Geschäfts­ bericht 2017 srgssr.ch/gb2017 Inhalt

3 Die SRG auf einen Blick 86 Mitarbeitende 4 Vorwort des Präsidenten und des Generaldirektors 86 Unsere Verantwortung für die Mitarbeitenden 88 Zahlen und Fakten zu den Mitarbeitenden 8 Auftrag 94 Zahlen und Fakten zu den Löhnen 8 Gesetzliche Grundlagen 9 Unternehmensstrategie 102 Corporate Governance 9 Bildung und Kultur 102 Verantwortungsvolle Unternehmensführung 11 Solidarität und -kontrolle 12 Finanzausgleich für gleichwertige Programme 104 Delegiertenversammlung 13 Empfangsgebühren für Radio und Fernsehen 110 Vereinsstruktur 15 Verwertungsgesellschaften 111 Unternehmensstruktur 15 Programmverbreitung 112 Verwaltungsrat 17 Aufsicht 120 Geschäftsleitung 127 Vergütungen 20 Service public 128 Regionalgesellschaft SRG Deutschschweiz 20 Medialer Service public – im Dienst der Gesellschaft 129 Regionalgesellschaft RTSR 22 SRF Schweizer Radio und Fernsehen 130 Regionalgesellschaft Corsi 24 RTS Radio Télévision Suisse 131 Regionalgesellschaft SRG SSR Svizra Rumantscha 26 RSI Radiotelevisione svizzera 28 RTR Radiotelevisiun Svizra Rumantscha 134 Jahresrechnung 2017 30 SWI .ch 135 Einleitung zur Jahresrechnung 32 Service public in Zahlen 138 Stammhausrechnung 38 Programmstatistik Radio 138 Erfolgsrechnung 54 Programmstatistik Fernsehen 139 Bilanz 68 Statistik Online-Nutzung 140 Geldflussrechnung 141 Eigenkapitalnachweis 72 Qualität 142 Rechnungslegungsgrundsätze 72 Qualität – gefragter denn je 145 Anhang 74 SRF Schweizer Radio und Fernsehen 158 Antrag 75 Publikumsrat SRG.D 159 Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung 76 RTS Radio Télévision Suisse 160 Konzernrechnung 77 Publikumsrat RTSR 160 Erfolgsrechnung 78 RSI Radiotelevisione svizzera 161 Bilanz 79 Publikumsrat Corsi 162 Geldflussrechnung 80 RTR Radiotelevisiun Svizra Rumantscha 163 Eigenkapitalnachweis 81 Publikumsrat SRG.R 164 Rechnungslegungsgrundsätze 82 SWI swissinfo.ch 168 Anhang 83 Publikumsrat SWI swissinfo.ch 182 Segmentberichterstattung 184 Beteiligungsverzeichnis 185 Antrag 186 Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung 187 Impressum

2 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Die SRG auf einen Blick

Die SRG umfasst fünf Unternehmenseinheiten und die Gene- Die SRG ist ein privatrechtlich organisiertes und nach den raldirektion. Zudem hält sie drei Tochtergesellschaften. Mit Grundsätzen des Aktienrechts geführtes Medienunterneh- 6093 Beschäftigten beziehungsweise 4975 Vollzeitstellen men, dessen Auftrag auf der Bundesverfassung (BV), dem (ohne Tochtergesellschaften), einem Jahresumsatz von rund Radio- und Fernsehgesetz (RTVG), der Radio- und Fernseh- 1,6 Mil­liarden Franken, 17 Radio- und 7 Fernsehprogrammen verordnung (RTVV) sowie der Konzession basiert und das dem inklu­sive Sendungen in rätoromanischer Sprache sowie ergän- Service public verpflichtet ist. Als Non-Profit-Unternehmen zenden Websites und Teletextdiensten ist die SRG das grösste finanziert sich die SRG zu rund 75 Prozent über Gebühren und ­Unternehmen für elektronische Medien in der Schweiz. Ihre zu rund 25 Prozent aus kommerzieller Tätigkeit. Sie ist ­politisch ­Radioprogramme und in der Hauptsendezeit auch Fernsehpro- und wirtschaftlich unabhängig. gramme sind in allen vier Sprachregionen marktführend – und sie behaupten sich erfolgreich gegen eine ­Vielzahl von wesent- lich finanzkräftigeren ausländischen Konkurrenzsendern.

Unternehmenseinheiten

Tochtergesellschaften

Technology and Production Center AG Swiss TXT AG Telvetia SA

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 3 Vorwort

2017 als Übergangsjahr zu einer neuen SRG

Gilles Marchand Generaldirektor SRG

Jean-Michel Cina Präsident SRG

4 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 71,6 Prozent Bakel Walden, Direktor Entwicklung und Angebot SRG, bilden Diese Zahl steht nicht etwa für den Marktanteil unserer Fern- sie das neue Führungsteam. seh- oder Radioprogramme, noch weist sie den Zuwachs bei den Onlineportalen von RTS, RTR, RTS, SRF und SWI aus. Mit Programmhöhepunkte dem Deckungsgrad oder dem Rentabilitätsindex hat sie ebenso Auch 2017 war geprägt von Highlights wie die von der SRG pro- wenig zu tun. duzierte Skiweltmeisterschaft in St. Moritz und die vielverspre- chenden neuen Koproduktionen «Wilder» oder «Quartier des Diese Prozentzahl steht für viel mehr. Sie entspricht der Anzahl Banques». Stimmen, die am 4. März 2018 Nein zur No-Billag-Initiative ge- sagt haben – ein klares Nein zu einer Vorlage, die das Ende der Im Berichtsjahr legten die Unternehmenseinheiten besonderes SRG und von 34 gebührenfinanzierten privaten Radio- und Gewicht auf die Nachrichten, vor allem auch für das junge Pub- Fernsehsender bedeutet hätte. likum – zum Beispiel mit dem interessanten nationalen Projekt «Nouvo», einem fünfsprachigen Onlineangebot für die mobile Diese 71,6 Prozent legitimieren den Service public in der Nutzung, das gleichzeitig knackig und seriös daherkommt. Schweiz. Es ist eine starke Zustimmung, die aus allen Landes- regionen kommt. Information, Kreation, Innovation Information, Kreation, Innovation – das sind die Schlüsselele- Ein langfristiges Engagement mente, mit denen die SRG ihren Service-public-Auftrag erfüllen Die Debatte über den Service public, seine Rolle und seine Auf- will. Dabei sind wir offen für Kritik und suchen den Dialog mit gabe hat uns während des ganzen Jahres 2017 beschäftigt. Die der Gesellschaft. Wir setzen die Mittel, die der SRG anvertraut Abstimmungsvorlage wurde in der Schweiz so leidenschaftlich werden, sorgfältig und mit Bedacht ein. Trotz der Turbulenzen wie kaum eine andere diskutiert: Über 10 000 Presseartikel und den Veränderungen in den letzten Monaten schliesst die sind zum Thema erschienen. Ganz Europa verfolgte die Debatte SRG das Geschäftsjahr 2017 mit einem ausgeglichenen Be- gespannt und besorgt und reagierte auf den Ausgang mit Freu- triebsergebnis ab. de und Erleichterung. Der Verwaltungsrat und die Generaldirektion der SRG bedanken Denn das Nein zur No-Billag-Initiative hat nicht nur eine ein- sich bei ihren Mitarbeitenden in allen Bereichen. Denn sie set- deutige Antwort auf eine existenzielle Frage für den audiovisu- zen alles daran, das bestmögliche Programm für unser Publi- ellen Service public geliefert. Die Abstimmung setzte auch ein kum zu machen. Auch diesem gebührt Dank – für seine Treue starkes gesellschaftspolitisches Signal: Die Schweizerinnen und sein Vertrauen. und Schweizer haben sich deutlich für eine Gesellschaft ausge- sprochen, die auf kulturelle Vielfalt und Mehrsprachigkeit baut und ein solidarisches Finanzierungsmodell bevorzugt. Jean-Michel Cina und Gilles Marchand

Kein Schlusspunkt, sondern ein Neuanfang Die 71,6 Prozent sind auch eine Verpflichtung. Die SRG muss sich in drei Richtungen weiterentwickeln: Wir wollen uns auf die Eigenständigkeit unseres Programmangebots konzentrieren. Wir wollen besser und vermehrt mit den privaten Schweizer Medienhäusern zusammenarbeiten – und wir müssen effizien- ter werden.

So gesehen war 2017 ein Übergangsjahr: in Bezug auf die Cor- porate Governance, mit der Erneuerung eines Teils unseres Ver- waltungsrats sowie mit den Amtsantritten des neuen Präsi- denten und des neuen Generaldirektors. Zusammen mit Ladina Heimgartner, stellvertretende Generaldirektorin SRG, und

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 5

Auftrag Auftrag

Unser Auftrag

Die Tätigkeit der SRG stützt sich auf die Schweizerische Bun- Am 14. Juni 2015 hat die Stimmbevölkerung mit knapp über desverfassung (BV), das Radio- und Fernsehgesetz (RTVG), die 50 Prozent die Änderung des RTVG gutgeheissen. Dadurch Radio- und Fernsehverordnung (RTVV) sowie die Konzession erhalten die privaten Radio- und Fernsehstationen neu bis zu der SRG. 6 Prozent Gebührenanteil (bisher 4 Prozent). Das mit der Re- vision angenommene neue Abgabesystem wird die heute ge- räteabhängige Gebühr durch eine allgemeine Abgabe ersetzen. Rechtliche Grundlagen Die Einführung erfolgt per 1. Januar 2019.

Bundesverfassung Konzession Artikel 93 der Bundesverfassung (BV) hält fest, dass die Ge- Die Konzession präzisiert den Auftrag, den die SRG mit der setzgebung über Radio und Fernsehen Sache des Bundes ist. ­Gesamtheit ihrer Radio- und Fernsehprogramme sowie ande- Radio und Fernsehen sollen zur Bildung und kulturellen Ent­ ren publizistischen Angeboten zu erfüllen hat. faltung, zur freien Meinungsbildung und zur Unterhaltung ­beitragen, auf die Besonderheiten des Landes und die Bedürf- Im Bereich Radio veranstaltet die SRG: nisse der Kantone Rücksicht nehmen, die Ereignisse sachge- ➔➔je drei Programme für die deutsche, französische und italie- recht darstellen und die Vielfalt der Ansichten widerspiegeln. nische Sprachregion; Ausserdem garantiert die BV die Unabhängigkeit von Radio und ➔➔ein rätoromanisches Programm; ­Fernsehen und die Autonomie in der Programmgestaltung. Als ➔➔je ein modifiziertes Programm für die deutsche und franzö- spezielle Fach- und Kontrollinstanz sieht die BV eine von Be- sische Sprachregion (ein modifiziertes Programm über- hörden und Parlament unabhängige Beschwerdeinstanz (UBI) nimmt Grundcharakter und Inhalte des entsprechenden vor. ­Basisprogramms, zeichnet sich jedoch durch einen eigenen «Musikteppich» aus); Radio- und Fernsehgesetz, Radio- und Fernsehverordnung ➔➔ein Jugendprogramm für die deutschsprachige Schweiz; Das Radio- und Fernsehgesetz (RTVG) hält unter anderem den ➔➔je ein Musikprogramm in den Bereichen Klassik, Jazz und Pop; ­Programmauftrag, die Verbreitung, die Organisation und die ➔➔ein deutschsprachiges Informationsprogramm. ­Finanzierung der SRG fest. Laut Radio- und Fernsehgesetz ­sowie Radio- und Fernsehverordnung (RTVV) muss die SRG so Im Bereich Fernsehen veranstaltet die SRG: organisiert sein, dass ihre Autonomie und Unab­hängigkeit ➔➔je zwei Programme für die deutsche, französische und ­gewährleistet sind, dass sie wirtschaftlich geleitet sowie natio- ­italienische Sprachregion in HDTV-Qualität; nal koordiniert werden kann, dass die Anliegen der Sprachre­ ➔➔Sendungen in rätoromanischer Sprache; gionen berücksichtigt werden, dass das Publikum in der Orga- ➔➔ein deutschsprachiges Wiederholungsprogramm; nisation vertreten ist und dass sie nach aktien­rechtlichen Prin- ➔➔ein französischsprachiges Angebot mit laufend aktualisier- zipien geführt werden kann. ten Informationen und Programmhinweisen über Internet; ➔➔Sendungen über politische, wirtschaftliche, kulturelle und Wer Radio- und Fernsehprogramme empfangen will, hat eine sportliche Ereignisse von sprachregionaler oder nationaler Empfangsgebühr zu entrichten, deren Höhe vom Bundesrat Bedeutung originär über Internet. festgelegt wird. Dabei berücksichtigt der Bundesrat: ➔➔den Bedarf für die Finanzierung der Programme der SRG und Das Online-Angebot der SRG umfasst: ihrer übrigen publizistischen Angebote; ➔➔Online-Inhalte mit Sendungsbezug (direkter zeitlicher und ➔➔die Unterstützung konzessionierter Programme; thematischer Bezug zu redaktionellen Sendungen oder ➔➔die Aufgaben im Zusammenhang mit der Erhebung der Sendeteilen); ­Empfangsgebühren sowie der Durchsetzung der Melde- und ➔➔Online-Inhalte ohne Sendungsbezug als Textbeiträge in den Gebührenpflicht; Sparten News, Sport und Regionales/Lokales (beschränkt ➔➔die Unterstützung der Stiftung für Nutzungsforschung; auf höchstens 1000 Zeichen pro Beitrag); ➔➔die Errichtung von Sendernetzen im Rahmen der Einführung ➔➔Hintergrund- und Kontextinformationen zu Sendungen; neuer Technologien. ➔➔Informationen zu Basiswissen mit Bezug zu bildenden Sendungen;­ ➔➔an Sendungen gekoppelte Publikumsforen und Spiele;

8 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 ➔➔einen mehrsprachigen Online-Dienst für das Ausland bietet ihre Angebote dort an, wo sich das Publikum aufhält. (swissinfo.ch); Konkret wird die SRG (Auswahl) ➔➔einen Online-Dienst für das grenznahe italienischsprachige ➔➔das Angebot für das mobile, das junge und das urbane Publi- Publikum (tvsvizzera.it). kum sowie für Menschen mit Migrationshintergrund aus- bauen; Die Konzession hält ferner fest, dass die SRG mit ihren Pro- ➔➔den Kontakt mit den Mediennutzerinnen und Medien- grammen und ihrem übrigen publizistischen Angebot zu Fol- nutzern intensivieren, namentlich auf den sozialen Netz- gendem beiträgt: werken. Die SRG nutzt Online und HbbTV zur Interaktion mit ➔➔freie Meinungsbildung des Publikums durch umfassende, dem Publikum; vielfältige und sachgerechte Information, insbesondere über ➔➔einen unabhängigen, unbequemen Journalismus pflegen, politische, wirtschaftliche und soziale Zusammenhänge; dessen Professionalität Standards setzt; ➔➔kulturelle Entfaltung und Stärkung der kulturellen Werte des ➔➔regionale, nationale und internationale Kooperationen Landes sowie Förderung der Schweizer Kultur unter beson- anstreben; derer Berücksichtigung der Literatur sowie des Musik- und ➔➔die Verantwortung für den Medienplatz, für die Volkswirt- Filmschaffens; schaft und für eine nachhaltige Gesellschaft wahrnehmen; ➔➔Bildung des Publikums, namentlich durch die regelmässige ➔➔Innovation betreiben und die Agilität erhöhen; Ausstrahlung von Sendungen mit bildendem Inhalt; ➔➔eine digitale Unternehmenskultur fördern. ➔➔Unterhaltung. Aktuell setzt die Unternehmensstrategie Akzente bei der För- Weitere Informationen auf www.srgssr.ch (Wer wir sind > Leit- derung der Demokratie, der Unabhängigkeit des Unterneh- bild und Strategie > Auftrag). mens und der Qualität der Angebote. Die SRG will Brücken schlagen zwischen den Landesteilen, Kulturen, Generationen, schweizerischen und zugewanderten Mitbürgerinnen und Mit- Unternehmensstrategie bürgern. Ihre Berichterstattung trägt zum gegenseitigen Ver- ständnis bei. Die Unternehmensstrategie gibt die Ziele und den Die Unternehmensstrategie berücksichtigt sämtliche Bereiche Terminplan für die Umsetzung vor. Der Verwaltungsrat und die des Unternehmens, extern (Angebot und Markt, Auftrag) und Geschäftsleitung überprüfen die Massnahmen und Projekte intern (Prozesse, Finanzen, Personal). Sie gibt die Richtung vor, jährlich und die Ziele alle zwei Jahre. Bei Bedarf werden sie den in die sich die SRG entwickeln soll. Aus ihr leiten die Unterneh- neusten Entwicklungen angepasst. Im Jahr 2018 wird die Stra- menseinheiten (RSI, RTR, RTS, SRF, SWI), die Fachbereiche tegie einem neuerlichen Review unterzogen. (Operationen, Finanzen) und die Tochtergesellschaften ihre jeweiligen Teilstrategien ab. Die gesamte Unternehmensstrategie ist verfügbar auf www.srgssr.ch (Wer wir sind > Leitbild und Strategie). Die strategischen Vorgaben in Sachen Angebot setzen den Rahmen für die Weiterentwicklung des sprachregionalen oder überregionalen Angebots der SRG. Daraus leiten die Verant- Bildung und Kultur wortlichen der Programme und der Produktion die Schwer- punkte für ihre Bereiche ab. Die Aktivitäten, Löhne, Aufträge und Dienstleistungen der SRG wirken sich auf allen Ebenen der schweizerischen Volkswirt- Die Strategie wurde 2016 revidiert und die Ziele geschärft. Sie schaft aus. So vergibt die SRG auch an die schweizerische ist dadurch besser verständlich und fokussiert auf das Wesent- audiovisuelle Industrie Aufträge in substanziellem Umfang. liche: die digitale Transformation mit all ihren Einflüssen auf das Angebot, das Personal, die Finanzen und das Marktumfeld. Film Die Unternehmensstrategie definiert in neun Zielen, wie SRG Filme sind Botschafter der kulturellen und sprachlichen Vielfalt. zu einem digitalen Multimediahaus werden will. Inhalte sollen Ein wichtiger Pfeiler der Kulturförderung ist deshalb die Unter- für alle massgeblichen Formen der Mediennutzung und alle stützung des Films durch die SRG. 1996 schuf sie zusammen zweckmässigen Plattformen erstellt werden. Dabei orientiert mit Partnern der Filmbranche den «Pacte de l’audiovisuel». Seit sich die SRG am Mehrwert für die Nutzerinnen und Nutzer und Bestehen dieses Abkommens hat die SRG über 400 Millionen

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 9 Auftrag

Kulturförderung Film – Anzahl Filme Franken in die Filmförderung investiert. Dank des Pacte ent- standen 1996–2016 über 2700 Filme und Serien. Der neue Programm 2017 2016 2012–15 Pacte 2016–2019 ist mit einem Budget von 27,5 Millionen Franken pro Jahr dotiert, das sind 5,2 Millionen mehr als in der Schweizer Radio Periode 2012–2015. 2017 beteiligte sich die SRG an 155 Ko- und Fernsehen (SRF) 70 68 271 produktionen (siehe Tabelle). Radio Télévision Musik Suisse (RTS) 63 55 217 Was der Film für das Fernsehen, ist die Musik für das Radio. Die SRG verankerte 2004 ihre Zusammenarbeit mit Vertretern der Radiotelevisione Schweizer Musikbranche in der Charta der Schweizer Musik. Die svizzera (RSI) 20 24 83 Charta wurde 2016 angepasst. Sie hat zum Ziel, das ­Ansehen Radiotelevisiun Svizra der Schweizer Musik sowie talentierte Musikerinnen und Musi- ker zu fördern. Mit der Charta verpflichtet sich die SRG, in den Rumantscha (RTR) 2 5 13 Fernsehprogrammen mit Musik und ihren Radioprogrammen Total 155 152 584 einen angemessenen Anteil an Schweizer Produktionen auszu- strahlen. Die Geschäftsleitung der SRG hat entschieden, ab Juli

Charta der Schweizer Musik – Anteil Schweizer Musik am Radio in Prozent der Sendezeit

2017 2016 2015 2014

Radioprogramme Richtwert Anteil Richtwert Anteil Richtwert Anteil Richtwert Anteil

Radio SRF 1 20 21,9 20 22,5 20 21,5 20 21,7 Radio SRF 2 Kultur 23 29,3 22 29,1 20 27,1 20 29,3 Radio SRF 3 22 23,6 21 22,1 20 21,2 20 17,0 Radio SRF Virus 50 53,9 50 52,7 50 51,6 50 51,0 Radio SRF Musikwelle 42 41,4 42 41,2 42 41,0 42 40,1

RTS La Première 18 22,9 16 20,4 16 18,4 16 14,5 RTS 18 14,4 18 15,8 18 15,9 18 12,7 RTS 21 20,7 21 21,5 21 20,0 21 16,0 RTS 15 20,0 15 14,9 12 14,1 12 14,6

RSI Rete Uno 11 13,0 11 11,7 10 12,0 10 11,0 RSI Rete Due 15 13,5 15 14,6 15 18,0 15 15,1 RSI Rete Tre 13 13,2 13 12,5 12 12,0 12 13,2

Radio Rumantsch 50 51,5 50 52,4 45 53,0 45 49,6

Radio Swiss Classic 30 33,1 30 32,0 30 29,7 30 30,3 Radio Swiss Jazz 30 34,6 30 33,0 30 36,2 30 37,3 Radio Swiss Pop 30 35,7 30 34,0 30 32,0 30 31,2

10 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 2017 den Anteil Schweizer Musik bei den Spartenprogrammen Barrierefreies Fernsehen (Swiss Classic, Swiss Jazz und Swiss Pop) auf 50 Prozent anzu- 2017 hat die SRG ein neues Abkommen mit sieben Verbänden heben. Als Schweizer Musik gelten Aufnahmen oder Live-Aus- für sinnesbehinderte Menschen abgeschlossen. Darin ver- strahlungen mit Schweizer Komponisten, Interpreten oder Pro- pflichtet sie sich, ihr Angebot für hör- und sehbehinderte Men- duzenten sowie Aufnahmen mit Schweizer Beteiligung. schen signifikant zu erhöhen. Beim Fernsehen soll der Anteil untertitelter Programme bis ins Jahr 2022 auf 80 Prozent ge- Literatur steigert werden. Die Angebote im Internet sollen grösstenteils Neben Film und Musik fördert die SRG regelmässig die Litera- mit Untertiteln belegt werden. Auch bei gebärdeten Sendun- tur in ihren Radio- und Fernsehprogrammen. Sendungen wie gen und bei der Audiodeskription für Blinde werden die Ange- «BuchZeichen», «52 beste Bücher», «Schnabelweid» oder bote bis 2022 massiv erhöht. «Literaturclub» (SRF), «Versus», «Nectar», «Caractères», «La li- brairie francophone», «Vertigo» oder «La puce à l’oreille» (RTS), ➔➔Untertitelungen: Gut 50 Prozent der Fernsehprogramme «Geronimo Letteratura», «Blu come un’arancia», «Il Segnalibro» sind 2017 mit Untertiteln für Hörbehinderte ausgestrahlt oder «Librintasca» (RSI) sowie «Magazin da cultura», worden, wobei die Primetime (19–22 Uhr) der ersten Pro- «Impuls dal di» und «Il Tavulin litterar» (RTR) regen zur Lektüre gramme in allen Sprachregionen vollständig untertitelt wur- an und wirken sich positiv auf den Schweizer Buchmarkt aus. den. Am Wochenende wurden ab Mittag zudem die Live- Die SRG fördert die Literatur seit 2007 auch im Rahmen einer Sendungen untertitelt. Zusätzlich dazu wird ein Grossteil Medienpartnerschaft mit den Solothurner Literaturtagen. Am der im Internet angebotenen Programme ebenfalls mit Un- Salon du livre in Genf verleiht RTS seit Mitte der 1980er Jahre tertiteln angeboten. den «Prix du public» und seit 2005 den «Prix RTS Littérature ➔➔Gebärdensprache: SRF, RTS und RSI versehen seit Januar Ados», den einzigen Preis für französischsprachige Literatur, 2008 eine täglich ausgestrahlte Newssendung mit Gebär- die sich an 14- bis 16-Jährige richtet. densprache. Bei SRF wird zusätzlich die Sendung «Kassen- sturz» in Gebärdensprache ausgestrahlt. ➔➔ Audiodeskription: Dank Audiodeskription – einer laufen- Solidarität den akustischen Beschreibung – können Sehbehinderte dem Geschehen am Bildschirm folgen. 2017 strahlte die SRG ins- Die SRG versorgt mit ihrem Service public die Schweizer gesamt 664 Sendungen mit Audiodeskription aus (SRF 349, Bevölkerung mit Radio- und TV-Programmen. Sie bildet aber RTS 243 und RSI 72). Pro Jahr und Sprachregion sind 24 Fil- auch die schweizerische Wirklichkeit auf nationaler, me vorgeschrieben, wobei die Anzahl auch von den Aus- sprachregionaler und beim Radio ebenso auf regionaler Ebene tauschmöglichkeiten mit dem Ausland abhängig ist. umfassend ab und dies in allen gesellschaftlich relevanten Bereichen – von Politik, Kultur und Wirtschaft über Gesell- Glückskette schaft und Sport bis hin zur Unterhaltung. Nicht zuletzt leistet Die SRG ist solidarisch, wenn es um humanitäre Belange geht. die SRG einen Beitrag zum Zusammenhalt zwischen den ver- Ende 2011 wurde die Partnerschaft der SRG mit der Stiftung schiedenen Landesteilen, zum Austausch ­zwischen den Glückskette in einer Vereinbarung über die Zusammenarbeit Sprachregionen, zur Meinungsvielfalt und zum gegenseitigen überarbeitet. Die Vereinbarung beinhaltet weiterhin die wich- Verständnis der verschiedenen Kulturen. Die SRG unterscheidet tigsten Punkte des Ursprungsdokuments. Dazu gehören bei- sich von kommerziellen Anbietern, weil sie spielsweise die enge Partnerschaft und die daraus resultieren- ➔➔alle Sprachregionen sowie Mehr- und Minderheiten berück- de landesweite und exklusive Unterstützung der Glückskette sichtigt; durch alle SRG-Medien bei Spendenaufrufen nach einer Kata- ➔➔eine Vielfalt an Themen, Inhalten und Gestaltungsformen strophe im In- oder Ausland. Daneben ist die Glückskette aber anbietet;­ zum Beispiel in ihrer Finanzverwaltung vollständig unabhängig. ➔➔Kultur nicht nur abbildet, sondern auch Kultur schafft; ➔➔nicht das Streben nach Quote, sondern Qualität, Glaubwür- Da die Glückskette selbst kein Hilfswerk ist, werden die opera- digkeit und Relevanz in den Vordergrund stellt; tionellen Aktionen im Ausland von 25 akkreditierten Schweizer ➔➔von politischen und wirtschaftlichen Interessen unabhängig Partnerhilfswerken ausgeführt. Die Gelder der Glückskette un- ist. terliegen drei Finanzprüfungen und gehören somit zu den

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 11 Auftrag

bestkontrollierten in der Schweiz. 2017 war die Glückskette in Finanzausgleich für gleichwertige 203 laufenden Projekten in 40 Ländern mit einem Gesamtbe- Programme trag von103,8 Millionen Franken engagiert. In der Schweiz wurden 1290 Haushalte im Umfang von insgesamt 1,4 Millio- Die SRG produziert als einziges Medienunternehmen in allen nen Franken unterstützt; 97 unwettergeschädigte Familien, vier Sprachräumen und in allen Landessprachen audiovisuelle insbesondere in Bondo, erhielten Hilfe in der Höhe von rund Angebote. Möglich machen es Schweizer Werte wie Solidarität 822 517Franken. Für zwei Gemeinden wurden aus dem perma- und Föderalismus – auf ihnen gründet unser Selbstverständnis nenten Unwetterfonds Restkosten von Unwetterschäden frü- und daran richten wir unsere Arbeit aus. Nur dank des Solidari- herer Jahre in der Höhe von 405 647 Millionen Franken ge- tätsbeitrags der Deutschschweizerinnen und Deutschschwei- deckt. Die SRG-Medien unterstützen in ihren Programmen zer kann die SRG auch die anderen Sprachregionen täglich mit nicht nur die nationalen Sammeltage, sondern legen auch einem vielfältigen und hochwertigen Radio-, TV- und Weban- Rechenschaft über die zweckmässige Verwendung der Spen- gebot bedienen. Mit dem solidarischen Finanzausgleich leistet dengelder ab. Die Glückskette und SRF beziehungsweise RTS die SRG einen wichtigen Beitrag zum nationalen Zusammen- arbeiten bei der Sammelaktionen «Jeder Rappen zählt» und halt, zum gegenseitigen Verständnis und zum Austausch zwi- «Cœur à Cœur» eng zusammen. Erstmals führte auch RSI schen den Sprachregionen. Denn obschon die Deutschschweiz die gleiche Sammelaktion unter dem Namen «Ogni centesimo rund 70 Prozent der Bevölkerung ausmacht, erhält SRF von je- conta» gemeinsam mit der Glückskette durch. Allein bei diesen dem Gebührenfranken nur 43 Rappen. Müsste die Bevölkerung drei Aktionen wurden Spendenversprechen von insgesamt der italienischsprachigen Schweiz das Programmangebot von rund 6,3 Millionen Franken gemacht. Das Geld fliesst in die RSI alleine finanzieren, betrügen die Empfangsgebühren dort Schul- und Berufsbildung in der Schweiz und im Ausland. Diese nicht 451 Franken, sondern mehr als Projekte ermöglichen Kindern und Jugendlichen eine selbstbe- 2300 Franken jährlich. stimmte Zukunft als aktive Mitglieder der Gesellschaft.

Regionaler Finanzausgleich der Gebührenein- nahmen (1,2 Milliarden Franken). Ein grosser Teil der Gebühreneinnahmen aus der deut- schen Schweiz wird den anderen Sprachregio- nen zugewiesen (Umlagerung der zentralen 43% Leistungen eingeschlossen; rundungsbeding- CHF 530 Mio. te Differenz möglich). CHF 115 Mio. 73% CHF 20 Mio. So viel Gebührengeld nimmt 23% CHF 885 Mio. die Region ein CHF 285 Mio. So viel Gebührengeld wird an CHF 220 Mio. die Region umverteilt 33% 0,5% So viel Gebührengeld steht der CHF 400 Mio. CHF 5 Mio. Region zur Verfügung 4% CHF 45 Mio. 2% 22% CHF 25 Mio. CHF 265 Mio.

12 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Die Sponsoring-, Programm- und Dienstleistungserträge Empfangsgebühren ­sowie der Bundesbeitrag für SWI swissinfo.ch werden direkt bei den jeweiligen Unternehmenseinheiten ausgewiesen. Die Pro Jahr, in CHF Mittelzuweisung­ wird unternehmensweit im Finanzplan und im ­Budgetprozess erarbeitet und vom Verwaltungsrat SRG ver­ Privater Radioempfang 165.00 abschiedet. Sie beruht auf folgenden Elementen: ➔➔Sockelzuweisung zur Finanzierung des gleichwertigen Privater Fernsehempfang 286.10 sprachregionalen Programmangebots gemäss Konzession Total privater Empfang 451.10 (diese Sockelzuweisung kann bei guter Entwicklung der Fernsehwerbeerträge für Fernsehbedürfnisse erhöht werden); ➔➔Strukturzuweisung zur Deckung des Aufwands der gemein- Gewerblicher Radioempfang* 218.40 samen nationalen Aufgaben, der Gebäudeinfrastruktur und der Distribution der Programme; Gewerblicher Fernsehempfang* 379.05 ➔➔ Zuweisungen für besondere Aufgaben, namentlich für die Total gewerblicher Empfang 597.45 internationale Verbreitung von Programmen; ➔➔Zuweisungen für wichtige Grossprojekte.

Kommerzieller Empfang** I II III Empfangsgebühren für Radio und Fernsehen Kommerzieller Radioempfang 218.40 363.85 502.35 Kommerzieller Fernsehempfang 379.05 631.55 871.90 Das Radio- und Fernsehgesetzes (RTVG) verpflichtet in der Schweiz wohnhafte Personen, die Radio- oder Fernsehpro- Total kommerzieller Empfang 597.45 995.40 1374.25 gramme empfangen, Empfangsgebühren dafür zu bezahlen, unabhängig davon, welche Sendungen sie sich anschauen oder * Die Gebühren für den gewerblichen Empfang fallen an, wenn die Emp- anhören, unabhängig auch davon, über welchen Vektor (Anten- fangsgeräte für die Information beziehungsweise Unterhaltung der Mit- ne, Kabel, Satellit, Mobiltelefon, Internet) sie dies tun. Von den arbeitenden zur Verfügung stehen. Gebühren befreit sind lediglich AHV- und IV-Berechtigte, die ** Die Gebühren für den kommerziellen Empfang fallen an, wenn die Leistungen nach dem Bundes­gesetz über Ergänzungsleistun- Empfangsgeräte für die Information beziehungsweise Unterhaltung gen zur Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenversicherung er- der Kundschaft oder anderer Aussenstehender zur Verfügung stehen. halten. Im kommerziellen Empfang ist der gewerbliche Empfang inbegriffen ­(zusätzliche Kategorien nach Art. 58 Abs. 3 und Art. 59 Abs. 3 RTVV). Der Bundesrat legt die Höhe der Gebühren fest. Die Gebühren- einnahmen fliessen grösstenteils in die Finanzierung der Radio- und Fernsehprogramme der SRG (Service public). Einen Teil davon erhalten private Radio- und Fernsehveranstalter, die desgericht entschieden hat, dass auf die Gebühren keine Mehr- gemäss ihrer Konzession einen besonderen Leistungsauftrag wertsteuer in der Höhe von 2,5 Prozent erhoben werden darf. erfüllen. Ausserdem werden damit Beiträge an die ­Förderung Die Gebühren für den gewerblichen und den kommerziellen neuer Technologien und an die Nutzungsforschung und die Empfang sind ebenfalls nicht mehr der Mehrwertsteuer unter- Kosten für die Erhebung der Empfangsgebühren (Billag) geleis- stellt. tet. Am 19. Oktober 2017 hat der Bundesrat die Höhe der neu- en Abgabe für Radio- und Fernsehen ab 2019 auf 365 Franken Die Gebührenzahlenden in der Deutschschweiz, der Suisse festgelegt. ­romande und der Svizzera italiana bezahlen alle denselben ­Betrag und haben dafür von Gesetzes wegen Anrecht auf Seit dem 1. April 2015 sind die Gebühren für Privathaushalte gleichwertige Programme. Die Svizra rumantscha hat ihrerseits von 462.40 auf 451.10 Franken gesunken, nachdem das Bun- Anspruch auf ein kleineres, angemessenes Angebot. Dieser

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 13 ­niedrigere Gebührenhaben, weil sichdieFixkosten (Personal- Diese Vergleiche zeigen, dassbevölkerungsstarke Länder bühren inder Schweiz gernemitjenenimAusland verglichen. Gegenstand öffentlicher Diskussionen. Dabei werden dieGe- Trotzdem istdieHöheder Empfangsgebühren immer wieder ist iminternationalen Vergleich eher bescheiden. schweizerische Verhältnisse grosszügigeFinanzausstattung Service-public-Anbietern nichtzuscheuen,denndiefür Deshalb braucht sie­ sehprogramme sowieOnline-Angebote in4Sprachregionen. pro Jahr. sieinsgesamt17Radio-und7Fern- Damitproduziert Die SRG über rund1,6MilliardenFrankenverfügt Einnahmen Internationaler Vergleich me ineiner einzigen Landessprache produzieren würde. den knapp270Franken betragen, wenn dieSRG ihreProgram- nämlich direkt auf dieEmpfangsgebühren wür aus.Letztere vier Sprachräumen Programmen mitgleichwertigen wirkt sich public der SRG, der jedochseinenPreishat:Die Versorgung von sprachregionale Ausgleichisteinzentraler Aspekt desService Auftrag 14 Quelle: European BroadcastingUnion(EBU); Umrechnung€/CHF zumKurs von 1.09(Vorjahr: 1.07),Zahlen2017nochnicht verfügbar. Total Einnahmen 2016 inMillionenFranken France Télévisions Deutschlandradio  Gebühreneinnahmen RadioFrance RTBF ARD BBC SRG ORF VRT ZDF RAI Geschäftsbericht SRG SSR2017 0 einen Gebührenvergleich mitanderen 254 380 472 753

Kommerzielle Einnahmen 1000 1056 1641 2000 2332

3000 3062 3504

- Andere Einnahmen 4000 ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ berücksich­tigen: zu übergreifenden Gegenüberstellungendiefolgenden Faktoren in Ländernmit wenig Einwohnern. Deshalb sindbeiländer rungszahl auf mehr Personenoder Haushalte als verteilen und Infrastrukturkosten) inLändernmiteinerhohenBevölke- ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ nahmequellen. geleistet werden, sowie dieErschliessunganderer Ein­ zudenEinnahmenausEmpfangsgebühren­zusätzlich die staatlichenDirektbeiträge undSubventionen,die Werbeeinschränkungen; ­allfällige men, dieGrösseundStruktur desWerbemarktes sowie die Finanzierungsmöglichkeiten über kommerzielle Einnah- ­auswirken; besondere auf diePersonal-undDistributionskosten das nationaleLohnniveauunddie Teuerung, diesichins­ die Topografie desLandes; Bedarf nacheiner individuellenProgrammproduktion; die Anzahl von Sprachgemeinschaften beziehungsweise der die Grösseder Bevölkerung; 5000

6000 6591 7000 7009 ­ Verwertungsgesellschaften: Ausgaben Radioempfang und Einnahmen Terrestrisch: Empfang von SRG-Programmen über eine Haus-, Die SRG ist die grösste Nutzerin von audiovisuellen, musika­ Zimmer- oder Autoantenne: lischen und literarischen Werken in der Schweiz. Sie erwirbt die ➔➔DAB+ (Digital Audio Broadcasting) – digitaler Empfang aller nötigen Urheberrechte und verwandten Schutzrechte direkt Radioprogramme der SRG in der ganzen Schweiz. Das DAB+ bei den Rechteinhabern, zum Beispiel bei Autoren, Künstlerin- Angebot wurde ausgebaut. Die dritten SRG-Radioprogram- nen und Filmproduzenten. Sie zahlt aber auch (insbesondere me Radio SRF 3, Couleur 3 und Rete Tre sind nahezu im gan- für das Senden und Zugänglichmachen online) beträchtliche zen Land zu hören. Das Sendegebiet der SRF-Regionaljour- Urheberrechtsvergütungen an die Verwertungsgesellschaf- nale wurde zudem deutlich erweitert. Der Wechsel von DAB ten ­(Suisa, SSA, Prolitteris, Suissimage, Swissperform). Im zu DAB+ ist abgeschlossen. ­Berichtsjahr waren es 54,2 Millionen Franken. ➔➔UKW – der analoge Empfang: für die Programme der eigenen Sprachregion sowie der ersten Programme der anderen Den Ausgaben für den Erwerb stehen die Einnahmen gegen- Sprachregionen. über, welche die SRG als Rechteinhaberin erzielt. Über den ­Verein Interessengemeinschaft Radio und Fernsehen (IRF) hat Kabel (via Netzbetreiber): Mindestens Empfang der SRG-­ die SRG 2017 von den Verwertungsgesellschaften Suissimage, Programme der eigenen Sprachregion sowie der ersten Prolitteris und Swissperform (hauptsächlich für das Weiter- ­Programme der anderen Sprachregionen. senden ihrer Programme) 9,9 Millionen Franken eingenommen. Satellit: Digitaler Empfang aller 17 SRG-Radioprogramme über Hot Bird von Eutelsat: Rete Uno, Rete Due, Rete Tre, La Programmverbreitung Première, Espace 2, Couleur 3, Option Musique, Radio SRF 1, Radio SRF 2 Kultur, Radio SRF 3, Radio SRF 4 News, Radio SRF Der Empfang von Radio- und Fernsehprogrammen der SRG ist Musikwelle, Radio SRF Virus, Radio Rumantsch, Radio Swiss auf mehrere Arten möglich. Somit ist eine fast 100-prozentige Pop, Radio Swiss Classic, Radio Swiss Jazz. Versorgung der Haushalte in der Schweiz garantiert. Sowohl Internet: Empfang aller 17 SRG-Radioprogramme über Live- beim Radio als auch beim Fernsehen profitiert das Publikum Streaming der einzelnen Radiounternehmen der SRG weltweit. von neuen Technologien und deren Qualität. Die SRG treibt des- Zusätzlich sind zahlreiche Sendungen auf den Websites auf Ab- halb die Modernisierung von Radio und Fernsehen im Rahmen ruf über Streaming und/oder als Podcast verfügbar. einer digitalen Zukunft beider Medien voran, beispielsweise mit hochauflösendem Fernsehen (HDTV und Dolby Digital) oder störungsfreiem Radio (Digital Audio Broadcasting, DAB+).

Die SRG setzt seit Jahren auf die digitale Verbreitungstechnolo- gie DAB+, die sich auch in den umliegenden Ländern zuneh- mend durchsetzt. Gemeinsam mit der Schweizer Radiobranche engagiert sich die SRG für eine Ablösung der analogen Radio- verbreitung über UKW durch das zeitgemässe DAB+ bis spätes- tens Ende 2024.

Für die terrestrische Verbreitung ihrer Radioprogramme unter- hielt die SRG im Berichtsjahr 1383 Sendeanlagen und für die Fernsehprogramme 219.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 15 Auftrag

Fernsehempfang HbbTV-Angeboten wie zum Beispiel Live-Streams wird im lau- fenden Programm ein (rotes) Symbol eingeblendet. Das HbbTV- Terrestrisch: DVB-T (Digital Video Broadcasting – Terrestrial), Angebot der SRG lässt sich mit dem roten Knopf der Fernbedie- der gesamtschweizerische digitale Empfang. Zu empfangen nung abrufen. sind jeweils die beiden SRG-Programme der eigenen Sprach- region, die ersten Programme der anderssprachigen Regionen sowie in der Deutschschweiz das Wiederholungsprogramm Grundversorgung in Krisensituationen SRF info. Dank ihrer Struktur als nationales Unternehmen ist sicherge- stellt, dass die SRG die Bevölkerung auch in ausserordentlichen Kabel (via Netzbetreiber): SRF 1, SRF zwei, SRF info, RTS Un, Situationen informieren kann. Sind konkrete Verhaltensanwei- RTS Deux, RSI LA 1 und RSI LA 2, praktisch ausschliesslich in sungen an die Bevölkerung nötig, so können die Behörden eine HD-Qualität. Alarmmeldung (Informationssystem Icaro) in die Wege leiten.

Satellit: DVB-S2 (Digital Video Broadcasting Satellite). Emp- Bei schweren Krisen ist die SRG das offizielle Informations­ fang von sieben Fernsehprogrammen der SRG über Hot Bird organ des Bundesrats. Leistungsvereinbarungen stellen sicher, von Eutelsat: SRF 1, SRF zwei, SRF info, RTS Un, RTS Deux, RSI dass sich der Bundesrat jederzeit an die Bevölkerung wenden LA 1 und RSI LA 2 in HD. SDTV (Standard Definition Television) kann. Falls die SRG nicht mehr in der Lage ist, ihre regulären wurde am 29. Februar 2016 erfolgreich auf HD migriert. Da die Programme herzustellen und zu verbreiten, produzieren ihre Fernsehprogramme via Satellit aus lizenz- und urheberrechtli- Journalistinnen und Techniker ein dreisprachiges Radio- chen Gründen verschlüsselt gesendet werden müssen, bedarf Not­programm unter der direkten Verantwortung des Bundes. es für den Empfang der SRG-Fernsehprogramme einer Sat- Access-Karte. Um die Sicherheit der Karten zu gewährleisten, Weitere Informationen zur Programmverbreitung: werden diese fortlaufend erneuert. www.broadcast.ch Internet: Über die Websites und mobilen Apps der einzelnen SRG-Fernsehprogramme sind die Live-Programme verfügbar. Aufsicht Zahlreiche Sendungen lassen sich zudem über Streaming und/ oder als Podcast abrufen. Verschiedene Anbieter bringen die Im Umgang mit den Gebührengeldern existiert einerseits Programme der SRG über Software-Player auf den Bildschirm. ein strenges SRG-internes Controlling. Andererseits besteht Zusätzlich ergänzen Live-Event-Streams in HD von SRF, RTS, eine Rechenschaftspflicht gegenüber externen Stellen wie RSI und RTR das lineare Angebot. Die Website swissinfo.ch ­beispielsweise dem Departement für ­Umwelt, Verkehr und stellt Nachrichten für Auslandschweizerinnen und Ausland- Energie (Uvek). schweizer in zehn Sprachen zur Verfügung.

IPTV (via Netzbetreiber): Internet Protocol Television. Die Da- Die SRG legt mit dem Geschäftsbericht ihren Finanzhaushalt tenübertragung erfolgt über das Internetprotokoll (IP). Je nach für das vergangene Jahr offen. Mit dem Budget und dem Fünf- Netzbetreiber und Sprachregion sind unterschiedlich zusam- jahresplan berichtet sie auch zukunftsgerichtet. mengestellte Programmpakete verfügbar. Für den Empfang braucht es aber eine Set-Top-Box des jeweiligen Anbieters. Zu- Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) wacht darüber, dem wird die Qualität über das Netzmanagement der Netzbe- dass die SRG beziehungsweise ihre Sendeunternehmen bei treiber sichergestellt. ­ihrer Tätigkeit die Bestimmungen von Gesetz, Konzession und den einschlägigen internationalen Übereinkommen einhält. HbbTV: Hybrid broadcast broadband TV, auch Smart TV ge- Für die Behandlung von Beschwerden über den Inhalt redaktio- nannt. Die neue Technologie verknüpft digitales Fernsehen mit neller Sendungen sind die Ombudsstellen und die Unabhängige dem Internet. Ähnlich dem Teletext bietet das jeweilige Fern- Beschwerdeinstanz (UBI) zuständig. sehprogramm Zusatzinformationen an. Ohne Internet-Verbin- dung ist ein Grundangebot verfügbar. Für das vollständige An- Fünf Ombudsstellen für Reklamationen aus dem Publikum gebot ist ein Internet-Anschluss erforderlich. Bei speziellen Die SRG hat fünf Ombudsstellen: je eine für die Radio- und Fernsehprogramme der vier Sprachregionen und eine für

16 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 SWI swissinfo.ch. Die Ombudsstellen vermitteln zwischen den im ­Stiftungsrat des Schweizer Presserats vertreten. Die meis- Beschwerdeführenden und den Programmverantwortlichen. ten Beschwerden an den Schweizer Presserat richten sich ge- Da die meistbeachteten Sendungen der SRG die Informations- gen Printmedien, denn unzufriedene Radiohörerinnen und sendungen sind, sind diese am häufigsten von Beschwerden Fernsehzuschauer wenden sich vor allem an die Ombudsstellen betroffen. Fernsehbeiträge wurden bisher immer häufiger der SRG und an die UBI. ­beanstandet als Radiobeiträge.

Die UBI als Beschwerdeinstanz Ist jemand mit der Beurteilung der Ombudsstelle nicht einver- standen, kann der Streitfall bei der Unabhängigen Beschwerde- instanz (UBI) beanstandet werden. Aufgrund der Vielfalt des SRG-Angebots und der Exponiertheit als Service-public-Unter- nehmen werden gegen die SRG bei der UBI mehr Beschwerden Weitere Informationen eingereicht als gegen kommerzielle Anbieter. Trotzdem: Im Schnitt werden weniger als ein Sechstel der Beschwerden ge- Im Kapitel «Service public» finden sich weitere Ausführungen gen die SRG von der UBI gutgeheissen. dazu, wie die SRG ihren Service-public-­Auftrag im Berichts- jahr erfüllt hat. Publikumsräte Die Publikumsräte und Programmkommissionen des Vereins srgssr.ch SRG sind Schnittstellen zwischen den Programm­schaffenden Auf der Website der SRG sind enbenfalls vertiefende Anga- und dem Publikum. Alle vier Regionalgesell­schaften und ben zu Auftrag und Service public ­verfügbar. Die Themen rei- SWI swissinfo.ch haben einen eigenen Publikumsrat, in der chen von Vielfalt, Solidarität und Verbreitung über Informa- Deutschschweiz und der Suisse romande gibt es ­zudem mehre- tionsauftrag, Bildungs- und Kulturförderung bis zu Sport und re subregionale Programmkommissionen. Ihre Mitglieder ver- Unterhaltung. Ebenfalls finden sich dort Informationen zur treten verschiedene Bevölkerungskreise und beurteilen die Strategie, zum Leitbild und zur Journalismus-Charta der SRG. publizistischen Leistungen der SRG. Für die Programmverant- wortlichen sind sie wichtige Diskussions­partner. Die Publi- Für alle kumsräte informieren regelmässig über ihre ­Beurteilungen von Was soll die SRG leisten und in welche Richtung soll sie sich Sendungen der SRG. Sie halten in ihren jährlichen ­Berichten bewegen? Mit der Publikation «Für alle» legt die SRG ihre ihre Beobachtungen und Urteile fest und machen konkrete Ver- Haltung dar – als Beitrag zur Diskussion. Sie hält fest, wofür besserungsvorschläge. sie einsteht, wogegen sie sich wehrt, wohin sie sich entwi- ckeln will (srgssr.ch > News & Medien > Publikationen > Für Weitere Informationen zu den Beobachtungen der Publikums- alle). räte siehe Kapitel Qualität. metro.srgssr.ch Schweizer Presserat Wie lautet der Auftrag der SRG? Was bedeutet Service Der Schweizer Presserat ist eine Milizorganisation, die über die public? Wofür erhält die SRG Gebührengelder? Antworten auf Qualität des schweizerischen Journalismus wacht – nicht unter diese und viele weitere Fragen sind auf SRG Metro zu finden. rechtlichen, sondern unter ethischen Gesichtspunkten. Er for- mulierte die «Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalis- Service-public-Videos tinnen und Journalisten» und machte sie zum Massstab für Einen Überblick über die Tätigkeit der SRG und verschiedene Ethik im Journalismus. Die konkreten journalistischen Richt­ Aspekte ihres Service public bieten acht Videos (srgssr.ch > linien des Presserats werden von allen Unternehmenseinheiten News & Medien > Videos). der SRG als bindende Grundlage anerkannt. Sie gehören zum Basis­wissen ihrer Journalistinnen und Redaktoren. Bei den ­Radio- und Fernsehsendern der SRG sind die Richtlinien sogar expliziter Bestandteil des publizistischen Leitbilds. Die SRG ist

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 17 Service public

Service public

Medialer Service public – im Dienst der Gesellschaft

Artikel 2 der bundesrätlichen Konzession an die SRG beschreibt Die Konferenz der Programmdirektorinnen und -direktoren acht Bereiche, die im Programmangebot erkennbar ihren Nie- und jene der Chefredaktorinnen und -redaktoren besprechen derschlag finden sollen: regelmässig gemeinsame Programmprojekte und setzen diese um. Ein solches Beispiel ist der Themenabend «+3°», der im No- ➔➔Abbildung der Schweiz vember 2017 auf allen Fernsehkanälen die Folgen des Klima- ➔➔Demokratie (freie Meinungsbildung) wandels beleuchtete. ➔➔Integration ➔➔Kultur Auf den kommenden Seiten legen SRF, RTS, RSI, RTR und SWI ➔➔Bildung dar, wie sie 2017 den Auftrag, die Schweiz abzubilden, umge- ➔➔Alleinstellung (Unterscheidbarkeit) setzt haben – anhand von Beispielen wie das Unspunnenfest, ➔➔Ausstrahlung im Ausland das interregionale «Suisse Quiz» der ersten Radioprogramme, ➔➔Unterhaltung «Chacun sa croix», «HelveCHia» oder «Buongiorno Svizzera».

Nachdem im Geschäftsbericht 2016 die Service-public-Leis- Die ganze Schweiz ist Kultur tungen «Abbildung der Schweiz», «Kultur» und «Alleinstel- Die Schweiz ist ein ausgesprochen kulturaffines Land. Das gilt lung» und im Jahr zuvor «Integration», «Demokratie» und «Bil- für alle Bereiche und Sparten, für die Berufskultur genauso wie dung» zum Zug kamen, lag der Schwerpunkt im Berichtsjahr für die Volkskultur. Alle Akteure wollen gesehen, gehört, gele- wiederum auf «Abbildung der Schweiz», «Kultur» und «Unter- sen, rezipiert, kommentiert und kritisiert werden – vom Publi- haltung». kum vor Ort, von den lokalen und regionalen Medien sowie von der SRG. Diese setzt den Kulturauftrag auf vier Ebenen um: in Alle vier Unternehmenseinheiten in der lateinischen und deut- der Berichterstattung, in der Produktion, in der Koproduktion schen Schweiz sowie SWI swissinfo.ch für die Schweizerinnen und in der Partnerschaft: und Schweizer im Ausland legen in der Umsetzung eigene Ak- zente und bedienen sich der im jeweiligen Landsteil üblichen ➔➔Berichterstattung: Tagesaktuelle Sendungen, aber auch Erzählform. Denn journalistische Geschichten werden in der spezielle Magazine berichten breit und vielfältig über Kultur. Deutschschweiz anders erzählt und dargestellt als in der fran- ➔➔Produktion: Produziert werden Musiksendungen, Fernseh- zösischen, italienischen und rätoromanischen Schweiz. Die SRG filme und Literaturhörspiele. ist auch dieser Vielfalt verpflichtet. ➔➔Koproduktion: Hier sind insbesondere der Pacte de l’audiovisuel für den Film und die Charta der Schweizer Mu- Wie bildet man die Schweiz ab? sik zu erwähnen. Es wäre vermessen zu behaupten, die SRG könne die Schweiz ➔➔Partnerschaft: Die SRG arbeitet bei verschiedenen Musikfes- in ihrer Gesamtheit und Vielschichtigkeit abbilden und getreu tivals mit wie Swiss Music Awards, Paléo Festival, Estival wiedergeben. Dies kann kein Medienhaus. Trotzdem: Organisa- Jazz oder Open Air Val Lumnezia, bei Filmfestivals in torisch ist die SRG in allen Landesteilen und mit ihren Lokalstu- Locarno, Solothurn oder und bei Literaturanlässen in dios in allen Regionen vertreten. Allein die flächendeckende Solothurn, Genf oder Domat/Ems. Präsenz ermöglicht die Aufarbeitung von relevanten journalis- tischen Themen vor Ort – Tag für Tag in Radio, Fernsehen und Die Volkskultur nimmt in den Programmen der SRG einen hohen Online. Stellenwert ein, besonders in der Produktion und Wiedergabe von Volksmusik und in der Berichterstattung über Bräuche und Die Agenda der Hintergrundsendungen wird zwischen Chur, Traditionen. So gehören die Übertragungen der Luzerner und Zürich, Lugano, Lausanne, Genf und den regionalen Korrespon- Basler Fastnacht und des Umzugs der Zünfte zum Sechseläu- denten besprochen und so gestaltet, dass ein ausgewogenes ten in Zürich seit Jahren fest zum Programm. Dazu kommen die Bild der Schweiz entsteht. eidgenössischen Feste, wie 2017 das Jodlerfest in Brig oder das Unspunnenfest in Interlaken. Die Zusammenarbeit mit der Im Medienhaus in Bern arbeiten die Redaktionen der SRG me- Interessengemeinschaft Volkskultur Schweiz und Liechtenstein dienübergreifend an Themen der Bundespolitik und bereiten – eine Vereinigung mit rund 400 000 Mitgliedern – hat in den sie für ihr Publikum auf. Redaktionen zu einer erneuten Sensibilität für volkskulturelle Themen geführt.

20 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Ein grosses Thema im Berichtsjahr war das 500-Jahr-Jubiläum der Reformation. Die historische, theologische, religiöse und kulturelle Dimension dieses Ereignisses wurde in den SRG- Regionen unterschiedlich umgesetzt: in Debatten und Diskus- sionen, in der Übertragung von Gottesdiensten, aber auch in der Ausarbeitung von eigenen Programmideen, wie zum Bei- spiel dem Sommerprojekt «Leben vor 500 Jahren» von SRF.

Im selben Jahr feierte eine andere grosse Persönlichkeit ihr 600-Jahr-Jubiläum: Niklaus von Flüe. Auch darüber berichteten die SRG-Programme ausführlich.

Unterhaltung zur Freude und zum Vergnügen Unterhaltung gehört neben Information, Kultur, Bildung und Sport zum Kernauftrag eines öffentlichen Medienhauses: Shows, Comedy, die Entdeckung des Landes, Quiz, die tägliche Ratesendung im Radio, die royale Hochzeit am Bildschirm und vieles mehr. Ein Radioprogramm ohne die Mitwirkung und Mitgestaltung durch die Hörerinnen und Hörer wäre undenk- bar. Nicht von ungefähr gehören die Wunschkonzerte in allen Landesteilen zu den meist geschätzten Sendungen im Radio. Schliesslich ist der Dialog mit dem Publikum ebenfalls medialer Service public.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 21 Service public

Was hat SRF zum Auftrag «Abbildung der erreichte 387 000 Hörerinnen und Hörer. Sie wurde zeitgleich Schweiz» geleistet? auf den vier beteiligten Radiosendern ausgestrahlt.

