Lebensklänge

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Lebensklänge AUSGABE 2 HERBST 2010 saiten Z UM MITNEHMEN HERAUSGEBER: HOCHSCHULE FÜR MUSIK, ZETSHRI C IFT DES THEATER UND MEDIEN STUDIENGANGES MEDIEN UND MUSIK HANNOVER LEBENSKLÄNGE FAN OHNE GRENZEN (S. 4) · STUMMFILMMUSIKER (S. 19) · MUSIK AUF DER STRASSE (S. 23) HEAVY-METAL-SUCHT (S. 30) · AUFTRITTSANGST (S. 41) · PLATTENLADEN OHRWURM (S. 52) 1 wir sind die show. Studenten-Tickets an der Tageskasse für nur 15,- Euro auf allen Plätzen! Wir schenken Dir einen GOP-Cocktail Einfach ausschneiden, mitbringen und der Servicekraft vorlegen! Gültig 2010. 2 Georgstraße 36 · 30159 Hannover · Tickethotline: (05 11) 30 18 67 10 · variete.de AZ Image_A4.indd 1 03.08.2010 20:08:29 INHALT | EDITORIAL | IMPRESSUM EDITORIAL INHALT Die erste Ausgabe unseres Magazins hat KEIN HÜPFEN, KEIN TOBEN ......................................................................... 4 gezeigt: Hannovers Musikszene ist facet- Ein Bielefelder Fan fährt zum 258. Mal der Gruppe Klee hinterher tenreich und hat mehr zu bieten, als man gemeinhin vermuten würde. An dieser Stel- KEIN KINDERSPIEL ....................................................................................... 8 le danken wir allen Leserinnen und Lesern, Musikalisch hochbegabte Kinder brauchen spezielle Förderung die unseren Blick auf das musikalische Le- ben bestätigt und uns zur Themenauswahl DER WEG ZUM LIEBESGLÜCK .................................................................... 11 unserer Erstausgabe beglückwünscht ha- ben. Ebenso danken wir für die vielen an- Glosse erkennenden Worte zur journalistischen KEIN ZIRKUS OHNE CLOWN, KEIN CLOWN OHNE MUSIK ........................ 12 Qualität unseres Heftes: Von einer „sehr an- sprechend und professionell gemachten Zeit- Clownsfamilie Alexis tourt mit Zirkus Krone durch Europa schrift“, die „wunderbar und richtig vergnüg- MUSIK LIEBEN, LEIDEN, LEBEN ................................................................. 16 lich zu lesen“ sei, war die Rede. Ein anderer Leser nannte den Erstling gar ein „ziemliches Ausgewählte Stücke der Pop-Historie und ihre bewegenden Geschichten Meisterstück“. Eine Menge Vorschusslorbee- EIN LEBEN FÜR DIE TONSPUR ................................................................... 19 ren also, die uns für den zweiten „Saiten- sprung“ mit auf den Weg gegeben wurden. Günter Buchwald ist Stummfilmmusiker aus Leidenschaft wir sind die show. Das haben wir als Ansporn und Motivation KauM JEMAND BLEIBT STEHEN ................................................................ 23 betrachtet, um Attraktivität und Spannung Als Straßenmusiker unterwegs – ein Selbstversuch aus zwei Perspektiven auch in diesem Heft aufrechtzuerhalten. „Le- bensklänge – Musik lieben, leiden, leben“, PLATTENKRITIK ........................................................................................... 26 so das Thema unserer neuen Ausgabe. Auch Big Tune – Fibre – The High Queens – KJU – Reebsound – Frames wenn der Titel pathetisch klingt: Kaum et- was ist so allgegenwärtig im täglichen Leben Das „SAITENSPruNG“-FOTO: NEULICH IN DER OPER... ........................ 