Flora Des Bayerischen Bodenseegebietes
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©Bayerische Botanische Gesellschaft; download unter www.bbgev.de;www.biologiezentrum.at Flora des bayerischen Bodenseegebietes. Übersicht• • über die im bayerischen Bodenseegebiet bis jetzt beobachteten wildwachsenden Püanerogamen und Gefäfskryptogamen. Von Alfred Ade, Distriktstierarzt in Weifsmain (Oberfranken). Herausgegeben von der Bayerischen’ ' ' 1 Gesellschaft zur Erforschung der heimischen Flora (e. Y.). MÜNCHEN Druck von Val. Höfling, Lämmerstrafse Nr. i. 1901. ©Bayerische Botanische Gesellschaft; download unter www.bbgev.de;www.biologiezentrum.at In vorliegender Abhandlung ist ein Versuch gemacht worden, die noch ziemlich wenig untersuchte Flora des bayerischen Bodenseegebietes nach Verbreitung der ein zelnen Arten festzustellen, soweit dies dem Verfasser innerhalb eines Jahres, welches ihm neben anderen Geschäften zur Verfügung stand, möglich war. Untersucht wurde das bayerische Bodenseegebiet nur so weit die Grenzen des Kgl. Bezirksamtes Lindau reichen. Die Umgegend von Oberstaufen gedenkt Herr Kgl. Amtsgerichtssekretär H err in Weiler, welchem ich für seine Beobachtungen der Flora um Weiler zum gröfsten Dank verpflichtet bin, im laufenden Jahre möglichst eingehend zu durchsuchen und im kommenden Jahresbericht die gemachten Beobach tungen zu veröffentlichen. Aufser dem bayerischen Bodenseegebiet fand auch die Flora des österreichi schen und württembergischen Grenzgebietes Berücksichtigung; es wurden kurze An gaben gemacht über Standorte seltener Pflanzen oder solcher, die im bayerischen Anteile nicht gefunden wurden. Dieses Grenzgebiet wird in Österreich durch die Rottach bis zur Mündung in die Bregenzerach, von da ab durch letztere bis zur Mündung in den Bodensee bezeichnet; in Württemberg gilt die Argen bis zur Mün dung als Grenze; es kann eben leicht noch die eine oder die andere Art auf baye rischem Boden gefunden werden. Was die geologische Beschaffenheit der Gegend anbelangt, so sind die höheren Erhebungen (Pfänderrücken etc.) tertiärer Formation, meist Meeresmolasse; die Wände der Schluchten bestehen aus Molassesandstein, tertiärer Nagelfluhe und Mergel. Das Gebiet ist ziemlich kalkarm, die oberste Schicht besteht aus Lehm. Die Hügel sind Moränenschutt des Rheingletschers, welcher ehemals die ganze Gegend bedeckte und als Zeugen zahlreiche Findlinge, kleine Teiche, Moore und Sumpfwiesen zurückliefs. Die meisten Gewässer enthalten weiches Wasser; Quellen mit Kalktuffbildung sind jedoch an manchen Stellen nicht selten, z. B. im Rickenbachertobel, im Heuried, im oberen Teil besonders im Argenthal, bei Harbatzhofen, Weihers etc. Infolge trefflichster Wiesenkultur sind Haidewiesen fast verschwunden; Reste finden sich als trockene Grasplätze zwischen Rickenbach und Untei’hochsteg, an der Wasserburger Bucht, auf dem Johannishügel bei Zeisertsweiler, am Waldsaum bei Altrehlings, am Bahndamm bei Schönau und unterhalb Station Schlachters; im oberen Gebiet kann man zahlreiche Viehweiden hierher rechnen. Am Bodenseeufer zieht dem Gestade parallel ein schmaler Streifen düne artigen, sandigen Bodens mit charakteristischer Flora (Ranunculus reptans L., Eru- castrum obtusangulum Rchb., Triticum glaucum Desf., Botrychium Lunaria L.). Literatur des behandelten Gebietes. B erichte der Bayer. Botan. Gesellschaft zur Erforschung der heimischen Flora: Bd. II München 1892 S. 63. Bd. IV München 1896 S. 1—76. Bd. V München 1897 S. 77—198. Bd. VI München 1899 S. 199-246. 