www.null41.ch September 2020 SFr. 9.–

«Für gewisse Dinge ist kein Platz.» woerdz www.woerdz.ch das spoken word festival südpol 2020 kleintheater 21.–24.okt luzern elli | Transterra Immobilien AG | Hirschmatt Buchhandlung Buchhandlung | Hirschmatt Immobilien AG Transterra elli | , Arthur Waser Stiftung | Flersheim-Stiftung | Gemeinnützige Gesellschaft Luzern | Maria und Walter | Maria und Walter Gesellschaft Luzern | Gemeinnützige Arthur Stiftung | Flersheim-Stiftung Waser , Partner AG Architekten | Renzo Testor | Renzo Architekten Partner AG s | Luzern Tourismus AG | Marianne und Curt Dienemann-Stiftung | Stiftung Charlotte & Joseph Kopp-Maus | Joseph Kopp-Maus | Marianne und Curt & Dienemann-Stiftung | Stiftung Charlotte AG Tourismus s | Luzern Landschafts-Architektur | Lussi & Landschafts-Architektur atio Stiftung | Bernard van Leer Stiftung | Pro Litteri Stiftung | Pro van Leer atio Stiftung | Bernard den | Kulturförderung Kanton Schwyz | Kulturförderung Kanton Zug Kanton | Kulturförderung Schwyz Kanton den | Kulturförderung eichenbach | Koepfli Partner eichenbach | Koepfli

4 tage mit über 50 künstler*innen nora gomringer linton kwesi johnson big zis franz hohler endo anaconda michael fehr dankt den kt gorique semi eschmamp Kulturförderung Kanton | Kulturförderung Kanton Obwal Kanton Nidwalden | Kulturförderung Kanton Kulturförderung woerdz Unterstützer*innen undPartner*innen Sponsor*innen Temper Stiftung | Jan Michalski | WaliDad Stiftung Buch 2000 | Fondation Purtschert-Kuhn | Beat R und Brigitte Jürg Stiftung | Strebi-Erni reverend beat-man u.v.m. lee scratch perry KREUZWORTRÄTSEL 7 4 2 71 4 15 3 10 12 Gewinnen Sie einen Gutschein im Wert von 30 Franken von der Hirschmatt Buchhandlung. Lösungswort einsenden des Monats bis zum 10. an: [email protected], an: E-Mail Betreff «Rätsel» «041 – Das Kulturmagazin»,«041 6000 Rätsel, Luzern PF, 7 56 2 1 714 3 1 9 13 6. Hier ist das Meer jetzt (ab nicht mehr) endlos 5. Hier dreht sich zwei die Welt Mal am Tag 9. Hier werden nur noch Bierfässer noch nur werden Hier geschlachtet 9. 3. In diesem3. In Keller lässt es sich tanzen 8. Grümpelturnier mit Charmefaktor gemeisseltes Tier (Tipp: wohl berühmtester Treffpunkt in Luzern) 2. Wie viele Pingpong-Tische gibts im Vögeligärtli? 4. Buvette, die nicht so kalt ist, wie sie klingt 7. An diesem Festival gibt es um Mitternacht Älplermagronen um es gibt Festival diesem An 7. 1. Da führt1. das Freigleis hin 10. Comicfestival diesem In Holzbau wird Theater gemacht11. Hier kann man am Bundesplatz12. noch drinnen rauchen An diesem Festival13. sind die Plakate riesig befinden Wo 14. wir uns hier? Smartphone, Busse, Uhren befinden Wo wir uns15. hier? Smartphone, ein in Stein befinden Wo 16. wir uns hier? Säulen, Zug 8 8 86 11 57 16 5 4 23 6 1 Cornelia Balsiger aus Luzern ist die glückliche Gewinnerin. Die Lösung vom letzten Magazin: Dolce & Gabbanarama. Das würden wir an eurer Stelle auch tun, denn der Gewinn ist nichts weniger als die neue L’Impératrice-Platte. In diesem Hals- Sinne: und Beinbruch! bitte bis am 30.09.2020 an [email protected]. turszene zusammengestellt. Aber keine Angst: Auch für Luzerner Bist du bereit, deine grauen Gehirnzellen ein bisschen anzustren- Schicke das Lösungswort mit Betreff «Mir gehört diese Platte!» gen? Wir habengen? dir einige Bijoux aus der Luzerner Club- und Kul- denn um die Ecken denken ist hier gefragt! Touris ist was dabei.Touris Am besten, ihr bildet zusammen ein Team, 68

Ahoi! Dieses Heft wurde vom Kult und so richtig auf den Kopf gest gabe liest sich von hinten nach Seien Sie kein Süsswassermatro let’s go! 69

turmagazin frachtwerk gekapert ellt. Wortwörtlich, denn die Aus- vorne. Also, worauf warten Sie? ose, drehen Sie das Heft um und AUSSCHREIBUNGEN

wiederum Urner Kunst- und Kul- Kunstschaffenden selber zu orga- Ausschreibungen turschaffende (Bildende Kunst, nisieren. Musik, Literatur, Tanz, Theater, Anmeldeschluss: Montag, 12. Oktober Werkbeiträge Kantone Nid- und • Förderbeiträge der Ausschreibung Film, Foto und Neue Medien) ein, Anmeldeformulare: www.zg.ch/kultur Obwalden «Musik» werden für Veröffentli- sich für das Urner Werkjahr oder Die Kulturkommissionen von Ob- chungen, die ab Januar 2021 er- für Werk- und Förderungsbeiträge Zentralschweizer Atelier in Berlin walden und Nidwalden schreiben scheinen, und die damit verbunde- zu bewerben. 2022 bis 2023 auch in diesem Jahr gemeinsame nen Aufwände für Promotion und Eingabeschluss: 2. Oktober 2020 Professionelle Kunstschaffende Werkbeiträge aus, die sich an Kul- Distribution vergeben. Total steht Bewerbungsunterlagen unter aller Sparten aus den Kantonen turschaffende aus beiden Kantonen eine Beitragssumme von 60 000 www.ur.ch., Suchbegriff: Kunst- und Luzern, Schwyz und Obwalden und allen Kultursparten richten. Franken zur Verfügung. Kulturstiftung können sich um einen viermona- Eine Fachjury wird je einen Werk- • Mit Beiträgen der Ausschreibung tigen Aufenthalt im Zentralschwei- beitrag von 20 000 Franken und im Bereich «Theater/Tanz» von Zentralschweizer Atelier in New zer Atelier in Berlin bewerben. Der von 10 000 Franken vergeben. insgesamt 120 000 Franken sollen York 2022 Aufenthalt umfasst die unentgelt- Eingabefrist: 31. August professionelle Theater- und Tanz- Professionelle Kunstschaffende liche Benutzung des Wohnateliers Weitere Informationen: www.nw.ch schaffende und deren Produktio- aller Sparten aus dem Kanton Nid- sowie einen Lebenskostenzu- oder www.ow.ch nen, die erstmals ab Januar 2021 walden können sich um einen vier- schuss. zur Aufführung kommen, unter- monatigen Aufenthalt im Zentral- Anmeldeschluss: Montag, 12. Oktober Werkauftrag Kulturhof: Sommer- stützt werden. schweizer Atelier in New York Anmeldeformulare: www.sz.ch/kultur festival 2021 • Mit der Ausschreibung «Freie bewerben. Der Aufenthalt umfasst Der Kulturhof Hinter Musegg Kunst» können Werkbeiträge von die unentgeltliche Benutzung des Ausschreibung Literaturpause sucht für das Sommerfestival 2021 70 000 Franken vergeben werden. Wohnateliers sowie einen Reise-, «041 – Das Kulturmagazin» sucht Projektideen von professionellen Mit der Ausschreibung «Ange- Neben- und Lebenskostenzu- literarisch schreibende Menschen: Kunst- und Kulturschaffenden wandte Kunst» werden Werkbei- schuss. Aufgrund der Corona-Si- Für unsere neu gestaltete Publika- sämtlicher Sparten. Möglich sind träge im Bereich audiovisuelle tuation wurden die diesjährigen tion «Literaturpause», die der De- Projekte, die für den Aussenraum Medien von 50 000 Franken und Atelierplätze der Kantone Schwyz zember-Ausgabe beiliegen wird, des Hofes oder für die Heubühne im Bereich von Kunst- und Foto- und Zug auf 2022 verlegt. Kunst- gibt es einen freien Platz für eine gedacht werden. Zusätzlich zu der grafie-Publikationen von 40 000 schaffende aus diesen Kantonen Nachwuchsschreiberin oder einen Aufführung im Rahmen des Som- Franken vergeben. können sich deshalb erst wieder Nachwuchsschreiber, der oder die merfestivals bietet der Kulturhof Ausschreibungsunterlagen: im August 2021 für das Jahr 2023 literarische Texte verfasst,eine zwei weitere Spieltermine im auf www.kultur.lu.ch bewerben. Möglichkeit zur Veröffentlichung Herbst 2021. Der Werkauftrag wird Eingabefrist: 6. September 2020 Anmeldeschluss: Montag, 12. Oktober sucht und einen Bezug zur Zentral- mit einem Produktionsbeitrag von Anmeldeformulare: www.zg.ch/kultur schweiz hat. Voraussetzung ist, 5 000 Franken, technischem Sup- Pfeifermobil 2021 dass die Person noch keine Texte port, Kommunikation und Probe- Die Stiftung Otto Pfeifer zur För- Zuger Atelier in Berlin bei einem Verlag veröffentlicht hat. möglichkeiten unterstützt. Die derung von Kunst, Kultur und Wis- Professionelle Kunstschaffende Thematisch und stilistisch ist man weiterführende Finanzierung liegt senschaft stellt schöpferisch tätigen aller Sparten aus dem Kanton Zug völlig frei. Ein Prosatext sollte rund in der Verantwortung der Kunst- Menschen ein Wohnmobil für zwei können sich um einen mehrmona- 4 000 Zeichen (inklusive Leerzei- und Kulturschaffenden. Monate kostenlos (plus Zuschuss tigen Aufenthalt im Zuger Atelier chen) umfassen, bei Lyrik mit vie- Einsendeschluss: 31. August an an die Fahrt- und Lebenskosten von in Berlin bewerben. Die Zuspre- len Zeilenumschlägen rund die [email protected] 2 000 Franken) zur Verfügung. Es chung umfasst die unentgeltliche Hälfte davon. Weitere Informationen: können sich Künstlerinnen, Foto- Benutzung des Wohnateliers sowie Anmeldung: [email protected], www.hinter-musegg.ch grafen, Filmschaffende, Architek- einen Lebenskostenzuschuss. Betreff «Ausschreibung Literaturpause» tinnen, Musiker, Wissenschaftle- Anmeldeschluss: Montag, 12. Oktober Teilnahmeschluss: 16. Oktober Selektive Produktionsförderung rinnen, Schriftsteller und andere Anmeldeformulare: www.zg.ch/kultur Die zweite Ausschreibungsrunde bewerben, die bereits einen künst- Start zum Innerschweizer Film- des Jahres 2020 wird in den Sparten lerischen bzw. professionellen Leis- Atelier Flex preis 2021 «Musik», «Theater/Tanz», sowie tungsausweis mitbringen. Professionelle Kunstschaffende Die Ausschreibung der Albert für Werkbeiträge der «Freien Bewerbungsfrist: 30. September aller Sparten aus dem Kanton Zug Koechlin Stiftung zum Inner- Kunst» und der «Angewandten Weitere Informationen: können sich um das Reisestipen- schweizer Filmpreis 2021 ist ge- Kunst: Grafik und Design» erfol- www.pfeifermobil.ch dium «Atelier Flex» bewerben. Des- startet. Prämiert werden Inner- gen. Zur Verfügung steht eine Bei- tination(en), Zeitpunkt und Dauer schweizer Filme, die in den Jahren tragssumme in der Höhe von ins- Kunst- und Kulturstiftung Uri: des Aufenthalts sind frei wählbar. 2019 und 2020 uraufgeführt wur- gesamt 340 000 Franken, welche Ausschreibung 2020 Es gibt keine Betreuung vor Ort. den. Eine unabhängige Fachjury sich wie folgt auf die Sparten ver- Das Stiftungskuratorium der Die Reise, Unterkünfte oder ande- vergibt, verteilt auf bis maximal teilt: Kunst- und Kulturstiftung Uri lädt re Räumlichkeiten sind durch die zwölf Produktionen, Preise der

