Boulanger, Nadia

als 1000 Schülerinnen und Schüler. Ihre kompositori- sche Tätigkeit stellte sie zunehmend in den Hintergrund, als Dirigentin trat sie besonders für die Werke ihrer Schwester Lili Boulanger, Igor Strawinskys und diejeni- gen ihrer Schülerinnen und Schüler ein. Sie engagierte si- ch für die Renaissance der Alten Musik.

Mehr zu Profil

Nadia Boulanger war eine charismatische Pädagogin. Über 1000 Schülerinnen und Schüler aus aller Welt (vor allem Frankreich, Polen und den USA) hatten im Laufe ihrer über 70jährigen Tätigkeit bei ihr Unterricht. Es ka- men KomponistInnen, InterpretInnen, DirigentInnen und MusikwissenschaftlerInnen zu ihr. Sie unterrichtete Kinder (u. a. an der Yehudi Menuhin School), Jugendli- che und Erwachsene. Ihr Unterricht zeichnete sich durch eine musikalisch-kul- turelle Vielseitigkeit aus - neben Musikgeschichte, Musik- theorie und Fragen der praktischen Musikausübung (In- terpretation etc.) kamen auch Philosophie, Literatur, die Bildende Kunst und anderes zur Sprache. Nadia Boulan- ger begeisterte ihre Studierenden durch ein profundes Wissen auf all diesen Gebieten. Ihr musikalischer Hori- zont reichte dabei von Monteverdi und Schütz über Bach, die Klassiker und Romantiker bis in die zeitgenös- sische Musik. Hier verehrte sie vor allem die Musik Igor The composer and pianist Strawinskys, dessen unterschiedliche kompositorischen Phasen sie begleitete. Unterrichtsgegenstand war aller- Nadia Boulanger dings auch - trotz der Schönberg-Strawinsky-Kontrover- se - die Zweite Wiener Schule. * 16. September 1887 in , France Die Individualität der Studierenden stand in Boulangers † 22. Oktober 1979 in Paris, France Unterricht im Mittelpunkt: Sobald die Schülerin oder der Schüler ein solides Grundwissen vorweisen konnte, Pädagogin, Dirigentin, Pianistin, Organistin, war es Nadia Boulangers Anliegen, die musikalische Indi- Komponistin. vidualität der Schülerin oder des Schülers zu fördern. War die musikalisch-kompositorische Individualität be- „Als Pädagogin besteht mein ganzes Leben darin, andere reits ausgeprägt, lehnte Nadia Boulanger das Unterrich- zu verstehen und nicht, andere dazu zu bringen, mich zu ten ab, so etwa bei George Gershwin. verstehen. Was ein Student denkt, was er tun will - das Als Kind einer ehrgeizigen Mutter früh zu strenger Selbst- ist wichtig. Ich muss versuchen, ihn dazu zu bringen, si- disziplin erzogen, war sie Zeit ihres Lebens sehr zielstre- ch selbst auszudrücken, ihn darauf vorzubereiten, das zu big. Sie erfüllte bis ins hohe Alter mit großem Engage- tun, was er am besten kann.“ ment ein enormes Arbeitspensum: Individual- und Grup- (Nadia Boulanger, zit. n. Bruno Monsaingeon: „Mademoi- penunterricht, eine ausgedehnte Korrespondenz, Auftrit- selle. Entretiens avec Nadia Boulanger“ o. O., o. J. te als Organistin, Pianistin und Dirigentin u.v.m. [1981], Übersetzung: Melanie Unseld) Zu ihrem Selbstverständnis als Pädagogin und Künstle- Profil rin gehörte für Nadia Boulanger die Tatsache, dass sie un- verheiratet blieb. Gleichsam als Familienersatz sah sie zu- Sie war eine der wichtigsten musikpädagogischen Persön- weilen den Kreis ihrer Schülerinnen und Schüler an, eini- lichkeiten des 20. Jahrhunderts und unterrichtete mehr ge davon wurden enge Freundinnen und Freunde, auch

