Programm Kammermusik & Literatur
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LOISIARTE Kammermusik & Literatur PROGRAMM AUS DER STILLE KOMMEND Künstlerische Leitung Christian Altenburger 21. – 24. März 2019 LOISIUM Langenlois www.loisiarte.at LANDESHAUPTFRAU JOHANNA MIKL-LEITNER Erlebnis mit allen Sinnen inmitten einzigartiger Komposition aus Architektur und Weinbau Als Landeshauptfrau von Niederösterreich bin ich davon überzeugt, dass Kunst und Kultur unser Land modern, offen und zukunftsorientiert machen. Kunst und Kultur stellen für jede einzelne und jeden einzelnen eine unglaubliche Bereicherung und eine Anregung dar, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken. Kunst und Kultur sind also sozusagen die Seele eines Landes – und diese Seele muss man pfl egen, das tut den Menschen gut, das tut vor allem aber auch dem gesamten Bundesland Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner Niederösterreich gut. Kunst und Kultur bringen aber nicht nur sehr viel Kreativität und Innovation ins Land, sie sind auch enorm wichtig für unsere Wirt- schaft und unseren Tourismus: Jährlich kommen rund 2,5 Millionen Kulturtouristen zu uns nach Niederösterreich, pro Jahr entsteht so eine Wertschöpfung von 1,1 Milliarden Euro, jeder 25. Arbeitsplatz in Niederösterreich wird durch Kunst und Kultur geschaffen bzw. gesichert. Das im September 2003 als besonderes und großartiges architektonisches Meisterwerk eröffnete LOISIUM in Langenlois macht diese Verbindung besonders deutlich: Mit insgesamt über 800.000 Gästen hat es sich seither nicht nur zu einem überregionalen Besuchermagneten entwickelt, es hat auch Langenlois und der gesamten Region einen gewaltigen kulturellen Schub versetzt. Eine wesentliche Rolle dabei spielt die LOISIARTE, mit deren Frühjahrsklängen traditionell die Festspielsaison in Niederösterreich anhebt. Unter dem Motto „Aus der Stille kommend“ vereint Intendant und Festivalgründer Christian Altenburger hier alljährlich im März eine erlesene Schar von Solisten und Ensembles zu außergewöhnlichen Musik- und Literaturerlebnissen. Bei der diesjährigen Aufl age der LOISIARTE rückt der estnische Komponist Arvo Pärt in den Mittelpunkt, Joachim Bißmeier, Petra Morzé u.a. geben der Literatur eine Stimme, und mit Albert Landertinger und mit dem Linzer Torten Orchester wird eine eigene Kinderschiene gefahren. Ich wünsche dem Team um Christian Altenburger und allen Künstlerinnen und Künstlern viel Erfolg und gutes Gelingen. Dem Publikum wünsche ich ein Erlebnis mit allen Sinnen inmitten dieser einzigartigen Komposition aus Architektur und Weinbau. Ihre Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau Niederösterreich 2 LOISIARte – die Vierzehnte! Herzlich willkommen bei der LOISIARTE 2019! „Aus der Stille kommend“ ist der Leitsatz der heurigen LOISIARTE, in deren Mittelpunkt diesmal der große estländische Komponist Arvo Pärt steht. Mit der Entwicklung der Tintinnabuli-Kompositionstechnik hat Arvo Pärt zu seiner ganz persönlichen und unverwechselbaren Klangsprache gefunden, die von äußerster Reduktion des Klangmaterials und Beschränkung auf das Notwendigste geprägt ist. Bei der LOISIARTE 2019 können Sie Kammermusik, Chorwerke und Kompositionen für Klavier solo von Arvo