Bundesgrenzschutz - Jahresbericht
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Bundesgrenzschutz - Jahresbericht 2000/2001 Impressum Bundesministerium des Innern Berlin: Alt-Moabit 101 D, 10559 Berlin August 2002 - 2 - Inhaltsverzeichnis ab Seite Leistungsbilanz des Bundesgrenzschutzes 2000/2001 3 (Zusammenfassung) Teil I. Aufgaben des Bundesgrenzschutzes 1. Aufgaben des Bundesgrenzschutzes 10 2. Sicherheitskooperationen 11 Teil II. Bilanz der Tätigkeiten des Bundesgrenzschutzes 1. Grenzpolizeiliche Aufgaben 12 2. Bahnpolizeiliche Aufgaben 28 3. Luftsicherheitsaufgaben 32 4. Aufgabenübergreifende Anlässe/Tätigkeiten 34 5. Schutz von Bundesorganen 40 6. Grenzschutz und andere Aufgaben auf See 41 7. Unterstützungen durch den Bundesgrenzschutz 42 8. Luftrettungsdienst 44 9. Verwendungen im Ausland 44 Teil III. Organisatorische, haushaltsmäßige, personelle und technische Rahmenbedingungen, Aus- und Fortbildung, Sport 1. Organisation 48 2. Haushalt und Personal 51 3. Polizeifachliche Aus- und Fortbildung 56 4. Technische Ausstattung 58 5. Sport 62 - 3 - Leistungsbilanz des Bundesgrenzschutzes 2000/2001 (Zusammenfassung) Der Bundesgrenzschutz-Jahresbericht stellt die Organisation und die Tätigkeiten des Bundesgrenzschutzes periodisch dar. Der vorliegende Bericht umfasst die Jahre 2000/2001. Aus dem Aufgabenspektrum des Bundesgrenzschutzes sind folgende Schwerpunkte für den Berichtszeitraum 2000/2001 herauszuheben: 1. Aufgabenerweiterung für den Bundesgrenzschutz Der Bundesgrenzschutz hat als Folge der terroristischen Anschläge vom 11. September 2001 mit den von der Bundesregierung noch in 2001 beschlosse- nen Sicherheitspaketen über Maßnahmen zur verstärkten Terrorismusbe- kämpfung neben rund 124 Mi. € Finanzmitteln für zusätzliches Personal und für Verbesserungen seiner Führungs- und Einsatzmittel auch erweiterte Kompe- tenzen/Befugnisse in seiner Aufgabenwahrnehmung erhalten. Nach Artikel 6 des Gesetzes vom 9. Januar 2002 zur Bekämpfung des Terrorismus (Terroris- musbekämpfungsgesetz ) erhielt der Bundesgrenzschutz zusätzliche Kompe- tenzen und Aufgaben durch • die Erweiterung seiner grenzbezogenen seewärtigen Kontrollbefugnisse von bisher 30 km auf 50 km, was zu einem zoll- und grenzpolizeilich einheitli- chen Sicherheitsstreifen führt, • die Erweiterung der Befragung und Auskunftspflicht auf die Kontrolle mitge- führter Ausweispapiere, • die Verwendung als Flugsicherheitsbegleiter an Bord von Flugzeugen deut- scher Fluggesellschaften. 2. Sicherheitskooperationsvereinbarungen Mit sechs Bundesländern wurden in 2000/2001 Sicherheitskooperationsab- kommen geschlossen und damit die Zusammenarbeit der Polizeien des Bun- des und der Ländern weiter intensiviert. Damit bestehen mit 15 Ländern Sicher- heitskooperationsabkommen; mit Bayern stehen entsprechende Verhandlungen vor dem Abschluss. 