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UmKatH2016_Layout 3 31.10.2016 07:59 Seite 4 Katalogbearbeitung: Ricarda Lindner Kataloggestaltung und Fotografie: Markéta Cramer von Laue Bestellungen bitte an Rotes Antiquariat und Galerie C. Bartsch Knesebeckstr. 13/14, 10623 Berlin-Charlottenburg Tel. 030-37 59 12 51, Fax 030-31 99 85 51 [email protected] Unsere allgemeinen Geschäftsbedingungen finden Sie unter www.rotes-antiquariat.de. Mitglied im Bankverbindung Member of Christian Bartsch Postbank Berlin: IBAN DE88100100100777844102 Deutsche Bank: IBAN DE12100700240135687200 Für unsere Schweizer Kunden Christian Bartsch, Konto 91-392193-5, PostFinance Schweiz Steuer-Nummer 34/217/58303 USt-ID 196559745 Katalog Herbst 2016 Kunst – Literatur – Autographen Seite 2 1. ABC. Beiträge zum Bauen Serie 2, No. 2. Redaktion: Hannes Meyer, Basel. Basel. [1926.] 8 S. Mit zahlr. fotogr. Abb. u .a. von Arbeiten Baumeisters, Dexels, Kassaks, Lissitzkys, Mondrians, Nerlingers, Vantongerloos. Folio, Orig.-Karton. - Widmungs exem - plar von Hannes Meyer an Walter Dexel. (Bestell-Nr. KNE27766) 1.000 € Belegexemplar mit dem handschriftlichen Vermerk auf der Umschlaginnenseite: „Walter Dexel zugeeignet, HM. 26“; Anlass war vermutlich die Abbildung des Hinterglasbildes Komposition IV von 1925, welche Moholy-Nagys Beitrag „Ismus oder Kunst“ beigestellt wurde (vgl. Wöbkemeier 288). - Es erschienen lediglich acht Ausgaben der Zeitschrift. - Die Reihe wurde in den Jahren von 1924 bis 1928 publiziert. - Als der Architekturverband Asnova gegründet wurde, befand sich Lissitzky auf seiner von der USSR offiziell geförderten Grand Tour durch Europa, auf welcher er für den russischen Konstruktivismus warb. Es war ihm in dieser Zeit möglich, ein großes Netzwerk zu knüpfen und verschiedene Künstler für seine Sache einzunehmen. Die Förderung und Gründung von Zeitschriften, welche sich untereinander mit Beiträgen und Hinweisen quer über den Konti - nent unterstützten, war dafür von zentraler Bedeutung. Wichtiger Ausgangspunkt hierfür war Berlin, wo Lissitzky an der Organisation für die „Erste Russische Kunstausstellung“ beteiligt war, etliche Vorträge hielt, zahlreichen Zusammenkünften federführend beiwohnte und die Zeit schrift „Vesc-Gegenstand-Objet“ herausgab. Auch Hans Richters Periodikum „G. Material zur elementa - ren Gestaltung“ war von ihm angeregt. Weiterhin lud Kurt Schwitters den Proun-Konstrukteur zur Zusammenarbeit an Ausgaben der Zeitschrift „Merz“ ein und mit van Doesburg sowie Moholy- Nagy plante Lissitzky eine alle Sprachbarrieren überschreitende Zusammenarbeit zwischen „De Stijl“, „Vesc-Gegenstand-Objet“ und „Ma“. Ebenso bestand u.a. Kooperation mit „Blok“ in Polen und „Zenit“ in Jugoslawien. Es fehlte in diesem Netzwerk europäischer Konstrukti visten jedoch eine Gruppe, die sich in ihren Publikationen vor allem mit Architektur befasste, und zwar derart, dass sie die Auffassungen der 1923 gegründeten russischen Vereinigung Asnova in Europa bekannt machte. In Berlin lernte Lissitzky den aus Rotterdam stammenden Architekten Mart Stam kennen, mit dem er danach in regem Briefwechsel stand. Als Lissitzky an einer schweren Lungentuber ku - lose erkrankte und in ein Sanatorium