– 1 – Boulanger, Nadia

Mitarbeiterinnen. sie eine enge künstlerische Zusammenarbeit, sie kompo- Nadia Boulanger galt zur Zeit ihres Studiums am Conser- nierte mit ihm zusammen u.a. die Oper „La ville morte“ vatoire als vielversprechende angehende Komponistin, (nach D’Annunzio) und ging mit ihm auf Konzertreisen. ihre Kompositionen standen stark unter dem Einfluss ih- Ihre kompositorische Arbeit nahm sie immer stärker zu- res Lehrers Gabriel Fauré, der sie sehr schätzte und för- rück, seit 1919 trat sie nicht mehr als Komponistin in Er- derte. 1919 gab sie allerdings das Komponieren vollstän- scheinung, da sie ihre Musik für „inutile“ (nicht notwen- dig auf, mit der Begründung, dass sie an sich selbst eben- dig, unnütz) hielt. so strenge Bewertungskriterien anlege wie an andere - Sie unterrichtete Zeit ihres Lebens mittwochs in ihrer und diesen würden ihre Kompositionen nicht standhal- Wohnung, Rue Ballu, in Paris, darüberhinaus an zahlrei- ten. Sie sprach von ihrer Musik als „inutile“. Einfluss auf chen Schulen, Colleges, Akademien, darunter am Conser- ihre Entscheidung, das Komponieren aufzugeben, hatte, vatoire Américain Fontainebleau (ab 1921), am Conserva- so ist zu vermuten, der große kompositorische Erfolg ih- toire Femina musica, an der École Normal de musique rer Schwester Lili, die allerdings bereits 1918 starb, und (ab 1920), an der Royal Academy of Music, dem Royal auch der Kontakt zu Igor Strawinsky, dessen Musik Na- College und an der Yehudi Menuhin School. dia Boulanger sehr bewunderte. Sie trat darüber hinaus als Pianistin, Organistin und Diri- Während des Zweiten Weltkriegs lebte Nadia Boulanger gentin auf, in letzterer Funktion setzte sie sich vor allem in den USA, wo schnell das Bonmot herumging, dass es für die Renaissance der Alten Musik, aber auch für zeitge- in jeder Stadt eine „Boulangerie“ gäbe: Nadia Boulangers nössische Komponistinnen und Komponisten (darunter Einfluss auf die US-amerikanische Musikentwicklung ist ihre Schwester Lili Boulanger, Aaron Copland, Igor Stra- nicht zu unterschätzen, wenngleich sie von manchem kri- winsky u.v.m.) ein. tisiert wurde. Während des Zweiten Weltkrieges lebte sie in den USA Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Boulanger nach Paris und unterrichtete dort u. a. am Wellesley College, am zurück und fand dort eine neue Komponistengeneration Radcliffe College und an der Juilliard School. Nach ihrer vor (Boulez, Messiaen u.a.), die sich vor allem an Schön- Rückkehr nach Frankreich hatte sich die jüngste Genera- berg orientierte und Boulangers Ästhetik ablehnte. Sie tion der Avantgarde von der Schule Nadia Boulangers ab- galt in diesen Kreisen nun als reaktionär. Nichtsdesto- gewandt. Nichtsdestotrotz blieb sie bis an ihr Lebensen- trotz unterrichtete sie mit unvermindertem Erfolg bis de eine pädagogische Institution in ganz Europa und den kurz vor ihrem Tod im Jahr 1979. USA. Sie starb über 90jährig in Paris. Orte und Länder Mehr zu Biografie Nadia Boulanger lebte und wirkte vor allem in Frank- reich (Paris, Fontainebleau) und unterrichtete Schüler Als älteste Tochter des Komponisten und Gesangslehrers aus vielen Ländern, insbesondere aus den USA, Polen, Ernest Boulanger wuchs Nadia Boulanger zusammen mit Russland und England, aber auch aus der Türkei, aus Ja- ihrer 6 Jahre jüngeren Schwester Lili in einem hochmusi- pan, Argentinien u.v.a. Als Dirigentin trat sie u.a. in Fran- kalischen und intellektuellen Umfeld auf. Ihr Vater hatte kreich, Russland, England und in den USA auf. Als Orga- mit 62 Jahren die 19jährige Raissa Mychtsky geheiratet, nistin war sie ebenfalls in Frankreich, England und den eine russische Aristokratin (Prinzessin?), die als Gesangs- USA hochgeschätzt. Die Mutter Raissa stammte aus studentin nach Paris gekommen war. Nadia Boulanger Russland. kam im elterlichen Salon früh mit den künstlerischen und intellektuellen Größen des Pariser fin de siècle in Be- Biografie rührung, darunter die Komponisten Charles Gounod, Ju- Nadia Boulanger war die älteste Tochter von Ernest Bou- les Massenet und Camille Saint-Saëns sowie der Pianist langer und dessen russischer Frau Raissa. Sie war musi- Raoul Pugno. 10jährig begann sie ihr Studium am traditi- kalisch hochbegabt und erhielt ab ihrem 10. Lebensjahr onsreichen Pariser Conservatoire, wo sie u.a. bei Paul Vi- umfassenden Unterricht am Pariser Conservatoire. Mit dal (Begleitung), Louis Vierne und Alexandre Guilmant 17 Jahren begann sie zu unterrichten. Daneben nahm sie (Orgel), Charles Marie Widor und Gabriel Fauré (Kompo- zweimal am renommierten Kompositions-Wettbewerb sition) Unterricht nahm. Der Schwerpunkt ihrer Ausbil- um den Prix de Rome teil, bei dem sie 1908 den Zweiten dung lag auf dem Kompositionsstudium (Harmonieleh- Preis erhielt. Mit dem Pianisten Raoul Pugno verband re, Kontrapunkt, Fuge), wobei Gabriel Fauré als Kompo-

