01 2020

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12 15 16 Interview Prof. Dr. Andreas Knie Gemeinsam sicher Aktuelle Vergabeverfahren

Corona: „Die Fahrgäste kehren zurück.“ Aufklärungskampagne zu Hygienemaßnahmen Diese Vergaben stehen zur Entscheidung an. © AG / Uwe Miethe / Uwe © Deutsche Bahn AG

PLANUNG IM BAHNLAND BAYERN, TEIL 1 Die Krux mit der Infrastruktur

Das Ziel der BEG ist klar: Als bayernweites Grundangebot gibt es Immer wieder werden aus vielen Ecken Bayerns einen Stundentakt auf allen Strecken. Ein dichterer Takt wird dort Wünsche an die BEG herangetragen, mehr Züge fahren zu lassen. „Wir prüfen diese Anliegen angeboten, wo es eine größere Nachfrage gibt, insbesondere im natürlich sehr gewissenhaft“, sagt Thomas Zulauf auf die Ballungsräume. Doch zwischen dem Ziel der BEG und Prechtl, Sprecher der Geschäftsführung der BEG. „Unsere Aufgabe ist es, das Wünschens­ der Wirklichkeit steht oftmals eine Hürde: die Infrastruktur. Einige Bei- werte mit dem Machbaren abzugleichen. Dabei spiele verdeutlichen das schwierige Verhältnis von Fahrplan und dürfen wir nicht nur einzelne Linien betrachten, sondern wir müssen das große ­Ganze im Blick Schienen. Manchmal kann es sogar passieren, dass neue Infrastruk- haben.“ tur in manchen Regionen zu Unzufriedenheit führt.

PLANUNG | FINANZIERUNG | QUALITÄTSSICHERUNG 2 Ausgabe 01 | 2020

Das große Ganze wird vor allem von zwei Fak­ setzes der Bund zuständig, der sich dafür der toren beeinflusst: von den Finanzmitteln für staatseigenen Unternehmen DB Netz und die Bestellung der Verkehrsleistungen und von DB Station&Service bedient. Wie die BEG der Infrastruktur wie Schienen und Stationen. ­versucht, den bestmöglichen Kompromiss Die Planung des Schienenpersonennahver­ zwischen Fahrgastwünschen und Ein- kehrs (SPNV) gleicht deshalb einem ständigen schränkungen durch die Infrastruktur zu Liebe Balanceakt. Für den Bau und Unterhalt der finden, illustrieren vier Beispiele auf den Leserinnen ­Infrastruktur ist laut Artikel 87e des Grundge­ folgenden Seiten. und Leser,

wer hätte das Anfang des Jahres für möglich gehalten: ein Rückgang der Fahrgäste im April um über 80 Prozent! In aller Eile musste der Regional- und S-Bahn-Verkehr auf die Corona-Pandemie reagieren: neue ARTIKELSERIE Schichtkonzepte im Fahrbetrieb, in den Planung im Bahnland Bayern – Werkstätten und Leitzentralen, neue die hohe Kunst der Kompromisse Fahrpläne, neue Hygieneregeln … Es war eine Bewährungsprobe für alle, sowohl für Eine der Hauptaufgaben der BEG ist es, die die Mitarbeiter der Verkehrsbranche als Fahrpläne für alle Regional- und S-Bahn- auch für die Fahrgäste. Und diese Bewäh- rungsprobe haben wir gemeinsam sehr gut Linien in Bayern zu erstellen. Aus den gemeistert. Dafür wollen wir allen Regionen gibt es vielfältige Forderungen, Beteiligten herzlich danken! vor allem nach einem dichteren Takt und zu­ sätzlichen Linien. Doch nicht immer lässt sich Viele Menschen sind in der Krise über sich das mit der verfügbaren Infrastruktur und selbst hinausgewachsen und die vielen am den vorhandenen Finanzmitteln umsetzen. Regional- und S-Bahn-Verkehr beteiligten © Deutsche Bahn AG / Axel Hartmann / Axel © Deutsche Bahn AG Die Bahnland-Bayern-News beleuchten in Organisationen haben ihre Verantwortung für das ganze System wahrgenommen und einer Artikelserie die Herausforderungen und an einem Strang gezogen. Darauf können Entscheidungsgrundlagen der BEG bei der wir nicht nur im Rückblick stolz sein, Gestaltung von Fahrplänen. sondern das gibt auch Hoffnung für die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs. E Teil 1: Die Krux mit der Infrastruktur Denn diese Zukunft wird noch so manche Teil 2: Finanzmittel: der ewige Engpass Herausforderung für uns bereithalten – Teil 3: Heikle Balance aus Angebot und zwischen den ambitionierten Zielen des Klimaschutzes und der Verkehrswende Nachfrage einerseits und den beschränkten Möglich- keiten der Finanzmittel sowie der Infrastruk- Der Bayern-Takt tur andererseits. Wie wir bei der BEG versuchen, diesen Balanceakt möglichst gut Die BEG verfolgt ein klares Ziel: Ein bayern­ zu meistern, beleuchten wir in einer weiter Stundentakt an allen Stationen bildet dreiteiligen Artikelserie zur SPNV-Planung. das ­Grundangebot. Das gilt für Positiv in die Zukunft des öffentlichen folgende Mindest- Verkehrs blickt auch Mobilitätsexperte Prof. betriebszeiten: 23 Dr. Andreas Knie im Interview – trotz oder 24 gerade wegen Corona. Aber lesen Sie selbst! Montag bis Freitag: 5 – 23 Uhr

5 Samstag: Ihr Ihre Thomas Prechtl Bärbel Fuchs 6 – 23 Uhr 18 6 Sprecher Geschäftsführerin der Geschäftsführung 7 Sonn- und Feiertage: 7 – 23 Uhr

12 3 © Veolia / BOB Veolia © © Deutsche Bahn AG / Pablo Castagnola / Pablo © Deutsche Bahn AG

Der Hauptbahnhof Nürnberg gehört mit seinen 25 Gleisen zu den größten Durchgangsbahnhöfen in Europa. Auch im Bayern-Takt der BEG spielt er eine tragende Rolle für die Verknüpfung vieler unterschiedlicher Regionalzug- und S-Bahn-Linien.

Abdeckungsrate des Zusätzliche Finanzmittel

Bayern-Takts Stundentakt mit für den Bayern-Takt einzelnen Lücken Bei 20 Prozent der Im Doppelhaushalt 2019/2020 hat die Stationen gibt es noch Bayerische Staatsregierung der BEG einzelne Lücken im zusätzliche Mittel in Höhe von ­ Stundentakt. 30 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung gestellt. Damit konnte die Täglich durchgehender Stundentakt BEG im ­Dezember 2019 und im Juni dieses Jahres bereits Angebotslücken Kein Stundentakt auf zahlreichen Strecken schließen. 10 Prozent der Stationen Eine Karte illustriert die Verbesser- % haben kein tägliches ungen unter : 70 Grundangebot im www.beg.bahnland-bayern.de/takt. der 1.063 Stationen in Stundentakt. Bayern werden durch- gehend und täglich mindestens im Stunden­ takt bedient – auch an Halbstündliche Verbindungen Wochenenden. An mehr als 40 Prozent der Stationen haben Fahrgäste montags bis freitags in den Hauptverkehrszeiten ungefähr halbstündliche Verbindungen. 4 Ausgabe 01 | 2020

Ursprüngliches Umgesetztes Linienkonzept der BEG Linienkonzept

Ursprüngliches Linienkonzept der BEG Umgesetztes Linienkonzept Schwandorf Schwandorf Hof/Prag Hof/Prag

Regensburg Hbf ÜFEX Hbf Nürnberg Nürnberg Straubing ÜFEX Straubing Halb Regionalexpress, Neumarkt Plattling Ingolstadt Plattling R-Burg- Ober- Neumarkt R-Burg- Ober- halb : weinting traubling weinting traubling Beinahe wäre der stünd- liche Überregionale Köfering Köfering Flughafenexpress, kurz Hagelstadt Hagelstadt ÜFEX, an der dichten Gleisbelegung zwischen Eggmühl Eggmühl Regensburg und Ober- traubling gescheitert. NeufahrncSNiederbay) NeufahrncSNiederbay)c(zweistündlich) Die Lösung nach langem (zweistündlich) Knobeln der BEG-Planer: Ergoldsbach Plattling Ergoldsbachc Plattling Passau Passau Der ÜFEX übernimmt Landshut (Bay) Hbf Landshut (Bay) Hbf zwischen Regensburg und Landshut die Funk- Gündlkofen Gündlkofen tion der bisherigen Regi- onalbahn (grüne Linie) Bruckberg Bruckberg mit Stopps an allen Zwi- Moosburg ZweistündlichecRE-/RB-Linie Moosburg schenstationen. In Neu- fahrn und Ergoldsbach Langenbach StündlichecRE-/RB-Linie Langenbach hält der ÜFEX im zwei- stündigen Wechsel. Marzling Marzling Freising Freising München Flughafen München Flughafen ÜFEX ÜFEX

München Hbf München Hbf

BEISPIEL 1 Kopfzerbrechen

Der Wunsch von Politikern aus Ostbayern an die BEG war beim Flughafen- einhellig: Der neue Flughafenexpress sollte maximal eine Stunde Fahrtzeit zwischen Regensburg und Flughafen benötigen, um konkurrenzfähig zum Auto zu sein. Zwi­ express schenhalte sollte es deshalb lediglich in größeren Städten wie Landshut und Freising geben. Doch einfacher gesagt als getan.

