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Die Unsichtbaren

Gewerke und Mitarbeiter des Bühnenservice Stiftung Oper in Editorial

Ungefähr 300 Menschen arbeiten in den Kostüm- und Dekorationswerkstätten des Bühnenservice. Sie üben mehr als ein Dutzend verschie- dener Berufe aus und decken ein erstaun- liches Spektrum von Arbeitsbereichen ab. Sie alle haben verschiedene Werdegänge und ganz unterschiedliche, teils hoch spezialisierte Ausbildungen durchlaufen; sie beherrschen ihr Handwerk und ver- fügen in ihren Metiers über einen Schatz an Erfahrungen, der kaum zu ermessen ist. Sie tragen Wesentliches bei zur Kunst der Oper, ganz im Hintergrund und kaum beachtet – Zeit, sie einmal vorzustellen: die Unsichtbaren.

Inhalt

2 Die Geschichte der Werkstätten 6 Der Bühnenservice auf dem Weg

10 Leitung Dekorationswerkstätten 12 Die Schlosserei 14 Die Tischlerei 16 Die Tapezierwerkstatt 18 Der Malsaal 20 Die Plastikwerkstatt

22 Leitung Kostümwerkstätten 24 Die Schneiderei 28 Die Kostümmalerei 30 Die Putzmacherei 32 Die Rüstkammer 34 Die Schuhmacherei

36 Ausbildung in den Werkstätten 38 Die Mitarbeiter von A bis Z 40 Standorte Liebe Leserinnen und Leser,

die Oper ist das Gesamtkunstwerk schlechthin. Nur im Einklang zwischen den vielen Menschen vor, auf und hinter der Bühne kann sie ihren Zauber zur Entfaltung bringen. Naturgemäß stehen zumeist die Bühnenkünstler im Fokus der Aufmerksamkeit. Umso mehr begrüße ich die vorliegende Broschüre, die Ihnen zeigt, wie umfassend, vielseitig und grundlegend die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Dekorations- und Kostümwerkstätten ist. Ohne ihre tägliche Arbeit und ihren steten Einsatz wäre Oper in Berlin schlicht nicht möglich.

Neben den drei Opernhäusern und dem Staatsballett ist der Bühnenservice eine der fünf Säulen, auf denen die Stiftung Oper in Berlin ruht. Er ist mit dem Staatsballett die eigentliche Neuschöpfung der Stiftung und bildet gleich- zeitig ihr Rückgrat, denn die Leistung der Werkstätten an den verschiedenen Standorten ist integraler Bestandteil des künstlerischen Schaffens aller anderen Akteure der Stiftung.

Das sind gute Gründe, den Scheinwerfer auf die weniger bekannten Bereiche der Berliner Opernwelt zu richten. Ich bin sicher, diese Broschüre wird Ihnen dabei eine ganze Reihe neuer Einblicke und Perspektiven gewähren.

Ihr Michael Schindhelm Generaldirektor der Stiftung Oper in Berlin

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����������������� ��������������������������������������������������� Die Geschichte der Werkstätten

man 1949 mit den vorläufigen Enttrüm- Die Werkstätten merungs- und Instandsetzungsarbeiten. der Deutschen Oper Unter der Leitung von Intendant Heinz Die bekannt leistungsfähigen Werk- Tietjen, der bereits von 1925 bis 1945 die stätten der Deutschen Oper Berlin Berlin Staatsoper geführt und von 1925 bis 1930 stellen sowohl im Bühnenbild- als auch die Intendanz der Städtischen Oper auch im Kostümbereich einen Die Geschichte der Deutschen Oper Ber- innegehabt hatte, reifte der Plan für den unverzichtbaren Bestandteil des lin geht zurück auf das »Deutsche Opern- Wiederaufbau des Opernhauses in der Bühnenservice dar. haus« in der Bismarckstraße in Charlot- Bismarckstraße. Während das Zuschauer- In allen Werkstätten und auf der tenburg, welches 1911-12 auf Initiative haus einer völligen Neuplanung unterzo- Bühne arbeiten gut ausgebildete, wohlhabender Bürger der damals eigen- gen wurde, sollte die erhaltene Substanz motivierte Kolleginnen und Kolle- ständigen Stadt errichtet des Bühnenhauses, der Magazine und der gen unter der Leitung von hoch- wurde. Werkstätten mit einigen Veränderungen qualifizierten Direktoren, Meistern Unter der Regie von Architekt Heinrich wieder ausgebaut werden. Maßgebend für und Meisterinnen, für die es immer Seeling erbaut, sollte das Haus den bür- die Ausführung der Gebäudebereiche war wieder eine Herausforderung ist, gerlichen Gegenentwurf zur Königlichen dabei in erster Linie die Zweckmäßigkeit. die Planungen der drei Opernhäu- Hofoper Unter den Linden bilden. Erst 1956 beschloss der Berliner Senat ser innerhalb des Bühnenservice 1925 erfolgte mit der Eingemeindung den Wiederaufbau des Opernhauses. Der logistisch und künstlerisch in die Charlottenburgs die Umbenennung in nach Plänen des Berliner Architekten Tat umzusetzen. Hier Energien »Städtische Oper«. In der Zeit des Natio- Fritz Bornemann errichtete Neubau wur- zu bündeln, Arbeitskraft und nalsozialismus wechselte das Haus in den de von vornherein so angelegt, dass Ku- Arbeitsabläufe zu strukturieren Besitz des Deutschen Reiches und trug lissen, Kostüme, Magazin, Fundus und und sinnvoll angesichts dünner fortan wieder den Namen »Deutsches Werkstätten auf dem Operngrundstück gewordener Personaldecken und Opernhaus«. Im Zuge von Umbaumaß- Platz finden. Um ausreichend Wagen- knapper finanzieller Mittel einzu- nahmen unter der Leitung von Paul Baum­ einstellplätze für die späteren Besucher setzen, ist die nicht immer leichte garten wurden 1935 Verwaltungs- und gewährleisten zu können, mussten die  Hauptaufgabe des Bühnenservice, Werkstatträume angebaut. Teile davon, angrenzenden Grundstücke an der Krum- der sich dieser nun seit Gründung etwa der Altbau-Trakt zur Richard-Wag- me- Ecke Zillestrasse erworben werden. der Stiftung Oper in Berlin im Jahr ner-Straße, sind heute noch erhalten. Damit waren die Voraussetzungen für eine 2004 mit großem Engagement stellt. Nachdem das Opernhaus am 23. Novem- einheitliche Gesamtbebauung des Areals Die Ergebnisse lassen sich, wie ber 1943 bei einem Bombenangriff völlig zwischen den vier die Oper umgebenden ich meine, sehen und können von zerstört wurde, setzte man den Spielbe- Straßen geschaffen. Zwischen 1957 und Ihnen, unserem Publikum, in den trieb vorläufig im in der 1961 konnten so 231.000 Kubikmeter um- Vorstellungen auf unseren Bühnen Friedrichstraße fort. Knapp zwei Monate bauten Raumes wieder hergerichtet bzw. in Augenschein genommen und später fielen auch die Dienstgebäude der neu geschaffen werden. In einem 1977 bewundert werden. Oper in der Bismarckstraße den Bomben nachträglich eingegliederten Neubau an zum Opfer und mit ihnen der Fundus an der Krummen Straße wurden neben dem Meinen Respekt, meinen Dank an Bühnenbildern und Kostümen. Dekorationsmagazin, dem Chor- und Or- alle Mitarbeiterinnen und Mitarbei- Ab September 1945 diente das erhalten ge- chesterprobensaal sowie der Rüstkammer ter, die sich jeden Tag von neuem bliebene in der Kant- auch Fundus und Kostümwerkstätten un- so hervorragend bewähren und straße als Ausweichspielstätte. Dort besaß tergebracht. damit einen wesentlichen Teil zur die Städtische Oper, wie das Haus inzwi- Am 24. September 1961 öffnete das Haus Vielfalt des künstlerischen Ange- schen wieder hieß, kaum die notwendigsten unter dem heutigen Namen »Deutsche bots der drei Berliner Opernhäuser Nebenräume für den Spielbetrieb, so dass Oper Berlin« seine Pforten wieder für das beitragen. Intendanz, Verwaltung und Werkstätten Publikum. sowie der größte Teil der Kulissen und Gegenwärtig arbeiten 74 Mitarbeiter und Kostüme in der Ruine des Opernhauses 13 Auszubildende in den Dekorations- und Intendantin in der Bismarckstraße untergebracht wer- Kostümwerkstätten auf einer Gesamt- den mussten. Zu diesem Zweck begann Werkstattfläche von rund 4000 m². oben | Das bauliche Konzept für die Deutsche Oper Berlin sah von vorneherein die Integration der Werk- stätten vor – rechts im Bild die 1961 errichteten Dekorationswerkstätten, links die Kostümwerkstätten im 1977 eingegliederten Neubau. unten | Innenhof der Dekorations- werkstätten in der Zehdenicker Straße in Berlin-, ein heute Die Werkstätten denkmalgeschützter Gewerbehof. der Komischen Oper Berlin

Mit der 1947 gegründeten Komischen und die »Berliner Wäschefabrik AG vorm. Oper Berlin prägte der Regisseur Walter Gebr. Ritter in Berlin«, dessen Großaktio- Felsenstein eine neue Art von Musikthea- när Moritz Rosenthal war. Sein Vermögen ter, das die Opernregie in der 2. Hälfte des wurde unter dem Nationalsozialismus 1934 Die Stiftung Oper in Berlin wurde 20. Jahrhunderts nachhaltig beeinflusste. einem so genannten arischen Treuhänder zur Sicherung des vielfältigen, Der Zweite Weltkrieg hatte große Teile des unterstellt; 1937 folgten Konkursverfahren facettenreichen Opernangebots in traditionsreichen Theaterstandorts zwi- und Zwangsversteigerung. So gelangte das der deutschen Hauptstadt sowie schen Behrenstraße und Unter den Linden Gebäude in Reichsbesitz; bis 1945 wurden zur Erhaltung von guten Bedin- zerstört; in dem nahezu unbeschädigten darin Uniformen und Ausrüstung für die gungen für die künstlerische Arbeit Zuschauerraum aber begann die Komische Wehrmacht hergestellt – teilweise durch gegründet. Die neu geschaffene Oper 1947 ihren Spielbetrieb. Die Deko- Kriegsgefangene, die in einem Seitenflügel Struktur sieht vor, dass die drei rations- und Kostümwerkstätten wurden untergebracht waren. Durch Bombentref- hervorragend geführten Dekora- auf dem Areal in der Zehdenicker Straße fer im März 1945 wurden große Teile der tions- und Kostümwerkstätten der unterbracht. Gebäude zerstört. drei Berliner Opernhäuser in einen  Der heute denkmalgeschützte Gebäude- 1947 begann die bis heute andauernde gemeinsamen Bühnenservice- komplex ist ein typisches Beispiel für die Nutzung durch die Komische Oper Ber- Betrieb überführt werden. Die drei Industriebauten des beginnenden 20. Jahr- lin. Wegen des desolaten Zustandes nach Werkstätten der Staatsoper Unter hunderts. Das Gebäudeensemble beher- den Kriegszerstörungen bezogen die Ko- den Linden, der Deutschen Oper bergte bis 1923 eine Dampfwäscherei, eine stümschneiderei und die Werkstätten zu- und der Komischen Oper Berlin Weißwäschefabrik und eine Geldschrank- nächst nur Teile des Gebäudes, außerdem werden von nun an gemeinsam für fabrik. Ab 1923 nur noch als Wäschefa- wurde eine Probebühne untergebracht. das allabendliche Opernerlebnis an brik weitergeführt, wurde das Areal später Parallel nutzte die Komische Oper auch den jeweiligen Bühnen arbeiten. aufgeteilt in die »Grundstücksgesellschaft die Ruinen im Keller der Deutschen Bank Das erfordert strategisches und Zehdenicker Straße 12 b AG in Berlin« in der Behrenstraße sowie weitere Räume organisatorisches Umdenken, um das gemeinsame Ziel zu erreichen: jeden Abend qualitativ hochwertige Vorstellungen für unser Publikum zu bieten. Für die erste gemeinsame Spielzeit wünsche ich allen Mitarbeitern ein kräftiges Toi, Toi, Toi und gutes Gelingen.

Andreas Homoki Intendant am Kottbusser Tor. Nach der Währungs- denicker Straße kontinuierlich auf derzeit reform 1949 und im Zuge einer weiterge- noch 28 verringert. Diesem Personalabbau henden Sanierung der Gebäude zogen die von knapp 25% steht durch die erhöhte gesamten Werkstätten in die Zehdenicker Zahl von Inszenierungen eine Produktions­ Straße. Von 1950 bis 1967 befanden sich steigerung von über 30% gegenüber. Un- in der fünften Etage Probebühnen, auf terkapazitäten müssen zunehmend durch denen auch Orchester- und Ballettproben Fremdvergaben aufgefangen werden. Auch abgehalten wurden; 1967 wurden diese die Nutzung der räumlichen Kapazitäten Räume komplett umgebaut und nun von hat sich verändert. Mitte der 1990-er Jahre der Dekoabteilung bezogen. In der vierten wurde die Berufsausbildung von Schuhma- Etage befindet sich der Malsaal, der 1965 chern und Beleuchtern eingestellt; dadurch mit einem Deckendurchbruch zur fünften wurden große Flächen frei, auf denen Etage vergrößert und um die Plastikabtei- heute der Kostümfundus der Komischen lung erweitert wurde. Die Räume in der Oper aufbewahrt wird. Die Kostümabtei- zweiten und dritten Etage, die zu Beginn lung selbst befindet sich auf dem Areal der der 1950-er Jahre kurzzeitig durch das Komischen Oper zwischen Behrenstraße Opernstudio für die Arbeit mit dem künst- und Unter den Linden. Der den »Linden« lerischen Nachwuchs und durch das Ballett zugewandte moderne Gebäudekomplex genutzt wurden, bezog nach einem Umbau entstand 1965 als Erweiterungsbau der 1953 die Tischlerei. Im Keller befindet sich Komischen Oper und beherbergt neben die Schlosserei. Noch zur DDR-Zeit Ende den Theaterkassen im Erdgeschoss, Pro- der 1980-er Jahre begann man mit der Sa- benräumen und der gesamten Direktion nierung der Gebäude, die nach der Wende und Verwaltung in Teilen des dritten und weitergeführt wurde. im gesamten vierten Stock alle Gewerke Seit der Wiedervereinigung wurde die Zahl der Kostümwerkstätten mit rund 35 Mit- der Mitarbeiter in den Werkstätten Zeh- arbeiterinnen und Mitarbeitern.

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen in den Werkstätten,

auf dem Wege zu den neuen Struk- turen der Werkstätten wünsche ich Die Werkstätten der Ihnen viel Glück und sichere Ihnen Staatsoper Unter den Linden meine volle Unterstützung und Hilfe bei der Bewältigung der vor Die Staatsoper Unter den Linden blickt  Ihnen liegenden Aufgaben zu. auf eine lange Tradition zurück. Im Auf- Ich freue mich auf die gemeinsame trag Friedrichs II. vom preußischen Bau- Erarbeitung der Produktionen der meister Knobelsdorff 1742 errichtet, war neuen Spielzeit. sie Uraufführungshaus und Wirkungsstätte Unserem Publikum kann ich bedeutender Musiker und Dirigenten wie versichern, dass die Qualität der Lortzing, Weingartner, Berg, Strauss und Ausstattungen das gleiche hohe Dessau. 1941 wurde unter dem damaligen Niveau haben wird und die je un- Intendanten der Staatsoper terschiedliche unverwechselbare mit dem Bau der schon vor dem Krieg Tradition weiterhin gewährleistet geplanten Zentralwerkstätten für die Ber- ist. liner Reichstheater auf dem noch heute genutzten Areal zwischen Zinnowitzer- Nochmals toi, toi, toi und Chausseestraße begonnen. Durch das für uns Alle Kriegsgeschehen wurden diese Arbeiten unterbrochen. Wegen der Zerstörung des Ihr Prof. Peter Mussbach Opernhauses Unter den Linden spielte die Intendant Staatsoper zwischen 1945 und 1955 im Staatsoper Unter den Linden Admiralspalast in der Friedrichstraße und nutzte auch die dort vorhandenen Werkstät- ten. 1953 fand schließlich das Richtfest für die Werkstattgebäude auf dem 14.400 qm großen Grundstück in der Chausseestraße statt, und ab dem folgenden Jahr wurde das Areal durch die Dekorationswerkstätten linke Seite oben | Die Liebe Kolleginnen und Kollegen, Kostümwerkstätten der Komischen Oper befinden sich in dem 1965 errichteten seit einem Jahr sind wir nun schon Erweiterungsbau Unter selbstständig: das Staatsballett den Linden (Ansicht vom Berlin genauso wie Sie, die Mit- Innenhof). | linke Seite unten | Der im 2. Weltkrieg stark arbeiterinnen und Mitarbeiter der zerstörte Gebäudekomplex Kostüm- und Dekorationswerkstät- der Kostümwerkstätten ten im Bühnenservice. Ich weiß Ihre der Staatsoper Unter den Linden in der Französischen professionelle Unterstützung und Straße wurde in den 50-er kreative Energie zu schätzen, ohne | Jahren wieder aufgebaut. die unsere Pläne keine Gestalt an- unten | In den Dekorations- werkstätten der Staatsoper nehmen könnten, und das nicht erst, Unter den Linden in der seit ich Intendant des Staatsballetts Chausseestraße wurde geworden bin. Es ist einfach gut zu seit den 50-er Jahren auch für mehrere Sprechheater wissen, dass wir mit unseren Ideen gefertigt. bei Ihnen in den allerbesten und er- fahrensten Händen sind. Und dabei ruht ein entscheidender Teil des Er- folgs in der engen Zusammenarbeit, auf die wir uns miteinander ja schon längst eingelassen haben. Sie alle, so glaube ich, fesselt genau wie mich das Streben nach der perfekten, vollendeten Handwerk- lichkeit und eine große Leidenschaft für den magischen Moment, in dem der Vorhang sich öffnet.

Auf eine intensive Zusammenarbeit freut sich

Ihr Vladimir Malakhov Intendant Staatsballett Berlin

genutzt. Modern konzipiert, dienten die gelände ein. Da die tatsächlichen Ausmaße durch einen Innenhof mit umlaufenden Räumlichkeiten mit einer Fläche von des Bunkers noch immer nicht geklärt sind, Balkonen und Zwischendächern zusätzlich  knapp 30.000 qm nicht nur der Staatsoper; erschwert dies eine mögliche Neunutzung Tageslicht erhalten. auch das Deutsche Theater und die Kam- des Areals. Die oberste Etage wird heute komplett zur merspiele wurden und werden noch immer Der Gebäudekomplex in der Franzö- Anprobe genutzt; sie kann mit Nesselvor- von hier mit Bühnenbildern versorgt. Bis sischen Straße wurde 1936 für die Kostüm­ hängen flexibel unterteilt werden, gestattet 1992 nutzte auch das Berliner Ensemble werkstätten der Staatsoper und des Deut- aber auch die Beurteilung der Wirkung von die Werkstätten und erteilte nach Überfüh- schen Theaters errichtet und während Kostümen auf die tatsächliche Distanz ei- rung in ein privatrechtliches Theater hier des zweiten Weltkriegs stark zerstört. Im ner Opernbühne. Repertoireschneiderei, und da Aufträge. Vorfeld des Wiederaufbaus der Staatsoper Herren- und Damenschneiderei verteilen Strukturell gab es einige Umzüge innerhalb selbst und der Errichtung der Werkstätten sich über zwei Etagen, Spritzmalerei, Putz- des Geländes. So wechselte die Schlosserei in der Chausseestraße wurden in den fünf- macherei und Kostümplastik befinden sich von der einen auf die andere Seite des Ge- ziger Jahren auch die Werkstätten in der im 7. und 8. Stock, Schuhmacherei und bäudes. Ende der 1970-er Jahre wurde auf Französischen Straße wieder aufgebaut. Rüstkammer im 1. und 2. Stock. Fassade dem Areal in Leichtbauweise eine zusätz- Um größere Flächen für die Aufnahme und Treppenhäuser lassen den baulichen liche Baracke errichtet, die das Betriebsam- des Kostümfundus zu gewinnen, wurden Erhaltungszustand erkennen, der in etwa bulatorium für die Mitarbeiter der gesamt- bis zur 5. Etage des Gebäudes Zwischen- dem der Dekorationenwerkstätten ent- en Berliner Bühnen beherbergte. decken auf halber Geschosshöhe eingezo- spricht; eine Grundsanierung fand bis heu- Heute steht dieses weitestgehend leer oder gen. Auch die Kostümwerkstätten fertig- te nicht statt. wird zum Teil an Kunststudenten unter- ten nach dem Krieg für die Staatsoper, das Der Personalbestand ist in diesen beiden vermietet. Ende der 1940-er Jahre wurde Berliner Ensemble, das Deutsche Theater Werkstätten wegen der Zusammenarbeit vergeblich versucht, den im Krieg in un- und dessen Kammerspiele. Hinter der ab- mit den wenigstens zwei Sprechtheatern mittelbarer Nähe zu den Werkstätten er- weisenden dunklen Fassade des Gebäudes am höchsten. Doch auch hier erfolgten seit bauten Entbindungsbunker der Charité zu liegen links der Toreinfahrt die Fundusräu- 1990 große personelle Einsparungen von sprengen; dabei stürzte dessen Zugangs­ me, rechts großzügige Werkstatträume, die knapp 30%. Der Bühnenservice: auf dem Weg zu einem wirtschaftlichen Betrieb Wichtigstes Ziel bei der Formierung des Bühnenservice in der Gesamtkonstruktion ist es, die Produktion im Bühnenbereich wirtschaftlich tragfähiger zu gestalten, bei sinkenden Kosten – sprich: Personalre- duktion – die Effizienz zu steigern. Geht das überhaupt? Klaus Wichmann will kei- ner Selbsttäuschung das Wort reden; er bezweifelt, dass angesichts des geplanten Stellenabbaus dieselbe Kapazität erreicht werden kann. Deshalb müssen die Opern- häuser seiner Einschätzung nach perspek- tivisch entweder die Zahl der Neuproduk- tionen oder aber die Größenordnung der einzelnen Ausstattungsetats von vorne herein um ein Drittel senken – oder die Budgetansätze dahingehend erhöhen, dass Teile der Produktion als Fremdleistung eingekauft werden können. »Die Überka- pazitäten der Werkstätten, von denen im politischen Raum gern die Rede ist«, sagt Wichmann, »sind reines Wunschdenken. In der Chausseestraße werden für jede Staatsopernproduktion schon jetzt Fremd- aufträge vergeben. Beim gegenwärtigen Fusionen – Zusammenführungen unterschiedlicher Unterneh- Personalstand gibt es zur Zeit an keinem  men oder Unternehmensteile – sind in der Wirtschaft an der Standort freie Kapazitäten für Annahme Tagesordnung und begründen meist steigende Aktienkurse. von Fremdaufträgen.« Ihr Versprechen ist höhere Produktivität bei geringeren Kosten. Dieselben Erwartungen sind an den Bühnenservice geknüpft, den Zusammenschluss der Dekorations- und Kostümwerk- Einsparungen durch stätten der Berliner Opernhäuser unter dem Dach der zum Reduzierung der Stellen 1. 1. 2004 gegründeten Stiftung Oper in Berlin. Jeweils drei ganz eigenständige Produktionseinheiten Kostüm und Dekoration, Seit 1990 sind in den Werkstätten der drei die sich stets als Teil eines Opernhauses verstanden haben, Berliner Opernhäuser ungefähr 20% bis werden abgekoppelt vom Spielbetrieb, um miteinander zu einer 25% der Stellen abgebaut worden. Freilich leistungsfähigeren Einheit zu verschmelzen: ein schwieriger kann man für den Anfang dieses Zeitraums und spannender Prozess, den ein Hintergrundgespräch mit eine personelle Überdimensionierung der Klaus Wichmann, dem zweiten kommissarischen Geschäfts- führer des Bühnenservice, beleuchtet.