– 2 – Boulanger, Nadia nist wie als Pädagoge ihr großes Vorbild war. Am Conser- akademie in Fontainebleau (Conservatoire Américain vatoire erhielt sie mehrere Preise, darunter einen 1. Preis Fontainebleau). Diese Sommerkurse wurden vorwiegend im Fach Harmonielehre (1903), einen 1. Preis für Orgel- von US-amerikanischen Studierenden besucht. Weitere begleitung und einen 1. Preis für Komposition (beide Institutionen, an denen sie im Laufe ihres Lebens unter- 1904). richtete, sind u.a. das Conservatoire Femina musica, das Die Mutter war mit Nadia (weit mehr als mit der jünge- am Conservatoire in Paris (1915 als Assistentin von Gabri- ren, gesundheitlich labilen Lili) sehr ehrgeizig und über- el Fauré), École Normal de musique (ab 1920), 1935 über- wachte streng die intensiven Studien der ältesten Toch- nahm sie die Kompositionsklasse von Paul Dukas an der ter. Royal Academy of Music, dem Royal College und an der Der Vater starb 1900, eine tiefe Erschütterung für die Yehudi Menuhin School. Außerdem unterrichtete sie zeit- 12jährige Nadia. Sie konzentrierte sich nun besonders lebens in ihrer Wohnung, Rue Ballu, ein Unterricht, der auf ihre musikalische Ausbildung, schloss 1904 das Studi- zu einer Institution im Pariser Musikleben und Anzie- um am Conservatoire ab und übernahm mit 17 Jahren hungspunkt für Schülerinnen und Schüler aus der gan- die Aufgabe, den Familienunterhalt zu verdienen: Sie be- zen Welt wurde. gann zu unterrichten. Nachdem Nadia Boulanger zu Beginn ihrer musikali- Außerdem arbeitete sie weiterhin als Komponistin und schen Ausbildung den Studienschwerpunkt auf eine bereitete sich auf den renommierten Prix de Rome vor, Kompositionslaufbahn gelenkt hatte, trat sie als Kompo- an dem sie 1907 und 1908 teilnahm. 1908 errang sie den nistin ab 1919 nicht mehr öffentlich auf: Je mehr sie un- Zweiten Rom-Preis. Der Erste Rom-Preis für Kompositi- terrichtete, desto weniger komponierte sie. Sie selbst on wurde erst 1913 erstmals an eine Frau vergeben: an kommentierte ihren Abschied von der Komposition mit Nadias Schwester Lili Boulanger. den Worten: „Wenn es etwas gibt, über das ich mir ganz Eine enge künstlerische Zusammenarbeit entwickelte si- sicher bin, dass ist es die Tatsache, dass ich aufgehört ha- ch mit Raoul Pugno: Pugno und Boulanger komponier- be zu Komponieren. Ich habe unnütze Musik geschrie- ten mehrere Werke gemeinsam, darunter die Oper „La ben. Ich bin streng genug mit anderen Komponisten, da- ville morte“ nach Gabriele d’Annunzio, und gingen ge- her sollte ich so selbstkritisch mir selbst gegenüber sein.