Als Büttgen und Kaarst in Frankreich lagen

Umbrüche und Reformen in beiden Gemeinden in napoleonischer Zeit1

Sven Woelke

Mit der Eroberung des gesamten linken waltungsebenen entstanden sind.3 Bezüg- Rheinufers im Jahr 1794 und der Einverlei- lich des Ortsteils Büttgen ist die Quellenlage bung dieses Gebietes in den französischen nicht anders, jedoch gibt es hier die fundier- Staat für die folgenden zwanzig Jahre be- ten Untersuchungen Reinhold Mohrs.4 Der ginnt das erste Kapitel der neueren Kaarster vorliegende Beitrag ist als eine Bestandsauf- Stadtgeschichte. Die Geschichte des Ortsteils nahme der bisherigen Forschung zu ver- Kaarst in dieser Epoche ist bislang ein nahe- stehen, die anhand ausgewählter Beispiele zu unerforschtes Gebiet.2 Das Stadtarchiv – nämlich des Baus des Nordkanals, der Kaarst verwahrt aus dieser Zeit mit Ausnah- Neuerungen in der staatlichen und kom- me der Zivilstandsregister keine amtlichen munalen Verwaltung, der Einführung von Unterlagen. Um zu fundierten Erkenntnissen Zivilstandsregistern und Bevölkerungszäh- zu gelangen, ist eine intensive Durchsicht lungen sowie der Säkularisation – die weit- der Akten nötig, welche auf höheren Ver- reichenden und bis heute nachwirkenden

Spezialvermessungskarte des Nordkanals vom Rhein bis zur niederländischen Grenze. Blatt 5 von 22 Blättern, aufgenommen durch den Katastergeometer Rappenhöner, 1847.

86 Umbrüche und Reformen der Franzosenzeit Nord“, die günstigste Verbindung für eine aufzeigen möchte. Kanaltrasse zwischen Rhein und Maas zu erkunden. Geplant wurde schließlich ein gut 53 Kilometer langer Kanal zwischen Nordkanal und Venlo mit insgesamt neun Schleusen. Vorgesehen waren Erdbewegungen über 3,4 Blickt man heute in Büttgen und Kaarst Millionen Kubikmeter und Baukosten über auf die französische Zeit zwischen 1794 und sechs Millionen Francs. Die Trassenführung 1814, fällt zunächst ein Bauwerk auf, das in unserem Raum wurde wie folgt beschrie- sich heute recht unscheinbar zwischen ben: „Der Kanal beginnt bei Grimlinghausen Neersener Straße und Regiobahnstrecke ein- in der Nähe der Erftmündung, führt am Ran- fügt. Was einst als Verkehrsprojekt europä- de der Niedertrasse vorbei und kreuzt hier ischen Ausmaßes geplant und begonnen die Obererft, die zur Speisung herangezogen wurde, ist heute nur noch als ein schmales werden soll. Anschließend folgt der Kanal Wasserrinnsal sichtbar, das bis heute Bütt- dem Tal der Krur, durchschneidet die Moore gen und Kaarst trennt. Die Rede ist vom und Bruchgebiete von Neuss, Büttgen und Nordkanal. Die technische Planung des Schiefbahn, die teils zum Rhein, teils zur Kanals und sein Bau sind umfangreich er- Niers hin entwässern.“6 Die Baumaßnahme forscht worden.5 An dieser Stelle wollen wir wurde jedoch erst ab 1806 forciert und ist in uns hierzu auf wenige Sätze beschränken: der bisherigen Forschung vor handelspoliti- Ziel war die Errichtung einer Schifffahrts- schem Hintergrund verstanden worden: Die straße zwischen dem Rhein und Antwerpen. von verhängte Kontinentalsperre Seit 1794 waren sowohl das linke Rheinufer untersagte jeden Handel mit Großbritanni- als auch das heutige Belgien von franzö- en. Da sich die Niederlande aus eigenem sischen Truppen besetzt und sind wenige wirtschaftlichem Interesse nicht daran hiel- Jahre später in den französischen Staat ein- ten, sei der Bau des Nordkanals als Sanktion gegliedert worden. Nach 1800 beauftragte gegen die Niederlande zu verstehen. Als die Napoleon Bonaparte, seinerzeit Erster Kon- Bauarbeiten im Frühjahr 1808 begannen, sul, den Chefingenieur für Brücken und sollte der Kanal bis Ende 1813 fertiggestellt Straßen der zweiten Sektion des „Canal du werden. In den ersten Jahren des Baus be-

Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland.

