheint, als der Styl der für einen Kölner Geistlichen geschaffen italienischen Schule darin vorherrscht und gelangte im 19. Jahrhundert in die (zunächst an Giulio Romano erinnernd), Sammlung des Johann Jakob Merlo, es also bald nach der Rückkehr aus Italien der sich 1850 mit seiner grundlegenden und noch unter dem lebhaften Eindrucke Schrift „Nachrichten von dem Leben und seiner dortigen Studien entstanden zu den Werken Kölnischer Künstler“ einen sein scheint.“ Namen in der Kunstgeschichte machte. Das Motiv des Kampfes der Tugenden Nach seinem Tod 1890 wurde das Bild gegen die Laster findet man vom 4. Jahr- versteigert und nach Jahrzehnten der hundert bis in die Neuzeit. Der dreizonige Ungewissheit vor wenigen Jahren in einer Bildaufbau erinnert an Kompositionen Privatsammlung wiederentdeckt. Merlo des Weltgerichts. Von diesem mittelal- widmete dem üppigen Werk eine aus- terlichen Bildtypus wurde auch die Auf- führliche Beschreibung: teilung der „Guten“ auf der linken Seite „Ich bewahre als Hauptzierde meiner und der „Verdammten“ auf der rechten Sammlung ein allegorisches Gemälde Bildseite übernommen. Dazu passt, dass von Otto Veenius, welches, neben aus- die schön gestaltete weibliche Halbfigur gezeichneten technischen Verdiensten, am unteren Bildrand links nicht zu den des Künstlers dichterischen Geist in sei- Verdammten neben ihr gehört, sondern ner ganzen Größe zeigt. Hier sollte die vielmehr auf die Inschrift hinweist, in-

Alte Meister 518 Beuckelaer, Joachim (Antwerpen um 1533 - um 1574) Umkreis 2. H. 16. Jh.

Marktszene mit der Passion Christi. Öl auf Holz. Parkettiert. 121 x 173,5cm. Rahmen.

Joachim Beuckelaer erlernte das Malhandwerk bei seinem Onkel Pieter Aertsen (1509-1575 Antwerpen) und wurde 1560 Mitglied der Lucasgilde in Antwerpen. Das Archiv des RKD, Den Haag, verzeichnet zwei Fassungen der hier vorgestellten Komposition «Großer Markt mit Szenen aus der Passion Christi» : - Puschkin Museum, Moskau, mit den Massen 120 x 174,5 cm, datiert 1561 und als eigenhändig J. Beuckelaer; - Rijksmuseum Amsterdam, mit den Massen 126,5 x 182 cm, als «nach Beuckelaer» mit einem möglichen Datierungsteitraum von 1550-1590.

Zusammen mit der hier vorgestellten Fassung aus Bonner Privatbesitz unterscheiden sich die drei Varianten auch in kleinteiligen Details kaum - bis auf den unteren Bildteil, in dem unsere Komposition um einen mit (säuberlich drapierten) Mohrrüben gefüllten Korb erweitert wurde.

€ 20.000 - 40.000 $ 22.400 - 44.800

Alte Meister 519 Bokenes, Hans (war tätig um 1640/47 in Dordrecht) zugeschrieben

Landschaft mit Viehhirten. Öl auf Holz. 46,5 x 62cm. Datiert und signiert unten mittig: 1640 / H.B(...). Rahmen.

Rückseitig: Auf der Tafel Sammlersiegel sowie alte Inventarnummern des Wallraf-Richartz- Museums in Köln: 646a sowie 1607 (Inventarisierung 1925).

Das Gemälde ist in der Datenbank des RKD, Den Haag unter der Abbildungs- nummer 39083 geführt. Wilhelm van de Watering vermutet in seinem Schreiben vom September 1998 die Autorenschaft des H. Bokenes an diesem Werk. Bokenes selber ist ein nur sehr selten zu findender Maler, der in den vergangenen Jahren lediglich mit weni- gen Arbeiten im internationalen Kunst- handel vertreten war.

Provenienz: - im Bestand der Sammlung Wallraf, Köln, seit 1824 (hier katalogisiert als Zuschrei- bung an Albert Cuyp); - Verkauf durch Prof. Dr. Ewald, Haus der deutschen Kunst, 1943; - Privatsammlung Niederlande; - Verkauf durch Christie‘s, Amsterdam, Auktion „Schneeberg“, 06.05.1998, Lot 78; - Privatsammlung Rheinland.

€ 4.000 - 5.000 $ 4.480 - 5.600

520 Nieder­ ländischer (1606 - 1660 Antwerpen) Meister 521 Momper, zugeschrieben 17. Jh. Frans de Die Heilige Familie auf der Flucht nach Ägypten. Die Figurenstaffage zugeschrie- Weite Dünenlandschaft. Öl auf Holz. ben an David Teniers d.Ä. Öl auf Holz. 43,5 x 61cm. Monogrammiert und 33 x 45,5cm. Rahmen. datiert unten rechts: CVZ 1665. Rahmen. Rückseitig: € 2.000 - 4.000 Auf der Tafel Schlagmarken der Antwer- $ 2.240 - 4.480 pener Tafelmachergilde.

€ 5.000 - 7.000 $ 5.600 - 7.840

Alte Meister (Antwerpen 1520 – 1570) Marrigje Rikken vom RKD, Den Haag be- is also larger in the modello than in your 522 Cleve, Nachfolge 523 Dyck, schreibt das vorliegende Gemälde in einer painting. Therefore, we believe that your Email vom 25. September 2016 als eine painting is not an autograph work by Van Marten van Kirmes von St. Bavo. Öl auf Kupfer. Anton van Arbeit aus dem direkten Werkstattkreis Dyck himself. 22 x 30,5cm. Rahmen. des Anton van Dyck: Your painting does not seem to be a (1599 Antwerpen - 1641 London) “The painting of Rinaldo and Armida is in preliminary sketch for the painting in the Wir danken Frau Suzanne Laemers, Umkreis our opinion produced in the circle of, and Louvre, since Van Dyck usually did not RKD Den Haag, für die freundliche possibly in the workshop of, Anthony van work out the background in his sketches. Unterstützung. Rinaldo und Armida. Nach dem Epos Dyck. It shows the same composition as Your painting follows the modello very von Torquato Tasso. Öl auf Leinwand. Van Dyck’s painting of the subject in the closely, also in details, which suggests that € 5.000 - 6.000 Doubliert. 58 x 42,5cm. Louvre. The National Gallery in London it was done by someone who had access $ 5.600 - 6.720 holds a modello for an engraving with the to the modello.” same composition. This modello has the same measurements as your painting. The € 14.000 - 16.000 modello is on panel and is much more $ 15.680 - 17.920 refined in style. The depth in the depiction

Alte Meister (1632 München - 1698 Venedig) (1606 Troyes - 1668 Paris) Wir danken Dr. Danieli, Bologna, für die 524 Loth, zugeschrieben 525 Mignard, zugeschrieben freundliche Unterstützung Johann Carl Diana mit einem Faun. Öl auf Leinwand. Nicolas Erminia findet den verletzten Tankred. Öl € 14.000 - 16.000 Doubliert. 87 x 73cm. Rahmen. auf Leinwand. Doubliert. 113 x 75,5cm. $ 15.680 - 17.920 (‚genannt Rahmen. € 8.000 - 12.000 Carlotto‘) $ 8.960 - 13.440 Provenienz: Rheinische Privatsammlung.

Das Gemälde zeigt eine Szene aus Tor- quato Tassos „La Gerusalemme libera- ta“ (Das befreite Jerusalem). Im Kampf zwischen Christen und Muslimen wird Tankred schwer verwundet. Erminia, die unglücklich in ihn verliebt ist, heilt den Verwundeten. Alte Meister Um 1700 (1582 Rotterdam - 1668 Amsterdam) 526 Nieder­ 527 Colyns, zugeschrieben Musketiere in der Schänke. Öl auf ländischer Leinwand. Auf Holz gelegt. 38 x 46cm. David Die Heilige Familie, von Engeln beleuch- Meister Rahmen. tet. Öl auf Holz. 40 x 56cm. Rahmen. Rückseitig: € 6.000 - 8.000 Auf der Tafel Sammlungssiegel mit $ 6.720 - 8.960 Inventar­nummer 186 auf der Vorderseite.

€ 6.000 - 8.000 $ 6.720 - 8.960

Alte Meister 528 Momper, Josse de d.J. (Antwerpen 1564 - 1635) und

Brueghel, Jan d.Ä. (1568 Brüssel - 1625 Antwerpen)

„Heilige Messe in einer Grotte“. Öl auf Holz. 45 x 74cm. Rahmen.

Rückseitig: Auf der Tafel die Schlagmarke der Amsterdamer Tafelmachergilde.

Provenienz: Auktion Sotheby’s Mak van Way, Amster- dam, 27.9.1966, Lot 115, Abb. 1831.

Literatur: Aufgeführt und abgebildet in: Ertz, Klaus: Josse de Momper der Jüngere (1564-1635). Die Gemälde mit kritischem Oeuvrekatalog, Freren 1986, WVZ-Nr. 469.

Susanne Lamers, RKD Den Haag bestätigt uns im Juni 2016 die Zuschreibung an beide Maler und hebt hervor, dass die Figurenstaffage eigenhändig von Jan Brueghel d.Ä. gearbeitet wurde.

Ertz datiert das Bild um 1600/1610. Das Original war ihm unbekannt, er hatte aber keine Zweifel an der Zuschreibung, wobei er die Personenstaffage einem Mitarbei- ter aus der ‚Umgebung Jan Brueghels d.Ä.‘attestiert, was angesichts des Originals und der Qualität der Figuren wohl nicht mehr notwendig ist, auch nach Ansicht von Suzanne Laemers vom RKD. Ertz zufolge war der vier Jahre jüngere Jan Brueghel d.Ä. nach seiner Rückkehr aus Italien (1596) der wichtigste Malerkollege von Josse de Momper, sowohl ihre Zusammenarbeit war rege und bedeutsam wie auch ihre wech- selseitige Beeinflussung. (Ulrike Middendorf)

€ 50.000 - 60.000 $ 56.000 - 67.200 529 Velde d.J., W illem van de (1633 Leiden - 1707 London)

Segler in stürmischer See. Öl auf Leinwand. Doubliert. 40,5 x 62,5cm. Bezeichnet unten rechts im Felsen: WvV. Rahmen.

Literatur: Aufgeführt und abgebildet in: Robinson, Michael: Van de Velde - A ca- talogue of the paintings of the elder and the younger Willem van de Velde, Vol. II, London 1990, WVZ.-Nr. 509, S. 1096 mit Abb.

Gutachten: Cornelis Hofstede de Groot, März 1925.

Provenienz: - Kunsthaus Malmedé, Köln, 1936; - Auktion Kunsthaus Lempertz, Köln, 18.-20. November 1965, Nr. 215 mit Abb.

Bei heftigem Sturm und zwielichtigem Wetterleuchten befinden sich drei Schiffe in Seenot. Rechts liegt ein havarierter und entmasteter Schiffsrumpf zwischen den Felsblöcken, bei dem hinteren, halb ver- deckten Fahrzeug steht nur noch der Vor- mast, es treibt manövrierunfähig auf die Küste zu. Der vordere Zweidecker, dessen drei Wimpel straff im Sturmwind wehen, scheint in letzter Minute sein Wendema- növer ab von der Küste geschafft zu ha- ben, dem Untergang entkommen zu sein, und segelt nun dem durchbrechenden Himmelsblau entgegen.

Laut Michael Robinson stammt das Bild aus der Zeit um 1700, in der Van de Velde in der Regel rückseitig signiert hat. Sein weiterer Kommentar lautet:”This picture appears from the photograph to be directly and very accurately painted. The seamanlike details are well expressed and the riggin is delicately put in.”

(Ulrike Middendorf)

€ 60.000 - 80.000 $ 67.200 - 89.600

Alte Meister Der deutsch-jüdische Jurist, Unternehmer Um 1600, kurz nach seiner Rückkehr 530 Brueghel, und Diplomat Hermann Hugo Zwillenberg aus Italien, schuf Jan Brueghel d. Ä. eine wurde 1885 im ostpreußischen Lyck, Reihe von kleinen Rundbildern mit Land- Jan d.Ä. Masuren, (heute Elk, Polen) geboren. schaftsmotiven (mit religiöser oder profa- Er studierte bis 1914 in Königsberg, ner Figurenstaffage). (Brüssel 1568-1625 Antwerpen) Berlin und München Jura. Nach Wehr- Die handwerkliche Technik dieser kleinen und Kriegsdienst bis 1918 trat er in die Formate hatte er sich während seiner ita- Waldlandschaft mit Wanderern, die eine Warenhaus-Firma Hermann Tietz & Co. lienischen Jahre, auch unter dem Einfluss Brücke überqueren. Um 1600. Öl auf ein und wurde schon 1919, nach seiner seiner Malerkollegen Paul Bril und Hans Eichenholz, alt auf Eichenholz gelegt. Heirat mit Elise Regina Tietz, im selben Rottenhammer, zu Eigen gemacht. Durchmesser 21,6cm. Rahmen. Jahr zum Teilhaber der inzwischen hoch- Unser kleines Rundbild zeigt eine hüge- bedeutenden Firma (Kaufhof, Ka De We, lige Laubwaldlandschaft mit steinerner Gutachten: später Hertie). Bogenbrücke; darauf vereinzelte Wande- - Dr. Klaus Ertz, Lingen, Oktober 2016; rer oder Bauern. Die Tierstaffage, Vögel, - Dendrochronologische Analyse, Neben seiner unternehmerischen Tätig- Hase und Hund ist bis zu dem winzigen Ian Tyers, London, Februar 2016; keit war Zwillenberg im kulturellen Berlin (nur mit der Lupe auszumachenden) klei- Fälldatum ca. 1581. der Zwanziger als Förderer der Gesell- nem Frosch, rechts unten, sehr sparsam schaft der Musikfreunde Berlins stark gesetzt. Das Zentrum des Bildes zieht des Provenienz: engagiert, deren Ehrenmitglied er 1933 Betrachters Blick in blaudunstige Ferne - Sammlung Hermann Hugo Zwillenberg; wurde. Von seiner Sammlertätigkeit weiß zu den verschimmernden Umrissen einer - Seit 1966 unmittelbare Familiennachfolge man, dass es eine ausgezeichnete Samm- italienischen Stadt mit Campanile und Zwillenberg, London. lung von Skulpturen des Tierbildhauers Kuppel einer Kathedrale. August Gaul besaß. € 200.000 - 220.000 Im Zuge der Zerschlagung und Enteig- $ 224.000 - 246.400 nung jüdischen Besitzes und jüdischer Wirtschaftsunternehmen durch die Natio- nalsozialisten wurde auch die Firma Tietz & Co. „arisiert“. Zwillenberg musste die Firma 1934 verlassen. Er emigrierte im März 1939 mit seiner Familie in die Nie- derlande. Hier wurde er schon im selben Jahr zum Honorarkonsul der Republik Nicaragua in Rotterdam ernannt, später, nach dem Zweiten Weltkrieg auch Ge- neralkonsul von San Marino. Auch nach dem Krieg kehrte Hermann Hugo Zwil- lenberg nicht nach Deutschland zurück, sondern blieb mit seiner Familie bis 1964 in Amsterdam. 1966 starb er 81 jährig in Bern. Teile seiner Kunstsammlung sind auch in der direkten Familiennachfolge nach 1966 erhalten geblieben. Siehe auch Versteigerung Van Ham „Alte Kunst“ am 13.05.2016 mit Teilen der Sammlung Zwillenberg.

Alte Meister 532 Verschuring, Hendrik (1627 Gorkum - 1690 Dordrecht) zugeschrieben

Reiter mit ihren Pferden an der Tränke. Öl auf Holz. 33,5 x 45cm. Rahmen.

Rückseitig: Auf der Tafel alter Klebezettel mit Zu- schreibung an Aelbert Cuyp.

Provenienz: - Sammlung Alexis Schönlank, Berlin o.J.; - Auktion Lempertz, Köln April 1896, Lot 37 mit Abb., als Albert Cuyp; - Auktion Sammlung A. Schönlank bei Lepke, Berlin November 1916, Lot 117 mit Abb. als Albert Cuyp; - Auktion München 1940 als Dirk Stoop; - Sammlung Helmut Schäfer, Marburg, 1981.

Fred G. Meijer, RKD Den Haag, bestätigt uns im August 2016 die Zuschreibung der Tafel an Hendirck Verschuring, wie sie 1974 von Willem de Watering vorge- schlagen wurde. Im Archiv des RKD ist die Provenienz verzeichnet.