“ meinsam auf Konzertreisen, bei denen Pugno als Pianist (Nadia Boulanger, zit. n. Bruno Monsaingeon: „Mademoi- und Boulanger als Dirigentin auftraten. selle. Entretiens avec Nadia Boulanger“ o.O., o. J. [1981], 1913 lernte sie Igor Strawinsky kennen, mit dem sie eine S. 21, Übersetzung: Melanie Unseld). lebenslange enge Freundschaft und künstlerische Part- 1940-46 verbrachte Boulanger in den USA, wo sie Vorträ- nerschaft verband. ge hielt, unterrichtete (u.a. an der Juilliard School of Mu- Durch das mäzenatische Engagement der Princesse de sic, New York) und Konzerte moderierte und dirigierte. Polignac (Winnaretta Singer, Erbin des amerikanischen Als Dirigentin war sie zumeist die erste Frau am Pult re- Nähmaschinenfabrikanten, verheiratet mit Edmond de nommierter Orchester (darunter die New Yorker Sym- Polignac und zwischen den beiden Weltkriegen die wich- phoniker und das Royal Philharmonic Orchestra, 1937). tigste Kunstmäzenin in Paris) konnte Nadia Boulanger ih- 1947 wurde sie Maitre de Chapelle in , wo sie u.a. re Tätigkeit als Dirigentin intensivieren: Die kunstbegeis- 1956 zur Hochzeit von Grace Kelly und Fürst Rainier die terte Princesse de Polignac initiierte nicht nur in ihrem „Messe“ von Strawinsky aufführte. Salon zahlreiche und regelmäßige Konzertaufführungen Nadia Boulanger erhielt zahlreiche Auszeichnungen, dar- (u.a. mit Kompositionen von Monteverdi, Schütz und unter die Ehrendoktorwürden der Universitäten Oxford zahlreichen zeitgenössischen Komponisten wie Strawins- und Harvard, sie war Fellow des Royal College of Music ky, Manuel de Falla, Jean Françaix und Igor Markevit- London, Mitglied der American Academy of Arts and Sci- ch), sondern engagierte u. a. auch das Royal Philharmo- ences und des Ordre des arts et lettres, außerdem wurde nic Orchestra, um Nadia Boulanger die Möglichkeit zu ge- sie mit dem Orden der Légion d’honneur ausgezeichnet. ben, öffentlich als Dirigentin aufzutreten (1937 u.a. mit Rezeption dem „Requiem“ von Fauré). Auch Strawinsky wurde im übrigen von Princesse de Polignac mäzenatisch unter- Nadia Boulangers Verdienst als Pädagogin ist in Frank- stützt. reich unumstritten. In den deutschsprachigen Ländern Ab 1921 bis zu ihrem Tod unterrichtete Nadia Boulanger war sie weniger bekannt, da sie - als Befürworterin der an der von Walter Damrosch 1920 gegründeten Sommer- Musik Strawinskys - von der Schönberg-Schule angefoch-