Tischlerei: Sven Vogel...Hans-Jürgen Borch...Siegfried Reimann...Michael Kahl...Uwe Buchholz... Komischen und der Staatsoper aus DDR- und infrastrukturellen Voraussetzungen Zeit in Betracht ziehen, doch ist deren Mit- für den Erfolg der Idee »Bühnenservice« arbeiterzahl um ca. 30 % seither reduziert zu schaffen. worden. Im Sommer 2005 zählen rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werkstätten zum Verbund Bühnenservice; Die Kräfte bündeln bis 2009 soll der Personalbestand um wei- tere 80 Planstellen – je etwa 40 im Dekora- Worin bestehen die Chancen der Fusion? tions- wie im Kostümwesen – schrumpfen. Gibt es wirklich Potenziale zur Kostensen- Bis zu diesem Zeitpunkt schließt der Ber- kung und Leistungssteigerung? Grundsätz- liner Senat betriebsbedingte Kündigungen lich, so der Minimalkonsens, ist die Einheit im Öffentlichen Dienst des Landes Berlin des Bühnenservice auch bei Beibehaltung aus. So bleiben den Mitarbeiterinnen und der Standorte gewährleistet. Durch räum- Mitarbeitern des Bühnenservice immerhin liche Zusammenführung der Werkstätten drei Jahre Bestandsschutz, die freilich die könne wahrnehmbar effizienter gearbei- Sorge um den Arbeitsplatz nicht ganz neh- tet werden, da ist Klaus Wichmann ganz men können. sicher. In dem großen, über die Jahre ver- Einige der langjährigen Werkstattmitarbei- bauten und inzwischen ziemlich maroden ter gehen in diesem Zeitraum in Rente; ihre Werkstättengebäude in der Chausseestraße Stellen werden dann nicht mehr besetzt. beispielweise entfallen ca. 5% der Arbeits- Ein weiterer Teil der geplanten Personal- zeit auf unnötige Verkehrswege und auf reduzierung erfolgt über interne Umset- Behinderungen, die von den baulichen Ge- zungen: Die Bühnenbetriebe der Deut- gebenheiten erzwungen werden; demge- schen Oper und der Staatsoper verfügen genüber herrschen in der Bismarckstraße über freie Stellen; sie werden jetzt zu Be- mit der direkten Anbindung der Werkstät- ginn der Spielzeit 2005/06 aus so genann- ten an die Bühne beinahe Idealzustände. ten Personalüberhang-Listen innerhalb der In dem denkmalgeschützten Gewerbebau  Stiftung Oper in Berlin neu besetzt. Das Zehdenicker Straße, der Werkstatt mit bedeutet, dass die Werkstätten beispiels- den geringsten Flächenkapazitäten, ist die weise Tischler, Schlosser und Tapezierer räumliche Situation gleichfalls nicht ideal. verlieren, die fortan in der Bühnentechnik Ein Weiteres kommt hinzu: »Durch den arbeiten werden. fortschreitenden Personalabbau können Wichmann nimmt die Sorge der Mitar- die kleineren Gewerke an drei Standorten beiter um ihren Arbeitsplatz nicht auf die bald nicht mehr effizient arbeiten, weil sie leichte Schulter, doch es gibt keine Al- personell unterbesetzt sind. Unabhängig ternative. Statt mit Zweifeln und Zögern von der großen Frage nach dem künftigen Energie zu verlieren, plädiert er dafür, mit gemeinsamen Standort ist es sinnvoll, sie aller Entschiedenheit die organisatorischen rasch in einer Werkstatt zusammenzufüh-

Uwe Bensch...Gerd Schichold...Jochen Jorns...Dietmar Himmel...Reinhard Crummenauer...Axel Neukrantz... Lehrlinge: Sebastian Kramm...Markus Ossowski...Peter von Suchodoletz ren, um den Produktionsausstoß zu halten.« bau eines Bühnenbilds erlauben, würden werkstätten. Diese Lösung wäre emotional Die Anschaffung hochwertiger Maschinen, dem Bühnenservice zeit- und kostenauf- wohl am leichtesten zu vermitteln, scheint die Arbeitsabläufe erleichtern, beschleuni- wändige unliebsame Überraschungen bei jedoch leider auch die teuerste, gefolgt gen und effektiver machen können, lohnt der Technischen Einrichtung an der Spiel- von einer Variante Chausseestraße mit sich nur, wenn alle Werkstätten Zugriff stätte und den künstlerischen Kollektiven Kostümwerkstätten. Die früheren Druck- haben, so dass die Maschinen ganztägig den Verlust von Probenzeit auf der Bühne hallen des Verlages »Neues Deutschland« laufen. Als Beispiel nennt Wichmann die ersparen. in Friedrichshain, zwischen Frankfurter rechnergesteuerte Plattenzuschnittmaschi- Die Idee eines zentralen Standortes für Allee und Ostbahnhof, wären ein denk- ne, die im Moment in der Chausseestraße die Berliner (Staats-) Theaterwerkstätten barer Standort. »Bei all diesen Projekten steht: Vor dieser Anschaffung waren mit ist uralt; mit dem Bau der Zentralwerk- sind die Erstellungskosten politisch nicht dem Zuschnitt von 400 qm Bodenplatten stätten in der Chausseestraße wurde schon vertretbar,« meint Wichmann »Die Halle zwei Mitarbeiter eine Woche beschäftigt, in den 40er Jahren begonnen. Angesichts in Spandau war die günstigste Version.« heute schafft das ein Mitarbeiter an einem des dringenden Sanierungsbedarfes fast Mit Ausnahme der Deutschen Oper in der Tag. Wiewohl die Werkstätten als solche aller Berliner Theaterwerkstätten – etwa Bismarckstraße muss jedes Haus Trans- ausgelastet bis überlastet sind, gibt es na- auch der Volksbühne am Rosa-Luxem- portwege zwischen Produktionsstandort türlich kleine Schwankungen übers Jahr, an burg-Platz und des Maxim-Gorki-Theaters und Spielstätte organisieren und diese denen in diesem oder jenem Gewerk nicht – war Wichmann bereits vor einigen Jah- führen in jedem Fall durch die Innenstadt. »auf Volllast« gearbeitet wird; an einem ge- ren an der Erarbeitung von Konzepten für Einige Kilometer mehr oder weniger fal- meinsamen Standort ließen sich auch sol- neue Zentralwerkstätten beteiligt, die da- len da, so die Sachverständigen, weder che kleinen Freiräume noch nutzen. mals jedoch politisch nicht gewünscht und rechnerisch noch zeitlich ins Gewicht, weil finanzierbar waren. Mehrere Standorte die Investitionskosten bei der kompletten wurden in Erwägung gezogen, mit Roh- Neuerrichtung eines durchdachten Werk- Standortfrage und entwürfen und groben Kostenschätzungen stattareals vor den Toren der Stadt um ein Investitionen unterschiedliche Szenarien durchgespielt. Drittel niedriger zu veranschlagen sind als Manche der damals erwogenen Standorte die Sanierung der vorhandenen zentralen Um diese Potenziale zu realisieren, liegt stehen mittlerweile nicht mehr zur Verfü- Standorte. Grundstücke müssen dann al-  der Gedanke nahe, die Werkstätten an gung, etwa eine Halle in Siemensstadt. Ein lerdings erst erworben werden. Eine wirk- einem Standort zusammen zu fassen. Standort im (tariflichen) Westen der Stadt, liche Kostenermittlung der vorhandenen Die Entwicklung eines solchen Standorts das erwies sich rasch, scheidet aufgrund der wie der perspektivisch denkbaren Stand- bedarf sinnvoller Investitionen, meint entstehenden Personalmehrkosten aus. orte ist jedoch bisher nicht vorgenommen Wichmann: »Wenn man so etwas wie den Aktuell stehen folgende Standorte zur worden, ebenso wenig wie eine sachliche Bühnenservice plant, muss man natürlich Diskussion: Umbau des – aufgrund ge- Analyse des betriebswirtschaftlichen Nut- Produktionsstrecken bauen, die möglichst leisteter Eigenarbeit baulich in gutem Zu- zens der bisherigen Standorte; ihr steht kurz und praktisch sind, um die Arbeits- stand befindlichen – Gebäudekomplexes entgegen, dass keiner die Nachteile seines zeitverluste, die vorher da waren, zu re- in der Zehdenicker Straße zu Kostümwerk­ bewährten und vertrauten Werkstattstand- duzieren.« Langfristig würden sich die stätten sowie Sanierung des bestehenden ortes auflisten möchte. Als zeitweiliger Investition durch Einsparungen rentieren: Gebäudes und Neubau auf dem Areal der Geschäftsführer des Bühnenservice sah Montagehallen etwa, die den Zusammen- Chausseestraße für zentrale Dekorations- sich Wichmann selbst – wie schon sein

Herrenschneiderei: Jörg Bauer...Reinhard Bülow...Horst Mühlbradt...Jeanett Scherb...Petra Hoffmann...Damenschneiderei: Karin Merten ...Birgit Hargesheimer...Marlis Hanke...Ines Frank...Marita Malutzki...Silke Linke...Angelika Friszewski Vorgänger Peter Sauerbaum als ehemaliger zahlen – zu konkurrenzfähigen Preisen. Entsteht nicht mehr Bürokratie, wenn alles Geschäftsführer der Deutschen Oper – »Ein Beispiel, wie die Zusammenarbeit mit ins Detail vorgeplant werden muss? Geht dem Vorwurf ausgesetzt, das Haus zu be- den Kollektiven geregelt werden kann, ist da nicht Flexibilität für den künstlerischen günstigen, dem er als technischer Direktor unser Vertrag mit dem Deutschen Theater. Prozess verloren? »Nein, höhere Quali- angehört – zu Unrecht, betont er. Doch Seit 1. 1. 2005 sind Pflichtabnahme, Stun- fizierung bedeutet nicht mehr Bürokra- er lässt keine Zweifel daran, dass sich die den- und Kostensätze genau definiert; da tie«, widerspricht Wichmann. »Unter dem »kommissarische Besetzung der Geschäfts- wird jetzt jedes Stück ganz präzise stun- Deckmantel der künstlerischen Freiheit führung in diesem sensiblen Bereich« als denmäßig kalkuliert, genehmigt, abgerech- wird auch Pfusch kaschiert. Regisseure Fehlentscheidung herausgestellt hat; viel net; Zusatzarbeiten müssen vom Theater und Bühnenbildner müssen sich auch jetzt Zeit ist verstrichen, die nicht optimal ge- nachträglich genehmigt und bezahlt und schon früh festlegen; die Zeiten, als man nutzt werden konnte. vom Bühnenservice begründet werden. plötzlich 20 Türen verlangen konnte, wo Das ist eine sehr positive Grundlage, die vorher keine waren, sind vorbei – auch man für die Zusammenarbeit mit den an- mit Werkstätten am Haus. Das hat ja auch Betriebswirtschaftliche deren vier künstlerischen Betrieben nutzen bisher Geld gekostet, nur wurde das nicht Effizienz sollte.« so deutlich sichtbar, weil es im allgemeinen Personaletat eingebunden war«, gibt Wich- Noch dringlicher als die Entscheidung der mann zu bedenken. Er plädiert für kon- Standortfrage ist nach Wichmanns Auffas- Neue Organisations- zentrierte Entwicklung des Bühnenservice, sung die Erarbeitung eines betriebswirt- strukturen schaffen dem ab 1. Januar 2006 der Betriebswirt schaftlichen Instrumentariums und einer Stefan Rosinski, derzeit Geschäftsführen- geeigneten Organisation. Viel Potenzial Auf diesem Weg ist noch einiges zu tun der Direktor des Staatstheaters Hannover, lässt sich durch effektivere Strukturen – auf beiden Seiten. Die Gewerke im Büh- als Geschäftsführer vorstehen wird: »Wenn mit klarer Berücksichtigung des Kosten- nenservice müssen ein einheitliches System die nötigen Entscheidungen zügig getrof- faktors Zeit erwirtschaften, davon ist er der Stundenerfassung und der Arbeitszeit- fen und geeignete Strukturen geschaffen überzeugt. »Die Werkstätten funktionieren kalkulation entwickeln, die künstlerischen werden, um alle Potenziale der Mitarbeiter noch nicht ganz wie die Wirtschaft. Bisher Betriebe müssen »Schnittstellen« für die zu entwickeln und sinnvoll einzusetzen, waren die Personal- und Arbeitskosten für Zusammenarbeit schaffen, »eine wahn- dann wird der Bühnenservice bei hoher  eine Produktion nie so richtig relevant; sinnig wichtige Aufgabe«, sagt Wichmann. Qualität ein sehr wirtschaftlicher Betrieb.« das wird sich ändern, sobald die Deutsche Davon hängt ab, ob das System der Auf- Oper, Komische Oper, Staatsoper und tragsvergabe funktioniert, ob die hohe Fer- das Staatsballett die Leistungen des Büh- tigungsqualität erhalten werden kann und nenservice produktionsgenau abrechnen ob die Mitarbeiter im Bühnenservice und und bezahlen müssen.« Im Moment sind in den künstlerischen Kollektiven einander die Arbeitskosten noch zu hoch, doch in durch die Identifikation mit ihrer Arbeit Zukunft soll der Bühnenservice ›schwarze verbunden bleiben. »Das ist nicht einfach, Zahlen‹ schreiben. Das bedeutet, dass die aber ich bin überzeugt davon, dass es mög- beauftragenden künstlerischen Kollektive lich ist,« sagt Wichmann. »Da hat die Füh- die tatsächlich erbrachten Leistungen be- rungsebene eine große Verantwortung.«

Damenschneiderei: Madlen Katzke (Auszubildende)...Reinhild Ewert...Herrenschneiderei: Marion Schölzel...Heike Stiebeler...Sonja Kühne...Damenschneiderei: Simone Lehmann... Daria Hellweg...Nadja Weckend...Annette Blume...Ines Herbig...Auszubildende: Sina Schmidt...Thea Altmann...Franka Ehret Leitung Dekorationswerkstätten dem Produktionsbetrieb und den künst- lerischen Instanzen: Deutsche Oper, Ko- mische Oper, Staatsoper und Staatsballett sind von nun an Auftraggeber, der Büh- nenservice wirtschaftlich und organisato- risch selbstständiger Auftragnehmer mit Verantwortung für die Disposition seiner Kapazitäten und Einhaltung von Budgets. Durch die langjährige Fertigung von De- korationen für Berliner Schauspielhäuser verfügt der Standort Chausseestraße schon über Erfahrung als »externer Dienstlei- ster«; der Bühnenservice wird weiterhin | Viel Schreibtischarbeit: Aufgabe der Dekorationswerkstätten ist auch für das Deutsche Theater und die Die Leitung der Dekora- die Anfertigung aller benötigten Bühnen- Kammerspiele arbeiten. tionswerkstätten ist ver- antwortlich für die Kosten- bilder für die drei Berliner Opernhäuser; Die Gesamtverantwortung für die Wirt- kalkulation von Bühnenbil- im Bedarfsfall arbeiten die Dekorations- schaftsführung des Bühnenservice und dern und für die Einteilung werkstätten auch für den Bedarf von Re- für seine künstlerischen und technischen der Werkstattkapazitäten. quisite und Kostümabteilung zu. Leistungen trägt der Geschäftsführer. In Die Loslösung der Dekorations- und Ko- Hinblick auf Personalverantwortung, Zeit- stümwerkstätten von den Opernhäusern management und Kapazitätsplanung sowie und ihre Zusammenführung zu einem die Planung und Steuerung von Budgets selbstständigen Produktionsunternehmen wird er durch die Werkstattleitung unter- unter dem Dach der Stiftung Oper in stützt. Die Abteilungsleiter bzw. Meister in Berlin bedingt die Überprüfung und Ver- den einzelnen Gewerken wirken für ihren änderung der bisherigen Organisations- Bereich an der Kalkulation der Aufträge, 10 und Leitungsstrukturen. Dieser Prozess der konkreten Detailplanung in Bezug auf dauert an, da einzelne Leitungspositionen Art der Fertigung und die Arbeitsabläufe erst kurzzeitig oder noch kommissarisch mit. Entscheidungen über den Fertigungs- besetzt sind. Manche strukturellen Wei- standort werden nach freien Kapazitäten chenstellungen können erst nach einer und unter Berücksichtigung technischer Entscheidung über den oder die künftigen und räumlicher Ausstattung getroffen. In Standorte vorgenommen werden. Der we- der Regel stellen die Meister die Teams für sentliche Unterschied gegenüber der tradi- die einzelnen Projekte zusammen, planen tionellen Zugehörigkeit der Dekorations- und überwachen die Fertigung. Wenn von und Kostümwerkstätten zu einer einzelnen einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbei- Compagnie – Ballett oder Opernhaus tern spezielle Kompetenzen nachgefragt – betrifft die Zusammenarbeit zwischen werden, können diese projektbezogen an

Klaus Wichmann (Techn. Direktor Staatsoper Unter den Linden/Komm. Geschäftsführer Bühnenservice)...Peter Bellscheidt (Assistent Bühnenservice)...Stefan Dutschmann (Werkstattleiter Chausseestraße.)...Jürgen Materna (Techn. Direktor Deutsche Oper Berlin/Komm. Ltr. d. Werkstätten)...Knuth Schneider (Werkstattleiter Zehdenicker Straße) ...Transport: Jürgen Kluth...Dietmar Doebert...Gerd-Ulrich Wölk...Carsten Meier einem anderen Standort arbeiten – wenn Grundrisse. In dieser Projektierungsphase von links | Die Leiter der Gewerke geben ihren Ma- erforderlich, auch in einem der Opernhäu- werden für alle zu fertigenden Teile ein ge- terialbedarf und -verbrauch ser selbst; die Teambildung erfolgt stand- naues Anforderungsprofil und ein Pflich- an die Werkstattleitung bzw. ortübergreifend. tenheft entwickelt sowie Materialmuster den Einkauf. | Konstruktions- zeichnungen wie diese bilden Um fertigungstechnisch zu beraten und die oder Malvorlagen mitgegeben. die Arbeitsgrundlage. Anfertigungskosten realistisch kalkulieren Je nach Bühnenbildner sind die Entwürfe | Unverzichtbar: die Einhal- zu können, muss die Leitung des Bühnen- und künstlerischen Vorgaben mehr oder tung aller Vorschriften zum Arbeits- und Gesundheits- service eine möglichst exakte Vorstellung weniger detailliert; manche Künstler geben schutz und das Telefon. von den gewünschten Dekorationen und die gewünschten Ergebnisse akribisch vor, ihrem geplanten Einsatz auf der Bühne andere lassen Spielraum für Ideen der Aus- erlangen. Deshalb ist der Bühnenservice führenden bei der Umsetzung und Ausge- von Anfang an in die Zusammenarbeit der staltung. Bühnenbildner mit den Technischen Di- Wenn Konstruktion und Fertigungsdetails rektoren der Opernhäuser eingebunden. festgelegt und Materialentscheidungen ge- Die Vorbereitungen erfolgen in vier Schrit- troffen werden, wirken nach Möglichkeit ten: Bei der Modellübergabe können sich auch die Meister der einzelnen Gewerke die Verantwortlichen ein erstes Bild von beratend mit. Der Bühnenservice prüft Art und Umfang der geplanten Ausstat- die Projektunterlagen, noch offene Fragen tung machen und einen groben Eindruck werden dann bei der so genannten Werk- vom Aufwand gewinnen. Bei der Bauprobe stattübergabe mit dem Bühnenbildner ge- wird das geplante Bühnenbild samt den ge- klärt und protokolliert. Auf Grundlage des planten Verwandlungen mit vorhandenen kompletten Materials erarbeitet der Büh- Versatzstücken markiert, um Maße und nenservice die Kalkulation und die Ab- Proportionen zu prüfen sowie die Funkti- laufplanung, die dann vom Auftraggeber onalität und Realisierbarkeit des Entwurfs – dem Technischen Direktor – bestätigt abschätzen zu können. Je nach Material- wird. Auch Nachkalkulationen, die nötig bedarf bei der Bauprobe ist hier bereits werden, weil einzelne Details erst im Pro- | Werkstattübergabe einer 11 eine Zuarbeit der Dekorationswerkstätten duktionsprozess entschieden werden kön- Produktion: Der Bühnen- bildner stellt der Werkstatt- gefragt; außerdem erfolgt jetzt die erste nen, müssen vom Technischen Direktor leitung und den Leitern der Kostengrobeinschätzung durch den Büh- bewilligt werden. Eine frühzeitige Tech- Gewerke das Bühnenbild- nenservice. Die Ergebnisse der Baupro- nische Vor-Einrichtung, möglichst bereits modell vor. be fließen in die Erarbeitung der Produk­ auf der Originalbühne, dient der Zwi- tionsunterlagen ein: In engem Kontakt mit schenabnahme durch den Auftraggeber dem Bühnenbildner erarbeitet die Produk- und ermöglicht gegebenenfalls Korrek- tionsleitung des jeweiligen Opernhauses turen; die eigentliche Bauabnahme erfolgt nun die Stückliste – eine Aufstellung aller bei der Technischen Einrichtung, mit der Dekorationsteile, die gebraucht werden die Arbeit des Bühnenservice endet und – und die technischen Zeichnungen und die Bühnenproben beginnen.