66 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz September 2020 PREISE / NAMEN / IMPRESSUM

Anerkennung und Unterstützung Direktion der neu geschaffenen zur kontinuierlichen Weiterarbeit. Namen Universitätsbibliothek Zürich. Impressum Das Preisgeld für eine Produktion beträgt maximal 50 000 Franken. Letizia Ineichen ist die neue Lei- Das Richard Wagner Museum 041 – Das Kulturmagazin September 2020, 32. Jahrgang Eingabeschluss: 30. November terin Kultur und Sport der Stadt bekam am 22. August eine Bibel (350. Ausgabe) ISSN 2235-2031 Anmeldeformular:www.aks-stiftung. Luzern. Die 41-jährige Luzernerin mit Originalhandschrift von Herausgeberin: Interessengemeinschaft Kultur Luzern ch/projekt/filmfoerderung/filmpreis tritt die Nachfolge von Rosie Richard Wagner und kunstvollen Gianluca Pardini (Geschäftsleitung), Bitterli Mucha an, die ihr Amt Illustrationen des Franzosen [email protected] Informationen zum durch frachtwerk Atelier Robert Biel/Bienne abgibt und für die Projektierungs- Gustav Doré geschenkt. Ein Zür- kuratierten Teil: In Biel steht das historische Ate- gesellschaft des Neuen Luzerner cher Galerist stiftet sie dem Muse- Redaktionelle Leitung: Maurice Koepfli, Juliette Dunaigre, Jan Rucki lierhaus Robert (Wohnraum 120 Theaters die Geschäftsführung um. Wagner erwarb diese kostspie- Konzept und Gestaltung: Gina Burri, m2 / Atelier 80 m2) zur Miete. Be- übernimmt. lige Bibel 1870 bei «Franz Josef www.ginaburri.ch, Céleste Meylan Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: werben können sich Kunstschaf- Schiffmann’s Buchhandlung und Miriam Abt, Kaj Bossard, Lina Gallati, fende aller Sparten. Die Dauer der Seit dem 1. Juli lenkt Pia Fassbind Antiquariat in Luzern», wie der Gregory Li, Linda Lustenberger, Meret Lustenberger, Corina Rainer, Neve Regli, Miete beträgt drei Jahre und ist auf zusammen mit Corinne Husmann Einband verrät. Vermutlich befand Flavia Schnyder fünf Jahre verlängerbar, die Miete und Michael Bühlmann die Ge- sich diese Buchhandlung dazumal Kontakt: [email protected], www.frachtwerk.ch beträgt 880 Franken plus rund 300 schicke des Kulturhofes Hinter in der Krongasse. Informationen zum Übrigen: Franken Nebenkosten. Musegg. Pia Fassbind hatte den Redaktionsleitung: Anna Chudozilov (lov), [email protected] Bewerbungsfrist: 1. Dezember Kulturhof seit 2013 alleine geleitet, Seit dem 1. August ist das gesamte Redaktionelle Mitarbeit: Pascal Zeder Weitere Informationen: nun wurde die Leitung erweitert. KKL Luzern bargeldlos. Die Um- (pze), [email protected] Redaktion: Jana Avanzini, www.atelierrobert.ch stellung erfolgt in sämtlichen Re- Paul Buckermann, Robyn Muffler, Lea Schüpbach, Christof Schwenkel, Nach 26 Jahren im Amt übergibt staurationsbetrieben, im Ticketing Mario Stübi (stü), Jonas Wydler (jw) Christoph Balmer das Präsidium und auch an der Konzertbar. Konzept: Guido Von Deschwanden Gestaltung: Guido Von Deschwanden, Preise der IG Kultur Zug an Barbara Gy- Mart Meyer sel. Zudem tritt Vizepräsidentin Am 31. Juli ist der Luzerner Künst- Art Direction/Produktion: Mart Meyer, [email protected] Die Landis & Gyr Stiftung hat Pia Spiess nach 21 Jahren im Vor- ler Ruedi Schill im Alter von 79 Veranstaltungen/Ausstellungen: Werkstipendien in den Bereichen stand der IG Kultur Zug zurück. Jahren verstorben. Der Performan- Stoph Ruckli (sto), [email protected] Film, Komposition, Literatur, Tanz, ce- und Konzeptkünstler prägte Korrektorat: Petra Meyer (Korrektorium) Theater und Visuelle Kunst verlie- Auf die neue Saison 2020/2021 während eines halben Jahrhunderts Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Ausgabe: Paul Buckermann, hen. Angesichts der aktuell schwie- kommt es am Südpol zu einigen den Zentralschweizer Kunstplatz. Janina Fink, Anna Girsberger, Nikola rigen Situation wurde die Gesamt- personellen Neuerungen und Än- Als Gründer der Galerie Apropos Gvozdic, Michel Rebosura, Valeria Wieser, Jonas Wydler summe für die Vergabe der Werksti- derungen. Marc Schwegler über- engagierte er sich früh für experi- Verlagsleitung: Dominik Bienz, pendien 2020 von ursprünglich gibt sein Amt als Präsident des mentelle Formen, ab 1979 konzen- 041 410 31 11, [email protected] Mitarbeit Verlag: Marianne Blättler, 150 000 auf 317 000 Franken ver- Vereins Südpol per 1. August 2020 trierte er sich auf Performance- 041 410 31 07, [email protected] doppelt. Somit konnten aus den an Selina Beghetto und Nina Laky. kunst. Ab 1995 arbeitete Schill eng Anzeigen: 041 410 31 07, [email protected] total 100 Bewerbungen insgesamt Fabian Riccio, der Leiter Musik/ mit der deutschen Künstlerin Mo- Aboservice: 041 410 31 07, 16 Werkstipendien in unterschied- Konzerte, verlässt den Südpol. nika Günther zusammen, 2004 [email protected] Jahresabonnement: Fr. 85.– licher Höhe vergeben werden. Lina Kunz tritt ihre Stelle als Lei- wurden die beiden mit dem Stadt- Unterstützungs-Abo: Fr. 100.– Film: Laurence Favre (Genève); terin Kommunikation an. luzerner Kulturpreis ausgezeich- Gönner-Abo: ab Fr. 250.– • Studierenden-Abo: Fr. 55.–, Legi-Kopie Manuel Stagars (Wetzikon) net. Nicht zuletzt durch die Grün- beilegen Komposition: Dieter Ammann Greg Zeder wird neuer Co-Ge- dung und jahrelange Kuratierung Konto: PC-Konto 60–612307–9 • Adresse: 041 – Das Kulturmagazin/ (Zofingen); David Philip Hefti schäftsleiter im Projekt NF49 am des Festivals «International Per- IG Kultur Luzern,Bruchstr. 53, Postfach, 6000 Luzern 7 (Therwil); Michel Roth (Ebikon) Seetalplatz in Emmenbrücke. Ze- formance Art» in Giswil hat sich Redaktion: 041 410 31 03 • Literatur Fabiano Alborghetti der leitet die Zwischennutzung ab das Duo Anerkennung weit über Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 13.30 bis 17.30 Uhr (Rancate); Roland Jurczok (Zü- Oktober gemeinsam mit Simon die Landesgrenzen hinaus erarbei- Internet: www.null41.ch rich); Dana Grigorcea (Zürich); Schurtenberger und folgt damit tet. Wir entbieten Ruedi Schills Druck: UD Medien, Luzern Auflage: 3500 Ex. Tabea Steiner (Zürich) auf Francesca Blachnik, welche die Angehörigen, Freundinnen und Copyright© Text und Bild: • Tanz: Martin Zimmermann (Zü- Geschäftsstelle aufgebaut und seit Freunden sowie Weggefährten 041 – Das Kulturmagazin Redaktionsschluss Oktoberausgabe: rich) August 2018 geleitet hat. Blachnik unsere herzliche Anteilnahme. 1. September. Für redaktionelle Beiträge • Theater: Walter Sigi Arnold (Lu- sucht neben ihrem Studium eine zu Veranstaltungen und Ausstellungen Unterlagen bitte bis spätestens zern); Christoph Fellmann (Lu- neue Herausforderung. 8. September einsenden. zern) Inserateschluss: 8. September Bildnachweise: S. 34: G. Brändli; S. 35: • Visuelle Kunst: Beni Bischof Rudolf Mumenthaler, Direktor M. Meyer / zvg; S. 36/37: Calypso Film (Widnau); Stefan Burger (Zürich); der Zentral- und Hochschulbiblio- AG; S. 38: M. Messmer; S. 40/41: L. Gadola; S. 42: S. Meady; S. 44: M. Sieber; S. 45: zvg; Raphael Hefti (Zürich); Loredana thek Luzern, verlässt die ZHB per S. 46: P. Sosnowski S. 47: zvg; S. 48: Sperini (Zürich) Ende des Jahres. Er übernimmt die M. Meyer; S. 49: I. Hoehn;