1* ©Bayerische Botanische Gesellschaft; download unter www.bbgev.de;www.biologiezentrum.at — 4 — B ruhin P. Thoin. Aq., Durch Algäu und Vorarlberg. Reminiszenzen meiner botan. Exkursion im Spätsommer 1865. Feldkirch 1866. B ornm üller J., Zur Flora von Oberbayern. Mitteilungen des Thüringer botan. Vereines. Neue Folge 1895. Oaflisoh J. Fr., Beiträge zur Flora der Regierungsbezirke Schwaben und Neuburg. X. Bericht des naturhistor. Vereins in Augsburg 1857 p. 59—64. Mit Angaben Madleners, Schreinermeisters in Lindau. Da 11a Tor re Prof. Karl v,, Tagebuch blätter einer Reise nach Südbayern, in die Südostschweiz und durch Vorarlberg. Alpenfreund 8. Bd. 1895 p. 278—291. D egenkolb H ., 14 Oktobertage am Bodensee und im Breisgau. Ö. B. Z. 1866 p. 180—187. D obel Fr., Die Vegetationsverhältnisse der Gegend um Lindau. 7. Bericht des naturhistor. Vereins in Augsburg (ein Auszug daraus in Flora 1854 p. 491—496). *G arke, Flora von Deutschland. 18. Aufl. 1898. Glanz Dr. iur., Zur Flora Tirols, Vorarlbergs und dos angrenzenden Bodenseegebiets. Ö. B. Z. 1864 p. 85—88. *H erter L,, Lehrer in Hummertsried, Mitteilungen zur Flora von Württemberg im Jahreshefte des Vereins für Vaterland. Naturkunde in Württemberg, 44. Jahrg. 1888 p. 177-204. *H öfle, Die Flora der Bodenseegegend mit vergleichender Betrachtung der Nachbar floren. Erlangen 1850. H oller Aug,, Beiträge zur Flora des Algäus. IX. Bericht des naturhistor. Vereins in Augsburg, 1858, p. 92—96. K em m ler C. A., Flora von Württemberg und Hohenzollern. 1882. * P ran tl K., Exkursionsflora für Bayern. 2. Ausg. 1894. *Dr. P robst in Essendorf, Zur Kenntnis der in Oberschwaben wildwachsenden Rosen. Jahreshefte des Vereins für vaterländ. Naturkunde in Württemberg, 43. Jahrg, 1887. * R ichen Gottfr., Professor in Feldkirch, Die botanische Durchforschung von Vorarl berg und Lichtenstein. 6. Jahresbericht des öffentl. Progymnasiums der Stella matutina zu Feldkirch. 1896/97. S auter Dr. Anth. Eleuth., Schilderung der Vegetationsverhältnisse um den Bodensee und in einem Teile Vorarlbergs, Flora 1837 Beiblätter I. Bd. p. 1—66. S chreckenstein Friedr. Freyherr Rot v., Herr von Immendingen und Bilafingen etc., und E ngelberg Joseph Meinrad v., fürstl. Fürstenbergischer Hof- und Sanitäts rat etc., Flora der Gegend um den Ursprung der Donau und des Neckars, dann vom Einflufs der Schüssen in den Bodensee bis zum Binflufs der Kinzig in den Rhein. 4 Bde. 1804—1814. Enthält nach Professor R ichen Standorte um Lindau. *Sendtner Dr. Otto, Die Vegetationsverhältnisse Südbayerns 1854 (p. 722—908, Flora von Südbayern enthält die Angaben D obels über die Lindauer Gegend). *W agner Herrn., 111. Deutsche Flora 2. A. 1882. Zu bemerken ist, dafs nur die mit * bezeichneten Werke durchgesehen wurden ; die meisten Literaturangaben sind Professor R ichens Werk „Die botanische Durch forschung von Vorarlberg und Lichtenstein“ entnommen. Gewährsmänner. I. Kgl. H. P rinzessin