€ 2.500 - 3.000 $ 2.800 - 3.360

533 Pillement, Jean (Lyon 1728 - 1808) (18. / 19. Jh.) Umkreis 531 Französischer Zwei Gemälde mit Pferdestudien. Jeweils Öl auf Französische Landschaft mit Fuhrwerk. Meister Leinwand. Eines doubliert. 42 x 25cm. Rahmen. Öl auf Leinwand. Doubliert. 38 x 44cm. Rahmen. € 1.300 - 1.500 $ 1.456 - 1.680 € 2.400 - 2.600 $ 2.688 - 2.912

Alte Meister 2.H. 17.Jh. Füße, die sich vor ihrem Tode nie zur 534 Steenwijk, Erde herabließen. Alfred Russel Wallace Stillleben mit Paradiesvogel, Muscheln, berichtet darüber in seinem Werk „Das N. Uhr und Portraitmedaillon. Öl auf Malayische Archipel...“ (London 1869; Leinwand. Doubliert. 59,5 x 49,5cm. dt. Ausgabe Braunschweig 1869): „Als Rahmen. die ersten Europäer die Molukken er- reichten, um Gewürznelken und Mus- Rückseitig: katnüsse zu suchen, ... wurden sie mit Auf dem Keilrahmen altes Etikett mit der getrockneten Vogelbälgen beschenkt, Zuschreibung an Nic. Steenwijk jun. die so seltsam und schön waren, daß sie die Bewunderung selbst jener nach Fred G. Meijer vom RKD, Den Haag schreibt Reichtum jagenden Seefahrer erregten.“ in einer Email vom Juli 2016: John von Linschoten gab ihnen im Jahre “This is a very interesting painting indeed. 1598 den Namen ‚Paradiesvogel‘ und It cannot be connected with the known erzählte, dass niemand diese Vögel je oeuvres of painters named (van) Steenwij(c) lebend gesehen habe, denn sie lebten k, but theoretically, it may well the work in der Luft (quasi ausschließlich im Him- of the painter N (for firs name unknown) mel) und ließen sich vor ihrem Tode nie Steenwijk who was recorded by Jacob auf die Erde nieder, da sie weder Flügel Campo Weyerman as a painter of still lifes noch Füße hätten, wie man an den and vanitas, working in Breda in the second Exemplaren, die auch manchmal nach half of the 17th century. The old label on Holland gelangten und dort sehr selten the reverse (‘Nic. Steenwijk / B ed .) also und teuer waren, sehen kann. Bis zum points to this artist. From a Hofstede de Jahre 1760 wusste man über die ‚Para- Groot fiche it would appear that this paint- disea apoda‘ (fußlosen Paradiesvögel) in ing was sold as by Abraham Steenwijck in Europa nichts, da dort kein vollständiges Frankfurt a.M. on 24 April 1923, lot 162.” Exemplar gesehen worden war. Noch seltener als Darstellungen des Vor einer Wand mit Nische und Konsol- Paradiesvogels sind Bilder von N. Steen- tisch hängen mittig ein rundes Stuckme- wijk aus Breda. Nur dieses eine scheint daillon und links davon der Balg eines derzeit bekannt zu sein, obwohl Jacob toten Paradiesvogels; auf der Tischplatte Campo Weyerman, ebenfalls länger liegen zwei Kaurischnecken-Gehäuse vom in Breda ansässig, 1729 überliefert, N. Indischen Ozean und eine Taschenuhr Steenwijk sei ein guter Maler von „stille- mit geöffnetem Sprungdeckel und Glas, even en van vanitassen „ gewesen, der der Zeiger weist auf VIII. Das Bildnis auf sich meist in Breda aufgehalten habe dem Medaillon zeigt den Dargestellten im und dort auch verstorben sei. Allerdings Profil mit Harnisch, Chlamys (Feldherren- sei die Pinselführung des Künstlers sehr Umhang) und Lorbeerkranz nach dem viel besser gewesen als sein Betragen, Vorbild römischer Kaisermünzen. Der er versoff und vergeudete alles, was ‚Habsburger Unterlippe‘ zufolge, die aus er greifen und fassen konnte. Darauf einer erblichen Überentwicklung des folgt eine beispielhaft kuriose Anekdote Unterkiefers resultierte, dürfte es sich um aus dem Leben des Malers und dessen Kaiser Leopold I. handeln, Habsburger selbstschädigender und halsstarriger Herrscher des ‚Heiligen römischen Rei- Verschrobenheit. (Jacob Campo Wey- ches‘, also den damals mächtigsten Mann erman: De Levens-Beschryvingen der der westlichen Welt. Nederlandsche Konst-Schilders en Konst- Die Darstellung eines Paradiesvogels war Schilderessen..., Teil III, s‘Gravenhage offenbar sehr selten, Ausnahmen gibt es 1729, S. 21/22) bei Dirck de Bray und Jacques Linard. Die- se Wunderwesen galten als Flieger ohne (Ulrike Middendorf)

€ 5.000 - 7.000 $ 5.600 - 7.840

Alte Meister 536 Deutscher Meister (18. Jh.)

Weite Flusslandschaft mit Bauern und Reisenden. Öl auf Leinwand. Doubliert. 80 x 160cm. Bezeichnet unten rechts: v.d. Heyden. Rahmen.

€ 1.000 - 1.500 $ 1.120 - 1.680

537 Verdussen, Jan Peeter (um 1700 Antwerpen - 1763 Avignon) zugeschrieben

Die Viehhirten. Öl auf Leinwand. Doubliert. 62 x 76cm. Rahmen.

Provenienz: Rheinischer Privatbesitz.

€ 2.500 - 3.000 $ 2.800 - 3.360

(Utrecht um 1615 - 1652) 535 Both, Umkreis Jan Gebirgslandschaft mit Reisenden am Fluss. Öl auf Holz. 63 x 56cm. Rahmen.

Provenienz: Sammlung Hans-Dieter Ritterbex, Düsseldorf. Die Versteigerung erfolgt zu Gunsten der Stiftung Deutsche Krebshilfe.

€ 6.000 - 8.000 $ 6.720 - 8.960

Alte Meister 538 Victors, Jan (1620 Amsterdam - 1676 Ostindien)

Niederländisches Kirchweihfest. Links Personen beim Festmahl, rechts eine Marktszene mit Gauklern. Mittig drei vornehme Herrschaften im Gespräch. Öl auf Leinwand. Doubliert. 114 x 173cm. Signaturreste rechts auf dem Korb: J(...) Victors (...). Rahmen.

€ 30.000 - 35.000 $ 33.600 - 39.200

Alte Meister 539 Italienischer Meister Um 1700

Blick in ein weites Flusstal mit der Sil- houette einer Stadt. Öl auf Leinwand. Doubliert. 51 x 76cm. Rahmen.

€ 6.000 - 7.000 $ 6.720 - 7.840

540 Italienischer Meister 17. Jh.

Weite Gebirgslandschaft an der italieni- schen Küste. Öl auf Leinwand. Doubliert. 100 x 150cm. Rahmen.

€ 8.000 - 9.000 $ 8.960 - 10.080

17. Jh. 541 Nieder­ Segler vor der Küste. Öl auf Holz. ländischer 36 x 48,5cm. Rahmen. Meister Rückseitig: Auf der Tafel Reste eines Sammlersiegels mit Inventarnummer 147.

€ 4.000 - 6.000 $ 4.480 - 6.720

Alte Meister 542 Roos, Johann Heinrich (1631 Otterberg - 1685 Frankfurt/Main)

Hirten mit ihrem Vieh am Brunnen in an- tiker Ruinenlandschaft. Öl auf Leinwand. Doubliert. 80 x 109cm. Restsignatur unten links: J. Roos. Rahmen.

Provenienz: Privatsammlung Rheinland.

Johan Heinrich Roos war der Stammvater einer Pfälzer Künstlerfamilie deren letzter Vertreter, Joseph Roos, erst 1805 starb. Zu seinen Lebzeiten als „Rafael aller Tiermaler“ bezeichnet und in unzähligen Stichen verbreitet, geriet er im späten 19.Jh. fast in Vergessenheit. Seit seiner Lehre in Amsterdam (1647-1652) schulte sich Roos ständig vor der Natur. Seine Skizzenbücher waren gefüllt mit Zeich- nungen von Weidevieh und Hirtenszenen in idealisierten italienischen Landschaften. Vermutlich reiste er ab 1653 nach Italien, die jüngere Forschung sieht in Johan Heinrich Roos auch einen der Bambocci- anti (vgl. hierzu: I Bambaoccianti. Nieder- ländische Malerrebellen im Rom des Ba- rock. Ausst.Kat. Wallraf-Richartz-Museum Köln, August - November 1991).

Werke von Joh H.Roos hängen in den Museen von Wien, Berlin, Dresden, Frankfurt, München u.a.

€ 12.000 - 15.000 $ 13.440 - 16.800

Alte Meister 543 Schüz, Christian Georg I (1718 Flörsheim - 1791 Frankfurt/Main)

Abendstimmung über einem Flusstal. Öl auf Leinwand. Doubliert. 41,5 x 53cm. Signiert und datiert unten rechts: Schüz fec / 1762. Rahmen.

€ 2.000 - 3.000 $ 2.240 - 3.360

544 Italienischer Meister Um 1700

Gebirgslandschaft mit Ruinen und Perso- nenstaffage. Öl auf Leinwand. Doubliert. Rahmen.

€ 2.500 - 3.000 $ 2.800 - 3.360

Um 1750 545 Dresdener Traubenernte. Öl auf Holz. 13 x 16,5cm. Schule Rahmen. € 7.000 - 8.000 $ 7.840 - 8.960

Alte Meister 546 Italienischer Meister 18. Jh.

Tanzende und Raufende in einem italie- nischen Dorf. Gouache auf Papier. Mon- tiert. 25 x 28cm. Monogrammiert unten rechts: FF. Rahmen.

Provenienz: Sammlung Hans-Dieter Ritterbex, Düsseldorf. Die Versteigerung erfolgt zu Gunsten der Stiftung Deutsche Krebshilfe.

€ 1.000 - 1.200 $ 1.120 - 1.344

547 Italienischer Meister 18. Jh.

Ideale römische Palastarchitektur. Öl auf Holz. 100 x 80cm. Reste einer nachträglichen Bezeichnung unten rechts. Rahmen.

€ 2.200 - 2.500 $ 2.464 - 2.800

(1719 Grünstadt - 1768 Darmstadt) 548 Seekatz, zugeschrieben Johann Putti mit den Objekten des Militärs spielend. Öl auf Leinwand. Doubliert. Conrad 73 x 59cm. Rahmen. Rückseitig: Auf dem Keilrahmen alte Klebezettel mit Zuschreibungen und Sammlungsver- merken.

€ 4.500 - 5.000 $ 5.040 - 5.600

Alte Meister (1610 Gorinchem - 1676 Heusden) 549 Olis, Interieur mit rauchenden und kartenspie- Jan lenden Herren. Öl auf Holz. 61 x 65,5cm. Rahmen. Rückseitig: Auf der Tafel alte Nummern sowie Schlagmarke: FH.

Ellis Dullaart, RKD Den Haag schreibt uns zu diesem Gemälde im September 2016: “This painting, Trinkende und rauchende Soldaten, oil on panel, 61,2 x 65,5 cm, is in our opinion an authentic work by Jan Olis. The subject, composition and fig- ure types match well with his oeuvre, as does the manner of execution, that can sometimes be a bit stiff in the draperies. The painting is included in our database RKDImages under no. 200117.”

€ 10.000 - 12.000 $ 11.200 - 13.440

Alte Meister (Berlin 1711 - 1778) 17. Jh. 550 Glume, zugeschrieben 551 Ober­ Brustbild einer jungen Frau. Studie zu Johann Porträt einer höfischen Dame mit Tochter. italienischer einer Sibyllenfigur. Öl auf Leinwand. Öl auf Leinwand. Doubliert. 91 x 71cm. Doubliert. 43 x 30cm. Rahmen. Gottlieb Rahmen. Meister € 3.000 - 4.000 Wir danken Prof. Helumt Börsch-Supan $ 3.360 - 4.480 für seine freundliche Unterstützung.

€ 3.000 - 4.000 $ 3.360 - 4.480

Alte Meister (1733 Dijon - 1803 Paris) (1720 Paris - 1778 Lausanne) 552 Colson, 553 Oudry, zugeschrieben Porträt einer jungen Dami mit Harfe Jean- und Notenblättern. Öl auf Leinwand. Jacques Greifvögel mit Enten. Öl auf Leinwand. Doubliert. 130 x 97cm. Signiert unten 67 x 48cm. Rahmen. François rechts: Colson. Rahmen. Charles Rückseitig: € 3.000 - 5.000 Auf dem Keilrahmen alte Inventarnummern. $ 3.360 - 5.600 € 4.000 - 5.000 $ 4.480 - 5.600

Alte Meister Gemälde und Bronzen 19. Jahrhundert (1806 – 1874) Julius von Leypold

1971 wurde ein kleines Stück deutscher Kunstgeschichte neu geschrieben: Werner Sumowski veröffentlichte in der Kunstzeitschrift Pantheon (Jahrgang 29, Bd. 6) einen Aufsatz über den Dres- dener Maler Karl Julius von Leypold.

Dieser Künstler, der zu Lebzeiten durchaus des jungen Leypold war zeitweise schein- durch die Reflektion auf dem Schnee wird angesehen und Ehrenmitglied der Dres- bar größer als die Beeinflussung durch sei- alles taghell erleuchtet: Die hoch aufragen- dener Akademie war, geriet bald nach nen eigentlichen Lehrer und führte später de gotische Kirche mit ihrem trutzigen, an seinem Tod in Vergessenheit. Ein Teil seines zu der oben beschriebenen Einordnung eine Burgenarchitektur erinnernden Turm, Werkes wurde dem größten Namen der seiner Bilder in das Oeuvre des „Stars der die unter Schnee aber auch Gestrüpp Deutschen Romantik Caspar David Fried- Romantik“. scheinbar verwahrlosten Grabsteine, die rich fälschlich zugeschrieben – bis Werner Die späteren Werke von Leypolds zeigen Häuser im Hintergrund von denen das am (1806 Dresden - 1874 Niederplößnitz) Sumowski den Künstler und sein Werk ge- diese enge Anlehnung an Caspar David rechten Bildrand durch ein erleuchtetes 570 Leypold, gen Friedrich abgrenzte. So wurde durch Friedrich nicht mehr. Topographisch exakt Fenster und einen rauchenden Kamin als Alte Klosterkirche im Winter. diesen Kunstwissenschafter auch das Werk gibt er seine Umgebung wider. Das Ro- einziges belebt wirkt. Hier könnte der Julius von (St. Michaelis in Bautzen?) „Weiden im Mondschein“ des Kölner mantische bleibt diesseitig, es ergibt sich Wanderer, der gefolgt von seinem Hund Öl auf Papier. Auf Karton kaschiert. Wallraf-Richartz-Museums C.D.Friedrich aus den dargestellten Naturphänomenen im Mittelgrund Richtung Kirche strebt, an- 30 x 42,5cm. Signiert unten rechts: ab- und Julius Leypold zugeschrieben. (Nebel, Lichststimmung) oder speziellen dere Menschen antreffen. So wie er seine J. Leypold, sowie darüber in die frische Diese Rezeptionsgeschichte ordnet den „pitturesken“ Bildelementen (Ruine, Klos- Schritte lenkt, wird ihm aber das mächtige, Farbe monogrammiert: L. Rahmen. Künstler des uns hier vorliegenden, sig- ter, Grabsteine etc.). Sumowski erkennt je- abweisend wirkende Kirchengebäude die nierten Werkes in den historischen Zusam- doch auch in den späteren Gemälden von Sicht auf das bewohnte Haus verstellen. € 10.000 - 15.000 menhang: 1806 als Sohn eines Künstlers Leypolds die durchgängige Handschrift Das vorliegende Gemälde gibt die eigen- $ 11.200 - 16.800 in Dresden geboren, besuchte Karl Julius in der besonders feinen Behandlung des tümliche Stimmung des Vollmondlichts, Leypold die dortige Akademie und wandte Geästs von Bäumen und Sträuchern. das in der Winternacht die Szenerie sich schließlich dem Studium der Land- Das nun bei VAN HAM angebotene Bild unwirklich erleuchtet malerisch wieder. schaftsmalerei als Atelierschüler bei Johan ist ein weiterer Mosaikstein, der das Werk Zugleich fasziniert die dargestellte Kirchen- Christian Dahl zu. Dahl, einer der Großen Leypolds ergänzt, zumal es – signiert und Architektur in Ihrer fast abweisenden der romantischen Landschaftsmalerei war monogrammiert – in seiner Autorenschaft Kompaktheit, die recht ähnlich in der St. selbst eng befreundet mit Caspar David eindeutig ist. Michaelis-Kirche in Bautzen als Typus zu Friedrich, mit dem er in einem Haus wohn- Ein Winterbild, ein Architekturbild, ein finden ist. te. Es war die große Zeit der Dresdener Stimmungsbild: viele Bezeichnungen wür- Von Leypold fängt in seinem Gemälde eine Romantik. den auf dieses Gemälde Karl Julius von leicht unheimliche Atmosphäre ein und Der Einfluss Friedrichs auf die Themenwahl Leypolds zutreffen. stellt sich auch damit in die beste romanti- und -Komposition bis hin zur Malweise Der Vollmond bescheint eine Szenerie und sche Tradition. ABJ

Gemälde 19. Jahrhundert (1781 Puiseaux - 1857 Paris) (1817 Darmstadt - 1878 München) 571 Lecomte, 572 Lange, zugeschrieben Ideale Landschaft mit Reisenden vor Hippolyte den Toren einer norditalienischen Stadt. Julius Schloss Wettin an der Saale. Öl auf Öl auf Leinwand. Auf Faserplatte gelegt. Velin. Auf Holz aufgezogen. 25 x 37cm. 49 x 65cm. Signiert und datiert unten Betitelt, datiert und monogrammiert links: Hte. Lecomte / 1800. Rahmen. unten rechts: Schloss Wettin a.d. Saale I 1837 J La(?). Rahmen. Rückseitig: Auf dem Keilrahmen Reste eines Samm- € 3.000 - 4.000 lungssiegels, verschiedene alte Klebe- $ 3.360 - 4.480 zettel verschiedener Kunsthändler der Zeit um 1900 sowie mit Angaben zur Provenienz.

€ 6.000 - 7.000 $ 6.720 - 7.840

Gemälde 19. Jahrhundert 573 Piepenhagen, (1791 – 1868) August Friedrich August (1791 Soldin - 1868 Prag)

Mondlandschaft mit Boot. Ölskizze. (1821 – 1902) Charlotte Öl auf Papier. Auf Karton kaschiert. 18,5 x 21,5cm. Monogrammiert unten links: AP.

€ 600 - 800 (1825 – 1893) Luise $ 672 - 896 Piepenhagen

Die Nationalgalerie in Prag widmete 2009/2010 der Malerfamilie Piepenha- 574 Piepenhagen, gen eine umfangreiche Ausstellung – August eine besondere Ehrung für diese frühen (1791 Soldin - 1868 Prag) Waldstück. Ölskizze. Öl auf Papier. Landschaftsmaler. 21,4 x 26,5cm. Monogrammiert unten links: AP.

€ 600 - 800 $ 672 - 896

August Friedrich Piepenhagen wurde Zwischen 1816 und 1825 wurden ihm Piepenhagen in Jeneralka bei Prag, das 1791 in Soldin bei Frankfurt an der vier Töchter geboren, von denen er er auf dem hier angebotenen Aquarell Oder geboren. Aus bescheidenen Ver- Charlotte und Luise zu Malerinnen aus- noch gezeichnet hat. Sein künstlerisches hältnissen stammend, trat er zunächst bildete. Spätestens seit den 1820er Jah- Erbe wird fortgeführt von seinen Töch- eine Knopf- und Schnürmacherlehre an, ren war er, neben seiner erfolgreichen tern und Schülerinnen Charlotte und seine Gesellenwandlung führte ihn in die Tätigkeit als Unternehmer, kontinuierlich Luise. Schweiz. als Landschaftsmaler aktiv. Von Charlotte und Luise begleitet, unternahm er ab der Die hier vorgestellten sechs Naturstudien Trotz der Bekanntschaft mit dem Züri- Mitte des Jahrhunderts zahlreiche Reisen (drei von August, zwei von Charlotte cher Johann Heinrich Wuest und dem durch Deutschland, Frankreich und Belgi- und eine von Luise) entstammen alle- motivischen Einfluss des Salomon Gess- en. Seine große Popularität, vor allem in samt der Nachlasssammlung aus der ner nimmt man im Allgemeinen an, dass den Zentren Prag, Wien, Linz, München direkten Familiennachfolge der Piepen- Piepenhagen vor allem Autodidakt war und Berlin und die starke nachfrage hagens. Wenn nicht von August Piepen- und dass die starken Natureindrücke der nach seinen romantischen Kompositio- hagen monogrammiert, tragen die un- Schweizer Landschaften ihn zum Zeich- nen, veranlassten ihn Musterbücher mit bezeichneten Blätter bzw. Kartons, auf nen und Malen angeregt haben. 1811 Gemälden in Miniaturformat anzulegen, der Rückseite die Bleistiftkürzel A (oder übersiedelt er nach Prag und übernahm nach dem die Interessenten Werke nach AR), Ch und l, für August, Charlotte und 1815 die Knopfmacherwerkstatt seines ihrer Vorliebe bestellen konnten. Luise, - vermutlich stammen sie noch Vorgängers, dessen Witwe er heiratete. Am 27. September 1868 stirbt August von einer der beiden Töchter.

