Lichtkonzept Deutsche Oper -

Zweite Stufe des Verhandlungsverfahrens

Aufgabenstellung

Zweite Stufe Verhandlungsverfahren Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin

Aufgabenstellung

Berlin, Dezember 2007 Herausgeber und Wettbewerbsdurchführung Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Abteilung Städtebau und Projekte Referat II D Brückenstraße 6 10179 Berlin

Aufgabenstellung des Verfahrens Inge Schmidt-Rathert, II D 1 Lars Krokowski

Digitale Bearbeitung Lars Krokowski

Titelbild Deutsche Oper Berlin

Druck Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, II D Inhaltsverzeichnis

Teil 1 Verfahren...... 9 1.1 Auslober, Bauherr, Nutzer ...... 9 1.2 Art des Verfahrens ...... 9 1.3 Vergütung...... 9 1.4 Auswahlgremium...... 10 1.5 Ausgabe der Unterlagen ...... 11 1.6 Abgabe der Planungsleistung ...... 11 1.7 Rückfragen und Ortsbesichtigung...... 12 1.8 Verzeichnis der Wettbewerbsunterlagen...... 12 1.9 Geforderte Leistungen ...... 13 1.10 Beurteilungsverfahren und Vorprüfung ...... 14 1.11 Vergütung...... 14 1.12 Auftragsvergabe...... 14 1.13 Eigentum/ Urheberrecht/ Haftung ...... 15 1.14 Verfassererklärung ...... 15 1.15 Bekanntgabe der Ergebnisse...... 15 1.16 Zusammenfassung der Termine...... 15 Teil 2 Situation und Planungsvorgaben ...... 17 2.1 Deutsche Oper Berlin...... 17 2.2 Städtebauliche Rahmenbedingungen ...... 17 2.3 Opernhaus der deutschen Oper Berlin ...... 19 2.4 Bereich des zu planenden Konzepts...... 21 2.5 Technische Infrastruktur/ Beleuchtungsanlage ...... 26 2.6 Denkmalschutz...... 26 Teil 3 Aufgabenstellung ...... 28 3.1 Planungsumfang ...... 28 3.2 Zielsetzung...... 28 3.3 Funktionale Anforderungen ...... 28 3.4 Außenanlagen...... 30 3.5 Baukosten/ Wirtschaftlichkeit ...... 30 3.6 Baurechtliche Vorschriften, Normen und Richtlinien ...... 31 3.7 Beurteilungskriterien des Auswahlgremiums ...... 32 Teil 4 Anhang ...... 33 4.1 Digitale Anlagen ...... 33 4.2 Quellenangaben...... 34 4.3 Weiterführende Informationen ...... 35 Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin 6 Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin / Anlass und Ziel 7

Anlass und Ziel

Das Land Berlin, vertreten durch die Deutsche Oper Berlin und durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, beabsichtigt ein neues Lichtkonzept für die Deutsche Oper Berlin entwickeln zu lassen.

Die Deutsche Oper wurde nach einem Entwurf von Fritz Bornemann ge- baut und 1961 fertig gestellt. Zum Einen ist es das einzige Opernhaus in Berlin, das nach dem 2. Weltkrieg neu errichtet wurde, zum Anderen wird es als ein herausragendes Beispiel der internationalen Moderne gewertet. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

Ziel dieses konkurrierenden Verfahrens ist es, ein neues Lichtkonzept für die Aufenthaltsbereiche der Oper zu erhalten. Dazu gehören der Eingangsbereich mit Kassen, der Garderobenbereich, die Foyers mit den offenen Treppenaufgängen, die Gelenkräume, Flure und WC-Anlagen. Der Entwurf soll den architektonischen Ansprüchen des Gebäudes ge- recht werden.

Der Kostenrahmen von 500.000,00 € ist zwingend einzuhalten. Darin ent- halten sind die Kosten für die Allgemein- und Sicherheitsbeleuchtung, die Steuerung und die Mehrwertsteuer. Die Kosten für die Montage und die Kabel fallen nicht in den Kostenrahmen.

Es ist beabsichtigt, die Maßnahme in der spielfreien Zeit 2008 umzuset- zen. Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin 8 Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin / Teil 1 Verfahren 9

Teil 1 Verfahren

1.1 Auslober, Bauherr, Nutzer

Auslober und Bauherr Land Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Abteilung Hochbau Referat V P Fehrbelliner Platz 2 10707 Berlin Hermann-Josef Pohlmann, V P Tel.: +49 (30) 9012 6700 Fax: +49 (30) 9012 3120 email: [email protected]

Bauherr und Träger Deutsche Oper Berlin Richard-Wagner-Straße 10 10585 Berlin Hardo Alschner, Leiter Haus- und Betriebstechnik Tel.: +49 (30) 343 846 15 Fax: +49 (30) 343 846 00 email: [email protected]

Wettbewerbsdurchführung, Ausschreibung und Koordination Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Abteilung Städtebau und Projekte Referat II D Brückenstraße 6 10179 Berlin Inge Schmidt-Rathert, II D 1 Tel.: +49 (30) 9025 2032 Fax: +49 (30) 9025 2535 email: [email protected]

1.2 Art des Verfahrens

Das Verfahren wird als zweistufiges Verhandlungsverfahren mit integrier- ten Planungsleistungen unterhalb des Schwellenwertes der VOF durchge- führt. Für die zweite Stufe wurden 4 geeignete Lichtplaner ausgewählt.

Das Auswahlgremium empfiehlt dem Auftraggeber einen Entwurf zur Beauftragung der weiteren Planungsleistungen. Die Einreichung der Planungsleistungen erfolgt anonym.

Kommunikation Die Kommunikation mit den Teilnehmern erfolgt über E-Mail.

1.3 Vergütung

Das Bearbeitungshonorar beträgt je Büro 4.000,00 Euro einschließlich Mehrwertsteuer. Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin / Teil 1 Verfahren 10

1.4 Auswahlgremium

Kirsten Harms Intendantin Deutsche Oper Berlin

Regula Lüscher Senatsbaudirektorin

Christine Edmaier Architektin

Torsten Rullmann Lichtplaner

Sachverständige Dr. Axel Baisch Geschäftsführender Direktor Deutsche Oper Berlin

Hardo Alschner Leiter Haus- und Betriebstechnik Deutsche Oper Berlin

Hermann-Josef Pohlmann Leiter Referat Projektmanagement Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

Ariane Albers Gruppenleiterin Projektmanagement Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

Toralf Küch Übergeordnetes Projektmanagement Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

Peter Ostendorff Referatsleiter Wettbewerbe und Auswahlverfahren Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

Dr. Anna Maria Odenthal Fachbereichsleiterin Bau- u. Kunstdenkmalpflege Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

Dr. Thomas Schmidt Baudenkmalpflege Charlottenburg-Wilmersdorf Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

Ingrid Lohse Fachbereich Stadtplanung Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf

Dr. Wolfram Klüber Rechtsanwalt Nachlassverwalter von Fritz Bornemann Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin / Teil 1 Verfahren 11

Helmut Schmidt Projektsteuerung BAL Bauplanungs- und Steuerungs GmbH

Petra Neumann Mitarbeiterin/ Elektroingenieurin EST Energie-System-Technik GmbH

Jochen Beer Geschäftsführer Beer Architekten

Vorprüfung Inge Schmidt-Rathert Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

Iris Tegtbur Lichtplanerin Maßlicht Büro für Lichtplanung

Mitarbeit: Lars Krokowski

Kostenprüfung Helmut Schmidt Bauplanungs und Steuerungs GmbH

1.5 Ausgabe der Unterlagen

Die Unterlagen werden am 10.12.2007 ausgegeben.

