Landkreis Demmin
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MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE im KTB angenommen am: 28.11.2018 Antrag-Nr.: Datum: Einreichende FDP-Piraten-Ab- Fraktion: EB-Fraktion nicht öffentlich X öffentlich Beschluss-Nr.: ÄNDERUNGSANTRAG zur Vorlage: KT II/29/2018 Betreff: Festsetzung der Wahlbereiche für die Wahl der Mitglieder des Kreistages des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte 2019 Beratungsfolge: Sitzung am: Abstimmungsergebnis: Befangen: Bemerkungen: Für Geg Ent Kreistag 10.12.2018 Beschlussvorschlag: 1. Der Kreistag beschließt für die Wahl der Mitglieder des Kreistages des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte am 26.05.2019 die Einteilung des Wahlgebietes in 13 Wahlbereiche. 2. Der Kreistag beschließt die Wahlbereichseinteilung entsprechend der Anlage (Anlage- WB13) für die Wahl der Mitglieder des Kreistages des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte am 26.05.2019. gez. Gerhard Kresin Fraktionsvorsitzender Sachdarstellung: Im Rahmen der Kreistagswahl 2014 kam es nach Ansicht der Antragstellerin zu erheblichen Verzerrungen bzgl. der Mandatsverteilung, welche im Wesentlichen auf die unterschiedliche Anzahl an Wählern in den jeweiligen Wahlbereichen zurückzuführen war. Das Ergebnis der Kreistagswahl 2014 staffelte sich in der Folge bei der Mandatsverteilung entsprechend der nachfolgenden Tabelle. Tabelle: 1 – Mandatsverteilung bei der Kreistagswahl 2014 nach Wahlbereichen Wahlbereich Mandate Einwohner Wahlberechtigte Wähler WB: 01 3 -3 20.594 -6,4% 17.500 -8,0% 6.008 -30,8% WB: 02 5 -1 20.661 -6,2% 18.343 -3,5% 8.206 -5,5% WB: 03 6 0 22.254 1,1% 19.186 0,9% 7.727 -11,0% WB: 04 13 +6 23.250 5,6% 19.813 4,2% 11.520 32,7% WB: 05 5 -1 20.322 -7,7% 17.930 -5,7% 7.469 -14,0% WB: 06 8 1 23.055 4,7% 20.037 5,4% 10.321 18,9% WB: 07 4 -2 21.074 -4,3% 18.276 -3,9% 6.826 -21,4% WB: 08 6 0 20.223 -8,2% 17.330 -8,9% 9.064 4,4% WB: 09 8 1 24.920 13,2% 21.203 11,5% 9.710 11,8% WB: 10 5 -2 23.402 6,3% 20.256 6,5% 8.575 -1,2% WB: 11 7 0 23.479 6,6% 20.250 6,5% 9.375 8,0% WB: 12 7 1 21.027 -4,5% 18.078 -4,9% 9.396 8,2% Gesamt: 77 0 264.261 Δ6,2% 228.202 Δ5,8% 104.197 Δ14,0% Aus der Mandatsverteilung ergibt sich demnach ein Unterschied von 3 Mandaten im Wahlbereich 1 bis hin zu 13 Mandaten im Wahlbereich 4. Aus dem Wahlbereich 4 kamen somit fast genauso viele Kreistagsmitglieder, wie aus der gesamten Stadt Neubrandenburg (WB: 01, WB: 02, WB: 03). Genauer gesagt bedeutet dies, dass die Ämter Neustrelitz Land, Neverin und Penzliner Land mit zusammen 23.250 Einwohnern fast genauso viele Mitglieder in den Kreistag entsendet haben wie die 63.509 Einwohner der Stadt Neubrandenburg. Der Grund für die entsprechende Entwicklung besteht schlicht in der unterschiedlichen Wahlbeteiligung bzw. der Anzahl der zur Wahl gehenden Wähler. Sowohl im Bereich der Einwohner als auch im Bereich der Wahlberechtigten ist die im Zusammenhang mit der Wahl eintretende Veränderung nicht auszumachen. Vor dem Hintergrund der sehr starken Unterschiede im Erfolgswert, sowohl für die zu Wählenden