Gemälde 19. Jahrhundert 575 Piepenhagen, 577 Piepenhagen, Luise August (Prag 1825 - 1893) (1791 Soldin - 1868 Prag)

Felsen im Wald mit Person. Ölskizze. Generalka. Aquarell auf Papier. Öl auf Papier. 20,5 x 28,3cm. 14,5 x 21,5cm. Handschriftlich mit Bleistift bezeichnet unten: Generalka. A. Rückseitig: Piepenhagen starb hier am /9.1868. Handschriftlich mit Bleistift: „L“. € 200 - 300 € 400 - 600 $ 224 - 336 $ 448 - 672

578 Piepenhagen, 576 Piepenhagen, Charlotte Charlotte (Prag 1821 - 1902) (Prag 1821 - 1902) Bachlauf. Ölskizze. Rückseitig: Handschriftlich mit Bleistift: „Ch(...)“. Mühlbach. Ölskizze. Öl auf Papier. Öl auf Papier. 22 x 29,4cm. 23 x 29,5cm. € 400 - 600 Rückseitig: $ 448 - 672 Handschriflich mit Bleistift: „Ch(....)“

€ 400 - 600 $ 448 - 672

Gemälde 19. Jahrhundert (1764 Oberneukirchen - 1832 München) (1800 Wien - 1886 Pörtschach am See) 579 Mayrhofer, 580 Küss, Früchtestillleben mit Vogel. Öl auf Stillleben mit einem Strauß Blumen und Johann Leinwand. 36 x 44cm. Signiert und Ferdinand Obst. Öl auf Holz. 36,5 x 30cm. Signiert datiert unten rechts: Mayrhofer 1818. und datiert unten rechts: F. Küss / 1840. Nepomuk Rahmen. Rahmen. € 4.000 - 5.000 € 3.000 - 3.500 $ 4.480 - 5.600 $ 3.360 - 3.920

Gemälde 19. Jahrhundert 581 Hoppen- 583 Peipers, brouwers, Eugen Johannes (1805 Stolberg - 1885 Frankfurt/Main) Franciscus Blick über Sachsenhausen auf Frank- furt. Öl auf Karton. 28 x 38,5cm. (Den Haag 1819 - 1866) Monogrammiert und datiert unten links: P / Mühlberg d 8 Octbr 1870. Rahmen. Eisfischer an einem holländischen Kanal. Öl auf Holz. 47 x 60cm. Signiert unten Rückseitig: links: J.F. Hoppenbrouwers f. Rahmen. Auf dem Karton handschriftliche Notiz: „Aus dem Hause des H.Dr. Petsch / Rückseitig: E. Peipers 1870“. Auf der Tafel Sammlungssiegel. € 1.500 - 1.800 € 3.500 - 4.500 $ 1.680 - 2.016 $ 3.920 - 5.040

584 Steffan, Johann 582 Collins, William Gottfried (1815 Wädenswil - 1905 München) (London 1788 - 1847) Waldinneres. Öl auf Papier. Auf Holz Englisches Cottage. Öl auf Holz. kaschiert. 29,5 x 42cm. Signiert und 15 x 22cm. Rahmen. datiert unten links: J.G. Steffan 1853 (...). Rahmen. Rückseitig: Auf der Tafel alte Aufschriften mit Zu- Literatur: schreibung an Collins von 1849 und 1862 Sandor-Schneebeli, Eva: Johann Gottfried sowie Etikett der Galerie Heinmann in Steffan. Landschaftsmaler 1815-1905, München mit der Nr. 13039. Wädenswiel 2009, WVZ-Nr. 1853-11.

€ 2.500 - 3.000 € 1.600 - 1.800 $ 2.800 - 3.360 $ 1.792 - 2.016

Gemälde 19. Jahrhundert 585 Koekkoek, Marianus Adrianus (1807 Middelburg - 1868 Amsterdam)

Weite holländische Landschaft mit Kühen an der Furt. Öl auf Holz. 28,5 x 37,5cm. Signiert und datiert unten links: M.A. Koekkoek 1851. Rahmen.

€ 3.000 - 4.000 $ 3.360 - 4.480

586 Dresdener Schule 1. H. 19. Jh.

Landschaft mit Holzbrücke und Gehöft. Öl auf Leinwand. 36,5 x 45cm. Rahmen.

€ 1.000 - 1.500 $ 1.120 - 1.680

(1803 Canterburry - 1902 Vernon Holme) 587 Cooper, Hirte mit seinem Vieh an der Furt. Öl auf Thomas Leinwand. Doubliert. 40 x 53cm. Signiert und datiert unten links: Th. Sidney Sidney Cooper 1842. Rahmen. € 3.000 - 5.000 $ 3.360 - 5.600

Gemälde 19. Jahrhundert (1869 Isen - 1923 München) Provenienz: (1871 Lohr - 1913 Mitterndorf) 588 Heilmaier, Privatsammlung Süddeutschland. 589 Taschner, Diana. Bronze. Höhe: 43cm. Bezeichnet Parzifal. Bronze. Höhe: 38cm. Bezeichnet Max auf der Plinthenkante: M. Heilmaier € 4.000 - 5.000 Ignatius auf der Plinthe: Ignatius Taschner. Gießer- 1910. Sockel. $ 4.480 - 5.600 stempel auf der Plinthenkante: Guss v.A. Brandstetter München. Ausstellung: Friedensengel. Bausteine zum Verständnis € 8.000 - 10.000 eines Denkmals der Prinzregentenzeit. $ 8.960 - 11.200 Stadtmuseum München Dezember 1999 - März 2000. Im Katalog S. 284f mit Abb.

Gemälde 19. Jahrhundert (1808 – 1979) Honoré Daumier

Honoré Daumier ist uns heute als ein pointierter Chronist des französischen Bürgertums des 19. Jahrhunderts bekannt. Beliebt und viel zitiert sind seine sozialkritischen Karikaturen der Gesellschaft, der Politiker und des Adels, die er in plastischer und zeichnerischer Form über mehrere Jahrzehnte veröffentlichte. 590 Detail

Weniger bekannt allerdings ist sein ma- möchte Maler werden, seine Familie ist Zeit im Louvre, wo er die Antiken stu- Zeitschrift folgt ein Jahr später die täg- unzufrieden. Daumier unternimmt Versu- bis er 1872 fast vollständig erblindet. lerisches Oeuvre, das er persönlich sehr skeptisch. Sie vermittelt ihm eine Aus- diert. Die Auseinandersetzung mit der lich erscheinende und auf ein breiteres che, in der Malerei Fuß zu fassen. Seine Er ist mittellos. Freunde versuchen ihn viel höher einschätzte und das ihm unter bildung zum Buchhändler, die Daumier plastischen Form zeigt sich in seinem (bürgerliches) Publikum zugeschnittene Gemälde finden jedoch kaum eine Wür- zu unterstützen, Corot kauft sein Haus seinen Malerkollegen besondere Bewun- abbricht. Er zieht viel durch die Straßen. späteren Werk in der Modellierung der „Charivari“. digung und er geht gezwungenermaßen in Valmondois, damit er dort wohnen derung einbrachte. Schon hier schärft sich sein Blick für die Körper und der Darstellung des Raumes. Schon 1832 verursacht Daumiers Karika- zur Karikatur zurück. bleiben kann und erwirkt, dass Daumier Geboren wird Honoré Daumier 1808 in sozialen und psychologischen Umstände Seine ersten figuralen Lithographien gibt tur „Gargantua“, mit der er den Bürger- eine Ehrenpension von der Republik Marseille. Sein Vater ist Glasermeister, der Menschen seiner Zeit. er um das Jahr 1829 heraus. Er ist zu könig Louis-Philippe als alles-verschlin- Sein malerisches Werk ist nicht leicht zu erhält. Unter der Leitung Victor Hugos der allerdings mit seinem Handwerk dem Zeitpunkt in der Lage, mit seiner genden Riesen darstellt, so viel Aufruhr, datieren, allerdings lassen sich anhand organisieren Daumiers Freunde 1878 hadert, denn seine Leidenschaft gehört Die Eltern vermitteln Daumier einen ers- Arbeit seine Familie zu ernähren. Seine dass er für sechs Monate ins Gefängnis des Stils und der Motivik Werkgruppen eine Ausstellung seiner Werke, die zwar der Dichtkunst. Er bleibt erfolglos, opfert ten Unterricht bei dem Maler Alexandre ersten Arbeiten stehen sehr unter dem gehen muss. erstellen. Seine Gemälde umfassen The- große Aufmerksamkeit bekommt, jedoch allerdings seiner Leidenschaft seinen Lenoir. Daumier ist dieser Unterricht zu Einfluss von etablierten Zeitgenossen wir Als 1835 als Reaktion auf ein Attentat men des alltäglichen Lebens, der Vergnü- finanziell Daumiers prekäre Lage nicht Beruf und kann kaum noch für den Le- akademisch geprägt und er wendet sich Grandville, Charlet und Devéria. die Pressefreiheit aufgehoben wird, muss gung wie Theater und Jahrmarkt sowie ändern kann. bensunterhalt der Familie aufkommen. der Technik Lithographie zu, die ihm von 1831 wird Charles Philippon auf Daumier die „Caricature“ eingestellt werden allegorische und literarische Figuren, vor Honoré Daumier muss also schon früh seinem Kameraden Ramelet beigebracht aufmerksam. Ein Jahr zuvor hatte dieser und Daumier widmet sich komplett der allem die des Don Quichotte. Er studiert Honoré Daumier stirbt verarmt 1879 in nahezu als Alleinverdiener die Familie wird. Daumier verlegt sich auf dekorative nach der Julirevolution die Satirezeit- sozialen Satire, die Bereiche des bürgerli- seine Motive akribisch, oft existieren von Valmondois. Er wird auf Staatskosten durchbringen. Er wird zunächst Laufbur- Gebrauchsgraphik, er entwirft Glück- schrift „Caricature“ gegründet, die für chen Lebens wie Theater, Justiz und das einem Thema mehrere Fassungen. beerdigt, jedoch ein Jahr später exhu- sche für einen Advokaten. Eine Arbeit, wunschkarten und Vignetten. Nebenbei die politische Karikatur der Zeit prägend Geschäftsleben aufgriff. Er empfindet In seinen späten Jahren werden Honoré miert und auf den Friedhof Père Lachaise die für ihn zutiefst unbefriedigend ist. Er arbeitet er für Boudin und verbringt viel ist. Der wöchentlich erscheinenden die Arbeit als eintönig und ist damit Daumiers Augen zunehmend schlechter umgebettet. KS

Gemälde 19. Jahrhundert 590 Daumier, Honoré (1808 Marseille - 1879 Valmondois)

Die Familie auf der Barrikade. Öl auf Karton. Auf Holz gelegt. 32,5 x 52cm. Signiert unten links: H. Daumier. Rahmen.

Gutachten: - Henri Parent, Brüssel 19. Februar 1974; - Sylvie Brame, Comité Hononré Daumier, Paris 29. Oktober 2013.

Das Comité Daumier bestätigt die Auf- nahme des vorliegenden Gemäldes in den Supplementband des Catalogue Raisonné von K.E. Maison.

Literatur: Eduard Fuchs, Der Maler Daumier, Mün- chen 1930, Nr. 296a sowie die Varianten: Nr. 92a, 92b und 93.

Provenienz: - Sammlung Dr. Pauly, Amsterdam; - Sammlung Dr. Alfred Gold, Berlin; - Privatsammlung Berlin.

Wie bei vielen seiner Themen, die Dau- mier malerisch umsetzt, so hat er auch von der vorliegenden Arbeit «Die Familie auf der Barrikade» mehrere Varianten angefertigt. Eduard Fuchs datiert das Gemälde in das Jahr 1848, das Jahr, das in Europa als das Revolutionsjahr in die Geschichte eingegangen ist. In Frankreich wird der sog. Bürgerkönig Louis-Philippe abgesetzt, den Daumier in vielen seiner Karikaturen gezeichnet hat. Auf dem Gemälde sind eine Frau, ein Mann und ein Kind in einfacher Arbei- terkleidung dargestellt. Sie stehen eng beieinander und blicken besorgt nach links aus dem Bild heraus. Aus dem rötlich-braun grundierten Bildträger sind mit breiten, pastosen Pinselstrichen Personen und Hintergrund herausgearbeitet worden. Durch das Zusammenspiel der dunklen Grundierung und der hellen Akzente erscheinen die Gesichter der Dargestellten stark ver- schattet und extrem plastisch.

€ 180.000 - 200.000 $ 201.600 - 224.000

Gemälde 19. Jahrhundert (1854 Adelsberg - 1927 Wien) 591 Daumier, 592 Daumier, 593 Strasser, Römischer Streitwagen. Bronze. Honoré Honoré Arthur Höhe: 44cm. Bezeichnet auf der Plinthe: A. Strasser. (1808 Marseille - 1879 Valmondois) (1808 Marseille - 1879 Valmondois) € 2.000 - 2.500 «Oh! ... un faisan!...». Aquarellierte Lithographie auf «Le Public a l’Exposition». Aus: Petit Journal Pour Rire, $ 2.240 - 2.800 Papier. 38 x 25,5cm. Im Stein monogrammiert unten No. 195. Lithografie auf Papier. 40 x 30cm. Im Stein mittig: Ch.D. monogrammiert unten links: H.D. 55.

€ 300 - 400 € 300 - 400 $ 336 - 448 $ 336 - 448

Gemälde 19. Jahrhundert 595 Fran­zösischer Meister 1. H. 19. Jh.

Orientalisches Paar in einer Grotte. Öl auf Leinwand. 45,5 x 55,5cm. Bezeichnet unten rechts: Á. Colin 1837. Rahmen.

Rückseitig: Auf Leinwand zwei unleserliche Stempel des Tuchmachers(?).

€ 2.500 - 3.000 $ 2.800 - 3.360

596 Wiesche- brink, Franz (1818 Burgsteinfurt - 1884 Düsseldorf)

Backtag. Die Familie in der Küche vor dem Ofenrohr. Öl auf Leinwand. Doubliert. 83 x 106cm. Signiert unten links: F. Wieschebrink. Rahmen.

Provenienz: Sammlung Hans-Dieter Ritterbex, Düsseldorf. Die Versteigerung erfolgt zu Gunsten der Stiftung Deutsche Krebshilfe. (1816 Monnikendamm - 1887 Rotterdam) 594 Gersten­ € 5.000 - 6.000 Die milde Gabe. Öl auf Leinwand. $ 5.600 - 6.720 hauer Doubliert. 78 x 61cm. Monogrammiert und datiert unten links: J.W.G.Z. 1838. Zimmer- Rahmen. mann, Laut einem Schreiben des RKD, Den Haag vom September 1992 wurde das Gemäl- Jan Wendel de 1838 in Amsterdam ausgestellt. € 2.000 - 3.000 $ 2.240 - 3.360

Gemälde 19. Jahrhundert (1818 Brüssel - 1907 Mainz) (Amsterdam 1819 - Wien 1890) 597 Leickert, 598 Bommel, Flusslandschaft im Abendlicht. Öl auf An der Keizersgracht in Amsterdam. Charles Leinwand. Doubliert. 40 x 55cm. Signiert Elias Pieter Öl auf Holz. 42,5 x 67cm. Signiert unten unten rechts: Ch Leickert fic. Rahmen. van links: E.P.v. Bommel. Rahmen. € 16.000 - 18.000 Rückseitig: $ 17.920 - 20.160 Auf der Tafel Künstlersiegel.

€ 5.000 - 6.000 $ 5.600 - 6.720

Gemälde 19. Jahrhundert (1822 - 1910) Hubert Salentin

Als einfühlsamster Vertreter der poetischen Romantik wird Hubert Salentin in seiner Zeit welteit von Sammlern geschätzt.