1.6 Abgabe der Planungsleistung

Die Arbeiten sind am 21.01.2008 bis 17.00 Uhr bei der

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Referat Wettbewerbe und Auswahlverfahren Brückenstraße 6 Jannowitzcenter 10179 Berlin Raum Nr. 4.026 abzugeben oder am selben Tag oder davor liegend per Post- oder Kurierdienst einzureichen. Bei der Einreichung durch Post- oder Kurierdienst ist eine Kopie des Aufgabebelegs in gleicher anonymisierter Weise wie die Arbeit selbst mit der Kennziffer versehen an o. a. Adresse nachzusenden.

Die Arbeiten sind zur Wahrung der Anonymität in verschlossenem Zustand ohne Absender oder sonstigen Hinweis auf den Verfasser, aber mit der Kennzahl und dem Vermerk „Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin“ einzurei- chen. Bei Zustellung durch Post- oder Kurierdienst ist der Empfänger als Absender anzugeben. Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin / Teil 1 Verfahren 12

Bei Einlieferung durch Post- oder Kurierdienst (porto- und zustellungs- frei für den Empfänger) gilt die Einlieferungsfrist als erfüllt, wenn der Aufgabestempel das Datum des 21.01.2008 oder eines davor liegen- den Tages trägt. Der Verfasser trägt die Verantwortung, dass die geforderten Leistungen spätestens am 22. Januar 2008 vorliegen . Der Verfasser selbst ist für die Lesbarkeit des Aufgabestempels auf der Sendung verantwortlich. Verspätet eingegangene Arbeiten, deren Aufgabestempel/ Aufgabebeleg fehlt, unleserlich oder unvollständig ist oder dessen Richtigkeit angezweifelt wird, werden vorbehaltlich des spä- teren Nachweises fristgemäßer Einlieferung, den der Teilnehmer zu er- bringen hat, mitbeurteilt. Bei Einreichung durch Post- oder Kurierdienst ist eine Kopie des Aufgabebeleges in gleicher anonymisierter Weise wie die Arbeit selbst, mit der Kennziffer versehen, an den Auslober nachzusen- den.

Kennzeichnung der Arbeiten Die Arbeiten sind in allen Stücken nur durch eine gleichlautende Kennzahl zu bezeichnen. Sie ist aus sechs arabischen Ziffern zu bilden und in einer Größe von 1 cm Höhe und 4 cm Breite auf jedem Blatt und Schriftstück in der rechten oberen Ecke anzubringen.

Der Verfasser hat die Verfassererklärung (siehe Anlage) mit seiner Anschrift in einem verschlossenen und undurchsichtigen Umschlag mit der gleichen Kennzahl abzugeben, mit der er seine Arbeit gekennzeich- net hat. Dieser Umschlag ist gleichzeitig mit den geforderten Leistungen abzugeben.

1.7 Rückfragen und Ortsbesichtigung

Rückfragen Rückfragen zur Aufgabenstellung können schriftlich gestellt werden. Sie müssen bis zum 17.12.2007 unter dem Kennwort „Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin“ bei folgender E-Mail-Adresse eingegangen sein: [email protected]

Bei den Rückfragen ist auf die entsprechenden Teilziffern der Aufgaben- stellung Bezug zu nehmen.

Ein Rückfragenkolloquium mit den Teilnehmern und dem Auswahlgremium findet nicht statt. Die Zusammenstellung der Fragen und Antworten der Rückfragen wird anschließend allen am Verfahren Beteiligten zugesandt. Das Protokoll ist Bestandteil der Aufgabenstellung.

1.8 Verzeichnis der Wettbewerbsunterlagen

Unterlagen der Aufgabenstellung sind: - die vorliegende Aufgabenstellung - die Zusammenstellung der Rückfragen und Antworten - CD-ROM mit digitalen Daten (siehe Teil 4), u.a. die im Folgenden aufgeführten Planunterlagen und Dokumente: - Grundrisse und Längsschnitt als .pdf-Dateien (M. 1:200) Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin / Teil 1 Verfahren 13

- CAD-Datei der o.g. Pläne im Format .dwg und .dxf - Planung der Außenanlagen im Bereich Friedrich-Götz-Platz als .pdf-Datei - Luftbild von März 2007 als .tif-Datei

Hinweis Jeder Teilnehmer des Verhandlungsverfahrens verpflichtet sich, die vor- liegenden digitalisierten Daten und Pläne nur für die Beteiligung am Verhandlungsverfahren zu nutzen. Daten, die im Rahmen der Bearbeitung als Zwischenprodukte anfallen und nicht an den Auslober abgegeben wer- den, sind nach Abschluss des Verfahrens zu löschen.

1.9 Geforderte Leistungen

Von den Teilnehmern werden folgende Leistungen erwartet: 1. Graphische/ fotorealistische Darstellung des Konzepts 2. 2 Ansichten (festgesetzte Punkte siehe Anlage Plan) Foyerbereich z.B. 2D Photoshop 3. Deckenspiegel im M. 1:100, bei Bedarf auch Wandabwicklung zum Aufzeigen der Maßnahme 4. Technischer Nachweis über Einhaltungen der Beleuchtungsstärke im Bereich des Foyers und der Treppenanlagen (tabellarische, Falschfarben- und Isoluxdarstellung; Leuchtdichteverlauf auf der Monitorwand in der Eingangshalle), exemplarischer Nachweis in den anderen Bereichen. 5. Maßnahmen anhand der Pläne aufzeigen 6. Schnittdarstellung im Maßstab M. 1:100 , Größe der Objekte 7. Erläuterungsbericht mit Begründung des vorgeschlagenen Entwurfskonzepts, Beschreibung der Konstruktion und Materialien sowie Aussagen zur Wirtschaftlichkeit (zu erwartende Systemansch lußleistungen, Wartungsintervalle, Hinweis zur Wartungsmöglichkeit in der Eingangshalle), Beschreibung der Eingriffe in die vor- handene Konstruktion, Aussagen über die Allgemein- und Sicherheitsbeleuchtung. 8. Kostenkalkulation der verwendeten Leuchten inklusive Leuchtmittel und der Beleuchtungssteuerung 9. 1 Satz Prüfpläne in Papierform inklusive Nachweis der Beleuchtungsstärken 10. Verzeichnis der eingereichten Unterlagen 11. Honorarangebot 12. Verfassererklärung

Als verbindliche Form der Arbeit gilt der Papierausdruck.

