Indoor

Ranglisten Der kleine Unterschied Auch in diesem Jahr spiegelt das Votum der Experten das Geschehen in den 1. Ligen wider: Bei den Frauen herrscht trotz zweier Titel für Münster große Ausgeglichenheit, bei den Männern dominieren Berlin und Friedrichshafen die Szene

Den kleinen aber feinen Unterschied, der am Berliner mit fünf Spitzenpositionen gegenüber Ende den Ausschlag zu Gunsten des USC gab, vier für den VfB knapp die Nase vorn haben – machen die Juroren dabei an einem Namen genau wie in der Meisterschaft. fest: . Die sprunggewaltige Dabei ist der Titelverteidiger – anders als in Nationalspielerin war in den Augen der Fach- der vergangenen Spielzeit – nicht leute wertvollste Spielerin der Saison, beste mehr allein von der Durch- Aufschlägerin sowie zweitbeste Angreiferin schlagskraft eines Marco Liefke hinter aus Leverkusen. abhängig. Der SCC agiert aus- Solche Wertungen sind titelwürdig. geglichener, Spieler wie Robert Kromm, Aleksandar Spirovski Hommage an einen Altgedienten: oder Eugen Bakumowski überneh- Bogdan Jalowietzki ist der Wertvollste men mehr Verantwortung. Auch diese Tendenz wird durch die Ranglisten belegt. Auch bei den Männern findet die Bundesliga- Interessant ist die Entwicklung bei den Zu-

FOTO: JEAN-MARIE TRONQUET Spielzeit ihre spielern: Mit Mikko Esko, Frank Dehne, Die Wertvollste: Atika Bouagaa ist eine, Entsprechung in Jeremy Wilcox und Ilja Wieder- die beim USC Münster Glanzpunkte setzt den Ranglisten: schein ist ein Quartett verschwun- SCC Berlin und VfB den, das im Vorjahr die Gilde der Es ist immer wieder interessant, sich nach Friedrichshafen, das Regisseure anführte. Die ersten Beendigung einer Saison das Ranking unserer sind die Klubs, die das drei sind inzwischen im Ausland be- Juroren heranzuziehen und es in Relation zu Geschehen beherr- schäftigt, während Wiederschein in setzen mit dem, was sich Wochen zuvor in den schen. Alle neun Friedrichshafen zuletzt vornehmlich auf Hallen der Republik abgespielt hat: Die Rang- Kategorien wur- der Bank saß. Ein Zustand, der sich listen des Jahres 2004 bestätigen die Erfah- den von Spie- an neuer Wirkungsstätte in Düren rung, nach denen das Votum der Experten ein lern der domi- ändern soll. Spiegelbild der abgelaufenen Saison ist. Bei nierenden Interessant auch die Wahl zum den Frauen bedeutet das: Obwohl Münster mit Größen ge- Aufsteiger der Saison: Robert dem Pokalsieg und dem Gewinn des Meister- wonnen, Kromm, Jochen Schöps und Mar- titels das Double glückte, war das Team von wobei die cus Popp hatten die Juroren bereits Axel Büring längst nicht so überlegen wie in im vergangenen Jahr notiert. Einzig der Spielzeit zuvor der SSV Ulm mit der alles Dürens Tim Elsner ist neu. Junge und überstrahlenden Elles Leferink. frische Kräfte – so scheint es – sind in Münsters Triumphe waren knapp, der Abstand der 1. Liga offenbar rar. zur Konkurrenz minimal. Der Kampf um den Knapp war das Votum bei der Wahl zum Pokal und das Meisterschaftsrennen verliefen wertvollsten Spieler. Am Ende hatte Bogdan

ebenso spannend wie ausgeglichen. Der FOTO: GÜNTER KRAM Jalowietzki die Nase vorn. Eine Wahl, die auch prickelnde Dreikampf um die Schale zwischen als Hommage zu verstehen ist: Spitzenleistun- Münster, Leverkusen und Ulm wird in Erinne- gen über viele Jahre, damit hat sich ,Bobby’ rung bleiben. Die Juroren (Trainer, Manager die Hochachtung der Szene verschafft. und Fachjournalisten) erkannten die Leistun- Wobei auch seine Wahl zum MVP als nahtlose gen der USC-Spielerinnen an – aber auch die Fortsetzung der Geschehnisse auf dem Spiel- der anderen Klubs: Während Ulmer Spielerin- feld zu interpretieren ist: Als Jalowietzki in den nen in der vergangenen Saison sieben von Der entscheidenden Finalspielen verletzt passen neun Kategorien gewannen, verlief die Vertei- Wertvollste: musste, fehlte Friedrichshafen die Seele. Auch lung der ersten Plätze dieses Mal sehr viel ,Bobby’ deshalb wurde der Weg frei für die dritte ausgeglichener auf vier Vereine (Ulm, Münster, Jalowietzki, Meisterschaft des SCC Berlin. Leverkusen und Dresden). Seele des VfB Felix Meininghaus

