SStephantephan LessenichLessenich / MMarioario NeumannNeumann / TThomashomas SeibertSeibert / AndreaAndrea YpsilantiYpsilanti ((Redaktion)Redaktion)

Anders regieren? Von einem Umbruch, der ansteht, aber nicht eintritt V

VS Herausgegeben vom Stephan Lessenich/Mario Neumann/ Thomas Seibert/Andrea Ypsilan (Redak on) Anders regieren? Das im Januar 2010 gegründete InsƟ tut Solidarische Moderne mit Sitz in Berlin versteht sich als Programmwerksta für solidarische Poli kkonzepte, die über die Grenzen unterschiedlicher poli scher Zugänge und Mitglied- scha en in Parteien, NGOs, Gewerkscha en und sozialen Bewegungen hin- weg im Dialog entwickelt werden. Die dafür notwendigen methodischen Verfahren bilden zugleich eine Brücke zwischen Wissenscha und Poli k und verfolgen perspek visch die Zusammenführung der unterschiedlichen Ansätze zu einem Projekt, das auf eine umfassende gesellscha liche Alter- na ve zum Neoliberalismus zielt. Stephan Lessenich / Mario Neumann / Thomas Seibert / Andrea Ypsilan (Redak on) Anders regieren? Von einem Umbruch, der ansteht, aber nicht eintri

Herausgegeben vom Ins tut Solidarische Moderne

VSA: Verlag www.solidarische-moderne.de www.vsa-verlag.de

Die Fotos auf den Seiten 78-88 sind von David Schommer (www.davidschommer.de; E-Mail: [email protected])

© VSA: Verlag 2014, St. Georgs Kirchhof 6, 20099 Hamburg Alle Rechte vorbehalten Druck und Buchbindearbeiten: Beltz Bad Langensalza GmbH ISBN 978-3-89965-604-6 Inhalt

EINLEITUNG

Anders Regieren? ...... 10 Stephan Lessenich/Mario Neumann/ Thomas Seibert/Andrea YpsilanƟ

DENKANSTÖSSE: DEUTSCHLAND UND EUROPA NACH DEN WAHLEN 2013 UND 2014

Warum es (auch diesmal) keinen PoliƟ kwechsel geben wird ...... 16 Deutschland nach der Wahl – aus Sicht einer solidarischen Moderne Stephan Lessenich/Anke MarƟ ny/Thomas Seibert

Die ungelöste Eurokrise ...... 21 Zwischenfazit und Ausblick anlässlich der Europawahl Cansel Kiziltepe/Lisa Paus/Axel Troost

Der tote Punkt und der Kapitalismus »zweiter Potenz« ...... 51 Frank Engster

DOKUMENTATION

Die Summer Factory 2013 in Wort und Bild ...... 76 MarƟ n Wimmer

FotodokumentaƟ on der Summer Factory 2013 David Schommer ...... 78

ParteipoliƟ sche PerspekƟ ve auf die Bedingungen und Hindernisse einer Linksregierung ...... 89 Moritz Warnke im Gespräch mit Andrea YpsilanƟ und Astrid Rothe-Beinlich ARBEITSGRUPPEN

Soziale Bewegungen und linke Parteien

Doppelstrategie Zweipunktnull? ...... 102 Zu den aktuellen Bedingungen eines neuen Koopera onsmodus von linken Parteien und sozialen Bewegungen Jan Schlemermeyer Rot-Grün-Rot anders ...... 110 Thomas Seibert Möglichkeiten einer neuen Form der Koopera on von linken Parteien und Bewegungen ...... 117 Erfahrungen an der Schni stelle Corinna Genschel Linke Parteien und soziale Bewegungen – Erfahrungen aus Lateinamerika ...... 125 Thomas Fatheuer

TransformaƟ on des PoliƟ schen

»Radikale« Poli k ...... 130 Postpoli scher Kapitalismus, gesellscha liche Archaisierung und der »Nom-de-L/Égalité« Volker Koehnen Zur Resozialisierung der Demokra e ...... 150 Konturen einer emanzipatorischen Transforma on der Poli k David Salomon Für Mikropoli k ...... 157 Zehn Thesen zur Transforma on des Transforma onsbegriff s Daniel Loick