Jeder Teilnehmer darf nur einen Entwurf ohne Variante einreichen. Darstellungen, die über die in der Aufgabenstellung geforderten Leistungen hinausgehen oder gegen bindende Vorgaben des Auftraggebers versto- ßen, werden von der Vorprüfung ausgesondert. Farbige Darstellungen so- wie erläuternde Skizzen sind zugelassen.

Geforderte Leistungen in digitaler Form Folgende Leistungen sind in digitaler Form auf CD-Rom zu erbringen (für Vorprüfung, Ergebnisprotokoll und Veröffentlichung): Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin / Teil 1 Verfahren 14

- die Präsentationspläne als Windows-kompatible .tif-Datei(en) in ei- ner Auflösung von bevorzugt 300dpi (ggf. LZW-komprimiert) - die Präsentationspläne als pdf-Datei(en) mit eingebundenen Pixeldarstellungen in einer Auflösung von bevorzugt 300dpi. - Beleuchtungsstärkenachweis als pdf-Datei

Hinweise zu den geforderten digitalen Leistungen „Offene“ Dateien aus Layout-Programmen (z.B. InDesign, QuarkExpress, Illustrator etc.) können nicht berücksichtigt werden. Bildmaterial, das nicht im genannten Windows-kompatiblen .tif-Format vorliegt, kann nicht be- rücksichtigt werden.

Die CD-ROM selbst trägt als Titel nur die sechsstellige Kennzahl, mit der auch die schriftlichen Pläne gekennzeichnet werden (z.B. 123456). Die einzelnen Dateien auf der CD-ROM müssen wie folgt benannt werden:

Der erste Teil des Dateinamens ist die sechsstellige Kennzahl, danach folgt ein Unterstrich und anschließend der eigentliche Dateititel, gefolgt von der Formatangabe, z.B. „tif“.

Beispiele: - Lageplan: 123456_lageplan.tif - Grundrisszeichnung Erdgeschoss: 123456_grundriss_eg.pdf - Ansichten: 123456_ansicht_01.pdf

In den Dateinamen dürfen keine Leer- und Sonderzeichen vorkommen. Die CD-ROM ist für Windows-kompatiblen PC zu erstellen. Macintosh- Formate können grundsätzlich nicht verwendet werden.

Allgemeine Hinweise Für die Präsentation der Arbeiten zum Verhandlungsverfahren stehen pro Verfahrensteilnehmer maximal vier 2 m hohe Rolltafeln mit je einer Hängefläche von 1,96 m (Breite) x 1,46 m (Höhe) zur Verfügung.

1.10 Beurteilungsverfahren und Vorprüfung

Die eingereichten Planungsleistungen werden mit Hilfe eines Kriterienkataloges vorgeprüft. Zudem erfolgt eine Kostenprüfung. Bei der Erfüllung dieser Aufgabe können die Sachverständigen zur Unterstützung der Vorprüfer hinzugezogen werden. Dem Auswahlgremium werden die Ergebnisse der Vorprüfung als Entscheidungshilfe zur Verfügung gestellt, die Beurteilung der Arbeiten bleibt dem Auswahlgremium vorbehalten.

1.11 Vergütung

Das Bearbeitungshonorar beträgt pro ausgewähltem Bewerber 4.000,00 Euro einschließlich Mehrwertsteuer.

1.12 Auftragsvergabe

Das Auswahlgremium gibt eine mündliche Empfehlung zur Beauftragung Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin / Teil 1 Verfahren 15

der Planungsaufgabe. Die Sitzung des Auswahlgremiums wird protokol- liert.

Der Auftraggeber wird unter Würdigung der Empfehlungen des Auswahlgremiums das ausgewählte Büro, sobald die dem Verhandlungsverfahren zugrunde liegende Aufgabe realisiert wird, beauf- tragen.

Im Falle einer Beauftragung werden die bereits im Verhandlungsverfahren erbrachten Planungsleistungen bis zur Höhe der Vergütung nicht erneut honoriert, wenn die Planungsleistungen in ihren wesentlichen Teilen un- verändert der beauftragten Bearbeitung zugrunde liegen.

1.13 Eigentum/ Urheberrecht/ Haftung

Die eingereichten Unterlagen werden Eigentum des Auslobers. Das Urheberrecht und das Recht der Veröffentlichung der Entwürfe bleiben den Bewerbern erhalten.

Der Auftraggeber ist berechtigt, die Planungsleistungen nach Abschluss des Verfahrens ohne weitere Vergütung zu dokumentieren, auszustellen und (auch über Dritte) zu veröffentlichen. Die Namen der Bewerber wer- den dabei genannt.

1.14 Verfassererklärung

Durch ihre Unterschrift in der Verfassererklärung (siehe Anhang) versichern die Bewerber, dass sie die geistigen Urheber der Planungsleistungen sind, mit einer Beauftragung zur weiteren Bearbeitung einverstanden und zur termingerechten Durchführung in der Lage sind.

Die Verfassererklärung befindet sich als Formblatt auf beiliegender CD- ROM.

1.15 Bekanntgabe der Ergebnisse

Das Ergebnis des Verfahrens wird den Teilnehmern nach Beendigung der Sitzung des Auswahlgremiums mitgeteilt. Außerdem erhalten alle Verfahrensbeteiligten das Protokoll der Sitzung des Auswahlgremiums.

1.16 Zusammenfassung der Termine

Ausgabe der Unterlagen und Ortsbesichtigung 10.12.2007 Rückfragen per E-Mail übers Internet 17.12.2007 Abgabe der Planungsleistung 21.01.2007 Auswahlgremium Februar 2007 Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin 16 Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 17

Teil 2 Situation und Planungsvorgaben

2.1 Deutsche Oper Berlin

In Berlin-Charlottenburg wurde am 24. September 1961 das 1912 eröff- nete und im Krieg zerstörte Opernhaus als Deutsche Oper Berlin wieder- eröffnet. Es ist seither größtes und modernstes Musiktheater mit 1.865 Plätzen.

