„On Demand-Verkehr“ Als Zeitgemäße Ergänzung Zum Starren Fahrplan
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Regionalkonferenz Mobilitätswende 1 l Landrat Dr. Christoph Schnaudigel, Landratsamt Karlsruhe l 14.05.2019 I ID: 4709529 1 „On Demand-Verkehr“ als zeitgemäße Ergänzung zum starren Fahrplan Landrat Dr. Christoph Schnaudigel, Landratsamt Karlsruhe 14. Mai 2019 2 Der Landkreis Karlsruhe • 32 Städte und Gemeinden mit über 100 Stadt- und Ortsteile • davon sechs große Kreisstädte Bretten, Bruchsal, Ettlingen, Rheinstetten, Stutensee und Waghäusel Einwohner 440.114 Fläche 1.085 km² Einwohnerdichte 403 Einwohner/km² Motorisierungsgrad 0,8 Kfz/Einwohner Quelle: landkreis-karlsruhe.de 3 Nahverkehr im Landkreis Karlsruhe Grundlage: Nahverkehrsplan Fahrpläne: grundsätzlich angebotsorient (Daseinsvorsorge) ABER nachfrageorientierte Anpassungen Busverkehre Schienenverkehre Bedarfsverkehre 4 Nahverkehr im Landkreis Karlsruhe Busverkehre news.de • Stadtbus- und Regionalbuslinien - • zehn Linienbündel mit insg. 54 Buslinien Quelle: ka • Beauftragung von ca. 230.000 Fahrplanstunden/Jahr Schienenverkehre • Stadtbahn, S-Bahn und Regionalbahn zwei S-Bahnen und drei Regionalbahnen zwölf Stadtbahnlinien, davon drei in Quelle: bahnbilder.de (freiwilliger) Aufgabenträgerschaft des Landkreises • Beauftragung von ca. 3,5 Mio. Zug-km/Jahr 5 Nahverkehr im Landkreis Karlsruhe Bedienungszeiten und –häufigkeit sind bedarfsorientiert Busse • grundsätzlich mind. 60-Min.-Takt, bei Bedarf auch 20-Min.-Takt • Mo – Fr ca. 05:30 Uhr - ca. 01:00 Uhr, freitags meist bis 02:00 Uhr, teilw. auch nur bis 20:00 Uhr • Sa/So von ca. 06:00 Uhr - ca. 01:00 Uhr, teilw. auch nur bis 20:00 Uhr oder kein Angebot in Randzeiten häufig reduziertes Angebot 6 Nahverkehr im Landkreis Karlsruhe Bedienungszeiten und –häufigkeit sind bedarfsorientiert Stadtbahnen • grundsätzlich mind. 60-Min.-Takt, bei Bedarf auch 10-Min.-Takt • Mo – Fr ab ca. 04:00 Uhr - ca. 01:00 Uhr, teilw. auch durchgängig • Sa/So von ca. 06:00 Uhr - ca. 02:00 Uhr, teilw. auch durchgängig in Randzeiten häufig reduziertes Angebot 7 Herausforderung des Nahverkehrs Angebot in Räumen flächendeckendes, geringer Nachfrage und in gutes ÖPNV-Angebot Schwachlastzeiten Daseinsvorsorge zu angemessenen Kosten und bei geringfügigen Umweltbelastungen Bedarfsverkehre z.B. Anruf-Sammel-Taxi (AST), Anruf-Linien-Taxi (ALT) 8 9 Die „letzte Meile“ „letzte Die Quellen: schilder-versand.com, 123RF.de Quelle: de.fotalia.com ÖPNV Quelle: dk-ferien.de Anruf-Sammel-Taxi (AST) im Landkreis Karlsruhe • Angebot zu Randzeiten und in Räumen geringer Nachfrage • Einsatz nach Bedarf ohne festen Fahrplan Kraichtal • vier AST-Geschäftsstellen: Bad Schönborn, Bruchsal, Karlsbad und Waghäusel • Einrichtung in Kraichtal und Marxzell Marxzell gescheitert Quelle: TTK 10 Anruf-Linien-Taxi (ALT) in Malsch • Angebot zu Randzeiten und in Räumen geringer Nachfrage • Einsatz nach festem Fahrplan aber nur bei Bedarf • ALT nur im