Nr. 6 06/04 www.soccer-magazin.de ISSN 1613-4052 € 1,50

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Das Frauenfußball-Magazin

Verletzungen im Frauenfußball Die Wochen der

Die Natio auf dem Entscheidungen: Weg nach Athen DFB-Pokal, UEFA- Frauenfußball in CUP und Bolivien Meisterschaft -Serie FFC Heike Rheine

Trainingsstunde beim Profi u.v.m.

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Malin Moström Umeå IK

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www.soccer-magazin.de Liebe LeserInnen, Letztendlich fand die Saison 2003/2004 ih- Im letzten Heft stellten wir Ihnen den Verein ren Abschluß mit dem Meisterschaftsfinale in „Humanitäres Hilfswerk für Trauma-Kinder Sie halten eine ganz besondere „Soccer“- , in dem es erneut FFC Frankfurt – und –Frauen e.V.“ vor. Durch die sich verän- Ausgabe in den Händen. Zum einen wird sich FFC Turbine hieß. Mit diesem Spiel dernden Herausgeber-Strukturen (siehe Seite ab dem nächsten Heft eine Menge für holten sich die Frankfurterinnen den dritten 4) ändert sich auch einiges im „Soccer“-Hin- „Soccer“, für Sie und auch für uns als Redak- Vizetitel der Saison und der FFC Turbine Pots- tergrund. Das HuHi und „Soccer“ werden tion ändern. Mehr dazu finden Sie auf der dam wurde zum ersten Mal in seiner Vereins- daher zukünftig getrennte Wege gehen, was folgenden Seite, wo wir über „Soccer“s neu- geschichte und in der Geschichte der Bun- uns jedoch nicht daran hindert, dem HuHi- en Lebensabschnitt berichten. Zum anderen desliga Deutscher Meister. Neben unseren Verein für die Zukunft alles Gute und viel liegen „Die Wochen der Entscheidungen“ hin- Berichten über alle drei Wettbewerbfinals Erfolg mit seiner Arbeit zu wünschen. ter uns, die das Leitthema dieser Ausgabe haben wir uns in dieser Ausgabe tieferge- Wir als Redaktion freuen uns nach wie vor sind. In den letzten Wochen löste ein High- hend mit dem Thema „Verletzungen im über jegliches Feedback auf „Soccer“, mit light im Frauenfußball das nächste ab. Be- Frauenfußball“ beschäftigt, welches zuneh- dem Sie uns und allen anderen Lesern hel- gonnen mit dem DFB-Pokal-Traumfinale in mend in den Focus des Frauenfußball- fen, das Heft weiter zu verbessern. Kritik und am 29. Mai – FFC Frankfurt vs. FFC Tur- beobachters drängt. Wir haben dafür Infor- Leserbriefe senden Sie bitte einfach an die bine Potsdam, ein Traumduell, auf das viele mationen von Spezialisten zusammengetra- unten im Impressum angegebene Adresse Vorwort Frauenfußballfans bereits seit langem gehofft gen und auch Betroffene zum Thema befragt. oder lassen Sie uns direkt über www.soccer- und gewartet haben – fand am 5. Juni in Neben diesen beiden großen Themen bieten magazin.de zukommen. Frankfurt das Rückspiel des UEFA-Cup-Fina- wir Ihnen jedoch aber wie gewohnt auch viele les statt. Der FFC Frankfurt traf auf Umeå IK weitere Informationen rund um den Frauen- Herzliche Grüße, und kommen Sie gut über und die Schwedinnen holten sich durch ein fußball und hoffen, damit ihr weitgehendes die Sommerpause, erfolgreiches Auswärtsspiel den UEFA-Cup. Interesse zu wecken. Ihre „Soccer-Redaktion“

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„die elf“ Test-Abo zum Einführungspreis von 14,90 Euro incl. Versand und USt. für 9 Ausgaben. Bestellung online ab 1. Juli für drei Wochen unter www.soccer-magazin.de und www.huddle-verlag.de möglich.

Inhalt ISSN 1613-4052 Impressum Vorwort...... 3Inhalt Die nächste Ausgabe erscheint am: Huddle/KommentarInhaltsverzeichnis...... 3 2.Liga...... 4 29.7.2004 Herausgeber Newsticker...... 5...... 5 Redaktions- und Anzeigenschluß Bianca Rech Fanclub...... 7 21.7.2004 Produktion/Anzeigen Spielberichte Bundesliga...... 6 Bundesliga; Regionalliga; ect. / Erscheinungsweise Saisonauswertung...... 7 Marquardstrasse 25 - D-60489 Frankfurt ab dem 9.9.2004 14tägig Frauenfussball im Internet.....8 Telefon: 0 69 - 78 80 37 75 DFB-Pokal/UEFA-Cup...... 8+9

Fax: 0 12 12 - 5 11 88 14 09 Inhalt Satz/Layout Spielplan Nationalmannschaft / Internet: www.soccer-magazin.de FF in Bolivien/Buchrezension..10 Dittmar Pfeil Email: [email protected] BL-Tabelle/Ergebnisse/Natio-WM 2003...... 9 Fotos Chefredaktion Bundesliga-Spielplan / SC Freiburg, Nicole Stahl, Nadine Bieneck (NB), Katja Öhlschläger (KÖ), Spielplan/Pinnwand/Pro-FF.....11 Volker Lieberum, Jan Kuppert, Ron Wesley (RW), Dittmar Pfeil (DP) DFB Pokal / UEFA CUP...... 10-11 Bernhard Kux, Mike Figgener, Verletzungen...... 12+13 Email: [email protected] Ron Wesley Nachgefragt-KurzinterviewTorwarthandschuhe für Frauen mit Redaktion mit Gewinnspiel...... 12-13 Adina Alk (AA), Luisa Metz (LM), Druck ...... 14 Jutta Gieser (JG), Tabea Kriesten (TK), Reisdruck „Mein Verein“ ..15 Catharina Schwenke (CS), Daniela Training mit ..15 Strubbergstr. 80 WUSA...... 16 Kappes (DK), Theresa Gessler (TG), D-60489Frankfurt BL-Serie: FFC Heike Reihne..16+17 Hanna Harsche (HH), Steffi Klein (SK), www.reisdruck.de Portrait ...... 17 Anja Braehmer (AB), Nora Kruse (NK), Weg nach Athen...... 18 Ricarda Sorges (RS), Bernhard Kux (BK), Haftungsausschluß Homepage Vorstellung / Volker Lieberum (VL), Daniel Moeckl (DM), Soccer übernimmt keinerlei Haftung Weg nach Athen/Vorschau...... 19 Matthias Binder (MB), Daniel John (DJ), oder Gewähr für den Inhalt/ Hamburger SV...... 18 Thomas Schlimme (TS), Martin Kochem (MK), Copyright der eingesandten Artikel DIN A4 Foto...... 20 Susanne Klank (SK) und Fotos. Aktion Pro-FF...... 19 Impressum

www.soccer-magazin.de 3 www.soccer-magazin.de Aus „Soccer“ wird „die elf“! Liebe Freunde des „Soccer“-Magazins, erste und die neue zweite Bundesliga im Mittelpunkt stehen, aber grundsätzlich haben wir uns vorgenommen, auch die kleinen Verei- nun ist es soweit: Für „Soccer“ beginnt ein neuer Lebensabschnitt. ne nicht zu kurz kommen zu lassen - und auf Interviews, Porträts Alles wird neu, alles wird anders und - das ist unser Ziel - alles wird und Hintergrundberichte werden unsere Leser auch in Zukunft nicht besser. verzichten müssen. Ebenfalls werden wir über den internationalen In den vergangenen Monaten bemühten wir uns, unsere Leser an- Frauenfußball berichten. gemessen mit den interessantesten Informationen rund um den Noch einige Worte zum HUDDLE-Verlag. Dieser ist seit über 15 Jah- Intern Frauenfußball zu versorgen. Es war uns klar, dass unser Wirkungs- ren im Gebiet der Spezialsportzeitschriften aktiv. Als Namensgeber kreis ziemlich eingeschränkt sein würde, bis wir einen Verlag fän- der Firma dient das „Flaggschiff“ ihrer Angebotspalette, eine wö- den, mit dem wir kooperieren könnten. Wir wollten jedoch nicht mit chentliche Fachzeitung zum American Football. Die Erfahrung des irgendeinem Verlag zusammenarbeiten, sondern Kollegen finden, die Verlages im Umgang mit solchen „kleineren“ Märkten soll nun auch so sportbegeistert wie wir und ebenfalls dazu bereit sind, auf dem dem Frauenfußball zugute kommen. Mit Fachzeitschriften für Gebiet eines Frauenfußballmagazins Pionierarbeit zu leisten. Cheerleading, Wasserball oder Galopprennsport hat der Verlag sein Mit dem HUDDLE-Verlag aus Berlin haben wir nun unseren Wunsch- Erfolgskonzept bereits mehrfach auf ähnlich strukturierte Projekte partner gefunden, der uns noch dazu vollständige inhaltliche Unab- angewandt. hängigkeit ermöglicht. Das heißt, dass „Soccer“ zukünftig unter dem „die elf“ wird im Abonnement für den Leser noch günstiger sein als HUDDLE-Verlag erscheint und sich dadurch ab dem nächsten Heft „Soccer“. Nähere Informationen dazu gibt es ab Juli auf unserer einige Neuerungen ergeben: Website sowie unter www.huddle-verlag.de. Durch die geplante Er- Ab Juli 2004 wird unser Magazin nicht mehr „Soccer“, sondern „die scheinungsweise mit 21 Heften pro Jahr wird der Jahresabon- elf“ heißen. Dies hat schlicht und einfach rechtliche Gründe. nementspreis nur rein optisch höher sein - demgegenüber steht Die „Soccer“-Crew bleibt die gleiche wie bisher und ist auch weiter- jedoch eine Steigerung der Quantität an Informationen - und dass hin für den Inhalt verantwortlich. Wir werden unserem obersten Prin- wir von Ausgabe zu Ausgabe die Qualität steigern wollen, bleibt zip, unabhängig zu sein, somit auch in Zukunft treu bleiben. „die elf“ natürlich auch in Zukunft so. Wer unseren Weg bisher verfolgt hat, wird während der Saison bundesweit 14-tägig erscheinen, in der der wird uns zugestehen, dass uns das bisher ganz gut gelungen spielfreien Zeit einmal im Monat. Die Höhe der Startauflage liegt im ist. fünfstelligen Bereich, „die elf“ wird im Bahnhofsbuchhandel und im Wir hoffen, dass Sie von all diesen Neuerungen genauso begeistert gut sortierten Zeitschriftenhandel erhältlich sein. sind wie wir, und dass Sie gemeinsam mit uns bereit sind, dem Am 29. Juli erscheint die erste Ausgabe von „die elf“. Dieses Heft Frauenfußball den längst überfälligen Stellenwert in der Pressewelt wird sich fast ausschließlich um die Olympischen Spiele drehen. Wir zu geben. werden alle teilnehmenden Teams vorstellen, die Chancen unserer Wir bedanken uns bei all unseren Lesern, die uns bislang die Treue Weltmeisterinnen und ihrer Konkurrentinnen auf Gold analysieren gehalten haben und hoffen, dass auch Sie sich mit uns auf einen und jede Menge Hintergrundberichte, Interviews und Porträts brin- neuen, spannenden „Lebensabschnitt“ freuen und uns auf diesem gen. begleiten werden. Ab September werden wir dann aktuell alle zwei Wochen das Ge- schehen im nationalen Frauenfußball beleuchten. Dabei werden die Ihr Soccer-Team

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Der „Soccer“-Kommentar von Thomas Schlimme: „Zweitklassig“ Hin und her tut selten gut, wenn man etwas nute gleichkommt, aber, da allen wohl und sich fragen lassen, wieso sie nicht früher und Neues einführt. Was sich der DFB jedoch im niemandem wehe, erst einmal zähneknir- lauter protestiert haben. Es gab zwar leises Vorfeld der Einrichtung der neuen Zweiten schend allgemeine Zustimmung fand. Aller- Grummeln, aber wenn man Feuer an die Liga leistete, das ist mit „Hin und Her“ nur dings soll dann im nächsten Jahr die zweite Nachwuchsarbeit im eigenen Verein gelegt milde bezeichnet. Der Begriff „Chaos“ kommt Liga wieder auf die ursprünglich geplante sieht, ist jeder Vereinsvorstand gefordert, der Sache dagegen schon näher. Größe verkleinert werden und es bedarf kei- sofort laut Alarm zu geben und nicht erst zu Zuerst sollten die zweiten Mannschaften der ner ausgeprägten prophetischen Künste, um warten, bis die eigenen zweiten Mannschaf- Erstligavereine aus der zweiten Liga ver- den nächsten Konflikt vorherzusagen, wenn ten auseinander zu fallen drohen. bannt werden, um analoge Strukturen zum aus einer Liga mit 12 Vereinen 5 oder 6 Ab- Wie man beim DFB schließlich überhaupt nur Männerbereich zu schaffen. Dann merkte man steiger ermittelt werden müssen. auf die Idee kommen konnte, die Regel am wenige Spieltage vor Saisonende plötzlich, Ob es nun richtig ist, dass die zweiten Mann- Ende der Saison so zu ändern, dass Verei- dass damit die Nachwuchsarbeit einiger Bun- schaften in der zweiten Liga zugelassen nen aus den dritten Ligen der vorher sichere desligisten zerschlagen würde, weil es auf- wurden, soll hier nicht diskutiert werden. Es Aufstieg verwehrt worden wäre, bleibt nicht grund des bei den Frauen viel größeren gibt gute Gründe dafür und gute Gründe da- nachvollziehbares Funktionärsgeheimnis. Leistungsabstandes zwischen dritter und gegen. Die Art aber, wie diese Entscheidun- Was jedoch bleibt, ist die Erkenntnis, dass erster Liga unmöglich geworden wäre, jun- gen zusammengezimmert wurden, wirft ein man in Zukunft mehr miteinander reden ge Spielerinnen aus dem eigenen Verein über schlechtes Licht auf die Strukturen der ent- muss, bevor etwas entschieden wird. Dies die zweite Mannschaft an die Bundesliga scheidenden Gremien. Offensichtlich wurde kann man gleich beim nächsten zu lösenden heranzuführen. Aber man kann ja auch in der im Vorfeld viel zu wenig diskutiert, sondern Problem üben, denn nun müssen Regeln ent- 80.Minute noch neue Regeln ins Spiel brin- ohne großes Federlesen entschieden. Die wickelt werden, die einerseits verhindern, gen, und so wurde flugs entschieden, die damit provozierten Einschnitte in die viel- dass Vereine durch gezieltes Abstellen von zweiten Mannschaften doch für die zweite gerühmte Nachwuchsarbeit von Vereinen wie Erstligaspielerinnen in ihre zweiten Mann- Liga zuzulassen. Nun sahen sich aber einige Turbine Potsdam und die negativen Folgen schaften den Wettbewerb der zweiten Liga Vereine aus den dritten Ligen um den teil- für die U17- und U19-Nationalmannschaften verzerren, andererseits aber die Funktion von weise schon sicher geglaubten Aufstieg in die machte man sich beim DFB offensichtlich erst Reservemannschaften, Spielerinnen behut- zweite Liga gebracht, und kündigten, was bewusst, als es fast schon zu spät war. Wenn sam an die erste heranzuführen und Spiele- niemanden hätte verwundern dürfen, heftig- wichtige Argumente erst dann auftauchen, rinnen der ersten Mannschaft nach längeren sten Protest und rechtliche Schritte an. Um wenn die Entscheidung längst gefallen ist, Verletzungspausen Spielpraxis zu verschaf- das Projekt zweite Liga überhaupt noch zu hat mit der Diskussion etwas nicht gestimmt. fen, noch möglich machen. retten, entschied der DFB, dann eben die Dass diese Diskussionen grundsätzlich nicht- Die Einführung der zweiten Liga ist gut und zweite Liga um die Zahl der hinzukommen- öffentlich stattfinden und die Betroffenen kommt zum richtigen Zeitpunkt. Hoffen wir, den zweiten Mannschaften aufzustocken, so erst am Ende vor vollendete Tatsachen ge- dass es trotz aller Probleme gelingt, dieses dass kein Drittligaverein um den Aufstieg stellt werden, hat sicherlich auch nicht zur Projekt zum Erfolg zu führen! gebracht wurde. Ein Vorgehen, welches ei- Qualität der Meinungsfindung beigetragen.

Der „Soccer“ Kommentar ner weiteren Regeländerung in der 85. Mi- Aber auch die betroffenen Vereine müssen 4 www.soccer-magazin.de www.soccer-magazin.de Newsticker (KÖ) Die 53fache Nationalspielerin Inka spielberechtigt sind, hat der DFB seine Ein- worden. Diese Ehre wird der 38 jährigen Grings vom FCR 2001 zog sich Ende schätzung Ende April korrigiert, so dass die Exportkauffrau Christine Frai aus Bremen März einen Kreuzbandriss zu. Nachdem sie zweiten Mannschaften Aufstiegs- zuteil. Sie ist seit 1991 DFB-Schiedsrichterin schon auf die Weltmeisterschaft im vergan- berechtigung bekamen. Da einige Vereine, und war bereits bei der WM 1995 und der genen Jahr verletzungsbedingt verzichten die ob der geänderten Qualifikationskriterien EM 1997 international im Einsatz. Nur weni- musste, wird die 25jährige nun auch am ihre Aufstiegschancen gemindert sahen, Be- ge Tage nach ihrer Berufung wurde sie vom Olympischen Frauenfußballturnier nicht teil- schwerde beim DFB einlegten, wird die 2. DFB zur „Schiedsrichterin der Saison 2003/ nehmen können. Bundesliga um die zweiten Mannschaften von 2004“ gewählt und bildet damit das weibli- ursprünglich zehn geplanten auf zwölf Teams che Pendant zu Markus Merk, auf den die Bianca Rech, achtfache Nationalspielerin vom aufgestockt, was in der Saison 2005/2006 Wahl bei den Schiedsrichtern fiel. 1. FFC Frankfurt, hat sich nur wenige Wochen durch einen verstärkten Abstieg wieder aus- Die deutsche A-Nationalmannschaft führt die nach ihrer Genesung von ihrem ersten geglichen werden soll. FIFA-Weltrangliste auch nach neuestem Stand Kreuzbandriss, der sie zum Verzicht auf die (07.06.) auf Platz eins an. Ihr folgen die USA WM 2003 gezwungen hatte, im Finalhinspiel Der Termin des offiziellen DFB-Hallenpokals und Norwegen. des UEFA-Cups gegen Umea IK ihren zwei- 2005, dem Oddset-Cup, steht fest. Es ist ten Kreuzbandriss zugezogen. Sie wechselt Samstag, der 15. Januar 2005. Austragungs- Die deutsche A-Nationalmannschaft hat ei- Newsticker nach der Saison zum SC 07 Bad Neuenahr ort ist einmal mehr Bonn. nen weiteren Sponsorenpartner gewinnen und wird dort frühestens Anfang 2005 wie- können. Es ist die Marke „Alldays“ von der Fußball spielen können. Die deutsche A-Nationalmannschaft hat bei „Procter&Gamble“. Dabei wurde vereinbart, der Wahl zum diesjährigen „Laureus Sports den Frauenfußball noch eigenständiger zu Bundesliga-Absteiger FFC Brauweiler Pulheim Award“, der einem „Sport-Oscar“ entspricht, profilieren, wobei die langjährige Erfahrung 2000 hat seit Anfang Mai eine neue Traine- den zweiten Platz belegt. Sie war für ihre von „Procter&Gamble“ im Marketing von Pro- rin. Anja Koser übernahm den Posten von großartigen Leistungen bei der WM 2003 in dukten für junge Mädchen und Frauen ge- Peter Angenendt. Ob sie auch in der 2. Bun- den USA nominiert wurden. Als Sieger wur- nutzt werden soll. Im Rahmen dieser Part- desliga auf der Trainerbank des Traditions- de am 10. Mai in Estoril () die engli- nerschaft läuft momentan ein TV-Spot für vereins sitzen wird, ist noch nicht entschie- sche Rugby-Nationalmannschaft (Weltmei- „Alldays“ mit Spielerinnen der Frauen-Natio- den. Koser selbst hat ihr Interesse bekun- ster) geehrt. Das Ferrari-Team, das Segel- nalmannschaft. det, dem Verein auch in der 2. Liga die Treue Team der „Alinghi“ und Champions-League- zu halten. Sieger AC Mailand belegten die Plätze. Die deutsche U19-Nationalmannschaft hat sich mit gegen Polen (9:0), Ungarn (9:0) und Island (5:1) bei der 2. Qualifikati- onsrunde Ende April in Polen für die EM-End- runde in Finnland (26.7. – 09.08.04) qualifi- ziert. Dort trifft sie in Gruppe A auf Finnland, Spanien und die Schweiz. In Gruppe B spie- len Frankreich, Russland, Norwegen und Ita- lien. Die U19-EM dient zudem der Qualifikati- on für die U19-Weltmeisterschaft (10.11. – 27.11.04 ) in Thailand. Bedingung für die Qualifikation ist das Erreichen des Halbfinals. („die elf“ wird berichten)

Vom 21. Juli bis zum 30. Juli findet der Nordic- Cup 2004 auf Island statt., an dem die deut- sche U21-Nationalmannschaft teilnimmt. Die Spiele des deutschen Teams: 23.07.: Deutschland – Norwegen in Akureyrarvöllur (18.30 Uhr, MESZ) 25.07.: Deutschland – Finnland in Olafsfjordur (16 Uhr, MESZ) 27.07.: Deutschland – USA in Dalvik (16 Uhr, MESZ) („die elf“ wird berichten)

Von den drei für den Juni geplanten WUSA Soccer-Festivals, die an Stelle einer regulä- ren Saison treten, finden nur zwei statt. Das erste wird vom 17.06. – 20.06. im National Sports Center in Blaine (Minnesota) ausge- tragen, das zweite vom 24.06. – 27.06. im Home Depot Center in Carson (Kalifornien). Bei jedem der beiden Festivals werden vier der acht WUSA-Teams gegeneinander antre- ten. Beim ersten Festival spielen , Carolina Courage, Philadelphia Char- ge und die San Jose CyberRays. Die Teams des zweiten Festivals heißen Atlanta Beat, , New York Power und Isabell Bachor und beim diesjährigen DFB-Hallenpokal in Bonn .