Mit der vielfältigen Palette von Informationssendungen hält «Tama Gotcha!» SRF sein Publikum über relevante innenpolitische Themen auf Tama Vakeesan ist die erste SRF-Youtuberin: Als Tochter eines dem Laufenden – abgestützt auch auf die starke lokale Veran- tamilischen Paares in Langenthal geboren und aufgewachsen, kerung der Regionalredaktionen und -korrespondenten in der teilte sie von Februar bis Dezember wöchentlich Videos über ihr ganzen Deutschschweiz. Einen weiteren Fokus auf Hintergrün- Leben zwischen zwei Kulturen. Ihr Videotagebuch auf dem You- de und Diskussionen zu (gesellschafts-)politischen Themen, die tube-Kanal «Tama Gotcha!» ist ein Plädoyer für gesellschaftli- das Schweizer Publikum bewegen, setzte SRF zudem mit den che Vielfalt in der Schweiz, in der mittlerweile fast ein Viertel 2017 neu lancierten Formaten «Arena/Reporter» und «Rund- der Bevölkerung ausländische Wurzeln hat. Für ihren Kanal schau talk». wurde sie im Rahmen der Zuger Filmtage (YouTube@Zug) aus- gezeichnet. Unspunnen 2017: Schwinget und Schweizer Volkskultur live 212 Jahre nach dem ersten Unspunnenfest fand vom 26. Au- gust bis 3. September 2017 die zehnte Ausgabe des Schweizer Was hat SRF zum Auftrag «Kultur» Traditionsanlasses statt. SRF berichtete umfassend, lieferte geleistet? Hintergründe und brachte den Hörerinnen und Zuschauern den Schwingsport und die bunte Schweizer Volkskultur nahe. Radio Neue fiktionale Produktionen SRF Musikwelle sendete täglich live vom Festgelände in Interla- Nach dem Publikumserfolg von «Gotthard» brachte SRF 2017 ken. SRF 1 zeigte die Sendung «Potzmusig unterwegs» sowie erneut einen zweiteiligen Spielfilm ins Fernsehen: Anhand ei- den Umzug des Trachten- und Alphirtenfests live im Fernsehen. nes Familiendramas behandelt «Private Banking» den Wandel Bis zu 778 000 Personen verfolgten den Unspunnen-Schwin- im Schweizer Finanzsystem und die Aufhebung des Bankge- get live auf SRF zwei. Auch die Berichterstattung auf srf.ch/ heimnisses. Regie bei dem fiktionalen Grossprojekt führte sport und in der SRF Sport App stiess auf grosses Interesse – Bettina Oberli («Die Herbstzeitlosen»). Pro Folge schauten im insgesamt erreichten die Online-Sportangebote am Sonntag, Schnitt 522 000 Zuschauerinnen und Zuschauer den von SRF 27. August 2017, 488 000 Visits. koproduzierten Zweiteiler. Zudem erhielt «Der Bestatter» Ge- sellschaft: Ende 2017 lancierte SRF mit «Wilder» eine zweite Thementag «Blackout» eigenproduzierte Krimiserie. Darin gerät ein Schweizer Berg- Was geschieht, wenn in der Schweiz plötzlich drei Tage lang der dorf ins internationale Rampenlicht, als die Tochter eines arabi- Strom ausfällt? Wie abhängig sind wir vom Strom? Und wie schen Investors spurlos verschwindet. können wir uns auf einen solchen Fall vorbereiten? Mit dem Thementag «Blackout» skizzierte SRF in einer mehrstündigen Themenschwerpunkt «Gurlitt» Doku-Fiction das Szenario eines Stromausfalls. Dazwischen Die Kunstsammlung von Cornelius Gurlitt machte weltweit halfen Expertinnen und Experten bei der Einordnung des Gese- Schlagzeilen: 2012 tauchten in München und Salzburg rund henen, vermittelten Hintergrundwissen und gaben Tipps zur 1400 verschwundene Kunstwerke auf, darunter Werke von Vorsorge. Matisse, Rodin und Monet. Als Gurlitt starb, vermachte er seine Sammlung – darunter auch Raubkunst – dem Kunstmuseum «Suisse Quiz» Bern. Im November 2017 eröffneten zwei Ausstellungen: Die Das interregionale «Suisse Quiz» der ersten Radioprogramme Werke sind erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. von SRF, RSI, RTR und RTS schlug eine Brücke zwischen den vier Aus diesem Anlass rollte SRF den Fall Gurlitt trimedial auf und Landesteilen. In der Duellwoche im Juni traten acht Deutsch- suchte nach Antworten auf die vielen offenen Fragen: Wer wa- schweizer Kandidatinnen und Kandidaten auf Radio SRF 1 ge- ren die Besitzer der Kunstsammlung? Was hängt in Schweizer geneinander an und beantworteten gesellschaftliche, politi- Museen? Welcher Profit wird aus dem Geschäft mit Raubkunst sche oder geografische Fragen zu den vier Sprachregionen. Die geschlagen? Solothurnerin Maria Mägli vertrat die Deutschschweiz am gro- ssen Finale am 1. August in Bern. Die Livesendung auf SRF 1

22 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 «SRF Purple Nights» Comedy-Frühling Klassische Musik und Elektrobeats? Vertragen sich bestens. In der letzten Märzwoche 2017 stand die Unterhaltung bei SRF Das steht spätestens seit dem Auftakt der Eventreihe «SRF im Zeichen des Humors: Während acht Tagen gab es im Radio, Purple Nights» am 23. März 2017 fest. Radio SRF 2 Kultur bie- im Fernsehen und online zahlreiche Comedy- und Satiresen- tet scheinbar unvereinbaren Musikstilen eine Plattform, um dungen zu hören und zu sehen. Zu den Höhepunkten gehörten aufeinanderzutreffen – in Clubs oder Bars. Junge Musikerinnen das Liveformat «SRF 3 Comedy Talent Stage» für den Schweizer und Musiker erhalten damit eine nicht alltägliche Auftrittsmög- Comedy-Nachwuchs, der «DOK»-Film «Divertimento – Der lan- lichkeit – und das Publikum erlebt einen ungewöhnlichen Stil- ge Weg vom Abgang zum Auftritt» und eine Spezialausgabe mix. Mit «SRF Purple Nights» unterstreicht Radio SRF 2 Kultur des Westschweizer Satireformats «26 minutes», die einen un- die Vielfalt seines Musikangebots und sein Engagement für die konventionellen Blick auf die Deutschschweiz warf. Zudem fei- Schweizer Musikszene. erte die Fernsehansage ein Revival: Bekannte Komikerinnen und Komiker präsentierten das Hauptabendprogramm. 500 Jahre Reformation 1517 löste Martin Luther mit seinen 95 Thesen die Reformation SRF fürs junge Publikum aus – und läutete eine Zeit des Umbruchs ein. SRF Kultur be- Der neue SRF-Bereich «Junge Zielgruppen» hat innerhalb von leuchtete mit dem trimedialen Schwerpunkt «Die Stunde der zwölf Monaten 15 unterhaltende Webformate konzipiert und Wahrheit» die Frage, wie die Reformation die Schweiz und ihre umgesetzt. Die Zwischenbilanz ist erfreulich – die Angebote Bevölkerung bis heute nachhaltig prägt. Mit dem gemeinsamen erreichen ihr Publikum. Mit zehn Millionen Videostarts ist «True Sommerprojekt «Leben vor 500 Jahren» machten Radio SRF 1 Talk» die erfolgreichste SRF-Webserie überhaupt. 80 Prozent und «Schweiz aktuell» erlebbar, wie der Alltag von Menschen der Nutzung auf Facebook fällt auf die Zielgruppe der unter im Jahr 1517 aussah. Vom 17. Juli bis 4. August 2017 konnte 35-Jährigen. In «Michel muss mal» führt Moderator Michel Birri das Publikum täglich am Living-History-Projekt teilhaben, auch unkonventionelle Promi-Interviews. Und für das jüngste Publi- online und auf Facebook. Zudem besuchten viele Interessierte kum steht in den neuen Erklärvideos «Clip und klar!» der Spass die Neu-Bechburg in Oensingen (SO), bei der eine sechsköpfige am Wissen im Vordergrund. Familie lebte wie im Spätmittelalter.

Was hat SRF zum Auftrag «Unterhaltung» geleistet?

Zehn Jahre «SRF bi de Lüt» In bisher rund 500 Sendungen und über 20 Formaten erzählt «SRF bi de Lüt» seit zehn Jahren gewöhnliche und ausserge- wöhnliche Alltagsgeschichten von Menschen: wie sie ihr Leben meistern, Feste feiern, Schicksale bewältigen. Mit den unter- schiedlichen Formaten erreicht «SRF bi de Lüt» am Freitag- abend regelmässig mehr als ein Drittel des Deutschschweizer Fernsehpublikums. Zu Beginn des Jubiläumsjahres 2017 suchte und fand SRF in der Liveshow «Landfrauenküche: Die Nacht der Siegerinnen» die «Landfrau des Jahrzehnts». Gewonnen hat Iris Riatsch aus Vnà (GR). Im Dezember nahm Moderator Nik Hartmann das Publikum in der zweiteiligen Sendung «SRF bi de Lüt – Das grosse Wiedersehen» mit auf eine Zeitreise zu den Highlights der Reihe.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 23 Service public

Was hat RTS zum Auftrag «Abbildung der denten sowie die landesweite Behandlung verschiedener The- Schweiz» geleistet? men haben entscheidend zum gegenseitigen Verständnis der Sprachgemeinschaften beigetragen. Im Alltagsprogramm gibt «In ihren Programmen fördert sie das Verständnis, den Zusam- es für solche Beiträge und Inhalte allerdings noch ungenutzten menhalt und den Austausch unter den Landesteilen, Sprachge- Spielraum. Ein Beispiel ist die Rubrik «Chacun sa croix» der meinschaften, Kulturen, Religionen und den gesellschaftlichen Sendung «Mise au point» am Sonntagabend um 20 Uhr auf Gruppierungen». Dieser Auftrag der SRG beruht auf der Kon- RTS Un. Die Sendung bringt dem Publikum den Alltag einer zession und wird täglich in zahlreichen Programmen von RTS Schweizer Politikerin oder eines Schweizer Politikers aus einer umgesetzt. beliebigen Sprachregion näher.

Die Nachrichtenredaktionen von RTS zeugen in erster Linie Radio, Fernsehen und Internet vom Anspruch, diesem Auftrag gerecht zu werden. Sie verbin- Die einzelnen Redaktionen (Radio, Fernsehen, Internet) haben den die Sprachgemeinschaften über das Korrespondentennetz sich intensiv mit der Jurafrage befasst, insbesondere anlässlich miteinander und halten das Publikum so über die Ereignisse in der Abstimmung in Moutier im Juni 2017. Die Abstimmung gab der ganzen Schweiz auf dem Laufenden. den Anlass, die Geschichte der französischsprachigen Gemein- den im Kanton Bern und ihrer Kantonszugehörigkeit Revue Radio passieren zu lassen. Die Resonanz ging weit über die Kantons- Im Radio bietet die Sendung «La nouvelle matinale» auf La grenzen hinaus und verlieh dieser Frage im ganzen Land eine Première jeden Morgen zur besten Sendezeit einen eigenen identitätsstiftende Dimension. Pressespiegel sämtlicher Schweizer Medien. Das «Forum» um 18 Uhr hat ebenfalls eine nationale Reichweite, da hier sehr Nicht zuletzt übernimmt RTS zahlreiche Magazinsendungen häufig Parlamentarierinnen und Parlamentarier aus der und Serien von SRF und RSI, passt sie an und strahlt sie aus. Mit Deutschschweiz und dem Tessin zu Wort kommen. der Weiterverbreitung auf TV5 Monde erhalten diese Sendun- gen zudem eine internationale Reichweite. Ein echtes Radioerlebnis bot RTS dem Publikum im Sommer 2017: Im Rahmen des Formats «Via Roestica» sendete La Pre- mière jeden Morgen im Juli einen Beitrag zum Röstigraben. Die- Was hat RTS zum Auftrag «Kultur» se ebenso viel beschworene wie unsichtbare Grenze war für die geleistet? RTS-Moderatorinnen und -Moderatoren Anlass, zwischen den einzelnen Regionen unseres Landes Verbindungen zu knüpfen. RTS nimmt im Kulturleben eine entscheidende Rolle ein: Das RTS-Angebot zeigt, wie vielfältig und lebendig dieses Kulturle- Im nachmittäglichen «Suisse Quiz» auf La Première kamen die ben ist. Plattformübergreifend deckt RTS jedes Jahr 4000 Kul- vier Sprachregionen zu Ehren. Der krönende Abschluss war das turthemen ab. Jährlich fördert RTS 200 kulturelle und musikali- grosse landesweite Finale am 1. August 2017 in Bern. Das Pub- sche Anlässe und zeichnet rund 500 Konzerte in allen Stilrich- likum entdeckte in Form von Dutzenden von Fragen die Ge- tungen auf. schichte der Schweiz, ihrer Kantone, Institutionen und Traditio- nen. Kultur auf Espace 2 Rund 300 der oben erwähnten Konzerte werden auf Espace 2 Fernsehen ausgestrahlt. Im Übrigen hält RTS an seinen Maximen fest. Es- Im Fernsehen übernimmt die Tagesschau «19h30» regelmässig pace 2 hat in der Westschweiz eine einzigartige Stellung inne Beiträge von SRF und RSI, die als solche gekennzeichnet wer- als privilegierter Anbieter von klassischer Musik sowie als einzi- den. Dies gilt auch für diverse Filme und Magazinsendungen. ges Programm mit einem überwiegend kulturellen Angebot.

Mit der Berichterstattung über die Bundesratswahlen im Sep- Kultur auf RTSculture.ch tember 2017 hat RTS einen Beitrag zum nationalen Zusam- RTSculture.ch trägt zur Kulturförderung bei, indem das Publi- menhalt geleistet. Die Livesendungen aus Bern, die intensive kum dort abgeholt wird, wo es sich gerade aufhält. Dieses On- Arbeit der Bundeshauskorrespondentinnen und -korrespon- lineangebot mit seiner Fülle an Eigenproduktionen und Forma-

24 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 ten, die auf die neuen Erzählweisen ausgerichtet sind, fasst im übergreifende Brückenbauerin porträtiert RTS anhand satiri- weitesten Sinne die kulturellen Inhalte aller Radio- und Fern- scher und origineller Beiträge eine moderne und liebenswerte sehsender von RTS zusammen. Westschweiz. Als eigentliches gesellschaftliches Phänomen wird die Sendung inzwischen auch untertitelt und jeden Sams- Kultur in den Sendungen von RTS tagabend auf SRF zwei ausgestrahlt. Jeden Nachmittag befasst sich die Sendung «Vertigo» auf La Première mit dem literarischen, musikalischen und filmischen RTS stärkt auch den Schweizer Künstlerinnen und Künstlern Schaffen in der Schweiz. Der Sendung gelingt es, die Kultur aus den Rücken. In der ganzen Westschweiz zeichnet RTS Vorstel- ihrem Elfenbeinturm herauszuholen und dem breiten Publikum lungen von lokalen und internationalen Kabarettistinnen und näherzubringen. Dazu gehören Persönlichkeiten und Veranstal- Kabarettisten auf, etwa im Rahmen von «Rire en scène» oder tungen auf der Bühne, in den Medien und in der Kunst. «La Pu- als Partnerin des Montreux Comedy Festival beziehungsweise ce à l’oreille» übernimmt jeden Donnerstagabend auf RTS Un von «Morges-sous-rire» (Samstagabend auf RTS Deux). Daraus dieselbe Funktion. entstand auch das Schweizer Comedy-Kollektiv «Carac Attack».

Für RTS gehört auch die Innovation zum Auftrag der Kulturver- Quiz-, Koch-, Talk- und Spielsendungen mittlung. In «Hors-Cadre» tauchen die Zuschauerinnen und Zu- Zu den grossen TV-Unterhaltungssendungen am Samstag- schauer in die virtuelle Realität ein. Die erste Episode der Kul- abend zählen «Alors, on danse», die zur Wiederbelebung der turfilmserie vermittelt dem Publikum einen neuen Blick auf die Tanzszene beigetragen hat, oder «Le Grand Quiz», ein unter- Toteninsel des Schweizer Malers Arnold Böcklin. haltsames Wissensduell mit Publikumsbeteiligung. In der Spiel- show «C’est ma question» werden die Kandidatinnen und Kan- RTS unterstützt und fördert die Zusammenarbeit mit einem didaten vom Publikum (dargestellt in Form einer Bilderwand) zu Pool an externen Partnern in der Westschweiz, insbesondere Interessen, Berufen und Heimatregionen befragt. Mit ihrem lo- durch die Vergabe von Aufträgen an unabhängige Autorinnen kalen Fokus trägt diese tägliche TV-Sendung im Vorabendpro- und Produzenten. Seit 2012 hat RTS die Produktion von 310 gramm zur Aufwertung der Regionen bei. Die beliebte Koch- Filmen, Serien und Dokumentarfilmen unterstützt. sendung «Dîner à la ferme» hat in ihrer sechsten Auflage den Sprung über den Atlantik gemacht und auf eine Entdeckungs- Schweizer Musik reise zu schweizerischen und kanadischen Geschmackserleb- Der Kulturauftrag umfasst auch die Ausstrahlung von Schwei- nissen eingeladen. zer Musik. Über die Radioprogramme fördert RTS täglich Musik aus der Westschweiz und aus den anderen Sprachregionen. Im Radio unterhalten «Les Dicodeurs» in einer der beliebtesten Hierbei setzt RTS grösstenteils auf das Schweizer Musikschaf- Sendungen auf La Première das Publikum jeden Tag aufs Neue. fen und engagiert sich für die Förderung der kulturellen Werte Das vor Kurzem neu konzipierte Angebot von Couleur 3 kommt der Schweiz. erfrischend frech daher und ist auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil des Unterhaltungsangebots von RTS. Der satirische Ton bleibt das Markenzeichen von Couleur 3. Am Sonntagmit- Was hat RTS zum Auftrag «Unterhaltung» tag präsentiert RTS in der Talkshow «Les beaux parleurs» auf geleistet? La Première aktuelle Ereignisse im Rahmen einer zugleich an- spruchsvollen und unterhaltsamen Diskussion. Das Unterhaltungsangebot von RTS soll die Menschen verbin- den – und das Publikum soll sich darin wiedererkennen. RTS Neue Onlineformate verfolgt dieses Ziel vorzugsweise mit Eigenproduktionen, die Im Onlinebereich ist es mit der neuen Strategie von Couleur 3 das Publikum einbinden und mit denen Schweizer Talente ge- sowie mit «Tataki» möglich geworden, kurze humoristische Bei- fördert werden. träge für Jugendliche und junge Erwachsene anzubieten. Auch die Webserie «L’entrevue de la mort qui tue» kam gut an. Allen Humor diesen Angeboten ist die Absicht gemeinsam, neue Formen des In der Sparte Humor strahlt RTS jeden Samstag um 20.15 Uhr Humors zu integrieren und das Publikum dort abzuholen, wo es das beliebte Satireformat «26 minutes» aus. Als generationen- steht.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 25 Service public

Was hat RSI zum Auftrag «Abbildung der Der Sommer auf Rete Uno Schweiz» geleistet? Im Sommer 2017 reiste Rete Uno durch die Schweiz. Den An- fang machte «Uno che pedala»: Montags bis freitags von 14 bis Die Konzession, auf der das Gesamtangebot von RSI beruht, 16 Uhr ging es zwei Wochen lang nur mit Muskelkraft in der will den Zusammenhalt in der Schweiz und das Verständnis Rikscha durchs Land, um Menschen, Landschaften und Orte zu zwischen den Kulturen unseres Landes fördern. Diese ureigene entdecken. In jeder Folge waren Gäste aus der Gegend als Pas- Schweizer Note schwingt durch alle Inhalte – seien es Nach- sagiere mit unterwegs. In den Monaten Juli und August brachte richten, Quizshows, Sportübertragungen oder Kulturmagazine. «Le nostre radici, il nostro Paese» acht Wochen in Folge jeden Freitag eine Reportage über Stätte nördlich des Gotthards, die In den Tages- und Wochenformaten wird die Swissness- archäologisch, geschichtlich, künstlerisch oder landschaftlich Komponente ständig berücksichtigt. 2017 kamen mehrere von Interesse sind. So gab es etwa Beiträge über die Römer- Sondersendungen und Beiträge über spezielle Ereignisse hin- stadt Aventicum und das Römerlager Vindonissa, die Kunst- zu. Die folgende Liste ist nicht abschliessend. sammlungen der Fondation Gianadda in Martigny und des Bündner Kunstmuseums in Chur. Überregionales Angebot RSI wirkt nach wie vor bei der Realisierung schweizweiter SRG- An den Wochenenden zog es Rete Uno in die Berge mit «Un Produktionen mit. monte e una capanna», einer Livesendung von Hütten und ➔➔«Together – Living in Switzerland»: Die App in sieben Spra- Wanderwegen im Tessin und in Italienischbünden. chen, die im Februar 2017 herauskam, stellt Fragen mit All- tagsbezug und liefert Antworten mit Mehrwert. Sie richtet Mitte August 2017 war «Rete Uno fuori» zu Gast in Saignelé- sich an alle, die mehr über die Schweiz erfahren oder ihr Wis- gier (JU) beim «Marché-Concours national de chevaux», dem sen rund um unser Land testen wollen. Da die App mehr- historischen Volksfest mit Pferderennen, das es schon seit sprachig entwickelt wurde, eignet sie sich auch gut für Per- 1897 gibt. sonen, die (noch) keine Landessprache beherrschen, aber die Absicht haben, in der Schweiz zu bleiben. Mit der App Schweizer Kinder- und Jugendchor-Festival lässt sich Integration spielend fördern. Im Auftrag der SRG deckte RSI zusammen mit RTR den nationa- ➔➔Auf RSI LA 1 lief die zweite Staffel von «Buongiorno Svizze- len Grossanlass multimedial ab. Das Chorfestival findet nur alle ra»: Die ersten fünf Folgen befassten sich mit Menschen, die zwei Jahre statt und war 2017 zum ersten Mal in der italieni- sich frisch in der Schweiz niedergelassen haben. Warum ha- schen Schweiz zu Gast. Rete Uno und Rete Due übertrugen die ben sie ihre Heimat verlassen? Warum wollten sie gerade Höhepunkte der klingenden Veranstaltung und blickten auch hier neu anfangen? Gezeigt wurden vier Dokumentarfilme hinter die Kulissen. Die Nachrichtenredaktionen ergänzten die und eine Reise durch die italienischsprachige Schweiz zur Berichterstattung mit Beiträgen auf der Website und in den so- Vertiefung. zialen Medien. Das gesamte Angebot von RSI ist abrufbar auf ➔➔«Nouvo» auf Italienisch: Seit März 2017 stehen die www.rsi.ch/skjf2017. «Nouvo»-Videos der SRG in den sozialen Medien in allen vier Landessprachen und auf Englisch zur Verfügung. Inhaltlich umfasst das Angebot Reportagen und Erläuterungen zu Was hat RSI zum Auftrag «Kultur» komplexen aktuellen Themen – ausgerichtet auf ein 18- bis geleistet? 30-jähriges Zielpublikum. ➔➔«Suisse Quiz»: Wer kennt die Schweiz am besten? Vier Per- RSI spielt für das kulturelle Leben in der Schweiz eine zentrale sonen – eine aus jeder Sprachregion – traten am 1. August Rolle. Denn RSI belebt den kulturellen Alltag auf vielfache Art: 2017 auf Rete Uno gegeneinander an. Getestet wurde ihr durch das italienischsprachige Angebot für Radio, Fernsehen Wissen in Bereichen wie Musik, Kochen und Allgemeinbil- und Internet, durch die Veranstaltungen, die vor Ort die Mög- dung – eine Gelegenheit, das Thema Mehrsprachigkeit spie- lichkeit zur Vertiefung einzelner Themen geben, und durch die lerisch anzugehen. Unterstützung von Musikevents. Neue Programme und Initiati- ven sowie bewährte Kooperationen prägten das Berichtsjahr. Einige Beispiele:

26 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Musik fürs Publikum, sondern auch solche, die mit dem Publikum ent- Im April wurde die Vereinbarung unterschrieben, welche die stehen. Es werden miteinander neue Formate gesucht, welche künftige Zusammenarbeit zwischen SRG/RSI und der Stiftung die Interessen und Vorlieben des Publikums möglichst genau des «Orchestra della Svizzera italiana» (Fosi) regelt. spiegeln. Hier ein paar Beispiele:

Die Vereinbarung steht für Kontinuität, stärkt das «Orchestra «Showcase» della Svizzera italiana» (OSI) und sein Image und sichert SRG/ Ermal Meta, Ezio Bosso, Sebalter und Tiziano Ferro sind nur RSI den Zugang zu einem Klassikrepertoire, das den Bedürfnis- einige der Namen, die im Studio 2 in Besso zu Gast waren und sen des Service public entspricht und dem Publikum über alle das Publikum mit ihrer Musik begeisterten. Die «Showcase»- Medien zur Verfügung gestellt werden kann. Beiträge wurden live am Radio übertragen und am Folgetag als Videostreaming online zur Verfügung gestellt. Die Fans zuhau- Das besondere Verhältnis zum «Orchestra della Svizzera italia- se und im Studio kamen so in den Genuss, den musikalischen na», zum Kammerorchester «I Barocchisti», das auf Barockmu- Nachwuchs in einem sehr persönlichen Rahmen besser kennen- sik spezialisiert ist, sowie zum Chor von RSI ermöglicht ein vor- zulernen. Die rund 30 Abende waren einzigartige Begegnun- zügliches Radio-Konzertangebot – und bedeutet für die gen, an denen das Publikum mitwirkte, Fragen stellte und in Schweizer Kulturlandschaft eine grosse Bereicherung. den sozialen Medien aktiv teilnahm.

TV-Bücherabend Neue Formate und TV-Innovationen «Turné Soirée» heisst die neue RSI-Sendung, die seit 14. Okto- RSI lancierte 2017 mehrere neue Formate. Die meisten davon ber 2017 jede Woche über Literatur berichtet. Damiano Realini im Sommer, der Jahreszeit, in der die Mitbewerber erfahrungs- und Mariarosa Mancuso haben sich zum Ziel gesetzt, dem Buch gemäss wenig Neues bringen: (wieder) einen Platz im Vorabendprogramm zu verschaffen. Sie ➔➔«Alta fedeltà, una vita da cani»: Die Freitagabendsendung mischen leichte und schwere Lesekost von grossen und unbe- befasste sich eingehend mit dem Verhältnis zwischen kannten Namen aus dem In- und Ausland und machen Abste- Mensch und Haustier. Jede Folge widmete sich einem Thema cher in die Welt des Kinos und des Fernsehfilms. Auch bei der aus der Welt der Vierbeiner: Bekennende Herrchen und Frau- Presse kommt der mutige Mix, der für ein Vollprogramm einzig- chen, die mit einem Tier durchs Leben gehen, wurden inter- artig ist, gut an. viewt. Tipps von der erfahrenen Dresseurin fehlten ebenso wenig wie Exkurse zur Rolle des Tiers im menschlichen Alltag Spielfilm sowie erstklassige Dokumentarfilme der BBC. Private Tier- Im Rahmen des Kooperationsvertrags mit der Schweizer Film- videos aus dem Publikum rundeten das Programm ab. branche «Pacte de l’audiovisuel» kooproduzierte RSI 2017 ➔➔«Grilli & Grill»: Im August war der Grill Brennpunkt des tägli- zahlreiche Filme, Webserien, Kurz- und Animationsfilme. Hinzu chen Stelldicheins rund um die Wurst, das Feuer und die Ge- kamen drei eigene Serien, die zwischen November 2017 und heimnisse der Grillmeister – gewürzt mit einer Prise Humor. Januar 2018 auf RSI LA 1 gezeigt wurden: «Casa Flora», «Il ➔➔«Cash»: Die Spielregeln des Sommerroadquiz von RSI sind Guardiacaccia» und «Ann da guèra». Die drei sehr unterschied- gleich geblieben: zehn Fragen in zehn Minuten. Doch neu lichen Projekte verbindet dieselbe Lust, unsere Welt anders moderieren alternierend zehn unbekannte junge Leute, die darzustellen: in neuen Formen und aus anderen Perspektiven. so auch gleich die Fernsehbranche aus erster Hand kennen- Sie wollen das Publikum berühren und es anregen, über die Ge- lernen. sellschaft und unsere Werte nachzudenken. Auch Rete Due brachte viele eigenproduzierte Hörspiele.

Was hat RSI zum Auftrag «Unterhaltung» geleistet?

Mitmachen ist das Schlüsselwort, das auf die Unterhaltung am besten zutrifft: RSI bietet nicht nur Programme und Produkte

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 27 Service public

Was hat RTR zum Auftrag «Abbildung der heiten koproduziert: eine Sendung mit RSI aus Morissen, die Schweiz» geleistet? «Schubertiade» mit RTS aus Yverdon-les-Bains und eine Sen- dung mit Radio SRF Musikwelle aus Bergün. Zudem fand im Mai Themenabend «+3°» 2017 das Kinder- und Jugendchor-Festival statt – dieses Mal in RTR hat sich 2017 am nationalen SRG-Themenabend «+3°» be- Lugano, nachdem es 2016 in Disentis/Mustér über die Bühne teiligt. Ausgangspunkt der Fernsehsendung war die Frage, wie ging. Der Anlass wurde von allen vier Unternehmenseinheiten die Schweiz aussähe, wenn die Durchschnittstemperatur drei gemeinsam produziert. Grad höher wäre als heute. Mit welchen Problemen wäre unser Land konfrontiert? Und welche positiven Entwicklungen gäbe «Cuntrasts» offen untertitelt es? Einerseits setzte sich die Sendung aus national produzier- Die «Cuntrast»-Sendungen werden seit jeher im TV-Programm ten und in allen vier Unternehmenseinheiten ausgestrahlten von RSI, RTS und SRF ausgestrahlt – bei RSI und RTS allerdings Elementen zusammen, andererseits beinhaltete sie regionale erst seit 2017 mit offenen Untertiteln. Das heisst: Das schwer- Diskussionsrunden und Schaltungen zwischen den Studios so- fällige Prozedere, die Untertitel via Telext zuzuschalten, fällt wie Publikumsbefragungen. Es war das erste Mal, dass RTR ei- weg. Die offene Untertitelung ist bei der Ausstrahlung im Pro- ne dreistündige TV-Livesendung ausstrahlte (auf SRF info). Er- gramm von SRF seit langem Standard. gänzt wurde der Themenabend durch eine vorgängig ausge- strahlte Radioserie über die klimatischen Veränderungen, mit denen Italien zu kämpfen hat, sowie durch ein Multimediange- Was hat RTR zum Auftrag «Kultur» bot, in dem unter anderem Kinder zum Thema Klima zu Wort geleistet? kamen. Musik «Allegra Svizra – Ils immigrants» Traditionsgemäss hat sich RTR auch 2017 für das einheimische Während des Sommers strahlte RTR die fünfteilige Dok-Serie Musikschaffen engagiert: 20 Konzerte wurden aufgezeichnet «Allegra Svizra – Ils immigrants» aus, die gemeinsam mit RTS, und für die Sendungen «Noss chors», «Artg musical» und RSI und SRF produziert worden war. Die Serie begleitete Men- «L’instrumentala» journalistisch aufbereitet. schen aus Syrien, Frankreich, Portugal und Indien, die ihre Hei- mat verlassen haben, um in sich in der Schweiz eine neue Exis- Weiter realisierte RTR zwölf sogenannte Repertoire-Aufzeich- tenz aufzubauen. Die Sendung fand beim RTR-Publikum viel nungen. Diese dienen der fortlaufenden Erweiterung des Ar- Beachtung – die Resonanz war deutlich grösser als bei früheren chivs mit einheimischer Musik. Daraus wird wiederum das Mu- Sommerprogrammen. sikprogramm von RTR gespeist.

«HelveCHia» RTR war 2017 an verschiedenen Gesangsfesten in Graubünden 2017 hat RTR eine neue Rubrik eingeführt: «HelveCHia». Darin präsent – aber auch in Brig, Interlaken, Luzern und Aarau – und berichtet Radio Rumantsch wöchentlich über Wissenswertes zeichnete die Auftritte der Chöre und Musikformationen auf. aus den anderen Landesteilen. Das Themenspektrum ist breit: Höhepunkt der Saison 2017 war das Bezirksgesangsfest der Politik, Gesellschaft, Kultur und Faits divers. Auf rtr.ch findet Surselva in Falera. RTR produzierte nicht nur Tonaufnahmen al- man sämtliche Beiträge dieses Radioformats geografisch ver- ler Auftritte, sondern auch Videos. So entstand auf rtr.ch eine ortet auf einer Karte. Ergänzt werden die Beiträge durch Video- Videowall mit allen in Falera aufgetretenen Chöre. clips. Die Auseinandersetzung mit den anderen Landesteilen der Schweiz erfolgte auch in der Radiosendung «Ils auters. Les Das «Festival da Jazz St. Moritz» feierte 2017 sein 10-Jahr-Ju- autres. Gli altri. Die Anderen.», die 2017 weitergeführt wurde. biläum. RTR berichtete auf allen Kanälen über den Anlass. In Zusammenarbeit mit RSI übertrug RTR via Livestream das Kon- Schweiz am Radio zert «Earth, Wind and Fire Experience feat. the Al McKay All- Die Schweiz findet sich im Musikprogramm von RTR in ver- Stars» aus Poschiavo. Gemeinsam mit Radio SRF 2 Kultur zeich- schiedenen Formen wieder. Zum einen sind gut 50 Prozent der nete RTR vier Konzerte auf. Dazu kam eine Berichterstattung gespielten Musik Schweizer Titel. Zum anderen wurden 2017 über die Highlights in den täglichen Radiosendungen, im «Te- drei «Artg musicals» mit den anderen SRG-Unternehmensein- lesguard», auf rtr.ch und in den sozialen Medien. Abgerundet

28 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 wurde das Jubiläum mit einem 25-minütigen Dokfilm über Was hat RTR zum Auftrag zehn Jahre «Festival da Jazz». «Unterhaltung» geleistet?

Einen Programmschwerpunkt für das jüngere Publikum bildet Quizsendungen jeweils das Open Air Lumnezia. RTR sendete auch 2017 wäh- RTR legt in allen Programminhalten Wert auf Unterhaltung. rend dreier Tage am Radio live aus dem Val Lumnezia. Die Re- Dies zeigt sich insbesondere in den drei kurzen Radioquiz daktion Battaporta realisierte ihrerseits ein umfangreiches On- «Kikeri6», «Tge chaussas» und «Top3» – zwei davon im Morgen- line- und Social-Media-Angebot – dies als Teil der Berichter- und eines im Nachmittagsprogramm zu hören. Diese Quiz stattung von Battaporta über alle Open Airs in Graubünden. haben beim Radiopublikum einen festen Platz in der Agenda. Gleiches gilt für die Geburtstage: Täglich gratulieren sich Räto- Literatur und Kunst romaninnen und Rätoromanen von 13.00 bis 14.00 Uhr am Die Radiorubrik «Impuls» bietet rätoromanischen Autorinnen Radio zum Geburtstag. und Autoren seit Jahren täglich eine Carte blanche. Nicht weni- ge Schriftstellerinnen- und Schriftstellerkarrieren begannen RTR beteiligte sich 2017 an der nationalen Radiosendung «Su- mit «Impuls». In der Sendung «Magazin da cultura» berichtet isse Quiz». Die Sendung wurde im Bundeshausstudio in Bern Radio Rumantsch jeden Samstag über das kulturelle Gesche- produziert und am 1. August gleichzeitig in den Programmen hen in Graubünden und der Schweiz. Das Spektrum ist breit: der SRG-Unternehmenseinheiten ausgestrahlt. Das Echo war Literatur, Musik, Kunst und Populärkultur. Auf rtr.ch entstand vorwiegend positiv. 2017 eine Kulturseite, welche die ganze Kultur-Berichterstat- tung von RTR abbildet. Jäger-Wunschkonzert Während der Jagd veranstaltet RTR jeweils von 21.00 bis 22.00 Film und Fernsehen Uhr ein Jäger-Wunschkonzert. Von Jagdhütte zu Jagdhütte Für die TV-Sendung «Cuntrasts» vergab die Dokfilm-Redaktion werden Glückwünsche ausgetauscht – und das Musikprogramm sechs Produktionen an freie Filmschaffende. Zusammen mit könnte kaum vielfältiger sein. Die Sendung findet insbesondere den Sendungen, die RTR selber produzierte, entstanden so un- bei Jägern und ihren Familien Anklang. ter anderem Filme zur Kultur (zum Beispiel «Angelika Kauf- mann – Porträt einer Künstlerin», «Rebecca Clopath – ein neuer 1.-August-Feier Stern am Schweizer Kochhimmel» oder das Theater Origen und RTR beteiligte sich an der 1.-August-Fernsehsendung «Lueget sein Turm auf dem Julierpass) zur Geschichte (beispielsweise vo Berg und Tal – Par monts et par vaux – Per monti e valli – Per «Der Fall Conradi», «Tambora – die Auswirkungen einer der culms et vals». Die vier Moderatorinnen und Moderatoren ka- grössten Vulkaneruptionen der Geschichte auf Graubünden») men in Locarno zusammen und brachten Geschichten aus ihren und zu gesellschaftlichen Themen (zum Beispiel «Haare färben Sprachregionen mit. Für RTR war Maria Victoria Hass zum wie- – oder nicht», «St. Moritz, wie weiter?», «Die Sitzbank vor dem derholten Mal dabei. Sie war gleichzeitig auch Koproduzentin Haus – Geschichte und Geschichten»). der Sendung.

Geschichte online: nossaistorgia.ch Comedy-Woche von SRF 2017 ging die Website nossaistorgia.ch live. Es ist die erste in- RTR beteiligte sich mit fünf eigenen Beiträgen an der Comedy- teraktive Plattform für die Geschichte der Rätoromaninnen und Woche von SRF. Grosse und wichtige Ereignisse der letzten Rätoromanen – und für Graubünden. RTR bewirtschaftet und Jahre wurden aus Sicht der Rätoromaninnen und Rätoromanen kuratiert den Internetauftritt. Die Öffentlichkeit, das heisst Pri- erzählt und «richtiggestellt». Die Beiträge wurden auf SRF zwei vatpersonen und Institutionen, können ihrerseits Beiträge, ausgestrahlt, ins Internet gestellt und über die sozialen Medien Dokumente und Archivmaterial hochladen. verbreitet. Das Echo war positiv. Und RTR wurde herzlich einge- laden, auch bei der nächsten Comedy-Woche von SRF mitzu- machen.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 29 Service public

Was hat SWI zum Auftrag «Abbildung 80 Prozent der Weltbevölkerung sind Zielpublikum der Schweiz» geleistet? SWI leistet mit seinem Angebot einen Beitrag zur Völkerver- ständigung und zum internationalen Verständnis für Schweizer SWI swissinfo.ch leistet als kleinste Unternehmenseinheit der Werte und Positionen. In Arabisch, Chinesisch, Deutsch, Eng- SRG einen grossen Beitrag an den Service public: Als Internet- lisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Portugiesisch, Rus- plattform mit multimedialen Mitteln erläutert SWI Informatio- sisch und Spanisch kann SWI rund 80 Prozent der Weltbevölke- nen, vermittelt die Eigenheiten und Werte der Schweiz im In- rung ansprechen – Menschen, die über einen Zugang zum In- und Ausland und trägt damit wesentlich zur Qualität der demo- ternet verfügen. kratischen Debatte bei. Dadurch engagiert sich SWI für den Gemeinsinn. Gemäss Leistungsauftrag richtet sich das zehn- Weil sich SWI in erster Linie an ein Publikum im Ausland richtet, sprachige SWI-Angebot an ein internationales, an der Schweiz wird in den Landessprachen stets die Standardsprache ver- interessiertes Publikum sowie an die Auslandschweizerinnen wendet. Deshalb wird auch in audiovisuellen Beiträgen auf Dia- und Auslandschweizer. lekt verzichtet.

Die Schweiz erklären Eine Minderheit der Nutzerinnen und Nutzer von SWI stammt Der Anspruch von SWI lautet, einem internationalen Publikum aus der Schweiz. Ein Teil davon sind Migrantinnen und Migran- die Schweiz zu erklären. Aktuelle Debatten mit einem klaren ten, die an den Eigenheiten des Landes interessiert sind. Dank Schweizbezug werden breit, hintergründig und multimedial der Vielsprachigkeit erreicht SWI hier ein überdurchschnittlich dargestellt. Themen, die im Ausland weniger oder gar nicht von breites Publikum. Belang sind, werden weggelassen. In den täglichen Berichten setzen die Journalistinnen und Journalisten Schwerpunkte, In diesem Zusammenhang besonders erwähnenswert ist das vertiefen, erläutern, ordnen ein und analysieren. Die persönli- Dossier «Klick auf die Schweiz – Switzerland how to»: Zu über che Meinung der Programmschaffenden ist dabei irrelevant. 50 Schweizer Themen – von A wie «Arbeitsbewilligungen» bis Z wie «Zeittafel der Schweizer Geschichte» – stehen in allen zehn Alle eidgenössischen Abstimmungen werden von SWI mit ei- Sprachen journalistisch aufbereitete Beiträge bereit. Sie erklä- nem ausführlichen Dossier in allen zehn Sprachen begleitet. Für ren, wie und warum die Schweiz funktioniert. «Klick auf die viele Sprachen ist dieser Service weltweit einzigartig. Auf ein Schweiz» richtet sich aber nicht nur an Zuzügerinnen und Zu- grosses internationales Interesse gestossen sind 2017 die züger, sondern auch an Touristen und Auslandschweizerinnen wichtigen eidgenössischen Abstimmungen zum Energiegesetz und Auslandschweizer. Das Angebot wird unabhängig von der und zur Rentenreform. Ebenso gehören regelmässig stattfin- Aktualität rege genutzt. Und SWI aktualisiert das Angebot re- dende Schweizer Anlässe mit einer weltweiten Ausstrahlung zu gelmässig in allen Sprachen. den Programmschwerpunkten von SWI – darunter etwa das World Economic Forum (WEF) in Davos oder der Jahreskongress Das publizistische Angebot von SWI soll überdies eine engere der Auslandschweizer-Organisation (ASO). Bindung zwischen der Heimat und den Auslandschweizerinnen und Auslandschweizern ermöglichen. Aus historischen Grün- Einem zentralen Schweizer Wert, der Direkten Demokratie, den ist SWI als Stimme aus der Heimat – früher Kurzwellen- widmet SWI eine eigene Plattform. Damit hat SWI ein Kompe- dienst und Schweizer Radio International – besonders eng mit tenzzentrum zum Thema politische Partizipation nach Schwei- der Auslandschweizer-Organisation (ASO) verbunden. Beide zer Modell geschaffen. Mit dem Schwerpunktthema will SWI ei- setzen sich seit Jahrzehnten – über 80 Jahre bei SWI und über nem weltweiten Publikum eine Plattform zur Diskussion von 100 bei der ASO – für die Belange der Auslandschweizerinnen verschiedenen Aspekte der partizipativen Bürgerschaft bieten. und Auslandschweizer ein. Und: Immer mehr Schweizerinnen Neben Berichten über Abstimmungen, Wahlen und Umfragen und Schweizer leben im Ausland. 2016 waren es fast 775 000. enthält das Dossier Gastbeiträge, Videos, Animationen, Info- Gegen 160 000 davon sind im Stimmregister eingetragen. grafiken sowie Linksammlungen zu befreundeten Demokratie- Organisationen und Stiftungen.

30 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Was hat SWI zum Auftrag «Kultur» geleistet?

Kultur als einer von fünf Kernbereichen Kultur ist neben der Politik, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Gesellschaft einer von fünf Kernbereichen, die das An- gebot von SWI gemäss Leistungsauftrag zu umfassen hat. Auch 2017 publizierte SWI zahlreiche multimedial aufbereitete Hintergrundberichte aus dem kulturellen Bereich.

Im Berichtsjahr widmete SWI einen Schwerpunkt dem Thema «500 Jahre Reformation», dies mit einer Reihe von Artikeln, die SWI verteilt auf den grössten Teil des Jahres veröffentlichte. Kulturelle Anlässe mit internationaler Ausstrahlung wie zum Beispiel das 70. Filmfestival in Locarno gehörten ebenso zu den Schwerpunkten. Andere Anlässe wie der Ballett-Wettbewerb «Prix de Lausanne» oder der Eiskunstlauf-Anlass «Art on Ice» behandelte SWI für einzelne Sprachregionen – unter Berück- sichtigung der lokalen Interessen.

Besonders erwähnenswert sind zudem die wöchentlichen und vielbeachteten Bildergalerien: Sie erläutern aktuelle Ausstel- lungen von Schweizer Künstlern in allen zehn SWI-Sprachen und bringen sie so einem globalen Publikum näher.

Multimediale Attraktivität Als reines Onlinemedium muss sich SWI auf dem globalen Markt behaupten. Deshalb ist es für SWI eine Priorität, die Inhalte möglichst einzigartig, attraktiv und unterhaltsam aufzuberei- ten – auch wenn Unterhaltung nicht explizit zum Leistungsauf- trag gehört. Dies geschieht durch einen innovativen und vari- antenreichen Einsatz von multimedialen Elementen mit dem Ziel, komplexe Zusammenhänge darzustellen.

Zur Anwendung kommen auch datenjournalistisch aufbereitete Grafiken, erklärende Animationsfilme oder 360-Grad-Videos. Ein 2016 in die Wege geleitetes Projekt soll den Weg ebnen, damit SWI in Zukunft noch multimedialer wird und sich das in- ternationale Publikum somit ein noch besseres Bild von der Schweiz machen kann.

Ebenso beteiligt sich SWI an SRG-Projekten: Dazu gehören bei- spielswiese die App «together», die in sieben Sprachen einen spielerischen Zugang zu den Eigenheiten des Zusammenlebens in der Schweiz bietet, oder die Videoplattform «Nouvo», die ei- nem jungen Zielpublikum vor allem über Social Media eine un- gewohnte Perspektive auf die Schweiz bietet.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 31 Service public

Service public in Zahlen

Einnahmen und Ausgaben im Überblick Die SRG legt dar, wie sich ihr Budget zusammensetzt und wie sie die Mittel verwendet: ➔➔Das erste Kapitel zeigt die Ausgaben in drei Dimensionen: nach Programminhalt, nach Eigen- und Fremdproduktion sowie nach den Vektoren Audio und Video. ➔➔Das zweite Kapitel weist einzelne Kostenblöcke separat aus: Produktion und Informatik, Distribution, Immobilien, Sport- rechte, Drittgeschäft sowie Public Affairs. ➔➔Das dritte Kapitel ist den Sendungskosten der Unterneh- menseinheiten gewidmet. Seit Mai 2016 veröffentlichen die Unternehmenseinheiten SRF, RTS, RSI und RTR jeweils mit der Publikation dieses Geschäftsberichts eine umfangreiche Auflistung der Kosten der TV-Sendungen. Zusätzlich zu den TV-Sendungskosten legen alle Unternehmenseinheiten die Kosten ihrer Radiosender offen.

Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen In ihrem Geschäftsbericht weist die SRG durchgehend Vollkos- ten aus: In den angegebenen Beträgen sind somit sämtliche Kosten enthalten, die bei der Herstellung der Programme an- fallen. Dazu zählen auch die Aufwände für die Supportbereiche Finanzen und Controlling, Human Resources, Kommunikation, Logistik und Informatik, Archivierung und Immobilienverwal- tung, die nicht einem einzigen Programminhalt zugeordnet werden können – diese Kosten werden auf alle Programmspar- ten verteilt.

32 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Einnahmen

76,0 Mio. 36,3 Mio. Die SRG finanziert sich zu 76 Prozent aus Gebührengeldern. Weitere 14 Prozent des Budgets stammen aus TV-Werbung, 48,8 Mio. 1218,5 Mio. 3 Prozent aus Sponsoring. Mit Programmverkäufen an andere Medienhäuser, private und öffentliche Institutionen sowie mit 215,1 Mio. Erträgen aus Koproduktionen erwirtschaftet die SRG 2 Prozent. Die restlichen 5 Prozent stammen hauptsächlich aus Bundesbeiträgen für SWI swissinfo.ch und tvsvizzera.it sowie für die Zusammenarbeit mit und TV5 Monde, aus Dienst- leistungserträgen der Gebäudevermietung, Einnahmen im Zu- 1594,6 Mio. Franken sammenhang mit dem Verkauf von Sat-Access-Karten sowie Einnahmen Einnahmen aus dem Verkauf von Liegenschaften. Die SRG ist mehrheitlich gebührenfinanziert, damit sie den Leistungsauftrag des Bundesrats erfüllen kann: die Produktion und Verbreitung gleichwertiger Radio- und Fernsehprogramme Gebühren fur die deutsche, französische und italienische Schweiz sowie TV-Werbung eines angemessenen Angebots fur die rätoromanische Sponsoring Schweiz. Das heisst: Programme für einen kleinräumigen, in Programmertrag vier Sprachen aufgeteilten Markt von weniger als 8,5 Millionen Übriger Ertrag Menschen.

Die SRG verteilt ihre Einnahmen nach einem Finanzierungs- schlüssel an ihre Unternehmenseinheiten in den vier Sprachre- gionen. Dank dieses solidarischen Finanzausgleichs erhalten die Sprachminderheiten einen grösseren Anteil der Mittel: Ob- schon die Deutschschweiz rund 70 Prozent der Gesamtbevöl- kerung ausmacht, erhält sie von jedem Franken Einnahmen le- diglich rund 43 Rappen. Der Rest dient der Finanzierung eines guten Radios und Fernsehens in der französischen, italieni- Ausgaben schen und rätoromanischen Schweiz.

Ausgaben nach Programminhalt Die SRG bietet ein Generalistenprogramm in fünf Sparten. Im in Mio. Franken* Jahr 2017 entfielen 38 Prozent der Ausgaben der SRG* auf die Sparte Information, 23 Prozent auf Unterhaltung und Film, 19 Prozent auf Kultur, Gesellschaft und Bildung, 13 Prozent auf Sport sowie 7 Prozent auf Musik und Jugend.

Die Gesamtausgaben sind 2017 leicht zurückgegangen. Dieser 605,1 Mio. 587,1 Mio. Rückgang ist in allen Sparten ersichtlich – mit Ausnahme des Kostenblocks Kultur, Gesellschaft und Bildung. Im Sport nah- men die Ausgaben mangels Grossereignissen wie die Olympi- 365,7 Mio. 352,7 Mio. schen Sommerspiele um rund 12 Millionen Franken ab. Dafür 299,1 Mio.

281,0 Mio. stiegen sie bei der Kultur und Bildung um rund 18 Millionen

210,1 Mio. Franken. Das Geld wurde insbesondere in Dokumentarfilme 198,1 Mio. und fiktionale Serien investiert. 109,3 Mio. 106,8 Mio. 2017 2016

Information Unterhaltung, Film * Ausgaben ohne Kosten des nicht konzessionierten Drittgeschäfts und Kultur, Gesellschaft, Bildung ohne Sondereffekte 2017 (Minderkosten Sparprogramm, Minderkos- Sport ten Senkung technischer Zinssatz Pensionskasse sowie Sondereffek- Musik, Jugend te Immobilien).

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 33 Service public

Ausgaben nach Eigen- und Die Unternehmenseinheiten der SRG (SRF, RTS, RSI, RTR und Fremdproduktion SWI) produzieren den Grossteil ihrer Sendungen selbst: 86 Pro- zent der Ausgaben fliessen in Radiosendungen wie «Echo der in Mio. Franken* Zeit» (SRF), «Forum» (RTS), «Millevoci» (RSI), «Marella» (RTR), in Fernsehsendungen wie «10vor10» (SRF), «Couleurs locales» Eigenproduktionen (86%) (RTS), «Il Quotidiano» (RSI), «Telesguard» (RTR) oder in eigens für das Internet produzierte Webserien wie «True Talk» (SRF), «Carac Attack» (RTS) oder «Spam» (RSI). Im Vergleich zum Vor- jahr (85 Prozent) hat die SRG bei den Eigenproduktionen 2017 2017 leicht zugelegt (86 Prozent). 1333,9 Mio. 209,9 Mio. Fremdproduzierte Audio- und Videoinhalte ergänzen das An- gebot. Sie machen 14 Prozent der Ausgaben der SRG* aus. Da- 2016 zu gehören eingekaufte Spiel- und Dokumentarfilme sowie po- 1340,8 Mio. puläre Serien wie «House of Cards» oder «Mad Men». 230,3 Mio.

Fremdproduktionen (14%)

Ausgaben nach Audio und Video Der Bereich Audio umfasst alle Tonbeiträge, die im Radio ge- sendet, im Web live gestreamt, in Online-Plattformen der SRG in Mio. Franken * eingebettet oder über Apps sowie im Player der SRG abrufbar sind. Analog dazu umfasst die Kategorie Video die Filmbeiträ- ge, die im Fernsehen zu sehen sind und auf den vorgehend er- wähnten Online-Kanälen zur Verfügung stehen. 2017 inves- tierte die SRG rund 28 Prozent (437,0 Millionen Franken) in die Audioproduktion und rund 72 Prozent (1106,8 Millionen Fran- 1134,9 Mio. 1106,8 Mio. ken) in die Videoproduktion.

Das Verhältnis der Ausgaben in den beiden Bereichen bleibt stabil und zeigt: Audiobeiträge sind in der Herstellung viel 437,0 Mio. 436,2 Mio. günstiger als Videos, die sehr hohe Fixkosten haben. Mit der Konvergenz der Medien und der Verschmelzung von Ton, Bild 2017 2016 und Text im Internet wird eine exakte Zuweisung der Kosten zum einen oder anderen Vektor indessen immer schwieriger. Video Audio Der Trend geht in Richtung einer Gesamtkostenbetrachtung für die audiovisuelle Produktion, unabhängig davon, ob die Inhalte am Radio, im TV oder online genutzt werden.

* Ausgaben ohne Kosten des nicht konzessionierten Drittgeschäfts und ohne Sondereffekte 2017 (Minderkosten Sparprogramm, Minderkos- ten Senkung technischer Zinssatz Pensionskasse sowie Sondereffek- te Immobilien).

34 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Erläuterungen zu einzelnen Kostenblöcken

Produktion und Informatik Die Kosten für Produktion und Informatik sind insbesondere in der TV-Produktion 245,0 Mio. Franken strukturell hoch. In der SRG machen sie rund 16 Prozent der Ausgaben aus. Der Kos- tenblock «Produktion und Informatik» umfasst Ausgaben für Produktionsstudios, mobile Produktionsmittel für Radio und TV, Kameras, Schnittplätze, Grafiksysteme, Infrastruktur zur internen Speicherung und Verteilung der Inhalte, Dispositionssyste- me usw. Dazu gehören auch die Kosten für Unterhalt sowie Betrieb der Sende-Play- outs und für die produktionsrelevanten Informatiksysteme. Informatikkosten des Programms entstehen im Zusammenhang mit Supportdiensten, Servern, Datenma- nagement, SAP, Office und diversen IT-Anwendungen. In diesem Block befinden sich auch die Aufwände der Kontribution, das heisst für die Übermittlung von Aussen- übertragungen und internationalen Produktionen in die Studios sowie für die gegen- seitige Vernetzung der Radio- und Fernsehstudios in den vier Sprachregionen. Die Kontribution betreibt dafür unter anderem schweizweit ein leistungsfähiges Netz, an das auch alle wichtigen Fussball- und Eishockeystadien mit sogenannten Einspeise- punkten zur Programmübermittlung angeschlossen sind.

Distribution Die Distribution bringt die Programme der SRG zu den Zuhörerinnen und Zuschauern. Für die Programmverbreitung gelten die Vorgaben des Bundes, denn die SRG ist dazu 99,9 Mio. Franken verpflichtet, ihr Angebot überall in der Schweiz empfangbar zu machen. Das Gesetz legt auch fest, in welcher Technologie die SRG ihre Programme zu verbreiten hat. Die Fernsehprogramme der SRG sind über digitales terrestrisches Antennenfernsehen (DVB-T), über Kabel und Satellit, online oder via HbbTV empfangbar, die Radiopro- gramme über DAB+ und UKW, Kabel, Satellit und das Internet.

Die Kosten für die Verbreitung der Programme machen rund 6 Prozent der Gesamt- kosten aus. Darin enthalten sind auch die Kosten für Betrieb und Unterhalt der Sen- dernetze sowie der Distributionsanlagen für die Erstverbreitung der Programme.

Immobilien Rund 7 Prozent der Ausgaben der SRG entfallen auf Immobilien. Dieser Kostenblock beinhaltet im Wesentlichen die Ausgaben für die Erneuerung von Gebäuden und den 104,7 Mio. Franken Unterhalt der Liegenschaften, das technische, infrastrukturelle und kaufmännische «Facility Management», alle Heiz- und Nebenkosten sowie Versicherungen. Die Ab- schreibungskosten sind in diesem Betrag ebenfalls enthalten.

Das Radio- und Fernsehgesetz verlangt, dass die Programme der SRG überwiegend in den Sprachregionen produziert werden, für die sie bestimmt sind (Art. 27 RTVG). Des- halb betreibt die SRG in allen Landesteilen Haupt- und Nebenstandorte. Zurzeit er- neuert die SRG ihre Gebäude in Lausanne, Comano, Basel und Zürich. Diese Investitio- nen sind für die trimediale Produktion im digitalen Zeitalter unverzichtbar.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 35 Service public

Sportrechte Rund 3 Prozent der Gesamtkosten der SRG entfallen auf den Erwerb der medialen Übertragungsrechte von nationalen und internationalen Sportereignissen sowie wei- 50,3 Mio. Franken terer dazugehöriger Rechte. Der Erwerb der Rechte erfolgt für alle Unternehmensein- heiten der SRG und wenn möglich für alle Medien. Aufgrund der Schwankungen zwi- schen geraden und ungeraden Jahren entsprechen die ausgewiesenen Kosten den jährlichen Durchschnittskosten der letzten vier Jahre (2014–2017). Dabei handelt es sich um die Bruttokosten, ohne Abzug von allfälligen Weiterverkäufen sowie Sublizen- zierungen der erworbenen Rechte.

Drittgeschäft Das Drittgeschäft beinhaltet Leistungen, die nicht Teil des konzessionierten Geschäfts sind. Dazu gehören unter anderem Radio- und TV-Produktionen im Auftrag von Drit- 22,9 Mio. Franken ten, die Herstellung von DVDs/CDs für Geschäftskunden, Studioführungen für das Pu- blikum sowie Dienstleistungen für Tochtergesellschaften. Das Drittgeschäft generiert Einnahmen, verursacht aber auch Kosten. Die Ausgaben dafür machen rund 1 Prozent der Gesamtkosten aus.

Public Affairs Dieser Kostenblock beinhaltet Aufwendungen für Informationsanlässe mit politischen Stakeholdern, die Produktion von Faktenblättern und Positionspapieren und das Be- 0,4 Mio. Franken obachten von SRG-relevanten Themen und Dossiers. Dazu zählt insbesondere das Honorar für die Public-Affairs-Agentur Furrer Hugi & Partner, welche die SRG seit 2011 im Mandatsverhältnis unterstützt. Für eingekaufte Leistungen und Fremdkos- ten wendete die SRG im Berichtsjahr rund 0,4 Millionen Franken auf, was 0,025 Pro- zent der Ausgaben entspricht.

36 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Kosten von Radio- und Fernsehsendungen

Sendungskosten der Unternehmenseinheiten Der nationale Themenabend «+3°» zu den Folgen der Klimaer- Sendungskosten berücksichtigen den effektiven Aufwand, der wärmung in der Schweiz ist eines dieser gemeinsam realisier- in einem direkten Zusammenhang mit der Herstellung von ten Projekte. Der dreistündige Themenabend mit Reportagen, Radio- und Fernsehsendungen entsteht. Dazu gehören die Expertengesprächen, Meinungsumfragen und einem dreiteili- Ausgaben für redaktionelle und produktionstechnische Leis- gen Spielfilm wurde zur Primetime in allen vier Sprachregionen tungen des Personals, für den Programmeinkauf sowie für Pro- ausgestrahlt und kostete insgesamt 2,3 Millionen Franken. duktionsmittel. Letztere umfassen beispielsweise Studios, Ka- meras und Mikrofone, Schnittplätze oder Reportagewagen. Weitere Beispiele für die nationale Zusammenarbeit von SRF, RTS, RSI und RTR sind die TV-Sendungen «Eusi Landchuchi» / Seit Mai 2016 veröffentlichen die Unternehmenseinheiten SRF «Cuisine de chez nous» / «Cucina nostrana» (954 000 Franken in der Deutschschweiz, RTS in der Suisse romande, RSI in der Gesamtkosten), die Dok-Serie «Grüezi Schweiz» / «Bonjour la Svizzera italiana und RTR in der Svizra rumantscha jeweils mit Suisse» / «Buongiorno Svizzera» / «Allegra Svizra» (804 000 der Publikation dieses Geschäftsberichts eine umfangreiche Franken Gesamtkosten), die Radiosendung «Suisse Quiz» Auflistung der Kosten zahlreicher Fernsehformate – wie Nach- (62 000 Franken Gesamtkosten) sowie die gemeinsam produ- richten-, Magazin- und Talksendungen, Spielfilme und Serien, zierte 1.-August-Sendung, für welche die Unternehmensein- Unterhaltungs- und Musiksendungen, Dokumentationen sowie heiten 391 000 Franken aufwendeten. Auch bei der Nach- Sportsendungen. Zusätzlich legen alle Unternehmenseinheiten wuchsförderung von Schweizer Musikerinnen und Musikern ar- die Kosten ihrer Radiosender offen. beiten die SRG-Unternehmenseinheiten intensiv zusammen – so beispielsweise im Rahmen der schweizweiten Konzertrei- Über die Links auf der Schweizerkarte gelangen Sie auf die he «8x15». Die Gesamtkosten dieser Radio- und TV-Sendung Websites der Unternehmenseinheiten, wo Sie für jede Sprach- betragen 139 000 Franken. region Details zu den Sendungskosten finden. Im Bereich Sport erwirbt die SRG die medialen Übertragungs- Nationale Projekte 2017 rechte von nationalen und internationalen Sportereignissen Die TV-Sendungskosten und die Kosten der Radiosender für sowie weitere dazugehörige Rechte für alle Unternehmensein- das Jahr 2017 beziehen sich ausschliesslich auf die jeweilige heiten. Im Zeitraum 2014–2017 beliefen sich diese Kosten auf Sprachregion. Darüber hinaus arbeiten die Unternehmensein- durchschnittlich 50,3 Millionen Franken pro Jahr. heiten der SRG sowohl im Programmalltag als auch bei zahlrei- chen nationalen Projekten und Sportevents eng zusammen.

www.srf.ch/ sendungskosten

www.rtr.ch/custs www.rtsentreprise.ch/ emissions-couts

www.rsi.ch/costi

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 37 Service public

Programmstatistik Radio

je 1% 5% 66% 15 %

1%

7%

3%

Musik (Suisa) Musikanalyse Moderation Radio-Service Aktualität und ­Information Kultur und Bildung Hörspiele Unterhaltung Sport Andere Sendungen

Inklusive der nationalen Angebote: Radio Swiss Pop, Radio Swiss Classic und ­ Radio Swiss Jazz Rundungsbedingte Differenzen möglich

38 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 je 1% 2% 4% 27% 54%

1% 6% 4%

2% 1% 11% 64%

12%

7%

3%

1% 2% 1% 6% 60% 8%

1%

19 %

1%

je 1% 2% Musik (Suisa) 72% Musikanalyse 17% Moderation Radio-Service 1% Aktualität und ­Information Kultur und Bildung 4% Hörspiele 1% Unterhaltung Sport Andere Sendungen

Rundungsbedingte Differenzen möglich

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 39 Service public

Programmstatistik Radio Mehr Zahlen zur Programmproduktion und zum Personalbestand sind in der Publikation «Zahlen, Daten, Fakten» zu finden.