26 Jahre nach dem Umzug des Münchner Flughafens ins Als die BEG mögliche Trassen für den Flughafenexpress ­Erdinger Moos war es endlich so weit: Die Neufahrner gemeinsam mit dem Infrastrukturbetreiber DB Netz prüfte, zeigte sich: Auf den acht Kilometern zwischen Regensburg Kurve wurde 2018 eingeweiht. Sie ermöglicht direkte und Obertraubling gab es keine freien Kapazitäten mehr für Zugve­rbindungen zwischen dem Flughafen und Ostbayern. eine weitere stündliche Verbindung. Auf diesem zweigleisi­ gen Abschnitt ist nicht nur der Fernverkehr zwischen Frank­ Der Plan war ein Expressservice im Stundentakt zwischen furt und Wien unterwegs, sondern es existieren auch vier Regensburg und Flughafen. Doch fast drohte dieses Regionalzugverbindungen – ganz zu schweigen vom Güter­ verkehr. Sollte der Flughafenexpress also an dieser kurzen Vorhaben zu scheitern – an ganzen acht Kilometern­ Strecke. Schienenstrecke scheitern? Bahnland-Bayern-News 5

burg umsteigen, eine Stunde warten. Oder die gen. Diese Frühverbindung kann sogar am Ausweg: Flughafenexpress Züge in Burgweinting halten nur noch im Stun­ Besucherpark halten, da um diese Zeit noch den- statt im Halbstundentakt. Unsere Ent­ nicht alle S-Bahnen verkehren. Noch nicht wird etwas langsamer scheidung haben wir auf Basis der Fahrgastzah­ zufriedenstellend sind Betriebsqualität und len getroffen – und die sprechen deutlich Anschlusssicherung im Knoten Regensburg. Mit viel Knobeln haben die Planer der BEG gegen Burgweinting.“ Hierzu steht die BEG mit DB Netz in Kontakt doch noch eine Lösung gefunden: Der Flugha­ und arbeitet an Verbesserungen bei der Gleis­ fenexpress übernimmt von Regensburg bis Auch am anderen Linienende, am Flughafen, ist belegung und im Infrastrukturbereich. Landshut die Funktion der bisherigen Regional­ das Zeitfenster für die neue Linie knapp. Hier Weitere Verbesserungen sind in Sicht: Mit bahn und fährt auf diesem Streckenabschnitt wenden zwei S-Bahn-Linien und lassen wenig Betriebsaufnahme des Wettbewerbsprojektes alle Zwischenstationen an. Auf diese Weise Spielraum für den Flughafenexpress, weshalb Donau – Isar, das die BEG Ende 2019 gestartet musste auf dem hochbelasteten Abschnitt die BEG den Wunsch nach einem Stopp am hat, werden ab Ende 2024 fabrikneue Fahrzeu­ zwischen Regensburg und Obertraubling keine Besucherpark nicht erfüllen konnte. Dies führte ge zwischen Regensburg und dem Flughafen zusätzliche Trasse in Anspruch genommen zu Protesten von vor Ort Beschäftigten, weil zum Einsatz kommen. Die aus dem Werdenfel­ werden. Diese Lösung ging allerdings zu Lasten der vor Einführung des Flughafenexpresses ser Land abgezogenen Triebwagen können der Schnelligkeit: Durch fünf zusätzliche Halte angebotene Bus aus Landshut auch den dann wieder in ihr ursprüngliches Einsatzge­ zwischen Regensburg und Landshut verlängert Besucherpark direkt angefahren hatte. biet zurückkehren. Außerdem fordert die BEG sich die Fahrtzeit zwischen Flughafen und von DB Netz seit Jahren den mehrgleisigen – Regensburg um 15 Minuten auf rund einein­ zumindest dreigleisigen – Ausbau zwischen viertel Stunden. Auf diese Weise war immerhin Positive Bilanz­ Obertraubling und Regensburg. Wenn dieser der einstündige Takt realisierbar und die erfolgt, könnte es doch noch klappen mit der zusätzlich bedienten Stationen profitieren von einstündigen Fahrtzeit von Regensburg zum einer Direktverbindung zum Flughafen. Gut ein Jahr nach Inbetriebnahme des Flugha­ Flughafen. fenexpresses zieht die BEG eine überwiegend Doch damit nicht genug, denn die BEG muss positive Bilanz: Die neue Verbindung wird gut bei der Planung des engmaschig vernetzten angenommen. 2019 wurden pro Tag etwa 1.800 Schienenpersonennahverkehrs immer auch die Ein- und Aussteiger am Flughafen gezählt. Zum Anschlussbeziehungen im Blick haben, sowohl Fahrplanwechsel im Dezember 2019 konnte die zu weiteren Regional- und S-Bahn-Zügen als BEG weitere Verbesserungen realisieren, zum auch zum Fernverkehr. Prompt stand man also Beispiel die Schließung einer abendlichen Takt­ vor einer weiteren Schwierigkeit: Durch die ver­ lücke sowie eine zusätzliche Verbindung zwi­ längerte Reisezeit sind die Anschlüsse in schen Flughafen und Landshut am frühen Mor­ Regensburg nun sehr knapp. Zur Oberpfalz­ bahn in Richtung Schwandorf und Weiden haben Fahrgäste nur eine Umsteigezeit von wenigen Minuten, die Donautalbahn Richtung Ingolstadt wird nur alle zwei Stunden erreicht. Um die Anschlüsse überhaupt zu ermöglichen, kann der Haltepunkt Regensburg-Burgweinting nicht vom Flughafenexpress bedient werden. Dieser wird nun ausschließlich von der Agilis-Li­ nie Richtung Plattling angefahren und damit seltener als vor Einführung des Flughafenex­ presses.

BEG greift zum objektiv ­ kleineren Übel

„Ich kann sehr gut verstehen, dass das vor Ort zu Unmut geführt hat“, sagt Florian Liese, der Leiter der Planungsabteilung bei der BEG. „Aber im Fahrplan ist das einfach nicht anders machbar. Wir hatten zwei Möglichkeiten: Ent­ weder müssen alle Fahrgäste, die in Regens­ © Deutsche Bahn AG 6 Ausgabe 01 | 2020

BEISPIEL 2 Oberlandverkehr am Anschlag

Die Bayerische Oberlandbahn GmbH (BOB) verbindet mit dem Netz BRB Oberland die Landeshauptstadt in rund einer Stunde mit den Münchner Hausbergen rund um Bad Tölz, Tegernsee und Schliersee. Vor allem bei schönem Wetter an Wochenenden kommt die BOB im Oberland deshalb an ihr Limit. Immer wieder können Fahrgäste wegen Über­füllung nicht mitfahren. Entsprechend groß sind die Kla-

gen – und auch die Wünsche an die BEG nach mehr Zügen. Doch das Oberlandbahn GmbH Bayerische © ­ ist einfacher gesagt als getan.

Nach der Bahnreform hat die BEG im Oberland im Jahr. Doch allmählich droht die BOB im hen kaum noch Möglichkeiten, Verspätungen 1998 ein komplett neues Fahrplankonzept ein­ Oberland am eigenen Erfolg zu ersticken. abzubauen. „Die Kombination aus eingleisigen geführt, mit durchgehenden Linien im Stun­ Strecken einerseits und dem Kuppeln und Flü­ dentakt zwischen München und Lenggries, geln der Züge andererseits bedeutet, dass wir Tegernsee sowie Bayrischzell. Zuvor war der Infrastruktur am Limit sehr wenige Spielräume im Fahrplan haben. Takt unregelmäßig und die Fahrgäste mussten Geht im Betrieb etwas schief, schaukeln sich Ver­ teilweise umsteigen, um nach München zu spätungen hoch und das System gerät aus den gelangen. Ermöglicht wurde dieses Konzept Die BEG hat auf die steigende Nachfrage reagiert. Fugen“, erklärt Wolfgang Oeser, Leiter Qualitäts­ durch Triebwagen, die gekuppelt und geflü­ Die Züge fahren heute im Oberland zu Spitzen­ management, Marketing und Presse bei der BEG. gelt werden können. Seitdem werden die Züge zeiten zumindest teilweise im Halbstundentakt. „Da reicht es manchmal schon, wenn der Fahr­ von allen drei Linienästen in Holzkirchen Damit sind jedoch die Möglichkeiten des Schie­ gastwechsel zu lange dauert, zum Beispiel, weil gekuppelt und fahren im Verbund in das stark nennetzes weitgehend ausgereizt, denn die drei sich Fahrradfahrer gegenseitig an den Türen blo­ ausgelastete Schienennetz der Landeshaupt­ Linienäste ab Holzkirchen sind allesamt einglei­ ckieren.“ Diese Überlastung erklärt zum Teil die stadt und umgekehrt. Dieses verbesserte sig. Dieses Fahren am Limit bringt Risiken für die schlechte Pünktlichkeitsquote: Sie lag 2019 bei Angebot kommt an: Zwischen 1997 und 2019 Zuverlässigkeit mit sich: Durch die volle Auslas­ 86,9 Prozent – 5,4 Prozent weniger als der bay­ stieg die Zahl der Fahrgäste im Oberlandnetz tung der Strecken, oftmals verbunden mit einer ernweite Durchschnitt (92,3 Prozent). um rund 75 Prozent auf mehr als 5,4 Millionen erneuerungsbedürftigen Signaltechnik, beste­ „Es ist wie so oft bei nachfragestarken Strecken: Die einzige Möglichkeit, wie wir das Angebot

Seit Ende Juli fahren im Oberlandnetz 25 fabrikneue Fahrzeuge noch substanziell verbessern können, ist der vom Typ LINT des Herstellers Alstom. Sie haben die gemischte Ausbau der Infrastruktur durch DB Netz“, sagt Flotte der Typen Talent und Integral ersetzt. Bärbel Fuchs, Geschäftsführerin der BEG. „Doch der Ausbau hinkt der Nachfrage immer viele Jahre hinterher – selbst wenn sich alle Beteilig­ ten einig sind, dass er notwendig ist.“ Im ver­ gangenen Herbst hat der Freistaat Bayern eine Planungsvereinbarung mit der DB zur Elektrifi­ zierung des gesamten Streckennetzes im Ober­ land geschlossen. Dieses Projekt wird jedoch frühestens Anfang der 2030er Jahre abgeschlos­ sen sein werden. Früher geht es dagegen mit ersten Ausbaumaßnahmen an den Strecken los. Beispielsweise erneuert DB Netz an mehreren Stellen die Bahnübergänge und die Stell­ werkstechnik. Patricia C. Lucas Photography C. Lucas Patricia © ­ Bahnland-Bayern-News 7