Pärt erleben. Traditionell verbinden wir bei der LOISIARTE 2019 wieder zeitgenössische Musik Künstlerischer Leiter Christian Altenburger mit Kompositionen aus dem 18. und 19. Jahrhundert und ausgewählten Texten der Weltliteratur. Für die LOISIARTE 2019 haben wir für Sie Musik von Antonín Dvorák,ˇ Johannes Brahms und Wolfgang Amadeus Mozart und Texte von Janis Ezerins, Leon de Winter, Christoph Ransmayr und Gabriel García Márquez ausgewählt. Ermutigt durch den großen Erfolg im letzten Jahr, bieten wir auch in diesem Jahr ein Programm für Kinder an: am Sonntag Nachmittag werden Albert Landertinger und das Linzer Torten Orchester die Geschichte Inspektor X. Die gestohlene Halskette präsentieren. Bei der Ausstellung bildender Kunst im Rahmen der LOISIARTE 2019 wird die österreichische Künstlerin Franka Lechner Tapisserien und Bilder präsentieren. HK Gruber hat versprochen, im Rahmen der Vernissage Chansons von Kurt Weill und Hanns Eisler zum Besten zu geben. Viel Freude bei den fünf Konzerten der LOISIARTE 2019 wünscht Ihnen im Namen des ganzen LOISIARTE Teams sehr herzlich Christian Altenburger Künstlerischer Leiter 3 DONNERSTAG, 21. MÄRZ 19.00 Uhr BESUCHERZENTRUM Moderation Dr. Wilhelm Sinkovicz Arvo Pärt Fratres für Violine und Klavier Christian Altenburger Violine Silke Avenhaus Klavier Janis Ezerins Der Turm Joachim Bißmeier Rezitation Arvo Pärt Spiegel im Spiegel Patrick Demenga Violoncello für Violoncello und Klavier Silke Avenhaus Klavier __________ PAUSE __________ BASILIKA Antonín Dvorákˇ Streichsextett A-Dur, op. 48 Christian Altenburger Violine Allegro moderato Lydia Altenburger Violine Dumka. Poco allegretto Thomas Selditz Viola Furiant. Presto Jevgenija Frolova Viola Finale: Tema con variazoni. Allegretto grazioso, quasi Andantino Patrick Demenga Violoncello Marta Kordykiewicz Violoncello 4 FREITAG, 22. MÄRZ 19.00 Uhr BASILIKA Moderation Dr. Wilhelm Sinkovicz Leonhard Lechner Sprüche von Leben und Tod Arnold Schoenberg Chor für gemischten Chor a cappella Leitung: Erwin Ortner Arvo Pärt Nunc dimittis für gemischten Chor a cappella Leon de Winter Der Schmetterlingsfänger Maria Happel Rezitation __________ PAUSE __________ BESUCHERZENTRUM Arvo Pärt Virgencita Arnold Schoenberg Chor für gemischten Chor a cappella Leitung: Erwin Ortner Arvo Pärt Für Alina für Klavier solo Silke Avenhaus Klavier Für Anna Maria für Klavier solo Ukuaru valss für Klavier solo Leonhard Lechner Das Hohelied Salomonis Arnold Schoenberg Chor für gemischten Chor a cappella Leitung: Erwin Ortner 5 SAMSTAG, 23. MÄRZ 19.00 Uhr BASILIKA Moderation Dr. Wilhelm Sinkovicz Arvo Pärt Solfeggio Christian Altenburger Violine für Streichquartett Lydia Altenburger Violine Largo Thomas Selditz Viola Patrick Demenga Violoncello Arvo Pärt Psalom für Streichquartett Christoph Ransmayr Im Weltraum Florian Teichtmeister Rezitation Arvo Pärt Da pacem Domine Christian Altenburger Violine für Streichquartett Lydia Altenburger Violine Pacato Thomas Selditz Viola Patrick Demenga Violoncello Arvo Pärt Summa für Streichquartett __________ PAUSE __________ BESUCHERZENTRUM Johannes Brahms Klaviertrio H-Dur, op. 8 Christian Altenburger Violine Allegro con brio Patrick Demenga Violoncello Scherzo. Allegro molto - Trio. Meno Allegro Silke