– 3 – Boulanger, Nadia ten wurde. In die Kontroverse Strawinsky-Schönberg hat menhang als Pionierin gelten kann. sie nie aktiv eingegriffen, wurde selbst allerdings von Sc- Ihre Kompositionen werden zumeist nur im Zusammen- hönberg hart kritisiert. hang mit ihrerTätigkeit als Pädagogin rezipiert, eine Aus- Vor allem für die US-amerikanische Musik hat Nadia wahl (vor allem die „Trois Pièce“ für Cello und Klavier) Boulanger bedeutendes geleistet. Nach Aaron Copland liegt inzwischen auch in mehreren CD-Einspielungen kamen zahlreiche weitere Schülerinnen und Schüler aus vor. den USA zu ihr zum Studium. Sie prägte damit maßgebli- Werkverzeichnis ch die Entwicklung der US-amerikanischen Musik des 20. Jahrhunderts. Die bislang bekannten Werke Nadia Boulangers umfas- sen vor allem Vokalkompositionen (Kantaten, Chorfu- Mehr zu Rezeption gen), ein virtuoses Werk für Klavier und Orchester („Rh- Nadia Boulanger war als Pädagogin eine der prägenden apsodie variée“), Kammermusik und die Oper „La vielle Gestalten für die Musik des 20. Jahrhunderts. Aufgrund mort“, die sie zusammen mit Raoul Pugno komponierte. der Kontroverse zwischen Strawinsky und Schönberg Mehr zu Werkverzeichnis galt sie, die sich für Strawinskys Musik zeitlebens einsetz- te, als Antipodin von Schönberg. Es hat jedoch den An- Petit canon für Orgel schein, dass sie in dieser Kontroverse eher instrumentali- siert wurde, denn noch 1925 schreibt die „Times“ anlässli- Improvisation für Orgel ch von Nadia Boulangers Lectures in New York: „Miss Boulanger regarded Schoenberg as one of the most signi- Prélude für Orgel ficant of modern composers“ (zit. nach Léonie Rosensti- el: Nadia Boulanger. A Life in Music, New York/London Fugue chœur, 1907 1982, S. 185.), und zeitlebens waren die Kompositionen der Zweiten Wiener Schule Bestandteil ihres Unterrichts. A l’hirondelle, 1908 Für die US-amerikanische Musik hatte Nadia Boulanger einen enormen Einfluss. Nachdem die „erste Generati- Fugue für Streichquartett, 1908 on“ US-amerikanischer Schülerinnen und Schüler (dar- unter auch Aaron Copland) zu ihr nach Paris gekommen La sirène, Kantate, 1908 war und sie ab 1921 auch am Conservatoire Américain Fontainebleau unterrichtet hatte, festigte sich ihr Ruf als Fünf Lieder (Soleils couchants/Paul Verlaine, Canti- Ausnahmepädagogin in den USA. Die etwas despektierli- que/Maurice Maeterlinck, Élégie/Albert Samain, Priè- ch gemeinte Äußerung, dass in jeder US-amerikanischen re/H. Bataille, Was will die einsame Träne/Heinrich Hei- Stadt eine „Boulangerie“ zu finden sei, spricht für ihren ne), 1909 enormen Einfluss. Für die französische Musik hatte sie vor allem bis zum Fugue chœur, 1909 Zweiten Weltkrieg großen Einfluss. Sie begleitete die Ent- wicklung Strawinskys, der spätestens mit seinem spekta- La Roussalka, Kantate, 1909 kulären „Sacre du printemps“ (1913) zur Avantgarde des französischen Musiklebens zählte. Zur Avantgarde zählte Les heures claires (Le ciel en nuit s’est déplié; Avec mes zugleich aber auch die Auseinandersetzung mit der soge- sens, avec mon cœur; Vous m’avez dit; Que tes yeux clai- nannten Alten Musik. Nadia Boulanger gehörte zu den res, tes yeux d’été; C’était en juin; Ta bonté; Roses de ersten, die die Renaissance der Alten Musik einläuteten, Juin; S’il arrive jamais, Texte: Émile Verhaeren), sie brachte Werke von Monteverdi, Schütz und anderen 1909-1912 (zusammen mit Raoul Pugno) zur Aufführung. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm Bou- langers Einfluss auf die französische Avantgarde ab, da Mélodies, 1910 sich die junge Generation nun vorwiegend auf Schönberg berief. Rhapsodie variée für Klavier und Orchester (wahrschein- Als Dirigentin trat sie oftmals als erste Frau an das Pult lich 1912 entstanden) renommierter Orchester, so dass sie in diesem Zusam-