Linksregierung und Medien

Linke Medienpoli k ...... 163 Thomas Lohmeier Informa onen in den gesellscha lichen Kontext einpassen ...... 168 Vera Bunse Sozial-ökologische Poli k, Linksreformismus und die Medien ...... 174 Tom Strohschneider Über die Grenzen des Medienbaukastens ...... 180 Dieter Rucht Was wir von dem Medien-Umbruch lernen könnten ...... 186 Wolfgang Storz

GesellschaŌ swandel ist Kulturwandel

Worüber redet das ISM, wenn es über Kultur redet? – Zehn Thesen .. 193 MarƟ n Wimmer Kultur: Geist der Zeit ...... 195 Die gegenwär ge Schwäche der Linken ist ihr Mangel an Utopie Fritz Glunk Wer den Code kennt ...... 199 Kultur- und Bildungspoli k zwischen Selbstbeobachtung, Schwarmintelligenz und Verteilungskampf Ina Hartwig Faszina on und Macht neoliberaler Kultur ...... 205 Klaus-Dieter Stork Kulturelle Dimensionen einer solidarischen Zukun ...... 208 Dieter Kramer

LINKE IM WARTESTAND

Das Ende soll ein Anfang sein ...... 220 Andrea YpsilanƟ

Sturm und Drang der MulƟ tude ...... 224 Der Zauberspruch der besetzten Plätze und die Borniertheit der Linken Mario Neumann Auf der Suche nach einer poliƟ schen Strategie der gesellschaŌ lichen TransformaƟ on für die heuƟ ge Zeit ...... 241 Frieder OƩ o Wolf

Jenseits der poliƟ schen ArithmeƟ k ...... 261 Über die Funk onen von Mi e-Links-Regierungen und Strategien gesellscha licher Veränderung Raul Zelik

Agenda 2020 ...... 281 Der Poli kwechsel, wenn es ihn gibt, kommt anders als gedacht Thomas Seibert

Autor_innen ...... 299 EINLEITUNG Anders Regieren? Stephan Lessenich/Mario Neumann/ Thomas Seibert/Andrea Ypsilan

Wer traut eigentlich heute den europäischen Regierungen und den sie tra- genden Parteien noch zu, die dringend notwendige sozial-ökologische Trans- forma on der spä ndustriellen Gesellscha en in Angriff zu nehmen? Spätestens seit der jüngsten Finanzkrise zeigen sich die verheerenden sozialen Konsequenzen der jahrzehntelangen neoliberalen Umgestaltung gesellscha licher Verhältnisse in aller Deutlichkeit: Die Zerstörung der ma- teriellen Grundlagen für eine würdige Existenz breiter Schichten – in den Ländern des globalen Südens seit Jahrzehnten bi ere Realität – hat nun als allseits sichtbares Phänomen auch in Europa Einzug gehalten; wer das auf Geheiß der europäischen »Krisenbewäl gungspoli k« dahin siechende griechische Gesundheitswesen kennengelernt hat, der weiß, was das neo- liberale Regime anrichtet. Und doch kann dieses Regime mit seiner Poli k postdemokra sch weiterprozessieren, führen das verbreitete Unbehagen an den gesellscha lichen Zuständen und die Protestbewegungen im Süden Europas einstweilen noch zu keinen erkennbaren Ansätzen eines poli schen Umsteuerns. Gerade hierzulande stellt sich die Situa on eher so dar, dass weite Teile der Bevölkerung – wer sollte es ihnen verdenken – darauf hof- fen, vom »Schicksal« der Griech_innen nicht ereilt zu werden und auch in Zukun von den Früchten der hegemonialen Stellung Deutschlands in Eu- ropa profi eren zu können. Doch selbst wenn es angesichts der ökonomischen und sozialen Konstel- la on »nach« der Krise zu einem prinzipiell denkbaren Regierungswech- sel – welcher Farbkombina on auch immer – kommen sollte, so wäre dies noch lange kein Garant für einen Poli kwechsel, der diesen Namen zu Recht trägt. Im Gegenteil: Linke Regierungen waren in den letzten Jahrzehnten nicht selten Steigbügelhalterinnen für neoliberale Reformen – und dies nicht nur im Falle der bundesdeutschen rot-grünen Koali on, wenn auch hier be- sonders eff ek v. Ob in der Vergangenheit in Großbritannien, Spanien und auch Schweden oder aber gegenwär g in Frankreich und womöglich nun auch in Italien: Wenn sozialdemokra sche Regierungen mit ihren jeweiligen Koali onspartner_innen aus dem progressiven Spektrum ankündigen, ihre Ökonomien und Sozialsysteme »modernisieren« zu wollen, dann müssen