Das Haus an der Bismarckstraße war von Anfang an geschaffen für das großformatige Opernrepertoire des 19. und frühen 20. Jahrhunderts mit Aufführungen von Wagner, Verdi, Puccini, Strauss und vielen anderen. International bekannte Solisten, Dirigenten und ein exzellentes Ensemble aus Sängern, Chor und Orchestermusikern sowie renommierte Regisseure sichern dem Haus eine herausragende Stellung in der Musikwelt. 112 Uraufführungen in fast 100 Jahren festigten nachhaltig den Ruf als zeitge- nössische Opernbühne. Wichtige leitende Dirigenten waren beispielsweise in den 1920ern, in den 1960ern sowie in den 1990ern. Wesentlich und bis heute spürbar prägte der Intendant und Regisseur Götz Friedrich, ein Schüler der Regielegende Walter Felsenstein, von 1981 bis 2000 die Bühne.

Seit der Spielzeit 2006/07 ist die Regisseurin als Intendantin für den künstlerischen Spielplan und einen Generationswechsel auf allen Ebenen des Hauses verantwortlich. Ab August 2009 wird der Wagner- und Strauss-Experte Donald Runnicles neuer Generalmusikdirektor an der Bismarckstraße.

Neben Wien und München verfügt die Deutsche Oper über ein in Europa einmaliges, gewissenhaft gepflegtes Repertoire von ca. 70 Operninszenierungen in vielfältigsten Regiehandschriften.

2.2 Städtebauliche Rahmenbedingungen

Stadträumliche Lage Die Deutsche Oper Berlin befindet sich im nordöstlichen Teil des Bezirks Charlottenburg- Wilmersdorf. Sie liegt an der Bismarckstraße, der Hauptverkehrsachse in Ost-West-Richtung im Berliner Stadtgebiet. Das Gebäude der Deutschen Oper ist durch seine exponierte Lage im Stadtraum und durch seine kubische Form ein prägnantes Gebäude.

Das Gebäude befindet sich im Eigentum der Stiftung Oper in Berlin. Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 18

Abb. 1: Luftbild M 1:5.000 Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 19

2.3 Opernhaus der deutschen Oper Berlin

Geschichte des Opernhauses an der Bismarckstraße 1912 wurde das Opernhaus als erste Berliner „Bürgeroper“ an der Bismarckstraße eröffnet. Durch die vertragliche Verpflichtung von be- kannten Dirigenten und Sängerensembles erlebte das Haus eine große Beliebtheit unter dem Berliner Publikum. Finanzielle Schwierigkeiten durch die Wirtschaftskrise Anfang der 20ger und der Rückzug des großen Berliner Opernvereins e. V. führten 1925 zur Übernahme des Opernhauses durch die Stadt Berlin. Unter der darauf folgenden Intendanz von wurde die städtische Oper nun zu einem kulturellen Brennpunkt.

Abb. 2: Opernhaus um 1912

1934 ging das Charlottenburger Opernhaus in den Besitz des deutschen Reichs über und wurde dem Propagandaministerium unterstellt.

Im November 1943 zerstörten Brandbomben das alte Opernhaus fast voll- ständig, im Januar 1944 fielen auch die Dienstgebäude den Bomben zum Opfer. Das Opernensemble wich in den aus und spielte dort bis zur Schließung aller Bühnen Ende 1944 weiter.

Abb. 3: Opernhaus um 1946 Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 20

Während das Ensemble der Städtischen Oper von 1945 bis 1961 sein Domizil vorübergehend im fand, wurde 1953 ein Wettbewerb zum Neubau der Oper ausgelobt, den der Architekt Fritz Bornemann mit seinem Modell gewann.

Abb. 4: Schrägluftbild Opernhaus

1961 wurde die Deutsche Oper Berlin eröffnet. Das Opernhaus und das Magazingebäude entstanden nach Plänen von Fritz Bornemann und ste- hen heute aufgrund seiner architektonischen Qualität unter Denkmalschutz. Die Architektursprache wird von Reduktion und zurückhaltender Eleganz bestimmt. Dem Architekten war die Symbiose aus höchster Funktionalität, klarer Architektursprache und ästhetischer Ausstrahlung wichtig.

Abb. 5: Aufstellen der Plastik an der Bismarckstraße 1961

Architekt Fritz Bornemann Der am 12.2.1912 in Berlin geborene Fritz Bornemann gehörte zu den prä- genden Architekten der Nachkriegszeit in West-Berlin. Von ihm entworfene Gebäude sind unter anderem die Amerika-Gedenkbibliothek (Kreuzberg, 1951-55), die Freie Volksbühne (Wilmersdorf, 1960-63), der Rathausanbau (Wedding, 1962-66) und das Völkerkundemuseum (Dahlem, 1965-73). Fritz Bornemann starb am 28.5.2007 im Alter von 95 Jahren. Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 21

2.4 Bereich des zu planenden Konzepts

Eingangshalle/ Kassen Der Eingangsbereich ist geprägt durch eine Waschbetonwand mit Glastüren, der gegenüberliegenden Holzwand mit den Kassenschaltern und den seit- lichen Glaswänden. Während die Glaswände den Blick auf die sich dahin- ter befindenden Treppenaufgänge zum Foyer im 1.OG lenken, trennt die Waschbetonwand den Eingangsbereich vom Garderobenbereich und un- terstreicht damit die Ausrichtung des Gebäudes. An der Waschbetonwand befinden sich Flachbildschirme, die das aktuelle Programm der Oper und weitere Informationen anzeigen.

Abb. 6: Eingangshalle

Abb. 7: Eingangshalle mit Leuchtpylonen

Garderoben Der Bereich ist durch Garderobenreihen aus Holz geprägt, die in eine rückwärtige Wand mit den Garderobenhaken und einen vorgelagerten Tresen gegliedert sind. Die ursprünglich geplante Beleuchtung war nicht ausreichend. Mit ihrer Erneuerung wurden die Leuchtstoffröhren über den Tresenbereichen versetzt installiert. Im Nachhinein erweist sich diese Beleuchtung als nicht blendfrei.

Abb. 8: bauzeitliche Spiegel im Gardero- Abb. 9: Blick in den Garderobenbereich benbereich Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 22

An den Wänden zur Eingangshalle und an den Stützen im Garderobenbereich befinden sich noch bauzeitliche Spiegel mit Leuchtkörpern.

Zur Seite Krummestraße/ Götz- Friedrich-Platz gibt es einen durch ausziehbare Stellwände abtrenn- baren Bereich. Dieser ist tags- über abgetrennt von der restli- chen Fläche im EG und bietet ei- nen direkten Zugang von außen in den Opern-Shop an. Während des Vorstellungsbetriebes wird die Abtrennung eingezogen und der Shop-Bereich mit dem Abb. 10: Opernshop im Garderobenbereich Garderobenbereich verbunden.