September 2020 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz 67 Anzeigen

Konzertsaal im Neubau der Hochschule Luzern – Musik. Bild Frank Türen AG. September 2020

FR 11. bis SO 13.09.2020, Arsenalstrasse 28a, Luzern-Kriens OuverTüren Eröffnung des Neubaus auf dem Kampus Südpol FR 11.09.2020, Offizielle Eröffnung SA 12.09.2020, Offenes Haus mit Musik, Talks und vielem mehr SO 13.09.2020, Klangkomposition und Live-Aufzeichnung der SRF2-Sendung «Diskothek» www.hslu.ch/ouvertueren

MI 16.09.2020, 20:00 Uhr, Club Knox, Luzern-Kriens «Don`t git sassy!» Big Band der Hochschule Luzern plays Thad Jones & more Kompositionen von Thad Jones und Kompositionen von Studierenden David Grottschreiber, Leitung

MI 30.09.2020, 18:30 Uhr, HörRaum 302, Luzern-Kriens MusicTalk – Eva Mertins und Johanna Ludwig, Luzern Die Wirkung von Musik auf Demenzerkrankte Schwerpunkt Musikgeragogik

www.hslu.ch/musik [email protected] T +41 41 249 26 00

64 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz September 2020 KULTURKALENDER

DIVERSES KINDER DIVERSES Neubad – öffentliche Führung + Historisches Fotoshooting Luzerns Stadtbefestigung – die MI 30 Austausch 14.00 — Historisches Museum Museggmauer 19.30 — Neubad Familienplausch 16.00 — Bahnhof Luzern MUSIK neubad.org Themenführung. Treffpunkt: Melting Landscape Tourist Information 18.00 — Kunstmuseum Luzern Konzert. Mit Ludwig Berger, Dieb 13, KINDER Julian Sartorius, Patrick Kessler SA 26 MO 28 Chinesische Geschichtenstunde 10.30 — Bibliothek Zug THEATER MUSIK Kinderlesung Tanz 34: Wie es Euch gefällt LITERATUR Zuger Sinfonietta Arlo & Spot 19.30 — Luzerner Theater Brennpunkt Literatur 17.00 — Lorzensaal 19.00 — Natur-Museum Choreografie: Caroline Finn. Musik: 20.00 — Schulhaus Konstanzmatte Konzert. Klassik. Werke von Beetho- Kinderkino. Ab 1. Schuljahr Joana Aderi (keys, voc) & Fredy Studer «Wodurch kennzeichnet sich die ven, Prokofjew. Weitere Vorführung: (dr, perc). Bühne moderne deutschsprachige Literatur». 20 Uhr Vortrag. Mit Nicola Steiner Supergiù Teatro Gotthard Klassik-Festival 20.00 — Südpol Andermatt 2020 «Eine Emilie Kempin-Spyri. FILM 19.30 — Pfarrkirche St. Peter und Paul & FR 25 Alle Emilie». Theater Andermatt Konzerthalle Wetlands, die Erbschaft von Luc Musikfestival. www.swisscham- Hoffmann ber-musiccircle.ch 18.30 — Stattkino MUSIK FILM Film. Von Stephan Rytz (CH 2019) Braincell Activities Gotthard Klassik-Festival De Vigo à Varda 21.00 — Sedel Andermatt 2020 11.00 — Stattkino Party 19.30 — Pfarrkirche St. Peter und Paul & «Sans toit ni loi». Film. Von Agnès Andermatt Konzerthalle Varda (F 1985) 808 Musikfestival. 22.00 — Treibhaus www.swisschamber-musiccircle.ch SO 27 Party Philharmonie Baden-Baden DIVERSES 19.30 — KKL MusicTalk MUSIK Konzert. Klassik. Werke von Wagner, 18.30 — Hochschule Luzern – Musik, THEATER Haydn, Beethoven Hörraum 302 Belle Affaire Wenn frau will… Auf dem Weg zur Vortrag. Mit Eva Mertins & Johanna 15.00 — Kulturhof Hinter Musegg Gleichstellung Kofferfisch Ludwig Konzert. Chanson, Folk, Weltmusik 10.00 — Historisches Museum 20.00 — Neubad Omri Ziegele & Yves Theiler Theatertour. Weitere Aufführungen: Konzert. Jazz 11 & 16 Uhr 17.00 — Wohnwerk Teiggi Amal KINDER Konzert. Jazz Tanz 34: Wie es Euch gefällt Gwunderstunde 20.30 — Gleis 5 Tattoo on Stage 19.30 — Luzerner Theater Konzert. Gypsy, Klezmer 14.00 — Natur-Museum Choreografie: Caroline Finn. Musik: Kinderveranstaltung. Ab 5 Jahren 17.00 — KKL Chaostruppe Konzert. Blasmusik Joana Aderi (keys, voc) & Fredy Studer (dr, perc). Bühne 21.30 — Südpol Gotthard Klassik-Festival Ander- Konzert. Hip-Hop matt 2020 Der Kirschgarten 19.30 — Pfarrkirche St. Peter und Paul & 20.00 — Luzerner Theater Theater. Von Anton Tschechow. Box THEATER DI 29 Andermatt Konzerthalle Musikfestival. www.swisscham- THEATER ber-musiccircle.ch KUNST L Il barbiere Dimitri de Perrot 550 Jahre Schwarze Kunst 1470 18.00 — Südpol THEATER 09.30 — Haus zum Dolder, Schlossmuse- di Siviglia «Niemandsland». Theater Wenn frau will … Auf dem Weg zur um, Stiftskirche Gleichstellung Museumsfahrt Gutenberg Werkstatt Tanz 34: Wie es Euch gefällt 10.00 — Historisches Museum Reitnau. Abfahrt: Schulhausplatz 19.30 — Luzerner Theater Theatertour. Weitere Aufführungen: Oberstufe Beromünster. Choreografie: Caroline Finn. Musik: 11 & 14 Uhr Anmeldung: [email protected] Joana Aderi (keys, voc) & Fredy Studer oder 041 930 2378 (dr, perc). Bühne Il barbiere di Siviglia 19.00 — Luzerner Theater Amos & Veli Supergiù Teatro Oper. Von Gioachino Rossini 18.00 — KALI Gallery 20.00 — Südpol Finissage «Eine Emilie Kempin-Spyri. Alle Emilie». Theater Unterwegs. Vom Aufbrechen, KUNST Ankommen und Weiterziehen Öffentliche Sonntagsführung 18.00 — Sankturbanhof LITERATUR 14.00 — KKLB Vernissage Mit Kurt Hunkeler & Wetz. Parallele Ab Miteinander lesen – Kinderführung Weltformat 20 Shared Reading 19.00 — Kornschütte 25 09.30 — Bibliothek Zug Vernissage luzernertheater.ch Lesung FILM Sep 041 228 14 14 T Stefanie Grob De Vigo à Varda 20.00 — Loge 11.00 — Stattkino FILM Il barbiere di Siviglia «Budäässä». Spoken Word «La Genou de Claire». Film. Von Eric Paul Nizon: Der Nagel im Kopf 19.30 — Luzerner Theater Rohmer (F 1970) 13.30 — Stattkino Oper. Von Gioachino Rossini Film. Von Christoph Kühn (CH 2020) Paul Nizon: Der Nagel im Kopf Claudio Zuccolini FILM 13.30 — Stattkino Wetlands, die Erbschaft von Luc 20.00 — Kleintheater Der Imker Film. Von Christoph Kühn (CH 2020) Hoffmann «Darum». Comedy 14.00 — Stattkino 18.30 — Stattkino Film. Von Mano Khalil (CH 2013). Wetlands, die Erbschaft von Luc Film. Von Stephan Rytz (CH 2019) Cinedolcevita Hoffmann 18.30 — Stattkino ADRESSEN A-Z Wetlands, die Erbschaft von Luc Film. Von Stephan Rytz (CH 2019) Hoffmann 18.30 — Stattkino SIEHE SEITE 50 Film. Von Stephan Rytz (CH 2019)