Avenhaus Klavier Adagio Finale. Allegro 6 SONNTAG, 24. MÄRZ Matinee 11.00 Uhr BESUCHERZENTRUM Moderation Dr. Wilhelm Sinkovicz Claude Debussy Sonate für Violoncello und Klavier Patrick Demenga Violoncello Prologue. Lent Silke Avenhaus Klavier Sérénade et Finale. Modérément - Animé Gabriel García Márquez Ich vermiete mich zum Träumen Petra Morzé Rezitation Arvo Pärt Variationen zur Gesundung von Arinuschka Silke Avenhaus Klavier für Klavier solo Arvo Pärt Passacaglia Christian Altenburger Violine für Violine und Klavier Silke Avenhaus Klavier Quasi mecanico __________ PAUSE __________ BESUCHERZENTRUM Wolfgang A. Mozart Klavierquartett Es-Dur, KV 493 Christian Altenburger Violine Allegro Thomas Selditz Viola Larghetto Patrick Demenga Violoncello Allegretto Silke Avenhaus Klavier 7 SONNTAG, 24. MÄRZ 15.00 Uhr BESUCHERZENTRUM, 1. STOCK Albert Landertinger Inspektor X. Die gestohlene Halskette Albert Landertinger Abenteurer & Posaune Linzer Torten Orchester Josef Herzer Violine Roland Pichler Klarinette Bernhard Walchshofer Akkordeon & Violoncello José A. Cortez Cortés Kontrabass, Gitarre & Gesang Christian Enzenhofer Schlagzeug © Marietta Tsoukalas 8 ARVO PÄRT Arvo Pärt wurde 1935 in Paide, Estland, geboren. Nach seinem Studium in der Kompositionsklasse von Heino Eller in Tallinn arbeitete er von 1958 bis 1967 als Tonmeister beim estnischen Rundfunk. 1980 emigrierte er mit seiner Familie nach Wien und ging dann ein Jahr später als Stipendiat des DAAD nach Berlin. Arvo Pärt ist Träger zahlreicher Ehrungen und Auszeichnungen: 12 Ehrendoktorate, 6 Ehrenmitgliedschaften und über 30 nationale und internatio- Arvo Pärt nale Würdigungen. © Birgit Püve Als einer der radikalsten Vertreter der sogenannten sowjetischen Avantgarde durchlebte Pärt mit seinem Werk eine tiefe Evolution. Seine erste Schaffensperiode begann mit neoklassizistischer Klaviermusik. Danach folgten zehn Jahre, in denen er auf eigenständige Weise mit den wichtigsten Kompositionstechniken der Avantgarde - Dodekaphonie, Klangflächen- komposition, Aleatorik, Collage-Technik - arbeitete. Nekrolog (1960), das erste dodekaphonische Werk in der estnischen Musik und Perpetuum mobile (1963) brachten dem Komponisten erste Anerkennung im Westen. In seinen Collage-Werken stehen sich avantgardistische und alte Musik schroff und unversöhnlich gegenüber, diese Konfrontation steigert sich in seinem letzten Collage-Werk Credo (1968) bis zum Äußersten. Von da an waren alle seine bisherigen kompositionstech- nischen Mittel für Pärt inhaltslos geworden, sie hatten für ihn jegliche Anziehungskraft verloren. Die Suche nach seiner eigenen Stimme treibt ihn in einen beinahe acht Jahre dauernden schöpferischen Rückzug, während dessen er sich mit dem Gregorianischen Choral, der Schule von Notre Dame und der klassischen Vokalpolyphonie auseinandersetzt. 1976 erhebt sich Musik aus dem Schweigen - das kleine Klavierstück Für Alina, das auch bei der LOISIARTE 2019 zu hören sein wird. Es ist offenkundig, dass Pärt mit diesem Stück zu sich gefunden hatte. Das neue kompositorische Prinzip, das er darin erstmals anwendete und Tintinnabuli (lat. Glöckchen) nannte, bestimmt sein Werk bis heute. Das Tintinnabuli-Prinzip strebt nicht nach einer progressiv anwachsenden