Marktanteil in Prozent

Radio SRF 58,1

Radio SRF 1 30,8

Radio SRF 2 Kultur 3,3

Radio SRF 3 15,8

Radio SRF 4 News 0,8

Radio SRF Musikwelle 7,1

Radio SRF Virus 0,3

Andere SRG-Programme 6,0

Schweizer Privatsender 31,2

Ausländische Programme 4,7

Publikumsreichweite ∅ Anzahl Hörerinnen und Hörer pro Tag

Radio SRF 2 622 000

Radio SRF 1 1 532 000

Radio SRF 2 Kultur 304 000

Radio SRF 3 1 131 000

Radio SRF 4 News 236 000

Radio SRF Musikwelle 400 000

Radio SRF Virus 104 000

Andere SRG-Programme 779 000

Schweizer Privatsender 2 580 000

Ausländische Programme 1 277 000

Folgende Kennzahlen siehe www.srgssr.ch/gb2017 (Service public > Programmstatistik Radio): Marktanteil und Publikumsreichweite nach Altersgruppen Quelle: Mediapulse Radiopanel, Media Reporter Radio, Deutschschweiz, Mo–So 24 Stunden, Personen ab 15 Jahren

40 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Programmstunden nach Inhalt 0 2000 4000 6000 8000 8760

**

Musik (Suisa) Musikanalyse Moderation Radio-Service Aktualität und ­Information Kultur und Bildung Hörspiele Unterhaltung Sport Kindersendungen Jahreswert: 8760 Stunden Andere Sendungen* (Vollprogramm: 365 Tage à 24 Stunden)

Nationale Programme Radio Swiss Pop, Radio Swiss Classic und Radio Swiss Jazz siehe Seite 51. Die Programmstatistik ist eine Übersicht der Programminhalte, die während des Berichtsjahrs gesendet wurden – ausgewiesen in Stunden. Sie doku- mentiert die inhaltliche Vielfalt und zeigt die Schwerpunkte der jeweiligen Programme, beispielsweise die unterschiedlichen Moderationskulturen­ beim Radio. Die Programmstatistik unterscheidet nicht zwischen Erstausstrahlung und Wiederholung. Sie zeigt auch nicht, ob eine Sendung eingekauft oder ­eigenproduziert ist. Aus der Statistik lassen sich keine Primetime-Profile und keine überregionalen Programmvergleiche ableiten. * Darin eingeschlossen sind auch die Rubriken, deren Total unter 50 Stunden liegt. ** Bei Radio SRF 1 liegt das Stundentotal aufgrund der simultan laufenden Regionaljournale über dem Jahreswert von 8760 Stunden.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 41 Service public

Programmstunden nach Inhalt SRF 1* SRF 2 SRF 3 SRF 4 SRF MW SRF Virus Kultur News

Musik (Suisa) 5141 4632 5750 6710 7232 Variété (Rock, Pop, Country, Schlager usw.) 5141 400 5547 7162 Klassische Musik 3383 Folklore, Ethno 43 6582 Jazz Live-Konzerte (alle Stile) 806 204 73 70 Diverses 56

Musikanalyse (redaktionell behandelt, Wort) 45 1420 392 109 121 Variété (Rock, Pop, Country, Schlager usw.) 45 2 374 12 121 Klassische Musik 1096 7 Folklore, Ethno 18 85 Jazz 322 4 Diverses

Moderation 700 177 611 582 397 538 Moderation – klassische Begleitung, Teasing 424 177 544 311 496 Moderation – Info, Kultur, Gesellschaft 582 Moderation – humoristisch Moderation – Musikinformationen 33 13 18 31 Moderation – Interaktivität 243 54 68 11 Moderation – Lesung (nicht literarisch)

Radio-Service 214 213 153 49 37 Wetter 72 115 149 45 23 Verkehr 138 98 Solidarität (z. B. Glückskette) 4 3 Icaro 4 Andere 14

Aktualität und Information 3364 1608 947 7394 975 491 Nachrichten, Tagesschau, Flash 663 578 649 1825 571 426 Regionale Informationssendungen 1712 14 Aktuelle Direktreportagen 26 international 9 17 national und regional 38 Diskussionssendungen Tagesthemen internationale und nationalen Themen 130 388 nationale und regionale Themen 69 17 5 Abstimmungs- und Wahlsendungen 3 6 68 Übrige Aktualitätssendungen 96 Sendungen über Politik und Wirtschaft 254 229 33 290 internationale und nationale Themen gemischt 142 100 79 495 378 internationale Themen 32 22 1563 nationale und regionale Themen 7 17 1350 Gesellschaft, Soziales, Religion 63 636 59 78 30 Ratgebersendungen 113 25 12 Gespräche, Begegnungen, Porträts 63 23 1320 35 Übrige Informationssendungen 17 4

Kultur und Bildung 454 700 114 528 139 34 Wissenschaft 25 59 Wissenschaft und Technik 7 15 30 305 2 Geisteswissenschaften 3 Medizinische Sendungen, Gesundheitslehre 5 20 12 4 Natursendungen, Tierwelt 5 2 Umwelt und Ökologie 2 15 5

42 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Programmstunden nach Inhalt SRF 1* SRF 2 SRF 3 SRF 4 SRF MW SRF Virus Kultur News

Länder und Völker Reiseberichte, Dok. über Länder und Völker Dokumentationen über die Schweiz 72 2 35 Übrige Dok. und Rep. über Mensch/Sozialumwelt 26 Geschichtliche Sendungen Geschichte allgemein 13 2 Weltgeschichte 5 Schweizer Geschichte 5 2 2 Moralgeschichte, Gesellschaft 12 Kunst und Medien 50 116 Dokumentationen über Kunst – Bildende Kunst 3 1 – Film 3 24 14 70 4 – Literatur 90 154 5 1 – Dramatische Kunst 3 1 – Musik 3 7 Radio, Fernsehen und übrige Medien 10 1 – Medienpolitik und -entwicklungen 15 – Archivsendungen 22 Gespräche, Begegnungen, Porträts 134 164 9 32 19 Kulturelle Informationsmagazine 17 153 Künstlerische Dokumente Übrige Sendungen über Kunst Bildungssendungen 14 11 13 Religion Gottesdienste, Messen, Predigten 28 28 Andere religiöse Sendungen 28 25 3

Hörspiele 174 114 27

Unterhaltung 111 3 216 36 2 Shows, musikalische Unterhaltung Quiz-, Wettkampf- und Spielsendungen 57 99 32 Zirkus und Artistik Talkshows 43 Cabaret, Humor 53 3 74 4 2 Volkstümliche Unterhaltungssendungen Übrige Unterhaltungssendungen

Sport 115 243 103 9 Sportübertragungen 69 Sportresultate und -magazine 102 102 94 9 Sportmoderation, Highlights 13 72 9 Übrige Sportsendungen

Kindersendungen 100

Andere Sendungen 224 106 247 345 296 Programmpräsentation 65 Programmhinweise, Trailer 224 41 247 345 296 Übriges

Total Programmstunden nach Inhalt 10 642* 8760 8760 8760 8760 8760

* Bei Radio SRF 1 liegt das Stundentotal aufgrund der simultan laufenden Regionaljournale über dem Jahreswert von 8760 Stunden.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 43 Service public

Programmstatistik Radio Mehr Zahlen zur Programmproduktion und zum Personalbestand sind in der Publikation «Zahlen, Daten, Fakten» zu finden.

Marktanteil in Prozent

RTS 55,1

La Première 37,9

Espace 2 2,1

Couleur 3 6,2

Option Musique 8,9

Andere SRG-Programme 9,4

Schweizer Privatsender 25,6

Ausländische Programme 9,9

Publikumsreichweite ∅ Anzahl Hörerinnen und Hörer pro Tag

RTS 749 000

La Première 538 000

Espace 2 73 000

Couleur 3 182 000

Option Musique 181 000

Andere SRG-Programme 329 000

Schweizer Privatsender 772 000

Ausländische Programme 505 000

Folgende Kennzahlen siehe www.srgssr.ch/gb2017 (Service public > Programmstatistik Radio): Marktanteil und Publikumsreichweite nach Altersgruppen Quelle: Mediapulse Radiopanel, Media Reporter Radio, Suisse romande, Mo–So 24 Stunden, Personen ab 15 Jahren

44 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Programmstunden nach Inhalt 0 2000 4000 6000 8000 8760

Musik (Suisa) Musikanalyse Moderation Radio-Service Aktualität und ­Information Kultur und Bildung Unterhaltung Sport Kindersendungen Andere Sendungen*

Jahreswert: 8760 Stunden (Vollprogramm: 365 Tage à 24 Stunden)

Nationale Programme Radio Swiss Pop, Radio Swiss Classic und Radio Swiss Jazz siehe Seite 51. Die Programmstatistik ist eine Übersicht der Programminhalte, die während des Berichtsjahrs gesendet wurden – ausgewiesen in Stunden. Sie doku- mentiert die inhaltliche Vielfalt und zeigt die Schwerpunkte der jeweiligen Programme, beispielsweise die unterschiedlichen Moderationskulturen­ beim Radio. Die Programmstatistik unterscheidet nicht zwischen Erstausstrahlung und Wiederholung. Sie zeigt auch nicht, ob eine Sendung eingekauft oder ­eigenproduziert ist. Aus der Statistik lassen sich keine Primetime-Profile und keine überregionalen Programmvergleiche ableiten. * Darin eingeschlossen sind auch die Rubriken, deren Total unter 50 Stunden liegt.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 45 Service public

Programmstunden nach Inhalt La 1ère Espace 2 Couleur 3 Option Musique

Musik (Suisa) 1904 6268 6872 7336 Variété (Rock, Pop, Country, Schlager usw.) 1824 876 6866 7325 Klassische Musik 80 5392 6 10 Folklore, Ethno 1 Jazz 1 Live-Konzerte (alle Stile) Diverses

Musikanalyse (redaktionell behandelt, Wort) 190 659 140 11 Variété (Rock, Pop, Country, Schlager usw.) 161 1 140 11 Klassische Musik 501 Folklore, Ethno 28 10 Jazz 1 17 Diverses 131

Moderation 555 478 641 721 Moderation – klassische Begleitung, Teasing 20 84 152 666 Moderation – Info, Kultur, Gesellschaft 221 221 37 Moderation – humoristisch 10 198 Moderation – Musikinformationen 1 172 60 18 Moderation – Interaktivität 452 5 Moderation – Lesung (nicht literarisch) 72 5

Radio-Service 99 10 37 Wetter 42 10 Verkehr 47 Solidarität (z. B. Glückskette) 10 37 Icaro Andere

Aktualität und Information 2461 523 682 590 Nachrichten, Tagesschau, Flash 1079 479 647 551 Regionale Informationssendungen 5 5 5 Aktuelle Direktreportagen international 11 national und regional Diskussionssendungen Tagesthemen internationale und nationale Themen 327 nationale und regionale Themen 255 Abstimmungs- und Wahlsendungen 9 Übrige Aktualitätssendungen Sendungen über Politik und Wirtschaft 36 internationale und nationale Themen gemischt 83 internationale Themen 60 44 nationale und regionale Themen 4 Gesellschaft, Soziales, Religion 14 Ratgebersendungen 108 Gespräche, Begegnungen, Porträts 469 30 34 Übrige Informationssendungen 1

Kultur und Bildung 2886 760 114 Wissenschaft Wissenschaft und Technik 226 16 65 Geisteswissenschaften 154 68 Medizinische Sendungen, Gesundheitslehre 112 Natursendungen, Tierwelt 33 Umwelt und Ökologie 74

46 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Programmstunden nach Inhalt La 1ère Espace 2 Couleur 3 Option Musique

Länder und Völker Reiseberichte, Dok. über Länder und Völker 123 Dokumentationen über die Schweiz 234 Übrige Dok. und Rep. über Mensch/Sozialumwelt 325 26 8 Geschichtliche Sendungen Geschichte allgemein 208 16 Weltgeschichte Schweizer Geschichte 22 Moralgeschichte, Gesellschaft 371 2 Kunst und Medien Dokumentationen über Kunst – Bildende Kunst 18 – Film 64 31 – Literatur 93 109 – Dramatische Kunst – Musik Radio, Fernsehen und übrige Medien – Medienpolitik und -entwicklungen 76 – Archivsendungen 15 Gespräche, Begegnungen, Porträts 593 203 Kulturelle Informationsmagazine 91 159 10 Künstlerische Dokumente 41 Übrige Sendungen über Kunst 2 Bildungssendungen Religion Gottesdienste, Messen, Predigten 2 83 Andere religiöse Sendungen 74 13

Hörspiele

Unterhaltung 406 1 240 Shows, musikalische Unterhaltung Quiz-, Wettkampf- und Spielsendungen 3 1 Zirkus und Artistik Talkshows 29 Cabaret, Humor 369 239 Volkstümliche Unterhaltungssendungen 5 Übrige Unterhaltungssendungen 1

Sport 150 9 Sportübertragungen 75 Sportresultate und -magazine Sportmoderation, Highlights 75 Übrige Sportsendungen 9

Kindersendungen

Andere Sendungen 109 61 62 65 Programmpräsentation Programmhinweise, Trailer 109 61 62 65 Übriges

Total Programmstunden nach Inhalt 8760 8760 8760 8760

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 47 Service public

Programmstatistik Radio Mehr Zahlen zur Programmproduktion und zum Personalbestand sind in der Publikation «Zahlen, Daten, Fakten» zu finden.

Marktanteil in Prozent

RSI 62,1

Rete Uno 41,1

Rete Due 4,1

Rete Tre 16,9

Andere SRG-Programme 13,0

Schweizer Privatsender 17,6

Ausländische Programme 7,3

Publikumsreichweite ∅ Anzahl Hörerinnen und Hörer pro Tag

RSI 180 000

Rete Uno 128 000

Rete Due 22 000

Rete Tre 82 000

Andere SRG-Programme 80 000

Schweizer Privatsender 131 000

Ausländische Programme 99 000

Folgende Kennzahlen siehe www.srgssr.ch/gb2017 (Service public > Programmstatistik Radio): Marktanteil und Publikumsreichweite nach Altersgruppen Quelle: Mediapulse Radiopanel, Media Reporter Radio, Svizzera italiana, Mo–So 24 Stunden, Personen ab 15 Jahren

48 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Programmstunden nach Inhalt 0 2000 4000 6000 8000 8760

Musik (Suisa) Musikanalyse Moderation Radio-Service Aktualität und ­Information Kultur und Bildung Hörspiele Unterhaltung Sport Kindersendungen Andere Sendungen*

Jahreswert: 8760 Stunden (Vollprogramm: 365 Tage à 24 Stunden)

Nationale Programme Radio Swiss Pop, Radio Swiss Classic und Radio Swiss Jazz siehe Seite 51. Die Programmstatistik ist eine Übersicht der Programminhalte, die während des Berichtsjahrs gesendet wurden – ausgewiesen in Stunden. Sie doku- mentiert die inhaltliche Vielfalt und zeigt die Schwerpunkte der jeweiligen Programme, beispielsweise die unterschiedlichen Moderationskulturen­ beim Radio. Die Programmstatistik unterscheidet nicht zwischen Erstausstrahlung und Wiederholung. Sie zeigt auch nicht, ob eine Sendung eingekauft oder ­eigenproduziert ist. Aus der Statistik lassen sich keine Primetime-Profile und keine überregionalen Programmvergleiche ableiten. * Darin eingeschlossen sind auch die Rubriken, deren Total unter 50 Stunden liegt.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 49 Service public

Programmstatistik Radio Mehr Zahlen zu Programmproduktion und zum Personalbestand sind in der Publikation «Zahlen, Daten, Fakten» zu finden.

Publikumsreichweite ∅ Anzahl Hörerinnen und Hörer pro Tag in der ganzen Schweiz

Radio Rumantsch 75 000 *

Total Programme SRG 4 058 000

Schweizer Privatsender 3 483 000

Ausländische Programme 1 881 000

* Die Nutzungsdaten von Radio Rumantsch sind mit den Zahlen von 2015 und älter nicht vergleichbar. Seit 2016 wird die Nutzung von Radio Rumantsch in der ganzen Schweiz gezeigt.

Quelle: Mediapulse Radiopanel, Media Reporter Radio, ganze Schweiz, Mo–So, 24 Stunden, Personen ab 15 Jahren

50 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Programmstunden nach Inhalt 0 2000 4000 6000 8000 8760

Radio Rumantsch

Musik (Suisa) Musikanalyse Moderation Radio-Service Aktualität und ­Information Kultur und Bildung Hörspiele Unterhaltung Sport Andere Sendungen*

Jahreswert: 8760 Stunden (Vollprogramm: 365 Tage à 24 Stunden)

Die Programmstatistik ist eine Übersicht der Programminhalte, die während des Berichtsjahrs gesendet wurden – ausgewiesen in Stunden. Sie doku- mentiert die inhaltliche Vielfalt und zeigt die Schwerpunkte der jeweiligen Programme, beispielsweise die unterschiedlichen Moderationskulturen­ beim Radio. Die Programmstatistik unterscheidet nicht zwischen Erstausstrahlung und Wiederholung. Sie zeigt auch nicht, ob eine Sendung eingekauft oder ­eigenproduziert ist. Aus der Statistik lassen sich keine Primetime-Profile und keine überregionalen Programmvergleiche ableiten. * Darin eingeschlossen sind auch die Rubriken, deren Total unter 50 Stunden liegt.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 51 Service public

Programmstunden nach Inhalt Rete Uno Rete Due Rete Tre Radio SSatR* Rumantsch

Musik (Suisa) 4205 5549 6133 6329 25457 Variété (Rock, Pop, Country, Schlager usw.) 4097 163 6127 3544 8674 Klassische Musik 1 3117 759 8103 Folklore, Ethno 54 420 1759 Jazz 30 1135 8680 Live-Konzerte (alle Stile) 22 65 6 267 Diverses 649

Musikanalyse (redaktionell behandelt, Wort) 16 116 63 560 Variété (Rock, Pop, Country, Schlager usw.) 16 12 41 Klassische Musik 41 6 560 Folklore, Ethno 17 16 Jazz 32 Diverses 14

Moderation 2415 783 1839 372 Moderation – klassische Begleitung, Teasing 503 166 1062 25 Moderation – Info, Kultur, Gesellschaft 1764 131 359 23 Moderation – humoristisch 228 Moderation – Musikinformationen 140 485 179 136 Moderation – Interaktivität 1 11 188 Moderation – Lesung (nicht literarisch) 8

Radio-Service 112 30 48 116 Wetter 64 30 48 69 Verkehr 37 Solidarität (z. B. Glückskette) Icaro Andere 10 47

Aktualität und Information 1046 799 358 1513 Nachrichten, Tagesschau, Flash 675 553 352 528 Regionale Informationssendungen 135 134 6 416 Aktuelle Direktreportagen international national und regional Diskussionssendungen Tagesthemen 27 internationale und nationale Themen nationale und regionale Themen 3 Abstimmungs- und Wahlsendungen 11 11 Übrige Aktualitätssendungen 95 309 Sendungen über Politik und Wirtschaft internationale und nationale Themen gemischt 51 45 internationale Themen nationale und regionale Themen 51 45 Gesellschaft, Soziales, Religion 13 11 115 Ratgebersendungen Gespräche, Begegnungen, Porträts 13 11 86 Übrige Informationssendungen 21

Kultur und Bildung 252 1126 180 46 Wissenschaft Wissenschaft und Technik 13 2 Geisteswissenschaften 4 Medizinische Sendungen, Gesundheitslehre 7 9 Natursendungen, Tierwelt 22 20 7 Umwelt und Ökologie 20 9

52 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Programmstunden nach Inhalt Rete Uno Rete Due Rete Tre Radio SSatR* Rumantsch

Länder und Völker Reiseberichte, Dok. über Länder und Völker 47 Dokumentationen über die Schweiz 32 Übrige Dok. und Rep. über Mensch/Sozialumwelt 23 19 Geschichtliche Sendungen Geschichte allgemein 53 8 Weltgeschichte 29 Schweizer Geschichte 42 Moralgeschichte, Gesellschaft 90 4 Kunst und Medien Dokumentationen über Kunst – Bildende Kunst 81 – Film 13 70 65 – Literatur 101 11 – Dramatische Kunst 54 – Musik 9 Radio, Fernsehen und übrige Medien – Medienpolitik und -entwicklungen 7 30 – Archivsendungen Gespräche, Begegnungen, Porträts 185 9 Kulturelle Informationsmagazine 4 44 Künstlerische Dokumente Übrige Sendungen über Kunst 192 201 Bildungssendungen Religion Gottesdienste, Messen, Predigten 34 Andere religiöse Sendungen 24 9

Hörspiele 116

Unterhaltung 169 64 39 86 Shows, musikalische Unterhaltung Quiz-, Wettkampf- und Spielsendungen 40 39 62 Zirkus und Artistik Talkshows 64 Cabaret, Humor Volkstümliche Unterhaltungssendungen 130 Übrige Unterhaltungssendungen 24

Sport 423 44 42 86 Sportübertragungen 205 5 38 Sportresultate und -magazine 18 44 35 48 Sportmoderation, Highlights 200 2 Übrige Sportsendungen

Kindersendungen 54

Andere Sendungen 122 133 67 149 263 Programmpräsentation 60 Programmhinweise, Trailer 122 73 67 149 263 Übriges

Total Programmstunden nach Inhalt 8760 8760 8760 8760 26 280*

* Das Total umfasst die Programmstunden von Radio Swiss Pop, Radio Swiss Classic und Radio Swiss Jazz.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 53 Service public

Programmstatistik Fernsehen

10 % 4 % 34 % 11 %

4 %

13 % 23 % 1 %

Aktualität und Information Kultur und Bildung Musik Filme und Serien Unterhaltung Sport Kindersendungen Andere Sendungen

Inklusive 3sat und TV5 Rundungsbedingte Differenzen möglich

54 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 9 %

13 % 35 %

5 %

Ohne 3sat 23 % 15 %

9 %

9 % 30 %

11 %

8 % 3 %

1 % Ohne TV5 28 %

14 % 27 % 5 %

Aktualität und Information Kultur und Bildung Musik 9 % 14 % Filme und Serien Unterhaltung 1 % Sport 4 % Kindersendungen Andere Sendungen 26 % Rundungsbedingte Differenzen möglich

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 55 Service public

Programmstatistik Fernsehen Mehr Zahlen zur Programmproduktion und zum Personalbestand sind in der Publikation «Zahlen, Daten, Fakten» zu finden.

Marktanteil in Prozent Primetime 36,4 SRF 24 Stunden 30,0 26,2 SRF 1 18,7 8,7 SRF zwei 9,6 1,4 SRF info 1,7 0,5 Andere SRG-Programme 0,5 9,0 Schweizer Privatsender* 7,4 5,5 RTL**/*** 6,0 5,1 ZDF*** 5,3 Andere ausländische 43,5 Programme 50,8

Publikumsreichweite ∅ Anzahl Zuschauerinnen und Zuschauer pro Tag

Primetime 1 994 000 SRF 24 Stunden 2 325 000 1 668 000 SRF 1 1 927 000 931 000 SRF zwei 1 241 000 462 000 SRF info 688 000 70 000 Andere SRG-Programme 104 000 1 030 000 Schweizer Privatsender* 1 260 000 579 000 RTL**/*** 801 000 558 000 ARD*** 799 000

Primetime (Overnight +7): Live-Nutzung der zwischen 18.00 und 23.00 Uhr ausgestrahlten Sendungen inklusive zeitversetzter Nutzung bis sieben Tage zurück, Personen ab drei Jahren 24 Stunden (Overnight +7): Live-Nutzung der zwischen 02.00 und 02.00 Uhr ausgestrahlten Sendungen­ inklusive zeitversetzter Nutzung bis sieben Tage zurück, Personen ab drei Jahren Folgende Kennzahlen siehe srgssr.ch/gb2017 (Service public > Programmstatistik Fernsehen): Marktanteil und Publikumsreichweite 24 Stunden (Overnight +7) nach Altersgruppen Quelle: Mediapulse Fernsehpanel, ­Instar Analytics, Deutschschweiz, Mo–So, alle Plattformen * Rouge TV, Star TV, Tele Top, telebasel, TeleBärn, Tele M1, TeleZüri, TSO, Tele1, 3+, 4+, 5+, lémanbleu, La télé, Tele- Bielingue, S1, TV24, TV25, teleticino, Canal 9, Canal Alpha, Puls 8, Be Curious TV ** Für den Sender RTL wurde nur das Schweizer Signal einbezogen. *** Bei diesen Sendern handelt es sich um die zwei stärksten ausländischen Konkurrenten von SRF.

56 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Programmstunden nach Inhalt 0 2000 4000 6000 8000 8760

Aktualität und Information Kultur und Bildung Musik Filme und Serien Unterhaltung Sport Kindersendungen Andere Sendungen*

Jahreswert: 8760 Stunden (Vollprogramm: 365 Tage à 24 Stunden)

Programmstunden von Radio Televisiun Rumantscha siehe Seiten 58 und 59

Die Programmstatistik ist eine Übersicht der Programminhalte, die während des Berichtsjahrs gesendet wurden – ausgewiesen in Stunden. Sie doku- mentiert die inhaltliche Vielfalt und zeigt die Schwerpunkte der jeweiligen Programme, beispielsweise die unterschiedlichen Profile der Fernsehsender. Die Programmstatistik unterscheidet nicht zwischen Erstausstrahlung und Wiederholung. Sie zeigt auch nicht, ob eine Sendung eingekauft oder ­eigenproduziert ist. Aus der Statistik lassen sich keine Primetime-Profile und keine überregionalen Programmvergleiche ableiten. * Darin eingeschlossen sind auch die Rubriken, deren Total unter 50 Stunden liegt.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 57 Service public

Programmstunden nach Inhalt SRF 1* SRF zwei SRF info 3sat RTR*

Aktualität und Information 2274,7 1088,5 5677,4 284,6 86,6 Nachrichten, Tagesschau, Flash 516,9 11,5 3078,2 118,1 Regionale Informationssendungen 92,6 467,2 Aktuelle Direktreportagen international 1,9 national 12,3 Diskussionssendungen internationale und nationale Themen gemischt 63,6 131,3 2,5 internationale Themen 4,0 19,6 1,7 nationale und regionale Themen 121,2 0,8 288,5 Abstimmungs- und Wahlsendungen 10,5 0,9 Übrige Aktualitätssendungen 440,7 0,1 40,9 21,9 Sendungen über Politik und Wirtschaft 225,7 0,5 408,0 76,3 Gesellschaft, Soziales, Religion 36,7 0,4 2,5 20,6 Ratgebersendungen 97,6 355,7 245,8 Gespräche, Begegnungen, Porträts 421,4 15,0 455,6 10,6 Übrige Informationssendungen 229,6 704,5 538,9 32,9 86,6

Kultur und Bildung 2007,2 652,8 1146,4 490,6 5,5 Wissenschaft Wissenschaft und Technik 207,1 108,1 200,0 32,6 Geisteswissenschaften 186,3 4,4 107,1 38,3 Medizinische Sendungen, Gesundheitslehre 146,7 171,6 Natursendungen, Tierwelt 174,6 13,4 11,5 22,2 Umwelt und Ökologie 11,9 1,5 9,0 3,8 Länder und Völker Reiseberichte, Dok. über Länder und Völker 144,2 298,4 15,1 117,5 Dokumentationen über die Schweiz 142,7 3,1 67,4 63,1 Übrige Dok. und Rep. über Mensch/Sozialumwelt 257,0 167,6 107,3 123,8 Geschichtliche Sendungen Geschichte allgemein 11,4 1,7 2,6 Weltgeschichte 22,8 4,5 3,2 0,9 Schweizer Geschichte 3,6 3,1 0,9 Moralgeschichte, Gesellschaft 1,2 0,8 Kunst und Medien 0,9 Dokumentationen über Kunst – Dokumentationen – Bildende Kunst 29,2 0,2 13,5 2,2 – Film 14,3 4,8 5,9 1,9 – Literatur 35,3 50,6 11,1 – Dramatische Kunst 11,0 5,2 – Musik 27,9 5,4 9,4 6,8 Radio, Fernsehen und übrige Medien – Medienpolitik und -entwicklungen 1,3 2,8 – TV-Archivsendungen Gespräche, Begegnungen, Porträts 110,6 11,6 51,3 25,8 Kulturelle Informationsmagazine 152,7 154,8 33,4 Künstlerische Dokumente 6,9 0,9 0,8 Übrige Sendungen über Kunst Bildungssendungen 212,3 1,8 1,6 Religion Gottesdienste, Messen und Predigten 18,4 22,6 Andere religiöse Sendungen 74,1 23,9 137,4 3,8 1,1 Theater Theateraufzeichnungen 2,2 Studioaufführungen 0,6

58 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Programmstunden nach Inhalt SRF 1* SRF zwei SRF info 3sat RTR*

Musik 18,1 83,9 8,8 Opern 4,1 Operetten, Musicals Ballette Konzerte 9,5 8,8 Jazz Folklore und Musik 5,7 Rock- und Popkonzerte, Clips 2,9 79,8 Country-Musik

Filme und Serien 1754,9 4299,3 83,4 Spielfilme 606,2 1589,0 63,0 Fernsehfilme 348,1 53,9 20,0 Mehrteilige Fernsehfilme 7,6 3,0 Fernsehserien 782,7 2539,8 Künstlerische Kurzfilme 5,7 5,3 0,4 Zeichen- und Trickfilme 4,6 108,3

Unterhaltung 1104,2 320,8 68,3 Shows, musikalische Unterhaltung 119,3 12,6 Quiz-, Wettkampf- und Spielsendungen 285,9 53,6 Zirkus und Artistik 7,5 1,2 Talkshows 118,8 Cabaret, Humor 37,7 84,5 0,2 Volkstümliche Unterhaltungssendungen 60,4 Übrige Unterhaltungssendungen 474,6 168,9 68,3

Sport 33,3 1710,8 1576,7 Sportübertragungen 1021,3 199,6 (Teil-)Aufzeichnungen, Magazine (eine Sportart) 99,7 0,6 Sportmoderation, Highlights 349,7 100,8 Sportresultate und -magazine (mehrere Sportarten) 17,7 188,4 1234,8 Übrige Sportsendungen 15,6 51,8 40,9

Kindersendungen 29,1 0,3 15,0 15,0

Andere Sendungen 1431,4 603,6 344,5 Wetterkarten 505,3 Swissview 36,6 0,7 Anderes 259,8 223,9 234,2 Werbung 628,7 378,7 108,0 Pausen 1,0 1,0 1,6

Total Programmstunden nach Inhalt 8652,9* 8760,0 8760,0 935,7 107,1*

Zusätzlich zu den oben aufgeführten Zahlen haben SRF im Berichtsjahr 2303,3 Stunden und RTR 73 Stunden Internet-Sendungen produziert. * Die RTR-Sendungen «Telesguard», «Minisguard», «Cuntrasts» und «In pled sin via» werden auf SRF 1 ausgestrahlt.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 59 Service public

Programmstatistik Fernsehen Mehr Zahlen zur Programmproduktion und zum Personalbestand sind in der Publikation «Zahlen, Daten, Fakten» zu finden.

Marktanteil in Prozent

Primetime 32,5 RTS 24 Stunden 26,4 26,5 RTS Un 20,2 6,0 RTS Deux 6,1 1,2 Andere SRG-Programme 1,1 1,0 Schweizer Privatsender* 1,1 10,0 TF1** 10,8 9,3 M6** 8,6 Andere ausländische 46,0 Programme 52,0

Publikumsreichweite ∅ Anzahl Zuschauerinnen und Zuschauer pro Tag

Primetime 707 000 RTS 24 Stunden 851 000 644 000 RTS Un 768 000 286 000 RTS Deux 414 000 47 000 Andere SRG-Programme 69 000 129 000 Schweizer Privatsender* 201 000 354 000 TF1** 476 000 315 000 M6** 411 000

Primetime (Overnight +7): Live-Nutzung der zwischen 18.00 und 23.00 Uhr ausgestrahlten Sendungen inklusive zeitversetzter Nutzung bis sieben Tage zurück, Personen ab drei Jahren 24 Stunden (Overnight +7): Live-Nutzung der zwischen 02.00 und 02.00 Uhr ausgestrahlten Sendungen­ inklusive zeitversetzter Nutzung bis sieben Tage zurück, Personen ab drei Jahren Folgende Kennzahlen siehe srgssr.ch/gb2017 (Service public > Programmstatistik Fernsehen): Marktanteil und Publikumsreichweite 24 Stunden (Overnight +7) nach Altersgruppen Quelle: Mediapulse Fernsehpanel, ­Instar Analytics, Suisse romande, Mo–So, alle Plattformen * Rouge TV, Star TV, Tele Top, telebasel, TeleBärn, Tele M1, TeleZüri, TSO, Tele1, 3+, 4+, 5+, lémanbleu, La télé, Tele- Bielingue, S1, TV24, TV25, teleticino, Canal 9, Canal Alpha, Puls 8, Be Curious TV ** Bei diesen Sendern handelt es sich um die zwei stärksten ausländischen Konkurrenten von RTS. Für die Sender TF1 und M6 wurde nur das Schweizer Signal einbezogen.

60 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Programmstunden nach Inhalt 0 2000 4000 6000 8000 8760

Aktualität und Information Kultur und Bildung Musik Filme und Serien Unterhaltung Sport Kindersendungen Andere Sendungen*

Jahreswert: 8760 Stunden (Vollprogramm: 365 Tage à 24 Stunden)

Die Programmstatistik ist eine Übersicht der Programminhalte, die während des Berichtsjahrs gesendet wurden – ausgewiesen in Stunden. Sie doku- mentiert die inhaltliche Vielfalt und zeigt die Schwerpunkte der jeweiligen Programme, beispielsweise die unterschiedlichen Profile der Fernsehsender. Die Programmstatistik unterscheidet nicht zwischen Erstausstrahlung und Wiederholung. Sie zeigt auch nicht, ob eine Sendung eingekauft oder ­eigenproduziert ist. Aus der Statistik lassen sich keine Primetime-Profile und keine überregionalen Programmvergleiche ableiten. * Darin eingeschlossen sind auch die Rubriken, deren Total unter 50 Stunden liegt.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 61 Service public

Programmstunden nach Inhalt RTS Un RTS Deux TV5*

Aktualität und Information 2646,0 2513,9 4359,0 Nachrichten, Tagesschau, Flash 1460,6 845,1 1806,3 Regionale Informationssendungen 563,0 245,9 Aktuelle Direktreportagen international national 2,3 6,8 Diskussionssendungen internationale und nationale Themen gemischt 13,0 44,8 internationale Themen 3,9 14,4 9,6 nationale und regionale Themen 18,2 82,8 107,6 Abstimmungs- und Wahlsendungen 10,1 19,0 Übrige Aktualitätssendungen 293,7 360,4 Sendungen über Politik und Wirtschaft 124,7 422,5 1427,9 Gesellschaft, Soziales, Religion 1,8 0,8 0,8 Ratgebersendungen 59,1 202,0 396,3 Gespräche, Begegnungen, Porträts 48,5 145,1 194,7 Übrige Informationssendungen 47,0 124,3 415,8

Kultur und Bildung 485,2 993,2 1550,7 Wissenschaft Wissenschaft und Technik 10,6 39,7 135,7 Geisteswissenschaften Medizinische Sendungen, Gesundheitslehre 17,0 62,1 99,3 Natursendungen, Tierwelt 81,2 10,4 1,8 Umwelt und Ökologie 10,4 14,0 32,3 Länder und Völker Reiseberichte, Dok. über Länder und Völker 86,1 125,4 280,2 Dokumentationen über die Schweiz 45,8 174,0 414,9 Übrige Dok. und Rep. über Mensch/Sozialumwelt 75,6 112,1 213,8 Geschichtliche Sendungen Geschichte allgemein 8,7 46,9 Weltgeschichte 7,2 107,9 19,4 Schweizer Geschichte 2,1 10,1 14,7 Moralgeschichte, Gesellschaft 1,7 1,7 Kunst und Medien Dokumentationen über Kunst – Dokumentationen – Bildende Kunst 1,7 – Film 0,2 9,4 33,7 – Literatur – Dramatische Kunst 1,4 – Musik 5,2 7,3 12,7 Radio, Fernsehen und übrige Medien – Medienpolitik und -entwicklungen 6,7 7,7 – TV-Archivsendungen 31,9 15,4 Gespräche, Begegnungen, Porträts 41,8 48,1 64,5 Kulturelle Informationsmagazine 30,3 108,8 125,7 Künstlerische Dokumente 2,0 Übrige Sendungen über Kunst Bildungssendungen Religion Gottesdienste, Messen und Predigten 16,6 Andere religiöse Sendungen 21,5 112,7 47,4 Theater Theateraufzeichnungen 13,6 Studioaufführungen

62 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Programmstunden nach Inhalt RTS Un RTS Deux TV5*

Musik 44,6 97,5 41,5 Opern 0,9 14,8 18,6 Operetten, Musicals 1,4 Ballette 3,8 2,6 Konzerte 38,3 21,3 13,3 Jazz 6,2 Folklore und Musik 10,7 Rock- und Popkonzerte, Clips 1,5 41,9 8,2 Country-Musik

Filme und Serien 3722,3 1238,1 160,2 Spielfilme 739,5 373,3 87,2 Fernsehfilme 490,8 73,1 36,6 Mehrteilige Fernsehfilme Fernsehserien 2487,9 708,3 Künstlerische Kurzfilme 0,8 16,2 34,4 Zeichen- und Trickfilme 3,2 67,2 2,0

Unterhaltung 372,8 197,4 128,3 Shows, musikalische Unterhaltung 21,7 38,1 50,4 Quiz-, Wettkampf- und Spielsendungen 207,5 62,4 Zirkus und Artistik 2,6 Talkshows Cabaret, Humor 135,0 50,4 36,5 Volkstümliche Unterhaltungssendungen 2,5 5,5 1,8 Übrige Unterhaltungssendungen 6,2 38,4 39,7

Sport 418,3 1516,2 9,7 Sportübertragungen 56,4 118,7 (Teil-)Aufzeichnungen, Magazine (eine Sportart) 2,5 100,9 3,6 Sportmoderation, Highlights 43,9 1035,8 Sportresultate und -magazine (mehrere Sportarten) 313,8 143,4 Übrige Sportsendungen 1,7 17,5 6,1

Kindersendungen 1625,8 55,6

Andere Sendungen 1070,8 577,9 0,2 Euronews 260,1 1,8 Wetterkarten 94,5 90,6 Swissview Anderes 187,7 171,1 Werbung 527,5 313,1 Pausen 1,0 1,3 0,2

Total Programmstunden nach Inhalt 8760,0 8760,0 6305,2*

Zusätzlich zu den oben aufgeführten Zahlen hat RTS im Berichtsjahr 9678,8 Stunden Internet-Sendungen produziert. * Das Total umfasst ausschliesslich Wiederholungen von RTS, die weltweit zeitversetzt über neun Zonen hinweg ausgestrahlt werden (Afrika, Asien, Europa, Frankreich, Belgien, Schweiz, Kanada, Lateinamerika, Naher und Mittlerer Osten, Pazifik, USA).

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 63 Service public

Programmstatistik Fernsehen Mehr Zahlen zur Programmproduktion und zum Personalbestand sind in der Publikation «Zahlen, Daten, Fakten» zu finden.

Marktanteil in Prozent

Primetime 35,9 RSI 24 Stunden 27,8 28,6 RSI LA 1 20,5 7,3 RSI LA 2 7,3 4,1 Andere SRG-Programme 3,3 1,8 Schweizer Privatsender* 1,5 6,6 Canale 5** 7,9 5,6 Rai 1** 6,4 Andere ausländische 46,0 Programme 53,1

Publikumsreichweite ∅ Anzahl Zuschauerinnen und Zuschauer pro Tag

Primetime 150 000 RSI 24 Stunden 177 000 136 000 RSI LA 1 160 000 74 000 RSI LA 2 101 000 28 000 Andere SRG-Programme 37 000 40 000 Schweizer Privatsender* 55 000 60 000 Canale 5** 84 000 58 000 Rai 1** 81 000

Primetime (Overnight +7): Live-Nutzung der zwischen 18.00 und 23.00 Uhr ausgestrahlten Sendungen inklusive zeitversetzter Nutzung bis sieben Tage zurück, Personen ab drei Jahren 24 Stunden (Overnight +7): Live-Nutzung der zwischen 02.00 und 02.00 Uhr ausgestrahlten Sendungen­ inklusive zeitversetzter Nutzung bis sieben Tage zurück, Personen ab drei Jahren Folgende Kennzahlen siehe srgssr.ch/gb2017 (Service public > Programmstatistik Fernsehen): Marktanteil und Publikumsreichweite 24 Stunden (Overnight +7) nach Altersgruppen Quelle: Mediapulse Fernsehpanel, Instar Analytics, Svizzera italiana, Mo–So, alle Plattformen * Rouge TV, Star TV, Tele Top, telebasel, TeleBärn, Tele M1, TeleZüri, TSO, 3+, 4+, 5+, lémanbleu, La télé, TeleBielingue, S1, TV24, TV25, teleticino, Tele1, Canal 9, Canal Alpha, Puls 8, Be Curious TV ** Bei diesen Sendern handelt es sich um die zwei stärksten ausländischen Konkurrenten von RSI.

64 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Programmstunden nach Inhalt 0 2000 4000 6000 8000 8760

Aktualität und Information Kultur und Bildung Musik Filme und Serien Unterhaltung Sport Kindersendungen Andere Sendungen*

Jahreswert: 8760 Stunden (Vollprogramm: 365 Tage à 24 Stunden)

Die Programmstatistik ist eine Übersicht der Programminhalte, die während des Berichtsjahrs gesendet wurden – ausgewiesen in Stunden. Sie doku- mentiert die inhaltliche Vielfalt und zeigt die Schwerpunkte der jeweiligen Programme, beispielsweise die unterschiedlichen Profile der Fernsehsender. Die Programmstatistik unterscheidet nicht zwischen Erstausstrahlung und Wiederholung. Sie zeigt auch nicht, ob eine Sendung eingekauft oder ­eigenproduziert ist. Aus der Statistik lassen sich keine Primetime-Profile und keine überregionalen Programmvergleiche ableiten. * Darin eingeschlossen sind auch die Rubriken, deren Total unter 50 Stunden liegt.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 65 Service public

Programmstunden nach Inhalt RSI LA 1 RSI LA 2

Aktualität und Information 3091,5 1551,6 Nachrichten, Tagesschau, Flash 1222,8 488,1 Regionale Informationssendungen 1040,5 444,6 Aktuelle Direktreportagen international national 8,1 2,8 Diskussionssendungen internationale und nationale Themen gemischt internationale Themen nationale und regionale Themen 7,6 69,0 Abstimmungs- und Wahlsendungen 10,4 21,4 Übrige Aktualitätssendungen 0,9 1,4 Sendungen über Politik und Wirtschaft 187,1 123,6 Gesellschaft, Soziales, Religion 24,7 9,8 Ratgebersendungen 450,9 172,2 Gespräche, Begegnungen, Porträts 112,6 105,7 Übrige Informationssendungen 25,9 113,0

Kultur und Bildung 1007,7 596,1 Wissenschaft Wissenschaft und Technik 39,6 28,0 Geisteswissenschaften 0,8 Medizinische Sendungen, Gesundheitslehre Natursendungen, Tierwelt 200,6 141,3 Umwelt und Ökologie 22,3 24,4 Länder und Völker Reiseberichte, Dok. über Länder und Völker 170,7 129,9 Dokumentationen über die Schweiz 25,6 36,7 Übrige Dok. und Rep. über Mensch/Sozialumwelt 16,7 61,3 Geschichtliche Sendungen Geschichte allgemein 1,3 Weltgeschichte 91,3 2,2 Schweizer Geschichte 0,9 1,1 Moralgeschichte, Gesellschaft Kunst und Medien Dokumentationen über Kunst – Dokumentationen – Bildende Kunst 1,4 – Film 20,8 7,9 – Literatur – Dramatische Kunst – Musik 15,1 20,7 Radio, Fernsehen und übrige Medien – Medienpolitik und -entwicklungen – TV-Archivsendungen 257,3 0,7 Gespräche, Begegnungen, Porträts 19,5 71,6 Kulturelle Informationsmagazine 38,5 46,5 Künstlerische Dokumente Übrige Sendungen über Kunst Bildungssendungen Religion Gottesdienste, Messen und Predigten 18,9 2,6 Andere religiöse Sendungen 67,2 3,9 Theater Theateraufzeichnungen 11,4 Studioaufführungen 1,7 3,7

66 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Programmstunden nach Inhalt RSI LA 1 RSI LA 2

Musik 67,0 175,4 Opern 0,4 3,6 Operetten, Musicals Ballette 5,3 3,0 Konzerte 58,8 67,4 Jazz 0,8 28,5 Folklore und Musik 1,7 9,7 Rock- und Popkonzerte, Clips 63,2 Country-Musik

Filme und Serien 3044,4 1521,5 Spielfilme 838,8 746,7 Fernsehfilme 109,8 74,7 Mehrteilige Fernsehfilme 8,1 Fernsehserien 2034,6 646,0 Künstlerische Kurzfilme 6,3 Zeichen- und Trickfilme 53,1 47,9

Unterhaltung 450,6 275,2 Shows, musikalische Unterhaltung 21,0 11,5 Quiz-, Wettkampf- und Spielsendungen 420,2 260,4 Zirkus und Artistik 2,3 1,6 Talkshows Cabaret, Humor 0,9 0,3 Volkstümliche Unterhaltungssendungen Übrige Unterhaltungssendungen 6,2 1,4

Sport 62,2 2328,6 Sportübertragungen 53,1 1030,4 (Teil-)Aufzeichnungen, Magazine (eine Sportart) 784,2 Sportmoderation, Highlights 7,1 245,5 Sportresultate und -magazine (mehrere Sportarten) 216,1 Übrige Sportsendungen 2,1 52,4

Kindersendungen 225,2 618,4

Andere Sendungen 811,4 1693,2 Euronews 51,7 1237,7 Wetterkarten Swissview 64,0 Anderes 339,5 247,2 Werbung 355,2 202,2 Pausen 1,0 6,1

Total Programmstunden nach Inhalt 8760 8760

Zusätzlich zu den oben aufgeführten Zahlen hat RSI im Berichtsjahr 1604,6 Stunden Internet-Sendungen produziert.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 67 Service public

Statistik Online-Nutzung

Visits pro Monat Unique Clients pro Monat 53 542 000 6 908 000

In einem Visit werden alle Page Impressions (angeklickten Ein Unique Client ist ein Browser oder eine App, die auf ein Inhaltsseiten) zusammengefasst, zwischen denen maximal Webangebot zugreifen. Ein Unique Client wird über ein Cookie 30 Minuten vergangen sind. Beträgt die Differenz mehr als und weitere Identifikationsmerkmale ermittelt. Unique bedeu- 30 Minuten, wird ein neuer Visit gezählt. tet, dass derselbe Client im Betrachtungszeitraum nur einmal gezählt wird.

Die oben stehenden Gesamtwerte umfassen die folgenden Angebote: Apps, HbbTV und Websites srf.ch, rts.ch, rsi.ch, rtr.ch, swissinfo.ch, tvsvizzera.it und srgssr.ch. Die Werte basieren auf Messungen, die mittels Net-Metrix-Audit der Firma Net-Metrix (net-metrix.ch) erhoben wurden.

68 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Visits pro Monat 38 839 000 Apps, HbbTV und Website srf.ch 12 047 000 Apps, HbbTV und Website rts.ch 2 224 000 Apps, HbbTV und Website rsi.ch 131 000 Apps und Website rtr.ch 1 762 000 Apps und Website swissinfo.ch

Unique Clients pro Monat 4 777 000 Apps, HbbTV und Website srf.ch 1 613 000 Apps, HbbTV und Website rts.ch 413 000 Apps, HbbTV und Website rsi.ch 33 000 Apps und Website rtr.ch 835 000 Apps und Website swissinfo.ch

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 69

Qualität Qualität

Qualität – gefragter denn je

2009 hat die SRG unternehmensweit ein publizistisches Quali- Wir fördern den Zusammenhalt tätsmanagement eingeführt. Es umfasst folgende sechs Kom- Wir bilden die kulturelle, gesellschaftliche, geografische und ponenten: politische Vielfalt der Schweiz ab. Wir fördern das Verständnis zwischen Landesteilen, Regionen, Kulturen, Gemeinschaften ➔➔Qualitätsstandards und Normen und festigen den Zusammenhalt. In der Tiefe und Breite unse- ➔➔Führen mit Zielen res Angebots tragen wir zu einer Schweizer Gesamtöffentlich- ➔➔Ressourcen und Prozesse keit bei: Das ist uns wichtiger als das Individualisieren von An- ➔➔Feedback und Qualitätskontrolle geboten. Wir fördern den Austausch mit Schweizerinnen und ➔➔Ausbildung Schweizern im Ausland und den Einbezug ausländischer Mit- ➔➔Publikums- und Marktforschung bürgerinnen und Mitbürger. Wir sorgen für ihre Präsenz in un- seren Programmen und Online-Angeboten. Zu diesem Qualitätsmanagement hat jede Unternehmensein- heit (RSI, RTR, RTS, SRF und SWI) eigene publizistische Richtlini- Wir sind unabhängig en erarbeitet, die den Programmschaffenden in ihrer täglichen Unsere Haltung wie unser Angebot sind unabhängig. Wir tref- Arbeit als Leitplanken dienen. fen journalistische Entscheide frei von Einflüssen aus Politik, Wirtschaft und von sonstigen Interessengruppen. Wir beugen Übergeordnet dazu haben die Geschäftsleitung und der Ver- uns keinem Druck. Wir entscheiden unabhängig von persönli- waltungsrat SRG im Berichtsjahr 2017 eine neue Journalismus- chen Interessen oder Neigungen. Wir lassen uns nicht beste- Charta verabschiedet. Sie gilt für alle im Programm tätigen chen. Unparteilichkeit ist unser Selbstverständnis. Wir begüns- SRG-Mitarbeitenden und ist grundsätzlich als wegweisende tigen keine Standpunkte oder Interessen, gleichzeitig sind wir Haltung in der journalistischen Praxis zu erachten und umzu- den Werten der Aufklärung verpflichtet. Wir schaffen für die er- setzen. kenntnisorientierte Diskussion offenen und freien Raum. Wir finden eigene Zugänge zu Themen. Wo möglich, setzen wir Journalismus-Charta der SRG Themen, statt uns Themen vorsetzen zu lassen.

Präambel Wir handeln verantwortungsbewusst Im Dienst des Gemeinwesens erfüllen wir unseren Auftrag, wie Es zählen Qualität und Professionalität. Guter Journalismus ist: ihn die Bundesverfassung, das Gesetz und die SRG-Konzession Information suchen, prüfen, überprüfen, einordnen, gewichten, erteilen. Am Radio, am Fernsehen und HbbTV, auf Webseiten, in erklären, bei Bedarf kommentieren und richtigstellen. Die Er- Applikationen und sozialen Medien orientieren wir uns an den- mittlung der Fakten ist wichtiger als Geschwindigkeit und Ver- selben Massstäben professioneller journalistischer Arbeit und öffentlichungsansprüche. Wir kennen unsere ethischen und reflektieren diese. Die Journalismus-Charta setzt den ethi- rechtlichen Pflichten. Sie begründen Verantwortung gegenüber schen Rahmen. Sie gilt für alle Inhalte. Sie bindet alle Mitarbei- der Gesellschaft – in der klassischen journalistischen Arbeit, im tenden der SRG, auch wenn sie Aufträge an Dritte vergeben. Kuratieren nutzergenerierter Inhalte und in der Moderation von RSI, RTR, RTS, SRF und SWI ergänzen die Charta mit Regeln für Diskussionsforen im Internet. Technologien und Algorithmen die praktische Arbeit. sind Hilfsmittel, die weder das professionelle Urteil noch die journalistische Verantwortung ersetzen. Wir stehen im Dienst des Gemeinwesens Das Publikum und der Einsatz für das demokratische Gemein- Wir achten den Menschen und seine Würde wesen stehen im Mittelpunkt unseres Handelns. Das Ge- In der journalistischen Arbeit begegnen wir allen Menschen re- samtangebot richtet sich an alle in der Schweiz. Wir gehen auf spektvoll – bei Bedarf kritisch, aber fair. Recherchen zur Krimi- unterschiedliche Bedürfnisse ein, nutzen geeignete Verbrei- nalität beachten die Unschuldsvermutung. Wir wahren die Pri- tungswege. Wir pflegen den Dialog mit Nutzerinnen und Nut- vatsphäre aller Menschen, ausser es überwiegt aus wesentli- zern, Hörerinnen und Hörern, Zuschauerinnen und Zuschauern. chem Grund das öffentliche Interesse. Wir bemühen uns, Wir begegnen ihnen mit Respekt. niemanden zu diskriminieren und der Diskriminierung keinen Vorschub zu leisten. Menschen, die wegen ihrer Persönlichkeit, ihres Alters oder sonstiger Umstände des Schutzes bedürfen,

72 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 schützen wir in geeigneter Weise; besonderes Augenmerk le- gen wir dabei auf Kinder.

Wir recherchieren fair Wir bemühen uns, alle Tatsachen zu eruieren, die für das Ver- ständnis eines Sachverhalts relevant sind. Kritischer Journalis- mus recherchiert entlastende und belastende Elemente: Wir pflegen keinen tendenziösen Thesen-Journalismus. Informati- onen beschaffen wir auf ethisch korrekte, rechtlich einwand- freie Art. Stets legen wir unsere Absichten offen. Informationen aus dem Internet und sozialen Medien überprüfen wir akri- bisch.

Wir berichten glaubwürdig In der Flut von Informationen legen wir Wert auf die Glaubwür- digkeit und Relevanz unseres Angebots. Wir verbreiten nur In- formationen aus verlässlichen Quellen. Wir sind bestrebt, die Aktualität unter Berücksichtigung aller massgeblichen Aspekte und Ansichten abzubilden. Wir zeigen die Welt, die Menschen und ihr Handeln in allen Ausprägungen – den guten wie den schlechten, den anerkannten wie den unangenehmen, kontro- versen, provokativen oder schockierenden. Wir sind uns mögli- cher Wirkungen unserer Angebote auf das Publikum bewusst.

Wo wir Position beziehen, gründet dies auf unserer fachlichen Beurteilung und den Werten der Aufklärung. Kommentare ma- chen wir erkennbar. Wir lehnen jede Form von Manipulation oder Verzerrung der Wahrheit mit Hilfe von Bild, Ton und Text ab. Falsche Informationen berichtigen wir umgehend und gut wahrnehmbar im Medium, in dem sie verbreitet wurden. Dis- kussionsforen auf unseren Webseiten oder in sozialen Medien moderieren wir. Wir veröffentlichen nur die Voten von Teilneh- merinnen und Teilnehmern, die sich überprüfbar mit vollem Na- men zu erkennen geben.

Wir arbeiten transparent Wir schaffen Transparenz über die Art und Weise, wie wir arbei- ten, was wir wollen, wie wir vorgehen, was wir leisten können und was nicht. Dies gilt erst recht bei der Berichterstattung über Tätigkeiten und Interessen unseres Unternehmens.

Wir fördern Kreativität und Innovation Kreativität ist eine Triebfeder unseres Handelns. Im digitalen Umbruch fördern wir Innovation und Experimentiergeist. Wir bauen auf Offenheit.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 73 Qualität

Qualitätsmanagement und interne Qualitätskontrolle

Qualitätsprüfung: Methode, Erkenntnisse, Massnahmen mit praxisnahen Kursen, Trainings on the Job, massgeschnei- Ein zentraler Faktor für die Wahrnehmung der Qualität des derten Workshops, E-Learnings und Coachings. Insgesamt er- SRF-Angebots ist der kontinuierliche Dialog mit dem Publikum. möglichte die SRF-Ausbildung den Mitarbeitenden 472 Kursan- Seit 2015 realisiert SRF daher unter dem Motto «Hallo SRF!» ei- gebote an total 3694 Tagen. Das entspricht rund 2,2 Kurstagen ne Vielzahl an Projekten, um den Publikumsaustausch zu stär- pro Vollzeitstelle. ken. Dazu gehören «Hallo SRF!»-Sendungen im Fernsehen und im Radio sowie Veranstaltungen in den Regionen und in den Die Fachausbildung hat 2017 ihre Angebote im digitalen Be- SRF-Studios, bei denen das Publikum seine Fragen und Anre- reich weiter ausgebaut. In sogenannten #Social Media Cafés gungen mit SRF-Verantwortlichen diskutiert. Hinzu kommt der erörterten und trainierten Mitarbeitende unter anderem die Web-Auftritt srf.ch/hallosrf mit der Publikumsfrage des Tages. konstruktive Diskussionskultur im Social Web. Die Radio- Im Oktober 2017 ging «Hallo SRF!» noch einen Schritt weiter: Fachausbildung legte ein besonderes Augenmerk auf die Pro- Eine Woche lang wirkten rund 50 Freiwillige aus dem Publikum duktion von Podcasts und auf Radiobeiträge, die mit Smart- am Programm mit. Eine 13-stündige Sondersendung gewährte phone produziert sind. Der Fachbereich für die Entwicklung von auch dem TV-Publikum einen erweiterten Blick hinter die Kulis- neuen Sendeformaten unterstützte die TV-Fachausbildung mit sen der journalistischen Arbeit sowie die Möglichkeit, sich in technisch-handwerklichen Kursen sowie mit der verstärkten verschiedenen Chats mit SRF-Verantwortlichen auszutau- Auseinandersetzung zu gestalterisch-handwerklichen Fragen. schen. Und die Sprechausbildung unterstützte die Abteilung Sport bei der Lancierung neuer Formate. Um den täglichen Dialog mit dem Publikum auf Redaktions- und Sendungsebene zu untersuchen, führte das Qualitäts- Die Führungsausbildung leistete mit dem neuen Angebot management-Team von SRF eine interne Onlinebefragung bei «Digital Leadership» Hilfestellung bei täglichen Herausfor- 85 Bereichs- und Redaktionsleitenden durch. Es zeigte sich, derungen der Führungskräfte. Der Produzentinnen- und dass der Austausch auch hier auf vielen Kanälen gepflegt wird, Produzenten-Tag unter dem Motto «Thank God it’s Monday» zur Hauptsache via E-Mail. Für die Zukunft wird empfohlen, diente dem Informationsaustausch und Erkenntnisgewinn über technische Voraussetzungen zu schaffen, um die Kundendaten die Redaktionsgrenzen hinaus. Das Angebot wird künftig, ne- aus unterschiedlichen Quellen konsequenter zu verknüpfen. ben der modularen Produzentenausbildung, jährlich durchge- führt. Auch 2017 führte SRF interne Soundingboards durch: Mitarbei- tende aus verschiedenen Bereichen nahmen neun ausgewählte Zusammen mit der Journalistenschule MAZ führte die SRF- Angebote aus Radio, TV und Multimedia anhand eines standar- Ausbildung 2017 erstmals ein öffentliches Medienbarcamp disierten Fragenkatalogs unter die Lupe. Beobachtet wurde durch. Fortgesetzt wurde auch die Veranstaltungsreihe «Lunch unter anderem das Sommerprojekt «Leben vor 500 Jahren». Date» mit internen Fachleuten, die jeweils über Mittag über Das Bewertungsteam lobte die historische Einordnung und den Themen wie künstliche Intelligenz oder rechtliche Fragen rund hohen Informationsgehalt. Die Protagonisten wurden zwar als um Social Media informierten. sympathisch beurteilt, hätten jedoch noch mehr Emotionalität in die Sendung bringen können. 2017 starteten zwölf angehende Journalistinnen und Journa- listen im Rahmen des trimedialen Stages ihre zweijährige Aus- Daneben widmete sich das Qualitätsmanagement 2017 dem bildung bei SRF. Zudem traten sechs Lernende ihre Ausbildung Thema Verständlichkeit. Dazu wurden in einem Zeitraum von bei SRF an: vier Kaufleute, eine Fachfrau Information und Doku- drei Monaten durch eine computergestützte Textanalyse mentation sowie ein Mediamatiker. Newsbeiträge im Radio, im TV sowie online untersucht. Die Analyse wird 2018 mit einer Publikumsbefragung ergänzt und abgeschlossen.