Roland Fischer...Karl-Heinz Ruhmann (Transport)...Jürgen Hruby (Elektromonteur)...Siegfried Kaul (Hausmeister)...Michael Ziemke (Lager)...Ingeburg Krause (Einkauf, Lager)... Margot Sielaff (Einkauf)...Barbara Köppke (Sachbearbeiterin)...Manuela Schönthier (Sekretärin)...Magret Schröder...Katharina Hallier...Lucas Seng... Kerstin Koser (Produktionsassistenten Staatsoper Unter den Linden) Die Schlosserei

Streng genommen gibt es das Handwerk auch wirken die Abteilungsleiter bereits nicht mehr, das 18 gestandene Männer an bei der Konstruktion, Planung und Kalku- drei Standorten des Bühnenservice aus­ lation beratend mit und teilen zusammen üben: Neue Berufe im immer stärker diffe- mit den Vorarbeitern gemäß dem Zeitplan renzierten Arbeitsfeld Metallverarbeitung Fertigungseinheiten und Arbeitsgruppen haben die Bezeichnung Schlosser abgelöst, ein. Für die Zuschauer wird meist nicht und was die Auszubildenden dieses Gewerks erkennbar, welche technischen Heraus- heute lernen, heißt Metallbau oder Kon- forderungen da bewältigt werden und wie struktionsmechanik. Daraus wird schon kompliziert manche Metallkonstruktionen deutlich, was die Hauptaufgabe der Schlos- sind, weil diese fast immer unter anderen serwerkstätten in der Stiftung Oper ist: Materialien verborgen sind. Entwicklung und Bau von Trägerkonstruk- Theaterschlosser brauchen über die tionen für Bühnenbilder. Kenntnisse und Fertigkeiten ihres Berufs Manchmal sind das bühnenfüllende, teil- hinaus ein gutes Vorstellungsvermögen, weise mehrgeschossige Raumkonstruk- Verständnis für das gewünschte Ergebnis tionen, die womöglich einen Chor von und die Möglichkeiten der weiteren Ober- 60 oder mehr Sängern zu tragen haben. flächenbearbeitung, Grundkenntnisse des Manchmal sind es einzelne Bauteile wie Bühnenbetriebs und die Fähigkeit zur Zu- Treppen, Brücken und Balkone oder die sammenarbeit mit den anderen Gewerken. tragenden Konstruktionen für Bühnen- In der Schlosserei kommen verschiedene bildelelemente wie Podeste, Kammern für Metalle zum Einsatz, vor allem Stahl, Auf- und Abtritte und Metallrahmen für manchmal auch Aluminium sowie gele- Wände oder Plafonds. Um das Einsetzen gentlich Messing und Kupfer für die Re- und die Gestaltung der Oberflächen küm- quisitenherstellung. Aufgrund der besseren mern sich dann die Kollegen aus Tisch- statischen Eigenschaften und des gerin- lerei, Plastikwerkstatt und Malsaal. Die geren Gewichts werden fast ausschließlich 12 links | Durch Schweißen Schlosser sind zuständig für die Grund- Hohlprofile verarbeitet, die über dieselbe werden Metallprofile mitei- lagen – von einfachen Verbindungen wie bzw. sogar eine höhere Tragfähigkeit als nander verbunden. oben | Sieht groß aus, ist Winkeln, Zapfen, Stahldornen in nicht Vollmaterial verfügen. aber zu eng: Schlosserei in handelsüblichen Maßen über Führungen Auf Lager liegen die gängigen Ausgangs- der Chausseestraße. und Hängevorrichtungen bis hin zu kom- materialien, Halbzeuge wie Viereck- und plizierten Bühnenvorbauten über den Or- Kastenprofile, Rohre, Stäbe, Rundmaterial, chestergraben oder fahrbaren Aufbauten Flachstähle in unterschiedlichen Stärken mit mechanischen, aber auch hydraulischen und Formen und bereits vorgeformte oder pneumatischen Elementen. Komponenten wie gebogene Rohre. Um Die Arbeitsgrundlage der Schlosser bilden eine Vorstellung von der Größenordnung Konstruktionszeichnungen mit genauen des Materialverbrauchs zu geben: Die Bemaßungen. Wie in anderen Gewerken Schlosserei in der Chausseestraße verar-

Schlosserei: Clemens Noack...Lothar Köpken...Hans-Peter Fritze...Uwe Schwanz...Andreas Jankowski...Georg Pienkowski...Stephan Aleith...Peter Kohlsmann von oben | Ein Werkstück wird zum Schweißen eingespannt. | Vielen Bühnen­ bildern liegt eine Stahlkon- struktion zu Grunde, die – wie hier in der Tischlerei in der Bismarckstraße zu sehen – dann mit Holz belegt wird (Rückansicht). | Auch zu eng: Schlosserei in der Zeh- denicker Straße | Ordnung muss sein – das gilt für jede Werkstatt. beitet im Jahr rund 22 Tonnen Stahl und stätte zur Durchführung von Schweißar- Aluminium sowie 18.000 laufende Meter beiten im bauaufsichtlichen Bereich qua- Rohrprofil. lifiziert. Für die Qualitätsüberwachung Im modernen Bühnenbild, das sich von und Kontrolle der Schweißarbeiten ist der traditonellen Kulissenbühne mehr und eine Schweißaufsichtsperson tätig, im kon- mehr zu umfassender Raumarchitektur kreten Fall der Werkstattleiter. Sämtliche entwickelt, hat auch der Stahlbau gegen- Mitarbeiter, die Schweißarbeiten ausfüh- über dem Holzbau an Bedeutung gewon- ren, verfügen über eine entsprechende nen, zugleich sind die Anforderungen an Qualifikation, die alle zwei Jahre durch eine Statik und Sicherheit gestiegen. Im Stahl- Prüfung bestätigt werden muss. bau lässt sich die Belastbarkeit zuverlässig Für den Zuschnitt von Komponenten wie berechnen, und Verbindungen sind länger Rohren und anderen Profilen verfügen die haltbar als bei der Holzverarbeitung. Werkstätten über eine vollautomatische Die Assistenten, die die technischen Zeich- Bandsäge, Kappsägen und Trennschleifer; nungen erarbeiten, sind häufig Absolventen aus Gründen der Gesundheitsvorsorge des Fachhochschulstudiengangs Theater- ist in der Schlosserei eine Schweißgas- technik, in dem Maschinenbau spezialisiert absauganlage Pflicht. Außerdem gibt es für die Bühne angewendet wird: Entspre- Ständerbohrmaschinen, Fräse, Drehma- chend haben Metallkonstruktionen eine schine, Schleifmaschinen und natürlich die große Bedeutung im Bühnenbildbau. klassischen Schlosserwerkzeuge wie Zan- Schmiedearbeiten hingegen, eine alte ge, Hammer, Feile. Die meisten Verbin- Kunst der Metallverarbeitung, die früher dungen werden geschweißt, Schweißnähte auch im Theater eine wichtige Rolle spielte, erforderlichenfalls mit Schleifmaschinen sind selten geworden: Schmiedeeisen wiegt nachbearbeitet. Große Bauten müssen in schwer, und die entsprechende Optik wird zerlegbaren, auf die jeweiligen Transport- heute durch die geschickte Bemalung von container zugeschnittenen Einheiten kon- Holz oder durch Formarbeiten der The- struiert werden; die Montage erfolgt dann 13 aterplastiker erzielt. Deshalb bleiben die bei der Technischen Einrichtung auf der beiden Schmiedeessen in der Chausseestra- Bühne mit Hilfe vorbereiteter Schraubver- ße und der Bismarckstraße, die jeder ›Sieg- bindungen. fried‹-Inszenierung Ehre machen würden, Die Schlosser in der Chausseestraße sieht meistens kalt. Stattdessen wird geschweißt, man nicht selten draußen auf dem Hof ar- fast ausschließlich mit dem modernen beiten; die drei Schlosserei-Standorte – alle Schweißverfahren mit Schutzgas. im Erdgeschoss des jeweiligen Werkstät- Sämtliche Schweißarbeiten unterliegen den tenbaus gelegen – haben nämlich ein ge- Bestimmungen und Gesetzen der Bau- meinsames Problem: Für die stark gestie- aufsicht. Mit dem so genannten Kleinen genen Anforderungen sind ihre Flächen Schweißeignungsnachweis wird die Werk- deutlich zu klein.

Ismet Mazreku...Gerd Hannebauer...Steffen Seifert...Mike Lindemann...Matthias Erbe...Ulrich Braun...Richard Rauf...Martin Lanäus...Mathias Habermann (Azubi) rechts | Untere Tischlerei in der Zehdenicker Straße: Transporte erfolgen über einen Außenkran.

Die Tischlerei

von links | Akkuschrauber Mit über vierzig Mitarbeitern ist die Tisch- lissen: Rahmenkonstruktionen, die auf der und Tacker beschleunigen die Herstellung hölzerner lerei das größte Gewerk im Dekorations- Bühne von Winkelsteifen aufrecht gehalten Dekorationsteile. | Hell bereich. An drei Standorten bauen 42 werden und mit Sperrholz belegt oder mit und hoch: Tischlerei in der Tischler – darunter vier Meister und sechs Stoff bespannt sind. Mehrgeschossige und Bismarckstraße. | Nach der Konstruktionszeich- Vorarbeiter – alles, was auf den Bühnen von Darstellern zu betretende Bühnenräu- nung werden Schnitt- und der Berliner Opernhäuser, des Deutschen me werden heute meist auf Stahlkonstruk- Verbindungslinien auf eine Theaters und der Kammerspiele an Büh- tionen aufgebaut und in der Tischlerei mit Sperrholzplatte übertragen. nenbauten oder Dekorationsteilen aus Holz belegt und mit Sperrholz genietet. Holz oder Plattenwerkstoffen gebraucht Ob Türen und Fenster »bespielbar« sind – wird. Dazu zählen Türen, Tore und Fen- sich also öffnen und schließen lassen – ist ster ebenso wie Treppen, Rahmen- oder ebenso vor Baubeginn festgelegt wie das Gitterkonstruktionen und Praktikabeln: Aussehen und die Funktionalität von Mö- klappbare, immer wieder neu zu Spielflä- beln: Wenn die zierliche Rokoko-Chaise- 14 chen kombinierbare Podeste. Für den Zu- longue nur die Atmosphäre einer Szene schauer ist das oft nicht erkennbar; nicht charakterisiert, wird anders gebaut, als alles, was wie Holz aussieht, ist wirklich wenn sich Tenor und Sopran darauf eine Holz – und manche Holzfläche wurde von Zimmerschlacht liefern. Aus der Nähe sind Kollegen im Malsaal oder der Plastikwerk- auch fragil und kostbar anmutende Stücke statt mit täuschend echtem Marmorschim- oft ernüchternd robust gefertigt – und das mer oder Betonstruktur versehen. müssen sie auch sein, denn sie werden nach Welche Gewerke auch an einem Dekora- jedem Gebrauch in Containern verstaut tionsteil beteiligt sind: Die Tischler haben und sollen je nach Spieldauer eines Stücks fast überall die Hände im Spiel. Für die klas- viele Auf- und Abbauten aushalten. sische Gassenbühne etwa, den früher häu- Alles, was in den Tischlerei-Werkstätten figsten Bühnenbildtyp, bauen sie die Ku- des Bühnenservice entsteht, ist individuell

Tischlerei: Alexander Spill...Michael Riese...Johann Zadravec...Mario Mittelstaedt...Thomas Himmel...Stephan Schaderwald...Uwe Kopschetzky...Mario Schauer...Wolfgang Baum ...Andreas Steinke...Jörg Schwonke...Wilfried Jahn...Jürgen Barby links | Kulissenteil mit Winkelsteife; damit beim Transport und Aufbau nichts vertauscht wird, werden gleich bei Baubeginn alle Kulissenteile auf der Rückseite mit Stücktitel und Bühnenseite beschriftet. unten | Zugeschnittene Plat- ten warten auf Weiterver- arbeitung; Tischlerei in der Chausseestraße.

angefertigt. Gewisse Grundformen kom- auch die Arbeit der Theatertischler über men natürlich immer wieder vor, doch Be- die Jahre verändert: Für moderne Bühnen- maßung, geplante Verwendung und damit räume werden zunehmend großflächige Fertigungsdetails unterscheiden sich, und Wände benötigt; der Anteil tragender meist liegt die Tücke im Detail. Holzkonstruktionen ist demgegenüber zu­ Höhere Stabilität ist erkauft mit mehr Ge- rückgegangen. Lange Haltbarkeit hat an wicht, was wiederum für Transport und Bedeutung verloren, da Inszenierungen Umbau unerwünscht ist. Sehr große Deko- kaum mehr jahrzehntelang im Repertoire rationsteile müssen für Transport und La- bleiben; daher kann die Verarbeitung an gerung zerlegt werden; dadurch wird nicht manchen Stellen ohne Nachteil vereinfacht selten die Konstruktion komplizierter und werden; gearbeitet wird mit Tacker, Akku- der Aufbau langwieriger – und natürlich schrauber, Halbblattverbindungen und darf die Belastbarkeit nicht beeinträchtigt Leim. Wichtig ist die Holzqualität: Tra- werden. gende Teile dürfen keine Äste aufweisen, Obwohl die Tischlereien aller drei Stand- Viele der Tischler beim Bühnenservice ha- an denen das Holz bei Belastung splittern orte großzügig aussehen, verlangen sie ben in der DDR »Facharbeiter für Holz- könnte. Bereits industriell vorbereitete den Mitarbeitern einiges Rangier-Geschick technik, Spezialisierungsrichtung Deko- Werkstoffe erleichtern die Arbeit in der ab. Die räumlich kleinste Werkstatt in der rationsbau« gelernt, eine Ausbildung, die Tischlerei; vorbei die Zeiten, als in der Zehdenicker Straße umfasst zwei Etagen; theaterrelevante Aspekte aus Bau- und Zehdenicker und Chausseestraße noch weil der Fahrstuhl mit 5,40 m Länge nicht Möbeltischlerei, Modellbau und Zimmer- Bohlen und Bretter selbst gesägt wurden. für alle Werkstücke ausreicht, gibt es eine mannshandwerk kombiniert. Vertreten ist Heute kommen fertige Plattenwerkstoffe Außenkrananlage, die Kulissenteile an der auch ein selten gewordenes Handwerk: In zum Einsatz: für tragende Konstruktionen Fassade entlang in den Malsal im 4. Stock der Chausseestraße stellen zwei gelernte vor allem Dreischichtplatten, die nicht befördert; in der Chausseestraße gibt es Drechslerinnen an der Drehbank vom ganz so stabilen Tischlerplatten etwa als außer der eigentlichen Tischlerei eine Treppengeländer bis zum »Gold«-Kande- »Fliesen« zum Belegen von Flächen und Art Montagehalle. Zur Ausstattung jeder laber aus Holz all die fein gewölbten For- Sperrholzplatten aus Fichte, Birke und Tischlerei gehören eine Maschine für den men her, die man von historischem Mo- Gabun, einem exotischen Plantagenholz; Plattenzuschnitt, wie man sie aus dem Bau- 15 biliar kennt. Die Leiter an den Standorten außerdem Bretter, Bohlen und die so ge- markt kennt, Kreissägen unterschiedlicher sind Tischlermeister. nannten Theaterlatten, deren Maße von Größen, Bandsägen für geschweifte Zu- Theatertischler brauchen Kunstverständ- Werkstatt zu Werkstatt ein wenig abwei- schnitte, Kappsägen für Gehrungsschnitte, nis und Wissen um Stilgeschichte und chen. Überwiegend werden preiswerte und Zapfenschneidmaschinen und Fräsen, etwa Verarbeitungsdetails; sie müssen die spe- leichte Hölzer wie Kiefer und Fichte ein- eine Tischfräse für Halbblattverbindungen, zifischen Eigenschaften von Hölzern und gesetzt; Kriterien der Materialauswahl sind außerdem Abrichtmaschine, Abrichthobel- modernen Plattenwerkstoffen kennen und Haltbarkeit, Stabilität, Gewicht, Kosten. maschine, Diktenhobelmaschine, diverse bereit sein, immer wieder neue Lösungen In einem Jahr werden z.B. in der Zehdeni- Schleifmaschinen und die Späneabsaugan- für knifflige Aufgaben zu suchen – nicht cker Straße 12 km Theaterlatten und in der lage. Alle Werkstätten verfügen außerdem selten unter Zeitdruck. Chausseestraße an die 13.000 Quadratme- über eine Drechslerbank und Mitarbeiter, Mit der Bühnenbild-Gestaltung hat sich ter Plattenwerkstoffe verbaut. die daran arbeiten können.