Dabei kennzeichnet ein großer Umbruch Schäfer das Körbchen mit dem Baby ler: eines ging direkt nach Schweden, das Leben des Düsseldorfer Malers: bringt – umringt von einer überraschten das andere nach Übersee, wo der Kunst- nachdem er, der aus sehr bescheidenen und Anteil nehmenden Gruppe der Dorf- händler John Bokers seit 1849 in New Verhältnissen entstammt, zehn Jahre bewohner. In deren Gesichtsausdrücken, York eine Galerie speziell für die Maler als Nagelschmied in Köln und in seiner in der Farbgebung und dem Aufbau Düsseldorfs erfolgreich unterhielt. An Geburtsstadt Zülpich gearbeitet hat, der Figuren zueinander stecken immens der großen Wertschätzung, die Salentin zieht es ihn zur Malerei und damit an die viele Verbindungen und Hinweise weit zeitgenössisch in den USA erhielt, hatte Akademie in Düsseldorf. Da er mit fast über das rein erzählerische Genremotiv Bokers einen bedeutenden Anteil. Dabei 30 Jahren das Alter der gewöhnlichen hinaus. Neher widmet diesem Thema als lässt sich die Provenienz unserer Arbeit Studenten deutlich überschritten hat, „sentimental-symbolisches Genre“ ein bis in diese frühen Jahre nachvollziehen. gibt er sich als jünger aus und arbeitet ganzes Kapitel (Neher 2008, S. 51ff). Denn schon 1875, kurz nachdem das Das Thema des vom Schäfer aufgefunde- - 2010, nach Schließung der Bibliothek, sich bis in die Meisterklasse Schadows Wenige Jahre später hatte Salentin, der Gemälde entstanden ist, ist es im Besitz 599 Salentin, nen und der Dorfgemeinschaft präsen- Barridoffs Galleries, Portland, Maine; hoch. Dessen Forderung der Kenntnis seine bekannteren Motive häufig in Form des Papierfabrikanten S.D. Warren ver- tierten Findelkindes, allerdings in einer - Privatsammlung New York. und Umsetzung des romantischen Ge- von Aufträgen für Museen oder Privat- zeichnet, der es später in seiner Firmen- Hubert Variation im Interieur einer Schmiede, dankenguts der Philosophen um Schle- kunden wiederholte, die Auffindung des bibliothek ausstellt. findet sich als eines der Hauptwerke Sa- Frau Dr. Mayme Neher, Düsseldorf, gel und Kant setzt er, wie Mayme Neher Findelkindes mehrfach in leichten Vari- (1822 Zülpich - 1910 Düsseldorf) lentins in mehreren Versionen seit 1857 bestätigt uns im Oktober 2016 vor dem in ihrer Monographie zu Salentin betont, ationen geschaffen. Um die Mitte der Aufgrund der großen Bedeutung, die wieder. Vgl. hier die WVZ-Nrn. 76, 86, Original die Autorenschaft Salentins. Sie so meisterlich wie kaum ein anderer um. 60er Jahre hin verlagert er seine Gen- Salentin zeitlebens genoss und die auch Das Findelkind. Öl auf Leinwand. 93, 130, 155. beschreibt es als eine weitere, bislang un- Eines dieser Werke, erstmals entstanden reszenen vermehrt aus einem geschlos- bis weit in die Mitte des 20. Jahrhun- Doubliert. 102 x 128cm. Signiert und bekannte Fassung zu dem verzeichneten in seinen zwei produktivsten und krea- senen Rauminneren ins Freie; so auch derts anhielt, finden sich seine Werke in datiert unten links: Hubert Salentin / Provenienz: Werk in Göteborg und nimmt es in ihr tivsten Jahrzehnten ab Mitte der 1850er das Thema des Findelkindes, das bei der den Sammlungen vieler großer internati- Düsseldorf 1868. Rahmen. - Samuel Dennis Warren, Westbrook, Werkverzeichnis zu Salentin auf. Jahre, stellt diese Verbindung her zwi- hier vorliegenden Variante von 1868 onaler Museen. Leider sind sie nach und Maine; schen seiner eigenen Lebensgeschichte, nicht mehr in der Schmiede, sondern im nach in aus den Ausstellungsräumen in vgl. Literatur: - 1875 Sixth Cincinnati Industrial Expo- € 15.000 - 20.000 N realen Ereignissen und dem philosophi- sonnendurchfluteten Grünen vor einem die Depots gewandert, da sich der Blick Neher, Mayme: Hubert Salentin 1822 - sition, Fine Art Department, Nr.120 als $ 16.800 - 22.400 schen Überbau. In diesen Jahren wurde einfachen Haus stattfindet. auf seine Genrearbeiten verändert hat. 1910. Der Poet in der Düsseldorfer Maler- Leihgabe S.D. Warren, Boston, Massa- in Köln ein Findelkind aufgefunden, Zeitgleich mit der berühmten Version des Im Zuge der aktuellen Aufwertung der schule, Zülpich/Düsseldorf 2008. chusetts; dessen Entdeckung lange Zeit die Ge- Findelkinds, das sich heute im Museum romantischen Themen wird auch zuneh- Hier aufgeführt unter der WVz-Nr. 156 - 1910 in der Bibliothek der S.D. Warren müter bewegte. Salentin verlegt diese in Göteborg befindet, ist auch unsere men die außerordentliche malerische mit Abb. eine zeitgleiche und nahezu Paper Mill Company, Maine; Situation ursprünglich in das Innere einer Arbeit entstanden. Beide waren Auf- und inhaltliche Qualität der Werke Sa- identische Version, heute im Kunstmuse- - ab 1919 in der Warren Memorial Library, Schmiedewerkstatt, in die ein besorgter tragsarbeiten für internationale Samm- lentins wieder wert geschätzt. um Göteborg. Westbrook, Maine; (Dordrecht 1787 - 1838) (Den Haag 1813 - 1876) Provenienz: 600 Schotel, 601 Verveer, - Kunsthandlung Pieter A. Scheen, Boote bei stürmischer See in der Fluss- Capriccio mit der Bergkirche in Deventer Den Haag, 1958; Johannes mündung. Öl auf Leinwand. Doubliert. Salomon bei stürmischem Wetter. Öl auf Leinwand. - Privatsammlung, Deutschland. 60 x 81cm. Signiert rechts auf den Doubliert. 64 x 77cm. Signiert und Christianus Balken: P.J. Schotel. Rahmen. Leonardus datiert unten rechts: S.L. Verveer ft / 40. Wir danken Herrn Christiaan Lucht, Rahmen. Deventer, für seine freundliche € 4.000 - 6.000 Unterstützung. $ 4.480 - 6.720 Ausstellung: Amsterdam, Tentoonstelling van Levende € 4.000 - 6.000 Meesters, 1840. Hier entweder Kat.Nr. $ 4.480 - 6.720 531: ‚Een Stadswal bij stormachtig we- der‘, oder Kat.Nr. 533: ‚Een Stadswal; bij storm‘.

Gemälde 19. Jahrhundert 602 Musin, 604 Nabert, Francois W ilhelm Etienne Julius August (1820 Oostende - 1884 Brüssel) (1830 Braunschweig - 1904 Düsseldorf)

Boote in bewegter See an der Küste. Weite Landschaft. Öl auf Leinwand. Öl auf Leinwand. Doubliert. 43 x 58cm. Doubliert. 110 x 169cm. Signiert, Signiert unten rechts: F. Musin. Rahmen. bezeichnet und datiert unten rechts: Nabert. Düsseldorf 63. Rahmen. € 1.800 - 2.000 $ 2.016 - 2.240 € 2.500 - 3.500 $ 2.800 - 3.920

605 Schertel, Josef 603 Meijer, (1810 Augsburg - 1869 München) Louis Weite Landschaft mit heimkehrenden Jägern. Öl auf Leinwand. 87 x 126cm. (1809 Amsterdam - 1866 Utrecht) Signiert unten links: Schertel. Rahmen.

Ausfahrende Fischer in der Dämmerung. € 1.500 - 1.600 Öl auf Holz. 50,5 x 73cm. Signiert unten $ 1.680 - 1.792 rechts: Louis Meijer. Rahmen.

€ 4.000 - 4.500 $ 4.480 - 5.040

Gemälde 19. Jahrhundert 606 Klerk, Willem de (Dordrecht 1800 - 1876)

Morgenstimmung im Gebirge. Öl auf Holz. 18 x 28cm. Signiert unten links: W.de Klerk. Rahmen.

€ 2.500 - 3.000 $ 2.800 - 3.360

607 Klerk, Willem de (Dordrecht 1800 - 1876)

Nächtliche Szene am Fluss. Öl auf Holz. 44 x 60cm. Rahmen.

€ 2.500 - 3.500 $ 2.800 - 3.920

(1796 Leiden - 1875 Den Haag) 608 Breuhaus Winterlandschaft mit Schlittschuhläufern de Groot, auf dem Eis. Rahmen. Frans Arnold € 4.000 - 6.000 $ 4.480 - 6.720

Gemälde 19. Jahrhundert (1818 – 1904) Anna van Sandick

Mit Anna von Sandick, die einer Adels- familie entstammt, etabliert sich eine der ersten Frauen überhaupt in den Niederlanden als Malerin.

Bis weit in die erste Hälfte des 19. Jahr­ ihrer professionellen Künstlerlaufbahn. dieser Einfluss sichtbar - hier hauptsäch- hunderts hinein war eine professionelle Zwar besuchte sie nicht offiziell Koekko- lich von Klombeck. Alle waren sie Maler 609 Sandick, Künstlerlaufbahn für Frauen nicht eks Werkstatt oder sein „Zeichen Col- der „Klever Romantik“ mit BC Koekko- vorgesehen - Malen und Zeichnen legium“ - Koekkoek unterrichtete van ek an der Spitze. Anna van war lediglich als Freizeitbeschäftigung Sandick in Ihrer Wohnung. Noch immer Wiewohl van Sandick lange Zeit in akzeptiert. war es gesellschaftlich nicht akzeptiert, Kleve wohnte und arbeitete, reiste sie (1818 Utrecht - 1904 Kleve) Van Sandicks erste Schritte in die dass Frauen öffentlich eine künstlerische Zeit ihres Lebens hauptsächlich zu den Kunstwelt waren Zeichnungen, die sie Ausbildung erhielten. Ebenso wie Koek- landschaftlich eindrucksvollen Gegen- Romantische Landschaft mit Mühle und nach Anleitung ihres Onkels anfertig- koek unterrichtete sie auch dessen bes- den in Deutschland, Belgien, Frankreich großen Eichbäumen. Öl auf Leinwand. te, der ihr die Grundlagen der Malerei ter Schüler, Johann Bernhard Klombeck und der Schweiz. 1852 wurde sie mit 104 x 151cm. Signiert und datiert unten beibrachte. Die ersten Arbeiten waren (1815 - 1893). Auszeichnung zum Ehrenmitglied der links: Anna von Sandick / 1868. Rahmen. hauptsächlich Porträts. Erst Jahre später, Beide, Koekkoek und Klombeck hatten Königlichen Akademie der Bildenden als sie 1848 zusammen mit ihrer Mutter einen bedeutenden Einfluss auf ihr Künste in Amsterdam ernannt. Auch € 24.000 - 26.000 N und Schwester nach Kleve am Nieder- künstlerisches Schaffen. Ihr Malstil folg- Jahrzehnte später noch wurde sie bei $ 26.880 - 29.120 rhein unweit der holländischen Grenze te den beiden Vorbildern, der Farbpalet- der Internationalen Kunstausstellung in zog, wurde sie Schülerin von Barend te sowie den kompositorischen Motiven: 1890 mit der wichtigen Sil- Cornelis Koekkoek (1803 - 1862), dem sanft hügelige Landschaften mit mächti- bermedaille ausgezeichnet. wichtigsten Vertreter der dortigen Land- gen zentralen Bäumen am Bachlauf. schaftsmalerei. Dies war der Beginn Auch in dem hier gezeigten Gemälde ist (Christiaan Lucht, Deventer) (1822 Bordeaux - 1899 By) 610 Bonheur, 611 Mêne, Ochsengespann. Öl auf Leinwand. Rosa Doubliert. 80 x 110cm. Signiert unten Pierre Jules 612 Deutsch 613 Italien links: Rosa Bonheur. Rahmen. (Paris 1810 - 1879) 19. Jh. 19. Jh. € 2.000 - 4.000 $ 2.240 - 4.480 «Le Piqueux». Bronze. Höhe: 47cm. Geflügelter Putto. Bronze, dunkelgrün/ Narziss. Nach der antiken Figur im Museo Bezeichnet in der Plinthe: P.J. Mêne. braun patiniert. Höhe: 42cm. di Capodimonte in Neapel. Bronze, Patina „korrodiert“. Höhe: mit Sockel 61cm. € 2.000 - 3.000 € 1.500 - 2.000 Sockel. $ 2.240 - 3.360 $ 1.680 - 2.240 € 2.000 - 3.000 $ 2.240 - 3.360

Gemälde 19. Jahrhundert (1807 Bordeaux - 1876 Menton) Rückseitig: (1823 St-Nicolas D’Attez - Rückseitig: 614 Diaz De Auf der Tafel verschiedene Etiketten: 615 Ribot, 1891 Comombes) Auf dem Abschlusskarton Siegel der Lichtes Wäldchen. Öl auf Holz. - Adolph Kohn, New York mit der Nr. Münchener Kunsthandlung E.A. Fleisch- La Pena, 33,5 x 27,5cm. Signiert und datiert 1869; Theodule „Die Folter des Alonso Cano“. Ölstudie manns. unten links: N. Diaz 71. Rahmen. - handschriftlicher Kaufvermerk vom zu dem gleichnamigen Gemälde (The Nar cisse 14.11.1942 mit der Nummer 27419; Augustin Torture of Alonso Cano, 1867) im Musee € 3.500 - 4.000 - Galerie Dr. Bühler, München mit der des Beaux-Arts in Rouen (?). Öl auf Karton. $ 3.920 - 4.480 Virgile Nummer 488/80. 19 x 24cm. Signiert unten rechts: T. Ribot (von späterer Hand ?). Rahmen. € 5.000 - 7.000 $ 5.600 - 7.840

Gemälde 19. Jahrhundert (1798 Yper - 1889 St-Joost-ten-Node) 616 Dupré, 617 Harpignies, 618 Bossuet, Italienische Stadtlandschaft. Öl auf Jules Henri Joseph Francois Leinwand. Doubliert. 41 x 55,5cm. Signiert und datiert unten links in der (1811 Nantes - 1889 L’Isle-Adam) (1819 Valenciennes - 1916 Saint-Privé) Antoine Mauer: F. Bossuet. fecit, 1878. Rahmen. Weg vor dem Gehöft. Öl auf Karton. 27 x 21,5cm. Weg zum Gehöft. Öl auf Leinwand. Doubliert. € 4.000 - 5.000 Signiert unten links: Jules Dupre. Rahmen. 32 x 23cm. Monogrammiert unten links: HH. $ 4.480 - 5.600 Rahmen. Rückseitig: Auf dem Karton Etikett der Galerie Dr. Bühler, € 1.800 - 2.000 Stuttgart mit der Nr. 725/81. $ 2.016 - 2.240

€ 2.000 - 2.500 $ 2.240 - 2.800

Gemälde 19. Jahrhundert (1818 Wachtberg - 1884 Düsseldorf) 619 Franken, Kaukasische Bauern in ihren Booten (1818 – 1884) Paul Paul von am Ufer. Öl auf Leinwand. Doubliert. 135 x 121cm. Signiert und datiert unten rechts: Pv(lig.)Franken 1861. Rahmen.

€ 15.000 - 20.000 von $ 16.800 - 22.400 Franken

Vom Rheinland aus, wo er geboren und bei Schadow studiert hatte, zog es Paul von Franken für mehrere Jahre in den Kaukasus. Hier fand er die Themen für seine Gemälde.

1818 im Rheinland, in Oberbachem lich Land und Leute der Kaukasus Regio- glänzenden Weintrauben. Bewohner geboren, studierte an der Königlichen nen zum Gegenstand hatte. eines nahen Bergdorfes sind zur Lan- Kunstakademie Düsseldorf 1841/42 Das hier vorgestellte, 1861 datierte Ge- dungsstelle gekommen, mit Ochsenkar- Malerei. Er war u.a. Schüler von Fried- mälde dürfte also zu den frühen Arbei- ren, zu Fuß oder zu Pferd. Einige ruhen rich Wilhelm von Schadow. 1851 hei- ten gezählt werden, die kurz nach seiner im schatten der mächtigen Baumgruppe. ratete er die baltische Malerin Helene Rückkehr entstanden waren. Auf der in Im linken Teil des Bildes zieht der Fluss Körper und reiste mit ihr über Paris, den breiten Fluss ragenden Landzunge den Blick hinauf; eine hohe, zum Teil ver- St.Petersburg und Moskau nach Tiflis, erhebt sich eine mächtige, halb verfalle- schneite Bergkette schließt das Bild vor der Hauptstadt Georgiens im Kaukasus. ne und wild überwucherte Eichengrup- blassblauem Himmelhintergrund ab. Die Zwischen 1853 und 1860 war Tiflis der pe - ein leuchtend grünes „ Baum- Berge beginnen mit sanften, noch be- Lebensmittelpunkt des Ehepaares. Von massiv“, das die gesamte Komposition, waldeten Hügeln, erst darüber verschim- dort aus unternahm Paul von Franken einem Wahrzeichen gleich, beherrscht. mern die höher gelegenen Felsmassive zahlreiche Reisen, auch im Auftrag der Von rechts fällt helles Sonnenlicht auf in zartem, die Konturen verwischendem russischen Regierung, in die kaukasi- die Szenerie, die Figuren werfen lange Dunst… schen Landschaften und hielt in Skizzen Schatten, auch der Fluss ist schon halb Mit seiner Beschreibung des Alltags ein- und Entwürfen das Leben der einfachen verschattet, - ein später Sommernach- facher Landmenschen in „wildschöner“ Bergvölker fest. mittag. In einfachen Booten landen Natur ist diese kaukasische Idylle ein 1860, zurückgekehrt nach Düsseldorf, Gemüsebauern an; die übervolle Fracht typisches Werk deutscher Spätromantik, verarbeitete er die Eindrücke seiner : prallgrüne Kürbisse, gelbstrahlende - vor allem aber ist es ein handwerkli- Reisen bis zu seinem Tode 1884 in einer Maiskolben, Gurken, Salat-und Kohlköp- ches Meisterstück in bester Düsseldorfer Vielzahl von Gemälden, die ausschließ- fe und Bündel von kräftig blauen, nass Maltradition. (Düsseldorf 1827 - 1905) (1815 Kassel - 1910 Düsseldorf) 620 Achenbach, 621 Achenbach, Fischerfamilien am Golf von Neapel. Das Lotsenboot. Öl auf Leinwand. Oswald Öl auf Holz. 21 x 34,5cm. Restsignatur Andreas 52 x 71cm. Signiert und datiert unten unten rechts. Rahmen. links: A. Achenbach 80. Rahmen.

€ 8.000 - 10.000 Vgl. Literatur: $ 8.960 - 11.200 Boetticher, Friedrich von: Malerwerke des Neunzehnten Jahrhunderts, Band I.1, S. 8, Nr. 194: hier unter anderen erwähnt eine Arbeit mit den identischen Maßen, gezeigt auf der Wiener Kunstausstellung 1882, mit dem Eigentumsvermerk Banki- er Trinkens, Düsseldorf.