Bereits vor Ende der Wechselfrist am 31.07.

Die beiden Aufsteiger in die 1. Bundesliga Die Gruppeneinteilung für das Olympische stehen einige Wechsel fest, darunter auch

stehen fest. Die SG Essen-Schönebeck und Frauenfußballturnier in Griechenland steht große Namenß wie (1. FFC der TSV Crailsheim konnten sich in der Auf- fest: Frankfurt SC 07 Bad Neuenahr),ß Bianca

stiegsrunde , in der jeder gegen jeden spiel- Gruppe E: Schweden, Japan, Nigeria Rech (1. FFC Frankfurt SC 07 Bad Neuen-

te, gegen Tennis Borussia Berlin und den TuS Gruppe F: Deutschland, , Mexiko ahr),ß (FFC Heike Rheine

ß Niederkirchen durchsetzen. Sie ersetzen in Gruppe G: USA, Brasilien, Australien, 1. FFC Frankfurt) und (FFC der neuen Saison die Bundesliga-Absteiger Griechenland Brauweiler Pulheim 2000 FSV Frankfurt). FFC Brauweiler Pulheim 2000 und 1. FC Saar- Ihr erstes Spiel bestreitet die deutsche Mann- Die beiden Augustyniak-Zwillinge (Julie und brücken. schaft am 11. August gegen China, das zwei- Nancy), die den neuen Meister 1. FFC Turbi- te Gruppenspiel am 17. August gegen Mexiko. ne Potsdam in der Rückrunde verstärkten, Nachdem der DFB für die Einführung der 2. Das Finale wird am 26. August ausgetragen. gehen zurück in die USA. Bundesliga ab der Saison 2004/2005 zu- Ein Muss für jede Sportlerin! nächst festgelegt hatte, dass zweite Mann- Für die Olympischen Spiele in Griechenland schaften von Erstligisten nicht in der 2. Liga ist eine deutsche Schiedsrichterin benannt www.vita89-biosaft.de www.soccer-magazin.de 5 www.soccer-magazin.de Bundesliga, 21. Spieltag, SC Freiburg – SC 07 Bad Neuenahr 1:2 (1:1)

„Niederlage zum Abschluߓ ler aus kurzer Distanz bravourös ab. Nach Gastgeberinnen zudem in Unterzahl weiter- Zuspiel von Stefanie Löhr erzielte National- spielen. Stéphanie Wendlinger sah nach Foul- stürmerin Martina Müller in der 27. Minute spiel die Gelbe Karte und nach dem Applaus, (SK) Sexau. Nach einer von beiden Teams den Ausgleichstreffer. Kurz vor der Halbzeit den sie der Unparteiischen für diese Verwar- nicht gerade berauschend gespielten Partie, hatte Karine Levy erneut eine gute Torchance, nung zollte, wurde sie mit Gelb-Rot vorzeitig gingen die SC-Frauen vor eigenem Publikum ldoch sie verzog aus halbrechter Position und zum Duschen geschickt. Freiburg gab sich erneut als Verliererinnen vom Platz. Vor dem der Ball ging am langen Torpfosten vorbei ins Aus. dennoch nicht auf und bemühte sich weiter offiziellen Spielbeginn wurden bei den Nach dem Seitenwechsel zeichnete sich das um eventuell doch noch den Ausgleich zu er- Breisgauerinnen 3 Spielerinnen sowie Phy- gleiche Bild ab. Freiburg schaffte es nicht, zielen. In der 70. Spielminute landete der Ball siotherapeutin Kathrin Konopka verabschie- Ruhe ins eigene Spiel zu bekommen, viele nach einer schönen Einzelleistung von Monica det. Stéphanie Wendlinger, Mélanie Lejeune Pässe kamen überhaupt nicht bei den Mit- Di Fonzo an der Torlatte des Gästegehäuses. und Simone König werden das Frauen- spielerinnen an. Bad Neuenahr beherrschte Die Kurstädterinnen vergaben in der Schluß- bundesligateam des SC Freiburg zum Saison- das Mittelfeld und ging in der 59. Spielminu- phase der Partie mehrere hochkarätige Tor- ende verlassen. te mit 1:2 in Führung. Erneut war Neuenahrs chancen. Isabell Bachor scheiterte zweimal Die Gastgeberinnen erwischten zunächst den Torjägerin Martina Müller erfolgreich im Ab- an Elke Walther, ehe Martina Müller in der

Spielberichte besseren Start. Nach einem Eckball von der schluß. Ab der 65. Spielminute mußten die letzten Spielminute das 1:3 vergab. Freiburgs linken Seite hatte Freiburgs Torjägerin Karine Schlußfrau parierte den Torschuß mit einem Levy bereits in der 3. Spielminute den Füh- glänzenden Reflex. rungstreffer auf dem Fuß. Neuenahrs Torhü- terin unterlief den Eckball, Karine Levy stopp- te das Leder im Strafraum, schoß den Ball dann aber genau in die Arme von Andrea Schaller. Gerade mal eine Minute später er- Statistik: SC Freiburg: Walther, Söder, Kury, Kaltenbach zielte Katja Bornschein, nach Zuspiel von (58. Di Fonzo), Behringer, Bornschein, Stegmann Jeanne Haag, den Treffer zum 1:0. Doch an- (46. Wendlinger), Haag (73. Schneider), Müller, statt nun das Spiel zu kontrollieren, wirkten Levy, Koger; die Gastgeberinnen eher überhastet in ih- SC 07 Bad Neuenahr: Schaller, Himmighofen, ren Aktionen. Bad Neuenahr fand nun immer Hagedorn, Wackerhage, Fols, Bender, Müller, besser ins Spiel und gewann die Oberhand. Löhr, Neumann (90. Dünker), Sabel, Bachor; Alleine Freiburgs Keeperin Elke Walther war Tore: 1:0 Bornschein (4.), 1:1 Müller (27.), 1:2 Müller (59.) es zu verdanken, dass die knappe Führung Gelbe Karten: Wendlinger (F); nach wie vor Bestand hätte. Zunächst klärte Gelb-Rote Karten: Wendlinger (U); sie gegen Lydia Neumann, vier Minuten spä- Lydia Neumann (Bad Neuenahr, links) gegen Schiedsrichterin: Elke Günthner (Bamberg) ter wehrte sie einen Schuß von Martina Mül- Alexandra Stegmann (Freiburg, rechts). Zuschauer: 250

Bundesliga, 22. Spieltag, 1. FFC Frankfurt - 1. FFC Turbine Potsdam 2:7 (0:3)

„Das Triple perfekt gemacht“ damerinnen hingegen, zweikampf- und Frankfurt kurzzeitig und kam zu einigen schö- kombinatorisch stark, demonstrierten ihre nen Szenen vor dem Potsdamer Tor, doch (NB) Der Kampf um die Deutsche Meister- beste Eigenschaft, und die hieß „Stürmen“. sowohl Mittags Abstauber-Tor (63.) per schaft sollte sich auch dieses Jahr erst am So verwunderte es dann auch nicht, als Nachschuss aus kurzer Distanz als auch letzten Tag zwischen den beiden Titel- Wimbersky das Leder in der 28.Minute nach Pohlers langer Schuss nach Vorarbeit von aspiranten FFC Frankfurt und FFC Turbine einem Steilpass von Omilade über das halbe ins rechte obere Eck (67.), Potsdam entscheiden. Frankfurt benötigte ei- Spielfeld mit dem vermutlich schönsten Tor machten auch die letzten Zweifel am Pots- nen Sieg, um die zwei Zähler Vorsprung der des Tages zum 0:2 einnetzte. Knappe zehn damer Sieg zunichte. Erfolgsgekrönt dann ein Potsdamerinnen aufzuholen, denen ein Re- Minuten später fiel das 0:3. Erneut hieß die Distanzschuss von Abwehrspielerin Tina mis zum Gewinn der Meisterschaft genügte. Torschützin Wimbersky. Sie hatte sich nach Wunderlich in der 74.Minute, die die zu weit Während man einen offensiven FFC Frank- einem Pohlers-Pass den Ball an der herausgeeilte Angerer überwand und das 2:6 furt von der ersten Minute an erwartete, Strafraumgrenze noch zurecht gelegt und erzielte. Die Stadionansage war noch nicht machte zunächst Turbine Potsdam das Spiel, dann einen strammen Schuss an den rech- beendet, da gab es für die zahlreich ange- welches sich in der Anfangsphase überwie- ten Innenpfosten gesetzt, von dem der Ball reisten Potsdamer Fans, 500 mögen es ge- gend in Richtung Frankfurter Tor abspielte. ins Tor ging. Auch im weiteren Spielverlauf wesen sein, erneuten Grund zum Jubeln, als Potsdam wirkte spritzig, leichtfüßig und spiel- schnürten die Potsdamerinnen Frankfurt re- praktisch vom Anstoß weg te konzentriert, wenn auch unverkrampft auf. gelrecht ein, letzteren gelang es nicht, sich auf 2:7 erhöhte (75.). In der verbleibenden Die Frankfurterinnen hingegen bestätigten dem zu entziehen und ein durchdachtes Spiel Viertelstunde machten sich dann doch Kräfte- einmal mehr den Eindruck, den sie in den ver- aufzubauen. Zu Torschüssen kamen die verluste bemerkbar und so gab es zwar auf gangenen Spielen gemacht hatten. Zu viele Frankfurterinnen nur aus der Distanz, auch beiden Seiten ein engagiertes Kombinations- Zweikämpfe wurden verloren, bei Ball- wenn sich die Spielerinnen mehr als bemüh- spiel, jedoch keine zwingenden Torchancen verlusten zu zaghaft nachgesetzt. Die Ab- ten, bis in den gegnerischen Strafraum vor- mehr. Nach Abpfiff dann gab es Tränen auf stimmung in der Mannschaft schien nicht zu zustoßen. Doch Potsdams Abwehr stand si- beiden Seiten – Potsdam feierte siegestrun- funktionieren, besonders die Abwehr der cher und ließ kaum Arbeit für seine Torhüte- ken mit seinen Fans, Frankfurt nahm nieder- Frankfurterinnen wirkte undisponiert. Mit rin zu. Frankfurts Torgarantie geschlagen den dritten Vize-Titel der Saison schönen Kombinationen und schnellen Bäl- , von Potsdams Jüngster Peggy entgegen. len in die Spitze kam Potsdam infolge schnell Kuznik hervorragend bewacht, kam folglich Statistik: zu den ersten Torchancen. Konnte eine über- nur zu wenigen Schussmöglichkeiten, was 1.FFC Frankfurt: Wissink – T.Wunderlich, ragend aufspielende Marleen Wissink einen sich sowohl in der Chancen- als auch Tor- Minnert, Jones, Zerbe – P.Wunderlich, Hansen, gut platzierten zentralen Schuss von Conny bilanz der Frankfurterinnen widerspiegelte. Kliehm, Lingor (76. Affeld) – Prinz, Weichelt Pohlers kurz zuvor noch parieren, war sie in Während sich Frankfurt nach Wiederanpfiff (57. Albertz) der zehnten Minute dann machtlos, als er- zur zweiten Spielhälfte vermehrt Spieltanteile 1.FFC Turbine Potsdam: Angerer – Kuznik neut Pohlers genau richtig stand, Petra zurückzuerobern schien, knackte erneut Becher, N.Augustyniak (82. Liepack) – Zietz, Hingst, Omilade, Odebrecht – Mittag (80. Wimberskys Eckball per Kopf annahm und Pohlers in der 52.Minute die Frankfurter Ab- Brendel), Pohlers, Wimbersky (80. aus kurzer zentraler Distanz hinter die Linie wehr per Doppelpass mit Omilade und erhöh- J.Augustyniak) beförderte. Das Gegentor schien den Frank- te auf 0:4. In der 55.Minute dann fiel das erste Tore: 0:1 Pohlers (10.), 0:2, 0:3 Wimbersky furter Kampfeswillen erneut aufflammen zu Tor für Frankfurt, als einen (28., 37.), 0:4 Pohlers (52.), 1:4 P.Wunderlich lassen und so entspann sich ein flüssiges Foulelfmeter gut platziert ins linke obere Drei- (55.), 1:5 Mittag (63.), 1:6 Pohlers (67.), 2:6 Hin- und Her. Dennoch wurde deutlich, dass eck setzte (55.). Zuvor hatte Potsdams Inken T.Wunderlich (74.), 2:7 Odebrecht (75.) es den Frankfurterinnen an Kraft und Spiel- Becher Prinz auf deren Alleingang nach schö- Gelbe Karten: Wissink (U) – Mittag (F), Becher (F) Schiedsrichterin: harmonie fehlte. Fehlende Anspielstationen nem Pass von Lingor nur noch regelwidrig Besondere Vorkommnisse: P.Wunderlich und daraus resultierend unsaubere Abspie- stoppen können. Durch diesen verwandelt Foul-Elfmeter (Foul von Becher an Prinz) le sowie Ballverluste häuften sich. Die Pots- Anschlusstreffer beflügelt, steigerte sich Zuschauer: 4800 6 www.soccer-magazin.de www.soccer-magazin.de Die Saison 2003/04 – ein Rückblick