Neue Fahrzeugflotte: mehr Betriebsstabilität und Kapazität

„Bis die Infrastruktur so weit ist, tun wir unser Möglichstes, um die Situation für die Fahrgäste zu verbessern“, fügt Thomas Prechtl, Sprecher der BEG-Geschäftsführung, hinzu. So hat die BEG gemeinsam mit der Bayerischen Oberland­ bahn GmbH beschlossen, die Fahrzeugflotte Patricia C. Lucas Photography C. Lucas Patricia vorzeitig zu erneuern und die derzeit zwei © ­ unterschiedlichen Fahrzeugtypen durch ledig­ lich einen neuen Fahrzeugtyp zu ersetzen. Die einheitliche Flotte hat den großen Vorteil, dass alle Fahrzeuge flexibel miteinander gekuppelt werden können. Das erhöht die Zuverlässigkeit. Außerdem finanziert der Freistaat im Rahmen der Erneuerung der Fahrzeugflotte sechs zusätzliche Triebwagen, die ab Ende 2020 zum Einsatz kommen sollen. Auch das wird die Betriebsstabilität erhöhen, denn die zusätzli­ chen Kapazitäten werden zum Teil dafür genutzt, die bislang kurzen Wendezeiten am Münchner Hauptbahnhof zu verlängern. Dadurch übertragen sich Verspätungen nicht mehr so stark auf die folgenden Züge und die Münchner S-Bahn. StMB © ­ „Wir haben alle Szenarien durchgespielt und Bei der Vorstellung der Neufahrzeuge am 25. Mai waren sind zum Ergebnis gekommen, dass wir mit auch Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer und sechs zusätzlichen Zügen die Möglichkeiten der Landtagspräsidentin Ilse Aigner dabei. vorhandenen Infrastruktur komplett ausschöp­ fen“, erklärt Bärbel Fuchs. „Mit den zusätzlichen Fahrzeugen können wir nicht nur die Wendezei­ zwischen den Begegnungsbahnhöfen Miesbach ten verlängern, sondern auch mehr Züge in und Holzkirchen ansonsten zu lang würde. Der maximaler Länge fahren lassen.“ Ab Dezember Streckenast zwischen Schliersee und Bayrisch­ 2020 fahren im Ausflugsverkehr am Wochenen­ zell erlaubt gar keine Taktverdichtungen, weil de ab München durchgängig vier Zugteile, nach auf diesem eingleisigen Abschnitt keine Begeg­ Bayrischzell und Tegernsee im Grundtakt nungsmöglichkeit für zusätzliche Züge besteht. jeweils Zweiergarnituren. Und auch der Halb­ stundentakt wird auf weitere nachfragestarke Zeiten ausgedehnt, „zumindest soweit das die Die BEG versucht ihr Möglichstes, die wachsen­ Infrastruktur ermöglicht“, so Prechtl. de Nachfrage im Oberland aufzufangen. Ein Angebot, das die Möglichkeiten der Infrastruk­ tur maximal ausschöpft, geht aber zwangsläufig Optimierungspotenzial zu Lasten der Zuverlässigkeit: Das Gesamtsys­ tem reagiert immer sensibler auf Störungen, ist ausgereizt da es kaum noch Puffer gibt. Mit der Flotten- erneuerung, den zusätzlichen Fahrzeugen und Auf dem Streckenast nach Schliersee sind Takt­ einem angepassten Fahrplankonzept will die verdichtungen nur in Lastrichtung möglich, also BEG die Balance von maximaler Kapazität und im Ausflugsverkehr am Wochenende morgens möglichst hoher Zuverlässigkeit halten. Das Richtung Oberland und abends zurück. Von den Beispiel Oberlandnetz zeigt aber auch: Den zusätzlichen Zügen kann der Haltepunkt Dar­ Planern der BEG sind enge Grenzen gesetzt, ching nicht bedient werden, weil die Fahrzeit solange die Infrastruktur nicht ausgebaut wird. 8 Ausgabe 01 | 2020 Augsburg Ulm Verkehrskonzept Bobingen Krumbach ab Dezember 2021 Augsburg Schwabmünchen Geltendorf Türkheim Kaufering Ulm (Bay) Bf München Mindelheim Weilheim Bad Memmingen Buchloe Landsberg Lindau Wöris- (Lech) hofen Kempten Kaufbeuren Strecke elektri ziert Strecke nicht elektri ziert Kempten Direktverbindung elektrisch Marktoberdorf Direktverbindung dieselbetrieben Füssen BEISPIEL 3 DB Engineering & Consulting / Mirko & Consulting DB Engineering Fryska

Euphorie im Allgäu – © nicht überall

Das Schienennetz im Allgäu gilt als eine der größten Diesel-Inseln in Deutschland. Doch damit ist bald Schluss – zumindest teilweise: Die frisch elektrifizierte Strecke (München –) Geltendorf – Memmingen – Lindau geht Ende 2020 in Betrieb. Aber selbst eine lang erwartete Infrastrukturmaß­nahme wie diese kann die Planer der BEG ins Schwitzen brin- gen. Denn nicht alle Allgäuer profitieren gleichermaßen von der Elektrifizierung.

Ziel des Ausbaus der Strecke durch den Bund ist Möglichst wenige Diesel­ es, die Fahrzeit im Fernverkehr zwischen Mün­ chen und Zürich von heute viereinhalb auf fahrzeuge unter Fahrdraht unter dreieinhalb Stunden zu verkürzen. Ab Ende 2021 wird auch der bisher dieselbetriebe­ Die Strecken im Ober- und Ostallgäu rund um ne Regionalverkehr zwischen München, Mem­ Kempten, Kaufbeuren und Immenstadt werden mingen und Lindau auf elektrische Fahrzeuge vorerst nicht elektrifiziert. Das bedeutet: Die umgestellt. Betrieben werden die Regionalzüge bisherigen Direktverbindungen aus dieser Regi­ dann vom Unternehmen Go-Ahead, welches on nach München werden weniger. Der Grund sich im europaweiten Vergabeverfahren durch­ ist einleuchtend: „Es ist weder ökologisch noch gesetzt hat. Der Fahrplan der BEG sieht auf der wirtschaftlich vertretbar, dass wir eine unverän­ Strecke dann ein deutlich erweitertes Angebot dert hohe Anzahl an dieselbetriebenen Zügen Deutsche Bahn AG / Uwe Miethe / Uwe Deutsche Bahn AG

© mit schnelleren Verbindungen und mehr Direkt­ aus dem südlichen Allgäu auf der frisch elektrifi­ zügen vor. Beispielsweise gibt es jede zweite zierten Strecke nach München fahren lassen. Weiterhin im Allgäu auf den nicht elektrifizierten Stunde eine schnelle Expressverbindung zwi­ Das wäre absurd. Die Devise lautet überall im Strecken unterwegs: die Dieseltriebwagen VT 612. schen München und Memmingen. Mit ihr ver­ Schienennetz: so wenig wie möglich Diesel Die Neigetechnikfahrzeuge verfügen über die nötige Fahrdynamik und Höchstgeschwindigkeit, kürzt sich die Fahrtzeit um eine halbe Stunde unter Fahrdraht. Denn genau das ist ja das Ziel um in Lindau weiterhin attraktive Anschlüsse aus gegenüber dem heutigen Regionalzugangebot. einer Streckenelektrifizierung: dass elektrische dem Ober- und Westallgäu in die Ostschweiz und Bis zum Start des neuen Fahrplankonzepts Ende Züge fahren“, unterstreicht Bärbel Fuchs, nach Zürich herzustellen. 2021 wird DB Regio bereits ab Fahrplanwechsel BEG-Geschäftsführerin. 2020 mit elektrischen Loks und Doppelstock- wagen von München nach Memmingen unter­ Diese Aussicht stieß im Ober- und Ostallgäu wegs sein. zunächst auf wenig Gegenliebe. Die Verbindung Bahnland-Bayern-News 9

der direkt nach München oder Augsburg wei­ ter. In den Zwischenstunden müssen die Fahr­ gäste entweder Richtung München oder Augsburg umsteigen. Damit sind München und Augsburg aus dem Oberallgäu weiterhin stündlich schnell erreichbar, Direktverbindun­ gen nach München und Augsburg gibt es abwechselnd jede zweite Stunde. Zwischen Füssen und Buchloe können Fahrgäste mit der Bayerischen Regiobahn (BRB) stündlich reisen. Die meisten Züge aus Füssen verkeh­ ren direkt weiter nach Augsburg. In diesen Fällen bestehen in Buchloe kurze Umsteige­ zeiten in die elektrisch betriebenen Züge nach München. Es wird aber auch aus Rich­ tung Füssen über den ganzen Tag verteilt weiterhin einzelne Direktverbindungen nach München geben.