€ 4.000 - 6.000 $ 4.480 - 6.720

Gemälde 19. Jahrhundert (Düsseldorf 1829 - 1892) (1840 Dresden - 1897 Capri) 622 Hiddemann, 623 Hanfstängl, Kinder am Kartoffelfeuer. Vermutlich aus Aschermittwoch. Öl auf Leinwand. Friedrich einer Jahreszeitenfolge. Öl auf Leinwand. Ernst 79 x 108cm. Signiert unten links: (...) 71 x 103cm. Signiert und datiert unten Hanfstaengl. Rahmen. Peter links: F. Hiddemann 1879. Rahmen. € 3.000 - 5.000 € 6.000 - 8.000 $ 3.360 - 5.600 $ 6.720 - 8.960

Gemälde 19. Jahrhundert (1829 Wiesbaden - 1910 Berlin) 624 Knaus, 625 Knaus, 626 Knaus, Portrait der Gattin des Malers. Henriette Ludwig Knaus, geb. Hoffmann. Öl auf Holz. Ludwig Ludwig 76 x 56,5cm. Signiert und datiert unten links: L. Knaus / 1864. Rahmen. (1829 Wiesbaden - 1910 Berlin) (1829 Wiesbaden - 1910 Berlin) zugeschrieben Rückseitig: Portrait eines jungen Mädchens. Öl auf Holz. 23 x 19cm. Auf dem Rahmen Etikett der Ausstellung zu Portrait einer jungen Römerin. Öl auf Leinwand. 63 x 45cm. Signiert und datiert oben rechts: L. Knaus, 1878. Rahmen. Ludwig Knaus im Museum Wiesbaden 1979. Bezeichnet und datiert unten rechts: Roma / Juni 1858. Rahmen. Rückseitig: € 3.000 - 4.000 € 2.500 - 3.000 Auf Holz unten Mitte handschriftlich nummeriert: 25-110-194. $ 3.360 - 4.480 $ 2.800 - 3.360 Darüber Rest eines Etikettes (Tafelmacher?).

€ 1.000 - 1.500 $ 1.120 - 1.680

Gemälde 19. Jahrhundert (1815 Kassel - 1910 Düsseldorf) (1815 Kassel - 1910 Düsseldorf) 627 Achenbach, 628 Achenbach, Eiche am Wildwasser. Öl auf Leinwand. Angler am Gebirgsbach. Öl auf Leinwand. Andreas Doubliert. 77 x 63cm. Signiert und Andreas Doubliert. 68,5 x 49cm. Signiert und datiert unten links: A. Achenbach 1857. datiert unten mittig: A. Achenbach / Rahmen. 1847. Rahmen.

€ 12.000 - 15.000 € 12.000 - 15.000 $ 13.440 - 16.800 $ 13.440 - 16.800

Gemälde 19. Jahrhundert (war tätig ab 1859 in London und Paris) (1842 Darfeld - 1919 Düsseldorf) 629 Baccani, 630 Schultz, Italienische Obsthändlerin. Öl auf Stillleben mit Obst und einem Glas Wein. Attilio Leinwand. Doubliert. 143 x 105cm. Gottfried Öl auf Leinwand. 27,5 x 38cm. Signiert Signiert rechts: A. Baccani / 1889. und datiert unten rechts: G. Schultz / Rahmen. 1873. Rahmen.

Provenienz: € 3.500 - 4.000 Sammlung Hans-Dieter Ritterbex, $ 3.920 - 4.480 Düsseldorf. Die Versteigerung erfolgt zu Gunsten der Stiftung Deutsche Krebshilfe.

€ 2.000 - 3.000 $ 2.240 - 3.360

Gemälde 19. Jahrhundert (1828 Gorizia - 1903 Venedig) nenszenen, später der Interpretation von (1850 Borgehoût - 1910 Antwerpen) Provenienz: 631 Rotta, religiösen und historischen Motiven. Da- 632 Joors, Sammlung Hans-Dieter Ritterbex, Beim Schuster. Öl auf Leinwand. nach widmete er sich wieder vornehmlich Kinder mit Tauben im Park. Öl auf Düsseldorf. Antonio 63,5 x 51,5cm. Signiert und datiert der Genremalerei und schuf zahlreiche, Eugene Leinwand. Doubliert. 120 x 83,5cm. Die Versteigerung erfolgt zu Gunsten der unten rechts: Antonio Rotta / Venezia oftmals mit Kindern belebte, Szenen des Signiert und datiert unten rechts: E. Joors Stiftung Deutsche Krebshilfe. 1872. Rahmen. Alltaglebens in Venedig. / Antwerpen / 1887. Rahmen. Das zum Aufruf kommende Gemälde € 5.000 - 7.000 Provenienz: zeigt eine sehr qualitätvolle und detailrei- Rückseitig: $ 5.600 - 7.840 Privatsammlung Norddeutschland. che Version des vom Künstler bevorzugt Auf die Doublierungsleinwand übertrage- gemalten Motivs „Il Ciabattino“ (Der ne Echtheitsbestätigung des Künstlers. Antonio Rotta war ein bedeutender italie- Schuster). nischer Genremaler des 19. Jahrhunderts. Er studierte unter Ludovico Lipparini in Venedig. Zunächst galt sein Interesse der € 20.000 - 25.000 Darstellung von venezianischen Genresze- $ 22.400 - 28.000

Gemälde 19. Jahrhundert (1828 Stockholm - 1866 Düsseldorf) Vgl. Literatur: Um 1900 633 d‘Unker, zugeschrieben Boetticher, Friedrich von: Malerwerke des 634 Willings­ Neunzehnten Jahrhunderts, Band I.1, Bildnis eines hessischen Bauern. Carl Die Arrestmeldung. Öl auf Leinwand. S. 255, Nr. 2: hier aufgeführt verschiede- häuser Öl auf Leinwand. 97 x 71cm. Rahmen. Doubliert. 52,5 x 60cm. Signaturreste ne Versionen des Themas, u.a. eine mit sowie Bezeichnung unten links: (...) / nahezu identischen Maßen in der Berliner Malerschule Rückseitig: Landstreicher. Rahmen. Nationalgalerie. Mit Pinsel auf der Leinwand: Thoma.

€ 5.000 - 7.000 N € 2.000 - 3.000 $ 5.600 - 7.840 $ 2.240 - 3.360

Gemälde 19. Jahrhundert 636 Solari, Achille (Neapel 1835 - 1884)

Fischer an der sizilianischen Küste vor Palermo. Öl auf Leinwand. Doubliert. 25 x 44cm. Signiert unten links: Solari. Rahmen.

€ 1.000 - 1.200 $ 1.120 - 1.344

637 Normann, Adelsteen (1848 Bodö - 1918 Kristiania)

Sommernacht im Fjord. Öl auf Leinwand. 105 x 157cm. Signiert unten rechts: A. Norman. Rahmen.

Rückseitig: Ausstellungsetiketten der Großen Berliner Kunstausstellung 1894. (1847 West-Hoboken - 1885 Menton) 635 DuBois, € 4.000 - 4.500 Am Ufer eines Gebirgssees in der $ 4.480 - 5.040 Charles Schweiz. Öl auf Leinwand. Doubliert. 84 x 130cm. Signiert unten rechts: Edouard C.E. DuBois. Rahmen. Rückseitig: Auf dem Keilrahmen Aufkleber der Essener Galerie Assinida mit der Nr. 596.

€ 4.000 - 5.000 $ 4.480 - 5.600

Gemälde 19. Jahrhundert (1818 - 1885) Wilhelm Camphausen

Wilhelm Camphausens vielfigurigen Sze- nen, sowohl aus der Zeit des 30-jährigen Krieges als auch die zeitgenössischen, waren richtungsweisend für eine detail- getreu erzählende Historienmalerei.

Camphausen ist einer der wichtigsten noch während des Studiums absolviert, Vertreter der Schlachtenmalerei des 19. vollzieht Camphausen eine dauerhafte Jahrhunderts. Seine Gemälde mit ihren Hinwendung zur Militär- und Schlach- spannungsvoll aufgebauten Komposi- tenmalerei. Seine Erlebnisse führen tionen bei gleichzeitiger Realitätsnähe zu den realistischen Details seiner Ge- der dargestellten Details faszinierten mälde. Besonderes Können entwickelt seine Zeitgenossen und haben bis heu- Camphausen für dramatisch aufge- te nicht an Kraft und Eindringlichkeit baute Reiterszenen. Mit dieser Malerei verloren. ist er bereits 1849 so bekannt, dass er Wilhelm Camphausen wird 1818 in sogar ein Gemälde nach Amerika ver- Düsseldorf geboren. Eine erste Ein- kaufen kann. führung in die Zeichen- und Malkunst Er prägt den Bildtypus des Fürstenpor- erhält er durch Alfred Rethel und Carl träts, das den Dargestellten als Helden Friedrich Lessing. Ab 1834 ist er Schüler im Vordergrund zeigt, während sich im an der Düsseldorfer Kunstakademie und Hintergrund Reiter- und Schlachtensze- wird von 1843-1849 Meisterschüler von nen abspielen. Als Höhepunkt dieser Wilhelm von Schadow. Während des Bildgattung gilt das 1871 gemalte mo- Richtung Europa. Zwei Jahre zuvor hatte offiziell die Königswürde verlieh. Studiums unternimmt er Reisen in die numentale Reiterporträt Friedrich d. Gr. 638 Camphausen, er das Erbe seines Vaters Karl I. übernom- Das hier vorgestellte Gemälde, von Cam- deutschen Kunstzentren, nach Holland, Neben der Historienmalerei zeigt Cam- men, der in der Auseinandersetzung um phausen 1850 in repräsentativem Format Belgien und Oberitalien. phausen auch großes Talent bei karika- Wilhelm eine neue Verfassungsordnung von den gearbeitet, setzt die Flucht in einem turistischen und illustrativen Werken. Parlamentstruppen um Oliver Cromwell dramatischen Morgengrauen in Szene. Anfangs setzt er sich mit literarischen Während des Studiums trägt er mit Ra- (Düsseldorf 1818 - 1885) verurteilt und enthauptet worden war. In verschiedenen Gemälden verarbeitet Themen nach Werken von Wilhelm dierungen und Illustrationen zu verschie- Auch der Sohn verlor nun ebenfalls Camphausen in den Jahren um 1850 Hauff, Ludwig Uhland und dem be- den Zeitschriften bei, unter anderem zu Karl II auf der Flucht aus der Schlacht bei die Auseinandersetzung mit Cromwell die historischen Ereignisse in England. freundeten Carl Immermann ausein- der Chronik des Künstlervereins Malkas- Worcester. Öl auf Leinwand. Doubliert. und floh in der Folge der Schlacht bei Friedrich von Boetticher zählt in seinem ander. Bald schon wird Camphausens ten, dem er von 1850-1853 und 1859- 130 x 150cm. Signiert und datiert unten Worcester für sechs Wochen durch Verzeichnis der Gemälde des 19. Jahr- Talent für die Historienmalerei deutlich. 1885 angehört und 1861-1885 vorsitzt. rechts: W.(lig.) Camphausen 1850. England, bevor er sich nach Den Haag hunderts eine weitere mit 1849 datierte Er entnimmt seine Bildthemen zunächst Camphausen ist zwar nie als Professor Rahmen. absetzen konnte, von wo aus er durch Fassung dieses Themas auf, dass nach der englischen und deutschen Ge- an der Kunstakademie in Düsseldorf tä- verschiedene europäische Städte zog. Amerika verkauft wurde. schichte des 17. Jahrhunderts. tig, er bildet aber privat in seinem Atelier Am Morgen nach der Schlacht bei Obwohl König von Schottland musste er Bedingt durch seinen vierjährigen Mi- Schüler aus, darunter Emil Hünten und Worcester flieht der noch junge Karl II. bis 1660 und den Tod Cromwells war- € 15.000 - 18.000 litärdienst, den er als Kriegsreporter Charles Meer Webb. KS im September 1651 mit seinen Gefährten ten, ehe ihm das Parlament in London $ 16.800 - 20.160 639 Camphausen, Wilhelm (Düsseldorf 1818 - 1885)

Otto von Bismarck geleitet Kaiser Napoleon III. am Morgen nach der Schlacht von Sedan (1870) zu König Wilhelm I. Öl auf Leinwand. 53 x 88cm. Signiert unten rechts: W.(lig.) Camphausen. Rahmen.

Literatur: Boetticher, Friedrich von: Malerwerke des Neunzehnten Jahrhunderts, Band I,1, S. 166, Nr. 83. Hier erwähnt verschiedene Wiederholun- gen aus der Hand Camphausens.

Das zum Aufruf kommende Gemälde zeigt eine Version des von Camphausen mehrfach gemalten Sujets „Napoleon III. und Bismarck auf dem Weg zu Wilhelm I. am Morgen nach der Schlacht von Se- dan“. Weitere Versionen dieses Gemäldes befinden sich im Schloss in Friedrichsruh, im Deutschen Histo- rischen Museum, Berlin, sowie im Bayer. Armee-Mu- seum, Ingolstadt; Eine Skizze zu vorliegendem Sujet befindet sich in der Alten Nationalgalerie Berlin. Mit diesem Motiv hielt Camphausen einen für die deutsche Geschichte ruhmreichen Moment des Triumphes fest: Nachdem Frankreich in den frühen Morgenstunden des 2. Septembers 1870 kapituliert, wird Napoleon III. gefangen genommen und zum Deutschen Kaiser Wilhelm I. von Preußen geleitet. Diese Niederlage der französischen Truppen war nicht nur vorentscheidend für den Sieg der Deut- schen, sondern hatte zudem auf französischer Seite die Ausrufung der Republik zur Folge. Die Schlacht von Sedan wurde in den folgenden Jahrzehnten zum Symbol für den unversöhnlichen Gegensatz zwischen Deutschland und Frankreich und steigerte das Nationalbewusstsein des deut- schen Kaiserreiches, welches den „Sedantag“ am 2. September in den Jahren von 1871 bis 1918 zum patriotischen Feiertag deklarierte.

Weitere Versionen dieses Gemäldes befinden sich im Schloss in Friedrichsruh, im Deutschen Histo- rischen Museum, Berlin, sowie im Bayer. Armee- Museum, Ingolstadt; Eine Skizze zu vorliegendem Motiv befindet sich in der Alten Nationalgalerie Berlin.

€ 15.000 - 18.000 $ 16.800 - 20.160

Gemälde 19. Jahrhundert (1836 Grenoble - 1904 Buré) 640 Fantin- «Le Repaz chez Simon». Teilkopie nach Latour, dem Gemälde Veroneses, ursprünglich Louvre, Paris, seit 1961 im Musée de Henri Versailles. Öl auf Leinwand. 25 x 34cm. Signiert unten rechts: Fantin. Rahmen.

Rückseitig: Auf dem Rahmen Etikett der Galerie E.J. van Wisselingh, Amsterdam.

Gutachten: Sylvie Brame, Paris 28. September 2016, mit Angabe der Provenienz. Das Gemälde wird in den Cataloghe raisonné aufgenommen, der durch die Galerie Brame & Lorenceau in Paris vor­ bereitet wird.

Literatur: Floury (Hrsg.), H.: Catalogue de l’Oeuvre complet de Fantin Latour, Paris 1911, S. 53f., WVZ-Nr. 402.

Ausstellung: Exposition de l’atelier de Fantin-Latour, Galerie Tempelaere, Paris, Januar 1905, Nr. 39.

Provenienz: - Sammlung F.&J. Templaere, Paris; - Sammlung Georges Moreau, Paris; - Auktion Hôtel Drouot, Paris 19. No- vember 1934; - Auktion Hôtel Drouot, Paris 28. Februar 1968, Lot 1; - Sammlung Hector Brame, Paris; - Galerie E.J. van Wisselingh, Amsterdam 1970, Nr. 8779; - Privatsammlung Rheinland.

€ 16.000 - 18.000 $ 17.920 - 20.160

Gemälde 19. Jahrhundert 641 Achenbach, Oswald (Düsseldorf 1827 - 1905)

Am Ufer des Tiber in Rom. Blick auf die Engelsburg und die Kuppel des Vatikans. Öl auf Leinwand. 77 x 100cm. Signiert unten links: Osw. Achenbach. Rahmen.

€ 20.000 - 22.000 $ 22.400 - 24.640

Gemälde 19. Jahrhundert 643 Jeannin, Georges (Paris 1841 - Paris 1925)

Korb mit blühenden Rosen. Öl auf Leinwand. Doubliert. 38,5 x 46cm. Signiert unten rechts: G. Jeannin. Rahmen.

€ 2.500 - 3.500 $ 2.800 - 3.920

644 Jeannin, Georges (Paris 1841 - Paris 1925)

Blumengebinde mit Chrysanthemen. Öl auf Leinwand. Doubliert. 44 x 60cm. Signiert unten links: G. Jeannin. Rahmen.

€ 2.500 - 3.500 $ 2.800 - 3.920

(Florenz 1847 - 1930) 642 Andreotti, Junge Italienerin mit einem Korb Rosen. Federico Öl auf Leinwand. Auf Holz gelegt. 33 x 23,5cm. Signiert oben links: F. Andreotti. Rahmen.