Die Decke im Garderobenbereich ist die Unterseite des Druckbodens, in der sich die Belüftung für den Zuschauerraum befindet.

Foyer 1.OG mit Galerie und Treppenanlage vom EG bis zum 3.OG Über die Treppenanlage erreicht der Besucher die von Schlichtheit und Reduktion bestimmten Foyers. In diesem Bereich des Hauses werden nur dezente Akzente durch die dem Bauhaus entlehnte Farbgebung und die deckenhohen Wandverkleidungen aus dunkel getöntem Ölbaumholz ge- setzt. Diese Farbigkeit der Wände und des Bodens darf, wie im ganzen Bereich des zu entwickelnden Lichtkonzepts, nicht verändert werden.

Abb. 11: bauzeitliche Spiegel im Gardero- Abb. 12: Blick in den Garderobenbereich benbereich

Das Foyer im 1.OG gilt als wichtigster Bereich der Opernbesucher an den Vorstellungstagen und wird außerdem als Veranstaltungsraum für Lesungen und Sonderveranstaltungen genutzt.

Die Decke über dem Foyer ist als Akustikdecke ausgeprägt.

Pausenbuffets im 1.OG In den zweigeschossigen Bereichen an den Glasfassaden zur Richard- Wagner-Straße und zur Krummestraße befinden sich jeweils ein Tresen und Tische mit Sitzmöglichkeiten. Die Möblierung dieses Bereichs ist mit dem Architekten Fritz Bornemann neu entwickelt worden. Die von Außen sichtbaren Pendelleuchten prägen den Raum. Die Farbgebung des Bodens und der Wände muss beibehalten werden. Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 23

Abb. 13: Blick ins Pausenbuffet vom Foyer Abb. 14: Blick aus dem Pausenbuffet Richtung Foyer 1. OG

Foyer im 3.OG Dieser Bereich ist vom Aufbau her mit dem Foyer im 1.OG zu vergleichen und wird zu 95% nur von Opernbesuchern genutzt. Die Decke über dem Foyer ist mit einer Akustikdecke ausgestattet. Die Farbgebung des Bodens und der Wände muss beibehalten werden.

Abb. 15: Foyer 3. OG Abb. 16: Blick aus dem Foyer Rich- tung Loungebereich

Lounge im 3.OG

Der Loungebereich wurde vom Architekten Bornemann neu entwickelt und besteht aus schwarz gehaltenem Tresen, Tischen und Sitzmöglichkeiten. Die Farbgebung des Bodens und der Wände muss beibehal- ten werden.

Abb. 17: Loungebereich im 3. OG Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 24

„Galerie der Persönlichkeiten“ im 3.OG In diesem zur Krummestraße hin orientierten Raum ist eine Sammlung von Büsten ehemaliger Intendanten und Dirigenten ausge- stellt. Dieser Bereich wird für offi- zielle Anlässe und Empfänge ge- nutzt. Die Farbgebung des Bodens und der Wände muss beibehalten werden.

Abb. 18: Blick vom Foyer auf die Sammlung der Büsten

Foyer bzw. Zugang zum Zuschauerraum im 4.OG Dieser aus zwei seitlichen Foyers und einem Verbindungsgang bestehende Bereich legt sich in einer U-Form um den Zuschauerraum. Kennzeichnend für die Foyers sind die Treppen, die auf ein Podest mit Sitzmöglichkeiten und zum Verbindungsgang führen.

Abb. 19: Blick vom Foyer im 4. OG zum Treppenhaus

Gelenkräume Diese Räume sind Verbindungsräume zwischen den Foyers bzw. der Galerie im 2.OG, den Treppenhäusern und dem Zuschauerraum des Operngebäudes. Über diese erreicht der Besucher auch Verbindungsflure, die zu den WC´s führen. Die Gelenkräume sind geschossweise farblich unterschiedlich ausgeführt.

Abb. 20: Blick in den Gelenkraum im 2.OG Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 25

Treppenhäuser Die über die Gelenkräume bzw. über die sich hieran anschließenden Flure erreichbaren innenliegenden Treppenhäuser sind neben dem Zuschauerraum hin zur Krummestraße und zur Richard-Wagner-Straße angeordnet.

WC-Anlagen Die WC-Anlagen befinden sich entweder direkt an den Gelenkräumen (wie im 1.OG) oder sind über diese und die sich daran anschließenden Flure zu erreichen. In den Vorräumen befinden sich wie im Garderobenbereich bauzeitliche Spiegel mit der dazugehörenden Beleuchtung. Insgesamt wird die Beleuchtungssituation als zu dunkel erachtet.

Abb. 21: bauzeitlicher Spiegel mit Abb. 22: bauzeitliche Spiegel mit Beleuchtung im WC-Bereich Beleuchtung im WC-Bereich

Flure Diese bilden Verbindungsgänge zwischen den Gelenkräumen und den WC-Anlagen bzw. den innenliegenden Treppenhäusern. Sie befinden sich direkt hinter den Bereichen der Buffets, des Loungebereichs bzw. des Bereichs für Empfänge und sind von außen sichtbar.

Außenbereich Dieser umfasst den Bereich des Umgangs an der Krummestraße mit dem Eingang zum Parkhaus, den Umgang entlang des Götz-Friedrich- Platzes, den an der Bismarckstraße und an der Richard-Wagner-Straße. Die Wegeführung vom Parkhaus an der Krummestraße zum Eingang an der Bismarckstraße ist durch seine schlechte Ausleuchtung wenig attraktiv und führt zu einem Unsicherheitsempfinden bei den Opernbesuchern.

Im Bereich des Eingangs und entlang der Fassade an der Bismarckstraße sind Bodenstrahler im Straßenland eingelassen. Der Eingang selbst wird durch konkave Werbetafeln flankiert, die gesondert angestrahlt werden.

Vor der Fassade an der Bismarckstraße steht eine 20 Meter hohe Plastik aus schwarz getöntem Chromnickelstahl. 1961 wurde diese von Hans Uhlmann entworfen. Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 26

Die Wand über dem Restaurant an der Krummestraße/ am Götz- Friedrich-Platz soll künftig als Projektionsfläche nach Außen für das Bühnengeschehen dienen.

Der Götz-Friedrich-Platz wird derzeit neu gestaltet.

2.5 Technische Infrastruktur/ Beleuchtungsanlage

Die derzeitige Beleuchtungsanlage, einschließlich der Sicherheits- beleuchtung, entspricht nicht mehr den sicherheitstechnischen An- forderungen. Die Beleuchtungsanlagen in den Foyers und den Garde- robenbereichen sind sanierungsbedürftig.

Beleuchtungsarten Im Kassenbereich besteht die Beleuchtung vorwiegend aus in die Decke eingelassenen Downlights. Vor den Glaswänden zu den beiden Treppenhäusern befinden sich von innen beleuchtete Vitrinen/ Stelen.