87 Seit zwei Jahrhunderten ist der Nordkanal in Kaarst ein sichtbares Relikt der französischen Herrschaft. Ausschnitt aus einer 1919 gelaufenen Ansichtskarte. Archiv im Rhein-Kreis Neuss.

schränkte man sich auf die Erdarbeiten. Leo Klövekorn hat einst die Behauptung Schleusen, Brücken und Kanalwärterhäuser aufgestellt, dass Napoleon 1804, auf der sollten erst in den späteren Jahren errichtet ersten Reise ins Rheinland während seiner werden. Für die Bauarbeiten und für Fuhr- Regierungszeit, persönlich im Kaarst- dienste gegen Bezahlung wurden die Be- Schiefbahner Raum die geplante Trasse wohnerinnen und Bewohner der anliegen- des Nordkanals inspiziert habe.9 Diese den Gemeinden herangezogen. Die Bauern Reise ist kürzlich in einer Doktorarbeit an mussten mit ihren Pferden und Karren den der Universität Mannheim näher unter- Aushub transportieren, zudem wurden mit sucht worden, der Folgendes über die Rei- öffentlichen Aufrufen zahlreiche Tagelöhner seroute zu entnehmen ist: Am 11. Septem- angeworben.7 ber 1804 brach Napoleon morgens um Am 22. Dezember 1810 entschied Napole- fünf Uhr in Aachen auf. Die erste Station on, inzwischen französischer Kaiser, die war Jülich, wo er den Vormittag verbrach- Bauarbeiten am Nordkanal vorerst zu been- te. Mittags hielt er sich für eine halbe den. Zu diesem Zeitpunkt war nur die Stre- Stunde in Neuss auf. Gegen 18 Uhr er- cke zwischen Neuss und Neersen fertigge- reichte er sein Etappenziel Krefeld. Am stellt. Die bisherige Forschung hat als Aus- folgenden Tag reiste er über Venlo weiter löser dieser Entscheidung die Einverleibung nach Geldern, um am 13. September von der Niederlande in das französische Kaiser- dort über Rheinberg und Neuss nach Köln reich angesehen.8 Hinter diese Begründung zu reisen.10 Es wäre also möglich, dass soll hier ein Fragezeichen gesetzt werden, Napoleon am 11. und am 13. September weil bereits seit 1806 Louis Bonaparte, ein 1804 durch Kaarst gereist ist. Bruder des Kaisers, das Königreich Holland Das Bauprojekt Nordkanal hat in der als Monarch regierte. Damit gehörte Holland überregionalen Geschichtsforschung bis- Ende 1810 bereits vier Jahre zum französi- her keine oder kaum Beachtung gefun- schen Einflussbereich. Wahrscheinlicher den.11 Die Erforschung der Geschichte des scheint, dass vielmehr die Verdoppelung der Nordkanals ist bislang auf unseren Raum Baukosten und die Finanzierung des bevor- beschränkt geblieben. Insofern gibt es an stehenden Russlandfeldzuges zum Baustopp dieser Stelle Nachholbedarf. Der Nordka- geführt haben. nal ist in der ersten Hälfte des 19. Jahr-

88 hunderts sowohl für den Güter- als auch Die Bürgermeisterei Kaarst war identisch den Personenverkehr genutzt worden, mit der Pfarrei und dem Gerichtsbezirk nachdem der Kanal in den 1820er Jahren Kaarst, welche seit Jahrhunderten unver- schiffbar gemacht worden war. Zu dieser ändert waren. Bei der Bildung der Bürger- Zeit befanden sich beiderseits des Kanals meisterei Büttgen wurde die Grenze zu breite Treidelpfade. Auf diesen Trassen Kleinenbroich neu gezogen. Die Ortschaft sind später die preußische Chaussee – die Rottes wurde geteilt. Die östlich des Rot- heutige Neersener Straße – und die Eisen- teser Weges liegenden Häuser wurden zur bahnstrecke zwischen Neuss und Neersen Bürgermeisterei Büttgen, die westlichen zur – die heutige Regiobahn – gebaut worden. Bürgermeisterei Kleinenbroich geschlagen. Zudem wurde 1799 die bisherige Kapellen- gemeinde Kleinenbroich aus der Pfarrei Staatliche und kommunale Büttgen ausgegliedert und zu einer ei- Verwaltung genständigen Pfarrei erhoben. Damit wur- de die jahrhundertealte Bindung zwischen Spuren der französischen Zeit finden sich beiden Orten zerschlagen. Die Bürgermeis- nicht nur im Landschaftsbild, sondern auch terei Kleinenbroich wurde im Unterschied in der Verwaltung. Am 23. Januar 1798 zu Büttgen dem Kanton Neersen zugeord- begann die Durchführung einer umfangrei- net. Die damalige Grenzziehung wurde im chen Verwaltungsreform, die die bisherigen Wesentlichen bis heute beibehalten – so- Verwaltungsformen im Rheinland beseitig- wohl 1816 bei der Bildung der preußischen te und derart tiefgreifend revolutionierte, Landkreise Gladbach und Neuss wie auch dass an eine Rücknahme dieser Reform 1975 bei der Bildung der heutigen Städte nach Ende der französischen Herrschaft Kaarst und .13 1814 nicht zu denken war. An diesem Tag Die Gemeindeordnung der Französi- wurden aus 150 verschiedenen Herrschaf- schen Republik vom 17. Februar 1800 hob ten auf dem linken Rheinufer ohne Rück- die traditionelle Unterscheidung von Stadt sichtnahme auf historische Grenzen nach und Land auf. Mit der Bürgermeisterei gab französischem Vorbild vier Departements es nur noch einen Gemeindetyp. An der gebildet, die in Arrondissements, diese Spitze der Bürgermeisterei stand ein Bür- in Kantone und diese wiederum in Mairi- germeister – der Maire. Dieser wurde vom en (Bürgermeistereien) unterteilt wurden. Präfekten des jeweiligen Departements Büttgen und Kaarst wurden jeweils eine ernannt. Der Bürgermeister war bei der eigene Bürgermeisterei. Diese wurden dem unmittelbaren Staatsverwaltung vom Prä- Kanton Neuss im Arrondissement Krefeld fekten abhängig, in Fragen der kommuna- im Departement Roer zugeordnet.12 len Selbstverwaltung unabhängig. Dem