€ 4.500 - 5.000 $ 5.040 - 5.600

Gemälde 19. Jahrhundert (1817 – 1900) Ivan Konstantinovic Ajvasovskij

Durch kunstsinnige und einflussreiche tin Nikolajewitsch – nach Kleinasien und Variationen des von ihm meisterhaft um- Ivan Ajvasovskij, konnte am Mitbürger gefördert aber auch durch ist so hingerissen von Konstantinopel, gesetzten Themas machen ihn zu einem Zufall und Glück begünstigt, erhält der dass er diese Stadt zu seinen liebsten Mo- der angesehensten und bewundertsten 16-jährige Ivan Ajvasovskij ein Stipendi- tiven hinzufügt. Im Alter von 30 Jahren ist Künstler seiner Zeit. Am Ende seines Le- Ende seines langen, fast das um an der kaiserlichen Akademie in St. Ajvasovskij so berühmt und wohlhabend, bens ist er (Ehren)Mitglied in fünf europä- Petersburg. dass er sich ganz in seiner Heimatstadt ischen Kunstakademien und mit Werken Intrigen, die gegen ihn gerichtet sind, Feodossja niederlässt, jedoch regelmäßig in den bedeutendsten Sammlungen Euro- gesamte 19. Jahrhundert wäh- kann der junge Künstler – wiederum nach St. Petersburg reist und die Kontak- pas und der USA vertreten. durch einflussreiche Fürsprecher, die den te bei Hof und an der Akademie pflegt. Er Das in unserer Auktion angebotene Ge- Zaren selbst einschalten – überstehen. Ni- macht Ausstellungen oder verkauft seine mälde ist ein ganz typisches Werk Ajva- renden Lebens auf eine mär- kolaus I. bestellt Ajvasovskij zu sich, kauft Bilder häufig für karitative Zwecke und sovskijs, der es zweifach signierte (eine eines seiner Gemälde und befiehlt ihm, fördert seine Heimatstadt in kulturellen Eigenheit, die bei diesem Künstler häufig seinen Sohn 1836 zu Marine-Manövern und sozialen Belangen. vorkommt): Eine Küstenlandschaft an chenhafte Karriere zurückbli- vor der finnischen Küste zu begleiten. Immer wieder macht Ajvasovskij Reisen, der Krim bei Vollmond. Der Mond und Hier beginnt für Ajvasovskij die intensive 1892 bis in die USA, von denen er unzäh- seine Reflexionen auf dem Wasser er- Auseinandersetzung mit der Darstellung lige Skizzen mitbringt. Seine Gemälde je- leuchten die Szenerie so hell, dass die cken. 1817 wird er als Sohn des Wassers in allen seinen Formen und doch komponierte er schon seit den 40er dargestellten Personen, die sich am Ufer Farben, mit der Lichtreflexion auf dem Jahren im Atelier nach Skizzen und aus und auf den terassenartigen, begeh- Wasser und mit der malerischen Wieder- dem Gedächtnis. Zahlreiche Anekdoten baren Dächern der tartarischen Hütten armenischer Eltern in Feodossi- gabe von Luft, Licht und Wolken. Diese belegen seine ungeheure Produktivität aufhalten, keine weiteren Lichtquellen Themenfelder, wird er sein ganzes Leben und auch „Schnellmalerei“: Ajvasovskijs, benötigen. Nur an zwei Stellen glimmt lang bearbeiten und variieren. schätzte, dass er im Lauf seines Lebens der Schein von Lichtern in den Hütten ja, einer kleineren Hafen-Stadt Ein Auslandsstipendium führt den jungen ca. 6.000 Bilder gemalt habe, von kleinen als kleine rote Lichtpunkte. Ein Effekt, Maler ab 1840 durch die Länder Süd- und Formaten bis zu gigantischen Ausmaßen der die wiedererkennbare Handschrift Mitteleuropas. Er studiert die führenden von 300 cm x 500 cm. Ajvasovskijs trägt. auf der Krim geboren. Seine Familie ist Sammlungen, zeichnet und malt die Die realistische Wiedergabe der Na- Das natürliche Licht bescheint auch die Landschaften und Orte und macht sich turphänomene Wasser, Himmel und Licht Berge, die die Bucht am linken Bildrand mit Künstlerkollegen bekannt. So reist er für die Ajvasovskij so berühmt ist, scheint säumen und die eine große Wolke am verarmt aber nicht ungebildet und früh zeitweise gemeinsam mit dem Schrift- ein perfektes Produkt seiner Technik und Himmel. Diese wirkt von unten ange- steller Nikolai Gogol und hat wohl auch Vorgehensweise: Das Sujet des Bildes ist leuchtet weiß, je weiter sie der Lichtquelle Kontakt zu William Turner. im Kopf des Malers schon fest kompo- abgewandt ist changiert sie ins Graue. fällt das herausragende Zeichen-Talent Die Ausstellungen seiner eigenen Werke niert, als Anregung hierfür dienen Skizzen Zypressen und ein Turm geben der Kom- u.a. in Paris, London und Amsterdam aber vor allem Erinnerungen werden position in der linken Bildhälfte eine verti- werden enthusiastisch gefeiert, und er versatzstückartig komponiert. Der Farb- kale Betonung während sich zum rechten des Jungen auf. verkauft das Gemälde „Chaos“ an Papst auftrag ist extrem dünn, in einem schnel- Bildrand hin das Meer, begrenzt durch Gregor XVI. Nachrichten über seine Erfol- len Malgang wird der Himmel und der den Horizont und die diagonale Uferlinie ge gelangen bis nach Russland und auch Luftraum in einem Zug gemalt. Das ei- öffnet. an den Zarenhof. Als Held kehrt Ajva- gentliche Thema des Bildes wird detailliert Das Vollmondlicht, das die Szenerie in sovskij nach St. Petersburg zurück, der ausgearbeitet, der weitere Umraum, der eine zwielichtartige Atmosphäre taucht Zar ernennt ihn zum „offiziellen Maler Rand des Sehfeldes wird weniger fein wurde von Ajvasovskij immer wieder the- des Hauptmarine-Stabes“, ein Amt, das behandelt. So wird der Betrachter direkt matisiert. Es ist, als seien die Landschaft, eigens für ihn geschaffen wird. auf das Thema des Bildes gelenkt. die Menschen, selbst die Schiffe zur Ruhe 1846 reist Ajvasovskij erstmals – wieder- Ajvasovskijs virtuoses Kolorit, seine gekommen, nach einem heißen Tag und um im Gefolge des Zarensohnes Konstan- effektvollen, geradezu verblüffenden schöpften nun neue Kraft. ABJ (1817 Feodosija - 1900 Feodoija) 645 Ajvasovskij, Auf der Krim. Blick auf den Ayu Dag Ivan Kons- bei Mondschein. Öl auf Leinwand. 46,5 x 38cm. In kyrillischer Schrift tantinovic doppelt signiert unten rechts: Ajvasovskij. Rahmen.

Rückseitig: Auf der Leinwand russischer Stempel.

Gutachten: Gianni Caffiero, Castagnola, August 2016, der das Gemälde als eine cha- rakteristische Arbeit der 1860er Jahre beschreibt.

€ 40.000 - 60.000 $ 44.800 - 67.200

Gemälde 19. Jahrhundert 646 Thaulow, Frits (1847 Christiana - 1906 Volendam)

Bachlauf im Winter. Öl auf Leinwand. 61 x 81cm. Signiert unten links: Frits Thaulow. Rahmen.

Naturalistische Flusslandschaften, oftmals in winterlichen Schnee, kennzeichnen die Werke des Grenzgängers Frits Thaulow, des Norwegers, der lange Jahre in Frank- reich lebte und arbeitete. Schon früh, nach seinem Studium in Kopenhagen und Karlsruhe, fand er in den 1870er Jahren Anerkennung in der dänischen Malerkolonie von Skagen. Dort orientierte man sich an der französischen Pleineaire-Malerei und der Barbizon-Schu- le. Eine Kunstauffassung, die er später in seiner Heimat etablierte. Zum Ende des Jahrzehnts fand Thaulow den Weg nach Paris. Tief beeindruckt von der französi- schen Malerei gründet Frits Thaulow im Anschluss in Norwegen 1883 die „Frei- luftakademie“. Er gilt dort als Vorreiter für einen Naturalismus, der im Gegensatz zur traditionellen Akademiekunst steht. Thematisch fand er die Verbindung der impressionistischen Landschaftsaufnahme mit den Schneebildern Skandinaviens. Zeitlebens orientiert er sich am Impressi- onismus in Frankreich. Von 1892 bis zu seinem Tod zog es ihn wieder dorthin und es entstanden in der Gegend von Dieppe viele seiner bekannten Landschaften, die ihm auf den internationalen Kunst- ausstellungen und Salons großen Ruhm einbrachten.

€ 22.000 - 25.000 $ 24.640 - 28.000

Gemälde 19. Jahrhundert (1843 Frankfurt (Oder) - 1915 Berlin) Infolge der Ausmalung seines Privat- 647 Werner, hauses wurde er mit programmatischen 648 Hamza, 649 Becker, Fries mit fünf Musikanten in historischem Wandmalereizyklen einiger Stadtpalais Anton Kostüm. Bestehend aus drei Einzelarbei- beauftragt. So auch mit dem Palais Johann Carl Ludwig ten in Öl auf Leinwand (zwei in den Ma- Pringsheim, das 1872-74 in der Wil- Alexander ßen 44 x 32cm, eines helmstraße errichtet wurde (beschädigt (1850 Teltsch - 1927 Wien) (Berlin 1820 - 1900) 44 x 16,5cm). Eine Arbeit monogram- während des 2. Weltkriegs und in den von miert und datiert unten rechts: AvW / 1950er Jahren abgerissen). Das soge- Musketier mit Pfeife und Weinglas. Öl auf Holz. Das nächtliche Ständchen. Öl auf Leinwand. 1872. Zusammen gerahmt. nannte „bunte Haus“ galt früh als eine 13 x 11cm. Signiert und datiert oben links: 150 x 122cm. Signiert unten links: C. Becker. Sehenswürdigkeit und mit seinen groß- J. Hamza Wien 1881. Rahmen. Rahmen. Rückseitig: formatigen, z.T. in Mosaiktechnik auf Auf den drei Leinwänden Zollstempel. Goldgrund ausgeführten Wandbildern € 3.000 - 4.000 € 3.000 - 5.000 als Musterbeispiel des Historismus. Von $ 3.360 - 4.480 $ 3.360 - 5.600 Schon früh etablierte sich Anton von diesen, durch venezianische Renaissance- Werner in Karlsruhe als Historienmaler vorbilder angeregten Arbeiten haben sich und erlangte in den wichtigen Kreisen nur die Entwürfe erhalten. des Kaiserreichs ab 1870 zu großer Be- In diesen Zusammenhang dürften auch kanntheit. Er stand in enger Verbindung die vorliegenden, 1872 datierten fünf zu den höchsten Adelskreisen und konnte Musikanten auf Goldgrund zu sehen sein. sich, nachdem er sich in Berlin niederließ, zunehmend in den gesellschaftlichen € 1.800 - 2.000 Kreisen etablieren. $ 2.016 - 2.240 Palais Pringsheim, Berlin

Gemälde 19. Jahrhundert 650 Dücker, 652 Verboeck­ Eugène hoven, Gustav Louis (1841 Ahrensburg - 1916 Düsseldorf) (1802 Warneton/ Waasten - 1881 Brüssel)

Am Strand. Öl auf Leinwand. Auf Karton Holländische Segler an der Flussmün- gelegt. 30 x 45cm. Signiert unten rechts: dung. Öl auf Holz. 21 x 32cm. Signiert E. Dücker. Rahmen. unten links: Louis Verboeckhoven. Rahmen. € 2.200 - 2.500 $ 2.464 - 2.800 € 2.500 - 3.000 $ 2.800 - 3.360

653 Vernon, 651 Nerly, Friedrich Paul Paul (1796 - 1875 Paris) Wäscherinnen am Dorfbach. Öl auf (1842 Venedig - 1919 Luzern) Leinwand. 27 x 35cm. Signiert unten rechts: Paul Vernon. Rahmen. Der Abschied. Öl auf Holz. 14,5 x 19cm. Signiert unten links: Nerly. Rahmen. € 2.500 - 3.500 $ 2.800 - 3.920 € 1.500 - 2.500 $ 1.680 - 2.800

Gemälde 19. Jahrhundert (1821 Amsterdam - 1909 Brüssel) (1821 Amsterdam - 1909 Brüssel) 654 Ronner-Knip, 655 Ronner-Knip, Spielende Kätzchen. Aquarell auf Papier. Katzenmutter mit Kitten in der Bibliothek. Henriette Kaschiert. 39,5 x 34,5cm. Signiert unten Henriette Öl auf Karton. Auf Holz gelegt. links: Henriette Ronner. Rahmen. 27,5 x 37cm. Signiert unten links: Henriette Ronner. Rahmen. Rückseitig: Auf der Abschlusstafel Etikett der Galerie In einer Email vom Oktober 2013 be- Maple & Co, London/Beunos Aires/Paris schreibt Jeroen Kapelle vom RKD, Den mit Nr. 8984. Haag die Arbeit als eine originale Ölstudie aus der Hand Ronner-Knips. € 2.000 - 3.000 $ 2.240 - 3.360 € 6.000 - 8.000 $ 6.720 - 8.960

Gemälde 19. Jahrhundert 656 Lutteroth, (1842 –1923) Ascan Ascan (Hamburg 1842 - 1923)

Felsenküste vor Sorrent. Öl auf Karton. Lutteroth 50 x 72cm. Signiert und datiert unten: Punta 5/77 / A. Lutteroth. Rahmen.

Rückseitig: Auf dem Karton handschriftlicher Ver- merk: „No. 270/ Punta von Sorrent 1877“.

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.

€ 1.500 - 2.000 $ 1.680 - 2.240 Mit seinen weiten, hellen Italienan- 657 Lutteroth, sichten gehört Ascan Lutteroth zu den Ascan bedeutendsten Landschaftsmalern des (Hamburg 1842 - 1923) Zwei Ölstudien. a.) Fischerboot am Strand von Capri. späten 19. Jahrhunderts. Die hier ange- Öl auf Papier. Auf Karton kaschiert. Signiert und datiert unten links: A. Lut- teroth (...) 68. 14,5 x 29,5cm. Rahmen. botenen Studien und Skizzen stammen b.) Trocknende Fischernetze an der Gro- ßen Marina von Capri. Öl Leinwand. Auf Karton gelegt. 26 x 39,5cm. Signiert und direkt aus seinem Nachlass. datiert unten rechts: Capri 3.9.69 / A. Lutteroth. Rahmen. 657 a)

Beide Abreiten mit rückseitigen Resten einer alten Bezeichnung.

Er wird 1842 in Hamburg geboren. Ein und nach Tirol. Die Landschaft Tirols inspi- Provenienz: erstes Studium der Landschaftsmalerei riert ihn zu eindrücklichen Naturstudien. Aus dem Nachlass des Künstlers. absolviert er bei Alexandre Calame in 1876 kehrt er nach Hamburg zurück, wo Genf. 1865/66 wechselt er an die Düssel- er sich auf norddeutsche Landschaften € 1.000 - 1.200 dorfer Kunstakademie, wo er die Klasse und Küstendarstellungen spezialisiert. $ 1.120 - 1.344 für geometrisches Zeichnen bei Carl Mül- Neben seinen Gemälden stoßen auch ler und 1865-68 die Landschaftsklasse seine Aquarelle auf positive Resonanz. Er von Oswald Achenbach besucht. erhält dafür 1887 in Dresden ein Ehren- Seine erste Italienreise unternimmt Lut- diplom. KS teroth 1868-1869 auf Anraten Oswald Achenbachs. Er bereist Rom und Neapel und fertigt Landschaften und Küsten- stücke, die in ihrer intensiven Lichtstim- mung den Einfluss Achenbachs deutlich machen. Ein Jahr später zieht Lutteroth nach Ber- lin, wo er mit dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen bekannt ist. Mit ihm reist er nach Italien, in die Schweiz 657 b)

Gemälde 19. Jahrhundert 658 Lutteroth, 660 Lutteroth, Ascan Ascan (Hamburg 1842 - 1923) (Hamburg 1842 - 1923)

Gesellschaft am Bootsteg. Öl auf Papier. Italienischer Pinienwald. Öl auf Papier. Auf Karton kaschiert. 22 x 31cm. Signiert 24,5 x 32,5cm. Signiert und datiert und datiert unten: A. Lutteroth / 1878. unten: A. Lutteroth / 3/4/68. Rahmen. Rahmen. Rückseitig: Provenienz: Auf dem Papier bezeichnet: Aus dem Nachlass des Künstlers. „Große Studie in Italien / 1868“.

€ 800 - 1.000 Provenienz: $ 896 - 1.120 Aus dem Nachlass des Künstlers.

€ 1.000 - 1.200 $ 1.120 - 1.344

659 Lutteroth, 661 Lutteroth, Ascan Ascan (Hamburg 1842 - 1923) (Hamburg 1842 - 1923) Zwei Ölstudien. a.) Am Chiemsee. Öl auf Leinwand. Sommerliche Rast am Kornfeld. Auf Karton gelegt. 15 x 27,5cm. Unten Öl auf Leinwand. Auf Karton gelegt. rechts schwach lesbar signiert und 13,5 x 25cm. Signiert unten rechts: datiert: A. Lutteroth / (...). Rahmen. A. Lutteroth. Rahmen. b.) Italienischer Park. Öl auf Papier. Auf Faserplatte kaschiert. 15,5 x 26,7cm. Sig- Provenienz: niert und bezeichnet unten: A. Lutteroth / Aus dem Nachlass des Künstlers. 3968. Rahmen. 659 a) € 600 - 800 Rückseitig: $ 672 - 896 a.) Auf Rahmen und Abschlusskarton mit alter Bezeichnung.

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.

€ 800 - 1.000 $ 896 - 1.120

659 b)

Gemälde 19. Jahrhundert 662 Lutteroth, 664 Cohen, Ascan Eduard (Hamburg 1842 - 1923) (1838 Hannover - 1910 Frankfurt/Main)

Drei Aquarelle. Im Park der Villa Lante bei Bagniaia. a.) Die Tempelanlagen von Paestum. Öl auf Leinwand. 25 x 38cm. Rahmen. Aquarell auf Papier. Montiert. 15 x 27cm. Signiert und datiert unten: Paestum Rückseitig: 29.4.10 / A. Lutteroth. Rahmen. Auf dem Keilrahmen alte Beschriftung: b.) In den Albaner Bergen bei Subiaco. „Eduard Cohen Frankfurt Main / Villa Aquarell auf Papier. Montiert. 26 x 36cm. Lante / Bagniaia 1867“. Signiert und datiert unten: A. Lutteroth / Subiaco (...) Rahmen. Provenienz: c.) Straßenzug in Tunis. Aquarell auf Pa- Aus dem Nachlass des Künstlers Ascan pier. Montiert. 30 x 48cm. Signiert und Lutteroth. datiert unten rechts: Tunis Sidi Halfaouine / A. Lutteroth (...). Rahmen. € 1.000 - 1.200 $ 1.120 - 1.344 Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.

€ 800 - 1.000 $ 896 - 1.120 aus: 662

665 Jernberg, 663 Lutteroth, Olof August Ascan (1855 Düsseldorf - 1935 Berlin) (Hamburg 1842 - 1923) Herbstwald. Öl auf Leinwand. 58,5 x 79cm. Signiert unten rechts: Konvolut mit vier Aquarellen und einer O. Jernberg. Rahmen. Handzeichnung. a.) Antikengräber in Rom. Bleistiftzeich- € 1.400 - 1.600 nung auf Papier. Montiert. 15 x 11cm. $ 1.568 - 1.792 Signiert und datiert unten: A. Lutteroth Rom 7/2 77. b.) Im Hochgebirge. Aquarell auf Papier. Montiert. 18 x 26cm. c.) Dorf in Nordafrika. Aquarell auf Papier. Montiert. 17 x 22cm. d.) Festungsstadt am Meer. Aquarell auf Papier. Montiert. 15,5 x 25cm. e.) Händlerstand in einer südlichen Stadt. Aquarell auf Papier. Montiert. 23,5 x 18cm. aus: 662 Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.

€ 800 - 1.000 $ 896 - 1.120

Gemälde 19. Jahrhundert 666 Stagura, 668 Carelli, Albert Giuseppe (1866 Dresden - 1947 Gstadt (Chiemsee)) (1858 Neapel - 1921 Pórtici)

Boot am Ufer des Chiemsees. Pastellkrei- Fischer beim morgendlichen Fang. Öl auf de auf Papier. Montiert. 54,5 x 59,5cm. Holz. 26,5 x 43cm. Signiert unten rechts: Signiert und datiert unten: Gstadt / Giuseppe Carelli / Napoli. Rahmen. 5.9.28 / A. Stagura. Rahmen. € 2.500 - 3.000 € 2.000 - 3.000 $ 2.800 - 3.360 $ 2.240 - 3.360

669 Alott, Robert (1850 Graz - 1910 Wien)

Fischerboote am Golf von Neapel. Öl auf Karton. 16,5 x 26,5cm. Signiert unten rechts: R. Alott. Rahmen.