Industriegebiet Malsch (Linie 111) • bei Linienbündel angesiedelt Quellen: malsch.de 11 Stärken und Schwächen des AST-/ALT-Angebots Quellen: TTK 12 Gutachten zu Möglichkeiten bei Bedarfsverkehren : : MVV : : TTK Quelle Quelle Ergebnis: • Potenzial für nachfrageorientierte Optimierungen • Bedarfsverkehre sinnvoll, um Umwelt- und ggf. auch Kostenreduzierung zu erreichen Vermeidung von Leerfahrten Verkehrsentlastung für Anwohner • neue technische Entwicklungen bieten Alternativen zu AST oder ALT 13 Gutachten zu Möglichkeiten bei Bedarfsverkehren Quelle: TTK 14 On Demand-Verkehre • kein fester Fahrplan • Bestellung per App oder Telefon • Vorabinformation zu Kosten und Fahrzeiten • Routenoptimierung durch intelligenten Algorithmus (Ridesharing) • Vermeidung unnötiger Fahrten mit leeren Bussen • Reduzierung CO2- und Lärmemissionen • bereits in vielen Städten eingeführt, z.B. SSBflex in Stuttgart Quelle: moovel Quelle: stadt-zuerich.ch Quelle: ioki 15 Vergleich im Landkreis Karlsruhe AST/ALT im Landkreis Karlsruhe geplante On Demand-Verkehre • bei Gemeinden angesiedelt; • bei Linienbündel angesiedelt → dadurch nur ein „nebeneinander“ → Integration in die komplette möglich Leistungserstellung (Synergien) • Anerkennung KVV-Tarif aber • vollständige Integration in KVV-Tarif, zusätzlicher Fahrpreis (beim AST) kein zusätzlicher Fahrpreis • Buchung nur telefonisch möglich • Buchung über eine App oder (jeweils unterschiedliche Nummern je telefonisch AST-Gebiet) • Gast muss „blind“ auf „sein“ Fahrzeug • Gast kann „sein“ Fahrzeug per App warten „verfolgen“ • keine Kontaktaufnahme mit Fahrgast • Fahrer kann (z.B. bei Verspätung) möglich (z.B. bei Verspätung) vorab mit Gast in Kontakt treten • Routenführung wird durch Eingang der • intelligente Routenführung und Fahrtanfragen bestimmt Bündelung von Fahrtanfragen durch Algorithmus der App passgenaues, modernes Mobilitätsangebot 16 Einrichtung von On Demand-Verkehren im Landkreis Karlsruhe Entscheidung neue Bedarfsverkehre einzuführen: Test von On Demand-Verkehren (im ländlicheren Raum) keine Abschaffung des AST/ALT, sondern an neuen Orten • Ettlingen Stadt Busangebot in Abendstunden und am Wochenende bisher wenig ausgelastet • Dettenheim Angebot bisher hauptsächlich Mo – Fr und bis 20:00 Uhr bei Erfolg sukzessive Ausweitung Ergänzung des bestehenden ÖPNVs Grundsatzbeschluss im Kreistag am 09.05.2019 erfolgt 17 Einrichtung von On Demand-Verkehren in Ettlingen südlicher Landkreis / städtisches Gebiet: • Reallabor Ettlingen Kernstadt und Ettlingen West • ab Fahrplanwechsel Juni 2019 18 Monate Quelle: kvv.de • Integration in KVV und Linienbündel • On Demand-Plattform von moovel bereits Pilotbetrieb bei IT-TRANS Quelle: moovel • Ausführung durch RVS Südwestbus (Tochter der DB), Quelle: bahn.de ggf. Taxi-Unternehmen als Subunternehmer • bei Erfolg sukzessive Ausweitung auf Ortsteile und Gemeinde Marxzell vorgesehen 18 On Demand-Reallabor in Ettlingen - Vorarbeiten • Abstimmungen