Ablauf des Labertal-Projektes

Wichtige Schritte Bisherige Ergebnisse 1993 bis 1996 Grundlagenerhebung: floristische und Daten von 1.650 Flurstücken, 543 Eigentümern und Ökologische Entwicklungskonzeption faunistische Untersuchungen, Betriebsbefragung, Be- 304 Bewirtschaftern zur bedarfsgerechten computer- fliegungen gestützten Analyse 1995 bis 1997 Ökologische Entwicklungskonzeption Abstimmung der Entwicklungsziele von Landwirt- für die Talaue der Großen Laber; Entwicklungsvorha- schaft, Naturschutz und Wasserwirtschaft (Gemein- ben des Landesamts für Wasserwirtschaft: Gewässer- sames Entwicklungsziel) pflegeplanung mittels eines Geographischen Informa- Lebensader Laberaue Ankauf weiterer 10 ha Gewässerentwicklungsflächen tionssystems seit 1997 (Bestand 1997: 28 ha) 1997 Abschluss der Planungsphase, Festlegung der Erwerb von weiteren 18 ha ökologisch wertvoller Umsetzungsstrategie Flächen durch die Gemeinden (bereits zuvor Eigen- seit 1997 Umsetzungsberatung der Landwirte tum der Gemeinden: 43 ha), um eine dauerhaft natur- Gemeinsame Planung 1998 Bereitstellung der Grunderwerbsmittel der schutzgerechte Nutzung sicher zu stellen Gemeinden , und Rohr und zusätzliche Bewirtschaftungsverträge über 25 ha nach 1993 – 2000 Koppel bei Lonaberg der Mittel aus dem Bayerischen Naturschutzfonds Bayerischem Kulturlandschafts- bzw. Vertragsnatur- 1999 Einleitung des Neuordnungsverfahrens Nieder- schutzprogramm (der Bestand an Altverträgen deckte leierndorf II bereits 105 ha ab) 1999 Agrarökonomisches Gutachten zur Grüngutver- 15 Zeitungsartikel über die Entwicklung an der Laber wertung im Labertal bis Anfang 2000 seit 1997 rund 20 Informations- und Diskussionsver- bislang etwa 870.000 DM Erlöse der privaten Eigen- anstaltungen für Öffentlichkeit und Fachpublikum tümer aus Grundstücksverkäufen Zustimmung und Unterstützung durch die Interessen- Projektpartner vertreter und die Öffentlichkeit vor Ort Bayerischer Bauernverband, Landwirtschaftsamt Weitere Ziele Kreisverband Münchener Straße 4 Graf-Niclas-Straße 2 93326 Neuordnung der Grundstücke im Bereich Niederleiern- 93326 Abensberg dorf mit vorläufiger Besitzeinweisung im Jahr 2002 Markt Langquaid Ankauf weiterer 70 ha für Gewässerentwicklungs- Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft, Marktplatz 24 flächen Sachgebiet 56 84085 Langquaid Erwerb weiterer 20 ha ökologisch wertvoller Flächen Lazarettstraße 67 für den Naturschutz 80636 München Markt Rohr i. NB. Abschluss zusätzlicher Verträge nach dem Vertrags- Marienplatz 1 naturschutz- und Kulturlandschaftsprogramm Direktion für Ländliche Entwicklung, 93352 Einleitung weiterer Neuordnungsverfahren im Laber- Teilnehmergemeinschaft Niederleierndorf II tal zur vollständigen Erreichung der Planungsziele Lechstraße 50 Maschinenring Rottenburg a. d. Laaber im gesamten Projektgebiet 93057 Regensburg Stapferstraße 4 a Sicherung einer dauerhaft umweltgerechten Land- 84056 Rottenburg a.d. Laaber nutzung im Labertal Fachberatung für Fischerei, Bezirk Niederbayern Erfolgskontrolle 84028 Landshut Projektgruppe ABSP, c/o Bayer. Staatsministerium für Gemeinde Herrngiersdorf, VG Langquaid Landesentwicklung und Umweltfragen Marktplatz 24 Rosenkavalierplatz 2 84085 Langquaid 81925 München

Landratsamt Kelheim, Regierung von Niederbayern, Untere Naturschutzbehörde Sachgebiet 830 und 850 Schlossweg 3 Regierungsplatz 93309 Kelheim 84028 Landshut

