W RTSCHAFT IM SÜDWESTEN 2015 FEBRUAR

Neue Gleise Badische Traditionsbetriebe Bahn renoviert ihre Infrastruktur im Land Schmackhafte Neue Studie Geschäftsführer-Gehälter in Geschichte Familienunternehmen

Neuer Markt Ferienhausvermieter Inter Chalet macht Hauptgeschäft online

Industrie- und Handelskammern Hochrhein-Bodensee Schwarzwald-Baar-Heuberg Südlicher Oberrhein

00_U1-Umschlag_quer_02-2015_fd03.indd 1 22.01.2015 14:15:19 EDITORIAL

Liebe Leserinnen, liebe Leser

n einer Ferien- und Freizeitlandschaft wie der unseren spie- len Gastronomie und Hotellerie eine große Rolle. Ein sehr I spezielles Segment dieser Branche sind Gasthäuser mit ei- ner langen Geschichte, entstanden häufig als Dorfmittelpunkte oder Pferdeumspannstationen auf dem Land beziehungsweise auf Passhöhen. Davon gibt es bei uns noch erstaunlich viele. „Historische Gasthäuser in Baden“, die Initia- tive eines Konstanzer Hobbyhistorikers, „sam- melt“ solche Häuser und stellt sie der Öf- fentlichkeit vor. Dabei darf Historie nicht mit Rückständigkeit verwechselt werden: In ihren Dienstleistungen und Ausstattungen sind die- se Lokale up to date. Um dieses Projekt geht es in unserer Titelgeschichte ab Seite 6.

Tradition mit Innovation verbindet auch Ga- briele Siedle, die Chefin der Firma Siedle in Furtwangen, einem der Marktführer für Türöff- nungsanlagen. Wie die gelernte Bankerin das Unternehmen mit neuen Ideen und Konzepten erfolgreich führt, lesen Sie ab Seite 12.

Für die IHK beginnt das neue Jahr traditionell Ulrich Plankenhorn mit der Einladung an Mitglieder und Partner Leitender Redakteur aus der Politik, der Verwaltung und anderen gesellschaftlichen Gruppen. Über das Groß- ereignis berichten wir mit vielen Bildern ab Seite 17.

Eine detaillierte Untersuchung über die Gehälter von Familien- unternehmen haben die Frankfurter Personalberatungsfirma Gabriela Jaecker und das Institut für Mittelstandsforschung an der Uni Mannheim erarbeitet. Mehr zu den teilweise überra- schenden Ergebnissen ab Seite 44.

Viel Spaß beim Lesen.

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01_editorial_02-2015_fd01.indd 1 23.01.2015 11:06:14 INHALT FEBRUAR

4 PANORAMA

6 TITEL Historische Gasthäuser in Baden: Schmackhafte Geschichte

12 LEUTE 6 Kopf des Monats: Gabriele Siedle TITELTHEMA: Historische Gasthäuser 14 Axel Wessendorf Hans-Jörg Schelb Christian Gehring Geschichte zum Einkehren Holger Reinecke In Baden gibt es viele historische Gasthäuser, die häufig seit Generationen Martin W. Bihler im Familienbesitz sind, und die quasi Geschichte zum Einkehren bieten. Fast 50 dieser Betriebe haben sich dem Projekt „Historische Gasthäuser in Baden“ 15 Gründer: angeschlossen – darunter die „Alte Post“ in Müllheim (Bild links: eine Ansicht Michael Hofer, Philip Klingel aus den 1950er Jahren, rechts der Gasthof heute).

17 REGIO REPORT Neues aus dem IHK-Bezirk

34 UNTERNEHMEN Kopf des Monats 34 Inter Chalet 36 Katamaran-Reederei Bodensee Gabriele Siedle Hegner Präzisionsmaschinen S. Siedle & Söhne Sie ist eine Frau mit Erfindergeist 37 Hilzinger Fensterbau und hat in schwierigen Zeiten Ruhe bewahrt und das Richtige getan. 38 Huber Kältemaschinenbau 2005 musste die ehemalige Bankerin 40 Logotec für ihren Mann, der schwer erkrankt Schleiner + Partner ist, als Chefin einspringen. Trotz 41 TV Südbaden Baukrise und wachsender Konkur- 12

42 Contura renz durch Billiganbieter schaffte Bild: Hartmut Nägele Freiburger Verkehrs AG Gabriele Siedle es, die S. Siedle & 43 Treyer Paletten Söhne Telefon- und Telegrafenwerke Streit Service & Solution OHG auf die Erfolgsspur zu lenken.

Themen der Titelseite

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2 Wirtschaft im Südwesten 2 | 2015

02_Inhalt_02-2015_fd01.indd 2 22.01.2015 14:53:45 REGIO REPORT Berichte und Bilder vom Neujahrsempfang 17

44 THEMEN & TRENDS 44 Gehaltsstrukturen von Geschäftsführern in Familienunternehmen 47 Bahn investiert 2,2 Milliarden Euro in Baden-Württemberg 48 Rohstoffe: 90 Prozent werden importiert 49 Neuregelung der Erbschaftssteuer: Politik ist in der Pfl icht

Teufel zur Erbschaftssteuer 52 PRAXISWISSEN „Politik ist 52 Umwelt 54 Umwelt und Innovation in der Pflicht“ 56 Recht 58 Steuern Für die anstehende Neuregelung der Erbschaftssteuer verlangt der Präsident der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, Steuer- 49 62 MESSEN berater Dieter Teufel, eine verfassungsfeste und mittelstandsfreundliche Lösung. Messekalender

Gehälter von Geschäftsführern 72 DIE LETZTE SEITE Aus dem Südwesten: Sehr unterschiedlich „Krabbelmax“ von Ricosta 310 Geschäftsführer von Familienunternehmen haben der Frankfurter Personalberatung Jaecker und dem Institut für STANDARDS Mittelstandsforschung der Uni Mannheim Fragen zu ihren Gehältern beantwortet. 63 Literatur 68 Impressum 44 68 Börsen

BEILAGENHINWEIS Der Gesamtaufl age ist ein Supplement B4B im Mittelstand beigefügt. Den Ausgaben Freiburg und Schopfheim liegt ein Prospekt der ASAG GmbH in Lörrach bei und der Ausgabe Schwarzwald-Baar-Heuberg ist ein Flyer der Licht- und Werbetechnik Kronbach in Königsfeld beigelegt.

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02_Inhalt_02-2015_fd01.indd 3 22.01.2015 14:53:48 PANORAMA

„Leader“-Aktionsgruppen Dezember 2014 Bürger gestalten VERBRAUCHERPREIS-INDEX ihre Heimat

it dem EU-Programm „Leader“ können MBürger bei der Regionalentwicklung mitwirken. 18 neue Aktionsgruppen haben bis 2020 die Chance, jeweils rund vier Millio- nen Euro abzurufen – das sind insgesamt 84 Millionen Euro. Bisher gab es acht „Leader“- Aktionsgruppen. Von dem Entwicklungspro- gramm erhofft sich die Landesregierung eine aktive und gezielte Beteiligung der Menschen Deutschland Baden-Württemberg vor Ort. Man will davon profitieren, dass sie Index 106,7 106,2 die Herausforderungen und Potenziale ihrer Veränderung Heimat am besten kennen. Das Programm zum Vorjahr + 0,2% + 0,1% soll auch die Bürger- und Zivilgesellschaft nachhaltig stärken. Den Zuschlag für 2014 bis 2020 erhielten im Regierungsbezirk Freiburg: die Aktionsgruppen Mittelbaden, Basisjahr 2010=100; QUELLE: Statistisches Landesamt (Angaben ohne Gewähr) Mittlerer Schwarzwald, Oberer Neckar, Or- tenau und Südschwarzwald. ew

www.mlr-bw.de

GEWERBLICHE WIRTSCHAFT IN ZAHLEN 2014

Betriebe Beschäftigte Umsatz Ausland

(mit mehr als 50 Beschäftigten) (in 1000) (in Mio Euro) (in Mio Euro)

Sept. Okt. Nov. Sept. Okt. Nov. Sept. Okt. Nov. Sept. Okt. Nov. Stadtkreis Freiburg 42 42 42 9 9 9 183 189 186 100 109 105 Breisgau-Hochschwarzwald 90 90 90 17 17 17 284 292 289 139 143 148 Emmendingen 62 62 62 12 12 12 187 205 189 104 123 111 Ortenaukreis 210 210 210 44 44 44 979 960 924 425 396 401 Südlicher Oberrhein 404 404 404 82 82 82 1633 1646 1589 769 771 765

Rottweil 102 102 101 20 20 20 403 417 394 196 189 180 Schwarzwald-Baar-Kreis 144 144 144 26 26 26 402 419 380 154 165 144 Tuttlingen 131 131 131 28 28 28 499 536 520 254 281 274 Schwarzwald-Baar-Heuberg 377 377 376 73 73 73 1305 1372 1294 604 634 598

Konstanz 71 71 71 16 16 16 478 480 467 247 253 238 Lörrach 91 91 91 18 18 18 416 424 414 234 242 236 Waldshut 54 54 54 12 12 12 268 271 230 98 99 86 Hochrhein-Bodensee 216 216 216 47 47 47 1162 1175 1111 579 594 560

Regierungsbezirk Freiburg 997 997 996 202 202 201 4100 4193 3994 1951 1999 1923

Baden-Württemberg 4264 4263 4263 1107 1104 1104 28154 28018 27907 16211 16023 16132 Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, die Angaben sind gerundet und ohne Gewähr (WiS 2/2015)

4 Wirtschaft im Südwesten 2 | 2015

03_Panorama_02-2015_fd01.indd 4 22.01.2015 14:54:24 Lea-Wettbewerb 2015 Preis für soziales Engagement

it dem Mittelstandspreis für soziale MVerantwortung „Lea“ (das steht für Leistung, Engagement und Anerkennung) werden auch in diesem Jahr wieder Unter- nehmen in Baden-Württemberg ausgezeich- net. Erstmals hat sich die Trägerschaft des Wettbewerbs erweitert: Neben der Caritas sowie dem Ministerium für Finanzen und Wirtschaft zeichnen nun auch die Diakonie Baden-Württemberg CSR-Aktivitäten kleiner und mittelständischer Unternehmen aus. Teilnehmen dürfen Firmen mit maximal 500 Vollbeschäftigten, die einen Wohlfahrtsver- band, einen Verein, eine Initiative oder Ein- richtungen unterstützen und gemeinsam ein gemeinnütziges Projekt umgesetzt haben. Bewerbungsschluss ist der 31. März. ew

www.mittelstandspreis-bw.de

Schwerbehinderte Menschen Pflicht zur Beschäftigung

rivate und öffentliche Arbeitgeber mit Pmindestens 20 Arbeitsplätzen sind ge- setzlich dazu verpflichtet, auf mindestens fünf Prozent der Arbeitsplätze schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen. Arbeitgeber, die Ausbildungsbilanz im Tourismus dieser Vorgabe nicht nachkommen, müssen eine Ausgleichsabgabe bezahlen. Die Höhe Sinkende Azubi-Zahlen, dieser Abgabe hängt von der Beschäftigungs- quote ab. Damit überprüft werden kann, ob hohe Qualität die Beschäftigungspflicht im Kalenderjahr 2014 erfüllt wurde, müssen beschäftigungs- rotz des Fachkräftemangels in der Tourismusbranche bezie- pflichtige Arbeitgeber bis zum 31. März der für Thungsweise im Gastgewerbe konnten der BWIHK und der ihren Sitz zuständigen Agentur für Arbeit ihre Dehoga auf der Urlaubsmesse CMT in Ende Januar Beschäftigungsdaten anzeigen. Eine Möglich- eine positive Bilanz ziehen. Die Qualität der Ausbil- keit zur Verlängerung der Frist besteht nicht. dung sei „so hoch wie nie“. Seit 2008 sinkt die Geht die Anzeige zu spät ein oder ist sie unvoll- Zahl der Auszubildenden im Tourismus kontinu- ständig oder falsch ausgefüllt, handelt es sich ierlich: Derzeit werden insgesamt 8.340 junge um eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Leute im Gastgewerbe und in der Reisebranche Bußgeld geahndet wird. Im Januar verschick- dual ausgebildet, vor fünf Jahren betrug deren te die Arbeitsagentur an einige, jedoch nicht Zahl noch 11.000. Allein die Unternehmen in alle betroffenen Unternehmen, Vordrucke für der Hotellerie sowie der Gastronomie bilden die Anzeige sowie das Bearbeitungsprogramm 6.900 junge Menschen aus – davon haben Rehadat-Elan auf CD-Rom. Es ermöglicht die nur 2.900 im vergangenen Jahr ihre Lehre Abgabe in elektronischer Form und kann auch gestartet. Festzustellen war aber, dass die aus dem Internet downgeloaded werden. lis bundesbesten Azubis in fast allen Tourismus- berufen aus Baden-Württemberg kamen, so auch

www.REHADAT-Elan.de die beste Köchin. ew/dihk Bild: Gina Sanders – Fotolia

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Historische Gasthäuser in Baden Schmackhafte Geschichte

Als die Kirche noch im Dorf stand, lag daneben meist das Gasthaus. Hier spielten sich die wesentlichen Stationen des Lebens ab: Taufe, Hochzeit und Beerdigung. In Baden gibt es heute noch viele historische Gasthäuser, die oft schon seit Generationen im Familienbesitz sind, und die viel über die re- gionale Geschichte erzählen können. Einige von ihnen tun das mittlerweile in einem gemeinsamen Auftritt, der von einem badischen Hobbyhistoriker initiiert wurde.

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04_Titel_02-2015_fd04.indd 6 22.01.2015 15:49:41 Die „Scheffellinde“ im Blumberger Ortsteil Achdorf ist wahrlich historisch: Seit Mitte des 16. Jahrhunderts gibt es den Gasthof, der zunächst einfach nur „Linde“ hieß. Der Dichter Joseph Viktor von Scheffel kehrte hier gerne ein, weshalb das Gasthaus seit seinem Tod 1886 „Scheffellinde“ genannt wird. Die Familie Wiggert betreibt die Scheffellinde in der 19. Generation. Seit 1996 führen Karl Wiggert und seine Frau Cornelia sowie seine Schwester Sabine Hille den Betrieb. In die Riege der historischen Gasthäu- ser Badens kamen sie über eine kleine Anzeige in der Dehoga-Mitgliederzeit- schrift, mit der Frank Ebner nach badi- schen Traditionshäusern suchte. Sabine Hille fragte per Telefon zaghaft nach, ob sie da mitmachen dürften. „Was heißt da dürfen“, antwortete ihr Ebner. „Sie zählen zu meinen Wunschkandidaten.“ Seither schmückt das enstprechende Schild (siehe Seite 10) die Scheffellinde als bislang einziges historisches Gast- haus im Schwarzwald-Baar-Kreis.

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04_Titel_02-2015_fd04.indd 7 22.01.2015 15:49:41 Eine Auswahl alter Ansichtskarten von eini- gen der historischen Gasthäuser Badens (von rechts oben gegen den Uhrzeigersinn): die Alte Post in Müllheim in den 1960er Jahren (damals „EuroMotel“), das Inselhotel in Kon- stanz in den frühen 1930er Jahren, eine An- sicht vom „Bad“ in Eisenbach im Jahr 1905, Grüße aus der Scheffellinde in Blumberg- Achdorf von 1948 und das Gasthaus „Grüner Baum“ in Moos in den 1960er Jahren.

m Anfang waren die Postkarten. Als kleinen Jungen, der die Gespräche der Erwachsenen Aim Gasthaus langweilig fand, faszinierten Frank Ebner solch bunte Ansichten vergangener Jahre, wie sie auf dieser Seite zu sehen sind. Mit der Postkarte in der Hand ging er auf Fantasiereisen durch die abgebildeten Gasthäuser, tauchte ein in eine andere Welt. Diese kindliche Faszination hat Ebner sich in den all den Jahrzehnten erhalten, die seither vergangenen sind. Immer noch begeistern den heute 59-Jährigen traditionelle badische Gasthäuser und vor allem die Geschichten, die sie zu erzählen haben. Er sammelte die alten Postkarten, besuchte die historischen Wirtschaften und begann vor einigen Jahren, darüber zu schreiben. Regionale Zeitungen druckten Artikel von ihm, und 2002 erschien sein ers- tes Buch über Dorfgasthäuser im Kreis Waldshut. Aus diesem Hobby ist das Projekt „Historische Gasthäuser in Baden“ entstanden, dem sich bislang mehrere Dut- zend Betriebe zwischen Bodensee und Freiburg ange- schlossen haben und das nun schon professionelle Formen angenommen hat.

Bis zu 100.000 Klicks pro Monat Mitte Januar zierte 46 Häuser das Schild mit dem ba- dischen Wappen (siehe Seite 10), das sie als histori- sches Gasthaus kennzeichnet, weitere 5 waren Ebner zufolge bereits „in Arbeit“. Das bedeutet, dass er oder einer seiner Autorenkollegen erforschen, was im und um den Gasthof in der Vergangenheit passiert ist. Die Hobbyhistoriker (unter denen auch zwei echte sind) inspizieren das Haus, erkunden die Umgebung, recher-

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chieren in Archiven oder alten Reiseführern und spre- chen mit den Wirtsleuten sowie Stammgästen – dabei dürfen auch Mythologien und Überlieferungen eine »Es kommen Rolle spielen. So erhält jeder Betrieb seine eigene Ge- schichte, die auf der Website „historische-gasthaeuser. de“ beschrieben und mit Fotos oder alten Zeichnungen immer wieder illustriert wird. Seit 2006 ist das Internetportal online, und mittler- weile klicken dort jeden Monat zwischen 60.000 und neue Gäste« 100.000 Nutzer rein. 2013 ist zudem das Büchlein „25 historische Gasthäuser in Baden – Ein Handbuch Der Landgasthof Kreuz in Dettingen für Zeitreisende“ im Gmeiner-Verlag erschienen, für kommendes Jahr ist eine Fortsetzung geplant. bei Konstanz war eins der ersten „Historischen Gasthäuser in Baden“, Mindestens 100 Jahre alt die sich dem Projekt angeschlossen Häufig haben die „gastronomischen Zeitmaschinen“ haben. Seniorchef Hans Rommel berich- (Ebner) einen zentralen Platz neben der Kirche oder tet, warum und was es ihm bringt. dem Rathaus. „Gasthäuser sind zentrale Einrichtungen, in denen Dorf- und Weltpolitik gemacht wurde“, sagt Ebner. „Sie sind gelebte Geschichte.“ Die Mehrzahl der Welche Rolle spielt geschichte für Sie? Gasthäuser, die sich bislang dem Projekt angeschlossen Ich lebe seit 63 Jahren mit dem Haus. Als Kind bin ich haben, liegt in den Kreisen Konstanz und Friedrichsha- im Gasthof aufgewachsen, ich war familien- und dorf- fen. Das hängt damit zusammen, dass Ebner, der aus gebunden. Es war klar: Das ist meine Heimat und meine dem Hotzenwald stammt, selbst in Konstanz lebt und Zukunft. Ich war zwar mal in der Fremde, aber nicht vor seiner eigenen Haustür mit der Recherche begon- allzu lang, weil meine Eltern wegen des Krieges spät nen hat. Vom Bodensee aus ist er bislang westwärts Kinder bekommen haben. Mit 25 hab ich den Betrieb Richtung Freiburg und Markgräflerland recht gut voran- übernommen, da war mein Vater 65. Das Haus ist 1831 gekommen, nach Norden hin, etwa in den Landkreisen das erste Mal urkundlich erwähnt, aber wahrscheinlich Emmendingen und Ortenau sieht es noch etwas mager viel älter. Es gab davor lange kein Pfarrhaus in Dettin- aus. Hier will sich Ebner künftig verstärkt engagieren. gen und deshalb auch nichts Schriftliches. Nur drei Bis jetzt gehen vor allem er und seine Autorenkollegen Familien haben den Betrieb geführt, seit den 1950er auf die Gasthöfe zu, nur selten kommt die Initiative von Jahren wir Rommels. Tradition verpflichtet. Seiten der Wirte – das darf sich aber gerne ändern. Ein Kriterium, um als historisches Gasthaus zu gelten, Warum haben Sie sich den „Historischen gasthäu- ist eine Öffnungszeit von mindestens 100 Jahren. Ein sern in Baden“ angeschlossen? weiteres ist die historische Bausubstanz, die den Ur- Weil ich ein Badener bin! Ich hab in der Küche ein badi- sprung noch erkennen lässt, und nicht mit modischem sches Wappen hängen und trag badische Socken. Ich Unrat verziert oder mit Laubsägenromantik verschö- führe auch die Küche badisch. Manche Rezepte habe nert sein sollte. Dass die Wirtefamilie in mindestens ich noch von meiner Mutter und Großmutter, jetzt gebe dritter Generation das Gasthaus betreibt, kann ein ich sie meinem Schwiegersohn anderes Kriterium sein. „Besitzer eines Gasthauses weiter. Außerdem vertrete ich sind oft Originale mit einer eigenen Geschichte“ sagt HANS ROMMEL mein Elternhaus und pflege das Ebner. Er beobachtet, dass gerade die Familienbetriebe historische Erbe unseres Hau- großes Interesse an dem Projekt zeigen, weil sie selbst Hans Rommel (63) hat das Landgasthaus ses. Der Keller steht noch auf stolz auf ihre Geschichte sind, und das auch gerne Kreuz in Dettingen 1976 von seinem Va- alten Eichenpfählen, obendrü- präsentieren wollen. ter Thaddäus Rommel übernommen und ber ist aber alles renoviert, die gemeinsam mit seiner Frau Gisela, die Küche ist topmodern. Dem Artensterben entgegenwirken aus der Wirtsfamilie der benachbarten „Traube“ stammt, geführt. Mittlerwei- inwieweit macht sich die Um bei dem Projekt mitzumachen, zahlen die Gasthäu- Präsenz auf der Website und le haben die beiden das Kreuz an ihre ser 180 Euro pro Jahr und finanzieren damit die Kosten, im Buch bemerkbar? Töchter Simone und Christine sowie die durch die regelmäßig aktualisierte Internetseite und Wir werden häufig darauf ange- deren Ehemänner übergeben und wid- die Werbung entstehen. Dafür bekommen sie vor allem sprochen. Es kommen immer men sich selbst der „TrubeStube“ neben mehr Aufmerksamkeit, und – wie Hans Rommel vom wieder Gäste vorbei, die uns so Landgasthof Kreuz in Dettingen berichtet (siehe Inter- dem Stammhaus. Durch die Pacht des entdeckt haben, weil sie sich für view rechts) – auch mehr Gäste. Es gibt einen Pres- Hofguts Hof Höfen will Hans Rommel Geschichte interessieren. Dann setermin bei der Übergabe des Schildes, wie jüngst sich noch einen 40 Jahre alten Traum wollen sie sich alles erzählen las- beim Roten Bären in Freiburg (siehe Bild Seite 10) und erfüllen: einen eigenen Biergarten. sen, obwohl sie die Geschichten Veranstaltungen wie zum Beispiel „Stubenabende“. ja schon gelesen haben. kat

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04_Titel_02-2015_fd04.indd 9 22.01.2015 15:49:47 TITEL DIE GASTHÄUSER

Im Vergleich zu anderen Gasthof Adler (Salem-Beuren), Landhotel Restaurant Ad- Initiativen hält Alexan- ler (Deggenhausertal), Gasthaus Ahorn (Titisee-Neustadt/ der Hangleiter von der Schwärzenbach), Landhotel Alte Post (Müllheim), Gasthof Geschäftsstelle Freiburg Auer (Orsingen-Nenzingen), Hotel Gasthof Bad (Eisenbach), des deutschen Hotel- und Barbarossa Hotel Restaurant (Konstanz), Bären (Norsingen), Gaststättenverbands (De- Hotel Breggers Schwanen Hochtal-SPA (Bernau-Oberlehen), hoga) den Jahresbeitrag Gasthaus Zum Engel (Hinterzarten), Greiffenegg-Schlössle für überschaubar. Der De- (Freiburg), Restaurant Grüner Baum (Moos), Hotel-Gasthaus hoga ist nicht an dem Pro- Hirschen (Gaienhofen-Horn), Hotel-Restaurant Insel Hof (In- jekt beteiligt. Hangleiter sel Reichenau), Steigenberger Inselhotel (Konstanz), Konzil- differenziert: „Der Gast gaststätten (Konstanz), Hotel Restaurant Kreuz (Insel Rei- will keinen Einheitsbrei, sondern das Besondere einer chenau), Hotel-Restaurant Krone (Rielasingen-Worblingen), Region finden. Da kann die Betonung des Historischen Hotel-Restaurant Krone am Obertor (Radolfzell), Krone willkommen sein.“ Zumal es die kulturelle Bedeutung der Restaurant Kaffeehaus (Konstanz), Landgasthof Kreuz (Kon- Gastronomie unterstreiche. stanz-Dettingen), Gasthaus zum Löwen (Staufen), Hotel Wein- Dem, wie er es nennt, „Artensterben“ der historischen stube Löwen (Meersburg), Hotel-Restaurant Löwen (Schopf- Gasthäuser entgegenzuwirken, ist ein Grund für Frank heim-Gündenhausen), Oberkirchs Weinstuben (Freiburg), Ebners Engagement. „Ich verdiene daran nichts“, be- Gasthof Ochsen (Müllheim-Feldberg) Hotel Gasthof Och- tont er. „Meine Motivation ist der Idealismus“. Bislang sen (Lenzkirch-Saig), Pfaffenkeller (Wollbach bei Kandern), betreibt der Initiator das Projekt noch nebenher. Denn Landgasthof zur Post (Heiligenberg-Betenbrunn), Hotel Prinz hauptberuflich ist Ebner Verwaltungsfachwirt bei der Carl (Buchen, Odenwald), Landgasthof-Hotel Rebstock (Stüh- Konstanzer Agentur für Arbeit. Wenn er im Ruhestand ist, lingen), Landgasthof Rebstock (Sulzburg), Gasthaus Rössle will Ebner, der Ende des Jahres 60 wird, seinem Hobby (Höchenschwand), Hotel Rössle (Todtmoos), Gasthof zum Regionalgeschichte deutlich mehr Zeit widmen und das Roten Bären (Freiburg), Gasthof Pension Scheffellinde Projekt „Historische Gasthäuser in Baden“ (Blumberg-Achdorf), Ringhotel Schiff am See (Konstanz), in Vollzeit betreiben. Kathrin Ermert Gasthof Schwanen (Buggingen-Seefelden), Markgräfl ich Ba- discher Gasthof Schwanen (Salem), Hotelbetrieb Seeschau www.historische-gasthaeuser.de (Reichenau-Mittelzell), Silberner Stern (Oberkirch-Gaisbach), Das Buch „25 historische Gasthäuser – Gasthaus zur Sonne (Riedheim), Restaurant Stromeyer-Die Ein Handbuch für Zeitreisende“ ist im Bleiche (Konstanz), Gasthof zur Traube (Konstanz), Waldhaus Gmeiner Verlag erschienen (192 Seiten, Jakob (Konstanz), Zur Weserei (Kandern) 14,99 Euro)

Der Landgasthof Kreuz in Dettingen (links) zählt zu den Ersten, die sich dem Projekt „Historische Gasthäuser in Baden“ angeschlossen haben. Das bislang „jüngste“ Mitglied ist der Gasthof Zum Roten Bären in Freiburg, dessen Geschich- te bis ins elfte Jahrhundert zurückgeht und der damit als ältester Gasthof Deutschlands gilt. Auf dem Bild überreicht Frank Ebner der Bären- 10 Wirtin Monika Hansen das Schild.

