Hannover Überrascht Auch Mit Seinen Barocken Gärten in Herrenhau­ Bekam Hannover Den Ersten Durchgangsbahnhof Des Kontinents

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Hannover Überrascht Auch Mit Seinen Barocken Gärten in Herrenhau­ Bekam Hannover Den Ersten Durchgangsbahnhof Des Kontinents IG Metall-Geschichte(n) Hannover aus der Welfenstadt überrascht 1402163_IGM_Hannover_ueberrascht.indd 1 23.07.2014 14:30:33 Impressum Herausgeber: IG Metall, Bezirksleitung Niedersachsen und Sachsen-Anhalt IG Metall, Verwaltungsstelle Hannover Postkamp 12, 30159 Hannover Verantwortlich: Hartmut Meine, Dirk Schulze, Pia Pachauer Layout: Norbert Kandel Texte: Norbert Kandel, Reinhard Schwitzer, Taalke Nieberding Gestaltung und Druck: BWH GmbH – Die Publishing Company Beckstraße 10, 30457 Hannover Hannover, Juli 2014 1402163_IGM_Hannover_ueberrascht.indd 2 23.07.2014 14:30:33 Inhalt 04 Grußwort Stefan Schostok 05 Grußwort Dirk Schulze, Hartmut Meine und Pia Pachauer 06/07 Guten Tag, bleiben Sie länger? – Die Stadthalle, ein historischer Ort 08/11 Markenzeichen der Industrie – Erst durch Linden ging es bergauf 12/13 Traditionsunternehmen – Firmen, die Geschichte schrieben 14/15 Eine Geburtsstätte der IG Metall – Das berühmte Interview mit Karl Marx 16/17 Ohne Streik keinen Fortschritt – Die großen Kämpfe von 1848 bis 1912 18/19 Der Rauch der Revolution – 1918 blieben die alten Gewalten unangetastet 20/21 Wie die Nazis Fuß fassten – Noch 1928 war die NSDAP eine Splittergruppe 22/23 Marsch in die Marktwirtschaft – Hannover probt die Einheitsgewerkschaft 24/25 Die wichtigsten Kämpfe bis 1948 – Von Mitbestimmung bis zu Hungerstreiks 26/27 Reformer und Rebell – 20 Jahre stand Otto Brenner an der Spitze der IG Metall 28/29 Höhepunkte der Streitkultur – Von der Apo bis Gorleben 30/31 Ein Lehrstück an Demokratie – Hannovers größte Revolution aller Zeiten 32/33 Der Kampf um sichere Jobs – Die Tarifpolitik der 90er-Jahre 34/35 Die heimliche Hauptstadt – der SPD, des 1. Mai, des Jazz, des Rugbys 36/37 Wo Hannover Spitze ist – Superlative aus der Leinestadt 38/39 Promis aus Hannover – Von Kurt Schumacher bis Rudolf Augstein 40/41 Auf der Durchreise – Von Hermann Löns bis Christian Wulff 42/43 Die welfischen Prügelprinzen – Schoss Wilhelm Busch auf Arbeiter? 44/45 Gedenkstätten in Hannover – Eine alternative Stadtwanderung 46/47 Das veränderte die Republik – Der Gewerkschaftstag 1954 in Hannover 48/49 Humanisierung der Arbeitswelt – Der Gewerkschaftstag 1974 in Hannover 50/51 Die Tarifautonomie gerettet – Der Gewerkschaftstag 2003 in Hannover 52/53 Zwischen Tradition und Moderne – Strukuren in der IG Metall 54/55 Die friedvollen Niedersachsen/Bildnachweise 3 1402163_IGM_Hannover_ueberrascht.indd 3 23.07.2014 14:30:34 Stefan Schostok, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover seit 2013 Hannover und die IG Metall Die IG Metall ist in Hannover fest verwurzelt. Gleichzeitig hat Hannover hat viel zu bieten! Lassen Sie sich getreu des Titels Hannover in der Geschichte der Gewerkschaft einen festen und der Broschüre einfach überraschen. Auch wer die Stadt schon bedeutenden Platz. Mit der von Lindener Metallarbeitern 1868 lange kennt oder hier sogar zu Hause ist, wird noch Neues gegründeten „Vulkanunion“ liegt hier eine Keimzeile der Be­ erfahren. Und wer die Stadt noch nicht so gut kennt, wird Lust wegung, später war Hannover lange Sitz der Metallarbeiter­ bekommen, noch mehr zu erleben und zu erfahren. schaft. Treffend stellte Otto Brenner, IG Metall-Vorsitzender Viel erfahren und viel lernen werden auf jeden Fall alle Mitglie­ von 1956 bis 1972, auf dem Gewerkschaftstag 1954 fest: der der jetzt neu gewählten Betriebsräte. Die Broschüre „Han­ „Hannover war gleichsam die Geburtsstätte des Metallarbeiter­ nover überrascht“ wurde anlässlich der Betriebsratswahlen verbandes.