„Wir haben lange an einem Fahrplankonzept Die letzten Elektrifizierungsarbeiten laufen: Ab Dezember 2021 wird Go-Ahead gearbeitet, das die nötigen Änderungen im Bayern Verkehrsleistungen auf der dann elektrifizierten Strecke (München –) Rahmen der Streckenelektrifizierung best­ Geltendorf – Buchloe – Memmingen – Kißlegg – Hergatz – Lindau übernehmen. möglich mit den berechtigten Interessen der Fahrgäste aus dem gesamten Allgäu in Ein­ klang bringt“, sagt Florian Liese. „Wir sind uns bewusst, dass wir damit nicht den Wunsch nach München ist für viele Allgäuer wichtig. Die der Direktverbindungen an den meisten Sta- jedes Einzelnen erfüllen können. Aber das Sorge war, dass die Region nach der Elektrifizie­ tionen deutlich. „Das kam in der Diskussion Allgäu als Ganzes profitiert, denn das Zug- rung schlechter an die Landeshauptstadt ange­ im Allgäu manchmal etwas zu kurz: Nicht nur angebot wächst ab Ende 2021 deutlich, sowohl bunden ist als heute. Genau diese Situation zu München ist für die Region ein wichtiges Ziel, nach München als auch nach Augsburg.“ vermeiden, war von Anfang an das Ziel der sondern auch Augsburg, sowohl für Pendler BEG-Planungsexperten. Die Verbesserungen für als auch für Umsteiger zum Fernverkehr“, die Memminger sollten möglichst nicht zu Las­ erklärt Bärbel Fuchs. Ein Beispiel: Die Zahl der BEG wirbt um Verständnis: ten der Kemptener und Kaufbeurer gehen. „Wie umsteigefreien Verbindungen zwischen Kauf­ so oft hatten wir viele verschiedene Parameter beuren und München sinkt zwar ab Ende Dialog mit der Region abzuwägen“, sagt BEG-Planungsleiter Florian 2021, aber die Zahl aller Verbindungen nach Liese. „Aber ich glaube, wir haben am Ende einen München – inklusive Umstieg in Buchloe – Bereits in einem frühen Stadium hat die BEG guten Kompromiss gefunden zwischen weitge­ steigt an. Gleichzeitig wird es mehr Direkt- die Fahrpläne mit den ÖPNV-Beauftragten in hend elektrischem Verkehr auf der Strecke Buch­ verbindungen von Kaufbeuren nach Augs­ den Landkreisen und Kommunen im Allgäu loe – München einerseits und einer dennoch burg geben. abgestimmt. Aber auch danach gab es noch weiterhin guten Anbindung des südlichen All­ Klärungsbedarf in der Region. Im Rahmen von gäus an die Landeshauptstadt andererseits.“ drei Informationsveranstaltungen in Kaufbeu­ Im stündlichen Wechsel ren, Lindau und Kempten hat die BEG deshalb im Herbst 2019 Mandatsträger und Vertreter direkt nach München und Mehr Verbindungen nach von Fahrgastverbänden und -initiativen über Augsburg die Weiterentwicklung des Regional- und München, aber weniger S-Bahn-Verkehrs informiert. Stefan Bosse, Direktzüge Zwischen Lindau, Oberstdorf, Immenstadt, Oberbürgermeister von Kaufbeuren und Vor­ Kempten und Buchloe profitieren die Fahr­ sitzender des Regionalen Planungsverbands Die Idee war folgende: Es werden auch weiter­ gäste ab Ende 2021 von einem Stundentakt. Allgäu, erklärt: „Wir haben durch die Informati­ hin Direktverbindungen aus dem Allgäuer Die­ Bislang waren auf dieser Strecke der Alex und onsveranstaltungen der BEG ein gemeinsames selnetz nach München angeboten, aber die DB Regio jeweils im Zweistundenrhythmus Verständnis entwickelt, was derzeit machbar Zahl dieser Direktverbindungen wird reduziert. unterwegs. Da der Alex ohne Neigetechnik und ökologisch ist. Zumindest haben wir das Im Gegenzug wächst dafür die Gesamtzahl der jedoch langsamer war, ergab sich kein exakter Beste herausgeholt. Natürlich werden wir uns Verbindungen nach München, wenn man also Takt. Ab Ende 2021 fährt hier DB Regio stünd­ weiterhin für die Elektrifizierung weiterer All­ alle Verbindungen mit und ohne Umstieg lich mit dieselbetriebenen Neigetechnikzü­ gäuer Strecken einsetzen, sodass sich langfris­ zusammenzählt. Und es gibt eine weitere Kom­ gen vom Typ VT612. Ab Buchloe fahren die tig die Anzahl der Direktverbindungen Rich­ pensation: Richtung Augsburg steigt die Zahl Züge dann jede Stunde abwechselnd entwe­ tung München wieder erhöht.“ 10 Ausgabe 01 | 2020 © AUDI AG © AUDI © AUDI AG © AUDI

BEISPIEL 4 Ingolstadt Audi: Neuer Haltepunkt, neue Herausforderungen­

Ende 2019 ging die neue und lang erwartete Station Ingolstadt Audi in Betrieb, direkt am Werk des Autoherstellers mit seinen mehr als 40.000 Beschäftigten. Eine derart hohe Zahl an potenziellen Fahrgästen verlangt förmlich nach einem dichten Takt und vielen möglichst umsteigefreien Verbindungen. Genau das ist auch das Ziel der BEG, das aber nur schrittweise umgesetzt werden kann. Die Infrastruktur in Verbindung mit eng getakteten Fahrplänen entpuppt sich als Engpass. Bahnland-Bayern-News 11

würden die Anschlüsse in Ingolstadt Haupt­ bahnhof verloren gehen. In Abstimmung mit dem Landkreis Eichstätt fiel die Entscheidung, diese beiden Züge in Tauberfeld durchfahren zu lassen. Der Haltepunkt wird zu den entspre­ chenden Zeiten kaum genutzt und den Fahr­ gästen stehen dort immer noch die Regional­ bahnen zwischen und Ingol­ stadt zur Verfügung. Bei einem weiteren BRB-Zug am späten Nachmittag wäre ein zusätzlicher Halt in Ingolstadt Audi nur dann möglich gewesen, wenn der Zug in Gaimers­ heim durchfahren würde. Der Landkreis Eich­ stätt hat dieser Lösung allerdings nicht zuge­ stimmt, da hier mehr Fahrgäste negativ betrof­ fen wären.

Durchgängiger Halbstunden- takt in Sichtweite

„Langfristig sollen alle Züge der Bayerischen Regiobahn in der Hauptverkehrszeit sowie Letzte Arbeiten vor der Inbetriebnahme der neuen Station am 15. Dezember 2019. Seither erreicht zusätzlich Züge aus Regensburg jede Stunde in man das Werksgelände von Audi direkt mit dem Zug, mit Umsteigemöglichkeiten zu den Ingolstadt Audi halten“, sagt Prechtl. „Dazu ist Stadtbussen sowie zu den Audi-Werksbussen. es aber nötig, dass DB Netz den Bahnhof Gai­ mersheim umbaut.“ Der Engpass Gaimersheim soll laut DB Netz voraussichtlich bis Ende 2024 beseitigt werden. Nach dem Umbau kann die Der neue Bahnhalt Ingolstadt Audi wird seit nicht begegnen dürfen. Da es dort keine Fuß­ Bayerische Regiobahn zu den Hauptverkehrs­ seiner Inbetriebnahme stündlich von der Re- gängerunterführung gibt, müssen Reisende zeiten alle Halte in beide Richtungen bedienen, gionalbahn München – Ingolstadt – Treuchtlin­ das Gleis ebenerdig überqueren, um zum auch Ingolstadt Audi und Tauberfeld. gen bedient, die von DB Regio betrieben wird. Bahnsteig Richtung Ingolstadt zu gelangen. Für Verwunderung sorgte in Ingolstadt, dass Aus Sicherheitsgründen darf deshalb kein Zug Außerdem soll in Gaimersheim ebenfalls bis die parallel verkehrenden Züge der Bayeri­ entgegenkommen, während ein Zug im Bahn­ Ende 2024 ein Wendegleis gebaut werden. schen Regiobahn (BRB) auf der Linie Ingolstadt hof hält. „Das schränkt unsere planerischen „Sobald DB Netz das Wendegleis in Betrieb – Eichstätt bis auf wenige Ausnahmen nicht Möglichkeiten auf der Strecke erheblich ein“, genommen hat, werden wir die Züge aus am neuen Bahnhalt Ingolstadt Audi stoppen. betont Florian Liese. Regensburg, die derzeit in Ingolstadt enden, „Fahrgästen am Bahnsteig ist es verständli­ über Ingolstadt Audi bis Gaimersheim verlän­ cherweise schwer vermittelbar, dass die Züge gern. Die Züge aus Regensburg ergänzen sich der BRB in Ingolstadt Audi meist durchfahren“, Ingolstadt Audi gewinnt, dann gemeinsam mit der Regionalbahn-Linie räumt Thomas Prechtl, Sprecher der BEG- Ingolstadt – Treuchtlingen zu einem ganz- Geschäftsführung, ein. „Aber leider ist es nicht ein anderer Halt verliert tägigen Halbstundenrhythmus“, erklärt Liese. ganz so einfach, die Züge halten zu lassen.“ Ein weiterer Vorteil: Audi-Pendler aus Richtung Mit viel Knobelarbeit ist es den Planern der Regensburg gelangen dann umsteigefrei zu Der Grund: Die Züge der BRB wenden in Eich­ BEG trotzdem gelungen, seit Juni 2020 zu- ihrer Arbeitsstätte. stätt Stadt ohne größeren zeitlichen Puffer, mindest in der morgendlichen und abendli­ damit sie die Anschlüsse in Ingolstadt errei­ chen Hauptverkehrszeit jeweils zwei Züge chen. In Ingolstadt Hauptbahnhof begegnen der BRB in Ingolstadt Audi halten zu lassen. sich mehrere Regional- und Fernverkehrslinien, Zusätzlich kam am Freitagnachmittag noch die engmaschig miteinander verknüpft sind. eine Verbindung hinzu. Aber auch das ging „Da kann man nicht einfach einen Zug etwas nicht ganz ohne Kompromisse. Bei zwei Ver­ wenig später ankommen lassen. Ansonsten bindungen muss seitdem ein Halt an einer verlieren Fahrgäste aus mehreren Richtungen anderen Station entfallen, um die längere ihre Anschlüsse“, so BEG-Planungsleiter Florian Fahrtzeit aufzuwiegen, die sich aus dem Liese. Verschärft wird die Situation dadurch, zusätzlichen Halt in Ingolstadt Audi ergibt. dass sich Züge an der Station Gaimersheim Ansonsten 12 Ausgabe 01 | 2020

