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Das Programm des Bruno Kreisky Forums für internationalen Dialog wird mit Unterstützung der Stadt Wien, der Republik Österreich, der Oesterreichischen Nationalbank, der Karl Kahane Stiftung und privater Sponsoren realisiert. Wir bedanken uns. INHALT 5 Vorwort 6 20 Jahre Kreisky-Forum 10 Kalendarium 2012 16 JAHRESTHEMEN 2013 16 PERIPHERY AT RISK 19 ARAB ENGAGEMENT WITH THE JEWISH QUESTION – JEWISH ENGAGEMENT WITH THE ARAB QUESTION 24 LECTURE SERIES 24 AFRICA. DIMENSIONS OF A CONTINENT 25 ANNA POLITKOWSKAJA LECTURES 26 ARAB CHANGES 29 DEMOKRATIE RELOADED 37 DIASPORA. Erkundungen eines Lebensmodells 40 WISSENSCHAFTLERINNEN IM GESPRÄCH 41 FRANZ VRANITZKY LECTURES 43 GENIAL DAGEGEN 50 TALKING FOR PEACE – A Karl Kahane Lecture Series 52 TONY JUDT LECTURE 54 TRANSATLANTICA 56 STUDY GROUPS AND CONFERENCES 56 ALTERNATIVES TO PARTITION 62 ARAB ENGAGEMENT WITH THE JEWISH QUESTION 65 JEWISH ENGAGEMENT WITH THE ARAB QUESTION 65 VIENNA CONVERSATIONS 70 VIENNA CONVERSATIONS 3 72 VIENNA CONVERSATIONS 4 73 EUROPE AT RISK 73 EUROPE AT RISK IV 76 PERIPHERY AT RISK 76 PERIPHERY AT RISK I 77 PERIPHERY AT RISK II 80 PERIPHERY AT RISK III 87 EUROPEAN MEDITERRANEAN ACADEMY 88 VISITS AND TALKS 90 COOPERATIONS 90 BRUNO KREISKY PREIS FÜR DIE VERDIENSTE UM DIE MENSCHENRECHTE 91 BRUNO KREISKY PREIS FÜR DAS POLITISCHE BUCH 92 LITERATUR IM NEBEL 93 VERABSCHIEDUNG JOHANN PUCHER 91 BRUNO KREISKY FORUM FÜR INTERNATIONALEN DIALOG 96 IMPRESSUM VORWORT (4–5) VORWORT Das vergangene Jahr brachte für das Kreisky Forum in mehrerer Hinsicht neue Herausforderungen. Zum erfolgreichen und bewährten ›sichtbaren‹ Programm, getragen von der kreativen Mitarbeit der Kuratorinnen und Kuratoren, kam eine zweite, diskrete, aber umso umfangreichere Konferenz- und Seminartätigkeit hinzu. Diese spielte sich einerseits bei uns im Haus ab – Periphery at Risk, Vienna Conversations und andere –, andererseits aber ›wagten‹ wir den Schritt aus der geschützten Armbruster - gasse hinaus. Das Kreisky Forum war eingeladen, im Europäischen Parlament verschiedene Programme und Initiativen vorzustellen und zu diskutieren, aber auch aktive Partnerin in Brüssel bei der Durchführung einer großen inter nationalen Konferenz im Europäischen Parlament zu sein. Ich hatte die Gelegenheit, in Harvard und an der University of Massachusetts/Boston zu sprechen, aber auch die Freude, eine große Anzahl von internationalen Experten und Expertinnen zu unseren Konferenzen in Wien zu begrüßen. Durch die bewährte jahrelange Zusammenarbeit mit dem Center for Liberal Strategies in Sofia, dem European Council on Foreign Relations und dem Büro für Sicherheitspolitik des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport konnten die Ergebnisse der Konferenzen in Form von Policy Papers und Recommendations an die politischen Entscheidungsträger in Österreich und der Europäischen Union gelangen und damit unser Feld als Think Tank erheblich erweitern. Im 20. Jahr seiner Tätigkeit konnte das Kreisky Forum nicht nur seinen Standard halten, sondern erfreu - licherweise weiter ausbauen. Das gelingt durch den großen Einsatz meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Melitta Campostrini, Karin Mendel und