“ Dieser Gewerkschaftstag fand in der Heimatstadt 2014 neu aufgelegt und dient zu Beginn der Wahlperiode Brenners statt: in Hannover. Hier erinnert noch vieles an den auch zum näheren Kennenlernen der Geschichte Hannovers, einstigen Hanomag-Arbeiter, späteren Ratsherrn und Land­ insbesondere auch der gewerkschaftlichen Historie. tagsabgeordneten: Eine Straße im Herzen der Stadt trägt sei­ nen Namen, eine Schule und die Seniorenakademie Otto Bren­ Sie, die gewählten Betriebsräte, leisten als Interessenvertreter ner. der Beschäftigten einen sehr wichtigen Beitrag für Demokratie und Mitbestimmung. Sie sind nicht nur Sprachrohr, sondern Wie vielfältig die Verbindungen zwischen der Gewerkschaft auch Mitgestalter. Und Sie stehen, wie dieses Heft eindrucks­ und Hannover sind, zeigt die vorliegende Broschüre, die Über­ voll dokumentiert, in einer guten gewerkschaftlichen Tradition. raschungen und weniger bekannte Geschichte und Geschich­ ten lebendig werden lässt. Nach 1954 war die Stadt auch 1974 Ich wünsche Ihnen allen viel Erfolg und eine glückliche Hand! und 2003 Gastgeber des Gewerkschaftstages, nach Otto Bren­ ner stellte Hannover mit Jürgen Peters noch einen weiteren Vorsitzenden und heute ist die IG Metall Hannover mit fast 40.000 Mitgliedern eine der größten Verwaltungsstellen in Deutschland. 1402163_IGM_Hannover_ueberrascht.indd 4 23.07.2014 14:30:36 Vor der künstlerisch gestalteten Glasfront des IG Metall Hauses (v. l.): Hartmut Meine, Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen und ­Sachsen-Anhalt Pia Pachauer, Zweite Bevollmächtigte und ­Kassiererin ­der IG Metall Hannover Dirk Schulze, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Hannover Eine Stadt, ein Haus, eine IG Metall Diese Broschüre wurde 2003 den Delegierten beim 20. Or­ Seit 2013 besticht das Gewerkschaftshaus im Erdgeschoss auch dent­­lichen Gewerkschaftstag in Hannover als Gastgeschenk äußerlich durch Kunst: Zur Erinnerung an den Hannoveraner überreicht. Damals wurde der Hannoveraner Jürgen Peters Otto Brenner, langjähriger Erster Vorsitzender der IG Metall, zum Ersten Vorsitzenden der IG Metall gewählt. Nun liegt eine sind in die Glasfenster sein Gesichtsprofil, Fingerabdruck und Neuauflage vor – und wir wünschen euch und allen Lesern viel seine Worte in mehreren Sprachen eingebrannt (siehe Foto): Spaß und Überraschungen damit. „Nicht Ruhe, nicht Unterwürfigkeit gegenüber der Obrigkeit ist Seit zehn Jahren arbeiten die Kolleginnen und Kollegen der die erste Bürgerpflicht, sondern Kritik und ständige demokra­ Verwaltungsstelle und der Bezirksleitung nun zusammen in tische Wachsamkeit.“ ­einem Haus: im Postkamp 12 in Hannover. Ein Werk des Künstlers Nabo Gaß aus Wiesbaden. 