INTERVIEW MIT PROF. DR. ANDREAS KNIE „Die Fahrgäste kommen wieder“

Nach Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland sind die Fahrgastzahlen im ÖPNV eingebrochen. Im Rahmen der Lockerungen ist die Nachfrage zwar merklich gestiegen, aber die Zahl der Fahrgäste hat noch nicht wieder das alte Niveau erreicht. Mobilitätsexperte Prof. Dr. Andreas Knie ordnet die Entwicklung ein und blickt positiv in die Zukunft. Eine dauerhafte Krise im öffentlichen Nahverkehr sieht er wegen Corona nicht, dafür umso

mehr drängende Aufgaben. Ausserhofer © David

Herr Professor Knie, viele sehen im öffentli- Die Fahrgastzahlen steigen also langfristig chen Nahverkehr den größten Verlierer der wieder auf Vor-Corona-Niveau? Corona-Pandemie, abgesehen von der Luft- fahrt. Legt die Verkehrswende jetzt den Prof. Andreas Knie: Ja, die Ergebnisse unserer sogenannten Wahlfreien. Das sind Menschen, Rückwärtsgang ein? Befragungen sind ermutigend. Diejenigen, die die mal das Auto und ein andermal den Bus schon vor Corona die öffentlichen Verkehrsmit­ oder die Bahn nutzen. Sie machen ungefähr ein Prof. Andreas Knie: Nein, diese Gefahr sehe tel genutzt haben, nutzen sie auch weiterhin. Viertel aller ÖPNV-Nutzer aus. Und wiederum ich nicht. Der ÖPNV hat in der ersten Zeit nach Die immer noch spürbare Delle bei den Fahr­ nur ein Drittel dieser Wahlfreien fährt jetzt häu­ dem Lockdown in der Tat massiv Fahrgäste ver­ gastzahlen liegt vor allem an ausbleibenden figer oder ausschließlich mit dem Auto. Mittel- loren. Auch relativ zu den anderen Verkehrsmit­ Pendlern, Studenten und Schülern, die gerade bis langfristig müssen wir uns da aber keine teln hat der öffentliche Verkehr Federn gelas­ grundsätzlich weniger unterwegs sind, weil sie Sorgen machen. Spätestens wenn die Men­ sen. Unsere Befragung hat gezeigt, dass sein im Homeoffice beziehungsweise im Home­ schen wieder verstärkt in Kneipen und Bars Anteil am Gesamtverkehr von Mitte März bis schooling sind. Nur bei einer Gruppe sehen wir gehen, dann fahren auch die Wahlfreien wieder Mitte Mai auf sechs Prozent zurückgegangen zum Teil eine Verhaltensänderung: bei den mit der U-Bahn oder dem Zug. ist. Vor der Pandemie lag der Anteil noch bei zehn Prozent. Aber ich habe auch gute Nach­ richten: Mit den Lockerungen im Juni sind die Fahrgäste schnell wieder in Busse und Bahnen zurückgekehrt. Das zeigen zumindest unsere vorläufigen Zahlen. Steckbrief Prof. Dr. Andreas Knie

Der Professor für Soziologie an der Technischen Universität Berlin ist zugleich Leiter der Forschungsgruppe „Digitale Mobilität und gesellschaftliche Differenzierung“ am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Dort beschäftigen sich er und sein Team mit Fragenstellungen rund um die „postautomobile Gesellschaft“: Wie kann eine sozial gerechte und klimaneutrale Mobilität aussehen und welche Hemmnisse stehen dieser Transformation im Weg? Von 2001 bis 2016 war Andreas Knie Bereichsleiter bei DB Rent, der Mietfahrzeugsparte der Deutschen Bahn. Bahnland-Bayern-News 13

Die Menschen haben also keine Angst vor einer Ansteckung in öffentlichen Verkehrs- mitteln?

Prof. Andreas Knie: Natürlich hat die große Die Wahrnehmung der Mund-Nasen-Bede­ Mehrheit der Fahrgäste das Corona-Virus im ckung hat sich übrigens deutlich verändert. Hinterkopf. Und das ist ja auch gut so. Aber sie Anfänglich hat die Maskenpflicht in öffentli­ lassen sich nicht verrückt machen. Angesichts chen Verkehrsmitteln viele Menschen abge­ der Hygiene- und Schutzmaßnahmen halten schreckt. Mittlerweile wird die Maskenpflicht sie das Risiko einer Ansteckung für so gering, von der großen Mehrheit nicht nur befolgt, dass sie das nicht vom Zugfahren abhält. Und sondern auch gutgeheißen. Gerade weil der die derzeitigen Erkenntnisse scheinen ihnen Abstand zu anderen Fahrgästen im Zug nicht Recht zu geben. Öffentliche Verkehrsmittel immer so groß sein kann wie in anderen Situa­ haben sich bisher nicht als Brandbeschleuniger tionen, wird die Maskenpflicht als Sicherheits­ für die Corona-Pandemie erwiesen. Interessan­ maßnahme geschätzt. terweise ist die Einstellung zum Flugverkehr anders. Unsere Befragungen zeigen, dass die Bereitschaft der Menschen, das Flugzeug zu Das heißt, das Schlagwort der Viren­ nehmen, viel geringer ist als beim Zug. schleuder …

Prof. Andreas Knie: … wird vor allem von den­ jenigen genutzt, die auch schon früher nicht mit den Öffentlichen gefahren sind.

Wird die Verkehrswelt nach der Pandemie genauso aussehen wie davor?

Prof. Andreas Knie: Ich hoffe nicht, denn gera­ de jetzt ist vieles möglich. Es muss sich etwas zum Positiven ändern, damit wir bei der Ver­ kehrswende vorankommen. Bereits vor Corona kamen ermutigende Signale aus der Politik, ins­ besondere die Aufstockung der Finanzmittel für die Schiene. Da müssen wir jetzt wachsam sein, ob es in Zeiten schrumpfender Steuerein­ nahmen auch tatsächlich dabei bleibt. Aber grundsätzlich sehe ich, dass es derzeit in der Politik – auch aufgrund der Corona-Krise – eine gewisse Nachdenklichkeit gibt und die Bereit­ schaft, Verkehr neu zu denken. Genau das ist auch dringend nötig. Sonst wird die Verdopp­ lung des öffentlichen Verkehrs an der Verkehrs­ leistung eine Vision bleiben. © Deutsche Bahn AG / Oliver Lang / Oliver © Deutsche Bahn AG 14 Ausgabe 01 | 2020

Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Erst jüngst hat sich der Ride-Pooling-Dienst Baustellen, die man jetzt anpacken muss? der DB, Clever-Shuttle, unter anderem aus München und Berlin zurückgezogen. Wenn Prof. Andreas Knie: Mit das drängendste The­ das Geschäftsmodell nicht mal in den Metro- ma, das immer unterschätzt wird, ist die letzte polen trägt, wer soll dann die letzte Meile beziehungsweise die erste Meile. Wir müssen im ländlichen Raum abdecken? endlich in kompletten Reiseketten denken. Wir müssen die Menschen mit öffentlichen Ver­ Prof. Andreas Knie: Genau das ist der Kern kehrsmitteln von Tür zu Tür bringen, nicht von des Problems: Die Erwartung, dass sich die Bahnhof zu Bahnhof. Solange das nicht klappt, letzte Meile wirtschaftlich rechnen muss. Der wird der öffentliche Verkehr keine Marktanteile Staat subventioniert den Regional- und dazugewinnen. Mit dem klassischen Linienbus S-Bahn-Verkehr aus gutem Grund. Warum allein wird das nicht gelingen. Für die letzte glauben wir, dass sich ausgerechnet die beson­ Meile brauchen wir die ganze Bandbreite neuer ders schwierige letzte Meile wirtschaftlich und alter Verkehrsmittel, Carsharing, Leihräder selbst trägt? Wir müssen auch bei der Finanzie­ und Pooling-Dienste genauso wie Taxis und rung die gesamte Reisekette betrachten und Busse. Bloß müssen diese Angebote miteinan­ Wege finden, die letzte Meile in das System zur der vernetzt werden, ohne dass sich Fahrgäste Finanzierung von öffentlichem Verkehr zu inte­ um Dutzende unterschiedliche Anbieter und grieren. Auf dem flachen Land sehe ich übri­ Tarife kümmern müssen. Denn das macht außer gens in der Umwidmung privater Autos zu MOBICOR: Langzeitstudie zum richtig leidensfähigen Bahnenthusiasten kein öffentlichen Verkehrsmitteln großes Potenzial. ­Verkehrsverhalten während Corona Mensch. Verkehrsunternehmen müssen zum Im ländlichen Raum gibt es mittlerweile rund Das Wissenschaftszentrum Berlin für Rundum-Dienstleister werden. Und auch bei 800 Autos pro 1.000 Einwohner. Das heißt, Sozialforschung leitet das Projekt MOBICOR. der Nutzung von Bahnhöfen müssen wir radikal Autos stehen in Hülle und Fülle zur Verfügung. Menschen werden in den kommenden drei Jahren wiederholt zu ihrem Verkehrsverhal­ umdenken. Die Gebäude müssen zu neuen Und Pilotprojekte zeigen, dass Autobesitzer ten befragt. Zusätzlich werden die Mobili­ attraktiven Lebenswelten werden – also nicht durchaus bereit sind, gegen Geld Fahrgäste tätsmuster ausgewählter Personen mithilfe nur Startpunkt für Reisen sein, sondern Arbeits- mitzunehmen, wenn eine digitale Vermitt­ digitaler Erhebungstechniken per App und Einkaufsmöglichkeiten, vielleicht sogar lungsplattform das geschickt organisiert. In erfasst. MOBICOR wird gemeinsam mit infas, Kinderbetreuung bieten. naher Zukunft sind auf manchen Strecken auch MOTIONTAG und Nuts One durchgeführt teilautonome Busse eine Option, wie sie zum und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Erste Ergebnisse Beispiel bereits in Bad Birnbach in Niederbay­ zum Verkehrsverhalten wurden im Juni ern fahren. Es steht gerade eine Gesetzes­ veröffentlicht, weitere folgen. novelle an, dass künftig kein Fahrer mehr mit­ fahren muss, sondern dass man solche Busse auch fernsteuern kann. Und die Akzeptanz sol­ cher Busse bei den Fahrgästen ist hoch.