Bürgermeister in Büttgen und Kaarst Büttgen Kaarst Johann Josephs (1798/1800 – 1807) Heinrich Pellio (1799/1800 – 1805) Johann Görtz (1808 – 1812) Josef Franken (1805 – 1808) Franz Aloys Heusgen (1813 – 1821) Andreas Michels (1808 – 1812) Matthias Pfeil (1813 – 1821)

89 Bürgermeister war in solch kleinen Ge- Zivilstandsregister meinden wie Büttgen und Kaarst je ein Adjunkt, ein Beigeordneter, an die Seite Eine seitdem im staatlichen Auftrag ste- gestellt. Die Aufgaben des Bürgermeisters hende Verwaltungsaufgabe der Kommune waren die Führung der Gemeinde- und Orts- ist die Führung der Zivilstandsregister, der polizeiverwaltung sowie der Listen der heutigen Personenstandsregister im Stan- wehrfähigen Männer, der Steuerrollen und desamt. Die französische Verfassung vom der Zivilstandsregister und der Vorsitz im 3. September 1791 hatte den Grundsatz Gemeinderat (conseil municipal). Die Ämter aufgestellt, dass die Ehe vor dem Gesetz nur des Bürgermeisters und des Beigeordneten als bürgerlicher Vertrag zwischen Mann waren unbesoldete Ehrenämter. Für die Bü- und Frau zu gelten habe. Das derartige Ge- roarbeiten war in größeren Orten ab 5.000 setz vom 20. September 1792 führte in Einwohnern ein hauptamtlicher Gemeinde- Frankreich nicht nur die Zivilehe ein, son- sekretär zuständig. In dieser Dreiteilung dern auch die einheitliche Beurkundung erkennen wir die Vorgänger der heutigen der Geburten, Heiraten und Sterbefälle aller Ämter des Bürgermeisters, des Beigeordne- Bewohner des Landes durch öffentliche ten und des Verwaltungschefs und damit Amtsträger – heute Standesbeamte. Zum den Beginn der hauptamtlichen kommu- 1. Mai 1798 wurde das französische Zivil- nalen Verwaltung im ländlichen Raum. In standsrecht auch in den besetzten rheini- Büttgen gab es in der Zeit zwischen 1798 schen Gebieten eingeführt.16 und 1814 drei Bürgermeister, in Kaarst deren Seitdem wurden in jeder Bürgermeisterei vier. In der älteren Forschung ist Johann pro Jahr je ein Geburten-, ein Heirats- und Görtz als Bürgermeister Büttgens übersehen ein Sterbebuch geführt. Zum Beispiel: Im worden. An seiner Stelle wurde fälschlicher- Geburtenbuch wird jedes Kind erfasst, das weise sein Beigeordneter Johann Heinrich im Gebiet der Bürgermeisterei geboren Viehoff als Bürgermeister bezeichnet.14 wird. Aus diesen Registern können dann Der Gemeinderat bestand in Büttgen und Geburtsurkunden erstellt werden. Entspre- Kaarst aus jeweils zehn Mitgliedern. Diese chendes gilt für alle Heiraten und Sterbe- wurden vom Präfekten für jeweils drei fälle. Das französische Zivilstandswesen ist Jahre ernannt und konnten auch von ihm der Ursprung des staatlichen Personen- suspendiert werden. Der Rat tagte einmal im standswesens, der heutigen Standesämter. Jahr; ansonsten nur auf gesonderte Einbe- Dieses Prinzip der Registerführung existiert rufung des Präfekten. Die Aufgaben des Rats noch heute. Die Preußen, die den Franzosen waren die Kenntnisnahme des Gemeinde- 1815 als Herrscher im Rheinland folgten, haushalts, die Rechnungsprüfung, die Ver- behielten das System in den neupreußi- teilungsregelung über Holz, Weide, Ernte schen Gebieten am Rhein bei und gewähr- und andere Einkommen der Gemeinde, die ten diesem eine mehr als fünfundsiebzig- Verteilung öffentlicher Arbeiten und die Be- jährige Pilotphase. Erst 1874 führten sie in ratung der Bedürfnisse der Gemeinde. In den altpreußischen Gebieten die Standes- diesem Gremium erkennen wir den Vorläu- ämter und die Personenstandsregister ein. fer des heutigen Stadtrats.15 Diese funktionierten nach dem gleichen Von kommunaler Selbstverwaltung kann Prinzip wie die französischen Zivilstands- jedoch kaum die Rede sein. Die Bürgermeis- register, nur unter deutscher Bezeichnung. terei war in der Praxis unterste staatliche Zum 1. Januar 1876 wurden die Personen- Verwaltungsbehörde. Im staatlichen Auftrag standsregister dann auch reichsweit einge- waren ständig Berichte an den Unterprä- führt und lösten somit die Zivilstandsregi- fekten in Krefeld zu erstatten, Statistiken ster im Rheinland ab. Das Standesamt zu erstellen, Anordnungen und Kontrollen Kaarst kann also bereits auf eine über durchzuführen und vieles mehr. zweithundertjährige Tätigkeit zurückbli-