Mladen Racanovic, die Verstärkung durch zwei junge Frauen – Lena Campostrini und Nathalie Luftensteiner – und dem seit vielen Jahren dem Haus verbundenen Wolfgang Freitag bekommen haben, aber auch durch die großartige Zusammenarbeit mit den Kuratorinnen und Kuratoren und der Partnerschaft mit internationalen Institutionen. Ich bedanke mich beim Vorstand für das Vertrauen, bei den Sponsoren für die Unterstützung und wünsche uns gute nächste zwanzig Jahre. Gertraud Auer Borea Generalsekretärin R. Scholten | E. Pluhar | C. Corti E. Busek | F. Vranitzky H. Schmidt | F. Vranitzky 20 JAHRE KREISKY FORUM REFLEXIONEN DES VORSTANDS Rudolf Scholten Präsident Der Aura von Bruno Kreisky wurde und wird viel zugeschrieben. Sein Bild von einer ›besseren Welt‹ erlaubte einen großen Spielraum für zusätzliche Einbeziehungen, die die Sogwirkung, die von seinem politischen Handeln ausging, noch verstärkten. Dass in einem so intensiven Maße eine Wechselwirkung zwischen Aura und ihrer Interpretation entsteht, ist ein Beleg großer politischer Wirkung und historischer Glücksfall. Die Aversion gegen eine ›biedermeierhafte‹ Beschränkung auf die engen Grenzen des eigenen Umfeldes war bei Bruno Kreisky legendär und führte zur einzig möglichen politischen Reaktion: Österreich und sich selbst intensiv auf internationalem Niveau als politischen Akteur einzubringen, Probleme und Krisen nicht damit zu bagatellisieren, dass sie zu weit weg stattfinden, sondern Betroffenheit und Verantwortung im Wortsinn global zu verstehen. Den Spiel- raum Österreichs hat er dabei immer als vorteilhaft ungebunden interpretiert und nicht als durch seine mangelnde internationale Bedeutung beschränkt. Österreich und Bruno Kreisky waren internationale Akteure und das nicht zu- fällig, sondern weil er diese Relevanz überzeugend behaupten konnte. Viel von dieser ›Zuständigkeit‹ ist im Wohnhaus Bruno Kreiskys in der Armbrustergasse zu spüren. Dies nicht als atmosphärische Überschätzung, sondern als erlebbare Wahrnehmung von Räumen, die schon viele internationale Begegnungen, streitbare Auseinandersetzungen, aber auch diskrete Versöhnungsversuche beherbergt haben. Nicht esoterische Erwartungen an Wände und Räume lösen diese Erlebnisse aus, sondern das Wissen um zahlreiche Bei- spiele historisch wichtig gewordener Treffen, die hohen Erwartungen an das Niveau der geführten Gespräche und wohl auch unsere eigene Sehnsucht nach einer aktiven politischen Rolle, die ein Land wie das unsere spielen könnte, wenn man sich der beschriebenen Überzeugung politischer Verantwortung wieder nähern würde. Glücklicherweise hat Franz Vranitzky schon bald nach dem Tod Bruno Kreiskys die Idee zu realisieren begonnen, den Vorteil dieses Ortes, den ›Genius Loci‹, für ein politisches Projekt zu nutzen, das dringend nach einer Adresse ge- sucht hat. In Österreich ein Zentrum für internationalen Dialog zu schaffen, war eine inhaltlich geradezu zwingende Herausforderung, eine in der Realisierung weitblickende und zur richtigen Zeit die notwendige Dynamik entwi- ckelnde Initiative. Unter der Leitung von Margit Schmidt und seit 2005 von Gertraud Auer ist es gelungen, die Aura des Namens- gebers und des Ortes gemeinsam mit der Reputation und dem persönlichen