04_Titel_02-2015_fd04.indd 10 23.01.2015 12:04:20 Leute Eine Frau mit Erfindergeist Gabriele Siedle | Chefin der S. Siedle & Söhne ­Telefon- und Telegrafenwerke OHG

furtwangen. Zum Gespräch hat die Siedle- Chefin Gabriele Siedle in die alte Fabrikantenvilla ne- ben dem Produktionsgebäude geladen. In Öl gemalt hängen die Ahnen ihres Ehemannes Horst Siedle an der Wand und blicken auf den Besucher am Konfe- renztisch. An der Wand hängt eine alte Kuckucksuhr – Mathäus Siedle, der Unternehmensgründer, goss Mitte des 18. Jahrhunderts, damals auf einem Schwarzwald- hof, Glocken für Uhren. Das Unternehmen hat sich ge- wandelt, im vergangenen Jahrhundert ist es zu einem Spezialisten für moderne Gebäudekommunikation geworden. Jedes zweite Haus ist mit Siedle-Anlagen ausgestattet. Heute verkauft der Familienbetrieb ne- ben herkömmlichen Türsprechanlagen auch Software und internetfähige Geräte mit IP-Adressen, mit Finger- abdrucklesern oder Videokameras. Die IP-Adressen ermöglichen eine vernetzte Kommunikation über grö- ßere Distanzen hinweg. Für Siedle werden das Projektgeschäft und die Ma- nufakturfertigung wichtiger. International seien die Anlagen zunehmend bei Großprojekten wie Kliniken, Logistikzentren oder Bürotowern gefragt, sagt die Firmenchefin. Architekten und Bauherren schätzten, dass sich die Hauskommunikation in Farbe und Ge- staltung an das Gebäude anpassen lässt. Aber den individuellen Wünschen seien auch Grenzen gesetzt. „ Unser Alleinstellungsmerkmal ist das Siedle-typische Design. Wir realisieren deshalb nur Dinge, die sich mit unserem Designverständnis vereinbaren lassen“, stellt Gabriele Siedle fest. Das ist klar und schnörkellos. Ihr Statement passt zum Erscheinungsbild der Unterneh- merin. Sie bevorzugt einen eleganten puristischen Stil. Dass sie ein Faible für Design und Architektur hat, ist der 63-Jährigen anzumerken. Mit Begeisterung tauscht sie sich bei Symposien oder Kunst-Events mit Archi- tekten und Soziologen aus. Ihr Thema ist die „(Tür-) Schwelle“. Wie soll diese künftig aussehen? Womit ist der Benutzer überfordert, wovor muss man ihn schüt- zen? Für sie ist trotz der immer weiter verbreiteten smarten Benutzeroberflächen klar, dass etwas Hap- tisches wie ein Klingelknopf bleiben wird. Der Mensch brauche eine Emotion, eine Materialität. Die Siedle-Chefin lehnt eine vollständige Öffnung ab. „Eine App an Google oder Skype anzuschlie - ßen, kommt für uns nicht in Frage“, unterstreicht sie.

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Schließlich wüssten vor allem Jugendliche nicht, was tionen und der Eintritt in die digitale Welt lenkten es sie da tun und bereuten die Nutzung vielleicht einmal. wieder auf Wachstumskurs. Zudem mache man sich abhängig von Giganten, die Gabriele Siedle führte das Projektgeschäft und das ihre Dienste jederzeit wieder aufkündigen könnten. Manufacturing ein. Eine ihrer Erfindungen ist das Lieber entwickelt Siedle die Apps, über die sich die schnurlose Telefon „Scope“, das gleichzeitig als mo- Gebäudekommunikation auf Smartphones und Ta- bile Türsprechanlage und normales Telefon fungiert. blets steuern lässt, selbst. Mittlerweile kommt die Mittlerweile ist es auch internetfähig. Praktisch, wenn Konkurrenz auch aus dem Silicon Valley. „Wir haben am Pool geschaut werden kann, wer vor der Tür steht. Respekt, aber keine Angst vor Apple und Microsoft. „Mein Mann nennt es liebevoll das ‚Gabiphon‘ – es ist Das Bewusstsein um solche Giganten hält uns wach, weltweit einzigartig“, berichtet die Erfinderin. Außer- wir beobachten den Markt aufmerksam“, sagt die dem hat sie „Siedle Steel“ eingeführt – eineE delvari- gebürtige Gaggenauerin, die mit ihrem Mann in Furt- ante der Türsprechanlage, bei der die Fronten anstatt wangen lebt. „Unsere Stärke ist die Flexibilität eines aus Kunststoff aus massivem Metall bestehen. Neben im Vergleich relativ kleinen Unternehmens (Siedle der Klassik-Variante laufe diese seit Jahen hervorra- beschäftigt rund 550 Mitarbeiter im In- und Ausland). Und die absolut lip- pensynchrone Audio-Übertragung des T ons. Das kriegen die Großen bislang »Der Mensch braucht nicht hin. Da sind wir stolz auf unsere E ntwicklungen, auf unsere langjähri- gen Erfahrungen, die weitergegeben eine Emotion, und weiter ausgebaut werden. Das gibt uns ein ganzes Stück Sicherheit. Aber darauf ruhen wir uns nicht aus, das eine Materialität« wäre lebensgefährlich.“ Gabriele Siedle ist eine selbstbewusste starke Frau, gend. An vielen repräsentativen Gebäuden, wie etwa die Herausforderungen mutig annimmt. Bemerkens- am Bundeskanzleramt, ist Siedle Steel verbaut. wert ist, wie die ehemalige Bankdirektorin 2005 Da der innerdeutsche Markt kleiner geworden ist, aufgrund der schweren Krankheit ihres Mannes die rückt aktuell die Internationalisierung in den Fokus. U nternehmensführung übernahm. Die Mitarbeiter „Unser Ziel ist, den Exportanteil von 25 auf 40 Pro- waren damals einen patriarchalischen Führungsstil zent zu steigern“, erklärt die Geschäftsführerin. Mit gewöhnt. Ihrer ist grundlegend anders, sie setzt auf „Siedle Access“, das auf internationalen Standards T eamarbeit, Eigenverantwortung und Konsens. Zugute basiert, habe man das richtige System, um dieses kam ihr, dass sie es von ihrem früheren Job in der Bank Ziel zu erreichen. gewohnt war, sich in einer Männerwelt zu behaupten. U m nah am Zeitgeist und der jungen Generation zu „Es war ein Werben um Vertrauen, ein Prozess. Wir bleiben, kooperiert Siedle mit der Hochschule Furt- haben zunächst die Unternehmenswerte definiert. wangen („Diese Kaderschmiede ist ein Segen“). Dort Zentral ist nach wie vor, dass der Standort Furtwangen ist Gabriele Siedle Hochschulrätin. Sie und ihr Mann erhalten bleibt.“ Allen Kaufinteressenten, die mög- sind greifbar und präsent im Ort, man kann sie auf licherweise das traditionsreiche Unternehmen zer- dem Markt treffen. Sie stehen den Bürgern Rede und schlagen hätten, hat das Ehepaar eine Absage erteilt. Antwort. Das Paar fühlt sich wohl in der beschaulichen Es sei eine schwierige Zeit gewesen, auch, weil das Kleinstadt mit der einmaligen Natur und den regiona- Unternehmen aufgrund der wachsenden Konkurrenz len Spezialitäten. Damit der Fortbestand der Firma am Markt durch Billiganbieter und die Baukrise mit und ihrer Werte gesichert ist, haben die Siedles eine

Bild: Robert Fischer U msatzrückgängen zu kämpfen hatte. Einige Innova- Familienstiftung gegründet. ew

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GENGENBACH

Die Leitung der Gengenbacher Winzer eG FREIBURG übernimmt zum 1. April Christian Gehring (Bild, 35), da Jochen Basler (42) auf eigenen Der Gründer und Geschäftsführer der Frei- Wunsch hin ende März als Geschäftsführer burger Softwarefirma United Planet, Axel ausscheidet. Nach zehn Jahren in der Ge- Wessendorf, ist kurz vor Weihnachten (und schäftsführung will sich Basler beruflich neu somit kurz nach Redaktionsschluss unserer orientieren. Laut Pressemitteilung wird er sich Januar-Ausgabe) gestorben. „trotz einer zunächst für ein Jahr um den privaten Weinbau- schweren Krebserkrankung kam der tod von betrieb in Zell-Weierbach kümmern, der bisher Axel Wessendorf unerwartet und viel zu früh“, von seinen eltern bewirtschaftet wird. Gehring teilte das unternehmen mit. Wessendorf wur- war bereits seit Juli vergangenen Jahres kaufmännischer Leiter bei de nur 54 Jahre alt. Der gebürtige Oberhau- der Gengenbacher Winzer eG. Als neuer Geschäftsführer will er sener war eine prägende Persönlichkeit der das Vermarktungspotenzial weiter ausschöpfen. Außerdem stehe hiesigen It-Wirtschaft. ende der 1980er Jahre hatte der gelernte die Integration der Fessenbacher Winzergenossenschaft nach der Steuerfachwirt die Softwarefirma Lexware gegründet, die er 1997 kürzlich beschlossenen Fusion im Mittelpunkt. ew an den Haufe-Verlag verkaufte, der seither Haufe-Lexware heißt. Wessendorf selbst gründete ein Jahr später sein zweites unter- nehmen. united Planet entwickelte sich schnell zu einem führen- DENZLINGEN den Anbieter von sogenannter Portalsoftware. Damit lassen sich Buchhaltung und Kommunikation in einem Netzwerk steuern. Holger Reinecke (50) hat ende des Jahres Krankenhäuser können mit dieser Software beispielsweise ihren die Nachfolge des Gründers der Schölly Fi- Medikamentenbestand kontrollieren, Schulen ihre Stundenpläne beroptic GmbH, Werner Schölly, als CeO machen. united Planet beschäftigt mittlerweile über 100 Mitar- angetreten. Der Professor ist an der univer- beiter und spielt laut unternehmensangaben in einer Liga mit sität Freiburg tätig und hatte zuvor an ver- Global Playern wie IBM, Microsoft oder SAP. Wessendorfs Posi- schiedenen Forschungseinrichtungen leiten- tion bleibt einstweilen unbesetzt. Die unternehmensleitung teilen de Funktionen inne, zum Beispiel am Institut sich nun seine bisherigen Geschäftsführerkollegen Karin Beuthner für Mikrosystemtechnik in Freiburg und am und Manfred Stetz. ine Institut für Mikro- und Informationstechnolo- gie in Villingen-Schwenningen. Seit 2008 arbeitet er in diversen Projekten eng mit Schölly zusammen und NEUENBURG wirkte dort im Beirat mit. Reinecke soll unter anderem auch neue Impulse für zukünftige Projekte geben – Schölly hat das Ziel, Neuer eigentümer und Geschäftsführer des technologische Neuerungen für Visualisierungslösungen im Be- Marderabwehrspezialisten Stop & Go. Nor- reich der minimal-invasiven Chirurgie und der industriellen Prüf- bert Schaub GmbH in Neuenburg am Rhein ist technik voranzutreiben. Das Familienunternehmen hat seinen seit 1. Januar Hans-Jörg Schelb (54). Norbert Schwerpunkt auf dem engineering und der Produktion von Visu- Schaub (69), Gründer und bislang Inhaber so- alisierungssystemen für medizinische und industrielle Anwendun- wie Geschäftsführer, ist aus dem unterneh- gen. es ist weltweilt tätig und beschäftigt am Stammsitz in Denz- men ausgeschieden. Stefan Schaub (47) wird lingen 300 Mitarbeiter (insgesamt 600). lis seine bisherigen Aufgaben als Verkaufs- und Vertriebsleiter weiterhin wahrnehmen. Schelb stammt aus Freiburg, ist Betriebswirt und ROTTWEIL blickt auf eine langjährige berufliche Vergangenheit in der elektro- nikbranche zurück. Die Firma Schaub wurde 1970 gegründet und Martin W. Bihler (39) ist neuer Geschäftsführer für den operativen vertreibt traditionell chemische-technische Produkte und Spezi- Bereich der Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenningen. alschmierstoffe vor allem in Südbaden. Mitte der Achtzigerjahre ebenfalls ist er Abwesenheitsvertreter der Vorsitzenden der Ge- wurden eigenständige Marderabwehrprodukte unter der Marke schäftsführung dieser Agentur für Arbeit. er tritt die Nachfolge „Stop & Go Marderabwehr“ entwickelt, die mittlerweile den größten von Gerhard Mager an, der im Sommer in den Ruhestand ging. Die teil am umsatz ausmachen und bundesweit und auch europaweit Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenningen ist zuständig vertrieben werden. Schaub ist ein reines Handelshaus, das über für die Landkreise Rottweil und tuttlingen sowie den Schwarzwald- eigene Patente verfügt und von Partnern fertigen lässt. Kunden sind Baar-Kreis. Bihler stammt aus eutingen im Gäu und studierte nach Autohäuser, Werkstätten und Kfz-Zubehörlieferanten. Die Firma hat dem Abitur Betriebswirtschaft in tübingen. Nach einer ersten be- circa 20 Mitarbeiter. orn ruflichen Station in der freien Wirtschaft ging er 2005 zur Zentrale der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg. 2011 war er bereits Geschäftsführer Operativ in Villingen-Schwenningen und danach Bereichsleiter Controlling und Finanzen in der Regionaldirektion Baden-Württemberg in Stuttgart. Bihler hat seinen Dienstsitz in Rottweil. orn

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Marmeladen, Chutneys oder Sirupe auf den Freiburger Märkten zu verkaufen ist an sich nichts Neues – was ist das Besondere an Ihrer Geschäftsidee? Hofer: Das Außergewöhnliche an unserer Idee ist, dass wir das traditionelle Einmachen entstauben. Denn Rote Beete-Creme mit Peperoni, Zitronen-Ingwer-Sirup oder Zitronenmarmelade mit schwarzem Pfeffer und Karda- mon klingen nicht gerade nach Omas Küche. Klingel: Außerdem achten wir beim Einkauf unserer Rohstoffe auf Saisonalität, Regionalität und natürlich auch Qualität. Wir nehmen uns sehr viel Zeit bei der Auswahl der Zutaten.

Wie kamen Sie darauf, Obst und Gemüse vom Bauern weiterzuverarbeiten? Klingel: Uns hat gestört, dass die industriell herge- stellten Lebensmittel zunehmen und – was wir pro- blematisch finden – die Transparenz der Herkunft verschwimmt. Kaum jemand weiß noch, wo das alles herkommt, was wir täglich zu uns nehmen. Hofer: Deshalb verarbeiten wir Ware von landwirt- schaftlichen Erzeugern, die wir mittlerweile persönlich kennen und denen wir vertrauen.

Was haben Sie davor gemacht? Hofer: Wir haben beide in Südbaden eine Berufsaus- bildung zum Koch absolviert und waren in den Jahren danach in verschiedenen Küchen und Ländern.

Haben Sie von einer Ihrer Reisen auch den exoti- schen Firmennamen „Hakuna Matata“ mitgebracht? Klingel: Nein, der stammt aus „König der Löwen“. Der Name ist Swahili und bedeutet in unserem Zusammen- hang „sorgenfrei genießen“, weil wir auf Zusatzstoffe und unerwünschte Zutaten verzichten.

Womit haben Sie die Gründung fi nanziell gestemmt? Michael Hofer & Philip Klingel GbR Klingel: Wir haben leider keinen Gründungszuschuss Hakuma Food – Hakuna Matata von der Arbeitsagentur bekommen. So mussten 2.000 Euro zur Seite gelegtes Geld als Startkapital genügen. Gründer: Michael Hofer (26, Bild links), Anfangs standen wir bei befreundeten Gastronomen Philip Klingel (32) am Herd, um unsere Spezialitäten zuzubereiten. Ort: Freiburg Wie läuft‘s bislang? Gründung: März 2013 Hofer: Unser Start-up gibt‘s jetzt knapp zwei Jahre. Wir Branche: Lebensmittelverarbeitung sind sehr zufrieden, wie es sich entwickelt und machen Idee: Marmeladen, Chutneys und Sirupe nach auf jeden Fall weiter! Schön ist auch die positive Rück- eigenen Rezepturen herstellen und auf den meldung unserer Kunden. Interview: ew Freiburger Märkten verkaufen

Zwei Köche verkaufen Selbstgemachtes Traditionelles Einmachen entstaubt

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06_gruender_02-2015_fd02.indd 15 22.01.2015 14:20:07 REPORT REGIO IHK Hochrhein-Bodensee

Der dm-Gründer Götz W. Werner sprach seine Zuhörer mit „liebe Kundinnen und liebe Kunden“ an und bediente sie mit wertvollen Ratschlägen.

Neujahrsempfang der Wirtschaftskammern im Konstanzer Konzil Ein Mann mit Sendungsbewusstsein enn Götz W. Werner spricht, sind ohne zu halten und hineinzugehen. Das ginge Als Gastredner hatten die die Hallen voll“ – mit diesen Wor- heute bei der Vielzahl der Märkte natürlich Industrie- und Handelskammer Wten kündigte Martina Meisenberg, nicht mehr. In Konstanz hatte er jedoch eine die wie im vergangenen Jahr wieder durch den Ausnahme gemacht und brachte bei der Gele- sowie die Handwerkskammer Abend führte, den Stargast des Abends, Götz genheit einer Mitarbeiterin die falsche Unter- den Gründer und Aufsichtsrat W. Werner an. Der dm-Gründer wirkte auch scheidung zwischen Arbeitszeit und Freizeit der dm-Drogeriemärkte, Götz W. in Konstanz als Besuchermagnet. Über 800 näher. Schließlich sei alles Lebenszeit. Das sei Gäste aus Gesellschaft und Wirtschaft kamen ein Gedanke, den man sich immer vor Augen Werner, eingeladen. Der 70-Jäh- Mitte Januar ins Konzilgebäude, um seiner halten solle. „BB“ stehe nicht etwa für Brigit- rige glänzte als Redner und riss Rede mit dem Titel „Wirtschaft heißt, mitei- te Bardot, erklärte er den Gästen im Konzil, die Zuhörer mit. Er gab zahlrei- nander füreinander leisten“ zu lauschen. Der sondern für „beharrlich im Bemühen“. Eines gebürtige Schlesier ist ein Mann mit Humor seiner Erfolgsrezepte. che Tipps für ein erfolgreiches und Sendungsbewusstsein, das wurde schnell Wer es noch nicht bemerkt hatte, erfuhr, Unternehmertum. klar. Für seinen „monologischen Dialog“ bat er dass dm-Märkte frisch duften und es keine darum, den Saal hell zu erleuchten, damit er Sonderangebote gibt. Der Kunde wolle nicht seine Zuhörer direkt ansprechen könne. Mit unter Druck gesetzt werden, davon ist Werner Vorliebe zitierte er aus Goethes Faust, um die überzeugt. Vielmehr wolle er Dinge angeboten Bedeutung seiner Worte zu unterstreichen. bekommen, von denen er zuvor nicht wusste, Werner räumte mit klischeehaften Vorstel- dass er sie sich wünscht. Er müsse den „Sog“ lungen über das Unternehmertum auf und spüren, der von dem Geschäft ausginge. „Hier stellte einige provokative Thesen auf. Bei- bin ich Mensch, hier kauf ich ein“, laute das spielsweise gibt es seiner Ansicht nach keinen Motto bei dm. „homo oeconomicus“. Den gäbe es nur, um In einer Besprechung mit Mitarbeitern hatte mathematische Modelle erstellen zu können. Werner einmal einen Geistesblitz. Er kam da- Er plauderte aus dem Nähkästchen. Früher rauf, dass es nicht darum gehe, die Kunden zu sei er nie an einem dm-Markt vorbeigefahren, „binden“, sondern darum, sich mit ihnen zu

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„verbinden“. Das gelte auch für Kollegen und Lieferanten. Werner hält es für unerlässlich für ein Unternehmen, dass es sich ständig INHALT verändert. Deshalb hält er auch nichts von dem viel zitierten Spruch „Never change a winning team“. In dem Wort „Erfolg“ stecke das Wort „Folgen“. Erfolg generiere nicht automatisch Wachstum. Schlecker 17 neujahrsempfang der Kammern sei aufgrund von Hypertrophie zusammengebrochen. Das habe er Götz W. Werner als Gastredner bereits 15 Jahre früher vorausgesagt. Als Unternehmer müsse man und Impressionen vom Abend tiefer einsteigen. Ihm helfe die Anthroposophie. Man sollte Men- schen nicht als Mittel zum Zweck sehen, sondern versuchen, sie 22 Pizza darf nicht über grenze und ihre Bedürfnisse zu verstehen. Wichtig sei es, jedem Menschen Schweizer Zollbehörde täglich erneut eine Chance zu geben, sich zu verändern und dessen bleibt hart Möglichkeiten zu sehen. Zu sehen, was er sein könnte. Offenheit sei gefragt. Der Mensch sei auf der Erde, um sich zu entwickeln. Deshalb ehrung für Kurt grieshaber plädiert Werner, der auch Bücher geschrieben hat und Professor Ernennung zum Ehrenzöllner ist, für ein bedingungsloses Grundeinkommen. Somit hätte keiner mehr eine Ausrede, sich weiterzuentwickeln. Als „kopernikanische 23 TTiP: Unsinniger Angriff Wende“ bezeichnet er die Erkenntnis: Wir arbeiten nicht, um Lohn IHK-Haltung zum zu bekommen, sondern umgekehrt. Schwarzwälder Schinken Werner ist inzwischen 70 Jahre alt und Vater von sieben Kindern. 25 Ausbildungsbotschafter Er war ein passionierter Ruderer. Da lerne man, über sich hinauszu- Über 175 Jugendliche engagieren wachsen, erzählte er. Es komme darauf an, den richtigen Rhythmus sich ehrenamtlich zu finden. Die Stärke liege in der Ausgewogenheit von Gegensätz- lichem. Das lasse sich auf viele Bereiche des Lebens übertragen. 26 Wirtschaft trifft zoll „Sie müssen ein- und ausatmen, einkaufen und verkaufen...“ Gerne Neuerungen 2015 bezeichnet sich der Unternehmer in seiner bescheidenen Art als „Zahnpasta-Verkäufer“. Fakt ist, dass dm heute über 50.000 Mitar- 29 exzellentes Biolago-netzwerk beiter beschäftigt und einen Jahresumsatz von 8,3 Milliarden Euro Aufnahme in Programm des erzielt. Der Weg dorthin war nicht leicht. Sein Vater, der in derselben Bundeswirtschaftministeriums Branche tätig gewesen war, hatte ihn aufgrund von Streitigkeiten aus dem Unternehmen geworfen. Das habe einen „heiligen Zorn“ bei ihm 30 Franken-Bindung aufgehoben ausgelöst. Aber aus der Wut habe er Energie gezogen. Es sei gut IHK erwartet massive Folgen gewesen, neu anzufangen und vom ersten Moment an ein modernes 32 Lehrgänge und Seminare Unternehmen aufbauen zu können – ohne Widerstände. Vielleicht stünde sonst ein anderer Unternehmer vorne auf der Bühne, wenn es nicht so gekommen wäre, sagte er. Zum Glück stand er da – die Zuhörer waren dem „Sog“ erlegen. ew

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07_HoBo_02-2015_fd03.indd 18 22.01.2015 15:16:06 Moderiert wurde der Neujahrsempfang, zu dem über 800 Gäste aus Gesellschaft und Wirtschaft erschienen, von der ehe- maligen SWR-Moderatorin, Martina Mei- senberg. Die quirlige Blondine sprach mit den beiden Kammer-Präsidenten, Thomas Conrady (IHK, rechts im Bild unten) und Gotthard Reiner (Handwerkskammer, links) über Neujahrsvorsätze und führte den Gast- redner, dm-Gründer Götz W. Werner, ein. IHK-Hauptgeschäftsführer Claudius Marx überreichte dem kürzlich ausgeschiedenen IHK-Präsidenten Kurt Grieshaber, der 13 Jahre im Amt gewesen war, zum Abschied einen Gutschein für einen Rundfl ug über das Kammergebiet. Als Symbol für den Wechsel, der letztlich gefühlt schnell von- statten ging, diente ein Fallschirm (unten). Im Anschluss an den offi ziellen Teil hatten die Gäste bei einem Stehempfang die Mög- lichkeit zum Austausch (siehe die Bilder auf der nächsten Doppelseite). Bilder: Hanser Oliver

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07_HoBo_02-2015_fd03.indd 19 23.01.2015 11:53:30 REGIOREPORT IHK Hochrhein-Bodensee

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07_HoBo_02-2015_fd03.indd 20 22.01.2015 15:16:24 Weitere Fotos unter: www.konstanz.ihk.de/servicemarken/ presse/fotos2015_1/Neujahrsempfang_KN/

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07_HoBo_02-2015_fd03.indd 21 22.01.2015 15:16:33 nunmehr eine Mitteilung der Schweizer Zollbehörden vor. Wie die Schweizer Zollbehörde der IHK mit Verweis auf das geltende Zoll- recht mitteilt, wird es keine vereinfachte Regelung geben. Jedenfalls kurzfristig sei dies nicht vorstellbar. „Nicht lösbare Aufgaben“ zu Zollabgaben, lebensmittelrechtlichen Vorschriften und agrarpo- litischen Bestimmungen stünden dem entgegen. Auch gelte es, Wettbewerbsverzerrungen zuungunsten des Schweizer Gewerbes zu verhindern. Mit einer Sonderlösung würde schließlich ein „Prä- zedenzfall“ geschaffen, der auch für andere Bereiche Anwendung