Im Garderobenbereich sind neben der Beleuchtung oberhalb der bauzeit- lichen Spiegel die Leuchtstofflampen und die in die Decke eingelassenen Downlights die Hauptbeleuchtungsart. Im Bereich des Opern-Shops sind zusätzliche Strahler angebracht.

Auch im Foyerbereiche, den Buffets, der Lounge und dem Raum der Persönlichkeiten sind die in die Decke eingelassenen Downlights und Strahler die Hauptbeleuchtungsart. In diesen Bereichen befin- den sich auch die Japanballons. Zusätzlich befinden sich Strahler für Sonderveranstaltungen im Foyer im 1.OG.

Außenbeleuchtung Für die Beleuchtung der Fassade stehen Strahler zur Verfügung, die aber zur Zeit aus technischen Gründen nicht genutzt werden. Eine Wiederinbetriebnahme oder Modifizierung dieser Strahler ist denkbar.

Leitungen/ Stromstärke Die Bestandsleuchten der Sicherheitsbeleuchtung mit Leistungsangaben sind auf Basis von Zeichnungen der Ersteinrichtung erfasst und teilweise fortgeschrieben worden. Leitungen und Installationswege sind ebenfalls teil- weise zeichnerisch mit Querschnittsangaben und Stromkreisbezeichnung dargestellt.

Eine durchgängige Darstellung der Allgemeinbeleuchtung liegt nicht vor (siehe Pläne im digitalen Anhang auf der CD-Rom, Punkt 4.1.2 Informationspläne und Punkt 4.1.3 Weitere Planungsunterlagen).

2.6 Denkmalschutz

Die Deutsche Oper Berlin in der Bismarckstr. 35 ist per Gesetz (Gesetz zum Schutz von Denkmalen in Berlin – DschGBln – vom 24. April 1995 /GVBL S. 247) als Baudenkmal in die Liste der Berliner Baudenkmale un- ter der Nummer 09096099 eingetragen. Gem. § 11 Abs.1 Satz 3 DSchG bedarf die Veränderung eines Denkmals in seinem Erscheinungsbild der Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 27

Genehmigung der zuständigen Denkmalbehörde.

Das nach Entwürfen von Fritz Bornemann von 1956-61 erbaute Opernhaus der Deutsche Oper Berlin ist ein Meisterwerk der Nachkriegsmoderne. Mit seiner zurückhaltenden, aber radikal klaren Architektursprache sowie die Funktionalität der Architektur hat die Deutsche Oper den Status der Zeitlosigkeit erreicht. Die Architektur- und Raumästhetik Fritz Bornemanns wird als organische Einheit und hochrangige künstlerische Schöpfung der internationalen Moderne um 1960 gewertet, deren Bestandsschutz obers- te Priorität genießt (siehe Zitat von Fritz Bornemann im Anhang auf der CD-Rom, Punkt 4.1.3 Weitere Planungsunterlagen).

Nach Aussagen des ehem. Senatsbaudirektors Werner Düttmann, sah der Architekt Fritz Bornemann auch ehemals Lichteffekte zur Hervorhebung der Außenwand an der Bismarckstraße vor, um damit die Reliefwirkung der plastischen Außenwandform zu betonen (Landesdenkmalamt Berlin, Archiv, Akte: Deutsche Oper Berlin ohne Datierung). Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin / Teil 3 Aufgabenstellung 28

Teil 3 Aufgabenstellung

3.1 Planungsumfang

Für die Foyerbereiche des modernsten Opernhauses Berlins soll ein neu- es Lichtkonzept entworfen werden, das die Architektursprache unterstützt und die Attraktivität in den Innenräumen erhöht. Neben den Foyerbereichen gehören auch der Eingangsbereich mit Kassen, der Garderobenbereich, die offenen Treppenaufgänge, die Gelenkräume sowie die anschließen- den Flure und WC-Anlagen zum Bereich des neuen Lichtkonzepts.

3.2 Zielsetzung

Das Gebäude der Deutschen Oper Berlin an der Bismarckstraße ist für das städtebauliche Bild der Straße von besonderer Bedeutung. Deshalb wird ein sensibler Umgang mit der Beleuchtung erwartet.

Für das Gebäude soll ein neues Beleuchtungskonzept entwickelt werden, das die architektonischen Qualitäten des Gebäudes unterstreicht. Die gro- ßen fließenden Räume der Foyerbereiche sind ein wichtiges Merkmal der Deutschen Oper und sollen im Lichtkonzept berücksichtigt werden.

3.3 Funktionale Anforderungen

Planungsbereiche

Außenbereich - Ausleuchtung der Eingangssituation und der Werbung - Die Wegeführung vom Eingang zum Parkhaus an der Krumme Straße (siehe Plan)

Innenbereich - die Eingangsbereich/ Kassenbereich - der Garberobenbereich - die beiden offenen Treppenanlagen - das Foyer im 1.OG inklusive der Galerie im 2.OG - die Buffet- und Loungebereiche im 1. und 3.OG - das Foyer im 3.OG - das Foyer im 4.OG

Gestalterische Anforderungen Das architektonische Thema des Gebäudes sind zum Einen die offenen und transparenten Foyerbereiche, zum Anderen die Geschlossenheit zur Bismarkstraße.

Der Zuschauerraum ist als geschlossener Raum auf die Bühne konzent- riert während sich die Foyerbereiche durch die seitliche Glasfassade nach außen öffnen und so den Zuschauern in den Pausen eine „Kommunikation“ mit der Außenwelt erlauben.

Bei dem zu planenden Lichtkonzept sind diese wesentlichen Gestaltungs- merkmale zu berücksichtigen. Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin / Teil 3 Aufgabenstellung 29

Eine Intention des Architekten war, ein bürgerliches Opernhaus zu schaffen. Aus diesem Gedanken heraus entstand auch das Konzept der Japanballons (Papierleuchten) in den Bereichen der Buffets, der Lounge und dem Raum der Persönlichkeiten als Leuchten ein- zusetzen. Dieser Grundgedanke soll erhalten bleiben, wobei der Umgang mit den vorhandenen Leuchten dem jeweiligen Verfasser freigestellt ist. Prägend für die Außenwirkung des Operngebäudes bei Dunkelheit sind die Decken der Abb. 23: Japanballons im Loungebereich Foyers. In diesem Zusammenhang im 3.OG werden auch Vorschläge für eine Nachtbeleuchtung der Foyers erwartet, die auch außerhalb von Vorstellungen die Oper in den Stadtraum wirken lässt.