bzgl. Einstellungen Buchungs-App • Bestimmung Fahrzeugart/-anzahl/-design • Festlegung Bedienzeiten • Definition Bediengebiet und Generierung virt. Haltestellen • Namensfindung • Gremienbeschlüsse Gemeinderat Ettlingen und Marxzell Kreistag • Beantragung Konzession beim Regierungspräsidium Genehmigung als Linienverkehr beabsichtigt keine Haustürbedienung erlaubt weiterhin parallele Busverkehre 19 ÖPNV-Haltestellen in Ettlingen (47 Stück) Quelle: kvv.de 20 Virtuelle Haltestellen in Ettlingen (230 Stück) Quelle: moovel 21 Einrichtung von On Demand-Verkehren im Landkreis Karlsruhe nördlicher Landkreis / ländlicher Raum: • Voraussetzungen wurden in Ausschreibung des Linienbündels Hardt – West/Nord geschaffen Integration in Linienbündel • Testgebiet Gemeinden Dettenheim und Graben-Neudorf mit Anschluss an S1/S11 in Hochstetten • vorauss. ab Fahrplanwechsel Dezember 2019 • Plattform vorauss. von Firma ioki (Tochter der DB) ioki ioki : : Quelle Quelle 22 On Demand-Reallabor in Dettenheim - nächste Schritte Abstimmung mit On Demand-Plattform-Anbieter Gremieninformation in den betroffenen Gemeinden Gespräche mit Konzessionär des Linienbündels Konzessionsbeantragung bei Regierungspräsidium Festlegung der Details • Bedienzeiten • Haltestellen • Fahrzeuge • etc. 23 Einrichtung von On Demand-Verkehren im Landkreis Karlsruhe Wieso zwei Reallabore? • unterschiedliche Bediengebiete: städtisch / ländlich • verschiedene Firmen andere Schwerpunkte kurzfristige Nutzung vs. Buchung weit im Voraus Anbindung an Stadtbahn vs. individueller Bedarfsverkehr etc. Produktvergleich: Ermittlung des besten Angebots für den Landkreis schnellere Skalierung 24 Kosten generelles Ziel nicht Kosteneinsparung, sondern bessere Verkehrserbringung On Demand-Plattformen Implementierungskosten insg. ca. 0,5 Mio. € ggf. Generierung von Fördermitteln Verkehrserbringung zunächst Parallelbedienung aufgrund Wunsch RP bei Abbestellung von Parallel-Angeboten keine monetäre Einsparungen, je nach Ausgestaltung ggf. nur Umschichtung ggf. zukünftig weitere Vorteile • Elektromobilität • Vorarbeiten für autonomes Fahren 25 Kooperation mit der Hochschule Karlsruhe Quelle: hs-karlsruhe.de Zusammenarbeit in Form von Reallaboren • Kooperation zwischen Wissenschaft und Gesellschaft/Praxis “Lernen/Experimente im Echtbetrieb” lediglich grobe Rahmenbedingungen, z.B. Anzahl Fahrzeuge, sind vorgegeben KEIN Testbetrieb • theoretisch erstelltes Konzept, das lediglich im Endstadium “getestet” wird 26 Kooperation mit der Hochschule Karlsruhe wissenschaftliche und unabhängige Begleitung der Umsetzung Evaluierung der auftretenden Effekte in Bezug auf • Fahrgastnutzen • Umweltauswirkungen • Finanzen • etc. Quelle: de.fotalia.com 27 Die „letzte Meile“ … 30.01.2019 bnn Quellen: Quellen: …zukünftig mit On Demand-Verkehren! Der Landkreis Karlsruhe schafft eine zeitgemäße, flexible und bedarfsorientierte Ergänzung des bisherigen ÖPNVs. 28 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 29.