Landschaftspflegeverein VÖF Kelheim Wasserwirtschaftsamt Landshut Klosterstraße 2 Seligenthaler Straße 12 93309 Kelheim 84034 Landshut Herbstliches Schilf www.voef.de www.wasser-wirtschaftsamt-landshut.de Niederleierndorf Nutzungskonflikte Oberleierndorf Gemeinsame Planung und Umsetzung Gemeinsames Entwicklungsziel

Der naturnahe Flusslauf der Großen Laber prägt im »Ich bin sehr froh darüber, dass mit der Umsetzung »Das Labertal soll nicht eine kostenintensiv zu pfle- Unterschiedliche Entwicklungsziele haben Landkreis Kelheim einen Talraum von etwa 850 ha. des Labertal-Projektes unsere Laber-Auen als reizvolle gende Naturschutzfläche werden, sondern weiterhin Landwirtschaft, Wasserwirtschaft und Naturschutz. Häufige Überschwemmungen und hohe Grundwasser- Kulturlandschaft und als ökologischer Schonraum für von Landwirten wirtschaftlich genutzt werden können. Langquaid bedrohte Tier- und Pflanzenarten erhalten werden Daher müssen betroffene Landwirte und Grundstücks- nur Landwirtschaft und Wasserwirtschaft. stände beeinflussendas Naturschutzgebiet „Nieder- moor südlich Niederleierndorf“ ebenso wie Äcker und können. Für unsere Bevölkerung wird damit ein wert- eientümer bereits in der Planungsphase in das Vorhaben nur Landwirtschaft und Naturschutz. Wiesen, in denen der Große Brachvogel brütet. volles Naherholungsgebiet bewahrt. Für den Markt eingebunden werden. Das Projekt muss auch Vorteile für nur Wasserwirtschaft und Naturschutz. Langquaid ergibt sich die Möglichkeit, schützenswerte die weiterwirtschaftenden Betriebe haben bzw. für die Gebiete zu erwerben und damit auf Dauer unter Schutz Grundstückseigentümer, die ihre Flächen einbringen. Zustandserfassung « Appersdorf zu stellen.« Alois Schweiger Zwei Parteien sind sich einig, aber und computergestütze Josef Bergmann, Bayerischer Bauernverband der Naturschutz, Bürgermeister des Marktes Langquaid, 1990 – 2002 Konfliktanalyse »Mit dem Flurbereinigungsverfahren können wir Bau- die Landwirtschaft, Positiv eingestellt zum Labertalprojekt sind wegen ern größere Flächen bekommen, auf denen man besser Das „Labertalprojekt“ soll die Ansprüche, die sich aus » des Flurbereinigungsverfahrens vor allem die Landwirte, arbeiten kann. Der Naturschutz kann die schlechten die Wasserwirtschaft, landwirtschaftlicher Nutzung, aus wasserwirtschaftli- die noch intensiv wirtschaften. Von den anderen werden Flächen übernehmen. Viele sagen daher, dass Wasser- hat abweichende Ziele. chen und naturschutzfachlichen Zielen ergeben, opti- viele verkaufen. Wir wären auch bereit, Naturschutz- wirtschaft und Naturschutz so günstig zu Flächen Sandsbach mal aufeinander abstimmen. Planung und Umsetzung flächen zu mähen. Schnittzeitpunkte ab 15. Juni sind kommen. Weil die Landwirtschaft ja auch immer we- koordiniert eine Projektgruppe mit Vertretern der un- aber oft zu spät, weil dann das Gras unten gelb werden niger wird, reichen die guten Flächen für die Landwirt- Siedlung, Weg, Straße terschiedlichen Fachrichtungen (Projektpartner: siehe Leiten- kann. Wenn irgendwo der Brachvogel sitzt, kann man schaft aus. Wenn man auch noch extensivieren will, hausen Rückseite). Ab 1992 wurden Daten zur Gewässersitua- das ja später mähen, da kann man flexibel sein. braucht man natürlich mehr Fläche. tion, Pflanzen- und Tierwelt des Gebiets und der sozio- « « ökonomischen Situation der Bewirtschafter erhoben. Robert Christl, Josef Rötzer, In die Daten ging das Wissen der ortsansässigen Land- der Große Brachvogel, ein sehr seltener Wiesenbewohner Landwirt, Oberleierndorf Landwirt, Niederleierndorf wirte mit ein. Die Daten wurden in ein geographisches Informationssystem