3. Grenzpolizeiliche Aufgaben • Die Sicherheitsbehörden Bundesgrenzschutz, Zoll und Landespolizei Bay- ern (Wahrnehmung der grenzpolizeilichen Aufgaben nach § 2 Abs. 1 i.V. mit Abs. 3 BGS-Gesetz an den Grenzen zu Tschechien und Österreich) - 4 - sowie die Wasserschutzpolizeien Hamburg und Bremen (Wahrnehmung der grenzpolizeilichen Aufgaben nach § 2 Abs. 1 i.V. mit Abs. 3 BGS- Gesetz im Hamburger Hafen bzw. in den Seehäfen Bremen und Bremerha- ven) verzeichneten in 2001 zusammen 28.560 unerlaubte Einreisen, 9,3 % weniger als in 2000 (31.485) und sogar 24,4 % weniger als 1999 (37.789). An allen Land- und See-Außengrenzen der EU- /Schengenstaaten sind die unerlaubten Einreisen gleichmäßig stark zurückgegangen. Dagegen hat sich die Zahl der unerlaubten Einreisen auf dem Luftweg mit 894 in 2001 gegenüber 2000 (437) und 1999 (203) nochmals verdoppelt. Brennpunkt der unerlaubten Einreisen an den Schengen-Außengrenzen ist nach wie vor die deutsch-tschechische Grenze mit 7.141 in 2001 (2000: 11.739; 1999: 12.846) Aufgriffen. An den Schengen-Binnengrenzen wurden in 2001 erstmals die meisten unerlaubten Einreisen über die deutsch- österreichische Grenze mit 8.210 ( 2000: 7.404; 1999: 10.980) Personen festgestellt. Auch an den übrigen Schengen-Binnengrenzen zu Belgien, den Niederlanden und Frankreich war in 2001 mit zusammen 7.813 Aufgriffen (2000: 5.181; 1999: 4.395) ein weiterer Anstieg der unerlaubten Einreisen festzustellen. Den höchsten Anteil an den unerlaubten Einreisen bilden Rumänen (2.916), Jugoslawen (2.521), Iraker (2.216) und Türken (2.184). Stark zurückgegan- gen sind dagegen die unerlaubten Einreisen von Personen aus asiatischen Staaten. • Die Schleusungskriminalität ist in 2001 mit 2.463 (2000: 2.740 ;1999 : 3.410) festgestellten Schleusern ebenfalls weiter rückläufig. In 2001 konn- ten insgesamt 9.194 ausländische Staatsangehörige, die nach Deutsch- land verbracht wurden, auf Schleuser zurückgeführt werden; in 2000 waren es noch 10.320 und in 1999 noch 11.101 Personen. Bei der Schleusungs- kriminalität lagen die Brennpunkte ebenfalls an der deutsch-tschechischen und an der deutsch-österreichischen Grenze. • Von den Grenzbehörden wurden in 2001 gegenüber 2000 und 1999 weni- ger Personen zurückgewiesen (2001: 51.054; 2000: 52.257 ; 1999 : 57.342), zurückgeschoben (2001: 16.048; 2000: 20.369; 1999: 23.610) oder abgeschoben (2001: 27.902; 2000: 35.444; 1999: 32.929). • Der Bundesgrenzschutz stellte in 2001 mit beschlagnahmten 2.401,8 kg mehr Betäubungsmittel fest als noch in 2000: mit 1.871,4 kg, nach 5.345,2 kg in 1999 (hier Sonderfall " Khat", das als Betäubungsmittel erstmals in 1999 in größerer Menge festgestellt worden war, dessen Anteil an der Ge- samtmenge aber zwischenzeitlich wieder stark zurückgegangen ist). Die Zahl der Tatverdächtigen wegen des Verstoßes gegen das Betäubungs- mittelgesetz war in 2001 mit 10.591 Fällen etwa so hoch wie in 2000 mit - 5 - 10.915 ermittelten Personen (1999 : 8.034). Brennpunkt der Rauschgiftkri- minalität ist nach wie die deutsch-niederländische Grenze, an der bis zu drei Viertel aller sichergestellten Betäubungsmittel und Tatverdächtigen festgestellt wurden. • Die grenzpolizeilichen Erfolge des Bundesgrenzschutzes in 2001 (und 2000) sind hauptsächlich zurückzuführen auf die - Intensivierung der Maßnahmen zur Unterbindung unerlaubter Einreisen durch BGS- eigene Verstärkungen der Grenzüberwachung, - Verbesserungen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit gemein- sam mit den Länderpolizeien und den Nachbarstaaten im Rahmen des fortgeschrittenen europäischen Integrationsprozesses mit gemeinsamen Strategien, ständigem Informationsaustausch und