Bild: the rock - Fotolia.com rock Bild: the finden müsste. Dennoch soll das deutsche Anliegen als Grund- satzfrage in den Bestrebungen zur Optimierung der Zollverfahren IHK enttäuscht über Mitteilung weiterhin auf der Agenda bleiben. „Die IHK Hochrhein-Bodensee ist enttäuscht über diese Informa- Die Pizza darf nicht tion und wird im Sinne ihrer Mitgliedsunternehmen weiterhin daran arbeiten, eine Lösung zu finden. Mit dem geforderten Verfahren wird über die Grenze die Pizza einer nicht verderblichen Ware gleichgesetzt; nimmt man hinzu, dass die größte Nachfrage nach Pizza in den Abendstunden, chon länger setzt sich die IHK für eine Regelung in Sachen Pizza- also außerhalb der Öffnungszeiten des Zollamtes, besteht, kommt SLieferung im deutsch/schweizerischen Grenzgebiet ein. Es geht die Praxis einem Exportverbot gleich.“, so IHK Geschäftsführer darum, ob deutsche Pizzadienste in das naheliegende Schweizer Uwe Böhm.“ Grenzgebiet ausliefern dürfen, ohne zuvor für jede Pizza oder Pasta Einziger Trost für die betroffenen Unternehmen und ihre Kunden: ein aufwendiges Zollverfahren durchführen zu müssen. Nach vie- Nach wie vor können Schweizer Kunden ihre Pizza auf der deutschen len intensiven Gesprächsrunden und Verhandlungen liegt der IHK Seite zu jeder Tages- und Nachtzeit abholen. bö

Ehrung für Kurt Grieshaber Ernennung zum Ehrenzöllner

ine besondere Ehrung erhielt der ehemalige Präsident der IHK EHochrhein-Bodensee, Kurt Grieshaber, von den Leitern des Hauptzollamtes Singen, Kai Dade, sowie des Hauptzollamtes Lörrach, Volker Künzle. Im Rahmen einer Feierstunde wurde der Ehrenpräsi- dent der IHK als Ehrenzöllner ausgezeichnet. Kurt Grieshaber erhielt von den Vertretern der Zollverwaltung eine Urkunde und – standes- gemäß – eine original Dienstmütze, wie sie auch hier verwendet wird. Die beiden Vertreter der Zollverwaltung dankten Grieshaber für die jahrelange gute Zusammenarbeit sowie sein kontinuierliches Be- streben, durch konstruktive Verbesserungsvorschläge und deren Umsetzung die Arbeitsabläufe zwischen den Gewerbetreibenden sowie der Zollverwaltung in der Grenzregion nachhaltig zu optimieren. Während seiner Amtszeit war es Grieshaber immer wichtig, den Wa- ren– und Verzollungsverkehr an der EU-Außengrenze zur Schweiz zu verbessern. Und: Er fand auch in Stuttgart und für die Beson- derheiten an der EU-Außengrenze Gehör. Dabei kam ihm zugute, als Von links: Kai Dade vom Hauptzollamt Singen, Ehrenzöllner Kurt Gries- Logistiker aus dem praktischen Umfeld berichten zu können. „Es ist haber, Volker Künzle vom Hauptzollamt Lörrach und Uwe Böhm, IHK immer eine besondere Herausforderung, dass die Notwendigkeiten Hochrhein-Bodensee. Wir übernehmen Fertigungsschritte. Reibungslos. im kleinen Grenzverkehr hier im Südwesten von der Politik richtig erkannt werden“, stellte der IHK-Geschäftsführer Uwe Böhm bei der in Waldshut und der Umbau in Bietingen-Thayngen verbesserten die Verleihung heraus. Stausituation ebenfalls merklich. Die gute Zusammenarbeit mit dem Grieshaber freute sich über die Ehrung. Er betonte, dass es ihm immer Zoll zeigte sich auch in den Vorbereitungen der Brückensperrung in ein Anliegen war, Staus vor der Grenze zur Schweiz zu reduzieren. Die Waldshut im Sommer dieses Jahres. Die IHK koordinierte die Inte- Einführung des Transito-Verfahrens am größten europäischen Grenz- ressen der ortsansässigen Spediteure und des Handels, um diese übergang in Weil am Rheinautobahn war nach langjährigen Vorberei- dann mit der Zoll- und Straßenbauverwaltung abzustimmen. „Hier war tungen ein großer Erfolg. Nach sieben Uhr morgens sind zumindest es wichtig, dass die regionale Wirtschaft und die Zollverwaltung an die beiden Hauptspuren Richtung Schweiz wieder staufrei. Auch für einem Strang gezogen haben“, so Grieshaber. Dadurch konnte das die Rheinhafenanlieger in Weil am Rhein konnte mit Hilfe des Regie- befürchtete Chaos durch das Ausweichen der Lkws, der Schweizer rungspräsidiums Freiburg eine Lösung gefunden werden, damit die Kunden und der Pendler auf andere Zollübergänge verhindert werden. Lasern, kanten, schweißen. In Serie. Lkws trotz leerer Spuren nicht über den Umweg über Efringen-Kirchen Immerhin fahren in Spitzenzeiten bis zu 800 Lkws und 14.000 Pkws auf die Autobahn auffahren müssen. Der Neubau der Zollgrenzanlage pro Tag über die Brücke. bö wimatec MATTES GmbH 22 Wirtschaft im Südwesten 2 | 2015 Heiligenberger Straße 42, 88356 Ostrach Tel.: +49 (0) 7585-93 59 85, www.wimatec-mattes.de

07_HoBo_02-2015_fd03.indd 22 22.01.2015 15:16:34 Wimatec_AZ_Blech_210x80_1214.indd 1 IHK Hochrhein-Bodensee REGIOREPORT

IHK verteidigt den Schutz geografi scher Herkunftsangaben TTIP: Unsinniger Angriff auf Schwarzwälder Schinken

ls „wenig hilfreich“ kritisiert die IHK Für die Reputation des Produktes ist neben Adie Mitte Januar getroffenen Äußerun- der hohen Qualität des eingesetzten Rohstof- gen des Bundesagrarministers Schmidt zur fes vor allem seine Verarbeitung wesentlich. angeblichen Unvereinbarkeit des Schutzes Schwarzwälder Schinken, so die Spezifikati- regionaler Spezialitäten mit dem geplanten on, ist ein knochenloser Hinterschinken, der transatlantischen Handelsabkommen TTIP. nach spezieller Trockenpökelung nach uralten „Wer sich solchermaßen unqualifiziert äu- Rezepten, unter Verwendung von Hölzern des ßert, darf sich nicht wundern, wenn der Wi- Schwarzwaldes und Gewürzzugabe kaltgeräu- derstand gegen das in seiner Substanz so chert hergestellt wird und dadurch eine dunk- wichtige Abkommen ständig zunimmt“, ärgert le äußere Farbe annimmt. Die klimatischen sich Hauptgeschäftsführer Claudius Marx. Verhältnisse des Schwarzwaldes spielen bei „So spielt man den Gegnern in die Hände!“ der anschließenden, dreiwöchigen Schinken- Der europäische Schutz qualifizierter geogra- reifung eine besondere Rolle. Auf den Stand- fischer Herkunftsangaben sei weder übermä- ort der Tierzucht kommt es dagegen nicht an, ßig bürokratisch noch in sich inkonsequent, wohl aber auf Haltung, Fütterung und Typ der betont Marx, der das Thema selbst seit vielen verwendeten Tiere. Aus eben diesem Grun- Jahren in einem renommierten Kommentar de erlaubt es das europäische Recht sogar zum Lauterkeitsrecht bearbeitet. „Ein Blick bei Ursprungsbezeichnungen, dass lebende ins Gesetz hätte genügt, um zu erkennen, Tiere, Fleisch oder Milch unter bestimmten dass Herkunftsangaben nach einem diffe- Recht unterscheidet geschützte Ursprungs- Voraussetzungen aus einem anderen oder renzierten und effizienten System geschützt bezeichnungen von bloßen geografischen einem größeren Gebiet stammen, als dem werden. Dass der dahinter stehende, Jahr- Angaben. Beide werden rechtlich geschützt, Ort, dessen Name geschützt ist. hunderte alte Schatz regionaler Fertigkei- doch während Ursprungsbezeichnungen ver- ten, Spezialitäten und produktspezifischer langen, dass ein Lebensmittel oder Agrar- Eigenheiten in den USA keine Entsprechung produkt seine Güte oder Eigenschaften „den Missbrauch nicht gefördert findet, kann kein Grund sein, den Schutz ein- geografischen Verhältnissen einschließlich „Es kann deshalb keine Rede davon sein, dass fach einzuebnen.“ der natürlichen und menschlichen Einflüsse“ das europäische Schutzsystem den Miss- verdanken muss, reicht es für die geografi- brauch fördere oder selbst keine klaren Re- sche Angabe aus, dass „Qualität, Ansehen geln kenne“, sagt Marx. Es sei vielmehr Auf- Europäisches Recht oder eine andere Eigenschaft wesentlich auf gabe der Europäer, den Amerikanern dieses Noch weniger gebe es ein schutzwürdiges den geografischen Ursprung zurückzuführen System zu erklären. „Der Schutz regionaler Interesse amerikanischer Hersteller, „Tiroler sind.“ Auch müssen hier nicht alle Produkti- Produkte und Spezialitäten, überlieferter Fer- Speck“ nach Europa zu exportieren, wie der onsschritte – Erzeugung, Verarbeitung, Zu- tigkeiten und Traditionen, alter Rezepte und Minister unterstelle. Denn geschützt werde bereitung – am geschützten geografischen typischer Herstellungsmethoden ist nichts nicht das Produkt, sondern allein die Bezeich- Ort erfolgen. anderes als der Schutz unserer vielfältigen nung, die zu Recht den ortsansässigen Her- Schwarzwälder Schinken ist eine seit 1997 europäischen Kultur. Und die steht nicht zur

stellern vorbehalten bleibe. Das europäische geschützte geografische Angabe. Disposition.“ cw der Schwarzwälder Schinkenhersteller Bild: Schutzverband

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07_HoBo_02-2015_fd03.indd 23 22.01.2015 15:16:35 Wimatec_AZ_Blech_210x80_1214.indd 1 08.12.14 11:53 Sprechtage in der IHK Fachwissen zum E-Business

uch kleine Betriebe sollten in der Lage sein, Amoderne IKT-Lösungen optimal zu nutzen. Wer Fragen rund um das Thema Online-Marke- ting und E-Commerce hat, kann diese im Rah- men von Informationstagen mit einem Fachex- Bild: Momius – Fotolia perten bei der IHK besprechen. Die Gespräche sind kostenfrei und dauern etwa 60 Minuten. Der erste Sprechtag ist am 2. März im IHK- Gebäude in Konstanz. Anmeldungen erfolgen unter www.eloum.net im Menü Termine. Außerdem stellen die „eBUSINESSLOTSEN-An- bieter“ des Kompetenzzentrums eBUSINESS- LOTSE der Hochschule Ravensburg-Weingar- ten, die mit mehreren Wirtschaftskammern kooperiert, in allen Bereichen des eBusiness neutral Fachwissen bereit und helfen bei der Auswahl passender Informations- und Kom- munikationstechnologien. Pa/Ri

Weiterbildung in Überlingen Geprüfter Betriebswirt

eruflich stark engagierte Fach- und BFührungskräfte kennen das Dilemma: Sie möchten sich qualifiziert weiterbilden, doch häufig fehlt dafür im Arbeitsalltag die Zeit. Mit dem Turbolehrgang auf Schloss Rau- enstein in Überlingen beschreiten die IHKs Konstanz und Weingarten neue Wege. In kürzester Zeit und kompakter Form wer- den praxisnahe Inhalte vermittelt, die auf die öffentlich-rechtlichen Prüfungen zum Geprüften Wirtschaftsfachwirt und Geprüf- ten Betriebswirt vorbereiten. Der Unterricht findet berufsbegleitend in Blöcken mit einem ausgewählten Dozententeam statt und wird unterstützt durch ein Blended-Learning- System, das es den Teilnehmern ermöglicht, große Teile des Curriculums zeit- und ortsun- abhängig im Eigenstudium zu erarbeiten. Der nächste Lehrgang startet am 5. März. schl

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07_HoBo_02-2015_fd03.indd 24 22.01.2015 15:16:36 IHK Hochrhein-Bodensee REGIOREPORT

Über 175 Jugendliche engagieren sich ehrenamtlich Großes Lob für „Ausbildungsbotschafter“

m Rahmen einer Feierstunde wurde den „Ausbil- GmbH und drei angehenden Erzieherinnen der Mett- Idungsbotschafter“ im Bezirk der IHK Hochrhein- nauschule in Radolfzell, Shanice Klocker, Francesca Bodensee für Ihr ehrenamtliches Engagement gedankt. Thum und Janine Zurawski. Die Jugendlichen im Alter von 16 bis 25 Jahren, die Ansprechpartnerin und Projektkoordinatorin der IHK ist sich selbst in der Ausbildung befinden, haben in den Luisa Greif. Sie kümmert sich um die Gewinnung von vergangenen drei Projektjahren für ihr Berufsbild und Auszubildenden als Botschafter, sie plant und steuert die betriebliche Ausbildung in den Schulen der Region die Einsätze in den Schulen und bereitet die Azubis geworben. Bei insgesamt 329 Schuleinsätzen informierten sich auf diesem Weg über 6.200 Schüler über Berufsbilder und die Chancen und Möglichkeiten einer dualen Ausbildung. Aktuell beteiligen sich 175 aktive „Ausbildungsbotschaf- ter“ aus 92 verschiedenen Unternehmen und 50 Schulen an der Aktion. Für ihr Engagement erhielten die „Ausbildungs- botschafter“ eine besondere Auszeichnung. Claudius Audick, Projektleiter der Leitstelle Ausbildungsbotschafter des Baden-Württem- bergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK), Alexandra Thoß, Geschäftsführerin und Leiterin Ausbildung der IHK und Luisa Greif, Regionale Koordinatorin der IHK, überreichten die vom Wirtschaftsminister des Landes Baden- Württemberg Nils Schmid unterzeichneten Dan- kesurkunden an die Ausbildungsbotschafter. „Die Ausbildungsbotschafter sind eine tolle Möglichkeit, damit die Schüler die Chance einer Ehrung der Ausbildungs- Ausbildung erkennen. Der direkte Kontakt zum Berufs- durch Schulungen auf ihre Schulbesuche vor. Interes- botschafter mit Luisa Greif und Alexandra Thoss von und Arbeitsleben ist die beste Werbung für die duale sierte Unternehmen und Auszubildende können sich der IHK. Ausbildung. Nicht zuletzt sind die Begegnung sowie das direkt an Luisa Greif wenden. Die IHK koordiniert das Aufzeigen beruflicher Perspektiven nach dem Schulab- Projekt für alle Berufsbilder und sucht weiterhin aktive schluss wichtige Aspekte der Berufsorientierung der „Ausbildungsbotschafter“ im gesamten Kammerbezirk. Schülerinnen und Schüler“, so Alexandra Thoß, bei der Das Projekt wurde im Juni 2013 mit dem bundesweiten Übergabe der Dankesurkunden. Bildungspreis „Ideen für die Bildungsrepublik“ ausge- Von ihren Erfahrungen mit den Schülern vor Ort be- zeichnet. Th richteten Wael Gadalla, angehende Fachkraft für La- gerlogistik der Firma Dachser, Sven Wernet, angehen- Luisa Greif , Tel.: 07531 2860-132 der KFZ-Mechatroniker der Gohm & Graf Hardenberg E-Mail: [email protected]

ms_anlagenbau_WIS_122014 Freitag, 31. Oktober 2014 10:12:12 07_HoBo_02-2015_fd03.indd 25 23.01.2015 11:30:05 REGIOREPORT IHK Hochrhein-Bodensee

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Von links: Ruedi Bitterli, Kai Dade, Wirtschaft trifft Zoll Uwe Böhm, Melanie Schmaljohann, Heinz Engi, Volker Neuerungen 2015 Künzle, Dietmar Kühne. um traditionellen Jahresabschluss traf sich die Wirtschaft mit ZVertretern der deutschen und schweizerischen Zollverwaltung, um einen Blick in das Jahr 2015 zu wagen. „Die deutsche Wirtschaft steht stabil da, allerdings sind die Einflüsse der Ukraine-Krise auf das Russlandgeschäft zu spüren“, betonte IHK-Vizepräsident Diet- mar Kühne bei der Begrüßung der zahlreichen Teilnehmer. Lobende Worte gab es von allen Seiten für die vergleichsweise unproblema- tisch vollzogene Brückensperrung in Waldshut im Sommer 2014. Melanie Schmaljohann von der Bundesfinanzdirektion Südwest in Neustadt an der Weinstraße begrüßte zusammen mit Volker Künzle, Leiter des Hauptzollamtes Lörrach und Kai Dade, Leiter des Hauptzollamtes Singen die Anwesenden und informierte über die anstehenden Reformpläne bei der Zollverwaltung. So werden Ende 2015 die Bundesfinanzdirektionen aufgelöst und in eine Fach- direktion in Bonn überführt. Auch die Binnenzollämter werden evaluiert, wobei die Präsenz in der Fläche gesichert bleiben soll. „Dies ist für unsere Unter- nehmen an der Grenze von besonderer Bedeutung“ betonte der IHK-Geschäftsführer International Uwe Böhm. „Es darf nicht pas- sieren, dass die ortsansässigen Unternehmen zuerst in den Norden fahren müssen, um die Ware in die Schweiz ausführen zu können“, sagte er. Vorausblickend wird auf das Projekt zur Erstellung von elektronischen Ausfuhrkassenzetteln für den Reisendenverkehr hingewiesen. Weiterhin soll der neue Unionzollkodex UZK, der im Mai 2016 in Kraft treten wird, nächstes Jahr umgesetzt werden Die Vertreter der Schweizer Zollverwaltung, Zollkreisdirektor Heinz Engi und Fredi Bucher stellten die Umstellung von Begleitscheinen und Veranlagungsverfügungen auf elektronische Systeme vor. Ver- abschiedet wurde Hans Ruedi Bitterli, Leiter des Zollinspektorats Rheinfelden Autobahn Schweiz, der in das Zollamt Pratteln wechseln wird. Bö

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07_HoBo_02-2015_fd03.indd 26 23.01.2015 11:30:56 Zollverwaltung deutsch-schweizerischer Grenze IHK Lehrgang Neue Personalien Professionelles n den letzten Monaten hat sich bei der Leitung der Zollämter so- Business Coaching Iwohl auf deutscher als auch auf Schweizer Seite einiges getan. So wurden einige Stellen zwischenzeitlich neu besetzt, die etwa durch b junge High Potentials auf der Suche den Ruhestand der Vorgänger vakant wurden. So hat beispielsweise Onach neuen Herausforderungen oder er- beim Zollübergang Konstanz-Autobahn auf beiden Seiten die Leitung fahrene Führungskräfte: Mehr denn je sind gewechselt. Karin Junkersdorf ist Leiterin des Zollamts Konstanz- Menschen im heutigen Geschäftsleben dar- Autobahn. Karl Meier ist das Schweizer Pendant als Zollinspektor auf angewiesen, unter fachlicher Begleitung der Zollstelle Kreuzlingen. Im Landkreis Lörrach ist Markus Ückert ihren gegenwärtigen Standort zu klären, ihre neuer Leiter des Binnenzollamts Weil am Rhein-Schusterinsel. Ziele zu definieren, die notwendigen Schritte Zu einem personellen Wechsel kam es auch auf Schweizer Seite dorthin festzulegen und bei der Umsetzung bei der Zollstelle Pratteln und der Autobahnzollstelle Rheinfelden. regelmäßig zu reflektieren. Ein neuer IHK- Neuer Chef in Rheinfelden ist Daniel Schalbetter. Der bisherige Leiter Lehrgang hilft dabei. Dazu bietet die IHK am Hansruedi Bitterli übernimmt die Leitung des Zollamts Pratteln. Bö 11. Mär z um 17.30 Uhr eine Infoveranstaltung im Schloss Rauenstein in Überlingen an. Professionelles Business Coaching eignet Visitenkarte des Unternehmens sich hervorragend als Tool zur Unterstützung von Führungskräften, um neue Aufgaben Zukunftsforum für Chef- zu meistern – nicht zuletzt dank der damit verbundenen tiefgreifenden Förderung der sekretariat und Assistenz Selbst- und Führungskompetenz des Klien- ten. Es ist keine Beratung von der Stange, hefsekretärinnen und Assistentinnen sind die Visitenkarte ihres sondern geht individuell auf die Situation und CUnternehmens und müssen neben ihrer Fachkompetenz über den Klienten im Rahmen des Unternehmens kommunikative, psychologische und organisatorische Fähigkei- ein. In einer Kombination aus individueller, ten verfügen. Die IHK veranstaltet am 25. März von 9 bis16 Uhr unterstützender Zielklärung und persönli- erstmals ein Zukunftsforum, in dem diese vielfältigen Aufgaben in cher Beratung und Begleitung fungieren die Workshops thematisiert und diskutiert werden. In vier Fachvorträ- Coaches als neutrale Feedbackgeber. Sie be- gen erhalten die Teilnehmerinnen Anregungen, wie sie ihre Arbeit schränken sich nicht darauf, Tipps zu geben, effizienter, souveräner und zeitsparender erledigen können. In den sondern unterstützen Klienten in erster Linie Pausen steht eine Visagistin mit wertvollen Tipps und Tricks zum mit ihrem Blick von außen. persönlichen Erscheinungsbild zur Verfügung. js Für Praktiker, die ihre Kompetenzen in diese Richtung erweitern wollen, starten die IHKs Eva Pfl ugrad, Tel.: 07622 3907-232, Bodensee-Oberschwaben und Hochrhein- E-Mail: Eva.pfl [email protected] Bodensee ab dem 4. Mai gemeinsam mit ei- nem praxisbegleitenden IHK-Zertifikatslehr- gang „Professionelles Business Coaching“. Lehrgang mit IHK-Zertifi kat Inhalt und Form dieser Ausbildung stimmen überein mit den Kriterien für eine gute Coa- Büroorganisation ching-Ausbildung der Stiftung Warentest (in für Einsteiger 2013 erarbeitet). schl Anke Schlums, Tel.: 07531 2860-146, ommunikative Techniken, Hintergrundwissen über Büroabläufe E-Mail: [email protected] oder Kund realistisches Zeitmanagement erleichtern die Aufgaben im im Internet unter www.konstanz.ihk.de, oft chaotischen Büroalltag. In einem berufsbegleitenden Zertifikats- Dokument-Nr. 14367795 lehrgang „Professionelles Office-Management“ der Industrie- und Handelskammer in Schopfheim lernen neue Büromitarbeiter ihre Auf- gaben effektiv zu organisieren, mündlich und schriftlich zu kommuni- zieren und den Überblick auch in hektischen Situationen zu behalten. Der Lehrgang umfasst 50 Unterrichtseinheiten und findet immer am Freitagabend und am Samstagvormittag in der IHK in Schopfheim statt und schließt mit einem lehrgangsinternen Test ab, welcher zum IHK-Zertifikat führt. Lehrgangsstart ist am 17. April. Wi

Anita Wissmann, Tel.: 07622 3907-230, Bild: Fotolia E-Mail: [email protected].