€ 1.000 - 1.200 667 Eckenbrecher, $ 1.120 - 1.344 Themistokles von (1842 Athen - 1921 Goslar)

„Im Hafen von Flekkefjord, Norwegen“. Öl auf Leinwand. 88 x 117cm. Signiert und datiert unten links: T.v. Eckenbrecher 1908.

Rückseitig: - auf dem Keilrahmen alte Beschriftung mit Titelangabe und Datierung 190; - auf dem Rahmen alte Ausstellungseti- ketten, u.a. des Kunstsalon Gerstenber- ger, Chemnitz.

€ 2.000 - 3.000 $ 2.240 - 3.360

Gemälde 19. Jahrhundert Graaflands Atelier um 1900

670 Graafland, Robert (1875 Maastricht - 1940 Heerlen)

Die Fontäne von Bachtschissarai (?). Öl auf Leinwand. Doubliert. 90 x 122cm. Signiert und datiert unten rechts: Graafland 1901. Rahmen.

Um 1900 ließ sich der Künstler vor der Staffelei in seinem Atelier fotografieren. Auf dem Foto sieht man das hier gezeigte Gemälde als fertiges Bild im Hintergrund.

€ 16.000 - 18.000 N $ 17.920 - 20.160 (1860 Harthau bei Chemnitz - 1930) (1815 Kassel - 1910 Düsseldorf) 671 Feudel, 672 Achenbach, Die Galleria Palatina im Palazzo Pitti in Blick auf den Campo San Rocco mit Santa Constantin Florenz. Öl auf Leinwand. Doubliert. Andreas Maria Gloriosa dei Frari in Venedig. Aqua- 112 x 88cm. Signiert unten links: rell und Gouache auf Papier. Montiert. C. Feudel Florence. Rahmen. 70 x 56cm. Monogrammiert unten links: AA. Rahmen. € 4.000 - 8.000 $ 4.480 - 8.960 € 7.000 - 8.000 $ 7.840 - 8.960

Gemälde 19. Jahrhundert 673 Hintz, 675 Lins, Julius Adolf (1805 Hamburg - 1862 Paris) (1856 Kassel - 1927 Düsseldorf)

An der normannischen Küste. Öl auf Gänse am Bach. Öl auf Leinwand. Holz. 31 x 47cm. Signiert und datiert 82 x 121cm. Signiert und datiert unten unten links: J. Hintz 1850 (schwach rechts: Ad. Lins 26. Rahmen. lesbar). Rahmen. € 3.000 - 4.000 € 1.800 - 2.000 $ 3.360 - 4.480 $ 2.016 - 2.240

674 Schennis, 676 Lins, Friedrich von Adolf (1852 Elberfeld - 1918 Berlin) (1856 Kassel - 1927 Düsseldorf) zugeschrieben Parklandschaft mit Bassin. Öl auf Leinwand. Doubliert. 66 x 104,5cm. Blumenwiese. Öl auf Karton. Signiert unten links: F Schennis. 14,5 x 24cm. Rahmen.

€ 1.500 - 1.800 € 1.000 - 1.200 $ 1.680 - 2.016 $ 1.120 - 1.344

Gemälde 19. Jahrhundert 677 Mühlig, 678 Mali, 679 Fischer, 680 Eckenbrecher, Hugo Christian Friedrich Hans Christian Themistokles von (1854 Dresden - 1929 Düsseldorf) (1832 Broekhuizen - 1906 München) (1849 Vestbirk - 1886 Kopenhagen) (1842 Athen - 1921 Goslar)

Rinderhirtin mit Hund. Öl auf Karton. 28 x 18cm. Hütebub mit Kühen und Schafen am Bergsee. Öl auf „I Lovspringtiden“. Mädchen im Frühlingswald. Öl auf Wildwasser mit Mühle. Öl auf Leinwand. Doubliert. Signiert unten rechts: Hugo Mühlig. Rahmen. Leinwand. Doubliert. 47 x 40cm. Signiert und datiert Leinwand. Doubliert. 124 x 110cm. Signiert und datiert 63 x 50cm. Monogrammiert unten links: TvE. Rahmen. unten links: Christian Mali / München 1902. Rahmen. unten rechts: H. Fischer 1878. Rahmen. € 1.600 - 2.000 € 1.000 - 1.500 $ 1.792 - 2.240 Literatur: Rückseitig: $ 1.120 - 1.680 Aufgeführt und abgebildet in: Auf dem Keilrahmen Aufschrift in Bleistift: „No. 3 / H. Fischer“. - Bühler, Hans-Peter: Anton Braith - Christian Mali. Tiermaler(ei) der Münchner Schule, Mainz 1981, S. 318, Literatur: Nr. 284, Farbtafel S. 293; Erwähnt in: Weilbach, Philip: Nyt Dansk Kunstnerlexikon, - Bruckmanns Lexikon der Münchner Kunst. Münchner Kopenhagen 1896, S. 247. Maler im 19. Jahrhundert, München 1981, Bd. 3, Abb. S.102, Nr. 157: hier mit Provenienzvermerk: Schloss Provenienz: Haimhausen bei Dachau. Sammlung Hans-Dieter Ritterbex, Düsseldorf. € 2.000 - 2.500 Die Versteigerung erfolgt zu Gunsten der Stiftung Deutsche $ 2.240 - 2.800 Krebshilfe.

Der junge dänische Romantiker Hans Christian Fischer fand 1878 erste Bekanntheit mit dem hier vorliegenden groß- formatigen Frühlingsbild, für das er im selben Jahr mit dem Soedring-Preis für Landschaftsmalerei ausgezeichnet wurde.

€ 1.500 - 1.800 $ 1.680 - 2.016 Gemälde 19. Jahrhundert 681 Roubaud, Franz (1856 Odessa - 1928 München)

Pferdemarkt. Öl auf Leinwand. 85,5 x 150cm. Signiert unten rechts: F. Roubaud. Rahmen.

Literatur: Vgl.: Lingenauber, Eckart und Sugrobova-Roth, Olga: Franz Roubaud 1856 - 1928. Catalogue raisonné. Köln 2012.

Provenienz: Süddeutscher Familienbesitz seit den 1920er Jahren.

Roubaud, zu dessen wichtigen Eigenschaften, wie es noch der bedeutende Münchener Kunstkritiker F. Pecht (Die erste Münchner Jahres-Ausstellung 1889, in: Die Kunst für Alle, 1889, S. 20) notierte, sein besonderes Interesse für die Darstellung von bunten Menschenmengen gehörte, malte zentralasiatische bzw. kaukasische Märkte im Laufe seiner gesamten Künstlerbiografie. Sein berühmtestes Bild zu diesem Thema, der „Markt in Vladikavkas“ (95 x 180 cm, Museo Revolltela, Triest) entstand bereits 1883, zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn. Das langgezogene Format des „Pferdemarkts“, das genauso wie im „Markt in Vladikavkas“ besonders gut die Unendlichkeit der in die bergige Weite über- gehenden Steppe erleben lässt, und die meisterhaf- te Wiedergabe der räumlichen Verhältnisse erinnern daran, dass Roubaud schon 1890 sein erstes Pano- rama „Die Erstürmung von Achulgo“ ausführte. Die Vielfältigkeit der Bewegungen der Menschen und Tiere im Bild lässt an den militärhistorischen Zyklus für den Tifliser „Tempel des Ruhms“ denken, an dem Roubaud seit 1886 im Auftrag von Alexander III. arbeitete. Die im Vergleich zum „Markt in Vladikavkas“ et- was freiere Malweise und der Charakter der Signa- tur lassen sich den „Pferdemarkt“ in die Zeit nach 1890 einordnen; die Ähnlichkeit der Komposition und die gleichen Maße lassen in diesem Bild ein Gegenstück zum „Feldlager“ (Catalogue raisonné, Nr. 465) erkennen. Es ist nicht auszuschließen, dass ausgerechnet dieses Bild sich hinter einem der „Märkte in Sa- markand“ bzw. „Pferdemärkte in Samarkand“, die Roubaud zwischen 1900 - 1921 in Riga, Peters- burg/Petrograd und München ausstellte (Catalogue raisonné, Nrs. 527 - 537), versteckt.

Olga Sugrobova-Roth bestätigt uns, dass die vorliegende Arbeit „Pferdemarkt“ ins elektronische Addendum zum Catalogue raisonné „Franz Roubaud“ (www.roubaud.eu) aufgenom- men wird.

€ 100.000 - 120.000 $ 112.000 - 134.400

Gemälde 19. Jahrhundert (1836 Schrobenhausen - 1904 München) Fantasie-Farbstudien wie diese entstan- 682 Lenbach, den 1893 auf dem Ersten Kongress Fantasie-Farbstudie mit Palette. Misch- für Maltechnik in München. Die von (1836 –1904) Lenbach, Franz Seraph technik auf Holz. 81 x 64,5cm. Signiert Lenbach sogenannten „Versuchstafeln“ und datiert auf der Palette: F. Lenbach oder „Probestriche“ sind Zeugnisse von 7. Juli 1893 / Lolo v. Hornstein gewidmet seiner Vorträge, auf denen er alle ihm 13. Dez, 1984. Rahmen. bekannten Techniken in Öl, besonders die der Temperamalerei zeigte, um die Franz Seraph Literatur: unterschiedliche Wirkung der jeweiligen - Baranow, Sonja von: Franz von Lenbach. Maltechnik zu demonstrieren. Leben und Werk, Köln 1986, S. 140, Nr. 37 mit Abb; € 6.000 - 8.000 - Franz von Lenbach 1836-1904. Ausst.- $ 6.720 - 8.960 von Kat. Städtische Galerie im Lenbachhaus Dezember 1986 - Mai 1987, S.336, Nr. 174 mit Abb. Franz von Lenbach gilt als der be- deutendste deutsche Porträtist des 19. Jahrhunderts. Seine eindrück- lichen Gemälde zeugen von einer sensiblen Beobachtungsgabe.

Oft führte er mit seinen Modellen per- enreise 1864 entstehen erste bedeuten- selben Jahr heiratet Lenbach Charlotte sönliche Gespräche, während der er sich de Porträts. In den späten 1860er-Jahren (Lolo) von Hornstein. 1899 kommt die die Physiognomie und Statur einprägte. verlegt Lenbach seinen Hauptwohnsitz dritte Tochter Gabriele zur Welt. Daraus - und ergänzt durch Fotografien nach München und wendet sich zuneh- Lenbachs Werk wächst kontinuierlich, er - schuf er mit zügigem Pinselstrich die men dem Porträt zu. Es gelingt ihm, in gönnt sich nur selten Pausen. Er nimmt Bildnisse. Seine meisterhafte Kunst und München, Berlin und Wien Kontakte an zahlreichen Ausstellungen teil und sein einnehmendes Wesen verhalfen ihm zu den höheren Gesellschaftskreisen zu gewinnt Preise und Medaillen. Daneben zu internationalem Ansehen. knüpfen, was ihm Aufträge für Porträt- befasst er sich mit Großprojekten wie Franz von Lenbach wird 1836 in Schro- arbeiten einbringt. dem Denkmal für den 1898 verstor- benhausen geboren. Sein Vater ist Ab Anfang der 1870er-Jahre kostümiert benen Bismarck. Sein Schaffensdrang Stadtbaumeister. Lenbach beginnt 1848 er seine Modelle und nimmt Fotografien findet 1902 eine abrupte Unterbrechung eine Ausbildung an der Königlichen als Vorlagen für seine Porträts zur Hilfe. als er einen Schlaganfall erleidet. Zwar Landwirtschafts- und Gewerbeschule Außerdem experimentiert er mit Mal- verbessert sich sein Zustand bald, doch in Landshut, arbeitet als Maurer- und techniken, die ihm ein schnelles Um- der linke Arm bleibt gelähmt und ein Bildhauerlehrling. Daneben aber übt er setzen des Gesehenen und eine zügige Auge erblindet nahezu. sich schon früh in Skizzen und Studien künstlerische Ausarbeitung ermöglichen. In seinen letzten Lebensjahren malt bei dem befreundeten Künstler Johann Der Durchbruch als angesehener Porträt- Lenbach fast nur noch Kinder- und Frau- Baptist Hofner. maler gelingt ihm1879 mit dem Porträt enporträts, oft von seiner Familie. Seine 1857 tritt er in die Malklasse Carl von Otto Fürst von Bismarcks. 1883 bezieht Palette hellt sich auf, der Farbauftrag Pilotys an der Münchner Akademie ein. er ein Atelier in Rom in der Villa Borghe- wird dünner. Er verwendet teilweise Schon früh erregt Lenbach 1858 großes se. Dort porträtiert er Papst Leo XIII. ungemischte Fabrikfarben, was manchen Aufsehen mit seinem Werk „Landleute 1887 heiratet er Magdalena Gräfin Porträts einen ungewohnt lieblichen Ton vor einem Gewitter zu einer Kapelle Moltke. Er beginnt in München mit dem verleiht. flüchtend“. Er bricht zu seiner ersten Bau der Villa Lenbach. 1892 wird seine Kurzzeitig verbessert sich sein Zustand, Italienreise auf. Auf dieser Reise fertigt erste Tochter Marion geboren. Drei Jahre jedoch muss er bereits im Februar 1904 Lenbach intensiv Studien an, aus denen später kommt die zweite Tochter Erika operiert werden und verstirbt am 6. Mai später zwei weitere bedeutende Werke auf die Welt. Die Ehe der Lenbachs en- in seiner Villa. Sein Tod erzeugt in der entstehen, der „Titusbogen“ und der det jedoch ein Jahr später. Marion bleibt Öffentlichkeit eine enorme Resonanz. „Hirtenknabe“. Auf seiner zweiten Itali- bei ihrem Vater, Erika bei der Mutter. Im (Kathrin Steiner) (1836 Schrobenhausen - 1904 München) Im Oktober 1896, im Jahr bevor dieses (1836 Schrobenhausen - 1904 München) auch die hier Dargestellten in antikem 683 Lenbach, sehr persönliche Portrait seiner zweiten 684 Lenbach, Gewandt zu sehen, was ihn zu mindes- Portrait der Gattin des Künstlers, Frau entstand, heiratete Lenbach Char- Marion Franchetti mit Marion Lenbach in tens zwei unterschiedlichen Versionen Franz Seraph Charlotte (Lolo) von Lenbach. lotte von Hornstein, besser bekannt unter Franz Seraph antikisierendem Kostüm. Öl auf Karton. dieses Gemäldes inspirierte. Öl auf Leinwand. 82 x 74cm. Signiert dem Rufnamen Lolo (1861-1941). Als Auf Holz gelegt. 66 x 47cm. Signiert und von und datiert oben links: F. Lenbach Tochter des Komponisten Robert von von datiert unten links: F. Lenbach 1898. Vgl. Literatur: 1897. Rahmen. Hornstein wohnte sie unweit Lenbachs Rahmen. Franz von Lenbach 1836-1904. Ausst.- Rückseitig: ebenfalls in der Münchener Maxvorstadt Kat. Städtische Galerie im Lenbachhaus Auf dem Keilrahmen mehrfache Angabe und war schon von klein auf mit der Lenbachs ältere Tochter Marion steht hier Dezember 1986 - Mai 1987, S.345, Nr. der alten Inventarnummer L53, sowie künstlerisch-intellektuellen Gesellschaft zusammen mit der jüngeren Schwester 183: hier eine weitere Version der beiden Etiketten der Weltausstellung Paris 1900 bekannt. Das hier vorliegende Portrait ist seiner Frau, Marion Franchetti, geborene mit gleicher Kostümierung. und der Düsseldorfer Kunstausstellung das früheste bekannte Bildnis Lenbachs von Hornstein vor einem Gartenhinter- 1902. von seiner noch jungen zweiten Frau. grund. Im Zuge des 1898 durch Lenbach € 6.000 - 8.000 veranstalteten Künstler-Maskenfests „In $ 6.720 - 8.960 Literatur: € 6.000 - 8.000 Arkadien“ entstanden verschiedene Kos- Franz von Lenbach 1836-1904. Ausst.-Kat. $ 6.720 - 8.960 tümaufnahmen der Schwägerin zusam- Städtische Galerie im Lenbachhaus De- men mit anderen Personen aus Lenbachs zember 1986 - Mai 1987, S.338, Nr. 175. Umfeld. Auf einer der Aufnahmen sind

Gemälde 19. Jahrhundert (1836 Schrobenhausen - 1904 München) Rückseitig: 685 Lenbach, - auf dem Karton verschiedene Inven- 686 Schmutzler, 687 Correggio, Portrait seiner Tochter Gabriele als Mäd- tarnummern, u.a. dreifach die Nr. 276, Franz Seraph chen. Öl auf Karton. 42 x 34cm. Signiert sowie auf dem Rahmen mit dem Nach- Leopold Joseph oben rechts: F. Lenbach. Rahmen. lassstempel und der Nr. 19; von - auf dem Rahmen zusätzlich Klebezettel (1864 Böhmen - 1940 München) (Frankfurt/Main 1870 - 1962) der Ausstellung „Kunst aus Kölner Privat- besitz“, März 1993 mit der Kat.Nr. 37. Portrait einer jungen Dame mit Gitarre. Öl auf Leinwand. Portrait eines Mädchens mit großem Hut. Öl auf Leinwand. 93 x 72,5cm. Signiert oben rechts: L. Schmutzler. Rahmen. 74 x 61,5cm. Signiert und datiert unten rechts: Jos. Correggio / € 4.000 - 6.000 1911. Rahmen. $ 4.480 - 6.720 € 1.800 - 2.000 $ 2.016 - 2.240 € 1.000 - 1.500 $ 1.120 - 1.680

Gemälde 19. Jahrhundert 688 Achenbach, Oswald (Düsseldorf 1827 - 1905)

Reisegesellschaft am Golf von Neapel. Öl auf Leinwand. Doubliert. 65 x 92cm. Signiert und datiert unten links: Osw. Achenbach 1878. Rahmen.

Rückseitig: Auf dem Keilrahmen Etikett der Ausstel- lung zu Oswald Achenbach im Kunsthaus Lempertz, Köln, September/Oktober 1995.

€ 60.000 - 80.000 N $ 67.200 - 89.600

Gemälde 19. Jahrhundert (1850 Gut Nesat - 1930 Hösel) (1854 Dresden - 1929 Düsseldorf) 689 Bochmann, 690 Mühlig, Fischer am Strand. Öl auf Leinwand. Schäfer mit seiner Herde im Vorfrühling. Gregor von 61 x 80,5cm. Signiert unten rechts: Hugo Öl auf Leinwand. 54 x 65cm. Signiert G. v. Bochmann. Rahmen. unten rechts: Hugo Mühlig. Rahmen.