Haben Sie Hoffnung, dass sich hier in naher Zukunft etwas tut?

Prof. Andreas Knie: Da macht die Corona-Kri­ se durchaus Mut. Schauen Sie doch, was plötz­ lich innerhalb von wenigen Wochen möglich war, was sonst Jahre gedauert hätte: Pop-up-Fahrradwege, Restaurant-Außenflä­ chen auf Parkplätzen, ganze autofreie Straßen! Das zeigt: Wenn wir die richtigen Prioritäten setzen und es politischen Mut gibt, dann ist vieles auch in kurzer Zeit möglich. © Deutsche Bahn AG / Pablo Castagnola / Pablo © Deutsche Bahn AG Bahnland-Bayern-News 15

CORONA-AUFKLÄRUNGSKAMPAGNE Maßnahmen für mehr Sicherheit

Solche Türaufkleber (oben) weisen Fahrgäste gleich beim Einstieg darauf hin, dass an Bord

BEG_GFL_Gemeinsam sicher ans Ziel_1 zu 6_RZ.indd 1 14.07.20 08:36 alles getan wird, um ihre Sicherheit zu gewährleisten.

Anfang August ist sie angelaufen: die Aufklä­ City Lights, Mega-Light-Postern rungskampagne „Gemeinsam sicher ans Ziel“ zu und Infoscreens. Zusätzlich werden Hygienemaßnahmen in bayerischen Bussen und Onlinemedien und soziale Netz­ Bahnen. Dahinter steht die BEG, die sich bei der werke bespielt. Entwicklung eng mit den Eisenbahnverkehrsun­ ternehmen und Verkehrsverbünden in Bayern „Das Corona-Virus ist nicht weg. Es abgestimmt hat. Die Kampagne rückt die Maß­ ist nach wie vor wichtig, dass wir nahmen ins Rampenlicht, die von den Ver­ aufmerksam bleiben“, erklärt Bärbel kehrsunternehmen umgesetzt werden, um die Fuchs, Geschäftsführerin der BEG, Corona-Infoseite Die BEG hat eine eigene Website einge­ Fahrt im öffentlichen Nahverkehr so sicher wie den Ausgangspunkt der Kampagne. richtet, auf der sie über die Maßnahmen möglich zu machen. Dazu zählen die verstärkte „Aber es ist ebenso wichtig, die Risi­ im bayerischen SPNV während der Innenreinigung in den Fahrzeugen, kürzere Rei­ ken im Alltag richtig einzuordnen. Corona-Pandemie informiert. Im Interview nigungs- und Desinfektionsintervalle und hohe Angesichts der umfangreichen Schutz­ geben die BEG-Geschäftsführer Thomas Hygienevorgaben für Mitarbeiter. maßnahmen der Verkehrsunternehmen einer­ Prechtl und Bärbel Fuchs einen Einblick, seits sowie der Bedeckung von Mund und Nase wie die ersten Wochen im Krisenmodus verlaufen sind und wie es weitergeht. Ebenso thematisiert wird der Beitrag, den die durch Fahrgäste und Personal andererseits ist Darüber hinaus beschreibt die Webseite Fahrgäste leisten, nämlich das Tragen von eine Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln die notwendigen Hygiene- und Verhal­ Mund-Nase-Bedeckungen in öffentlichen Ver­ auch weiterhin eine sichere und umweltfreundli­ tensregeln und bietet eine Übersicht aller kehrsmitteln und beispielsweise die Entschei­ che Alternative zum Auto. Wenn wir Rücksicht Corona-Internet-Portale der bayerischen dung für den Kauf eines Onlinetickets. Das aufeinander nehmen, erhöht das die Sicherheit Bahnunternehmen. Motto der Kampagne, „Gemeinsam sicher ans für alle und bringt uns gemeinsam sicher ans www.beg.bahnland-bayern.de/ Ziel“, unterstreicht die gemeinsame Verantwor­ Ziel.“ corona tung von Verkehrsunternehmen und Fahrgästen für die Sicherheit aller. Die Kampagne läuft Weitere Informationen zur Kampagne inklusive noch bis Ende September, schwerpunktmäßig Videos zu den Hygiene- und Schutzmaßnah­ in Form von Außenwerbung auf Großflächen, men unter www.bahnland-bayern.de/sicher. 16 Ausgabe 01 | 2020

AKTUELLE VERGABEVERFAHREN Diese Vergaben stehen zur Entscheidung an

69 Vergabeverfahren hat die BEG © Erfurter Bahn federführend abgeschlossen, seit- dem sie 1996 ihre Arbeit aufnahm. Hinzu kommen weitere 14 Vergaben Linien Zugkilometer* Vertrags- Vertrags- Federführender Weiterer Verfahrensart Status von landesübergreifenden Strecken, (in Millionen) start ende Aufgabenträger Aufgabenträger bei denen ein anderer Aufgabenträ- ger in Baden-Württemberg, Hessen, 1. Münchner S 1 – S 8 und S 20 sowie weitere Linien ab 20,7/29,0 12/2020 in Verhand­ BEG Verhandlungsverfahren Vergabeverfahren S-Bahn-Vertrag Inbetriebnahme der 2. Stammstrecke lung mit vorgeschaltetem läuft ­Thüringen oder Sachsen die Feder­ Teilnahmewettbewerb

führung innehatte. München – Passau München – Passau (ab 12/2023 zzgl. 2,8/5,1 12/2021 12/2024 BEG Direktvergabe Vergabeverfahren Übergang München Flughafen – Regensburg) läuft

Neigetechnik Würzburg – Erfurt/Bad Kissingen sowie weitere 0,6 12/2021 12/2028 Thüringer Ministerium BEG, Landesnahverkehrs­ Direktvergabe Vergabeverfahren Das Ziel der BEG ist es, bis 2023 grundsätzlich ­Thüringen Linien außerhalb Bayerns für Infrastruktur und gesellschaft Niedersachsen, läuft alle Strecken im bayerischen Schienenpersonen­ Landwirtschaft Verkehrsverbund und Förder­ gesellschaft Nordhessen, nahverkehr (SPNV) mindestens einmal im Zweckverband Verkehrsverbund Wettbewerb vergeben zu haben. Denn der Mittelsachsen Wettbewerb zwischen verschiedenen Eisen­ bahnverkehrsunternehmen (EVU) bringt Expresslinie (Gera –) Zeulenroda – Hof 0,1 06/2022 12/2024 Thüringer Ministerium BEG Direktvergabe Vergabeverfahren ­Effizienzvorteile, die den Fahrgästen zugute­ (Gera –) Zeulen- für Infrastruktur und läuft kommen: So konnte die BEG das Angebot im roda – Hof Landwirtschaft Bahnland Bayern seit 1996 um die Hälfte IR25-Nord München – Schwandorf – Hof/Prag 2,8 12/2022 12/2023 BEG Direktvergabe Vergabeverfahren ­ausweiten, obwohl die für den SPNV zur Ver­ Interimsvertrag läuft fügung stehenden Finanzmittel real gesunken sind (Regionalisierungsmittel abzüglich der Infrastrukturgebühren für die Benutzung von Expressverkehr Nürnberg – Marktredwitz – Hof/Cheb, 8,3 12/2023 12/2030 BEG Direktvergabe Vergabeverfahren Gleisen und Bahnhöfen). Im Einzelfall vergibt ­Nordostbayern Nürnberg – Bayreuth – Hof, läuft die BEG Strecken auch direkt an ein EVU, Nürnberg – Neustadt (Waldnaab)/Regensburg, ­beispielsweise wenn nur ein Anbieter die Bamberg – Hof/Bayreuth Anforderungen erfüllt, die für den Betrieb Franken/ Nürnberg – Bamberg – Würzburg, 5,1 12/2023 12/2035 BEG Thüringer Ministerium Wettbewerbliches Vergabeverfahren nötig sind. Südthüringen Bamberg – Coburg – Erfurt (via Schnellfahr­ für Infrastruktur und ­Verfahren abgeschlossen strecke), Bamberg – Lichtenfels – Saalfeld, ­Landwirtschaft EVU: DB Regio Lichtenfels – Coburg – Sonneberg

Donau/Isar München – Landshut – Passau, 5,3/4,9 12/2024 12/2036 BEG Wettbewerbliches Vergabeverfahren (Schwaigerloh –) München Flughafen – ­Verfahren läuft Regensburg, (München –) Freising – Landshut (bis 12/2028), München – Landshut – Plattling/Regensburg (ab 12/2028)

Regensburg/ Regensburg – Ulm, Neumarkt – Plattling 5,7/7,2 12/2022 12/2036 BEG Ministerium für Verkehr Wettbewerbliches Vergabeverfahren Donautal (ab 12/2024 zzgl. Nürnberg – Plattling) Baden­ -Württemberg ­Verfahren läuft

* im bayerischen Abschnitt (Normjahr)

Teilnahmewettbewerb läuft Vergabeverfahren läuft Bahnland-Bayern-News 17

Linien Zugkilometer* Vertrags- Vertrags- Federführender Weiterer Verfahrensart Status (in Millionen) start ende Aufgabenträger Aufgabenträger