10 Einleitung sich die Benachteiligten unter den europäischen Bürger_innen in der Re- gel darauf einstellen, dass die neoliberale Umgestaltung der Gesellscha mit besonderem Elan und einem Extraschuss Härte in Angriff genommen wird. Darüber hinaus ist mi lerweile vielen auch klar, dass die Verantwor- tung für eine sozial-ökologische Transforma on, die ihren Namen verdient, nicht bloß bei möglichen linken Regierungsprojekten – oder welchen Re- gierungsakteuren auch immer – liegt, sondern dass diese selbst nur eine spezifi sche Rolle und Teilfunk on für einen derar gen, äußerst komplexen Transforma onsprozess spielen können. Als im Januar 2010 das Ins tut Solidarische Moderne (ISM) gegründet wurde, setzte es sich selbst die Aufgabe, einen substanziellen poli schen Gegenentwurf zum neoliberalen Kapitalismus zu erarbeiten. Als Programm- werksta wollte das ISM tä g werden und in der gemeinsamen Arbeit von linken Ak vist_innen, Poli ker_innen, Wissenscha ler_innen und zivilge- sellscha lichen Akteuren neue Poli kkonzepte denkbar machen und der Umsetzbarkeit näherbringen. Ein Poli kwechsel ist indes nicht zu Ende ge- dacht, wenn er nur programma sch ausgearbeitet wird: Die Suche nach einer Durchsetzungsperspek ve, nach einer poli schen Absicherung ge- sellscha lichen Fortschri s und nicht zuletzt auch nach einem parlamen- tarischen Ausdruck eines breiten, zivilgesellscha lichen Projektes müsste die alterna ve poli sche Programma k umsetzen und ins tu onell absi- chern. Welche sind aber diese strategischen Bedingungen für einen Poli kwech- sel? Dieser Frage galt die ISM Summer Factory 2013, deren Ergebnisse in die- sem Buch dokumen ert werden. Dass sie kurz vor der Bundestagswahl im September 2013 aufgeworfen wurde, ist dabei kein Zufall. Unsere Aufmerk- samkeit bei der Summer Factory galt dem Phänomen eines »Umbruchs, der ansteht, aber nicht eintri «. Das Erkenntnisinteresse war von folgenden Fra- gen geleitet: Wie kommen wir vom enervierenden und unproduk ven linken Katzenjammer zu einem zugkrä igen und ausstrahlungsfähigen poli schen Projekt? Wie kommen wir weiter auf dem Weg zur Kons tu on eines mo- saiklinken poli schen Akteurs? Und: Wo liegen die Chancen, wo liegen die Grenzen und die Gefahren linker Regierungsprojekte – und wie kann man die einen nutzen, die anderen überwinden und umschiff en? Eine weitere Frage, die in dieser vor der Bundestagswahl op mis sch gestellten Aufgabe nur implizit enthalten war, wird in diesem Buch explizit gestellt und bildet gewissermaßen den Hintergrund der nächsten Schri e des Ins tuts: Wenn wir unterstellen, dass eine programma sche Alter- na ve zum Neoliberalismus zwar längst denkbar, aber selbst in den Par-