90 Sterberegistereintrag Heinrich Viehoffs vom 7. Juni 1814: Im oberen Teil durchgestrichen der Name und die Amtsbezeichnung Viehoffs; unten rechts seine nicht gänzlich ausradierte Unterschrift. Stadtarchiv Kaarst. cken. Es arbeitet seitdem im Wesentlichen desamts Kaarst und seiner Vorgänger ab nach dem oben beschriebenen französi- 1798 bis zu laufenden Stichjahren. Die ers- schen Prinzip. Bei allen Veränderungen ten Register gehören zu den ältesten amt- und Anpassungen hat das von den Franzo- lichen Unterlagen, welche im Stadtarchiv sen geschaffene Zivilstandswesen nur zwei verwahrt werden. tiefgreifende Reformen erlebt: Die Einfüh- Eine etwas makabre Anekdote aus der rung des neuen, „wandernden“ Familien- Bürgermeisterei Büttgen zeigt beispielhaft, buchs 1958 und die Umstellung auf die welche Schwierigkeiten bei der Erledigung komplett elektronische Registerführung, im der vielen neuen administrativen Aufga- Standesamt Kaarst 2011. ben, zumal noch in französischer Sprache, Das Stadtarchiv Kaarst verwahrt die Zi- auftraten: Wie erwähnt, war die Führung vil- und Personenstandsregister des Stan- der Zivilstandsregister eine Aufgabe, die

91 dem Bürgermeister selbst oblag. Der ab Fe- detaillierten Einblick in die Bevölkerungs- bruar 1808 amtierende Bürgermeister Jo- struktur. hann Görtz übertrug diese Aufgabe jedoch Im Jahr 1799 lebten in Büttgen 1356 ab Sommer desselben Jahres an seinen Personen in 309 Haushalten. Neben dem Beigeordneten Johann Heinrich Viehoff. Kirchdorf gab es noch die Wohnplätze Ob Überlastung oder mangelnde franzö- Rottes, Heide (heute zu Kaarst-Vorst) und sische Sprachkenntnisse zu dieser Über- Holzbüttgen, die separat gezählt wurden. In tragung führten, bleibt unklar. Viehoff der Bürgermeisterei Büttgen gab es 102 scheint die Registerbücher jedoch auch Haushalte von Bauern, 187 Haushalte von nicht immer selbst ausgefüllt zu haben. Je- Tagelöhnern und 20 Haushalte „Sonstiger". denfalls hat er hin und wieder einige For- Zu den „Sonstigen" zählten der Pfarrer, der mulare vorausschauend blanko unterschrie- Schulmeister, der Polizeisergeant, ein Sek- ben. Am 7. Juni 1814 verstarb Johann Hein- retär, ein Arzt, ein Wundarzt, ein Schuhma- rich Viehoff unerwartet in Büttgen. Der neue cher, ein Flickschuster, ein Hutmacher, ein Bürgermeister Franz Aloys Heusgen stand Müller sowie mehrere Krämer und Huf- nun vor einem Problem: Er musste eine schmiede. Diese „Sonstigen" lebten fast aus- Sterbeurkunde ausfüllen, die der Verstor- nahmslos im Kirchdorf. bene bereits selbst unterschrieben hatte. Zum Vergleich lebten 1801 in Kaarst 987 Heusgen bemühte sich, die Unterschrift mit- Einwohner in 223 Haushalten. Zur Bür- tels einer Rasierklinge auszuradieren. Ver- germeisterei Kaarst gehörten neben dem geblich! Sowohl Viehoffs Unterschrift als Kirchdorf noch die Wohnplätze Broicherdorf, auch die Kratzspuren sind bis heute auf dem Stakerseite, Hinterfeld und Broicherseite so- Sterberegistereintrag zu erkennen.17 wie Buschhausen, Furth und Heide (die letz- ten drei heute zu Neuss gehörig). Hier gab es die Haushalte von 81 Bauern, 114 Tagelöh- Volkszählungen nern und 18 „Sonstigen". Darunter fallen ein Schuster, ein Krämer, ein Pfarrer, ein Küster, Die französische Verwaltung interessierte ein Vikar, ein Schulmeister, ein Sattler, ein sich jedoch nicht nur für Neugeborene, Gerber und mehrere Schmiede. Bemerkens- frisch Vermählte und Verstorbene. Ihr war wert sind zudem sieben Wirte und ein Pen- vielmehr daran gelegen, einen möglichst sionär. detaillierten Überblick über die Gesamtbe- Mit Blick auf diese Zahlen erhält man für völkerung zu bekommen. Zu diesem Zweck Büttgen und Kaarst die gleichen Befunde: führte die französische Regierung erstmals Etwa ein Drittel der Haushalte sind Bauern in der rheinischen Geschichte Volkszählun- und knapp drei Fünftel Tagelöhner. Beide gen durch. Sie bieten uns heute einen recht Kirchdörfer waren nicht nur die kirchlichen,