Andreas Schneider...Roland Döringer...Andre Wermter...Rolf-Peter Bartenstein...Rainer Brandt...Hans-Joachim Nürnberg...Christian Krause...Ilka Einsiedel...(Drechslerin) Sebastian Barthel...Torsten Busch...Ronny Krause...André Tänzer Die Tapezierwerkstatt In der Tapezierwerkstatt werden alle Teile Die Werkstatt in der Zehdenicker Straße ist des Bühnenbildes angefertigt, die in ir- mit Musterbeispielen kunstvoller Draperie gendeiner Weise mit Stoff zu tun haben dekoriert, in der Bismarckstraße und der – sei es, dass sie aus Textilien bestehen wie Chausseestraße verrichten die Tapezierer z.B. Prospekte, Vorhänge und Bodentü- den Großteil ihrer raumgreifenden Arbeit cher oder damit bespannt werden wie etwa im Malsaal, wo auch einige ihrer Maschinen Kulissen oder Polstermöbel. Manchmal stehen. Heute ist die Berufsbezeichnung wird sie auch »Dekorationswerkstatt« ge- Tapezierer abgelöst durch Raumausstatter; nannt, und das hat historische Gründe. Für seine Arbeitsbereiche sind Tapezieren, Pol- viele Jahrhunderte, von der ausgehenden stern, Boden Legen und Dekorieren; die Renaissance bis weit ins 20. Jahrhundert, Berufsausübung im Theater oder Film ist prägte die italienische Gassen- oder Ku- eine besondere Spezialisierung. Der Groß- lissenbühne als Modell oder Grundform teil dessen, was die Theatermaler gestalten, das europäische Bühnenbild; die Teile, aus geht durch die Hände der Raumausstatter denen sie sich zusammen setzt, wurden al- oder Dekorationsnäherinnen: Die mei- lesamt in den Dekorationswerkstätten her- sten Prospekte, Hänger, Rundhorizonte gestellt oder weiterverarbeitet: Die in der bestehen aus mehreren Bahnen Stoff, die Guckkastenbühne den Sichtlinien entlang zusammen genäht werden müssen. Bei nach hinten gestaffelten Kulissen mit ihren allen Aushängen, die wie Schleier durch- dazwischen liegenden Gassen für Auftritte geleuchtet werden sollen, werden beson- und Beleuchtung bestanden und bestehen dere Stoffe in mehreren Metern Breite aus mit Leinwand oder sonstigen Textilien eingesetzt, um Nähte zu vermeiden, die bespannten Holzrahmen, die anschließend, durch die Scheinwerfer sichtbar würden; meist unter Vortäuschung einer Zentral- doch auch diese müssen »konfektioniert« perspektive, bemalt werden; den Hinter- – also gekettelt, gesäumt und mit Bändern grund bildet ein – gleichfalls illusionistisch für die Befestigung an Zugstangen verse- 16 Gegenüberliegende Seite, bemalter – Aushang oder Prospekt, und hen werden. Damit die Prospekte gut und von oben | Arbeit der Tape- passende oder aber neutral dunkel gehal- glatt hängen, wird der untere Abschluss zierer im Malsaal Chaus- seestraße: Bühnenbildteile tene, quer verlaufende Streifen, Sofitten zu einer bühnenbreiten Tasche von ca. 10 aus Holz werden mit Nessel genannt, begrenzen den Blick horizontal cm Höhe umgenäht, in die zum Beschwe- bezogen (Detailaufnahme nach oben. ren ein Rohr, eine Latte oder Kette gelegt diese Seite oben) | Bei spe- ziellen Nähmaschinen der Heute stellt diese Form des Bühnenbildes wird. All die Aushänge und Vorhänge aus Tapezierer laufen zwei Fä- eher die Ausnahme als die Regel dar, lichtschluckendem schwarzen Samt, die den parallel | Tapezierwerk- und personell zählt die Tapezierwerkstatt der Zuschauer kaum wahrnimmt, weil sie statt Zehdenicker Straße mit Arbeitsbeispielen an den mittlerweile zu den kleineren Gewerken: vor allem dazu dienen, die Sicht aus dem Fenstern | Arbeitsplatz der Insgesamt 14 Mitarbeiterinnen und Mit- Zuschauerraum gegen die Hinter- und Tapezierwerkstatt im Mal- arbeiter, darunter eine Raumausstatter- Seitenbühne zu unterbinden und etwaige saal in der Bismarckstraße | Muster von Bezugsstoffen Meisterin, arbeiten an den drei Standorten. Arbeitsgeräusche zu dämpfen, aber auch

Tapezierwerkstatt: Christina Wölk-Kupke...Detlef Nitz...Beate Kahl...Kristina Heilmann...Marco Barby...Marion Schulze...Christian Weist...Gabriele Kaul...Tina Schrader funkelnde Revuevorhänge und die – in den wählten Dekorations- und Bezugsstoffe beiden historischen Häusern dekorativ ge- für Polsterarbeiten und Leder. Alle für steppten – Hauptvorhänge sind Arbeiten die Bühne verwendeten Materialien müs- der Tapezierwerkstatt. Wegen des anhal- sen normgerecht als nicht brennbar bzw. tenden Trends zu zeitgenössischen Büh- schwer entflammbar ausgewiesen sein. nenbildern kommt eine besondere Kunst Wegen ihres großen Gewichts, ihres um- der Tapezierwerkstatt mittlerweile seltener fangreichen Volumens und ihrer gerin- zum Tragen: Stildekorationen verschie- geren Flexibilität und Gleitfähigkeit sind denster historischer Epochen. dicke, gummierte, beschichtete Stoffe wie Stattdessen werden Holz- und mit Hilfe Tanzboden sehr mühsam zu verarbeiten; von Expandergummi auch Metallkon- die Dekorateure verfügen über große, lei- struktionen bespannt – mit Stoffen, aber stungsfähige und robuste Maschinen, die auch mit Projektionsfolien. Da werden den gewohnten Haushaltsnähmaschinen auch Fotos auf Werbeflächen aufgezogen nur noch von weitem ähnlich sehen. Solche und eine Vielzahl unterschiedlicher Materi- elektrisch betriebenen Langarm-Maschi- alien verarbeitet: Schaumstoffe, Stoff- und nen haben einen besonders hohen Hub, so Papiertapeten, teilweise mit von den The- dass sie auch mit Leder und mit bis zu 1 cm atermalern gefertigten Mustern, Linoleum, dicken Nähten fertig werden. Für die Ver- Plüsch und Velourteppiche. Die Stoffbal- arbeitung von Samt wird eine Maschine len, mit denen die Tapeziererinnen hantie- eingesetzt, die zusätzlich eine Führungs- ren, sind riesig, denn Wandbespannungen rolle und Transportvorrichtungen oben etwa sind 6 bis 8 m lang, Prospekte mes- und unten hat, damit der Flor des Samts sen bis zu 19 m x 10 m (Deutsche Oper), beim Nähen nicht plattgedrückt wird. Die Teppiche erreichen sogar – je nach Büh- Werkstatt in der Zehdenicker Straße ver- ne – Maße bis zu 19 m x 20 m (Deutsche fügt außerdem über eine automatische Oper), Beläge für die Drehbühnen haben Pressluft-Doppelnadelmaschine, die zwei Durchmesser zwischen 13 m (Komische Nähte parallel näht und selbst die Fäden 17 Oper) und 17 m (Deutsche Oper). abschneidet – kein Luxus, wenn man sich Das Ausgangsmaterial für Bodentücher ist vorstellt, wie jemand unter mehrere Meter feste Baumwolle, die in 2 m breiten Bah- Stoff kriecht, um den Unterfaden abzu- nen gekauft wird; diese Bahnen werden schneiden... zusammengenäht oder aber auf 10-12 cm Für Zuschnitt und Planung der Arbeiten breiten Stoffstreifen von hinten auf Stoß ist die Leitung der Tapezierwerkstatt ver- geklebt. Die gängigen Basismaterialien antwortlich; als Vorlagen dienen technische sind Nessel in verschiedenen Stärken, Shir- Zeichnungen mit den genauen Maßen und ting, Tüll und Gobelintüll, Samt, Molton Materialmuster, bei Möbeln oder ande- und diverse weitere Baumwollstoffe; hinzu ren komplizierteren Werkstücken ergänzt kommen die produktionsspezifisch ausge- durch Skizzen oder Modellfotos.

Jürgen Wahnberger...Oliver Kurt...Petra Köhler...Kathrin Schmidt...Jörn-Jakob Schroedter Der Malsaal

von links | Pigmente Der größte Raum in allen Dekorationswerk- Zwölf Theatermaler und fünf Bühnenma- kommen im Kilopack, Pinsel sind meterlang: stätten ist der Malsaal, durch Oberlichte ler arbeiten im Bühnenservice: Die Theater- Theatermaler leben mit taghell wie ein Atelier. Auf dem mit Plastik- maler haben in Berlin oder in Dresden an großen Dimensionen. | Im folie ausgelegten Boden sind Gemälde aus- der Kunsthochschule studiert, Bühnenma- Malsaal Zehdenicker Straße entstehen Bodenplatten aus gebreitet, deren Abmessungen die meisten ler ist mittlerweile ein bei der IHK zugelas- ›Achat‹. Wo nebenan jetzt Galerien in Verlegenheit bringen würden: sener Ausbildungsberuf – anders als früher, Sägespäne liegen, leuchten Ein Rundhorizont für die Staatsopernbüh- als der Beruf außerhalb des Theaters nicht später Schäfchenwolken auf sommerblauem Himmel. ne beispielsweise besteht aus 18 m x 42 m anerkannt war. | In der Chausseestraße Stoff. Mit normalen Pinseln kommt man da Die Bühnenmalerinnen und -maler verfü- nimmt unter Säge- und nicht weit: Die Arbeitsgeräte der Bühnen- gen allesamt über zeichnerische und male- Hobelspänen und Farbnebel die Skyline von New York maler sehen eher aus wie Rechen, Bürsten rische Begabung; sie sind vertraut mit Stil- Gestalt an. oder Besen, breit gebunden, mit spannen- kunde und Kunstgeschichte, aber auch mit langen Borsten und Stielen, die erlauben, im aktueller Kunst. Museumsbesuche in der 18 Stehen zu malen. Statt Farbpaletten werden Freizeit dienen der Weiterbildung, manche Eimer auf Wägelchen umhergezogen, Win- machen sogar freie bildnerische Arbeiten. kel und Lineale messen bis zu fünf Meter. Im Malsaal hingegen stellen sie ihre hand- Auch »artfremdes« Werkzeug kommt zum werklich-technischen und gestalterischen Einsatz, etwa Hand- und Rückenspritzen Fähigkeiten in den Dienst vorgegebener aus dem Gartenbedarf. Entwürfe: Die Fähigkeit, sich in die Vorga- Trotz aller Hilfsmittel verbringen Büh- ben des Bühnenbildners hineinzuversetzen, nenmaler den Großteil ihrer Arbeitszeit ist wesentlich. Zeichnungen, Fotos, Colla- gebückt. In allen drei Malsälen gibt es Ga- gen oder Motive aus Kunstkatalogen bilden lerien, Stege und Zugvorrichtungen, mit de- die Vorlagen. nen die Prospekte aus der Aufsicht geprüft Für deren Umsetzung in die riesigen Di- werden können. mensionen eines Prospektes gibt es ver-

Malsaal: Christian Rösel…Ingeborg Repke…Oliver-Reymond Reiland…Lutz Hahn…Kristian Brenk…Thomas Feig…Anja Wegener…Alexander Buch schiedene Techniken; welche eingesetzt sind kaum möglich, deshalb erfordert das wird, auf welchen Materialien und mit wel- Verfahren sorgfältige Planung und viel Er- chen Farben, wird im Vorfeld mit dem Büh- fahrung. Je nach Komplexität der Vorlage nenbildner abgesprochen. arbeitet ein geübter Theatermaler an einem Die klassische Methode ist die Übertragung 160 qm großen Prospekt hundert Stunden der Konturen mithilfe eines Rasters, das und mehr. über die Vorlage und den zu bemalenden Wo es sinnvoll ist, nutzt man natürlich auch Untergrund gelegt wird; die Konturen wer- modernste Digitaltechnik: etwa bei der Her­ den Quadrat für Quadrat übertragen. Dank stellung von Schablonen, die mit einem einer Projektionsvorrichtung in allen drei Computer geschnitten werden. Wie für Malsälen nutzt man heute meist die zeitspa- Werbung auf den Planen von Baugerüsten rende Variante: Man projiziert die Vorlage in üblich, können digitalisierte Vorlagen auch entsprechender Vergrößerung auf die Trä- in riesiger Vergrößerung auf Gitterstoffe gertextilien, so dass die Konturen zügig an- geplottet werden; der relativ geringe Ab- gezeichnet werden können. Der eigentliche stand des Zuschauers zur Bühne verzerrt Prospekt wird dann gemalt oder besprüht. jedoch die Proportionen, weshalb die Um- Prospekte sollen »weich« sein, auch deshalb setzung selten 1:1 erfolgen kann. Proble- ist feiner Farbauftrag wünschenswert. Oft matisch sind auch die Vergrößerung eines werden Stoffe mit porösen Strukturen wie jeden Fehlers auf der Vorlage und vor allem Gobelintüll oder gelochter Kunststoff ein- die Farbwiedergabe. gesetzt; solche Materialien sind durchleucht- Unterschiedliche Lichtstimmungen auf der bar und bleiben auch bei Bemalung mit Dis- Bühne können die Farbwirkung extrem ver- persionsfarben, die hart trocknen, biegsam. ändern; auch deshalb wird in der Farbküche Wenn mehrere Prospekte oder Schleier hin- mit verschiedensten Materialien experimen- tereinander gestaffelt und unterschiedlich tiert. Die Verbindung von Farbe und Un- be- und durchleuchtet werden, müssen die tergrundmaterial, Trocknungsverhalten und Tülle unterschiedlich große Löcher aufwei- Fixierung gilt es ebenso vorab zu erproben. sen, damit kein Moiré-Effekt entsteht. Für Gleichwohl zeigt sich mancher Effekt erst die Bespannung von Kulissen einer Gassen- bei den Beleuchtungsproben und muss bühne werden die Stoffe im Ganzen bemalt dann korrigiert werden. und erst danach geschnitten und von den Die Theatermaler gestalten nicht nur Pro- Tapezierern auf die von der Tischlerei vor- spekte, sondern auch Wände, Bodenfliesen, bereiteten Rahmen gespannt. Mobiliar und andere Bühnenelemente: Die In der Chausseestraße und Zehdenicker kunstfertige Vortäuschung kostbarer Mate- Straße wird eine alte, sehr anspruchsvolle rialien wie Marmor hatte ihren Höhepunkt Technik gepflegt, mit der man fotorealis- im Barock, und in dieser Tradition vere- tische Effekte erzeugen kann: Dafür wer- deln die Theatermaler auch heute Kiefer zu den zuerst die hellsten Farbflächen des zu Mahagoni und Ebenholz und beschichtete erzeugenden Motivs mit Hobel- bzw. Säge- Pressspanplatten zu Carrara-Marmor, Blatt- spänen abgedeckt; der Farbauftrag erfolgt gold und Onyx. Dem Blick aus der Nähe 19 dann durch Sprühen mit Spritzpistolen bei hält die Täuschung nicht immer stand, doch geringem Druck. So arbeitet man Farbe für über die Distanz eines Orchestergrabens, Farbe schichtweise von hell nach dunkel; gekonnt ins Licht gesetzt, wecken die Arbei- zunächst wird mit den Spänen gezeichnet, ten der Bühnenmaler die Illusion luxuriöser dann »genebelt«. Erst, wenn nach Beendi- Interieurs. gung aller Arbeitsgänge die unterschiedlich Der Malsaal kommt zuletzt im Arbeitsab- groben oder feinen Späne von dem abge- lauf; verzögert sich die Fertigstellung eines trockneten Prospekt abgefegt werden (sie Dekorationsteils in einem der anderen Ge- werden maschinell nach Körnung ausge- werke, treffen die Nachtschichten die Thea- siebt und wieder verwendet), sieht man das termaler: Der Termin der Technischen Ein- Ergebnis. Korrekturen am fertigen Prospekt richtung auf der Bühne ist unverrückbar.

FastIm Malsaal alles, in was der gesellschaftlichBis- der Fall war,marckstraße erschien (ganz Rousseau unten) als inszeniert. Derentsteht „l‘homme die Dornenhecke artificiel« beherrschte diefür ›Dornröschen‹Szene. Selbst – Röschendie Sprache seiner Zeitgenossenfür Röschen auf schienGobelintüll ihm nur noch ein naturwidrigesschabloniert. Von Machwerk oben nach zu sein. Der Menschunten | Vorlage spreche, auf Papier, um zu | lügen. Masken- spieleRot-Schablone haben alleseiner RoseNatürliche | verdeckt, umProspekt das esmit doch angezeichneten eigentlich gehen sollte, wennKonturen der | schablonierterMensch das sein will, was er ist,Farbauftrag und nicht in Rot.nur scheinen will, was er sein soll.

Peter Wega...Matthias Scheithauer...Winfried Lemke…Michael Haenel…Nino Burg…Auszubildende: Nora Wagner...Anja Koppetsch...Romy Krüger...Marissa Macipe y del Amo Die Plastikwerkstatt In jeder Werkstatt stehen ein paar Arbeits- in Bildender Kunst, der Werkstattleiter proben und Modelle, besonders schöne dort hat Industrie- und Architekturmo- Anfertigungen für zurückliegende Produk- dellbau gelernt. Früher einmal hießen die tionen, Meisterstücke aus der eigenen An- Plastiker Kascheure; damals wurden die fertigung; das Reich der Theaterplastiker Werkstücke überwiegend aus Karnickel- aber ist ein besonderes Panoptikum: Die draht vorgeformt und mit Pappmaché erstaunlichsten Gestalten trifft man dort oder leimgetränkter Leinwand überzogen an, vom lebensgroßen Salzwasserkroko- – »kaschiert« also, mit einer gefälligeren dil über eine halbfertige muschelförmige Oberfläche versehen, vom Französischen Badewanne im Empirestil bis zum aufge- »verstecken, verhüllen«. bäumten Pegasus und einer Galerie altrö- Heute nutzt man für plastische Bühnende- mischer Charakterköpfe. korationen unterschiedlichste Materialien: Wie Theatermaler ist auch Theaterplasti- allerhand Kunststoffe wie Styropor, Poly- ker ein theaterspezifischer Beruf; beide äthylen, Glasfasermatten, Polyestergel, die diese Seite | Über 8 Meter Berufszweige absolvieren einen Teil ihres für verschiedene Verarbeitungsweisen in lichte Höhe verfügt die Fachhochschulstudiums miteinander, ehe allerhand Ausgangsformen erhältlich sind Plastikwerkstatt in der Bis- die Studiengänge in Malerei oder Plastik – beispielsweise als Flüssigkeit bzw. Schäu- marckstraße. | gegenüber- liegende Seite | Pegasus in unterteilt werden, und auch im relativ jun- me oder aber bereits als fertig geschäumte der Werkstatt Chausseestra- gen IHK-Ausbildungsgang Bühnenmaler Materialien (z.B. Schaumstoff) sowie als ße: Er hat huskyblaue Augen bzw. Bühnenplastiker erfolgt die Differen- Folien zur Vakuumverformung (»Tiefzieh- und den weichen Pelz eines Fohlens, doch zum großen zierung in Malerei oder Plastik erst zum verfahren«). Abflug fehlt ihm noch eine dritten Lehrjahr. Styropor hat eine große Bedeutung, weil gefiederte Schwinge. Das Wort »Plastik« meint nicht in erster es leicht ist und gleichwohl stabil. Es kann Linie den Werkstoff, sondern die Dreidi- wie Holz oder Leichtbausteine skulptural mensionalität der Arbeit. In der Plastik- behandelt werden: erst grob zurecht ge- werkstatt entsteht alles, was an einem Büh- sägt, dann geschnitzt, mit Drahtbürsten 20 nenbild dreidimensional, aber nicht selbst modelliert und mit Schleifpapier geglättet. schon Raum ist: Skulpturen und Plastiken, Über tragende Gerüste aus Stahl und Holz Tiere und Fabelwesen, Attrappen von Va- montiert wird Styropor auch zu tragfähigen sen, Kelchen oder Musikinstrumenten und begehbaren Skulpturen verarbeitet. alle nicht nur farblich gestalteten Oberflä- Aber auch traditionelle plastische Werk- chen. stoffe werden eingesetzt, etwa Ton zur Die meisten Mitarbeiter in der Plastik- Formung von Prototypen, Gips zum Ab- werkstatt haben an der Kunsthochschule guss für die Herstellung von Reprodukti- Berlin-Weißensee oder der HfBK Dresden onsformen und Knochenleim, der in der studiert. In der Werkstatt Bismarckstraße – Werkstatt selbst gekocht und für alle Ka- der mit 8 m Raumhöhe größten Europas schierarbeiten gebraucht wird. Mit heißem – arbeitet ein Holzbildhauer mit Abschluss Knochenleim verarbeitete Materialien wie