September 2020 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz 65 Anzeigen KULTURKALENDER

KUNST DIVERSES Nur herein am Bruder Klausen Tag! Neugarten 10.00 — Museum Bruder Klaus Sachseln 18.30 — Neubad Führungen u.v.m. «Digitale Selbstverteidigung». Vortrag Milchbar FILM 19.30 — Treibhaus Wetlands, die Erbschaft von Luc Treffpunkt Hoffmann 18.30 — Stattkino Film. Von Stephan Rytz (CH 2019) MI 23 DO 24 MUSIK Matthias Künzli 20.00 — Chäslager MUSIK Konzert Wiibli ond Mandli Eyes On: Semoroz/Souharce 19.30 — Kulturhof Hinter Musegg 20.00 — Südpol Konzert. Mit Melanie Dörig u. a. Konzert. Pop Noche Cubana 21.00 — Konzerthaus Schüür Party. Salsa THEATER Stéphanie Berger LUMAE, Shuttle 20.00 — Kulturzentrum Braui 21.00 — Konzerthaus Schüür «Aufbruch». Comedy Konzert. Pop LITERATUR THEATER Standup Philosophy Wenn frau will… Auf dem Weg zur 20.00 — Kleintheater Gleichstellung «Die Quartalsbilanz – tiefergelegt». 10.00 — Historisches Museum Mit Yves Bossart, Roland Neyerlin, Theatertour Rayk Sprecher Tanz 34: Wie es Euch gefällt 19.30 — Luzerner Theater Choreografie: Caroline Finn. Musik: KUNST Joana Aderi (keys, voc) & Fredy Studer Eyes On: Benjamin Heller (dr, perc). Bühne 18.00 — Südpol «The way around». Performance Oropax 20.00 — Lorzensaal Une chambre vide «Testsieger am Scheitel». Comedy 18.00 — Kunstmuseum Luzern Vortrag Der Kirschgarten 20.00 — Luzerner Theater Theater. Von Anton Tschechow. Box FILM Luna Tic Erdbeer und Schokolade 20.00 — Kleintheater 18.30 — Treibhaus «Heldinnen!». Kabarett Film. Von Juan Carlos Tabío, Tomás Gutiérrez Alea (P 1993) Wetlands, die Erbschaft von Luc KUNST Hoffmann Eyes On: Benjamin Heller 19.00 — Stattkino 18.00 — Südpol Film. Von Stephan Rytz (CH 2019). «The way around». Performance Mit Adrian Borgula & Christian Frank Michael Günzburger 18.00 — Hans Erni Museum Gespräch. Mit dem Künstler, Thomi KINDER Wolfensberger, Simone Aughterlony Gwunderstunde 14.00 — Natur-Museum Atlas Archive Album (AAA) Bd. III Kinderveranstaltung. Ab 5 Jahren 19.00 — Edizioni Galleria Periferia Gespräch. Mit dem Künstler & Stanis- Kunst- und Kulturstiftung Uri; Ausschreibung 2020 laus von Moos (ort) Performanceabend 20.00 — (ort) DI 22 Seit 1982 vergibt die Urner Kunst- und Kulturstiftung Uri Werk- und ort-e-bruecke.tumblr.com Förderungsbeiträge. Eyes On: Maya Rochat & Julie MUSIK Semoroz: Matter Matters Kadeemka Das Stiftungskuratorium lädt wiederum Urner Kunst- und Kultur- 20.00 — Südpol 20.00 — Kleintheater schaffende (Bildende Kunst, Musik, Literatur, Tanz, Theater, Film, «Matter Matters». Installationen Konzert. Experimental, Jazz Foto und Neue Medien) ein, sich für das Urner Werkjahr oder für Werk- und Förderungsbeiträge zu bewerben. Bewerbungsunterlagen FILM THEATER unter www.ur.ch (Suchbegriff: Kunst- und Kulturstiftung). Wetlands, die Erbschaft von Luc Eyes On: Theater Aeternam Letzter Eingabetermin: 2. Oktober 2020. Hoffmann 19.30 — Südpol 18.30 — Stattkino «They Shoot Horses, Don’t They?». Film. Von Stephan Rytz (CH 2019) Theater Auskunft erteilt Ralph Aschwanden: Tel. 041 875 20 96 oder I’m Not There E-Mail: [email protected] 19.30 — Treibhaus Film. Von Todd Haynes (US 2007)

62 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz September 2020 KULTURKALENDER

Eyes On: Fréquence Moteur Lukas Mantel Sextet – Vardah 20.00 — Südpol 20.00 — Bau 4 DIVERSES «Frau Troffea». Tanz L Der Kirsch Konzert. Freie Improvisation, Jazz Treibhaus Sommerfest -garten 14.00 — Treibhaus Karaoke Night Konzert, Party u.v.m. LITERATUR 20.00 — Die Kneipe Party Zeitensprünge und Grenzgänge Andreas Neeser, Lisa Elsässer, 14.30 — Kreisel Kreuzstutz Gisela Widmer Ben Shemie (Suuns), UntergRundgang 20.00 — Loge Normal People Spoken Word 21.00 — Neubad Eine Zeitreise ins Mittelalter Konzert. Pop 16.00 — Bahnhof Luzern Themenführung. Treffpunkt: KUNST nachnull: Heap, Johannes Michael Tourist Information Eyes On: Benjamin Heller 23.45 — Neubad 18.00 — Südpol Party «The way around». Performance KINDER Geschichten auf Russisch THEATER 11.30 — SO20 – Haus zum Lernen FILM Ab Tanz 34: Wie es Euch gefällt Kinderlesung Paul Nizon: Der Nagel im Kopf 12.00 — Luzerner Theater 20 Choreografie: Caroline Finn. Musik: Geschichten auf Spanisch – Cuen- 18.30 — Stattkino tacuentos en lengua española Film. Von Christoph Kühn (CH 2020) luzernertheater.ch Joana Aderi (keys, voc) & Fredy Studer Sep 041 228 14 14 T (dr, perc). Bühne 14.30 — Bibliothek Zug Kinderlesung Eyes On: Theater Aeternam Der Kirschgarten 19.30 — Südpol Bazooka Bandi 19.00 — Luzerner Theater «They Shoot Horses, Don’t They?». 15.00 — Kleintheater Theater. Von Anton Tschechow. Box Theater «Raffzahn Jack und die Rächer der MO 21 Gartenbausiedlung». Kindertheater Comedia Zap 19.30 — Kulturhalle Konstanz Rothenburg THEATER KUNST «Die Zuckerwattenbude». Kabarett Eyes On: Theater Aeternam Öffentliche Sonntagsführung 19.30 — Südpol 14.00 — KKLB «They Shoot Horses, Don’t They?». Mit Herby Meyer & Wetz. KUNST FR 18 Theater Parallele Kinderführung 550 Jahre Schwarze Kunst 1470 Eyes On: Fréquence Moteur Lukas Hirschi 10.00 — Haus zum Dolder, Schlossmuseum, Stiftskirche MUSIK 20.00 — Südpol 16.00 — Kunstraum Hochdorf Eyes On: Film 2, Omni Selassi, «Frau Troffea». Tanz Besuch der Wallimann Druck und Finissage Verlag AG Belia Winnewisser 18.00 — Südpol 550 Jahre Schwarze Kunst 1470 Konzert. Experimental KUNST FILM 10.00 — Haus zum Dolder, Schlossmuse- Kunst im Spital Fensterlos um, Stiftskirche Count Gabba, The Five 14.00 — KKLB 11.00 — Stattkino «Drucken wie vor 550 Jahren». In der 20.00 — Sedel Führung. Mit Wetz. Treffpunkt: Film. Von Samuel Flückiger (CH 2019). Kantonsschule Beromünster Konzert. Rock’n’Roll Haupteingang Luzerner Kantonsspital In Anwesenheit der Hauptdarstellerin- Rojo 9+1 Albin Brun & Kristina Brunner Eyes On: Benjamin Heller nen & des Regisseurs. Weitere Vorfüh- 20.00 — Kulturhof Hinter Musegg rung: 12.30 Uhr 14.00 — ArteCuba Galerie 18.00 — Südpol Vernissage Konzert. Volksmusik «The way around». Performance De Vigo à Varda famm 14.00 — Stattkino Flurina Badel & Jérémie Sarbach 14.00 — Kunsthalle Luzern 20.15 — Somehuus «Ma nuit chez Maud». Film. Von Eric «s’ – ein Liederprogramm über s’Babeli, FILM Rohmer (F 1969) Finissage & Gespräch. Mit den Kunst- schaffenden, Laura M. Weber, Rose- s’Liseli und andere starke Frauen». Paul Nizon: Der Nagel im Kopf Musiktheater. Regie: Sylvie Kohler 18.30 — Stattkino Paul Nizon: Der Nagel im Kopf marie E. Benson. Moderation: Michael Film. Von Christoph Kühn (CH 2020) 18.30 — Stattkino Sutter Eyes On: Erika de Casier Film. Von Christoph Kühn (CH 2020) ZUSAMMEN zwischen uns und 21.30 — Südpol überhaupt Konzert. Soul, R’n’B, Funk 16.00 — o.T. Raum für aktuelle Kunst Sensu, Tompaul DIVERSES Performance Strandgut 22.00 — Konzerthaus Schüür SO 20 10.00 — Neubad Zuger Kunstnacht Konzert. Electro, Pop Flohmarkt 17.00 — Galerie Kriens Endless www.zugerkunstnacht.ch MUSIK 23.00 — Treibhaus Saadet Türköz & Julian Sartorius KINDER Rochus Lussi Party 17.00 — Wohnwerk Teiggi 17.00 — Kunsthandlung & Galerie Carla Konzert. Jazz Bazooka Bandi Renggli 11.00 — Kleintheater Sonderführung: 18.30 Uhr. Im THEATER PIANOissimo: Katie Mahan «Raffzahn Jack und die Rächer der Rahmen der Zuger Kunstnacht Eyes On: Theater Aeternam 18.00 — Restaurant Pfistern, Pfistern Up Gartenbausiedlung». Kindertheater Eyes On: Benjamin Heller 19.30 — Südpol Konzert. Klassik. Werke von Mozart, Der Schatz der Piraten «They Shoot Horses, Don’t They?». Beethoven, Gershwin 18.00 — Südpol Theater 14.45 — Historisches Museum «The way around». Performance Kinderführung. Weitere Führung: Tanz 34: Wie es Euch gefällt 15.45 Uhr Eyes On: Simon Senn THEATER 19.30 — Luzerner Theater 20.00 — Südpol Choreografie: Caroline Finn. Musik: Tanz 34: Wie es Euch gefällt «Be Arielle F.». Performance 13.30 — Luzerner Theater Joana Aderi (keys, voc) & Fredy Studer Choreografie: Caroline Finn. Musik: (dr, perc). Bühne Joana Aderi (keys, voc) & Fredy Studer FILM Philipp Galizia (dr, perc). Bühne SA 19 Paul Nizon: Der Nagel im Kopf 20.00 — Tropfstei Gardi Hutter 18.30 — Stattkino «Kater». Musikkabarett 18.00 — Kulturzentrum Braui MUSIK Film. Von Christoph Kühn (CH 2020) Les trois Suisses Kabarett Irony Of Fate, Mors Principium Upcoming Film Makers 20.30 — Kultur i de Braui Est, Parasite Inc. tba — Kino Bourbaki «Vagabund». Musikkabarett. 19.45 — Konzerthaus Schüür Jungfilmfestival. Regie: Paul Steinmann Konzert. Metal www.upcoming-filmmakers.ch