Anders Regieren? 11 teien des linken Pols der Gesellscha nur unzureichend verankert ist, wo könnten dann eigentlich der Entstehungsort und die neue poli sche Hei- mat eines breiten gesellscha lichen Gegenprojektes sein? Wenn die in der Krise des neoliberalen Kapitalismus dringend gebotene gesellscha liche Transforma on ausbleibt, wenn das »Neue nicht zur Welt kommen kann« (Gramsci), so verweist dies auf ein efer liegendes Problem als die bloßen Mehrheitsverhältnisse in den Mi e-Links-Parteien oder das Fehlen neuer, linker Poli kkonzepte. Wir erleben eine Situa on, in der die nö gen gesellscha lichen Verän- derungen blockiert sind und wir immer noch nicht wissen, wie wir poli sch und strategisch mit dieser Blockade umgehen, wie wir sie, wenn schon nicht durchbrechen, so doch wenigstens unterlaufen können. Es scheint, als wür- den wir alle auf etwas warten, das von selber nicht eintreten wird und das anzugehen wir uns nicht zutrauen. An dieser Diagnose setzen unsere stra- tegischen Überlegungen und unsere poli schen Inten onen an. In dem nun vorliegenden Buch dokumen eren wir einerseits die Ergeb- nisse der Summer Factory 2013 des ISM. Zum anderen gehen unsere Au- tor_innen einen Schri weiter und fragen – unter dem Eindruck der Wahl- ergebnisse und der fortgesetzten Ohnmacht einer linken Alterna ve –, wie ein gesellscha liches Projekt gedacht werden kann, das sich der nunmehr eindeu gen Realität stellt, dass eine sozialökologische Transforma on nicht in den Parteien und Parlamenten angestoßen werden wird. Der erste Teil des Buches besteht aus Einschätzungen der Wahlergeb- nisse in Deutschland und Europa sowie des gesellscha lichen Klimas, das diesen parlamentarischen Mehrheitsverhältnissen zugrunde liegt. Stephan Lessenich, Anke Mar ny und Thomas Seibert setzen sich mit der Realität einer rechnerisch möglichen und gleichzei g undenkbaren rot-grün-roten Koali on nach der Bundestagswahl vom September 2013 auseinander. Die drei Bundestagsabgeordneten Cansel Kiziltepe (SPD), Lisa Paus (Grüne) und Axel Troost (LINKE) analysieren die Ergebnisse der Europawahl im Mai 2014 vor dem Hintergrund der Austeritätspoli k und kri sieren das mangelnde öff entliche Bewusstsein der katastrophalen Folgen der Troika-Poli k in Sü- deuropa. Frank Engster, Mitarbeiter des »Projekt Solidarische Arbeitsver- hältnisse« des ISM, betrachtet den »toten Punkt linker Poli k« vor dem Hintergrund der ökonomischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte und setzt ihn ins Verhältnis zu einem blinden Fleck linker Poli k: der poli schen Ökonomie. Der zweite Teil des Buches ist ein Auszug aus den Diskussionen und vor- läufi gen Ergebnissen der Summer Factory. Ein Teil der Arbeitsgruppen stellt