(NB) Hinter uns liegt eine der spannendsten widerspiegeln – der HSV war alles andere mäßige Abstand zu den vorangehenden Plät- Frauenbundesligasaisons, die es wohl jemals als zu unterschätzen und sorgte für den ein zen rein rechnerisch nicht allzu groß ist, ist gab. Gekrönt wurde sie noch von dem „mit- oder anderen unerwarteten Spielausgang, der Abstand des Spielniveaus doch durchaus tendrin“ platzierten Weltmeistererfolg im Ok- in positiver und in negativer Hinsicht. HSV- als nicht unbedeutend zu bewerten. Dennoch tober 2003. Sicher, Kritiker mögen meinen, es Trainer Andrew Pfennig schätzte gegen Ende – der SC Freiburg überraschte ein ums an- sei doch fast von vornherein klar gewesen, der Bundesligasaison die Situation treffend dere Mal mit unmöglich vorhersagbaren dass letzten Endes einmal mehr alles auf ein ein, als er darüber sinnierte, dass „ wir nicht Spielergebnissen, der FSV Frankfurt hat be- Duell der beiden heißesten Titelanwärter, den länger unterschätzt werden. Man rechnet reits damit begonnen, seine Mannschaft in- FFC Frankfurt und den FFC Turbine Potsdam, jetzt mit uns.“ Trotz des Ausfalls von Stür- tensiv personell zu verstärken. Folglich dürf- hinauslaufen würde. Doch dem war nicht wirk- merin und Torgarantie Inka Grings zu Beginn ten diese Mannschaften ab dem Herbst er- lich so. Starke Vereine wie der FFC Heike der Rückrunde konnte das junge Team des neut für die ein oder andere Überraschung Rheine oder auch der Hamburger SV sorgten FCR Duisburg (Durchschnittsalter 22,5 Jah- und Gefahr sorgen. für die Gefahr von Stolpersteinen auf dem re) seinen Tabellenplatz im oberen Drittel der Absteiger dieser Saison sind der Traditions- Weg zum Pott (3:3-Unentschieden Turbine Tabelle halten und sich abschließend den verein FFC Brauweiler Pulheim sowie der 1.FC Potsdam – Heike Rheine 9.05.04, 17.Spiel- besonders heiß umkämpften vierten Platz Saarbrücken. Letzterer mehr oder weniger tag). Auch der Überraschungsschlager SC sichern. Überraschend das letztendliche zur Schießbude der Liga degradiert holte sich Freiburg sorgte für den ein oder anderen Aha- Effekt, wie beispielsweise beim 2:2-Unent- schieden gegen den FFC Frankfurt am 28.02.04 (Nachholspiel 2.Spieltag). Auch wenn alle Zeichen auf ein direktes Meisterschaftsfinale am letzten Spieltag zwi- schen den beiden großen FFCs hindeutete war es für die selbigen umso wichtiger, auf dem Weg dorthin nicht zu patzen. Gleich- schritt war gefordert. Aus jedem Spiel mussten drei Punkte nach Hause getragen Saisonauswertung werden, Patzer hätten bereits vor Saisonen- de das „Aus“ im Meisterschaftskampf bedeu- ten können. Doch es kam wie von vielen er- wartet und prognostiziert: Die FFCs trafen am 13.06. zum letzten Spieltag im direkten Duell Deutscher Meister 2004 - der 1. FFC Turbine Potsdam aufeinander. Potsdam, mit zwei Punkten Vor- sprung, gewann das Match (siehe Spiel- Standing des FC Bayern München. Nachdem am 20.Spieltag (23.05.04) seinen ersten und bericht Seite 6) und holte sich zum ersten Mal dieser äußerst schwach und mit einer Folge einzigen Zähler im Duell mit dem SC Freiburg in seiner Vereinsgeschichte den Deutschen von Niederlagen in die Saison gestartet war, (1:1). Der FFC Brauweiler Pulheim hingegen Meistertitel. Frankfurt hingegen erlangte da- schien sich unter anderem der Trainer- konnte den Weggang seiner beiden Spielma- mit den undankbaren dritten Vizetitel der wechsel zum Jahreswechsel hin positiv aus- cherinnen und Weltmeisterinnen Bettina Saison und schloss damit seine erste Saison zuwirken. Die Mannschaft machte zum Ende Wiegmann und nicht kompen- ohne jeglichen Titelgewinn ab. der Saison einen phänomenalen Sprung und sieren. Auch der Trainerwechsel etliche Tage Während sich also auf den beiden ersten kam regelrecht in Fahrt. Bleibt zu hoffen, dass vor Abschluss der Saison konnte nicht mehr Tabellenplätzen ein heißes Kopf-an-Kopf-und- sich dieser Trend fortsetzt und die Umstruk- die erhoffte Wendung im Tabellenverlauf bringen. Punkt-an-Punkt-Rennen abspielte, entwickel- turierungen innerhalb des Vereins (Frauen- Was bleibt noch in Erinnerung? In Folge der te sich auch auf den Folgeplätzen ein starker fußballabteilung) diese positive Entwicklung Weltmeisterschaft im September/Oktober Kampf um die selbigen. Der FFC Heike Rheine nicht ausbremsen. Der SC 07 Bad Neuenahr des vergangenen Jahres erhöhten sich die konnte seinen Aufwärtstrend der vergange- ist in diese Gruppe miteinzuordnen, da er eine Zuschauerzahlen der Bundesliga- nen Jahre (2000/01 Wiederaufstieg in die den zuvor genannten Mannschaften durch- begegnungen deutlich. Insbesondere der Bundesliga, 01/02 achter Tabellenplatz am aus ebenbürtige Stärke besitzt, auch wenn FFC Heike Rheine verzeichnete einen Zu- Saisonende, 02/03 vierte Tabellenplatz) fort- sich diese erst zum Ende der Saison hin voll wachs, welcher sich konstant bei etwa 1000 führen und spielte ebenfalls ganz oben mit - entfaltete und zum Tragen kam. Bereits jetzt Besuchern hielt. Bei Spitzenspielen konnten zwar nicht in Reichweite eines (Vize)Titels, sind verschiedene personelle Verstärkungen sogar Spitzenwerte verzeichnet werden: FFC doch immerhin als heißester Kandidat für den beim SC 07 Bad Neuenahr für die nächste Frankfurt – Turbine Potsdam: 4800, Turbine dritten Tabellenplatz. Saison bekannt geworden (Sandra Minnert, Potsdam – FFC Frankfurt: 4100, Turbine Pots- Im mittleren Drittel der Tabelle findet man zu Bianca Rech), so dass auch das Neuenahrer dam – FCR Duisburg: 3100. Bleibt zu hoffen, Saisonende mit dem FCR Duisburg, dem Ham- Team bei gleich bleibender respektive anstei- dass sich dieser Boom in der neuen Saison burger SV und dem SC 07 Bad Neuenahr drei gender Leistungsstärke in der nächsten Sai- auch weiterhin ausbreitet und die neu ein- einander durchaus ebenbürtige Mannschaf- son im oberen Drittel der Liga kräftig mitmi- geführte, erstmals umgesetzte zweite Frauen- ten wieder, die vom in den letzten Spielta- schen dürfte. Bundesliga sich sowohl schnell etabliert als gen erstaunlich zulegenden FC Bayern Mün- Im dritten Viertel der Tabelle 2003/04 finden auch von den Zuschauern gut angenommen wird. chen komplettiert werden. Der Hamburger SV, wir vor den Absteigern den VfL , Wir bedanken uns bei allen Spielerinnen, Trai- dieses Jahr erst wieder in die Bundesliga den FSV Frankfurt sowie den SC Freiburg nern und Betreuern für viele spannende, aufgestiegen, lieferte eine starke Saison ab. wieder. Alle drei Vereine kämpften sich red- schöne Fußballspiele und wünschen uns ein Auch wenn die Spielergebnisse es nicht ganz lich durch die Saison. Auch wenn der punkte- gesundes Wiedersehen mit allen Aktiven.

Einige Statistik-Highlights der Saison 2003/04:

Torschützinnenliste: 30.11.2003 11. SC Freiburg: 27 1 1 Kerstin Garefrekes (FFC Heike Rheine): 26 1. FFC Turbine Potsdam - SC 07 Bad Neuenahr 8:0 (3:0) 12. FSV Frankfurt: 36 - - Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt): 19 31.08.2003 Insgesamt: 283 Gelbe Karten, 6 Gelb-Rote (1. FFC Turbine Potsdam): 18 1. FFC Turbine Potsdam - FC Bayern München 8:1 (3:1) Karten, 3 Rote Karten Tanja Vreden (Hamburger SV): 17 Höchste Auswärtssiege: Spielerinnen-Strafen: Spielerinnen, die alle Spiele der 19.10.2003 [Gelbe Karten/Gelb-Rote Karten/Rote Karten] Bundesligasaison (=22) über die kompletten 90 VfL Wolfsburg - 1. FFC Turbine Potsdam 1:9 (1:6) Stéphanie Wendlinger (SC Freiburg): 8 1 – Minuten bestritten: 16.05.2004 Peggy Kuznik (1. FFC Turbine Potsdam): 4 - 1 Isabell Bachor (SC 07 Bad Neuenahr) 1. FC Saarbrücken - FCR 2001 Duisburg 0:8 (0:2) Aferdita Kameraj (Hamburger SV): 7 - - (FSV Frankfurt) 2.11.2003 Alexandra Gärtner (Hamburger SV) 1. FC Saarbrücken - SC 07 Bad Neuenahr 0:7 (0:3) Zuschauerbilanz: Janina Haye (Hamburger SV) Gesamtzahl: 70166 Sabine Loderer (FC Bayern München) Fairnesstabelle: Durchschnitt pro Spiel: 532 (FFC Heike Rheine) [Gelbe Karten/Gelb-Rote Karten/Rote Karten] Zuschauerrekord: 13.06.2004: Tanja Wörle (FC Bayern München) 1. 1. FFC Frankfurt: 14 1 - 4800 bei 1. FFC Frankfurt - 1. FFC Turbine Potsdam 2. FCR 2001 Duisburg: 17 - - Minusrekord: 23.05.2004: Die drei häufigsten Spielergebnisse: 3. FFC Brauweiler Pulheim 2000: 13 2 - 50 bei 1. FC Saarbrücken - SC Freiburg 1:1 10 Mal 4. VfL Wolfsburg: 23 - - 0:3 8 Mal 5. Hamburger SV: 24 - - 3:1 7 Mal 6. FFC Heike Rheine: 25 - - 7. 1. FC Saarbrücken: 26 1 - Eine komplette, ausführliche Statistik auf Höchste Heimsiege: 8. 1. FFC Turbine Potsdam: 22 1 1 Grundlage aller Spiele der abgelaufenen Saison 26.10.2003 9. SC 07 Bad Neuenahr: 25 - findet man auf: 1. FFC Frankfurt - 1. FC Saarbrücken 11: 0 (5:0) 10. FC Bayern München: 31 - - http://www.ff-forum.net/statistik/ffbl/ www.soccer-magazin.de 7 www.soccer-magazin.de DFB-Pokal-Finale, 29. Mai 2004, Olympiastadion Berlin: 1. FFC Frankfurt – 1. FFC Turbine Potsdam „Das bedeutet mir alles!“ (KÖ) Am 29. Mai kam es im DFB-Pokalend- schob. Nach dem Gegentor gelang es Frank- einige Spielerinnen wie (ver- spiel zum Traumfinale: 1. FFC Frankfurt ge- furt, zu mehreren Eckbällen zu kommen und schiebt seit Wochen eine fällige Fußoperation gen 1. FFC Turbine Potsdam. Zum ersten Mal sich Chancen zu erarbeiten. Diese waren al- und trainiert nicht) oder (acht standen sich damit in Berlin die beiden be- lerdings nicht zwingend genug, so dass die Monate Fußballpause bis Ende April nach ei- sten Teams der Saison gegenüber. Der Titel- 1:0-Führung noch schmeichelhaft war. nem Kreuzbandriss) nicht im Vollbesitz ihrer verteidiger und Bundesliga-Tabellenführer 1. In der zweiten Halbzeit zeigte sich das glei- Kräfte waren. Doch lehnte sie es ab, „alles FFC Frankfurt und der direkte Verfolger, der che Bild. Frankfurt war zwar bemüht und er- auf den Akku zu schieben“. „Potsdam hat 1. FFC Turbine Potsdam. spielte sich durchaus auch die ein oder an- Spaß am Spiel gehabt, tollen Fußball gezeigt Der Anpfiff erfolgte um 16.45 Uhr, mehr als dere Chance. Diese blieben jedoch allesamt und die Chance erfolgreich genutzt“, erkann- drei Stunden vor Anpfiff des Männerfinales ungenutzt und dem schnellen Kombinations- te auch Weltmeisterin und FFC-Führungs- zwischen dem SV Werder Bremen und spiel der Potsdamerinnen hatten sie nichts spielerin Steffi Jones die Leistung ihres Geg- Alemannia Aachen. So waren die Ränge dann entgegenzusetzen, die Abwehr war mit dem ners an. anfangs auch nur spärlich besetzt, die bei- schnellen Direktspiel der Mannschaft von Bei den Siegerinnen war die Freude natür- den Fanblöcke der Frauenfinalisten jedoch Bernd Schröder überfordert. So dauerte es lich riesengroß. Nach dem Spiel bildeten Spie- gut gefüllt. Neben dem Kampf um den Pokal dann auch nach dem Wiederanpfiff nur we- lerinnen, Trainer, Vereinsvorstand und Betreuerstab einen großen Kreis, rannten die Spielerinnen zu ihren Fans, hüpften und schrien ihre Freude heraus und drehten meh- rere Ehrenrunden mit dem Pokal, um den sie so lange gekämpft hatten. Ein mit der Fas-

DFB-Pokal-Finale sung ringender Trainer Bernd Schröder: „Die- ser Titel bedeutet mir alles!“. Er konnte stolz auf sein Team sein, dem es gelungen war, „endlich die Nervosität abzulegen und das Image des ‘ewigen Zweiten‘ loszuwerden“, wie Turbine-Spielführerin freu- destrahlend berichtete. Auch finanziell wird Turbine nun kräftig vom Pokalsieg profitieren können, mit „Daewoo“ winkt ein neuer Hauptsponsor. „Dem Patien- ten geht es deutlich besser, nachdem seine Fieberkurve nach unten zeigte“, fasste Trai- ner und Manager Bernd Schröder die finan- zielle Entwicklung kurz und prägnant zusam- men. In der Stunde des großen Triumphes und der großen Niederlage zeigten beide Seiten sportliche Fairness und Respekt für die Lei- stung des anderen. Staab nannte den Sieg für Potsdam „das Resultat einer langen Auf- bauarbeit“. Schröder ließ es sich nicht neh- men, mehrmals auf die großen Erfolge der Conny Pohlers, Marlen Wissink, Katrin Kliehm Frankfurterinnen in den letzten Jahren und ihre Verdienste um den deutschen Frauen- sieg ging es auch schon darum, ein Zeichen nige Minuten, bis Jennifer Zietz mit einem fußball hinzuweisen. Bezeichnungen wie für das mit Spannung erwartete direkte Du- beherzten Schuss von der Strafraumgrenze „Wachablösung“ oder „Machtwechsel“ erteilte ell der Vereine am letzten Bundesliga-Spiel- Potsdam mit zwei Toren Vorsprung in Front er eine klare Absage. Dazu brauche es „kon- tag in Frankfurt zu setzen. brachte. Das „i-Tüpfelchen“ setzte dann stant hohe Leistungen über Jahre hinweg“. Von Anfang an gelang dies den Turbinen deut- Nationalspielerin der hervorra- Doch war ein gewisser Einfluss auf das lich besser. Schon in den ersten Minuten er- genden Leistung Potsdams auf, als sie mit Meisterschaftsendspiel in Frankfurt unver- spielten sie sich mehrere Chancen. Doch ent- dem Ball am Fuß das halbe Spielfeld über- kennbar. Ariane Hingst sah ihre Mannschaft weder verfehlte der Ball das Tor nur knapp brückte, im Strafraum Christina Zerbe um- nun „beflügelt für die Meisterschaft“. Hier oder die niederländische Nationaltorhüterin spielte und den Ball eiskalt rechts an Marleen zeigte sich jedoch auch der Titelverteidiger Marleen Wissink konnte im Tor des FFC Frank- Wissink vorbei ins Tor schoss. Somit kam sie aus „Mainhattan“ kämpferisch: Man müsse furt einen frühen Rückstand für den Titelver- nach zahlreichen vergebenen Chancen doch nun „lernen, mit Niederlagen umzugehen, teidiger verhindern. Alleine Anja Mittag sprüh- noch zu „ihrem“ Tor. was wir noch nicht gewohnt sind“, so FFC- te so vor Spielfreude, dass sie in den ersten „3:0“ – ein Ergebnis, das auch in dieser Höhe Manager Siggi Dietrich. Trainerin Staab bau- zehn Minuten gleich zu drei Großchancen gerechtfertigt war, wenngleich man den te hier auf die Rückkehr von kam. Der Torerfolg blieb ihr jedoch zunächst Frankfurterinnen zugute halten muss, dass ins Team und die freie Woche zwischen dem verwehrt. Das zielstrebige Spiel von Pots- sie sich bis zuletzt bemühten, noch zu einem Finalrückspiel im UEFA-Cup gegen Umea und dam, immer wieder über die Außen mit eigenen Treffer zu kommen, was ihnen aber dem letzten Spieltag, die allerdings für bei- Jennifer Zietz und , war ech- trotz einiger guter Gelegenheiten nicht ge- de Teams durch einen unverständlicherweise te Werbung für den Frauenfußball. Mögen die lang. Monika Staab sprach nach dem Spiel auf den Dienstag vorm Meisterschaftsfinale vergebenen Chancen zu Anfang des Spiels treffend von „Blei in den Füßen“. gelegten Leistungstest der Nationalspieler- noch auf eine gewisse Nervosität geschoben Herauszuheben war bei Frankfurt Torhüterin innen gestört wurde. Bernd Schröder wollte werden können, so gelang es den Turbinen Marleen Wissink, ohne die das Ergebnis ver- in dem überzeugenden Sieg noch keine Vor- nach und nach immer besser, diese abzule- mutlich noch höher ausgefallen wäre. Beim entscheidung für die Meisterschaft sehen, gen und so selbstbewusst aufzuspielen, als neuen Pokalsieger Turbine Potsdam, an des- „aber wir sind dran!“ Er sollte Recht behalten. handle es sich um ein Trainingsspiel. sen Triumph alle Spielerinnen maßgeblichen Statistik: Frankfurt dagegen wirkte müde und behä- Anteil hatten und der mit einer geschlosse- 1. FFC Frankfurt: Wissink - Kliehm, Zerbe, big. Die Spielerinnen liefen sich nicht ausrei- nen Mannschaftsleistung überzeugte, gefie- Minnert, T. Wunderlich - Hansen, Jones, P.Wunderlich, Affeld (69. Wilmes) - Weichelt chend frei, dadurch kam es vermehrt zu Fehl- len Anja Mittag, Jennifer Zietz und Inken Be- (46. Albertz), Prinz pässen und fand ein geordnetes Aufbauspiel cher in der Abwehr außergewöhnlich gut. 1. FFC Turbine Potsdam: Angerer – kaum statt. Mit Abstand beste Frankfurterin Nach dem Spiel waren sich dann alle Betei- N.Augustinyak (88. Brendel), Becher, Kuznik - war Torhüterin Marleen Wissink, die in der ligten einig, dass Potsdam als verdienter Omilade, Odebrecht, Hingst, Zietz - Pohlers (88. 23. Minute sogar noch einen Elfmeter von Gewinner aus dem Spiel hervorgegangen Liepack), Wimbersky (76. Makowska), Mittag Petra Wimbersky – Katrin Kliehm hatte Conny war. „Ich gratuliere Potsdam, sie waren klar Tore: 0:1 Pohlers (27.), 0:2 Zietz (50.), 0:3 Mittag (55.) Pohlers regelwidrig zu Fall gebracht – parie- besser. Wir waren heute kein ebenbürtiger Schiedsrichterin: Schumacher () ren konnte. Doch schon drei Minuten später Gegner“, so die Frankfurter Trainerin Staab. Zuschauer: 30.000 war auch sie machtlos, als Conny Pohlers die Sie wies zwar darauf hin, dass mit Renate Gelbe Karten: Omilade - Kliehm Unordnung in der Frankfurter Abwehr nutze Lingor „das Herz der Mannschaft“ fehlte, für Besondere Vorkommnisse: Wissink hält und zum 1:0 in die rechte untere Ecke ein- die sie „keinen adäquaten Ersatz“ habe und Foulelfmeter von Wimbersky (24.) 8 www.soccer-magazin.de www.soccer-magazin.de Der UEFA-Womens-Cup 2003/04

(NB) Der UEFA-Cup gilt als einer der Schwedenhappen“ auf dem Plan. einen hart umkämpften, wenn auch verdien- prestigeträchtigsten Wettbewerbe des Die Frankfurterinnen hatten im Hinspiel bei ten 3:0-Sieg nach Hause tragen konnte. Frauenfußballs. Hier treffen die besten eu- Umea IK, dem letztjährigen, schwedischen Die Ausgangssituation für den FFC Frankfurt ropäischen Frauenfußballmannschaften im UEFA-Cup-Gewinner, bereits eine 3:0-Nieder- beim Rückspiel in der heimischen Hessen- Kampf um die Trophäe der UEFA aufeinan- lage einstecken müssen. Das Spiel war durch metropole war somit klar - Offensive, Offen- der. den im Vorfeld geführten „Kunstrasenstreit“ sive, Offensive war gefragt. Die Frankfurte- Mehr als 30 Mannschaften standen in der zusätzlich angeheizt worden: Der FFC Frank- rinnen mussten mindestens vier Tore bei kei- Vorrunde des Cups. Letztendlich schafften es furt hatte die benötigte Zustimmung zur Aus- nem Gegentor machen, um die Trophäe zu- erwartungsgemäß die starken Skandinavie- tragung der Begegnung im Umea IK-Heim- rück nach Frankfurt zu holen. Doch hinter den rinnen mit mehreren Mannschaften, der FFC stadion, welches nur über einen Kunstrasen Hessinnen lag eine anstrengende Woche: Frankfurt, FC Fulham () sowie die verfügt, mit der Begründung verweigert, dass Sieben Tage zuvor noch das Pokalendspiel eher als Außenseiter zu sehenden Energy eine optimale Vorbereitung auf die ungewohn- absolviert, am Mittwoch ein reguläres Bun- Voronesch (Russland) sowie Gömrükcü Baku te Spielfläche für die Frankfurter Mannschaft desliga-Nachholspiel gegen den FC Bayern. (Azerbaidschan) ins Viertelfinale. Hatte der nicht möglich sei. Somit musste das Spiel letzt- Würden die Kräfte reichen, um die starken FFC Frankfurt im Halbfinale die Schwedinnen endlich in Stockholm, 800 Kilometer von Umea Schwedinnen, die aufgrund anderer Wetter- des Malmö FF nach einem Untentschieden im entfernt, ausgetragen werden. 2000 mitge- bedingungen ihre Liga-Saison erst im Früh- Hinspiel (0:0) beim Rückspiel mit 4:1 noch reiste schwedische Fans machten die Partie jahr beginnen und somit sehr viel ausgeruh- souverän schlagen können, stand im Finale dann trotzdem zu einem Heimspiel und un- ter waren als die Deutschen, zu schlagen? dann erneut ein „schwer verdaulicher terstützten ihre Mannschaft, die letztendlich