Aus- und Weiterbildung SRF förderte die fachliche und persönliche Entwicklung der 2128 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (1649 Vollzeitstellen)

74 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Beobachtungen des Publikumsrats

Im Berichtsjahr standen insgesamt 25 Beobachtungen auf dem Web-only-Angebote für junge Zielgruppen Programm des Publikumsrats. Über die Ergebnisse diskutierten Mit «True Talk», «Tama Gotcha» und «Nouvo» prüfte der Publi- die Ratsmitglieder an zehn Plenarsitzungen intensiv und kons- kumsrat Angebote, die sowohl inhaltlich als auch formal auf ein truktiv-kritisch mit den Programmverantwortlichen von SRF. jüngeres Publikum zugeschnitten sind und primär über Social- Die Beurteilungen erfolgten zum einen aufgrund von generel- Media-Plattformen verbreitet werden. Um zielgruppenspezifi- len Qualitätskriterien, wie sie in der Konzession oder in den sches Feedback einzuholen, beschritt der Rat zwei Wege: Ei- publizistischen Leitlinien vorgegeben sind. Zum anderen ka- nerseits fragten die Ratsmitglieder jüngere Personen aus ih- men subjektive Beurteilungen der Angebotsattraktivität sowie rem persönlichen Umfeld nach ihrer Meinung, andererseits publikumsethische Aspekte hinzu. beauftragte der Rat eine aus jungen Menschen zusammenge- setzte Arbeitsgruppe, das Onlineangebot «Nouvo» zu beurtei- Auf dem Prüfstand standen sowohl langjährige Struktur- len und die Erkenntnisse an den Rat weiterzuleiten. sendungen wie beispielsweise «Arena» oder «Sportpanorama» als auch neue Formate wie «Die Weltverbesserer» oder «Hei- Der Publikumsrat lobt die Anstrengungen von SRF, mit spezifi- matland». Zum zehnjährigen Bestehen von SRF 4 News nahm schen Angeboten ein junges Zielpublikum zu erreichen. Der Rat der Rat den Radiosender als Ganzes sowie verschiedene Sen- findet es wichtig, dass trotz der Kürze der Formate die journa- dungen im Detail unter die Lupe. Daneben standen trimediale listische Sorgfalt und die Qualität hochgehalten werden und so Spezialwochen und thematische Schwerpunkte im Fokus, wie eine klare Abgrenzung von anderen Onlineangeboten deutlich beispielsweise «Rady, Steady, Golf» oder das «Unspunnen- wird. fest». Kontinuierliche Fortbildung und Austausch mit dem Comedy hat in der heutigen Gesellschaft einen immer grösse- Unternehmen ren Stellenwert, insbesondere beim jüngeren Publikum. Dies Damit der Publikumsrat seinen eigenen Qualitätsanforderun- zeigte sich im Berichtsjahr auch im Angebot von SRF. So unter- gen gerecht wird, lässt er sich regelmässig von SRF-Verant- zog der Publikumsrat den «Comedy Frühling» von SRF einer wortlichen über Neuerungen und Hintergründe im Medienbe- aufwendigen und umfassenden Beobachtung über alle drei Me- reich auf den aktuellsten Wissensstand bringen. So informierte dien – Radio, Fernsehen und Online. er sich unter anderem über die Ausgestaltung des Qualitäts- managements von SRF und die verschiedenen Instrumente zur Mit dem digitalen Wandel und den veränderten Nutzungsge- Qualitätssicherung. wohnheiten werden neue Angebote fürs Internet immer be- deutender. Dieser Veränderung trägt der Publikumsrat Rech- An seinem jährlichen zweitägigen Weiterbildungsseminar wid- nung, indem er vermehrt solche Formate prüft. mete sich der Publikumsrat dem Thema Comedy und Satire. Der Rat beschäftigte sich mit der Funktion und Wirkung von Humor Schwerpunkt «Comedy Frühling» ebenso wie mit der Bedeutung von Satire und Comedy als Mit- Im Rahmen der Spezialwoche «Comedy Frühling» zeigte SRF tel zur Vermittlung journalistischer Inhalte. Im Austausch mit viele Facetten des Humors und streute zahlreiche Comedy- den Programmverantwortlichen lotete der Rat das Potenzial Formate ins Angebot ein. Der Publikumsrat zeigte sich beein- und die Grenzen dieser Kunstform aus. druckt vom breiten Spektrum: Bewährtes, Überraschendes und Neuartiges für unterschiedliche Publikumsbedürfnisse – all dies fand Platz.

SRF ist es gelungen, die Schweizer Comedy-Szene abzubilden und insbesondere jungen, noch unbekannten Talenten eine Plattform zu bieten. Der Rat vermisste indes zweierlei: zum ei- nen die Bündelung der Inhalte auf der SRF-Website, zum ande- ren den roten Faden, der den Zuhörerinnen und Zuschauern ei- ne Orientierung durch das reichhaltige Programm geboten hät- te.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 75 Qualität

Qualitätsmanagement und interne Qualitätskontrolle

Qualitätsprüfung: Methode, Erkenntnisse, Massnahmen ter. Ziel dieser Massnahme war es, die Dynamik der Sendung Nie zuvor dürfte es so wichtig gewesen sein, unsere Professio- sowie das Zusammenspiel der Beteiligten zu reflektieren und nalität und journalistische Unabhängigkeit unter Beweis zu zu optimieren. stellen. Mit der permanenten Qualitätsverbesserung veranker- te RTS diese Werte immer tiefer. Dabei dienten die Qualitäts- Im gleichen Zusammenhang begleitete RTS auch sämtliche bilanzen als Leitlinien. Diese nachgelagerten Analysen ermög- Regionaljournalistinnen und -journalisten. Hier lag der Schwer- lichten es bereits bis anhin, für jede Sendung gezielte Korrek- punkt auf der Erzähl- und Inszenierungstechnik bei Regional- tur- und Verbesserungsmassnahmen auszuarbeiten. nachrichten. Mit 60 Teilnehmenden fanden diese Weiterbil- dungsmassnahmen grossen Anklang. Das Jahr 2017 brachte eine weitere wichtige Entwicklung: RTS versteht und handhabt die Qualitätsüberwachung neu als glo- Auch bei der Einführung des neuen Programmplans von balen Prozess, der bereits bei der Entstehung einer Sendung Couleur 3 war die Unterstützung der Abteilung Aus- und Wei- einsetzt. Konkret bedeutet dies: terbildung gefragt. Die Mitarbeitenden von Couleur 3 befassten ➔➔Die Umsetzung von detaillierten und präzisen Sendungsauf- sich mit den Themen Bildsprache und Storytelling in den sozia- trägen dank einer bereichsübergreifenden Redaktion len Medien sowie mit der Produktion von Kurzvideos (Filmen ➔➔Die Einführung Qualitätstests bei neuen Sendungen – und Schneiden) – dies ebenfalls für einen gelungenen Pro- umgesetzt mittels flexibler und umgehender Publikumsbe- grammauftritt in den sozialen Medien. Generell haben 2017 fragungen vor oder direkt nach der ersten Ausstrahlung. die visuellen Ausbildungsgänge zugenommen.

Dieser neue Prozess hat bereits erste aussagekräftige Resulta- Besondere Aufmerksamkeit galt auch den Fernsehregisseurin- te hervorgebracht, insbesondere zur Unterstützung der Re- nen und Fernsehjournalisten mit ihrem Wunsch nach einem daktionsteams. Modul, in dem sie sich über ihre berufliche Praxis austauschen können. Zu diesem Zweck organisierte RTS spezifische Weiter- Aus- und Weiterbildung bildungstreffen. Nach dem eher ungewöhnlichen Jahr 2016 sind die Zahlen bei der Ausbildung der Redaktionsmitarbeitenden im Berichtsjahr Einmal mehr stiessen auch die Ausbildungsgänge zum Thema wieder gestiegen. soziale Medien auf grosses Interesse – insbesondere die The- men «Soziale Netze – eine Einführung», «Filmaufnahmen mit 2017 absolvierten 1005 Personen 128 400 Ausbildungsstun- dem Smartphone» und «Schnitt für das Internet und die sozia- den (Mitarbeitende, die mehrere Schulungen besuchen, werden len Medien». 110 Personen nahmen an diesen Ausbildungen mehrmals gezählt). Dies entspricht 110 800 Weiterbildungs- und Veranstaltungen teil. stunden und 17 600 Stunden Erstausbildung. Im Durchschnitt besuchten die RTS-Mitarbeitenden theoretisch je 1,4 Schu- lungstage.

Auch wenn die redaktionelle Nachwuchsförderung nach wie vor im Vordergrund steht, wurden die verschiedenen Redaktionen 2017 von insgesamt 10 Praktikantinnen und Praktikanten voll- wertig unterstützt – im Vorjahr waren es 16. Der Rückgang ist auf eine Neudefinition der Praktikumsbetreuung zurückzufüh- ren. Die Abteilung Aus- und Weiterbildung erarbeitet zurzeit ei- nen neuen Ausbildungsgang, der 2018 umgesetzt wird.

Während des ganzen Jahres arbeitete die Abteilung Aus- und Weiterbildung im Rahmen der neu gestalteten Morgensendung «La Matinale» von La Première aktiv mit den Redaktionen zu- sammen und begleitete die Moderatorinnen und Berichterstat-

76 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Beobachtungen des Publikumsrats

2017 hielt der Publikumsrat RTSR zehn Sitzungen ab und prüf- welche sehr gut die Sorgen und Ängste der Bevölkerung veran- te insgesamt 16 Sendungen und Themen. Die Bandbreite reich- schaulichten. Angesichts der engen institutionellen und kultu- te von Nachrichten über Unterhaltung bis zu Spielfilmen. Der rellen Beziehungen zwischen der Westschweiz und Frankreich Rat besuchte eine Weiterbildung bei David Lamon zu den so- hält der Publikumsrat den Aufwand, den RTS betrieben hat, für zialen Netzwerken und zur Präsenz von RTS auf diesen Platt- angemessen. formen. Wie jedes Jahr nahm der Rat zusammen mit den Publi- kumsräten der anderen Regionalgesellschaften auch 2017 an Nationale Beobachtung zu «Nouvo» einer nationalen Beobachtung teil. Im Berichtsjahr befasste sich die nationale Berichterstattung, an der sich alle Publikumsräte beteiligen, mit «Nouvo». Das Service public und Qualität Projekt wurde ursprünglich von RTS initiiert. Inzwischen ist Sieben Fernsehsendungen, acht Radiosendungen, eine Web- «Nouvo» ein unternehmensweites Format. Die fürs Web konzi- produktion und zwei Wahlberichterstattungen standen 2017 pierten News-Kurzvideos sprechen die Internetsprache und auf dem Prüfstand. Zudem begann die Überprüfung der TV- sind auf die sozialen Netzwerke ausgerichtet. Oft beziehen die Infosymbole. Kurzvideos auch die Nutzer ein. Die frische Herangehensweise, gepaart mit aufwendigen Archivrecherchen, kommt gut an. Der Publikumsrat beobachtete sowohl neue Formate wie Einzig die Länge des Formats stellt nach Auffassung des Publi- «A l’abordage» und «Premier rendez-vous» als auch bewährte kumsrats eine Herausforderung dar: Nicht immer ist es mög- Sendungen wie «Mise au point» oder die Mittagsausgaben der lich, komplexe Themen in dieser Kürze abzuhandeln. Der Publi- Radio- und Fernsehnachrichten. Unter die Lupe nahm er auch kumsrat regt deshalb an, bei Bedarf mehrere Videos zu einem die von RTS produzierten TV-Spielsendungen sowie die Be- Thema zu produzieren. richterstattung über die Abstimmung von 18. Juni 2017 zur Jurafrage in Moutier und über die Präsidentschaftswahl in Infosymbole im Fernsehen Frankreich. Der Publikumsrat befasste sich ausserdem aus- Der Publikumsrat behandelte auch die Frage der im TV einge- führlich mit dem neuen Programm von Espace 2. setzten Infosymbole. Zusatzinformationen zu den ausgestrahl- ten Inhalten – insbesondere beim Spielfilm – sind für das Publi- Mit Blick auf den Service-public-Auftrag gab es nichts zu bean- kum wichtig. Der Publikumsrat ist der Auffassung, dass RTS die standen: RTS hält die Qualität konstant hoch und erfüllt die Art und Weise, wie solche Informationen visuell dargestellt und auferlegten Vorgaben, insbesondere jene, die sich aus Art. 4 transportiert werden, überdenken muss. Grund dafür sind zum und 5 des Radio- und Fernsehgesetzes ableiten. In einer Zeit, einen das veränderte Nutzungsverhalten, insbesondere im In- in der die Medienlandschaft zusehends zerfällt und Publikatio- ternet, und zum anderen die «Replay»-Möglichkeiten diverser nen vor allem im Printbereich abspecken müssen oder gar ver- Anbieter und Provider. Der Dialog zu diesem Thema ist ange- schwinden, gewinnt die Rolle von RTS weiter an Bedeutung. stossen und wird im ersten Halbjahr 2018 fortgesetzt. Auch das Problem der «Fake-News» nimmt zu. Umso wichtiger ist es, dass die Informationen, die das Service-public-Medien- haus der Schweiz verbreitet, zuverlässig sind und Orientierung geben.

Präsidentschaftswahl in Frankreich Nach der Wahl in den Vereinigten Staaten 2016 stand in Frank- reich 2017 eine Präsidentschaftswahl an. RTS hat keine Mühe gescheut, über dieses wichtige Ereignis der französischen Poli- tik zu berichten. Einerseits legte RTS dem Radio- und Fernseh- publikum die politische Tragweite der Entscheidung dar, ande- rerseits vermittelte RTS aber auch die Stimmung der Kampa- gne, die geprägt war von einer Erneuerung der politischen Landschaft. Der Publikumsrat lobt insbesondere die Qualität der Reportagen aus dem französischen Departement Corrèze,

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 77 Qualität

Qualitätsmanagement und interne Qualitätskontrolle

Qualitätprüfung: Methode, Erkenntnisse, Massnahmen Radio Oberstes Ziel ist die Qualität des Programms. RSI prüft die ➔➔«Radiogiornale», 18.30 Uhr auf Rete Uno. Die Abend- Zielerreichung mit verschiedenen Instrumenten und Massnah- nachrichten wurde formal angepasst. Der kommunikative men. Sie begleiten jedes Programmangebot von der ersten Stil bietet eine grössere Vielfalt an Formaten, und die Beiträ- Idee über die Umsetzung und Ausstrahlung bis hin zu allfälligen ge fokussieren stärker auf das Storytelling, die Sprache, die Korrekturen. Dieser anspruchsvolle Prozess wird laufend opti- Synchronisierung und den Einsatz von Originalton. miert. Das Programm-Monitoring ist fester Bestandteil der ➔➔«Finestra aperta», 17.00 Uhr auf Rete Due. Das tägliche Qualitätssicherung. Geprüft wird, ob ausgewählte Programm- Rendez-vous mit Hintergrundinformationen zur Kultur wur- inhalte mit dem SRG-Auftrag und den Vorgaben aus der Kon- de strukturell angepasst. Es erhielt klarere Vorgaben zum zession übereinstimmen – und wie gut das Angebot beim Pub- Einsatz von Musik und der Gestaltung der Übergänge. Trotz likum ankommt. Auch 2017 standen wieder acht Programme wöchentlich wechselnder Moderation wirkt die Sendung da- auf dem Prüfstand. Insgesamt überzeugten Inhalt und Form. durch homogener. Die Expertengruppe, die sich aus internen und externen Fach- ➔➔«Voci dipinte» auf Rete Due. Das Magazin, das sich mit visu- leuten zusammensetzte, identifizierte jedoch auch kritische eller Kunst befasst, hat eine schlankere Struktur erhalten. Punkte. Die Programmverantwortlichen reagierten mit Anpas- Der Verzicht auf einzelne Rubriken lässt der Diskussion mehr sungen, die bereits im Herbst umgesetzt waren. Nachfolgend Raum. Zudem ist die Sendung musikalisch kohärenter. einige Beispiele: ➔➔«Tutorial» auf Rete Uno. Auch bei der Unterhaltung am Vor- mittag wurde die Struktur optimiert. Die zwei Stunden Live- Fernsehen sendungen sind homogener. Das Angebot am Freitag lehnt ➔➔«Tempi moderni» auf RSI LA 1: Das Wirtschaftsmagazin gibt sich stärker an jenes von Montag bis Donnerstag an. unterschiedlichen Meinungen und Standpunkten mehr Raum und bildet so die Welt der Wirtschaft noch umfassen- Aus- und Weiterbildung der ab. Auch die Rubrik «#selfiedomanda» hat Anpassungen Drei Ausbildungsschwerpunkte prägten das Jahr 2017: erstens erfahren. der neue «Accademia»-Zyklus, zweitens die Ausbildungen im ➔➔«Paganini» auf RSI LA 1: Die wöchentliche Klassiksendung Bereich Digitales und Social Media sowie drittens das Kompe- hat die Moderationsvorgaben neu definiert. Wichtigste Auf- tenz-Mapping, mit dem beobachtet werden soll, wie sich die gabe ist es, die Zuschauerinnen und Zuschauer beim Hörer- Berufe entwickeln. Anfang 2017 hat eine neue zweijähriger lebnis zu begleiten und ihr Musikverständnis und -wissen zu «Accademia»-Schulung begonnen: Im ersten Halbjahr erhielten erweitern. Die Moderationen ausserhalb des Studios über- die angehenden Videojournalistinnen, Moderatoren, Videoma- zeugen. Die Auswahl der Orte und Geschichten erfolgt mit cherinnen und Multimedia-Operatoren eine crossmediale Aus- noch mehr Sorgfalt als bis anhin – Orte und Inhalte sind bildung. Im zweiten Halbjahr lernten sie «on the job». Diese besser aufeinander abgestimmt. Form der Ausbildung ermöglichte es den Auszubildenden, sehr ➔➔«#celapossofare» auf RSI LA 2. Die Show fürs junge Publi- schnell auf ein gutes berufliches Niveau zu kommen, das 2018 kum hat ihren Identitätswert gestärkt. Sie konzentriert sich weiter verbessert wird. Die technisch-publizistisch ausgerich- neu ganz auf ihr titelgebendes Thema (das übersetzt «Ich teten Kurse im Bereich Digitales und Social Media unterstütz- packe das» bedeutet) und dekliniert Herausforderungen in ten den Digitalisierungsprozess, der das ganze Unternehmen allen Facetten, in den Interviews, im Kontakt mit den Gästen und alle Berufe betrifft. RSI erstellte Kompetenzprofile – in ei- und in den Gags. Auch die Strategie für Social Media und nem ersten Schritt nur für die Kadermitglieder. Ziel ist es, ein Web allgemein wurde überarbeitet. Die Kommunikation ist wirksames Instrument zur Verfügung zu haben, um das Weiter- effizienter, der Austausch mit dem Publikum intensiver. bildungsangebot genauer definieren zu können. 2018 wird das ➔➔«Studio Champions League» auf RSI LA 2. Die Berichterstat- Kompetenz-Mapping auf das gesamte Personal ausgeweitet. tung über die Champions-League-Spiele bringt neue Ele- mente in der zweiten Hälfte der Sendung, was sie abwechs- RSI hat im Berichtsjahr 216 interne Kurse von unterschiedlicher lungsreicher und spannender macht. Geprüft wird, ob das Dauer durchgeführt. Pro Person entspricht dies rund drei Aus- Publikum in Zukunft über Social Media direkt einbezogen bildungstagen. Fast 200 Personen haben zudem externe Kurse werden soll. besucht.

78 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Beobachtungen des Publikumsrats

SOCIETÀ COOPERCOATIVA PER LA RADIOTELEVISIONERS SVIZZERA DII LINGUA ITALIANA

Erneut Satire im Fernsehen auf Elemente zu setzen, die bildende Werte und staatsbürgerli- Nach langer Pause brachte RSI mit «Malatempora» wieder ches Engagement transportieren. Und: Bildende und unterhal- Satire ins Programm – ein erster, leider wenig geglückter Ver- tende Inhalte sollten sich die Waage halten. Der Rat bestärkt such, das Publikum über alltägliche Dinge zum Lachen zu brin- RSI im spielerischen Umgang mit Formaten, die den Geschmack gen. Denn «Malatempora» fehlte der Biss, auch unbequeme der Jungen treffen. Indes sollten dabei keine inhaltlichen bezie- Themen griffig anzugehen. Der Publikumsrat ermutigt RSI, hungsweise qualitativen Abstriche gemacht werden. dranzubleiben und weiter zu experimentieren, um die Kultur der Satire wiederaufzubauen. Bücher zurück im TV Der Publikumsrat begrüsst die Rückkehr von Literatur in der Sport: Generationenwechsel und innovative Formate Sendung «Turné soirée». Sie ist originell und frisch und vermag RSI verfügt über eine langjährige, solide Erfahrung und Kompe- nicht nur Bücherwürmer zu begeistern. Eine schöne, anspre- tenz im Bereich Sport. Es ist schön zu sehen, dass der Genera- chende Art, den Auftrag zur Kulturvermittlung auszulegen! tionenwechsel erfolgreich vollzogen wird und talentierter Kreativität und Experimentierfreude sind spürbar – das Resul- Nachwuchs nachkommt. Der Einsatz neuer Technologien ist tat überzeugt. Einen Vorschlag hierzu: Die theatralisch ange- interessant und ergänzt das Angebot gut. Ein Beispiel ist die legte Dramaturgie könnte etwas zurückgenommen werden, Web-only-Produktion «Face Off», die Interviews mit Sport- um den Werken und Buchbesprechungen mehr Raum zu geben. grössen bringt. Neben dem sportlichen Aspekt kommt auch die Privatperson zum Zug – ein guter Weg, um den Sport einem News am Abend: nicht nur Aktuelles, auch breiten Publikum näherzubringen. Hintergrundinformation Der Publikumsrat hatte bereits vorgeschlagen, das Nachrich- Digitalisierung: den Zeiten voraus sein tenfenster spätabends wieder zu öffnen. Dabei betonte er den Die Apps von RSI bieten attraktive Möglichkeiten zur Interakti- Wunsch nach neuen Erzählweisen, die einen Mehrwert gegen- on und zur Themenvertiefung. Auch die nationale Integrations- über dem Tagesangebot darstellen. Der Sendeplatz am Abend App «together» mit Fragen über das Leben in der Schweiz ist könnte gut auch bei sehr relevanten Ereignissen journalistisch gut gemacht. Hier werden anspruchsvolle, komplexe Themen genutzt werden. Das Konzept von «InfoNotte» sollte überdacht spielerisch angegangen. Der Publikumsrat regt an, das digitale werden: Der Rat wünscht sich mehr Tiefe statt Breite im Sinne Angebot im Kinder- und Jugendsegment auszubauen – zum einer erweiterten Kontextualisierung der Information. «Info- Beispiel mit bildenden Apps, die auf kreative und unterhaltsa- Notte» müsste ein spezielles Service-public-Gefäss sein – mit me Weise Wissen vermitteln: über Mathematik, Wirtschaft, entsprechenden Ressourcen, um Informationen zu vertiefen. Naturwissenschaft, Kultur usw. Der Rat betont zudem die Not- wendigkeit, bei der Konzeption von Angeboten von Anfang an Weitere Programmbeobachtungen daran zu denken, dass sie online- und apptauglich sein müssen. «Tutorial» fand Anklang: Die Radiosendung geht von Montag bis Freitag jeweils ein Problem aus verschiedenen Winkeln an. Zudem stand das Online-News-Format «Nouvo» in einer natio- Qualitativ überzeugte auch «Voci dipinte», die rund fünfzig- nal angelegten Beobachtung auf dem Prüfstand. Die rund ein- minütige Sendung zum Thema Kunst auf Rete Due. Einen guten minütigen didaktischen Videos bieten dem jungen Publikum Eindruck hinterliess auch «Storie»: Die Fernsehsendung auf frisch und direkt Informationen an, die zum Nachdenken und RSI LA 1 leistet einen wertvollen Beitrag an den Service-public- Vertiefen anregen. Dieses Ziel erreichen sie. Die Herausforde- Auftrag, regt zur Diskussion an und bereichert kulturell, indem rung besteht nun darin, das Gleichgewicht zwischen Kürze und sie sich insbesondere dem hochwertigen Autoren(dok)film Prägnanz zu halten und zu starke Vereinfachungen zu vermei- widmet. den.

Junges Publikum: Unterhaltung mit klaren Service- public-Merkmalen Der Publikumsrat schätzt das Bestreben von RSI, neue Formate für neue Generationen zu finden und zu produzieren – wie «#celapossofare». Er regt aber an, neben Unterhaltung auch

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 79 Qualität

Qualitätsmanagement und interne Qualitätskontrolle

Qualitätsprüfung: Methode, Erkenntnisse, Massnahmen Im Rahmen der publizistischen Fachausbildung stand 2017 bei Das 2016 lancierte RTR-Newsformat fürs Sommerprogramm einem Grossteil der Redaktionen die massgeschneiderte «Sil punct» ging im Berichtsjahr in die zweite Runde. Aufgrund Onlinevideo-Produktion im Mittelpunkt (Einführung und spezi- der Rückmeldungen und der Publikumsbefragung nach der fische Anwendung von «Adobe Premiere»). Damit knüpfte RTR Erstausgabe 2016 hat RTR das TV-Info-Kurzmagazin ange- an die letztjährigen Weiterbildungsschwerpunkte «Web Publi- passt: Zum einen verlängerte man die Sendung um rund eine shing Software (CMS)» und «Filmen mit dem Smartphone» an Minute (denn ihre Kürze war der Hauptkritikpunkt), zum ande- und erhöhte dadurch wiederum den Grad der Professionalisie- ren trainierte man die Moderatorinnen und Moderatoren und rung. Zudem erhielten die Mitarbeitenden in Schulungen und schulte die Redaktorinnen und Redaktoren bezüglich der Kurz- Coachings individuelle Unterstützung – beispielsweise in der berichterstattung in einem solchen Format. Stimm- und Sprachschulung, der Linguistik sowie in der Ver- mittlung und Vertiefung der Sprachkenntnisse in Rumantsch Das Verhältnis zwischen den Programmverantwortlichen von Grischun. RTR und dem Publikumsrat SRG.R ist konstruktiv und offen. So hat RTR dem Publikumsrat einige Sendungen, Formate und 47 RTR-Mitarbeitende besuchten 2017 medienspezifische Beiträge zur Begutachtung vorgeschlagen. Der Publikumsrat Grund- und Weiterbildungskurse bei SRF, MAZ oder RTR sowie traf selbst auch eine Auswahl und nahm schliesslich insgesamt bei externen Anbietern wie Fachhochschulen oder Höheren zehn RTR-Angebote unter die Lupe: Die Berichterstattung über Fachschulen. Hinzu kamen die freiwilligen Besuche der monat- die Ski-WM in St. Moritz, die Berichterstattung über den Berg- lichen Infoveranstaltungen «Sur mezdi» zum Thema «Neue sturz in Bondo, die überregionale Rubrik «HelveCHia», die Medien» (im Schnitt 30 Teilnehmende pro Veranstaltung) sowie Hintergrundformate «Marella» und «Profil», «Sil punct», das die Lern- und Betreuungsstunden (Tutorials) für neue Mitarbei- Kinder-Infomagazin «Minisguard», die regionalen Nachrichten tende, Stagiaires und Praktikanten. Die Berufsschultage von sowie Videokurzformate, die für rtr.ch produziert werden. Die vier Lernenden (drei KV-Lernende und ein angehender Infor- Berichte des Publikumsrats werden jeweils in Anwesenheit der matiker) sind ein weiterer wichtiger Ausbildungsbestandteil verantwortlichen Redaktionsleitung besprochen und fliessen von potenziellen zukünftigen Arbeitskräften. dann in die in die entsprechenden Redaktionssitzungen ein. Zur Stärkung der Führungsfähigkeiten nahmen 32 Mitarbeite- Die Jugendredaktion «Battaporta» hat eine tiefgreifende rinnen und Mitarbeiter mit Führungsverantwortung am Work- Analyse ihrer Produktion vorgenommen. Daraufhin präzisierte shop «Positiv Leadership» teil. Damit unterstreicht RTR die Be- die Redaktion die bestehenden Formate, erweiterte das Ange- deutung eines gemeinsamen Führungsverständnisses, das bot um neue Formate, optimierte die Organisation der Redak- auch in den kommenden Jahren gefördert werden soll. tion und passte die Produktionspläne an – dies im Hinblick auf die Verbreitung von «Battaporta» über Social Media.

RTR hat auch das Nachrichtenlangformat überarbeitet (sechs Minuten zur vollen Stunde um 6, 7, 8, 12, 17 und 18 Uhr). Dies mit dem Ziel, das Publikum pointierter zu informieren.

Aus- und Weiterbildung Basierend auf Vorschlägen aus Mitarbeitergesprächen förderte RTR auch 2017 die fachliche und persönliche Entwicklung der 170 Mitarbeitenden (130 Vollzeitstellen). Dies mit praxisnahen Standardkursen sowie individuell abgestimmten Aus- und Wei- terbildungen in Form von Trainings, Workshops und Coachings. Insgesamt ermöglichte RTR den Mitarbeitenden 79 Kursange- bote an insgesamt 332 Tagen. 2017 wurden pro Vollzeitstelle rund 2,6 Kurstage besucht.

80 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Beobachtungen des Publikumsrats

2017 hat sich der Publikumsrat SRG.R viermal versammelt. Er «Telesguard» – der täglichen News-Sendung, die um 17.45 Uhr hat Berichte verfasst und sie mit den Verantwortlichen von RTR auf SRF 1 ausgestrahlt wird. Alle drei Formate erhalten vom besprochen. Diese offenen und fruchtbaren Diskussionen ha- Publikumsrat gute Noten. Insbesondere die attraktive und ben Veränderungen zugunsten der Qualität gebracht. Zudem aktuelle Themenwahl und die Aufbereitung der regionalen sollen die Feststellungen und Empfehlungen des Publikumsrats News in kurzer und prägnanter Form finden Gefallen. Die die RTR-Mitarbeitenden zur Reflexion anregen. Moderatorinnen und Moderatoren überzeugen nicht nur op- tisch, sondern auch mit ihrer hohen Kompetenz. Der Publi- RTR am Radio kumsrat hatte «Sil punct» bereits im Jahr 2016 beurteilt. Nun Folgende Sendungen und Beiträge standen im Berichtsjahr im stellt er mit Genugtuung fest, dass seine Empfehlungen von Fokus der Beobachtungen des Publikumsrats: «Marella», «Pro- damals Gehör fanden und im Verlauf von 2017 umgesetzt wur- fil», «HelvetCHia» und die Berichterstattungen zur alpinen Ski- den. Der Rat bemängelt allerdings die fünf- bis zehnminütige WM in Sankt Moritz sowie zur Umweltkatastrophe in Bondo. Sendungsdauer, die keine fundierten Hintergrundbeiträge er- Das Radiopublikum wurde auf professionelle, vielfältige und laubt. unterhaltende Art und Weise über diese Themen informiert. Die Leistungen der Redaktionen sowie Moderatorinnen und Mode- Erstmals in der Unternehmensgeschichte strahlte RTR als Teil ratoren vermochten grösstenteils zu überzeugen. Wie attraktiv des nationalen SRG-Projekts «+3°» eine dreistündige TV- eine Moderation gemacht ist, lässt sich durchaus anhand ob- Live-Sendung zum Thema Klimaveränderung auf SRF info aus. jektiver Kriterien beurteilen. Um ein qualitativ hochstehendes Die Sendung stiess beim Publikum auf grosses Interesse. Gespräch zu führen, braucht es neben einer soliden Ausbildung auch Berufs- und Lebenserfahrung. Zudem gewährleisten brei- RTR im Internet te Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für die Medienschaf- Der Onlineauftritt rtr.ch gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. fenden von RTR eine laufende Professionalisierung und indivi- Das Publikum schätzt insbesondere die regionalen Neuigkei- duelle Verbesserung. ten. Die aktuellen und exklusiven Inhalte für das romanisch- sprachige Graubünden machen rtr.ch zu einer wertvollen Infor- Ungewöhnlich hohe Wellen schlug die Radiosendung «Profil» mationsquelle. Die übersichtliche Struktur der Homepage und vom 20. Mai 2017 mit Urs Cadruvi, dem ehemaligen General- die App «Play RTR» kommen gut an. sekretär der Lia Rumantscha. «Profil» ist seit Jahren eine Stammsendung von RTR, in der eine Person in einem 40-minü- Auch die Livestreams wurden im Berichtsjahr wichtiger: Dank tigen Dialog porträtiert wird. Ein Interview bildet den roten der professionellen Berichterstattung konnte sich das Publi- Faden, und die vom Gast gewählte Musik vervollständigt das kum in Echtzeit über regionale und kantonale Sportevents Bild über die Person und ihr Leben. sowie politische Podiumsdiskussionen informieren – beispiels- weise über die Olympia-Kandidatur von Graubünden oder über Der Publikumsrat beurteilte die «Profil»-Ausgabe vom 20. Mai den Parc Adula. Kurz: Die Livestreams sind ein Novum, bieten deshalb separat. Die Meinungen waren sehr unterschiedlich vielen Nutzerinnen und Nutzern einen Mehrwert – und sie er- und wurden eingehend diskutiert. Ein Grossteil des Publikums- möglichen es RTR, näher und schneller ans Publikum zu gelan- rats empfand die Sendung als ungewöhnlich in ihrer Form und gen. im Moderationsstil. Einige Zuhörerinnen und Zuhörer waren der Meinung, die Gegner von Urs Cadruvi hätten Einfluss genom- Mehr und mehr werden online verfügbare News in Text- und men. Der Publikumsrat kam jedoch zum Schluss, dass die Aus- Bildform mit zusammenfassenden Videos ergänzt oder ersetzt. gabe nicht manipuliert worden war, betonte aber, dass es not- Die Qualität dieser Kurzvideos ist bestechend. Der Publikums- wendig gewesen wäre, vor oder während der Sendung auf die rat bedauert indes, dass bei der App «Play RTR» eine «Push»- ungewohnte Machart dieser «Profil»-Ausgabe hinzuweisen. Funktion fehlt. Das Publikum hätte dann verständnisvoller reagiert. Ombudsstelle RTR im Fernsehen Die Ombudsstelle der Svizra Rumantscha hat im Berichtsjahr «Minisguard» ist eine wöchentliche Kinder- und Jugend- eine Beanstandung behandelt, namentlich die oben erwähnte sendung. «Sil Punct» ist das Sommer-Pendant von «Profil»-Radiosendung vom 20. Mai 2017.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 81 Qualität

Qualitätsmanagement und interne Qualitätskontrolle

Qualitätsprüfung: Methode, Erkenntnisse, Massnahmen sonders in den nicht-schweizerischen Sprachen stark qualitäts- Die Ressourcen und Prozesse bei SWI swissinfo.ch sind auf ein fördernd ist. Ende 2017 wurden die Angebote in Arabisch, Rus- systemisches Qualitätsmanagement ausgerichtet, das gut eta- sisch, Chinesisch, Japanisch, Spanisch und Portugiesisch einem bliert ist: In den täglichen Redaktionssitzungen sind Qualität Audit durch Medienschaffende in der entsprechenden Sprache und Feedback feste Traktanden – und alle zehn Sprachredakti- unterzogen. onen von SWI sind integriert. Das editoriale Kader diskutiert an einer zweiwöchentlichen Qualitätssitzung allgemeine Fragen Aus- und Weiterbildung und ausgewählte Beispiele. Als qualitätssicherndes Instrument wurden 2017 interne wie externe Aus- und Fortbildungsangebote unterstützt und orga- SWI stellt die Qualitätskontrolle über die ganze Wertschöp- nisiert. Dazu gehörten spezifische multimediale Weiterbildun- fungskette hinweg sicher: durch die Autorinnen und Autoren, gen für die Programmschaffenden, die in den Sprachen die Korrektoren (Vier- bis Sechsaugenprinzip), die Übersetze- Deutsch, Französisch und Englisch durchgeführt wurden. Die rinnen, die Redaktionsleitenden sowie die Chefredaktion. behandelten Themen umfassten insbesondere den Einsatz von Letztere kann als Entscheidungsinstanz bei jeder Konzept- Mobiltelefonen zur Produktion von audiovisuellen editorialen und Produktionsphase steuernd eingreifen und Korrekturen Elementen und das multimediale Storytelling. verlangen. Zur Erhaltung und Steigerung der Qualität in den Geschäftspro- Monatlich findet überdies eine editoriale Feedback-Sitzung mit zessen führte SWI für die Führungskräfte unter anderem einen allen Programmschaffenden von SWI statt, in der ein Thema Workshop zur Formulierung von geeigneten Jahreszielen und vertieft wird. Durch integrierte Social-Media-, Kommentar- und zum Management der Absenzen durch. Wo nötig fanden indivi- Mail-Optionen haben auch Nutzerinnen und Nutzer zuneh- duelle Coachings statt. Ferner bot SWI Weiterbildungen in Be- mend die Möglichkeit, zur Qualität der Produkte Stellung zu zug auf Leadership und Management an – dies im Rahmen der nehmen. SRG-internen Führungsausbildungen.

Der mehrsprachig zusammengesetzte Publikumsrat spielt für Die 107 Mitarbeitenden von SWI absolvierten 2017 durch- die Qualitätskontrolle bei SWI ebenfalls eine wichtige Rolle. schnittlich zwei Ausbildungstage. 2017 kam eine neue Publikumsrätin dazu, die das italienisch- sprachige Angebot von SWI und tvsvizzera.it abdeckt. Ausge- schieden ist dagegen das japanischsprachige Mitglied. Durch die regelmässige Rotation im Publikumsrat wird ein gutes Mo- nitoring über das gesamte SWI-Sprachangebot sichergestellt.

2017 richtete der Publikumsrat sein Augenmerk auf die Ebene der hintergründigen Aktualität, also auf diejenigen Beiträge, die den Zeitraum zwischen den Breaking News und dem maga- zinartigen Hintergrund abdeckt (ein bis rund drei Tage nach dem Ereignis). Dies auf den Seiten in Deutsch, Italienisch, Eng- lisch, Russisch und Chinesisch. Eine weitere Beobachtung rich- tete sich auf das Thema Wirtschaftsberichterstattung. Kritik, Inputs und Anregungen des Publikumsrats fliessen in die Ge- staltung des Angebots ein. Zudem besuchten die Publikumsrä- te an einem Q-Day die Redaktion ihrer Sprache, um Einblick zu bekommen und Rückmeldungen zu möglichen Qualitätsver- besserungen direkt einzubringen.

Ebenso führt SWI regelmässig externe Audits durch. Dabei be- urteilen externe Experten die editorialen Angebote, was be-

82 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Beobachtungen des Publikumsrats SWI swissinfo.ch

Meinungsaustausch und Sitzungen für dieses Format. Dennoch fällt das Fazit positiv aus: «Nouvo» Der Publikumsrat traf sich 2017 dreimal zu einer ordentlichen soll weitergeführt werden. Sitzung. Das japanische Ratsmitglied reichte im März aus be- ruflichen Gründen den Rücktritt ein. Als neues Mitglied konnte Obwohl einige Produktionen unterschiedlich und kritisch beur- Cinzia dal Zotto, Professorin an der Universität Neuenburg, ge- teilt wurden, ist sich der Publikumsrat einig, dass die SWI- wonnen werden. Sie trat ihr Amt am 1. April 2017 an. Redaktion insgesamt gute Arbeit leistet. Insbesondere hat sie die Herausforderungen von Social Media und Multimedia ange- Die gemeinsame Sitzung mit dem für SWI swissinfo.ch zustän- nommen und in ihrer Arbeit positiv umgesetzt. Kurz: SWI trägt digen Verwaltungsratsausschuss fand im Februar statt. Der den Ansprüchen des internationalen Zielpublikums Rechnung. Präsident, Urs Ziswiler, nahm zudem an drei Sitzungen der Prä- sidien der anderen SRG-Publikumsräte teil. Ziswiler beteiligte Q-Days sich auch am SRG-Forum zum Thema Trägerschaft in Luzern. Der Publikumsrat führte die ganztägigen Besuche bei den je- Die Personalversammlung vom 21. Februar 2017 gab dem Prä- weiligen Redaktionen auch 2017 wieder durch. Die Besuche er- sidenten und seinem Stellvertreter die Gelegenheit, sich mit lauben es den Publikumsräten, einen vertieften Einblick in die den Mitarbeitenden von SWI auszutauschen und die Arbeit des Arbeit der Redaktionen zu bekommen und die sprach- und kul- Publikumsrats vorzustellen. turspezifischen Besonderheiten besser kennenzulernen. Die Besuche dienen auch dem Gedankenaustausch und ermögli- Schwerpunkte chen den persönlichen Kontakt. Das Reglement vom 31. März 2014 überträgt dem Publikums- rat die Pflicht, die verschiedenen Informationsprodukte von Nutzungszahlen SWI hinsichtlich ihrer Qualität, Relevanz und Wirksamkeit für Der Publikumsrat wird an seinen Sitzungen regelmässig über ein internationales und sprachlich-kulturell gemischtes Publi- die Nutzungszahlen im Internet und in den sozialen Medien in- kum zu beurteilen. Diese Aufgabe wurde an der Personalver- formiert. Über das ganze Berichtsjahr betrachtet ist in allen Be- sammlung nochmals erläutert. reichen eine Zunahme festzustellen. Dies zeigt, dass das Infor- mationsangebot von SWI den Erwartungen der globalen Leser- Beobachtungen 2017 schaft entspricht. Eine wichtige Neuerung, die SWI beim Wechsel in der Chefre- daktion eingeführt hat und seither anwendet, sind die Quick- Die Fünfte Schweiz wins: kurze, prägnante und mit Multimedia-Elementen ange- SWI war auch 2017 am Auslandschweizerkongress in Basel ver- reicherte Berichte. Der Publikumsrat hat deshalb Quickwins/ treten. Besonderes Augenmerk galt der No-Billag-Abstimmung Multimedia als Beobachtungsthema für das erste Halbjahr vom 4. März 2018. Die Auslandschweizerinnen und Ausland- 2017 ausgewählt. Generell beurteilt der Rat die Quickwins als schweizer zeigten sich über die möglichen Auswirkungen einer Bereicherung für die SWI-Leserschaft. Die Schnelligkeit darf Annahme der Initiative sehr besorgt. aber keinesfalls zu einer Qualitätsverminderung führen. Der Rat beurteilt die Themenauswahl als ausgewogen und die re- daktionelle Bearbeitung als gut bis sehr gut.

Im Vorfeld der zweiten Beobachtungsperiode überarbeitete der Publikumsrat den Feedback-Fragebogen und passte ihn der zu- nehmenden Bedeutung von Social Media und Multimedia an. Als Beobachtungsthema für das zweite Halbjahr wählte der Rat – wie alle anderen SRG-Publikumsräte auch – das neue Video- format «Nouvo». Der Rat untersuchte sechs Videobeiträge von SWI anhand der Qualitätskriterien. Das Ziel, ein jüngeres Publi- kum besser abzuholen, wurde aus Sicht des Rats erreicht. Indes erfüllten nicht alle einminütigen Videos den gewünschten Qua- litätsstandard. Denn komplexe Themen eignen sich nur bedingt

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 83 Mitarbeitende

Mitarbeitende

Unsere Verantwortung für die Mitarbeitenden

«Starke Persönlichkeiten machen gute Programme. Auch den Der Umgang mit einem beschleunigten Arbeitsrhythmus, das wirtschaftlichen Erfolg der SRG machen möglichst kompetente, Bedürfnis nach individueller und flexibler Arbeitsgestaltung, leistungsorientierte und bewegliche Mitarbeitende aus: glaub- der Erhalt und die Förderung von Veränderungsbereitschaft würdig und verantwortungsbewusst, loyal und fair. (…) Die SRG und -fähigkeit prägen den Alltag. In diesem Zusammenhang bietet fortschrittliche Anstellungs- und Arbeitsbedingungen sind mehr Eigenverantwortung und Selbstmanagement jeder und herausfordernde Tätigkeiten an. Offen prüft sie neue und und jedes Einzelnen gefragt. Die Flexibilisierung unterstützt flexible Arbeitsformen. Auf die physische und psychische Ge- dabei, in einem Arbeitsumfeld, das einem steten gesellschaftli- sundheit aller achtet sie». chen Wandel ausgesetzt ist, bestehen zu können. Die SRG stellt sich der Herausforderung und arbeitet laufend daran, Rahmen- Die Personalpolitik der SRG ist von ihrem Leitbild und Auftrag bedingungen zu schaffen, die es erlauben, flexibel und agil zu abgeleitet. Basierend auf Personalpolitik, Unternehmensstra- handeln. Hierbei sind sowohl die Förderung einer innovativen tegie und aktuellen HR-Trends hat die SRG die HR-Strategie für Kultur als auch entsprechende Arbeitsbedingungen, individu- die Jahre 2017–2021 entwickelt und die folgenden vier Hand- elle Entwicklungsmassnahmen sowie das betriebliche Gesund- lungsfelder definiert: heitsmanagement wichtige Grundbausteine.

Agilität und Dynamik: flexible und individuelle Arbeitsformen, In der digitalen Welt verändert sich nicht nur die Interaktion mit vereinfachte Anstellungsbestimmungen, vertikale und hori- dem Publikum, sondern auch die Interaktion mit potenziellen zontale Weiterentwicklung von Mitarbeitenden sowie Förde- Bewerberinnen und Bewerbern. Daher hat die SRG ihren Auf- rung der Leistungsbereitschaft und -fähigkeit – dies sind in ei- tritt als Arbeitgeberin überarbeitet. Dieser erscheint seit Ende nem dynamischen Medienumfeld zentrale Faktoren für die SRG. 2017 in einem angepassten und zeitgemässen Kleid unter dem Claim «360° meine Welt!». In einem iterativen Prozess wurden Lernen und Innovation: Die Mitarbeitenden und Kader der SRG die Kernelemente der Employer Value Proposition (EVP) erar- müssen sich stetig weiterbilden, um innovativ zu sein. Dies beitet. Die EVP zeigt potenziellen Arbeitnehmenden das einzig- braucht es, damit die SRG die digitale Transformation meistern artige Angebot der SRG als Arbeitgeberin. Die vier Kernelemen- und ihren Programmauftrag auch in Zukunft erfüllen kann. te heben auf der einen Achse das Kerngeschäft in der digitalen Welt (Medien machen und Digitalisierung gestalten) hervor und Attraktivität und Diversität: Die SRG positioniert sich als mo- auf der anderen Achse den Auftrag sowie die Zusammenarbeit derne, konkurrenzfähige, glaubwürdige und verantwortungs- bei der SRG (Sinn schaffen und Mensch sein). volle Arbeitgeberin. Sie schafft Rahmenbedingungen, um die Diversität im Unternehmen zu fördern. Digitalisierung auch bei HR-Prozessen und -Systemen Die SRG hat die Digitalisierung der HR-Prozesse 2017 mit neu- Zusammenarbeit und Kultur: Vertrauen, Transparenz, Freiräu- en Methoden und Informatikwerkzeugen weiter vorangetrie- me und Vernetzung sind für die SRG wesentliche Eigenschaf- ben: ten. Sie gehören zu einer agilen und innovativen Unterneh- ➔➔Es wurde ein neues Tool für die Durchführung von Mitarbei- menskultur. tergesprächen entwickelt. Dabei stehen Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit (moderne und mobilfähige User Arbeiten in der digitalen Welt Experience) im Vordergrund. Seit Januar 2018 wenden SRF, Was für das Radio-, Fernseh- und Online-Publikum der SRG gilt, TPC, BUS und RTR die neue Applikation an. trifft auch auf ihre Mitarbeitenden zu: Sie nutzen die elektroni- ➔➔Die Digitalisierung der Vertragsänderungen in Workflows schen Informations-, Kommunikations- und Austauschplattfor- wurde Realität: Die Konzeption wurde zusammen mit den men nicht nur intensiver, sondern auch zeit- und ortsunabhän- Unternehmenseinheiten erarbeitet und die Umsetzung gig, immer häufiger auch online und unterwegs. Antworten auf startete im Januar 2018. solche und andere Veränderungen sind gefragt. Innovations- ➔➔Der Austausch von Daten in digitaler Form mit den Behör- kraft, die Nutzung kreativer Potenziale sowie die Förderung den wurde erweitert: Neben der Quellensteuer-Abrechnung der Leistungsfähigkeit sind in diesem digitalen und sich stetig werden nun auch die Lohnausweise sowie die jährliche AHV/ wandelnden Umfeld essenziell und daher auch wichtige ALV-Abrechnung via Swissdec-Plattform ELM übermittelt. Schwerpunkte der HR-Strategie.

86 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 ➔➔Einige HR-Applikationen wie zum Beispiel die Konsultation Berufliche Vorsorge: weitere Konsolidierung der monatlichen Lohnabrechnung wurden modernisiert und 2016 entschied der Stiftungsrat, den technischen Zinssatz bis erlauben einen komfortableren Zugriff, auch via Smartphone Ende 2019 von momentan 2,75 auf 2,25 Prozent zu senken. und Tablet. Dies kostet die PKS rund 100 Millionen Franken, wovon 40 Mil- lionen bereits Ende 2016 zurückgestellt wurden. Aufgrund des Mehr Frauen im Kader erfreulichen Anlagejahres 2017 hat der Stiftungsrat entschie- Die SRG hatte sich 2014 zum Ziel gesetzt, den Frauenanteil im den, 60 Millionen Franken aus dem Jahresergebnis 2017 der Kader bis ins Jahr 2020 von damals 26 auf mindestens 30 Pro- Rückstellung gutzuschreiben. Dies stärkt die PKS und entlastet zent zu erhöhen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die SRG ver- die Sollrendite in den kommenden Jahren. schiedene Massnahmen ergriffen: Formulierung von geschlech- terbewussten Stellenausschreibungen, konsequente Prüfung Im Herbst 2017 erhielt der Stiftungsrat die Resultate einer von Teilzeitpensen für jede Kaderstelle und der Beitritt in ein «Asset Liability Management»-Studie. Die Kernaussage: Die Netzwerk für Kaderfrauen. Diese Massnahmen zeigten 2016 durchschnittlich zu erwartende PKS-Rendite von knapp zwei erste Wirkung: Der Anteil an Frauen im Kader ist von 26 (2014) Prozent vermag die Zinskosten von drei Prozent nicht zu auf 28 Prozent (2016) gestiegen. Im Berichtsjahr hat sich der decken. Diese Finanzierungslücke wird sich auf die Stabilität Frauenanteil bei 28 Prozent konsolidiert, die Massnahmen wer- der PKS auswirken. Deshalb hat der Stiftungsrat eine Arbeits- den weitergeführt. gruppe gebildet. Ziel ist es aufzuzeigen, wie die PKS Gegen- steuer geben kann. Das heisst: Entweder höhere Risiken in der Kaderentwicklung Anlagestrategie eingehen oder Anpassungen bei den Leistun- Die SRG bietet in der Kaderentwicklung drei Programme für gen vornehmen. Die Arbeitsgruppe wird dem Stiftungsrat im Führungspersonen an: Sommer 2018 erste Ergebnisse präsentieren. Management SRG 1: Die SRG hat 2017 das bewährte Basis- Führungsentwicklungsprogramm weitergeführt. 25 Personen PKS: sehr gute Performance dank Aktienhöhenflug haben in zwei Staffeln Führungsgrundlagen und Fachwissen Die PKS erzielte 2017 eine Nettorendite von 7,6 Prozent (Vor- erworben. jahr 4,2 Prozent). Diese positive Performance ist hauptsächlich Management SRG 2: In diesem Programm beschäftigten sich auf den Höhenflug der Aktienmärkte zurückzuführen: Aktien erfahrene Kader intensiv mit den Herausforderungen der SRG: Schweiz: +20 Prozent / Global: +18 Prozent / Emerging Mar- strategische Ausrichtung und Entwicklung des eigenen Verant- kets: +30 Prozent. Gut waren auch die Ergebnisse der Sparten wortungsbereichs, Innovation, Ressourcenmobilisierung und Immobilien (+8 Prozent) und Obligationen Ausland (+3,5 Pro- Steuerung von Veränderungsprozessen. 2017 haben 48 Kader zent). Nicht zufriedenstellend waren die Obligationen Schweiz an den Modulen dieses Programms teilgenommen. (+0,3 Prozent) und die Rohstoffe (–3 Prozent). So oder so darf MD-Programm: Das für 2017 geplante neue Management- das Anlagejahr 2017 nicht zur Euphorie verleiten. Denn die Ka- Development-Programm (MD-Programm) wurde mangels pitalmärkte haben ihre Launen: Kursgewinne sind schnell zu- Anmeldungen auf das Jahr 2018 verschoben. Es ergänzt die nichtegemacht. Zudem ist das tiefe Zinsniveau auf Obligatio- Talent-Management-Prozesse in den Unternehmenseinheiten. nen für Anleger nach wie vor eine Herausforderung. Und viele Zudem sichert es mittel- bis langfristig den Nachwuchs von in- Marktbeobachter halten die Immobilien für überbewertet. ternen Kandidatinnen und Kandidaten für das obere und oberste Management der SRG. Die vom Stiftungsrat als notwendig erachtete Wertschwan- kungsreserve erreicht lediglich einen Drittel ihres Zielwerts Sozialpartnerschaft: Start der GAV-Verhandlungen 2019 und muss in den kommenden Jahren weiter erhöht werden. Der Im September begannen die Verhandlungen für den neuen Ge- Deckungsgrad der PKS lag Ende 2017 bei 104,8 Prozent (Vor- samtarbeitsvertrag (GAV) der SRG. Die Verhandlungen sollen im jahr 102,5 Prozent). Die moderate Zunahme – gemessen an der ersten Semester 2018 abgeschlossen sein, der neue GAV soll erzielten Performance – erklärt sich mit der vorsichtigen Rück- am 1. Januar 2019 in Kraft treten. Weiter hat die SRG entschie- stellungspolitik der PKS. Trotzdem konnten die Guthaben der den, die Krankentaggeldversicherung per Ende 2017 zu kündi- aktiven Versicherten attraktiv verzinst werden, nämlich mit gen. Fortan trägt die SRG das finanzielle Risiko bei Krankheit 1,75 Prozent (BVG-Minimum: 1,0 Prozent). Fazit: Die PKS konn- der Mitarbeitenden selber. te 2017 ihre finanzielle Lage konsolidieren. Das Ziel in den kommenden Jahren bleibt aber, weitere Reserven zu bilden.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 87 Mitarbeitende

Eckwerte und Informationen zu unseren Mitarbeitenden

Die SRG bietet attraktive Anstellungs- und Arbeitsbedingun- HR-Ziele in der Unternehmensstrategie gen, faire Löhne und angemessene Sozialleistungen. Dies ist Die SRG setzt auf die interne Weiterentwicklung ihrer Mitar- eine wichtige Voraussetzung, um qualitativ hochstehende beitenden und plant die Nachfolge von Schlüsselpositionen. Radio-, Fernseh- und Online-Angebote zu produzieren und In ihrer Unternehmensstrategie hat sie sich zum Ziel gesetzt, die Leistungen des Service public zu erbringen. Als wichtigste den Frauenanteil im Kader bis 2020 auf 30 Prozent zu erhöhen. Arbeitgeberin im Radio- und Fernsehbereich leistet die SRG ei- Mit aktuell 28 Prozent ist die SRG zwar nicht mehr weit davon nen wesentlichen Beitrag zu einem vielfältigen Arbeitsmarkt entfernt. Allerdings schwankt der Wert je nach Unternehmens- für Medienschaffende in der Schweiz. bereich – in den technischen Bereichen liegt er unter 20 Pro- zent. Rund 6000 Arbeitsplätze Ende 2017 arbeiteten 6093 Personen in einem Voll- oder Teil- Ein weiteres Ziel ist die Erhöhung des Anteils an «Digital Nati- zeitpensum bei der SRG. Rund zwei Drittel von ihnen sind in der ves» (Personen mit Jahrgang 1980 und jünger) sowie eine gute Programmgestaltung oder in der Produktion und Technik tätig, Durchmischung aus allen Altersgruppen und Lebenswelten des rund ein Drittel arbeitet in der Informatik und anderen Sup- Publikums. Denn die Digitalisierung und der Umbruch der Medi- portfunktionen wie Finanzen, Human Resources und Kommu- en stellen die SRG und ihre Mitarbeitenden vor grosse Heraus- nikation. forderungen. Deshalb setzt die HR-Strategie einen besonderen Akzent auf den «Digital Shift», indem sie die Polyvalenz der Die Mitarbeitenden der SRG haben – je nach Beschäftigungs- Mitarbeitenden und ihre Mobilität von Medium zu Medium wei- grad und Funktion – unterschiedliche Verträge: 2017 unter- ter fördert. standen 85,4 Prozent der Mitarbeitenden dem Gesamtarbeits- vertrag (GAV), 8,4 Prozent gehörten dem Kader an. Die restli- chen 6,2 Prozent arbeiteten weniger als 30 Prozent und hatten deshalb einen individuellen Arbeitsvertrag (IAV).

88 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Personalbestand 2008 – 2017 4975 Vollzeit-

6500 stellen Bei der SRG arbeiten rund 6000 Perso- 6000 nen. Die Zahl der Angestellten ist 2017 6169 6112 6106 6101 6093 6074 6069 leicht gestiegen. Die Vollzeitstellen lie- 5983 5500 6013 5924 gen seit 2016 wieder unter 5000. Über 5000 die letzten zehn Jahre betrachtet haben sie sich wenig verändert: Die Zunahme 5047 5017 5004

4500 4979 4975 der Vollzeitstellen in dieser Zeit beträgt 4948 4943 4946 4869 4829 zwei Prozent. 4000

3500 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Vollzeitstellen (FTE) Anzahl Personen

Personalbestand 2017 nach Vertragskategorie 5206 Personen 378 im GAV 2017 war die überwiegende Mehrheit der SRG-Mitarbeitenden (5206 Personen 509 oder 85,4 Prozent inklusive Auszubil- dende) dem Gesamtarbeitsvertrag Gesamtarbeitsvertrag (GAV) unterstellt. Knapp ein Zehntel (509 Mit- inklusive Auszubildende arbeitende oder 8,4 Prozent) gehörten Kader dem Kader an, und 378 Personen Individuelle Arbeitsverträge (IAV) (6,2 Prozent) hatten einen individuellen Vertrag (in diese Kategorie fallen Mit- 5206 arbeitende mit einem Pensum unter 30 Prozent).

2017 2016 2015 2014 2013 Vollzeitstellen 4 975 4 946 5 047 5 004 5 017

Anzahl Personen nach Vertragskategorie GAV (inklusive Auszubildende) Total Personen 5 206 5 104 5 221 5 235 5 200 Frauen 2 333 2 299 2 333 2 348 2 321 Männer 2 873 2 805 2 888 2 887 2 879

Kader Total Personen 509 514 502 499 495 Frauen 144 145 134 134 136 Männer 365 369 368 365 359 IAV (individuelle Arbeitsverträge) Total Personen 378 365 378 372 374 Frauen 167 158 166 157 156 Männer 211 207 212 215 218 Alle Kategorien Total Personen 6 093 5 983 6 101 6 106 6 069 Frauen 2 644 2 602 2 633 2 639 2 613 Männer 3 449 3 381 3 468 3 467 3 456

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 89 Mitarbeitende

Mitarbeitende nach Geschlecht 2017 43% Frauen

Gesamtpersonal GAV-Personal Kaderpersonen Mit einem Frauenanteil von 43 Prozent ist das Geschlechterverhältnis in der SRG 43% 45% 28% relativ ausgeglichen; bei journalistischen Funktionen beträgt der Frauenanteil 44 Prozent. Im Bereich Technik und Pro- duktion indes sind die Männer deutlich stärker vertreten. Beim GAV-Personal beträgt der Frauenanteil 45 Prozent, bei 57% 55% 72% den Kadern 28 Prozent. Der Verwal- tungsrat SRG hat das strategische Ziel festgelegt, den Frauenanteil im Kader Frauen Männer bis 2020 auf 30 Prozent zu erhöhen. Die SRG hat diverse Massnahmen ergriffen, um Frauen für Kaderfunktionen zu moti- vieren und ihnen gute Rahmenbedin- gungen zu bieten.