€ 2.000 - 3.000 € 8.000 - 10.000 $ 2.240 - 3.360 $ 8.960 - 11.200

Gemälde 19. Jahrhundert (1854 Dresden - 1929 Düsseldorf) (1854 Dresden - 1929 Düsseldorf) 691 Mühlig, 692 Mühlig, Nach der Treibjagd. Öl auf Holz. „Frühjahr“. Kinder am Bachlauf. Öl auf Hugo 21,5 x 28cm. Signiert unten rechts: Hugo Karton. 17 x 28cm. Signiert und datiert Hugo Mühlig. Rahmen. unten rechts: Hugo Mühlig März 10. Rahmen. € 6.000 - 8.000 $ 6.720 - 8.960 Rückseitig: Auf dem Karton bezeichnet.

€ 3.500 - 4.500 $ 3.920 - 5.040

Gemälde 19. Jahrhundert (1829 Kassel - 1887 Düsseldorf) (1829 Kassel - 1887 Düsseldorf) 693 Wille, 694 Wille, Wasserschloss mit heimkehrendem Reiter. Reisende an einer Ruine im Rheintal. August von Öl auf Leinwand. Doubliert. 52 x 70cm. August von Öl auf Leinwand. 39,5 x 55,5cm. Signiert Signiert und datiert unten links: A. von und datiert unten rechts: A.v. Wille / Wille 1871. Rahmen. 1870. Rahmen.

€ 3.000 - 4.000 € 3.500 - 4.000 $ 3.360 - 4.480 $ 3.920 - 4.480

Gemälde 19. Jahrhundert 695 Fischer, 696 Diemer, Paul Michael (Um 1860 Stuttgart - 1932 Torreón/ Zeno Coahuila, Mexiko) (1867 München - 1939 Oberammergau) Zwei Aquarelle mit Ansicht des Popocatépetl. Handelsschiffe vor südlicher Küste. Öl Jeweils Aquarell auf Papier. Auf Karton auf Leinwand. Doubliert. 110 x 140cm. kaschiert. 29 x 42,5cm. Monogrammiert Signiert unten rechts: Michael Zeno unten rechts: Cuautla Mexico PF (lig.). Diemer. Rahmen. Rahmen. € 2.000 - 3.000 Rückseitig: $ 2.240 - 3.360 Auf beiden Kartons ein Etikett des Rahmenmachers Otto Plötz, Bremen.

€ 3.500 - 4.000 $ 3.920 - 4.480 695 a)

697 Diemer, Michael Zeno (1867 München - 1939 Oberammergau)

Dreimaster vor felsiger Küste. Öl auf Leinwand. 59 x 84cm. Signiert unten rechts: M. Zeno Diemer. Rahmen.

Rückseitig: 695 b) Auf dem Keilrahmen handschriftlich: „No 613 / Prof. Zeno Diemer, München / ‚Der Tafelberg‘ Kap der guten Hoffnung“.

€ 3.000 - 4.000 $ 3.360 - 4.480

Gemälde 19. Jahrhundert 698 Achenbach, Oswald (Düsseldorf 1827 - 1905)

Abendstimmung in den Albaner Bergen. Öl auf Leinwand. 101 x 151cm. Signiert unten links: Osw. (...). Rahmen.

Provenienz: Privatsammlung Hamburg, ursprünglich Berlin, seit den 1930er Jahren.

€ 30.000 - 35.000 $ 33.600 - 39.200

Gemälde 19. Jahrhundert 699 Irmer, 700 Herrmann, 701 Jutz, Carl Hans Carl d.J. (1834 Babitz - 1900 Düsseldorf) (Berlin 1858 - 1942) (1873 Düsseldorf - 1915 Rußland)

Bachlauf am Niederrhein. Öl auf Leinwand. Doubliert. Abendstimmung am Pier mit Fischern. Öl auf Leinwand. Blick auf Schloss Bürresheim in der Eifel. 80 x 66cm. Signiert unten links: C. Irmer. Rahmen. 68,5 x 51cm. Signiert unten rechts: Hans Herrmann. Rahmen. Öl auf Leinwand. 83 x 114cm. Signiert unten rechts: C. Jutz jr. Rahmen. € 2.000 - 2.500 € 2.500 - 3.000 $ 2.240 - 2.800 $ 2.800 - 3.360 € 4.000 - 5.000 $ 4.480 - 5.600

Gemälde 19. Jahrhundert 702 Schreyer, Adolf (1828 Frankfurt/Main - 1899 Kronberg)

Quadriga. Pferdegespann in der Walachei. Öl auf Leinwand. Doubliert. 81 x 150cm. Signiert unten rechts: Ad. Schreyer. Rahmen.

Wir danken Herrn Dr. Kurt Andreas, Galerie J.P. Schneider jr., Frankfurt/Main für seine freundliche Unterstützung.

Mit seinen exotischen Bildthemen hat Adolf Schreyer die europäische Malerei nachhaltig beeinflusst. Von der Kunst- kritik seiner Zeit wird er als ein Künstler gepriesen, dem es gelingt, eine drama- tische Erzählweise mit einer realistischen Darstellung zu verbinden. Besonders bewundert wird er für seine Fähigkeit, den Betrachter mit der Atmosphäre seiner Gemälde unmittelbar zu berühren, ganz gleich ob es sich dabei um die sengen- de Wüstensonne oder eine bitterkalte Winterlandschaft handelt. Heute wird er sogar teilweise als Vorreiter des Frühen Impressionismus in Deutschland gesehen. Adolf Schreyer wird 1828 in Frankfurt am Main in eine angesehene Familie geboren, was ihm das Privileg einer guten Ausbildung und häufiger Reisen ermög- licht. Sein Wissensdurst nach exotischen Themen führt ihn nach Russland, Klein- asien und Nordafrika. Er ist fasziniert von den Menschen und ihrer Lebensweise vor Ort, insbesondere dem Zusammenleben der arabischen Pferde und ihrer Reiter. In der Darstellung von Pferden entwickelt Schreyer eine außerordentliche Meister- schaft. Seine Kunst erhält internationale Aufmerksamkeit, besonders in Frankreich und den USA. KS

€ 60.000 - 70.000 N $ 67.200 - 78.400

Gemälde 19. Jahrhundert 703 Gamba de Preydour, Alexandre (1846 Paris - 1931)

Stillleben mit Rosen in einer Glasvase. Öl auf Leinwand. 40 x 32cm. Signiert unten links: A. Gamba de Preydour. Rahmen.

€ 2.500 - 2.800 $ 2.800 - 3.136

704 Jernberg, August (1826 Gävle/Schweden - 1896 Düsseldorf)

Stillleben mit Kamelien. Öl auf Leinwand. 32,5 x 48,5cm. Signiert und datiert unten links: A. Jernberg / 1872. Rahmen.

€ 2.000 - 2.500 $ 2.240 - 2.800

705 Vollon, Antoine (Düsseldorf 1849 - 1930) 706 Preyer, (1833 Lyon - 1900 Paris) Früchtestillleben mit weißen Trauben, Emilie Haselnüssen, Pfirsich und zwei Pflaumen Stillleben mit Terrine und Obstschale. Öl auf auf einer Marmorplatte. Öl auf Leinwand. Leinwand. 38,5 x 56cm. Signiert unten links: 17,5 x 23cm. Signiert unten rechts: Emilie A. Vollon. Rahmen. Preyer. Rahmen.

€ 3.000 - 4.000 Provenienz: $ 3.360 - 4.480 Sammlung Hans-Dieter Ritterbex, Düsseldorf. Die Versteigerung erfolgt zu Gunsten der Stiftung Deutsche Krebshilfe.

€ 15.000 - 20.000 $ 16.800 - 22.400

Gemälde 19. Jahrhundert 707 García y Mencía, (1848 –1921) Francisco Antonio (Madrid 1853 - 1915) Pradilla y Der Liebesbrief. Öl auf Leinwand. 32 x 41cm. Signiert unten rechts: A. Garcia y Mencia. Rahmen. Ortiz € 2.500 - 3.000 $ 2.800 - 3.360

Als „die größte Erscheinung im zeitgenössischen Spanien“ beschreibt Richard Muther im ausgehenden neunzehnten Jahr- hundert in seiner „Geschichte 708 Entraygues, Charles der Malerei“ den Spanier Francisco Bertrand de Pradilla y Ortiz. (1851 Brive-la-Gaillarde - nach 1906 Vernon)

Schuljungen beim Spielen mit Kreiseln im Klassenraum. Öl auf Leinwand. 39 x 56,5cm. Signiert unten links: D›Entraygues. Rahmen. Mit seinen narrativen und höchst virtuos Der breiten Öffentlichkeit wurde Pradilla y Ortiz eine Größe: So leitete er ab 1881 Rückseitig: gezeichneten Gemälden genoss er schon y Ortiz bekannt, als das Gemälde „Johan- die „Spanische Akademie“ in Rom, wo er Auf der Leinwand Stempel des Pariser zu Lebzeiten so hohe Anerkennung, dass na die Wahnsinnige begleitet den Sarg auch studiert hatte und wurde 1897 zum Künstlerbedarfs P. Contet. er sogar für kurze Zeit die Leitung des Philipps des Schönen“ 1878 sowohl auf Leiter des Prado in Madrid ernannt. Prado in Madrid übernahm. der Pariser Weltausstellung als auch bei Jedoch blieb er nur kurz in beiden Äm- € 3.000 - 4.000 Francisco Pradilla y Ortiz wurde 1848 in der „Exposición Nacional de Bellas Artes“ tern und wandte sich immer wieder der $ 3.360 - 4.480 der Nähe von Zaragoza geboren. jeweils mit einer Ehrenmedaille ausge- eigenen Malerei zu. Ein enormes Werk Zunächst lernte er das Handwerk des zeichnet wurde. Es folgten öffentliche von über 1000 oft extrem großformati- Theater-Dekorationsmalers. Die Hinwen- Aufträge (Übergabe von Granada, Bildnis- gen Gemälden belegt seine ungeheure dung zur „ernsten“ Malerei erfolgte se Don Alfonso), die mit größtem Beifall Produktivität. beim Studium an den Akademien von aufgenommen wurden. San Fernando und an der „Akademie der Pradilla y Ortiz widmete sich thematisch Für Pradilla y Ortiz typisch ist der Aquarellisten“ in Madrid. historischen Szenen und der zeitgenös- schwungvolle Malgestus und das Ge- Der junge Künstler erregte positive Auf- sischen Genremalerei (Costumbrismo), spür für ein ausgewogenes aber doch merksamkeit und wurde als einer der arbeitete aber auch als Portraitist. Im- brillant wirkendes Kolorit. Die Figur des ersten Studenten an die neu gegründete mer zeichnet seine Werke die Leichtig- stehenden Musikers in Rückenansicht, der „Spanische Akademie“ in Rom ge- keit der Pinselführung und die souverä- gleichsam in das Bild einführt, begegnet schickt. Reisen nach Venedig und Frank- ne Behandlung des Kolorits aus. ganz ähnlich in dem Bild „Liebeskrank“ reich schlossen sich an. Auch abseits der Leinwand war Pradilla von 1912. ABJ 709 Pradilla y Ortiz, Francisco (1848 Villanueva de Gàllego - 1921 Madrid)

Die Verlobung Lucrezias vor Rodrigo Borgia (Alex- ander VI) in Santa Scolastica (?). Öl auf Leinwand. 42 x 74cm. Signiert unten rechts: F. Pradilla / Roma 1884. Rahmen.

Provenienz: Privatsammlung Rheinland.

Das hier angebotene Gemälde entstand 1884 nach Pradilla y Ortiz‘ Intermezzo als Akademie-Direktor in Rom. Zu dieser Zeit bereiste er Italien und fand auch hier eine Fülle von historischen Themen die er auf der Leinwand zum Leben erweckte.

Das Bild zeigt eine feierliche Festgesellschaft, die sich auf der Rasenfläche eines Klostergartens gruppiert hat. Arkaden mit Rundbögen begrenzen den linken Bildraum und wirken als hoheitsvoller Hintergrund für die Personen, die vor ihnen sitzen und die den Darbietungen einer jungen Dame lauschen, die im Zentrum des Geschehens deklamiert oder singt. Der rechte Bildraum wird durch am Boden sitzende Damen und stehende Musiker eingenommen. Sie stehen dem erlesenen Publikum frontal gegenüber, sodass der Betrachter die beiden vordersten Figuren, einen stehenden Mann und eine vor ihm sitzende Frau, als Rückenansicht mit verlorenem Profil wahr- nimmt. Ein Springbrunnen als weiteres architektoni- sches Element begrenzt den rechten Bildrand. Hinter ihm umschließen Büsche und lichte Bäume die Sze- nerie unter einem bewölkten Himmel. Anhand der Kostüme ist die Szene in die italienische Renaissance einzuordnen. Recherchen haben erge- ben, dass es sich möglicherweise um eine Darstel- lung der Verlobung der Lucrezia Borgia handelt. Eine Ähnlichkeit des anwesenden Kardinals mit Rodrigo Borgia, dem späteren Papst Alexander VI., ist vor- handen. Handelt es sich bei dem vor ihm sitzende Paar tatsächlich um dessen Tochter Lucrezia mit einem ihrer beiden Verlobten – die sie indes beide nicht heiratete ? Gibt es den topographisch wie- dererkennbaren Ort im Kloster „Santa Scolastica“ in Subiaco ? Sicherlich galt das Interesse Pradilla di Ortiz‘ eher der Gegenüberstellung der durch die Etikette gezügelten „hohen Herrschaften“ und dem Klerus einerseits und dem bunten Musikantenvolk andererseits. Insofern funktioniert dieses Bild als Genrebild in historischem Kontext.

€ 15.000 - 20.000 $ 16.800 - 22.400

Gemälde 19. Jahrhundert 710 Rosier, Amédée (1831 Meaux - 1898 Venedig)

Abend in der Lagune vor Venedig. Öl auf Karton. 38 x 28,5cm. Signiert unten rechts: A. Rosier. Rahmen.

€ 2.500 - 2.800 $ 2.800 - 3.136

(1852 Rom - 1921 Neapel) 711 Meyer- 712 Lovatti, Das Flötenspiel. Zwei Römerinnen lau- Waldeck, Augusto schen unter einer Pergola an der Küste dem Spiel eines jungen Mannes. Öl auf Kunz Leinwand. 51 x 138cm. Signiert und datiert unten rechts: A. Lovatti / Capri (1859 Mitau - 1953 Neuburg) MDCCCLXXXXVIII. Rahmen.

Fischer in einem portugiesischen Hafen. € 6.000 - 8.000 Öl auf Leinwand. 60 x 80cm. Signiert $ 6.720 - 8.960 unten links: Kunz Meyer-Waldeck. Rahmen.

€ 1.500 - 2.000 $ 1.680 - 2.240

Gemälde 19. Jahrhundert 714 Wille, Fritz von (1860 Weimar - 1941 Düsseldorf)

Sommerliche Felder mit blühendem Mohn. Öl auf Leinwand. 47 x 55,5cm. Signiert und datiert unten rechts: Krpn 17.8.19 / F.v. Wille. Rahmen.

€ 3.000 - 3.500 $ 3.360 - 3.920

715 Wille, Fritz von (1860 Weimar - 1941 Düsseldorf)

(1860 Weimar - 1941 Düsseldorf) „Goldene Berge“. Blühender Ginster 713 Wille, bei Reifferscheid. Öl auf Leinwand. Landschaft am Mosenberg. Öl auf 61 x 81cm. Signiert unten rechts: Fritz von Leinwand. Doubliert. 70 x 90,5cm. F.v. Wille. Rahmen. Signiert unten rechts: F.v. Wille. Rahmen. Rückseitig: Rückseitig: Auf dem Keilrahmen alte Beschriftung. Auf dem Keilrahmen Reste der alten Bleistiftnotizen. € 4.000 - 5.000 $ 4.480 - 5.600 € 5.000 - 6.000 $ 5.600 - 6.720

Gemälde 19. Jahrhundert (1860 Weimar - 1941 Düsseldorf) 2. H. 19. Jh. 716 Wille, 717 Düsseldorfer Die Ruine der Löwenburg in Monreal. Öl Idealisierte Ansicht der Liebfrauenkirche Fritz von auf Leinwand. 125 x 152cm. Signiert und Schule in Oberwesel. Öl auf Holz. 87 x 68cm. datiert unten: Fritz von Wille Ddf. 05 / Rahmen. Monreal. Rahmen. € 3.000 - 3.500 € 3.500 - 4.000 $ 3.360 - 3.920 $ 3.920 - 4.480

Gemälde 19. Jahrhundert Literatur: Ausstellungen: 718 Sterl, - Popova, Kristina: Robert Sterl. Werk- - 1928 Chemnitz, Kat.-Nr. 174 verzeichnis der Gemälde und Ölskizzen, (Prozession bei Simbirsk an der Wolga); (1867–1932) Robert Robert Dresden 2011, WVZ-Nr. 1093; - 1991 Köln, Kat.-Nr. 40 (Prozession an - Zimmermann, Horst: Robert Sterl, Werk- der Wolga); Hermann verzeichnis der Gemälde und Ölstudien, - 1992/93 Reutlingen, Kat.-Nr. 27; Rostock 1976, Nr. 793=966. - 2002 Köln, Kat.-Nr. 117 ( (1867 Grossdobritz - 1932 Naundorf) Prozession an der Wolga.Bei Simbirsk); Hermann Provenienz: - 2009/10 Bielefeld, S. 244 (ohne Kat.-Nr.) Prozession bei Simbirsk. 1920. Öl auf - 2001 Privatsammlung (Prozession an der Wolga.Bei Simbirsk); Leinwand. 82 x 66cm. Bezeichnet unten Firma Madaus, Köln; - 2010/11 Heidelberg, Kat.-Nr. 137 (Pro- rechts: R St. Rahmen. - 1973 Werner Gatzsch, Köln, zession an der Wolga.Bei Simbirsk). Sterl aus dem Nachlass von Robert Sterl; - 1928 Johannes Wiede, Trebsen € 15.000 - 18.000 an der Mulde. $ 16.800 - 20.160

Robert Sterl hat in jüngster Vergangenheit durch Ausstellungen in Dresden und Chem- nitz, Passau und Heidelberg große Aufmerk- samkeit und nicht zuletzt 2011 durch das Erscheinen des Werkverzeichnisses von Kr