Spiegel-Gespräch Mit Oskar Lafontaine Über Den Kohle-Kompromiß Und Die Regierung
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Werbeseite Werbeseite DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN-MAGAZIN Hausmitteilung Betr.: Titel, Ehrung, Nazi-Gold ewinn ist gut, aber nicht alles“, sagte einst Hermann Josef Abs, der legendäre GVorstandssprecher der Deutschen Bank. Und wie denkt darüber Rolf-Ernst Breuer, der demnächst diesem mächtigen Institut vorstehen soll? Beim Mittagessen mit spiegel-Leuten im 34. Stock des Frankfurter Bankhauses erwies sich der bald einflußreichste Mann des deutschen Geldgewerbes als einer, der streng auf Rendite und Aktienkurs ach- ten wird. Das Wirtschaftsbild Breuers und seine Er- fahrungen mit den Kapitalmärkten der Welt flossen ein in die Titelgeschichte über den neuen Aktienkult und die Massenarbeitslosigkeit, den die Redakteure Ulrich Schäfer und Gabor Steingart schrieben (Sei- te 92). Mit den Aktien-Analysten, jener geheimnis- vollen Truppe, die mit ihren Kauf- oder Verkaufs- empfehlungen Milliarden bewegt, beschäftigte sich der Berliner spiegel-Mann Jan Fleischhauer (Seite SCHUMANN / DER SPIEGEL F. 104). Gleichsam die Gegenseite, die für die Inve- Schäfer, Steingart storenbetreuung zuständigen Manager der Groß- konzerne, befragte Finanzkorrespondent Christoph Pauly, sein Kollege Rüdiger Jungbluth untersuchte das wissenschaftliche Konzept des „Shareholder-value“, modische Zauberformel von der Steigerung des Aktionärsvermögens (Seite 98). Sie hatten sich so etwas schon gedacht, aber dann waren die spiegel-Leute doch über- rascht: Bei ihren Gesprächen mit den Wirtschafts- und Finanzgrößen war ständig von Wachstum die Rede – nur für die Schaffung von Arbeitsplätzen fühlte sich nie- mand so recht verantwortlich. Abs hatte das noch anders gesehen: „Die Wirtschaft wird an ihren Leistungen für die Gesellschaft gemessen.“ ine Goldmedaille für Zeitschriftentitel gab es diesmal nicht Ebei der Medien-Olympiade des „Art Directors Club für Deutschland“ (ADC) letzte Woche in Berlin – eine silberne ging an das Titelblatt-Team des spiegel. Der ADC-Preis genießt hohes Ansehen, ihren Erfolg holten sich die Titelbildgestalter Thomas Bonnie, Ursula Morschhäuser und Oliver Peschke mit der Frontseite des spiegel 11/1996: „Das Netz – Die Welt online“. it sich selbst standen die Schweizer immer im reinen: So gut wie sie war sonst Mkein Volk auf Erden. Doch inzwischen ist die Selbstgefälligkeit, mit der sich das Alpenland der verdorbenen Welt präsentiert, stark erschüttert – seit herauskam, wie eng einst die Geschäfte mit dem NS-Regime waren. Es geht um Nazi-Raubgold und die Vermögen von Holocaust-Opfern, aber auch um die Behandlung jüdischer Flüchtlinge oder die Lieferung von KZ-Baracken. Wie sehr sich das Bild nun ge- wandelt hat, erfuhr spiegel-Autor Siegfried Kogelfranz in Washington bei einem Besuch des US-Senators Alfonse D’Amato, der sich besonders hartnäckig um die Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels bemüht (Seite 162).Auf dem Computer-Bild- schirm des D’Amato-Bürochefs Gregg Rickman flimmerte der Schirmschoner-Text: „Bye, bye, Iran, Libya, Switzerland“ – die Biedermänner im Verein mit Staatster- roristen. „Die Schweizer Banken“, so der deutschstämmige Washingtoner Anwalt Michael Hausfeld zu Kogelfranz, „sollen keinen Cent behalten, der ihnen nicht gehört.“ Schwer vorstellbar, daß es so ausgeht: Bis vor kurzem noch reagierten die derart Attackierten mit schroffer Arroganz. Der Schweizer Schriftsteller Adolf Muschg erläutert im spiegel-Gespräch (Seite 179) diesen Reflex: „Wer gewohnt war, die Geschichte als eine Art kaltes Buffet zu betrachten, von dem man holt, was ei- nem schmeckt, der schluckt das nicht.“ der spiegel 12/1997 3 Werbeseite Werbeseite Werbeseite Werbeseite In diesem Heft Titel Aktienboom und Arbeitslosigkeit – die Börse belohnt die Jobkiller ....................... 92 Zauberformel Shareholder-value .................... 98 Die Analysten der Deutschen Bank............... 104 Deutschland Panorama: Zahlentricks für Maastricht / Bundesanstalt für Arbeit registriert Scientology ..................................................... 16 Regierung: Sieg der Konsensgesellschaft ....... 22 Gewerkschaften: Bergarbeiterführer Hans Berger.................................................... 24 SPD: spiegel-Gespräch mit Oskar Lafontaine über den Kohle-Kompromiß und die Regierung ....................................................... 26 Sozialkonflikte: Subventionen verzögern den Wandel..................................................... 28 Die letzte Zechenstillegung verändert das Leben in Lünen ........................................ 30 Der plötzliche Widerstand gegen die Bonner Regierung ........................................... 31 DPA Steuern: Die FDP bedient ihre Klientel......... 