2004 unter ein gemeinsames Dach zu ziehen, hat sich – trotz Auch das Innere des IG Metall Hauses am Klagesmarkt hat sich unterschiedlicher Aufgaben – zum Nutzen der Mitglieder und zu einem Ort der Kultur und der Begegnungen entwickelt mit Beschäftigten entwickelt. öffentlichen Ausstellungen im Foyer. Es bleibt dabei die Zen­ Die Bezirksleitung entwickelt Tarifverträge für die Metall- und trale für die organisierten Beschäftigten. Denn wir wissen: Elektroindustrie, für die Volkswagen AG und für die Hand­ ­Demokratischer und sozialer Fortschritt entwickelt sich nicht im werks-, Textil- und Holzbranchen in Niedersachsen und Sach­ Selbstlauf. Nur eine starke IG Metall, die politik- und damit sen-Anhalt – für rund 275.000 Mitglieder. Die Verwaltungs­stelle letztlich auch streikfähig ist, wird es schaffen, die Arbeits- und berät ihre über 37.000 Mitglieder, die 140 Betriebsratsgremien, Lebensbedingungen der Menschen weiter zu verbessern. Wir Jugend- und Auszubildendenvertretungen, über 1.000 Vertrau­ werden nicht nachlassen, daran zu arbeiten. ensleute, Schwerbehindertenvertrauens­leute und Arbeitskreise. Bezirksleitung und Verwaltungsstelle bilden in einem Ausbil­ dungsverbund gemeinsam Kaufleute für Büro­kommunikation bzw. Büromanagement aus. Dirk Schulze Hartmut Meine Pia Pachauer 5 1402163_IGM_Hannover_ueberrascht.indd 5 23.07.2014 14:30:36 Auch Goethe und Karl Marx hatten einen Koffer in Hannover Guten Tag – bleiben Sie länger? Für viele Besucher ist Hannover nur Durchgangsstation. Wer aber bleibt, findet vielfältige Überraschungen – gerade auch für Gewerkschafter! Die durchschnittliche Verweildauer in Hannover liegt seit Jahren Revolu­tion aller Zeiten (Seite 30), hier schenkte Helmut Schmidt ­ zwischen 1,7 und 1,9 Tagen. Hat das Landesamt für Statis­tiken Eugen Loderer einen symbolischen Keil, der niemals zwischen SPD ermittelt. Warum nur mögen Besucher nicht länger bleiben? und IG Metall getrieben werden dürfe (Seite 49), hier ... Ach, blättern Sind es die lieb gewonnenen Vorurteile von der „grauen Stadt Sie doch selbst weiter. an der Leine“ – langweilig,­ hässlich, nichts los – die immer noch Es waren übrigens schon (fast) alle da. Blair, Putin, Cameron, Sarkozy, wirken? Chirac sowieso. Mehrfach sogar. Und ­sie waren von der unaufdring­ Der Ursprung dieser Vorurteile mag durch den Bahnhof begründet lichen Bescheidenheit der Stadt fasziniert. Wie Heinrich Heine und Karl sein. Ja, Sie haben richtig gelesen. 1843 wurde nämlich die erste Marx. Nur Goethe ist immer wieder an Hannover vor­bei­ge­fahren. Das ­Eisenbahn im Königreich Hannover eingeweiht: von Hannover nach hatte seinen Grund, weil er sonst so ziemlich jede Einsiedelei ab­ge­ Lehrte. 1847 gab es schon eine durchgehende Ver­bin­dung von klap­pert hat. Der Grund war „Lotte“, an die er sein Herz verloren hatte. ­Aachen über Hannover bis Berlin und Ratibor. Während die bedeu­ Also, auch ­Goethe hatte einen Koffer in Hannover (siehe Seite 39). tenden Großstädte alle einen anständigen Kopfbahnhof erhielten, Hannover überrascht auch mit seinen barocken Gärten in Herrenhau­ bekam Hannover den ersten Durchgangsbahnhof des Kontinents. sen. Mit dem Wiederaufbau des Schlosses zu einem modernen Ta­ 1850 wurde Hannover zur offiziellen „Über­nach­tungsstation“ zwi­ gungszentrum ist das historische Ensemble fast wieder komplett. Die schen „Berlin-Köln“ erkärt. Das begründete ein weit verbreite­ ­tes
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