Engagement von Franz Vranitzky dafür einzusetzen, eine mittlerweile – im besten Sinn des Wortes – selbstverständliche Plattform zu etablieren, die diesen hohen Ansprüchen gerecht wird. Das ›Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog‹ ist ein Ort, der vor einem breiten Horizont Themen dieser Welt aufgreift und sich als Partner verschiedener Initiativen einbringt, die konstruktiv Vorschläge für Konfliktlösungen erarbeiten. Zugleich bietet das ›Kreisky Forum‹ auch Raum und Zeit für Diskussionen und Projekte, die sich in man- nigfaltiger Hinsicht um eine ›bessere Welt‹ bemühen. 20 JAHRE KREISKY-FORUM (6–7) B. Ederer | R. Scholten E. Pleskow E. Nowotny Brigitte Ederer Vizepräsidentin 20 Jahre Bruno Kreisky Forum – Weiterentwicklung statt Ikonenkult Das Bruno Kreisky Forum sieht seine Verpflichtung, das Wirken und Werken dieses großen Mannes der Arbeiterbe- wegung vor allem hinsichtlich seiner internationalen Wirkungskraft weiterzuentwickeln. Es war von vornherein klar, dass es nicht darum gehen soll, eine Weihestätte für sozialdemokratischen Ikonenkult ins Leben zu rufen – das wäre Bruno Kreisky in keinster Weise gerecht geworden. Vielmehr sollte und soll es darum gehen Leitlinien seines lebenslangen Engagements unter zeitgenössischen politischen Rahmenbedingungen weiterzuentwickeln. Bruno Kreisky steht bis heute für seinen ungeheuren sozialdemokratischen Gestaltungswillen, für gelebten Internationalismus und das unbändige Streben nach intellektuell-kultureller Hegemonie für die Sozialdemokratie. Die intellektuelle Neugier und Offenheit ließ dabei eben aber auch zu, dass sensible Aufnahmefähigkeit für kon- troverse Auffassungen und Sichtweisen gegeben war. Dieses ständige Streben nach neuen gesellschaftspolitischen Bündnissen und Konstellationen für politische Veränderungen war Voraussetzung für die Mehrheitsfähigkeit der Sozialdemokratie. Diese Sensibilität und Offenheit bildete aber auch die Grundlage für neue politische Perspektiven in der internationalen Politik – vom damaligen Ost-West-Gegensatz, über den Nord-Süd-Konflikt bis hin zum Fokus auf den Brandherd Naher Osten. Natürlich finden wir heute im Angesicht der globalisierten Wirtschaft mit ihren derzeitigen fieberhaften Krisenausschlägen völlig andere polit-ökonomische Koordinaten vor. Für die österreichische Sozialdemokratie hat sich der Blick vom Kreiskyschen Internationalismus stärker auf eine europäische Perspektive verengt. Doch auch hier in diesem sich unter Krisendruck windenden Europa sind starke sozialdemokratische Initiativen dringend erforderlich, um die EU nicht versagen und zerbrechen zu lassen. Die Legitimation dieses Europas muss wohl auch in sozialdemokratischem Krisenmanagement erkennbar sein. Intellektuelle Neugierde, Internationalität und sozialdemokratischer Gestaltungswille sollten dabei behilflich sein. Das Bruno Kreisky Forum wird dabei auch in Zukunft seinen Beitrag leisten. Ewald Nowotny 20 Jahre Bruno Kreisky Forum – Weitertragen und Weiterentwickeln Der Gründungsgedanke des Bruno Kreisky Forums für Internationalen Dialog lag wohl darin, die Bemühungen um größere internationale Offenheit Österreichs, die einen wesentlichen Teil des Wirkens von Bruno Kreisky ausmachten, weiterzutragen.