Mitarbeitende mit Teilzeitbeschäftigung 2017 54% Teilzeit Gesamtpersonal GAV-Personal Kaderpersonen Teilzeitarbeit ist in der SRG stark verbrei- tet – mehr als die Hälfte der GAV-Mitar- 54,2% 56,5% 16,7% beitenden sind nicht in einem Vollzeit- pensum angestellt (als Teilzeitarbeit gilt in der SRG ein Pensum von 90 Prozent oder tiefer). Beim GAV-Personal beträgt der Teilzeitanteil 57 Prozent. Im Kader ist er mit 17 Prozent noch vergleichsweise 45,8% 43,5% 83,3% tief. Um den Teilzeitanteil bei den Kadern zu erhöhen, werden Teilzeitpensen bei jeder Neubesetzung thematisiert und Teilzeit Vollzeit gefördert.

Mitarbeitende mit Teilzeitbeschäftigung nach Geschlecht 2017 41% Männer Wie in vielen anderen Unternehmen 71,4 % arbeiten auch in der SRG deutlich mehr 70 % Frauen Teilzeit als Männer. Während 60 % mehr als zwei Drittel der Frauen (71 Pro- zent oder 1892 Personen) in einem Teil- 50 % 41,1 % zeitpensum angestellt sind, sind es bei 40 % den Männern vier von zehn (41 Prozent 32,6 % oder 1415 Personen). Auf Kaderstufe ist 30 % der Anteil wiederum tiefer: 33 Prozent 20 % der Kaderfrauen und nur 10 Prozent der 10,4 % Kadermänner arbeiten Teilzeit. 10 %

0 % Gesamtpersonal Kader

Frauen Männer

90 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Altersgruppen 2013 – 2017 45 Jahre

2017 155 411 650 820 965 988 921 728 376 Die Mitarbeitenden der SRG sind durch- schnittlich 45,2 Jahre alt und arbeiten 2016 162 379 623 838 983 946 875 722 381 seit 12,8 Jahren bei der SRG. Die Vertei- lung über die verschiedenen Altersgrup- pen ist ausgeglichen. Von 2013 bis 2016 2015 149 425 659 840 1037 971 831 733 384 hat der Anteil der unter 40-Jährigen kontinuierlich abgenommen. Die SRG hat darum in ihrer Unternehmensstrategie 2014 154 444 692 880 1020 975 809 718 352 als Ziel formuliert, den Anteil an «Digital Natives» (Jahrgänge 1980 und jünger) 2013 159 438 696 916 999 972 805 644 380 zu erhöhen. Dies soll erreicht werden, in- dem mindestens die Hälfte der neu ein- tretenden Mitarbeitenden unter 35 Jah- 15+ 20+ 25+ 30+ 35+ 40+ 45+ 50+ 55+ 60+ 65+ re alt ist. Die Massnahme zeigt Wirkung: 2017 hat der Anteil der unter 40-Jähri- gen um 40 Personen zugenommen.

Mitarbeitende nach Landessprachen 2017 12 Sprachen 32,0% Die SRG ist auch sprachlich und kulturell ein Abbild der Schweiz: 46 Prozent der Mitarbeitenden sprechen (Schweizer-) 19,7% Deutsch, 32 Prozent Französisch, 20 Prozent Italienisch und 3 Prozent Rätoromanisch. Neben den 4 Landes- Deutsch sprachen sprechen die Mitarbeitenden Französisch mindestens 8 weitere Sprachen. Insge- Italienisch samt sind im Personal der SRG 31 Natio- 2,9% Rätoromanisch nalitäten vertreten.

45,5%

Nettofluktuation 2013 – 2017 GAV und Kader 3,0% netto

7% Vergleichswert: 6,8% * Die Nettofluktuation erfasst die Kündi- gungen, die durch die Mitarbeitenden 6% selbst erfolgen. Sie ist mit 3,0 Prozent 5% im Vergleich zu anderen Schweizer Grossunternehmen tief (Vergleichswert: 4% 3,4% 3,1% 3,2% 3,2% 3,2% 6,8 Prozent*). Beim GAV-Personal liegt 3% 2,8% sie bei durchschnittlich 3,2 Prozent und 2,0% 2,2% 2,0% 2% bei den Kadern bei 2,0 Prozent. Die 1,0% Gründe für diese verhältnismässig tiefen 1% Werte liegen zum einen in der hohen 0% Verbundenheit mit dem Unternehmen 2013 2014 2015 2016 2017 (Commitment) und zum anderen im Arbeitsmarkt: Er ist für journalistische und technische Funktionen wegen der Nettofluktuation GAV Nettofluktuation Kader hohen Spezialisierung eher limitiert, * Datenvergleich verschiedener privatwirtschaftlicher Grossunternehmen ­sowie ­ speziell im Bereich der audiovisuellen bundesnaher Betriebe der Schweiz Medien.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 91 Mitarbeitende

Brutto-/Nettofluktuation 2013 – 2017 GAV und Kader 6,0% brutto Vergleichswert: 10,6% * 10% Die Bruttofluktuation umfasst Kündi- gungen von Arbeitnehmer- und Arbeit- 8% 7,4% 7,3% geberseite sowie alle Pensionierungen. Grund für die hohen Werte 2013 und 6,0 % 6% 5,4% 2016 sind: Per Ende 2013 gab es viele 4,7% Pensionierungen – ausgelöst durch den Primatwechsel der Pensionskasse per 4% 3,3% 2,9% 3,1% 3,0% 3,0% 1. Januar 2014. Und 2016 erfolgte ein 2% Stellenabbau, den die SRG mit vorzeiti- gen Pensionierungen, Kündigungen und 0% Pensenreduktionen umgesetzt hat. Mit 2013 2014 2015 2016 2017 6,1 Prozent (Durchschnitt der letzten fünf Jahre) ist die Bruttofluktuation der Bruttofluktuation Nettofluktuation SRG im Vergleich zu anderen Schweizer * Datenvergleich verschiedener privatwirtschaftlicher Grossunternehmen ­sowie Grossunternehmen tief (Vergleichswert: ­bundesnaher Betriebe der Schweiz 10,6 Prozent*).

Interne Kaderrekrutierung 2013 – 2017 72% im Schnitt 100% 84% Dieser Indikator misst den Anteil an 79% 80% neuen Kadern, die intern rekrutiert 70% 71% Zielwert: 75% wurden. Ein hoher Wert ist ein Indiz für 60% 56% attraktive Entwicklungsperspektiven: Dank interner Personalentwicklungs- 40% massnahmen werden jährlich etwa 10–15 Personen für eine Kaderposition 20% rekrutiert. Von 2013 bis 2016 hat die SRG ihren Zielwert von 75 Prozent zwei- 0% mal erreicht. Der Grund für den Rück- 2013 2014 2015 2016 2017 gang 2017: Die SRG musste zahlreiche Fachspezialisten extern rekrutieren.

Krankheitstage 2013 – 2017, SRG im Vergleich zum Markt 6,4 Tage 9 8,7 8,1 8,2 8,2 Die Absenzenrate umfasst die Anzahl 8 Tage, an denen ein Mitarbeiter oder eine 6,8 6,8 7 6,6 6,6 6,4 Mitarbeiterin infolge Krankheit nicht 6 arbeiten kann. Sie lag bei der SRG über die letzten 5 Jahre betrachtet relativ 5 konstant bei 6–7 Tagen pro Jahr (GAV/ 4 IAV). Die SRG liegt damit leicht unter dem 3 Vergleichswert anderer Schweizer Grossunternehmen von rund 8 Tagen **. 2 1 0 2013 2014 2015 2016 2017*

SRG (GAV / Individueller Arbeitsvetrag) Vergleichswert * Marktvergleichswert 2017 noch nicht verfügbar ** Datenvergleich verschiedener privatwirtschaftlicher Grossunternehmen ­sowie ­bundesnaher Betriebe der Schweiz

92 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Investitionen in die Aus- und Weiterbildung 2016/2017 CHF 7 586 000 3 736 000 Ausgaben für Aus- und Die SRG investierte in den letzten drei Weiterbildungskurse 4 590 000 Jahren jährlich rund 7,5 Millionen Fran- ken oder 1,4 Prozent der Gesamtlohn- summe in die interne und externe Aus- Lohnsumme für 2 610 000 und Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden. Lernende und Der Betrag umfasst die Ausgaben für Stagiaires 2 996 000 Kurse beziehungsweise Referenten und die Lohnkosten für Lernende und Sta- 6 346 000 Total Ausgaben für giaires. Der tiefere Wert 2016 ist auf die Aus- / Weiterbildung Aussetzung eines Stagiaireprogramms 7 586 000 von RSI zurückzuführen – ein neuer Lehrgang hat Anfang 2017 gestartet. CHF 2 000 000 4 000 000 6 000 000 8 000 000 Mit 2,5 Ausbildungstagen pro Jahr liegt 2016 2017 die SRG etwas unter dem Marktdurch- * Datenvergleich verschiedener privatwirtschaftlicher Grossunternehmen ­sowie ­ schnitt (Vergleichswert Schweizer Gross- bundesnaher Betriebe der Schweiz unternehmen: 3,3 Tage*).

Lernende und Stagiaires 2013 – 2017 2,1% im Schnitt

2,5% Mit Stages ermöglicht die SRG dem jour- 140 2,3% 2,3% nalistischen Nachwuchs den Berufsein- stieg. Die Stagiaires durchlaufen wäh- 120 1,7% 1,9% rend 12–24 Monaten ein Programm mit 100 41,8 Schwerpunkt auf der journalistischen 39,8 46,6 «On the job»-Ausbildung. Auch Kurse für 80 die Programmschaffenden stehen ihnen 52,6 offen (Sprechtechnik, Videohandwerk, 60 50,4 Medienrecht). Der Rückgang 2016 ist auf die Aussetzung eines Stagiariepro- 40 83,4 74 69,4 gramms von RSI zurückzuführen (siehe oben). Im Vergleich zu den Stagiaires ist 20 41,5 33,8 der Anteil an Lernenden eher tief. Grund: Es gibt in der Schweiz viele Berufslehren Vollzeitstellen für technische Berufe und Supportfunk- 2013 2014 2015 2016 2017 tionen, nicht aber für journalistisch-pub- Stagiaires Lernende Total Auszubildende in Prozent des Gesamtpersonals lizistische Tätigkeiten.

Personalbefragung 2006 – 2015 Hohe

100 Verbundenheit

80 Die nationale Personalbefragung hat alle zwei Jahre stattgefunden. Die Entwick- 60 lung der Ergebnisse zeigt: Die Verbun- denheit mit dem Unternehmen (Commit- ment) und die Arbeitszufriedenheit sind 40 auf relativ hohem Niveau stabil geblie- ben, ja in den letzten Jahren sogar leicht 20 gestiegen. Auf einer Skala von 0 bis 100 können Werte zwischen 70 und 80 Punk- Punkte ten als gut bezeichnet werden. 2017 hat 2006 2009 2013 2015 die SRG beschlossen, Inhalt und Syste- matik der Befragung zu ändern: 2018 Arbeitszufriedenheit Zufriedenheit mit Vorgesetzten Verbundenheit wird die neue Methode in der Generaldi- rektion getestet.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 93 Mitarbeitende

Was unsere Topkader, Kader und GAV-Mitarbeitenden verdienen

Die SRG informiert offen und transparent über ihre Lohnpolitik. 75 Prozent des Maximallohns (=100 Prozent). Wo der Lohn Sie zeigt, wie sich die Löhne ihrer Topkader, Kader und Mitar- ­einer Person festgelegt wird (zwischen 75 und 100 Prozent des beitenden in den letzten Jahren entwickelt haben, und ver- Maximallohns), ist abhängig von den persönlichen und funk­ gleicht sich dabei mit der Schweizer Gesamtwirtschaft und an- tionsspezifischen Erfahrungen, von der individuellen Leistung deren Unternehmen. sowie vom Marktwert.

Faire Löhne Bei den Kadern kommt zusätzlich zum Funktionslohn noch eine Bei der SRG beträgt das durchschnittliche Jahresgehalt für alle variable Lohnkomponente hinzu; diese macht durchschnittlich Mitarbeiterkategorien 107 152 Franken pro Vollzeitstelle, dies 11 Prozent der Kaderlohnsumme aus. Der jährlich ausgeschüt- bei einem Durchschnittsalter von 45,2 Jahren. Auf den ersten tete Betrag ist abhängig von der Zielerreichung. Blick erscheint dies als relativ viel.

Tatsache ist, dass der Personalaufwand in einem Medienhaus vergleichsweise hoch ist. So erfordern viele Berufsbilder in der SRG höhere Qualifikationen: 47 Prozent der Mitarbeitenden haben einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss, bei den journalistisch Tätigen sind es sogar 68 Prozent.

Ein zeitgemässes Lohnsystem In der SRG gibt es rund 120 sogenannte Referenzfunktionen, welche die unternehmenstypischen Tätigkeiten abbilden. Jede Stelle ist einer Referenzfunktion zugeordnet. Je höher die ­Anforderungen an eine Funktion und damit ihre Bewertung ist, desto höher liegt der Maximallohn.

Das Lohnsystem bewertet die 120 SRG-Funktionen nach ­sieben Dimensionen: fachliche Anforderungen, Führung und Kommunikation, Schwierigkeitsgrad der Aufgaben, Verant­ wortung, Handlungsspielraum, physische Belastung und ­Umgebungseinflüsse. Der Minimallohn einer Funktion liegt bei

94 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Aufteilung der Lohnsumme 2017 nach Vertragskategorien CHF 545 Mio. 2017 betrug die Lohnsumme der SRG 11,2 Mio. 545 Millionen Franken. Die SRG verwen- dete davon rund vier Fünftel (448 Millio- nen Franken) für fest angestellte Mitar- beitende mit Gesamtarbeitsvertrag und rund ein Fünftel (98 Millionen Franken) 86,5 Mio. für die Kader sowie für Mitarbeitende mit individuellem Arbeitsvertrag (IAV).

Gesamtarbeitsvertrag (GAV) inklusive Auszubildende Kader Individuelle Arbeitsverträge (IAV)

447,6 Mio.

2017 2016 2015 2014 2013 GAV inklusive Auszubildende CHF 1000 447 575 441 929 453 947 449 913 452 217 % 82,1 81,7 82,5 82,4 82,9 Kader CHF 1000 86 453 87 516 85 128 84 147 82 415 % 15,9 16,2 15,5 15,4 15,1 IAV (individuelle Arbeitsverträge) CHF 1000 11 230 11 460 11 284 11 814 11 092 % 2,0 2,1 2,1 2,2 2,0 Total Lohnsumme CHF 1000 545 258 540 905 550 359 545 873 545 760 % 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

Verhältnis von tiefstem zu höchstem Lohn 1 zu 9,2 2017 betrug der tiefste SRG-Jahres- lohn 57 300 Franken und der höchste 529 346 Franken (inklusive Leistungs- anteil und Nebenleistungen). Das ent- spricht einem Verhältnis von 1 zu 9,2. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Verhält- nis vom tiefsten zum höchsten Lohn um 1,1 Prozentpunkte kleiner geworden (Vorjahr 1 zu 10,3).

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 95 Mitarbeitende

Vergütung Verwaltungsrat SRG 2008 – 2017 Total Compensation: Honorar und Nebenleistungen CHF 153 300

160 000 Die Vergütung des Präsidenten beträgt 153 300 153 300 Franken für ein 50-Prozent- 140 000 Pensum (135 000 Franken Honorar und 120 000 18 000 Nebenleistungen). Die Vergütung der übrigen 8 Mitglieder beträgt je 100 000 32 000 Franken für ein 20-Prozent- Pensum. Die Präsidenten der 4 Regional- 80 000 gesellschaften erhalten ein zusätzliches 60 000 62 050 Honorar zwischen 20 000 und 38 000 Franken. Den Verwaltungsräten wird jede 40 000 Ausschusssitzung mit 1000 Franken ver- 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 gütet.

Präsident Mitglieder Verwaltungsrat (Durchschnitt)

Vergütung Geschäftsleitung SRG 2008 – 2017 Total Compensation: Lohn, variabler Lohn und Nebenleistungen CHF 529 346 650 000 2017 verdiente der Generaldirektor SRG total 529 346 Franken (Vorjahr 536 314 600 000 Franken). Die 6 Mitglieder der Geschäfts- 550 000 leitung verdienten durchschnittlich 529 346 400 237 Franken (Vorjahr 421 450 Fran- 500 000 ken). Ihre Vergütung ist abhängig von der 450 000 Grösse der Unternehmenseinheit und 400 237 des Aufgabenportfolios. Die Jahre 400 000 2012/2013 sind wegen der stufenwei- 350 000 sen Änderung des Auszahlungszeit- 2008 2009 2010 2011 2012* 2013* 2014 2015 2016 2017 punkts des variablen Lohns mit den an- deren Jahren nicht vergleichbar. Generaldirektor Mitglieder Geschäftsleitung (Durchschnitt) * Mit den übrigen Jahren nicht vergleichbar (geänderter Auszahlungszeitpunkt variabler Lohn)

Durchschnittliche Vergütung Geschäftsleitung SRG und Geschäftsleitung Unternehmenseinheiten 2013 – 2017 CHF 262 000 – Total Compensation: Lohn, variabler Lohn und Nebenleistungen 400 000 450 000 400 237 Die Geschäftsleitungsmitglieder in 400 000 den Unternehmenseinheiten verdienten 2017 durchschnittlich 262 000 Franken. 350 000 Die Höhe der Vergütung variiert stark und ist von der Grösse der Unterneh- 300 000 menseinheit und des Aufgabenportfolios 262 018 250 000 abhängig – wie dies bei der nationalen Geschäftsleitung auch der Fall ist. Wegen 200 000 der Medienkonvergenz vor sechs Jahren, 2013 2014 2015 2016 2017 welche die Zusammenführung der bis dahin eigenständigen Unternehmens- Geschäftsleitung SRG Geschäftsleitungen Unternehmenseinheiten einheiten für Radio und TV zu SRF, RTS und RSI hervorbrachte, ist hier eine Ent- wicklung über die letzten fünf Jahre ab- gebildet.

96 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Lohnerhöhungen der SRG-Kader im Vergleich zum Schweizer Gesamtmarkt 2008 – 2017 1,1% im Schnitt

4,0 % Die Kaderlohnsumme der SRG stieg in den letzten zehn Jahren durchschnittlich 3,5 % um 1,1 Prozent – die Lohnentwicklung 3,0 % lag im Schnitt 47 Prozent unter dem 2,5 % Niveau des Schweizer Gesamtmarkts für 2,0 % Kader. Die von der Firma Kienbaum 1,5 % Consulting jährlich erhobenen Zahlen 1,0 % zeigen zudem: Seit 2012 ist bei Kadern 0,5 % ein genereller Trend zu zurückhaltenden 0 % Lohnerhöhungen festzustellen. Die 2008 2009 2010* 2011 2012 2013 2014 2015 2016* 2017 Kaderlohnpolitik der SRG folgt diesem Trend. Durchschnitt pro Jahr: SRG: 1,1 % Schweizer Gesamtmarkt für Kader: 2,0 % Quelle: Kienbaum *SRG 2010 und 2016: Lohn-Nullrunde

Lohnerhöhungen des GAV-Personals im Vergleich zum Kader 1,1% im Schnitt

4,0 % Die Personalpolitik der SRG folgt dem Prinzip der Gleichbehandlung von GAV- 3,5 % und Kadermitarbeitenden: In den letzten 3,0 % zehn Jahren stellte die SRG gleich viele 2,5 % finanzielle Mittel (durchschnittlich 2,0 % 1,1 Prozent der Lohnsumme) für Lohn- 1,5 % massnahmen des GAV-Personals und 1,0 % der Kader zur Verfügung. 0,5 % 0 % 2008 2009 2010* 2011 2012 2013 2014 2015 2016* 2017

Durchschnitt pro Jahr: GAV: 1,1 % Kader: 1,1 % *2010 und 2016: Lohn-Nullrunde

Entwicklung der Durchschnittslöhne 2008 – 2017 GAV und Kader auf Basis FTE inklusive 13. Monatslohn, Kader inklusive variabler Lohn CHF 107 152

120 000 Der SRG-Durchschnittslohn ist zwi- schen 2008 und 2017 von 104 778 auf 107 152 Franken gestiegen (+2,3 Pro- 110 000 zent). Im Durchschnittslohn nicht enthal- 107 152 ten sind allfällige Zulagen (zum Beispiel für Nacht- oder Sonntagsarbeit), da die- 100 000 se nach Vertragsart und Einsatz stark schwanken.

90 000 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 97 Mitarbeitende

Durchschnittslöhne nach Berufsgruppen 2017 GAV und Kader inklusive 13. Monatslohn, Kader inklusive variabler Lohn CHF 77 000 – 113 000 Redaktion 107 000 Die unterschiedlichen Durchschnittslöh- Technik/Ausstattung 91 000 ne sind auf die Ausbildungsabschlüsse und auf das Marktumfeld zurückzufüh- ren: Am meisten Hochschulabsolventen Informatik/Web 104 000 gibt es in den Redaktionen (68 Prozent), bei den Experten und Spezialisten (50 Logistik 77 000 Prozent) sowie in der Informatik (32 Pro- zent). Diese Berufsgruppen sind zudem Experten/Spezialisten 113 000 auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt, was sich in den Löhnen widerspiegelt. In den Administration 83 000 technischen, logistischen und administ- rativen Funktionen finden sich vor allem Mitarbeitende mit abgeschlossener Be- 60 000 80 000 100 000 120 000 rufsausbildung. Dies zeigt sich auch in den tieferen Durchschnittslöhnen.

Durchschnittslöhne für ausgewählte journalistische Funktionen 2017 CHF 87 000 – GAV und Kader inklusive 13. Monatslohn, Kader inklusive variabler Lohn 153 000 Redaktionsleitende 153 000 grosse Redaktion Die Löhne der journalistischen Funktio- Redaktionsleitende nen bemessen sich nach Verantwortung 122 000 kleine Redaktion und Erfahrung: Leitende von grossen Re- Senior- daktionen verdienen am meisten. Im 116 000 Redaktoren Mittelfeld liegen die Medienschaffenden mit redaktioneller Tätigkeit und viel Er- Redaktoren 102 000 fahrung (Seniors) – ihr Durchschnittsal- Junior- ter beträgt 48 Jahre. Am wenigsten ver- 87 000 Redaktoren dienen die Mitarbeitenden im Bereich Grafiker/Designer Design/Grafik Multimedia sowie die Re- 92 000 Multimedia daktorinnen und Redaktoren mit wenig Erfahrung (Juniors) – ihr Durchschnitts- 0 40 000 80 000 120 000 160 000 alter beträgt 34 Jahre.

Lohnentwicklung der SRG 2008 – 2017 im Vergleich zur Schweizer Gesamtwirtschaft 11,3%

16 % Bei der Lohnentwicklung liegt die SRG 14 % im Mittelfeld: In der Schweiz stiegen 12,4 % 11,3 % die Löhne in den letzten zehn Jahren 12 % 1,1 Prozent mehr als bei der SRG. Ver- 10 % 9,0 % gleicht man die SRG mit der gesamten 7,0 % Medienbranche (vom Lokalradio bis zum 8 % individuell national tätigen Medienkonzern), so 6 % war die Entwicklung bei der SRG höher 4 % (+2,3 Prozent). Proportional stellte die 4,3 % 2 % generell SRG mehr Mittel für individuelle als für 0 % generelle Lohnentwicklungsmassnah- men zur Verfügung. Dafür gibt es zwei Gesamtwirtschaft* SRG Medienbranche* Gründe: Rund drei Viertel der Mitarbei- *UBS-Lohnumfrage tenden haben ihren Maximallohn noch nicht erreicht, und die Teuerung 2008– 2017 war insgesamt tief.

98 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Lohnniveau nach Funktionen im Vergleich zum Markt -1,5% bis -3,7% 6 % Die SRG-Löhne liegen insgesamt leicht 4 % Medienfunktionen Supportfunktionen unter dem Markt – mit Unterschieden je 2 % (grosse Redaktionen) (Gesamtmarkt) nach Funktion. Die Löhne von journalis- tisch tätigen SRG-Mitarbeitenden sind 0 % 3,7 Prozent* tiefer als die Saläre von -2 % -1,5 % Medienschaffenden bei grossen, natio- -4 % nal tätigen Medienhäusern. Bei den -3,7 % Supportfunktionen (Finanzen, Informa- -6 % tik, Kommunikation, HR) zahlt die SRG marktübliche Löhne (– 1,5 Prozent**). * Gehaltsumfrage Medien Schweiz 2013 (klinglerconsultants.ch) ** Salärvergleich für Supportfunktionen 2017 (salaervergleich.ch)

Lohndifferenz zwischen Frauen und Männern im Vergleich zur Schweizer Gesamtwirtschaft -3,9 %

6 % Seit 2013 untersucht die SRG anhand des Lohngleichheitsinstruments des 4 % Bundes (Logib) jährlich die Lohndifferen- 2 % zen zwischen den Geschlechtern. Die Re- 0 % sultate zeigen: In der SRG sind die Frau- enlöhne 3,9 Prozent tiefer als die Män- -2 % nerlöhne (nicht erklärbare Lohndiffe- - 4 % Toleranzschwelle renz). Im Vergleich zur Schweizer Ge- -3,9 % -6 % des Bundes 5% samtwirtschaft ist dies ein guter Wert, -8 % der unter der vom Bund festgelegten -7,4 % Toleranzschwelle von 5 Prozent liegt. Die -10 % SRG überprüft die Lohngleichheit unter Lohndifferenz SRG Lohndifferenz Schweiz Einbezug des Sozialpartners regelmässig (inklusive GAV- (Quelle: EDI / eidg. Büro für und ergreift Massnahmen, um Lohnun- Zulagen, Daten 2017) ­Gleichstellung, Daten 2014) terschiede weiter zu reduzieren.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 99

Corporate Governance Corporate Governance

Verantwortungsvolle Unternehmensführung und -kontrolle

Der Verein SRG veranstaltet gemäss der Schweizerischen von den Programmkonzepten; Bundesverfassung (BV), dem Bundesgesetz über Radio und ➔➔stellen dem Regionalvorstand Prüfungsanträge zu Pro- Fernsehen (RTVG) vom 24. März 2006, der Radio- und grammkonzepten;* ­Fernsehverordnung (RTVV) vom 9. März 2007 sowie der Kon- ➔➔bestimmen die Delegierten und zession des Bundesrats vom 28. November 2007 Radio- und ➔➔nehmen weitere Aufgaben wahr, soweit dafür nicht die Fernsehprogramme und erbringt übrige publizistische Leis- ­Vereins- oder Genossenschafterversammlung oder der tungen (Online-Angebot, Teletext, Angebot für das Ausland). ­Regionalvorstand zuständig ist. Zu diesem Zweck betreibt der Verein ein Unternehmen. Die SRG steht mit ihrem Service-public-Angebot im Dienst der Die Regionalgesellschaften erfüllen die Aufgaben, die ihnen Allgemeinheit und verfolgt keinen Gewinnzweck. gemäss Artikel 4 der Statuten SRG zugewiesen werden. Die Vereinsstrategie, die an der Delegiertenversammlung vom Oberstes Organ des Vereins ist die Delegiertenversammlung. 5. Dezember 2014 verabschiedet wurde, formuliert die Ziel- Der Verwaltungsrat hat die Oberleitung und die Oberaufsicht; setzungen. Die daraus abgeleiteten Massnahmen werden von im Sinne des Vereinsrechts ist er der Vereinsvorstand. den Regionalgesellschaften konkretisiert und umgesetzt.

Der Generaldirektor führt das Unternehmen im Rahmen der Die vier Regionalvorstände leiten die Regionalgesellschaften vom Verwaltungsrat an ihn übertragenen Kompetenzen zu- und wirken gemäss SRG-Statuten bei programmrelevanten Ge- sammen mit der ihm unterstellten Geschäftsleitung. Am schäften des Verwaltungsrats SRG mit. 28. April 2017 wählte die Delegiertenversammlung die Prüfge- sellschaft BDO für ein weiteres Jahr zur Revisionsstelle für das Jede Regionalgesellschaft verfügt über einen repräsentativen Unternehmen (Stammhaus und Tochtergesellschaften). konsultativen Publikumsrat, der den engen Kontakt zwischen den Programmverantwortlichen und dem Radio- und Fern­ Verein sehpublikum sicherstellt und die Programmarbeit unterstützt, Der Verein SRG besteht aus vier Regionalgesellschaften: indem der Publikumsrat Feststellungen, Vorschläge und Anre- ➔➔Verein SRG.D: Radio- und Fernsehgesellschaft der deut- gungen macht. Die Präsidenten der Publikumsräte treffen sich schen und rätoromanischen Schweiz jährlich dreimal: Sie tauschen Erfahrungen aus, entwickeln Me- ➔➔Verein RTSR: Société de radiodiffusion et de télévision de la thoden oder Instrumente und koordinieren die Angebots­ Suisse romande beobachtungen. In jeder Sprachregion haben die Publikums- ➔➔Genossenschaft Corsi: Società cooperativa per la Radiotele- räte eine Ombudsstelle eingerichtet, welche die Beanstandun- visione svizzera di lingua italiana gen des Radio- und Fernsehprogramms sowie des übrigen pub- ➔➔Verein SRG.R: SRG SSR Svizra Rumantscha lizistischen Angebots behandelt. Die Geschäftsstellen der Regionalgesellschaften werden von Regionalsekretärinnen oder Die Regionalgesellschaften SRG.D und RTSR setzen sich wie­ -sekretären geführt. Sie treffen sich dreimal im Jahr zu einer derum aus je sieben Mitgliedgesellschaften zusammen (die Koordinationssitzung unter der Leitung des Zentralsekretärs. SRG.R ist ebenfalls eine Mitgliedgesellschaft der SRG.D). Rund 23 600 Personen aus allen Kantonen sind Mitglieder der Regional- oder Mitglied­gesellschaften.

Die Regionalgesellschaften verankern die SRG in der Gesell- * Das Programmkonzept beschreibt die allgemeine Ausrichtung, die stra- schaft, regen die öffentliche Debatte über einen zeitgemässen tegische Stossrichtung bezüglich Zielgruppen und Marktziele, die Grob- Service public an und nehmen Einfluss auf die Ausrichtung und struktur des Inhalts und die Entwicklungslinien einer Programmkette Qualität der Radio- und Fernsehprogramme sowie des übrigen (zum Beispiel Radio SRF 1), eines Programmbereichs (zum Beispiel In- publizistischen Angebots der SRG. Ihre Regionalräte formation) oder eines übrigen publizistischen Angebots (zum Beispiel ➔➔bringen die gesellschaftlichen und kulturellen Anliegen der Online-Angebot SWI swissinfo.ch). Es beruht auf dem Programmauf- Regionen ein; trag, den Anforderungen zur Programmqualität des RTVG und der Kon- ➔➔nehmen Kenntnis von der Berichterstattung der Unterneh- zession sowie auf programmstrategischen Vorgaben des Verwaltungs- menseinheiten zur Qualität und zum Service public sowie rats.

102 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Unternehmen Delegiertenversammlung Das Unternehmen ist gleichbedeutend mit dem Konzern. Es Die Delegiertenversammlung ist das oberste Organ der SRG. umfasst das Stammhaus, das juristisch Teil des Vereins ist, und Sie besteht aus 41 Mitgliedern (40 Mitglieder per 31. Dezember fünf Tochtergesellschaften. Die Radio- und Fernsehprogramme 2017; 1 Vakanz). sowie die ­übrigen publizistischen Angebote werden von den fünf Unternehmenseinheiten (Zweigniederlassungen) erstellt: Ulrich Gygi ist per 31. Dezember 2017 aus dem Verwaltungsrat ➔➔RSI Radiotelevisione svizzera ausgetreten. Der Bundesrat hat neu Marc Furrer als Vertreter ➔➔RTR Radiotelevisiun Svizra Rumantscha des Bundesrats bestimmt. Er nimmt per 1. Januar 2018 im Ver- ➔➔RTS Radio Télévision Suisse waltungsrat SRG Einsitz. ➔➔SRF Schweizer Radio und Fernsehen ➔➔SWI swissinfo.ch Delegierte Die zentralen Führungsbereiche und die gemeinsamen Dienst- SRG.D 18 leistungen für das Unternehmen SRG sind in der Generaldirek­ tion zusammengefasst. Die Stabsbereiche sind Generalsekre- RTSR 9 tariat, Unternehmenskommunikation, Märkte und Qualität so- Corsi 6 wie Nationale Koordination Multimedia. Diese sind direkt dem Generaldirektor unterstellt. Die Fachbereiche sind Finanzen SRG.R 3 und Controlling, Operationen und Human Resources. Total Delegierte 36 Die SRG hält an drei Gesellschaften eine Beteiligung von über (inklusive der vier Regionalpräsidenten, die von Amtes wegen 50 Prozent. Es sind dies die Tochtergesellschaften Technology Delegierte und Mitglieder des Verwaltungsrats sind) and Production Center Switzerland AG (TPC), Swiss TXT AG und Telvetia SA. Es handelt sich um nichtkotierte Gesellschaften (siehe Anhang zur Konzernrechnung auf Seite 184). Sie werden Weitere Mitglieder über die Vertretung der SRG in den jeweiligen Verwaltungsrä- ten geleitet. Die Vertreter werden von der SRG-Geschäftslei- Von der Delegiertenversammlung 3 tung bestimmt. Der Präsident des Verwaltungsrats der Tochter- gewählte Verwaltungsräte gesellschaft soll in der Regel ein Mitglied der SRG-Geschäftslei- tung sein. Der Geschäftsführer von TPC nimmt mit beratender Vom Bundesrat 2 Stimme an den Sitzungen der Geschäftsleitung von Schweizer gewählte Verwaltungsräte Radio und Fernsehen (SRF) teil. Total 5 Gesamttotal 41 Kapitalstruktur Das Eigenkapital der SRG per 31. Dezember 2017 beträgt 448,7 Millionen Franken und setzt sich aus einer Grundreserve Die vierjährige Amts­periode dauert bis Ende 2019. Zu den De- von 480 Millionen Franken sowie einer negativen Gewinnreser- legiertenversammlungen eingeladen sind zusätzlich ein Vertre- ve von 31,3 Millionen Franken zusammen. ter des Personalverbands, der den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) abschliesst, und ein Vertreter des Kaders.

Die Kompetenzen der Delegiertenversammlung sind in den Statuten der SRG festgehalten. Zusätzlich zu den statutari- schen Geschäften, die einer Generalversammlung gemäss Akti- enrecht zustehen, genehmigt die Delegiertenversammlung auf Antrag des Verwaltungsrats die Wahl des Generaldirektors, die Anträge des Verwaltungsrats zu medienpolitisch relevanten Änderungen der Konzession sowie den jährlichen Bericht zur

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 103 Corporate Governance

Qualität und zum Service public der SRG. Die Delegiertenver- Zudem nimmt die Delegiertenversammlung Kenntnis vom Or- sammlung beschliesst ihr Vergütungsreglement und geneh- ganisationsreglement und von den Berichten zur Strategie und migt die Höhe der Vergütungen für den Verwaltungsrat. Sie be- zur Strategieumsetzung. Die Delegiertenversammlung tagt stimmt die jährliche Mittelzuweisung an die Regionalgesell- mindestens zweimal jährlich. schaften. Sie kann Prüfungsanträge zum Service public und zur Qualität an den Verwaltungsrat überweisen; dieser hat die An- träge innerhalb von sechs Monaten zu beantworten.

Mitglieder der Delegiertenversammlung Von den Regionalgesellschaften gewählte Delegierte Weitere Funktionen Amtsantritt im Jahr

SRG.D

Baumann Renner Edith, Erstfeld 2016

Braun Canisius, St. Gallen 2016

Cuttat Marcel, Bern 2012

Diermeier Reichardt Patricia, Hünenberg 2016

Gressly Fabian, Solothurn 2016

Hasler Susanne, Villnachern 2007

Hofstetter Walter, Frauenfeld 2014

Jaggi Léander, Naters 2007

Marti Werner, Herrliberg 2012

Meili Barbara, Zürich 2012

Moor Peter, Olten 2012

Niederer Erich, Grub/AR 2011

Schefer Andreas, Bern (Präsident SRG.D) Verwaltungsrat 2009

Sorg-Keller Susanne, Tagelswangen 2016

Theunert Andrea, Basel 2016

Ullrich Niklaus, Arlesheim (Vizepräsident SRG.D) 2001

Zeier Niklaus, Luzern 2008

Zeugin Bettina, Basel 2016

104 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Mitglieder der Delegiertenversammlung Von den Regionalgesellschaften gewählte Delegierte Weitere Funktionen Amtsantritt im Jahr

RTSR

Béguin Thierry, Saint-Blaise 2008

Benjamin Eric, Genf 2007

Berger-Loutan Nicole, Cousset 2009

Brunner Wicht Isabelle, Freiburg 2012

Busset Jean-Bernard, Meyrin 2012

Langel Marc-Alain, Bevaix 2012

Moeschler Pierre-Yves, Biel/Bienne 2016

Nicod Gérald, Chexbres 2016

Roth Jean-François, Courtételle (Präsident RTSR) Verwaltungsrat 2007

Corsi

Besomi Bruno, Cadempino 2016

Ferrari Matteo, Bellinzona 2016

Gendotti Gabriele, Faido 2012

Keller Fabrizio, Grono 2005

Pedrazzini Luigi, Locarno (Präsident Corsi) Verwaltungsrat 2012

Perucchi Borsa Simonetta, Lugano 2008

SRG.R

Baselgia Beatrice, Domat/Ems 2009

Knapp Oscar, Scuol (Präsident SRG.R) Verwaltungsrat 2013

Nay Donat, Zignau (Vizepräsident SRG.R ab 1.1.2017) 2017

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 105 Corporate Governance

Mitglieder der Delegiertenversammlung Von der Delegiertenversammlung gewählte Verwaltungsräte Weitere Funktionen Amtsantritt im Jahr

Cina Jean-Michel, Salgesch (Präsident SRG) Verwaltungsrat 2017

Küng Lucy, Küsnacht/ZH (bis 31.4.2017) Verwaltungsrätin 2008

Šáchová-Kleisli Alice, Zürich Verwaltungsrätin 2017

Süsstrunk Sabine, Lausanne (ab 1.1.2018) Verwaltungsrätin 2018

Vom Bundesrat bestimmte Verwaltungsräte

Furrer Marc, Bolligen (ab 1.1.2018) Verwaltungsrat 2018

Gygi Ulrich, Muri b. Bern (bis 31.12. 2017) Verwaltungsrat 2008

Gut-Winterberger Ursula, Küsnacht ZH Verwaltungsrätin 2016

Teilnehmende mit beratender Stimme

Bruderer Ruedi, Chur-Araschgen Vertreter SSM 2012

Marchand Gilles, Bern Generaldirektor 2017

Schäffler Jürg, Bern Vertreter Kadervereinigung VDK 2001

106 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Verwaltungsrat zurücktrat. Ebenfalls per 1. Januar 2018 nahm neu Sabine Der Verwaltungsrat SRG umfasst neun Mitglieder: Die vier Süsstrunk im Verwaltungsrat Einsitz. Sie wurde anlässlich der ­Regionalpräsidenten, zwei vom Bundesrat ernannte und drei Delegiertenversammlung vom 24. November 2017 als Ersatz von der Delegiertenversammlung gewählte Personen. für Lucy Küng gewählt, die am 25. April 2017 zurückgetreten war. Der Präsident SRG wird von der Delegiertenversammlung ge- wählt; er ist zugleich Vorsitzender der Delegiertenversamm- Der Verwaltungsrat hat entschieden, bis 2020 einen Frauen- lung und Präsident des Verwaltungsrats. anteil von 30 Prozent im Verwaltungsrat anzustreben. Er erfüllt diese Vorgabe seit dem 1. Januar 2016. Dem Verwaltungsrat kommen die Oberleitung der SRG und die Oberaufsicht über die SRG zu. Er leitet die Geschäfte und trägt Amtszeit gegenüber der Konzessionsbehörde die Verantwortung für das Da vier Mitglieder des Verwaltungsrats gleichzeitig Regional- Erreichen der gesetzlichen und konzessionsrechtlichen Leis- präsidenten sind und der Bundesrat zwei Verwaltungsratsmit- tungsvorgaben. Gestützt auf Artikel 716 a und 716 b Obliga- glieder wählt (Art. 24 Konzession), ist eine einjährige Amtszeit tionenrecht (OR) und die Statuten hat er – mit Ausnahme der für die Mitglieder des Verwaltungsrats nicht angezeigt. Die ge- nicht delegierbaren und nicht entziehbaren Kompetenzen und samte Amtszeit in der Funktion als Verwaltungsrat darf zwölf weiterer vorbehaltener Entscheidungsbefugnisse – die Ge- Jahre nicht übersteigen. Am 1. Januar 2016 begann eine neue schäftsführung des Unternehmens und die Gesamtleitung der vierjährige Amtsperiode. Programme im Organisationsreglement vom 13. Dezember 2013 an den Generaldirektor delegiert. Im Rahmen der ange- Interne Organisation botsstrategischen Vorgaben des Verwaltungsrats legen die Re- Der Präsident des Verwaltungsrats wird von der Delegierten- gionalvorstände die Programmkonzepte fest. Nach Massgabe versammlung gewählt. Im Übrigen konstituiert sich der Verwal- dieser Konzepte teilen sie die vom Verwaltungsrat zugewiese- tungsrat selbst. Er bestimmt einen Sekretär, der nicht Mitglied nen Programmmittel (Zahlungsrahmen) auf die Programmket- des Verwaltungsrats ist (Zentralsekretär). Der Verwaltungsrat ten oder -bereiche auf. Sie stellen dem Verwaltungsrat zu fol- hat die nachfolgenden Ausschüsse und eine ständige Arbeits- genden programmrelevanten Geschäften Anträge: gruppe eingesetzt. Diese informieren den Verwaltungsrat ➔➔Wahl der Direktoren der Unternehmenseinheiten und der mündlich oder mit schriftlich formulierten Vorschlägen sowie Führungskräfte der zweiten Führungsebene mit programm- mit der Zustellung ihrer Sitzungsprotokolle. relevanter Verantwortung; ➔➔Änderung der regionalen Studiostandorte; Personalausschuss: Im Personalausschuss hat Jean-Michel ➔➔Änderung der regionalen Gliederung in Unternehmens­ Cina per 1. Mai 2017 den Vorsitz von Viktor Baumeler übernom- einheiten; men. Neben Jean-François Roth sind Andreas Schefer und seit ➔➔Änderung der programmrelevanten zweiten Führungsebene dem 1. Januar 2017 neu Alice Šáchová-Kleisli die weiteren Aus- der Unternehmenseinheiten. schussmitglieder. Der Personalausschuss beurteilt zuhanden des Verwaltungsrats die Personalpolitik des Unternehmens, Wenn der Verwaltungsrat die Anträge nicht genehmigt, weist bereitet die Wahlgeschäfte des Verwaltungsrats vor und unter- er sie mit Auflagen an den Regionalvorstand zurück. Weicht der stützt ihn bei der Festlegung der Gehaltsrahmen der obersten Regionalvorstand bei den Programmkonzepten oder der damit Kader des Unternehmens sowie bei der Vergütungen der Ver- verbundenen Mittelaufteilung von den Vorgaben des Verwal- einsorgane. Im Auftrag des Verwaltungsrats nimmt er die ar- tungsrats ab, so entscheidet Letzterer. Im Übrigen können die beitsvertraglichen Beziehungen zum Generaldirektor wahr. Regionalvorstände dem Verwaltungsrat Anträge zur Qualität Weiter macht der Personalausschuss Vorschläge zu einer aus- und zum Service public der Unternehmenseinheiten stellen. gewogenen Zusammensetzung des Verwaltungsrats und be- Am 1. Mai 2017 folgte Jean-Michel Cina auf Viktor Baumeler als reitet für den Verwaltungsrat die Wahl des Generaldirektors Präsident SRG. Jean-François Roth amtet unverändert als Vize- und weiterer Kader vor. 2017 hielt er sieben Sitzungen ab. präsident. Der Bundesrat ernannte seinerseits am 25. Oktober 2017 für die verbleibende Amtsperiode 2016–2019 Marc Fur- rer als Nachfolger von Ulrich Gygi, der auf 31. Dezember 2017

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 107 Corporate Governance

Prüfungs- und Finanzausschuss: 2017 gehörten diesem Aus- Ausschuss SWI swissinfo.ch: Die Mitglieder sind Lucy Küng schuss Ulrich Gygi (Vorsitz), Ursula Gut-Winterberger, Lucy (Vorsitz), Alice Šáchová-Kleisli und Oscar Knapp. Der Ausschuss Küng (bis zur ihrem Austritt Ende April 2017) und Luigi Pedraz- SWI swissinfo.ch, der 2017 usanzgemäss einmal tagte, bereitet zini an. Luigi Pedrazzini ist die reglementarisch vorgesehene einerseits Geschäfte für den Verwaltungsrat SRG vor und hat Verbindungsperson zwischen dem Prüfungs- und Finanzaus- andererseits Entscheidungskompetenzen in folgenden schuss einerseits und dem Investitionsausschuss andererseits. Themen:

Der Prüfungs- und Finanzausschuss beurteilt die finanzielle ➔➔Beratung und Genehmigung des Angebotskonzepts und der Verfassung des Unternehmens zuhanden des Verwaltungsrats damit verbundenen Mittelzuweisung im Rahmen der Vorga- und unterstützt diesen bei der Festlegung der Grundzüge des ben des Verwaltungsrats; Rechnungswesens, der Finanzkontrolle und der Finanzplanung ➔➔Wahl der fünf Mitglieder des Publikumsrats und Genehmi- sowie der Oberaufsicht über die Geschäftsführung im Hinblick gung seines Reglements; auf die Befolgung der Gesetze, Statuten, Reglemente und Wei- ➔➔Vergütung des Publikumsrats und der Ombudsstelle sungen. Er beurteilt SWI swissinfo.ch nach vergleichbaren Ansätzen innerhalb ➔➔die Organisation, Unabhängigkeit und Wirksamkeit der der SRG; ­Arbeit der Internen Revision und der Revisionsstelle sowie ➔➔Genehmigung des jährlichen Berichts zu Service public und ihr Zusammenwirken; Qualität von SWI swissinfo.ch; ➔➔die Unabhängigkeit und Wirksamkeit des internen Kontroll- ➔➔Vorberatung der Anpassungen der Leistungsvereinbarung systems (IKS); mit dem Bund (alle vier Jahre). ➔➔die Qualität des Rechnungswesens und der finanziellen Be- richterstattung aufgrund der Beurteilung durch die Interne Transparenzausschuss: Dieser Ausschuss setzt sich aus dem Revision und die Revisionsstelle; Präsidenten SRG, Jean-Michel Cina, dem Vizepräsidenten des ➔➔die Einhaltung der Normen (Compliance). Verwaltungsrats, Jean-François Roth, und dem Vorsitzenden des Prüfungs- und Finanzausschusses, Ulrich Gygi, zusammen. Der Prüfungs- und Finanzausschuss traf sich 2017 zu fünf Der Ausschuss überprüft die für das Kapitel Corporate Gover- Sitzungen. Der Präsident der SRG kann auf Wunsch bei beson- nance des Geschäftsberichts erhobenen Angaben der Mitglie- deren Themen mit beratender Stimme teilnehmen. der des Verwaltungsrats. Er beurteilt die Selbstdeklarationen der Mitglieder des Verwaltungsrats zu den weiteren Interes- Investitionsausschuss: Die Mitglieder dieses Ausschusses sind senbindungen, Reputationsrisiken, Verträgen und Sachver- Luigi Pedrazzini (Vorsitz), Oscar Knapp, Jean-François Roth und halten. Ursula Gut-Winterberger. Der Investitionsausschuss beurteilt zuhanden des Verwaltungsrats den Investitionsbedarf des Un- Bei einem bestehenden oder potenziellen Interessenskonflikt ternehmens und unterstützt den Verwaltungsrat bei der Fest- oder Reputationsrisiko unterbreitet er dem Verwaltungsrat den legung von Organisation und Verfahren im Investitionsbereich. Sachverhalt mit einer Empfehlung zum Entscheid. Bei der Be- Der Investitionsausschuss prüft die Investitionsstrategie, die handlung von Geschäften, die ein Mitglied des Ausschusses be- Masterpläne (langfristige Richtpläne), den Investitionsplan, treffen, tritt dieses in den Ausstand. Der Transparenzausschuss das Investitionsbudget sowie die Investitions- und Desinves- tagte 2017 einmal. titionsvorlagen, die der Zustimmung des Verwaltungsrats be- dürfen. Schliesslich liegt es in seiner Verantwortung, die Um- setzung von grossen oder strategisch wichtigen Investitions- vorhaben zu verfolgen. Der Investitionsausschuss traf sich 2017 zu fünf Sitzungen.

108 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Arbeitsgruppe der Regionalpräsidenten: Unter dem Vorsitz Informations- und Kontrollinstrumente des Präsidenten SRG tauschen die Präsidenten der Regional- Der Verwaltungsrat verfügt über folgende Informations- und gesellschaften Erfahrungen zu den Aufgaben aus, die auf den Kontrollinstrumente: Statuten der SRG und der Vereinsstrategie basieren und in ihrer ➔➔dreimal pro Jahr erstelltes Reporting nach dem System der abschliessenden Kompetenz stehen. Die Arbeitsgruppe kann «Balanced Scorecard» zu Markt, Angebot, Finanzen, betrieb- dazu gemeinsame Initiativen, Methoden und Instrumente lichen Prozessen und Personal sowie zum Stand der Reali- entwickeln. Im Weiteren erstattet sie dem Verwaltungsrat sierung der strategischen Ziele und Projekte; Bericht zur Wirksamkeit der Methoden und Instrumente der ➔➔dreimal pro Jahr Erwartungsrechnung (Finanz-Reporting); Programmkonzepte sowie zum Zahlungsrahmen und schlägt ➔➔Jahresrechnung; ihm dazu Änderungen vor. Die Arbeitsgruppe tagte 2017 ➔➔Budget und Mittelfristplan; dreimal. ➔➔jährlicher Compliance-Bericht; ➔➔jährlicher Risikobericht; Interessenbindungen ➔➔jährlicher Beteiligungsbericht; Die weiteren wesentlichen Tätigkeiten in Führungs- und Auf- ➔➔jährlicher Revisionsplan der Internen Revision; sichtsgremien sowie die politischen Ämter sind bei den einzel- ➔➔Revisionsberichte der Internen Revision und der Revisions- nen Mitgliedern aufgeführt. stelle sowie Management-Letter der Revisionsstelle; ➔➔jährlicher Bericht über die Mittelzuweisung an die Regional- Kreuzverflechtungen gesellschaften. Es bestehen keine gegenseitigen Einsitznahmen in Verwal- Die Interne Revision unterstützt den Verwaltungsrat sowie den tungsräten zwischen der SRG und einer anderen Gesellschaft Prüfungs- und Finanzausschuss bei der Wahrnehmung ihrer ausserhalb des Vereins oder seines Konsolidierungskreises. Aufsichts- und Kontrollpflichten. Sie ist dem Prüfungs- und Finanzausschuss des Verwaltungsrats unterstellt. Arbeitsweise des Verwaltungsrats Der Verwaltungsrat traf sich 2017 zu sechs ordentlichen und einer ausserordentlichen Sitzung. Anlass zur ausserordentli- Der Verwaltungsrat bestand am 1. Januar 2018 aus den folgen- chen Sitzung Anfang Oktober bildete die Stabübergabe von den Mitgliedern (Seiten 112–118) ➔ Roger de Weck an Gilles Marchand an der Spitze der General- direktion. Innerhalb der Generaldirektion wurde per Anfang 2018 die neue Direktion «Entwicklung und Angebot» geschaf- fen. Ihre Arbeit wird seitens des Verwaltungsrats ab 2018 vom Ausschuss Digitale Transformation begleitet. Gleichzeitig wur- den Kompetenzen und Zusammenarbeit zwischen dem Verwal- tungsratspräsidenten und dem Generaldirektor geklärt. Der Generaldirektor und der Zentralsekretär nahmen an den Sit- zungen teil.

Je nach Thema und Bedarf werden Mitglieder der Geschäftslei- tung, Bereichsleiter der Generaldirektion, weitere Verantwort- liche und Fachspezialisten oder aussenstehende Experten bei- gezogen. Der Verwaltungsrat nimmt in der Regel einmal im Jahr eine Selbstbeurteilung seiner Arbeit vor.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 109 Corporate Governance

Vereinsstruktur

Delegiertenversammlung

Verwaltungsrat Revisionsstelle

Präsident Prüfungsgesellschaft

Jean-Michel Cina BDO AG

Zentralsekretär Leiter Interne Revision Leitender Revisor

Beat Schneider Jean-Blaise von Arx Matthias Hildebrandt

Regionalgesellschaften

SRG.D RTSR Corsi SRG.R SRG Deutschschweiz Radio Télévision Società cooperativa SRG SSR Svizra Rumantscha Suisse Romande per la Radiotelevisione svizzera Radio- und di lingua italiana Fernsehgesellschaft Société de radiodiffusion der deutschen et de télévision und rätoromanischen de la Suisse romande Schweiz

Präsident Président Presidente President

Andreas Schefer Jean-François Roth Luigi Pedrazzini Oscar Knapp

Regionalrat Regional- Conseil Comité Consiglio Comitato Cussegl Suprastanza vorstand régional régional regionale del Consiglio regiunal regionale

Publikumsrat Conseil du public Consiglio del pubblico Cussegl dal public Präsidentin: Président: Presidente: President: Susanne Hasler Matthieu Béguelin Raffaella Adobati Bondolfi Roger Tuor

Ombudsstelle Organe de médiation Organo di mediazione Servetsch da mediaziun

Roger Blum Raymonde Richter Francesco Galli Toni Hess

110 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Unternehmensstruktur

Delegiertenversammlung

Verwaltungsrat

Generaldirektor

Geschäftsleitung

Generaldirektion Unternehmenseinheiten Regionalgesellschaften

Direktion Entwicklung und Angebot Corsi RSI Radiotelevisione svizzera Consiglio regionale Direktion Finanzen und Controlling Comitato del Consiglio regionale Direktion Operationen SRG SSR Svizra Rumantscha Human Resources RTR Radiotelevisiun Svizra Rumantscha Cussegl regiunal Suprastanza Business Unit Sport Generalsekretariat RTSR RTS Radio Télévision Suisse Conseil régional Medienstelle Comité régional Public Affairs SRG Deutschschweiz SRF Schweizer Radio und Fernsehen Regionalrat Regionalvorstand

SWI swissinfo.ch SWI swissinfo.ch Ausschuss

Tochtergesellschaften

Technology and Production Center Swiss TXT AG Switzerland AG

Telvetia SA

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 111 Corporate Governance

Verwaltungsrat

Jean-Michel Cina Neu Jean-François Roth Bisher Präsident SRG Verwaltungsrat SRG und Präsident RTSR

Im Verwaltungsrat seit 2017 Im Verwaltungsrat seit 2007 Präsident des Verwaltungsrats seit 2017 Vizepräsident des Verwaltungsrats seit 2015

Berufliche Laufbahn Berufliche Laufbahn Jean-Michel Cina hat an den Universitäten Bern und Freiburg Jean-François Roth promovierte an der Universität Freiburg in i.Ü. Rechtswissenschaften studiert. Von 1997 bis 2005 arbeite- Geistes- und Rechtswissenschaften. Nach dem Erwerb des te er als Rechtsanwalt und Notar in Visp. Gleichzeitig war er Ge- Anwaltspatents war er als Rechtsanwalt in Delsberg tätig. meindepräsident von Salgesch und Mitglied des Grossen Rats ­Bereits in jungen Jahren wurde er Mitglied des jurassischen des Kantons Wallis. 1999 wurde er in den Nationalrat gewählt. Parlaments, dessen Vorsitz er 1987 übernahm. Von 1987 bis Von 2002 bis 2005 präsidierte er die CVP-Fraktion im Bundes- 1994 vertrat er die Republik und den Kanton Jura im Ständerat. haus, und von 2005 bis Ende April 2017 war er Mitglied der 1994 wurde er Regierungsrat des Kantons Jura, wo er während Walliser Regierung sowie Vorsteher des Departements für zwölf Jahren für die Ressorts Volkswirtschaft und Aussenbe- Volkswirtschaft, Energie und Raumentwicklung. Ab 2014 bis zu ziehungen zuständig war. Während seiner zweiten Amtszeit als seinem Ausscheiden aus dem Staatsrat war er zudem Präsident Ständerat wurde er zum Botschafter der Expo.02 ernannt. In der Konferenz der Kantonsregierungen (KdK). dieser Rolle setzte er sich in der ganzen Schweiz für den natio- nalen Grossanlass ein. Mandate BLS AG, Bern; BLS Netz AG, Bern; Grande Dixence AG, Sitten; Mandate FMV AG, Sitten (Präsident); OK Eidgenössisches Volksmusikfest Schweiz Tourismus, Zürich (Präsident); Lotterie- und Wettkom- Crans-Montana 2019 (Präsident); Verein für eine Schweizer mission, Bern (Präsident); Switzerland Travel Centre AG (STC), Olympia-Kandidatur (Vorstandsmitglied); Zermatt Bergbah- Zürich. nen AG, Zermatt; VWI Ingenieure AG, Naters.

112 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Marc Furrer Neu Ursula Gut-Winterberger Bisher Verwaltungsrat SRG Verwaltungsrätin SRG

Im Verwaltungsrat seit 2018 Im Verwaltungsrat seit 2016

Berufliche Laufbahn Berufliche Laufbahn Marc Furrer ist Miteigentümer und Senior-Partner der Monti Ursula Gut-Winterberger, Dr. iur., übte zwischen 1986 und Stampa Furrer & Partners AG, einem Beratungsunternehmen 2006 verschiedene Tätigkeiten in der Privatwirtschaft aus. Sie im Technologiebereich (Fokus Cybersecurity). Von 2005 bis war unter anderem Direktionsmitglied der Grossbank Credit 2016 war er Präsident der Eidgenössischen Kommunikations- Suisse und Vizedirektorin des Lebensversicherungskonzerns kommission (Comcom), von 1992 bis 2005 erster Direktor des Swiss Life. Ursula Gut-Winterberger begann ihre politische neuen Bundesamts für Kommunikation (Bakom). Seine Lauf- Laufbahn als Gemeinderätin und Gemeindepräsidentin von bahn begann er 1978 bei der SRG als Inlandredaktor von Radio Küsnacht ZH. Von 2006 bis 2015 war sie Regierungsrätin des DRS, anschliessend während fünf Jahren als Bundeshauskorre- Kantons Zürich und amtete zunächst als Bau- und ab 2007 als spondent. Zwischen 1988 und 1992 war er persönlicher Bera- Finanzdirektorin. ter von Bundesrat Adolf Ogi. Marc Furrer übte verschiedene Funktionen und Aufgaben im Schweizer Sport aus. So war er Mandate von 1998 bis 2005 Präsident des Schweizerischen Ruderver- Verwaltungsrätin der Privatklinik Hohenegg, Meilen; Stiftungs- bandes, von 2007 bis 2017 Präsident der Eishockey National- rätin der Schulthess Klinik, Zürich; Stiftungsrätin der Moriz und liga sowie ab 2012 Präsident des Eishockey-Verbandes. Marc Elsa von Kuffner-Stiftung, Zürich; Präsidentin der Festspielstif- Furrer ist Fürsprecher und Notar. tung, Zürich; Ehrenmitglied der Alumni-Organisation der Rechtswissenschaftlichen Fakultät Zürich. Mandate Positive Technologies Global Pty. Ltd. in London, UK (Verwal- tungsratspräsident); Positive Technologies Pty. Ltd. in Brno, CZ (Verwaltungsratspräsident); Monti Stampa Furrer und Partners AG, Zürich (Verwaltungsrat).