nach Locarno fuhr, traf er Stam in Zürich wieder. Dem in der Schweiz lebenden Holländer und einer Reihe gleichgesinnter Schweizer Architekten war es ein wichtiges Anliegen geworden, eine Architekturzeitschrift ins Leben zu rufen. Zu diesem Kreis zählten Paul Artaria, Hannes Meyer, Werner Moser, Emil Roth und Hans Wittwer. Ihr Magazin soll - te sich ausschließlich mit den neuen radikalen Tendenzen in der Archi tek tur befassen. Doch weder Stam noch andere Beteiligte hatten bisher Erfahrungen in der Heraus gabe einer solchen Reihe gesammelt. So kamen zwei Interessen zusammen und man einigte sich folglich schnell auf intensive Kooperation. Lissitzky, der nun die Möglichkeit eines europäischen Sprachrohrs für Asnova sah, plante während seines Schweizaufenthaltes engagiert die Herausgabe von „ABC. Beiträge zum Bauen“ gemeinsam mit der Gruppe. Deren Vorgabe war es, die Arbeiten Asnovas in Artikeln offen zu unterstützen. Im Gegenzug erhielten die Schweizer Architekten, neben Hilfe - stellung bei der Gestaltung und Herausgabe, einige Erstveröffentli chungs rechte von Lissitzky. Bereits das Format des Magazins war eine inhaltliche Aussage, wurde es doch von „Vesc- Gegenstand-Objet“ und „G“ übernommen. Verantwortlich für die Gestaltung waren Hans Schmidt und Mart Stam. Die ersten beiden Hefte galten vor allem dem russischen Konstrukti vis mus und seinem wichtigsten Vertreter in Westeuropa. Nachfolgend erschien in der ersten Serie, wie verein - bart, in jedem Heft ein entsprechender Leitartikel. Diese starke Bindung erwies sich jedoch als sehr problematisch, war doch Asnova vor allem der utopischen Architektur verschrieben, wohin - gegen die ABC-Mitglieder ein großes Interesse daran hatten, ihre Entwürfe umzusetzen. Als Lissitzky 1925 wieder in die USSR ging, begann die Gruppe, sich mit anderen Vereinigungen der europäischen Avantgarde zusammenzuschließen. (Vgl. Sima Ingberman, ABC, Internationale Kon struktivistische Architektur 1922 -1939, Braunschweig und Wiesbaden 1997, S. 20 -107.) - Rän - der mit leichten Knickspuren, Karton etwas gebräunt, angestaubt u. mit handschriftl. Vermerk „[1926]“. Seite 3 Seite 4 2. Baumeister, Willi. Ausstellung Willi Baumeister 2. Juli bis 13. August. Galerie von Garvens, Hannover. 1922. 24 S. mit zahlr. Abb. 8 °, Orig.-Broschur mit Pergamin-Um - schlag mit Deckelillustr. von Willi Baumeister. - Widmungsexemplar. (Bestell-Nr. KNE 29471) 900 € Sehr seltener Katalog zu einer der frühen Einzelausstellungen Willi Baumeisters. - Mit handschriftl. Widmung des Künstlers am Textbeginn „Herrn Gustav Stotz“, signiert und datiert 1922. - Gustav Stotz war seit 1922 Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft des Werkbundes in Stuttgart. Ab 1925 hatte er, geimsam mit Mies van der Rohe und dem Architektur-Kritiker Walter Curt Behrendt, dessen Leitung inne und organisierte das Projekt „Weißenhof-Siedlung“ und die Ausstellung „Die Wohnung“. In nur drei Jahren wurde die Idee realisiert und 1927 die Werkbund- Siedlung in Stuttgart eröffnet. - Mit einer Einleitung von Karl Konrad Düssel. - Die Ausstellung in der Galerie von Garvens im Sommer 1922 steht für Baumeister in einer Reihe wichtiger Er - eignisse, die seine bisherige Arbeit an das Licht