September 2020 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz 63 Anzeige KULTURKALENDER

Heepä, Gigele, Gäitsche – Mund- Eyes On: Ernestyna Orlowska art in der Deutschschweiz 20.00 — Südpol 19.00 — Nidwaldner Museum: Salzmagazin «Bodiy». Tanz «D Wortwärchstatt – was wollen Sie über Mundart wissen?». Mit Markus Gasser & Christian Schmutz LITERATUR Naturschutz in der Schweiz heute Miteinander lesen – und morgen Shared Reading 20.00 — Natur-Museum 09.30 — Bibliothek Zug Vortrag. Mit Werner Müller Lesung UPCOMING FILM Thomas Heimgartner 19.30 — Hotel Schweizerhof Lesung & Gespräch MAKERMAKERS MI 16 KUNST BOURBAKIB KINO International Performance Art O MUSIK Giswil

URBAKI KIN Big Band der Hochschule Luzern 11.00 — Hotel Bahnhof Giswill 20.00 — Hochschule Luzern – Musik, Club performanceart-giswil.ch Knox «Don’t git sassy!». Konzert. Jazz. Leitung: David Grottschreiber FILM Distinguished Citizen/El Ciuda- dano ilustre THEATER 14.00 — Stattkino Eyes On: Ernestyna Orlowska Film. Von Gaston Duprat & Mariano 20.00 — Südpol Cohn (ARG/E 2016). Grusswort: Heidi «Bodiy». Tanz Stöckli. Cinedolcevita O Volunteer

L LU LITERATUR 18.30 — Stattkino U U UZER Film. Von Anna Thommen & Lorenz Karin Ulrike Peter Nufer (CH 2019) ZER 20.00 — Museum Bruder Klaus Sachseln «Rendezvous mit der Schweiz». Lesung DIVERSES N So What! Auf den Spuren von Igel, 20.00 — Kleintheater Eichhörnchen & Co. in der Stadt Spoken Word. Mit Martina Hügi, Luzern Gabriel Vetter, Marguerite Meyer 18.30 — Natur-Museum Naturstreifzug. Infos & Anmeldung bis 13.9. unter 041 228 54 11. Treff- KUNST punkt: Endstation VBL-Bus Nr. 10 Une chambre vide (Obergütsch) KUNST THEATER 18.00 — Kunstmuseum Luzern Eyes On: Benjamin Heller Tupperware Tanz/Theater-Party Vortrag 18.00 — Südpol 18.00 — Südpol «The way around». Performance www.sudpol.ch Eyes On: Florence Peake 18.00 — Südpol Eyes On: Simon Senn Eyes On: Theater Aeternam «Voicings». Performance MO 14 20.00 — Südpol 19.30 — Südpol «Be Arielle F.». Performance «They Shoot Horses, Don’t They?». Theater DIVERSES MUSIK Tote Sachen – lebendige Geschich- Max Raabe & Palast Orchester FILM 19.30 — KKL ten: LORY-Abend Konzert Paul Nizon: Der Nagel im Kopf KUNST 19.00 — Historisches Museum 18.30 — Stattkino ZUSAMMEN schreiben & lesen Vortrag. Mit Studierenden der Univer- HeimatKlang Film. Von Christoph Kühn (CH 2020) 17.00 — o.T. Raum für aktuelle Kunst sität Luzern 20.00 — Kleintheater Performance Konzert DIVERSES KINDER Klimarisiken in den Alpen FILM Gwunderstunde FILM 16.40 — Herrenhaus Paul Nizon: Der Nagel im Kopf 14.00 — Natur-Museum Volunteer Vortrag 19.00 — Stattkino Kinderveranstaltung. Ab 5 Jahren 18.30 — Stattkino Film. Von Christoph Kühn (CH 2020). Film. Von Anna Thommen & Lorenz In Anwesenheit des Regisseurs Nufer (CH 2019) DO 17 DIVERSES DI 15 Führung durch NF49 am Seetal- platz MUSIK 18.00 — NF 49 MUSIK SO 13 Dave Bennett, Call Me Clark Was es bei uns auf dem Platz genau zu Orgelsommer 20.00 — Konzerthaus Schüür entdecken gibt? Besuche unsere 20.00 — Hofkirche MUSIK Konzert. Pop Führung und erhalte einen Einblick Konzerte. Klassik, Kirchenmusik. OuverTüren ins Leben auf dem Platz. Das Magazin Jeweils um 12.15: Gewitterkonzert. tba — Hochschule Luzern – Musik, Neubau Noche Cubana wird an dem Abend für alle Gäste www.hoforgel-luzern.ch/orgelsommer 21.00 — Konzerthaus Schüür geöffnet sein! Eröffnungsfest. www.hslu.ch/ou- Party. Salsa vertueren Kommunikationswege. Hans Eyes On: Siselabonga Ernis Wandteppiche für die PTT THEATER Marian Rosenfeld 21.00 — Südpol 18.00 — Hans Erni Museum Eyes On: Theater Aeternam 18.30 — Lukaskirche Konzert. Klassik Konzert. World Gespräch. Mit Heinz Stahlhut, Anna 19.30 — Südpol Rapp-Buri, Ina von Woyski «They Shoot Horses, Don’t They?». Schwalbe & Elefant Theater 17.00 — Wohnwerk Teiggi Konzert. Jazz