Plastikwerkstatt: Borke Wild-Wall...Ingrid Ley (Blumenbinderin)...Detlef Brettschneider (Kunststofftechniker)...Anne Lindemann...Monika Wandtke...Michael Jastram...Marina Lenz ...Lutz Marquard...Waltraud Lempe...Brigitte Oberländer...Thomas Koletzki...Dan Wehner (Kascheur)... Auszubildende: Susanne Laurentow...Hanna Büddefeld Nessel härten beim Trocknen komplett sondern der deckende Farbauftrag im von links | Aus Holz- schichten, reliefgeprägtem aus, überdies ist er ein reines Naturpro- Vordergrund steht, greifen die Plastiker Polsterstoff und Nieten dukt, auch wenn es manch einen Lehrling zur Farbe und lackieren, überziehen oder entsteht ein Teil dessen, was zunächst Überwindung kostet, hineinzu- beschichten Werkstücke; durch Einmi- einmal eine muschelförmige Badewanne à la Rokoko fassen. schen von Farbpigmenten bereits in das sein wird. | Der Basilisk In der Chausseestraße hat man den Um- zu formende Werkmaterial wird oft die ist eine Lehrlingsarbeit; gang mit einem weiteren traditionellen Grundierung eingespart. Nicht selten sind mit Zahnarztinstrumenten werden seine Schuppen und Werkstoff perfektioniert: Pappmaché, ge- mehrere Schichten erforderlich, der Halt- Schwanzflosse modelliert. nannt »Hoffmeistermasse« nach dem Pla- barkeit und der Optik wegen: So kommt | In der Zehdenicker Straße stikermeister, der in den 50-er Jahren ein unter Goldbelag jeweils rote Farbe, unter wird ein Swimmingpool vorbereitet; die Kacheln sind Verfahren zur Herstellung großer Men- Silber blauer Anstrich; das verstärkt den aus Kunststoff tiefgezogen. gen und unterschiedlicher »Körnungen« Metalleffekt und erhält ihn auch dann, | Damit sie nicht reißen, mithilfe eines industriellen Fleischwolfs wenn Gebrauchsspuren auftauchen und an wenn sie nun auf Holzpa- neele aufgetackert werden, ersann, das heute noch in Gebrauch ist. abgenutzten Stellen der Untergrund sicht- wird die Nahtstelle mit der »Hoffmeistermasse« besteht aus 100% bar wird. Heißluftpistole vorgewärmt Altpapier und ist extrem leicht. Sie eignet Lacke, Bronzen und Lasuren kommen und dadurch geschmeidig gemacht. | Zu dem Fuß sich auch ausgezeichnet, um etwa »Beton«- ebenso zum Einsatz wie diverse Klebstoffe gehört ein lebensgroßes Oberflächen zu gestalten; im Bühnenlicht und natürlich alles, was auf Werkstücke ge- Krokodil. wirken Nachahmungen täuschend echt, klebt werden kann: Pailletten, Borten, De- während Originalmaterialien wie Beton, korpapiere, Brokat und andere Textilien. Holz, Stein oft »unecht« aussehen. Woraus ein Bühnenbildteil wirklich be- Ein wichtiges Material ist Latex; daraus steht, weiß man frühestens, wenn man die werden dünne und flexible Reliefplatten Oberfläche befühlen darf – im Regelfall hergestellt, mit denen man dann beispiels- nicht aus dem, wonach es aussieht. weise Holzoberflächen verkleidet. Dazu werden Gipsnegativformen mit Gummi- milch ausgegossen; unter Wärmelampen 21 von 50-80 Grad stockt (»vulkanisiert«) die Masse; die entstehenden Platten werden z.B. zur Verkleidung von Holz eingesetzt. Noch feinere plastische Hüllen entstehen beim so genannten »Tiefziehen«: Hier werden über den Gipsnegativformen Fo- lien gespannt und durch Herstellung eines Vakuums gewissermaßen in die Form ge- sogen. Mit dieser Methode können etwa auch Körperformen zur Weiterverarbei- tung durch die Kostümwerkstätten her- gestellt werden; zwei große Tiefziehma- schinen stehen in der Chaussee- und der Zehdenicker Straße, in der Bismarckstra- ße eine kleine. Zur Oberflächenbehandlung gehört auch der Umgang mit Farben, in Abstimmung mit den Kollegen vom Malsaal. Natur- getreue Tierplastiken etwa werden kom- plett, auch farblich, von den Plastikern gestaltet. Auch dort, wo nicht die Malerei, Leitung Kostümwerkstätten

von links | Mit Hilfe unzäh- Das Kostüm ist sichtbare Kontur einer ist dieser Arbeitsbereich in der Schneiderei liger Muster kann man sich innerhalb einer Farbfami- Bühnenfigur und ein wesentliches Hilfs- integriert, Reparatur und Änderung von lie über die gewünschte mittel des Darstellers bei der Verkörpe- Chorkostümen sind den Garderoben zu- Nuance und das geeignete rung seiner Rolle. Tänzerinnen und Tän- gewiesen. Kleine Änderungen werden an Material verständigen. | Für jedes Kostüm werden sämt- zern werden Kostüme buchstäblich auf allen Standorten in den Garderoben vorge- liche verwendeten Stoffe mit den Leib geschneidert; auch Opernko- nommen. Auch Kostümmalerei und -pla- Hersteller, Bestellnummern stüme sind so individuell wie möglich auf stik, Putzmacherei und Rüstkammer sind und Muster festgehalten. | Schnittentwicklung ist die Sängerinnen und Sänger zugeschnitten. an den Standorten in unterschiedlichen eine besondere Kunst; der Aufgrund wechselnder Besetzungen gera- Einheiten mit teilweise abweichenden Be- Computer erleichtert die de der Soloparts werden Kostüme nicht zeichnungen zusammengefasst: Spritzma- Übertragung auf unter- schiedliche Maße, aber nur einmal für die Premiere hergestellt, lerei, Putzmacherei mit Rüstkammer, Putz- zugeschnitten wird von sondern müssen immer wieder geändert, und Plastikwerkstatt. Aus diesen Gründen Hand. | Gegenüberliegende repariert oder nachgefertigt werden; damit ist die Herauslösung der Produktion aus Seite | Im Stofflager herrscht 22 Ordnung: Reststoffe tragen einher gehen Anproben und ein dauerndes dem »Kostümwesen« eines Opernhauses Laufzettel mit Materialspe- Hin und Her zwischen Werkstattstandort und die Überführung in eine Werkstätten- zifikation, Meterpreis und und Spielstätte. Damit sind die Kostüm- einheit eine besondere Herausforderung. Entnahmedatum. | Manche Stoffe sind schon fast ein werkstätten enger mit dem laufenden Das Ballett ›Dornröschen‹ ist die erste Pro- Stück Berliner Opernge- Spielbetrieb verzahnt als die Dekorations- duktion, für die standortübergreifend gear- schichte: von ›Aida‹ 1955 bis werkstätten. Die Organisationsstrukturen beitet wird: Die Koordination übernimmt ›Giselle‹ 2000 unterscheiden sich von Haus zu Haus; sie die Produktionsleitung der betreffenden sind historisch gewachsen: In der Franzö- Spielstätte, in diesem Fall die Deutsche sischen Straße etwa werden Änderungen, Oper. Nachfertigungen und Reparaturen in einer Die Kostümwerkstätten im Bühnenservice eigenen Abteilung – der Repertoireschnei- fertigen im Auftrag des Staatsballetts oder derei – ausgeführt; in der Bismarckstraße der jeweiligen Oper auf Grundlage von

Dorothea Katzer-Dittrich (Kostümdirektorin Deutsche Oper Berlin/Komm. Ltr. d. Werkstätten)...Hannelore Wedemeÿer (Kostümdirektorin Staatsoper Unter den Linden/Komm. Ltr. d. Werkstätten)...Kathrin Riesebeck (Einkauf)...Cornelia Hinz (Sachbearbeiterin Schuhfundus)...Bettina Raddatz (Mitarbeiterin Kostümdirektion Komische Oper) ...Katrin Kath (Kostümbildassistentin Komische Oper)...Sonja Däne (Einkauf) möglichst präzisen Umsetzungsvorlagen: lich sortierten Stoffschnipseln. Die Ent- Diese erarbeitet die künstlerische Produkti- fernung der Bühne und unterschiedliche onsleitung (Kostümdirektorin, Assistenten) Beleuchtungseffekte beeinflussen auch nach den Entwürfen des Kostümbildners. die Wirkung unterschiedlicher Textilar- Kostümentwürfe bestehen aus gezeichne- ten; außerdem spielen Strapazierfähigkeit ten oder gemalten Figurinen oder heute und Reinigungsnotwendigkeiten eine Rolle oft auch aus Collagen mit Katalog- oder bei Materialentscheidungen. Kostüme, die Zeitschriftenfotos. Bei der Übergabe der ständig »blutig« werden, können nicht aus Kostümentwürfe an die Kostümdirektion Stoffen oder mit Techniken gefertigt wer- erläutert der Kostümbildner seine Vor- den, die keine Wäsche erlauben. stellungen von Stoffen und Verarbeitung; Applikationen und Paillettenstickereien anschließend kann die erste Vorkalkulation kosten viel Arbeitszeit, deshalb werden Dekors oft gemalt oder geklebt, was wie- derum die Reinigung erschwert. Sehr klein- teilige Verzierungen wie Spitzen kommen unten im Zuschauerraum oft gar nicht an; andererseits nimmt der Zuschauer un- willkürlich mehr an Verarbeitungsqualität wahr, als er bewusst sieht. Zum Abschluss des Beratungsprozesses kommen die Stoff- muster und alle Festlegungen zur Verarbei- tung in die Projektmappe. Werkstattleitung und Kostümdirektion stel- len nun zur Kalkulation der Fertigungsko- sten ein »Stundengerüst« auf. Eine Pro- duktion wie z.B. ›Dornröschen‹ erfordert durch die Kostümwerkstätten erfolgen. Je insgesamt 150 Kostüme, bei einer Chor­ ungewöhnlicher und neuartiger Kostüm- früher die Entwürfe abgegeben werden, oper mit drei Umzügen kommt man im Nu typ für größere Gruppen, etwa aus Chor desto mehr Möglichkeiten bestehen bei auf Hunderte von Kostümen, etwa 470 bei oder Corps de ballet, gebraucht wird, fer- der Umsetzung. Ein halbes Jahr vor Ferti- den ›Meistersingern‹. Da heißt es planen: tigt man zuerst ein Musterkostüm. Für gungsbeginn kann man Stoffe extra bedru- Welche Arbeiten sind notwendig? Wieviele einen Chorsatz von Kostümen können cken oder sogar weben lassen; ist die Zeit Stunden entfallen auf Schnittentwicklung die Schnitte mit CAD (Computer Aided aber knapp, lassen sich spezielle Vorgaben und Zuschnitt? Wieviele Fertigungsstun- Design) auf die individuellen Maße aller nur mit erheblich höherem Aufwand oder den auf welche Gewerke? Was kosten die Chorsänger angepasst und ausgedruckt u.U. gar nicht mehr realisieren. Stoffe? Aus diesen Kalkulationen wird der werden. Den eigentlichen Zuschnitt ma- Nach der ersten Schätzung von Material- Kostenvoranschlag erstellt; wenn dieser chen Meisterinnen, Vorarbeiter oder auch kosten und Fertigungsaufwand präzisiert vom Geschäftsführer des Opernhauses einzelne Schneider. Bei den Anproben sind die Produktionsassistentin mit dem Ko- und der Kostümdirektorin freigegeben ist, mit Kostümdirektorin, Assistenten und stümbildner die Vorgaben anhand der Fi- beginnt die Fertigung. Manchmal werden Meisterinnen sowohl Vertreter der Pro- gurinen: Sie definieren die gewünschten auch fertige Kleidungsstücke – neu oder duktionsleitung als auch des Bühnenser- 23 Farben und Materialien und suchen dann gebraucht – eingekauft und in der Spritz- vice anwesend; dabei werden Korrekturen aus Katalogen oder anhand von Mustern malerei oder Kostümplastik weiterverar- und Modifikationen geklärt. aus dem Stofflager die geeigneten Stoffe. beitet. Zur Effizienzkontrolle wird – zu- Bei Entscheidungen über Farben muss erst in der Französischen Straße praktiziert auch bedacht werden, wer wann neben – jedes Kostüm mit einem Begleitzettel wem gleichzeitig auf der Bühne steht – wo- mit Stundenvorgaben und -einträgen ver- bei mancher Probenprozess hier noch für sehen. Überraschungen sorgt. Zur genauen Be- Auf Grundlage der Projektmappen entwi- stimmung der Farbnuancen arbeitet man ckeln die Gewandmeisterinnen die Schnit- mit Farbmustern. In der Bismarckstraße te. Sie können sich dabei auf vielfältige gibt es Schubladen mit unzähligen, farb- Erfahrung stützen. Selten, wenn ein sehr

Sabine Fremder (Materiallager)...Evelin Ruiz (Büro)...Transport: Steffen Rach...Mike Zimmermann...Jan Grapentin...Günter Herbst (Hausmeister) Die Schneiderei

Knapp hundert Maßschneiderinnen und stätten geschneidert, und jedes Stück ist -schneider arbeiten in den Kostümwerk­ ein Einzelstück. Auch wenn beispielweise stätten des Bühnenservice und bilden Chorkostüme »in Serie« hergestellt wer- damit die größte Berufsgruppe innerhalb den, liegen jedem einzelnen die Original- des Bühnenservice. Tatsächlich aber wird maße des künftigen Trägers zu Grunde. schon in der handwerklichen Ausbildung Hinzu kommen Trikots und Wäsche, wenn zwischen Herren- und Damenmaßschnei- sie nicht gekauft werden können, Hand- derei unterschieden; entsprechend gibt es und Umhängetaschen, sofern sie genäht auch in den Kostümwerkstätten eine Da- werden, sowie Reparaturen und Nachfer- men- und eine Herrenschneiderei. Dass tigungen. bei Damen die Knopfleisten nach der Ein Theaterkostüm unterscheidet sich von anderen Seite geschlossen werden als bei Mode: Es dient nicht der »Schönheit«, son- Herren, ist der augenfälligste Unterschied dern der Charakterisierung einer Bühnenfi- zwischen den beiden; der Herrenschnei- gur: Wenn es diese Funktion überzeugend derei liegen außerdem andere Verarbei- erfüllt, ist auch ein »hässliches« Kostüm tungstechniken zu Grunde: Durch Wat- ein gutes Kostüm. Gleichwohl nimmt der tierungen oder Einlagen und bestimmte, Einfluss der Mode auf Kostümentwür- aufwändige Fertigungsweisen werden bei- fe zu. Besondere Anforderungen werden spielsweise strengere und schärfere Kon- beim Kostüm an den Sitz und die Strapa- turen im Schulter- und Brustbereich erzielt zierfähigkeit gestellt: Egal, ob ein Sänger – wichtig vor allem bei Sakkos und Män- im Dreiteiler einen Ringkampf zu beste- teln. Insgesamt überwiegt bei den Herren hen hat oder eine Solistin in der eleganten der modellierende, konstruktive Ansatz. Abendrobe über die halbe Bühne robben In der Damenschneiderei wird mit einer muss – das Kostüm muss auch bei extre- noch größeren Vielfalt an Materialien um- mer Beanspruchung die Paßform behalten, gegangen: Die Verarbeitung von Rüschen, ohne dass die Darsteller auf der Bühne in 24 ganz oben | Mit Papier und Spitzen und Borten, das Drapieren von ihrer Beweglichkeit eingeschränkt werden Nessel wird eine besondere Stoffen und dekorative Techniken wie oder sich überhaupt Gedanken übers Ko- Kragenlösung ausprobiert (Werkstatt Behrenstraße). Stickerei zählen zu den Domänen der Da- stüm machen müssen. Deshalb gelten in oben | Schneiderei in der menmaßschneiderei. Im Kostümbereich der Theaterschneiderei einige Besonder- Französischen Straße. verlaufen die Trennlinien zwischen den heiten: gegenüber | Geheftet und oft auch gesäumt wird von Hand. Gewerken gleichwohl nicht so scharf wie Damit bei heftigen Bewegungen nicht | Detail eines Ballettkostüms: sonst im Handwerk. Bei Bedarf werden plötzlich das Wams des Hauptdarstellers Die aus schrägen Stoffbahnen die Arbeiten nach Kapazität zwischen bei- aufspringt und der Umzug zwischen der 2. zugeschnittenen Rock-»Tel- ler« dürfen nicht zipfeln. den Werkstätten verteilt. und 3. Szene wirklich in zweieinhalb Mi- | Prototyp eines Kostüms für Mehrere tausend Kostüme pro Jahr (Bis- nuten zu bewältigen ist, werden die Ver- ›Dornröschen‹ | Die Lagen aus marckstraße 1400-2000, Behrenstraße schlüsse anders gearbeitet, beispielsweise unterschiedlichen Materialien dürfen nicht verrutschen. 1200-1700) werden in den Kostümwer- Leisten mit gegeneinander versetzten Ha-

Damenschneiderei: Beate Spaan...Manja Beneke...Erika Missal...Sabine Seifert...Anke Riedel...Monika Frost...Monika Grützmacher...Inge Horn...Sue Viebahn...Jutta Rudolph ...Gabriele März...Petra Czerwinski...Marit Walther...Analina Göthe...Marina Jahnke...Simone Schmidt ken oder Kombinationen aus Haken und auf die Bühne. Da sollte die Beweglichkeit Druckknöpfen. Reißverschlüsse waren auf so wenig wie möglich eingeschränkt sein der Bühne lange so gut wie verboten, weil und niemand durch das Kostüm beim Sin- sie beim Schlüpfen oder hastigen Schließen gen beeinträchtigt werden. Viele Sänger er- schnell kaputtgehen, aber nicht so schnell tragen wegen der Atemstütze nichts Enges repariert werden können. Stattdessen nutzt um die Taille, andere hingegen schätzen man Hakenkanten, die vorgefertigt ge- einen festen Halt. Da gilt es im Einzelfall kauft werden, oder Knöpfe. Aufwändig zu Lösungen zu finden; so werden Corsagen schließende Knöpfe sind gleichfalls tabu – beispielsweise manchmal mit Gummibän- hinter den dekorativen Knopfreihen etwa dern geschnürt. Bequemlichkeit ist beim eines Rokoko-Kostüms oder einer Offi- Kostüm freilich relativ – mehrere Lagen ziersuniform verbergen sich im Regelfall Stoff haben eben ein bestimmtes Gewicht, extra starke Druckknöpfe. Gänzlich tabu und die Scheinwerfer erzeugen hohe Tem- sind Hosenträger-Clips, die Verletzungs- peraturen. gefahr ist zu groß. Weil die Fertigung sehr aufwändig ist, werden Taschen im Kostüm Ballettkostüme nur dann richtig gearbeitet, wenn sie »be- Essenziell ist der Bewegungsspielraum spielt« werden; in der Regel gibt es sonst natürlich bei Ballettkostümen; gleichwohl nur eine benutzbare Nahttasche und auf- lautet die Maxime der Meisterinnen: Das genähte Attrappen. Was auf der Bühne Kostüm muss den Tänzern auf den Leib nicht gebraucht wird, muss nicht da sein. »genagelt« werden. Der Widerspruch ist nur ein scheinbarer: Corsagen oder Ärmel Anprobe sitzen körpernah und sind mit dehnbaren, Die Gewandmeisterinnen und Gewand- aber formstabilen Materialien stramm meister setzen die Entwürfe des Kostüm- gearbeitet; für den Bewegungsspielraum bildners für die darstellenden Künstler etwa der Beine sorgen elastische Trikots, bestmöglich um; gleichwohl sind Anpro- langärmelige Oberteile werden – übrigens 25 ben immer spannungsgeladene Termine: manchmal auch bei Sängerkostümen – un- Passt alles? Ist das Kostüm zu schwer? Zu ter den Achseln nicht zugenäht. warm? Zu eng? Wie sieht man darin aus? Die Fertigung von Ballettkostümen ist ei- Kann man darin singen? Tanzen, rennen, gentlich eine eigene Zunft, wenngleich sie knien, kriechen? Manchmal, wenn Darstel- in die Herren- bzw. Damenschneiderei in- ler über ihre Kostüme klagen, manifestiert tegriert ist. In der Damenschneiderei wer- sich daran ein allgemeines Unbehagen in den die Tutus – die Rüschenröckchen des den Proben oder Nervosität, die ein norma- klassischen Balletts – gefertigt. Man unter- ler Teil des Produktionsprozesses sind. Die scheidet je nach Ballettstil z.B. romantische Sorgen werden ernst genommen, schließ- oder klassische Tutus; ein traditionelles für lich müssen die Künstler in den Kostümen ›Dornröschen‹ etwa besteht aus sieben Rü-

Gudrun Matthes...Sabine Ebeling...Janine Borkowski...Kerstin Schmidt...Barbara Markert...Christiane Schmidt ...Heidi Oehmichen...Rozalia Drews... Kathrin Harder...Petra Kramer...Simone Schüler...Tatjana Schulz...Christiane Meyer...Iris Vogel...Claudia Schröter schen und zwei Zwischenrüschen. Je nach Abfolge der Lagen und nach Stärke und Dichte des Tülls variiert die Wölbung. Eine einzelne Lage kann beispielsweise aus drei bis fünf aneinander genähten und ge- reihten bzw. plissierten »Tellern« bestehen, und jede Schicht muss eingefasst und ange- näht werden, ehe die dekorative Ausgestal- tung durch Stickerei, Applikationen oder Malerei folgt; eingesäumte Angelschnur lässt den Saum aufspringen. Änderungen und Nachfertigungen durch Änderung angepasst werden kann, Bühnenkostüme werden zwar ganz indi- wird neu gefertigt. Deshalb wird bereits viduell für einzelne Darsteller gefertigt; bei der Herstellung der Kostüme Materi- | Zu den Handarbeiten in der gleichwohl sind Besetzungswechsel gera- al auf Lager gelegt, je nach abschätzbarer Herrenschneiderei zählen de unter den Solisten die Regel. Nicht für Spieldauer der Produktion für zwei bis drei das Durchschlagen von Schnittkonturen und die jeden Sänger und jede Tänzerin wird ein Nachfertigungen von Solo-Kostümen und Befestigung von Einlagen. neues Kostüm angefertigt – oft kann ein Chorreserven. Bei lange spielenden Pro- | Auch wenn‘s aussieht wie bereits Vorhandenes angepasst werden. duktionen muss hier und da auch Stoff in der Herrenschneiderei: Diese Anzüge sind für die Die Notwendigkeit künftiger Änderungen nachgekauft werden. Die Nachfertigungen Damen des Chores gemacht wird bereits bei der Fertigung der Kostüme übernimmt der Bühnenservice ebenso wie (im Bild: Ilona Zauleck, berücksichtigt. Beispielsweise werden Sei- die Reparaturen. Kostüme werden stark Koordinatorin Kostüm im Bühnenservice). tennähte mit breiten Einschlägen von verschwitzt; der so genannte »Blasebalg« 2-3 cm mehr als üblich versehen und der unterm Arm – ein ovaler Einsatz aus dün- Bund nicht aufgesetzt, sondern mit in die nerem Stoff unter dem nicht zugenähten Seitennähte genommen; das ergibt bei ei- Armloch – kann relativ unkompliziert ner Hose etwa ein Änderungspotenzial von ausgetauscht werden. Auch Ärmel und 9 cm Umfang. Reißverschlüsse werden, so- Krägen zählen zu den Verschleißteilen, die fern überhaupt verwendet, nicht mit in meist als erste ersetzt werden müssen. den Bund genommen. Zur Premiere geht Neben den Maßschneidern für Damen und das fertige Kostüm in die Obhut der Kol- Herren gibt es in der Bismarckstraße au- leginnen in den Garderoben des Opern- ßerdem eine Wäschenäherin, die Hemden hauses über; von nun an tragen sie die Ver- und Trikotagen, Häubchen, Schürzchen antwortung für Pflege, kleine Änderungen oder Unterröcke näht. Diese Stücke wer- und die Prüfung auf Reparaturbedarf. Aus den an den anderen Standorten von den dem Künstlerischen Betriebsbüro des je- Damen- bzw. Herrenschneidern gefertigt. weiligen Hauses kommen Listen mit den Der Beruf Weißnäherin ist außerhalb des 26 bevorstehenden Umbesetzungen, damit Theaters fast ausgestorben und wird nicht die Arbeit geplant werden kann: Ob ein mehr ausgebildet. Sofern keine Spezialan- Kostüm durch Änderung passend gemacht fertigungen gefragt sind, kauft man Trikots werden kann oder aber ganz oder teilwei- und Wäsche heute fertig. se neu gemacht werden muss, entscheiden Die Arbeitsgrundlage für die Gewandmei- die Kostümdirektorin, die Gewandmeiste- ster sind die Projektmappen mit Figuri- rinnen und die Schneidermeisterinnen im nen, Stoffproben und Erläuterungen, die Regelfall anhand der Maßkarte. Manchmal fertigen Zuschnitte und die Laufzettel mit bringt allerdings erst eine Anprobe Klar- Stundenvorgaben. Je nach Komplexität im heit. Konfektionsgrößen eignen sich kaum Detail kalkuliert man für einen Frack oder als Anhaltspunkt; entscheidend sind die ein doppelreihiges Herrenjackett im Stil Proportionen. Wenn ein Kostüm nicht der 40er Jahre an die 45 Arbeitsstunden,

