Kommunales Wahlprogramm 2021 Herzenssache Reinickendorf

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Kommunales Wahlprogramm 2021 Herzenssache Reinickendorf Kommunales Wahlprogramm 2021 Herzenssache Reinickendorf 1 Liebe Reinickendorferinnen und Reinickendorfer, wer die Zukunft für unseren Bezirk 2 erfolgreich gestalten will, muss klare Vorstellungen von den anstehenden Herausforderungen 3 und den richtigen Weichenstellungen haben. Wir wollen Verantwortung übernehmen und im 4 Rathaus eine Politik für alle Bürgerinnen und Bürger machen. Reinickendorf muss unsere 5 gemeinsame Herzenssache sein. Unser Bezirk hat riesige Potentiale und Chancen für die 6 Zukunft. Wir wollen mit Ihnen gemeinsam unseren Bezirk voranbringen. Dabei geht es um 7 die kleinen und großen Probleme in unseren Ortsteilen, die wir anpacken und gemeinsam 8 lösen müssen. Wir stehen für ein offenes, tolerantes, vielfältiges und inklusives 9 Reinickendorf. Wir wissen, wie wichtig der Klimaschutz auch in unserem Bezirk ist und stellen 10 uns dieser Herausforderung. Mit unserem Wahlprogramm zeigen wir Ihnen, wofür wir im 11 Schwerpunkt stehen und welche Punkte uns wichtig sind. 12 Gemeinsam sind wir stark. Mein Ziel ist, dass alle Menschen in Reinickendorf sich wohlfühlen 13 und gut leben können. Um diesen Anspruch durchsetzen zu können, möchte ich 14 Bezirksbürgermeister werden. 15 16 Am 26. September 2021 entscheiden Sie, wer in unserem Bezirk die Verantwortung 17 übernehmen soll. Wir haben als SPD bereits in den vergangenen Jahren in der 18 Bezirksverordnetenversammlung und im Bezirksamt gezeigt, dass wir Herausforderungen 19 anpacken und Probleme lösen können, zum Beispiel bei der Integration von Geflüchteten 20 und aktuell während der Cornona-Pandemie. Mit einem überzeugenden und guten Team 21 wollen wir unseren Bezirk sozial, bürgernah und auch nachhaltig voranbringen. 22 Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Bitte unterstützen Sie unser Projekt „Herzenssache 23 Reinickendorf“ und mich mit Ihrer Stimme, damit Reinickendorf eine gute Zukunft hat. Ihr 24 Uwe Brockhausen 25 26 A: Stadtentwicklung und Wohnen 27 Eine integrierte, soziale und am Gemeinwohl orientierte Stadtentwicklung ist die 28 Voraussetzung dafür, das Zusammenleben in der Stadt zu gestalten, die Lebensqualität zu 29 erhalten und zu verbessern und für gesunde und umweltgerechte Lebensverhältnisse zu 30 sorgen. Dabei sind die Besonderheiten der unterschiedlichen Ortsteile und Kieze zu 31 berücksichtigen. 32 Für Reinickendorf wollen wir gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern ein integriertes 33 Bezirksentwicklungskonzept für eine nachhaltige, räumliche Entwicklung des Bezirks 34 erarbeiten, in dem Wohnen und Arbeiten, soziale Infrastruktur, Grün- und Freiflächen zu 35 einem gerechten Ausgleich gebracht werden. 36 37 Wohnungen für Alle 38 Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Die enormen Mietpreissteigerungen der vergangenen Jahre 39 machen deutlich, dass es zu wenige und vor allem zu wenige bezahlbare Wohnungen gibt. 40 Nahezu 40% der Reinickendorfer Haushalte sind berechtigt, eine Sozialwohnung zu beziehen. 