12 Einleitung hier seine Ergebnisse vor und dokumen ert die Inputs der Teilnehmer_in- nen. Allesamt kreisen sie um das Verhältnis von (Partei-)Poli k und ihrem ge- sellscha lichen Umfeld und behandeln unterschiedliche Aspekte desselben. Da die Arbeitsgruppen »crossover« – aus der Kombina on von Akteuren aus Parteien, Bewegungen und Wissenscha – zusammengesetzt waren, um unterschiedliche Zugänge zum Thema zu verbinden, sind die Texte for- mal und s lis sch erkennbar von unterschiedlichem Format. Im dri en Teil wollen wir einen Ausblick auf die vor uns liegenden poli- schen Deba en geben. Die Bundestagswahl hat – dies müssen wir nüch- tern feststellen – gezeigt, dass ein Poli kwechsel nicht durch eine nume- rische Mehrheit der drei Parteien des linken Spektrums eingeleitet werden wird. Vielmehr scheint es so, als wären diese – in unterschiedlichem Maße und auf je eigene Weise – blockiert für ein gesellscha liches Transforma - onsprojekt. Andrea Ypsilan stellt in ihrem Beitrag die Frage, welche Per- spek ve die rot-grün-rote Op on nach der Bundestagswahl vor diesem Hintergrund noch hat und wie ein solches »Crossover« im Jahr 2014 neu gedacht werden kann. Frieder O o Wolf geht in seinem Ar kel auf die Su- che nach einer »realitätstüch gen« poli schen Strategie jenseits der par- lamentarischen Sachzwänge und der resignierten Fundamentalopposi on. Mit Blick auf die sozialen Bewegungen in Spanien und Griechenland versucht Mario Neumann der Frage nachzugehen, welche Lerneff ekte auf die deut- sche Linke diese südeuropäische »Erneuerung« linker Poli k haben kann. Ebenfalls am Beispiel Spaniens beleuchtet Raul Zelik die ambivalente Erfah- rung mit linken Regierungsprojekten und stellt vor diesem Hintergrund die Fokussierung der Linken auf Regierungsmacht zur Diskussion. Thomas Sei- bert macht anhand seiner Betrachtung der griechischen Syriza einen Vor- schlag, wie sich ein linkes »Crossover« in Zukun programma sch europä- isieren und strategisch in die Gesellscha öff nen kann. Um die in diesem Buch aufgeworfenen Fragen zu verfolgen und zu ver- efen, will das ISM im Rahmen seiner Möglichkeiten auch die Antworten erproben, die seine Autor_innen zur Diskussion stellen. Dabei geht es uns um nicht weniger als einen ernstha en Beitrag zur Erneuerung der Linken: Wir müssen etwas Neues beginnen und das off enkundig geteilte Gefühl eines toten Punktes linker Poli k endlich systema sch bearbeiten. Fragen wir uns also: Wo eigentlich und wie ef sitzen die Blockaden gesellscha - licher Veränderung und was könnten andere Formen und Modi mosaiklin- ker Ak vität sein, die diese vielleicht doch unterlaufen, vielleicht gar durch- brechen könnten, wenigstens an der einen oder anderen Stelle? Wo liegen Bruchstellen in der Selbstabscho ung des Bestehenden? Wie können, ja

Anders Regieren? 13 müssen Ini a ven angelegt sein, die die scheinbar unverrückbaren Gren- zen der poli schen Form zumindest sichtbar, lesbar machen? Braucht es dazu neue Organisa onen, neue Orte, neue Prak ken? Unser Dank gilt allen Teilnehmer_innen der Summer Factory und den Organisator_innen der verschiedenen Workshops und Fachgruppen; au- ßerdem Corinna Geis und Jens-Christoph Pieper für die großar ge organi- satorische Unterstützung, dem Ins tut für Par zipa ves Gestalten für die methodische Begleitung, 1,2,3 comics für das graphic recording der Diskus- sionsrunden und schließlich David Schommer für die Fotodokumenta on der Summer Factory. Dem VSA: Verlag danken wir für seine Geduld bei der Fer gstellung dieses Bandes und den Lektorinnen für ihre umsich ge und hervorragende Arbeit.