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07_HoBo_02-2015_fd03.indd 27 22.01.2015 15:16:40 REGIOREPort IHK Hochrhein-Bodensee

Zertifikatslehrgang Zollmanager IHK Einjähriger Lehrgang ie hohe Exportquote unserer Wirtschaft, verbunden mit der Grenz- Dlage der IHK-Mitgliedsunternehmen war Grundlage für ein neues Weiterbildung für Weiterbildungskonzept, das nun mit dem Zertifikatslehrgang „Zoll- manger IHK“ eine hoch spezialisierte und praxisnahe Qualifizierung Personalfachleute ermöglicht. In dem Lehrgang wird es etwa um Recht im Außenhandel, Zollrecht oder Zoll- und Umsatzsteuer gehen. Er schließt mit einem ersonalarbeit ist ein strategischer Er- Abschlusstest und Zertifikat ab. Mitarbeiter, die mindestens zwei Pfolgsfaktor eines modernen Unterneh- Jahre im Zollbereich oder im Bereich der Außenwirtschaft in einem mens. Viele Firmen haben dies erkannt Unternehmen tätig sind und gute Vorkenntnisse besitzen sind Ziel- und beschäftigen professionelle Personal- gruppe dieses Angebots. Die Weiterbildung ist berufsbegleitend und experten. Am 16. März startet in der IHK beginnt am 10. März. Sie findet zwei Mal wöchentlich abends und in Überlingen der neue Lehrgang zum/zur gelegentlich samstags in Schopfheim statt. schl Personalfachkaufmann/frau, der umfang- reiches Know-how zum modernen Perso- Anke Schlums, Tel.: 07531 2860-146, nalmanagement vermittelt. Die Weiterbil- E-Mail: [email protected] oder dung ist eine hervorragende Grundlage für www.konstanz.ihk.de unter Dokumentnr.: 14360169 die Übernahme von verantwortungsvollen Aufgaben und den beruflichen Aufstieg in Führungspositionen. Zertifikatslehrgang Der Turbolehrgang macht in zwei Semestern in einem Blended-Learning-Konzept (circa Technik für Kaufleute 110 Stunden E-Learning im Selbststudium und 340 Stunden Präsenz) mit den rechtli- aufmännische Mitarbeiter in Produktionsbetrieben benötigen chen Bestimmungen der Personalarbeit ver- Kzunehmend fundiertes technisches Grundwissen. Die IHK bietet traut und vermittelt vertiefte Kenntnisse in in diesem Herbst den Zertifikatslehrgang „Technik für Kaufleute“ an. der Personalplanung, im Personalmarketing In 60 Unterrichtstunden vermittelt die Dozentin Dipl.-Ing. Charlotte und –controlling sowie in der Personal- und Schade den Teilnehmern technisches Know-how. Sie erhalten ei- Organisationsentwicklung. Der Lehrgang ist nen grundlegenden Überblick über Material- und Werkstoffkunde, berufsbegleitend in Blöcken organisiert. manuelle und maschinelle Maschinenbearbeitung, Fertigungs- und Zugelassen sind Mitarbeiter aus dem Per- Montagetechnik, Steuerungs- und Regelungstechnik, Elektrotechnik sonalwesen, die über eine abgeschlossene sowie Qualitätssicherung sowie Wartung und Instandhaltung. Mit kaufmännische Ausbildung sowie über min- Bestehen des Abschlusstestes wird ein IHK-Zertifikat erworben. Der destens ein Jahr einschlägige Berufserfah- nächste Lehrgang „Technik für Kaufleute - Grundlagen“ startet am rung verfügen. Kr 24. Februar wieder in Konstanz und am 9. März in Schopfheim. schl Sabrina Krieg, Tel.: 07531 2860-133 Anke Schlums, Tel.: 07531 2860-146, [email protected] E-Mail: [email protected]

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07_HoBo_02-2015_fd03.indd 28 22.01.2015 15:16:40 Aufnahme in ein Programm des Bundeswirtschaftsministeriums Das Biolago-Netzwerk ist exzellent

iolago e.V., das Netzwerk für Lebenswissenschaf- Bten in der Vierländerregion Bodensee, ist in das Exzellenzprogramm „go-cluster: Exzellent vernetzt!“ des Bundeswirtschaftsministeriums aufgenommen worden. Damit gehört Biolago zu den deutschland- weit leistungsfähigsten Innovationsnetzwerken von Wirtschaft und Wissenschaft. Der Verein fördert die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren für die Ge- sundheit in Feldern wie Pharmazie und Medizintechnik. Die Mitglieder im „go-cluster“ Exzellenzprogramm haben mehrere Qualitätskriterien zu erfüllen - von einer nachhaltigen Netzwerkstruktur über gemein- same Aktivitäten und Innovationen bis zur überregi- onalen Sichtbarkeit und Wirkung. Die Mitglieder des Exzellenzprogramms sind Vorreiter für die Koopera- tion von Wirtschaft und Wissenschaft mit dem Ziel einer zukunftsorientierten Regionalentwicklung sowie Pressemeldung. Im Rahmen des Programms könne Biolago auch Fördermittel für neue Dienstleistungen einwerben. „Die Auszeichnung ermöglicht es uns, die Der Biolago-Verbund Angebote und Aktivitäten für Unternehmen und For- in Singen und Konstanz sowie Forschungseinrichtun- vernetzt Unternehmer schung am Bodensee zu verbessern und weiterzuent- gen wie die Universität Konstanz, die Hochschule Alb- und Forscher in Feldern wickeln“, freut sich Andreas Baur, stadt-Sigmaringen und Fachhoch- wie Pharmazie und Medizintechnik, um die Geschäftsführer des Netzwerks. schule St. Gallen. Die rund 6.000 Entwicklung neuer Pro- Seit 2007 initiiert und unterstützt Fachkräfte im Biolago-Netzwerk dukte für die Gesundheit der Verein Kooperationen zwi- entwickeln beispielsweise neue zu unterstützen. schen Wirtschaft und Wissen- Diagnoseverfahren für Infektions- schaft mit dem Ziel, neue Produkte krankheiten, produzieren innova- und Verfahren für Gesundheit und tive Arzneimittel und arbeiten an Umwelt auf den Markt zu bringen. verbesserten Implantaten. Partner Die über 80 Vereinsmitglieder und Unterstützer des Vereins sind sind in Branchen wie Pharmazie, Diagnostik, Medi- die Wirtschaftsförderer rund um den Bodensee, da- zintechnik, Umweltschutz und Ernährung tätig - in runter der Landkreis Konstanz, die Stadt Konstanz, Deutschland, Schweiz und Österreich. Dazu gehö- die Wirtschaftsförderung Bodenseekreis, der Kanton ren Unternehmen wie Vetter Pharma in Ravensburg, Thurgau und die Landesgesellschaft BIOPRO Baden- Eugenex Biotechnologies in Tägerwilen oder Takeda Württemberg. wis

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07_HoBo_02-2015_fd03.indd 29 22.01.2015 15:16:41 REGIOREPORT IHK Hochrhein-Bodensee

Vom Bundeskabinett verabschiedet Entwurf zum Energiedienst- leistungsgesetz (EDL-G)

ie Energieeffizienz-Richtlinie (RL 2012/ lediglich etwa 2.100 über eine bislang an- D27/EU) schreibt für alle Unternehmen, erkannte Alternative zum Energieaudit ver- die nicht der KMU-Definition unterliegen, fügen. Bis zum 5. Dezember 2015 müssten verpflichtende Energieaudits vor. Diese demnach bis zu 92.000 Unternehmen ein EU-Forderung will die Bundesregierung Energieaudit durchführen. in einer novellierten Fassung des Ener- Die Einführung dieser Verpflichtung ist als giedienstleistungsgesetzes (EDL-G) Teil des europäischen Rechtsrahmens um- allen Unternehmen, die nicht der zusetzen. Es gab jedoch zahlreiche, auch KMU-Definition unterliegen, regel- durch den DIHK vorgetragene Änderungs- mäßige Energieaudits vorschrei- vorschläge, die eine wirtschaftsfreundli- ben. Die nun verabschiedete Ka- chere Umsetzung ermöglichen würden. binettsfassung berücksichtigt nur Leider wurden bislang nur wenige dieser wenige von Seiten der Wirtschaft Änderungsvorschläge berücksichtigt, so vorgetragene Änderungsvorschläge. dass der im Bundeskabinett abgestimmte Mit der Neufassung des EDL-G wird für alle Entwurf lediglich einige Klarstellungen und Unternehmen, die nicht unter die KMU-De- kleinere Anpassungen enthält. Nun geht der finition der EU fallen (bis 250 Mitarbeiter, Entwurf ins parlamentarische Verfahren. Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen Ziel ist ein Inkrafttreten im Frühjahr 2015. Michael Zierer, Euro oder Jahresbilanzsumme von höchs- Viele Unternehmen sind noch wenig über Telefon: 07622 3907-214. tens 43 Millionen Euro), die Verpflichtung Potenziale zur Energieeffizienz informiert. Email: michael.zierer@ zur regelmäßigen Durchführung von Ener- Die IHK Hochrhein-Bodensee bietet dazu konstanz.ihk.de gieaudits eingeführt. Erstmalig wird diese im ersten Halbjahr 2015 eine Vielzahl von Verpflichtung bis zum 5. Dezember 2015 zu Informationsveranstaltungen und Seminaren erfüllen sein. In Deutschland wird dies nach an. Aktuelle Details zu den Veranstaltungen Anmeldung: einer neuen Abschätzung voraussichtlich und die Möglichkeit, sich online anzumelden, www.konstanz.ihk.de/innovation/ 50.000 bis 94.000 Unternehmen betreffen. finden sich im Internet auf der Homepage der Veranstaltungen/ Grundsätzlich zu beachten ist auch, dass IHK. mz

Zum Wegfall der Bindung des Franken an den Euro IHK erwartet massive Folgen

es einen Freud, des anderen Leid. Wäh- nen sich jedenfalls freuen, ihr Angebot wird Drend sich die Einzelhändler entlang der mit der Stärke des Franken preisattraktiver. Grenze am kommenden Wochenende über Dienstleistungen hingegen, die von Deutsch- zunehmende Einkaufsströme aus der Schweiz land aus in der Schweiz erbracht werden, freuen dürften, sind die Folgen für die starke müssen wegen der Schweizer Mindestlohnvor- Schweizer Exportwirtschaft bedrohlich: Ihre schriften neu kalkuliert werden. Wird beispiels- Exporte verteuern sich drastisch, weise eine Maschine oder eine Küche in der »Der Skipass oder das was mittelfristig auch negative Kon- Schweiz montiert, wird die Küche günstiger, die sequenzen am Arbeitsmarkt erwarten Montage teurer. Der eine oder andere Tourist, Mittagessen werden fast lässt. Durch die enge Verflechtung der seinen Skiurlaub in den nächsten Tagen in der Wirtschaft links und rechts des der Schweiz geplant hat, wird sich freilich beim zum Luxusartikel« Rheins ist aber auch der Einfluss auf Blick auf den Wechselkurs die Augen reiben. die regionale Zulieferindustrie nicht zu Der Skipass oder das Mittagessen werden fast vernachlässigen. zum Luxusartikel. „Wer Gewinner, wer Verlierer Die Schweizer Industrie kann also im der aktuellen Entwicklung ist, hängt letztlich Euroraum günstiger einkaufen um so von der jeweiligen Import- oder Exportpers- den Kurseinfluss auf die Verkaufsprei- pektive ab“, so Hauptgeschäftsführer Claudius se aufzufangen, da die Importe in die Marx. „Zu sehr sollte man sich über einen allzu Schweiz erst einmal billiger werden. starken Franken aber nicht freuen – denn lang- Spendenkonto: Die direkten deutschen Konkurrenten fristig gut wird es uns nur gehen, wenn es auch Bank für Sozialwirtschaft Bilder: Fotolia zu Schweizerischen Herstellern kön- unserem Nachbarn gut geht.“ bö IBAN: DE46 2512 0510 0008 4842 00 BIC: BFSWDE33HAN 30 Wirtschaft im Südwesten 2 | 2015 www.spaltkinder.org

07_HoBo_02-2015_fd03.indd 30 22.01.2015 15:16:42 REGIOREPort IHK Hochrhein-Bodensee Lehrgänge und Seminare der IHK Wann? Was? Wo? Euro

Informationen: Konstanz, Tel.: 07531 2860-118; Schopfheim, Tel.: 07622 3907-230, www.konstanz.ihk.de Ausbildungsakademie 26.02.15 Umgang mit Kunden, Kritik und Reklamationen Konstanz 99,00 24.03.15 Das 1 x 1 der Kommunikation mit Vorgesetzten und Kollegen Schopfheim 99,00

Außenwirtschaft 09.02.15 Warenverkehr mit der Schweiz Konstanz 270,00 23.02.15 Lieferantenerklärungen Schopfheim 270,00 ab 23.02.15 Zollmanager/in IHK - Zertifikatslehrgang Schopfheim 1.800,00 04.03.15 Export-, Zoll- und Versandpapiere richtig erstellen Konstanz 270,00 09./10.03.15 Grundlagen Zoll und Exportkontrolle Konstanz/Schopfheim 270,00 25.03.15 Einfuhr aus der Schweiz oder anderen Nicht-EU-Ländern Konstanz 270,00 25.03.15 Grundlagen der Einreihung von Waren in den Zolltarif mit Praxisübungen Schopfheim 270,00

Einkauf/Logistik / Marketing/Vertrieb 25.02.15 Verkaufen am Telefon Schopfheim 270,00 16.03.15 Online-Marketing Schopfheim 270,00 17.03.15 Verkaufen als Profisport – Leistung und Spielfreude im Tagesgeschäft Schopfheim 270,00 17./18.03.15 Einkauf heute – Trends und Anforderungen in der Beschaffung Schopfheim/Konstanz 270,00 26.03.15 Der verkaufsstarke Innendienst Konstanz 270,00

Büromanagement 25.03.15 Zukunftsforum für Chefsekretariat und Assistenz Schopfheim 270,00

Gesundheit ab 13.03.15 Gesundheitsmanager/in – Zertifikatslehrgang Schopfheim 2.900,00

Personalwesen/Persönlichkeitsentwicklung 12.02.15 Zeitmanagement und Arbeitstechnik Schopfheim 270,00 ab 02.03.15 Personalreferent IHK Konstanz 1.800,00 23.+24.03.15 Erfolgreiche Rhetorik und Präsentation Konstanz 490,00

Führung 17.03.+21.04.15 Die ersten 100 Tage als Führungskraft – Modul 1 Konstanz 490,00 03.03.+24.04.15 Mitarbeiter verantwortlich führen: Training für Meister und Vorarbeiter Konstanz 490,00

Technik ab 24.02./ ab 09.03.15 Technik für Kaufleute – Grundlagen – Zertifikatslehrgang Konstanz/Schopfheim 780,00 25. + 26.02.15 EuP – Elektrotechnisch unterwiesene Person Lörrach 490,00

Projekt-/Qualitätsmanagement 09.03.15 Projektmanagement Kompaktseminar Schopfheim 270,00 02. – 04.03.15 QM-Grundlehrgang – Zertifikatslehrgang Schopfheim 850,00 16. – 18.03.15 QM-Lehrgang „Qualitätsprüfung“ – Zertifikatslehrgang Schopfheim 850,00

Projekt-/Qualitätsmanagement ab 19.02.15 Kombinierter Studiengang Technische/r Fachwirt/in + Technische/r Betriebswirt/in Überlingen 7.650,00 ab 05.03.15 Kombinierter Studiengang Wirtschaftsfachwirt/in +Betriebswirt/in Überlingen 6.800,00 ab 09.03.15 Zusatzqualifikation zur Elektrofachkraft in der Industrie Lörrach 2.300,00 ab 20.03.15 Geprüfte/r Betriebswirt/in Schopfheim 4.100,00 ab April 2015 Geprüfte/r Handelsfachwirt/in Schopfheim 3.250,00 ab Frühjahr 2015 Geprüfte/r Wirtschaftsfachwirt/in Schopfheim/Konstanz 3.250,00 Das Angebot weiterer Weiterbildungsanbieter ist zu finden unter www.wis.ihk.de.

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07_HoBo_02-2015_fd03.indd 32 22.01.2015 15:16:42 Unternehmen

Die Freiburger Firma Inter Chalet ist Deutschlands größter Anbieter von Ferienhäusern und -wohnungen erfolgreich mit Fokus aufs internet

FreiBurg. „Anfangs waren Ferienwohnungen und hundert Angeboten vor allem in Italien. „Das war die -häuser nur ein nebengleis, aber rasch merkte man: Initialzündung“, sagt heines mit Blick auf das Wachs- Das ist es“, erinnert sich michael heines. 1974 grün- tum der Firma. dete der gebürtige mönchengladbacher, der 1958 heute hat Inter Chalet 29.000 Objekte in 16 europä- nach Freiburg zum Studieren gekommen war, die Fir- ischen Ländern sowie in Florida im Portfolio und gibt sieben verschiedene Kataloge heraus: jeweils einen für Italien, Frankreich, Spanien, Por- » Initialzündung: Ferienwohnungen tugal und Kroatien, einen für Skandinavien, einen für die übrigen Länder, den Katalog für den Sommer« „Casa“ mit dem Premiumsegment sowie ei- nen für den Winter mit 5.000 einheiten. 60 Prozent des Umsatzes macht Inter Chalet ma Inter Chalet. Sie ist heute nach seinen Angaben mit Objekten in Italien und Frankreich. Das Winterpro- der größte deutsche Spezialveranstalter im Bereich gramm und damit in erster Linie Österreich hat heute der Vermietung von Ferienimmobilien. Vor 40 Jahren einen Umsatzanteil von 13 Prozent. war sie eine von mehreren Firmen, die michael heines Das Geschäftsjahr 2011/12 (1. november 2011 bis betrieb. Angefangen hatte er mit einem Studenten- und 31. Oktober 2012) war das beste in der Geschichte hochschulreisedienst in den 1960er Jahren. Im Zuge von Inter Chalet: Der Umsatz erreichte 139,8 millio- der von ihm organisierten Winterreisen arbeitete er nen euro, die teilnehmerzahl 888.000. Im folgenden bereits mit Besitzern von Ferienwohnungen und -häu- Jahr verzeichnete Inter Chalet einen rückgang von sern zusammen. zwei Prozent, im Geschäftsjahr 2013/14 ein minus Der erste Winterkatalog von Inter Chalet bestand aus von vier Prozent. Der Umsatz lag bei 132 millionen einem Faltblatt mit einigen Dutzend Objekten vor allem euro, die teilnehmerzahl bei rund 820.000. „Die Fir- in Österreich. 1980 nahm heines auch Ferienhäuser ma ist gesund und hat immer Geld verdient“, sagt und -wohnungen für den Sommerurlaub ins Programm. heines und verweist auf das hohe niveau, das in den ein ohnehin viel größerer markt. Los ging es mit einigen Vorjahren erreicht worden sei.

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08_Unternehmen_02-2015_fd03.indd 34 22.01.2015 15:59:10 ein Ferienhaus aus dem Zillertal und eine natursteinvilla an der Côte d‘Azur aus dem Inter- Chalet-Programm sowie der Firmensitz an der Frei- burger Bahnhofsachse.

Die Freiburger Firma Inter Chalet ist Deutschlands größter Anbieter von Ferienhäusern und -wohnungen erfolgreich mit Fokus aufs internet

Dies ist dem Unternehmen mit der Fokussierung auf in der Branche setzt michael das Internet gelungen, das den gesamten reisemarkt heines nach wie vor auf das und somit auch Inter Chalet verändert hat: „Vor zehn Servicecenter. Auch des- Jahren haben wir circa 90 Prozent des Umsatzes über halb, weil viele der neuen reisebüros gemacht, jetzt sind es noch 25 Prozent“, Onlineportale für Ferienhäu- berichtet heines. Inzwischen werden 70 Prozent on- ser und -wohnungen reine line erwirtschaftet, die restlichen fünf Prozent über Vertriebsplattformen sind. telefon und Fax. Auch die Aufl agen und Umfänge der eine andere Veränderung Kataloge sind zurückgegangen. Die mitarbeiterzahl hat der 77-Jährige selbst in von Inter Chalet ist wegen des gewachsenen Online- die Wege geleitet: Im Zu- geschäfts seit zehn Jahren um 70 gestiegen. heute sammenhang mit seiner beschäftigt die Firma 200 festangestellte männer und Altersnachfolge hat er Inter Frauen, 180 von ihnen in Freiburg. Die anderen arbei- Chalet schrittweise an die ten in den Gebieten, für die sie zuständig sind - von hotelplan AG, eine tochter der toskana bis zur Côte d’Azur. Dazu kommen 50 des Schweizer migros-Kon- Die zwei Geschäfts- einkäufer, die vor allem in Skandinavien auf Provisi- zerns, verkauft. Seit november 2013 ist der Verkauf führer von Inter onsbasis arbeiten. abgeschlossen, alle mitarbeiter sind geblieben. eine Chalet: Firmengrün- der michael heines Dass seine mitarbeiter den Kontakt zu den Vermie- von ihnen, die Prokuristin Jytte Kolbe-toft, die seit 25 geht ende Oktober tern – sie reichen von Privatleuten bis hin zu Groß- Jahren bei Interchalet arbeitet, ist vor zwei Jahren mit in den ruhestand. anbietern – halten und alle Objekte selbst besichti- in die Geschäftsführung eingestiegen. Dort bleibt die Jytte Kolbe-toft, gen und daher detailliert beschreiben können, sieht 46-Jährige auch, wenn michael heines zum 31. Okto- die seit 25 Jahren bei dem Freiburger michael heines als ein erfolgsgeheimnis von Inter ber 2015 aus dem Unternehmen ausscheidet. Denn Ferienhausvemieter Chalet. ein weiteres sind für ihn die kompetenten dem Firmengründer ist es wichtig, dass Inter Chalet arbeitet, bleibt. Sachbearbeiterinnen seines Servicecenters, die trotz der Zugehörigkeit zu einem Konzern „weiter wie unter anderem die nötigen Fremdsprachen beherr- ein mittelständisches Familienunternehmen geführt schen. trotz oder gerade wegen der Veränderungen wird und möglichst viel Inter Chalet drinbleibt“. mae

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08_Unternehmen_02-2015_fd03.indd 35 22.01.2015 15:59:11 Unternehmen

Katamaran-Reederei Bodensee Mehr Fahrgäste als je zuvor

KonstanZ/Friedrichshafen. Hegner investiert Rund 473.000 Fahrgäste nutzten die Ver- bindung via Katamaran zwischen Konstanz Neue Maschine in Betrieb und Friedrichshafen im Jahr 2014, wie die Katamaran-Reederei Bodensee GmbH & Co genommen KG meldet. Das sind über zehn Prozent mehr als im Vorjahr. villingen-schwenningen. Als eine „der großen Investi- Damit stellte tionen“ in der Firmengeschichte der Hegner Präzisionsmaschinen das Unterneh- GmbH bezeichnet der Geschäftsführer, Jörg Broghammer, die An- men erneut ei- schaffung einer neuen, zwölf Tonnen schweren Maschine, die im nen Fahrgast- Dezember ihren Dienst aufgenommen hat. Dabei handelt es sich um rekord auf. In ein CNC-Bearbeitungszentrum. Der Vorteil der Anschaffung in Höhe nahezu allen von 170.000 Euro: Schwere Bauteile für die von Hegner hergestellten M onaten lagen Feinschnittsägen können in einer bisher nicht möglich gewesenen die Zahlen über Präzision und Geschwindigkeit gefertigt werden. Das Bearbeitungs- dem Vorjahr. zentrum stammt von dem Villinger CNC-Spezialisten Mato GmbH. „Der erneute E s wurde speziell für die Bedürfnisse der Firma Hegner ausgerüstet. Fahrgastrekord „Wir können den Zeitaufwand für die Fertigung unserer Bauteile er- zeigt, dass der heblich verkürzen, es ist fast keine manuelle Nachbearbeitung mehr Katamaran im- T ouristen und Ein- nötig“, so der Geschäftsführer. Das Bearbeitungszentrum stellt für mer beliebter wird“, kommentierte der Ge- heimische schätzen ihn eine Investition in die Zukunft des Familienunternehmens dar, das schäftsführer der Reederei, Manfred Foss, die flotte Verbindung den Übergang in die dritte Generation erfolgreich gemeistert habe. das Ergebnis. Die Direktverbindung besteht Konstanz–Friedrichs- Die Firma Hegner Präzisionsmaschinen geht auf die 1938 ent- hafen. seit 2005. Seit dem ersten vollständigen standene Firma Gebrüder Hegner zurück. Ernst und Willi Hegner Betriebsjahr 2006 habe der Katamaran mit konstruierten und bauten Tisch- und Reihenbohrmaschinen sowie dem neuen Ergebnis über 50 Prozent mehr Gewindeschneidemaschinen. Es folgten Spezialmaschinen für die Fahrgäste über den See gebracht. Ein Grund Metallbearbeitung. Seit 40 Jahren liegt der Schwerpunkt der Ent- für den Anstieg der Fahrgäste sieht Foss wicklung und Fertigung auf Maschinen und Werkzeugen für die auch in den günstigen, saisonal abgestimm- Präzisions-Holzbearbeitung. Hegner beschäftigt im Schnitt rund ten Aktionen. Zudem nutzten immer mehr 25 Mitarbeiter, das variierte je nach Saison („im Winter wird mehr Pendler die Verbindung. ew im Keller gebastelt“). Eigentümer ist die Familie Broghammer. Das Unternehmen rüstet international vor allem Schulen sowie Ausbil- dungs- und Behindertenwerkstätten aus. Es unterstützt außerdem S. Siedle & Söhne professionelle Anwender wie etwa Tischler, Schreiner und Restau- Große Investition ratoren. lis

Furtwangen. Siedle hat im vergange- nen Jahr wieder in den Standort Furtwangen investiert und eine neue Laser-Stanz-Ma- schine für rund 700.000 Euro angeschafft – das war die größte Einzelinvestition des Spezialisten für Gebäudekommunikation im vergangenen Jahr. Die Maschine stellt hoch- wertige Türstationen aus massivem Metall her und produziert schneller und rationaler als ihr Vorgänger. Sie sei auch flexibler und bietet laut Harald Helms, Geschäftsleiter Produktion und Logistik, den Kunden „noch mehr Möglichkeiten“. Seit 2008 hat das Un- ternehmen insgesamt 24 Millionen Euro in den Standort investiert. Zwölf Prozent des Jahresumsatzes fließen im Schnitt in die H egner-Geschäftsführer Jörg Broghammer (links) und sein Mitarbeiter E ntwicklung. wis Bernd Jauch vor dem neuen CNC-Bearbeitungssystem.

Wirtschaft im Südwesten 2 | 2015 36 Repräsentatives Kreditbeispiel nach § 6a PAngV: Nettodarlehensbetrag 10.000 Euro, Laufzeit 60 Monate, Gesamtbetrag 11.684,31 Euro, Effektiver Jahreszins 6,49 Zeitpunkt des Vertragsschlusses weder einen bestehenden Kreditkarten- noch Kreditvertrag mit Barclaycard haben.