vm 7/2004 39 Indoor Ranglisten der Männer

Aufsteiger Abwehr 1. Robert Kromm (SCC Berlin) 1. (2.) Sebastian Prüsener (SCC Berlin) 2. Jochen Schöps (VfB Friedrichshafen) 2. (3.) Alexis Valido (VfB Friedrichshafen) 3. Marcus Popp (VfB Friedrichshafen) 3. (1.) Frank Bachmann (Maoam Mendig) 4. Tim Elsner (evivo Düren) 4. (4.) Till Lieber (evivo Düren) 5. (6.) Nisse Huttunen (SCC Berlin) 6. (–) Adrian Strydom (VC Markranstädt) Annahme 7. (–) Gergely Chowanski (Bayer Wuppertal) 8. (–) Sven Glinker (Bayer Wuppertal) 1. (4.) Nisse Huttunen (SCC Berlin) 2. (3.) Alexis Valido (VfB Friedrichshafen) 3. (2.) Sebastian Prüsener (SCC Berlin) Zuspiel 4. (–) Till Lieber (evivo Düren) 1. (–) Robert Koch (VfB Friedrichshafen) 5. (–) Marcus Popp (VfB Friedrichshafen) 2. (5.) Jaroslav Skach (SCC Berlin) 6. (–) Stanislav Zimakijevic (TSV Unterhaching) 3. (–) Diego Guiterrez (evivo Düren) 7. (–) Tim Elsner (evivo Düren) 4. (–) Gergely Chowanski (Bayer Wuppertal) 8. (7.) Frank Bachmann (Maoam Mendig) 5. (6.) James McKay (TSV Bad Saulgau) 6. (–) Simon Tischer (Maoam Mendig) Der Wertvollste Libero 1. (–) Bogdan Jalowietzki (VfB Friedrichshafen) 2. (1.) Marco Liefke (SCC Berlin) 1. (1.) Alexis Valido (VfB Friedrichshafen) 3. (–) Eugen Bakumowski (SCC Berlin) Hoch hinaus: Von Jochen Schöps wird 2. (5.) Nisse Huttunen (SCC Berlin) 3. (2.) Till Lieber (evivo Düren) 4. (–) Markus Popp (VfB Friedrichshafen) nicht nur in Friedrichshafen viel erwartet 5. (–) Jaroslaw Skach (SCC Berlin) 4. (3.) Frank Bachmann (Maoam Mendig) 6. (–) Sven Glinker (Bayer Wuppertal) 5. (–) Stanislav Zimakijevic (TSV Unterhaching) Block 1. (–) Aleksandar Spirovski (SCC Berlin) 2. (2.) Bogdan Jalowietzki (VfB Friedrichshafen) 3. (–) Markus Nitsche (Bayer Wuppertal) 4. (–) Norbert Kunstek (TSV Unterhaching) 5. (–) Luke Campbell (Bayer Wuppertal) 6. (–) Pero Stanic (SG Eltmann) 7. (8.) Jan Günther (SCC Berlin) 8. (–) Armin Dewes (VV Leipzig)

Angriff 1. (1.) Marco Liefke (SCC Berlin) 2. (–) Jochen Schöps (VfB Friedrichshafen) 3. (–) Mika Pyrhonen (TSV Unterhaching) 4. (–) Eugen Bakumowski (SCC Berlin) 5. (6.) Marcus Popp (VfB Friedrichshafen) 6. (–) Heriberto Quero (evivo Düren) 7. (–) Tim Elsner (evivo Düren) 8. (–) Sven Glinker (Bayer Wuppertal)

Aufschlag 1. (–) Jochen Schöps (VfB Friedrichshafen) 2. (5.) Jan Günther (SCC Berlin) 3. (1.) Marco Liefke (SCC Berlin) 4. (–) Mika Pyrhonen (TSV Unterhaching) 5. (–) Aleksandar Spirovski (SCC Berlin)

FOTOS (3): GÜNTER KRAM 6. (6.) Bogdan Jalowietzki (VfB Friedrichshafen) Macht im Block: Aleksandar Spirovski 7. (–) Marcus Popp (VfB Friedrichshafen) Als Libero noch immer die Nummer eins: 8. (–) Lars Dinglinger (Bayer Wuppertal) (rechts) vom Meister SCC Berlin packt zu Der Spanier Alexis Valido (Friedrichshafen)