33 Bergarbeiter-Demonstration in Düsseldorf Spionage: Verfassungsschutz gegen CIA........ 34 CDU: spiegel-Gespräch mit Kurt Biedenkopf über sein Modell einer Grundrente................. 37 Karrieren: Ein Grüner ohne Öko-Visionen Kumpel Lafontaine trumpft auf Seiten 22, 26 regiert im Konstanzer Rathaus........................ 49 Jubiläen: Rudolf Augstein zu Der Protest der Bergarbeiter hat die Regierung noch einmal zurück in die alte Hans-Dietrich Genschers 70. Geburtstag ........ 56 Konsensgesellschaft gezwungen. SPD-Chef Oskar Lafontaine fühlt sich als Sieger Familienrecht: Die Nöte im Kampf der Kumpel. Im spiegel-Gespräch fordert er von der Koalition nun auch prominenter Politiker...................................... 63 bei der Steuerreform Kompromisse. Die höheren Einkommen der „Weltmeister Justiz: Wie sich Egon Krenz im Berliner im Suchen nach Schlupflöchern“ will der SPD-Chef stärker belasten als bisher. Politbüro-Prozeß verteidigt............................. 66 Prozesse: Teure Rechtsfindung im Verfahren gegen acht Bernauer Polizisten....................... 76 Kommunikation: Geheimdienste wollen verschlüsselte elektronische Nachrichten mitlesen...................................... 80 Vorsicht, Freund hört mit Seite 34 Umwelt: spiegel-Streitgespräch zwischen Bundesumweltministerin Angela Merkel und Fast drei Jahre forschten CIA-Agenten einen Ministerialbeamten über deutsche Iran- Greenpeace-Chef Thilo Bode.......................... 82 Geschäfte aus – die Bonner Regierung tat sich mit Konsequenzen schwer. Jetzt gibt Sprache: 3000 neue Wörter für den es Indizien dafür, daß viele US-Agenten hierzulande Konzerne ausspionieren. Die deutschen Osten ............................................. 88 deutschen Dienste wollen das wilde Treiben der amerikanischen Freunde unterbinden. Wirtschaft Trends: Neuer Partner für die Lufthansa / Gesamtmetall-Chef fordert neue Tarifpolitik... 91 Handel: Der Machtkampf bei Karstadt ......... 106 Welche Spielräume hatte Krenz? Seite 66 Digital-TV: Die Zuschauer bleiben aus.......... 107 Medien: RTL-Chef Thoma über Boxen Ein „gewaltiges Stück Welt- im TV / „Liebe Sünde“ sucht Verlag.............. 109 geschichte“ stehe vor dem Bahn: Der Staatsbetrieb will Berliner Landgericht, meint Strecken streichen ......................................... 112 der Angeklagte Egon Krenz. Euro: Siemens prescht vor............................. 114 Im Politbüro-Prozeß gegen vier führende Parteifunk- Gesellschaft tionäre will die Staatsanwalt- Szene: Vom Nutzen des Vergessens / schaft dagegen nur nachwei- Streit um Spaniens Kampfstiere...................... 117 sen, daß der letzte DDR- Kindesmißbrauch: Schlampereien der Staats- und Parteichef „hin- belgischen Justiz im Fall Dutroux.................. 120 reichend Spielräume“ gehabt Unterhaltung: In einer „Kopier-Bar“ habe, um die Schüsse an der können Gäste CDs bespielen ........................ 134 Aberglauben: Elfenspuk als Berliner Mauer zu verhindern. Den Touristenattraktion........................................ 136 Angeklagten Günter Scha- bowski, der eine moralische Sport Mitschuld einräumt, ärgert die Abrechnung mit der vor Fußball: Bodo und Bianca Illgners lukrative Arbeitsteilung bei Real Madrid....... 138 / OSTKREUZ RÖTZSCH J. sieben Jahren untergegange- Eishockey: Wie ein Klubchef sein Amt Angeklagter Krenz nen DDR: „Alles Kokolores.“ für Privatgeschäfte mißbraucht ..................... 144 6 der spiegel 12/1997 Ausland Belgiens „nationale Tragödie“ Seite 120 Panorama: Rußlands Angst Der Kinderfänger von Charleroi, der vor den Taliban / Der Kampf gegen mutmaßliche Mörder Marc Dutroux, die Militärdiktatur in Nigeria ........................ 147 war keineswegs nur ein psycho- Albanien: Am Rande der Anarchie ............... 148 pathischer Einzeltäter: Im Brüsseler Nato: Interview mit dem ehemaligen Bosnien-Unterhändler Richard Holbrooke Untersuchungsausschuß, der jetzt über die Ost-Erweiterung .............................. 151 seine Anhörungen beendete, kamen Nahost: Attentat auf den Friedensprozeß ..... 154 Spuren in ein weitverzweigtes Netz Sekten: Scientology gegen die von Pädophilen ans Licht, zu denen US-Finanzbehörde ........................................ 157 Spitzen der belgischen Gesellschaft Zaire: Pater Léopold Tanganagba gehören. Teile der Justiz gerieten über die Rebellion in seiner Heimat.............. 160 in Verdacht, bei der Suche nach Ägypten: Nilwasser für die Wüste................. 161 SYGMA verschwundenen Kindern sträflich Schweiz: Geschäfte mit den Nazis ............... 162 Verhafteter Dutroux geschlampt zu haben. spiegel-Gespräch mit dem Schriftsteller Adolf Muschg über die Selbstgerechtigkeit der Eidgenossen ............................................ 179 Wissenschaft + Technik Scientologen-Druck auf Washington Seite 157 Prisma: Fallende Lebenserwartung US-Richter geißelten den Kult in Rußland / Energieeinsparung durch helle Dächer? ...............................................