abgestimmten opera- tiven Maßnahmen bei der Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kri- minalität, - Entsendungen weiterer Verbindungsbeamten und Dokumentenberatern sowie - polizeiliche Ausbildungs- und Ausstattungshilfen für die Staaten Mittel- und Osteuropas. • Auch die seit 1998 zunächst bis 2003 erweiterte Befugnis zur verdachts- unabhängigen aber lageabhängigen Identitätsfeststellung durch den Bun- desgrenzschutz hat die polizeiliche Arbeit spürbar verbessert. Bei jeweils rund einer Million durchgeführten Kontrollen nach der gesetzlich erweiterten Befugnisnorm wurden in 2001 rund 79.500 und in 2000 rund 58.000 Perso- nenfahndungserfolge erzielt. Hierbei wurden in 2001 mit festgestellten rund 9.000 unerlaubt eingereisten Ausländern fast die Hälfte aller unerlaubten Einreisen ermittelt; in 2000 lag dieser Anteil mit 7.600 Feststellungen erst bei einem Viertel aller unerlaubt eingereisten Ausländer. Diese Zahlen un- terstreichen die Bedeutung dieser erweiterten Befugnisnorm für die Aufga- benwahrnehmung des Bundesgrenzschutzes auch in Zukunft; dies wird bei der in 2003 vorzunehmenden Evaluierung der Befristung zu berücksichtigen sein. 4. Bahnpolizeiliche Aufgaben • Der Bundesgrenzschutz nahm in 2000/2001 bahnpolizeiliche Aufgaben auf rd. 38.000 km Streckenschienen mit 6.000 Bahnhöfen/Haltepunkten und täglich durchschnittlich rd. 4,7 Mio. bzw. 4.,4 Mio. Reisenden in über 30.000 Zügen wahr. - 6 - • Die Schwerpunkte seiner Tätigkeit im bahnpolizeilichen Bereich liegen in gefahrenabwehrenden Maßnahmen, in der Kriminalitätsbekämpfung und in der Verfolgung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten. Die Zahl der 175.934 registrierten und zur Anzeige gebrachten Straftaten stieg in 2001 nach einem Rückgang in 2000 (160.521) noch über die hohe Zahl von 1999 ( 168.578) hinaus erneut deutlich an. Dagegen ist die Zahl der Ordnungswidrigkeiten (2001: 56.528; 2000: 64.464; 1999: 69.537) weiter rückläufig . • Besondere bahnpolizeiliche Einsätze waren in 2000 der Bahnbetriebsunfall in Brühl/Rheinland mit neun getöteten und 154 verletzten Zugreisenden, die EXPO 2000 Hannover sowie in 2001 die CASTOR- Transporte. 5. Luftsicherheitsaufgaben • Der Bundesgrenzschutz nahm in 2000/2001 auf 15 deutschen Großflughä- fen die ihm nach § 4 BGS-Gesetz i.V. mit dem Luftverkehrsgesetz oblie- genden Luftsicherheitsaufgaben war. Er kontrollierte in 2001 rund 55,2 Mio. Fluggäste (2000: rd. 57,0; 1999: rd. 42,5 Mio.) und gewährleistete dabei ei- nen den einzelnen Fluggast möglichst wenig beeinträchtigenden hohen Si- cherheitsstandard. • Die deutliche Steigerung der Zahl der kontrollierten Fluggäste in 2001 und 2000 gegenüber 1999 ergibt sich hauptsächlich aus der Übernahme der Luftsicherheitsaufgaben auf den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn am 1. April 2000. • Bei der Kontrolle des Reisegepäcks der Flugreisenden wurden in 2001 als Folge verschärfter Kontrollen nach dem 11. September 2001 mit rund 374 000 festgestellten Gegenständen, die auf Flügen nicht mitgeführt wer- den dürfen, erheblich mehr Sicherstellungen vorgenommen, als in 2000 mit rd. 205.000 und in 1999 mit rd. 177.000 Gegenständen. 6. Aufgabenübergreifende Tätigkeiten Besondere Einsatzanlässe in 2000/2001 waren: • Die