einer internationalen Öffentlichkeit brachten. Seine „Mauer-Bilder“ erregten dabei großes Interesse, vor allem in Frankreich. So kam es nicht nur zu dieser Einzelausstellung, sondern auch zu einer Exposition gemeinsam mit Fernand Léger in Herwarth Waldens Berliner „Sturm-Galerie“. Daneben veröffentlichte Waldemar George im selben Jahr in der Pariser Zeitschrift „L’Esprit nouveau“ einen wichtigen und viel beachteten Artikel über ihn. - Pergaminumschlag mit kleineren Fehlstellen u. fleckig, sonst gut erhaltenes Exemplar. - Spiel mann 219. - Kat. Berlin (1989) S. 24. Seite 5 3. Beckmann, Max: Der Zeichner in Gesellschaft. Radierung auf Velin. 1922. 32,8 x 24,2 cm. (Bestell-Nr. KNE29691) 2.000 € Im Passepartout. - Unten rechts signiert. - Exemplar Nummer 5 der 40 von Günther Franke num - merierten Exemplare (von insgesamt 100 auf Velin); daneben erschienen 50 Exemplare auf Japan. - Der von Beckmann dargestellte Künstler ist Rudolf Grossmann. Laut Hofmaier ebenfalls darge - stellt ist der Münchener Maler Rolf E. von Hoerschelmann. - Bl. außerhalb der Platte beschnitten. - Hofmaier 230 III B. Seite 6 4. Dexel – Neue Frankfurt, Das. Monatsschrift für die Fragen der Grosstadt gestal - tung. Herausgeber: Ernst May. 1. Jahrg., Nr. 3. Englert und Schlosser, Frankfurt a. M. Januar 1927. S. 45 - 64, 1 Bl. Mit zahlr., teils farb. Abb. 4 °, Orig.-Broschur (Willi Bau - meister). (Bestell-Nr KNE29359) 500 € Vorderdeckel mit Besitzvermerk von Walter Dexel. - Themenschwerpunkt der vorliegenden Nummer ist die Reklame. - Dem Bund „Das neue Frankfurt“ gehörten u.a. Breuer, Dexel, Gropius, Le Corbusier, Moholy-Nagy und M. Stam an. - „Das neue Frankfurt“ war neben der vom Bauhaus Dessau herausgegebenen „Vierteljahr-Zeitschrift für Gestaltung“ das wichtigste regelmäßig er - scheinende Organ der Vertreter des Neuen Bauens und funktioneller Gestaltung in der Weimarer Republik. Auch thematisch setzte man sich intensiv mit den Arbeiten zum Teil ehemaliger Mit - glieder des Bauhauses wie Herbert Beyer, Paul Klee, Hannes Meyer, László Moholy-Nagy u. Oskar Schlemmer auseinander. Die Zeitschrift war zeitweise Berichtsorgan der von Schwitters 1928 initiierten Gruppe „ring neuer werbegestalter“ zu der auch Dexel gehörte. - Als logische Weiter - entwicklung der gedruckten Reklame entwarf Dexel die ersten Reklamelampen, formal ent - wickelt aus seinen freien Kunstformen und seiner Gebrauchsgrafik. Von 1926 bis 1928 wurde Dexel von den Architekten Adolf Meyer und Ernst May nach Frankfurt berufen, um dort die schnell expandierende Außenreklame zu koordinieren (vgl. Kat. Marzona S. 5f). - Enthält die Bei - träge: Walter Dexel, Reclame im Stadtbilde; Adolf Behne, Kunst, Kultur und Reclame u. Ernst May, Reklamereform. - Mit Abb. städtischer Außenreklame, Plakaten, Werbedrucken von Behne, Dexel, Epstein, Leistikow, Renner, Schlemmer u .a. - Rücken berieben, sonst gut erhaltenes Exemplar. Seite 7 5. Dexel, Walter. Eigenwerbung, Postkarte. „Sachlich klar und eindrucksvoll“. Jena. ca. 1925. 1 Bl. Druck in Rot, Schwarz u. Gelb auf Karton. 10,6 x 14,8 cm. (Bestell-Nr. KNE 27654) 1.000 € Von Walter Dexel gestaltete Karte zur Eigenwebung. Die Vorderseite zeigt eine von Dexel entwor - fene Reklamelampe des Jenaer