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La ville morte, Oper (Libretto nach Gabriele d’Annun- Redaktion: Christel Nies und Roswitha Aulenkamp-Moel- zio), 1913 (zusammen mit Raoul Pugno) ler, Kassel 1993, S. 88-91

Sieben Lieder (Soir d’hiver/Nadia Boulanger, L’Échan- Dissonance is Today, Consonance is Tomorrow, in: The ge/Camille Mauclair, Chanson/Camille Mauclair, Le Cou- Music Journal (Mai 1970), wieder abgedruckt in: Don teau/Camille Mauclair, Au bord de la route/Camille Mau- Campbell: Master teacher, Nadia Boulanger, Washing- clair, Doute/Camille Mauclair, J’ai frappé/J.-F. Bourguig- ton, D. C., 1984, S. 149-151 non), 1915 (oder 1916)/1922 Robertson, Alec: Dear Alec... A tribute for his eightieth Trois Pièces für Violoncello und Klavier, 1915 (oder 1913) birthday from friends known and unknown. Saturday, 3 June 1972, Worcester 1972 [darin: Beitrag von Nadia Lux aeterna für Stimme, Harfe, Violine und Cello (um Boulanger] 1918) „An Ludwig Strecker“, in: Festschrift für einen Verleger. Vers la vie nouvelle für Klavier, 1919 Ludwig Strecker zum 90. Geburtstag, hg. von Carl Dahl- haus, Mainz 1973, S. 24-25 Repertoire

Nadia Boulanger war eine gefragte Organistin, als Pianis- Interview mit Nadia Boulanger, abgedruckt in Le Monde tin trat sie u.a. mit Dinu Lipatti auf (Einspielungen). Als 1979 Dirigentin setzte sie sich v.a. für die Aufführungen der Werke ihrer Schwester Lili Boulanger ein, sie dirigierte d) Sekundärliteratur (alphabethisch) außerdem Werke Alter Musik, aber auch das Requiem von Gabriel Fauré, Werke von Igor Strawinsky u.v.a. Anonym: „Hommage à Nadia Boulanger“, in: Études fau- réennes Vol. 17 (1980) S. 3-9 Quellen a) Autographe Anonym: „Nadia Boulanger“, in: Le Monde de la Musi- que (April 1979) Autographe liegen in der Bibliothèque National, Paris, so- wie bei der Fondation International Lili et Nadia Boulan- Anonym: „Nous n’oublierons pas Nadia Boulanger“, in: ger (s. auch unter Forschungsinformationen) La Quinzaine Littéraire No. 313 (1979) b) Notenausgaben (chronologisch) Armagnac, Cécile: „Nadia Boulanger“, in: Lili Boulanger zum 100. Geburtstag. Bremer Lili Boulanger-Tage 1993, Songs. Introduction by Marjory Irvin, unabridged repu- Redaktion: Kathrin Mosler, Bremen 1993, S. 39 bl. of various ed. Paris between 1909 and 1922, New York 1985 (= Women composers series, Bd. 16) Borchard, Beatrix: „Nadia Boulanger oder: Über notwen- dige und überflüssige Musik“, in: Klassizistische Moder- Trois Pièce für Violoncello und Klavier, Paris [ca. 1995] ne, Eine Begleitpublikation zur Konzertreihe im Rahmen der Veranstaltungen „10 Jahre Paul Sacher Stiftung“, c) Primärquellen (chronologisch) hrsg. von Felix Meyer, Winterthur 1996, S. 402-414.