60 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz September 2020 KULTURKALENDER Anzeige PROGRAMM IM Club Dänemark Ruedi Fluri, Christian Herter, 19.00 — Club Dänemark Maja Rieder «Easy Undercover Series». Musik, 11.00 — akku Kunstplattform SEPTEMBER 2020 Performances u.v.m. Mit Sc’ööf u. a. Familienzeit. Führung Anmeldung erforderlich: www.daenemark.club Theaterkids Kleintheater Luzern 14.00 — Historisches Museum «Click, Snap, Gram». Kindertheater. THEATER Ab 7 Jahren. Weitere Aufführungen: 15, 16.30 Uhr SAISON- Gauklerfest Luzern ER ÖFF- 10.00 — Tribschen Badi Theater Roos und Humbel URBAN NUNG KADEEMKA Kleinkunst 15.00 — Zwischenbühne «Ein grosses grosses Fest». PRIOL Dienstags_Jazz Sinfonietta Puppenspiel Valentin Baumgartner, 11.00 — Theater an der Mürg «Im Fluss» «Das Hier und Jetzt». Oper. Werke von Sa 12.09. / 20 Uhr Hans-Peter Pfammatter & Offenbach, Pärt, Delibes, Brunner u. a. Valeria Zangger Leitung: Marius Brunner PERSÖNLICH Di 22.09. / 20 Uhr Tanz 34: Wie es Euch gefällt 19.00 — Luzerner Theater SA 12 Die Talksendung von STANDUP Choreografie: Caroline Finn. Musik: Radio SRF 1 Live aus dem Joana Aderi (keys, voc) & Fredy Studer MUSIK Klein theater Luzern PHILOSOPHY! (dr, perc). Bühne OuverTüren Moderation: Christian Zeugin Die Quartalsbilanz – tba — Hochschule Luzern – Musik, Neubau So 13.09. / 10 Uhr tiefergelegt KUNST Eröffnungsfest. www.hslu.ch/ou- vertueren Mit Yves Bossart, Roland International Performance Art Neyerlin & Rayk Sprecher Giswil Soca Fever HELLOWELCOME Mi 23.09. / 20 Uhr 11.00 — BWZ Berufs- und Weiterbildungs- 17.00 — Konzerthaus Schüür «HeimatKlang» zentrum Giswil Party Mo 14.09. / 20 Uhr performanceart-giswil.ch Club Dänemark LUNA TIC Rochus Lussi 19.00 — Club Dänemark SO WHAT! «Heldinnen!» 14.00 — Kunsthandlung & Galerie Carla «Easy Undercover Series». Musik, Do 24.09. / 20 Uhr Renggli Performances u.v.m. Mit Sc’ööf u. a. Die Themen-Show von Begegnung mit dem Künstler Anmeldung erforderlich: Kleintheater und Loge www.daenemark.club Öffentliche Sonntagsführung Mit Martina Hügi, Marguerite CLAUDIO 14.00 — KKLB Tanz der Relevanz Meyer & Gabriel Vetter ZUCCOLINI Mit Marlene Jost & Wetz. 20.00 — Treibhaus Mi 16.09. / 20 Uhr Parallele Kinderführung Party «Darum» Fr 25.09. / 20 Uhr Alois, Remo Helfenstein LITERATUR 21.00 — Neubad BAZOOKA BANDI Benedikt Meyer Konzert. Electro, Pop «Raffzahn Jack und 17.00 — Neustahl Luzern die Rächer der «Nach Ohio». Sofalesung. Garten bausiedlung» Moderation: André Perler THEATER Gauklerfest Luzern Ab 6 Jahren 10.00 — Tribschen Badi Sa 19.09. / 15 Uhr & FILM Kleinkunst So 20.09. / 11 Uhr De Vigo à Varda Tanz 34: Wie es Euch gefällt 11.00 — Stattkino 19.30 — Luzerner Theater «Cléo de 5 à 7». Film. Von Agnès Varda Choreografie: Caroline Finn. Musik: (F 1962) Joana Aderi (keys, voc) & Fredy Studer Volunteer (dr, perc). Bühne 18.30 — Stattkino Urban Priol Film. Von Anna Thommen & Lorenz 20.00 — Kleintheater Nufer (CH 2019) «Im Fluss». Kabarett Dakar-Produktion SO WHAT! DIVERSES 20.00 — Rathausbühne Willisau MARTINA HÜGI Europäische Tage des Denkmals «Mit der Zeit muss man gehen». 2020 Theater 09.00 — Zentralschweiz Sinfonietta Lucerne «Weiterbauen». Vorträge, Führungen, 20.00 — Tuchlaube Podien u.v.m. hereinspaziert.ch «Das Hier und Jetzt». Oper. Werke von Persönlich Offenbach, Pärt, Delibes, Brunner u. a. Leitung: Marius Brunner 10.00 — Kleintheater KADEEMKA Talksendung Strandgut LITERATUR 10.00 — Neubad Märchen Spektakel Dunjascha Flohmarkt 18.00 — Spektakulum Eröffnungsfeier. Märchen, Musik Zivilschutzanlage Sonnenberg u.v.m. Regie: Kerstin Schult. Musik: 11.00 — Zivilschutzanlage Sonnenberg Bruno Amstad Führung. Ab 13 Jahren. Anmeldung erforderlich Kleintheater Luzern KUNST Bundesplatz 14 Stammtisch Denkmalpflege – 6003 Luzern KINDER Nidwalden nidwaldisieren Abenteuer Ouark, Zisch, Groaar, 10.30 — Nidwaldner Museum: Winkel- Vorverkauf: 041 210 33 50 Uhhu riedhaus & Pavillon Mo bis Sa/17 bis 19 Uhr 11.00 — Natur-Museum Podium. Moderation: Gerold Kunz. www.kleintheater.ch Kinderführung. Für Kinder von 6–11 Im Rahmen der Europäischen Tage des Jahren. Denkmals 2020 Weitere Zeiten: 12, 13, 14, 15 Uhr

September 2020 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz 61 Anzeige KULTURKALENDER SEP

Bourbaki Panorama, Löwenplatz 11, Luzern ZUSAMMEN einen Ausflug Club Dänemark 2020 041 410 30 60 www.stattkino.ch machen 19.00 — Club Dänemark 11.00 — o.T. Raum für aktuelle Kunst «Easy Undercover Series». Musik, DI 01 20.30 SHALOM ALLAH von David Vogel, CH 2019, 99', OV/d Ans Festival International Perfor- Performances u.v.m. Mit Sc’ööf u. a. mance Art Giswil. Anmeldung: Anmeldung erforderlich: MI 02 18.30 HÖLDERLIN – SPRACHE ! GROSSES KINO [email protected] www.daenemark.club von und mit Michael Engelhardt 80', D International Performance Art The Great Harry Hillman 20.30 — Neubad DO 03 19.00 VOLUNTEER O FILMPREMIERE & GESPRÄCH Giswil von Anna Thommen & Lorenz Nufer, CH 2019, 93', OV/d,f 12.00 — Bahnhof & Turbine Giswil Konzert. Jazz mit Regie und Gästen / Moderation: Renate Metzger-Breitenfellner performanceart-giswil.ch Klaus Johann Grobe Valentin Magaro 21.00 — Konzerthaus Schüür FR 04 20.30 VOLUNTEER 17.30 — Haus für Kunst Uri Konzert. Disco Vernissage SA 05 13.30 VOLUNTEER Q 20.30 geschlossene Vorstellung THEATER SO 06 DE VIGO À VARDA & ROHMER FILM Gauklerfest Luzern 11.00 ZÉRO DE CONDUITE von Jean Vigo, F 1933, 49', F/d 15.00 — Tribschen Badi L’ATALANTE von Jean Vigo, F 1934, 88', F/d Blade Runner 10.00 — Stattkino Kleinkunst 13.30 HÖLDERLIN – SPRACHE ! GROSSES KINO Q 20.30 VOLUNTEER Film. Von Ridley Scott (US/HKG 1982/2007) Tanz 34: Wie es Euch gefällt MO 07 /DI 08 20.30 VOLUNTEER 19.30 — Luzerner Theater Blade Runner 2049 Choreografie: Caroline Finn. Musik: MI 09 18.30 DAS RÖSSLI, DIE SEELE EINES DORFES O TAG DES DENKMALS 13.00 — Stattkino Joana Aderi (keys, voc) & Fredy Studer von Erich Langjahr & Silvia Haselbeck, CH 2019, 67', Dialekt Film. Von Denis Villeneuve (US 2017) (dr, perc). Bühne Im Anschluss Gespräch mit dem Regisseur, dem Architekten Hans-Jörg Tankstelle Bühne 2020 Emmenegger und der kantonalen Denkmalpflegerin Cony Grünenfelder, Volunteer Leitung: Caspar Scherer, Generalsekretär des BSA 18.30 — Stattkino 20.00 — Chäslager Stans Film. Von Anna Thommen & Lorenz Theater. Mit Dustin Kenel, TANZflug, Nufer (CH 2019) Brigade Brut DO 10 /FR 11 18.30 VOLUNTEER