Volkszählungen in Büttgen und Kaarst Haushalte Büttgen (1799) Kaarst (1801) Bauern 102 81 Tagelöhner 187 114 Sonstige 20 18 Insgesamt 309 223

92 sondern auch die wirtschaftlichen und ge- sellschaftlichen Zentren ihrer Gemeinde. Zwei Zahlen sind im Gegensatz zu den heutigen Verhältnissen herausragend: Der Anteil der Kinder unter zwölf Jahren an der Gesamtbevölkerung betrug in Büttgen 25 Prozent. Da zu Beginn des 19. Jahrhun- derts die heutige klassische Aufteilung in Berufsleben und Ruhestand noch nicht exis- tierte, gab es im Ruhestand befindliche Men- schen nicht; auf dem Weilerhof wurde gar eine achtundachtzigjährige Dienstmagd ge- Das Holzbüttger Haus vor dem Abriss 1965, unbe- zählt.18 kannter Fotograf. Stadtarchiv Kaarst.

Säkularisation weniger Wochen wurde dieser Beschluss mit administrativer Präzision ohne erwäh- Eine bislang nie dagewesene Umwälzung nenswerten Widerstand umgesetzt. Mit der der Grundbesitzverhältnisse zog die Sä- Ausführung ging eine jahrhundertalte kularisation der Klöster und Stifte nach Klosterlandschaft im Rheinland unter. Üb- sich. Diese waren bereits bald nach der rig blieben nur noch wenige Konvente, die französischen Inbesitznahme des linken sich ausschließlich der Bildung oder der Rheinufers unter Druck geraten und muss- Krankenpflege widmeten.19 Sämtliche Gü- ten spätestens dann um ihr Überleben ter der säkularisierten Klöster und Stifte fürchten, als ihnen 1798 die Novizenauf- waren nun verstaatlicht und wurden später nahme verboten wurde. Die völkerrechtli- weiterveräußert. Die Käufer waren zumeist che Anerkennung der Einverleibung der Makler und Immobilienhändler, die die Gebiete links des Rheins durch Frankreich Grundstücke oftmals nach einer Parzellie- im Friedensvertrag von Lunéville 1801 und rung weiter vermittelten oder verkauften.20 das Konkordat zwischen Frankreich und Klöster und Stifte hatte es seinerzeit in Papst Pius VII. im selben Jahr ebneten der Büttgen und Kaarst nicht gegeben. Es gab völligen Neuordnung der kirchlichen Ver- aber zahlreiche Grundstücke und Höfe, die hältnisse im Rheinland den Weg. Die Or- im Zuge der Säkularisation verstaatlicht ganisationsstruktur der Kirche wurde an und dann als „Nationalgut“ weiter veräu- die des französischen Staates angelehnt. ßert wurden. In Büttgen sind 41 solcher Das Erzbistum Köln wurde aufgelöst und Objekte nachgewiesen, für Kaarst immer- ein neues Bistum mit Sitz in Aachen errich- hin 13 und für Holzbüttgen eines.21 Das tet. Für jeden Kanton war eine Hauptpfarrei Holzbüttger Haus war beispielweise ein vorgesehen und eine gewisse Anzahl von landwirtschaftliches Gut, das sich seit 1458 Hilfspfarreien. Alle geistlichen Amtsträger im Besitz des Stifts St. Quirin in Neuss be- wurden fortan vom Staat besoldet, dem sie fand. Die letzte Äbtissin Felicitas Auguste, einen Treueid zu leisten hatten. In dem die sich zugleich Herrin von Holzbüttgen genannten Konkordat sicherte der Papst nannte, veranlasste noch im Jahre 1790, sein Stillhalten bei der Veräußerung geist- das Holzbüttger Haus von Grund auf neu licher Güter zugunsten des Staates zu. Am aufzubauen. Elf Jahre nach der Fertigstel- 9. Juni 1802 beschlossen die französischen lung des Neubaus (1791) wurde das Stift Konsuln unter der Führung Napoleon Bo- aufgelöst und seine Besitzungen verstaat- napartes fast sämtliche Klöster und Stifte licht. Der bisherige Pächter Johann Josephs, im Linksrheinischen aufzuheben. Innerhalb ab 1798 Munizipalagent und seit 1800 ers-