UEFA-Women’s Cup 2003/04, Finalrückspiel, 5.6.2004, UEFA-CUP-Finale 1. FFC Frankfurt - Umeå IK 0:5 (0:2)

„Frankfurts Hoffnungen früh begraben“

(MK) Das erhoffte „Wunder vom Bornheimer Hang“ blieb aus. Mit einem letztendlich sou- verän und clever herausgespielten 0:5-Erfolg sicherte sich der schwedische Vizemeister der Saison 2002 nach dem erstmaligen Triumph im vergangenen Jahr bereits zum zweiten Male die Krone des europäischen Frauen- fußballs. Für den in der Addition der zwei Spiele klar unterlegenen deutschen Titelträ- ger bedeutete der Finaleinzug zwar eine Ver- besserung gegenüber dem Vorjahr (als man mehr als unglücklich im Halbfinale gegen den gleichen Gegner im Elfmeterschießen aus- schied), jedoch gibt der aufgezeigte Klassen- unterschied vor allem in Sachen Chancen- verwertung sowie Abwehrverhalten durch- aus Anlass zum Nachdenken. Dabei hatte alles so vielversprechend ange- fangen, denn der 1. FFC legte vor der impo- santen Kulisse von 9500 Zuschauern im Sta- dion „Bornheimer Hang“ los wie die Feuer- wehr und setzte Umeå von Beginn an unter Druck. Die sich daraus zwangsweise erge- benden Torchancen der nach langer Verletzungspause ins Team zurückgekehrten Renate Lingor (11. und 14. Minute) sowie Louise Hansen, Katrin Kliehm, Anna Sjöström Stefanie Weichelt (21.) und Pia Wunderlich (22.) konnten jedoch allesamt nicht verwer- tet werden, was sich in der 27. Spielminute der einen Seite ein Flachschuss der stets des 1. FFC Frankfurt in seiner noch relativ bitter rächen sollte. Den ersten Gegenangriff bemühten Birgit Prinz vom Innenpfosten zu- jungen Vereinsgeschichte nicht verhindern. überhaupt konnten die Gäste zur zu diesem rück ins Feld sprang und im Gegenzug ein Imponierend dennoch, dass kaum einer der Zeitpunkt mehr als glücklichen Führung nut- nicht einmal richtig getroffener Kullerball von knapp 10000 Zuschauer frühzeitig das Sta- zen, als sich die alles überragende Akteurin Vize-Weltmeisterin Frida Östberg hinter die dion verließ und dem hochverdienten Sieger aus dem Hinspiel, Vieira da Silva, auf Linie rollte – 0:2 (45.). Unmittelbar nach Wie- und Titelverteidiger Umeå IK bei der Sieger- der linken Seite gegen die zu zögerlich ein- deranpfiff erlebten die geschockten FFC-Fans ehrung mit freundlichem Applaus die verdien- greifenden FFC-Abwehrspielerinnen durch- sodann ein ähnliches Szenario, als es wie- te Anerkennung zollte. setzen konnte und Keeperin Marleen Wissink derum die Weltfussballerin des Jahres war, Für den erfolgs- und titelverwöhnten 1. FFC mit einem strammen Linksschuss keine Chan- welche einen Kopfball knapp neben das Ge- Frankfurt kann die Devise nach der zweiten ce ließ. Kurz vor beziehungsweise nach dem häuse der angeschlagen ins Spiel gegange- deutlichen Finalniederlage ohne eigenen Tor- Seitenwechsel folgten dann wohl die spiel- nen Sofia Lundgren setzte und kurz darauf erfolg innerhalb von einer Woche hingegen entscheidenden Aktionen, als zunächst auf Anna Sjöström freistehend zur endgültigen nur heißen, den Kopf nicht in den Sand zu Entscheidung traf (49.). Diesem Tor ging im stecken und für die nächste Saison wieder übrigen ein klares Foulspiel Martas an San- alle Kräfte und Konzentration zu bündeln. dra Minnert voraus, welches von der gele- gentlich mit etwas merkwürdigen Entschei- Statistik: dungen aufwarteten belgischen Unpartei- 1. FFC Frankfurt: Wissink, Zerbe, Minnert, T. ischen nicht geahndet (oder gesehen?) wur- Wunderlich (70. Krummenauer), Kliehm, Hansen, Jones (78. Albertz), Lingor (58. Affeld), de. Die weitere Geschichte des Spiels ist P. Wunderlich, Weichelt, Prinz. schnell erzählt: der FFC ergab sich wehrlos Umeå IK: Lundgren, Paulson (76. Nordbrandt), in sein Schicksal und lud die Schwedinnen Marklund, Valkonen, Bergquist, Julin, Moström, noch zu zwei weiteren Treffern durch Malin Östberg, Sjöström, Kalmari (66. Lindquist), Moström (68.) sowie erneut Anna Sjöström Marta (76. Eriksson). (70.) ein – nur die an den Gegentreffern Tore: 0:1 Marta (27.), 0:2 Östberg (45.), 0:3 Sjöström (49.), 0:4 Moström (68.), 0:5 schuldlose Marleen Wissink knüpfte mit ein Sjöström (70.) paar schönen Paraden an ihre Klasseform der Schiedsrichterin: Claudine Brohet (Belgien) vergangenen Wochen an, konnte jedoch Zuschauer: 9500 Renate Lingor, Malin Moström, Louise Hansen letztendlich die höchste Pflichtspielniederlage Gelbe Karte: Bergquist www.soccer-magazin.de 9 www.soccer-magazin.de Frauenfußball in Bolivien (NB) In Bolivien, einem Land etwas grö- Die Organisation des Frauenfußballs in Boli- extrem offensiv und „undiszipliniert“. Judith ßer als Deutschland und gelegen in Süd- vien hingegen unterscheidet sich grundsätz- analysiert: „Gespielt wird sehr egoistisch und amerika, ist Fußball Nationalsportart Num- lich von der deutschen. Die Vereine haben immer nur nach vorn. Einen Pass nach hin- mer Eins. Auch fußballspielende Frauen keine Jugendabteilungen. Nachwuchs wird in ten? Das habe ich hier noch nie gesehen. sind hier durchaus keine Seltenheit. In der sogenannten „Escuelas de futbol“ ausgebil- Taktik gibt es auch nicht viel “. Desweiteren FIFA-Weltrangliste belegt die Frauen- det, in denen Jungen und Mädchen zusam- haben die Spielplätze eine ganz andere Qua- nationalmannschaft des südamerikani- men trainieren und spielen. Diese Fußball- lität als der europäische Rasen: „Die Plätze schen Landes derzeit den 81.Platz. schulen wurden überwiegend von (europäi- sind miserabel. Nur Staub und nackte, harte „Soccer“ berichtet heute mehr über den schen) Ausländern gegründet und es gibt sie Erde mit Schlaglöchern,“ berichtet Judith. Frauenfußball in Bolivien. in jeder größeren Stadt. Finanziert werden Auch wenn der Frauenfußball in Bolivien er- sie über Spenden und Nachlässe. Interessant freulicherweise weit verbreitet ist, erkennt ist die verschiedene soziale Herkunft der man doch in bestimmten Situationen, dass Schüler, da besonders talentierte Spielerin- sich aufgrund ausgeprägter geschlechtsspe- nen, die in der „Seleccion“, der Mädchen-Aus- zifischer Strukturen die Frauen mitunter pa- wahl der Schule, spielen, kein Schuldgeld radoxen Regelungen zu fügen haben. So bezahlen müssen. Trainiert wird an den kommt es durchaus vor, dass bei Umzügen Escuelas montags bis samstags und die zu nationalen Feiertagen die Fußballerinnen– Disziplinerwartung ist ungewöhnlich hoch. entgegen ihrer Bekleidung auf dem Sportplatz Das Training beginnt pünktlich und mit einer (kurze Sporthosen) – lange Turnhosen zu Hymne auf die Stadt, an Länderspieltagen mit tragen haben, „ dabei spielen wir doch auf Dreiviertel der 7,2 Millionen Einwohner Boli- der Nationalhymne. Wer nicht in der vorge- dem Platz auch mit blossen Knien!“ schüttelt viens leben im Hochland (zwei Bergketten schriebenen Trainingskleidung erscheint, Judith mit Unverständniss den Kopf. durchziehen das Land), etwa die Hälfte der fliegt raus. Auch die Trainingsmethoden sich gesamten Bevölkerung lebt in Städten. Die gewöhnungsbedürftig, so Judith: „Das Auf- bolivianische Bevölkerung setzt sich etwa zur wärmen gleicht einem Tanz und außer einem Hälfte aus Indianern und zur anderen Hälfte ein Mal wöchentlichen wirklich heftigem Kon- aus Mestizen (Mischlingen) und Weißen zu- ditionstraining wird nur gespielt.“ Von den sammen. Seit geraumer Zeit ist die politische Fußballschulen hinweg werden die Spielerin- Situation im Land von Auseinandersetzun- nen dann in die Vereine übernommen, das gen zwischen indianischer Bevölkerung und Mindestalter für die Teilnahme am regulären Regierung gezeichnet. Dies macht zum Einen Frauenligabetrieb liegt bei 15 Jahren. Dieser die sich von unseren stark unterscheiden- Ligabetrieb unterscheidet sich von dem uns- den Lebensumstände der Bolivianer deutlich, rigen, europäischen enorm. Organisiert ge- zeigt aber auch auf, welch große Bedeutung spielt wird nur innerhalb von Stadtgrenzen. somit dem Fußball als Mittel der Verständi- Abgesehen von einem Dutzend wilder Ligen gung und des friedlichen Miteinanders zu- gibt es in jeder Stadt Auswahlmannschaften, kommt. die innerhalb der zwei offiziellen Ligen, Fußballspielende Frauen sind in Bolivien nicht Categoria A und B, gegeneinander antreten. Dies hindert die Bolivianerinnen jedoch nicht ungewöhnlich. Selbst hoch oben in den An- Einen überregionalen Spielbetrieb gibt es im daran, mit voller Freude am Spiel diesem zu den kann man Mädchen kicken sehen. Judith, bolivianischen Frauenfußball nicht, außerhalb frönen. Ob hoch oben in den Anden oder auf die ein Jahr in Bolivien verbracht hat, berich- der Städte gibt es lediglich inoffzielle den staubigen Sandplätzen in den Städten tet: „ die spielen dermaßen hart, dass ich Spiele,wie beispielsweise Freundschafts – die Bolivianerinnen lieben das Spiel mit dem es mit der Angst zu tun bekam. Die Cechua- spiele. runden Leder und praktizieren es so oft und und Aymara-Frauen (die indianischen Einhei- Die bolivianische Spielweise unterscheidet intensiv wie möglich. Auch ganz ohne große mischen) sind ziemlich robust.“ sich stark von der deutschen. Gespielt wird Taktik, einfach nur aus Spaß am Spiel!

„Fifa 1904 – 2004, 100 Jahre Weltfußball“

(NB) Im Mai feierte die „Federation Interna- positive Eindruck nach näherer Betrachtung zeigen auch die – gemeinhin jedoch bekann- tionale de Football Association“ (FIFA) ihren jedoch ein wenig. Das liegt allerdings nicht ten – Unterschiede zwischen dem Männer- 100.Geburtstag. Neben diversen Feierlichkei- an der inhaltlichen Qualität der Ausführungen und dem Frauenfußball auf. Bezeichnend und ten beschenkte die FIFA sich und Fußballfans zum Frauenfußball, sondern allein an dessen für sich allein spricht der letzte Satz dieses in aller Welt auch mit einem monumentalen Umfang. Auf zehn Seiten werden die Ursprün- Teilkapitels: „ das Frauenspiel [weist] immer Buch, welches die wechselhafte Geschichte ge des Frauenfußballs und seine Entwicklung noch Besonderheiten auf, und es kommt dem, des internationalen Fußballs erzählt. bis heute beleuchtet. Immerhin so ausführ- was sich die Gründerväter der FIFA als Ideal Das Besondere an diesem großformatigen lich wie vergleichbar nirgendwo anders wird vorgestellt haben, näher als das Spiel der Werk ist die Tatsache, dass die FIFA – und die Geschichte der Frauen im Fußball erzählt. Männer.“ Es ist bedauerlich, dass die Auto- dies ist ein Novum – den Buchautoren die Auch auf die Schwierigkeiten des Frauen- ren, deren Wissen um die Materie man aus von ihnen verlangte inhaltliche Unabhängig- fußballs, offiziell anerkannt und unter dem ihren Beiträgen herauslesen kann, den keit zugestand. Vier Jahre lang recherchier- „Dach“ der FIFA ausgeübt werden zu können, Frauenfußball nicht ausführlicher behandelt ten die studierten Historiker in Archiven, be- wird eingegangen und abschließend geben haben. fragten Zeitzeugen und trugen zahlreiches die Autoren eine Einschätzung über den Stel- Insgesamt gesehen lockern die vielen hoch- Material und Fotos zum Ursprung und der lenwert, den der Frauenfußball heute hat und wertigen Fotos den dicken Band auf und la- Entwicklung des Fußballs zusammen. Das den auch immer wieder zum Schmökern ein. Endprodukt sind mehr als 300 Seiten, illu- Das Buch macht einen hochqualitativen Ein- striert von über 500 Fotos, die die Historie druck und eignet sich insofern auch als Ge- des Fußballs in aller Welt ebenso wie die schenk für jeden Fußballbegeisterten, da Geschichte der FIFA selbst unvoreingenom- 39,90 Euro doch ein stolzer Preis ist, vor dem men und zuweilen auch kritisch dokumentie- vermutlich einige Käufer zurückschrecken ren und erzählen. Dabei werden neben der werden. historischen Entwicklung des Fußballs bis in Fazit: Das Buch könnte man zum die heutige Zeit auch mit dem Fußball zusam- Standardkanon des gemeinen Fußballfans hin- menhängende politische und gesellschafts- zufügen. Frauenfußballliebhaber jedoch kom- kritische Aspekte beleuchtet, so zum Beispiel men zu kurz, auch wenn es lobenswert ist, die Kommerzialisierung des Fußballs durch die dass dem Thema überhaupt ein halbwegs ei- FIFA oder der Sport im Rampenlicht der Medi- genes Kapitel eingeräumt wurde, dessen inhalt- en und die damit verbundenen Auswirkungen. liche Qualität mit „sehr hoch“ zu bewerten ist. Als Frauenfußballmagazin haben wir natür- Infos: C.Eisenberg, Pierre Lanfranchi, Tony lich besonders das Kapitel „Frauen- und Mason, Alfred Wahl: “Fifa 1904 – 2004, Jugendfußball“ unter die Lupe genommen. 100 Jahre Weltfußball“, 1.Auflage, Hard- Zunächst angenehm überrascht, dass dieser cover-Großformat (24x32cm), Verlag „Die Sparte überhaupt eine halbwegs eigene Ru- Werkstatt“, 312 Seiten, 39,90 €, ISBN: 3-

Buchvorstellung brik zugestanden wird, verflüchtigt sich der 89533-442-1 10 www.soccer-magazin.de www.soccer-magazin.de

Tabelle 1. Bundesliga Ergebnisse 1. 1. FFC Turbine Potsdam 22 20 1 1 97:17 61

2. 1. FFC Frankfurt 22 18 3 1 68:19 57

3. FFC Heike Rheine 22 13 4 5 64:37 43

4. FCR 2001 Duisburg 22 11 2 9 57:39 35

5. FC Bayern München 22 10 4 8 53:36 34 1. FFC Frankfurt 1. FFC Turbine Potsdam FCR 2001 Duisburg FFC Heike Rheine FC Bayern München FFC Brauweiler Pulheim 2000 FSV Frankfurt SC Freiburg VfL Wolfsburg SC 07 Bad Neuenahr Hamburger SV 1. FC Saarbrücken 1. FFC Frankfurt 2:7 4:2 1:0 1:1 3:1 3:0 2:2 3:0 0:0 3:1 11:0 6. Hamburger SV 22 10 4 8 47:34 34 1. FFC Turbine Potsdam 0:3 3:0 3:3 8:1 3:0 5:1 6:1 6:0 8:0 2:0 1:0 7. SC 07 Bad Neuenahr 22 8 4 10 40:48 28 FCR 2001 Duisburg 0:2 1:3 4:1 0:3 3:2 2:3 3:1 0:1 3:1 3:0 7:0 FFC Heike Rheine 2:3 1:4 2:1 0:4 5:1 3:0 2:2 4:1 3:0 2:0 6:2 8. VfL Wolfsburg 22 8 3 11 35:55 27 FC Bayern München 0:1 1:2 3:2 1:3 6:0 6:0 4:2 1:1 2:1 1:1 7:0 FFC Brauweiler Pulheim 2000 1:6 0:1 1:3 5:6 1:1 0:0 1:1 0:4 1:1 0:5 7:1 9. FSV Frankfurt 22 6 3 13 29:53 21 FSV Frankfurt 0:2 0:6 2:2 1:3 3:2 3:1 2:0 2:3 0:1 0:2 6:1 10. SC Freiburg 22 5 5 12 34:51 20 SC Freiburg 1:3 0:6 2:5 1:1 3:2 0:1 3:1 4:0 1:2 1:3 4:0 VfL Wolfsburg 0:3 1:9 1:1 1:3 0:2 2:0 4:1 1:0 2:5 2:2 4:0 11. FFC Brauweiler Pulheim 22 3 6 13 30:57 15 SC 07 Bad Neuenahr 1:4 2:3 1:4 0:7 4:1 1:1 2:2 0:3 2:1 0:2 7:0 Hamburger SV 0:3 0:3 2:3 2:2 3:1 2:2 1:0 5:1 7:2 0:2 6:1 12. 1. FC Saarbrücken 22 0 1 21 7:115 1 1. FC Saarbrücken 0:5 0:7 0:8 0:5 0:3 0:4 1:2 1:1 0:4 0:7 0:3

Stand 13.06.2004 Tabelle-Termine-Ergebnisse Spielplan der Nationalmannschaft

21.07.2004 14.10.2004 Deutschland - Norwegen : Länderspiel Vita 89 in Hoffenheim (Gegner noch offen) in Berlin 24.07.2004 Deutschland - Ghana : 01.09.2005 in Offenbach Kanada - Deutschland : in Vancouver Ein Muss 07. - 29.08.2004 für jede Olympische Spiele Athen 04.09.2005 Kanada - Deutschland : Sportlerin! 25.09.2004 EM-Qualifikation in Edmonton Tschechische Republik - Deutschland : www.vita89-biosaft.de Nationalmannschaft