14 Einleitung AUTOR_INNEN

Vera Bunse, freie Journalis n, seit April 2012 Redakteurin bei Carta.info, kommt aus der IT-Branche, bloggt seit 2009 über die Umbrüche in Netz- poli k, Medien, Poli k und Gesellscha und arbeitet in NGOs mit, die sich mit informa oneller Selbstbes mmung und Verbraucherschutz be- fassen. Frank Engster hat an der FU Berlin promoviert und war nach der Promo- on u.a. Juniorfellow am Postwachstumskolleg . Er leitet mit Ste- phan Lessenich und Ute Kalbitzer das Projekt Solidarische Arbeitsver- hältnisse, das im Rahmen des ISM entstanden ist. Thomas Fatheuer ist Sozialwissenscha ler, freier Berater, Autor und war bis 2010 der Büroleiter der Heinrich-Böll-S ung in Rio de Janeiro. In sei- nem 2013 erschienenen Buch »Neue Ökonomie der Natur« beschreibt er die Natur als wirtscha lichen Akteur. Corinna Genschel arbeitet seit 2006 als Mitarbeiterin der Kontaktstelle so- ziale Bewegungen der Frak on DIE LINKE. im Bundestag und ist dort zu- ständig für den Bereich »Neue Soziale Bewegungen«. Derzei ger Schwer- punkt der Arbeit ist die Koopera on mit den (europäischen) Bewegungen gegen und rund um »die Krise«. Sie ist ak v im Koordinierungskreis von Blockupy und Blockupy Interna onal. Fritz Glunk ist Gründungsherausgeber des poli schen Kulturmagazins DIE GAZETTE. Bis 1976 war er im Goethe-Ins tut tä g, danach in der Carl Duis- berg Gesellscha , Köln, sowie als Abteilungsleiter im Max Hueber Verlag, Ismaning. Seit 1986 arbeitet er als Schri steller und Publizist. Ina Hartwig lehrte an der FU Berlin, in Gö ngen und St. Louis (USA), war Herausgeberin des »Kursbuch« und viele Jahre lang Literaturredakteu- rin der »«. Heute schreibt sie hauptsächlich für »« und die »Süddeutsche Zeitung«. Mitglied der SPD seit 2012 und Mitglied im ISM Kulturbeirat. Cansel Kiziltepe, Diplom-Volkswir n, ist seit 2013 SPD-Bundestagsabge- ordnete. Sie ist ordentliches Mitglied im Finanzausschuss und stellver- tretendes Mitglied im Pe onsausschuss. Zudem hat sie mehrere Jahre als wissenscha liche Mitarbeiterin und persönliche Referen n des Bun- destagsabgeordneten O mar Schreiner gearbeitet. Volker Koehnen ist Diplom-Poli kwissenscha ler und Systemischer Berater (Systemische Gesellscha ), arbeitet bei der Gewerkscha ver.di im Lan- desbezirk Hessen. Er ist Mitglied des Vorstands des ISM.

Autor_innen 299 Dieter Kramer, ao. Prof. (Universität Wien), ist Kulturwissenscha ler/Euro- päischer Ethnologe, 1977 bis 1990 im Dezernat Kultur und Freizeit der Stadt am Main bei Hilmar Hoff mann, bis Juni 2005 Oberkustos im Museum für Völkerkunde der Stadt Frankfurt am Main. Stephan Lessenich ist Professor für Soziologie an der Friedrich-Schiller-Uni- versität Jena und beschä igt sich seit vielen Jahren insbesondere mit Fra- gen der Sozialpoli k und des Sozialstaats. Er ist einer der fünf Kuratori- umssprecher_innen des ISM. Thomas Lohmeier ist Gesellscha er einer Agentur für Kommunika on und Gestaltung in Berlin sowie Mitglied der Redak on des Magazins »pra- ger frühling«. Daniel Loick lehrt Philosophie an der Goethe-Universität Frankfurt. Er beschä igt sich mit Fragen der poli schen Philosophie und Sozialphi- losophie, insbesondere der Staats- und Rechtskri k sowie dem Zu- sammenhang von Poli k und Lebensform. Von ihm erschien 2012 im Campus-Verlag die »Kri k der Souveränität«. Anke MarƟ ny ist Mitglied im deutschen Vorstand der NGO Transparency und ehemalige Berliner Kultursenatorin, Bundestagsabgeordnete und langjäh- riges SPD-Parteivorstandsmitglied. Sie ist Sprecherin des ISM-Vorstands. Mario Neumann ist wissenscha licher Mitarbeiter des ISM. In seiner poli- schen Freizeit ist er u.a. in der Blockupy-Bewegung ak v. Lisa Paus ist seit 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages und Diplom- Volkswir n. Als Sprecherin für Steuerpoli k der Bundestagsfrak on Bündnis 90/Die Grünen ist sie Mitglied und Obfrau im Finanzausschuss. Von 1999 bis 2009 war sie Mitglied im Abgeordnetenhaus von Berlin. Astrid Rothe-Beinlich ist Vize-Präsiden n des Thüringer Landtages und Par- lamentarische Geschä sführerin der Thüringer Landtagsfrak on von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN. Sie ist Sprecherin des ISM-Vorstands. Dieter Rucht ist em. Professor für Soziologie und war bis Juni 2011 Ko-Leiter der Forschungsgruppe Zivilgesellscha , Ci zenship und poli sche Mobili- sierung in Europa am Wissenscha szentrum für Sozialforschung Berlin. David Salomon vertrat bis Ende März 2014 die Professur für Poli sche Bil- dung an der Universität Siegen, wo er seit dem 1. April als Lehrkra für besondere Aufgaben arbeitet. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Demokra- etheorie, Didak k der poli schen Bildung und poli sche Ästhe k. Jan Schlemermeyer promoviert an der Phillips-Universität Marburg und be- schä igt sich seit vielen Jahren insbesondere mit staatstheore schen Fragen und der Entwicklung linker Bündnispoli ken. Er ist im Blockupy- Bündnis ak v.