08_Unternehmen_02-2015_fd03.indd 36 22.01.2015 15:59:12 Hilzinger gehört zu den stärksten deutschen Mittelständlern Fenster- und Türenbauer erweitert seinen Führungskreis

WILLSTÄTT. Zum fünften Mal haben die Tageszei- tung „Die Welt“ und die Strategy Group (MSG) in einer bundesweiten, branchenübergreifenden Un- tersuchung die erfolgreichsten deutschen Mittelständ- ler ermittelt. Der Wilstätter Fernster- und Türenbauer Hilzinger hat sich im Vergleich mit 3.300 Betrieben der Umsatzgrößenklasse 15 Millionen Euro bis 400 Millionen Euro unter die ersten 100 schieben kön- nen. Laut einer Pressemeldung wurde die Entwicklung der teilnehmenden Unternehmen anhand der durch- schnittlichen Ertragsquote und des Umsatzwachstums im Zeitraum zwischen 2009 und 2013 bewertet. Die 100 Besten erreichten ein durchschnittliches Umsatz- wachstum von 12,5 Prozent, ihre Eigenkapitalquote liegt bei durchschnittlich 66 Prozent und die Mitar- beiter sind im Schnitt um zehn Prozent produktiver als der Durchschnitt. Hilzinger produziert und verkauft mit rund 1.000 Mit- arbeitern und an bundesweit 18 Standorten Fenster und Türen in allen Rahmenmaterialien. Der Vertrieb erfolgt bundesweit über diese Standorte und zusätz- lich über rund 700 Partnerbetriebe in Deutschland, der Schweiz und Frankreich. Die Firma ist zu 100 Prozent in Familienbesitz. Der Umsatz lag im Jahr 2013 bei 163 Millionen Euro. Der Wilstätter Fenster- und Türenbauer hat vor Kur- zem seinen Führungskreis erweitert: Neben Helmut Der geschäftsführende Ge- Hilzinger als geschäftsführendem Gesellschafter, Bereich Projektmanagement, Wolfgang Herrmann für sellschafter Helmut Hilzinger Christian Bandle als Prokurist und Marco Basler als das Produktionsmanagement, Sven Fritsch für das in der Fensterproduktion. Assistent der Geschäftsleitung, gibt es seit Novem- Produktmanagement und Harald Schmidt für den ber vergangenen Jahres eine aufgabenbezogene, er- Bereich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit verant- weiterte Geschäftsleitung: Dirk Sommer ist für den wortlich. orn

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Blick in die Produktion in Huber Kältemaschinenbau wächst mit der Produktion von Temperiersystemen Offenburg-elgersweier: Bei der herstellung der temperiersysteme ist Erfolg mit extremen Graden viel handarbeit nötig. oFFenBurg. Der kälteste Punkt der Ortenau liegt in Die großen temperiersysteme sind dagegen überwie- Offenburg, genauer: in der Werner-von-Siemensstraße gend maßgefertigt und weitestgehend konkurrenzlos. im Gewerbegebiet elgersweier. Dort stellt die Firma hu- Für die handwerkliche Qualität braucht das Unterneh- ber temperiergeräte her, die auf bis zu minus 125 Grad men natürlich qualifi zierte mitarbeiter. huber bildet sie- herunter kühlen und auf über 400 Grad erhitzen können. ben verschiedene Berufe selbst aus. Besonders wichtig Solche Geräte nutzen vor allem Forscher verschiedener und auf dem Arbeitsmarkt fast nicht zu bekommen sind Branchen, um zu testen, wie sich Stoffe bei extremen mechatroniker für Kältetechnik (früher: Kältenanlagen- Die Kältemaschinen temperaturen verhalten. So wurden beispielsweise bauer). Fast 200 dieser Fachkräfte hat die Firma huber von huber wie dieser Bauteile der Landeeinheit Philae, die ende vergange- in den knapp fünf Jahrzehnten ihres Bestehens ausgebil- „Kleine tango“ kühlen mittels Flüssigkeiten. nen Jahres auf dem Kometen tschuri andockte, am Phy- det. Der Seniorchef startete seinerzeit als Kältemeister Der Vorteil gegenüber sikinstitut der Universität Bern mit temperiersystemen seinen handwerksbetrieb, und auch seine Söhne haben der Kühlung mit Luft von huber getestet. Außer Universitäten nutzen fast alle vor dem Studium Kälteanlagenbau gelernt. ist, dass dies viel Chemie- und Pharmafi rmen, viele Automobilbauer und 1984 fi rmierte der handwerksbetrieb zur Gmbh um, genauer und schneller Leiterplattenhersteller sowie Lebensmittel- oder Kosme- 1989 brachte er sein „Unistat“ auf den markt, das bis geht. huber-Geräte werden weltweit in tikproduzenten Kälteanlagen aus elgersweier. Und zwar heute „tonangebend bei hochdynamischen temperier- Labors eingesetzt. weltweit. Annähernd 70 Prozent seines Umsatzes (2014 prozessen ist“, wie marketingleiter michael Sauer mehr als 35 millionen euro) erzielt huber im export. Die es formuliert. Die technologie funktioniert glei- wichtigsten Absatzländer sind nach Deutschland China, chermaßen bei kleinen wie großen Anlagen – das die USA, die Schweiz und Indien. Dort unterhält der schätzen viele Kunden, die sie in der Forschung mittelständler Vertriebs- und Serviceniederlassungen und Produktion einsetzen. Außer den temperier- beziehungsweise Partnerbüros. systemen stellt huber klassische Badthermostate Produziert wird ausschließlich in Offenburg-elgersweier. und Umwälzkühler her. etwa zwei Drittel der 250 Beschäftigten von huber arbei- Das Unternehmen ist immer noch auf Wachs- ten in der Produktion. hier ist viel handarbeit nötig, denn tumskurs. Zehn Prozent hat man 2014 zugelegt, die Stückzahlen der temperieranlagen sind zu klein, als 2015 sollen es erneut zehn Prozent sein. Des- dass sich eine Automatisierung lohnte. Und: „Der hohe halb wird in der Werner-von-Siemensstraße, wo Anteil handwerklicher Arbeit ist der beste Kopierschutz“, huber seit dem Jahr 1997 produziert, demnächst sagt Daniel huber, der das von seinem Vater Peter huber schon wieder erweitert. Zwei neubauten sollen 1968 gegründete Unternehmen zusammen mit seinem sowohl der Produktion als auch der Verwaltung Bruder Joachim leitet. Bei kleineren Anlagen konkurriert mehr Platz bescheren. Baubeginn ist noch in huber mit einigen deutschen und internationalen Firmen. diesem Jahr. kat

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08_Unternehmen_02-2015_fd03.indd 38 22.01.2015 15:59:15 KURZ NOTIERT

Die Sick AG, Waldkirch, ein weltweit führender Hersteller von Sensoren und Sensorlösungen für industrielle Anwen- dungen, hat eine neue Vertriebstoch- tergesellschaft in Malaysia (Puchong/ Kuala Lumpur) gegründet. Bereits seit 2010 ist Sick in diesem Land mit einem Produktionsstandort vertreten, an dem rund 110 Mitarbeiter beschäftigt sind. Wie es in einer Pressemeldung heißt, ist das südostasiatische Land ein sehr attraktiver Markt, der in Zukunft noch intensiver bearbeitet werden soll.

Die Privatbrauerei Ganter, die die- ses Jahr ihr 150-jähriges Bestehen fei- ert, hat im vergangenen Braujahr (es endete am 30. September 2014) ihren Umsatz um 3,7 Prozent auf 17,3 Milli-

onen Euro steigern können. Dieser An- stieg lag deutlich über demjenigen von 0,4 Prozent bundesweit und auch über demjenigen im Land Baden-Württem- berg von 2,1 Prozent. Damit habe sich die Entscheidung, ganz bewusst auf Regionalität und beste Rohstoffe aus der Heimat zu setzen und gleichzeitig die Brauerei mit modernster Technik (und entsprechenden Investitionen) zu fahren, als richtig herausgestellt, so das Unternehmen. Geschäftsführer der Brauerei sind Katharina Ganter- Fraschetti und Detlef Frankenberger (siehe Bild).

Die Geschäftsstelle der SV-Sparkas- sen-Versicherung Bueche-Hafner- Klein GbR in Singen hat im vergan- genen Jahr ihr 10-jähriges Bestehen gefeiert. Sie ist 2004 aus drei einzel- nen Agenturen hervorgegangen. Heute zählt sie nach eigenen Angaben zu den größten Versicherungsbüros im südba- dischen Raum und beschäftigt 17 Mit- arbeiter, darunter aktuell vier Auszubil- dende. Sie ist seit Kurzem auch nach DIN ISO 9001 zertifi ziert.

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Die zweite Generation steigt ein KURZ NOTIERT Logotec stellt sich neu auf Die Brauerei Fürstenberg (Donau- eschingen) hat bei der „Wirte ehrung“ renchen. Das It-Systemhaus Logotec Computertechnologie 29 Wirte und Hoteliers für ihre Treue betreut über 1.500 Firmenkunden aus den Bereich Industrie, han- ausgezeichnet. Die jüngste Zusammen- del und handwerk sowie circa 350 Ärzte in Baden-Württemberg, arbeit währt 15 Jahre – die anderen hessen und dem Saarland. Die Firma ist ein Komplettanbieter von Partnerschaften bestehen seit meh- der eDV-Verkabelung über WLAn, hardware, Software, Internet, reren Jahrzehnten. Mit Abstand am Drucker, Serversysteme, Virtualisierung und Warenwirtschaft bis längsten schenkt die „Kalte Herber- hin zu telefonanlagen und Kameralösungen. Logotec hat inzwischen ge“ in Vöhrenbach Fürstenbergbiere 15 mitarbeiter. aus, nämlich seit nunmehr 300 Jahren. Die Firma wurde 1992 von hubert edrich (53) nach dessen Ausbil- Seit immerhin auch schon 155 Jahren dung zum Informationselektroniker und anschließender zehnjähriger hubert erdrich (mitte) mit sind der Landgasthof Kranz im Hü- zwei seiner vier Söhne: tätigkeit bei der BASF in Willstätt gegründet. Logotec erzielt einen fi ngen-Behla und Fürstenberg Partner. marco erdrich (links) Umsatz von circa 1,6 millionen euro und hat sich jetzt neu aufge- und Jan erdrich haben stellt. Das liegt daran, dass zwei der vier Söhne von erdrich nun Die technische Unternehmensbe- nun Prokura für das Prokura erhielten. marco erdrich (30) ist It-Systemelektroniker und ratung Spitzmüller AG in Gengen- It-Systemhaus Logotec kümmert sich um den technischen Vertrieb im Bereich netzwerk- erhalten. bach hat ihr Ziel, im vergangenen Jahr und Kommunikationstechnik. 500 Millionen Euro Darlehenssumme Jan erdrich (25), Groß- und für ihre Kunden zu erreichen, knapp Außenhandelskaufmann ist verfehlt, allerdings sei die Summe der momentan noch in einer Zuschüsse übertroffen worden. Dies Weiterbildung zum VWA Be- sagte Vorstand Rudolf Spitzmüller vor triebswirt, leitet aber bereits der Belegschaft. Das Unternehmen ko- die kaufmännische Abtei- operiert mit fast 300 Banken. Das Jahr lung. hubert erdrich hat da- 2014 stand laut Spitzmüller im Zeichen mit rechtzeitig die Weichen der Sparkassen und der Bayerischen für die nachfolge gestellt, Landesbank. Bayern sei der wichtigs- auch wenn diese unmittelbar te Wachstumsmarkt für Spitzmüller. noch nicht ansteht. orn Die Beratungs-AG hat derzeit circa 40 Mitarbeiter, bis in einigen Jahren sol- len es 65 sein. Die Firma wurde 1983 Auszeichnung für Schleiner + Partner gegründet und ist seit 2001 eine Akti- engesellschaft. Europas höchster Preis

Der Bad Dürrheimer Mineralbrun- FreiBurg. Wie die Agentur Schleiner + Partner Kommunikation nen ist von der Deutschen Umwelthilfe Gmbh aus Freiburg meldet, hat sie „europas höchste Auszeich- e.V. und der Stiftung Initiative Mehrweg nung für strategische Kommunikation“ gewonnen: den european im Dezember für das Mehrwegkonzept excellence Award 2014 in der Kategorie „Science and education“. „Légère“ ausgezeichnet worden. Die Die Agentur-Geschäfts- mehr als 1.600 Kampagnen aus 28 Ländern waren bei dieser neue Mehrwegglasfl a- führer martin Ludwig europameisterschaft der Kommunikatoren im rennen, darunter sche mit einer extra gro- hofmann, michael Schlei- Arbeiter multinationaler Konzerne wie microsoft, Samsung oder ßen Mündung lässt sich ner und Fritz Klieber (von Procter & Gamble sowie internationaler Agenturnetzwerke wie links) mit dem „european leicht öffnen, ist in der excellence Award“ bei Ogilgy, Weber Shandwick oder BBDO. Vergeben wurde der Preis Sechserkiste gut tragbar der Verleihung in Paris. in Paris. Ausgezeichnet wurde die Kampagne „Goethe goes Gueril- und die neue Abfüllan- la“, die für das technoseum lage bringt deutliche Landesmuseum für technik Ersparnisse im Energie- und Arbeit in mannheim kon- und Wasserverbrauch, so zipiert und realisiert wurde. die Jury. Bad Dürrheimer Diese Kampagne war be- hat einen Ausstoß von reits zwei monate zuvor mit circa einer Million Hekto- einem bundesweit bedeu- liter im Jahr, erzielt einen tenden Preis ausgezeichnet Umsatz von 27 Millionen worden (wir berichteten). Euro und beschäftigt Die Kampagne macht auf 140 Mitarbeiter. den grassierenden Fachkräf- temangel im technischen Bereich aufmerksam. orn

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08_Unternehmen_02-2015_fd03.indd 40 22.01.2015 15:59:19 KURZ NOTIERT Bild: Zurbonsen Die Trumpf Hüttinger GmbH & Co. KG in Freiburg, Hersteller von Stromversorgungen für spezielle in- dustrielle Anwendungen, hat zwei Millionen Euro in eine neue Bestü- ckungsmaschine investiert. Sie kann pro Stunde bis zu 20.000 Bauteile auf Platinen aufbringen. Die Produktions- linie ist 22 Meter lang und besteht im Wesentlichen aus Lotpastendru- cker, Bestücker, Lötofen und einer optischen Inspektionsanlage. Trumpf Hüttinger hat über 700 Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr 2013/14 einen Umsatz von 113 Millionen Euro.

Der Europa-Park kann nach Ab- Im Fernsehstudio schluss der Wintersaison einen er- Sendeschluss für Lokalfernsehen TV Südbaden von tV Südbaden im neuten Besucherrekord vermelden – Freiburger Gewerbege- biet haid ist das Licht 2014 wurde bei der Besucherzahl die Aus nach 14 Jahren ausgegangen. Fünf-Millionen-Marke geknackt. Zum „Winterzauber“ sind einer Pressemit- FreiBurg. Das vor 14 Jahren gestartete Lokalfernsehen teilung zufolge „deutlich mehr als tV Südbaden (Freiburg) hat mitte Januar überraschend seinen 500.000 Besucher“ gekommen. Ver- Sendebetrieb im Kabel- und Satellitenfernsehen eingestellt. Als gangenes Jahr konnte der mittlerweile Gründe dafür wurden unter anderem zu geringe einnahmen, zu 40 Jahre alte Park zudem den 100-mil- hohe Kosten und fehlende Akzeptanz genannt. Vom sofortigen lionensten Besucher begrüßen. Das Sendeschluss sind voraussichtlich vier Festangestellte und neun starke Wachstum wird auch auf die freie Journalisten betroffen, die erst kurz zuvor vom Verlust ihres neue Themenwelt „Arthur – Im Kö- Arbeitsplatzes erfuhren. nigreich der Minimoys“ (Bild), die ge- Der Fernsehbetrieb sei nicht kostendeckend darstellbar, teilten meinsam mit dem französischen Re- Gesellschafter und Geschäftsführung der Funkhaus Freiburg Gmbh gisseur Luc Besson umgesetzt wurde, auf ihrer homepage mit. Ferner wurden die wachsende Konkurrenz zurückgeführt (Investitionsvolumen: durchs Internet und durch den Südwestrundfunk (SWr) vor Ort als 25 Millionen Euro). Der Zuwachs bei Gründe für den Sendeschluss angegeben. Das ebenfalls im Funk- französischen Gästen lag daher auch haus Freiburg produzierte radioprogramm „baden fm“ ist von dem bei 20 Prozent. Am 28. März öffnet Aus für tV Südbaden nicht betroffen. der Freizeitpark wieder. Die Landesanstalt für Kommunikation in Baden-Württemberg (LFK) bedauerte die einstellung des Fernseh-Sendebetriebs. „tV Süd- baden ist seit 2001 auf Sendung und seit dieser Zeit eine jour- nalistische Stimme der region, die mit für Vielfalt sorgt“, sagte LFK-Präsident thomas Langheinrich. tV Südbaden produzierte und sendete seit 2001 täglich nachrichten und Informationsmagazine aus den Bereichen Sport, Wirtschaft, Gesundheit und Unterhaltung im Kabel, über Satellit und im Internet. hauptanteilseigner des Freiburger Fernsehsenders war die Firma müller medien, die das medienengagements des telefonbuchverlags Oschmann in nürnberg bündelt. kaz

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08_Unternehmen_02-2015_fd03.indd 41 22.01.2015 15:59:20 UNTERNEHMEN

Contura kauft Grundstück in Neuenburg KURZ NOTIERT Voraussetzung für weitere Expansion Der Geschäftsbereich B. Braun Vascular Systems der Sparte Aesculap mit Sitz NEUENBURG. Die Contura GmbH, eine Eberhardt laut der Pressemeldung sagte, biete in Berlin hat die Mehrheit der Antei- Tochtergesellschaft des Möbelherstellers die Erweiterungsfl äche die Möglichkeit, am le an der Pforzheimer Firma Medicut Vitra, hat in Neuenburg ein über 160.000 Standort Neuenburg weiter zu expandieren. Stent Technology GmbH erworben. Die Quadratmeter großes Industrieareal erwor- Bei Contura werden Produkte wie Büromöbel Firma fokussiert auf innovative Kon- ben. Wie der Neuenburger Bürgermeister und Wohnaccessoires endmontiert. zepte für periphere Stents wurde 2006 Joachim Schuster in einer Pressemldung Für Neuenburg, so Schuster, ist dies ein durch seinen Geschäftsführer Johannes mitteilte, ist dies der größte Verkauf einer zu- weiterer Erfolg der lokalen Industriepolitik. Jung gegründet und hat 28 Mitarbeiter. sammenhängenden Industriefl äche seit den In den vergangenen Jahren hatten sich auf Siebzigerjahren in dieser Stadt. Contura kann zuvor städtischen Grundstücken die Bä- Der Lahrer Blechberarbeitungsspezi- nun in mehreren Abschnitten bis zu 60.000 ckerei K&U, die Firmen Plasma Electronics alist BUT Blech- und Tortechnik Quadratmeter Nutzfl äche für Produktion und (Bearbeitung hochwertiger Oberfl ächen), GmbH hat Ende des vergangenen Logistik erstellen. der Spezialmaschinenbauer AZO und der Jahres sein 15-jähriges Firmenjubilä- Die Firma hatte bereits 1992 eine Produkti- Automobilzulieferer Johnson Controis mit um gefeiert. Das Unternehmen ging onshalle mit einer Nutzfl äche von 6.000 Qua- zusammen über 1.000 Arbeitsplätzen nie- aus der Insolvenz der beiden heuti- dratmeter erstellt und 2008 ein weiteres Werk dergelassen. Während desselben Zeitraums gen Geschäftsführer Achim Redt und mit 13.000 Quadratmetern in Neuenburg seien bei den Pharmafi rmen Losan Phar- Zenko Fedoran heraus. Man begann gebaut, geplant und umgesetzt damals vom ma und Nemera weitere 800 Arbeitsplätze in einer angemieteten Halle auf dem Mailänder Architekten und Designer Antonio entstanden. Neuenburg biete heute 4.500 Lahrer Flughafenareal, von Anfang an Citterio. Wie Vitra-Geschäftsführer Ulrich Arbeitsplätze. orn mit neuen Maschinen. Bald konnten weitere Hallen angemietet werden und 2008 wurde eine eigene Produk- Freiburger Verkehrs AG

tionshalle mit 3.350 Quadratmetern Bild: VAG Fläche und einem Verwaltungstrakt Neue Linie für mit 625 Quadratmetern (ebenfalls auf dem Flughafenareal) errichtet. Die die Stadtbahn Firma beschäftigt 40 Mitarbeiter und ist spezialisiert auf Laser-, Stanz- und FREIBURG. Kürzlich war Spatenstich für Blechumformteile, komplette Maschi- eine neue 1,9 Kilometer lange Stadtbahnlinie nen- und Gerätegehäuse sowie ganze mit fünf Haltestellen, die den Süden der Stadt Baugruppen. Man exportiert auch ins (Kronenstraße) über die neue Kronenbrücke, Elsass und in die Nordschweiz. die Uni, das Theater und den Fahnenberg- platz mit dem Siegesdenkmal verbindet. Die Das Freiburger Modehaus Kaiser hat Linie wird circa 55 Millionen Euro kosten. die Marke Prada im Dezember wieder Vom Bund stammen davon bis zu 23,5 Mil- zurück nach Südbaden geholt. Bereits lionen Euro, vom Land 9,8 Millionen Euro. vor Weihnachten war die exklusive Da- Dazu kommt die neue Kronenbrücke für neun men- und Herrenmode erhältlich. Millionen Euro. 2017 sollen die ersten Stra- ßenbahnen fahren. orn

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08_Unternehmen_02-2015_fd03.indd 42 23.01.2015 11:20:38 Treyer Paletten expandiert weiter Hohe Investitionen in neue Produktionslinie

Bad Peterstal. Die treyer Paletten Gmbh hat im Jahr 2014 eine historische Umsatzmarke geknackt und ersmals die Schwelle von 50 millionen euro über- schritten. Sieben millionen Paletten wurden verkauft. Das Unternehmen ist damit eines der größten seiner Art in Deutschland. Das rezept für diesen erfolg liegt laut Geschäftsführer Dirk hoferer (47) in der Flexibi- lität und Vielseitigkeit sowie im breiten Angebot von Spezialitäten. Beispielsweise gibt es Sonderanferti- gungen für die Lebensmittelindustrie, die Pharmain- dustrie und automatisierte hochregallager. Darüber hinaus werden gefärbte Paletten angeboten. Auch wird exportiert, so unter anderem für hochregallager in Belgien, Spanien und in den Vereinigten Arabischen emiraten. nachdem bereits während der vergangenen Jahre kräftig in den maschinenpark investiert worden war, Automatisierte hat treyer jetzt auch die komplette Immobilie der nenbetrag investiert werden. Die Inbetriebnahme ist Produktion bei Ladenbau maier (1,5 hektar) gekauft. Das Betriebs- für 2017 vorgesehen. Das Unternehmen ist 1947 von treyer: Die Firma produziert sieben gelände (bislang zwei hektar groß) hat sich damit hubert treyer, dem Großvater von Dirk hoferer, als millionen Paletten fast verdoppelt. Dort soll eine neue Produktionslinie Kistenfabrik gegründet worden. es beschäftigt heute im Jahr. errichtet werden und dafür ein zweistelliger millio- 40 mitarbeiter. orn

Streit Service & Solution legt zu Umsatz überschreitet 40 Millionen Euro

hausach. Wie der Geschäftsführer des hausach. Letztes Jahr standen Konsolidie- technologie (Streit Systec) um 15,9 Prozent Unternehmens, rudolf Bischler, Anfang Ja- rung und Stabilisierung des Unternehmens und der Geschäftsbereich Büroeinrichtung nuar in einer Pressemeldung mitteilte, hat im Vordergrund, so die Pressemeldung. Die (Streit Inhouse) um 11,7 Prozent. sich das Unternehmen im Jahr 2014 gut ent- ergebnisse der vor einigen Jahren gestarteten Streit Service & Solution wird in zweiter wickelt. Der Umsatz stieg um fünf millionen tiefgreifenden Veränderungsprozesse seien Generation von rudolf Bischler geleitet und euro auf 40,5 millionen euro. Die Investiti- 2014 deutlich messbar geworden. verfügt neben dem Sitz in hausach über Ver- onen beliefen sich auf 1,25 millionen euro Der Geschäftsbereich Bürobedarf (Streit Of- kaufsbüros in Freiburg, Donaueschingen und und gingen vor allem in die eDV und den fi ce) legte vergangenes Jahr um 12,9 Prozent reutlingen. Insgesamt werden 200 mitarbei- Umbau der Firmenzentrale hechtsberg in beim Umsatz zu, der Geschäftsbereich Büro- ter beschäftigt. orn

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08_Unternehmen_02-2015_fd03.indd 43 22.01.2015 15:59:21 THEMEN & TRENDS

Fragen zu ihren Unternehmen, ihren Gehältern und ihren soziogra- fischen Daten haben die Frankfurter Personal- und Nachfolgebera- tungsfirma Gabriela Jaecker und das Institut für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim 310 Geschäftsführern von Familienunter- nehmen gestellt und ihre Antworten ausgewertet. Ein Viertel dieser Unternehmen hat seinen Sitz in Baden-Württemberg, fast genauso viele jeweils in Bayern und Nordrhein-Westfalen.