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 113 Corporate Governance

Oscar Knapp Bisher Luigi Pedrazzini Bisher Verwaltungsrat SRG und Präsident SRG SSR Svizra Rumantscha Verwaltungsrat SRG und Präsident Corsi

Im Verwaltungsrat seit 2013 Im Verwaltungsrat seit 2012

Berufliche Laufbahn Berufliche Laufbahn Oscar Knapp, Dr. oec. HSG, begann 1978 seine diplomatische Luigi Pedrazzini schloss 1977 an der Universität Zürich das Karriere in der Handelsabteilung des Eidgenössischen Volks- Studium der Rechtswissenschaften ab. 1992 erwarb er das An- wirtschaftsdepartements (EVD). Nach Einsätzen in Paris, Brasi- waltspatent. Von 1977 bis 1983 war er Chefredaktor der Tessi- lien und Washington D. C. war er von 1996 bis 2000 Botschaf- ner Tageszeitung «Popolo e Libertà». 1983 wechselte er zur ter der Schweiz in Brasilien. Im Jahr 2000 ernannte ihn der Società Elettrica Sopracenerina SA in Locarno, wo er ab 1986 Bundesrat zum Delegierten für Handelsverträge des Staats- die Funktion des Direktionspräsidenten innehatte. 1999 wurde sekretariats für Wirtschaft (Seco) im EVD. Von 2006 bis 2010 Luigi Pedrazzini in den Staatsrat des Kantons Tessin gewählt. war Knapp Botschafter der Schweiz in Österreich. Bis zu seiner Bis 2011 war er Vorsteher des Departements für ­Justiz, Sicher- Pensionierung im August 2013 war er Botschafter und Direkti- heit und Inneres. Von 2001 bis 2005 präsidierte Luigi Pedrazzi- onsmitglied des Staatssekretariats für internationale Finanz- ni die Konferenz der Kantonsregierungen. Seit seinem Rücktritt fragen im Eidgenössischen Finanzdepartement. als Regierungsrat ist er als Anwalt im Büro BMA Studio Legale in Locarno tätig. Mandat Stiftungsrat der Stiftung mia Engiadina, Scuol. Mandate GSMN Ticino AG, Sorengo; Limmat Wealth AG, Zürich; Filmfesti- val Locarno; Stiftungen: Valle Bavone, Il Gabbiano, Ricerca Neu- rologica, Fastenopfer.

114 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Alice Šáchová-Kleisli Bisher Andreas Schefer Bisher Verwaltungsrätin SRG Verwaltungsrat SRG und Präsident SRG Deutschschweiz

Im Verwaltungsrat seit 2017 Im Verwaltungsrat seit 2016

Berufliche Laufbahn Berufliche Laufbahn Alice Šáchová-Kleisli ist seit Sommer 2013 Partnerin bei der Andreas Schefer hat an der Universität Zürich Geschichte, Pub- Beratungsfirma Vendbridge AG in Zürich. Von 1994 bis 1998 lizistik und Volkskunde studiert. Von 1989 bis 2006 wirkte er in war sie Unternehmensberaterin bei der Boston Consulting verschiedenen Führungsfunktionen beim Schweizer Radio DRS, Group in London und Zürich. Danach arbeitete sie 13 Jahre so als Programmleiter DRS 3. 2007 wechselte er zu einer Kom- operativ als CEO in der Industrie: von 1998 bis 2001 für die Tela munikationsagentur, und seit 2008 ist er an der OGS Bera- AG und von 2002 bis 2008 als Inhaberin und CEO der Favo Wer- tungsteam AG Uster beteiligt und betreut Mandate im Bereich beagentur AG. 2008 wechselte sie zur de Sede AG, um das Un- Kommunikation und Organisation. Von 2007 bis 2015 war er ternehmen zu restrukturieren. Šáchová-Kleisli hat in Köln Be- Dozent an der Zürcher Hochschule der Künste im Studiengang triebswirtschaft studiert. «Cast / Audiovisuelle Medien». Von 2009 bis 2015 war er Präsi- dent der Mitgliedgesellschaft SRG Bern Freiburg Wallis. Mandate ASE Technik AG, Horw (Präsidentin); Griesser Holding AG, Mandat Aadorf; Gryps Offertenportal AG, Rapperswil-Jona; Energie Verwaltungsrat der OGS Beratungsteam AG, Uster. Uster AG, Uster; Scholz & Friends Schweiz AG, Zürich; Vend- bridge AG, Zürich; Vorstand der Schweizerischen Gesellschaft für Marketing GfM, Zürich; Schweizer Management Gesellschaft SMG, Zürich (Präsidentin).

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 115 Corporate Governance

Sabine Süsstrunk Neu Beat Schneider Bisher Verwaltungsrätin SRG Zentralsekretär SRG

Im Verwaltungsrat seit 2017 Sekretär des Verwaltungsrats seit September 2013 (ohne Stimmrecht) Berufliche Laufbahn Sabine Süsstrunk ist seit 1999 Professorin für Bild und Visuelle Berufliche Laufbahn Repräsentation an der Fakultät Informatik und Kommunika- Beat Schneider schloss 1993 sein Studium als Betriebsökonom tionswissenschaften an der ETH Lausanne. Von 1995 bis 1999 HWV ab und absolvierte 2005 an der Steinbeis-Hochschule war sie Principle Imaging Researcher bei der Corbis Corporation Berlin einen Master of Business Administration in Media Mana­ in Seattle, USA. Von 1991 bis 1995 hatte sie einen Lehrauftrag gement. Von 1987 bis 1992 arbeitete er bei Swisslex AG, davon in der Fakultät für Fotografie am Rochester Institute of Techno- zwei Jahre als Leiter Rechnungswesen. Von 1994 bis 1995 war logy, USA. Sabine Süsstrunk studierte an der EPFL, ETH und RIT. er Leiter Risikoausgleichsstelle beim Konkordat der Schweize- Sie promovierte in Informatik an der University of East Anglia, rischen Krankenversicherer, heute bekannt unter dem Namen UK. Santésuisse. Von 1995 bis 2001 arbeitete er als Prozessverant- wortlicher Personal und Finanzen beim Rechenzentrum für Mandate Krankenversicherungen. 2002 wechselte Beat Schneider zu Stiftungsrat Fondation EPFL WISH (Präsidentin); Stiftungsrat Swiss TXT / Schweizerische Teletext AG, einer Tochtergesell- und Ausschuss des Schweizerischen Nationalfonds (Vertreterin schaft der SRG. Dort hatte er ab 2004 die Funktion des stell- EPFL). vertretenden Direktors und ab 2005 jene des Direktors inne.

116 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Viktor Baumeler Bis Ende April 2017 Lucy Küng Bis Ende April 2017 Präsident SRG Verwaltungsrätin SRG

Im Verwaltungsrat seit 2008, Im Verwaltungsrat von 2008 bis 2017 Präsident des Verwaltungsrats von 2015 bis 2017 Berufliche Laufbahn Berufliche Laufbahn Lucy Küng ist Professorin für Medieninnovationen an der Uni- Viktor Baumeler, Dr. iur., war von 1988 bis 2008 Staatsschrei- versität Oslo, Gastdozentin am «Reuters Institute for the Study ber des Kantons Luzern (Stabschef von Regierung und Parla- of Journalism» an der Universität Oxford und Lehrbeauftragte ment). Vorher war er unter anderem Stabschef des Sozialde- an der Universität St. Gallen. Sie berät führende Unternehmen partements der Stadt Zürich (1979 bis 1984) und Stabschef und Organisationen in den Bereichen Innovation, Strategie- des Erziehungsdepartements des Kantons Luzern (1984 bis und Organisationsentwicklung mit Schwerpunkt Innovation 1988). von Geschäftsmodellen. Von 2008 bis 2010 war sie Präsidentin der European Media Management Association (EMMA). Sie pro- movierte und habilitierte an der betriebswirtschaftlichen Ab- teilung der Universität St. Gallen.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 117 Corporate Governance

Ulrich Gygi Bis Ende Dezember 2017 Verwaltungsrat SRG

Im Verwaltungsrat von 2008 bis 2017

Berufliche Laufbahn Ulrich Gygi, Dr. rer. pol., hat an der Universität Bern in Wirtschaftswissenschaften promoviert. Nach einer Assistenz am Betriebswirtschaftlichen Institut der Universität Bern wechselte er 1979 in die Eidgenössische Finanzverwaltung (EFV). Nach einem Abstecher ins damalige Bundesamt für ­Organisation wurde er 1986 zum Vizedirektor und 1989 zum Direktor der EFV befördert. Im Sommer 2000 übernahm er die Konzernleitung der Schweizerischen Post, eine Funktion, die er bis März 2009 innehatte. Von 2009 bis Juni 2016 war er Präsi- dent des Verwaltungsrats der SBB.

118 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Generaldirektor Die Geschäftsleitung besteht aus acht Mitgliedern: dem General- Der Generaldirektor hat die Geschäftsführung des Unterneh- direktor, dem Direktor Entwicklung und Angebot, dem Direktor mens und die Gesamtleitung der Programme inne – dies im Finanzen und Controlling, dem Direktor Operationen sowie den Rahmen der vom Verwaltungsrat an ihn übertragenen Kompe- Direktoren der Unternehmenseinheiten RSI, RTS, SRF und der Di- tenzen. Er ist gegenüber dem Verwaltungsrat für das Erreichen rektorin RTR. An den Sitzungen der Geschäftsleitung nimmt der der Unternehmensziele verantwortlich. Er schafft die zweck- Generalsekretär ohne Stimmrecht teil. dienlichen Instrumente zur Unternehmensführung und setzt ihre Anwendung durch. Er bereitet die Geschäfte an den Weitere Tätigkeiten und Interessenbindungen ­Verwaltungsrat vor, orientiert den Präsidenten und den Ver- Die Mitglieder der Geschäftsleitung vertreten die SRG in Verwal- waltungsrat regelmässig über den Geschäftsgang und über tungsräten von Tochtergesellschaften und Beteiligungen der wichtige Belange des Unternehmens und informiert in Abspra- SRG, in Stiftungsräten und in weiteren nahestehenden Gesell- che mit dem Präsidenten die Delegiertenversammlung über schaften. Soweit dafür Honorare vorgesehen sind, werden sie unternehmenspolitisch wichtige Angelegenheiten. der SRG abgeliefert (exklusive Spesen). Der Besitzstand für ak- tuelle Mandatsinhaber wird gewahrt. Er kann an den Sitzungen der Regionalvorstände teilnehmen oder sich vom Direktor der Unternehmenseinheit der betref- Die Mitglieder der Geschäftsleitung üben keine Tätigkeiten in fenden ­Region vertreten lassen. Bei Wahlausschüssen des Re- Verwaltungsräten und anderen Gremien von Körperschaften gionalvorstands nimmt er teil – bei den Ausschüssen zu Geneh- aus, die ausserhalb des Interesses der SRG liegen. Der General- migungsanträgen kann er selber teilnehmen oder sich vertre- direktor kann in folgenden Fällen eine Ausnahme bewilligen: ten lassen. Zu den Wahlvorschlägen und Genehmigungsanträ- ➔➔stille Aktivitäten im Bereich der privaten Vermögensverwal- gen, die der Regionalvorstand an den Verwaltungsrat macht, tung; kann der ­Generaldirektor Rückweisungsanträge stellen. Wenn ➔➔Familien-AG-Mandate, die keine Interessenkonflikte oder er vom Regionalvorstand festgelegte Programmkonzepte oder Direktionsprobleme mit sich bringen; Auf­teilungen der Zahlungsrahmen als widersprüchlich zur Un- ➔➔karitative, politische und gesellschaftliche Betätigungen ternehmenspolitik erachtet, meldet er dies dem Verwaltungs- mit geringer zeitlicher Belastung. rat und stellt Antrag zur Korrektur. Der Generaldirektor steht der Geschäftsleitung vor und entscheidet, wenn kein Einver- Die Mandate und Nebenbeschäftigungen sind bei den nehmen zustande kommt. Geschäftsleitungsmitgliedern­ aufgeführt.

Geschäftsleitung Arbeitsweise der Geschäftsleitung Als oberstes Führungsgremium erarbeitet die Geschäftsleitung Die Geschäftsleitung trifft in der Regel monatlich zu ein- bis zuhanden des Verwaltungsrats die unternehmensweiten Stra- zweitägigen Sitzungen zusammen. Die Vorlagen werden von tegien und Pläne und sorgt für ihre koordinierte Umsetzung. den Geschäftsleitungsmitgliedern oder von weiteren Kader- Die Geschäftsleitung behandelt die wichtigen Geschäfte des und Fachleuten vertreten. Unternehmens und wirkt durch Koordination und gegenseitige Absprachen darauf hin, dass die Handlungen der einzelnen ­Unternehmensteile (Filialen und Tochtergesellschaften) im Fortsetzung auf Seite 125 ➔ ­Interesse des Unternehmens erfolgen. Die Geschäftsleitung bestand am 1. Januar 2018 aus den In der Geschäftsordnung regelt die Geschäftsleitung die Zu- folgenden Mitgliedern (Seiten 120–124) ➔ ständigkeiten und Abläufe der Geschäftsführung. Aufgrund des überarbeiteten und auf den 1. Januar 2014 in Kraft getretenen Organisationsreglements wurde auch die Geschäftsordnung revidiert. Sie trat am 1. Januar 2015 in Kraft.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 119 Corporate Governance

Geschäftsleitung

Gilles Marchand Bisher Ladina Heimgartner Bisher Generaldirektor SRG Direktorin Radiotelevisiun Svizra Rumantscha und stellvertretende Generaldirektorin SRG

In der Geschäftsleitung seit 2001, geboren 1962, Schweiz Generaldirektor seit Oktober 2017 In der Geschäftsleitung seit 2014, geboren 1980, Schweiz Stellvertretende Generaldirektorin seit 2018 Berufliche Laufbahn Gilles Marchand studierte Soziologie (M.A.) und war von 1988 Berufliche Laufbahn bis 1990 für die «Tribune de Genève» tätig. Später wechselte er Ladina Heimgartner hat in Freiburg i. Ü. Germanistik und Räto- zu Ringier Romandie, wo er die Forschungs-, Marketing- und romanisch studiert (lic. phil. I). Sie begann ihre journalistische Kommunikationsabteilung leitete und 1998 Direktor ­wurde. Laufbahn 2001 als freie Mitarbeiterin der «Freiburger Nachrich- 2001 kam er zur SRG: Von 2001 bis 2010 war er Direktor von ten» und als Mitarbeiterin des «Bündner Tagblatt». Nach Ab- (RSR) und von 2010 bis 2017 Direktor schluss ihres Studiums übernahm sie 2006 die Leitung des Res- von Radio Télévision Suisse (RTS). sorts Kultur beim «Bündner Tagblatt». Seit 2007 arbeitet sie für die SRG: zuerst als Redaktorin von Radio Rumantsch, danach als Mandate Leiterin des Hintergrund-Ressorts und als stellvertretende Admeira, TV5 Monde, Euronews, European Broadcasting Union Chefredaktorin RTR. 2011 wechselte Ladina Heimgartner zur (Executive Board und Personal Committee), Mitglied im Rat für Generaldirektion der SRG nach Bern, wo sie den neu geschaffe- strategische Ausrichtung der Universität Genf. nen Bereich Märkte und Qualität aufgebaut und während dreier Jahre geleitet hat.

Mandate Vorstandsmitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Kom- munikations- und Medienwissenschaft (SGKM), Vizepräsidentin Museumsrat, Schweizerisches Nationalmuseum, Eidgenössi- sche Medienkommission (Emek).

120 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Maurizio Canetta Bisher Pascal Crittin Neu Direktor Radiotelevisione svizzera Direktor Radio Télévision Suisse

In der Geschäftsleitung seit 2014, geboren 1956, Schweiz In der Geschäftsleitung seit 2017, geboren 1968, Schweiz

Berufliche Laufbahn Berufliche Laufbahn Nach seinem Studium an der Universität Pavia (Literatur- Pascal Crittin, geboren 1968 in Saint-Maurice (Wallis), verfügt wissenschaften und Philosophie) trat Maurizio Canetta 1980 über ein Lizentiat in Geistes- und Musikwissenschaften der Uni- bei RSI ein. Es folgte ein Volontariat als Journalist des «Tele­ versität Freiburg i.Ü. Als Leiter des Verlags St-Augustin machte giornale» in Zürich, wo er bis 1987 Redaktor, Moderator, Korre- er nähere Bekanntschaft mit der Medien- und Kommunikations- spondent und Redaktionsleiter dieser Sendung war. Danach branche. 2002 wurde er zum Programmchef für Espace 2 er- ­arbeitete er als Bundeshauskorrespondent und Produzent der nannt, wo er das Kultur- und Musikprogramm weiterentwickelte. Sendungen «Domenica Sportiva» und «Telegiornale». 1993 Von 2008 bis 2009 war Pascal Crittin als Generalsekretär von wurde er Leiter der Abteilung Sport, 2000 Redaktionsleiter des RSR tätig, und von Januar 2010 bis März 2017 leitet er bei RTS «Telegiornale» und 2007 Redaktionsleiter der Sendung «Falò» die Abteilung «Affaires générales». sowie der Informationsmagazine. In dieser Zeit leitete und pro- duzierte Canetta auch Programme und Reportagen. Am 1. Sep- Mandate tember 2008 übernahm er die Verantwortung für den Bereich Glückskette (Präsident), European Broadcasting Union (Mitglied), Kultur TV und im Dezember 2010 jene der Abteilung Kultur Les Médias Francophones Publics (Vizepräsident). Radio und TV. Vom 1. Juli 2012 bis Ende Mai 2014 war er Chef- redaktor der Abteilung Information.

Mandat Stiftungsrat Fondazione Patrimonio culturale (Präsident).

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 121 Corporate Governance

Marco Derighetti Bisher Beat Grossenbacher Bisher Direktor Operationen SRG Direktor Finanzen und Controlling SRG

In der Geschäftsleitung seit 2011, geboren 1967, Schweiz In der Geschäftsleitung seit 2014, geboren 1960, Schweiz

Berufliche Laufbahn Berufliche Laufbahn Der Tessiner Marco Derighetti wuchs in Muralto und Losone Nach seinem Studium der Wirtschaftswissenschaften arbeitete auf. 1991 schloss er an der ETH Zürich das Studium als Ingeni­ Beat Grossenbacher als Consultant bei der Allgemeinen Treu- eur der Elektrotechnik und 1993 das Nachdiplomstudium in hand AG in Bern. Danach war er als Controller bei der Schweize- ­Informationstechnik ab. 1998 promovierte er zum Dr. Tech. rischen Rückversicherungsgesellschaft (Swiss Re) in Zürich und Wiss. ETH. Von 1991 bis 1998 arbeitete Marco Derighetti als später bei der Ascom Telematic AG tätig. Bei der Telecom PTT Assistent am Institut für Automatik an der ETH Zürich. Von setzte er seine Laufbahn als Assistent des CFO fort. Es folgten 1998 bis 2001 war er bei der Oerlikon Contraves AG Ent­ zehn Jahre bei der Swisscom, zuerst als Projektmanager und wicklungsingenieur in der Abteilung Feuerleittechnik-Radar danach als «Head of Treasury». 2008 wechselte er zur BKW, wo und von 2001 bis 2002 Abteilungsleiter. 2002 wechselte er als er bis Juni 2014 als CFO und Leiter des Geschäftsbereiches Chief Technology Officer (CTO) und Leiter des Bereichs Media Finanzen und Dienste tätig war. Technology zu Radiotelevisione svizzera (RSI). Mandate Mandate Admeira, Billag AG, Pensionskasse SRG SSR (PKS). Technology and Production Center Switzerland AG, Swiss TXT AG (Präsident).

122 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Ruedi Matter Bisher Bakel Walden Neu Direktor Schweizer Radio und Fernsehen Direktor Entwicklung und Angebot SRG

In der Geschäftsleitung seit 2011, geboren 1953, Schweiz In der Geschäftsleitung seit 2018, geboren 1975, Deutschland

Berufliche Laufbahn Berufliche Laufbahn Ruedi Matter studierte an der Universität Zürich Geschichte, Bakel Walden studierte an den Universitäten Siegen (DE) und Publizistikwissenschaft und Philosophie (lic. phil. I) und absol- Poitiers (FR) Medienplanung, -entwicklung und -beratung (M.A.). vierte an der Stanford Graduate School of Business in Palo Alto Ab 2002 absolvierte er ein Volontariat als Unterhaltungsredak- (USA) das Stanford Executive Program (SEP). Von 1974 bis 1976 tor bei RTL in Köln. In seiner zehnjährigen Tätigkeit bei der RTL war Ruedi Matter Redaktor bei der Basler «National-Zeitung», Group arbeitete er unter anderem im Strategieteam der Luxem- von 1976 bis 1988 Nachrichtenredaktor, Produzent und burger Zentrale (2006–2008) und als Leiter Programmplanung Präsentator der «Tagesschau» sowie Produzent und Moderator und -entwicklung für die griechische Tochtergesellschaft Alpha des Magazins «Karussell» des Schweizer Fernsehens. Von 1988 TV (2009–2012). Von 2012 bis 2017 war Bakel Walden als Be- bis 1992 arbeitete er als freier Fernsehjournalist, unter ande- reichsleiter Programmstrategie SRF zuständig für Fragen der rem für den European Business Channel EBC (Zürich) und das Programmnutzung, der Positionierung und Gestaltung des An- Wirtschafts- und Informationsfernsehen WIF (Köln). Von 1992 gebots sowie der Performance der einzelnen Vektoren und Inhal- bis 1993 war er Kommunikationsspezialist bei McKinsey & te. ­Company, von 1993 bis 1997 Chefredaktor und Moderator von «Cash TV» und von 1997 bis 2006 erst Redaktionsleiter, dann Mandat Direktor Wirtschaft und Programmplanung­ beim Nachrichten- European Broadcasting Union (Mitglied der Generalver- fernsehen N-TV in Berlin und Köln. 2006 wurde Ruedi Matter sammlung). Chefredaktor und Abteilungsleiter Information bei Schweizer Radio DRS.

Mandate Technology and Production Center Switzerland AG (Präsident), Mediapulse AG, Telepool GmbH (Vorsitzender des Aufsichtsrats).

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 123 Corporate Governance

Walter Bachmann Bisher Roger de Weck Bis Ende September 2017 Generalsekretär SRG Generaldirektor SRG

Teilnehmer an den Sitzungen der Geschäftsleitung seit 2011 In der Geschäftsleitung von 2011 bis 2017, geboren 1953, (ohne Stimmrecht), geboren 1963, Schweiz Schweiz

Berufliche Laufbahn Berufliche Laufbahn Walter Bachmann wuchs in Wil (SG) auf. 1989 schloss er in Der zweisprachige Freiburger Roger de Weck – aufgewachsen St. Gallen an der HSG das Studium in Rechtswissenschaften in Genf und Zürich – schloss 1976 das Wirtschaftsstudium in mit Vertiefung in Medienrecht ab. 2002 beendete er am SGMI St. Gallen an der HSG ab. Danach schrieb er für die «Tribune de Management Institut St. Gallen das Nachdiplomstudium als Genève», die «Weltwoche» und die Hamburger Wochenzeitung Controller. Von 1980 bis 1989 arbeitete Walter Bachmann als «Die Zeit». 1992 bis 1997 war er Chefredaktor des Zürcher Redaktor und Produzent beim Lokalfernsehen Wil. 1989 wech- ­«Tages-Anzeiger» und Mitglied der Tamedia-Unternehmenslei- selte er zum . Dort war er bis 1994 Leiter tung. Mitte 1997 kehrte er als Chefredaktor zur «Zeit» nach Honorare und Lizenzen/Sponsoring, bis 1999 Stabschef Fiktion Hamburg zurück. 2001 bis 2010 war er Publizist in Zürich und und Unterhaltung, bis 2005 Leiter Programm­services und Berlin. Er moderierte die SRF-Fernsehsendung «Sternstunde Stabschef Programmdirektor/Programmdienste und zuletzt Philosophie» und präsidierte in Genf den Stiftungsrat des Leiter Multimediazentrum sowie Leiter Vermarktung und Graduate Institute of International and Development Studies. Partnerschaften. Er ist Ehrendoktor der Universitäten Luzern und Freiburg.

Mandate Schweizerische­ Depeschenagentur AG (SDA), Viasuisse AG, Stiftungsrat Schweizer Presserat.

124 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Managementverträge Die SRG-Gruppe hat keine Führungsaufgaben an Dritte über- tragen.

Mitwirkungsrecht der Vereinsmitglieder Siehe dazu die Erläuterungen zu den Regionalgesellschaften auf der Seite 102.

Revisionsstelle Anlässlich der Delegiertenversammlung vom 29. April 2016 wurde die Prüfgesellschaft BDO zur neuen Revisionsstelle ge- wählt. Diese Wahl wurde von der Delegiertenversammlung vom 28. April 2017 für das Jahr 2017 bestätigt. Die Revisionsstelle prüft seit 2009 auch die Jahresrechnungen der wesentlichen Tochtergesellschaften Technology and Production Center Swit- zerland AG (TPC) und Swiss TXT AG, und sie nimmt die Funktion der Konzernprüferin wahr. Leitende Revisoren sind Matthias Hildebrandt und Martin Nay.

Die Revisionshonorare belaufen sich für das Stammhaus und dessen Tochtergesellschaften auf insgesamt 328 000 Franken. Der Prüfungs- und Finanzausschuss bespricht das Revisionser- gebnis mit der Revisionsstelle. Er informiert sich über den Prüf- plan, den Prüfprozess sowie die Zusammenarbeit mit der Inter- nen Revision und den Fachstellen der SRG und beurteilt die Qualität der Revision.

Informationspolitik Die SRG kommuniziert transparent, nachvollziehbar und recht- zeitig und nutzt dafür alle verfügbaren Kanäle wie Internet, ­Intranet, Printmedien und Events sowie regelmässige Kontakte zu Mitarbeitenden, Behörden, Politik und Verbänden. Sie be- richtet wie eine kotierte Aktiengesellschaft periodisch über Strategie, Entwicklung und Finanzplanung des Unternehmens sowie ad hoc über wichtige Ereignisse und Entscheide. Als dem Service public verpflichtetes und überwiegend gebührenfinan- ziertes Medienunternehmen setzt sich die SRG nebst quantita- tiven vor allem qualitative Ziele. Sie legt über deren Erreichung und Einhaltung regelmässig öffentlich Rechenschaft ab.

Die SRG kommuniziert national über die Unternehmenskom- munikation der Generaldirektion und regional über die Kom- munikationsstellen der verschiedenen Unternehmenseinheiten und Tochtergesellschaften. Die Unternehmenskommunikation der Generaldirektion informiert über nationale Belange wie Ziele, Aufgaben und Strategie des audiovisuellen Service pub- lic, Radio- und Fernsehgesetz (RTVG) und Radio- und Fernseh-

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 125 Corporate Governance

verordnung (RTVV), Konzession, Distribution, ­Gebühren und Vergütungen Finanzausgleich, nationale Programme, nationale Geschäfts- Der Lohn entspricht dem Grundgehalt. Der Leistungsanteil um- felder und Medienpartnerschaften, Gesamtarbeitsvertrag und fasst den von der Zielerreichung abhängigen Teil des Gehalts sämtliche regionenübergreifenden Projekte. Sie ist zuständig (variable Lohnkomponente) sowie die Vergütung von Sonder- für das nationale Branding, die Identifikation mit dem Leis- leistungen. Die Nebenleistungen umfassen beim Verwaltungs- tungsauftrag und die Sichtbarkeit für die Gebührenzahlenden. rat und bei der Geschäftsleitung die Spesen- und Repräsenta- Sie pflegt die Kommunikation mit den nationalen Anspruchs- tionspauschalen. Bei der Geschäftsleitung sind es zusätzlich gruppen. die Privatnutzung des Geschäftswagens sowie das General- abonnement der SBB erster Klasse. Die Radio- und Fernsehge- Die regionalen Unternehmenskommunikationsstellen sind für bühren werden den obersten Kadern seit 2014 nicht mehr ver- die strategische Positionierung ihrer Marken verantwortlich, gütet. übernehmen die Programmkommunikation und informieren über die Belange ihrer Unternehmenseinheiten sowie über Die Honorare der Mitglieder des Verwaltungsrats SRG umfas- ­regionale Projekte. Die Organe des Vereins und die regionalen sen die Vergütungen für die Tätigkeit im Verwaltungsrat SRG, in Gremien der Regionalgesellschaften kommunizieren eigen- seinen Ausschüssen und Arbeitsgruppen (nationale Mandate) ständig über ihre ­Tätigkeit. sowie die Vergütung der Arbeit der vier Regionalpräsidenten in den regionalen Gremien (nationale und regionale Mandate kon- solidiert). Das Honorar des Präsidenten beträgt insgesamt 135 000 Franken und dasjenige der übrigen Verwaltungsräte ohne Sonderfunktion je 32 000 Franken für das nationale ­Mandat. Zudem wird den Verwaltungsräten ein Sitzungsgeld von 1000 Franken für jede Ausschuss- und Arbeitsgruppen­ sitzung ausgerichtet.

Der Vizepräsident und die Ausschussvorsitzenden erhalten ei- ne Funktionszulage. Die Beträge beruhen auf den Jahresansät- zen, die der Bundesrat mit Beschluss vom 21. Dezember 2007 für die Honorare des Präsidenten und der Verwaltungsrats- mitglieder SRG ohne Sonderfunktionen empfohlen hat und die im Beschluss der Delegiertenversammlung vom 28. April 2008 (in der Fassung vom 24. Mai 2012) übernommen wurden. Die Delegiertenversammlung hat diesen Beschluss am 24. Novem- ber 2017 konsolidiert, ohne dass materielle Änderungen vor- genommen wurden. Die Honorare für die Regionalpräsidenten werden von den Regionalräten festgelegt und betragen zwi- schen 20 000 und 38 000 Franken.

Der Personalausschuss legt das Grundgehalt des Generaldirek- tors innerhalb des vom Verwaltungsrat genehmigten Gehalts- rahmens fest. Ausserdem bestimmt der Personalausschuss den Leistungsanteil des Generaldirektors je nach Erreichen der vom Verwaltungsrat beschlossenen Jahresziele. Für die übrigen ­Geschäftsleitungsmitglieder legt der Generaldirektor innerhalb des vorgegebenen Gehaltsrahmens die Grundgehälter und Leistungsanteile fest.

126 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Vergütungen 2017 in CHF 1000/Werte 2016 in Klammer Lohn Honorar Leistungsanteil Nebenleistungen Total 2017

Präsident Verwaltungsrat 135 18 153 (143) (19) (162)

Übrige Mitglieder Verwaltungsrat 8 (8) 463 33 496 Nationale und regionale Mandate konsolidiert (499) (42) (541)

Nationale Mandate 313 22 335 (348) (24) (372)

Generaldirektor* 398 99 32 529 (401) (103) (32) (536)

Übrige Geschäftsleitungsmitglieder 6 (6)** 1804 449 149 2401 (1855) (519) (155) (2529)

* Wegen personellem Wechsel Fixlohn anteilig neun Monate für Roger de Weck und drei Monate für Gilles Marchand. ** Die Bezüge der übrigen Geschäftsleitungsmitglieder sind abhängig von der Grösse der Unternehmenseinheit respektive des Aufgabenportfolios.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 127 Corporate Governance

Regionale Veranstaltungen audiovisuellen Medien formuliert. Dabei ging es insbesondere Die zivilgesellschaftliche Rolle der regionalen Trägerschaften darum, welche Schritte die SRG beim digitalen Angebot als verpflichtet diese zur wahrnehmbaren Präsenz in der Öffent- Nächstes macht und wie das Publikum befähigt werden kann, lichkeit. Mit dem Dossier «Was Sache ist. Warum es uns sich stärker in die demokratischen Prozesse einzubringen. braucht. Was wir vorhaben.» legte der Regionalvorstand die Stossrichtung der Aktivitäten der SRG.D und ihrer Mitgliedge- Ende Juni trafen sich rund 75 Gremienmitglieder von ARD, ZDF, sellschaften für die Jahre 2017 und 2018 fest: Die Schwer- ORF und der SRG.D anlässlich des 3sat-Gremientreffens in Bern punkte liegen erstens auf dem Dialog mit unterschiedlichen zu einem Erfahrungs- und Gedankenaustausch. Thema war das Anspruchsgruppen und der Sichtbarkeit vor Ort, zweitens auf Spannungsfeld, in dem sich zum einen die Dokumentarfilme der Sensibilisierung für die Bedeutung der SRG als Institution der öffentlichen und öffentlich-rechtlichen Sender und zum an- und von SRF als Programmanbieter im Lichte der medienpoliti- deren die unabhängig-künstlerischen Dokumentarfilme bewe- schen Herausforderung sowie drittens auf der Stärkung der gen. Zusammenarbeit zwischen der Trägerschaft und ihren Partne- rinnen und Partnern. Veränderung in den Gremien Im Januar 2017 übernahm Susanne Hasler aus Villnachern (AG) Das Projekt «On the Road» erreichte vom Sommer bis Ende das Präsidium des Publikumsrats SRG.D. Hasler ist Organisa- Jahr rund 35-mal in allen Regionen viel Laufpublikum auf Festi- tionspsychologin und Bezirkslehrerin sowie Vorstandsmitglied vals, Messen, Open Airs und Wochenmärkten. Weiter führten der SRG Aargau Solothurn. Dort ist sie für die Programmkom- die Mitgliedgesellschaften und die SRG.D über 150 Veranstal- mission zuständig. Neue Vizepräsidentin wurde Kathy Gerber tungen durch – die überwiegende Mehrheit davon waren (teil-) aus Kirchlindach (BE). öffentliche Veranstaltungen. Seit Anfang 2017 amtet Manfred Pfiffner als stellvertretender An den Solothurner Filmtagen debattierten Film- und Medien- Ombudsmann von Roger Blum. Er übernahm die Aufgabe von schaffende an einer Podiumsdiskussion der SRG.D mit den Sylvia Egli von Matt, die das Amt nach neun Jahren abgab. Mitgliedern der Regionalgesellschaft. Anhand des Films zur Gripen-Debatte «Ein Volk auf der Höhe» brachte die SRG.D dem Ende 2016 zählte die SRG.D 16 146 Mitglieder. Ende 2017 Publikum die Demokratiekultur bei Schweizer Abstimmungs- waren es 16 441. kampagnen näher. Der Dokumentarfilm verdeutlichte im Sinne des Service public sowohl den kulturellen als auch den politi- schen Auftrag der SRG.

Ende Oktober 2017 fand im Sportstudio in Zürich Leutschen- bach die Medientagsatzung der SRG.D statt zum Thema: «SRF und Sport – Die Leistungen von SRF im Sportbereich». Der Re- gionalrat durfte zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter ver- schiedener Schweizer Sportverbände begrüssen. Zusammen mit SRF Sport führte der Rat den Anwesenden die Bedeutung der Berichterstattung über gegenwärtig mehr als 100 Sportar- ten vor Augen.

Aus den Gremien Zuhanden des SRG-Generaldirektors hat der Regionalvorstand seine Stellungnahme zu den Programmkonzepten und dem da- mit verbundenen Zahlungsrahmen verfasst. Der Vorstand hat darin seine Schwerpunkte festgelegt sowie seine Anträge und Empfehlungen zur Digitalstrategie und zu den Informations- angeboten der SRG als Kernstück der gebührenfinanzierten

128 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Aktivitäten 2017 im Überblick Direktors trat die zuständige Arbeitsgruppe viermal zusam- Das Ernennungsverfahren für den neuen Direktor von RTS men. Nach dem Austritt von Nathalie Falcone aus dem Regio- prägte den Jahresbeginn. Schliesslich beantragte der Regional- nalvorstand wählten die Mitglieder Elisabeth Baume-Schneider vorstand dem Verwaltungsrat die Wahl von Pascal Crittin, der als Nachfolgerin. Sie amtiert seit April 2017. die RTS-Direktion per 1. Mai 2017 übernahm. Um die Westschweizer Kantonsregierungen über die Tragweite An der Jahrestagung unter dem Titel «La SSR, une idée de la der anstehenden politischen Entscheidungen zu informieren, Suisse» trafen sich die Mitglieder der RTSR-Gremien und der setzten die Delegationen des Regionalvorstands und von RTS SRT-Vorstände. Eine Diskussion über die landesweite Solidari- ihre Treffen mit den Volksvertreterinnen und -vertretern fort. tät und den Respekt gegenüber Minderheiten zeigte: Selbst die Im Berichtsjahr fanden solche Treffen in Bern, Genf und Frei- Teilnehmenden mit den grössten Vorbehalten gegenüber dem burg statt. Service-public-Auftrag der SRG waren der Ansicht, dass die SRG genügend finanzielle Mittel braucht, um in allen Regionen Organisation gleichwertige Leistungen anzubieten. An der Jahrestagung Austritte im Generalsekretariat ermöglichten eine Reorganisa- wurde auch eine Resolution über die nationale Solidarität ver- tion der Tätigkeiten. Der Regionalvorstand genehmigte die Be- abschiedet. setzung einer zusätzlichen Halbtagesstelle, um damit dem Wunsch einer Person nach Abbau ihres Pensums nachzukom- 2017 wurde der «Prix des SRT» zum fünften Mal verliehen, men. Die RTSR beschäftigt somit aktuell 4,1 Vollzeitstellen diesmal in Zusammenarbeit mit der Mitgliedgesellschaft SRT (FTE). Der Budgetrahmen blieb unverändert. Fribourg. Die Verleihung fand in Freiburg statt. Die Mitglied- gesellschaften SRT waren sich einig, die Sendung «Géopolitis» Zahlen zu würdigen. «Géopolitis» hatte 2016 ein von Grund auf neues Im Berichtsjahr umfasste das Angebot für SRT-Mitglieder über Konzept erhalten. 100 verschiedene Aktivitäten.

In den nächsten Jahren steht die SRG vor grossen Herausforde- Ende 2016 zählten die sieben Westschweizer SRT-Mitgliedge- rungen. Auch im Berichtsjahr setzte die Regionalgesellschaft sellschaften zusammen 3766 Mitglieder. Weil die beiden gröss- RTSR daher ihre Informationsarbeit bei den Mitgliedern und ten Mitgliedgesellschaften im Berichtsjahr ihre Verzeichnisse beim Publikum fort: In jedem Kanton der Westschweiz organi- bereinigt haben, waren es Ende 2017 noch 3261 Mitglieder. sierte sie in Zusammenarbeit mit den SRT die öffentliche Vor- führung einer Film-Koproduktion von RTS/SRG – finanziert Ausblick 2018 dank des «Pacte de l‘audiovisuel». Die Veranstalter informier- Die 2017 veranstalteten Filmvorführungen waren äusserst er- ten das Publikum vor Beginn der Filmvorführung, nach welchen folgreich. Deshalb werden sie 2018 fortgeführt. Die RTSR wird Kriterien die SRG die Projekte finanziert. Zudem erklärten sie somit in allen Kantonen der Westschweiz eine aktuelle Produk- den Anwesenden, dass solche Produktionen ohne Gebühren tion oder Koproduktion von RTS vorführen und aus diesem An- nicht weitergeführt werden können. Das Interesse an diesen lass auch die Kulturpolitik von RTS beziehungsweise den «Pac- Abendveranstaltungen war gross – es nahmen bis zu 200 Per- te de l‘audiovisuel» erläutern. sonen teil. Die SRT sind aufgefordert, bei regionalen Veranstaltungen oder Regionalvorstand an Samstagsmärkten Informationsstände aufzustellen und Im Berichtsjahr veranstaltete der Regionalvorstand sieben or- Aufklärungsarbeit über den audiovisuellen Service public und dentliche und eine ausserordentliche Sitzung zur Ernennung die Rolle der Institutionen RTSR und SRT zu leisten. des neuen RTS-Direktors sowie ein Seminar zum Umgang mit politischen Nachrichtenmeldungen (Quellenprüfung, Trend des In der zweiten Jahreshälfte 2018 beginnt die Projektarbeit zum politischen Diskurses, Beurteilung von Fake-News usw.). neuen Onlineauftritt der RTSR. Die Umsetzung dürfte Anfang 2019 erfolgen. Zur Anhörung der Kandidatinnen und Kandidaten für die RTS- Direktion und zur Vorbereitung der Ernennung des neuen

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 129 Corporate Governance

SOCIETÀ COOPERCOATIVA PER LA RADIOTELEVISIONERS SVIZZERA DII LINGUA ITALIANA

Aktivitäten der Trägerschaft die sich im Zusammenhang mit der No-Billag-Initiative Der Regionalvorstand konzentrierte sich im Berichtsjahr auf die ergeben, beeinflussen massgeblich die Ergänzungen und Positionierung der Corsi in der Kampagne gegen die No-Billag- Anpassungen eines Grossteils der Inhalte. Initiative. Er berücksichtigte dabei die von der SRG für das Ge- samtunternehmen formulierten Absichten und verabschiedete Die Reisen und Club-Events wie «Venite con noi» sowie die Teil- eine Reihe von Massnahmen, mit denen er das Publikum über nahme an Messen hatten 2017 beachtlichen Erfolg. Dies zeigte Sinn und Zweck des audiovisuellen Service public und die Risi- sich nicht zuletzt in neuen Mitgliedschaften. Gleiches gilt für ken einer möglichen Aufgabe der Grundversorgung informier- die Veranstaltungen im Bereich Kultur und Unterhaltung mit te. Bezug zu RSI-Sendungen, zum RSI-Totem oder zum Orchestra della Svizzera italiana. Diese Anlässe sind eine willkommene Der Regionalvorstand analysierte zudem die Programmkon- Gelegenheit für die Corsi-Mitglieder, das Publikum und alle zepte 2018–2021, auch hinsichtlich der Prüfungsanträge des Interessierten die Regionalgesellschaft und den Service public Regionalrats. Der Vorstand befasste sich mit den Fortschritten der SRG näher kennenzulernen und sich ein konkreteres Bild zu beim RSI-Projekt zur digitalen Publikumsnähe VPD (Vicinanza machen. Pubblico Digitale). Zudem prüfte er den Vorschlag der RSI- Direktion, eine neue Abteilung für Kultur und Gesellschaft auf- Mitgliederwahl und Statutenrevisionen zubauen. 2017 ist Giulia Fazioli aus dem Publikumsrat zurückgetreten. Das neue Mitglied wird Anfang 2018 intern gewählt. Der Regionalrat nahm die Berichte und Empfehlungen der drei permanenten Arbeitsgruppen zur Kenntnis: Bei der Prüfung Mitgliederzahlen der Programmkonzepte lag der Fokus auf dem Multimedia- Am 31. Dezember 2017 zählte die Corsi 2873 Mitglieder – Angebot von RSI. Bei der Qualität standen die Auswahlkriterien 54 mehr als ein Jahr zuvor. für die Gäste im Vordergrund. Und die dritte Gruppe befasste sich mit der lokalen Verankerung und den Publikumsanlässen. Ausblick Der Regionalrat formulierte Vorgaben für die Tätigkeiten 2018. Die Corsi will die Debatte über ihre eigene Positionierung und ihre Sichtbarkeit gegenüber der Zivilgesellschaft anstossen. Publikumsanlässe Die Corsi organisierte 2017 sowohl allein als auch zusammen mit anderen Vertretern der Zivilgesellschaft und mit RSI zwölf Diskussionsabende. Weiter beteiligte sich die Corsi an einer Reihe von Veranstaltungen rund um den Fundus an Bild- und Tonmaterial von RSI (Tablet Totem) und unterstützte Lobbying- Anlässe mit Meinungsbildnern aus der italienischsprachigen Schweiz. Vor dem Hintergrund der Volksabstimmung vom 4. März 2018 über die No-Billag-Initiative lagen die Akzente bei den Publikumsanlässen der Corsi auf der Bedeutung des audiovisuellen Service public: Wo möglich wurden Kurzpräsen- tationen eingebaut und Argumentarien mit Zahlen und Fakten abgegeben.

Werbung und Mitgliederbestand Die Corsi optimiert ihren Internetauftritt kontinuierlich. In diesem Rahmen hat sie 2017 ihre Präsenz in den sozialen Netzwerken und auf ihrer Website verstärkt, neue Angebote aufgeschaltet, bestehende Inhalte neu angeordnet und die Verknüpfung und Nutzung von Facebook verbessert. Die Website wird regelmässiger aktualisiert. Die Bedürfnisse,

130 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Regionalvorstand und Regionalrat: Aktivitäten und Themen 2017 in La Punt-Chamues-ch im Engadin statt. Auch diesmal Die Pflege der Kontakte mit Meinungsträgern aus Politik, wurde am Vorabend ein gesellschaftlicher Anlass mit Musik- Wirtschaft und Kultur bildete auch 2017 einen Schwerpunkt gruppen aus der Region organisiert. Jugendliche aus dem der Arbeit der Regionalgesellschaft SRG.R. Die Ski-WM in Oberengadin konnten im Rahmen dieses sehr gelungenen St. Moritz schuf einen ausgezeichneten Rahmen, um den gela- Anlasses ihr musikalisches Können unter Beweis stellen. denen Gästen die Leistungen der SRG im Allgemeinen und von Regierungspräsidentin Barbara Janom Steiner überbrachte RTR im Besonderen näherzubringen. Denselben Zweck hatten die Grüsse der Bündner Regierung und wies in ihrer Ansprache zahlreiche von RTR organisierte Treffen mit Spitzenvertretern auf die Herausforderungen des ständigen, raschen Wandels aus verschiedenen Sparten wie Kultur oder Sport. Im Frühling hin. Die Generalversammlung hatte weder Wahlen noch Ab- 2017 fand ausserdem wieder eine informelle Zusammenkunft stimmungen vorzunehmen. In seiner Ansprache wies der Präsi- mit den Bündner Bundesparlamentariern in Bern statt. dent auf die Folgen einer Annahme der No-Billag-Initiative hin: No Billag bedeute No RTR. Die RTR-Direktion wurde 2017 personell erweitert und um- strukturiert. Dem Regionalvorstand oblag es, die Leitung der Im Verlauf des Berichtsjahres nahmen Gremienmitglieder wie- Chefredaktion zu besetzen. Im engen Austausch mit der RTR- der an verschiedenen Anlässen teil, an denen auch RTR zuge- Direktorin Ladina Heimgartner und mit der Unterstützung ei- gen war. Zu erwähnen sind das Surselvische Gesangsfest nes externen Beraters führte der Regionalvorstand ein sorgfäl- «Falera conta», das «Städtlifest» in Ilanz, das Weinfest in tiges Auswahlverfahren durch. Der vorgeschlagene Kandidat, Maienfeld und die Ausstellung «GUARDA» in Chur. Ziel dieser Flavio Bundi, wurde vom Verwaltungsrat bestätigt. Er trat am Aktionen der Trägerschaft ist es, einerseits die Verankerung 1. Dezember 2017 seine Stelle als RTR-Chefredaktor an. von RTR in der Gesellschaft zu unterstützen und andererseits auf die Möglichkeit hinzuweisen, SRG.R-Mitglied zu werden. Neu im Regionalvorstand ist Dr. phil. Gion Lechmann, Rektor der Bündner Kantonsschule Chur. Er löst Duri Blumenthal ab. SRG.R-Preis 2017 Im Regionalrat übernimmt Patric Vincenz aus Savognin die neu Der SRG.R-Preis 2017 wurde dem Organisationskomitee der geschaffene Position des Vizepräsidenten. Erklärte Absicht des rätoromanischen Literaturtage «Dis da litteratura» (Ddl) ver- Regionalrats ist es, sich bei der Erfüllung des Auftrags der liehen. Prof. Iso Camartin würdigte in seiner Laudatio das uner- Regionalgesellschaft SRG.R stärker einzubinden (Verankerung müdliche und erfolgreiche Engagement des jungen Ddl-Teams. von RTR in den Regionen sowie Erhaltung und Förderung der rätoromanischen Sprache und Kultur) und somit auch die No- Mitgliederzahl und Ausblick 2018 Billag-Initiative zu bekämpfen. Ende 2017 zählte die SRG.R 1027 Mitglieder. Das Ziel ist es, die Mitgliederzahl deutlich über 1000 zu halten. Bei der Im Anschluss an einen Workshop wurde die Arbeitsgruppe Niederschrift dieses Berichts ist die Debatte über die No- «SRG.R-Avegnir» gegründet. Ihre Aufgabe besteht hauptsäch- Billag-Initiative in vollem Gang. Die SRG.R. wird sich engagie- lich darin, das Publikum zu informieren und hinsichtlich der ren, um die Bevölkerung über die Folgen einer Annahme der Leistungen von RTR beziehungsweise des Verlusts bei einer Initiative zu informieren und sie für ein Nein zu motivieren. Annahme der No-Billag-Initiative zu sensibilisieren. «SRG.R- Avegnir» wird von Gion Lechmann geleitet und von Gremien- Die nächste Generalversammlung findet am 26. Mai 2018 in mitgliedern unterstützt. Die ersten Aktionen starten Anfang Landquart statt. Bei dieser Gelegenheit werden die Mitglieder 2018. einen neuen Präsidenten oder eine neue Präsidentin wählen, da der Amtsinhaber aufgrund der statutarischen Altersgrenze In der zweiten Jahreshälfte 2017 hatte der Regionalvorstand Ende 2018 zurücktreten wird. die Gelegenheit, sich sowohl mit dem SRG-Präsidenten Jean- Michel Cina als auch mit dem SRG-Generaldirektor Gilles Mar- chand auszutauschen.

Veranstaltungen und PR-Aktionen Die wichtigste Veranstaltung der Regionalgesellschaft SRG.R ist die jährliche Generalversammlung – sie fand am 17. Juni

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 131 Jahresrechnung 2017

Finanzteil

Jahresrechnung

134 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Einleitung zum Finanzteil Die nachfolgenden Zahlen beziehen sich auf die Jahresrechnungen des Stammhauses und vermitteln die wichtigsten Kennzahlen.

Kenngrössen

Mio. CHF 2016 2017 Veränderung

Erfolgsrechnung Betriebsertrag 1 640,7 1 595,2 -45,5 Betriebsaufwand -1 613,9 -1 567,1 46,8 Betriebsergebnis 26,8 28,1 1,3 Finanzergebnis -1,7 1,4 3,1 Unternehmensergebnis 25,1 29,5 4,4

Bilanz Flüssige Mittel 180,8 135,5 -45,3 Anlagevermögen 685,4 703,2 17,8 Eigenkapital 419,2 448,7 29,5 Bilanzsumme 1 075,8 1 090,9 15,1

Geldflussrechnung Investitionen 93,9 77,9 -16,0 Free Cashflow -24,3 -45,4 -21,1

Die SRG schliesst das Geschäftsjahr 2017 mit einem Jahresgewinn von 29,5 Mio. Franken (Vorjahr 25,1 Mio. Franken).

Bilanzkennzahlen

Stammhaus 2016 2017 Veränderung

Liquiditätsgrad II Umlaufvermögen ohne Vorräte in Prozent des kurzfristigen Fremdkapitals 77,1% 72,2% -4,9%

Anlagedeckungsgrad II Anlagevermögen in Prozent des Eigenkapitals und langfristigen Fremdkapitals 105,8% 106,3% 0,5%

Eigenkapitalquote Eigenkapital in Prozent der Bilanzsumme 39,0% 41,1% 2,1%

Dank des positiven Jahresergebnisses von 29,5 Mio. Franken konnte die Eigenkapitalquote um 2,1 Prozentpunkte auf 41,1 Prozent verbessert werden.

Entwicklung der Bilanzkennzahlen 2013 – 2017 Aufwands- und Ertragsentwicklung 2013 – 2017

120% 1750 100% 1700 80% 60% 1650 40% 1600 20% 0% 1550 2013 2014 2015 2016 2017 2013 2014 2015 2016 2017

Liquiditätsgrad || Anlagedeckungsgrad || Eigenkapitalquote Betriebsertrag Betriebsaufwand

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 135 Finanzteil

Erfolgsrechnung und Bilanz im Mehrjahresvergleich

Mio. CHF 2013 2014 2015 2016 2017 Empfangsgebühren 1 203,2 1 210,4 1 195,5 1 217,9 1 218,5 Kommerzieller Ertrag 348,5 370,6 340,5 326,5 300,2 Übriger Ertrag 63,8 70,1 71,3 96,3 76,5 Betriebsertrag 1 615,5 1 651,1 1 607,3 1 640,7 1 595,2

Personalaufwand 673,9 685,5 791,4 666,6 691,7 Programm- und Produktionsaufwand 592,9 628,9 609,5 600,6 580,6 Verwaltungs- und Werbeaufwand 101,1 115,4 99,2 103,0 103,9 Abschreibungen und Wertberichtigungen 79,8 79,5 78,7 100,0 65,6 Übriger Betriebsaufwand 148,8 138,5 132,3 143,7 125,3 Betriebsaufwand 1 596,5 1 647,8 1 711,1 1 613,9 1 567,1

Betriebsergebnis 19,0 3,3 -103,8 26,8 28,1

Finanzergebnis 1,1 1,5 13,8 -1,7 1,4 Unternehmensergebnis 20,1 4,8 -90,0 25,1 29,5

Die Jahresrechnung 2017 zeigt einen Unternehmensgewinn von 29,5 Mio. Franken.

Mio. CHF 2013 2014 2015 2016 2017 Umlaufvermögen 415,5 428,6 456,5 390,4 387,7 Anlagevermögen 735,2 750,5 728,5 685,4 703,2 Aktiven 1 150,7 1 179,1 1 185,0 1 075,8 1 090,9

Kurzfristiges Fremdkapital 376,3 400,2 415,3 350,9 343,4 Langfristiges Fremdkapital 295,2 294,8 375,6 305,7 298,8 Eigenkapital 479,2 484,1 394,1 419,2 448,7 Passiven 1 150,7 1 179,1 1 185,0 1 075,8 1 090,9

Die Bilanzsumme zeigt eine Zunahme von 15,1 Mio. Franken und beläuft sich auf 1090,9 Mio. Franken.

Vermögen 2017 Bilanzentwicklung 2013 – 2017

1 400 36% 1 200 1 000 800 600 400 Umlaufvermögen 200 Fremdkapital 64% Anlagevermögen 0 Eigenkapital 2013 2014 2015 2016 2017

136 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Kommentar zur Erfolgsrechnung

Die SRG hat auch das Jahr 2017 mit einem soliden Ergebnis abgeschlossen. Die Unternehmensführung wurde im vergangenen Jahr mit dem Amts- antritt des Präsidenten Jean-Michel Cina und des Generaldirektors Gilles Marchand neu aufgestellt. Auch programmlich gelang es der SRG, neue Akzente zu setzen. 2018 wird sich die SRG den zukünftigen finanziellen Rahmenbedingungen anpassen.

Trotz einer Umsatzeinbusse von 46,1 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr schliesst die SRG das Geschäftsjahr 2017 mit einem Jahresgewinn von 29,5 Millionen Franken ab und konnte damit das Eigenkapital stärken. Die Einnahmen der SRG aus Empfangsgebühren blieben stabil. Die Situ- ation auf dem TV-Werbemarkt hat sich erneut verschärft und äussert sich in einem Ertragsrückgang von 15,4 Millionen Franken. Der seit Jahren an- haltende Trend, Werbung in den digitalen Medien zu platzieren und Werbebudgets zu kürzen, spielte dabei eine erhebliche Rolle. Der restliche Um- satzrückgang erklärt sich durch einen höheren Umsatz im 2016 als Folge eines Immobilienverkaufs. Der Personalaufwand präsentiert sich 2017 höher, dies vorwiegend aufgrund der Auflösung von Rückstellungen im Vorjahr.

Priorisierungen unter neuen Führungskräften Jean-Michel Cina, seit dem 1. Mai 2017 Präsident SRG, und Gilles Marchand, seit dem 1. Oktober 2017 Generaldirektor, haben folgende Prioritäten gesetzt: weiterhin qualitativ hochstehende Programme in allen vier Landessprachen bieten, die Unabhängigkeit und Professionalität der Redakti- onen sichern, den digitalen Wandel innerhalb der SRG vorantreiben, den Kontakt zum jungen Publikum stärken und weiterhin in die Kultur investie- ren. Ladina Heimgartner, Direktorin von RTR, übernahm die Funktion der stellvertretenden Generaldirektorin SRG. Die Geschäftsleitung wurde um die neue Direktion «Entwicklung und Angebot» unter der Leitung von Bakel Walden ergänzt.

Erfolgreiche Eigenproduktionen 2017 konnte die SRG verschiedene Programmprojekte verwirklichen. Am Themenabend «+3°» beleuchteten alle SRG-Radios und -Fernsehen das Thema Klimaerwärmung aus verschiedenen Blickwinkeln. Die Krimiserie «Wilder» von SRF, «Quartier des banques» von RTS sowie der Zweiteiler «Private Banking» von SRF sind Beispiele für neue, erfolgreiche Ko- und Eigenproduktionen im fiktionalen Bereich. Das Angebot für junge Zielgrup- pen konnte mit der nationalen Einführung von «Nouvo» weiterentwickelt werden: «Nouvo» bietet dem jungen Publikum News-Videoformate, die eine neue (Bild-)Sprache sprechen. Weiter konnte die SRG mehrere Kooperationsprojekte mit privaten Medienunternehmen umsetzen. So stellt die SRG zum Beispiel für die Onlineportale mehrerer Medienhäuser und für die SDA Videos mit News-Inhalten zur Verfügung.

Die SRG hat 2017 mit sieben Verbänden für sinnesbehinderte Menschen ein neues Abkommen abgeschlossen. Die Zahl der untertitelten und ge- bärdeten Sendungen wird von heute rund der Hälfte des Programms auf 80 Prozent bis im Jahr 2022 weiter erhöht. Für viele Sportereignisse hat sich die SRG die Schweizer Rechte gesichert, damit das Publikum bei Einsätzen von Schweizer Sportlern live mitfiebern kann.

Neue finanzielle Rahmenbedingungen Die SRG wird sich im 2018 auf die neuen finanziellen Rahmenbedingungen vorbereiten. Der Bundesrat hat am 19. Oktober 2017 entschieden, den Anteil aus den Empfangsgebühren an die SRG zu senken und zu plafonieren. Ab 2019 wird die SRG 50 Millionen Franken weniger aus der Abgabe für Radio und Fernsehen zur Verfügung haben. Zudem sieht sie sich mit einer rückläufigen Entwicklung der kommerziellen Einnahmen konfrontiert. 2017 war geprägt von der Abstimmungsdebatte rund um die «No Billag»-Initiative. Generaldirektor Gilles Marchand hat im Nachgang zur Initiative Massnahmen zur Effizienzsteigerung und ein erstes, dreiteiliges Reformpaket präsentiert, über das bereits detailliert berichtet wurde.