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– 5 – Boulanger, Nadia

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Trieu Colleney, Christine: „Nadia Boulanger“, in: Jeunes- 3 Fantasy Movements (Nina Flyer/Violoncello, Chi-Fun se et orgue, France Vol. 42 (1980), S. 36-52 Lee/Klavier u.a.) Koch 1995 [darin: Trois Pièces für Vio- loncello und Klavier] Valéry, Paul: „Nadia Boulanger“, in: La Revue Internatio- nale de Musique 10/11 (1938), S. 607-608 Women of Note (Nina Flyer/Violoncello, Chi-Fun Lee/Klavier u.a.) Koch 1997 [darin: aus den Trois Pièces Walters, Teresa: Nadia Boulanger, musician and teacher: für Violoncello und Klavier Nr. 3 cis-moll]

– 7 – Boulanger, Nadia

Bravourissimo. Virtuose Tänze, Fantasien und Roman- f) Rundfunk zen (Wiener Boheme Quartett) Koch Schwann 1998 [da- rin: Prière] Interview von David Wilde zu Nadia Boulangers 90. Ge- burtstag (Druckfassung s. unter Sekundärliteratur) Autour de Lili Boulanger (Helene Schneiderman/Mezzo- sopran, Émile Naoumoff/Klavier, Philharmonia Chor g) Film/Film- und Fernsehdokumentation (chronologi- Stuttgart, Leitung: Helmut Wolf) Saphir Productions sch) 2000 [darin: La Ville Mort (prélude), Klavierfassung; Vers la vie nouvelle] Dokumentation, aufgenommen in London (BBC), 1937

Nadia Boulanger und ihre Schüler (Regine Zimmer- Dokumentation, aufgenommen in Pittsburgh 1958 mann/Violoncello, Ayako Suga-Maack/Klavier, Mieko Kanesugi/Sopran u.a.) Gedok-Berlin 1996 [darin: Trois „Mademoiselle“. Nadia Boulanger. Un film de Bruno Pièces, Vier Lieder und O-Töne von Nadia Boulanger] Monsaingeon. Paris 1977.

Nadia Boulanger als Interpretin/Dirigentin Mademoiselle. A Portrait of Nadia Boulanger. Blooming- ton (Crocus Films production) 1987 [St. Paul Campus Li- Fauré, Motreverdi. Nadia Boulanger (Gisèle Peyron, Do- brary AV Center Video ML 423.B52M7] da Conrad, Maurice Duruflé, Ensemble Vocal et Instru- mental, Leitung: Nadia Boulanger) EMI [darin: Fauré: h) Sonstiges Requiem, Monteverdi: Madrigali e Arie profane] Meyer, Krzysztof: Hommage à Nadia Boulanger op. 17 Französische Musik für Cello und Klavier (Yves Sava- (CD-Einspielung: Kammermusik. Krzysztof Meyer, Provi- ry/Viioloncello, Ferome Granjon/Klavier) Pan (Note 1) va 2001) [darin: Trois Pièces für Violoncello und Klavier] Schulé, Bernard: Un hommage à Nadia Boulanger pour Dinu Lipatti. Klavierrecital [Dinu Lipatti, Nadia Boulan- Violoncelle et Piano, Basel 1996 ger] EMI 1989 2001 wurde vom Conservatoire Nadia et Lili Boulanger, Nadia Boulanger. Œuvres de Monteverdi (Nadia Boulan- Paris, erstmals ein Gesangswettbewerb unter dem Na- ger, Dinu Lipatti u.a.) Pavillon Records 1992 men der Geschwister Boulanger ausgeschrieben (Con- cours international de chant-piano Nadia et Lili Boulan- References - Brahms (Walzer) (Wilhelm Backhaus, Dinu ger) Lipatti, Nadia Boulanger u.a.) EMI Classic 1997 [darin: von Johannes Brahms Liebeslieder-Walzer op. 52, aus i) Links den Walzern op. 39 die Nrn. 1, 2, 5, 6, 10, 14, 15, mit Dinu Lipatti] http://www.fondation-boulanger.com/ (Stand: 8.4.2004) Boulanger/Fauré/Boulanger (Janet Price/Sopran, Bern- Fondation International Lili et Nadia Boulanger, Paris andette Greevy/Mezzosopran, Ian Partridge/Tenor, Jo- han Carol Case/Bariton, BBC Chorus, BBC Symphony Or- http://members.aol.com/aaocompose/boulanger.html chestra, Leitung: Nadia Boulanger) BBC Music 1999 [da- (Stand: 8.4.2004) rin: Lili Boulanger: Psalm 24, Pie Jesu, Psalm 1130, Gab- Erinnerungen von Albert Allan Owen riel Fauré: Requiem] http://www.arts4all.com/newsletter/issue16/jrcar- The Piano Library - Dinu Lipatti (The Early Recordings ley16.html Stand: 8.4.2004) Vol. 1) (Dinu Lipatti, Nadia Boulanger) Piano Library James R. Carley: Me and Nadia Boulanger 2000

