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Das Goldene Buch und das Gästebuch der Hansestadt.txt Hintergrund: Das Goldene Buch und das Gästebuch der Hansestadt (sp) Lüneburg. Die Gäste der Hansestadt Lüneburg lassen meist eine Unterschrift im Goldenen Buch oder im Gästebuch zurück, manchmal ergänzt um einige persönliche Grußworte. Das Goldene Buch ist dabei für besondere Ehrengäste reserviert – wie zuletzt für Bundespräsident Christian Wulff am Tag des offenen Denkmals. Die Bandbreite der Personen, die sich hier eingetragen haben, reicht von Lüneburgern, die Herausragendes geleistet haben, bis hin zu Weltstars. Auch die Signaturen mehrerer Amtsvorgänger Wulffs sind im Goldenen Buch zu finden: Theodor Heuss (Lüneburg-Besuch 1955), Walter Scheel (1976), Karl Carstens (1979), Richard von Weizsäcker (1986), Roman Herzog (2001, als Bundespräsident a. D.) und Horst Köhler (2008). Blättert man das aktuelle Goldene Buch und seine Vorgänger durch, unternimmt man einen Streifzug durch die Geschichte der Hansestadt wie auch der Bundesrepublik Deutschland. Im April 1955 kam der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer nach Lüneburg. Als Regierender Bürgermeister Westberlins verewigte sich auch der spätere Bundeskanzler Willy Brandt im Juli 1961, kurz vor dem Mauerbau, im Goldenen Buch. 1963 kam erneut Konrad Adenauer zu Besuch. Danach dauerte es jedoch 45 Jahre, bis wieder ein Bundeskanzler – genauer: eine Kanzlerin – Lüneburg besuchte: 2008 trug sich Angela Merkel im Rahmen ihres Besuchs an der Universität Leuphana ins Goldene Buch ein. Die Unterschriften aus den 1950er- und 60er- Jahren erscheinen oft einfach und bescheiden. Als habe man jeden Fleck auf dem Papier nutzen wollen, haben sich jeweils mehrere Gäste auf einer Seite eingetragen; Erläuterungen dazu sind rar. Begleittexte in Schönschrift waren damals noch hohen Ehrengästen vorbehalten – wie den Bundespräsidenten. Auf den jeweiligen Seiten prangt ein von Hand gemaltes goldenes Wappen mit Bundesadler. Die Bundeswehr (1958) und den Bundesgrenzschutz (1959) würdigte die Stadt bei ihrem Einzug in den Standort Lüneburg mit je einem prächtigen kalligrafischen Eintrag. Ins Auge fällt auch der aufwändig verzierte Begleittext zur Unterschrift von Griechenlands König Paul I. und seiner deutschen Frau Friederike: „Besuch Ihrer Majestäten des Königs und der Königin der Hellenen im tausendjährigen Lüneburg“. Die Monarchen besuchten im September 1956 die Stadt, die gerade ihren runden Geburtstag feierte. Mit seinen Partner- und befreundeten Städten stand Lüneburg von Anfang an in regem Kontakt, wie sich anhand der Eintragungen nachvollziehen lässt. Zahlreiche Besucher aus Scunthorpe haben in den 1960er-Jahren im Goldenen Buch unterschrieben. 1974 kamen erstmals Gäste aus dem fast 9000 Kilometer entfernten Naruto (Japan), 1975 begann die Partnerschaft mit Clamart in Frankreich. In den 1980er- und 90er-Jahren folgten Ivrea (Italien), Viborg (Dänemark) und Tartu (Estland). Seit 1976 gibt es neben dem Goldenen Buch das Gästebuch. Hier finden sich viele Unterschriften von Vertretern der Wirtschaft, der Landespolitik, der Kultur und des Sports. Japanische Geschäftsleute waren in den 1980er-Jahren häufig zu Gast, als die Firma Matsushita in Lüneburg Elektrogeräte produzierte. „A town of tradition and of beauty“, eine traditionsreiche und schöne Stadt, nennt der Schriftsteller Amos Oz Lüneburg in seinem Gästebucheintrag von September 1998. Die Heinrich-Heine-Stipendiaten haben Grüße dagelassen, ebenso renommierte Schriftsteller wie Günter Grass, Christa Wolf und Martin Walser sowie die gesamte Mannschaft des FC Bayern München, der im Juli 1996 in Lüneburg vor großem Publikum gegen eine Amateurauswahl spielte. -1-.