Studie zu Gehaltsstrukturen von Geschäftsführern in Familienunternehmen Die Saläre sind sehr Bild: Tatjana Balzer - Fotolia Bild: Tatjana

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09_Themen-Trends_02-2015_fd02.indd 44 22.01.2015 14:33:39 ei den 310 antwortenden Geschäftsführern han- Prozent und diese sind häufig bei eher kleineren Un- delte es sich nicht um eine Zufallsstichprobe, ternehmen tätig. Bbetont Detlef Keese vom Institut für Mittelstands- Ein Jahressalär von über 200.000 Euro beziehen 54 forschung. Es sind vielmehr Kunden und Bekannte der Prozent der Befragten. In der Regel erhalten Ge- auf Familienunternehmen spezialisierten Beratungsfir- schäftsführer ein Fixge- ma Jaecker und des Instituts. Anders wäre es kaum halt zwischen 121.000 und Die meisten Chefs möglich gewesen, Antworten einer so großen Anzahl 150.000 Euro, der variable von Familienfirmen-Geschäftsführern zu erhalten. Denn Anteil bewegt sich im Mit- beziehen Gehälter von über solche Unternehmen pflegten häufig einen Führungsstil, tel zwischen 50.000 und der von Verschwiegenheit und Zurückhaltung geprägt 75.000 Euro. 200.000 Euro sei. Das führt andererseits auch dazu, dass Inhaberfa- Die Unterschiede zwischen milien nur schwer einschätzen können, wo ihre Unter- den Gehältern sind indessen groß und von vielen Fak- nehmen im Vergleich zu anderen Marktteilnehmern, wie toren abhängig. So verdienen unbefristet angestellte beispielsweise Publikumsgesellschaften, einzuordnen Geschäftsführer im Vergleich weniger als ihre Kollegen sind, so die Untersuchung. mit befristeten Verträgen. Stark abhängig ist das Ge- Die Ergebnisse schätzt Keese als teilweise überra- halt natürlich zudem von der Anzahl der Beschäftigten, schend ein. So sind 86 Prozent der Arbeitsverträge dem Umsatz und – das überrascht wieder eher – vom unbefristet aufgesetzt und zwar nicht nur bei Ge- Exportanteil am Umsatz. Auch der wirtschaftliche Er- schäftsführern, die Angehörige der Inhaberfamilie sind, folg des Unternehmens spielt eine Rolle, ebenso die sondern auch bei Fremdgeschäftsführern. Insgesamt Dauer der Beschäftigung als Geschäftsführer und das gehörten 62 Prozent der Befragten zur Inhaberfamilie Lebensalter. und 38 Prozent kamen von außen. Erstaunlich wenige Im Einzelnen: Mit zunehmender Unternehmensgröße der Befragten waren Frauen, nämlich nur circa zehn wird das Gehalt größer. Bei einem Umsatz von bis zu unterschiedlich

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09_Themen-Trends_02-2015_fd02.indd 45 23.01.2015 11:22:29 12% 12% 18% 18% Gesamtgehalt der Geschäftsführer

bis 150 TEUR 14% bis 150 TEUR 14% bis 200 TEUR bisbis 250 200 TEUR TEUR 2% bisbis 300 250 TEUR TEUR 2% 5% 3% bisbis 400 300 TEUR TEUR 2% 5% 3% überbis 400 400 TEUR TEUR 2% bis 100 13% 28% 10% 5% 3% über 400 TEUR 2% bis 100 13% 28% 10% 2%3% 5% 2% Mitarbeiterzahlbis 100 10% 5% 3% 5% 3% bis100-250 100 10% 5% 3% 100-250 15% 10% bis 100 10% 100-250bis 100 15% bis 100 10% 100-250251-500 22% 251-500 4% 100-250 7% 22% 251-500100-250 bis 10 Mio. 501-1.000100-250 4% 7% 22% 251-500 13% bis 10 Mio. 58% 501-1.000 4%4% 7%7% 22% 58% 251-500 13% bisbis 10 10 Mio. Mio. 501-1.000251-500 10-25 Mio. 22% 58% 1.001-3.000251-500 13% 4% 7% 22% 501-1.000 13% Umsatz10-25bis 2013: 10 Mio. 22% 58% 1.001-3.000 4% 7% 501-1.000 13% bis10-25 10 Mio. Mio. 58% 1.001-3.000501-1.000 26-5010-25 Mio. 58% über501-1.000 3.000 4% 7% 58% 1.001-3.000 13% 35% 10-25bis 10 Mio. 17% 26-50 Mio. 1.001-3.000über 3.000 13% 35% 26-50 Mio. über1.001-3.000 3.000 17% 51-10026-5010-25 Mio. Mio. 1.001-3.000 35%35% über 3.000 17% 26-5010-25 Mio. 17% 51-100 Mio. über 3.000 35% über 3.000 17% 51-10026-5051-100 Mio. Mio. Mio. über 3.000 35% 101-300 Mio. 17% 51-10026-50 Mio. Mio. 35% 101-300 Mio. 17% 51-100101-300 Mio. Mio. Die Grafik links oben zeigt die Verteilung der Gesamtgehälter aller 24% über101-300 300 Mio.Mio. 310 Geschäftsführer in verschiedene Größenklassen, die Grafiken 24% über101-30051-100 300 Mio. Mio.Mio. links unten und rechts unten illustrieren Größenklassen der Unter- 24% nehmen, bezüglich Umsatz und Anzahl der Mitarbeiter. 24% über101-300über 300 300 Mio.Mio. Mio. 24% über101-300 300 Mio.Mio. 24% über 300 Mio. 24% 25 Millionen Euro erhalten 68 Prozent der befragten Auffällig ist die Erkenntnis der Untersucher, dass bei Geschäftsführer bis zuüber 200.000 300 Mio.Euro. Ganz ähnlich bei der befragten Stichprobe weder die Branche, noch der der Beschäftigtenzahl: In Unternehmen mit bis zu 250 Standort, noch das Bundesland oder der Verantwor- Mitarbeitern werden 62 Prozent der Geschäftsführer tungsbereich der Geschäftsführer, also die Tatsache, mit bis zu 200.000 Euro bezahlt. ob diese als Gesamtgeschäftsführer, technischer oder Bei einem Umsatz von über 50 Millionen Euro allerdings kaufmännischer Leiter oder als Vertriebsgeschäfts- erhalten fast 50 Prozent der befragten Geschäftsführer führer tätig sind, große Unterschiede im Gehalt aus- ein Gehalt von 300.000 bis 400.000 machen. Euro und ebenfalls mehr als 50 Pro- Branche, Standort und Und aus welchen Branchen zent der Befragten verdienen zwi- stammten die Befragten? Zu schen 300.000 und 400.000 Euro, Bundesland 75 Prozent aus dem verar- wenn ihr Unternehmen mehr als spielen keine Rolle beitenden Gewerbe, zu neun Die ganze Studie mit 500 Mitarbeiter hat (Umsatz und Prozent aus dem Handel, detaillierten Angaben Beschäftigte dürften indessen kor- zu sechs Prozent aus unter- zu den Gehältern nach relieren). Über die Gesamtheit aller Geschäftsführer nehmensorientierten Dienstleistungen und zu fünf Beschäftigten- und hinweg betrachtet, sind Gehälter über 400.000 Euro Prozent aus dem Baugewerbe. Bei den Industrieun- Umsatzgrößen etc. ist eher selten (bei 13 Prozent der Befragten). ternehmen gehörten 35 Prozent der Befragten zum zu erhalten bei Detlef Eine Exportquote von über 50 Prozent induziert eben- Anlagen- und Maschinenbau, 18 Prozent zur Lebens- Keese (Institut für falls ein signifikant höheres Gesamtgehalt, so die Au- mittelbranche, 12 Prozent waren Automobilzulieferer Mittelstandsforschung toren der Studie. Auch ein abgeschlossenes Studium und die Pharma- und Chemiebranche war mit sieben der Uni Mannheim) wirkt sich positiv auf das Gehaltsniveau aus, ist aber Prozent vertreten. Tel. 0621 1812888, keine Voraussetzung für eine Karriere als Geschäfts- Auch wenn die Stichprobe nicht repräsentativ ist, so [email protected] führer. 18 Prozent der Befragten hatten nämlich keinen bietet die Größe der befragten Gesamtheit von 310 mannheim.de akademischen Hintergrund. Personen doch einige Sicherheit, soweit sie Antworten oder bei der Gabriela Interessant ist, dass 20 Prozent der Geschäftsführer, aller Befragten betrifft. Die Antworten sehr kleiner Jaecker Personal- und die nicht zur Unternehmerfamilie gehören, ebenfalls Teilstichproben (zum Beispiel der Frauen mit nur circa Nachfolgeberatung, Gesellschafteranteile halten. Und 90 Prozent der Ge- 30 Befragten) sind statistisch betrachtet mit Vorsicht Tel. 069 2400857-0, schäftsführer sind länger als zehn Jahre im Unterneh- zu genießen, bieten aber dennoch wertvolle Anhalts- [email protected] men tätig, jeder vierte sogar über 30 Jahre. punkte. upl Grafiken: Gabriela Jaecker GmbH Personal- und Nachfolgeberatung für Familienunternehmen/Institut für Mittelstandsforschung, Uni Mannheim für Mittelstandsforschung, Familienunternehmen/Institut für Personal-Nachfolgeberatung und GmbH Gabriela Jaecker Grafiken:

46 Wirtschaft im Südwesten 2 | 2015

09_Themen-Trends_02-2015_fd02.indd 46 23.01.2015 11:22:48 THEMEN & TRENDS Bild: Fotolia Steven Jamroofer Steven Bild: Fotolia

Modernisierung der bestehenden Infrastruktur in Baden-Württemberg Bahn investiert 2,2 Milliarden Euro bis 2019

wischen 2015 und 2019 stellen Bund ert. Dazu kommen 82 Brücken, drei Tun- Rottweil. Dazu kommt beispielsweise das Zund Bahn nach einer Mitte Januar unter- nel sowie der Neubau von elektronischen neue elektronische Stellwerk in Offenburg zeichneten Leistungs- und Finanzierungs- Stellwerken. und die Brücke Rothenbächle bei Murg. In vereinbarung bundesweit 28 Milliarden Euro Größere Baumaßnahmen sind beispiels- die Modernisierung der Energieversorgung zur Modernisierung der Infrastruktur bereit. weise die Erneuerung des Pforzheimer fließen 180 Millionen Euro und in Bahnhöfe Auf Baden-Württemberg entfallen von die- Tunnels, Gleis- und Weichenerneuerun- und Bahnsteige 385 Millionen Euro. Geld ser Summe 2,2 Milliarden Euro, allein 2015 gen zwischen Radolfzell und Konstanz, fließt also nicht nur in die großen und be- knapp 400 Millionen Euro. In den Fünfjah- auf der Höllentalbahn zwischen Freiburg kannten Neubaustrecken, sondern auch reszeitraum werden rund 1.920 Kilometer und Hinterzarten, am Knoten Mannheim in die Modernisierung der bestehenden Schienen und über 1.100 Weichen erneu- oder auf der Gäubahn zwischen Sulz und Infrastruktur. orn

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09_Themen-Trends_02-2015_fd02.indd 47 23.01.2015 11:23:02 THEMEN & TRENDS

Rohstoffe 90 Prozent werden importiert

ie Bundesanstalt für Geowissen- geringer aus und sanken damit auf den 2013 mit 55,3 Milliarden Euro um 4,8 Mil- Dschaften und Rohstoffe (BGR) hat niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Die liarden Euro geringer aus als im Vorjahr. ihren Bericht zur Rohstoffproduktion in Energierohstoffe Erdöl und Erdgas bilden Leicht sinkende Preise waren 2013 auch Deutschland, zum Rohstoffimport und mit einem Anteil von 66 Prozent die größte für Erdgas und Kraftwerkskohle zu ver- zur Preisentwicklung an den internati- Kostenposition. zeichnen. onalen Rohstoffmärkten vorgelegt. Da- Trotz erhöhten Welthandels hat sich der Deutschland deckt seinen Bedarf an Ener- nach wurden im Jahr 2013 energetische allgemeine Trend nachgebender Roh- gierohstoffen nur bei Braunkohle zu 100 und mineralische Rohstoffe im Wert von stoffpreise ab Mitte 2011 in den Jahren Prozent aus eigenen Vorkommen. Erneu- 142,8 Milliarden Euro importiert. Die Top- 2012 und 2013 fortgesetzt. Hierfür wird erbare Energien und die Kernkraft gelten 5-Rohstoffe Erdgas, Braunkohle, Erdöl so- vor allem die sich verlangsamende wirt- ebenfalls als vollständig heimische Ener- wie Sand und Steine machen 70 Prozent schaftliche Dynamik Chinas verantwort- gieträger. Erdöl, der wichtigste Primärener- des Wertes aus. Der Wert in Deutschland lich gemacht. Mittelfristig wird eine leich- gieträger, muss fast vollständig importiert geförderter Rohstoffe erreicht mit 14,8 te Erhöhung der Rohstoffpreise erwartet, werden. Bei Erdgas und Steinkohle liegt Milliarden Euro dagegen nur ein Zehntel. vor allem der Preise für die konjunkturab- die Importquote bei 88 und Damit ist Deutschland den- hängigen Industriemetalle. 87 Prozent. Bis 2018 wird die noch ein wichtiges Bergbau- Der Rohölpreis – vor dem dramatischen deutsche Steinkohleförderung land, auch wenn 90 Prozent der Preisrutsch seit Mitte 2014 – war be- eingestellt, und die konventi- deutschen Rechnung für Roh- reits 2013 leicht gefal- len, und onelle Erdgasförderung geht stoffe an das Ausland gezahlt die Importe nach Deutsch- ebenfalls stark zurück. Die werden. Die Importkosten land gingen zu- sätzlich Importquote und -abhängig- f i e l e n gegenüber dem zurück. Dadurch fiel die keit bei Energierohstoffen Vorjahr um fünf Prozent deutsche Rohöl- rechnung steigt damit weiter an. rd Bild: dervish15 - Fotolia Bild: dervish15

09_Themen-Trends_02-2015_fd02.indd 48 22.01.2015 14:33:42 Neuregelung der Erbschaftssteuer »Die Politik ist jetzt in der Pfl icht« Dieter Teufel begrüßt die grundsätzlichen Aussagen des Bundes- verfassungsgerichts zur Erbschaftssteuer. Er fordert aber, dass eine verfassungsfeste und mittelstandsfreundlich ausgestattete Regelung gefunden wird.

as Bundesverfassungsgericht hat in seinem Urteil das Erbschaftsteuergesetz Din Teilen für verfassungswidrig erklärt. Zwar liege es, so das Bundesverfas- sungsgericht, im Entscheidungsspielraum des Gesetzgebers, kleine und mittlere Unternehmen, die in personaler Verantwortung geführt werden, zur Sicherung ihres Bestands und zur Erhaltung der Arbeitsplätze steuerlich zu begünstigen. DIETER TEUFEL Die Privilegierung betrieblichen Vermögens sei jedoch unverhältnismäßig, soweit sie über den Bereich kleiner und mittlerer Unternehmen hinausgreife, ohne eine Der Präsident der IHK Schwarzwald-Baar- Bedürfnisprüfung vorzusehen. Heuberg ist als Steuerberater, Rechtsbe- Positiv bewertet Dieter Teufel, dass das Gericht die Verschonung von Betriebs- rater und langjähriger geschäftsführender vermögen bei der Erbschaftsbesteuerung jedenfalls grundsätzlich weiterhin für Gesellschafter von Wirtschaftsprüfungs- möglich hält. Die Begünstigung von kleinen und mittleren Betrieben, zumeist gesellschaften bestens vertraut mit den Familienunternehmen, ist durch die Gemeinwohlbindung des übertragenen Ver- Problemen mittelständischer Famili- mögens gerechtfertigt. „Es ist wichtig, dass in Deutschland Unternehmen von enunternehmen. Diesen Sachverstand einer Generation auf die nächste übertragen werden können, ohne dass dabei bringt er auch in den Steuerausschuss Substanz verloren geht. Die Verschonung des Betriebsvermögens ist dabei die richtige Vorgehensweise, um steuerliche Belastungen bei der ohnehin oftmals beim Deutschen Industrie- und Handels- schwierigen Übergabe eines Betriebes zu vermeiden“, so Teufel in seiner Einschät- kammertag (DIHK) in Berlin ein, dessen zung des Urteils. Dabei begrüßt der IHK-Präsident insbesondere, dass das Gericht Mitglied er ist. die jetzt verworfenen Regelungen nicht rückwirkend für unanwendbar erklärt hat, sondern dem Gesetzgeber eine angemessene Frist zur Nachbesserung gesetzt hat. So scheint gesichert, dass es nicht nachträglich zu Mehrbelastungen bei Mittelständlern kommt. Bei den jetzt anstehenden politischen Diskussionen über Art und Umfang der Nachbesserungen am Gesetz müsse ein besonderes Augenmerk auf den damit verbundenen Bürokratie- und Verwaltungsaufwand gelegt werden. Schon jetzt kündigt der IHK-Präsident, der Mitglied des Steuerausschusses beim Deutschen Industrie- und Han- delskammertag (DIHK) in Berlin ist, eine kritische Begleitung »Keine Mehrbelastung des Gesetzgebungsprozesses im Sinne der vielen tausend für den Mittelstand« kleinen und mittleren Unternehmen zur Stärkung von Wett- bewerbsposition und Wirtschaftsstandort an. Der Auftrag zur Nachbesserung des Gesetzes darf aus Sicht von Teufel im Ergebnis nicht zu einer Mehrbelastung des Mittelstandes führen. Überlegungen beispielsweise aus Richtung des stellvertretenden SPD- Vorsitzenden Stegner, bei der Erbschaftsteuer gebe es „noch Luft nach oben“, erteilt Teufel eine klare Absage. „Es muss gelten, was im Koalitionsvertrag steht: nämlich keine Steuererhöhungen, auch nicht durch die Hintertür, sondern eine verfassungsfeste und mittelstandsfreundlich ausgestaltete Erbschafts- und Schenkungsteuer, die einen steuerlichen Ausnahmetatbestand bei Erhalt von Arbeitsplätzen vorsieht.“ bk/ju

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09_Themen-Trends_02-2015_fd02.indd 49 22.01.2015 14:33:44 Duale Ausbildung Allianz löst Pakt ab

ie Verhandlungsführer von Bundesregierung, Wirt- Dschaft, Gewerkschaften und Ländern haben in Berlin eine neue Allianz für Aus- und Weiterbildung be- siegelt. Sie löst den seit Ende 2014 ausgelaufenen Na- tionalen Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs ab. Die Partner wollen die duale Berufsausbildung in Deutschland stärken und für die Gleichwertigkeit der betrieblichen und akademischen Ausbildung werben. Jedem ausbildungsinteressierten Menschen soll ein Pfad gezeigt werden, der ihn schnell zu einem Berufs- abschluss führen kann. Die betriebliche Ausbildung hat dabei klaren Vorrang. rd

Gesundheitswirtschaft Neues Strategiepapier

er DIHK-Vorstand hat ein Strategiepapier zur DEffizienzsteigerung in der Gesundheitswirt- schaft verabschiedet. Darin soll vor allem durch die Stärkung der Vertragsfreiheit eine bessere Vernet- zung und damit eine effizientere Zusammenarbeit der Sektoren ermöglicht werden. Weitere zentrale Punkte sind die Förderung der Prävention durch die Entwicklung eines schlüssigen Gesamtkonzepts, der Wegfall kommunaler Finanzhilfen für kommunale Krankenhäuser, mehr Transparenz über die Qualität

Anz_WIS_25072014_01.indd 1 30.07.14 12:11 von Anbietern und die Sicherung der Versorgung im ländlichen Raum, beispielsweise durch telemedizini- sche Betreuung. rd

Wirtschaftspolitische Positionen Sparen und investieren

nter der Überschrift „Belastungen stoppen, UZukunft gestalten“ stehen die wirtschaftspoli- tischen Positionen 2015 der IHK-Organisation, mit denen sie Wege für mehr Wettbewerbsfähigkeit auf- zeigen will. Zu den zwölf wichtigsten Forderungen zählt, Steuermehreinnahmen für Haushaltskonsolidie- rung zu verwenden. Außerdem plädieren die Kammer für mehr Zukunftsinvestitionen und ein verbessertes Steuersystem. In Europa soll Subsidiarität als Leitmo- tiv beachtet, Kompetenzen und Verantwortung sollen klar geregelt werden. Die Infrastruktur in Deutschland fordern die IHKs zu erhalten und bedarfsgerecht aus- zubauen. Bei der Umsetzung der Energiewende sollen Versorgungssicherheit gewährleisten und Belastungen abgebaut werden. Für eine starke Industrie fordern die IHKs, das Steuerrecht investitionsfreundlich zu gestalten, Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und die Akzeptanz von Großprojekten und neuen Tech- nologien zu steigern. rd

50 Wirtschaft im Südwesten 2 | 2015

09_Themen-Trends_02-2015_fd02.indd 50 22.01.2015 14:33:44 THEMEN & TRENDS

Inklusion Gegen den Fachkräftemangel

Bild: Photographee.eu - Fotolia Bild: Photographee.eu enschen mit Behinderung können in Mden Betrieben einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten. Das machte Achim Dercks, stellvertretender Hauptge- schäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), bei einer Podi- umsdiskussion mit der Behindertenbeauf- tragten der Bundesregierung, Verena Ben- tele, deutlich. Für die Unternehmen gebe es in diesem Zusammenhang eine ganze Reihe von Unterstützungs- und Fördermöglich- keiten. Allerdings sei es notwendig, gerade kleine und mittlere Unter-nehmen hierüber besser zu informieren. Der DIHK hat deshalb zusammen mit anderen Wirtschaftsverbän- den das Internetportal „Inklusion-gelingt!“ eingerichtet.

www.inklusion-gelingt.de

Asien-Pazifi k-Konferenz in Saigon Netzwerken in Vietnam

eit 1986 findet die Asien-Pazifik-Konferenz der 800 Teilnehmern waren zahlreiche hochrangige Sdeutschen Wirtschaft (APK) alle zwei Jahre in Vertreter der deutschen Wirtschaft wie Voith-Chef Asien statt. Sie wird von den deutschen Auslands- Hubert Lienhard (zugleich APA-Vorsitzender) oder handelskammern in der Region Asien-Pazifik, dem Deutsche Bank-Chef Jürgen Fitschen und Politiker Asien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft wie Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel, die Der Autor des neben- (APA) sowie dem Bundeswirtschaftsministerium or- Wirtschaftsminister der ASEAN-Staaten, zahlreiche stehenden Beitrags, ganisiert und hat sich als bedeutendes Netzwerk- deutsche Botschafter und Generalkonsuln aus den Georg Wengert (vierter treffen etabliert, weil sie deutschen wie asiatischen Ländern Südostasiens. von rechts), bei der Entscheidern aus Wirtschaft und Politik eine Platt- Die 15. Auflage der Asien-Pazifik-Konferenz soll im No- Asien-Pazifi k-Konferenz in Saigon. In der Mitte form zum Austausch über aktuelle Themen bietet. vember 2016 in Hongkong stattfinden. Georg Wengert Jürgen Fitschen, Co-Chef Das 14. deutsch-asiatische Treffen hatte das Thema der Deutschen Bank. „Understanding Trends and Perspectives in Asia and the World Economy“ und fand vom 20. bis 22. No- vember 2014 in der vietnamesischen Hafenstadt Ho Chi Minh City statt. Vietnam ist einer der wichtigsten Wirtschaftspartner Deutschlands in der Region und war zum ersten Mal Gastgeber der Konferenz. Die Wirtschaft wächst dort schnell, und das Land hat aufgrund seiner günstigen geographischen Lage in den vergangenen Jahren vermehrt Investitionen aus Deutschland angezo- gen. Zu den Highlights der 14. APK zählten hoch- rangig besetzte Panels, Impulsreferate, Debatten, Präsentationen und Vorträge beispielsweise zu den Themen Gesundheitswirtschaft, Anforderungen der aufstrebenden Mittelschicht, Freihandelsab- kommen und Rohstoffsicherung sowie ASEAN. Die Konferenz hat sich zum größten Netzwerktreffen außerhalb Deutschlands entwickelt: Unter den rund

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09_Themen-Trends_02-2015_fd02.indd 51 22.01.2015 14:33:46 PRAxISWISSEN UMWELt

Registrierung von Chemikalien Neue Hilfestellungen für Unternehmen

ie Europäische chemikalienagentur (EcHA) hat im trierungsprozesses zu ergreifen sind. Die Seiten sind DRahmen der REAcH-Verordnung spezielle Internet- in den 23 EU-Amtssprachen verfügbar und gezielt für seiten eingerichtet, die insbesondere kleine und mittlere kleine und mittlere Unternehmen aufbereitet worden. Unternehmen (KMU) bei der Registrierung von vorregist- Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsme- rierten Stoffen im Mengenband von 1 bis 100 tonnen pro dizin (BAuA) hat hierzu einen neuen Leitfaden veröf- Jahr und Unternehmen unterstützen sollen. Die Frist zur fentlicht. Sein teil A beschreibt die Vorarbeiten, die Registrierung dieser Stoffe endet am 31. Mai 2018. Die notwendig sind, um erfolgreich ein Registrierungsdos- Axel-Rüdiger Schulze, Verfahren bedürfen aber erheblicher Vorlaufzeiten und sier zu erstellen und bei der EcHA einzureichen. Die Telefon 0761 3858- sollten deshalb schon heute von den Unternehmen an- teile B und c will die BAuA nacheinander bis Mitte 264, E-Mail: axel- gegangen werden. Erwartet werden bis 2015 veröffentlichen. Dabei befasst sich teil B „Regis- ruediger.schulze@ zu 70.000 neue Registrierungsdossiers trierungsdossier – Arbeiten mit IUcLID (also der Re- freiburg.ihk.de im genannten Mengenbereich. gistrierungssoftware)“ mit der eigentlichen Erstellung Mit den neuen Internetseiten (http:// des Registrierungsdossiers für chemische Stoffe, die echa.europa.eu/de/reach-2018) in Mengen unter zehn tonnen pro Jahr hergestellt oder möchte die EcHA den Zugang importiert werden. teil c „Anforderungen für 10-100 zu relevanten Informationen für t/a“ des Leitfadens thematisiert die erweiterten Regis- den 2018er Registrierungspro- trierungsanforderungen. Sie gelten, wenn chemikalien zess verbessern und erreichen, mit einer tonnage im Bereich von 10 bis 100 tonnen dass die betroffenen Unterneh- pro Jahr hergestellt oder importiert werden. men so bald wie möglich mit Die teile des Leitfadens greifen Informationen aus ver- den Vorbereitungen beginnen. schiedenen Leitfäden und Handbüchern der EcHA auf, Schritt für Schritt wird aufge- die zum teil nur in Englisch vorliegen. Den Registrie- zeigt, welche Maßnahmen von rungsleitfaden teil A gibt es zum Herunterladen unter den Unternehmen in den ver- www.baua.de, dort in der Rubrik „Publikationen“ mit

schiedenen Phasen des Regis- dem Suchwort „Registrierung“. sch Bild: Bjoern Wylezich

Partikelfi lter für Dieselfahrzeuge Nachrüstung wird wieder bezuschusst

ie Nachrüstung von Dieselfahrzeugen mit Partikelfiltern wird Dab sofort wieder finanziell gefördert. Der Zuschuss beträgt 260 Euro pro Fahrzeug. Insgesamt stehen hierfür 30 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung. Anträge können seit 1. Februar gestellt werden. Durch eine Nachrüstung wird die Luftqualität insbesondere SCHLUSS MIT LANGEN ABSCHREIBUNGSFRISTEN! in den Innenstädten verbessert. Nachgerüstete Fahrzeuge werden 245 einer besseren Schadstoffgruppe zugeordnet und erhalten eine entsprechend bessere Umweltplakette. Abhängig davon, welche Plakette zur Einfahrt in eine Umweltzone erforderlich ist, darf mit den Fahrzeugen dann auch in städtischen Umweltzonen gefahren werden. Die verwaltungsmäßige Abwicklung des Förderprogramms erfolgt wie in den Vorjahren durch das Bundesamt für Wirtschaft und Aus- fuhrkontrolle (BAFA) in Eschborn. Es können nur Nachrüstungen ge- fördert werden, die zwischen dem 1. Januar und 31. Dezember 2015 erfolgen. Gefördert wird die Nachrüstung von Diesel-Pkw und von zur Güterbeförderung genutzten Diesel-Kraftfahrzeugen mit einer zulässigen Gesamtmasse bis zu 3,5 tonnen (leichte Nutzfahrzeuge). Antragsformulare stehen seit Anfang Februar auf der BAFA-Home- page zur Verfügung. sch In Deutschland beträgt die Abschreibungsdauer für Büromöbel 13 Jahre - das ist ein Jahr länger als für Container

Bild: Stefan Redel - Fotolia Redel Bild: Stefan www.bafa.de schiffe! Haben Sie schon einmal daran gedacht, Ihr Geschäftsmobiliar zu leasen? Mit Streit Leasing bleiben Sie flexibel und unabhängig und schonen Ihre Liquidität. Sichern Sie sich mehr Kaufkraft 52 Wirtschaft im Südwesten 2 | 2015 für mehr Innovation. Wir beraten Sie gerne. Tel. 07831/802-650