Damenschneiderei: Jutta Wowerat...Ute Nitsche...Anke Pfeiffer...... Herrenschneiderei: Angela Herrmann...Kirsten Heinemann...Christiane Brocke...Jeanette Franz...Silke Hammer ...Jenni Gärber...Iris-Marion Höft...... Wäschewerkstatt: Sabine Geisler...Helga Kirsche...... Damen- und Herrenfundus: Angelika Diete...Monica Liebenow...Bernhard Bittner bei Serienfertigung etwa 32 Stunden, bei Zweckmäßigkeit. von links | Für ›François leichterer Verarbeitung mit weniger Ein- Unterschieden von den produktionsspe- d’Assisi‹ wurden die lagen vielleicht 26 Stunden. In sehr effizi- zifischen Materialien wird die so genannte Muster auf die fertigen enter Arbeit kann ein Tutu mit Rock und Inventurware – allseitig einsetzbare Ar- Mäntel durch die Ko- Taille, für das an die 60 Stunden zu ver- beitsmaterialien wie Futterstoffe, Molton, stümmalerinnen vorge- zeichnet, die leuchtenden anschlagen sind, heute manchmal schon in Schulterpolster, Krageneinlagen, Watte- Streifen wurden dann 35 Stunden gefertigt werden. Eine große line, neutrale Woll- und Baumwollstoffe, von den Schneiderinnen Ballrobe kann – immer abhängig von Ent- Viskose, Lycratüll für Balletthöschen, Wä- aufgesteppt. | Schnei- wurf und Bedarf – eine dreistellige Zahl sche-Charmeuse, Ballettschuhsatin, Gaze, derei Bismarckstraße: von Arbeitsstunden kosten. Filze, Tüll, Reißverschlüsse, Häkchen- Die Schnitte eines Insgesamt hat sich der Charakter der Kos­ kanten, Metallstäbe vom Meter für Reif- Kostümsatzes werden tüme genauso verändert wie die Bühnen- röcke, Kunststoffleisten für Korsette und nach Kleidungsteilen bilder. Auch bei Kostümen vergangener Tausende von Garnspulen. geordnet. | Schneiderei Stile wird eine modernere Haltung spürbar; Mit der Überführung der Kostümwerk- Behrenstraße: Hinter den zugleich ist der Anspruch an historische stätten in den Bühnenservice werden Än- funkelnden Knöpfen sind Genauigkeit gestiegen. Ingesamt dominie- derungen in der Struktur des Kostümfun- praktische Druckknöpfe verborgen. ren heute zeitgenössische Kostüme. Die dus erwogen: Der »spielende« Fundus mit Ästhetik industrieller Fertigung, die sich in den Kostümen aktueller Produktionen soll Gegenwartskostümen widerspiegelt, stellt jeweils in die Obhut von Deutscher Oper, für die Maßschneiderei eine besondere He- Komischer Oper, Staatsballett und Staats- rausforderung dar. Zugleich erleben viele oper übergehen, der »stehende« Fundus, Schneiderinnen den Rückgang von histo- aus dem Proben bestückt, wiederverwend- rischen oder Fantasiekostümen auch als bare Kostümteile entnommen oder Muster Verlust; sie beherrschen all die speziellen herangezogen werden, dem Bühnenservice Verarbeitungstechniken, die Stilkostüme unterstellt werden. verlangen, und fürchten nicht zu Unrecht, Zum »Maschinenpark« der Kostümwerk­ dass sie eines Tages in Vergessenheit ge- stätten zählen neben ca. hundert Näh- 27 raten. maschinen auch Spezialgeräte mit un- Alle Stoffe und Futterstoffe, Besatzma- terschiedlichen Spezifikationen wie etwa terial, Knöpfe und sonstige Verschlüsse Trikot-Nähmaschinen, eine Bügelpresse, werden produktionsspezifisch eingekauft. mit der sehr feine Stoffe über ein dop- Verarbeitet wird alles, was sich eignet, die pelseitig klebendes Vlies mit passenden Entwürfe der Kostümbildner umzusetzen Futterstoffen verbunden werden können, – Prägesamt, Paillettenstoffe und Kunst- Dampfbügelanlagen mit 30-Liter-Tanks pelze, Samt und Brokat, Viskose, Nessel und Knopflochautomaten. Cloqués oder und Polyester, Wolle und Seide, Filz, Folie Plissees, die mit Hochtemperaturpressen oder Schaumstoff, um nur einige Beispiele in den Stoff geprägt werden müssen, lässt zu nennen. Maßgeblich sind Eignung und man außer Haus fertigen.

Fundus: Sigrun Prescher-Dudeck...Herrenschneiderei: Edelgard Schumacher...Jacqueline Schönherr...Hannelore Sahling...Cornelia Jungs...Ulrike Quaß...Ulrike Thurau... Ingo Klauke...Ulf Fietsch...Gudrun Lingott...Olaf Carlshon...Janin Christ...Petra Otten...Holger Dudde Die Kostümmalerei gibt es nicht, doch die Zunft unterhält – wie andere Theaterberufe auch – ein über- regionales Netzwerk mit Fortbildungs- möglichkeiten. Früher war der historische Beruf der Kunstgewerblerin, die beispiel- weise Kunstblumen, aber auch Mode- schmuck anfertigte, in diesem Gewerk ver- treten. Heute sind Kostümmaler zuweilen Textilhandwerker oder Textilkünstler, oft auch Dekorations- oder sogar Theater- maler. An der Hochschule für Bildende Künste in Dresden wird ein spezieller Stu- diengang Kostümgestaltung angeboten. Manche haben einen anderen Kostümbe- ruf – etwa Gewandmeisterin oder Schnei- derin – erlernt und sind durch die Praxis zur Kostümbearbeitung gekommen. Die Mitarbeiterinnen innerhalb des Gewerks haben verschiedene Schwerpunkte und Spezialisierungen – etwa Färbetechniken oder Bijouterie. Hauptaufgabe ist die gestalterische Bear- beitung von Stoffen und Kostümen, so- fern sie nicht durch Zuschnitt und Nähen erzielt wird, sowie teilweise auch deren Formung und Fertigung – etwa die plas­ 28 | Vorlage und Ausführung: Viele Kostüme werden nachträglich mit tische Gestaltung mit Warmschaum oder Zum Bemalen wird der Farben oder Applikationen versehen oder Modellierung mit Schaumgummi oder Stoff nach Möglichkeit aufgespannt. | Strukturierte aber Stoffe noch vor dem Zuschnitt ge- anderen synthetischen Materialien. Häufig Oberflächen wie »Bärenfell« färbt, bemalt oder bedruckt. gilt es, Kostümen durch künstliche Alte- werden gespritzt. Für all diese und weitere Aufgaben gibt rung (»Antiquierung« oder »Patinierung«) es beim Bühnenservice eine eigene Abtei- und Herstellung von Gebrauchsspuren die lung, die je nach Standort Spritzmalerei, Authentizität eines lang getragenen Klei- Kostümmalerei und -plastik oder ganz all- dungsstücks zu verleihen. gemein Kostümbearbeitung genannt wird. Dies geschieht beispielsweise durch Fär- Die Kostümmalerei ist ein vielseitiges Ar- ben und Entfärben, besonders an charak- beitsfeld für kreative Kunsthandwerker; teristischen Abnutzungsstellen wie Krä- einen vorgeschriebenen Ausbildungsgang gen, Ärmeln oder Säumen; da wird Farbe

Kostümmalerei: Sylvia Nimz...Delia Dörck...Brigitte Bludau-Munroe...Barbara Bauer...Claudia Tuchen...Katrin Richter aufgespritzt und abgerubbelt oder die Ko- oder Kleben aufgebracht; freie Formen unten und oben links | Beispiel ›Dornröschen‹: stüme werden mit Gewichten etwa in den und einzelne Musterungen werden eher Beim Schablonieren muss Taschen oder an den Säumen nass aufge- gemalt; für regelmäßige, oft wiederholte die Farbe fast trocken hängt, bis Taschen, Knie und Ärmel richtig Musterungen fertigt man Schablonen. aufgetupft werden, damit sie sich nicht über die Be- ausgebeult sind. Farbliche Akzentuierung Die Färberei oder Spritzmalerei besitzt ein grenzungen der Schablone und Schattierungen können die plastische großes Arsenal von Farben zum Malen, ausbreitet. | oben mitte | Wirkung eines Kostüms verstärken, etwa Spritzen oder Tauchen. Für verschiedene Womit erzielt man die fein abgestimmten Grüntöne für einen Faltenwurf oder eine betonte Tail- Materialien wie Seide, Wolle oder Baum- ›Sophie‘s Choice‹? | oben le. Schatten und andere Relief erzeugende wolle werden manchmal unterschiedli­ rechts | Wenn Kostüme Wirkungen werden am gleichmäßigsten che Färbemittel verwendet; so soll bei- gespritzt werden, müssen auch die Puppen dran durch Spritzen erzielt. Auch Schuhe und spielsweise bei Seide die leicht glänzende glauben. Ballettschläppchen sowie Accessoires wie Oberfläche erhalten bleiben. Zum Einsatz Gürtel werden häufig eingefärbt oder kommen außerdem Lederfarben, Lackfar- künstlich gealtert. ben und Bronzen – und allerhand Kleb- Eine besondere Herausforderung kann die stoffe für Pailletten, Perlen, Flitter. Für Herstellung des identischen Farbtons dar- die Schmuckherstellung werden außerdem stellen, wenn unterschiedliche Trägerma- Glassteine, Drähte und Bleche verwendet. terialien – etwa Baumwolle, Seide, Synthe- Kostümplastische Arbeiten verlangen ei- tik, Leder, Folie – zum Einsatz kommen. gene Materialien: Abformungen macht Voraussetzung dafür ist die Anfertigung man ganz traditionell mit Gips, zum Mo- von Farbproben und Waschproben; das dellieren findet alles Mögliche kreative Experimentieren, bis mit den jeweiligen Verwendung – Styropor und Schaumgum- Färbemitteln der genaue Farbton erzielt mi etwa, auch neueste Technologien wie wird, dauert zuweilen länger als das ei- Warmschaum. Alle Materialien unterliegen gentliche Färben, zumal in der Maschine. den gesetzlichen Vorschriften für Feuer- Je nach dem zu erzielenden Effekt werden schutz sowie für Arbeitssicherheit und Stoffe manchmal als Métrage, manchmal Gesundheitsschutz. In der Werkstatt Beh- 29 erst nach dem Nähen gefärbt. Bei man- renstraße leisten die Mitarbeiterinnen der chen Entwürfen muss fast alles von Hand Kostümbearbeitung auch Zuarbeit für die gefärbt werden: Reißverschlüsse, Knöpfe, Requisite und fertigen Pistolenhalter und Plastikteile, Schnürsenkel. ähnliches Zubehör. Auch bei Reparaturen passen die Kostüm- malerinnen die Farbnuance der ersetzten Teile an den Rest des Kostüms an. Dessins und Verzierungen werden – je nach zu er- zielendem Effekt, Vorlage, Arbeitsaufwand und Zahl der zu bearbeitenden Kostüme – durch Malen, Schablonieren, Spritzen

Namensliste Die Putzmacherei Der Putz- und Plastikwerkstatt werden am aufdringlich charakterisieren: Kapitäns- Standort Bismarckstraße alle kostümbezo- mützen, die Hüte ziviler Uniformträger genen plastischen Arbeiten einschließlich wie Postbeamten, Polizisten, Eisenbahner, der Putzmacherei zugeordnet; am Standort Schwesternhäubchen und Nonnenschleier, Behrenstraße hingegen bildet die Putzma- der kapitalistische Zylinder und der mal cherei eine eigene, wenn auch kleine Werk- elegante, mal mafiöse Borsalino, Strohhüte statt, während Kostümplastik und -malerei wie der Florentiner, Turbane, Baskenmüt- zur Kostümbearbeitung zusammengefasst zen, Schiebermützen, Ballonmützen, Nar- sind. In der Französischen Straße sind die renkappen. Kostümplastik und die Putzmacherei zu- Hüte werden über hölzernen Kopfformen sammen mit der Kostümmalerei und sogar in der Größe des betreffenden Darstellers die Rüstkammer in einer Abteilung orga- gefertigt; Filz und Stroh werden beispiels- nisiert. weise feucht geformt und müssen auf der von oben | Durch Kostüm- Abgesehen von den beiden letzteren sind Holzform trocknen. Auch die Applikation plastik können Körperfor- die Putzmacherinnen und Kostümplasti- von Dekorationen oder Reparatur- und men verändert oder ganz neu geschaffen werden, wie kerinnen acht Personen auf sieben Stellen, Pflegearbeiten werden auf den Holzköp- hier die »Alte Lady« aus darunter zwei Meisterinnen – beide Modis­ fen vorgenommen. Es gibt Hut-Rohlinge Warmschaum für ›Take- tinnen, wie der moderne Ausbildungsbe- aus Stroh und Filz zu kaufen, die in Form mitsu‹. | Für ›Odyssee‹ ent- stehen Helme und Masken ruf heißt, der die »Putzmacherin« abgelöst gebracht und weiterverarbeitet werden; die aus leichten Trikotstoffen. hat. Der Arbeitsschwerpunkt liegt in der Putzmacherinnen arbeiten mit Bastmatten | gegenüberliegende Seite Putzmacherei auf der Anfertigung von und Stroh, Filzen, Tüll und Spitze, Draht von oben | Tierköpfe und -gestalten sind eine beson- Kopfbedeckungen wie Hüten, Hauben, und Pappe, Schaumgummi, Spaterie, dere Domäne der Putz- und Mützen und Helmen – sofern diese nicht Kunstfasern und mit allen möglichen Tex- Plastikwerkstatt, hier aus in der Rüstkammer gefertigt werden. tilien. Dekoriert werden Hüte beispiels- ›Das Schlaue Füchslein‹. | Wie Ringelband können Nicht in die Zuständigkeit der Putzma- weise mit Schleiern, Kunstblumen, Perlen, Straußenfedern mit der cherei, sondern in die der Maskenabtei- Flitter und Federn; vieles davon gibt es fer- Schere gekräuselt werden. lung (und damit in den Spielbetrieb eines tig zu kaufen. 30 | Kopfputze charakterisieren Figuren – doch manchmal Opernhauses) gehört die Herstellung von In der Putz- und Plastikwerkstatt werden reicht schon ein Paar langer Perücken. auch Kunstblumen angefertigt und zu Ohren. | Kunstvoller Kopf- Hüte sind aber nicht nur die großartigen Gestecken arrangiert. Besondere Sorgfalt putz aus einer Ballszene in ›Die Fledermaus‹. Wagenräder des viktorianischen Zeitalters, erfordern die Verarbeitung wie auch die die raffinierten Kopfputze eines ›Aida‹-Tri- Pflege von Federn: Straußenfedern oder umphmarsches oder die opulenten, mit Fe- Fasanenfedern sind kostspielig; deshalb dern, Schleiern und Blumen geschmückten werden sie an versteckten Stellen eines Kunstwerke einer Ballgesellschaft in einer Kopfputzes schon mal durch bemaltes Lehár-Inszenierung. Noch häufiger sind Vlies ersetzt. Gereinigt werden Federn üb- die unspektakulären Kopfbedeckungen, rigens mit Puder oder Haar-Shampoo. die ihre Träger auf der Bühne ganz un- Ein anderer Bereich sind Mützen und

Putzmacherei und Kostümplastik: Inge Rath...Eveline Lindholz...Anita Fremy...Susanne Fischer...Toni Winter...Marina Feist Hauben: Sie werden meist aus Textilien, Die Herstellung von Larven – der Begriff gelegentlich auch aus Leder oder Kunstle- »Maske« ist der entsprechenden Abteilung der genäht; Nähmaschinen zählen deshalb eines Opernhauses vorbehalten – und von auch zur Ausstattung der Abteilung. Vo- teil- oder sogar vollplastischen Kostümtei- raussetzung ist natürlich die Herstellung len beginnt in der Regel mit der Gipsabfor- des geeigneten Schnitts. mung der entsprechenden Körperpartien Manchmal erfordert eine Spielsituation, des Darstellers; aus ihr muss eine Posi- die von der Regie vorgegeben wird, spezi- tivform erstellt werden. Die zu erzielende elle Lösungen: Ein Turban für die Bühne Oberfläche wird – gleichfalls in Segmenten ist selten nur gewickelt, sondern auch mit – modelliert und in einem zweiten Arbeits- Stichen oder Klebstoff fixiert; von vorne­ gang eine Negativform davon hergestellt. herein präpariert ist der Turban etwa in In den Hohlraum zwischen dieser Innen- ›Così fan tutte‹ in der Komischen Oper: und Außenform gießt man den Schaum, ein Luftpolster mit Seidenhülle, in dem der durch Backen stockt, aber biegsam einige Meter Pongéseide versteckt sind, bleibt. die dann effektvoll »aufgezogen« werden Sehr feine und leichte Reliefs – etwa für können. Tänzer-Rüstungen – werden durch die Für Sänger können Kopfbedeckungen Vakuumverformung von Kunststofffolien extrem beeinträchtigend sein, weil gutes hergestellt; da arbeiten die Theaterplastiker Hören die freie Resonanz im Stirnbereich in den Dekorationswerkstätten zu. erfordert. Natürlich spielt auch das Ge- Zu den sehr jungen Technologien zählt das wicht einer Kopfbedeckung eine Rolle. Ausformen mit Warm- und Kaltschaum Also suchen die Putzmacherinnen und – Werkstoffe, die etwa von Special-effects- Kostümplastikerinnen nach Lösungen, die Firmen im Filmbereich eingesetzt werden. den Darstellern beim Singen oder in der Erstmals im Kostümbereich wurde dieses Bewegung möglichst wenig Einschrän- Verfahren in der Französischen Straße für kungen auferlegen. ›Takemitsu – my Way‹ eingesetzt. 31 So wurden beispielweise für ›Macbeth‹ Solche experimentellen Arbeiten nehmen die den ganzen Kopf einschließlich des zu, während die Anfertigung historischer Gesichts verhüllenden Hauben des Chors Hüte eher zurückgeht. aus warmgeformtem Gittergewebe gefer- Doch wenn in einer Produktion aufgrund tigt, so dass die Sänger trotz der extremen der Dramaturgie des Stücks (z.B. große Verhüllung hören, sehen und singen kön- Gesellschaftsszenen) oder der Kostümsti- nen. Die selben Anforderungen gelten bei listik (z.B. 19. Jahrhundert) Kostüme mit der Anfertigung von Tierköpfen, die rei- Hüten entworfen werden, dann haben die ne Attrappen sein können oder aber von Putzmacherinnen gut zu tun: Bei einem Darstellern getragen werden wie in ›Das Werk mit drei Akten und Chor ergeben schlaue Füchslein‹. sich schnell Stückzahlen von 150 Hüten.