1. Münchner S 1 – S 8 und S 20 sowie weitere Linien ab 20,7/29,0 12/2020 in Verhand­ BEG Verhandlungsverfahren Vergabeverfahren S-Bahn-Vertrag Inbetriebnahme der 2. Stammstrecke lung mit vorgeschaltetem läuft Teilnahmewettbewerb

München – Passau München – Passau (ab 12/2023 zzgl. 2,8/5,1 12/2021 12/2024 BEG Direktvergabe Vergabeverfahren Übergang München Flughafen – Regensburg) läuft

Neigetechnik Würzburg – Erfurt/Bad Kissingen sowie weitere 0,6 12/2021 12/2028 Thüringer Ministerium BEG, Landesnahverkehrs­ Direktvergabe Vergabeverfahren ­Thüringen Linien außerhalb Bayerns für Infrastruktur und gesellschaft Niedersachsen, läuft Landwirtschaft Verkehrsverbund und Förder­ gesellschaft Nordhessen, Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen

Expresslinie (Gera –) Zeulenroda – Hof 0,1 06/2022 12/2024 Thüringer Ministerium BEG Direktvergabe Vergabeverfahren (Gera –) Zeulen- für Infrastruktur und läuft roda – Hof Landwirtschaft

IR25-Nord München – Schwandorf – Hof/Prag 2,8 12/2022 12/2023 BEG Direktvergabe Vergabeverfahren Interimsvertrag läuft

Expressverkehr Nürnberg – Marktredwitz – Hof/Cheb, 8,3 12/2023 12/2030 BEG Direktvergabe Vergabeverfahren ­Nordostbayern Nürnberg – Bayreuth – Hof, läuft Nürnberg – Neustadt (Waldnaab)/Regensburg, Bamberg – Hof/Bayreuth

Franken/ Nürnberg – Bamberg – Würzburg, 5,1 12/2023 12/2035 BEG Thüringer Ministerium Wettbewerbliches Vergabeverfahren Südthüringen Bamberg – Coburg – Erfurt (via Schnellfahr­ für Infrastruktur und ­Verfahren abgeschlossen strecke), Bamberg – Lichtenfels – Saalfeld, ­Landwirtschaft EVU: DB Regio Lichtenfels – Coburg – Sonneberg

Donau/Isar München – Landshut – Passau, 5,3/4,9 12/2024 12/2036 BEG Wettbewerbliches Vergabeverfahren (Schwaigerloh –) München Flughafen – ­Verfahren läuft Regensburg, (München –) Freising – Landshut (bis 12/2028), München – Landshut – Plattling/Regensburg (ab 12/2028)

Regensburg/ Regensburg – Ulm, Neumarkt – Plattling 5,7/7,2 12/2022 12/2036 BEG Ministerium für Verkehr Wettbewerbliches Vergabeverfahren Donautal (ab 12/2024 zzgl. Nürnberg – Plattling) Baden­ -Württemberg ­Verfahren läuft

Stand: August 2020

Angebotsauswertung läuft Nachprüfungsverfahren läuft Vergabeverfahren abgeschlossen 18 Ausgabe 01 | 2020

Infrastruktur am Anschlag

Derzeit betreibt Agilis die „Auf die Fahrgäste warten viele Verbesserun­ Züge auf der Donautalbahn Regensburg – Ingolstadt – gen, wenn der neue Verkehrsvertrag in Kraft Ulm. Die Strecke Nürnberg – tritt“ sagt Prechtl. „Allerdings haben wir jetzt Regensburg, die derzeit die Möglichkeiten der Infrastruktur komplett von DB Regio betrieben wird, wird in das Netz ausgereizt. Mehr geht mit den vorhandenen

© Agilis / Bastian Winter / Bastian © Agilis Regensburg/Donautal Schienen und Bahnsteigen nicht.“ Auf der ein­ integriert. gleisigen Donautalbahn verhindern unzurei­ chende beziehungsweise fehlende Begeg­ VERGABEVERFAHREN IM FOKUS nungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel am frü­ heren Kreuzungsbahnhof Thaldorf-Welten­ burg, ein dichteres Fahrplanangebot. Die Strecke Nürnberg – Plattling ist mit Güterzü­ Regensburg/Donautal gen stark ausgelastet. Besonders kritisch ist die Situation auf dem nur zweigleisigen Abschnitt In einem offenen europaweiten Wettbewerbsverfahren Regensburg – Obertraubling, über den sowohl der gesamte Verkehr von Nürnberg als auch ermittelt die BEG den künftigen Betreiber auf der Donau- von Schwandorf Richtung Passau und Lands­ talbahn zwischen Ulm, Ingolstadt und Regensburg sowie hut/München fährt. „Erst wenn der Bund diese Engpässe beseitigt, kann der Freistaat das auf der Strecke Nürnberg – Regensburg – Plattling. Angebot verdichten und weitere Vorschläge aus dem SPNV-Gutachten Regensburg umset­ zen“, erklärt Prechtl.

Die Inbetriebnahme erfolgt in zwei Stufen im Im Halbstundentakt zum Dezember 2022 und im Dezember 2024. Der Audi-Werk Ingolstadt Anforderungen an Fahrzeuge und Kapazität Verkehrsvertrag endet im Dezember 2036. Für die Fahrgäste beinhaltet er zahlreiche Verbes­ Ebenfalls in der zweiten Betriebsstufe ab Ende Die Verkehrsleistungen in der ersten Betriebs­ serungen, denn das Angebot wird deutlich 2024 führt die BEG die Regionalbahn-Linie stufe kann der künftige Betreiber entweder ausgeweitet. Ab Ende 2022 profitieren Fahr­ Regensburg – Ingolstadt Nord über Ingolstadt mit Neufahrzeugen oder elektrischen gäste in den Bereichen Regensburg, Ingolstadt Audi bis Gaimersheim weiter. Die Züge aus Gebrauchtfahrzeugen ab Baujahr 2008 erbrin­ und Ulm von zusätzlichen Zügen im Berufsver­ Regensburg ergänzen sich Montag bis Freitag gen. Für die neue Regionalexpress-Linie Nürn­ kehr. Ab Ende 2024 können Reisende zwischen gemeinsam mit der Regionalbahn-Linie berg – Regensburg – Plattling ab der zweiten Nürnberg und Regensburg jede Stunde München – Ingolstadt – Treuchtlingen zu Betriebsstufe muss der künftige Betreiber Neu­ Expresszüge nutzen, anstelle des heutigen einem ganztägigen Halbstundenrhythmus. fahrzeuge anschaffen. Im Zuge dessen sollen Zweistundentakts. Voraussetzung dafür ist die Umgestaltung des ab 2024 auch zusätzliche Garnituren für den Bahnhofs Gaimersheim, die bis Ende 2024 Regionalbahnverkehr beschafft werden. abgeschlossen sein soll. „Damit binden wir die Dadurch können unter anderem im morgendli­ Direktverbindung Ostbayern – Nürnberg RegionAusschreibung und das Audi-Werksgelände Regensburg/Donautal noch chen Berufs- und Schülerverkehr von Parsberg Stundenrhythmus, besser an“, so Thomas Prechtl. (Ausführliche und Neustadt (Donau) nach Regensburg ggf. mit HVZ-Verstärkern zweistündliche Expresslinie, „Wir verdoppeln das Angebot auf dem Informationen zur Anbindung von Ingolstadt zusätzliche Zugleistungen angeboten und dasnur an Wochenenden Abschnitt Nürnberg – Regensburg und lassen Audi auf Seite 10.) Sitzplatzangebot erweitert werden. Radlzüge von April bis Oktober die Züge alle zwei Stunden über Knotenbahnhof hinaus bis nach Plattling weiterfahren“, sagt oder Station Bamberg Bayreuth Ausführliche Informationen zum Thomas Prechtl, Sprecher der Geschäftsführung Würzburg Nürnberg Hbf Wettbewerbsprojekt unter der BEG. „Damit setzen wir Verbesserungen um, Betriebsstufe 2 Crailsheim Augsburg www.beg.bahnland-bayern.de/ Ingolstadt die wir im Rahmen des SPNV-Gutachtens regensburg-donautal Regensburg in enger Abstimmung mit der Regi­ Neumarkt (Oberpf) Parsberg on erarbeitet haben. Erstmals entsteht zwischen Beratzhausen Schwandorf Ostbayern und Nürnberg eine schnelle Direkt­ Regensburg Hbf verbindung im Nahverkehr.“ Da die Donautal­ Obertraubling Bogen bahn bis nach Ulm führt, schreibt die BEG die Radldorf Landshut Straubing Eichstätt / Nürnberg Saal (Donau) Zwiesel Treuchtlingen Leistungen gemeinsam mit dem Ministerium Neufahrn (Niederbay) Nördlingen Nürnberg Gaimersheim Ingolstadt Plattling Nord Neustadt für Verkehr Baden-Württemberg aus. Donauwörth (Donau) Landshut Osterhofen Neuburg Ingolstadt (Donau) Hbf Augsburg München Vilshofen Passau Hbf Dillingen (Donau) Stuttgart Aalen Günzburg Mühldorf Ulm Hbf Linz Blaubeuren Augsburg Neu-Ulm Mindelheim Memmingen Bahnland-Bayern-News 19