Betriebsertrag 2017 Betriebsaufwand 2017 19% 19% 44%

5%

76% Empfangsgebühren Personalaufwand Kommerzieller Ertrag Programm- und Produktionsaufwand 37% Übriger Ertrag Übriger Aufwand

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 137 Stammhausrechnung

Stammhausrechnung 2017

Erfolgsrechnung CHF 1000 Anhang 2016 2017 Veränderung

Empfangsgebühren H1 1 217 935 1 218 516 581 Kommerzieller Ertrag H2 326 506 300 156 -26 350 Übriger Ertrag H3 96 293 76 560 -19 733 Betriebsertrag 1 640 734 1 595 232 -45 502

Personalaufwand H4 666 638 691 682 25 044 Programm- und Produktionsaufwand H5 600 616 580 599 -20 017 Verwaltungs- und Werbeaufwand H6 102 986 103 934 948 Abschreibungen und Wertbeeinträchtigungen H7 100 035 65 643 -34 392 Übriger Betriebsaufwand H8 143 591 125 210 -18 381 Betriebsaufwand 1 613 866 1 567 068 -46 798

Betriebsergebnis 26 868 28 164 1 296

Finanzergebnis H9 -1 744 1 374 3 118

Jahresgewinn 25 124 29 538 4 414

H = Erläuterungen im Anhang der Stammhausrechnung

138 Geschäftsbericht SRG SSR 2017

Bilanz CHF 1000 Anhang 2016 2017 Veränderung

Flüssige Mittel H10 180 833 135 479 -45 354 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen H11 65 036 70 399 5 363 Sonstige kurzfristige Forderungen H12 6 712 7 628 916 Programm- und Warenvorräte H13 119 746 139 892 20 146 Aktive Rechnungsabgrenzung H14 17 994 34 308 16 314 Umlaufvermögen 390 321 387 706 -2 615

Sachanlagen H15 591 337 604 326 12 989 Finanzanlagen H16 87 699 93 538 5 839 Immaterielle Anlagen H17 6 408 5 297 -1 111 Anlagevermögen 685 444 703 161 17 717

Aktiven 1 075 765 1 090 867 15 102

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen H18 55 506 43 199 -12 307 Vorausbezahlte Empfangsgebühren H19 192 859 196 081 3 222 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten H20 19 408 23 844 4 436 Kurzfristige Rückstellungen H21 18 800 10 581 -8 219 Passive Rechnungsabgrenzung H22 64 255 69 652 5 397 Kurzfristiges Fremdkapital 350 828 343 357 -7 471

Langfristige Finanzverbindlichkeiten H23 250 000 250 000 - Langfristige Rückstellungen H24 55 737 48 772 -6 965 Langfristiges Fremdkapital 305 737 298 772 -6 965

Gesellschaftskapital 480 000 480 000 - Kumulierte Gewinne/Verluste -85 924 -60 800 25 124 Jahresgewinn 25 124 29 538 4 414 Eigenkapital 419 200 448 738 29 538

Passiven 1 075 765 1 090 867 15 102

H = Erläuterungen im Anhang der Stammhausrechnung

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 139 Stammhausrechnung

Geldflussrechnung Anhang 2016 2017 Veränderung CHF 1000

Jahresgewinn 25 124 29 538 4 414 Abschreibungen H7 73 073 66 498 -6 575 Wertbeeinträchtigungen und Zuschreibungen H7 26 962 -855 -27 817 Veränderung fondsunwirksame Rückstellungen H21/H24 -84 728 -15 184 69 544 Sonstige fondsunwirksame Aufwände und Erträge 1 985 -376 -2 361 Verlust aus Verkauf von Sach- und Finanzanlagen - 54 54 Gewinn aus Verkauf von Sach- und Finanzanlagen -24 032 -102 23 930 Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen H11 9 184 -5 363 -14 547 Veränderung Programm- und Warenvorräte H13 6 105 -20 146 -26 251 Veränderung sonstige Forderungen und aktive Rechnungsabgrenzung H12/H14 26 604 -17 230 -43 834 Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen H18 -17 025 -12 307 4 718 Veränderung sonstige Verbindlichkeiten und passive Rechnungsabgrenzung H19/H20/H22 -32 631 13 055 45 686 Geldfluss aus Betriebstätigkeit 10 621 37 582 26 961

Kauf Sachanlagen H15 -91 912 -76 629 15 283 Verkauf Sachanlagen 55 010 208 -54 802 Verkauf Finanzanlagen - 93 93 Gewährung Darlehen H16 - -5 333 -5 333 Rückzahlung Darlehen H16 4 000 - -4 000 Kauf immaterielle Anlagen H17 -2 034 -1 275 759 Geldfluss aus Investitionstätigkeit -34 936 -82 936 -48 000

Free Cashflow -24 315 -45 354 -21 039

Finanzierungstätigkeit - - - Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit - - -

Veränderung des Fonds -24 315 -45 354 -21 039

Flüssige Mittel per 1. Januar H10 205 148 180 833 Flüssige Mittel per 31. Dezember H10 180 833 135 479 Veränderung des Fonds -24 315 -45 354 -21 039

H = Erläuterungen im Anhang der Stammhausrechnung

140 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Kum. Eigenkapital Gesellschafts- Gewinne/ Total CHF 1000 kapital Verluste

Eigenkapital am 1. Januar 2016 480 000 -85 924 394 076 Jahresgewinn - 25 124 25 124 Eigenkapital am 31. Dezember 2016 480 000 -60 800 419 200

Jahresgewinn - 29 538 29 538 Eigenkapital am 31. Dezember 2017 480 000 -31 262 448 738

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 141 Stammhausrechnung

Rechnungslegungsgrundsätze

Allgemeines Die Erstellung der Jahresrechnung des Stammhauses (Einzelabschluss) der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft in Bern (nachfolgend SRG) erfolgt in Übereinstimmung mit den Swiss GAAP FER und dem Obligationenrecht (OR). Das Anlagegitter der SRG wurde infolge eines Restatements angepasst. Da die Anpassung keine Auswirkung auf die ausgewiesenen Nettobuchwerte hat oder den Vorjahresabschluss in einer anderen Form verändert, gelten die vorliegenden Werte sowohl für den Abschluss nach Swiss GAAP FER als auch nach Handelsrecht (dualer Abschluss). Die Jahresrechnung vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (true and fair view).

Fremdwährungsumrechnung Die Buchführung der Jahresrechnung erfolgt in der Landeswährung Schweizer Franken (CHF). Die in Fremdwährung bilanzierten monetären Forderungen und Verpflichtungen werden zum Tageskurs des Bilanzstichtags umgerechnet. Transaktionen in Fremdwährungen werden zum Tageskurs der Transaktion in Schweizer Franken (CHF) umgerechnet. Kursgewinne und -verluste, die sich aus Transaktionen in Fremdwährungen ergeben, werden somit erfolgswirksam erfasst.

Beteiligungen Die wichtigsten direkten Beteiligungen des SRG-Stammhauses waren am 31. Dezember 2017:

Konzerngesellschaften 2016 2017

Technology and Production Center Switzerland AG, Zürich 100% 100% Aktienkapital 10,0 Mio. CHF Herstellung audiovisueller Produkte für Fernsehveranstalter im In- und Ausland Swiss TXT AG, Biel 100% 100% Aktienkapital 1,0 Mio. CHF Teletext und Data Broadcast Telvetia SA, Bern 100% 100% Aktienkapital 1,0 Mio. CHF Beteiligungen im Rundfunkbereich

Vorsorgeeinrichtungen Die tatsächlichen wirtschaftlichen Auswirkungen von Vorsorgeverpflichtungen werden nach den Anforderungen von Swiss GAAP FER 16 abgebildet, basierend auf der Jahresrechnung der Pensionskasse SRG SSR (PKS), die nach den Anforderungen von Swiss GAAP FER 26 erstellt wurde. Detaillierte Angaben befinden sich im Anhang der Stammhausrechnung 2017 (Punkt H 27).

142 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Für die Jahresrechnung des Stammhauses werden Vermögenswerte grundsätzlich zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Bei Akti- ven und Passiven gilt die Einzelbewertung. Wo diese weder möglich noch sinnvoll ist, wird die Bewertung in gleichartigen Gruppen vorgenommen. Auf jeden Bilanzstichtag hin wird geprüft, ob die Aktiven in ihrem Wert beeinträchtigt sind. Falls eine Wertbeeinträchtigung vorliegt, wird der Buchwert auf den erzielbaren Wert reduziert und diese Differenz dem Periodenergebnis belastet. Sollte zu einem späteren Zeitpunkt der Grund für die Wertbeeinträchtigung­ (teilweise) wegfallen, würde eine Zuschreibung wiederum erfolgswirksam erfasst.

Flüssige Mittel Die flüssigen Mittel setzen sich aus Kassenbeständen sowie Postkonto- und Bankguthaben zusammen. Zu den flüssigen Mitteln zählen auch geld- ähnliche Mittel wie Fest-, Sicht- und Depositengelder mit einer Restlaufzeit von höchstens 90 Tagen. Die Bewertung erfolgt zum Nominalwert.

Wertschriften und sonstige kurzfristige Anlagen Die Wertschriften sind am Markt gehandelte, leicht realisierbare Titel, die im Rahmen der Finanzpolitik als Liquiditätsreserven gehalten werden. Sie werden zum Börsenkurs am jeweiligen Bilanzstichtag bewertet. Festgelder mit einer Restlaufzeit von mehr als 90 Tagen werden unter diesem Titel bilanziert und zum Nominalwert bewertet.

Forderungen Die Forderungen umfassen alle unerfüllten Ansprüche gegenüber Dritten und werden zum Nominalwert abzüglich notwendiger Wertbeeinträchti- gungen eingesetzt. Nach Abzug der Einzelwertberichtigungen wird auf dem verbleibenden Bestand eine pauschale Wertberichtigung von 2 Prozent (Erfahrungswert) für allgemeine Bonitäts- und Zinsrisiken belastet.

Vorräte Die Vorräte werden zu Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten, höchstens jedoch zum netto realisierbaren Wert bilanziert. Sie umfas- sen grösstenteils die Programmvorräte im Fernseh- und Webbereich (Eigen- und Fremdproduktionen inklusive Filmrechte) sowie Warenbestände. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten sämtlicher Programmvorräte werden aktiviert und nach erstmaliger Ausstrahlung vollständig abge- schrieben. Wiederholungsrechte werden nicht aktiviert. Die Werthaltigkeit der aktivierten Programmvorräte wird laufend überprüft, nicht mehr ausstrahlbare Programmvorräte werden vollständig der Erfolgsrechnung belastet. Senderechte und Vorproduktionen von Radioprogrammen wer- den aus Gründen der Wesentlichkeit nicht aktiviert. Neben den eigentlichen Inventarbeständen werden unter Vorräten auch die an Lieferanten ge- leisteten Vorauszahlungen bilanziert.

Sachanlagen Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten abzüglich betriebswirtschaftlich notwendiger ­Abschreibungen und Wertbeeinträchtigungen. Die Anlagen, die sich im Bau befinden, beinhalten die aufgelaufenen aktivierbaren Projektkosten. Nicht aktivierbare Aufwendungen und Zinskosten werden perioden- und sachgerecht der Erfolgsrechnung belastet. Anlagegüter mit einem Wert unter 5000 Franken werden nicht aktiviert, sondern zum Zeitpunkt der Anschaffung direkt der Erfolgsrechnung belastet. Neben den eigentlichen In- ventarbeständen werden unter den Sachanlagen auch die an Lieferanten geleisteten Vorauszahlungen für Sachanlagen bilanziert. Die Abschreibungen erfolgen vom Anschaffungswert beziehungsweise Herstellungswert und werden linear über die geschätzte Nutzungsdauer vorgenommen. Die erste Abschreibung erfolgt ab Inbetriebnahme, ab Fertigstellung oder zum Zeitpunkt des Eigentumsübergangs pro rata temporis.­

Die Abschreibungssätze betragen für: – Gebäude 10 bis 50 Jahre – Produktionsmittel und Informatik 3 bis 10 Jahre – Übrige Sachanlagen 3 bis 10 Jahre

Grundstücke werden nicht abgeschrieben.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 143 Stammhausrechnung

Immaterielle Anlagen Immaterielle Anlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertbeeinträchtigungen ­erfasst. Es werden nur Werte bilanziert, die über mehrere Jahre einen messbaren Nutzen bringen. Selbst erarbeitete immaterielle Anlagen werden nur in Ausnahmefällen aktiviert. Die Abschreibung erfolgt linear über die geschätzte Nutzungsdauer, die sich üblicherweise auf drei bis fünf Jahre beläuft. Zur Vermarktung bestimmte Werte (zum Beispiel Programm- und Senderechte) werden wie Vorräte behandelt.

Finanzanlagen Langfristige Finanzanlagen umfassen Wertschriften ohne Beteiligungscharakter, die zum Zweck einer längeren Anlagedauer beschafft wurden, sowie Darlehen und Beteiligungen. Wertschriften und Darlehen werden zum Anschaffungs- oder Nominalwert abzüglich allfällig notwendiger Wertbeeinträchtigungen bei nachhaltigen Werteinbussen beziehungsweise für Bonitätsrisiken bilanziert. Beteiligungen werden zu Anschaffungs- kosten abzüglich allfälliger Wertbeeinträchtigungen bei nachhaltigen Werteinbussen bilanziert.

Derivative Finanzinstrumente Instrumente zur Absicherung von zukünftigen Cashflows werden nicht bilanziert, sondern bis zur Realisierung des künftigen Cashflows im Anhang offengelegt.

Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten Offene Verbindlichkeiten werden zum Nominalwert erfasst. Allfällige kurzfristige, verzinsliche Verbindlichkeiten werden gesondert ausgewiesen. Die im Anhang aufgeführten Eventualverbindlichkeiten werden ebenfalls zu Nominalwerten ausgewiesen.

Vorausbezahlte Empfangsgebühren Da die Empfangsgebühren mittels Jahresrechnung fakturiert und die Geldeingänge gemäss ordentlichem Prozess an die SRG weitergeleitet ­werden, wurden bereits Empfangsgebühren für das Folgejahr bezahlt. Diese werden wie Vorauszahlungen behandelt und entsprechend unter der Position «Vorausbezahlte Empfangsgebühren» passiviert.

Rechnungsabgrenzungen Aktive sowie passive Rechnungsabgrenzungen dienen der periodengerechten Erfassung von Aufwänden und Erträgen.

Rückstellungen Rückstellungen sind auf einem Ereignis in der Vergangenheit begründete, wahrscheinliche Verpflichtungen, deren Höhe und/oder Fälligkeiten un- gewiss, jedoch schätzbar ist/sind. Diese Verpflichtungen begründen eine Verbindlichkeit. Rückstellungen dienen nicht zur Wertberichtigung von Aktiven. Das verpflichtende Ereignis in der Vergangenheit muss vor dem Bilanzstichtag stattgefunden haben. Restrukturierungsrückstellungen werden erst nach Vorlage eines detaillierten Restrukturierungsplans gebildet, der entweder bereits begonnen hat oder angekündigt worden ist. Langfristige Zeitguthaben der Mitarbeitenden werden unter den Personalrückstellungen passiviert. Die sonsti- gen Rückstellungen decken Risiken aus Rechtsfällen und übrige Risiken ab. Latente Steuern werden aufgrund der Steuerbefreiung des Stamm­ hauses lediglich für die Konzernrechnung gebildet. Bei sämtlichen Rückstellungen wird zwischen kurz- und langfristigen Verpflichtungen unterschieden. Als kurzfristige Rückstellungen werden sämtliche Positionen mit einer wahrscheinlichen Fälligkeit innerhalb der nächsten zwölf Monate deklariert. Werden die Rückstellungen voraus- sichtlich nach über zwölf Monaten fällig, gelten sie als langfristig. Spielt der Faktor Zeit eine wesentliche Rolle, werden die Positionen mit einem Prozent abdiskontiert. Der Diskontierungssatz wird jährlich über- prüft und gegebenenfalls angepasst.

Erträge Die Einnahmen der Empfangsgebühren für Radio und Fernsehen werden gemäss Abrechnung der Billag AG (vom Bundesamt für Kommunikation beauftragte Inkassostelle) in die Erfolgsrechnung aufgenommen. Das Sponsoring und die Werbung werden grösstenteils durch die Admeira Broad- cast AG vermarktet. Diese Erträge werden gegenseitig abgestimmt und fliessen periodengerecht (nach Ausstrahlung) in die Erfolgsrechnung ein. Der Ausweis der Werbeerträge erfolgt als Nettobetrag. Das heisst, die bei Vertragsunterzeichnung bestehenden beziehungsweise zugesicherten Rabatte und die Verkaufskommission sowie Abgaben und Gebühren werden direkt mit dem Bruttowerbeertrag verrechnet. Die restlichen kom- merziellen und übrigen Erträge beinhalten alle im Zusammenhang mit dem Radio- und Fernsehgeschäft stehenden, auf die Berichtsperiode abge- grenzten Einnahmen.

144 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Anhang mit Erläuterungen

H 1 Empfangsgebühren CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Empfangsgebühren Fernsehen 763 164 761 395 -1 769 Empfangsgebühren Radio 454 771 457 121 2 350 Total 1 217 935 1 218 516 581

Die Empfangsgebühren zeigen im Berichtsjahr eine Zunahme von 0,6 Mio. Franken (Vorjahr +22,4 Mio. Franken).

H 2 Kommerzieller Ertrag CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Werbeertrag 230 520 215 098 -15 422 Sponsoringertrag 52 734 48 767 -3 967 Programmertrag 43 252 36 291 -6 961 Total 326 506 300 156 -26 350

Der anhaltende Trend hin zu den digitalen Medien und Marketingbudget-Kürzungen in allen Branchen sorgten im vergangenen Geschäftsjahr er- neut für rückläufige Werbe- und Sponsoringerträge. Gegenüber dem Vorjahr sanken die Werbeerträge um 15,4 Mio. Franken (Vorjahr -12,6 Mio. Franken) und die Sponsoringerträge um 4,0 Mio. Franken (Vorjahr -2,0 Mio. Franken). Die Programmerträge sanken um 7,0 Mio. Franken (Vorjahr +0,6 Mio. Franken). Rund 4,5 Mio. Franken entfallen dabei auf Mindereinnahmen für Sport-Produktionen und 2,0 Mio. Franken auf Mindereinnah- men bei den Produktionen mit anderen Filmpartnern.

H 3 Übriger Ertrag CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Beiträge 24 108 24 768 660 Dienstleistungsertrag 22 218 26 490 4 272 Sonstiger Betriebsertrag 49 967 25 302 -24 665 Total 96 293 76 560 -19 733

Die Dienstleistungserträge zeigen eine Zunahme von 4,3 Mio. Franken (Vorjahr -13,3 Mio. Franken). Die Zunahme ist auf verschiedene zusätzliche Drittaufträge zurückzuführen. Die Abnahme der sonstigen Betriebserträge um 24,7 Mio. Franken (Vorjahr +36,1 Mio. Franken) ist primär auf einen Immobilienverkaufsgewinn des Vorjahres in Höhe von 24,0 Mio. Franken zurückzuführen.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 145 Stammhausrechnung

H 4 Personalaufwand CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Gehälter 535 117 535 962 845 Zulagen 20 080 19 689 -391 Sozialleistungen 101 770 119 006 17 236 Übriger Personalaufwand 9 671 17 025 7 354 Total 666 638 691 682 25 044

Nachdem 2016 die Sozialleistungen durch eine Teilauflösung der Rückstellung für die Senkung des technischen Zinssatzes um 13,0 Mio. Franken entlastet wurden, zeigen sich die Werte 2017 nun wieder ohne Sondereffekte. Die Sozialleistungen sind gegenüber dem Vorjahr um 17,2 Mio. Franken höher. Effektiv sind sie allerdings nur um 4,2 Mio. Franken gestiegen. Der übrige Personalaufwand zeigt eine Zunahme von insgesamt 7,4 Mio. Franken. Bereinigt durch die Restrukturierungsaufwendungen des Vorjahrs von insgesamt 5,9 Mio. Franken ergibt sich ein Anstieg von 1,5 Mio. Franken. Die Zunahme teilt sich auf folgende zwei Positionen auf: 0,9 Mio. Franken für Mehrausgaben im Bereich Ausbildung und 0,6 Mio. Franken für Mehrausgaben beim Temporärpersonal.

H 5 Programm- und Produktionsaufwand CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Entschädigungen für Künstler und Autoren 28 690 28 543 -147 Urheberrechte 120 474 109 738 -10 736 Fremdproduktionen und -aufträge 350 177 357 604 7 427 Verbindungs- und Leitungsaufwand 87 587 82 449 -5 138 Diverser Programm- und Produktionsaufwand 9 008 8 750 -258 Bestandesveränderung Programmvorräte 4 680 -6 485 -11 165 Total 600 616 580 599 -20 017

Die Aufwände für Urheberrechte liegen um 10,7 Mio. Franken (Vorjahr +8,8 Mio. Franken) tiefer als im Vorjahr. Der Rückgang erklärt sich mit den im Vorjahr getätigten zusätzlichen Rechteeinkäufen für die grossen Sportereignisse des Jahres 2016. Die Fremdproduktionen und -aufträge stie- gen um 7,4 Mio. Franken (Vorjahr -3,0 Mio. Franken). Die Mehrausgaben sind primär auf zusätzliche Auftrags-, Pacte- und Ko-Produktionen zu- rückzuführen. Der Verbindungs- und Leitungsaufwand konnte dank den in den Vorjahren beschlossenen Optimierungsmassnahmen weiter ge- senkt werden. Es resultiert eine neuerliche Abnahme von 5,1 Mio. Franken (Vorjahr -15,7 Mio. Franken) gegenüber dem Vorjahr.

H 6 Verwaltungs- und Werbeaufwand CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Allgemeiner Verwaltungsaufwand 31 637 32 491 854 Werbeaufwand 22 476 24 603 2 127 Kommunikation, Logistik und Spesen 48 873 46 840 -2 033 Total 102 986 103 934 948

Der Werbeaufwand stieg um 2,1 Mio. Franken (Vorjahr -0,2 Mio. Franken). Die Zunahme ist primär auf den höheren Sponsoringaufwand in Zusam- menhang mit Bartergeschäften zurückzuführen. Der Rückgang der Kosten für Kommunikation, Logistik und Spesen von 2,0 Mio. Franken (Vor- jahr +3,1 Mio. Franken) ist hauptsächlich auf tiefere Gebühren und Abgaben zurückzuführen.

146 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 H 7 Abschreibungen und Wertbeeinträchtigungen CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Planmässige Abschreibungen Sachanlagen 69 576 63 753 -5 823 Wertbeeinträchtigungen und Zuschreibungen Sachanlagen 26 862 -855 -27 717 Sachanlagen 96 438 62 898 -33 540

Wertbeeinträchtigungen Finanzanlagen 100 - -100 Finanzanlagen 100 - -100

Planmässige Abschreibungen immaterielle Anlagen 3 497 2 745 -752 Immaterielle Anlagen 3 497 2 745 -752

Total 100 035 65 643 -34 392

Die Gesamtabweichung der Abschreibungen und Wertbeeinträchtigungen zeigt gegenüber dem Vorjahr eine Abnahme von insgesamt 34,4 Mio. Franken (Vorjahr +21,4 Mio. Franken). Die planmässigen Abschreibungen nahmen um 6,6 Mio. Franken ab, und die Wertbeeinträchtigungen gin- gen um 27,8 Mio. Franken zurück. Der negative Wert der Wertbeeinträchtigungen auf Sachanlagen resultiert aus 0,4 Mio. Franken ausserplan- mässigen Abschreibungen auf Produktionsmitteln und einer Zuschreibung auf dem Gebäude in Chur um 1,2 Mio. Franken.

H 8 Übriger Betriebsaufwand CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Unterhalt und Ersatz 46 741 47 664 923 Übriger Aufwand 96 850 77 546 -19 304 Total 143 591 125 210 -18 381

Die übrigen Aufwände zeigen im Berichtsjahr eine Abnahme um 19,3 Mio. Franken (Vorjahr +11,5 Mio. Franken). Die Ursachen dafür sind im Vor- jahr zu finden: eine nicht aktivierbare Einmalzahlung in Zusammenhang mit einem geplanten Bauprojekt und höhere Beiträge an Fonds und Stif- tungen des Jahres 2016.

H 9 Finanzergebnis CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Finanzertrag 4 069 6 475 2 406 Finanzaufwand -5 813 -5 101 712 Total -1 744 1 374 3 118

Die Zunahme des Finanzerfolgs um 3,1 Mio. Franken (Vorjahr -15,5 Mio. Franken) ist in erster Linie auf höhere Fremdwährungskursgewinne zu- rückzuführen.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 147 Stammhausrechnung

H 10 Flüssige Mittel CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Kassen-, Post- und Bankkonten 180 824 135 474 -45 350 Geldähnliche Mittel 9 5 -4 Total 180 833 135 479 -45 354

Die Details zu den ­Veränderungen sind in der Geldflussrechnung des Stammhauses dargestellt.

H 11 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Dritte 11 842 15 775 3 933 Konzerngesellschaften 2 218 4 355 2 137 Nahestehende Gesellschaften 51 577 50 853 -724 Wertbeeinträchtigungen -601 -584 17 Total 65 036 70 399 5 363

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen weisen im Berichtsjahr eine Zunahme von 5,4 Mio. Franken (Vorjahr -9,2 Mio. Franken) aus.

H 12 Sonstige kurzfristige Forderungen CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Dritte 6 712 7 628 916 Total 6 712 7 628 916

Die sonstigen Forderungen zeigen eine Zunahme um 0,9 Mio. Franken (Vorjahr +4,5 Mio. Franken), die auf eine Erhöhung der Verrechnungssteuerforderung zurückzuführen ist.

H 13 Programm- und Warenvorräte CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Vorauszahlungen für Programmvorräte 16 448 29 874 13 426

Eigenproduktionen 47 256 58 136 10 880 Fremdproduktionen 55 909 51 655 -4 254 Wertbeeinträchtigungen -401 -542 -141 Programmvorräte 102 764 109 249 6 485

Warenvorräte und Kleinmaterial 534 769 235

Total 119 746 139 892 20 146

Die Vorauszahlungen haben um 13,4 Mio. Franken (Vorjahr -1,5 Mio. Franken) - primär bei den Sportrechten - zugenommen. In den Programm- vorräten werden ausschliesslich die angefallenen Aufwendungen für Video- und Filmproduktionen aktiviert, die noch nicht ausgestrahlt worden sind. Die Zunahme belief sich auf 6,5 Mio. Franken (Vorjahr -4,6 Mio. Franken). Auf eine Aktivierung von Radiosendungen wird aus Wesentlichkeits- gründen verzichtet.

148 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 H 14 Aktive Rechnungsabgrenzungen CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Dritte 17 033 33 866 16 833 Konzerngesellschaften 796 125 -671 Nahestehende Gesellschaften 165 317 152 Total 17 994 34 308 16 314

Die aktiven Rechnungsabgrenzungen zeigen eine Zunahme von 16,3 Mio. Franken (Vorjahr -31,1 Mio. Franken), die hauptsächlich auf noch aus- stehende Empfangsgebühren zurückzuführen ist.

H 15 Sachanlagen Grundstücke Produktions- Anlagen im Übrige Total und Bauten mittel und Bau und Sachanlagen Informatik Vorauszah- CHF 1000 lungen

Nettobuchwert 1.1.2016 403 156 127 741 95 971 3 378 630 246

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.2016 1) 922 058 483 439 95 971 25 359 1 526 827 Zugänge 33 681 17 567 38 864 1 895 92 007 Abgänge -66 849 -56 922 - -3 249 -127 020 Reklassifikationen 54 496 7 875 -64 594 804 -1 419 Stand 31.12.2016 943 386 451 959 70 241 24 809 1 490 395

Kumulierte Wertberichtigungen Stand 1.1.2016 1) -518 902 -355 698 - -21 981 -896 581 Planmässige Abschreibungen -27 956 -40 068 - -1 552 -69 576 Wertbeeinträchtigungen -25 834 -1 028 - - -26 862 Abgänge 35 849 54 957 - 3 155 93 961 Stand 31.12.2016 -536 843 -341 837 - -20 378 -899 058

Nettobuchwert 31.12.2016 406 543 110 122 70 241 4 431 591 337

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.2017 1) 943 386 451 959 70 241 24 809 1 490 395 Zugänge 4 915 19 228 51 814 677 76 634 Abgänge -1 834 -53 022 - -2 108 -56 964 Reklassifikationen 1 655 5 832 -7 880 34 -359 Stand 31.12.2017 948 122 423 997 114 175 23 412 1 509 706

Kumulierte Wertberichtigungen Stand 1.1.2017 1) -536 843 -341 837 - -20 378 -899 058 Planmässige Abschreibungen -27 213 -35 019 - -1 521 -63 753 Wertbeeinträchtigungen 1 210 -355 - - 855 Abgänge 1 833 52 723 - 2 020 56 576 Stand 31.12.2017 -561 013 -324 488 - -19 879 -905 380

Nettobuchwert 31.12.2017 387 109 99 509 114 175 3 533 604 326

Die in der Position Anlagen im Bau und Vorauszahlungen enthaltenen Anzahlungen belaufen sich auf 5000 Franken (Vorjahr 0,9 Mio. Franken). Der Anteil der unbebauten Grundstücke beläuft sich auf 10,7 Mio. Franken (Vorjahr 10,7 Mio. Franken). Eine Wertkorrektur von 1,2 Mio. Franken auf dem Gebäude in Chur wurde aufgehoben. Der Saldo der Reklassifizierung wurde zu den immateriellen Anlagen (siehe H 17) übertragen.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 149 Stammhausrechnung

1) Die Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie die kumulierten Wertberichtigungen mussten aufgrund eines Restatements in der Buchhaltung angepasst werden. Die Korrektur hat keinen Einfluss auf den Nettobuchwert, wie die nachfolgende Tabelle zeigt.

Grundstücke und Bauten Werte Werte Restatement vor dem nach dem Restatement Restatement CHF 1000

Nettobuchwert 1.1.2016 403 156 403 156 -

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.2016 981 058 922 058 -59 000 Zugänge 33 681 33 681 - Abgänge -66 849 -66 849 - Reklassifikationen 54 496 54 496 - Stand 31.12.2016 1 002 386 943 386 -59 000

Kumulierte Wertberichtigungen Stand 1.1.2016 -577 902 -518 902 59 000 Planmässige Abschreibungen -27 956 -27 956 - Wertbeeinträchtigungen -25 834 -25 834 - Abgänge 35 849 35 849 - Stand 31.12.2016 -595 843 -536 843 59 000

Nettobuchwert 31.12.2016 406 543 406 543 -

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.2017 1 002 386 943 386 -59 000 Zugänge 4 915 4 915 - Abgänge -1 834 -1 834 - Reklassifikationen 1 655 1 655 - Stand 31.12.2017 1 007 122 948 122 -59 000

Kumulierte Wertberichtigungen Stand 1.1.2017 -595 843 -536 843 59 000 Planmässige Abschreibungen -27 213 -27 213 - Wertbeeinträchtigungen 1 210 1 210 - Abgänge 1 833 1 833 - Stand 31.12.2017 -620 013 -561 013 59 000

Nettobuchwert 31.12.2017 387 109 387 109 -

Die Differenz stammt aus den Jahren 2006 bis 2008. In dieser Zeit wurde der Gebäudekomplex in Genf bis auf die tragende Struktur zurückgebaut und gleichzeitig einer Asbestsanierung unterzogen. Die damals ausgeführten Arbeiten wurden als Wertbeeinträchtigung erfasst. Korrekt wäre es gewesen, die Asbestsanierung als Rückstellung beziehungsweise als laufende Kosten zu erfassen und den Rückbau als Teilabgang zu verbuchen. Mit diesem Restatement wird dieser Umstand bereinigt.

150 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 H 16 Finanzanlagen Beteili- Darlehen Arbeitgeber- Total CHF 1000 gungen beitragsre- serve

Nettobuchwert 1.1.2016 37 190 54 609 - 91 799

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.2016 37 524 54 609 - 92 133 Zugänge - - - - Abgänge - -3 999 - -3 999 Reklassifikationen - - - - Stand 31.12.2016 37 524 50 610 - 88 134

Kumulierte Wertberichtigungen Stand 1.1.2016 -334 - - -334 Zugänge -1 -100 - -101 Abgänge - - - - Stand 31.12.2016 -335 -100 - -435

Nettobuchwert 31.12.2016 37 189 50 510 - 87 699

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.2017 37 524 50 610 - 88 134 Zugänge - 5 333 526 5 859 Abgänge -21 - - -21 Reklassifikationen - - - - Stand 31.12.2017 37 503 55 943 526 93 972

Kumulierte Wertberichtigungen Stand 1.1.2017 -335 -100 - -435 Zugänge - - - - Abgänge 1 - - 1 Stand 31.12.2017 -334 -100 - -434

Nettobuchwert 31.12.2017 37 169 55 843 526 93 538

Die Finanzanlagen zeigen eine Zunahme von 5,8 Mio. Franken (Vorjahr -4,1 Mio. Franken), die primär aus einer Darlehensgewährung stammt.

CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Darlehen an Dritte 10 10 - Darlehen an Konzerngesellschaften 50 500 50 500 - Darlehen an nahstehende Gesellschaften - 5 333 5 333 Darlehen 50 510 55 843 5 333

Konzerngesellschaften (Kapitalanteil über 50 Prozent) 28 871 28 871 - Beteiligungsgesellschaften (Kapitalanteil 20 bis 49 Prozent) 7 754 7 734 -20 Übrige Gesellschaften (Kapitalanteil unter 20 Prozent) 564 564 - Beteiligungen 37 189 37 169 -20

Arbeitgeberbeitragsreserven - 526 526

Total 87 699 93 538 5 839

Im vergangenen Geschäftsjahr wurde einer assoziierten Gesellschaft ein Darlehen über 5,3 Mio. Franken gewährt.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 151 Stammhausrechnung

H 17 Immaterielle Anlagen Software Total CHF 1000 und Lizenzen

Nettobuchwert 1.1.2016 6 451 6 451

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.2016 35 424 35 424 Zugänge 2 034 2 034 Abgänge -722 -722 Reklassifikationen 1 419 1 419 Stand 31.12.2016 38 155 38 155

Kumulierte Wertberichtigungen Stand 1.1.2016 -28 973 -28 973 Planmässige Abschreibungen -3 497 -3 497 Wertbeeinträchtigungen - - Abgänge 723 723 Stand 31.12.2016 -31 747 -31 747

Nettobuchwert 31.12.2016 6 408 6 408

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.2017 38 155 38 155 Zugänge 1 275 1 275 Abgänge -519 -519 Reklassifikationen 359 359 Stand 31.12.2017 39 270 39 270

Kumulierte Wertberichtigungen Stand 1.1.2017 -31 747 -31 747 Planmässige Abschreibungen -2 745 -2 745 Wertbeeinträchtigungen - - Abgänge 519 519 Stand 31.12.2017 -33 973 -33 973

Nettobuchwert 31.12.2017 5 297 5 297

Die immateriellen Anlagen nehmen um 1,1 Mio. Franken (Vorjahr -0,1 Mio. Franken) ab.

152 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 H 18 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Dritte 41 768 32 204 -9 564 Konzerngesellschaften 9 783 6 453 -3 330 Nahestehende Gesellschaften 3 955 4 542 587 Total 55 506 43 199 -12 307

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben um 12,3 Mio. Franken (Vorjahr -17,0 Mio. Franken) abgenommen. Diese Verände- rung resultiert aus dem Umstand, dass offene Verbindlichkeiten vor Ablauf der Zahlungsfrist beglichen wurden, um Negativzinsen auf den Post- und Bankkonten zu vermeiden.

H 19 Vorausbezahlte Empfangsgebühren CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Vorausbezahlte Empfangsgebühren 192 859 196 081 3 222 Total 192 859 196 081 3 222

Da die Empfangsgebühren mittels Jahresrechnung gestaffelt fakturiert werden und die Geldeingänge gemäss ordentlichem Prozess weitergeleitet worden sind, hat die SRG bereits Empfangsgebühren für das Folgejahr erhalten. Diese werden als Vorauszahlungen behandelt und entsprechend unter dieser Position passiviert. Die Vorauszahlungen zeigen in diesem Berichtsjahr eine Zunahme von 3,2 Mio. Franken (Vorjahr -10,4 Mio. Franken).

H 20 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Dritte 19 408 23 844 4 436 Total 19 408 23 844 4 436

Die sonstigen Verbindlichkeiten zeigen eine Zunahme von 4,4 Mio. Franken (Vorjahr -13,4 Mio. Franken), die hauptsächlich auf offene, nicht fäl- lige Sozialleistungsrechnungen zurückzuführen sind.

H 21 Kurzfristige Rückstellungen Personal und Restruk­ Sonstige CHF 1000 Vorsorge turierung Rückstellungen Total

Buchwert 1.1.2016 3 643 22 146 7 862 33 651

Bildung 215 2 697 5 011 7 923 Verwendung -2 904 -16 790 -4 080 -23 774 Auflösung -56 -3 246 -1 128 -4 430 Umgliederung kurz-/langfristig 2 054 1 571 1 805 5 430 Buchwert 31.12.2016 2 952 6 378 9 470 18 800

Bildung 744 1 033 569 2 346 Verwendung -2 442 -5 465 -3 803 -11 710 Auflösung -465 -1 085 -2 841 -4 391 Umgliederung kurz-/langfristig 2 200 2 954 382 5 536 Buchwert 31.12.2017 2 989 3 815 3 777 10 581

Die Rückstellungen für Personal und Vorsorge beinhalten 3,0 Mio. Franken (Vorjahr 3,0 Mio. Franken). Sie teilen sich hauptsächlich in 2,2 Mio. Franken für Treueprämien und 0,8 Mio. Franken für Kompensations- und Ausgleichszahlungen an Mitarbeitende auf. Die Restrukturierungs- rückstellungen belaufen sich auf 3,8 Mio. Franken (Vorjahr 6,4 Mio. Franken) und sind für Sozialpläne vorgesehen. Die sonstigen Rückstellun- gen belaufen sich auf 3,8 Mio. Franken (Vorjahr 9,5 Mio. Franken) und verteilen sich auf folgende Hauptpositionen: 1,8 Mio. Franken für Bau- projekte, 1,0 Mio. Franken für DVB-T-Optimierung und 0,6 Mio. Franken für Rechtsrückstellungen (Vorjahr 0,8 Mio. Franken).

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 153 Stammhausrechnung

H 22 Passive Rechnungsabgrenzung CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Dritte 61 648 63 667 2 019 Konzerngesellschaften 2 337 3 368 1 031 Nahestehende Gesellschaften 270 2 617 2 347 Total 64 255 69 652 5 397

Die passiven Rechnungsabgrenzungen weisen gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme von 5,4 Mio. Franken (Vorjahr -8,8 Mio. Franken) aus.

H 23 Langfristige Finanzverbindlichkeiten CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Schuldscheindarlehen 250 000 250 000 - Total 250 000 250 000 -

Das Schuldscheindarlehen über 250,0 Mio. Franken besteht gegenüber Postfinance und läuft bis Ende September 2023.

H 24 Langfristige Rückstellungen Personal und Restruktu- Sonstige CHF 1000 Vorsorge rierung Rückstellungen Total

Buchwert 1.1.2016 105 689 11 381 8 544 125 614

Bildung 5 320 1 347 2 239 8 906 Verwendung -54 152 -3 912 -200 -58 264 Auflösung -13 897 -724 -468 -15 089 Umgliederung kurz-/langfristig -2 054 -1 571 -1 805 -5 430 Buchwert 31.12.2016 40 906 6 521 8 310 55 737

Bildung 5 121 750 5 841 11 712 Verwendung -10 547 -331 -259 -11 137 Auflösung -828 -307 -869 -2 004 Umgliederung kurz-/langfristig -2 200 -2 954 -382 -5 536 Buchwert 31.12.2017 32 452 3 679 12 641 48 772

In den langfristigen Rückstellungen für Personal und Vorsorge sind die Ansprüche der Mitarbeitenden aus langfristigen Zeitguthaben und den Treueprämien über 32,4 Mio. Franken (Vorjahr 33,8 Mio. Franken) enthalten. Die Treueprämien wurden bei der versicherungsmathematischen Be- rechnung mit den Kassenzinssätzen für Bundesobligationen (Stand Dezember 2016) diskontiert. Die Restrukturierungsrückstellungen enthal- ten die Kosten für Sozialplanmassnahmen über 3,7 Mio. Franken (Vorjahr 6,5 Mio. Franken). Die sonstigen Rückstellungen bestehen hauptsäch- lich aus Rückstellungen für Rechtsfälle über 6,0 Mio. Franken (Vorjahr 3,2 Mio. Franken), den Rückbaukosten für gemietete Gebäude und Gebäudeteile über 2,8 Mio. Franken (Vorjahr 3,1 Mio. Franken), Rückstellungen für laufende Bauprojekte über 2,3 Mio. Franken und 0,8 Mio. Fran- ken für die DVB-T-Optimierung.

154 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Weitere Angaben

H 25 Eventualverbindlichkeiten und nicht bilanzierte Verpflichtungen Im Rahmen des «Pacte de l‘audiovisuel» bestehen Abnahmeverpflichtungen von 54,9 Mio. Franken (Vorjahr 82,5 Mio. Franken) für die Jahre 2018 bis 2019. Die Business Unit Sport ist Verträge für künftige Sportereignisse im Wert von 160,0 Mio. Franken (Vorjahr 114,2 Mio. Franken) eingegan- gen. Die übrigen nicht bilanzierten Verbindlichkeiten für Programmverträge lassen sich mit 23,0 Mio. Franken (Vorjahr 24,6 Mio. Franken) beziffern.

Es bestehen langfristige Mietverträge für Räumlichkeiten und Baurechtsverträge über 157,9 Mio. Franken (Vorjahr 180,6 Mio. Franken). Davon werden 13,8 Mio. Franken innerhalb der nächsten zwölf Monate fällig, weitere 43,5 Mio. Franken in zwei bis fünf Jahren und 100,6 Mio. Franken weisen eine Fälligkeit von über fünf Jahren aus. Die übrigen, in Zusammenhang mit der ordentlichen Geschäftstätigkeit stehenden langfristigen Verträge sind mit 430,7 Mio. Franken (Vorjahr 394,1 Mio. Franken) zu beziffern. Es bestehen Bankgarantien über 10,6 Mio. Franken (Vorjahr 9,9 Mio. Franken). Die offenen Rechtsfälle, die nicht bilanziert worden sind, können mit 15,9 Mio. Franken (Vorjahr 15,9 Mio. Franken) beziffert werden.

Im Zusammenhang mit dem Primatswechsel bestehen Eventualverbindlichkeiten gegenüber der Pensionskasse der SRG SSR (PKS) bis Ende 2018. Sie betreffen aktuell nicht eindeutig quantifizierbare Aufwendungen, falls die Pensionskasse saniert werden muss. Die weiteren Eventualverbind- lichkeiten belaufen sich auf 27,6 Mio. Franken (Vorjahr 1,5 Mio. Franken).

H 26 Derivative Finanzinstrumente Wiederbeschaffungswerte CHF 1000 Kontraktwerte positiv negativ

Offene Devisentermingeschäfte 2016 Kauf Euro 57 913 323 213 Kauf US-Dollar 11 462 768 - Total Käufe 69 375 1 091 213

Total Devisentermingeschäfte per 31.12.2016 69 375 1 091 213

Offene Devisentermingeschäfte 2017 Kauf Euro 60 338 2 799 - Kauf US-Dollar 11 314 421 - Total Käufe 71 652 3 220 -

Total Devisentermingeschäfte per 31.12.2017 71 652 3 220 -

Instrumente zur Absicherung von zukünftigen Cashflows werden nicht bilanziert, sondern bis zur Realisierung des künftigen Cashflows im Anhang offengelegt.

H 27 Vorsorgeeinrichtung Der Ausweis erfolgt gemäss den Normen von Swiss GAAP FER 16. Tatsächliche wirtschaftliche Auswirkungen von Vorsorgeplänen auf die SRG werden auf den Bilanzstichtag bewertet und bilanziert. Bei den Vorsorgeplänen der SRG handelt es sich um beitrags- und leistungsorientierte Pläne. Die Vermögenswerte dieser Pläne werden unabhängig vom Vermögen der SRG und ihrer Tochtergesellschaften in rechtlich selbstständigen Vorsorgeeinrichtungen gehalten. Die Finanzierung der Vorsorgepläne erfolgt, mit Ausnahme der patronal finanzierten Kaderkasse, durch Arbeit- nehmer- und Arbeitgeberbeiträge. Die Mitarbeitenden der SRG sind für die Risiken Invalidität und Tod sowie die Altersvorsorge versichert. Per 31. Dezember 2017 umfasst der versicherte Personenkreis 5795 (Vorjahr 5680) aktive Versicherte und 2012 (Vorjahr 1910) Leistungsbezüger.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 155 Stammhausrechnung

Die Arbeitgeberbeitragsreserve und die wirtschaftliche Situation (Nutzen, Verpflichtung) gegenüber den Vorsorgeeinrichtungen haben sich wie folgt entwickelt:

Arbeitgeberbeitragsreserve (AGBR)

Verwen- dungs- Ergebnis aus AGBR im Nominalwert verzicht Bildung Bilanz Bilanz Personalaufwand CHF 1000 2017 2017 2017 31.12.17 31.12.16 2017 2016

Patronale Fonds / Vorsorgeeinrichtungen 526 - 1) 526 526 - - - Total 526 - 526 526 - - -

1) Inklusive 8000 Franken Finanzertrag aus Arbeitgeberbeitragsreserve.

Wirtschaftlicher Nutzen/Verpflichtung und Vorsorgeaufwand Veränderung Über-/Unter- zum Vorjahr Auf die Vorsorgeaufwand im deckung Wirtschaftlicher Anteil bzw. erfolgs- Periode Personalaufwand der Organisation wirksam im abgegrenzte CHF 1000 31.12.17 31.12.17 31.12.16 Geschäftsjahr Beiträge 2017 2016

Kadervorsorge SRG Stammhaus 1 789 - - - 4 304 4 304 4 455

Total patronale Fonds/ patronale Vorsorgeeinrichtung 1 789 - - - 4 304 4 304 4 455 SRG Stammhaus - - - - 2) 61 753 61 753 59 067 Total Vorsorgepläne ohne Über-/Unterdeckung - - - - 61 753 61 753 59 067 Total Vorsorgepläne mit Überdeckung ------Total Vorsorgepläne mit Unterdeckung ------Total wirt. Nutzen/Verpflich- tungen und Vorsorgeaufwand 1 789 - - - 66 056 66 056 63 522

2) Die Auflösung einer Rückstellung von 13,0 Mio. Franken im Vorjahr, die Verwendung von 56,2 Mio. Franken und Auflösung von 0,8 Mio. Franken im Geschäftsjahr wurden in der Tabelle nicht abgebildet.

Finanzielle Situation PKS Die Ermittlung der wirtschaftlichen Auswirkungen auf den Arbeitgeber erfolgt auf der Basis der finanziellen Situation der Vorsorgeeinrichtung gemäss Vorjahresabschluss per 31. Dezember 2016. Bestehen Anzeichen, die darauf hindeuten, dass sich seit dem letzten Jahresabschluss we- sentliche Entwicklungen ergeben haben, sind deren Auswirkungen zu berücksichtigen. Per 31. Dezember 2017 betrug der Deckungsgrad der PKS 104,8 Prozent (Vorjahr 102,5 Prozent). Der ausgewiesene Deckungsgrad wurde basierend auf dem aktuellen technischen Zinssatz von 2,75 Pro- zent berechnet und berücksichtigt die kommende Zinssatzsenkung auf 2,25 Prozent per 1. Januar 2020.

H 28 Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen Gegenüber den Pensionskassen bestehen per 31. Dezember 2017 kurzfristige Verbindlichkeiten in Höhe von 0,3 Mio. Franken (Vorjahr 0,7 Mio. Franken).

156 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 H 29 Honorar der Revisionsstelle Für die Dienstleistungen im Zusammenhang mit der ordentlichen Revision wurde mit der Revisionsstelle ein Honorar von 0,3 Mio. Franken (Vorjahr 0,3 Mio. Franken) vereinbart.

H 30 Risikobeurteilung Die verantwortlichen Gremien des Unternehmens befassen sich systematisch mit der Erfassung und Bewertung von Risiken. Das Risikomanage- ment ist ein integraler Bestandteil des Führungsinstrumentariums der SRG. Es ist ein festes Element der Geschäfts- und Führungsprozesse hinsichtlich Entscheidfindung und Verantwortlichkeit. Risikomanagement umfasst die Kultur, die Prozesse und Strukturen, die auf die effektive Bewirtschaftung von Chancen und Beeinträchtigungen im operativen und strategischen Umfeld gerichtet sind. Verantwortlichkeiten und Organisation des Risikomanagements sind vom Verwaltungsrat SRG in einer eigens definierten Risikopolitik festgelegt worden. Jährlich wird die Risikolage des Unternehmens auf allen relevanten Führungsebenen neu evaluiert. Mit einem iterativen Vorgehen sollen die Toprisiken erkannt und notwendige Massnahmen beziehungsweise Projekte eingeleitet werden. SRG-weit sind 2017 die Toprisiken in den folgenden Risikogebieten eruiert worden: Politik und Regulation, Konjunktur, Kapitalmarkt und Pensi- onskasse, Nutzungsverhalten und Publikumsbedürfnisse, Konkurrenzaktionen, Organisationsstruktur, Kooperationen, Projekte und Systeme, Be- triebsschutz, IT-Sicherheit, Cash-Flow sowie Personal. Die notwendigen Massnahmen, die geeignet erscheinen, die erkannte Risikosituation zu kontrollieren, sind beschlossen.

H 31 Transaktionen mit Nahestehenden Der Ertrag – hauptsächlich in Form von Werbe- und Sponsoringverkäufen – mit nahestehenden Gesellschaften belief sich im Jahre 2017 auf 246,8 Mio. Franken (Vorjahr 273,0 Mio. Franken). Die Aufwände beliefen sich gesamthaft auf 30,4 Mio. Franken (Vorjahr 37,0 Mio. Franken): 19,9 Mio. Franken (Vorjahr 18,3 Mio. Franken) für Film- rechte, 9,5 Mio. Franken (Vorjahr 8,8 Mio. Franken) für Betriebsbeiträge und 1,0 Mio. Franken (Vorjahr 5,8 Mio. Franken) für Filmarchiv-Stiftungen. Der Pensionskasse SRG SSR wurden Miet- und Verwaltungskosten in der Höhe von 1,3 Mio. Franken (Vorjahr 1,4 Mio. Franken) nicht in Rechnung gestellt, da diese lediglich zu einem höheren administrativen Aufwand geführt hätten und an die SRG rückverrechnet worden wären. Die entsprechenden Saldi aus Forderungen und Verbindlichkeiten werden in der vorliegenden Jahresrechnung separat ausgewiesen.

H 32 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Nach dem Bilanzstichtag bis zur Verabschiedung der Stammhausrechnung durch den Verwaltungsrat am 5. April 2018 sind uns keine wesentlichen Ereignisse bekannt, welche die Aussagefähigkeit der Jahresrechnung 2017 beeinträchtigen könnten.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 157 Stammhausrechnung

Antrag

Gemäss Verwaltungsratssitzung vom 5. April 2018, gestützt auf die vorangegangenen Ausführungen zur Stammhausrechnung 2017 und dem nachstehenden Bericht der Revisionsstelle, stellen wir der Delegiertenversammlung der SRG vom 27. April 2018 den Antrag, die Jahresrechnung 2017 zu genehmigen.

Die SRG weist für das Geschäftsjahr 2017 einen Unternehmensgewinn von 29,5 Mio. Franken aus. Wir beantragen, diesen dem Verlustvortrag gut- zuschreiben.

Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft

Der Präsident Der Generaldirektor Jean-Michel Cina Gilles Marchand

158 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Bericht der Revisionsstelle

An die Delegiertenversammlung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft, Bern Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung Als Revisionsstelle haben wir die Jahresrechnung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung, Geldflussrechnung, Eigenkapitalnachweis und Anhang (Seiten 138 bis 158) für das am 31. Dezember 2017 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Verantwortung des Verwaltungsrats Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER, den gesetzlichen Vorschriften und den Statuten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontroll- systems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich. Verantwortung der Revisionsstelle Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei von wesentlichen falschen Anga- ben ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden. Prüfungsurteil Nach unserer Beurteilung vermittelt die Jahresrechnung für das am 31. Dezember 2017 abgeschlossene Geschäftsjahr ein den tatsächlichen Ver- hältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER und entspricht dem schweize- rischen Gesetz und den Statuten.

Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbaren Sachverhalte vorliegen. In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrats ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert.

Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.

BDO AG

Martin Nay Matthias Hildebrandt Zugelassener Revisionsexperte Zugelassener Revisionsexperte (Leitender Revisor)

Bern, 5. April 2018

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 159 Konzernrechnung

Konzernrechnung 2017

Erfolgsrechnung CHF 1000 Anhang 2016 2017 Veränderung

Empfangsgebühren K1 1 217 935 1 218 516 581 Kommerzieller Ertrag K2 326 575 299 803 -26 772 Übriger Ertrag K3 90 141 73 543 -16 598 Betriebsertrag 1 634 651 1 591 862 -42 789

Personalaufwand K4 767 706 789 137 21 431 Programm- und Produktionsaufwand K5 469 935 457 359 -12 576 Verwaltungs- und Werbeaufwand K6 112 914 112 238 -676 Abschreibungen und Wertbeeinträchtigungen K7 120 686 85 595 -35 091 Übriger Betriebsaufwand K8 133 103 118 479 -14 624 Betriebsaufwand 1 604 344 1 562 808 -41 536

Betriebsergebnis 30 307 29 054 -1 253

Finanzergebnis K9 -2 966 -1 202 1 764 Steueraufwand K10 -672 -230 442 Ergebnisanteil von assoziierten Gesellschaften 2 370 -2 111 -4 481 Minderheitsanteile -4 -1 3

Konzernergebnis 29 034 25 510 -3 524

K = Erläuterungen im Anhang der Konzernrechnung

160 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Bilanz CHF 1000 Anhang 2016 2017 Veränderung

Flüssige Mittel K11 203 576 153 676 -49 900 Wertschriften und sonstige Anlagen K12 2 135 4 172 2 037 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen K13 64 822 70 383 5 561 Sonstige kurzfristige Forderungen K14 6 255 9 625 3 370 Programm- und Warenvorräte K15 121 327 141 159 19 832 Aktive Rechnungsabgrenzung K16 19 165 35 266 16 101 Umlaufvermögen 417 280 414 281 -2 999

Sachanlagen K17 647 179 662 144 14 965 Assoziierte Gesellschaften K18 21 737 19 735 -2 002 Finanzanlagen K19 1 686 7 435 5 749 Immaterielle Anlagen K20 6 986 6 575 -411 Anlagevermögen 677 588 695 889 18 301

Aktiven 1 094 868 1 110 170 15 302

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen K21 52 351 44 211 -8 140 Vorausbezahlte Empfangsgebühren K22 192 859 196 081 3 222 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten K23 21 539 27 011 5 472 Kurzfristige Rückstellungen K24 21 224 10 891 -10 333 Passive Rechnungsabgrenzung K25 67 305 72 568 5 263 Kurzfristiges Fremdkapital 355 278 350 762 -4 516

Langfristige Finanzverbindlichkeiten K26 250 000 250 000 - Langfristige Rückstellungen K27 63 561 55 761 -7 800 Langfristiges Fremdkapital 313 561 305 761 -7 800

Fremdkapital 668 839 656 523 -12 316

Gesellschaftskapital 480 000 480 000 - Kumulierte Gewinne/Verluste -83 046 -51 905 31 141 Konzernergebnis 29 034 25 510 -3 524 Eigenkapital 425 988 453 605 27 617

Minderheitsanteile 41 42 1

Passiven 1 094 868 1 110 170 15 302

K = Erläuterungen im Anhang der Konzernrechnung

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 161 Konzernrechnung

Geldflussrechnung CHF 1000 Anhang 2016 2017 Veränderung

Unternehmensergebnis 29 034 25 510 -3 524 Minderheitsanteile am Ergebnis 4 1 -3 Ergebnisanteile von assoziierten Gesellschaften -2 370 2 111 4 481 Abschreibungen K7 93 710 86 432 -7 278 Wertberichtigungen K7 26 976 -837 -27 813 Veränderung fondsunwirksame Rückstellungen K24/K27 -92 812 -18 133 74 679 Sonstige fondsunwirksame Aufwände 1) 2 022 -248 -2 270 Verlust aus Verkauf von Sachanlagen und Finanzanlagen - 54 54 Gewinn aus Verkauf von Sachanlagen und Finanzanlagen -24 036 -102 23 934 Veränderung Wertschriftenbestand K12 1) 419 -2 037 -2 456 Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen K13 9 244 -5 561 -14 805 Veränderung Programm- und Warenvorräte K15 5 893 -19 832 -25 725 Veränderung sonstige Forderungen und aktive Rechnungsabgrenzung K14/K16 28 313 -19 471 -47 784 Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen K21 -18 404 -8 140 10 264 Veränderung sonstige Verbindlichkeiten und passive Rechnungsabgrenzung K22/K23/K25 -34 120 13 960 48 080 Geldfluss aus Betriebstätigkeit 23 873 53 707 29 834

Kauf Sachanlagen K17 -107 143 -98 356 8 787 Verkauf Sachanlagen K17 55 013 130 -54 883 Verkauf Finanzanlagen - 93 93 Verwendung Arbeitgeberbeitragsreserven 294 - -294 Gewährung Darlehen K19 - -5 333 -5 333 Rückzahlung Darlehen K19 20 30 10 Kauf immaterielle Anlagen K20 -2 392 -2 147 245 Geldfluss aus Investitionstätigkeit -54 208 -105 583 -51 375

Free Cashflow -30 335 -51 876 -21 541

Dividendenzahlung von assoziierten Gesellschaften 927 1 976 1 049 Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit 927 1 976 1 049

Veränderung des Fonds -29 408 -49 900 -20 492

Flüssige Mittel per 1. Januar K11 232 984 203 576 Flüssige Mittel per 31. Dezember K11 203 576 153 676 Veränderung des Fonds -29 408 -49 900 -20 492

1) Die Veränderung des Wertschriftenbestands wird neu in einer separaten Zeile ausgewiesen. Das Vorjahr wurde entsprechend angepasst, um den Vorjahresvergleich zu gewährleisten.

K = Erläuterungen im Anhang der Konzernrechnung

162 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Kum. Eigenkapital Gesellschafts- Kumulierte Total exkl. Anteile Total inkl. Gewinne/ CHF 1000 kapital Währungsdiff. Minderheit Minderheit Minderheit Verluste

Eigenkapital am 1. Januar 2016 480 000 -80 346 -2 744 396 910 37 396 947 Währungsdifferenzen - - -26 -26 - -26 Anpassung assoziierte Gesellschaften * - 70 - 70 - 70 Konzernergebnis - 29 034 - 29 034 4 29 038 Eigenkapital am 31. Dezember 2016 480 000 -51 242 -2 770 425 988 41 426 029

Währungsdifferenzen - - 1 351 1 351 - 1 351 Anpassungen assoziierte Gesellschaften * - 756 - 756 - 756 Konzernergebnis - 25 510 - 25 510 1 25 511 Eigenkapital am 31. Dezember 2017 480 000 -24 976 -1 419 453 605 42 453 647

* Die Anpassungen ergeben sich aus Eigenkapitalbuchungen bei den assoziierten Gesellschaften.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 163 Konzernrechnung

Rechnungslegungsgrundsätze

Allgemeines Die Erstellung der Jahresrechnung des Konzerns der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft in Bern (nachfolgend SRG) erfolgt in Übereinstimmung mit den Swiss GAAP FER. Das Anlagegitter der SRG wurde infolge eines Restatements angepasst. Die Anpassungen haben weder Auswirkung auf die ausgewiesenen Nettobuchwerte noch haben sie den Vorjahresabschluss in einer anderen Form verändert. Die Jahresrechnung vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (true and fair view).

Fremdwährungsumrechnung Die Buchführung der Jahresrechnung erfolgt in der Landeswährung Schweizer Franken (CHF). Die in Fremdwährung bilanzierten monetären Forderungen und Verpflichtungen werden zum Tageskurs des Bilanzstichtags umgerechnet. Transaktionen in Fremdwährungen werden zum Tageskurs der Transaktion in Schweizer Franken (CHF) umgerechnet. Kursgewinne und -verluste, die sich aus Transaktionen in Fremdwährungen ergeben, werden somit erfolgswirksam erfasst.

Vorsorgeeinrichtungen Die tatsächlichen wirtschaftlichen Auswirkungen von Vorsorgeverpflichtungen werden nach den Anforderungen von Swiss GAAP FER 16 abgebildet, basierend auf der Jahresrechnung der Pensionskasse SRG SSR (PKS), die nach den Anforderungen von Swiss GAAP FER 26 erstellt wurde. Detaillierte Angaben befinden sich im Anhang der Konzernrechnung 2017 (Punkt K 30).

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Für die Jahresrechnung des Konzerns werden Vermögenswerte grundsätzlich zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Bei Aktiven und Passiven gilt die Einzelbewertung. Wo diese weder möglich noch sinnvoll ist, wird die Bewertung in gleichartigen Gruppen vorgenommen. Auf jeden Bilanzstichtag hin wird geprüft, ob die Aktiven in ihrem Wert beeinträchtigt sind. Falls eine Wertbeeinträchtigung vorliegt, wird der Buchwert auf den erzielbaren Wert reduziert und diese Differenz dem Periodenergebnis belastet. Sollte zu einem späteren Zeitpunkt der Grund für die Wertbeeinträchtigung­ (teilweise) wegfallen, würde eine Zuschreibung wiederum erfolgswirksam erfasst.

Flüssige Mittel Die flüssigen Mittel setzen sich zusammen aus Kassenbeständen sowie Postkonto- und Bankguthaben. Zu den flüssigen Mitteln zählen auch geld- ähnliche Mittel wie Fest-, Sicht- und Depositengelder mit einer Restlaufzeit von höchstens 90 Tagen. Die Bewertung erfolgt zum Nominalwert.

Wertschriften und sonstige kurzfristige Anlagen Die Wertschriften sind am Markt gehandelte, leicht realisierbare Titel, die im Rahmen der Finanzpolitik als Liquiditätsreserven gehalten werden. Sie werden zum Börsenkurs am jeweiligen Bilanzstichtag bewertet. Festgelder mit einer Restlaufzeit von mehr als 90 Tagen werden unter diesem Titel bilanziert und zum Nominalwert bewertet.