Eingangshalle/ Kassen Dieser Bereich soll unter Berücksichtigung der Eingangssituation lichttech- nisch neu gestaltet werden. Der vorhandene Lichtkranz im Mittelbereich kann entfernt werden. Auch die Leuchtpilone an den Seiten hin zu den Treppenhäusern stehen zur Disposition.

Garderoben Das neue Lichtkonzept soll eine blendfreie und angenehmere Beleuchtung für die Besucher und das Personal im Bereich der Garderoben beinhalten. Es ist auf den Erhalt der vorhandenen, ursprünglich eingebauten Spiegel mit Beleuchtung zu achten.

Großes Foyer 1.OG mit Treppenanlage vom EG bis zum 3.OG Einen besonders wichtigen Bereich stellt das Foyer im 1.OG dar. Hier soll wie auf der Bühne der Oper die Lichtgestaltung erlebbar werden. Vom neuen Lichtkonzept wird eine dem Foyer angemessene und die Architektur unterstützende Ausleuchtung erwartet. Diese soll auch die un- zureichend ausgeleuchteten Treppenaufgänge vom Garderobenbereich zum Foyer mit einbeziehen. Gleichfalls wird auf eine variable Beleuchtung Wert gelegt, die abhängig von der Nutzung bzw. des Anlasses verändert werden kann. Für die im Foyer stattfindenden sonstigen Veranstaltungen sind Zusatzscheinwerfer vorhanden.

Die Präsentation der Kunstobjekte sollte im Lichtkonzept mit einbezogen werden.

Buffets im 1.OG Wie alle zu den Seiten hin orientierten Bereiche sollen sich auch die Buffets im 1.OG vom Foyer absetzen und der eigene Charakter herausge- arbeitet werden.

Foyer im 3.OG In diesem Bereich soll der besondere Charakter betont werden. Sollten im Lichtkonzept Eingriffe in die Decke (Akustikdecke) geplant werden, so Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin / Teil 3 Aufgabenstellung 30

sind die Konsequenzen für den vorgegebenen Kostenrahmen zu berück- sichtigen.

Lounge im 3.OG (Seite Richard-Wagner-Straße) Durch das Lichtkonzept soll der Charakter dieses Bereichs mit seinem Mobiliar herausgearbeitet und betont werden.

„Galerie der Persönlichkeiten“ im 3.OG (Seite Krummestraße) Der besondere Charakter dieses Raumes mit den Büsten von Intendanten und Dirigenten soll herausgearbeitet werden. Da dieser Raum auch für Empfänge benutzt wird, sollte dies im Konzept berücksichtigt werden.

Foyer bzw. Zugang zum Zuschauerraum im 4.OG/ Gelenkräume Der Übergang vom Zuschauerraum zu den Foyers sollte in das Konzept miteinbezogen werden.

WC-Anlagen Die WC-Anlagen sind für die Besucher lichttechnisch zu dunkel gestal- tet. Bei der Entwicklung des Konzeptes ist darauf zu achten, dass die ur- sprünglichen Spiegel mit Beleuchtung mit einbezogen werden.

Auch die Beleuchtung der innen liegenden Treppenhäuser und Flure soll mit geplant werden.

Außenbereich Der gesamte Umgang entlang des Opernhauses ist in das Lichtkonzept einzubeziehen. Die Ausleuchtung und das Sicherheitsempfinden der Opern- besuchern bei der Wegeführung vom Parkhaus an der Krummestraße zum Eingang an der Bismarckstraße ist im neuen Lichtkonzept zu berück- sichtigen.

Allgemein- und Sicherheitsbeleuchtung Die Sicherheitsbeleuchtung einschließlich der Verkabelung im Garderobenbereich ist mangelhaft und muss erneuert werden. In den übrigen, vom neuen Lichtkonzept zu erfassenden Bereichen ist die Sicherheitsbeleuchtung im neuen Konzept zu berücksichtigen.

3.4 Außenanlagen

Der Götz-Friedrich-Platz wird derzeit durch die Deutsche Oper umgestal- tet. Die vorgesehene Beleuchtung ist dem Plan in der Anlage zu entneh- men.

3.5 Baukosten/ Wirtschaftlichkeit

Der vorhandene Kostenrahmen beläuft sich auf 500.000,00 € für die Gesamtmaßnahme. Unter Berücksichtigung der Umsatzsteuer, der Bau- nebenkosten und der durch die Haushaltsordnung vorgeschriebenen Position „Unvorhergesehenes (UV)“ beläuft sich das reine Baubudget auf 300.000,00 € netto für die Kostengruppen 300, 400 und 500 (540) der DIN 276 idF 11-2006. Das Lichtkonzept muss in diesem Rahmen realisierbar sein. Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin / Teil 3 Aufgabenstellung 31

Nach der Landeshaushaltsordnung ist der Bauherr verpflichtet, seine Mittel sparsam und wirtschaftlich zu verwenden. Die Wirtschaftlichkeit des Entwurfes ist daher ein entscheidendes Kriterium bei der Beurteilung der Arbeiten zum Verhandlungsverfahren. Dies bezieht sich auf:

- Baukosten - Kosten des laufenden Betriebs

Dabei sind nicht nur die Herstellungskosten, sondern auch die künftigen Betriebs-, Wartungs- und Unterhaltungskosten zu berücksichtigen. Bei der Darstellung des Lichtkonzepts wird es darum gehen, die Realisierbarkeit im vorgegebenen Kostenrahmen aufzuzeigen. In diesem Zusammenhang wird eine Kostenkalkulation der verwendeten Leuchten inkl. Leuchtmittel und der Beleuchtungssteuerung erwartet.

Der Bauherr beabsichtigt im Zusammenhang mit der Maßnahme die Decken komplett zu sanieren. Diese Kosten werden separat veran- schlagt.

3.6 Baurechtliche Vorschriften, Normen und Richtlinien

Der Planung sind insbesondere zugrunde zu legen:

- DIN EN 12464-1: 2003-03 Beleuchtung von Arbeitsstätten in Innenräumen - DIN EN 1838:1999-07 Innenraumbeleuchtung mit künstlichem Licht - DIN EN VDE 0108/ 10.89 Starkstromanlagen und Sicherheitsstromversorgung in baulichen Anlagen für Menschenansammlungen - DIN EN 50172 (VDE 0108 Teil 100):2005-01 Sicherheitsbeleuchtungsanlagen

Grundlage des Lichtkonzeptes muss die Realisierbarkeit der elektrischen Installation unter Berücksichtigung der baulichen Gegebenheiten, der Belange des Denkmalschutzes und des folgenden Normenwerkes sein:

- DIN VDE 100 Bestimmungen für das Errichten von Starkstromanlagen mit Nenn- spannungen bis 1000 V sowie der

- MLAR 11/2005 Muster-Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an Leitungsanlagen und der