als auch der Wähler selbst, ist nunmehr zu prüfen, ob die vorliegenden Unterschiede einen zufälligen Effekt darstellen. Im Rahmen dieser Prüfung ist festzustellen, dass dieser Effekt der massiv abweichenden Wahlbeteiligungen immer dann eintritt, wenn parallel zur Kreistagswahl, sowohl die Wahl der ehrenamtlichen Gemeindevertreter als auch die Wahl der ehrenamtlichen Bürgermeister und die Europawahl stattfindet. Es ist festzustellen, dass das Modell der Verwaltung, soweit man dies rückwirkend betrachten würde in den Jahren 1994 von + 25% bis -16%, 1999 von +28% bis -25%, 2004 von +35% bis -29%, 2009 von +38% bis -18% und 2014 von +33% bis -31% im Erfolgswert hervorbringt. Diese Tatsache führt im Ergebnis dazu, dass die Wahlbeteiligung der letzten 25 Jahre nahezu immer konstant zwischen ländlich geprägter Struktur und Städten um 20% abweicht. Dieser Umstand wirkt allerdings nur dann, wenn keine Bundes- oder Landtagswahl am gleichen tag stattfindet. Die Gründe für diese Situation sind offensichtlich und begründen sich in den Wahlen der Gemeindevertretungen als auch der ehrenamtlichen Bürgermeister vor Ort. Hier scheint eine örtliche Bindung in kleineren Gemeinden zu einem erhöhten Wähleraufkommen zu führen. (Siehe Anlagen: Wahlbeteiligung nach Gemeindegrößen für 1994,1999, 2004, 2009, 2011 und 2014) Ein Blick auf die Wahlbeteiligungen nach Gemeinden zeigt bereits in einer Grafik wie stark der ländliche Raum sich von den Städten unterscheidet. Nimmt man nunmehr die Ämter als Bezugsgröße, so würde deutlich, dass die im Wahlbereich 4 zusammengefassten Ämter eine sehr hohe Wahlbeteiligung hatten, während bspw. Neubrandenburg, Waren(Müritz), Neustrelitz und Demmin eher eine sehr niedrige Wahlbeteiligung aufweisen. Es ist daher zwar nach den Einwohnerzahlen ein grundsätzlich in den Toleranzen befindliches Gebilde von Wahlbereichen erstellbar, dies ist aber vor dem Hintergrund der sich seit 25 Jahren erkennbaren Unterschiede eher nicht hilfreich. Bereits im Kommunalwahlgesetz wird im § 61 Abs. 2 S. 1 u. 2 folgendes aufgeführt: „Über Zahl und Abgrenzung der Wahlbereiche entscheidet die Vertretung. Bei ihrer Bildung sind die örtlichen Verhältnisse sowie die historischen Gegebenheiten zu berücksichtigen.“ Es dürfte wohl zweifelsfrei sein, dass die unterschiedliche Prägung (ländlicher Raum vs. Ober- und Mittelzentren) als historisch angesehen werde dürfen. Mithin dürfte also auch das sich daran als eine Art Gewohnheit einzustellende Wahlverhalten Berücksichtigung bei der Einteilung der Wahlbereiche finden. Im Zweifel wird man sogar unter Betrachtung der vorliegenden Daten diesen historischen und regionalen unterschied berücksichtigen müssen. Nach Einschätzung der Antragstellerin ist es zwar nicht sicher wie hoch eine mögliche Wahlbeteiligung ist. Es ist ebenso nicht vorhersehbar, welcher Wähler konkret zur Wahl geht. Diese Faktoren sind allerdings auch vernachlässigbar, da der Effekt sich nicht individuell begründet, sondern vielmehr übergreifend vorhanden ist. Es handelt sich somit nicht um einen Blick in die Glaskugel, sondern vielmehr um einen mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden Fall. Zumal gegenwärtig keinerlei Anhaltspunkte für eine massive Veränderung gegenüber 2014 vorliegen. Die Unterschiedlichkeit der Wähler zeigt sich bereits in den massiven Veränderungen bei der Stimmenverteilung zwischen den Parteien. Die Wahlbeteiligung ist also in wesentlichen Teilen unabhängig vom Wahlergebnis zu betrachten. Das Modell der Verwaltung entspricht zwar sämtlichen gesetzlichen Vorgaben, berücksichtigt allerdings nicht die historischen und regionalen Zusammenhänge, hier im Besonderen die unterschiedliche Wahlbeteiligung. Aus diesen Umständen heraus schlägt die Antragstellerin nunmehr alternativ ein Modell mit 13 Wahlbereichen vor. Hier wird der Erfolgswert anschließend etwa halbiert. In der Berechnung ist eine Abweichung von +14% bis -15% zu erwarten. Dies dürfte den Grundsatz der Wahlgleichheit deutlich besser standhalten als das Modell der Verwaltung. Grafik – alternatives Wahlbereichsmodell ANLAGE – WB13 Wahlbereich Gebiet Einwohner Abweichung WB: 01 Stadt Neubrandenburg I 21.371 6,2% Industrieviertel, Stadtgebiet Ost WB: 02 Stadt Neubrandenburg II 21.438 6,6% (Innenstadt, Katharinenviertel, Stadtgebiet Süd,Lindenbergviertel) WB: 03 Stadt Neubrandenburg III 22.366 11,2% (Stadtgebiet West, Vogelviertel, Reitbahnviertel, Datzeviertel) WB: 04 Stadt Waren(Müritz) 21.210 5,4% WB: 05 Stadt Neustrelitz 20.135 0,1% WB: 06 Amt Neverin, 18.443 -8,3% Amt Stargarder Land WB: 07 Gemeinde Feldberger Seenlandschaft, 19.695 -2,1% Amt Friedland, Amt Woldegk WB: 08 Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte, 18.212 -9,5% Amt Neustrelitz-Land, Amt Röbel-Müritz II (Lärz, Rechlin, Schwarz) WB: 09 Amt Malchow I, 20.884 3,8% (Fünfseen, Göhren-Lebbin, Malchow, Penkow, Walow, Zislow) Amt Röbel-Müritz I (Priborn, Altenhof, Bollewick, Buchholz, Bütow, Fincken, Gotthun, Grabow-Below, Groß Kelle, Kieve, Leizen, Ludorf, Massow, Melz, Röbel/Müritz, Sietow, Stuer, Vipperow, Wredenhagen, Zepkow) WB: 10 Amt Malchow II, 17.707 -12,0% (Alt Schwerin, Nossentiner Hütte, Silz) Amt Penzliner Land, Amt Seenlandschaft Waren WB: 11 Stadt Dargun, 22.225 10,5% Hansestadt Demmin, Amt Demmin-Land WB: 12 Amt Malchin am Kummerower See, 20.199 0,4% Amt Stavenhagen I (Grammentin, Gülzow, Jürgenstorf, Kittendorf, Stavenhagen, Zettemin) WB: 13 Amt Stavenhagen II, 17.605 -12,5% (Bredenfelde, Briggow, Ivenack, Knorrendorf, Mölln, Ritzerow, Rosenow) Amt Treptower Tollensewinkel ANLAGE - Wahlbeteiligung nach Gemeindegrößen Finanzielle Auswirkungen im Haushaltsjahr «VHHJahr»: in Folgejahren: Nein Nein Ja Ja einmalig jährlich Ergebnishaushalt Ergebnishaushalt Aufwendungen Erträge Aufwendungen Erträge Summe Summe Summe Summe Finanzhaushalt Finanzhaushalt Auszahlungen Einzahlungen Auszahlungen Einzahlungen Summe Summe Summe Summe Finanzielle Mittel stehen: planmäßig zur Verfügung unter: nicht zur Verfügung (Deckungsvorschlag) Produkt / Konto Produkt / Konto Ergebnishaushalt: Ergebnishaushalt: Finanzhaushalt: Finanzhaushalt: Deckungskreis Nr. Deckungskreis Nr. Bezeichnung Produkt: Bezeichnung Deckungsmittel stehen nicht zur Verfügung Bemerkungen: .