93 ter Bürgermeister in Büttgen, verblieb auf zeigen den epochalen Bruch mit dem Herr- dem Gut und entrichtete seine Pacht fortan schaftssystem des Alten Reichs. an die französische Staatskasse. Im Gegen- Die Einführung der Zivilstandsregister satz zu anderen ehemaligen Kirchengütern und der systematischen Volkszählungen wurde das Holzbüttger Haus jedoch nicht sowie die Säkularisation sind nur ausge- öffentlich versteigert, sondern ging als wählte Beispiele einer umfassenden Mo- Dotation in den Besitz der französischen dernisierung. Von nicht minder großer Ehrenlegion über und wurde 1805 an die Bedeutung waren auch die Reformen im Gesellschaft Fulerand Martin Tisson, Jo- Polizei-, Justiz- und Steuerwesen oder bei seph Soudan und Kompagnons aus Lodève der Regelung von Handel und Gewerbe im Departement Hérault übertragen, alle- sowie die Einführung einheitlicher Grund- samt Tuchfabrikanten, die die französische kataster23 oder die Kartografische Landes- Armee vermutlich mit Uniformen beliefert aufnahme durch Tranchot. Auf alle The- hatten. Noch im gleichen Jahr wurde Tis- menfelder gleichermaßen einzugehen, wür- son von seinen Mitgesellschaftern beauf- de den Rahmen dieses Beitrags sprengen. tragt, das Holzbüttger Haus zu veräußern. Der mit der Säkularisation einhergehende Am 3. Januar 1806 konnte der bisherige Bruch mit bis ins Mittelalter zurückreichen- Pächter Johann Josephs das Holzbüttger den Strukturen und die Reform des Staats- Haus, bestehend aus einem Wohnhaus, wesens mit der Einführung einheitlicher Ställen und anderen Gebäuden sowie Gar- Verwaltungs- und Wirtschaftsformen lösten ten, Obstgarten und Weiden – insgesamt einen immensen Modernisierungsschub aus, ungefähr 56 Hektar Grund –, für 32.820 dessen Nachhall bis heute andauert. Francs erwerben. Ein Drittel der Kaufsum- me beglich Josephs sofort, die restlichen zwei binnen eines Jahres, wofür er sich 10.900 Francs vom Kölner Brückenbau- 1 Der vorliegende Beitrag geht zurück auf einen Vor- meister Theodor Evertz lieh.22 Das Beispiel trag, den der Verfasser im Oktober 2016 vor dem Städtepartnerschaftsverein Kaarst – La Madeleine von Johann Josephs und dem Holzbüttger e.V. gehalten hat. Das Vortragsmanuskript wurde Haus war eines der wenigen in Büttgen für die Publikation gekürzt, überarbeitet und mit und Kaarst, wo der bisherige Pächter das Anmerkungen versehen. Der Vortragsstil wurde weitgehend beibehalten. von ihm bewirtschaftete Gut selbst erwer- 2 Vgl. Bremer, Jakob: Das kurkölnische Amt Liedberg, ben konnte. Mönchengladbach 1930, Nachdruck 2000, Die Säkularisation war kein revolutionä- S. 301ff.; Kirchhoff, Hans Georg: Geschichte der Stadt Kaarst, Kaarst 1987, S. 297ff.; Klövekorn, Leo: rer Akt mit dem Ziel einer sozialen Umver- Heimatgeschichte im Rahmen der allgemeinen teilung des Grund- und Immobilienbesitzes Geschichte. Als die Kaarster Franzosen waren, 4 von oben nach unten. Ihre Ziele waren die Teile, in: Kaarster Mitteilungen 2 (1966), 14-17. Klövekorns Beiträge sind sehr allgemein gehalten Zerschlagung der politischen Macht der Kir- und schwer nachvollziehbar, da er keine Quellen che und die Sanierung der Staatsfinanzen angibt. – eine Maßnahme, die seitens der französi- 3 Eine Übersicht der vorhandenen Quellen, die heute im Landesarchiv NRW in Duisburg verwahrt wer- schen Verwaltung effizient umgesetzt wur- den, bietet: Die Behörden der Zeit 1794-1815. Teil de. Viele Makler und Spekulanten bereicher- 1: Die linksrheinischen Gebiete, bearb. von Ingrid ten sich aufgrund des Versteigerungsverfah- Joester, 2. Aufl., Siegburg 1987 (Veröffentlichungen der staatlichen Archive des Landes Nordrhein- rens. Erst bei den Wiederverkäufen konnten Westfalen, Reihe A, Bd. 3). einige ehemalige Pächter zumindest Teile 4 Mohr, Reinhold: Büttgen in der französischen Zeit des von ihnen bewirtschafteten Bodens von 1794 bis 1814, Teil 1, Kaarst 1999 (Büttgen. Heimatkundliche Schriftenreihe, Heft 21), Teil 2, käuflich erwerben. Der Untergang der rhei- Kaarst 2001 (Büttgen. Heimatkundliche Schriften- nischen Kloster- und Stiftslandschaft und reihe, Heft 23). die folgende in ihrem Ausmaß einzigartige 5 Vgl. Scheller, Hans: Der Nordkanal zwischen Neuss und Venlo, Neuss 1980 (Schriftenreihe des Stadt- Umwälzung der Bodenbesitzverhältnisse