- BetrVO 10/2007 Verordnung über den Betrieb von baulichen Anlagen Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin / Teil 3 Aufgabenstellung 32

3.7 Beurteilungskriterien des Auswahlgremiums

Gestaltung - Eingangssituation - Weg Parkgarage - Räumliches Konzept, Lichtatmosphäre - Einzelne Räume - Materialwahl (Umgang mit Materialien) - Denkmalgerechter Umgang/ Gestaltung - Technische Ausstattung - Aussagen zu verwendeten Leuchtkörpern und Leuchtmitteln - Technische Anlagen, Beleuchtungssteuerung

Realisierbarkeit - Programmerfüllung - Nachhaltigkeit - Wirtschaftlichkeit (Betriebskosten) - Einhaltung der Kostenrahmens Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin / Teil 4 Anhang 33

Teil 4 Anhang

4.1 Digitale Anlagen

4.1.0 Ausschreibung - Vorliegende Ausschreibung als .pdf-Datei mit farbigen Abbildungen in 300dpi Auflösung 00_ausschreibung_ lichtkonzept_dt_oper.pdf

4.3.1 Arbeitspläne - Übersichts-/Arbeitsplan auf Grundlage der Bestandspläne zur Planung der Brandmelde- und Hausalarmanlage als CAD-Datei in verschiedenen Dateiformaten (maßstabsunabhängig) und als .pdf-Dateien (in angegebenem Maßstab)

01_arb_ grundriss_eg_oper.dxf (v AutoCAD 2000) 02_arb_ grundriss_1_og_oper.dxf (v AutoCAD 2000) 03_arb_ grundriss_2_og_oper.dxf (v AutoCAD 2000) 04_arb_ grundriss_3_og_oper.dxf (v AutoCAD 2000) 05_arb_ grundriss_4_og_oper.dxf (v AutoCAD 2000) 06_arb_ schnitt_laengs_oper.dxf (v AutoCAD 2000)

01_grundriss_eg_oper.pdf (M 1:200) 02_ grundriss_1_og_oper.pdf (M 1:200) 03_ grundriss_2_og_oper.pdf (M 1:200) 04_ grundriss_3_og_oper.pdf (M 1:200) 05_ grundriss_4_og_oper.pdf (M 1:200) 06_ schnitt_laengs_oper.pdf (M 1:200) 07_ grundrissausschnitt_1_og_oper.pdf (M 1:200) 08_ grundrissausschnitt_2_og_oper.pdf (M 1:200)

4.3.2 Informationspläne - Vorentwurf Umgestaltung des Götz-Friedrich-Platzes des Büros Lützow 7 als .pdf-Datei

info_01_ planung_eap_eg_200.pdf info_02_ planung_eap_1_og_200.pdf info_03_ planung_eap_2_og_200.pdf info_04_ planung_eap_3_og_200.pdf info_05_ planung_eap_4_og_200.pdf info_06_ planung_eap_laengsschnitt_og_250.pdf

- Vorentwurf Umgestaltung des Götz-Friedrich-Platzes des Büros Lützow 7 als .pdf-Datei info_07_platzgestaltung_luetzow_7.pdf

- Luftbild, Stand 03/2007 als .tif-Datei lb01_oper_03_2007_luftbild_1000.tif (M 1:1.000 )

4.3.3 Weitere Planungsunterlagen - Bestandspläne mit Einzeichnung von Beleuchtung und Notbeleuchtung 01_inst_not_paniklicht_eg_1959.pdf 02_inst_not_paniklicht_1_og_1959.pdf Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin / Teil 4 Anhang 34

03_inst_not_paniklicht_3_og_1959.pdf 04_inst_not_paniklicht_4_og_1959.pdf 05_notlichtueberwachung_ug_1961.pdf 06_notlichtueberwachung_eg_1961.pdf 07_notlichtueberwachung_1_og_1961.pdf 08_notlichtueberwachung_2_og_1961.pdf 09_notlichtueberwachung_3_og_1961.pdf 10_leuchtenplan_decke_ueber_3_og_1989.pdf 11_neue_beleuchtung_kassenhalle_1993.pdf

- Zitat des Architekten Fritz Bornemann zum Thema Licht und Transparenz zum Gebäude der Deutschen Oper Berlin vom 20. Juli 1959 (Landesdenkmalamt Berlin, Archiv) 12_zitat_bornemann.pdf

- Raumverzeichnis mit Flächenangabe als .xls-Datei. Die vergebenen Raumnummern sind in den Bestandszeichnungen eingetragen. 13_raumverzeichnis_dt_oper.xls

4.3.4 Formblätter - Verfassererklärung (s. Teil 1.14) (pdf-Formular, d.h. Text kann direkt in das Formblatt eingeben und danach ausgedruckt werden. Das pdf-Formular kann mit dem Acrobat-Reader aber nicht gespeichert werden) 01_verfassererklaerung_deutsche_oper_berlin.pdf

- Honorarangebot 02_honorarangebot_deutsche_oper_berlin.pdf

4.3.5 Bilddokumentation - Bilddokumentation als .jpg-Dateien 01_bild_doku.pdf

- Historisches Bildmaterial als .jpg-Dateien 02_historisches_bildmaterial.pdf

Bilddokumentation mit Panoramaaufnahmen (hohe Auflösung) als .jpg-Dateie

4.2 Quellenangaben

Internet - Internetseite der Deutschen Oper Berlin http://www.deutscheoperberlin.de

Abbildungsnachweis Titel: Deutsche Oper Berlin Abb.1 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Abt. III Abb. 2-5 Deutsche Oper Berlin Abb. 6-19 Lars Krokowski, 2007 Abb. 20 Bernd Uhlig, 2005 Abb. 21-24 Lars Krokowski, 2007 Lichtkonzept Deutsche Oper Berlin / Teil 4 Anhang 35

4.3 Weiterführende Informationen

Internet - Rechtsvorschriften - Verordnung über Bauvorlagen, bautechnische Nachweise und das Verfahren im Einzelnen (Bauvorlagenverordnung - BauVorfVO) vom 19. Oktober 2006 http://www.stadtentwicklung.berlin.de/service/gesetzestexte/de/bauen.shtml

- Gesetz zum Schutz von Denkmalen in Berlin (Denkmalschutzgesetz Berlin – DSchG Bln) vom 24. April 1995, zuletzt geändert am 14.12.2005Verfahren im Einzelnen (Bauvorlagenverordnung - BauVorfVO) vom 19. Oktober 2006 http://www.stadtentwicklung.berlin.de/service/gesetzestexte/de/denkmal.shtml

Internet - weitere Informationen

- Internetseite der Deutschen Oper Berlin http://www.deutscheoperberlin.de

- Visualisierte Panoramadarstellungen der Deutschen Oper Berlin http://www.oper.begehungen.de