Gemeinde Bempflingen Landkreis Esslingen
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Gemeinde Bempflingen Landkreis Esslingen ARTENSCHUTZRECHTLICHE RELEVANZUNTERSUCHUNG (Artenschutzrechtliche Voruntersuchung) Gemeinde Bempflingen Gewann „Obere Au“ 29.06.2019 Gemeinde Bempflingen, Landkreis Esslingen, Gewann „Obere Au“ Artenschutzrechtliche Relevanzuntersuchung Bearbeitet durch: Dipl.-Ing. (FH) Landespflege Marion Angster Stand: 29.06.2019 INHALTSVERZEICHNIS 1 ANLASS UND AUFGABENSTELLUNG 3 1.1 Lage des Untersuchungsgebietes ...................................................................................... 5 1.2 Ausgangszustand des Gebietes ......................................................................................... 6 1.3 Schutzgebietskulissen bzw. geschützte Teile von Natur und Landschaft............................ 8 1.4 Umfang der Untersuchungen zum Artenschutz ................................................................ 12 1.5 Ablaufschema Artenschutzrechtliche Untersuchungen ..................................................... 12 2 BILDNACHWEISE ZUM UNTERSUCHUNGSRAUM 14 3 BEDEUTUNG DES GEBIETS FÜR DEN ARTENSCHUTZ 18 3.1 Fledermäuse und sonstige Säuger ................................................................................... 18 3.1.1 Fledermäuse .......................................................................................................... 18 3.1.2 Sonstige Säugetiere ............................................................................................... 19 3.2 Vögel ................................................................................................................................ 19 3.2.1 Höhlen-und Halbhöhlenbrüter: ................................................................................ 19 3.2.2 Gebüsch- und Freibrüter: ....................................................................................... 19 3.2.3 Gebäude- und Nischenbrüter: ................................................................................ 20 3.2.4 Bodenbrüter bzw. Offenlandbrüter: ......................................................................... 20 3.3 Reptilien ........................................................................................................................... 20 3.4 Amphibien ........................................................................................................................ 20 3.5 Insekten ........................................................................................................................... 21 3.5.1 Tag- und Nachtfalter: .............................................................................................. 21 3.5.2 Holzbewohnende (xylobionte) Käfer: ...................................................................... 21 3.5.3 Libellen: .................................................................................................................. 21 3.6. FFH-Lebensraumtypen und weitere geschützte Pflanzen ............................................... 21 4 FAZIT 22 5 LITERATUR- UND QUELLENANGABEN 23 ANLAGE: Legendenauszug zu Schutzgebietskulissen nach LUBW 2 Gemeinde Bempflingen, Landkreis Esslingen, Gewann „Obere Au“ Artenschutzrechtliche Relevanzuntersuchung 1 ANLASS UND AUFGABENSTELLUNG Die Gemeinde Bempflingen im Landkreis Esslingen verfolgt eine zukünftige Siedlungsentwicklung im Gewann „Obere Au“. Bei dem Untersuchungsraum (U-Raum) bzw. dem vorgegebenen Abgrenzungsbereich handelt es sich um eine bisher unbebaute Fläche, die zum überwiegenden Teil ackerbaulich genutzt wird; mit dazugehörigen Ackerrandstreifen auf der Nord- und Ostseite des U-Raumes. Ausschließlich im Westen verläuft ein ca. 5 m breiter Gewässerrand- Schutzstreifen mit gewässerbegleitenden Gehölzen. Im Anschluss an den Gewässerrand- Schutzstreifen folgt der Bempflinger Mühlkanal. Der Kanal selbst zählt jedoch nicht mehr zum Abgrenzungsgebiet. Aufgabe der artenschutzrechtlichen Relevanzuntersuchung ist es nun zu klären, ob in Zusammenhang mit der Planung Konflikte für den Artenschutz nach § 44 BNatSchG berührt werden. 3 Gemeinde Bempflingen, Landkreis Esslingen, Gewann „Obere Au“ Artenschutzrechtliche Relevanzuntersuchung Abb. 1: Abgrenzungsbereich der Untersuchungsfläche im Gewann „Obere Au“. Kartengrundlage: Bereitgestellt durch die Gemeinde Bempflingen (2019) 4 Gemeinde Bempflingen, Landkreis Esslingen, Gewann „Obere Au“ Artenschutzrechtliche Relevanzuntersuchung 1.1 LAGE DES UNTERSUCHUNGSGEBIETES Die Gemeinde Bempflingen liegt landschaftlich harmonisch eingebettet im Tal der Erms. Der Ort Bempflingen befindet sich in einer Höhenlage am Fuß der Schwäbischen Alb. Die Untersuchungsfläche ist am südlichen Ortsrand von Bempflingen angesiedelt. Landschaftlich wird die Gemeinde Bempflingen von Obstbau-, Acker-, Weiden- und Waldlandschaften