28 wie Musik. Mit ihr verbinden sich glückliche Erinnerungen genauso wie schwere Schick- SÜCHTIG NACH HARTEM STOFF ................................................................. 30 salsschläge. Musik kann aufbauen, trösten, Roger Tullgren bezog vom schwedischen Staat eine „Heavy-Metal-Rente“ erfreuen und sogar süchtig machen. Auf den kommenden Seiten stellen wir verschiedene „DER BauM MUSS JETZT BRENNEn“ ........................................................ 33 Menschen vor, deren Leben von Musik be- Generalprobe zum Musical „Children of Eden“ in Hildesheim stimmt wird. Sei es der 40-jährige männli- che Groupie, der seiner Lieblingsband quer KICKFLIP IN EIN BESSERES LEBEN ........................................................... 36 durch Deutschland hinterherreist, die Musi- Skateboard am Hindukusch, Hiphop in der Township kerin, die panisches Lampenfieber hat, oder der Heavy-Metal-Süchtige, der seine Musik NICHTS GEHT MEHR ................................................................................... 39 sogar im Schlaf hört – sie alle lieben, sie lei- den und sie leben Musik. Wenn Musik zu gesundheitlichen Problemen führt Auch unsere Redaktion hat ihr ganzes Herz- ICH KANN NICHT ......................................................................................... 41 blut für die Erstellung der neuen Ausgabe Auftrittsangst bei Musikern hingegeben, um ein leidenschaftliches Stück Musikjournalismus zu erschaffen. Wir wün- KLIENTEN BITTE, NICHT PATIENTEN .......................................................... 43 schen viel Freude beim Lesen und hoffen, unsere eigene Liebe zur Musik ist spürbar. Interview mit Michael Bohne, Arzt und Psychotherapeut DORIAN GORR / MARC MÖLLMANN BASS-ParT PER E-MAIL .............................................................................. 44 Studenten-Tickets an der Tageskasse „The Mainstream“ – Bandmitglieder auf zwei Kontinenten IMPRESSUM DER WEG ZUM LICHT .................................................................................. 47 Herausgeber: Hochschule für Musik, Theater und Medien für nur 15,- Euro auf allen Plätzen! Wir schenken Dir einen Hannover · Studiengang Medien und Musik Das Musikprojekt „Schattenlichter“ in Hamburg hilf Obdachlosen Redaktion: Mathieu Bell, Lilli Buchwald, Dorian Gorr, GOP-Cocktail Birk Grüling, Claudia Hamburger, UMFrage „WAS BEDEUTET MUSIK FÜR IHR LEBEn?“ ............................. 50 Joachim Haupt, Matthias Holz, Antonia Klöpf, Einfach ausschneiden, Annick Manoukian, Marc Möllmann, Julia Müller, Katharina Rupprich, HÖRBUCH-REZENSION ................................................................................ 51 mitbringen und der Maya Stockmann Servicekraft vorlegen! Kontakt: [email protected] DIE ERDE IST EINE SCHEIBE ...................................................................... 52 V.i.S.d.P.: Prof. Dr. Gunter Reus, Gültig 2010. Prof. Dr. Ruth Müller-Lindenberg Ein kleiner Plattenladen kämpft ums Überleben – aus Überzeugung Herstellung: Layout · Satz und Druck Michael Heiland Lister Damm 5–7, 30163 Hannover AUF DER DURCHREISE — MAX HERRE ...................................................... 