Putzmacherei: Manuela Otto (Modistin)...Elisabeth Skibba (Stofflager)...Hannelore Kopetschke (Modistin) Die Rüstkammer Waffen, Schilden, Rüstungen und Helmen, Kronen, Speeren, Lanzen, Stäben, Stöcken und Fahnen, Schwertscheiden, Pistolenhal- tern, Gehängen, Lederbandeliers, Gürteln und Handtaschen. Sie beziehen Knöpfe und schlagen Nieten oder Druckknöpfe ein. Außerdem fertigen sie Gestelle und Unterbauten für Kopfputze und Kostüme – wie z.B. Krinolinen – und stellen spezi- elle Kostümteile und Kopfputze aus Metall oder Leder her. In der Rüstkammer der Ko- mischen Oper werden außerdem Schmuck jeder Art für Damen und Herren wie Clips, Armbänder, Ringe und Uhrenketten sowie militärisches Zubehör wie Orden, Epaulet- ten und Fangschnüre angefertigt. Häufig sind die Rüstmeister auch verant- wortlich für den Einsatz ihrer Erzeugnisse auf der Bühne; so kümmern sie sich wäh- rend der Vorstellungen etwa um Waffen, Rüstungen, Stöcke sowie um die Flug- korsetts, teilweise auch um die gesamte Pyrotechnik. In diesem Fall sind ein »Be- fähigungsschein zum Umgang mit pyro- technischen Gegenständen« und der »Be- fähigungsnachweis für Schutzausrüstung 32 | Kronen, Helme, Schilde, »Rüstmeister« ist ein theaterspezifischer gegen Absturz« des TÜV erforderlich, ge- Speere, Schwerter, Helle- Beruf, kein Handwerk als solches mit Mei- gebenenfalls auch ein Waffenschein. Dann barden – auch wenn der Fundus der Rüstkammer in sterbrief. Rüstmeister können Feinblechner leisten die Rüstmeister Vorstellungsdienste der Französischen Straße sein, Schmuckgürtler oder Sattler, beson- und zählen zum Spielbetrieb des Opern- wie ein Waffenlager aus- ders spezialisierte Schlosser wie der Rüst- hauses. sieht, sind die Aufgaben der Rüstmeister weit vielfältiger. macher in der Französischen Straße, oder So gehört etwa die Rüstkammer in der Gold- oder Gefäßschmiede; angesichts zu- Bismarckstraße als eigene Abteilung in- nehmenden Einsatzes technischer Effekte nerhalb der Kostümwerkstätten zur Deut- kommen heute auch Veranstaltungstechni- schen Oper im laufenden Spielbetrieb. In ker in Frage. der Französischen Straße gehört der Rüst­ Ihre Hauptaufgabe besteht in der Herstel- macher zur Putzmacherei im Bühnenser- lung, Pflege und Wartung aller Arten von vice; in der Staatsoper sind Pyrotechnik

Rüstkammer: Jens Falkenberg und Vorstellungsbetreuung der Requisite damit auf der Bühne bewegen mussten. zugeordnet. Leder kommt auch heute zum Einsatz, Die Abgrenzung der Zuständigkeiten zwi- ebenso wie Filz, der mit Graphit einge- schen Rüstkammer und Requisite unter- rieben wird und dadurch ein metallisches scheidet sich von Theater zu Theater, die Aussehen erhält. Manchmal – etwa für Übergänge sind fließend, entscheidend ist Ballettproduktionen – arbeitet die Plastik- zuletzt, wer was besonders gut kann. werkstatt mit ihren Tiefziehanlagen kör- So wurde etwa der elektrisch flügelflat- pergeformte Rüstungsteile zu. ternde Waldvogel für Harry Kupfers ›Sieg- Überhaupt haben die Kunststoffe zuge- fried‹-Inszenierung an der Staatsoper vom nommen – sie sind leicht und gut form- Rüstmeister der Komischen Oper erson- bar, aber leider auch brennbar – obgleich nen. ausschließlich schwer entflammbare Ma- Rüstmacher brauchen neben großem terialien eingesetzt werden. So fiel die handwerklichen Geschick vor allem Erfin- Rüstkammer in der Bismarckstraße im dungsgeist. Sie arbeiten mit unterschied- Frühjahr 2005 einem Brand zum Opfer, lichsten Materialien: Holz, Leder, Filz, der zwar nicht die Pyrotechnik betraf Eisen- und Messingbleche, Metallfolien, (diese befindet sich in einem speziell- ge Drahtgeflechte und Drähte sowie verschie- sicherten Schrank, der bei signifikantem dene Kunststoffe. Temperaturanstieg außerhalb automatisch Die meisten Waffen werden aus Sicher- ausgeschäumt wird), aber den Fundus: heitsgründen aus Holz hergestellt und Holzwaffen und Lederrüstungen sind un- entweder mit Metallfolie bezogen oder mit wiederbringlich verloren, und alles, was im Bronze bemalt. Nur Waffen, die beim Ein- Spielbetrieb fehlt, muss – teilweise impro- satz auf der Bühne hörbar klingen – etwa visatorisch – ersetzt und sukzessive nach- bei einem Schwertkampf oder einem Ge- gefertigt werden. fecht mit Floretten – werden aus Metall Seit der Zeit, als Oper fast ausschließlich gefertigt. Bühnenwaffen müssen von vor- in historisierender Ausstattung gespielt 33 neherein so hergestellt werden, dass damit wurde, hat die Rüstkammer an Bedeutung niemand (so leicht) verletzt werden kann (und Personal) verloren. Gleichwohl wer- – und sie unterliegen uneingeschränkt al- den auch bei zeitgenössischen Kostümen len gesetzlichen Vorschriften und Verbo- die Anzugträger häufig mit traditionellen ten. Sie müssen in einem extra gesicherten Hieb- und Stichwaffen ausgestattet – nicht Stahlschrank aufbewahrt werden, für des- zuletzt aus musikalischen Gründen. Statt sen Schlüssel der Rüstmeister die Verant- Wikingerhelmen oder Armbrüsten aus wortung trägt. dem Dreißigjährigen Krieg fertigen die Früher wurden Rüstungen relativ massiv Rüstmeister Speere und Schilde in moder- aus Blech und Leder hergestellt – eine nistischem Design oder japanisch inspi- Menge Gewicht für die Darsteller, die sich rierte Fantasierüstungen. Die Schuhmacherei

Die Schuhmacher im Bühnenservice sind manchmal auch Taschen. Zudem obliegt Fachkräfte, spezialisiert auf die Neuanfer- ihnen die Anpassung der Optik und Än- tigung von historischem und modernem derung der Passform von gekauften Schu- Schuhwerk; sie sind aus dem Theaterbe- hen sowie Reparaturen, die einen ziemlich trieb nicht wegzudenken, denn Bühnen- großen Teil des Arbeitsaufkommens aus- schuhe müssen ganz besonderen Anfor- machen. derungen standhalten. Als Teil des ganzen Bis Mitte der 90-er Jahre gab es in der Fran- Kostüms folgen sie künstlerischen Vorga- zösischen Straße sogar noch zwei Spitzen- ben, die am Markt oft nicht zu beschaffen schuhmacher. Heute werden Schläppchen sind. Doch auch die praktischen Ansprü- wie Spitzenschuhe für die international be- che sind hoch, denn Bühnenschuhe wer- setzte Compagnie auf dem globalen Markt den ganz besonders strapaziert. Ein »guter eingekauft; Tänzerinnen haben individu- Stand« ist essenziell für den Gesang; des- elle Präferenzen, was Schnitt und Härte, halb wird viel Wert auf Passform, Stabilität Fabrikat und eigene Zurichtung der Spit- und Rutschfestigkeit gelegt. zenschuhe betrifft, die sich teilweise von Innerhalb des Schuhmacher-Handwerks Choreographie zu Choreographie unter- unterscheidet man »Bodenarbeiter« (»Bo- scheiden. Ballettstiefel für Tänzer - etwa für den« ist der untere Teil des Schuhs, etwa ›Schwanensee‹ oder ›Nussknacker‹ - werden Sohle und Absatz) und Schaftstepper; jedoch in der Französischen Straße, früher Schäfte befinden sich nicht nur an- Stie auch in der Behrenstraße, maßgefertigt, feln, sondern der gesamte »obere« Teil des nach individuellem Bedarf mit halben, ge- Schuhs bis zum »Boden« wird als Schaft teilten oder durchgehenden Sohlen; in der bezeichnet. Vom Knöpfstiefelchen über Bismarckstraße wurde eine Methode entwi- den Rokoko-Schuh mit Schnalle bis hin ckelt, die einzeln gefertigten Stiefelschäfte zum modernen Pumps oder dem rahmen- mit käuflichen Schläppchen zu verbinden. genähten Budapester eröffnet sich im The- Wenn man bedenkt, dass die drei Opern- 34 aterbetrieb ein weites Feld – und jede Art chöre zusammen auf 460 Beinen stehen von Schuh hat eine eigene Modellvorlage. – das macht 230 Paar Schuhe – , dann kann An den drei Standorten arbeiten insgesamt man sich vorstellen, dass in der Schuhma- zwölf Schuhmacherinnen und Schuhma- cherei keine Langeweile herrscht. Als Ba- cher, darunter zwei Meisterinnen – mit sisausstattung verfügen Chorsänger und Fachausdruck Modelleurinnen, weil sie die Solisten über so genannte »Stammschuhe«, Modellvorlage eines Schuhs entwickeln. einen Satz klassischer Grundformen wie Die Schuhmacherei fertigt die meisten zum Pumps, Halbschuhe und Zugstiefeletten Bühnenkostüm gehörigen Schuhe, aber (zum Schlüpfen) für Herren. auch weitere Bühnenausrüstung wie Pisto- Die Anfertigung eines Schuhs beginnt mit len-Koppeln oder Gehänge für Degen und der Auswahl des passenden Leisten, der anderes Waffenzubehör, außerdem Gürtel, durch zusätzliche Auflagen den individu-

Schuhmacherei: Frank Smentek...Ute Hinz...Uwe Mahler...Olaf Zorn...Katrin Doil...Hans-Jürgen Stachewicz...Katrin König...Andreas Klingert ...Jürgen Klause (Schuhfundus Deutsche Oper Berlin)...Nikolaus Fessel...Kornelia Thon ellen Fussmaßen angepasst werden kann. oder Herrenleisten in Größe 47. Die Fran- gegenüber | Der Überstand einer Sohle wird abge- Leisten gibt es mit unterschiedlichen Spit- zösische Straße verfügt über eine Samm- schnitten; die Schuhma- zen und Absatz-Sprengungen (Höhen) für lung von Leisten auch in seltenen Formen, cherei verlangt kräftige alle Chormitglieder, Solisten, Tänzer. Auf z.B. einen mittelalterlich geformten Kuh- Hände und Arme. | oben von links | Eine Sammlung Grundlage von Kostümfigurinen oder Fotos, maulleisten; die Fertigung historischer Mo- von Leisten für klassische manchmal auch von Musterschuhen, entwi- delle hat jedoch an Bedeutung verloren, da- Herrenschuhe. | Schnitt für ckelt die Meisterin oder Vorarbeiterin das für sehen die Schuhmacher sich mit höchst den Schaft eines Herren- Schnürschuhs. | Nessel- Modell. Zum Ausprobieren kann vor dem individuellen Aufgaben konfrontiert: Weil modell (»Pullover«) eines Zuschnitt des Leders ein »Pullover« – eine die holländischen Holzpantinen der Köchin Damenpumps. | Ein paar Rohform des Schuhs aus Nessel – gefer- in ›Die Liebe zu den drei Orangen‹ im Ori- Herrenschuhe im Barockstil aus feinem Rindsleder. tigt werden. Für die Herstellung von Maß- ginal zu schwer, zu knöchel- und stolper- unten | Schuhmacherei in stiefeln braucht man bis zu acht Maße, bei gefährlich wären, wurden sie aus geschlif- der Behrenstraße: Der Ge- Halbschuhen entfallen Wadenumfang und fenem und farbig gespritztem Schaumstoff ruch von Leim gehört dazu. -höhe. nachgebaut. Ob Barockschuhe in Knallfar- Überwiegend werden für Schäfte und ben, Knautschlackstiefel im Comic-Stil für Sohlen Rindsleder genutzt, für den Schaft den ›‹-Chor, »Hufe« (ins Ober- feinerer und eleganterer Schuhe auch Che- leder eingearbeitete Plateaus) für ›König vreaux (Ziegenleder), Rauleder (eine abge- Hirsch‹, die Commedia dell‘arte-Schuhe für spaltene Schicht Rindsleder) und im Einzel- ›Don Pasquale‹ oder Barbarella-Stiefel mit fall Nappaleder (besonders fein gegerbtes Highheels von 12 cm in ›Takemitsu‹ – die Leder). Der Schaft wird mit Schafsleder Schuhmacher verarbeiten alles von falsch- oder dem etwas stärkeren Schweinsleder em Straußenleder bis zum Autoreifen. gefüttert. Herrenabsätze werden meist aus Manch einer sieht die Schuhmacherei »auf zugeschnittenen Lederstücken aufgebaut, der Roten Liste der aussterbenden Arten«, Damenabsätze bestehen aus lederbezoge­ doch fürs erste wird weiter erfunden, ge- nen Holz- oder Kunststoffabsätzen. Stahl- klebt, genäht und sogar ausgebildet. gelenke im Inneren des Schuhs erhalten die 35 vom Leisten vorgegebene Absatzspren- gung. Alle – auch gekaufte – Schuhe erhal- ten rutschfeste Sohlen; außerdem werden häufig schweißaufsaugende Lederdecksoh- len (Innensohlen) eingeklebt, denn Büh- nenschuhe werden stark beansprucht und verschwitzt. Mit Hilfe spezieller Maschinen können alle Schuhe nach Bedarf geweitet werden. Manchmal ist auch die Einpassung von Einlagen erforderlich, etwa zum Aus- gleich von Bühnenschrägen oder Größen- differenzen. Zu den Werkzeugen eines Schuhmachers gehören u.a. Hammer, Messer, diverse Zan- gen und verschiedene Klebstoffsorten. Die »Aufputzmaschine« nimmt dem Schuh- macher die Fräs- und Schleifarbeiten ab; für Sohlen- und Absatzflecken gibt es eine Stanze. Die Menschen werden immer größer, also auch ihre Füße; immer häufiger brauchen die Schuhmacher Damenleisten in Größe 41 Ausbildung in den Werkstätten

Der Bühnenservice der Stiftung Oper in tig nach zweieinhalb Jahren. Der Standort Berlin ist ein wichtiger Ausbildungsbetrieb: Bismarckstraße bildet derzeit zwei Tisch- Neben den etwa 300 Mitarbeitern sind in ler aus; neue Lehrlinge werden hier nicht den verschiedenen Gewerken pro Jahr mehr eingestellt. In der Zehdenicker Stra- auch rund 45 Auszubildende beschäftigt. ße lernen aktuell drei angehende Tischler. Die meisten Auszubildenden im Bereich Die Ausbildung verantwortet der Abtei- Dekorationswerkstätten lernen das Tisch- lungsleiter; Lehrfacharbeiter ist der Tisch- lerhandwerk, das eine Basis für alle mög- lermeister vor Ort. lichen technischen Theaterberufe bildet; Im 1. Ausbildungsjahr erlernen die Lehr- oft haben Werkstattleiter, Bühnenmeister linge das Fertigen von Holzverbindungen oder Technische Direktoren mit einer und den Umgang mit Werkzeugen und Tischlerlehre begonnen. Aktuell lernen kleinen Maschinen wie der Bohrmaschine in den Tischler-Werkstätten des Bühnen- sowie die Fertigung von Kleinstmöbeln 36 service 21 Auszubildende, gut ein Drittel wie Fußbänke, Tische oder Dekorations- davon junge Frauen, die den männerdomi­ teile, die nach Bedarf auch in aktuellen nierten Bereich erobern. Am Standort Produktionen verwendet werden. Chausseestraße gibt es eine Lehrwerk- Im 2. Lehrjahr wird die Ausbildung ver- statt, in der ein erfahrener Lehrmeister 16 feinert und spezialisiert; jetzt werden die Auszubildende betreut. Die zukünftigen Azubis auch in der Produktion eingesetzt. Tischler erhalten hier eine ausgezeichne- Im 3. Jahr erlernen die angehenden Tisch- te Ausbildung, deren Qualität mehrfach ler in speziellen Maschinenkursen die Be- durch die Handwerkskammer Berlin mit dienung großer Maschinen zur Holzverar- Ehrungen gewürdigt wurde. Die Hälfte beitung wie Hobelmaschine und Bandsäge. der Azubis beenden ihre Ausbildung auf- Am Ende der Lehre bauen die Auszubil- grund hervorragender Leistungen vorzei- denden ihr Gesellenstück: Dabei haben sie

Helfried Pfeifer (Lehrmeister Tischler)...Auszubildende Tischler: Thomas Heywinkel...Christian Sturm...Florian Bruns...Erik Frahm...Christian Brüggert...Nathalie Bahr... Annika Rohde...Pascal Freitag...Christian Krummow...Anne Raithel...Franziska Frenzel...Simon Wennemuth...Hans-Georg Eggert (Tischler) freie Wahl, müssen aber bestimmte Vorga- mechaniker-Lehrling eingestellt und vom ben erfüllen, z.B. Türen und Schubladen Abteilungsleiter betreut. Am Standort einzubeziehen. Zehdenicker Straße sind derzeit drei an­ Den Beruf des Bühnenplastikers erler- gehende Metallbauer tätig. Sie absolvieren nen derzeit vier Auszubildende, allesamt im 1. Lehrjahr ihre Grundausbildung, in Frauen. In der Bismarckstraße sind drei deren Rahmen sie notwendige Fertigkeiten angehende Plastikerinnen tätig, zwei im wie Feilen, Bohren, Messen und Anreißen 1. und eine im 2. Lehrjahr. Ein für die erlernen. Begleitend stellen sie einfache Ausbildung zuständiger akademischer Bild­ Bauteile her, die für die Produktion als hauer sorgt dafür, dass die künstlerische Verbindungslaschen genutzt werden. Seite des plastischen Arbeitens sehr gut be- Im Übergang zum 2. Ausbildungsjahr be- treut ist. Für die Anerkennung des Bühnen­ suchen sie verschiedene außerbetriebliche Schweißer- und Metalllehrgänge, z.B. einen Blech-Lehrgang. Gegen Ende des 2. Lehr- jahres können die Azubis bereits zu groß- en Teilen in den Produktionsprozess mit einbezogen werden und Dekorationsteile wie ein Bett oder speziell geformte Stühle fertigen. Die jungen Leute beenden ihre Ausbildung für gewöhnlich nach dreiein- halb Jahren. In der Bismarckstraße werden momentan fünf Damenschneiderinnen, fünf Herren­ schneider und -schneiderinnen sowie ein Schuhmacher ausgebildet; am 1. 9. 2005 fangen drei Damen- und vier Herren- plastiker-Berufes durch die Industrie- und schneiderlehrlinge neu an. Für die Ausbil- Handelskammer hat sich der Werkstatt­ dung sind die Leitenden Gewandmeister leiter selbst eingesetzt. Die Azubis fertigen verantwortlich; durchgeführt wird sie von im Laufe ihrer Ausbildung mehrere Lehr- zwei Lehrausbildern. Dort ausgebildete stücke an – Pflicht sind u.a. ein Mensch Nachwuchsschneider wurden für ihre und ein Tier – die nach Bedarf in die Pro- Leistungen bereits von der Handwerks- duktion mit eingebunden werden. In der kammer als Landessieger ausgezeichnet. Zehdenicker Straße lernen derzeit je ein In der Bismarckstraße entscheiden sich Lehrling den Beruf des Bühnenplastikers, die Auszubildenden zu Beginn der Lehre des Bühnenmalers und des Raumausstat- für das Damen- oder Herrenschneider- ters. In der Bismarckstraße werden aktuell handwerk, während beide in der Franzö- vier Bühnenmalerinnen ausgebildet. Das sischen Straße die Grundfertigkeiten ihres Interesse an diesem noch jungen Beruf ist Handwerks wie Nähte und das Annähen enorm; wöchentlich kommen Anfragen, von Knöpfen zuerst gemeinsam erlernen. 37 und die Bewerberzahl übersteigt die Kapa- Es gibt dort vier Lehrstellen für Herren- zitäten um ein Vielfaches. Nach Möglich- schneider und zwei für Damenschneider. keit erfolgt die Besetzung der Lehrstellen Momentan arbeiten hier zwei Damen- jährlich. Die Ausbilder achten darauf, dass schneider-Azubis im zweiten Lehrjahr so- der Anteil von reiner Ausbildung und Ein- wie jeweils zwei Herrenschneider-Azubis bindung in die laufende Produktion ausge- im 1. und 3. Ausbildungsjahr. Betreut wer- wogen ist. den sie von Schneidermeisterinnen, die für In den Schlosserwerkstätten des Bühnen- die laufenden Produktionen verantwortlich service gibt es vier Auszubildende. In der sind. So können die angehenden Schneider Chausseestraße wird im Rhythmus von bereits ab dem ersten Lehrjahr in den Pro- zwei Jahren jeweils ein Konstruktions- duktionsprozess mit einbezogen werden.