Leserbriefe Pinnwand Möchten Sie zu einem unserer Berichte et- was loswerden? Liegt Ihnen sonst frauen- Sie sind auf der Suche nach: Ab dem nächsten Heft gibt es für alle fußballmäßig etwas auf dem Herzen? Oder - einem bestimmten Trikot? „Soccer“/„die elf“-Leser die Möglichkeit, ko- haben Sie allgemeine Kritik an „Soccer“? - einer Mitfahrgelegenheit? stenlose Kleinanzeigen an unserer Pinnwand Dann scheuen Sie sich nicht und senden - Frauenfußallfans in Ihrer Nähe? anzuheften. Sie uns ihre Zeilen an: - einem Verein? Schicken Sie Ihre Suchmeldung, Angebots- Soccer- Marquardstr. 25 - 60489 Franfurt - einem Trainer/in? meldung, Grüße oder sonstige Nettigkeiten oder per Email an: [email protected]. - Brief- oder EMailfreunden? an folgende Adresse: Wir bemühen uns, den Wünschen und Vor- Oder nach etwas ganz anderem? Soccer - Marquardstr. 25 - 60489 Franfurt schlägen unserer Leser gerecht zu wer- Unsere Pinnwand soll genau an oder direkt per Email an: den. Besser werden können wir aber nur, diesem Punkt weiterhelfen. [email protected] wenn wir auf unsere Arbeit auch ein Feed- back bekommen. Also: Greifen sie zu Stift oder Tastatur und lassen Sie uns wissen, was wir besser und was wir schlechte ma- Aktion Pro-FF chen können! Herzliche Grüße, Ihre „Soccer“-Redaktion“ Bitte unterstützen auch Sie die Aktion Pro-FF! Die bundesweite Unterschriftenaktion für „Mehr Berichte über Frauenfussball in den Link-Tipps Medien“ hat das Ziel, den Mädchen- und Frauenfussball populärer zu machen. www.ffnews.de Es haben sich bereits bundesweit Vereine, www.ff-forum.net Spielerinnen und natürlich zahlreiche Fans so- www.frauenfussball-guide.de wie Politiker gemeldet, die diese Aktion un- www..com/Competitions/WOCO/ terstützen! (Die offizielle Seite der UEFA zur Auch Fredi Bobic von Hertha BSC Berlin und EM 2005 in England. Mit vielen Infos, Thomas Cichon vom 1. FC Köln haben bereits Statistiken, Berichten etc.) unterschrieben. www.soccertv.com/women.cfm (Auflistung von FF-Spielen/Ereignissen Unterschriftenliste erhalten Sie auf der Und wann unterschreiben Sie? für die anstehenden 180 Tage) Homepage www.Pro-FF.de Bitte helfen auch Sie mit diese Aktion bekann- Weitere Links finden Sie unter: per Email: [email protected] ter zu machen! Die Listen werden am Ende www.soccer-magazin.de oder per Post: Dittmar Pfeil der Sommerpause beim DFB vorgelegt. Die Marquardstr. 25 - 60489 Frankfurt Pro-FF Leserbriefe; Pinnwand; Link-Tipps; www.soccer-magazin.de 11 www.soccer-magazin.de Schwerpunktthema: Verletzungen im Frauenfußball (NB, TS) Offiziell wird die Frauenbundesliga Gottschlich... - die Liste namhafter Fußballe- derzeit an dieser Verletzung und schilderte von Amateurinnen bestritten, doch schaut rinnen, die sich in den vergangenen Mona- uns, wie sie mit dem enormen Einschnitt in man sich das wöchentliche Pensum einer ten schwerwiegende Verletzungen zuzogen, ihrer sportlichen Laufbahn umgeht. Die The- Bundesliga- oder gar Nationalspielerin an, ist lang. matik aus Sicht eines Trainers brachte uns wird schnell deutlich, dass ernsthaft betrie- „Soccer“ hat das Thema Verletzungen von Wolfsburgs Coach Bernd Huneke näher, der bener Frauenfußball nichts amateurhaftes verschiedenen Perspektiven aus genauer uns berichtete, wie er verletzte Spielerinnen mehr hat. beleuchtet. Was bedeutet die Diagnose wieder an die Mannschaft heranführt und was Mit zunehmender Wettkampfklasse und Dau- Kreuzbandriss konkret? Sportmediziner Dr. er zur Vorbeugung gegen Verletzungen un- er einer Saison sowie zunehmender Bela- Nico Gumpert erklärte uns ausführlicher, was ternimmt. Sportwissenschaftler Carsten Dick stung der Spielerinnen steigt jedoch auch das sich dahinter verbirgt. Was bedeutet diese gibt abschließend einen Überblick zum The- Verletzungsrisiko. Steffi Jones, Nia Künzer, Diagnose hingegen für eine Spielerin? Clau- ma Verletzunsprophylaxe. Inka Grings, Bianca Rech, Renate Lingor, Steffi dia Kierner vom FC Bayern München laboriert Den Kreuzbandriss unter die Lupe genommen (TS) Eine schwerwiegende Verletzung, von Der Riss geht häufig mit einem hörbarem „Kra- die Arbeit der Bänder zu unterstützen. Im- der auch Frauenfußballerinnen leider nicht chen“ einher. Die Folge daraus sind Ein- mer wieder angeführte technische Mängel verschont bleiben, ist der Kreuzbandriss. Dr. blutungen in das Kniegelenk, was zu einem oder spezielle Sprungstile im Frauenfußball Nicolas Gumpert erläutert im Gespräch mit Kniegelenkserguss führt. Der Schmerzgrad als Ursache der vermehrten Kreuzbandrisse Verletzungen „Soccer“ einige Details des häufiger auftre- lässt dabei keinen sicheren Rückschluss auf anzuführen, gehört daher in die Märchenab- tenden vorderen Kreuzbandrisses. das Ausmaß der Verletzung zu. Gerade ein teilung. Das vordere Kreuzband stellt einen elemen- stark überdehntes Kreuzband kann mehr Leider muss darauf hingewiesen werden, taren Pfeiler in der Stabilisierung des Knie- Schmerzen verursachen als ein gerissenes. dass Langzeitschäden, wie zum Beispiel eine gelenkes dar. Seine Hauptaufgabe besteht dar- Bei einem Kreuzbandriss kommt es häufig verfrühte Arthrose des Kniegelenks stati- in, den Unterschenkel am „Nachvornegleiten“ auch zu Begleitverletzungen, so werden bei- stisch eindeutig häufiger vorkommen, wenn gegenüber dem Oberschenkel zu hindern. spielsweise Meniskus und Innenbänder bereits einmal ein Kreuzbandriss aufgetre- Zusätzlich enthält das vordere Kreuzband ebenfalls oft in Mitleidenschaft gezogen. ten ist. viele Stellungsrezeptoren, die es uns erlau- In der Durchschnittsbevölkerung beträgt das Weitere Informationen zum Thema ben, auch mit geschlossenen Augen zu be- Risiko, einmal im Leben einen Kreuzbandriss „Kreuzbandriss“ kann man im Internet unter urteilen, in welchem Beugungsgrad sich das zu erleiden, zwei Prozent bei Männern und www.dr-gumpert.de/html kreuzbandriss.html Kniegelenk befindet. fünf Prozent bei Frauen. Bei Fußballspielern nachlesen. In Arbeit ist ein ausführlicher Ar- Zu einem Riss des Kreuzbandes kann es kom- ist das Risiko natürlich deutlich höher. Das tikel zur Therapie des Risses des vorderen men, wenn ein Gegenspieler von außen in das niedrigere Risiko für Männer erklärt sich aus Kreuzbandes durch Herrn Dr. Grumpert, der gestreckt und fest stehende Kniegelenk fällt. der Tatsache, dass deren Kreuzband von sich insbesondere mit den Vor- und Nachtei- Weitere Verletzungsmöglichkeiten sind starke Natur aus stabiler angelegt ist und das Ver- len der operativen und konservativen The- Rotationen des Oberschenkels bei festste- hältnis von Kraft zu Körpergewicht bei Män- rapie beschäftigt. Für alle interessierten Le- hendem Unterschenkel, was beispielsweise nern günstiger ist. Das bedeutet, dass die ser besteht die Möglichkeit, diesen bereits beim Hängenbleiben im Rasen, meist ohne Muskeln bei Männern, anders als bei Frau- als Vorabversion per E-Mail unter info@dr- Einwirkung von Gegenspielern, vorkommen kann. en, eher dazu in der Lage sind, stabilisierend gumpert.de anzufordern. Verletzungsprophylaxe im Damenfußball „15 min Training für eine verletzungsfreie ein entlastendes Ausdauertraining im leten rückmelden. Erfahrungsgemäß erreicht Saison“ Spinning, Rudern oder Skaten in der Saison man mit der Hinzunahme von Bällen und fuß- „Soccer“ sprach mit Diplomsport- oder der Vorbereitungszeit, diese Häufigkei- ballerischen Bewegungsabläufen einen ho- wissenschaftler Carsten Dick, Spezialist für ten reduzieren könnte. Die durchschnittliche hen Spaßfaktor im Training. Im Training kann Trainingssteuerung und Leistungssteigerung, Therapiezeit beträgt 3 Wochen im Damen- diese Maßnahme nach dem Warm-Up und vor zum Thema Verletzungsprophylaxe. handball (2. BL). Dabei legten 41% der Ver- den konditionell - taktischen Trainingsinhalten Verletzungen sind für Fußballerinnen ein ein- letzten keine oder nur eine Woche Pause ein. als 15 min Block eingesetzt werden. So wirkt schneidendes Ereignis mit nachhaltigen Aus- Nur 70% ließen sich ärztlich bzw. physiothe- sich das Warm Up bereits positiv in der Verlet- wirkungen auf ihre Sportkarriere und die ak- rapeutisch versorgen. zungsvorbeugung für das aktuelle Training aus. tuelle Leistung der Mannschaft. Ärzte, Trai- Ein gezieltes Stabilisationstraining führt zur Verletzungen durch Fremdeinwirkung können ner und Spielerinnen sind gleichermaßen ge- Erhöhung der muskulären Gelenkstabilität nicht kompensiert werden, da die externe fordert, die Fitness der Mannschaft im Trai- und einer verbesserten neuromuskulären Gewalteinwirkung die muskulären Stabili- ning auch unter verletzungspräventiven Kontrolle der stabilisierenden Muskulatur. Die- sationsmöglichkeiten weit übertreffen. V.a. Trainingsinhalten zu entwickeln, um die se Training auf instabilen Standflächen ist gut Sprunggelenksverletzungen stehen an er- Verletzungshäufigkeit zu reduzieren. Dieser trainierbar und ebenfalls im Heimtraining ein- ster Stelle vieler Statistiken, eine Zunahme Beitrag konzentriert sich auf eine langfristi- setzbar. Es werden Gleichgewicht, Körper- an Knieverletzungen insbesondere Kreuz- ge Orientierung der Verletzungsvorsorge im gefühl und die allg. Kraft auf schmalen Rund- bandrisse, ist zu beobachten. In Untersu- Damenfußball. hölzern oder Therapiekreisel z.B. im Einbeins- chungen zeigte sich eine Zunahme der Ver- Die Spielerinnen sind ca. 1 x pro Saison un- tand geschult (Beinachsenstabilität). Auch letzungen mit steigender Wettkampfklasse abhängig von der Spielposition verletzt. Der Mini Trampolin und Schaukelbretter können und Dauer einer Saison. Als Ursachen wur- Verletzungsschwerpunkt liegt in der Vorbe- verwendet werden. Das bei Sportlerinnen den häufig die gestiegene Athletik in Verbin- reitungszeit der Saison. Hier verletzten sich weit verbreitete instabile Gefühl in belaste- dung mit einer höheren Spieldynamik ge- in den Mannschaftssportarten bis zu einem ten Gelenken kann mit diesem Training re- nannt. Es besteht aufgrund erhöhter Drittel aller Spielerinnen (Bsp.: Handball 2. duziert werden. Auch wird die Kraft und die Trainingshäufigkeit und – Dauer die Gefahr BL). Ein weiteres Drittel aller verletzten Spie- Reaktionszeit der Muskulatur auf unvorher- einer einseitigen Überlastung der Gelenke lerinnen zogen sich Verletzungen in der Rück- gesehene Bewegungen deutlich verbessert. und der sie stabilisierenden Muskulatur. Der runde zu. Das nicht angepasste Konditions- Die Stabilisierung eignet sich auch für das Ab- Schutz der Muskulatur sollte mit Kraft und training in der Vorbereitung wirkt sich dabei bremsen dynamischer Sprungbewegungen. Kraftausdauertraining gewährleistet bleiben. negativ auf das Immunsystem als Wandler Infolge dieser im Sport häufigen Verletzungs- Ein 3 x wöchentliches 15 min dauerndes dieser Reize aus. Zunehmende Überlas- ursache (Umknicken) im Moment des Aufkom- Stabilisationstraining zuhause gilt bereits als tungsschmerzen an Sehnen und Bändern, mens bei der Landung (kontrolliert oder un- ausreichend. Die Eindämmung des steigen- muskuläre Probleme sowie Erkrankungen der kontrolliert), kann hier sehr speziell das Ur- den Verletzungsrisikos gelingt jedoch nur, Atemwege sind Folgen des Konditionstrai- sache-Wirkungsprinzip trainiert werden. Das wenn die Kenntnisse über die Ursachen um nings. Der Kampf um Auf- oder Abstieg, die Abbremsen einer Last oder Körpers kann das Wissen zu Ihrer Prävention im Training relativ hohe Anzahl an verschleppten Verlet- auch im Krafttraining gut trainiert werden. Die ergänzt werden. zungen resultieren in einer Häufung der Ver- auf das Knie wirkenden Kräfte konnten mit Literaturquellen: Mayer, S.: Verletzungen, Prävention und Rehabili- letzungen in der Rückrunde. einem Sprungkrafttraining (auch ohne Schu- tation im Damenhandball. Leistungssport 2004, In vergleichbaren Mannschaftsportarten der he) deutlich gesenkt werden, wenn mit leicht 2, S. 40 Literatur von Sabine Mayer Andren-Sandberg,A: Verletzungen und Über- Damen zeigte sich mit zunehmender Athletik gebeugtem Kniewinkel gelandet wurde. Es lastungsschäden im Handball (1997). In: auch eine Zunahme der Verletzungs- wirkte sich auch positiv auf die O-Bein Stel- Renström, P: Enzyklopädie der Sportmedizin (S.304-309). Köln: Deutscher Ärzte Verlag. häufigkeiten. Fast die Hälfte der Verletzun- lung aus. Besondere Beachtung muss der Schlumberger A./Eder, K.: Verletzungsprophylaxe gen betreffen die unteren Extremitäten mit Trainer auf das nach innen wegknickenden durch Stabilisationstraining. Leistungssport (2001), 5, S. 26ff. Seil,R./ Rupp, S., Tempelhof, S./ Kohn, Schäden am Kapsel-Band-Apparat und Mus- Knie und dem nach außen abknickenden D.: (1997) Verletzungen im Handballsport. Sport- kelzerrungen. Dabei stellt sich die Frage ob Sprunggelenks in der Landephase dem Ath- verletzung - Sportschaden, 11, 58-62 12 www.soccer-magazin.de www.soccer-magazin.de „Betroffene im Gespräch“ Nach zwei Kreuzbandrissen musste Bernd hungsweise der Reha zukommen lassen? Huneke seine eigene sportliche aktive Kar- BH: Wichtig ist insbesondere, ihr Zuspruch riere beenden und wendete sich anschlie- und Zuversicht zu geben, dass solche Ver- ßend der Trainerarbeit zu. Seit Anfang letzungen im Fußball häufig auftreten und 2003 trainiert er die Wolfsburger Damen- schon sehr gut heilbar sind. Ebenso wichtig mannschaft. Für „Soccer“ nahm er sich die ist für sie, dass sie nichts überstürzen soll Zeit, einige Fragen zum Thema „Verletzun- und - dass der Muskelaufbau nach solch ei- gen im Frauenfußball“ zu beantworten. ner Operation langwierig, aber auch das Soccer: Herr Huneke, können Sie uns aus Wichtigste ist. Wir versuchen unsere verletz- ihren bisherigen Erfahrungen sagen, wie ten Spielerinnen so gut es geht weiterhin ins stark das Thema Verletzungen im Frauen- Mannschaftsgefüge zu integrieren. Dazu ge- fußball präsent ist? hört beispielsweise, dass sie bei den Aus- Bernd Huneke: Nach meiner Überzeugung wärtsfahrten dabei sind oder dass sie logi- gibt es beim Frauenfußball weniger Verlet- stische Unterstützung bei Fahrt- oder Bernd Huneke zungen als beim Männerfußball, weil die Frau- Transportproblemen bekommen. Ich halte es en nicht so hart und körperorientiert spielen für sehr wichtig, dass die Spielerin immer das wie die Männer. Die Verletzungen, die auf- neration im Teamstab optimal abgedeckt Gefühl hat, dazuzugehören. Ansonsten muss treten, sind jedoch identisch mit denen im werden. sie auch merken, dass ihr genügend Zeit für Männerfußball, ob es nun Muskelverletzun- Soccer: Die Wolfsburger Spielerin Maria die Gesundung gegeben wird und sie nichts Verletzungen gen, Bänderverletzungen oder Knöchelver- Frattalone hat sich am 24.Januar dieses überstürzen soll. letzungen sind. Jahres beim Hallenpokalturnier in Bonn Soccer: Mit Maria Frattalone fällt nun eine Soccer: Kann man als Trainer denn vorbeu- einen Kreuzbandriss zugezogen. Können Abwehrspielerin über längere Zeit aus. Wie gende Maßnahmen ergreifen, um das Sie sich noch an die Situation erinnern? äußert sich das in Ihrer Mannschafts- Verletzungsrisiko seiner Spielerinnen zu BH: Ja, sehr gut, weil ich auch genau auf die planung? vermindern? Spielsituation schaute. Maria ist in einen BH: Ich habe natürlich sofort versucht, alle BH: Ja, auf jeden Fall! Als erstes ist es natür- Zweikampf mit Renate Lingor gekommen, die Möglichkeiten auszuschöpfen, um noch eine lich wichtig, die Spielerinnen immer wieder sie am Ballführen hindern wollte. Dabei ist Verstärkung zu bekommen. Da wir unser er- darauf hinzuweisen, dass sie ihren Körper in Maria in der Vorwärtsbewegung zur Strek- stes Pflichtspiel erst wieder im März hatten, den erholungs- und spielfreien Zeiten genü- kung des Beines im stumpfen Kunstrasen blieb uns ja auch noch etwas Zeit. Zum Glück gend pflegen, um Verletzungen vorzubeugen. hängen geblieben und hat sich durch die ist es uns gelungen, nach dem Hinweis un- Dazu gehört für mich auch eine gesunde Er- abrupte Stopp-Bewegung dann verletzt. Ich serer Amerika-Rückkehrerin Mirka Mohs, eine nährung. Nach den Trainings- und Spiel- habe sofort befürchtet, dass es sich um eine Amerikanerin und Defensiv Spezialistin zu einheiten ist es wichtig, auf vernünftiges ernsthafte Verletzung handelt, insbesonde- verpflichten - Tracy Winzen aus . Auslaufen und „cool down“ zu achten. Eben- re, weil ich ja auch selbst vorbelastet bin. Wir danken Ihnen für das Gespräch und so wichtig ist es, das die Mannschaft betreu- Soccer: Welche Unterstützung können Sie wünschen Ihnen und Ihrem Team alles ende Team so zusammenzustellen, dass alle als Trainer der verletzten Spielerin jetzt Gute. Bereiche wie Ernährung, Muskulatur, Rege- während der Verletzungspause bezie- Das Interview führte Nadine Bieneck

„die elf“ Test-Abo zum Einführungspreis von 14,90 Euro incl. Versand und USt. für 9 Ausgaben. Bestellung online ab 1. Juli für drei Wochen unter www.soccer-magazin.de und www.huddle-verlag.de möglich.