DACHVERBAND DER AUFGABENTRÄGER Neues von der BAG-SPNV

Zusätzliche Regionalisierungs- mittel kommen Regional- und S-Bahn-Verkehr zugute Thomas Prechtl neu ins Präsidium der BAG-SPNV Der Bundestag hat im Mai die Änderung des Eisenbahnregulierungsgesetzes (ERegG) gewählt beschlossen. Dadurch werden die zusätzlichen Regionalisierungsmittel nicht durch höhere Der Sprecher der BEG-Geschäftsführung, Trassen- und Stationsentgelte entwertet. Die Thomas Prechtl, gehört seit Mitte Juni dem BAG-SPNV hat sich vehement für diese Die Bundesarbeitsgemeinschaft Schienen­ siebenköpfigen Präsidium der BAG-SPNV an. Gesetzesänderung eingesetzt. Als Teil des personennahverkehr (BAG-SPNV) ist der Die Mitgliederversammlung hat gleichzeitig Klimapaketes hatte der Bundestag im Januar Dachverband der 27 Bestellerorganisatio- Thorsten Müller zum neuen Vizepräsidenten 2020 eine Erhöhung der Regionalisierungsmittel nen des Regional- und S-Bahn-Verkehrs gewählt. Er folgt Bernhard Wewers, Geschäfts­ im Umfang von insgesamt 5,2 Milliarden Euro bis in Deutschland. Zu ihren Hauptaufgaben zählen der Erfahrungsaustausch unter führer der NAH.SH, nach, der im Spätsommer in 2031 beschlossen. Aufgrund der bisherigen den Mitgliedern und die gemeinsame den Ruhestand geht. „Der Weggang von Regelung im ERegG stiegen die Trassen- und Interessenvertretung nach außen. Die BEG Bernhard Wewers ist für mich so etwas wie das Stationsentgelte immer im gleichen Maße wie ist unter den Mitgliedern der BAG-SPNV der Ende einer Ära“, sagt Susanne Henckel, die Regionalisierungsmittel. Das hätte bedeutet, Aufgabenträger mit dem größten Volumen amtierende Präsidentin der BAG-SPNV. „Als dass aufgrund der beschlossenen Erhöhung der an bestellten Verkehrsleistungen. Präsident und Vizepräsident hat er die Arbeit Regionalisierungsmittel parallel im gleichen der BAG-SPNV über siebzehn Jahre intensiv und Maße die Trassen- und Stationsentgelte weichenstellend begleitet, sodass viele Projekte gestiegen wären. Rund die Hälfte der zusätzli­ und die Zusammenarbeit im Verband der chen Regionalisierungsmittel wären damit direkt Aufgabenträger eng mit seinem Namen an die Infrastrukturunternehmen DB Netz und verbunden sind. Ganz besonders hervorzuhe­ DB Station&Service geflossen, ohne dass diese ben ist sein Einsatz für den Deutschland-Takt.“ dafür auch mehr Leistung erbracht hätten. Das neue Präsidium besteht nun aus der Durch die jetzt beschlossene Änderung des Präsidentin Susanne Henckel, Geschäftsführerin ERegG kommt die Erhöhung der Regionalisie­ des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg rungsmittel in voller Höhe dem Regional- und (VBB), den beiden Vizepräsidenten Kai S-Bahn-Verkehr zugute. Daubertshäuser, Prokurist beim Rhein- Main-Verkehrsverbund, und Thorsten Müller, Verbandsdirektor des Zweckverbands Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Ausschreibung Regensburg/Donautal Nord, sowie den Präsidiumsmitgliedern Stundenrhythmus, ggf. mit HVZ-VerstärkernVolker Heepen (NVBW), Fritz Rössig zweistündliche Expresslinie,(Regionalverband Großraum Braun­ nur an Wochenenden Radlzüge von April bis Oktoberschweig), Heiko Sedlaczek (NVR) und Thomas Prechtl (BEG). Hauptbahnhof

Knotenbahnhof oder Station Bamberg Bayreuth Würzburg Nürnberg Hbf Crailsheim Ausschreibung Regensburg/DonautalAugsburg Ingolstadt Stundenrhythmus, ggf. mit HVZ-Verstärkern zweistündliche Expresslinie, Neumarkt (Oberpf) nur an Wochenenden Parsberg Radlzüge von April bis Oktober Beratzhausen Schwandorf Hauptbahnhof Regensburg Hbf Knotenbahnhof oderObertraublStationing Bogen Bamberg Bayreuth Radldorf Würzburg Landshut Straubing Eichstätt / Nürnberg Saal (Donau) Nürnberg Hbf Abensberg Zwiesel Crailsheim Treuchtlingen Neufahrn (Niederbay) Nördlingen Nürnberg Gaimersheim Ingolstadt Plattling Augsburg Nord Neustadt Ingolstadt Donauwörth (Donau) Landshut Osterhofen Neuburg Ingolstadt Neumarkt (Oberpf) (Donau) Hbf Augsburg München Parsberg Vilshofen Passau Hbf Dillingen (Donau) Stuttgart Beratzhausen Schwandorf Aalen Günzburg Mühldorf Ulm Hbf Linz Blaubeuren Regensburg Hbf Augsburg Mindelheim Obertraubling Neu-Ulm Bogen Memmingen Radldorf Landshut Straubing Eichstätt / Nürnberg Abensberg Saal (Donau) Zwiesel Treuchtlingen Neufahrn (Niederbay) Nördlingen Nürnberg Gaimersheim Ingolstadt Plattling Nord Neustadt Donauwörth (Donau) Landshut Osterhofen Neuburg Ingolstadt (Donau) Hbf Augsburg München Vilshofen Passau Hbf Dillingen (Donau) Stuttgart Aalen Günzburg Mühldorf Ulm Hbf Linz Blaubeuren Augsburg Neu-Ulm Mindelheim Memmingen KURZ NOTIERT © Deutsche Bahn AG / Bartlomiej © Deutsche Bahn AG Banaszak © StMB Miethe © BRB / Uwe

Deutschlandtarif Fahrradlotsen Erdinger Ringschluss Neue Station Brunnen

Am 9. Juni wurde die Deutschlandta­ Während der Sommerferien sind am Eine durchgehende Schienenverbin­ Auf der Paartalbahn (Augsburg – rifverbund GmbH in Frankfurt am Würzburger Hauptbahnhof testwei­ dung von Freising über den Münch­ Ingolstadt) geht Anfang Oktober Main gegründet, die den TBNE se Fahrradlotsen von DB Regio Bay­ ner Flughafen nach Erding: Auf dem eine neue Station in Betrieb: Die (Tarifverband der Bundeseigenen ern im Einsatz. Sie unterstützen Rei­ Weg zum „Erdinger Ringschluss“ ist Gemeinde Brunnen, zwischen und Nichtbundeseigenen Eisenbah­ sende beim Be- und Entladen der ein weiteres Etappenziel erreicht. Schrobenhausen und Ingolstadt nen in Deutschland) nach Einfüh­ Räder, sie informieren, wo im Zug Bayerns Verkehrsministerin Kerstin gelegen, wird an das Eisenbahnnetz rung des Deutschlandtarifs ablösen sich die Fahrradplätze befinden und Schreyer und der DB-Konzernbevoll­ angeschlossen. Fahrgäste aus Brun­ wird. Mit ihr entsteht eine neue lenken Fahrradgruppen bei Überfül­ mächtigte für den Freistaat, Klaus- nen erhalten eine schnelle Verbin­ Dachorganisation für den Tarif und lung in die nächsten Züge. Die BEG Dieter Josel, unterzeichneten Ende dung zu den Großstädten Ingolstadt die Einnahmeaufteilung im Schie­ finanziert das Projekt zu 50 Prozent Juli den Realisierungs- und Finanzie­ und Augsburg, wo auch Anschlüsse nenpersonennahverkehr. Mit an und setzt dafür Pönalemittel ein rungsvertrag zum Bau der über vier an den Fernverkehr bestehen. Der Bord sind 34 Gründungsgesellschaf­ (Strafzahlungen der Eisenbahnver­ Kilometer langen zweigleisigen Stre­ neue Haltepunkt wird im Auftrag ter aus Eisenbahnverkehrsunterneh­ kehrsunternehmen für unpünktliche cke vom Flughafen Richtung Osten der BEG von den Zügen der Bayeri­ men und Aufgabenträgern, weitere Züge). Ähnliche Fahrradlotsen hat bis Schwaigerloh. Dort werden eine schen Regiobahn (BRB) im Stunden­ Gesellschafter – wie auch die BEG – die BEG bereits bei der Bayerischen neue S-Bahn-Station sowie eine takt angefahren. Der Bahnsteig in werden bis Ende des Jahres folgen. Oberlandbahn GmbH im Netz BRB Abstell- und Wendeanlage entste­ Brunnen ist barrierefrei gestaltet, Bereits jetzt ist die BEG im Aufsichts­ Oberland mitfinanziert. Dank der hen. Diese Netzausweitung entlastet mit einem Blindenleitsystem ausge­ rat vertreten. Der Start des Deutsch­ Fahrradlotsen kam es hier zu keinen bereits vor dem kompletten Ring­ stattet und über eine Rampe landtarifs ist für 2022 geplant. Mit nennenswerten Verzögerungen schluss den Flughafenbahnhof, erreichbar. Vom Bahnsteig gelangen der Gründung der Deutschlandtarif­ mehr im Zusammenhang mit dem macht den Zugbetrieb zum Flugha­ Fahrgäste stufenfrei in die Züge. verbund GmbH geht perspektivisch Fahrradtransport. Eine begleitende fen zuverlässiger und ermöglicht Der Landkreis Neuburg-Schroben­ die Tarifverantwortung des bundes­ Marktforschung in Würzburg wird zusätzliche Verbindungen. Ziel ist hausen passt das Busangebot an die weiten Nahverkehrstarifs in eine Aufschluss darüber geben, wie die eine Inbetriebnahme im Jahr 2025. neue Situation an und bietet so allen Eisenbahnverkehrsunterneh­ Fahrradlotsen bei den Fahrgästen Bund, Freistaat und DB investieren auch den Nachbargemeinden von men und Aufgabenträgern offenste­ ankamen. insgesamt rund 95 Millionen Euro. Brunnen Zugang zur neuen Station. hende Gesellschaft über. Den 1,8 Kilometer langen Tunnel- rohbau finanziert die Flughafen München GmbH.

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