(Die Zahlen in Klammern bezeichnen die Vorjahres-Platzierungen)

40 vm 7/2004 Indoor Ranglisten der Frauen

Aufsteiger 1. Laura Ludwig (Bayer Leverkusen) 2. Hella Jurich (USC Münster) 3. Sara Goller (Bayer Leverkusen) 4. Margarethe Kozuch (TV Fischbek) 5. Heike Beier (Dresdner SC) 6. (Bayer Leverkusen) 7. Martina Bamberg (USC Braunschweig)

Annahme 1. (1.) Elke Wijnhoven (SSV Ulm) 2. (2.) (Dresdner SC) 3. (–) Judith Flemig (Bayer Leverkusen) 4. (8.) Johanna Reinink (USC Münster) 5. (–) Atika Bouagaa (USC Münster) 6. (–) Miloslava Bublova (VfB 91 Suhl) 7. (–) Lisa Thomsen (Bayer Leverkusen) In der Mitte eine Bank: Christiane Fürst hat 8. (–) Janneke van Tienen (USC Münster) sich als beste Blockerin der Liga etabliert

FOTO: JEAN-MARIE TRONQUET Zuspiel Die Wertvollste Unangefochten: Keine hatte in ihrer Klasse 1. (1.) (SSV Ulm) 1. (–) Atika Bouagaa (USC Münster) einen so großen Vorsprung wie Tanja Hart 2. (6.) Julia Schlecht (Bayer Leverkusen) 2. (4.) Tonya Williams (USC Münster) 3. (2.) Elena Keldibekova (TV Fischbek Hamburg) 3. (–) Judith Sylvester (Bayer Leverkusen) 4. (4.) Malin Ericsson (Rote Raben Vilsbiburg) 4. (–) Kerstin Tzscherlich (Dresdner SC) Aufschlag 5. (–) Annamaria Polgar (VfB 91 Suhl) 5. (–) (TV Fischbek Hamburg) 1. (3.) Atika Bouagaa (USC Münster) 6. (–) Hella Jurich (USC Münster) 6. (–) Judith Flemig (Bayer Leverkusen) 2. (–) Alice Blom (SSV Ulm) 3. (6.) (USC Münster) 4. (7.) Sara Goller (Bayer Leverkusen) Libero Abwehr 5. (8.) Corina Ssuschke (Dresdner SC) 6. (2.) (Rote Raben Vilsbiburg) 1. (1.) Elke Wijnhoven (SSV Ulm) 1. (1.) Elke Wijnhoven (SSV Ulm) 7. (–) Angela Krivorot (Schweriner SC) 2. (2.) Kerstin Tzscherlich (Dresdner SC) 2. (2.) Kerstin Tzscherlich (Dresdner SC) 8. (–) Marina Chukseeva (TV Fischbek Hamburg) 3. (–) Miloslava Bublova (VfB 91 Suhl) 3. (–) Miloslava Bublova (VfB 91 Suhl) 4. (–) Lisa Thomsen (Bayer Leverkusen) 4. (–) Kathleen Weiß (Schweriner SC) 5. (–) Janneke van Tienen (USC Münster) 5. (–) Lisa Thomsen (Bayer Leverkusen) 6. (6.) Judith Flemig (Bayer Leverkusen) 7. (–) Hella Jurich (USC Münster) Angriff 8. (5.) Atika Bouagaa (USC Münster) 1. (–) Judith Sylvester (Bayer Leverkusen) 2. (3.) Atika Bouagaa (USC Münster) 3. (–) Alice Blom (SSV Ulm) 4. (6.) Angela Krivorot (Schweriner SC) 5. (–) Svetlana Kristic (VfB 91 Suhl) 6. (–) Saara Loikkanen (SSV Ulm) 7. (2.) Katja Wühler (Rote R. Vilsbiburg) 8. (4.) Tonya Williams (USC Münster)

Block 1. (2.) Christiane Fürst (Dresdner SC) 2. (–) Kathy Radzuweit (Bayer Leverkusen) 3. (3.) Verena Veh (SSV Ulm) 4. (4.) Nathalie Dambendzet (SSV Ulm) 5. (–) Natasa Loncar (VfB 91 Suhl)

FOTOS (3): CLAUS BERGMANN FOTOS (3): CLAUS 6. (–) (USC Münster) Durchgesetzt: Judith Sylvester etablierte 7. (–) Judith Flemig (Bayer Leverkusen) Die Erfolgreichste: Elke Wijnhoven wird 8. (1.) Birgit Thumm (Rote R. Vilsbiburg) sich als Angreiferin von Top-Format gleich in drei Kategorien ganz vorn notiert

(Die Zahlen in Klammern bezeichnen die Vorjahres-Platzierungen)

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