10_Praxiswissen_02-2015_fd02.indd 52 22.01.2015 14:22:07 Bewirtschaftungs- und Hochwasserpläne Jeder kann jetzt Stellung nehmen

ie Regierungspräsidien haben Ende 2014 ihre Risiko wird sowohl durch die Wahrscheinlichkeit eines DEntwürfe der Pläne zur Bewirtschaftung der Ge- solchen Ereignisses als auch durch die nachteiligen wässer sowie zum Hochwasserrisikomanagement Folgen für die menschliche Gesundheit, die Umwelt, Die Planentwürfe veröffentlicht. Bis 22. Juni kann jeder dazu Stellung das Kulturerbe und die Wirtschaft bestimmt. Aus - sind unter nehmen (unter www.rp-freiburg.de). Die Bewirtschaf- gehend von der Beschreibung und Bewertung des www.hochwasserbw. tungspläne sind primär für jene Unternehmen interes - Risikopotenzials sowie den Zielen des Hochwasser - de und www.wrrl. sant, die ein Gewässer intensiv nutzen, zum Beispiel risikomanagements wurde der Handlungsbedarf in baden-wuerttemberg.de als Betreiber einer Wasserkraftanlage. Die zeitgleich Baden-Württemberg für alle Akteure systematisch veröffentlicht. Kontakt: vorgelegten Hochwasserrisikomanagementpläne be- ermittelt und daraus Maßnahmen abgeleitet. Wichtige Wilfried Baumann, treffen grundsätzlich alle Unternehmen, für die ge - Handlungsfelder sind Bauleitplanung, Raumordnung, Telefon 0761 3858-265, wisse Hochwasserrisiken bestehen. Krisenmanagement, Eigenvorsorge und Bewusstseins- wilfried.baumann@ Grundlage aller Pläne sind zwei europäische Richtli - bildung und technischer Hochwasserschutz. ba freiburg.ihk.de nien, die ins Bundes- und Landesrecht übernommen worden sind. Ziel der EU-Wasserrahmenrichtlinie ist es, für die oberirdischen Gewässer einen guten öko - logischen und chemischen Zustand zu erreichen. Die gleiche Qualitätsstufe wird auch für das Grundwas - ser angestrebt. Im Dezember 2009 wurden erstmals Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme für den ersten Bewirtschaftungszyklus (2010 bis 2015) für die sechs baden-württembergischen Be - arbeitungsgebiete Alpenrhein-Bodensee, Hochrhein, Oberrhein, Neckar, Main und Donau veröffentlicht. Auf der Basis aktueller Untersuchungen und Mess - programme werden diese nun für den zweiten Zyklus (2016 bis 2021) aktualisiert. Ein Schwerpunkt der Maßnahmenprogramme sind Verbesserungen der Durchgängigkeit für Fische und begleitende gewäs - serökologische Maßnahmen wie die Renaturierung von Flussabschnitten. Ziel der Hochwasserrisikomanagementrichtlinie ist

die Verringerung des Risikos von Überflutungen. Das - Fotolia Bild: © PhotographyByMK

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10_Praxiswissen_02-2015_fd02.indd 53 22.01.2015 14:22:07 PRAxISWISSEN UMWELt & INNOVAtION

Kraft-Wärme-Kopplung Höhere Zuschüsse für kleine Anlagen ERFINDERBERATUNG eit Jahresbeginn gibt es höhere Investi- Stionszuschüsse für kleine Kraft-Wärme- Die IHK Schwarzwald-Baar-Heu- Kopplungs-Anlagen in bestehenden Gebäu- berg, Romäusring 4, VS-Villingen, den bis zu einer Leistung von 20 Kilowatt elektrisch. Käufer kleinster Anlagen bis zu bietet Erfi nderberatungen am zweiten 1 Kilowatt Leistung (elektrisch) erhalten Dienstag im Monat von 14 bis 17 Uhr pauschal einen Zuschuss von 1.900 Euro. an. Nächste Termine: 10. Februar und Dieser Zuschuss steigt auf bis zu 3.500 Euro 10. März. Anmeldung: Geschäftsbe- für eine 20 Kilowatt-Anlage. Zusätzlich kön- reich Innovation, Technologie der IHK, nen Investoren einen Bonus von 25 Prozent für besonders wärmeeffiziente Anlagen oder Telefon 07721 922-181 (Manuela einen Bonus von 60 Prozent für besonders Bertz) oder Fax 07721 922-9181. stromeffiziente Anlagen (zum Beispiel Brenn- stoffzellen) erhalten. Die IHK Südlicher Oberrhein bietet Grundlage ist die novellierte Förderrichtli- Erfi nderberatungen in Freiburg und nie, die bei der IHK und beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle erhältlich ist Lahr an. Im IHK-Gebäude in Freiburg, (www.bafa.de, Suchwort: „Mini-KWK“). Vor- Schnewlinstraße 11, fi nden diese im- aussetzung für eine Förderung ist unter ande- mer am ersten Donnerstag im Monat rem, dass die geplante Anlage nicht in einem statt. Nächste Termine: 5. Februar Gebiet mit Anschluss- und Benutzungsgebot und 5. März. Im IHK-Gebäude in für Fernwärme errichtet wird. Lahr, Lotzbeckstra ße 31, fi nden die Mit der novellierten Richtlinie wird eine Maßnahme aus dem bundesdeutschen Ak- Erfi nderberatungen immer am dritten tionsprogramm Klimaschutz umgesetzt. Das Donnerstag im Mo nat statt. Nächste Bundesumweltministerium fördert seit 2012 Termine: 19. Februar und 19. März. im Rahmen der Nationalen Klimaschutziniti- Anmeldung: Monika Mandel-Todt, ative den Einsatz hocheffizienter Mini-Kraft- Telefon 0761 3858-262, E-Mail mo- Wärme-Kopplungs-Anlagen im Leistungsbe- reich bis 20 Kilowatt elektrischer Leistung. André Olveira [email protected] Anträge können direkt beim Bundesamt für Tel. 0761 3858-267, Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle eingereicht andre.olveira@ freiburg.ihk Bild: K.-U. Häßler - Fotolia Bild: K.-U. werden. ao

Klimacheck-Tool Management von Risiken

as Bundesministerium für Wirtschaft und Energie durch Starkniederschläge, Stürme oder Hitzewellen D(BMWi) stellt mittelständischen Unternehmen und müssen ihre Geschäftsmodelle weiterentwickeln, auf seiner Internetseite ein neues „Klimacheck-tool“ um sich am Markt zu behaupten. Aufgrund der immer sowie einen ergänzenden Leitfaden zur Verfügung. enger vernetzten globalen Liefer- und Wertschöpfungs- Die kostenlose Software (auf der Basis von Microsoft ketten kann hiervon auch der deutsche Mittelstand Excel) hilft dabei, relevante Risiken in der Wertschöp- betroffen sein. www.bmwi.de/go/ fungskette zu identifizieren sowie zu bewerten und Der Klimacheck richtet sich explizit an kleine und mitt- klimacheck gibt Anregungen zur Steuerung dieser Risiken. Der lere Unternehmen des produzierenden Gewerbes, kann Kontakt: Wilfried Leitfaden erklärt praxisnah und Schritt für Schritt die aber auch in anderen Geschäftsbereichen, etwa der Baumann, Telefon Vorgehensweise und liefert mit Praxisbeispielen unter- Logistik, angewandt werden. Er hilft, die Herausforde- 0761 3858-265, legte Hintergrundinformationen. rungen und Risiken, aber auch die unternehmerischen E-Mail: wilfried. Unternehmen und ganze Branchen können vom Kli- chancen des Klimawandels adäquat zu erfassen, zu baumann@freiburg. mawandel nachhaltig betroffen sein, zum Beispiel analysieren und anzugehen. ba ihk.de

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10_Praxiswissen_02-2015_fd02.indd 54 22.01.2015 14:22:08 INDUSTRIEBAU

Gefahrstoffe Neue Vorschriften WAS BEDEUTET zur Lagerung KREATIVITÄT? ie Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hat auf www.buehrer-wehling.de Dihrer Homepage die neue technische Regel für Gefahrstoffe (tRGS) 509 „Lagern von flüssigen und festen Gefahrstoffen in orts- festen Behältern sowie Füll- und Entleerstellen für ortsbewegliche Behälter“ sowie eine Überarbeitung der tRGS 510 „Lagerung von Gefahrstoffen in ortsbeweglichen Behältern“ veröffentlicht. Mit der neuen tRGS 509 wurde eine Lücke geschlossen, die sich ergeben hatte, nachdem die alte technische Regel für brennbare Flüssigkeiten (tRbF) 20 „Läger“, in der auch Vorgaben zur Lagerung in ortsfesten Behältern festgeschrieben waren, zum 1. Januar 2013 außer Kraft gesetzt wurde. Der Aufbau der tRGS 509 orientiert sich am Aufbau der tRGS 510, der Inhalt orientiert sich weitgehend an der alten tRbF 20. Die tRGS 509 ist in zwölf Kapitel und zwei Anlagen gegliedert. Die tRGS 510 wurde bezüglich der folgenden Punkte überarbeitet und angepasst: In der Nummer 12.4 wurde der Absatz 3 gestrichen In der Anlage 5 Nr. 2 „Lagerräume“ wurden die Absätze 3 und 4 neu gefasst. Beide technischen Regeln für Gefahrstoffe geben konkrete Vor- gaben, wie Gefahrstoffe in Abhängigkeit von ihren gefährlichen Eigenschaften sicher gelagert werden können. Neben den baulichen Voraussetzungen für eine Lagerung werden insbesondere auch Brandschutzaspekte, technische und organisatorische Schutzmaß- nahmen detailliert beschrieben. Besonders berücksichtigt wird auch, unter welchen Rahmenbedingungen Zusammenlagerungen möglich sind. sch

Die genannten Technischen Regeln erhalten Sie bei Axel-Rüdiger Schulze, Telefon 0761 3858-264, [email protected]

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10_Praxiswissen_02-2015_fd02.indd 55 22.01.2015 14:22:09 Praxiswissen recht ANZEIGE

Vorübergehender Arbeitsbedarf Unlauterer Wettbewerb Arbeitgeber muss Geschäftsführer haftet Befristung belegen nicht gegenüber Dritten

enn ein Arbeitgeber einen Mitarbeiter ach einem neueren Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) haftet Wbefristet beschäftigt und das mit nur Nein Geschäftsführer Dritten gegenüber nicht ohne weiteres vorübergehendem Arbeitsbedarf begründet, persönlich für Wettbewerbsverstöße der GmbH. Und zwar auch trägt er die Darlegungslast für diese Progno- dann nicht, wenn der Geschäftsführer Kenntnis von den (drohen- se. Das hat das Landesarbeitsgericht Hessen den) Wettbewerbsverletzungen der Gesellschaft erlangt und nichts entschieden. In dem verhandelten Fall hatte unternimmt, um eine (weitere) Verletzung des Wettbewerbsrechts eine befristet als Aushilfe beschäftigte La- und der hierdurch geschützte Interessen seiner Konkurrenten zu gerarbeiterin in einem Dienstleistungsunter- verhindern. Nach diesem Urteil trifft den Geschäftsführer eine nehmen nach mehrfach befristeten Arbeits- persönliche Haftung für unlautere Wettbewerbshandlungen der verträgen auf Entfristung klagte. In seiner von ihm vertretenen Gesellschaft nur dann, wenn er daran durch Begründung weist das Gericht darauf hin, positives Tun beteiligt war. Bislang war es dagegen vielfach üblich, dass vorliegend eine sachgrundlose Befris- bei Wettbewerbsverstößen neben der Gesellschaft auch deren tung ausscheide, da zuvor bereits befristete Geschäftsführer persönlich auf Unterlassung in Anspruch Arbeitsverhältnisse zwischen den Beteiligten zu nehmen. bestanden hatten. Die vom Arbeitgeber gel- Offen ist, ob Die Entscheidung des BGH ist auf geteiltes Echo gestoßen: tend gemachten Arbeitsaufgaben, auf die er das Gleiche Wettbewerbsschützer sprechen von einem „schwarzen sich für die Befristung berufe, gehörten zu Tag für den lauteren Wettbewerb“. Aus gesellschaftsrecht- Daueraufgaben mit saisonalen Schwankun- bei ­Verstößen licher Sicht führt die Entscheidung dagegen zu einer sys- gen. Eine Überprüfung des Befristungsgrun- gegen das tem- und praxisgerechten Eingrenzung der zivilrechtlichen des erfordere ausreichende Informationen Außenhaftung des Geschäftsführers. Vorsicht ist jedoch dazu, mit wie vielen Arbeitskräften in wel- Kartellrecht gilt geboten: Gegenstand des BGH-Urteils waren Verstöße chem Zeitraum der erhöhte Bedarf voraus- gegen das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG). sichtlich zu erledigen sei. Notwendig seien Ob das Gleiche auch bei Verstößen gegen das Kartellrecht Zahlenangaben der Arbeitskräfte für den (GWB) gilt, ist offen. Und: Auch bei Verstößen gegen das UWG Dauerbedarf und für den vorübergehenden haften Geschäftsführer der Gesellschaft gegenüber auf Ersatz des Zusatzbedarf. Zusätzlich sei für den Zusatz- dieser dadurch entstanden Schadens (zum Beispiel Prozesskosten). bedarf eine namentliche Benennung der Außerdem droht Geschäftsführern unter Umständen ein Bußgeld eingestellten Arbeitnehmer unumgänglich, nach Ordnungswidrigkeitenrecht. Daher sollten Geschäftsführer um den Sachgrund des vorübergehenden auch im eigenen Interesse Wettbewerbsverstöße durch ein effek- Bedarfs zu überprüfen. rd tives Compliance-System verhindern. Gerhard Manz/ Wolfgang Schmid, Friedrich Graf von Westphalen & Partner Urteil des Landesarbeitsgerichts Hessen vom 9. April 2014; Az.: 18 Sa 1120/13) Urteil vom 18. Juni 2014, I ZR 242/12

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10_Praxiswissen_02-2015_fd02.indd 56 05_praxis_06-2014_fd01.indd 30 22.01.2015 14:22:11 Bild: styleuneed - Fotolia

GmbH-Gründungskosten Gesellschaft darf nicht übermäßig belastet werden

ie bei der Gründung einer GmbH entstehenden Kosten für Notar, DHandelsregister, Bekanntmachung, Beratung durch Rechts- anwälte und Steuerberater sowie etwa anfallende Steuern tragen nach dem Gesetz die Gesellschafter. Die Kosten können auch der Gesellschaft auferlegt werden, so dass sie vom Stammkapital be - glichen werden, wenn dies unter Nennung des Gesamtbetrages in der Satzung festgesetzt wird. Das ist der Regelfall. Damit das Haftungskapital den Gläubigern der Gesellschaft nicht schon bei Gründung entzogen wird, dürfen die Kosten Bei 60 Prozent aber nicht unangemessen hoch sein. ist die Grenze Das Oberlandesgericht (OLG) Celle entschied jetzt, dass Gründungskosten in Höhe von 60 Prozent des Stamm- des Zulässigen kapitals jedenfalls unangemessen und damit unzuläs- überschritten sig sind. Eine Aufzehrung des Stammkapitals in dieser Höhe verstoße gegen das Prinzip der Kapitalerhaltung (§ 30 GmbHG). Das gelte auch, wenn die GmbH nicht als Bargrün- dung, sondern im Wege der Umwandlung durch Einbringung einer Kommanditgesellschaft gegründet wird. Die Entscheidung betont die gläubigerschützende Funktion des Stammkapitals, das durch die Gründungskosten nicht aufgezehrt werden darf. Im sicheren Bereich bewegt sich, wer der GmbH Gründungskosten von bis zu 10 Prozent des Stammkapitals auferlegt, bei 25.000 Euro sind das 2.500 Euro. In dieser Größenordnung werden die Gründungskosten von den Registergerichten regelmäßig als angemessen anerkannt. Angesichts der gestiegenen Notargebühren lässt sich allerdings darüber streiten, ob die Obergrenze von 10 Prozent noch zeitge- mäß ist. Bei 60 Prozent ist die Grenze des Zulässigen in jedem Fall überschritten. Barbara Mayer Friedrich Graf von Westphalen & Partner

OLG Celle, Beschluss vom 22. Oktober 2014, Az. 9 W 124/14

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10_Praxiswissen_02-2015_fd02.indd 57 22.01.2015 14:22:12 Praxiswissen steuern

Konzerne reduzieren im Produktionsland den Gewinn und damit die Steuerlast durch Lizenzzahlungen an einen Standort in einem Land, in dem Lizenzeinnahmen einem niedrigen Steuer- satz unterliegen. Dieser Steuersparmöglichkeit will die Politik nun einen Riegel vorschieben. Bild: Yeko Photo Studio - Fotolia Studio Photo Bild: Yeko

Konzerne sparen mit Lizenzen Steuern „Patentboxen“ im Visier der Politik

nternationale Konzerne profitieren häufig von unter- herstellen, reduzieren sie den Gewinn und damit die Ischiedlichen Steuerregeln, indem sie Gewinne bei Steuerlast durch Lizenzzahlungen; in dem Land, in Holding- oder Tochtergesellschaften in Ländern mit dem die Lizenzeinnahmen anfallen, unterliegen sie besonders günstigen Steuersätzen anfallen lassen. einem besonders niedrigen Steuersatz. Dies gilt nicht nur für Steueroa- Deutschland hat sich mit Großbritannien, wo seit sen, sondern auch innerhalb der 2013 eine sogenannte Patent Box gilt, Ende 2014 auf Innovationsförderung ist gut, EU. Im Blickpunkt standen zuletzt einen Kompromiss verständigt. Eine gezielte Steu- unter anderem sogenannte Li- ervermeidung soll verhindert werden, indem eine die Möglichkeit zenz- oder Patentboxen. Gemeint substanzielle wirtschaftliche Tätigkeit im Besteu- des Missbrauchs aber groß sind damit nationale Sonderrege- erungsland zur Voraussetzung für die privilegierte lungen, wonach Einnahmen aus Li- Besteuerung gemacht wird. Für die englische Patent zenzen oder Patenten besonders Box bedeutet dies, dass künftig nur noch Einnahmen niedrig besteuert werden. Das Ziel einer Förderung aus Patenten begünstigt werden, die auch im Verei- von Forschung und Innovation ist begrüßenswert. nigten Königreich entwickelt wurden. Deutschland Die Missbrauchsmöglichkeiten sind jedoch groß, und Großbritannien haben ihren Kompromiss auch weil sich Patente leicht transferieren lassen und dem Forum „Schädliche Steuerpraktiken“ der Or- innerhalb der EU die Zins- und Lizenzrichtlinie gilt, ganisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und wonach nur im Empfängerstaat der Lizenzzahlungen Entwicklung (OECD) vorgelegt und vorgeschlagen, diese als Einnahmen besteuert werden. Internationa- diesen OECD-weit bis Juni 2016 mit Übergangsfristen le Konzerne können auf diese Weise kräftig Steuern bis 2021 umzusetzen. Stefan Lammel sparen: In demjenigen Land, in dem sie ein Produkt Friedrich Graf von Westphalen & Partner

10_Praxiswissen_02-2015_fd02.indd 58 22.01.2015 14:22:12 Tantieme für Gesellschafter-Geschäftsführer Spielregeln der Gewinnausschüttung

it Körperschaft- und Gewerbesteuer Mbelastete Gewinne, die eine GmbH an ihre Gesellschafter (na- türliche Personen) aus- schüttet, unterliegen dort noch einmal der Besteuerung. Zur Vermeidung werden oft Wege für die Zahlungen gesucht, die bei der Gesellschaft zum Betriebsausga- benabzug führen, zum Beispiel als Geschäfts- führergehälter mit tantiemen. Dabei sind von Finanzver- waltung und Gerichten auf- Tantiemen dürfen gestellte Spielregeln einzu- halten – andernfalls werden höchstens ein die Zahlungen steuerlich als Viertel des verdeckte Gewinnausschüt- tungen (vGA), also doch wie Gesamtgehalts ausgeschüttete Gewinne be- ausmachen handelt. Zu den Spielregeln gehört, dass tantiemen, basierend auf Planrechnungen, voraussicht- lich höchstens ein Viertel des Gesamtge- halts ausmachen dürfen. Generell müssen Zahlungen an Mehrheitsgesellschafter oder Gruppen von Gesellschaftern mit gleichge- richteten Interessen klar im Voraus verein- bart werden. Gleichgerichtete Interessen werden schon vermutet, wenn die Zahlungen den gesellschaftsrechtlichen Beteiligungs- quoten folgen. Das Finanzgericht München hat eine weitere Spielregel in Erinnerung gerufen (Beschluss vom 08.01.2014, Az. 6 V 2116/13): Wenn mehr als 50 Prozent des Jahresüberschus- ses (vor Geschäftsführergehältern und Steu- ern) an die Gesellschafter-Geschäftsführer als tantiemen bezahlt werden, kann dies allein aufgrund der Höhe eine verdeckte Gewinnausschüttung darstellen. Jedenfalls wenn es keinen besondere Grund für die Höhe gibt. Ein „Nachholbedarf“ aufgrund Gehaltverzichts wegen schlechter Ertrags- lage in den Vorjahren reicht jedenfalls nicht als Grund. Fazit: tantiemeregelungen haben es in sich und bedürfen genauer steuerlicher Prüfung. Albert Schröder

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10_Praxiswissen_02-2015_fd02.indd 59 22.01.2015 14:22:12 Bild: everythingpossible - Fotolia

Das Jahresthema 2015 der IHKs Wirtschaft digital: Grenzenlos. Chancenreich.

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10_Praxiswissen_02-2015_fd02.indd 60 22.01.2015 14:22:13 JAHREStHEMA Die Digitalisierung bietet viele neue Mög- lichkeiten in nahezu allen Lebensberei- chen. Sie ist ein wichtiger Bestandteil von Innovationen, Geschäftsmodellen sowie betrieblichen Prozessen und prägt das hen, dass die Nutzer einen vertrauensvollen Umgang Verhalten von Nutzern und Kunden. mit ihren Daten voraussetzen können. Hierfür bedarf es verlässlicher Rahmenbedingungen, die die Privat- sphäre schützen und zugleich Geschäftsmodelle auf Basis von Big Data ermöglichen. Genau hier setzt die ie sogenannte vierte industrielle Revolution geplante europäische Datenschutzgrundverordnung löst einen gravierenden Strukturwandel in den an. Ihre Verabschiedung ist deshalb ein wesentlicher DSchlüsselbranchen aus – mit großem Poten- Meilenstein, denn sie bietet Schutz bei der Verar- zial für die gesamte Industrie, Dienstleistungswirt- beitung personenbezogener Daten und beim freien schaft, Energiewirtschaft, Handel und Logistik. Es Datenverkehr. geht um nicht weniger als um die Wettbewerbsfähig- keit der deutschen Volkswirtschaft. Voraussetzungen für die digitale Zukunft schaffen Alltag in Unternehmen: Schritt für Professionell mit den Veränderungen in einer di- Schritt in eine digitale Welt gitalen Welt umzugehen bedeutet, geeignete Rah- Der Digitalisierungsgrad der Unternehmen ist zu- menbedingungen zu schaffen. Die IHK-Organisation gleich noch sehr unterschiedlich – sowohl innerhalb wird sich verstärkt dieser Frage widmen. Neben der von Branchen als auch zwischen großen und klei- Sicherheit der Daten spielen zwei weitere themen nen Unternehmen. Unternehmen mit einem hohen eine wichtige Rolle: Zum einen muss eine hochleis- Digitalisierungsgrad können leichter neue Produkte tungsfähige Breitbandinfrastruktur marktgetrieben und Dienstleistungen auf den Markt bringen und so von den telekommunikationsnetzbetreibern bereit- ihre Innovationsfähigkeit steigern. Hier gilt: Wer nicht gestellt werden, und zum anderen benötigen die mithält, wird abgehängt. Unternehmen digital kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der DIHK setzt sich aktiv dafür ein, dass die Sicher- Das Vertrauen der Nutzer heitsforschung einen Schwerpunkt auf die Entwick- ist entscheidend lung von einfach nutzbaren Verschlüsselungstech- Mit der Digitalisierung wollen Unternehmen Produk- nologien legt, damit die Verschlüsselung von Daten, te und Dienstleistungen schneller, kostengünstiger Dokumenten und E-Mails im unternehmerischen und individualisiert verfügbar machen. Neue tech- Alltag leichter wird. Die IHKs engagieren sich in den nische Möglichkeiten, zum Beispiel in der Gesund- Regionen aktiv für Breitbandanschlüsse, die unter- heitswirtschaft, werden die Lebensqualität vieler nehmerischen Anforderungen Rechnung tragen. Menschen verbessern. Neben all diesen chancen Notwendig ist, dass bei einer volkswirtschaftlich so dürfen jedoch die Risiken nicht vergessen werden. bedeutsamen Infrastruktur ebenso wie in der Ener- Die schöne neue Welt funktioniert auch auf Basis gie- und Umweltpolitik längerfristige Ziele formuliert riesiger Datenmengen (Big Data), die vor allem beim und die gesamtwirtschaftlichen und die regionalen Surfen im Internet generiert werden. Das verunsi- Planungen darauf ausgelegt werden. Und nicht zu- chert mittlerweile viele Nutzer. Sie fragen sich, was letzt wirken die IHKs entscheidend daran mit, dass mit den zum teil sehr persönlichen Informationen die Vermittlung digitaler Kompetenzen in der Aus- und passiert. Unternehmen, deren Entscheidungen immer Weiterbildung Eingang findet. Diese Investitionen in stärker auf Informationen basieren, müssen deshalb Infrastruktur und Bildung sind wichtige Vorausset- die Befürchtungen der Nutzer stärker ernst nehmen. zungen dafür, dass digitale Innovationen entstehen. Ihre Wettbewerbsfähigkeit wird künftig darauf beru- Katrin Sobania, DIHK