Am 9.11.2003 zog sich U19-Europamei- Soccer: Wie haben deine Teamkolleginnen sterin (10 Länderspiele) Claudia Kierner auf deine Verletzung reagiert? in der 85.Minute des Pokalspiels FC Bay- Claudia Kierner: Direkt nach der Verletzung ern gegen FFC Frankfurt einen Riss des haben viele gefragt und gehofft, dass es doch rechten vorderen Kreuzbandes, einen nicht so schlimm ist. Derzeit habe ich leider Anriss des Innenbandes sowie einen Me- nicht soviel Kontakt zu meinem Team wie im niskus- und Knorpelschaden zu. Fußball- Ligabetrieb sonst üblich, da das spielen wird sie frühestens wieder 2005 Rehaprogramm nach der Arbeit die meiste können. Zeit in Anspruch nimmt. Trotzdem schaue ich, Soccer: Kannst Du Dich noch erinnern, wie wenn möglich, beim Training zu. Bei den Heim- die Verletzung passiert ist? spielen bin ich immer da. Claudia Kierner: Daran kann ich mich sehr Soccer: Was steht auf Deinem Reha-Tagesplan? genau erinnern. Renate Lingor nahm an der Claudia Kierner: Nach der Operation war ich Seitenlinie einen abgeblockten Eckball auf zunächst vier Wochen zuhause. Dort konnte und machte eine Körpertäuschung. Ich ver- ich mit etwas Krankengymnastik beginnen. Claudia Kierner suchte mich dagegenzustellen, blieb dabei Danach war ich weitere vier Wochen fünf Mal aber ohne gegnerische Einwirkung mit den pro Woche bei der ambulanten Reha. Aktuell vor solchen Verletzungen schützen kannst? Stollen im Rasen hängen und das Knie dreh- habe ich ein intensives Reha-Programm: Claudia Kierner: Grundsätzlich nein, denn vor te nach außen weiter. Mir war sofort klar, dass Zwei- bis dreimal pro Woche bin ich in einer Verletzungen ist Keiner sicher. Ich glaube je- im Knie einiges kaputt gegangen war. Das Sportschule an den Geräten. Dort trainieren doch, dass man mit gezieltem Muskelaufbau war ein ziemlicher Schock. auch einige andere (verletzte) Sportler. Hin- teilweise vorsorgen kann. Obwohl ich bisher Soccer: Ein Kreuzbandriss ist eine im Fuß- zu kommt zweimal pro Woche Krankengym- „nur“ Rücken- und Oberschenkelprobleme ball leider relativ oft auftretende Verlet- nastik. Mit geraden Bewegungen kann ich hatte und viel für den Aufbau von Muskeln zung und damit auch vielen Menschen vom das Knie schon belasten, aber mit seitlichen getan habe, erwischte es mich trotzdem. Da Hörensagen bekannt. Aber kaum jemand Bewegungen habe ich noch Schwierigkeiten. man zur Zeit von vielen Spielern und Spiele- kann sich vorstellen, wie sich das anfühlt. Soccer: Du bist sicher von vielen auf die rinnen mit Kreuzbandriss hört, scheint diese Kannst Du das beschreiben? Verletzung angesprochen worden. Hilft das, Verletzung wohl gerade „ in Mode“ zu sein. Claudia Kierner: Es war ein intensives Ste- oder nervt es auf Dauer, wenn einem je- Soccer: Was sind deine Pläne für die Zukunft? chen, ein tiefer Schmerz. Das Knie schwoll der gute Besserung wünscht, auch wenn Claudia Kierner: Im Moment ist es noch of- sofort an, da der Meniskus und Knorpel auch man gar nicht mehr daran denken will? fen, wie es bei mir mit Fußball weitergeht. in Mitleidenschaft gezogen waren. Ich habe Claudia Kierner: Ich finde es sehr gut, wenn Erst einmal möchte ich wieder gesund wer- sofort gemerkt, dass die Stabilität im Knie nachgefragt wird. Ansonsten hätte man das den. Die derzeitige Situation beim FC Bayern weg war. Bedingt durch den Knorpelschaden Gefühl, dass es keinen interessiert. Aber man ist dabei leider nicht sehr hilfreich. hatte ich einen starken Bluterguss im Knie. merkt schon den Unterschied zwischen ech- Vielen Dank, Claudia. Wir wünschen Dir Wie mir die Ärzte später erklärten, war dies tem Interesse und Alibi-Interesse. gute Besserung! der Hauptgrund für die starken Schmerzen. Soccer: Meinst Du, dass Du Dich in Zukunft Das Interview führte Bernhard Kux www.soccer-magazin.de 13 www.soccer-magazin.de Bücherrezensionen Erklärungen ist so hoch, dass man sie durch- als Vereinsarzt tätig (Hertha BSC, FC Bayern aus anhand der Vorgaben umsetzen kann. München) gehört er seit 1996 auch dem Ärz- Es wird genau aufgezeigt, in welcher Phase teteam des der deutschen Fußballnational- der Reha die Übungen sinnvoll und ange- mannschaft (Männer) an. Der geneigte Le- bracht sind, auch kann sich der Leser aus ser darf also aus langjährigen Erfahrungen verschiedenen Belastungsprofilen (Hochlei- geschöpftes Know-How erwarten. stungssportler, Leistungssportler, Freizeit- Man hält sich nicht mit langen Einleitungen sportler) das passende heraussuchen. Eine und Grundlagenbildung auf, sondern es wird tabellenförmige Übersicht am Ende des Bu- sofort ins Thema eingestiegen. Auf 120 Sei- ches gibt die Möglichkeit einer schnellen Zu- ten des etwa taschenbuchgroßen Buches ordnung von Übungen in die passende werden alle denkbaren Verletzungsbilder von Rehaphase. Fuß, Knie, Muskulatur, Hüfte, Wirbelsäule, „Therapie und Aufbautraining nach Sport- Fazit: Das Buch ist in erster Linie an Kenner Schulter, Ellbogen, Hand und Kopf sowie Brü- verletzungen“ der Materie gerichtet, da konstanter Ge- che, Blutungen und Entzündungen abgehan- Die Autoren dieses sehr umfangreichen Bu- brauch von medizinischem und physiothera- delt. Das reicht von simplen Blasen am Fuß ches beschäftigen sich seit 15 Jahren mit peutischem Fachvokabular gemacht wird und bis hin zum Muskelfaserrissen oder Knochen- medizinischer Trainingstherapie und behan- die Betrachtungsweise sowie Beschreibung brüchen. Zu jedem Krankheitsbild gibt es kur- delten in ihrem Rehazentrum bis heute un- der Sachverhalte sehr sportwissenschaftlich ze, knappe, dennoch effektive Informationen ter anderem mehr als 1000 Fußballsportler. erfolgt. Dies ist aber unter Beachtung des zu Symptomen, Ursachen, Erstversorgung Verletzungen Im Mittelpunkt der von ihnen entwickelten Buchtitels zu erwarten und somit völlig legi- sowie zur Nachversorgung. Auffällig und von Trainingstherapie steht das gesamte Körper- tim. Für den Sporttherapeuten ist folglich das der Sinnhaftigkeit eher fraglich ist die teil- funktionssystem. Das Training in der Thera- Buch als empfehlenswert einzustufen, wird weise Nennung konkreter Medikamente zur pie wird als ganzheitliche Vorgehensweise doch hier ein enormer Umfang und ausrei- Behandlung. betrachtet. Die vorgestellte Komplextherapie chend Thementiefgang geboten. Doch auch Die Autoren geben zu vielen Thematiken auch besteht aus verschiedenen Phasen, die der Patienten und anderen Interessierten, die praktische, aus den eigenen Erfahrungen individuellen Leistungsfähigkeit der Sportler sich über spezifische Verletzungen und dar- abgeleitete Tipps, die als hilfreich eingestuft ideal angepasst wird. aus resultierende Rehamöglichkeiten aus- werden können. Am Ende des Buches erhält Das Buch ist in drei Hauptbereiche eingeteilt: führlich informieren wollen, sei dieses Buch der Leser noch eine Menge praktischer Hin- Grundlagen, Therapie-Praxis, Übungen. Zu- empfohlen. Viele Graphiken, Fotos und Tabel- weise rund ums Thema Training, als Beispie- nächst werden auf gut hundert Seiten ver- len sorgen für besseres Verständnis. Und der le seien nur die Bereiche Bekleidung, Ernäh- schiedene Bereiche rund ums Training (bei- Laie, der sich in das Buch hineinliest, wird mit rung, Warm-Up Hilfsmittel genannt. spielsweise Muskellehre, Ernährung, hochqualitativen Informationen belohnt. Die Über das Buch verteilt gibt es eine Menge Leistungsdiagnostik, Prävention ) sehr aus- Tatsache, sich dieses Wissen angeeignet zu Fotos, die aber weniger inhaltlich zur Klärung führlich behandelt, bevor zum eigentlichen haben, kann in bestimmten Situationen von Sachverhalten beitragen als vielmehr Thema, der „Therapie-Praxis“ übergegangen durchaus den gewissen Unterschied machen. den Text auflockern sollen. Die generell eher wird. Hier wird sowohl anatomisches Wissen Infos: Dieter Ehrich, Reinhard Gebel: „The- lieblose Gestaltung des Werkes wird durch als Voraussetzung zur optimalen Behandlung rapie und Aufbautraining nach Sport- die inhaltliche Qualität jedoch durchaus wett- von Verletzungen vermittelt als auch Thera- verletzungen“, farbig, Hardcover, Verlag gemacht. pieansätze für die einzelnen Körperbereiche „philippka Sportverlag“, 320 Seiten, 27,50 Fazit: Das Buch ist als Hilfe zur Selbsthilfe (Knie-, Fuß-, Muskel-, Wirbelsäulen- und Euro, ISBN: 3-89417-095-6 gedacht und so ist es auch konzipiert. Es Schulterverletzungen) angeführt, zu einzel- ersetzt bei weitem nicht den Arzt, es gibt nen Verletzungsbildern werden anhand von lediglich die wichtigsten Informationen zu Fallbeispielen Therapiemöglichkeiten aufge- einer Vielzahl möglicher und den am häufig- zeigt. Dieser Abschnitt des Buches ist auch sten auftretenden Sportverletzungen. Die als sein Herzstück zu betrachten. Die einzel- Abhandlung der einzelnen Krankheitsbilder nen Thematiken werden sehr ausführlich und erfolgt eher kurz und knapp. Geeignet ist das tiefergehend behandelt, so dass die Werk daher zum schnellen Nachschlagen im drängendsten Fragen zum Thema mit Hilfe Bedarfsfall, um erste Sofortmaßnahmen in des Buches beantwortet werden dürften. Angriff nehmen zu können. Das Buch sollte Bleiben dennoch beim Leser fragen offen, immer griffbereit für jeden Trainer, Übungs- dürfte die mehr als ausführliche Literaturli- leiter, Betreuer und auch Aktiven bereit lie- ste am Ende des Buches in jedem Fall wei- gen und ist auch insbesondere zur Informa- terhelfen. Fallbeispiele zu einzelnen Krank- tionsbeschaffung bereits im Vorfeld empfeh- heitsbildern untermauern die aufgezeigten lenswert. Therapiemöglichkeiten. „Verletzt was tun?“ Infos: Dr. Müller-Wohlfahrt, H.J.Montag: Im abschließenden Kapitel „Übungen“ wer- Ja, es ist DER Dr. Müller-Wohlfahrt, der die- „Verletzt was tun?“, farbig, Paperback, den 70 verschiedene Therapieübungen mit ses Buch zusammen mit H.J.Montag geschrie- Verlag „weropress“, 5.Auflage, 152 Sei- Hilfe von Fotos erklärt. Die Qualität dieser ben hat. Seit 1975 im professionellen Fußball ten, 13,90 Euro, ISBN: 3980697312

„Nachgefragt“ Rekordnationalspielerin Bettina Wiegmann Bettina Wiegmann: Es tut weh, wenn man hat nach der Weltmeisterschaft im vergan- mit ansieht, wie der Club, den man mit auf- genen Jahr ihre aktive Sportkarriere been- gebaut hat, um den Abstieg kämpft. Ich habe det. Für „Soccer“ nahm sie sich , eini- fast meine ganze Fußballerzeit dort verbracht ge Fragen zu beanworten. und da verbindet einen doch sehr viel mit Soccer: Hallo Bettina, treibst du noch aktiv Sport? dem Club. Bettina Wiegmann: Ich treibe immer noch Soccer: Was denkst du, woran könnte das viel Sport, sonst würde mir auch was fehlen. schlechte Abschneiden liegen? Ich gehe viel laufen, fahre Rad, spiele Tennis Bettina Wiegmann: Ich denke, in Brauweiler und spiele ab und zu natürlich auch noch Fußball. war letztendlich das größte Problem: Wer Soccer: In der nächsten Saison wird es erst- macht die Tore?! Spielerisch war die Mann- mals die zweite Bundesliga im Frauenfußball schaft nicht schlechter als andere Mannschaf- geben. Was denkst du, wird ihre Einführung ten, die im Mittelfeld der Bundesliga stehen. bringen? Soccer: Sollte der Verein in eine „Notsituati- Bettina Wiegmann: Weite Fahrten, hohe on“ kommen, ist es möglich, dass du noch- Kosten für die Mannschaften und sonst? Ich mal als aktive Spielerin auf dem Platz ein- bin kein Fan von der Einführung der zweiten springst? Liga. Aber vielleicht werde ich ja eines bes- Bettina Wiegmann: Nein, das habe ich nicht vor. seren belehrt! Einfach mal abwarten. Soccer: Dein alter Verein „Brauweiler Pul- Wir danken dir für das Gespräch! heim“ hat lange gegen den Abstieg gekämpft, der nun beschlossene Sache ist. Welche Ge- Ein ausführliches Interview mit Bettina wird

Nachgefragt danken gehen dir dabei durch den Kopf? es in der nächsten Ausgabe geben. 14 www.soccer-magazin.de www.soccer-magazin.de „Lehrstunde beim Profi“ (NB) Rachael Howard ist Torfrau des U18- Frauenteams beim „Oldsmar Soccer Club“ in Tampa Bay/Florida. Gemeinsam mit ih- rem Trainer Kai Velmer kam sie im Mai/ Juni für eine ganz besondere Trainings- einheit nach Deutschland, um sich unter anderem bei Deutschlands Nationaltor- hüterin Silke Rottenberg den ein oder anderen Trick abzuschauen. In „Soccer“ berichten Rachael und ihr Trainer über ihre Eindrük- ke dieser ganz besonderen Trainingseinheit. Rachael begann im Sommer 2003 beim Oldsmar Soccer Club zu trainieren. Kai Velmer, Torwarttrainer des Vereins, gerät ins Schwär- men, wenn er über seinen Torhüterschützling erzählt: „Zu sehen, wie sehr Rachael das Fußballspielen liebt und wie hart sie trainiert und dafür arbeitet, ist beeindruckend.“ Als gebürtiger Deutscher über ausreichend Kon- takte ins Land der Frauenfußballweltmeister verfügend, kam er über kurz oder lang auf die Idee, mit seinem Schützling eine Sonder- trainingseinheit in Deutschland zu absolvie- ren. Doch wie an Kontakte zu Frauen- fußballvereinen kommen? Das Internet half weiter. Ein Bericht bei FFnews.de brachte die gewünschte Resonanz. Auf Velmers dort ge- stellte Anfrage hin meldete sich Uschi Baak Silke Rottenberg und Rachael Howard vom FCR 2001 Duisburg bei ihm und lud ihn samt Rachael nach Duisburg ein. In der Fol- Verbesserung der Technik oder beim Erzeu- eindruckt von der jungen Spielerin und ihrer ge meldeten sich weitere Vereine bei Velmer, gen guter Stimmung.“ Man spürt die Begei- Fähigkeit, Neues enorm schnell zu erlernen so dass am Ende der Reiseplanung ein statt- sterung der jungen Amerikanerin, wenn sie und anzuwenden. liches Programm zusammengekommen war. über ihre Trainingsstunden mit Silke Rotten- Auf die Unterschiede zwischen dem Frauen- Auf der Liste standen neben Trainingsstun- berg spricht, die nach dem persönlichen Zu- fußball in den USA und dem Frauenfußball in Trainig mit Silke Rottenberg den mit dem deutschen Bundesligavierten sammentreffen zweifelsohne zu einem ihrer Deutschland angesprochen, gibt sich Kai auch der Herforder SC, der PSV Eindhoven größten Vorbilder gehört. „Silke hat sich viel Velmer selbstbewusst: „Auch wenn wir mit (Niederlande) sowie der Karlsruher SC. Zeit für Rachael genommen. Sie hat sich sehr dem Oldsmar Soccer Club nicht in einer Profi- Unbestritten das Highlight der Reise war für darum gekümmert, dass Rachael sich wohl liga spielen, verfügen unsere Spielerinnen Rachael das Training mit Deutschlands fühlt, hat sich viel mit ihr unterhalten und sich über ausgezeichnete Qualitäten. Ich bin mir Nationaltorhüterin Silke Rottenberg. „Silke ist die Zeit genommen, ihr die ein oder andere sicher, dass einige von ihnen durchaus mit eine super Person und eine Weltklasse- Technik beizubringen,“ schwärmt auch den Duisburger Spielerinnen in der deutschen torhüterin. Mit ihr zusammen zu trainieren, Rachaels Trainer in den höchsten Tönen von Bundesliga mithalten können. Mädchenfußball hat mir klar gemacht, wieviel Hingabe, Arbeit der Weltklassetorhüterin. ist bei uns sehr beliebt und auf einem hohen und Anstrengungen damit verbunden sind, Doch trainiert wurde nicht nur beim FCR Duis- Level. Der Sport bekommt eine Menge Re- um zur Nummer Eins zu werden. Das Trai- burg. Rachael Howard und Kai Velmer be- spekt und es wird hier zunehmend mehr Geld ning beim FCR Duisburg war eine sehr wert- suchten verschiedene Vereine und hatten investiert. Abgesehen vom Fußball für die Jün- volle Erfahrung für mich, die mir enorm dabei somit auch die Gelegenheit, völlig unter- geren haben wir auch viele großartige hilft, eine noch bessere Torhüterin zu wer- schiedliche Trainingsmethoden kennenzuler- Frauenfußballmannschaften an den Colleges, den“ berichtet Rachael begeistert. Sie nahm nen. „Jede Mannschaft und jeder Torwart- die durchaus mit den deutschen Bundesliga- am regulären Training der Torhüterinnen des trainer hat seine eigenen Trainingsmetho- teams mithalten können.“ Eine starke Col- FCR Duisburg teil und absolvierte die Einheit den, somit glich keine Trainingsstunde der lege-Mannschaft zu finden, in der sie spielen auch gemeinsam mit den Ersatztorhüterinnen anderen,“ berichtet Velmer, der sich auch die kann, ist auch Rachaels Ziel für die Saison des FCR - Kathrin Langert und Nicole Süd- ein oder andere Anregung für seine eigenen 2005. Nach ihrer Zeit am College liebäugelt holt. Beeindruckt war Rachael insbesondere Trainingseinheiten holte. „ beim FCR Duis- sie dann durchaus mit einer Laufbahn im pro- von der Professionalität des Trainings. „Die burg fand reguläres Saisontraining statt, in fessionellen Frauenfußball. Könnte sie sich Trainingseinheiten waren sehr intensiv. Es das wir voll integriert wurden. Das Training vorstellen, auch eine Zeit lang in Deutschland wurde ohne große Pausen durchgepowert. war sehr intensiv, zeitgleich hatten alle Spie- zu spielen? „Auf jeden Fall. Rachael hat ihre So haben wir beispielsweise keine langen lerinnen aber auch großen Spaß dabei. So Zeit hier sehr genossen, ich kann mir gut vor- Trinkpausen gehabt, sondern nur kurz etwas soll es sein, man kann das nur als absolut stellen, dass sie nach dem College noch mehr getrunken und sind dann sofort wieder in die professionell bezeichnen.“ Großen Eindruck Erfahrungen in Deutschland, und zwar über Übungen eingestiegen. Das hat mich sehr hinterließen die Amerikaner bei Torwart- einen längeren Zeitraum, sammeln will“, ist beeindruckt“, so Rachael. „Das Beste am Trai- trainer André van Gerven vom PSV sich ihr Trainer sicher. ning war unbestritten, dass sich alle Torhü- Eindhoven, einem Männerverein. Für ihn war Was ist die Quintessenz dieses nicht alltägli- ter untereinander angefeuert haben und sich das Training mit einer Torhüterin Premiere, chen „Trainingslagers“? Die Professionalität, gegenseitig geholfen haben, sei es bei der und nach der Einheit äußerte er sich tief be- mit der in Deutschland trainiert wird, und auch die Atmosphäre, die Rachael und ihr Trai- ner beim Frauenfußball erlebt haben, haben tiefen Eindruck hinterlassen. Kai Velmer ist sich sicher, dass die Reise einen großen Rachael beim Schritt nach vorn in der Entwicklung seines Training mit Schützlings ausgelöst hat. Er selbst ist von André van den Erlebnissen so begeistert, dass er diese Gerven, Erfahrung bereits im nächsten Sommer wie- Trainer vom derholen möchte. Für ihn steht bereits jetzt PSV Eindhoven fest - der nächste Deutschlandbesuch steht dann auf dem Trainingsplan. Interessierte Vereine beziehungsweise Torwarttrainer kön- nen sich bereits jetzt schon bei „Soccer“ mel- den, wir vermitteln gern den Kontakt zum Oldsmar Soccer Club. Rachael hingegen ist es wichtig, noch folgendes loszuwerden: „Die Leute vom FCR Duisburg waren klasse. Je- der dort war phantastisch! Ich kann einfach nur „Danke“ sagen für dieses einmalige Er- lebnis. Danke Duisburg!“