300 Autor_innen David Schommer ist Diplom Soziologe und freier Fotograf. Er arbeitet zur Zeit als Erzieher mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. Thomas Seibert ist Philosoph, Autor und poli scher Ak vist sowie einer der fünf Sprecher_innen des ISM-Vorstands. Klaus-Dieter Stork ist Diplomsoziologe, war Büroleiter und Persönlicher Re- ferent von Linda Reisch und Dr. Nordhoff im Dezernat Kultur und Freizeit (1994-2001), von 2001 Fachbereichsleiter und Kulturmanager der Stadt Hanau, Geschä sführer des Comoedienhauses Wilhelmsbad bis April 2014, seit März Stabsstelle Kulturmanagement. Wolfgang Storz ist Sozialwissenscha ler und Publizist. Von 2002 bis 2006 war er Chefredakteur der Frankfurter Rundschau. Tom Strohschneider ist Journalist, seit dem 1. August 2012 Chefredakteur der Tageszeitung neues deutschland. Axel Troost ist als Volkswirt seit 1981 Geschä sführer der parteiunabhän- gigen »Arbeitsgruppe Alterna ve Wirtscha spoli k« (Memorandum- gruppe), seit 2005 fi nanzpoli scher Sprecher der Bundestagsfrak on DIE LINKE und seit 2012 stellvertretender Parteivorsitzender. Er ist Vor- standssprecher des ISM. Moritz Warnke hat in Frankfurt Soziologie studiert, war dort u.a. in den Bil- dungsprotesten engagiert und lebt mi lerweile in Berlin. MarƟ n Wimmer ist Mitglied des ISM-Kuratoriums und Gründer des ISM Kul- turbeirats. Seit 2012 ist er Leiter des Büros des Frankfurter Oberbürger- meisters. Zahlreiche Veröff entlichungen, Lesungen und Kuns nstalla - onen zu Poli k, Literatur und Musik. Frieder OƩ o Wolf ist Philosoph, Poli kwissenscha ler, Poli ker und Huma- nist. Er arbeitet seit 2007 als Honorarprofessor für Philosophie an der Freien Universität Berlin. Andrea YpsilanƟ ist Abgeordnete der SPD im Hessischen Landtag. Von 2007 bis 2009 war sie Vorsitzende der SPD-Landtagsfrak on. Sie ist Vorstands- sprecherin des ISM. Raul Zelik ist Schri steller und war bis 2013 Professor für Poli k an der Na- onaluniversität Kolumbiens.

Autor_innen 301