54 3 Georgstraße 36 · 30159 Hannover · Tickethotline: (05 11) 30 18 67 10 · variete.de AZ Image_A4.indd 1 03.08.2010 20:08:29 GRO UPIES K EIN HÜPFEN, KEIN TOBEN Viele Leute haben eine Lieblingsband. Das ist ganz normal. Und normal ist es auch, dass man zu den Konzerten seiner Lieblingsband geht, wenn sie in der Nähe spielt. Ralf Synowziks Lieblingsband ist die Kölner Gruppe „Klee“. Allerdings ist er ein ganz besonderer Fan, um nicht zu sagen der größte. Ob im Club nebenan oder am Ende der Welt – Ralf verpasst keinen einzigen Auftritt. „Saitensprung“ hat ihn auf sein sage und schreibe 258. Klee-Konzert begleitet. Und dabei herausgefunden: Der größte Fan ist so ganz anders, als man ihn sich vorstellt. Zurückhaltend. Ruhig. Routiniert. Ganz normal eigentlich. 4 GRO UPIES BIELEFELD HAUPTBAHNHOF, ZWISCHEN BIELEFELD UND KÖLN, 17.27 UHR 17.27 - 19.15 UHR Die Zugfahrt verläuft überraschend „Meine Damen und Herren, auf Gleis ruhig. Müsste Ralf, dessen Leidenschaft 4 fährt ein ICE 556 nach Koblenz über für diese Band wohl nicht zu leugnen ist, Hamm/Westfalen, Hagen, Wuppertal und nicht schon voller Spannung und Vorfreu- Köln. Bitte Vorsicht bei der Einfahrt.“ Ralf de im Zickzack laufen? Den Gang hoch hat alles beisammen: seine Digicam, sein und runter tigern? Ungeduldig auf seinem Bandshirt, das Zugticket. Die Eintrittskar- Sitz rumhüpfen und sich schon mal mit te für das Konzert? Nein, die braucht er Klee-Musik auf das Konzert einstimmen? nicht, denn schließlich steht er auf der Nein, Ralf wirkt routiniert. Er lehnt sich EIN BIELEFELDER FAN Gästeliste. Ralf steht immer auf der Gäs- lieber zurück und nutzt die Zeit zum Le- FÄHRT ZUM 258. MAL teliste. Er ist nämlich kein gewöhnlicher sen und Schlafen, schließlich wird es eine Fan. Er fährt heute zu seinem 258. Kon- lange und anstrengende Nacht heute. DER GRUPPe „KLee“ zert der Band Klee. Die meisten Leute werden wohl in ihrem ganzen Leben nicht KÖLN HAUPTBAHNHOF, 19.15 UHR HINTerher – so viele Konzerte besucht haben, ge- schweige denn von einer einzigen Band. Das Konzert geht zwar erst um 23 MIT RUHIGER ROUTINE Doch für ein Klee-Konzert scheut Ralf Uhr los, aber durch die frühzeitige An- weder Kosten noch Entfernung. Selbst kunft bleibt noch genug Zeit, etwas zu bei der China- und Russland-Tour 2009 essen. Will Ralf denn nicht so schnell wie und 2007 in der Türkei war Ralf dabei. möglich zur Band? Überraschenderweise Dafür geht zwar regelmäßig sein Jahres- hat er die Geduld, noch in Ruhe essen zu urlaub drauf, aber Klee-Konzerte sind gehen. Aber er könnte doch auch einfach ihm eben viel lieber, als in Urlaub zu fah- etwas vom Catering der Band abgrasen, ren. oder? Die kennt ihn ja schließlich. Nein, das kommt für Ralf nicht in Frage. Wenn Wie er sich das Ganze leisten kann? sie ihm etwas anbieten, dann ist das et- Er ist gelernter Altenpfleger und arbeitet was anderes. Aber sich einfach bedienen, als Zeitungsausträger. Reich wird man das macht er nicht. Das ist nicht seine davon nicht, deshalb muss er „ab und Art. Also geht es ab zu „McDoof“. Von ei- zu dann doch mal seine Bank aufsu- nem McChicken, Pommes und Cola wird chen“. Keyboarder Sten hat Ralf auch man schließlich auch satt. schon mal mit Taxigeld ausgeholfen. Das Angebot der Band, einen Teil der Kosten OPERNTERRASSEN DRAUSSEN, der Chinareise zu übernehmen, hat er 20.30 UHR zwar bisher noch
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