94 archivs Neuss, Bd. 7). Hierbei handelt es sich um eine meisterbiographien noch aus. Klövekorn, Leo: Die ingenieurwissenschaftliche Untersuchung, welche früheren Kaarster Bürgermeister, in: Kaarster Mittei- die politischen Hintergründe und Entscheidungen, lungen 4 (1968) 16, und Kirchhoff, S. 301, nennen vor allem auf der zentralstaatlichen Ebene, außer nur die Namen. Acht lässt. Auch die heimatkundliche Literatur hat 15 Vgl. Bär, Max: Die Behördenverfassung der Rhein- sich mit dem Nordkanal befasst wie bspw. Klö- provinz seit 1815, Bonn 1919, 2. Nachdruck, Düssel- vekorn, Leo: „Die Eyljacht“ im Nordkanal, in: Heimat- dorf 1998 (Publikationen der Gesellschaft für Rhei- kalender für den Landkreis 1952, S. nische Geschichtskunde, Bd. 35), S. 48f. 92-94; Ders.: Als Kaarst noch einen Hafen hatte, in: 16 Vgl. Füchtner, Jörg: Quellen rheinischer Archive zur Kaarster Mitteilungen 2 (1966), 21; Plog, Wilhelm: neuzeitlichen Personen- und Familiengeschichte. Heimatgeschichte von Büttgen bei Neuß, o.O. 1958, Eine Einführung in fünf Kapitel der Quellen und ihrer S. 7f.; Wülfing, Fritz: Der Nordkanal und seine Ge- Gründe, Siegburg 1995 (Veröffentlichungen der schichte, in: Kaarster Wochenspiegel 3 (1977) 16, S. staatlichen Archive des Landes Nordrhein-Westfa- 4; Bichel, Kai: Geschichte: Le Grand Canal du Nord len, Reihe C, Bd. 35), S. 33. – Der Nordkanal und seine Nutzung, 2 Teile, in: Hei- 17 Vgl. Mohr, Teil 2, S. 117f. matland. Unser Kreis Neuss 48 (1995), S. 16f., und 49 18 Vgl. Kirchhoff, S. 306ff. Die seinerzeit erhobenen (1995), S. 19. Alle Autoren geben keine Quellen an. Bevölkerungslisten werden heute ebenfalls im Lan- 6 Hageau, A.: Description du canal de jonction de la desarchiv NRW in Duisburg verwahrt. Im Gegensatz Meuse au Rhin, Paris 1819, S. 6. Deutsche Überset- zu den modernen Volkszählungen sind die erhobe- zung zitiert nach Scheller, S. 8. nen Daten nicht anonymisiert und somit eine Fund- 7 Vgl. Wülfing; Huck, Jürgen: Vorwort des Herausge- grube für Familienforscher. bers, in: Scheller, Hans: Der Nordkanal zwischen 19 Vgl. Oepen, Joachim: Die Säkularisation von 1802 in Neuss und Venlo, Neuss 1980 (Schriftenreihe des den vier rheinischen Departements, in: Säkularisati- Stadtarchivs Neuss, Bd. 7), S. XI-XVI, hier S. XII. on, Mediatisierung und Modernisierung zwischen 8 Vgl. Klövekorn, Hafen; Huck, S. XIII; Scheller, S. 62f. Altem Reich und neuer Staatlichkeit. Tagung der Kirchhoff, S. 313ff. und Mohr, Teil 2, S. 163ff. folgen Historischen Kommission für Westfalen vom 3.-5. beide in ihrer Darstellung Huck. April 2003 in Corvey, hrsg. von Harm Klueting, 9 Vgl. Klövekorn, Hafen. Münster 2005 (Schriften der Historischen Kommis- 10 Vgl. Mager, Ria: Zwischen Legitimation und Inspek- sion für Westfalen, Bd. 19), S. 87-114, hier S. 87ff. tion. Die Rheinlandreise Napoleon Bonapartes im 20 Vgl. ebd., S. 106ff. Jahre 1804 (Konsulat und Kaiserreich. Studien und 21 Die Unterlagen zu den Nationalgüterveräußerun- Quellen zum Napoleonischen Zeitalter, Bd. 4), gen im