dominiert. Diesen Landschaften kann gleichzeitig ein hoher Erholungswert zugesprochen werden. Abb. 2: Lage der Untersuchungsfläche, siehe roter Pfeil. Kartengrundlage: Daten aus dem Umweltinformationssystem (UIS) der LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, modifiziert (2019) 5 Gemeinde Bempflingen, Landkreis Esslingen, Gewann „Obere Au“ Artenschutzrechtliche Relevanzuntersuchung 1.2 AUSGANGSZUSTAND DES GEBIETES Zum Zeitpunkt der Relevanzbegehung am 18.04.2019 war die Ackerfläche mit Getreide und stellenweise mit Grünfuttereinsaat bestellt. Entlang der westlichen Grenze verläuft parallel zum Bempflinger Mühlkanal ein ca. 5 m breiter Gewässerrand-Schutzstreifen. Der Mühlkanal verläuft zwischen der unbebauten Ackerfläche und den westlich benachbarten Siedlungsteilen Bempflingens. Dieser Kanal befindet sich bereits außerhalb der Abgrenzungsfläche. Der Gewässerrand- Schutzstreifen gehört dagegen noch zum U-Raum. Im Vegetationsbestand des Gewässerrand-Schutzstreifens ist die Esche dominant. Des Weiteren stehen hier Schwarzerlen, Weiden und Pappeln. Bei den Pappeln handelt es sich insbesondere im nordwestlichen U-Raum um sehr alte Exemplare, die teilweise auf den Stamm zurückgesetzt wurden. Die Baumschicht des Gewässerrandstreifens ist generell stufig und locker aufgebaut. Als begleitende Strauchschicht findet sich ein Aufwuchs aus Holunder, Hasel, Liguster u.a. gebietsheimischen Straucharten. Bei der vorgelagerten Saumgesellschaft mit nitrophytischer Ausprägung (Standortbedingungen mit hohem Stickstoffumsatz) sind die Brennnessel und das Knäuelgras dominant, punktuell findet sich zudem die Zaunrübe. Der nördliche Ackerrandstreifen im Übergang zum angrenzenden Siedlungsbereich ist ca. 2-2,5 m breit und besteht aus artenarmen Grünland (hoher Gräseranteil und wenig Kräuter). Ebenfalls artenarm ausgeprägt ist das Grünland des östlichen Ackerrandstreifens, der eine Breite von ca. 0,5 - 1 m aufweist. Eine kleine Gehölzgruppe, aus einem Eschen-Hochstamm und zwei niedrigen Gebüschen bestehend, ragt aus der ansonsten reinen Ackerkultur im südwestlichen Teil des U-Raumes heraus. Die angrenzenden Kontaktlebensräume lassen sich wie folgt beschreiben: Nördlich angrenzend an den U-Raum folgt, wie zuvor dargestellt, die Ortsrandbebauung von Bempflingen. Im Westen folgt auf den Gewässerrand-Schutzstreifen der Bempflinger Mühlkanal. Dieser Mühlkanal ist ca. 3m breit und 2m eingetieft. Zudem ist das Kanalbett befestigt. Westlich benachbart zum Mühlkanal schließen weitere Siedlungsflächen von Bempflingen an. Östlich angrenzend an den U-Raum folgt ein asphaltierter Wirtschaftsweg, der auf der gesamten Länge von einer weiter östlich in der Böschungslage befindlichen, hohen Feldhecke begleitet wird. Diese Feldhecke verläuft durchgehend vom südlichen Ortsrand Bempflingens bis zum nördlichen Siedlungsrand von Riederich. Östlich zu dieser Feldhecke verläuft parallel dazu die Kreisstraße K 1231 Metzinger Straße. Dahinter steigt das Gelände in Richtung Osten deutlich an, das von Streuobstwiesen und Feldgehölzen mit Grünland dominiert wird. Der Abgrenzungsbereich weist eine Gesamtfläche von ca. 3 ha auf. Aus den zuvor genannten Nutzungsstrukturen lassen sich potenzielle Habitate für die nachfolgend genannten Arten bzw. Artengruppen innerhalb des U-Raumes ableiten: 6 Gemeinde Bempflingen, Landkreis Esslingen, Gewann „Obere Au“ Artenschutzrechtliche Relevanzuntersuchung ° Fledermäuse, hier höhlenaffine (höhlenbewohnende) Arten begründet durch vorliegende, gewässerbegleitende, ältere Gehölzbestände. Hierbei handelt es sich um die Pappeln und Weiden entlang des Bempflinger Mühlkanals. Einzelne auf den Stamm gesetzte, alte Pappeln weisen Baumhöhlen und Baumspalten auf, die potenzielle Quartiere für höhlenbewohnende Fledermausarten beherbergen können. Potenzielle Quartiere für gebäudebewohnende Arten können im unbebauten Untersuchungsraum, der zudem frei schon Schuppen oder Scheunen ist, ausgeschlossen werden. Die vorliegende, lineare Gewässerstruktur bietet des Weiteren günstige Voraussetzungen für Jagdflüge, da sich Fledermäuse bevorzugt an linearen Gewässerstrukturen bei ihren nächtlichen Jagdflügen orientieren. Hier am Mühlkanal kann mit einem hohen Insektenaufkommen gerechnet werden. ° Vögel, insbesondere Höhlen- und Halbhöhlenbrüter, finden im Bereich der Gewässerbegleitgehölze ein potenzielles Habitatangebot an Baumhöhlen und Baumspalten. Diese Gehölzkulissen als auch die kleine, solitäre Gehölzgruppe innerhalb der Ackerfläche eignen sich des Weiteren für Gebüsch- und Freibrüter. Für Bodenbrüterarten respektive Offenlandbrüter ist insbesondere das Ackerland von potenzieller Habitateignung; für einzelne Bodenbrüterarten aber auch der dichte Krautsaum, vorgelagert zu den gewässerbegleitenden Gehölzen. Gebäude- und Nischenbrüter können dagegen im U-Raum ausgeschossen werden, in Ermangelung