SA 12 10.00 BLADE RUNNER von Ridley Scott, USA/HKG 1982, 2007 Final Cut, 117', E/d Einführung: Hilar Stadler und Heiri Weingartner DIVERSES KUNST Annemarie von Matt 13.00 BLADE RUNNER 2049 von Denis Villeneuve, USA 2017, 164', E/d,f Europäische Tage des Denkmals 18.30 — Nidwaldner Museum: Winkel- 18.30 VOLUNTEER 2020 09.00 — Zentralschweiz riedhaus & Pavillon SO 13 «Weiterbauen». Vorträge, Führungen, Vernissage 11.00 CLÉO DE 5 À 7 O DE VIGO À VARDA O von Agnès Varda, F 1962, 90', F/d Podien u.v.m. hereinspaziert.ch 18.30 VOLUNTEER Barbara Hennig Marques Säli Flohmarkt 18.30 — B74 MO 14 18.30 VOLUNTEER 10.00 — Schulhaus Säli Gespräch. Mit Karin Mairitsch www.flash-communication.com DI 15 14.00 DISTINGUISHED CITIZEN / Ciudadano ilustre O CINEDOLCEVITA von Gaston Duprat & Mariano Cohn, ARG/ESP 2016, 118', OV/d,f Ächt Lozärn – Unbekannts FILM 18.30 VOLUNTEER entdecke Volunteer 16.00 — Bahnhof Luzern 18.30 — Stattkino MI 16 18.00 geschlossene Vorstellung Themenführung. Film. Von Anna Thommen & Lorenz Treffpunkt: Tourist Information Nufer (CH 2019) DO 17 19.00 PAUL NIZON: Der Nagel im Kopf O FILMPREMIERE & GESPRÄCH von C. Kühn, CH 2020, 90', OV/d,f O in Anwesenheit des Regisseurs KINDER DIVERSES FR 18 /SA 19 18.30 PAUL NIZON: Der Nagel im Kopf Creative Bookworm Club Spinnen bei Nacht 09.30 — Bibliothek Zug 19.30 — Natur-Museum SO 20 11.00 FENSTERLOS O FILM & GESPRÄCH Kinderlesung + 12.30 Naturstreifzug. Infos & Anmeldung von Samuel Flückiger, CH 2019, 26', Dialekt bis 4.9. unter 041 228 54 11 mit dem Regisseur, Sarah Spale und Elvira Plüss Italienische Geschichtenzeit – 14.00 MA NUIT CHEZ MAUD O DE VIGO À VARDA & ROHMER Racconti per bambini in italiano von Eric Rohmer, F 1969, 110', F/d 10.00 — Bibliothek Zug Kinderlesung KINDER 18.30 PAUL NIZON: DER NAGEL IM KOPF Reime und Fingerspiele Von Jugendlichen für Kinder 09.30 — Bibliothek Zug MO 21 /DI 22 18.30 PAUL NIZON: Der Nagel im Kopf erzählt Kinderlesung. Weitere Zeit: 10.30 Uhr 10.30 — Bourbaki Panorama MI 23 FILMPREMIERE & GESPRÄCH Kinderführung. Mit Nadine & Fjanne. 19.00 WETLANDS, DIE ERBSCHAFT VON LUC HOFFMANN Ab 5 Jahren von Stephan Rytz, CH 2019, 90', F/d mit Adrian Borgula, Peter Knaus (Vogelwarte Sempach) und Creative Bookworm Club Christian Frank (öko-Forum Luzern) 10.30 — Bibliothek Zug DO 10 Kinderlesung DO 24 /FR 25 18.30 WETLANDS, DIE ERBSCHAFT VON LUC HOFFMANN Theaterkids MUSIK SA 26 13.30 PAUL NIZON Q 18.30 WETLANDS, DIE ERBSCHAFT VON … 14.00 — Historisches Museum Ishantu «Click, Snap, Gram». Kindertheater. 20.30 — Die Kneipe SO 27 11.00 LE GENOU DE CLAIRE O DE VIGO À VARDA & ROHMER Ab 7 Jahren. Weitere Aufführungen: Konzert. Folk von Eric Rohmer, F 1970, 105', F/d 15, 16.30, 19 Uhr 13.30 PAUL NIZON Q 18.30 WETLANDS, DIE ERBSCHAFT VON … Elio Amberg, Julian Sartorius, ET ET MO 28 18.30 WETLANDS, DIE ERBSCHAFT VON LUC HOFFMANN 21.00 — Neubad Konzert. Freie Improvisation, Jazz DI 29 14.00 DER IMKER O CINEDOLCEVITA O von Mano Khalil, CH 2013, 107', OV/d FR 11 Noche Cubana 18.30 WETLANDS, DIE ERBSCHAFT VON LUC HOFFMANN 21.00 — Konzerthaus Schüür Party. Salsa MI 30 DE VIGO À VARDA & ROHMER MUSIK 18.30 SANS TOIT NI LOI von Agnès Varda, F 1985, 105', F/d OuverTüren 18.00 — Hochschule Luzern – Musik, LITERATUR Neubau Reservationen: Tel. 041 410 30 60 (Combox) Kassenöffnung jeweils 30 Min. vor der Märchen Spektakel Dunjascha Q Eröffnungsfest. www.hslu.ch/ouver- 18.00 — Spektakulum Vorführung Q Programmänderungen vorbehalten Q Wir verweisen auf die Kinoseiten tueren Eröffnungsfeier. Märchen, Musik in der Tagespresse und auf www.stattkino.ch Das stattkino ist rollstuhlgängig Q Q u.v.m. Regie: Kerstin Schult. Musik: Bruno Amstad

58 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz September 2020 KULTURKALENDER

Buschi & Anni FILM LITERATUR 19.30 — Schifflände Buochs Volunteer IHRE Michael Engelhardt Konzert. Folk 18.30 — Stattkino 13.30 — Stattkino Áed Film. Von Anna Thommen & Lorenz VORFÜHRUNG «Hölderlin – Sprache! großes Kino». Nufer (CH 2019) Poesie-Performance 20.30 — Neubad INSERIEREN! Konzert. World Carson, Sons of Morpheus, DIVERSES [email protected] KUNST Six Months of Sun Neugarten Sommer im Museum 21.15 — Treibhaus 18.30 — Neubad 11.00 — Nidwaldner Museum: Winkel- Konzert. Rock «Longo Maï – zwischen Selbstversor- riedhaus & Pavillon gung & gerechte Nahrungsproduk- FILM «Werk Paul Stöcklis». Sonderführung. Is ja irre tion». Vortrag Volunteer Mit Trude & Frank Hofer. 23.00 — Konzerthaus Schüür 20.30 — Stattkino Moderation: Stefan Zollinger «Die Ärzte»-Party. Mit DJ 3866 Milchbar Film. Von Anna Thommen & Lorenz 19.30 — Treibhaus Nufer (CH 2019) Aktuelle Kunst 2020 Luzerner Treffpunkt Landschaft Reloaded THEATER 14.00 — Sankturbanhof Tanz 34: Wie es Euch gefällt Finissage 19.30 — Luzerner Theater Öffentliche Sonntagsführung Choreografie: Caroline Finn. Musik: 14.00 — KKLB Joana Aderi (keys, voc) & Fredy Studer MI 9 MO 7 Mit Marlène Schäfer & Wetz. (dr, perc). Bühne KUNST Parallele Kinderführung famm MUSIK Lukas Hirschi 20.00 — Kulturhof Hinter Musegg Alles echt! 16.00 — Kunstraum Hochdorf «s’ – ein Liederprogramm über s’Babeli, Chäslager Stubete 18.00 — Kunstmuseum Luzern s’Liseli und andere starke Frauen». 20.00 — Chäslager Stans Gespräch. Mit dem Künstler & Henri «Nicht echt, aber authentisch». Spaeti Musiktheater. Regie: Sylvie Kohler Konzert. Mit Bircherix Mit Samuel Herzog Duo Luna Tic 20.00 — Chäslager Stans LITERATUR FILM FILM «Heldinnen! – Olli&Claire spielen Martin Pollack De Vigo à Varda Antigone. Fast.». Musikkabarett Volunteer 11.00 — Stattkino 20.00 — Culinarium Alpinum 20.30 — Stattkino Tankstelle Bühne 2020 Lesung & Gespräch «Zéro de conduite» & «L’atalante». Film. Von Anna Thommen & Lorenz Von Jean Vigo (F 1933 & 1934) 20.00 — Südpol Nufer (CH 2019) Theater. Mit Dustin Kenel, TANZflug, Volunteer Brigade Brut KUNST 20.30 — Stattkino Une chambre vide DIVERSES Film. Von Anna Thommen & Lorenz Muriel Zemp 18.00 — Kunstmuseum Luzern Dann nahm sie meine Hand und Nufer (CH 2019) 20.00 — Zwischenbühne Vortrag führte mich: Carl Spitteler und «Kauderwelsch». Musikkabarett die Theologie Sinfonietta Lucerne 18.00 — Peterskapelle DIVERSES 20.00 — Gemeindesaal Adler FILM Vortrag. Mit Dominik Riedo Strandgut «Das Hier und Jetzt». Oper. Werke von Das Rössli, die Seele eines Dorfes 10.00 — Neubad Offenbach, Pärt, Delibes, Brunner u. a. 18.30 — Stattkino Wie werden wir gesund? Flohmarkt Leitung: Marius Brunner Film. Von Erich Langjahr & Silvia 19.30 — Kunstkeramik Haselbeck (CH 2019). Anschliessend Vortrag. Mit Paul Krauer Flohmarkt Gespräch. Im Rahmen der Europäi- 11.00 — Südpol www.sudpol.ch LITERATUR schen Tage des Denkmals Angelika Overath & Nursel Gülenaz KINDER KINDER 19.00 — Kunstraum Teiggi 2.0 SO 6 Sommer im Museum «So träume und verschwinde ich». Gwunderstunde Lesung. Musik: Cicek Taksi. Präsen- 14.00 — Natur-Museum 13.30 — Nidwaldner Museum: Winkel- tiert von Istanbuluzern & lit.z Litera- riedhaus & Pavillon Kinderveranstaltung. Ab 5 Jahren MUSIK turhaus Zentralschweiz Fathom String Trio «Sockenschlacht und Löwenzahn». Theater-Tiger Familienanlass. Ab 7 Jahren 14.30 — Kleintheater 11.00 — Kunstmuseum Luzern Kindertheater Konzert. Klassik Familiensonntag KUNST 13.30 — Nidwaldner Museum: Winkel- Luzerner Stiftsschatz Festival Strings Lucerne riedhaus & Pavillon 17.00 — Hotel Schweizerhof 10.00 — Hofkirche «Sockenschlacht und Löwenzahn». Sonderführung Konzert. Klassik. Werke von Bocche- Ab 7 Jahren rini, Schubert Markus Baldegger Historisches Fotoshooting DI 8 Yumi Ito & Szymon Mika 17.00 — Galerie Hofmatt 14.00 — Historisches Museum Vernissage 17.00 — Wohnwerk Teiggi Familienplausch MUSIK Konzert. Jazz Club Dänemark Club Dänemark FILM 19.00 — Club Dänemark 19.00 — Club Dänemark Volunteer «Easy Undercover Series». Musik, «Easy Undercover Series». Musik, 13.30 — Stattkino Performances u.v.m. Mit Sc’ööf u. a. Performances u.v.m. Mit Sc’ööf u. a. SA 5 Film. Von Anna Thommen & Lorenz Anmeldung erforderlich: www. Anmeldung erforderlich: Nufer (CH 2019) daenemark.club www.daenemark.club MUSIK Orgelsommer DIVERSES 20.00 — Hofkirche THEATER Dead Metal 4 Konzerte. Klassik, Kirchenmusik. 19.00 — Sedel Stadtrundgang zu historischen Jeweils um 12.15: Gewitterkonzert. Sinfonietta Lucerne Konzert. Mit Contorsion, Mortal Schauplätzen der Fotografie www.hoforgel-luzern.ch/orgelsom- 11.00 — Marianischer Saal Factor, Axxelerator, Mind Patrol 09.30 — Historisches Museum mer «Das Hier und Jetzt». Oper. Werke von Anmeldung bis 3.9.2020 an Offenbach, Pärt, Delibes, Brunner u. a. Club Dänemark [email protected] oder Leitung: Marius Brunner 19.00 — Club Dänemark 041 228 54 24 «Easy Undercover Series». Musik, LITERATUR Tanz 34: Wie es Euch gefällt Performances u.v.m. Mit Sc’ööf u. a. Eidechsen Arno Camenisch 19.00 — Luzerner Theater Anmeldung erforderlich: 11.00 — Natur-Museum 20.00 — Neubad Choreografie: Caroline Finn. Musik: www.daenemark.club Sonderführung. Anmeldung bis Lesung. Musik: Roman Nowka Joana Aderi (keys, voc) & Fredy Studer 1.9.2020 an bildungsklub-luzern@ (dr, perc). Bühne proinfirmis.ch oder 058 775 12 12