10_Praxiswissen_02-2015_fd02.indd 61 22.01.2015 14:22:13 MESSEN KALENDER

Festivitas, Mulhouse: Reise- und Gastrono- Olma-Messegelände, Tel. +41 71 242 01 99, GeoTherm 2015, miemesse, 6. bis 8. Februar, Fr/Sa 10 bis 20 www.tierundtechnik.ch Offenburg, Euro- Uhr, So 10 bis 19 Uhr, Messegelände/Parc pas führende des Expositions, Tel. +33 3 89 46 80 00, Inventa 2015, Karls- internationale Fachmesse und Kongress für www.festivitas.fr ruhe: Garten, Wohnen Oberfl ächennahe und Tiefe Geothermie, (Living), Bauen (Eco- mit Sonderveranstaltungen, 5. und 6. März, 26. Ferienmesse St. Gallen, Internationale Building), 19. bis 22. Do 10 bis 17.30, Fr 10 bis 17 Uhr, Messe- Touristikmesse, Ehrengast Skandinavien, Februar, 10 bis 18 Uhr, Messegelände, Tel. gelände, Tel. +49 781 92 26-0, www.geo- 6. bis 8. Februar, Fr 11 bis 19 Uhr, Sa/So 10 +49 721 3720 51 98,. www.inventa info - therm-offenburg.de bis 18 Uhr, Olma-Messegelände, Tel. +41 71 Parallele Messe RendezVino: Weine und De- 242 01 55, www.ferienmessestgallen. likatessen, Do bis Sa 10 bis 19 Uhr, So 10 bis 12. Art , Internationale Kunst- ch - Parallele Messe: 55. Oca Ostschweizer 18 Uhr, www.rendezvino.info messe von der Klassischen Moderne bis Camping- und Freizeit-Ausstellung, Gast- zur Contemporary Art, 5. bis 8. März, Do veranstaltung, Tel. +41 71 477 26 81, Com:Bau, Dornbirn, Messe für Architektur, bis Sa 12 bis 20 Uhr, So 11 bis 19 Uhr, www.oca-stgallen.ch Bauhandwerk, Energie und Immobilien, Messegelände, Tel. +49 721 37 20-51 97, Rahmenprogramm, 20. bis 22. Februar, www.art-karlsruhe.de 99. Muba, Basel, Fr/Sa 10 bis 18 Uhr, So 10 bis 17 Uhr, Mehrbranchen- Messegelände, Tel. +43 5572 305-0, Schlaraffi a, Weinfelden/Thurgau, 15. Wein- Verbundausstel- combau.messedornbirn.at und Gourmetmesse, 5. bis 8. März, Do/Fr 16 lung, mit breitem bis 22 Uhr, Sa 11 bis 22 Uhr, So 11 bis 18 Uhr, Rahmenprogramm und Sonderthemen, darun- 30. Automobil, Freiburg: Neufahrzeuge, Ausstellungsgelände im Zentrum, Tel. +41 71 ter Sport und Familie, Platz der Generationen, Nutzfahrzeuge, Zubehör, Dienstleistungen, 626 45 02, www.schlaraffi a-messe.ch Bauernverbände beider Basel, Formforum, Oldtimerschau, Motorsport-Area, 5. Tuning Gastland Marokko, 6. bis 15. Februar, Mo bis and Sound Convention, 20 bis 22. Febru- Bildungsmesse Cult 2015, Lörrach: Aus- Fr 11 bis 20 Uhr, Sa/So 10 bis 18 Uhr, Mes- ar, Fr 12 bis 22 Uhr, Sa/So 10 bis 18 Uhr, und Weiterbildung, Bewerbungsgespräche segelände, Tel. +41 58 200 20 20, www. Messegelände, Tel. +49 761 38 81-02, bis Jobbörse, weiteres Rahmenprogramm, muba.ch - Parallele Messe: Creativa Basel, www.automobil-freiburg.de 6. und 7. März, Fr 9 bis 16 Uhr, Sa 10 bis Messe für kreative (Heimwerker-) Ideen, 6. 14 Uhr, Messegelände im Freizeitpark Grütt, bis 9. Februar, www.creativa-basel.ch Haus Bau Energie, Radolfzell, mit Vorträ- Gastveranstaltung, Tel. +49 6201 46 96 900, gen und Sonderschauen, 20. bis 22. Feb- www.bildungsmesse-loerrach.de 88. Salon Européen Brocante et Anti- ruar, 11 bis 18 Uhr, Milchwerk, Gastveran- quité, Straßburg, Antiquitätenmarkt, 7. und staltung, Tel. +49 711 65 69 60-5701, Cft-Freizeitmessen, Freiburg, Camping 8. Februar, 10 bis 19 Uhr, Messegelände/Parc www.messe-sauber.eu Freizeit Tourismus: Caravan und Outdoor des Expositions „Wacken“, Tel. +33 3 88 37 (6. bis 8. März und 13. bis 15. März), Bike 67 67, www.strasbourg-events.com Getec Gebäude Aktiv (Messe rund ums Fahrrad, 6. bis 8. (Nos salons) Energie Technik, März), Ferienmesse (Internationale Touris- Freiburg: Energie- tikausstellung, 13. bis 15. März), Angeln Basler Ferienmesse, Messe für Ferien und effi zientes Moder- und Aquaristik (13. bis 15. März, Gastver- Reisen, Sonderthema „Barrio Latino“ (La- nisieren, Sanieren anstaltung), Freiburger Messerbörse (nur teinamerika), 13. bis 15. Februar, Fr 11 bis und Bauen sowie erneuerbare Energien, ein- 14. und 15. März), alle Messen 10 bis 18 20 Uhr, Sa/So 10 bis 18 Uhr, Messegelände, schl. Stromspeicher, Elektromobilität, Fach- Uhr, Messegelände, Tel. +49 761 38 81-02, Gastveranstaltung, Tel. +41 44 487 43 30, vorträge und Marktplatz individuelle Energie- www.cft-freizeitmessen.de www.baslerferienmesse.ch beratung, 27. Februar bis 1. März, 10 bis 18 Uhr, Messegelände, Tel. +49 761 38 81-02, 24. Aqua Fisch, Friedrichs- 22. Tourissimo, www.getec-freiburg.de hafen, Internationale Messe Straßburg, Interna- für Angeln, Fliegenfi schen SALON DU TOURISME, DES LOISIRS ET DU BIEN-ÊTRE tionale Touristik- Immo 2015, Freiburg, 8. Messe rund um und Aquaristik, mit Vorträ- messe, Reisemobi- die Immobilie: Immobilienangebote, Plan- gen und Testarealen, 6. bis le, Freizeit und Wellness, Gastland Tschechi- ungen, Fachvorträge, 28. Februar und 1. 8. März, Fr/Sa 9 bis 18 Uhr, sche Republik, 13. bis 15. Februar, 10 bis 19 März, 10 bis 18 Uhr, zwei Tage parallel zur So 9 bis 17 Uhr, Messegelände, Tel. +49 Uhr (Sa bis 20 Uhr), Messegelände/Parc des Messe „Getec Gebäude Energie Technik“, 7541 708-405, www.aqua-fi sch.de Expositions „Wacken“, Tel. +33 3 88 37 67 Messegelände, Tel. +49 761 38 81-02, 67, www.tourissimo-strasbourg.com www.immo-messe.freiburg.de Haus Bau Energie, Tuttlingen, mit Vorträ- gen und Sonderschauen, 6. bis 8. März, Fr 13 Tier und Technik, St. Gallen, 15. Inter- 25. Süddeutsche Motorrad-Ausstellung bis 18 Uhr, Sa 10 bis 18 Uhr, So 11 bis 18 nationale Fachmesse für Nutztierhaltung, (Süma), VS-Schwenningen: Neuheiten, Zube- Uhr, Stadthalle, Gastveranstaltung, Tel. +49 landwirtschaftliche Produktion, Spezialkultu- hör und Gebrauchtmotorradmarkt, 28. Februar 711 65 69 60-58, www.messe-sauber.eu ren und Landtechnik, mit Tierausstellungen und 1. März, Sa 10 bis 18 Uhr, So 10 bis 17 und Sonderschauen, darunter Bienen und Uhr, Messegelände, Gastveranstaltung, Tel. Die Angaben über die oben ausgewählten Nützlinge, 19. bis 22. Februar, 9 bis 17 Uhr, +49 7721 2 84 76, www.suema-vs.de Messen publizieren wir ohne Gewähr. epm

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11_Messe_02-2015_fd01.indd 62 22.01.2015 13:15:52 LITERATUR

Über das längste Denkmal Waldkirchs Der Gewerbekanal in Waldkirch ist geschichtsträchtig und stellte bis um 1900 die Le- bensader der Stadt dar. Mit 3,7 Kilometern ist er das längste Denkmal der Stadt. Deshalb würdigt der Waldkircher Heimat- und Geschichtsverein den 1250 angelegten Kanal und hat ein Buch mit zahlreichen Bildern dazu herausgegeben. Seit seinem Bestehen waren an dem Kanal bis zu 35 Mühlen, darunter 30 Edelsteinschleifereien, in Betrieb. Später wurde die Wasserkraft für Ölmühlen, Lohmühlen, Feilenhauen, Brauereien und Färbereien genutzt. Am Kanal arbeiteten auch viele Gerber. Außerdem diente der durchfließende Wasserlauf zur Abfallentsorgung sowie zur Wiesenwässerung. Nach 1860 entstanden viele Textilfabriken. Heute tritt die ökologische Bedeutung in den Vordergrund – der Kanal bietet einen Lebensraum für Tiere und Pflanzen. ew Heimat- und Geschichtsverein Waldkirch (Hrsg.) | Der Gewerbekanal von Waldkirch Eigenverlag | 327 Seiten | 33 Euro

Flexiblere Arbeitszeitmodelle Das Arbeitsleben ist heute stärker von Flexibilität und Mobilität geprägt, der klassische Nine-to-five-Job wird seltener. Individuelle Arbeitszeitlösungen sind gefragt. Dabei wird die Trennlinie zwischen Arbeitszeit und freier Zeit aufgeweicht, die richtige Balance muss gefunden werden. Die Autorin des Titels „Arbeitszeitmodelle der Zukunft“, Ulrike Hellert, ist Arbeitspsychologin und erklärt wissenschaftlich fundiert verschiedene Gestaltungsmöglich- keiten. Sie befasst sich auch mit Teilzeit oder Telearbeit – bei der letzeren handelt es sich um eine Arbeitsform, bei der ein Teil der Arbeit außerhalb der Firma, meistens von zuhause aus, erledigt wird. Zu dem Titel gehören kostenlose Online-Arbeitshilfen. wis Ulrike Hellert | Arbeitszeitmodell der Zukunft Haufe | 249 Seiten | 39,95 Euro

Schutz vor Angri en auf Daten Beim Umgang mit wichtigen Firmendaten und -informationen lauern Fallen, Sicherheits- vorkehrungen sind heutzutage unerlässlich. Diese Broschüre soll Geschäftsführer für das Thema sensibilisieren. Dabei kommt es nicht nur auf technische Schutzmaßnahmen an – mindestens genauso wichtig sind, so der Grundtenor, organisatorische Vorkehrungen sowie ein angemessenes Verhalten der Mitarbeiter. Daher gibt der praxisnahe Leitfaden auch konkrete Anregungen und Tipps für die betreffenden Mitarbeiter und beschreibt in knapper Form, wie die gröbsten Fehler vermieden werden können. Die Broschüre enthält zudem ein Muster für einen Notfallplan, wenn dann doch Schaden eingetreten ist und Links zu weiterführenden Informationen. lis Sachar Paulus, Katrin Sobania | Datensicherheit – kurz und knapp DIHK | 20 Seiten | 4,90 Euro

Die Macht wandert zu den Mitarbeitern Autoritäre Führungsstile („Top-down“) sind zunehmend passé. Die Macht sitzt nicht mehr nur in der Chefetage, sondern wandert zu den Mitarbeitern. Unternehmensprozesse begin- nen heute beim Kunden, führen über die Mitarbeiter hin zum Management. Das bedeutet auch, dass Mitarbeiterführung neu gelernt werden muss. Nach Auffassung der Bestseller- autorin Anne M. Schüller muss der Wandel vom Pyramidensystem zur Nerzwerkorganisati- on rasch erfolgen. Wie der Prozess der Veränderung gemeistert werden kann, erklärt sie in ihrem Buch „Das Touchpoint-Unternehmen“. Es wurde auf der Frankfurter Buchmesse im vergangenen Jahr zum Managementbuch des Jahres gekürt. lis Anne M. Schüller | Das Touchpoint-Unternehmen Gabal | 368 Seiten | 29,90 Euro

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12_literatur_02-2015_fd01.indd 63 22.01.2015 13:15:19 IMPRESSUM

- Wirtschaft im Südwesten - Zeitschrift und SO GEhT’s Existenzgründungs- und Verkündungsorgan der Industrie- und Han- dels-kammern im Regierungsbezirk Freiburg Nachfolgebörse Sie suchen einen Handelsvertreter ISSN 0936-5885 oder Kooperationspartner? Einen Renommiertes Papier- und Schreibwarengeschäft Redaktion: Nachfolger für Ihr Unternehmen im Ortenaukreis zu verkaufen. Bestehend aus: Pressestelle der Industrie- und Handelskammern oder einen Betrieb, den Sie über- Lottoannahmestelle, Postagentur/Postbank, Ta- im Regierungsbezirk Freiburg i. Br. e.V.: nehmen können? Ulrich Plankenhorn (Leitung, v. i. S. d. P.) bakwaren, Schreibwaren, Zeitschriften, Fahrkarten Helfen kann ein Eintrag in den Bör- Kathrin Ermert für Bus und Bahn. In zentraler Lage mit hohem sen – ein kostenfreier Service der Elisabeth Weidling Stammkundenanteil. Die Verkaufsfläche beträgt Sekretariat: Hannelore Gißler drei Industrie- und Handelskam- 150 qm mit variablen Warenpräsentationsmöglich- mern im Südwesten. Für allgemei- Wirtschaft im Südwesten keiten, große Schaufensterfront in unmittelbarer ne Geschäftsempfehlungen ist an Schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 Freiburg Nähe zur Grundschule-, Haupt-, Real- sowie För- Postfach 860, 79008 Freiburg dieser Stelle kein Platz. Telefon 0761 15105-0, Fax 0761 3858-398 Bei Inseraten aus IHK-Börsen gel- derschule. Ablöse VB, Kapitalnachweis erforderlich. E-Mail: [email protected] ten die Bedingungen der jeweili- Warenbestand nach Inventur. Einarbeitung sowie www.wirtschaft-im-suedwesten.de gen Börse. Wenn Sie in den Börsen Personalübernahme möglich. FR-EX-A-11/14 Pressesprecher der IHKs: inserieren wollen: Bitte wenden Anika Klaffke (Südlicher Oberrhein) Sie sich an den für die jeweilige Kleine Werkshalle im Bereich Sanitärtechnik, Bad- Christian Beck (Schwarzwald-Baar-Heuberg) Design, Baublechnerei oder andere Gewerke, 175 Christian Wulf (Hochrhein-Bodensee) Börse zuständigen Ansprechpart- ner bei Ihrer IHK (siehe Seite 69). qm, aus Altersgründen zu verpachten oder zu Titelbild: SusaZoom - Fotolia / Angebote und Gesuche werden verkaufen. FR-EX-A-22/14 Montage: Falkenstein kostenfrei unter einer Chiffre- Verlag und Anzeigen: Nummer veröffentlicht. 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FR-EX-A-57/14 Telefon 07721 922-0, Fax 07721 922-166 E-Mail: [email protected] Detektiv- und Sicherheitsbüro im Raum Freiburg www.schwarzwald-baar-heuberg.ihk.de seit über 20 Jahren erfolgreich im Bereich der IHK Südlicher Oberrhein Schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 Freiburg Inventurdifferenzbekämpfung, Sicherheitsdienste, Telefon 0761 3858-0, Fax 0761 3858-222 Observationen, Ermittlungen sowie im Verkauf von und Lotzbeckstraße 31, 77933 Lahr Alarm- und Videosystemen, mit festem namhaftem Telefon 07821 2703-0, Fax 07821 2703-777 Kundenstamm und Verträgen zu verkaufen. Jahres- E-Mail: [email protected] www.suedlicher-oberrhein.ihk.de Online-Adressen umsatz 800 Tsd. Euro. Auf Wunsch ist bei Über- IHK Hochrhein-Bodensee nahme eine zeitlich begrenzte Begleitung durch Schützenstraße 8, 78462 Konstanz Bundesweite die Geschäftsführer möglich. FR-EX-A-01/15 Telefon 07531 2860-0, Fax 07531 2860-165 Existenzgründungsbörse: und Gottschalkweg 1, 79650 Schopfheim www.nexxt-change.org Seriöse, gut etablierte und erfolgreiche Agentur Telefon 07622 3907-0, Fax 07622 3907-250 zur Vermittlung von Hauspersonal in Freiburg aus E-Mail: [email protected] Bundesweite www.konstanz.ihk.de privaten Gründen zu verkaufen. Großer gepflegter Kooperationsbörse: Kundenstamm vorhanden. Erfahrung im Führen Erscheinungsweise: www.ihk.de/koop.htm Zu Monatsbeginn (ausgenommen August) von Kundengesprächen und kaufmännische Grund- kenntnisse sind von Vorteil. FR-EX-A-02/15 Bezug und Abonnement: Recyclingbörse: Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im http://www.ihk-recyclingboerse.de Rahmen der grundsätzlichen Beitragspflicht Wir sind ein seit 1985 auf dem medizinischen als Mitglied der IHK. „Wirtschaft im Südwe- Markt (Radiologie, Nuklearmedizin) tätiges Un- sten“ kann zudem für 17,60 Euro/Jahr beim Verlag abonniert werden. 68 Wirtschaft im Südwesten 2 | 2015

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ternehmen, das entsprechende Diagnosesysteme Wir sind als Maschinenbauunternehmen als Ansprechpartner (Preisbereich 40.000 - 200.000 Euro) entwickelt Zulieferer für die Halbleiterindustrie tätig. Für und herstellt. Das Unternehmen ist nach ISO- die Erweiterung unseres Automatisierungs- IHK Südlicher Oberrhein (FR), 13485 zertifiziert. Unsere Tätigkeitsbereiche Know-Hows sind wir auf der Suche nach ei- Schnewlinstraße 11 bis 13, sind Entwicklung und Produktion (Maschinenbau, nem Unternehmenszukauf. Wir stellen uns eine 79098 Freiburg Elektronik, Software), Vertrieb und Service, auch Beteiligung oder eine komplette Übernahme Tatjana Weimer international. Längerfristig suchen wir einen ge- vor. Die Kernkompetenzen des gesuchten Un- Telefon 0761 3858-121, eigneten Partner oder eine Firma zur Übernahme ternehmens liegen in folgenden Bereichen: SPS [email protected] unserer Aktivitäten. FR-EX-A-03/15 Programmierung, bevorzugt die Steuerungen Beckhoff und/oder B&R, Visualisierung. Know- IHK Hochrhein-Bodensee (KN), Gut etabliertes kleines Unternehmen mit 4 Mit- How in der Roboterprogrammierung ist von Schützenstraße 8, 78462 Konstanz arbeitern im Baunebengewerbe (Abgasanlagen Vorteil. Es ist gewünscht, dass der bisherige Birgitt Richter und Feuerungstechnik) im Südschwarzwald, sucht Gesellschafter/Geschäftsführer über einen (Existenzgründungen/Betriebsnach- aus gesundheitlichen Gründen einen Teilhaber Übergangszeitraum im Unternehmen bleibt. folge, Handelsvertretungen & zwecks eventueller Übernahme. Treuer Kunden- Ebenfalls sollen bestehende Kunden weiter Beteiligungen/Risikokapital), stamm, Ausstellungs- und Lagerräume sind vor- bedient werden. VS-EX-N-112/14 Telefon 07531 2860-139, handen. Geschäftsbereich ist ausbaufähig bzw. [email protected] erweiterbar. Pacht des vorhandenen Gebäudes ist möglich. FR-EX-A-04/15 Handelsvertreterbörse IHK Schwarzwald-Baar-­Heuberg (VS), Um uns als kleines aber feines und innovatives Zur Vermarktung von hochwertigem Luxus- Romäusring 4, 78050 VS-Villingen Einrichtungshaus mit eigener Produktion und Modeschmuck (Made in Italy) suchen wir für Katrin Kress hochwertigem Angebot stärker und stabil zu po- D, A und CH freie Handelsvertreter mit besten Telefon 07721 922-348, sitionieren, suchen wir einen Teilhaber (m/w) mit Kontakten zu Schmuckgeschäften, Boutiquen, [email protected]­ fundiertem betriebswirtschaftlichem Hintergrund. Optikern oder einer zum Spektrum passenden Erfahrungen im Verkauf und im Segment Küchen, Branche. FR-HV-401/15 Möbel und Raumgestaltung sind von Vorteil, aber nicht Bedingung. Gesucht wird eine motivierte Handelsvertreter für Telefónica gesucht. Ge- und unternehmerisch denkende Person, die gerne boten wird Gebietsschutz, Arbeitsmittel, in einem kleinen Team ihr Fähigkeiten einbringen monatliches Fixum, Reisekostenersatz, inten- will. Unsere Lage nahe der Schweizer Grenze mit sive Einarbeitung, Unterstützung durch Ver- dem Großraum Basel ist nahezu ideal. Finanzielle triebsinnendienst. Als Handelsvertreter für uns Eigenmittel in überschaubarem Rahmen wären ist Außendienst nur in Ausnahmefällen nötig, vorteilhaft. Eine spätere Betriebsübernahme ist die Hauptbetreuung erfolgt telefonisch, kaum möglich. KN-EX-A-360/15 Akquise (hauptsächlich Bestandskundenge- schäft), agieren Sie im Auftrag und Namen der Gut eingeführte CNC-Profilschleif- und Erodier- Telefónica. KN-HV 479/15 technik-Werkzeugschleiferei sucht aus Alters- gründen einen Käufer. Wir schleifen seit 20 Jahren Profilformstähle und Wendeschneidplatten für Beteiligungsbörse/ Drehereien und verfügen daher über sehr gute Risikokapital Stammkunden. Die Räumlichkeiten (ca. 144 qm) sind angemietet. Eine Einarbeitung ist auf Für das Ingenieurbüro für Baustatik/Tragwerks- Wunsch möglich. VS-EX-A-26/14 planung unserer Firma suchen wir aktive Betei- ligung/Partnerschaft, die hauptsächlich die Auf- Aus Altersgründen suchen wir einen Nachfolger tragsbeschaffung übernimmt, damit wir unsere für unsere kleine Dreherei mit neun konventio- laufenden freien Kapazitäten decken, erhöhen nellen Drehmaschinen (Kurvenmaschinen). Wir und in Süddeutschland, Schweiz und Österreich verfügen über einen sehr guten Kundenstamm (besonders in der Vierländerregion Bodensee) und eine gute Auftragslage. VS-EX-A-27/14 expandieren können. KN-B-225/15

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Kinderschuhe aus Donaueschingen Erste Schritte In unserer Rubrik „Aus dem Südwesten“ stellen wir Produkte vor, die viele kennen, von denen aber wenige wissen, dass sie aus der Region stammen. Dieses Mal: das Erstlingsschühchen „Krabbelmax“ von Pepino-Ricosta.

Der Krabbelmax Die Marke Pepino

Das ist der Krabbelmax „Cory“ – einer der Bestseller Ricosta hat gemeinsame Wurzeln mit der aus Donaueschingen. Erhältlich ist das Erstlingsschüh- Firma Rieker, die Ende des 19. Jahrhunderts chen in vielen weiteren Farben von Größe 18 bis im Schwarzwald gegründet wurde und heute 23. Es besteht aus in Deutschland gegerbtem Leder, ihren Sitz im schweizerischen Thayngen sowie das Ricosta von der Gerberei Heinen im nordrhein- nach wie vor ein Werk in Tuttlingen hat. 1955 westfälischen Wegberg bezieht. Das äußere Material entstand die Marke Ricosta, seither wer- ist Nubuk. Dieses besonders weiche Leder ist die den in Donaueschingen Kinderschuhe sogenannte Narbenseite, die durch einen Schliff an- gefertigt. 1969 führte Roland Rieker geraut und samtig wird. Auch innen wird echtes Ricosta in die Selbstständigkeit, indem Leder verarbeitet. Die Innensohle besteht aus er die gleichnamige Schuhfabriken sogenanntem Spalt, also der Lederuntersei- GmbH gründete. Seit 1978 ergänzt te. Sie wird mit einem Kunststoffpolster die Marke Pepino für kleine Füße versehen und lose eingelegt. Für die das Sortiment von Ricosta. äußere Sohle wird bei Cory gänzlich Pepino-Schuhe werden in naturbelassener Kautschuk angesteppt. den Größen 17 bis 28 her- Die Ösen stammen aus Italien und gestellt. Das Unternehmen sind nickelfrei. Die Schnürsenkel produziert heute außer aus Baumwolle – von Fachleuten am Stammsitz in Donau- „Nestel“ genannt – liefert eschingen in drei eigenen die Wuppertaler Firma umweltzertifizierten Wer- Klostermann. ken in Ungarn, Polen und Rumänien rund zwei Millionen Paar Kinderschuhe jährlich – etwa ein Drittel davon unter der Marke Pepi- no. Von den insgesamt rund 850 fest angestell- ten Mitarbeitern sind 180 in Donaueschingen tätig. Seit 1996 führt Ralph Rieker das Famili- enunternehmen in zweiter Generation.

Produktion

Vertrieb Die Schuhfertigung erfordert auch heute noch sehr viel Handarbeit. Etwa 50 Arbeitsschritte braucht es für diesen Pepino, bei aufwendi- Pro Jahr verkauft Ricosta rund 300.000 Paar Erstlingsschuhe wie den geren Modellen mit verschiedenen Materialien können es mehr als Krabbelmax, etwa 80 Prozent davon in Deutschland, und ist damit doppelt so viele sein. Die meiste Arbeit macht der Schaft: Vom Zu- Marktführer. Der Hersteller beliefert rund 1.750 Einzelhändler direkt und schneiden des Leders bis zum Steppen dauert es knapp eine Stunde, betreibt zudem in Zusammenarbeit mit 35 Händlern einen Onlineshop. das Anbringen der Sohle und der Ösen etwa weitere zehn Minuten. Exportiert wird unter anderem in die Schweiz, nach Österreich, England, Anschließend wird jedes Paar in Kartons verpackt, die in Pirmasens Irland, und Skandinavien. Seit 2014 verkauft Ricosta seine ausschließlich bedruckt und in Donaueschingen zusammengesetzt wurden.

Text: kat, Bild:Ricosta kat, Text: in Europa gefertigten Kinderschuhe sogar nach China.

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