Ludw ig von Bayern. Ade Alfred, Tierarzt in Weismain (Oberfranken) = A. B rü ller Max, Kgl. Bezirkstierarzt in Lindau i. B. = B. D ollhopf L., Lehrer in Lauingen a. d. Donau. F ronm üller W., prot. Stadtpfarrer in Lindau i. B. Herr Eduard, Kgl. Amtsgerichtssekretär in Weiler i. Algäu = H. H epp Ernst, cand. jur. Laufen, a. Salzach. H ook Gg., Kgl. Rektor an der Realschule in Lindau. ©Bayerische Botanische Gesellschaft; download unter www.bbgev.de;www.biologiezentrum.at 5 K eller m ann Dr. Ohr., Kgl. Rektor der Industrieschule in Nürnberg. Milz Gebh, Schreinermeister in Bregenz. R uefs Joh. Lehrer in München. Schawo Mich., Kgl. Telegraphenoberexpeditor, Lindau = Sch. Sünder mann Pr., Kunstgärtner in Aschach b. Lindau. Einteilung des Gebietes. 'I. H bu: Gegend vom Bodensee bis zur Hügelreihe. a) Litoralflora des Bodensees. b) Plora der Ebene um den Bodensee (Bodenseebecken) mit den Südabhängen der begrenzenden Weinberge. II. Hbo: Plora des Hügelgebietes. a) Moränengebiet von der Bodenseeebene bis zur Linie Hergaz-Opfenbach incl. b) Moränengebiet Hergaz-Opfenbach — ca. 750 m Höhe aufwärts. c) Plora der Peissenberger Zone S endtners (ca. 750—1100m). I. entspricht der unteren Donauzone S endtners, welche bei P rantl, „Bayerns Plora“ mit Hu abgekürzt bezeichnet wird; daher = Hbu. II. entspricht dem oberen Teil der südbayerischen Hochebene und wird daher mit Hbo bezeichnet. C h arak teristisch sind für die bezeichneten Teile: Ia. Ranunculus reptans L., Erucastrum obtusangulum Rchb., Thlaspi per- foliat.L., Reseda lutea L., Cerastium arvenseL., Rosa agrestis Savi, Nasturtium ancepsDC., Nasturtium amphibium R. Br., Isatis tinctoria L., (Clematis Viticella L;, Ooronilla Emerus L., Dipsacus pilosus L.. (Asparagus officinalis L), Myosotis Rebstelneri Wartm., Verbascum Blattaria L,, Litorella juncea Berg., Odontites serotina Lam., Aira caespi- tosa var. rhenana Gremli, Triticum glaucum Desf., Poa alpina L., Botrychium Lunaria Sw. Pür Ib. Batrachium aquaticum var. heterophyllum Weber, Batr. fluitans Wimmer, Ranunculus sceleratus, L., Papaver dubiuni L., Arabis alpina L., Arabis petraea Lmk., Berteroa incana DC., Erodium oicutarium L’Herit., Diplotaxis muralis DO., Oamelina sativa L ., Neslea paniculata Desv., Cochlearia Armoracia L., Lepidium Draba L., Lepidium ruderale L., Bunias orientalis L., Yiola alba Bess.f Viola permixta Jord., Viola mirabili8 L., Alsine tenuifolia Wahlbg., Aldrovandia vesiculpsa L., Silene nocti- flora L., Rosa tomentella L., Rosa rubiginosa L., Acer platanoides L ., Geranium phaeum L., Geranium pyrenaicum L., Oxalis stricta L., Lathyrus paluster L., Lathy- rus Yernus Bernh., Rubus platycephalus Pocke, Rubus pilocarpus Gremli, Portulaca oleracea L., Sedum reflexum L., Saxifraga triflactylites L., Sium latifolium L., Silaus pratensis Bess., Echinops sphaerocephalus L., Galium Wirtgeni P)) Schultz^) Gentiana utriculosa L., Cuscuta europaea L., Valerianella carinata Lois., Aster salicifolius Scholler, Aster parviflorus Nees,, Senecio paludosus L., Cynoglossum officinale L., Crepis tec- torum L., Gratiola officinalis L., Myosotis sylvatica Hoffm,, Stachys annua L., Vero- nica polita Pr., Scrophularia (Neesii Wirtg.) Lamium amplexicaule L., Physalis Alke kengi L.,