eingegeben. Niederleierndorf Die Federführung des Projektes hat das Wasserwirt- Kitzenhofen Dann erarbeiteten Landwirtschaft, Wasserwirtschaft schaftsamt Landshut. Es finanziert das Projekt zusam- und Naturschutz Entwicklungsziele und stellten sie men mit den Naturschutzbehörden, dem Bayerischen Oberleierndorf in Karten dar. Das Geographische Informationssystem Naturschutzfonds, der Direktion für Ländliche Entwick- Grünland, extensiv ermöglicht es, die Karten zu verschneiden. So kann lung Regensburg und den Gemeinden. Grünland, intensiv man auf den ersten Blick konfliktträchtige Flächen Günzenhofen erkennen, für die beispielsweise die Wasserwirtschaft Auwaldentwicklung Schicka „Auwald“, die Landwirtschaft dagegen „Acker“ als Ent- Zielgerichtete Umsetzung Acker Langquaid wicklungsziel definiert (vgl. Kartenabbildung links). Freiwilligkeit ist die Basis von Planung und Umsetzung. Weg, Straße Eine gute Öffentlichkeitsarbeit ist daher für den Erfolg Siedlung Laaber Akzeptanzorientierte Planung des Projektes von größter Bedeutung. Seit der „Start- schuss-Veranstaltung“ im Oktober 1997 in Langquaid Durch die flächenbezogene Konfliktanalyse kann man gab es zahlreiche Informationstermine. Appersdorf Scheinkonflikte leicht erkennen. Echtes Konflikt- Um dem individuellen Beratungsbedarf zu entsprechen, potential lässt sich identifizieren. Die Fachvertreter arbeitet seit 1997 ein Agraringenieur als Umsetzungs- können dann ihre jeweiligen Prioritäten klären und berater für den Landschaftspflegeverein VöF e.V. Er hat auf dieser Basis gemeinsam Kompromisse suchen. bislang etwa 150 Landwirte beraten. Eine Kauf- und Die Projektgruppe muss für Teilgebiete unterschied- Unterschiedliche Einzelziele der drei Partner zu Planungsbeginn Tauschanfrage bei den betroffenen Grundeigentümern liche Schwerpunkte setzen. In einem Bereich sind 1998 zeigte, dass die Wünsche der Eigentümer mit den dann beispielsweise günstige landwirtschaftliche 520 ha Ergebnissen der Planung gut vereinbar sind. Etwa 65ha Nutzungsbedingungen, im anderen die Entwick- Sandsbach Flächen wollen die Eigentümer verkaufen, weitere 40ha lung naturnaher Feuchtwiesen und in einem drit- Naturschutz Landwirtschaft Wasserwirtschaft gegen andere Flächen eintauschen. ten Auwaldentwicklung das Ziel. So entsteht in 410 ha Viele haben außerdem Interesse, Bewirtschaftungsver- einem mehrstufigen Prozess ein gemeinsames Entwick- Leitenhausen träge nach dem Bayerischen Vertragsnaturschutz- oder 300 ha lungsziel für das Labertal (Kartenabbildung rechts). 280 ha Kulturlandschaftsprogramm abzuschließen. Um das bisher Ziel 250 ha Weil bei der Umsetzung auf freiwilliger Basis Einzel- 250 ha gemeinsame Entwicklungsziel zu erreichen, leitete die 220 ha Kalteneck resultate nicht vorhersehbar sind, werden detaillierte Direktion für ländliche Entwicklung Regensburg 1999 180 ha 160 ha 150 ha Planungsentscheidungen projektbegleitend getroffen. im nördlichen Teil des Projektgebiets ein Vereinfachtes 130 ha Für die Diskussion sind alle planungsrelevanten Daten 120 ha 110 ha Neuordnungsverfahren ein. Das Vefahrensgebiet hat 110 ha 110 ha jederzeit vom Computer abrufbar. Das erleichtert eine Kitzenhofen eine Größe von 270 Hektar. Kauf und Tausch von Grund- Au 40 ha offene Planung und erhöht die Akzeptanz. 0 ha 0 ha 0 ha stücken werden die Voraussetzungen für eine langfristig 0 ha Grünland intensiv Grünland extensiv Auwaldentwicklung Acker naturverträgliche Bewirtschaftung schaffen. Grünland extensiv Grünland intensiv Auwaldentwicklung Acker