www.soccer-magazin.de 15 www.soccer-magazin.dewww.soccer-magazin.de Vereine in der Bundesliga - Teil 2: Der FFC Heike Rheine (NB) Der FFC Heike Rheine spielt seit der etlichen Jahren miteinander auf. Dies wird genen Jahr brachte, zu nutzen gewusst. Saison 1997/98 mit einjähriger Unterbre- insbesondere im sehr offensiv geprägten Durchdachte Marketingaktionen brachten chung (1999/00, Regionalliga West) in der Spiel der Rheinenserinnen deutlich. Abstim- dem FFC Heike Rheine eine gewaltige Stei- Bundesliga und verzeichnet seitdem einen mungen funktionieren, die Mannschaft har- gerung der Zuschauerzahlen. Die Zahlen stetigen Aufwärtstrend. Mittlerweile als moniert. Auffällig an der Mannschaft aus schwanken zwischen 1000 und 1500, was dritte Kraft der Liga etabliert gilt er als ei- Rheine ist der relativ hohe Anteil an nieder- für eine Frauenbundesligabegegnung bereits ner der gefürchtetsten Gegner. Dies bekam ländischen Spielerinnen. Nahe der holländi- mehr als überdurchschnittlich ist. Noch er- in der kürzlich beendeten Saison beispiels- schen Grenze gelegen strahlt (der FFC Hei- staunlicher: Diese guten Zahlen konnten kon- weise auch der letztendliche Deutsche ke) Rheine eine große Attraktivität auf die stant gehalten werden. Dies ist keinem an- Meister FFC Turbine Potsdam zu spüren, Spielerinnen aus dem Nachbarland aus. Die- deren Verein der Liga gelungen, und somit gegen den die Rheine-Damen ein für Pots- se haben hier die Möglichkeit, in einer ver- ist Heike Rheine zumindest in dieser Stati- dam knappes 3:3 erzielten, was die Turbi- gleichbar zu Holland sehr viel etablierteren stik absoluter Tabellenführer. ne-Damen auf dem Weg zum Meisterpott Liga Fußball zu spielen und darüber hinaus Unterstützt werden die Damen aus Rheine durchaus ins Straucheln brachte. trotzdem nahe der Heimat bleiben zu kön- darüber hinaus bei allen Spielen von einem nen. Ein Glücksfall für den FFC. Denn so lau- wohl beinahe beispiellosen und treuen Fan- Die Macher fen mit Jessica Torny (über 30 Länderspiele) club. Wer kennt ihn nicht, „Jürgen aus und Lisbeth Migchelsen (über 50 Länderspie- Rheine“. Mit lautstarken Trommeln und vie- Am 10.März 1998 löste sich die Frauenfußball- le) sogar gleich zwei holländische lerlei bunten Bannern ausgerüstet trifft man abteilung des FC Eintracht Rheine mit dem Nationalspielerinnen für den FFC auf. den Trupp wirklich überall dort an, wo der Ziel der Selbständigkeit von ihrem Stamm- Beim FFC Heike Rheine wird Wert auf gute FFC Heike Rheine aufspielt. Abgesehen da- verein. Der Vorstand der selbigen, nament- Nachwuchsarbeit gelegt. So gibt es neben von trifft sich der Fanclub regelmäßig zum lich Alfred Werner samt Mitstreitern, nahm die der ersten Mannschaft des Vereins, die be- Beieinandersitzen und Klönen. Zu diesen Geschicke der Fußballdamen in die eigenen kanntermaßen in der Bundesliga spielt, auch Treffen sind interessierte Fans des Vereins Hände und gründete den heute bekannten eine zweite (Regionalliga West) und dritte jederzeit willkommen. Die aktuellen Termine sind auf der offiziellen Website des Vereins unter der Rubrik „Fanclub“ erhältlich, das nächste Treffen findet am 12.Juli, 19 Uhr, im Vereinslokal „Drosseleck“ in Rheine statt. Der FFC Heike Rheine verfügt sogar über seinen eigenen Fanclubbeauftragten. Vincent ten Voorde ist Ansprechpartner für alle interes- sierten Rheine-Fans und hilft bei Anfragen sicher gern weiter. Die Spielerinnen wissen, was sie an ihren Fans haben, und danken es ihnen auf ihre Weise – in dieser Saison mit einem sicheren dritten Tabellenplatz und dem Ruf als „dritte Kraft im Bunde“ der Liga.

Was wird?

Was kann man über die Zukunft des FFC Heike Rheine sagen? Ohne Frage gehört die Mannschaft aus Rheine zu den stärksten der Liga. Der mit Abschluss dieser Saison beleg- te überragende dritte Platz, an dessen Be- legung nur selten Zweifel aufkamen, wies ein sattes Polster von acht Punkten zum näch- sten Verfolger, dem FCR Duisburg auf. Der größte Teil der Kickerinnen spielt bereits seit einigen Jahren zusammen und ist daher auf- Kerstin Stegemann, Sandra Minnert einander eingestimmt, dies wird weniger auf dem Papier als vielmehr insbesondere auf und etablierten FFC Heike Rheine. Noch heute Mannschaft (Kreisliga) sowie eine U16- (B- dem Platz sehr deutlich. Doch es stehen Ver- fungiert er dort in der Position des ersten Juniorinnen) und eine U13-Auswahl(C-Junio- änderungen an. Nationalspielerin Kerstin Vereinsvorsitzenden und Managers. Hinter rinnen). Alfred Werner strebt eine Intensivie- Garefrekes hat bereits ihren Wechsel zum ihm liegt eine wechselhafte Geschichte als rung der Arbeit im Bereich der Fußball- FFC Frankfurt bestätigt. Über einen länge- Begleiter des Frauenfußballs nicht nur in mädchen an. Sein Ziel ist es, durch einen ren Zeitraum schwebte auch ein Wechsel Rheine. Bereits 1986 hatte er die Frauen- starken Unterbau das Potential an Spielerin- Kerstin Stegemanns in der Luft. Diese Ge- fußballabteilung des VfB Rheine übernom- nen für die Ligamannschaften zu erhöhen. fahr ist mittlerweile abgewendet, Stegemann men. Als Mitglied des DFB-Ausschusses für Dass die Qualität der Trainingsarbeit beim FFC unterschrieb eine Vertragsverlängerung beim Frauenfußball fungierte Werner über einen Heike Rheine stetig zunimmt beweisen auch FFC Heike Rheine und somit bleibt der Mann- „Soccer“-Serie: Vereine in der Bundesliga „Soccer“-Serie: Vereine Zeitraum von drei Jahren sogar als einer der die Nominierungen verschiedener Spielerin- schaft um Nicole Werner immerhin eine Welt- beiden Sprecher der Frauenfußball-Bundes- nen in die Auswahlmannschaften des DFB. meisterin im Team erhalten. Auch Sturmass liga. Zur Saison 2001/02 übernahm dann Die besten Chancen für eine Zukunft bis hin Jennifer Düner wird die Mannschaft in der Werners Tochter Nicole höchstpersönlich die in die Nationalmannschaft dürfte dabei Tor- kommenden Saison verlassen, sie hat bei der Funktion der Trainerin. Bereits seit 22 Jah- hüterin Nadine Richter haben, die bereits SG Wattenscheid 09 angeheuert. Die Mann- ren spielt die heute 31-Jährige Fußball in etliche Male für die U19 aufgelaufen ist und schaft wird umplanen müssen. Das bislang Rheine. Auch von schweren Verletzungen (sie sich derzeit in der U21 etabliert. unschlagbare weil perfekt harmonierende musste zwei Kreuzbandrisse auskurieren) Die beiden bislang vermutlich größten Erfol- und funktionierende Mittelfeld des FFC Hei- ließ sich die Mittelfeldakteurin nicht entmuti- ge der Rheine-Damen waren der DFB-Pokal- ke Rheine, bestehend aus den beiden gen und kämpfte sich wieder in die Mann- Vizetitel im Jahr 1997 sowie der Gewinn des Nationalspielerinnen und Weltmeisterinnen schaft zurück. Seit 2001 spielte Nicole Wer- DFB-Hallenpokals im vergangenen Jahr. Um Garefrekes und Stegemann, wird es in der ner nun nicht mehr nur noch auf dem Rasen, die Meisterschaft mitzuspielen ist trotz gu- Form so schnell nicht mehr geben. Insbeson- sondern auch neben dem Rasen eine große ter Leistungen für die Rheinenserinnen sicher dere im Sturm wird sich der FFC noch sehr Rolle beim FFC Heike Rheine. Wenn Nicole noch etwas hoch gegriffen. Erklärtes Ziel verstärken müssen, geht mit Garefrekes doch Werner bei Spielbegegnungen auf dem Platz dürfte in der kommenden Saison zum Einen nicht nur die torgefährlichste Spielerin der aktiv ist, steht Co-Trainer Horst Hapke an der die Avisierung des DFB-Pokals sein, zum an- abgelaufenen Saison (26 Tore, Torschützen- Seitenlinie und unterstützt die Mannschaft in deren stehen auch die Chancen für eine Wie- königin 03/04), sondern mit Düner auch eine Trainerfunktion. dereroberung des DFB-Hallenpokals nicht der nur zwei vorhandenen ausgebildeten schlecht. Stürmerinnen. Die Verantwortlichen haben Verstärkung von den Nachbarn bereits die ersten Schritte eingeleitet. Sehr Unterstützung neben dem Platz wahrscheinlich sind weitere Neu- Bis auf einzelne Kaderänderungen ist die verpflichtungen aus dem holländischen Nach- Mannschaft aus Rheine ein eingespieltes Die Macher aus Rheine haben den Schub, den bargebiet. Team, viele Spielerinnen laufen bereits seit der Gewinn der Weltmeisterschaft im vergan- 16 www.soccer-magazin.de www.soccer-magazin.de

Fakten: Saison 2000/01 – 11.Platz Saison 2001/02 – 8.Platz Vereinsgründung: 1998, Vorvereine: FC Saison 2002/03 – 4.Platz Rheine, VfB Rheine, Eintracht Rheine Saison 2003/04 – 3.Platz Vereinsfarben: schwarz/rot/gelb Spielkleidung: grau/schwarz/schwarz; rot/ Derzeitiger Mannschaftskader : rot/weiß Tor : Nadine Richter, Susanne Serafin Vereinsmitglieder: 180 Abwehr: Claudia Aelker, Jennifer Holtgräve, Vereinsanschrift: FFC Heike Rheine, Suren- Theresa Hunecke, Lisbeth Migchelsen, Anja burgstraße 164, 48429 Rheine Müller, Judith Pohl Stadion: Jahnstadion Rheine, Schützen- Mittelfeld: Corinna-Ivonne Holtgräve, Eva straße, 48431 Rheine Hüwe, Marieke Ran, Ines Reinicke, Kerstin Website: www.ffc-heike-rheine.de Sportliche Erfolge: DFB-Pokal-Finalist 1997, Stegemann, Silke van den Berg, Nicole Wer- DFB-Hallenpokal-Sieger 2003 ner, (Kerstin Garefrekes wechselte nach Vereinsvorsitzender: Alfred Werner Abschluss der Saison 2003/04 zum FFC Trainerin: Nicole Werner Platzierungen in der Bundesliga: Frankfurt) Co-Trainer: Horst Hapke Saison 1997/98 – 7.Platz Sturm: Jessica Torny, (Jennifer Düner wech- Torwarttrainerin: Susanne Serafin Saison 1998/99 – 11.Platz selte nach Abschluss der Saison 2003/04 zum Fanclubbeauftragter: Vincent ten Voorde Saison 1999/00 – Regionalliga West, 1.Platz zukünftigen Zweitligisten SC Wattenscheid 09)

Torschützenkönigin der Saison 03/04 Kerstin Garefrekes im „Soccer“-Interview

Die 24jährige Nationalspielerin begann mit acht Jahren mit dem Fußballspielen und spielte die die letzten sechs Jahre in der Bundesligamann- schaft des FFC Heike Rheine. In 32 Länderspie- len erzielte sie bislang 11 Tore und war die Ent- deckung des DFB-Frauenteams bei der Fußball- weltmeisterschaft in den USA. Ihr Kopfball im Halbfinale gegen die USA ebnete der deutschen Mannschaft den Weg zum Einzug ins WM-Fi- nale. Die vergangene Saison beendete sie mit 26 Treffern als Torschützenkönigin. Im Inter- view beantwortete Kerstin Garefrekes „Soccer“ einige Fragen. Soccer: Wie erklärst du dir den drastischen Anstieg der Zuschauerzahlen in Rheine? Kein anderer Club hat prozentual so viel hinzugewonnen, auch absolut steht Rheine ganz vorne. Kerstin Garefrekes: Ich denke, dass der Ver- ein sehr viel Werbung für den Frauenfußball in der Region gemacht hat und dass sich der sportliche Erfolg in dieser Saison zusätzlich positiv auf die Zuschauerresonanz auswirkt. Soccer: Kerstin Stegemann und du, ihr ward als Nationalspielerinnen das Aushän- geschild beim FFC Heike Rheine. Welchen Kerstin Garefrekes anderen Rheine-Spielerinnen traust du als nächstes den Sprung in die Nationalmann- stehen? machst du außerhalb von Fußball und Beruf? schaft zu? Kerstin Garefrekes: Unser Ziel ist es, eine Kerstin Garefrekes: Die Zeit für private Din- Kerstin Garefrekes: Wir verfügen über meh- Medaille zu holen. Um letztlich wieder ganz ge ist sicherlich sehr knapp bemessen. In die- rere sehr talentierte Nachwuchsspielerinnen. vorne dabei zu sein, muss man in den ent- ser Zeit treffe ich mich gerne mit Freunden, Um aber den Sprung bis in die A-Mannschaft scheidenden Situationen auch das nötige beschäftige mich mit Musik oder fahre zu schaffen, spielen viele unterschiedliche Glück auf seiner Seite haben. Die größten Mountainbike oder Snowboard. Faktoren eine Rolle, die ich nicht vorherzu- Konkurrenten sehe ich natürlich in Schweden, Soccer: Hast du einen Plan, wie lange du USA und China. Fußball spielen möchtest? sehen vermag. in der Bundesliga „Soccer“-Serie: Vereine Soccer: Heike Rheine wird auch auswärts Soccer: Wie schwer war es, sich nach dem Kerstin Garefrekes: Solange ich Spaß am Fuß- von einer großen Fangemeinde unterstützt. WM-Titel wieder neu zu motivieren, da das ball habe und die gesundheitlichen Voraus- Inwiefern wird so etwas durch den Verein nächste große Turnier mit den OS nicht setzungen gegeben sind. gefördert? Und wie empfindet man das als mehr weit entfernt ist? Soccer: Würde es dich reizen, einmal im Mannschaft. Bemerkt man diese Anfeue- Kerstin Garefrekes: Direkt nach der WM war Ausland zu spielen und wenn ja, welches rung überhaupt? es schon nicht so ganz einfach, direkt wieder Land würdest Du bevorzugen? Kerstin Garefrekes: Natürlich merkt man, in den Bundesligaalltag zurückzukehren. Aber Kerstin Garefrekes: Ein Auslandsaufenthalt dass auch die Bundesligaspiele von einer mittlerweile gilt die vollständige Konzentrati- kommt für mich derzeit nicht in Frage. größeren Zuschauermenge verfolgt werden, on der Vorbereitung auf die Olympischen Soccer: Um das UEFA Cup Final gab es ei- was für uns zusätzliche Motivation darstellt. Spiele. Ich denke, jede Spielerin freut sich auf nigen Wirbel, da der FFC Frankfurt nicht Soccer: Spürt die Nationalmannschaft den das nächste große Ziel. auf dem neuen Kunstrasenplatz von Umeå gewachsenen Druck durch erhöhte Medien- Soccer: Was hat sich für dich persönlich antreten wollte und das Spiel nach Stock- aufmerksamkeit? nach dem WM-Titel geändert? holm verlegt wurde. Hast Du davon gehört? Kerstin Garefrekes: Es ist schon so, dass Kerstin Garefrekes: Durch den WM-Titel ist Kannst Du die Frankfurter Absage verste- durch die WM unsere Spiele stärker wahrge- natürlich der Bekanntheitsgrad schlagartig hen? nommen werden. Aber auch hier gilt, dass gestiegen. Ich werde regelmäßig in der Öf- Kerstin Garefrekes: Ich denke, Fußballspiele dadurch unser eigener Anspruch steigt und fentlichkeit erkannt und angesprochen. Be- sollten auf Naturrasen stattfinden und ich Motivation darstellt, kontinuierlich an sich zu ruflich hat sich durch die WM nichts geändert. kann den Frankfurter Standpunkt nachvoll- arbeiten, um sich zu verbessern. Ich gehe immer noch meinem Ganztagsjob ziehen, ein so wichtiges Spiel unter regulä- Soccer: Was denkst du - welchen Platz nach. ren Bedingungen durchführen zu wollen. wird die deutsche Frauenmannschaft bei Soccer: Hat man bei der ganzen Belastung Vielen Dank Kerstin, dass du dir Zeit für den Olympischen Spielen erreichen? Wer durch den Fußball (Verein und National- „Soccer“ genommen hast. Wir wünschen wird euer stärkster Gegner sein? Und - mannschaft) sowie im Berufsleben über- dir weiterhin alles Gute. gegen wen würdest Du gerne im Endspiel haupt noch Zeit für private Dinge? Was Das Interview führte Volker Lieberum www.soccer-magazin.de 17 www.soccer-magazin.de