Roer-Departement werden ebenfalls im Frankfurt am Main 2015 S. 71. Landesarchiv NRW in Duisburg verwahrt (vgl. Die 11 Das Bauprojekt findet keine Erwähnung in Stan- Behörden der Zeit 1794-1815. Teil 1: Die linksrhei- dardwerken wie beispielsweise Braubach, Max: Vom nischen Gebiete). Das Datenmaterial ist aufbereitet Westfälischen Frieden bis zum Wiener Kongreß publiziert in: Säkularisation und Mediatisierung in (1648-1815), in: Rheinische Geschichte, hrsg. von den vier rheinischen Departements 1803-1813. Edi- Franz Petri und Georg Droege, Bd. 3: Neuzeit, Düs- tion des Datenmaterials der zu veräußernden Natio- seldorf 1976, S. 219-365. nalgüter, 5 Teile, hrsg. von Wolfgang Schieder, Bop- 12 Vgl. Graumann, Sabine: Französische Verwaltung pard 1991 (Forschungen zur deutschen Sozialge- am Niederrhein. Das Roerdepartement 1798-1814, schichte, Bd. 5). Vgl. ebd. Teil V,2, S. 687ff., 704f. und Essen 1990 (Düsseldorfer Schriften zur Neueren 1110f. Diese Edition ist mit Blick auf den Ortsteil Landesgeschichte und zur Geschichte Nordrhein- Kaarst noch nicht ausgewertet worden. Mohr hat Westfalens, Bd. 27), hier S. 18. Ferner auch: Engel- diese Edition mit Blick auf Büttgen benutzt, seiner- brecht, Jörg: Grundzüge der französischen Verwal- seits aber die archivische Überlieferung selbst aus- tungspolitik auf dem linken Rheinufer, in: Napoleo- gewertet (vgl. Teil 2, S. 59ff. mit Übersicht S. 61ff.). nische Herrschaft in Deutschland – Verwaltung und Die Säkularisation im hiesigen Raum hat ferner Justiz, hrsg. von Christoph Dipper u.a., Berlin 1995 untersucht: Klompen, Wilma: Die Säkularisation im (Schriften zur Europäischen Rechts- und Verfas- Arrondissement Krefeld 1794-1814, Kempen/Nie- sungsgeschichte, Bd. 16), S. 79-91; Feldmann, Irene: derrhein 1962 (Schriftenreihe des Landkreises Der Niederrhein in der ‚Franzosenzeit’. Die französi- Kempen-Krefeld, Bd. 13). sche Verwaltung im Departement Roer 1798-1814, 22 Vgl. Mohr, Teil 2, S. 77ff. Zur Geschichte des Holz- in: Kulturraum Niederrhein im 19. und 20. Jahrhun- büttger Hauses vgl. Klüber, Eduard: Büttgen. Mühlen dert, Bd. 2, hrsg. von Dieter Geuenich, Essen 1997, S. und Bauernhöfe. Mit Beiträgen von Theo Nilgen und 49-68. Johannes Riskes, 2. Aufl. überarbeitet von Reinhold 13 Vgl. Kirchhoff, S. 301f. Mohr, Kaarst 2004 (Büttgen. Heimatkundliche 14 Fehlerhaft sind die Aufzählungen der Büttgener Schriftenreihe, Heft 11/12), S. 38ff. Bürgermeister bei Bremer, S. 708, Plog, S. 169, und 23 Zur Einführung der Katasteraufnahme vgl. Houben, Kirchhoff, S. 301. Korrigiert wurden diese durch die Ulrich: Vor 200 Jahren – Beginn der Katasterurauf- Forschungsergebnisse von Mohr, Teil 1, S. 109ff. Hier nahme im Gebiet des Rhein-Kreises Neuss durch finden sich auch recht detaillierte biographische französische Vermesser, in: Jahrbuch für den Rhein- Erkenntnisse zu den Büttgener Bürgermeistern. Für Kreis Neuss Neuss 2013, S. 36-47. die Kaarster Seite steht die Erforschung der Bürger-

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