41 Reinickendorf ist seit vielen Jahren Schlusslicht bei den Zahlen der genehmigten und 42 fertiggestellten Wohnungen. Wir wollen dafür sorgen, dass der Wohnungsneubau durch 43 zügige Bebauungsplanverfahren beschleunigt wird. Dabei wird durch städtebauliche Verträge 44 sichergestellt, dass dabei i.d.R 30% preisgünstiger Wohnraum entsteht. Wir wollen dafür 45 werben, dass vor allem private Bauherren die Wohnungsbaufördermittel in Anspruch 46 nehmen, damit auch Wohnungen im mittleren Preissegment entstehen. Damit wollen wir für 47 eine soziale Mischung in den Quartieren sorgen. 48 Doch auch der vorhandene Wohnungsbestand muss vor großen Mietsteigerungen durch 49 teure Modernisierungen und vor Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen geschützt 50 werden. Die SPD hat gerade im Bund erreicht, dass die rechtlichen Voraussetzungen dafür 51 verbessert wurden. Daher werden wir, sofern die rechtlichen Voraussetzungen gegeben sind, 52 weitere soziale Erhaltungsgebiete (sog. „Milieuschutzgebiete“) ausweisen. 53 Niemand soll auf der Straße leben müssen. Neben Wohnungsneubau zur Entlastung des 54 Wohnungsmarktes wollen wir uns bei großen Wohnungsbaugesellschaften dafür einsetzen, 55 dass sie mehr Wohnungen im sog. „geschützten Marktsegment“ für Wohnungslose und von 56 Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen zur Verfügung stellen. 57 58 Veränderungen positiv gestalten 59 Nach Jahren des relativen Stillstands stehen in Reinickendorf große bauliche Veränderungen 60 an: Die Umnutzung des ehemals gewerblich genutzten TetraPak-Geländes in Heiligensee, die 61 geplante Bebauung des KaBoN-Geländes in Wittenau, die Neubebauung der Cité Foch in 62 Waidmannslust und die Neuordnung von Blöcken in Reinickendorf-Ost. 63 Mit Freude sehen wir der Umnutzung des ehemaligen Flughafens Tegel zu einem 64 bedeutenden Forschungs- und Industriepark mit 20.000 Arbeitsplätzen und 5.000 65 Studierenden entgegen. In Sachen nachhaltiges Bauen, Energieeffizienz, 66 Wassermanagement, Recycling und Digitalisierung wird die Urban Tech Republic (die 67 Nachfolgenutzung auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel) ein Vorbild für 68 zukünftige Stadtentwicklungsprojekte sein wird. Die Entwicklung des Schumacher-Quartiers 69 zu einem modernen, ökologischen und bezahlbaren Wohnquartier mit 5.000 Wohnungen, 70 das vollständig in Holzbauweise von überwiegend gemeinwohlorientierten Akteuren 71 errichtet wird, sowie weitere Wohnungsbauaktivitäten in der Cité Pasteur und im Bereich 72 südlich der Cité Guynemer, mit insgesamt 4.000 Wohnungen werden zur Entlastung des 73 angespannten Wohnungsmarktes beitragen. 74 All diese Projekte werden teilweise das Gesicht Reinickendorfs verändern, zu steigenden 75 Bevölkerungszahlen führen und auch Aufwertungsprozesse in Gang setzen. Wir wollen dafür 76 sorgen, dass sich die neuen Quartiere in bestehende Siedlungsstrukturen einfügen und einen 77 Gewinn für die umliegenden Quartiere bieten. So wollen wir sicherstellen, dass gleichzeitig 78 ausreichend neue soziale Infrastruktureinrichtungen wie Schulen, Kitas oder Sportanlagen, 79 Einkaufsmöglichkeiten, Grünflächen und Rad- und Fußwegeinfrastruktur geschaffen werden. 80 Dadurch können neue und alte Quartiere zusammenwachsen. 