(KÖ) Am 11. August bestreitet die deutsche derspiele statt, in denen es galt, ein schlag- reits vorzeitig das Ticket zur EM 2005 in Eng- A-Nationalmannschaft gegen China ihr erstes kräftiges Team zu formieren, sich aufeinan- land zu sichern. So ist es nach der Analyse Gruppenspiel beim Olympischen Frauen- der abzustimmen und nicht zuletzt auch – dieser Spiele auch möglich, bereits einen Aus- fußballturnier. Auf dem Weg dahin fanden in mit den beiden EM-Qualifikationsspielen ge- blick auf Olympia, den deutschen Kader und den letzten drei Monaten vier wichtige Län- gen die Ukraine und in Schottland – sich be- die Turnierperspektiven zu wagen. Der Weg nach Athen 31.3.04: Italien – Deutschland (0:1) in gestimmt und zeigte einen lebendigen und rinnen- mit zwei Ausnahmen in der identi- Bozen Arbeitssieg auf dem „Acker“ von abwechslungsreichen Angriffsfußball, was schen Aufstellung vom WM-Finale gegen Bozen den fast 15000 Zuschauern bei herrlichem Schweden (2:1) in Carson. Viola Odebrecht Ob es am Platz lag? Der Qualität des „Ra- Sonnenschein große Freude bereitete. Eben- spielte für die verletzte Renate Lingor sens“ jedenfalls, der eher einem Sandplatz so wurde deutlich, dass sich alle Spielerin- (Sprunggelenksentzündung) und Sonja Fuss glich, passten sich die deutschen nen beim vorletzten Test vor der Nominie- für die ebenfalls verletzte Stefanie Gott- Nationalspielerinnen beim Testspiel in Itali- rung des Olympia-Kaders noch einmal bewei- schlich (Innenbandanriss). Die Weltauswahl, en erschreckend präzise an. Doch nein, so sen wollten. Besonders überzeugend gelang gespickt mit klangvollen Namen wie Shannon leicht darf man es sich nicht machen, zumal das Isabell Bachor, die einmal mehr zu den Boxx, Victoria Svensson, Malin Moström, Mar- der Gegner mit den gleichen widrigen Bedin- Besten gehörte und endlich auch selbst zum ta, , Caroline Jönsson oder gungen klarkommen musste. Und dies ge- Torerfolg kam, und , die ihr erst auch Charmaine Hooper - harmonierte von lang ihnen besser als dem amtierenden Welt- zweites Länderspiel absolvierte, aber schon Beginn an erstaunlich gut. meister. Die Italienerinnen zeigten gefälligen sehr gut ins deutsche Spiel eingebunden Zwar hatte das Spiel – nicht nur durch die Kombinationsfußball und waren den Deut- wurde und wichtige Akzente im Mittelfeld Rückberufung von Wiegmann und Meinert – schen, denen von der Abwehr bis zum Sturm setzen konnte. Das 6:0 mit teilweise sehens- keinen ernsthaften Testcharakter für Olym- nichts gelang, sogar überlegen, sodass eine wert herausgespielten Treffern ging auch in pia, doch zeigten alle Spielerinnen viel Ein- Weg nach Athen nach Weg italienische Führung nicht unverdient gewe- dieser Höhe absolut in Ordnung. satz, denn schließlich ging es nicht zuletzt sen wäre. Im Mittelfeld überzeugte einzig auch um das Prestige. Die Deutschen woll- Isabell Bachor aus Bad Neuenahr, während 2.5.04: Schottland- Deutschland (1:3) in ten sich gegen die namhafte Weltauswahl es Viola Odebrecht nicht gelang, das Mittel- Livingston – Spielerischer Rückschritt, möglichst gut verkaufen, und speziell den feld nach dem Ausfall von Spielmacherin Re- aber EM-Ticket gesichert schwedischen und amerikanischen Spielerin- nate Lingor zu dirigieren. Produktiver Spiel- In Schottland lief zwar die exakt gleiche nen der Weltauswahl ging es sicher auch um aufbau war Fehlanzeige, gefährlich wurde es Mannschaft wie nur vier Tage zuvor in Olden- eine Art WM-Revanche für die Niederlagen in lediglich durch Einzelaktionen, die jedoch burg gegen die Ukraine auf, doch offenbar- Finale und Halbfinale der WM. auch meist misslangen. Die sonst so starke ten sich diesmal spielerische Mängel, die nach Schnell entwickelte sich ein temporeiches und rechte Seite um Kerstin Garefrekes – in ih- dem überzeugenden 6:0 unter der Woche ausgeglichenes Spiel ohne viel Taktiererei, in ren Aktionen zu behäbig und unsicher – und bereits überwunden schienen. Dies ist sicher dem das Mittelfeld schnell überbrückt wurde Kerstin Stegemann, die durch Garefrekes’ zu Teilen – aber nicht nur – mit der starken und es zu zahlreichen Torraumszenen kam. Schwäche beeinträchtigt schien, blieb unge- Leistung der Schottinnen um die überragen- So landete dann der Ball in Halbzeit Eins wohnt blass. Birgit Prinz, anfangs als hän- de zu erklären, die munteren gleich dreimal im Netz. Malin Moström für die gende Spitze aufgeboten, konnte nur mit Angriffsfußball spielten und aufgrund der Weltauswahl sowie Birgit Prinz und Kerstin Fernschüssen für Gefahr sorgen und fand sich schwachen deutschen Leistung ihre Chance Garefrekes für Deutschland besorgten die in der zweiten Hälfte dann zunehmend wie- erkannten, den amtierenden Weltmeister Tore zur 2:1-Halbzeitführung der Weltmeiste- der im Strafraum ein. zumindest kräftig zu ärgern. rinnen. Die zweite Halbzeit konnte ansehnlicher ge- Auf deutscher Seite war es vor allem der deut- Bettina Wiegmann ließ ein ums andere Mal staltet werden, weil zum einen die Italiene- schen Abwehr zu verdanken, dass auch Sil- ihre Übersicht und spielerische Klasse auf- rinnen konditionell nachließen und zum an- ke Rottenberg im deutschen Tor zu einem blitzen, auch Maren Meinert fand nach Start- deren das Turbine-Quartett um Ariane Hingst, echten Olympia-Test kam. Insbesondere die problemen gut ins Spiel. Beide spielten über Viola Odebrecht und die eingewechselten junge Sarah Günther vom HSV war mit ihrer die volle Distanz von 90 Minuten. Anja Mittag und Petra Wimbersky Ordnung Aufgabe in der Viererkette hoffnungslos In der zweiten Hälfte dann wurde das deut- ins deutsche Angriffsspiel brachte. Wäre es überfordert. Allerdings konnte ihr auch die sche Mittelfeld nahezu komplett aufgelöst, beim 0:0 geblieben, hätte sich niemand be- erfahrene Sandra Minnert nicht zur Seite ste- indem Viola Odebrecht, Pia Wunderlich und schweren können. Doch so sorgte Birgit Prinz hen, im Gegenteil: Sie ließ sich von den Unsi- wenig später auch Ariane Hingst ausgewech- zehn Minuten vor Schluss mit einem sehens- cherheiten anstecken und zeigte eines ihrer selt wurden. Für die auch nach den Wech- werten Freistoß aus 20 Metern Torentfernung schwächsten Länderspiele. Doch auch im seln ihrerseits glänzend harmonierende Welt- für ein „versöhnliches Ende“ (Zitat Birgit deutschen Mittelfeld konnten einzig Isabell auswahl war es nun ein Leichtes, dem Spiel Prinz). Bachor und mit zunehmender Spielzeit auch ihren Stempel aufzudrücken. Besonders das Britta Carlson ihre gewohnte Leistung brin- Zusammenspiel von Svensson, Marta und 28.4.04: Deutschland – Ukraine (6:0) in gen. Im Sturm agierte sehr Wambach sowie die agile Pichon auf der lin- Sonniger und erfolgreicher agil und ermöglichte mit ihrem forschen Nach- ken Seite betrieben echte Werbung für den Fußballnachmittag vor stattlicher Kulisse setzen beim Abschlag der schottischen Tor- Frauenfußball. Svensson und Akide schossen hüterin auch den Abpraller, den Kerstin die Weltauswahl zum letztlich verdienten 3:2- Garefrekes zum 1:0 verwandelte. Birgit Prinz Sieg. fiel zwar wenig auf, markierte aber das wich- Bleibt noch als äußerst positiv zu bemerken, tige 2:1 und brachte Deutschland wieder auf dass sich die Einschaltquoten der Länderspie- die Siegerstraße. In der zweiten Halbzeit er- le konstant bei rund 2,5 Mio. Zuschauern ein- wies sich Martina Müller, die für Sandra gepegelt haben und das Interesse am Smisek kam, als starke Sturmpartnerin für Frauenfußball – dies zeigen auch die knapp Birgit Prinz und krönte ihre kämpferische Lei- 15000 Zuschauer an einem Mittwochnachmit- stung mit dem abschließenden Treffer zum tag in Oldenburg – weiterhin ungebrochen 3:1. Durch diesen Sieg sicherte sich die deut- ist. sche Nationalmannschaft schon vor dem letz- ten Qualifikationsspiel in Tschechien Ende Ausblick auf die Olympischen Spiele in Grie- September die Teilnahme an der EM 2005 in chenland England. Auch wenn der endgültige Olympia-Kader erst Jubel beim deutschen Team! in wenigen Wochen bekanntgegeben wird, 20.5.04: Weltauswahl – Deutschland (3:2) so haben sich doch schon einige Positionen Nur einen Monat nach dem mageren 1:0 in in Paris – Werbung für den Frauenfußball herauskristallisiert, die einen Ausblick auf das Italien trat das deutsche Team in Oldenburg Im anfangs noch spärlich besetzten „Stade deutsche Team in Griechenland ermöglichen. beim EM-Qualifikationsspiel gegen die Ukrai- de France“ zu Paris hatte die deutsche Na- Bereits eindeutig dürfte die Situation auf der ne deutlich verbessert auf und zeigte viel tionalmannschaft als amtierender Weltmei- Torhüterinnenposition sein. Silke Rottenberg, Freude am Fußballspiel. Zwar traf es auf eine ster die Ehre, anlässlich des 100jährigen die ihr voraussichtlich letztes großes Turnier harmlose ukrainische Mannschaft, deren FIFA-Jubiläums ein Freundschaftsspiel gegen mit der Nationalmannschaft spielen wird, Möglichkeiten angesichts der Situation des eine FIFA-Weltauswahl zu bestreiten. Bei den dürfte aufgrund ihrer internationalen Erfah- Frauenfußballs in der Ukraine – nur eine Liga Deutschen wurden eigens zu diesem Anlass rung den Vorzug vor der spielerisch gleich- mit 10 Mannschaften und landesweit ledig- die nach der WM im vergangenen Jahr zu- wertigen Nadine Angerer bekommen, die mit lich 2300 Spielerinnen – allerdings auch be- rückgetretenen Bettina Wiegmann und mehreren Einsätzen im Vorfeld von Olympia grenzt sind. Doch war die deutsche Mann- Maren Meinert reaktiviert. So standen in der aber schon als Nachfolgerin bereitsteht. schaft von Beginn an gut untereinander ab- Startelf dann auch ausschließlich Weltmeiste- Die Abwehr ist mit der Viererkette um Ker- 18 www.soccer-magazin.de www.soccer-magazin.de stin Stegemann, Ariane Hingst, Steffi Jones und Sandra Minnert bärenstark besetzt, be- käme aber beim Ausfall einer dieser Spiele- rinnen schon Probleme. Für die linke Abwehr- position der Viererkette steht die mehrfach erfolgreich getestete Sonja Fuss, die sehr gut mit Isabell Bachor auf der linken Seite harmonierte, bereit und möglicherweise auch Stefanie Gottschlich, sollte sie nach ihrer Ver- letzung rechtzeitig wieder fit werden. Jedoch konnten die bisher als Innenverteidigerinnen aufgebotenen Sarah Günther – zu viele Ab- spielfehler und Schwächen im Zweikampf- verhalten – und die unbeständige Christina Zerbe sich bisher nicht empfehlen und schei- nen für ein Turnier dieser Größenordnung noch nicht reif genug. Die Abwehr also als große Stärke, aber auch anfälligster Mann- schaftsteil. Im Mittelfeld hat Bundestrainerin -Meyer die „Qual der Wahl“. Als sicher gilt, dass der Shooting-Star der WM, Kerstin Garefrekes, wie auch bei der WM die rechte Seite einnehmen wird. Sie konnte sich nach einem Formtief Anfang des Jahres von Spiel Athen nach Weg zu Spiel steigern und dankte es so der Bundestrainerin, die mit viel Geduld trotz schlechterer Leistungen an ihr festhielt. Für die linke Außenposition hat sich die junge Isabell Bachor mit ihrem schnellen Spiel, dem Carlson, McWhinnie, Müller, Garefrekes (v.l.n.r.) Schottland - Deutschland Zug zum Tor und ihrer Ballgewandtheit nach- drücklich empfohlen. Möglich wäre auf die- Bald kennen wir den Kader, die Spannung 2.5.2004: Schottland - Deutschland ser Position aber auch der Einsatz von Pia steigt und „Die Elf“ wird Sie in der Olympia- (EM-Qualifikation): 1:3 (0:1) Wunderlich, die diese bei der WM innehatte. Sonderausgabe (erscheint am 29. Juli) um- Schottland: Fay - Burns, Dieke, Barr, Smith - Sneddon, Love, McBride - Grant (74. Ralph) Für das zentrale Mittelfeld ist Renate Lingor, fassend auf DAS Frauenfußballturnier des Jah- die nach ihrer langen Verletzungspause be- McWhinnie, Fleeting res vorbereiten. Wir freuen uns schon jetzt Deutschland: Rottenberg - Stegemann, reits wieder die ersten Spiele bestritten hat, darauf! Hingst, Minnert, Günther - Garefrekes, Carlson gesetzt. Wer ihre Mittelfeldpartnerin wird, 31.3.2004: Italien - Deutschland (82. Omilade), Bachor, Fuss (46. Odebrecht) - dürfte sich zwischen Viola Odebrecht – mit (Testspiel) 0:1 (0:0) Prinz, Smisek (46. M.Müller) stark ansteigender Formkurve – und Pia Wun- Italien: di Bernardo - Placchi, Tesse Tore: 0:1 Garefrekes (29.), 1:1 Fleeting (58.), derlich entscheiden, die bei ihrem Verein 1. (44. Deiana), di Filippo, Tona - Boni 1:2 Prinz (75.), 1:3 Müller (79.) (46. Camporese), Conti (74. Pontil), Pasqui, FFC Frankfurt beide Positionen - Linksaußen Schiedsrichterin: Ilonka Djalewa (Bulgarien) Zorri (89. Gozzi) - Gazzoli, Panico Zuschauer: 800 wie zentral, spielt. Eine weitere hoffungsvolle Deutschland: Rottenberg - Stegemann, Hingst, Gelbe Karten: Sneddon Alternative ist Britta Carlson, die sich schnell Minnert, Gottschlich (46. Fuß) - Garefrekes, Austragungsort: Livingston/Schottland, und überzeugend ins Team gespielt hat. Odebrecht, Bachor (68. Wimbersky), Wunder- Almondvale-Park Sollten alle Spielerinnen gesund bleiben, lich (80. Günther) - Prinz, Smisek (46. Mittag) 20.5.2004: Deutschland - Weltauswahl müsste der Verlust von Meinert und Tore: 0:1 Prinz (84.) (100 Jahre FIFA): 2:3 (2:1) Wiegmann kompensiert werden können, der Schiedsrichterin: Anna de Toni (Italien) Deutschland: Rottenberg (67. Angerer) - Zuschauer: 3000 – insbesondere durch den längerfristigen Stegemann, Odebrecht (46. Zerbe), Minnert, Austragungsort: Bozen/Italien, Drusus-Stadion Fuss (67. M. Müller) - Garefrekes, Wiegmann, Ausfall von Renate Lingor und teilweise auch 28.4.2004: Deutschland - Ukraine Hingst (67. Pohlers), Wunderlich (46. Günther) - von Viola Odebrecht und Pia Wunderlich – in (EM-Qualifikation): 6:0 (4:0) Prinz, Meinert der Vorbereitung noch spürbar war. Dazu Deutschland: Angerer - Stegemann, Hingst, FIFA-Allstars (Weltauswahl): Jönsson (12. muss es der Mannschaft noch gelingen, sich Minnert, Günther - Garefrekes (77. M. Müller), Sulemana) - Wang (46. Pichon), Salisbury, bis zum ersten Spiel gegen China aufeinan- Carlsson (59. Pohlers), Bachor (46. Hooper (46. Diacre), Mugneret-Beghe - Wimbersky), Fuss - Prinz, Smisek der abzustimmen, was durch die zahlreichen Moström (86. Laouadi), Boxx, El Hawat (46. Ukraine: Zwaritsch - Lijschafaij, Zhadanowa, Akide) - Wambach, Marta (75. Steinegger ), Ausfälle im Mittelfeld noch nicht befriedigend Mazurenko, Rezwin (46. Oznobikhina) - Pekur, Svensson gelingen konnte. Tschorna, Apanaschtschenko, Werezubowa - Tore: 1:0 Moström (16.), 1:1 Prinz (27.), 1:2 Im Angriff ist Weltfußballerin Birgit Prinz ge- Dijatel, Frischko (38. Iwanowa - 73. Wasiljuk) Garefrekes (44.), 2:2 Svensson (48.), 3:2 setzt, als heiße Anwärterinnen für die Positi- Tore: 1:0 Prinz (2.), 2:0 Bachor (31.), 3:0 Akide (71.) on ihrer Sturmpartnerin sind Martina Müller Minnert (40.), 4:0 Smisek (45.), 5:0 Wimbersky Schiedsrichterin: Nicole Petignat (Schweiz) und Sandra Smisek zu nennen. Darüber hin- (65.), 6:0 Prinz (72.) Zuschauer: 20000 Schiedsrichterin: Ruiz Tacoronte (Spanien) aus rechnen sich noch Conny Pohlers, Anja Gelbe Karten: Prinz Zuschauer: 13900 Austragungsort: Paris, Stade de France/St. Mittag und Petra Wimbersky Chancen aus, Austragungsort: Oldenburg/Deutschland, Denis in den Flieger nach Griechenland zu steigen. Marschwegstadion

Vorschau nächstes Heft:

Unser nächstes Heft dreht sich rund um das Frauenfußballturnier der Olympischen Spiele 2004. Ein Ausblick auf unsere Themen:

- Der deutscher Kader unter unserer Lupe - Alle gegnerischen Teams vorgestellt - Frauenfußball olympisch - ein Rückblick - Alle Infos rund um den Turniermodus, die Regeln, die Austragungsorte - Hinter den Kulissen (inkl. Interview mit ) – wer im Rahmen der Olympischen Spiele für das Frauenfußballturnier ebenfalls eine wichtige Rolle spielt - Exklusiv-Interview mit Deutschlands Rekordnationalspielerin Bettina Wiegmann – blickt sie nach Beendigung mit Wehmut auf die deutsche Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen? Wie wird sie die Spiele verfolgen? - Exklusiv-Interview mit der amerikanischen Superstürmerin Abby Wambach – wo sieht sie die Stärken der deutschen Mannschaft? Wo die Stärken ihres eigenen Teams? Wie sieht ihre ganz persönliche Vorbereitung auf die Olympischen Spiele aus?

Die nächste Ausgabe erscheint am 29.7.2004 Vorschau

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