– 8 – Boulanger, Nadia

http://oasis.harvard.edu/html/mus00003.html Stand: Bearbeitungsstand 8.4.2004) Eda Kuhn Loeb Music Library, Harvard College Library Redaktion: Sophie Fetthauer, (deutsche Fassung) Meredith Nicollai, (English version) http://www.angelfire.com/oh/drillhead98/boulan- Zuerst eingegeben am 26.05.2004 ger.html Stand: 8.4.2004) Zuletzt bearbeitet am 24.04.2018 Biografie mugi.hfmt-hamburg.de Forschung Forschungsprojekt an der Wichtigste Anlaufstelle für Materialien zu Nadia Boulan- Hochschule für Musik und Theater Hamburg ger ist die Fondation International Lili et Nadia Boulan- Projektleitung: Prof. Dr. Beatrix Borchard ger, Paris. Da Nadia Boulanger zeitlebens darauf geach- Harvestehuder Weg 12 tet hat, dass möglichst wenige persönliche Dokumente D – 20148 Hamburg veröffentlicht werden, ist die Quellenlage recht schwie- rig. Nadia Boulanger hat ihre Unterrichtsmethode nie sch- rifltlich niedergelegt, es existieren lediglich einige Mitsch- riften ihrer Unterrichtssitzungen, Filmdokumentationen sowie Aussagen und Beschreibungen ihrer Schülerinnen und Schüler. Um sich ein umfassendes Bild von Nadia Boulanger als prägende Lehrerin der Musik machen zu können, bleibt die Möglichkeit, noch lebende Schülerin- nen und Schüler zu befragen. Laut testamentarischer Verfügung kann 30 Jahre nach Nadia Boulangers Tod (2009) ein Koffer mit unbestimm- tem Inhalt aus Nadia Boulangers Nachlass geöffnet wer- den. Dieser Koffer wird in der Bibliothèque National Pa- ris verwahrt. Darin vermutet werden Dokumente wie Briefe, Kompositionsautographe und dergl.

Fundorte und Kontakte - Aaron Copland Collection; Music Division, Library of Congress (Briefwechsel Copland-Boulanger), vgl. http://memory.loc.gov/ammem/achtml/achome.html - Fondation International Lili et Nadia Boulanger, Paris - Bibliothèque National, Paris

Normdaten

Virtual International Authority File (VIAF): http://viaf.org/viaf/61731139 Deutsche Nationalbibliothek (GND): http://d-nb.info/gnd/119007401 Library of Congress (LCCN): http://lccn.loc.gov/n81125320

Autor/innen

Melanie Unseld, Die Grundseite wurde im Februar 2002 verfasst und im Mai 2004 überarbeitet.

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