Auszubildende: Cécile Braun...Charlotte Darmer (Tischler)...Silke Bauer (Bühnenplastiker)...Schneider: Anna Schröppel...Jette Sanne...Anne-Kathrin Bannier...Kathrin Pelz... Sabine Winge...Alexander El-Khrabawy (Schuhmacher)...Sarah Wegner (Tapezierwerkstatt)...Philipp Heiber (Konstruktionsmechaniker)...Daniel Bickel (Metallbauer)... Katharina Blei (Bühnenplastiker)...Sebastian Block (Bühnenmaler) Die Mitarbeiter von A bis Z Aleith, Stephan Leiter der Schlosserei CHS Ehret, Franka Herrenschneider-Lehrling (2. Jahr)FRZ Hinz, Ute Vorarbeiterin Schuhmacherwerkstatt FRZ Altmann, Thea Damenschneider-Lehrling (2. Jahr) FRZ Einsiedel, Ilka Tischlerin CHS Hoffmann, Petra Obermeisterin Herrenschneider- Andrae, Dorothea Herrenschneider-Lehrling (3. Jahr) BSM El-Khrabawy, Alexander Schuhmacher-Lehrling BSM werkstatt FRZ Bachmeir, Brigitte Schuhmacherin BSM Erbe, Matthias Schlosser CHS Höft, Iris-Marion Herrenschneiderin FRZ Bahr, Nathalie Tischler-Lehrling (1. Jahr) KOB Etzold, Matthias Theatermaler CHS Horn, Inge Damenschneiderin BSM Bannier, Anne-Kathrin Damenschneider-Lehrling Ewert, Reinhild Damenschneiderin BSM Hruby, Jürgen Elektromonteur CHS (1. Jahr) FRZ Falkenberg, Jens Schlosser in der Rüstkammer FRZ Jahn, Wilfried Tischler CHS Ballweg, Anna Lena Damenschneider-Lehrling Feig, Thomas Theatermaler (komm. Leiter Malsaal) CHS Jahnke, Marina Damenschneiderin BRN (3. Jahr) BSM Feist, Marina Putzmacherin FRZ Jankowski, Andrzej Schlosser BSM Barby, Jürgen Leiter der Tischlerei CHS Fessel, Nikolaus Schuhmacher BSM Jastram, Michael Diplom-Bildhauer BSM Barby, Marco Tapezierer CHS Fiebig, Burghardt Tischler CHS Jente, Robert Tischler-Lehrling (2. Jahr) CHS Bartenstein, Rolf-Peter Tischler ZDN Fietsch, Ulf Herrenschneider BRN Jentzschmann, Carolin Herrenschneiderin FRZ Barthel, Sebastian stellv. Leiter Tischlerei CHS Fischer, Roland Transportarbeiter CHS Jorns, Jochen Tischler BSM Bauer, Barbara Kostümmalerin BSM Fischer, Susanne Putzmacherin BSM Jungs, Cornelia Herrenschneiderin FRZ Bauer, Jörg Herrenschneider BSM Frahm, Erik Tischler-Lehrling (1. Jahr) ZDN Kahl, Beate Tapeziererin CHS Bauer, Silke Bühnenplastiker-Lehrling) (2. Jahr) BSM Frank, Ines Damenschneiderin FRZ Kahl, Michael Tischler ZDN Baum, Wolfgang Tischler CHS Franz, Jeanette Herrenschneiderin FRZ Kallas, René Tischler CHS Bellscheidt, Peter Assistent des Geschäftsführers CHS Freigang, Petra Herrenschneiderin BRN Katzer-Dittrich, Dorothea Kostümdirektorin DOB/ Beneke, Manja Damenschneiderin BSM Freitag, Pascal Tischler-Lehrling (2. Jahr) CHS komm. Leiterin der Kostümwerkstätten BSM Bensch, Uwe Tischler BSM Fremder, Sabine Material-Lager FRZ Katzke, Madlen Damenschneider-Lehrling (3. Jahr) BSM Beyer, Sibylle Leiterin Kostümbearbeitung BRN Fremy, Anita Leiterin der Putz- und Plastikwerkstatt BSM Kaul, Gabriele Dekorationsnäherin CHS Bickel, Daniel Metallbauer-Lehrling (1. Jahr) ZDN Frenzel, Franziska Tischler-Lehrling (1. Jahr) CHS Kaul, Siegfried Haushandwerker CHS Birnbaum, Mathias Transportarbeiter CHS Friedrich, Kerstin Vorarbeiterin Herrenschneider- Kazig, Rainer Transportarbeiter BSM Bittner, Bernhard Transportarbeiter BSM werkstatt FRZ Kerpa, Boris Herrenschneider FRZ Blei, Katharina Bühnenplastik-Lehrling (1. Jahr) ZDN Friszewski, Angelika Herrenschneiderin FRZ Kirsche, Helga Leiterin Wäschewerkstatt BSM Block, Sebastian Bühnenmaler-Lehrling (1. Jahr) ZDN Fritze, Hans-Peter Schlosser ZDN Klauke, Ingo Herrenschneider FRZ Bludau-Munroe, Brigitte Leiterin d. Spritzwerkstatt BSM Frost, Monika Damenschneiderin BSM Klingert, Andreas Schuhmacher BRN Blume, Annette Gewandmeisterin Herren BRN Fuchs, Carolin Tischler-Lehrling (1. Jahr) CHS Kluth, Jürgen Leiter des Transports ZDN Blumenthal, Maik Tischler-Lehrling (2. Jahr) CHS Gärber, Jenni Herrenschneiderin FRZ Koczaric, Damir Schlosser BSM Borch, Hans-Jürgen Tischler CHS Geelen-Walter, Renate Theatermalerin BSM Köhler, Petra Raumausstatterin und Leiterin der Borkowski, Janine Damenschneiderin BRN Geisler, Sabine Kostümweißnäherin BSM Tapezierabteilung ZDN Brandt, Rainer Tischlermeister, Leiter der Tischlerei ZDN Göthe, Analina Damenschneiderin BSM Kohlsmann, Peter Stellv. Ltr. der Schlosserei CHS Braun, Cécile Tischler-Lehrling (2. Jahr) BSM Grapentin, Jan Service Kostüme FRZ Koletzki, Thomas Leiter der Theaterplastik ZDN Braun, Ulrich Schlosser CHS Grützmacher, Monika Damenschneiderin BSM König, Katrin Schuhmachermeisterin BRN Brenk, Kristian Dekomaler CHS Gündel, Enrico Tischler-Lehrling (2. Jahr) CHS Kopetschke, Hannelore Modistin Meisterin BRN 38 Brettschneider, Detlef Kunststofftechniker CHS Habermann, Mathias Metallbauer-Lehrling (2. Jahr) ZDN Köpken, Lothar Schlosser ZDN Brocke, Christiane Herrenschneiderin BSM Haenel, Michael Erster Bühnenmaler BSM Koppetsch, Anja Azubi Bühnenmaler (1. Jahr) BSM Brüggert, Christian Tischler-Lehrling (2. Jahr) ZDN Hahn, Lutz Dekomaler CHS Köppke, Barbara Büro d. Werkstattleiters/Sach- Bruns, Florian Tischler-Lehrling (1. Jahr) CHS Hammer, Silke Herrenschneiderin FRZ bearbeiterin CHS Buch, Alexander Theatermaler CHS Hanke, Marlis Damenschneiderin FRZ Kopschetzky, Uwe Tischler CHS Buchholz, Uwe Tischler ZDN Hannebauer, Gerd Leiter der Schlosserei BSM Kramer, Petra Damenschneiderin FRZ Büddefeld, Hanna Bühnenplastiker-Lehrling (1. Jahr) BSM Häntzsche, Marianne Kostümdirektorin KOB/komm. Kramm, Sebastian Tischler-Lehrling (2. Jahr) CHS Bülow, Reinhard Herrenschneider BSM Leiterin der Kostümwerkstätten BRN Krause, Christian Tischler, Leiter der Tischlerei CHS Burg, Nino Bühnenmaler BSM Harder, Kathrin Damenschneidermeisterin FRZ Krause, Ingeburg Materialeinkauf CHS Burkhardt, Anne Damenschneider-Lehrling (3. Jahr) BSM Hargesheimer, Birgit Obermeisterin Herrenschneider- Krause, Jürgen Magazinarbeiter im Schuhfundus BSM Busch, Torsten Tischler CHS werkstatt FRZ Krause, Ronny Tischler CHS Carlshon, Olaf Herrengewandmeister BRN Hartmann, Sabine Herrenschneiderin FRZ Krenz, Monika Meisterin FRZ Christ, Janin Herrenschneiderin BRN Hartwig, Thomas Herrenschneider FRZ Krüger, Romy Bühnenmaler-Lehrling (2.Jahr) BSM Crummenauer, Reinhard Tischler BSM Hegewald, Damaris Damenschneider-Lehrling Krummow, Christian Tischler-Lehrling (2. Jahr) CHS Czerwinski, Petra Damenschneiderin BSM (3. Jahr) BSM Krump, Otmar Farbreiber BSM Czogalla, Ilona Herrenschneiderin BRN Heiber, Philipp Konstruktionsmechaniker-Lehrling Kühne, Sonja Herrenschneiderin FRZ Däne, Sonja Einkauf BRN (2. Jahr) CHS Kurt, Oliver Tapezierer BSM Darmer, Charlotte Tischler-Lehrling (1. Jahr) BSM Heilmann, Kristina Tapeziererin CHS Lanäus, Martin Schlosser ZDN Diete, Angelika Magazinwart im Damenfundus BSM Heinemann, Kirsten Schneidermeisterin Herren BSM Laurentow, Susanne Bühnenplastiker-Lehrling Doebert, Dietmar Kraftfahrer ZDN Heldt, Gabriele Herrenschneiderin FRZ (1. Jahr) BSM Dobner, Ingrid Modistin FRZ Hellweg, Daria Damenschneiderin BRN Lehmann, Simone Damenschneiderin BRN Doil, Katrin Schuhmacherin BRN Herbig, Ines Herrenschneiderin BRN Lemke, Winfried Leiter des Malsaals BSM Dörck, Delia Kostümmalerin BRN Herbst, Günter Hausmeister FRZ Lemm, Christine Kostümmalerin FRZ Döringer, Roland Tischler ZDN Herrmann, Angela Herrenschneiderin BSM Lempe, Waltraud Theaterplastikerin ZDN Drews, Rozalia Damenschneiderin FRZ Herz, Daniel Tischler--Lehrling (3.Jahr) BSM Lenz, Marina Bühnenplastiker BSM Dudde, Holger Herrenschneider BRN Heywinkel, Thomas Tischler-Lehrling (1. Jahr) CHS Letzin, Susanne Tischlerin CHS Dutschmann, Stefan Werkstattleiter CHS Himmel, Dietmar Leiter der Tischlerei BSM Ley, Ingrid Handwerkerin in der Plastikwerkstatt CHS Ebeling, Sabine Damenschneiderin BRN Himmel, Thomas Tischler CHS Liebenow, Monica Fundus- und Stofflagerverwalterin BSM Eggert, Hans-Georg Tischler CHS Hinz, Cornelia Schuhfundusverwalterin BSM Lindemann, Anne Bühnenplastikerin CHS Lindemann, Mike Schlosser CHS Sanne, Jette Damenschneider-Lehrling (3.Jahr) FRZ Wedemeÿer, Hannelore Kostümdirektorin StO/komm. Lindholz, Eveline Putzmacherin BSM Schadewald, Stephan Tischler CHS Leiterin der Kostümwerkstätten FRZ Lingott, Gudrun Herrenschneiderin BRN Schafstädt, Ilona Wäscherei FRZ Wega, Peter Dekomaler CHS Linke, Silke Damenschneiderin FRZ Schauer, Mario Tischler CHS Wegener, Anja Theatermalerin CHS Macipe y del Amo, Marissa Bühnenmaler-Lehrling Scheithauer, Matthias Dekomaler CHS Wegner, Sarah Raumausstatter-Lehrling (1. Jahr) ZDN (1. Jahr) BSM Scherb, Jeanett Vorarbeiterin Herrenschneider- Wehner, Dan Kascheur ZDN Mahler, Uwe Schuhmacher FRZ werkstatt FRZ Weichbrodt, Karl-Heinz Herrenschneider BRN Malutzki, Marita Damenschneiderin FRZ Schichold, Gerd Tischler BSM Weist, Christian Polsterer ZDN Markert, Barbara Damengewandmeisterin BRN Schmidt, Christiane Damenschneiderin BRN Wengel, Claudia Tischler-Lehrling (3. Jahr) CHS Marquard, Lutz Leiter der Bühnenplastikwerkstatt BSM Schmidt, Kathrin Polsterin ZDN Wennemuth, Simon Tischler-Lehrling (1. Jahr) CHS März, Gabriele Damenschneiderin BSM Schmidt, Kerstin Kostümweißnäherin BRN Werk, Hannelore Modistin FRZ Materna, Jürgen Technischer Direktor DOB/komm. Schmidt, Simone Herrenschneiderin BRN Wermter, André Tischler ZDN Leiter der Werkstätten BSM Schmidt, Sina Herrenschneider-Lehrling (2. Jahr) FRZ Wichmann, Klaus Technischer Direktor StO/komm. Matthes, Gudrun Damenschneiderin BRN Schneider, Andreas Tischler ZDN Geschäftsführer des Bühnenservice CHS Mayer, Christiana Damenschneiderin FRZ Schneider, Knuth Werkstattleiter ZDN Wild-Wall, Borke Theaterplastiker CHS Mazreku, Ismet Schlosser BSM Schölzel, Marion Herrenschneiderin BSM Winge, Sabine Damenschneider-Lehrling (3. Jahr) BSM Meier, Carsten Transportarbeiter CHS Schönherr, Jacqueline Herrenschneiderin FRZ Winter, Toni Vorarbeiterin Putzmacherwerkstatt/ Mellmann, Vivien Metallbauer-Lehrling (2. Jahr) ZDN Schönthier, Manuela Büro d. Werkstattleitung/ Rüstkammer FRZ Mende, Joachim Schlosser CHS Sekretärin CHS Wolf, Dietmar Technischer Direktor KOB/Leiter Merten, Karin Obermeisterin Damenschneider- Schrader, Tina Dekorationsnäherin CHS der Werkstätten ZDN werkstatt FRZ Schroedter, Jörn-Jakob Raumausstatter ZDN Wolf, Monika Büro Kostümwerkstatt Sekretärin FRZ Metzke, Katrin Schuhmacherin FRZ Schröppel, Anna Damenschneider-Lehrling (3. Jahr) FRZ Wölk, Gerd-Ulrich Leiter der Transportabteilung CHS Meyer, Christiane Schneiderin FRZ Schröter, Claudia Damenschneiderin FRZ Wölk-Kupke, Christina Stellv. Ltr. der Tapezier- Missal, Erika Damenschneiderin BSM Schüler, Simone Vorarbeiterin Damenschneider- abteilung CHS Mittelstaedt, Mario Tischler BSM werkstatt FRZ Wowerat, Jutta Damenschneiderin FRZ Mühlbradt, Horst Herrenschneider BSM Schulz, Tatjana Damenschneiderin FRZ Zadravec, Johann Tischler BSM Neubauer, Thomas Herrengewandmeister BSM Schulze, Marion Dekorationsnäherin ZDN Ziemke, Michael Handwerkshelfer ZDN Neukrantz, Axel Tischler BSM Schulze, Renate Herrenschneiderin FRZ Zimmermann, Mike Transportarbeiter FRZ Nimz, Sylvia Kostümmalerin BRN Schumacher, Edelgard Herrenschneiderin FRZ Zorn, Olaf Schuhmacher FRZ Nitsche, Ute Meisterin Herrenschneiderwerkstatt FRZ Schwanz, Uwe Schlosser BSM Nitz, Detlef Tapezierer CHS Schwedux, Helga Damenschneiderin FRZ Noack, Clemens Schlosser ZDN Schwonke, Jörg Tischler CHS Nürnberg, Hans-Joachim Tischler ZDN Seifert, Sabine Damenschneiderin BSM Oberländer, Brigitte Theaterplastikerin ZDN Seifert, Steffen Schlosser CHS Oehmichen, Heidi Damenschneiderin BRN Sielaff, Margot Materialeinkauf CHS Ossowski, Markus Tischler-Lehrling (3. Jahr) CHS Skibba, Elisabeth Leiterin Stofflager BRN 39 Otten, Petra Herrenschneiderin BRN Smentek, Frank Schuhmacher FRZ Otto, Manuela Modistin BRN Sommer, Dominique Herrenschneider-Lehrling Pelz, Kathrin Azubi Herrenschneiderin (3. Jahr) BSM (3. Jahr) BSM Pfeifer, Helfried Tischler Lehrmeister CHS Sonntag, Jana Kostümmalerin BSM Pfeiffer, Anke Damenschneiderin FRZ Spaan, Beate Damenschneiderin BSM Pienkowski, Georg Schlosser BSM Spill, Alexander Tischler BSM Prescher-Dudeck, Sigrun Sachbearbeiterin FRZ Stachewicz, Hans-Jürgen Schuhmacher BRN Quaß, Ulrike Herrenschneiderin FRZ Steinke, Andreas Tischler CHS Rach, Steffen Fahrer FRZ Stiebeler, Heike Herrenschneiderin FRZ Rachow, Martin Herrengewandmeister BSM Strupp, Antje Herrenschneiderin BRN Rahn, Anne-Suse Damenschneiderin BSM Sturm, Christian Tischler-Lehrling (1. Jahr) CHS Raithel, Anne Tischler-Lehrling (2. Jahr) CHS Tänzer, André Tischler CHS Standorte: Rath, Inge Kostümplastikerin BSM Thiele, Sebastian Herrenschneider-Lehrling (3. Jahr) BSM BRN Behrenstraße Rauf, Richard Leiter der Schlosserei ZDN Thon, Kornelia Schuhmachermeisterin BSM BSM Bismarckstraße Reeb, René Theatermaler BSM Thurau, Ulrike Herrenschneiderin FRZ CHS Chausseestraße Reiland, Oliver-Reymond Leiter des Malsaals ZDN Trendafilow, Renate Damenschneiderin FRZ FRZ Französische Straße Reimann, Siegfried Tischler CHS Tuchen, Claudia Kostümmalerin FRZ ZDN Zehdenicker Straße Repke, Ingeborg Theatermalerin ZDN Viebahn, Sue Damengewandmeisterin BSM Richter, Katrin Leiterin Kostümmalerwerkstatt FRZ Vincenz, Sabine Kostümmalerin BRN Opernhäuser: Riedel, Anke Damengewandmeisterin BSM Vogel, Iris Damenschneiderin FRZ DOB Deutsche Oper Berlin Riese, Michael Tischler BSM Vogel, Sven Tischler CHS KOB Komische Oper Berlin Riesebeck, Kathrin Einkäuferin FRZ Wägner, Claudia Damenschneiderin BSM StO Staatsoper Unter den Linden Rohde, Annika Azubi Tischler (3. Jahr) CHS Wagner, Nora Bühnenmaler-Lehrling (2. Jahr) BSM (Deutsche Staatsoper Berlin) Rösel, Christian Theatermaler ZDN Wahnberger, Jürgen Leiter der Tapezierabteilung BSM Rudolph, Jutta Damenschneiderin BSM Walther, Marit Damenschneiderin BSM Ruhmann, Karl-Heinz Transportarbeiter CHS Wandtke, Monika Leiterin der Plastik-und Personalstand der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ruiz, Evelin Angestellte FRZ Kunststoffabteilung CHS des Bühnenservice in der Stiftung Oper in Berlin: Sahling, Hannelore Herrenschneiderin FRZ Weckend, Nadja Damengewandmeisterin BRN 30. 6. 2005 ����������������

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Berlin-Charlottenburg Berlin-Mitte 40 Dekorationswerkstätten ...... Richard-Wagner-Str. 10 Dekorationswerkstätten ...... Chausseestr. 28 Kostümwerkstätten ...... Bismarckstr. 35 Zehdenicker Str. 12b Kostümwerkstätten ...... Französische Str. 31 Deutsche Oper Berlin ...... Bismarckstr. 35 Behrenstr. 55- 57

Komische Oper Berlin ...... Behrenstr. 55 - 57 Staatsoper Unter den Linden.... Unter den Linden 5 -7

Impressum

Herausgeber Stiftung Oper in Berlin – Bühnenservice Klaus Wichmann, Kommissarischer Geschäftsführer (bis 31.7.2005) Chausseestr. 28, 10115 Berlin, [email protected] Personalstand: 30.6.2005 (Redaktionsschluss) Fotos alle verwendeten Fotos von Katrin Winter mit Ausnahme von: S.11 links, S.18 rechts, S. 28./2. v. oben, S. 30 oben: Frank-Rüdiger Berger Text u. Redaktion Barbara Maria Zollner, ZINNOBER Art&Business Communication, www.zinnober-abc.com Gestaltung u. Layout Katrin Winter, www.katrinwinter.de Druck Königsdruck, www.koenigsdruck.de

Nachfolgende Firmen und Personen haben uns beim Zustandekommen der Broschüre unterstützt:

Wilhelm Westholt GmbH Erwin Krüger KG Klaus Wichmann

Gerriets GmbH Heinrich Kuper GmbH & Co. KG A. Haussmann Theaterbedarf GmbH J.F.Fuchs & Co. OHG

Otto Wolff Kunststoffvertrieb GmbH Hoppe GmbH Carl Spaeter CAST C.Adolph & RST Distribution GmbH Hch. Perschmann GmbH

Conipa Bürosysteme GmbH Robert Neudorf Elcom Elektrogroßhandel Brillux GmbH & Co. KG

Seilfabrik Ullmann Avantgarde GmbH