Forderungen Die Forderungen umfassen alle unerfüllten Ansprüche gegenüber Dritten und werden zum Nominalwert abzüglich notwendiger Wertbeeinträchti- gungen eingesetzt. Nach Abzug der Einzelwertberichtigungen wird auf dem verbleibenden Bestand eine pauschale Wertberichtigung von 2 Prozent (Erfahrungswert) für allgemeine Bonitäts- und Zinsrisiken belastet.

Vorräte Die Vorräte werden zu Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten, höchstens jedoch zum netto realisierbaren Wert, bilanziert. Sie um- fassen grösstenteils die Programmvorräte im Fernseh- und Webbereich (Eigen- und Fremdproduktionen inklusive Filmrechte) sowie Warenbe- stände. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten sämtlicher Programmvorräte werden aktiviert und nach erstmaliger Ausstrahlung vollständig abgeschrieben. Wiederholungsrechte werden nicht aktiviert. Die Werthaltigkeit der aktivierten Programmvorräte wird laufend überprüft, nicht mehr ausstrahlbare Programmvorräte werden vollständig der Erfolgsrechnung belastet. Senderechte und Vorproduktionen von Radioprogram- men werden aus Gründen der Wesentlichkeit nicht aktiviert. Neben den eigentlichen Inventarbeständen werden unter Vorräten auch die an Liefe- ranten geleisteten Vorauszahlungen bilanziert.

Sachanlagen Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten abzüglich betriebswirtschaftlich notwendiger ­Abschreibungen und Wertbeeinträchtigungen. Die Anlagen, die sich im Bau befinden, beinhalten die aufgelaufenen aktivierbaren Projektkosten. Nicht aktivierbare Aufwendungen und Zinskosten werden perioden- und sachgerecht der Erfolgsrechnung belastet. Anlagegüter mit einem Wert unter 5000 Franken werden nicht aktiviert, sondern zum Zeitpunkt der Anschaffung direkt der Erfolgsrechnung belastet. Neben den eigentlichen In- ventarbeständen werden unter den Sachanlagen auch die an Lieferanten geleisteten Vorauszahlungen für Sachanlagen bilanziert. Die Abschreibungen erfolgen vom Anschaffungswert beziehungsweise Herstellungswert und werden linear über die geschätzte Nutzungsdauer vorgenommen. Die erste Abschreibung erfolgt ab Inbetriebnahme, ab Fertigstellung oder zum Zeitpunkt des Eigentumsübergangs pro rata temporis.­

164 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Die Abschreibungssätze betragen für: – Gebäude 10 bis 50 Jahre – Produktionsmittel und Informatik 3 bis 10 Jahre – Übrige Sachanlagen 3 bis 10 Jahre

Grundstücke werden nicht abgeschrieben.

Immaterielle Anlagen Immaterielle Anlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertbeeinträchtigungen ­erfasst. Es werden nur Werte bilanziert, die über mehrere Jahre einen messbaren Nutzen bringen. Selbst erarbeitete immaterielle Anlagen werden nur in Ausnahmefällen aktiviert. Die Abschreibung erfolgt linear über die geschätzte Nutzungsdauer, die sich üblicherweise auf drei bis fünf Jahre beläuft. Zur Vermarktung bestimmte Werte (zum Beispiel Programm- und Senderechte) werden wie Vorräte behandelt.

Finanzanlagen Langfristige Finanzanlagen umfassen Wertschriften ohne Beteiligungscharakter, die zum Zweck einer längeren Anlagedauer beschafft wurden, sowie Darlehen und Beteiligungen. Wertschriften und Darlehen werden zum Anschaffungs- oder Nominalwert abzüglich allfällig notwendiger Wertbeeinträchtigungen bei nachhaltigen Werteinbussen beziehungsweise für Bonitätsrisiken bilanziert. Beteiligungen werden zu Anschaffungs- kosten abzüglich allfälliger Wertbeeinträchtigungen bei nachhaltigen Werteinbussen bilanziert.

Derivative Finanzinstrumente Instrumente zur Absicherung von zukünftigen Cashflows werden nicht bilanziert, sondern bis zur Realisierung des künftigen Cashflows im Anhang offengelegt.

Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten Offene Verbindlichkeiten werden zum Nominalwert erfasst. Allfällige kurzfristige, verzinsliche Verbindlichkeiten werden gesondert ausgewiesen. Die im Anhang aufgeführten Eventualverbindlichkeiten werden ebenfalls zu Nominalwerten ausgewiesen.

Vorausbezahlte Empfangsgebühren Da die Empfangsgebühren mittels Jahresrechnung fakturiert und die Geldeingänge gemäss ordentlichem Prozess an die SRG weitergeleitet ­werden, wurden bereits Empfangsgebühren für das Folgejahr bezahlt. Diese werden wie Vorauszahlungen behandelt und entsprechend unter der Position «Vorausbezahlte Empfangsgebühren» passiviert.

Rechnungsabgrenzungen Aktive sowie passive Rechnungsabgrenzungen dienen der periodengerechten Erfassung von Aufwänden und Erträgen.

Rückstellungen Rückstellungen sind auf einem Ereignis in der Vergangenheit begründete, wahrscheinliche Verpflichtungen, deren Höhe und/oder Fälligkeiten un- gewiss, jedoch schätzbar ist/sind. Diese Verpflichtungen begründen eine Verbindlichkeit. Rückstellungen dienen nicht zur Wertberichtigung von Aktiven. Das verpflichtende Ereignis in der Vergangenheit muss vor dem Bilanzstichtag stattgefunden haben. Restrukturierungsrückstellungen werden erst nach Vorlage eines detaillierten Restrukturierungsplans gebildet, der entweder bereits begonnen hat oder angekündigt worden ist. Langfristige Zeitguthaben der Mitarbeitenden werden unter den Personalrückstellungen passiviert. Die sonsti- gen Rückstellungen decken Risiken aus Rechtsfällen und übrige Risiken ab. Latente Steuern werden aufgrund der Anwendung von nach True And Fair ermittelten Werten im Vergleich zu den steuerrechtlich massgebenden Werten berücksichtigt, sofern bei den zu konsolidierenden Einheiten eine Steuerpflicht besteht. Bei sämtlichen Rückstellungen wird zwischen kurz- und langfristigen Verpflichtungen unterschieden. Als kurzfristige Rückstellungen werden sämtliche Positionen mit einer wahrscheinlichen Fälligkeit innerhalb der nächsten zwölf Monate deklariert. Werden die Rückstellungen voraus- sichtlich nach über zwölf Monaten fällig, gelten sie als langfristig. Spielt der Faktor Zeit eine wesentliche Rolle, werden die Positionen mit einem Prozent abdiskontiert. Der Diskontierungssatz wird jährlich überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Erträge Die Einnahmen der Empfangsgebühren für Radio und Fernsehen werden gemäss Abrechnung der Billag AG (vom Bundesamt für Kommunikation beauftragte Inkassostelle) in die Erfolgsrechnung aufgenommen. Das Sponsoring und die Werbung werden grösstenteils durch die Admeira Broad- cast AG (ehemals Publisuisse AG) vermarktet. Diese Erträge werden gegenseitig abgestimmt und fliessen periodengerecht (nach Ausstrahlung) in die Erfolgsrechnung ein. Der Ausweis der Werbeerträge erfolgt als Nettobetrag. Das heisst, die bei Vertragsunterzeichnung bestehenden bezie- hungsweise zugesicherten Rabatte und die Verkaufskommission sowie Abgaben und Gebühren werden direkt mit dem Bruttowerbeertrag ver- rechnet. Die restlichen kommerziellen und übrigen Erträge beinhalten alle im Zusammenhang mit dem Radio- und Fernsehgeschäft stehenden, auf die Berichtsperiode abgegrenzten Einnahmen.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 165 Konzernrechnung

Konsolidierungsgrundsätze

Allgemeines Der Konzernabschluss beruht auf den jeweils per 31. Dezember nach einheitlichen Grundsätzen erstellten Jahresabschlüssen der Gesellschaften, die zum SRG-Konzern gehören.

Konsolidierungskreis In den Konsolidierungskreis werden die wesentlichen Gesellschaften aufgenommen, an deren Kapital die SRG eine direkte oder indirekte Beteili- gung hält und sie im Besitz der Mehrheit der Stimmrechte ist oder über welche sie eine anderweitige direkte oder indirekte Beherrschung ausübt:

Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft, Bern Stammhaus (Holding), in der Rechtsform eines Vereins

Konzerngesellschaften 2016 2017

Technology and Production Center Switzerland AG, Zürich 100% 100% Aktienkapital 10,0 Mio. CHF Herstellung audiovisueller Produkte für Fernsehveranstalter im In- und Ausland Swiss TXT AG, Biel 100% 100% Aktienkapital 1,0 Mio. CHF Teletext und Data Broadcast Telvetia SA, Bern 100% 100% Aktienkapital 1,0 Mio. CHF Beteiligungen im Rundfunkbereich MCDT AG, Zürich 100% 100% Aktienkapital 0,1 Mio. CHF Marketing und Consulting für Digitalradio Mxlab AG, Bern (in Liquidation) 51% 51% Aktienkapital 0,1 Mio. CHF Entwicklung, Betrieb und Vermarktung von Musikplattformen

Die Radio Events GmbH, an der die SRG eine Beteiligung von 50 Prozent am Stammkapital von 20 000 Franken hält, wird aus Wesentlichkeitsüber- legungen nicht konsolidiert und unter den übrigen Beteiligungen geführt. Die vollständige Liste mit den assoziierten Gesellschaften und den übri- gen Beteiligungen findet sich im Anhang der Konzernrechnung (Punkt K 37).

Konsolidierungsmethode und Goodwill Beteiligungen mit einem Stimmrechtsanteil von weniger als 20 Prozent und solche von untergeordneter Bedeutung werden zu Anschaffungskos- ten abzüglich allfälliger Wertbeeinträchtigungen bei nachhaltigen Werteinbussen bilanziert. Beträgt der Stimmrechtsanteil der Beteiligung zwi- schen 20 und 50 Prozent, wird deren Wert mittels Equity-Methode (anteiliges Eigenkapital) ermittelt und in die Bilanz eingestellt. Beteiligungen von mehr als 50 Prozent werden voll konsolidiert. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der angelsächsischen Purchase-Methode. Dabei wird das Eigenkapital der Konzerngesellschaft zum Er- werbszeitpunkt beziehungsweise zum Zeitpunkt der Gründung mit dem Beteiligungsbuchwert in der Jahresrechnung Stammhaus (Holding) ver- rechnet. Auf den Zeitpunkt der Erstkonsolidierung werden die Aktiven und Passiven der Konzerngesellschaften nach konzerneinheitlichen Grund- sätzen bewertet. Eine nach der Neubewertung verbleibende Differenz zwischen dem Kaufpreis beziehungsweise Beteiligungsbuchwert (Anschaffungswert) und dem Eigenkapital einer akquirierten Gesellschaft wird als Goodwill zum Erwerbszeitpunkt direkt mit dem Eigenkapital verrechnet. Gemäss der Methode der Vollkonsolidierung werden Aktiven und Passiven sowie Aufwand und Ertrag der konsolidierten Gesellschaften vollum- fänglich erfasst und die Anteile von Minderheitsaktionären an Eigenkapital und Gewinn separat ausgewiesen.

166 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Fremdwährungen Die Buchführung der Jahresrechnung Stammhaus und der einzelnen Konzerngesellschaften erfolgt in der Landeswährung Schweizer Franken (CHF). Die in Fremdwährung bilanzierten monetären Forderungen und Verpflichtungen werden zum Tageskurs des Bilanzstichtags umgerechnet. Transaktionen in Fremdwährungen werden zum Umrechnungskurs am Tag der Transaktion in Schweizer Franken (CHF) umgerechnet. Kursgewinne und -verluste, die sich aus Transaktionen in Fremdwährungen ergeben, sind somit erfolgswirksam erfasst. Kursdifferenzen aus der Neubewertung von Anteilen an ausländischen assoziierten Gesellschaften werden im Eigenkapital verbucht.

Schuldenkonsolidierung, Innenumsätze und Zwischengewinne Aufwände und Erträge sowie Schulden und Forderungen zwischen den in die Konsolidierung einbezogenen Gesellschaften werden eliminiert. Zwi- schengewinne auf Vorräten werden in der Konzernrechnung ergebniswirksam eliminiert.

Steuern Rückstellungen für latente Steuern werden in der Konzernrechnung auf zeitlichen Unterschieden zwischen den Konzern- und Steuerwerten in den Bilanzen der konsolidierten Beteiligungen gebildet. Auf den zeitlichen Differenzen werden die Steuern zum effektiv erwarteten Steuersatz ermit- telt, der durchschnittlich 22 Prozent beträgt.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 167 Konzernrechnung

Anhang mit Erläuterungen

K 1 Empfangsgebühren CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Empfangsgebühren Fernsehen 763 164 761 395 -1 769 Empfangsgebühren Radio 454 771 457 121 2 350 Total 1 217 935 1 218 516 581

Die Empfangsgebühren zeigen im Berichtsjahr eine Zunahme von 0,6 Mio. Franken (Vorjahr +22,4 Mio. Franken).

K 2 Kommerzieller Ertrag CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Werbeertrag 230 556 215 100 -15 456 Sponsoringertrag 52 634 48 692 -3 942 Programmertrag 43 385 36 011 -7 374 Total 326 575 299 803 -26 772

Der anhaltende Trend hin zu den digitalen Medien und Marketingbudget-Kürzungen in allen Branchen sorgten im vergangenen Geschäftsjahr er- neut für rückläufige Werbe- und Sponsoringerträge. Gegenüber dem Vorjahr sanken die Werbeerträge um 15,5 Mio. Franken (Vorjahr -48,5 Mio. Franken) und die Sponsoringerträge um 3,9 Mio. Franken (Vorjahr -5,1 Mio. Franken). Die Programmerträge sanken um 7,4 Mio. Franken (Vorjahr +1,9 Mio. Franken). Rund 4,5 Mio. Franken entfallen dabei auf Mindereinnahmen für Sport-Produktionen, 2,0 Mio. Franken auf Mindereinnahmen bei den Ko-Produktionen mit anderen Filmpartnern und rund 0,9 Mio. Franken auf Mindereinnahmen bei Drittaufträgen.

K 3 Übriger Ertrag CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Beiträge 23 830 24 768 938 Dienstleistungsertrag 23 071 29 977 6 906 Sonstiger Betriebsertrag 43 240 18 798 -24 442 Total 90 141 73 543 -16 598

Die in den übrigen Erträgen enthaltenen Beiträge weisen gegenüber dem Vorjahr einen Mehrertrag von 0,9 Mio. Franken (Vorjahr +1,9 Mio. Franken) aus. Die Dienstleistungserträge zeigen eine Zunahme von 6,9 Mio. Franken (Vorjahr -3,5 Mio. Franken). Die Zunahme ist auf verschiedene zusätzliche Drittaufträge zurückzuführen. Die Abnahme der sonstigen Betriebserträge um 24,4 Mio. Franken (Vorjahr +35,5 Mio. Franken) ist primär auf einen Immobilienverkaufsgewinn des Vorjahres in Höhe von 24,0 Mio. Franken zurückzuführen.

K 4 Personalaufwand CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Gehälter 617 875 614 256 -3 619 Zulagen 22 938 22 095 -843 Sozialleistungen 120 655 134 972 14 317 Übriger Personalaufwand 6 238 17 814 11 576 Total 767 706 789 137 21 431

Die Gehälter zeigen gegenüber dem Vorjahr eine Abnahme von 3,6 Mio. Franken (Vorjahr -21,8 Mio. Franken), die hauptsächlich auf Restrukturie- rungsmassnahmen zurückzuführen ist. Nachdem 2016 die Sozialleistungen durch eine Teilauflösung der Rückstellung für die Senkung des tech- nischen Zinssatzes um 13,0 Mio. Franken entlastet wurden, zeigen sich die Werte 2017 nun wieder ohne Sondereffekte. Die Sozialleistungen sind gegenüber dem Vorjahr um 14,3 Mio. Franken höher. Effektiv sind sie nur um 1,3 Mio. Franken gestiegen. Der übrige Personalaufwand zeigt eine Erhöhung von 11,6 Mio. Franken, die aus dem Wegfall der Restrukturierungsaufwendungen des Vorjahrs über 11,5 Mio. Franken resultiert.

168 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 K 5 Programm- und Produktionsaufwand CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Entschädigung Künstler und Autoren 29 013 29 273 260 Urheberrechte 120 253 109 745 -10 508 Fremdproduktionen und -aufträge 215 593 232 388 16 795 Verbindungs- und Leitungsaufwand 83 522 78 408 -5 114 Diverser Programm- und Produktionsaufwand 17 154 14 030 -3 124 Bestandesveränderung Programmvorräte 4 400 -6 485 -10 885 Total 469 935 457 359 -12 576

Die Aufwände für Urheberrechte liegen um 10,5 Mio. Franken (Vorjahr +8,9 Mio. Franken) tiefer als im Vorjahr. Der Rückgang erklärt sich mit den im Vorjahr getätigten zusätzlichen Rechteeinkäufen für die grossen Sportereignisse des Jahres 2016. Die Fremdproduktionen und -aufträge stie- gen um 16,8 Mio. Franken (Vorjahr -3,9 Mio. Franken). Die Mehrausgaben sind primär auf zusätzliche Auftrags-, Pacte- und Ko-Produktionen sowie höhere Drittleistungen zurückzuführen. Der Verbindungs- und Leitungsaufwand konnte dank den in den Vorjahren beschlossenen Optimie- rungsmassnahmen weiter gesenkt werden. Es resultiert eine neuerliche Abnahme von 5,1 Mio. Franken (Vorjahr -14,2 Mio. Franken) gegenüber dem Vorjahr. Der diverse Programm- und Produktionsaufwand verzeichnet einen Rückgang von 3,1 Mio. Franken (Vorjahr -4,1 Mio. Franken), der primär auf die Einstellung der Betriebstätigkeit zweier Tochtergesellschaften im Umfang von 2,2 Mio. Franken zurückzuführen ist.

K 6 Verwaltungs- und Werbeaufwand CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Allgemeiner Verwaltungsaufwand 36 116 34 581 -1 535 Werbeaufwand 21 740 24 727 2 987 Kommunikation, Logistik und Spesen 55 058 52 930 -2 128 Total 112 914 112 238 -676

Der allgemeine Verwaltungsaufwand sank im abgeschlossenen Geschäftsjahr um 1,5 Mio. Franken (Vorjahr +0,6 Mio. Franken), was hauptsäch- lich auf Kosteneinsparungen im administrativen Bereich zurückzuführen ist. Der Werbeaufwand stieg um 3,0 Mio. Franken (Vorjahr +5,8 Mio. Franken). Die Zunahme ist primär auf den höheren Sponsoringaufwand in Zusammenhang mit Bartergeschäften zurückzuführen. Der Rückgang der Kosten für Kommunikation, Logistik und Spesen von 2,1 Mio. Franken (Vorjahr +2,3 Mio. Franken) ist hauptsächlich auf tiefere Gebühren und Abgaben zurückzuführen.

K 7 Abschreibungen und Wertbeeinträchtigungen CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Planmässige Abschreibungen Sachanlagen 89 810 82 941 -6 869 Wertbeeinträchtigungen Sachanlagen 26 871 -855 -27 726 Sachanlagen 116 681 82 086 -34 595

Wertbeeinträchtigungen Finanzanlagen 105 - -105 Finanzanlagen 105 - -105

Planmässige Abschreibung immaterielle Anlagen 3 900 3 491 -409 Wertbeeinträchtigungen immaterielle Anlagen - 18 18 Immaterielle Anlagen 3 900 3 509 -391

Total 120 686 85 595 -35 091

Die Gesamtabweichung der Abschreibungen und Wertbeeinträchtigungen zeigt gegenüber dem Vorjahr eine Abnahme von insgesamt 35,1 Mio. Franken (Vorjahr +18,7 Mio. Franken). Die planmässigen Abschreibungen nahmen um 7,3 Mio. Franken ab, und die Wertbeeinträchtigungen gin- gen um 27,8 Mio. Franken zurück. Der negative Wert der Wertbeeinträchtigungen auf Sachanlagen resultiert aus 0,4 Mio. Franken ausserplan- mässigen Abschreibungen auf Produktionsmitteln und einer Zuschreibung auf dem Gebäude in Chur um 1,2 Mio. Franken.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 169 Konzernrechnung

K 8 Übriger Betriebsaufwand CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Unterhalt und Ersatz 51 888 52 370 482 Übriger Aufwand 81 215 66 109 -15 106 Total 133 103 118 479 -14 624

Die übrigen Aufwände zeigen im Berichtsjahr eine Abnahme um 15,1 Mio. Franken (Vorjahr +12,9 Mio. Franken). Die Ursachen dafür sind im Vor- jahr zu finden: eine nicht aktivierbare Einmalzahlung in Zusammenhang mit einem geplanten Bauprojekt und höhere Beiträge an Fonds und Stif- tungen des Jahres 2016.

K 9 Finanzergebnis CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Finanzertrag 2 953 4 123 1 170 Finanzaufwand -5 919 -5 325 594 Total -2 966 -1 202 1 764

Die Zunahme des Finanzerfolgs um 1,8 Mio. Franken (Vorjahr -10,2 Mio. Franken) ist in erster Linie auf höhere Fremdwährungskursgewinne zu- rückzuführen.

K 10 Steueraufwand CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Laufende Steuern -615 -111 504 Veränderung latente Steuern -57 -119 -62 Total -672 -230 442

Der Steueraufwand sinkt im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Mio. Franken (Vorjahr +0,8 Mio. Franken). Das Stammhaus ist steuerbefreit. Die laufenden und latenten Steuern betreffen somit nur die Tochtergesellschaften.

K 11 Flüssige Mittel CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Kassen- , Post- und Bankkonten 203 566 153 667 -49 899 Geldähnliche Mittel 10 9 -1 Total 203 576 153 676 -49 900

Die flüssigen Mittel haben im Berichtsjahr um 49,9 Mio. Franken (Vorjahr -29,4 Mio. Franken) abgenommen. Die Details zu den ­Veränderungen sind in der Geldflussrechnung des Konzerns dargestellt.

170 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 K 12 Wertschriften und sonstige kurzfristige Anlagen CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Wertschriften 2 135 4 172 2 037 Total 2 135 4 172 2 037

Die Wertschriften und sonstigen kurzfristigen Anlagen beinhalten Wertpapiere mit kurzfristigem Charakter, die nicht als Finanzanlage gehal- ten werden. Die Zunahme von 2,0 Mio. Franken (Vorjahr -0,4 Mio. Franken) ist auf eine Umschichtung und Erweiterung des Portfolios einer Tochter- gesellschaft zurückzuführen.

K 13 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Dritte 13 916 20 164 6 248 Nahestehende Gesellschaften 51 593 50 865 -728 Wertbeeinträchtigungen -687 -646 41 Total 64 822 70 383 5 561

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen weisen im Berichtsjahr eine Zunahme von 5,6 Mio. Franken (Vorjahr -9,2 Mio. Franken) aus.

K 14 Sonstige kurzfristige Forderungen CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Dritte 6 255 9 625 3 370 Total 6 255 9 625 3 370

Die sonstigen Forderungen zeigen eine Zunahme um 3,4 Mio. Franken (Vorjahr +3,3 Mio. Franken). Die Zunahme begründet sich primär mit zwei Positionen: Guthaben für zuviel bezahlte Sozialleistungen des Jahres 2017 über 2,1 Mio. Franken und der Erhöhung der Verrechnungssteuer- guthaben um 0,9 Mio. Franken.

K 15 Programm- und Warenvorräte CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Vorauszahlungen für Programmvorräte 16 448 29 874 13 426

Eigenproduktionen 48 233 58 865 10 632 Fremdproduktionen 55 909 51 655 -4 254 Wertbeeinträchtigungen -401 -542 -141 Programmvorräte 103 741 109 978 6 237

Warenvorräte und Kleinmaterial 1 138 1 307 169

Total 121 327 141 159 19 832

Die Vorauszahlungen haben um 13,4 Mio. Franken (Vorjahr -1,5 Mio. Franken) - primär bei den Sportrechten - zugenommen. In den Programm- vorräten werden ausschliesslich die angefallenen Aufwendungen für Video- und Filmproduktionen aktiviert, die noch nicht ausgestrahlt worden sind. Die Zunahme belief sich auf 6,2 Mio. Franken (Vorjahr -4,4 Mio. Franken). Auf eine Aktivierung von Radiosendungen wird aus Wesentlichkeits- gründen verzichtet.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 171 Konzernrechnung

K 16 Aktive Rechnungsabgrenzung CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Dritte 19 000 34 949 15 949 Nahestehende Gesellschaften 165 317 152 Total 19 165 35 266 16 101

Die aktiven Rechnungsabgrenzungen zeigen eine Zunahme von 16,1 Mio. Franken (Vorjahr -31,6 Mio. Franken), die hauptsächlich auf noch aus- stehende Empfangsgebühren zurückzuführen ist.

K 17 Sachanlagen Grundstücke Produktions- Anlagen im Übrige Total und Bauten mittel und Bau und Sachanlagen Informatik Vorauszah- CHF 1000 lungen

Nettobuchwert 1.1.2016 403 687 183 257 98 033 5 568 690 545

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.2016 1) 931 068 754 499 98 033 38 362 1 821 962 Zugänge 33 681 27 625 43 192 3 397 107 895 Abgänge -70 235 -92 649 - -4 288 -167 172 Reklassifikation 54 496 9 130 -66 141 1 014 -1 501 Stand 31.12.2016 949 010 698 605 75 084 38 485 1 761 184

Kumulierte Wertberichtigungen Stand 1.1.2016 1) -527 381 -571 242 - -32 794 -1 131 417 Planmässige Abschreibungen -28 138 -59 440 - -2 232 -89 810 Wertbeeinträchtigungen -25 834 -1 035 - -2 -26 871 Abgänge 39 235 90 654 - 4 204 134 093 Stand 31. Dezember 2016 -542 118 -541 063 - -30 824 -1 114 005

Nettobuchwert 31.12.2016 406 892 157 542 75 084 7 661 647 179

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.2017 1) 949 010 698 605 75 084 38 485 1 761 184 Zugänge 4 915 29 665 62 260 1 507 98 347 Abgänge -3 688 -98 916 -1 -6 736 -109 341 Reklassifikation 1 655 7 101 -10 195 482 -957 Stand 31.12.2017 951 892 636 455 127 148 33 738 1 749 233

Kumulierte Wertberichtigungen Stand 1.1.2017 1) -542 118 -541 063 - -30 824 -1 114 005 Planmässige Abschreibungen -27 380 -53 061 - -2 500 -82 941 Wertbeeinträchtigungen 1 210 -355 - - 855 Abgänge 3 688 98 578 - 6 736 109 002 Stand 31.12.2017 -564 600 -495 901 - -26 588 -1 087 089

Nettobuchwert 31.12.2017 387 292 140 554 127 148 7 150 662 144

Die in der Position Anlagen im Bau und Vorauszahlungen enthaltenen Anzahlungen belaufen sich auf 5000 Franken (Vorjahr 0,9 Mio. Franken). Der Anteil der unbebauten Grundstücke beläuft sich auf 10,7 Mio. Franken (Vorjahr 10,7 Mio. Franken). Eine Wertkorrektur von 1,2 Mio. Franken auf dem Gebäude in Chur wurde aufgehoben. Der Saldo der Reklassifizierung wurde zu den immateriellen Anlagen (siehe K 20) übertragen.

172 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 1) Die Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie die kumulierten Wertberichtigungen mussten aufgrund eines Restatements in der Buchhaltung angepasst werden. Die Korrektur hat keinen Einfluss auf den Nettobuchwert, wie die nachfolgende Tabelle zeigt.

Grundstücke und Bauten Werte Werte Restatement vor dem nach dem Restatement Restatement CHF 1000

Nettobuchwert 1.1.2016 403 687 403 687 -

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.2016 990 068 931 068 -59 000 Zugänge 33 681 33 681 - Abgänge -70 235 -70 235 - Reklassifikationen 54 496 54 496 - Stand 31.12.2016 1 008 010 949 010 -59 000

Kumulierte Wertberichtigungen Stand 1.1.2016 -586 381 -527 381 59 000 Planmässige Abschreibungen -28 138 -28 138 - Wertbeeinträchtigungen -25 834 -25 834 - Abgänge 39 235 39 235 - Stand 31.12.2016 -601 118 -542 118 59 000

Nettobuchwert 31.12.2016 406 892 406 892 -

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.2017 1 008 010 949 010 -59 000 Zugänge 4 915 4 915 - Abgänge -3 688 -3 688 - Reklassifikationen 1 655 1 655 - Stand 31.12.2017 1 010 892 951 892 -59 000

Kumulierte Wertberichtigungen Stand 1.1.2017 -601 118 -542 118 59 000 Planmässige Abschreibungen -27 380 -27 380 - Wertbeeinträchtigungen 1 210 1 210 - Abgänge 3 688 3 688 - Stand 31.12.2017 -623 600 -564 600 59 000

Nettobuchwert 31.12.2017 387 292 387 292 -

Die Differenz stammt aus den Jahren 2006 bis 2008. In dieser Zeit wurde der Gebäudekomplex in Genf bis auf die tragende Struktur zurückgebaut und gleichzeitig einer Asbestsanierung unterzogen. Die damals ausgeführten Arbeiten wurden als Wertbeeinträchtigung erfasst. Korrekt wäre es gewesen, die Asbestsanierung als Rückstellung beziehungsweise als laufende Kosten zu erfassen und den Rückbau als Teilabgang zu verbuchen. Mit diesem Restatement wird dieser Umstand bereinigt.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 173 Konzernrechnung

K 18 Assoziierte Gesellschaften

CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Assoziierte Gesellschaften 21 737 19 735 -2 002 Total 21 737 19 735 -2 002

Die Abnahme des Werts der assoziierten Gesellschaften um 2,0 Mio. Franken (Vorjahr +1,4 Mio. Franken) ist auf die Wertverminderungen (Equity- Bewertung) der bestehenden Gesellschaften zurückzuführen.

K 19 Finanzanlagen Übrige Be- Darlehen Wert- Aktiven aus Total teiligungen schriftten Arbeitgeber- CHF 1000 reserven

Nettobuchwert 1.1.2016 564 155 2 1 384 2 105

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.2016 899 160 2 1 384 2 445 Zugänge - - - - - Abgänge - -20 - -294 -314 Reklassifikation - - - - - Stand 31.12.2016 899 140 2 1 090 2 131

Kumulierte Wertberichtigungen Stand 1.1.2016 -335 -5 - - -340 Zugänge - -105 - - -105 Abgänge - - - - - Stand 31.12.2016 -335 -110 - - -445

Nettobuchwert 31.12.2016 564 30 2 1 090 1 686

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.2017 899 140 2 1 090 2 131 Zugänge - 5 333 - 526 5 859 Abgänge - -30 - -90 -120 Reklassifikation - - - - - Stand 31.12.2017 899 5 443 2 1 526 7 870

Kumulierte Wertberichtigungen Stand 1.1.2017 -335 -110 - - -445 Zugänge - - - - - Abgänge - 10 - - 10 Stand 31.12.2017 -335 -100 - - -435

Nettobuchwert 31.12.2017 564 5 343 2 1 526 7 435

Die Finanzanlagen zeigen eine Zunahme von 5,7 Mio. Franken (Vorjahr -0,4 Mio. Franken), die primär aus einer Darlehensgewährung gegenüber einer assoziierten Gesellschaft über 5,3 Mio. Franken stammt.

174 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 K 20 Immaterielle Anlagen Software Übrige Total und Lizenzen immaterielle CHF 1000 Anlagen

Nettobuchwert 1.1.2016 7 397 269 7 666

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.2016 43 292 1 182 44 474 Zugänge 1 734 - 1 734 Abgänge -948 - -948 Reklassifikation 2 626 -1 125 1 501 Stand 31.12.2016 46 704 57 46 761

Kumulierte Wertberichtigungen Stand 1.1.2016 -35 895 -913 -36 808 Planmässige Abschreibungen -3 874 -26 -3 900 Wertbeeinträchtigungen - - - Abgänge 933 - 933 Reklassifikation -895 895 - Stand 31.12.2016 -39 731 -44 -39 775

Nettobuchwert 31.12.2016 6 973 13 6 986

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.2017 46 704 57 46 761 Zugänge 2 147 - 2 147 Abgänge -3 794 -57 -3 851 Reklassifikation 957 - 957 Stand 31.12.2017 46 014 - 46 014

Kumulierte Wertberichtigungen Stand 1.1.2017 -39 731 -44 -39 775 Planmässige Abschreibungen -3 484 -7 -3 491 Wertbeeinträchtigungen -18 - -18 Abgänge 3 794 51 3 845 Stand 31.12.2017 -39 439 - -39 439

Nettobuchwert 31.12.2017 6 575 - 6 575

Die immateriellen Anlagen nehmen um 0,4 Mio. Franken (Vorjahr -0,7 Mio. Franken) ab. Der bestehende Goodwill wurde direkt mit dem Eigenkapi- tal verrechnet (siehe Folgeseite).

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 175 Konzernrechnung

Goodwill Gemäss Rechnungslegung der SRG wird der Goodwill zum Erwerbszeitpunkt mit dem Konzerneigenkapital verrechnet. Bei einer theoretischen Aktivierung des Goodwills würden sich folgende Auswirkungen auf die Jahresrechnung ergeben:

CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Anschaffungskosten Stand am 1. Januar 3 607 3 607 - Zugang - - - Stand am 31. Dezember 3 607 3 607 -

Abschreibungen und Wertberichtigungen Stand am 1. Januar -30 -752 -722 Planmässige Abschreibung -722 -722 - Stand am 31. Dezember -752 -1 474 -722

Theoretischer Nettobuchwert Stand am 1. Januar 3 577 2 855 -722 Stand am 31. Dezember 2 855 2 133 -722

Bei einer Aktivierung würde der Goodwill linear über fünf Jahre abgeschrieben.

Auswirkung auf die Erfolgsrechnung CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Konzernergebnis 29 034 25 510 -3 524 Abschreibung Goodwill -722 -722 - Theoretisches Konzernergebnis (inkl. Abschreibung Goodwill) 28 312 24 788 -3 524

Auswirkung auf die Bilanz CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Eigenkapital gemäss Bilanz (exkl. Minderheiten) 425 988 453 605 27 617 Theoretische Aktivierung Nettobuchwert Goodwill 2 855 2 133 -722 Theoretisches Eigenkapital (inkl. Abschreibung Goodwill) 428 843 455 738 26 895

K 21 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Dritte 48 396 39 669 -8 727 Nahestehende Gesellschaften 3 955 4 542 587 Total 52 351 44 211 -8 140

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben um 8,1 Mio. Franken (Vorjahr -18,4 Mio. Franken) abgenommen. Diese Verände- rung resultiert aus dem Umstand, dass offene Verbindlichkeiten vor Ablauf der Zahlungsfrist beglichen wurden, um Negativzinsen auf den Post- und Bankkonten zu vermeiden.

176 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 K 22 Vorausbezahlte Empfangsgebühren CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Vorausbezahlte Empfangsgebühren 192 859 196 081 3 222 Total 192 859 196 081 3 222

Da die Empfangsgebühren mittels Jahresrechnung gestaffelt fakturiert werden und die Geldeingänge gemäss ordentlichem Prozess weitergeleitet worden sind, hat die SRG bereits Empfangsgebühren für das Folgejahr erhalten. Diese werden als Vorauszahlungen behandelt und entsprechend unter dieser Position passiviert. Die Vorauszahlungen zeigen in diesem Berichtsjahr eine Zunahme von 3,2 Mio. Franken (Vorjahr -10,4 Mio. Franken).

K 23 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Dritte 21 532 27 011 5 479 Nahestehende Gesellschaften 7 - -7 Total 21 539 27 011 5 472

Die sonstigen Verbindlichkeiten zeigen eine Zunahme von 5,5 Mio. Franken (Vorjahr -16,0 Mio. Franken), die hauptsächlich auf offene, nicht fäl- lige Sozialleistungsrechnungen zurückzuführen sind.

K 24 Kurzfristige Rückstellungen Personal und Restruktu- Sonstige Latente CHF 1000 Vorsorge rierung Rückstellungen Steuern Total

Buchwert 1.1.2016 3 643 25 202 7 862 19 36 726

Bildung 215 3 362 5 011 - 8 588 Verwendung -2 904 -22 695 -4 080 - -29 679 Auflösung -56 -5 332 -1 127 -11 -6 526 Umgliederung 2 422 7 896 1 805 -8 12 115 Buchwert 31.12.2016 3 320 8 433 9 471 - 21 224

Bildung 744 1 226 569 - 2 539 Verwendung -2 685 -6 446 -3 803 - -12 934 Auflösung -590 -2 042 -2 842 - -5 474 Umgliederung 2 200 2 954 382 - 5 536 Buchwert 31.12.2017 2 989 4 125 3 777 - 10 891

Die Rückstellungen für Personal und Vorsorge beinhalten 3,0 Mio. Franken (Vorjahr 3,3 Mio. Franken). Sie teilen sich hauptsächlich in 2,2 Mio. Franken für Treueprämien und 0,8 Mio. Franken für Kompensations- und Ausgleichszahlungen an Mitarbeitende auf. Die Restrukturierungs- rückstellungen belaufen sich auf 4,1 Mio. Franken (Vorjahr 8,4 Mio. Franken) und sind für Sozialpläne vorgesehen. Die sonstigen Rückstellun- gen belaufen sich auf 3,8 Mio. Franken (Vorjahr 9,5 Mio. Franken) und verteilen sich auf folgende Hauptpositionen: 1,8 Mio. Franken für Bau- projekte, 1,0 Mio. Franken für DVB-T-Optimierung und 0,6 Mio. Franken für Rechtsrückstellungen (Vorjahr 0,8 Mio. Franken).

K 25 Passive Rechnungsabgrenzung CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Dritte 66 787 69 951 3 164 Nahestehende Gesellschaften 518 2 617 2 099 Total 67 305 72 568 5 263

Die passiven Rechnungsabgrenzungen weisen gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme von 5,3 Mio. Franken (Vorjahr -7,8 Mio. Franken) aus.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 177 Konzernrechnung

K 26 Langfristige Finanzverbindlichkeiten CHF 1000 2016 2017 Veränderung

Schuldscheindarlehen 250 000 250 000 - Total 250 000 250 000 -

Das Schuldscheindarlehen der SRG über 250,0 Mio. Franken besteht gegenüber Postfinance und läuft bis Ende September 2023.

K 27 Langfristige Rückstellungen Personal und Restruktu- Sonstige Latente CHF 1000 Vorsorge rierung Rückstellungen Steuern Total

Buchwert 1.1.2016 113 771 17 706 9 120 274 140 871

Bildung 7 280 1 347 2 909 - 11 536 Verwendung -55 475 -3 912 -933 - -60 320 Auflösung -15 104 -724 -537 -46 -16 411 Umgliederung -2 422 -7 896 -1 805 8 -12 115 Buchwert 31.12.2016 48 050 6 521 8 754 236 63 561

Bildung 5 708 750 6 121 - 12 579 Verwendung -11 505 -331 -980 - -12 816 Auflösung -828 -307 -873 -19 -2 027 Umgliederung -2 200 -2 954 -382 - -5 536 Buchwert 31.12.2017 39 225 3 679 12 640 217 55 761

In den langfristigen Rückstellungen für Personal und Vorsorge sind die Ansprüche der Mitarbeitenden aus langfristigen Zeitguthaben und den Treueprämien über 39,2 Mio. Franken (Vorjahr 40,9 Mio. Franken) enthalten. Die Treueprämien wurden bei der versicherungsmathematischen Be- rechnung mit den Kassenzinssätzen für Bundesobligationen (Stand Dezember 2016) diskontiert. Die Restrukturierungsrückstellungen enthal- ten die Kosten für Sozialplanmassnahmen über 3,7 Mio. Franken (Vorjahr 6,5 Mio. Franken). Die sonstigen Rückstellungen bestehen hauptsäch- lich aus Rückstellungen für Rechtsfälle über 6,0 Mio. Franken (Vorjahr 3,2 Mio. Franken), den Rückbaukosten für gemietete Gebäude und Gebäudeteile über 2,8 Mio. Franken (Vorjahr 3,1 Mio. Franken), Rückstellungen für laufende Bauprojekte über 2,3 Mio. Franken und 0,8 Mio. Fran- ken für die DVB-T-Optimierung.

178 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Weitere Angaben

K 28 Eventualverbindlichkeiten und nicht bilanzierte Verpflichtungen Im Rahmen des «Pacte de l‘audiovisuel» bestehen Abnahmeverpflichtungen von 54,9 Mio. Franken (Vorjahr 82,5 Mio. Franken) für die Jahre 2018 bis 2019. Die Business Unit Sport ist Verträge für künftige Sportereignisse im Wert von 160,0 Mio. Franken (Vorjahr 114,2 Mio. Franken) eingegan- gen. Die übrigen nicht bilanzierten Verbindlichkeiten für Programmverträge lassen sich mit 23,0 Mio. Franken (Vorjahr 24,6 Mio. Franken) beziffern.

Es bestehen langfristige Mietverträge für Räumlichkeiten und Baurechtsverträge über 159,4 Mio. Franken (Vorjahr 183,5 Mio. Franken). Davon werden 14,2 Mio. Franken innerhalb der nächsten zwölf Monate fällig, weitere 44,6 Mio. Franken in zwei bis fünf Jahren und 100,6 Mio. Franken weisen eine Fälligkeit von über fünf Jahren aus. Die übrigen, in Zusammenhang mit der ordentlichen Geschäftstätigkeit stehenden langfristigen Verträge sind mit 435,9 Mio. Franken (Vorjahr 378,9 Mio. Franken) zu beziffern. Es bestehen Bankgarantien über 10,6 Mio. Franken (Vorjahr 9,9 Mio. Franken). Die offenen Rechtsfälle, die nicht bilanziert worden sind, können mit 15,9 Mio. Franken (Vorjahr 15,9 Mio. Franken) beziffert werden.

Im Zusammenhang mit dem Primatswechsel bestehen Eventualverbindlichkeiten gegenüber der Pensionskasse der SRG SSR (PKS) bis Ende 2018. Sie betreffen aktuell nicht eindeutig quantifizierbare Aufwendungen, falls die Pensionskasse saniert werden muss. Die weiteren Eventualverbind- lichkeiten belaufen sich auf 27,6 Mio. Franken (Vorjahr 2,0 Mio. Franken).

K 29 Derivative Finanzinstrumente Wiederbeschaffungswerte CHF 1000 Kontraktwerte positiv negativ

Offene Devisentermingeschäfte 2016 Kauf Euro 57 913 323 213 Kauf US-Dollar 11 462 768 - Total Käufe 69 375 1 091 213

Total Devisentermingeschäfte per 31.12.2016 69 375 1 091 213

Offene Devisentermingeschäfte 2017 Kauf Euro 64 887 2 927 - Kauf US-Dollar 11 314 421 - Total Käufe 76 201 3 348 -

Total Devisentermingeschäfte per 31.12.2017 76 201 3 348 -

Instrumente zur Absicherung von zukünftigen Cashflows werden nicht bilanziert, sondern bis zur Realisierung des künftigen Cashflows im Anhang offengelegt.

K 30 Vorsorgeeinrichtung Der Ausweis erfolgt gemäss den Normen von Swiss GAAP FER 16. Tatsächliche wirtschaftliche Auswirkungen von Vorsorgeplänen auf die SRG wer- den auf den Bilanzstichtag bewertet und bilanziert. Bei den Vorsorgeplänen der SRG handelt es sich um beitrags- und leistungsorientierte Pläne. Die Vermögenswerte dieser Pläne werden unabhängig vom Vermögen der SRG und ihrer Tochtergesellschaften in rechtlich selbstständigen Vorsorgeeinrichtungen gehalten. Die Finanzierung der Vorsorgepläne erfolgt, mit Ausnahme der patronal finanzierten Kaderkasse, durch Arbeit- nehmer- und Arbeitgeberbeiträge. Die Mitarbeitenden der SRG sind für die Risiken Invalidität und Tod sowie die Altersvorsorge versichert. Per 31. Dezember 2017 umfasst der versicherte Personenkreis 6726 (Vorjahr 6577) aktive Versicherte und 2277 (Vorjahr 2149) Leistungsbezüger.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 179 Konzernrechnung

Die Arbeitgeberbeitragsreserve und die wirtschaftliche Situation (Nutzen, Verpflichtung) gegenüber den Vorsorgeeinrichtungen haben sich wie folgt entwickelt:

Arbeitgeberbeitragsreserve (AGBR)

Verwen- dungs- Ergebnis aus AGBR im Nominalwert verzicht Bildung Bilanz Bilanz Personalaufwand CHF 1000 2017 2017 2017 31.12.17 31.12.16 2017 2016

Patronale Fonds / Vorsorgeeinrichtungen 1 526 -90 1) 526 1 526 1 090 - 294 Total 1 526 -90 526 1 526 1 090 - 294

1) Inklusive 8000 Franken Finanzertrag aus Arbeitgeberbeitragsreserve.

Wirtschaftlicher Nutzen/Verpflichtungen und Vorsorgeaufwand Veränderung Über-/Unter- zum Vorjahr Auf die Vorsorgeaufwand im deckung Wirtschaftlicher Anteil bzw. erfolgs- Periode Personalaufwand der Organisation wirksam im abgegrenzte CHF 1000 31.12.17 31.12.17 31.12.16 Geschäftsjahr Beiträge 2017 2016

Kadervorsorge MCDT ------1 Kadervorsorge TPC 193 - - - 421 421 442 Kadervorsorge SRG Stammhaus 1 789 - - - 4 304 4 304 4 455 Total patronale Fonds/ patronale Vorsorgeeinrichtung 1 981 - - - 4 725 4 725 4 898 Mxlab ------16 MCDT ------15 TPC - - - - 10 365 10 365 10 126 SRG Stammhaus - - - - 2) 61 753 61 753 59 067 Swiss TXT - - - - 1 047 1 047 992 Total Vorsorgepläne ohne Über-/Unterdeckung - - - - 73 165 73 165 70 216 Total Vorsorgepläne mit Überdeckung ------Total Vorsorgepläne mit Unterdeckung ------Total wirt. Nutzen/Verpflich- tungen und Vorsorgeaufwand 1 981 - - - 77 890 77 890 75 114

2) Die Auflösung einer Rückstellung von 13,0 Mio. Franken im Vorjahr, die Verwendung von 56,2 Mio. Franken und Auflösung von 0,8 Mio. Franken im Geschäftsjahr wurden in der Tabelle nicht abgebildet.

180 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Finanzielle Situation PKS Die Ermittlung der wirtschaftlichen Auswirkungen auf den Arbeitgeber erfolgt auf der Basis der finanziellen Situation der Vorsorgeeinrichtung gemäss Vorjahresabschluss per 31. Dezember 2016. Bestehen Anzeichen, die darauf hindeuten, dass sich seit dem letzten Jahresabschluss we- sentliche Entwicklungen ergeben haben, sind deren Auswirkungen zu berücksichtigen. Per 31. Dezember 2017 betrug der Deckungsgrad der PKS 104,8 Prozent (Vorjahr 102,5 Prozent). Der ausgewiesene Deckungsgrad wurde basierend auf dem aktuellen technischen Zinssatz von 2,75 Pro- zent berechnet und berücksichtigt ebenfalls die Zinssatzsenkung auf 2,25 Prozent per 1. Januar 2020.

K 31 Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen Gegenüber den Pensionskasseneinrichtungen bestehen per 31. Dezember 2017 kurzfristige Verbindlichkeiten in der Höhe von 0,4 Mio. Franken (Vorjahr 0,7 Mio. Franken).

K 32 Transaktionen mit Nahestehenden Der Ertrag – hauptsächlich in Form von Werbe- und Sponsoringverkäufen – mit nahestehenden Gesellschaften belief sich im Jahre 2017 auf 247,0 Mio. Franken (Vorjahr 273,0 Mio. Franken). Die Aufwände beliefen sich gesamthaft auf 30,4 Mio. Franken (Vorjahr 37,0 Mio. Franken): 19,9 Mio. Franken (Vorjahr 18,3 Mio. Franken) für Film- rechte, 9,5 Mio. Franken (Vorjahr 8,8 Mio. Franken) für Betriebsbeiträge und 1,0 Mio. Franken (Vorjahr 5,8 Mio. Franken) für Filmarchiv-Stiftungen. Der Pensionskasse SRG SSR wurden Miet- und Verwaltungskosten in der Höhe von 1,3 Mio. Franken (Vorjahr 1,4 Mio. Franken) nicht in Rechnung gestellt, da diese lediglich zu einem höheren administrativen Aufwand geführt hätten und an die SRG rückverrechnet worden wären. Die entsprechenden Saldi aus Forderungen und Verbindlichkeiten werden in der vorliegenden Jahresrechnung separat ausgewiesen.

K 33 Risikobeurteilung Die verantwortlichen Gremien des Unternehmens befassen sich systematisch mit der Erfassung und Bewertung von Risiken. Das Risikomanage- ment ist ein integraler Bestandteil des Führungsinstrumentariums der SRG. Es ist ein festes Element der Geschäfts- und Führungsprozesse hinsichtlich Entscheidfindung und Verantwortlichkeit. Risikomanagement umfasst die Kultur, die Prozesse und Strukturen, die auf die effektive Bewirtschaftung von Chancen und Beeinträchtigungen im operativen und strategischen Umfeld gerichtet sind. Verantwortlichkeiten und Organisation des Risikomanagements sind vom Verwaltungsrat SRG in einer eigens definierten Risikopolitik festgelegt worden. Jährlich wird die Risikolage des Unternehmens auf allen relevanten Führungsebenen neu evaluiert. Mit einem iterativen Vorgehen sollen die Toprisiken erkannt und notwendige Massnahmen beziehungsweise Projekte eingeleitet werden. SRG-weit sind 2017 die Toprisiken in den folgenden Risikogebieten eruiert worden: Politik und Regulation, Konjunktur, Kapitalmarkt und Pensi- onskasse, Nutzungsverhalten und Publikumsbedürfnisse, Konkurrenzaktionen, Organisationsstruktur, Kooperationen, Projekte und Systeme, Be- triebsschutz, IT-Sicherheit, Cash-Flow sowie Personal. Die notwendigen Massnahmen, die geeignet erscheinen, die erkannte Risikosituation zu kontrollieren, sind beschlossen.

K 34 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Nach dem Bilanzstichtag bis zur Verabschiedung der Konzernrechnung durch den Verwaltungsrat am 5. April 2018 sind uns keine wesentlichen Er- eignisse bekannt, welche die Aussagefähigkeit der Jahresrechnung 2017 beeinträchtigen könnten.

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 181 Konzernrechnung

K 35 Segmentinformation

Mio. CHF Radio Fernsehen Drittgeschäft 2016

Empfangsgebühren 454,8 763,1 - 1 217,9 Kommerzieller Ertrag 16,1 307,5 3,0 326,6 Übriger Ertrag 7,6 32,0 50,5 90,1 Betriebsertrag 478,5 1 102,6 53,5 1 634,6

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) und TPC 141,6 447,0 3,1 591,7 Radio Télévision Suisse (RTS) 112,2 274,0 3,0 389,2 Radiotelevisione svizzera (RSI) 74,4 162,8 2,0 239,2 Radiotelevisiun Svizra Rumantscha (RTR) 14,2 10,7 0,2 25,1 swissinfo.ch (SWI) 5,6 13,1 - 18,7 Nationale Organisationseinheiten und übrige Töchter 94,4 236,1 9,9 340,4 Betriebsaufwand 442,4 1 143,7 18,2 1 604,3

Betriebsergebnis 36,1 -41,1 35,3 30,3

Mio. CHF Radio Fernsehen Drittgeschäft 2017

Empfangsgebühren 457,1 761,4 - 1 218,5 Kommerzieller Ertrag 16,7 280,5 2,6 299,8 Übriger Ertrag 6,9 35,8 30,9 73,6 Betriebsertrag 480,7 1 077,7 33,5 1 591,9

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) und TPC 139,4 425,7 7,6 572,7 Radio Télévision Suisse (RTS) 110,3 265,6 3,4 379,3 Radiotelevisione svizzera (RSI) 71,1 163,7 2,3 237,1 Radiotelevisiun Svizra Rumantscha (RTR) 13,3 11,6 0,2 25,1 swissinfo.ch (SWI) 5,6 13,0 - 18,6 Nationale Organisationseinheiten und übrige Töchter 99,7 222,3 8,0 330,0 Betriebsaufwand 439,4 1 101,9 21,5 1 562,8

Betriebsergebnis 41,3 -24,2 12,0 29,1

Ertrag nach Segment 2017 Aufwand nach Segment 2017

68% 71%

2% 1%

Radio Radio 30% Fernsehen 28% Fernsehen Drittgeschäft Drittgeschäft

182 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 K 36 Personal

Anzahl Personen im Jahresdurchschnitt 2016 2017 Veränderung

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) und TPC 3 042 3 064 22 Radio Télévision Suisse (RTS) 1 872 1 901 29 Radiotelevisione svizzera (RSI) 1 155 1 178 23 Radiotelevisiun Svizra Rumantscha (RTR) 167 174 7 swissinfo.ch (SWI) 102 106 4 Nationale Einheiten und übrige Töchter 744 754 10 Total 7 082 7 177 95

Vollzeitstellen (FTE) im Jahresdurchschnitt 2016 2017 Veränderung

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) und TPC 2 314 2 288 -26 Radio Télévision Suisse (RTS) 1 568 1 564 -4 Radiotelevisione svizzera (RSI) 1 039 1 038 -1 Radiotelevisiun Svizra Rumantscha (RTR) 131 134 3 swissinfo.ch (SWI) 85 85 - Nationale Einheiten und übrige Töchter 612 624 12 Total 5 749 5 733 -16

Der Rückgang der Vollzeitstellen (FTE) resultiert aus den auslaufenden im 2015 beschlossenen Restrukturierungsmassnahmen. Die Zunahme der Anzahl Beschäftigten ist auf die Schaffung von 24 Ausbildungs- und Praktikumsstellen (je 0,4 FTE) sowie auf die Erhöhung von 14 Aushilfestellen mit Kleinstpensen zurückzuführen.

Anzahl Personen 2013–2017 Vollzeitstellen 2013–2017

3 500 2 500 3 000 2 000 2 500 2 000 1 500 1 500 1 000 1 000 500 500 0 0 SRF/TPC RTS RSI Übrige RTR SWI SRF/TPC RTS RSI Übrige RTR SWI

2013 2014 2015 2016 2017

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 183 Konzernrechnung

K 37 Beteiligungsverzeichnis per 31. Dezember 2017 Grundkapital Konsoli­ Landeswäh­ Anteil SRG dierungs­ Währung rung in 1000 in % methode*

Konzerngesellschaften (Kapitalanteil 50,1 bis 100%) Technology and Production Center Switzerland AG, Zürich CHF 10 010 100,0 Voll Herstellung audiovisueller Produkte für Fernsehveranstalter im In- und Ausland Swiss TXT AG, Biel CHF 1 000 100,0 Voll Teletext und Data Broadcast Telvetia SA, Bern CHF 1 000 100,0 Voll Halten von Beteiligungen im Rundfunkbereich MCDT AG, Zürich CHF 100 100,0 Voll Marketing und Consulting für Digitalradio; Tochtergesellschaft der Telvetia SA Mxlab AG, Bern (in Liquidation) CHF 100 51,0 Voll Entwicklung, Betrieb und Vermarktung von Musikplattformen; Tochtergesellschaft der Telvetia SA

Assoziierte Gesellschaften (Kapitalanteil 20 bis 50,0%) Telepool GmbH, München EUR 5 000 26,0 Equity Beschaffung, Herstellung und Verwertung von Fernseh- und Filmproduktionen; Beteiligung der Telvetia SA SMD Schweizer Mediendatenbank AG, Zürich CHF 108 33,3 Equity Betrieb Onlinedatenbank für Medien SwissMediaCast AG, Zürich CHF 1 030 29,1 Equity Aufbau, Betrieb und Entwicklung von Rundfunkinfrastrukturen Viasuisse AG, Biel CHF 340 36,1 Equity Beschaffung, Aufbereitung und Vermarktung von Verkehrsinformationen Admeira AG, Bern CHF 300 33,3 Equity Vermarktung von Werbeinventaren

Übrige Gesellschaften (Kapitalanteil unter 20% beziehungsweise untergeordnete Bedeutung) Euronews (Secemie) SA, Lyon EUR 26 884 1,3 AW Institut für Rundfunktechnik GmbH, München EUR 140 5,7 AW Radio Events GmbH, Bern CHF 20 50,0 AW YES FM SA, Genf CHF 600 1,1 AW Romandie Médias SA, Neuenburg CHF 750 9,8 AW Schweizerische Depeschenagentur AG, Bern CHF 2 000 10,0 AW Sonal SA, Genf CHF 1 100 2,3 AW TV5 Monde SA, Paris EUR 137 11,1 AW

* Konsolidierungsmethode: Voll(-Konsolidierung), Equity(-Bewertung), AW (Anschaffungswert)

184 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Antrag

Gemäss der Verwaltungsratssitzung vom 5. April 2018, gestützt auf die vorangegangenen Ausführungen zur Konzernrechnung 2017 und dem ­nachstehenden Bericht der Revisionsstelle, stellen wir der Delegiertenversammlung der SRG vom 27. April 2018 den Antrag, die Jahresrechnung 2017 des Konzerns zu genehmigen.

Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft

Der Präsident Der Generaldirektor Jean-Michel Cina Gilles Marchand

Geschäftsbericht SRG SSR 2017 185 Konzernrechnung

Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung

An die Delegiertenversammlung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft, Bern Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung Als Revisionsstelle haben wir die Konzernrechnung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung, Geldflussrechnung, Eigenkapitalnachweis und Anhang (Seiten 160 bis 185) für das am 31. Dezember 2017 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Verantwortung des Verwaltungsrats Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Konzernrechnung in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER, den gesetzlichen Vorschriften und den Statuten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontroll- systems mit Bezug auf die Aufstellung einer Konzernrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtü- mern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vor- nahme angemessener Schätzungen verantwortlich. Verantwortung der Revisionsstelle Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Konzernrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Konzernrechnung frei von wesentlichen falschen An- gaben ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Konzernrech- nung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Konzernrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Konzernrechnung von Be- deutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsme- thoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Konzernrechnung. Wir sind der Auf- fassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden. Prüfungsurteil Nach unserer Beurteilung vermittelt die Konzernrechnung für das am 31. Dezember 2017 abgeschlossene Geschäftsjahr ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER und entspricht dem schwei- zerischen Gesetz und den Statuten.

Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbaren Sachverhalte vorliegen. In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrats ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Konzernrechnung existiert. Wir empfehlen, die vorliegende Konzernrechnung zu genehmigen.

BDO AG

Martin Nay Matthias Hildebrandt Zugelassener Revisionsexperte Zugelassener Revisionsexperte (Leitender Revisor)

Bern, 5. April 2018

186 Geschäftsbericht SRG SSR 2017 Impressum

Herausgeberin SRG SSR, Bern www.srgssr.ch, [email protected]

Projektleitung und Redaktion Dominic Witschi und Didier Plaschy (Jahresbericht) Christian Baeriswyl und Daniel Anderegg (Rechnung) www.srgssr.ch, [email protected]

Übersetzung Enterprise Services SRG SSR, Sprachdienst, Bern [email protected]

Konzeption, Design, Realisation On- und Offline Heusserbischoff AG, Zürich www.heusserbischoff.ch

Fotos S. 4, 112–116, 120–123, 124 (Bachmann): Thomas Plain, S. 6: Sava Hlavacek, S. 7: Oscar Alessio, S. 18: Matthias Willi, S. 19: Noëlle Guidon, S. 70: Merly Knörle, S. 71: Marcus Gyger, S. 84: Manu Friederich, S. 85, 100: Thomas Züger, S. 100: Christine Blaser, S. 117–118: Marcel Grubenmann, S. 124 (de Weck): Danielle Liniger.

Publikationsform / Layout Die offizielle Version dieses Geschäftsberichts ist online publiziert: www.srgssr.ch/gb2017.

Erscheinungsdatum 30. April 2018

Der Geschäftsbericht ist auf Deutsch und Französisch vorhanden. Massgebend ist die deutsche Version.

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