81 82 Bezirk der kurzen Wege 83 Auch auf lokaler Ebene, im Bezirk Reinickendorf, wollen wir zu einer Minderung der 84 klimaschädlichen Emissionen beitragen. Dies wollen wir vor allem durch flächensparende, 85 kompakte, urbane, grüne und verkehrsreduzierende Quartiersentwicklungen erreichen: 86 Schon seit Jahrzehnten ist die „Stadt der kurzen Wege“ Leitbild in der Stadtentwicklung, 87 heute ist die „15-Minuten-Stadt“ in aller Munde. Damit innerhalb des eigenen 88 Wohnumfeldes alle notwendigen Wege zum Einkaufen, zum Arzt, zur Kita oder Schule - und 89 bestenfalls sogar zur Arbeit - innerhalb von 15 Minuten zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigt 90 werden können, sind nutzungsgemischte Quartiere und gute und sichere Fuß- und Radwege 91 die Voraussetzungen. Deshalb setzen wir uns bei der Entwicklung neuer Quartiere (z.B. beim 92 TetraPak-Gelände oder der Cité Foch) sowie bei Quartiersergänzungen für eine breite 93 Nutzungsvielfalt ein. 94 Das bezirkliche Zentren- und Einzelhandelskonzept hat aufgezeigt, dass es in zahlreichen 95 Wohngebieten keine fußläufig erreichbaren Lebensmittelbetriebe gibt. Wir wollen, wo es 96 möglich ist, Lücken in der Nahversorgung schließen (z.B. im Zuge der 97 Quartierserweiterungen Cité Guynemer, Cité Pasteur), damit möglichst auf das Auto zum 98 Einkaufen verzichtet werden kann. 99 100 Ein Bezirk – viele Ortsteile 101 Reinickendorf hat viele Gesichter. Das Spektrum reicht von weitläufigen Einfamilienhaus- 102 und Villengebieten, Reformsiedlungen der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts über 103 Nachkriegssiedlungen der 50er und 60 Jahre bis zu Großwohnsiedlungen. Besonderen Reiz 104 haben die sechs Dörfer Reinickendorfs, die noch immer im Stadtbild gut sichtbar sind und die 105 es zu bewahren gilt. 106 All diese Ortsteile und Quartiere haben unterschiedliche Qualitäten und Potenziale, aber 107 auch Herausforderungen und Probleme. Einige Ortsteile am Stadtrand (wie z.B. Frohnau 108 oder Heiligensee) haben großzügige Bebauungsstrukturen und viel Grün, dafür sind die 109 Belastungen durch den Pendlerverkehr hoch. Es fehlt z.B. an fußläufig erreichbaren 110 Geschäften oder öffentlichen Spielplätzen und die Geh- und Radwege sind in einem sehr 111 schlechten Zustand. Andere Quartiere zeichnen sich durch mehr Nutzungsvielfalt aus, haben 112 aber z.B. nur wenige öffentliche Grünflächen. Zudem leben in diesen Quartieren häufig 113 Familien mit geringem Einkommen. 114 Wir wollen die Besonderheiten der einzelnen Quartiere noch stärker in den Blick nehmen 115 und gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern den eingeschlagenen Weg der sog. 116 Sozialraumorientierung fortsetzen. Fokussiertes Verwaltungshandeln soll dazu führen, dass 117 es sich in allen Stadtteilen Reinickendorfs gut leben lässt. Insbesondere in den Quartieren, 118 in denen sich Armut konzentriert, wollen wir mit zusätzlicher Unterstützung von Mitteln der 119 Städtebauförderung dafür sorgen, dass sich die Wohn- und Lebensqualität sowie die 120 Nutzungsvielfalt in den Quartieren erhöht, Kinder und Jugendliche gute Bildungschancen 121 bekommen, die Integration aller Bevölkerungsgruppen gelingt und der Zusammenhalt in der 122 Nachbarschaft gestärkt wird. 123 124 Baudenkmale behutsam weiterentwickeln 125 Städte verändern sich und auch die Ansprüche an Gebäude werden durch Sanierungen und 126 Modernisierungen den veränderten Lebensbedürfnissen angepasst. Auch die unter 127 Denkmalschutz stehenden Bereiche, wie die Dörfer und
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