September 2020 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz 59 KULTURKALENDER

Vino Kilo Sommer im Museum 11.00 — Südpol KUNST 18.30 — Nidwaldner Museum: Winkel- vinokilo.com Sommer im Museum riedhaus & Pavillon 18.30 — Nidwaldner Museum: Winkel- Gespräch. Mit Brigitt Flüeler & Regula DI 1 Galgenfrist in Luzern – pur und riedhaus & Pavillon Odermatt-Bürgi ohne Zensur «Vier Frauen in vier Akten: Annemarie 16.00 — Bahnhof Luzern von Matt, Sonja Sekula, Else MUSIK Themenführung. Lasker-Schüler, Gertrude Stein». FILM Orgelsommer Treffpunkt: Tourist Information Lesung. Mit Rebekka Burckhardt. Volunteer 20.00 — Hofkirche Einführung: Roger Perret Konzerte. Klassik, Kirchenmusik. Sommer im Museum 19.00 — Stattkino Jeweils um 12.15: Gewitterkonzert. 17.00 — Nidwaldner Museum: Winkel- Film. Von Anna Thommen & Lorenz www.hoforgel-luzern.ch/orgelsommer riedhaus & Pavillon Nufer (CH 2019). Mit der Regie & «Meine Nacht schläft nicht». Buchver- FILM Gästen. Moderation: Renate Metzger- nissage, Performance, Podium. Volunteer Breitenfellner THEATER Mit Sophie Jung, Céline Manz, Sibylle 20.30 — Stattkino Omlin, Beatrice von Matt. Film. Von Anna Thommen & Lorenz Theatertouren Moderation: Patrizia Keller Nufer (CH 2019) DIVERSES 10.00 — Historisches Museum Täglich (ausser MO) für Kinder & ZUSAMMEN essen Erwachsene. Detailprogramm: 12.00 — o.T. Raum für aktuelle Kunst www.historischesmuseum.lu.ch KINDER DIVERSES Im Kunstpavillon. Geschichtenzeit Vino Kilo Anmeldung: [email protected] 10.00 — Bibliothek Zug 15.00 — Südpol LITERATUR Kinderlesung www.sudpol.ch Neugarten 18.30 — Neubad Miteinander lesen – Geschichtenzeit «Ziviler Ungehorsam – wenn die Shared Reading 14.30 — Bibliothek Zug Politik versagt». Vortrag 09.30 — Bibliothek Zug Lesung Kinderlesung Bingo Endzeitedition DO 3 20.00 — Treibhaus Spitteler inspiriert www.treibhausluzern.ch 18.00 — Peterskapelle MUSIK Vernissage FR 4 Al Pride, Little Fellow 20.30 — Konzerthaus Schüür KUNST MUSIK Konzert. Indie, Pop MI 2 Kunst über Mittag 12.15 — Kunsthaus Zug Club Dänemark Noche Cubana kunsthauszug.ch 19.00 — Club Dänemark 21.00 — Konzerthaus Schüür MUSIK «Easy Undercover Series». Musik, Party. Salsa Performances u.v.m. Mit Sc’ööf u. a. Keynote Jazz Baba Zula 19.45 — Theater Casino Zug FILM Anmeldung erforderlich: www. Shalom Allah daenemark.club 21.00 — Südpol Konzert. Mit Lady Sings the Blues Konzert. Experimental 20.30 — Stattkino Techtelmechtel Portraits: a Kate Bush Tribute Film. Von David Vogel (CH 2019) 19.30 — Chäslager Stans feat. Lindsay Ferguson Konzert. Balkan, Jazz, Experimental THEATER 20.00 — Chäslager Stans Konzert. Hosted by Sarah Bowman & DIVERSES Deathrope Christian Winiker Steinreich(es) Luzern 20.00 — Sedel L Tanz 34 18.00 — Natur-Museum Konzert. Rock LITERATUR Sonderführung famm W Wieie ees euch Michael Engelhardt Abendspinnerinnen Luzern 20.00 — Kulturhof Hinter Musegg gefälltg 18.30 — Stattkino 19.30 — Schloss Meggenhorn «s’ – ein Liederprogramm über s’Babeli, «Hölderlin – Sprache! großes Kino». Märchenspaziergang s’Liseli und andere starke Frauen». Poesie-Performance Musiktheater. Regie: Sylvie Kohler Elian Zeitel, Lärchenharz Dorothee Elmiger & Peter Bichsel 20.00 — Culinarium Alpinum 20.00 — Neubad Lesung & Gespräch. Im Rahmen der IHRE Konzert. Jazz Saisoneröffnung Damian Lynn, Tobias Jensen AUSSTELLUNG 20.30 — Konzerthaus Schüür Konzert. Pop KUNST Une chambre vide INSERIEREN! Jeanie Johnston 18.00 — Kunstmuseum Luzern 20.30 — Gleis 5 Vortrag [email protected] Konzert. Celtic, Americana Ab Sommer im Museum Skandal 03 18.30 — Nidwaldner Museum: Winkel- 22.00 — Treibhaus luzernertheater.ch riedhaus & Pavillon Party Sep 041 228 14 14 T Schlaglicht-Rundgang THEATER Tanz 34: Wie es Euch gefällt 20.00 — Luzerner Theater DIVERSES Tankstelle Bühne 2020 Choreografie: Caroline Finn. Musik: Märchenspaziergang 20.00 — Südpol Joana Aderi (keys, voc) & Fredy Studer 19.30 — Schloss Meggenhorn Theater. Mit Dustin Kenel, TANZflug, (dr, perc). Bühne Sonderführung Brigade Brut Thomas C. Breuer & Bänz Friedli 20.00 — Kulturhalle Konstanz Rothenburg KUNST KINDER «Retour – Breuer & Friedli fahren Kunst über Mittag Gwunderstunde Eisenbahn». Kabarett 12.15 — Kunsthaus Zug 14.00 — Natur-Museum kunsthauszug.ch Kinderveranstaltung. Ab 5 Jahren Qiu Shihua ADRESSEN 17.30 — Galerie Urs Meile A-Z Vernissage SIEHE SEITE 50

56 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz September 2020 Anzeigen

LUZERN

Empty / Not Empty Qiu 3.9.–31.10.2020 Shihua VALENTIN MAGARO im Dialog mit

ERÖFFNUNG: Donnerstag, 3.9.2020 HEINRICH DANIOTH 17.30–19.30 Uhr 12. September bis 22. November 2020 Vernissage Samstag, 12. September, 17.30 Uhr

Dienstag bis Freitag: 10–18Uhr Samstag: nach Vereinbarung

Galerie Urs Meile Lucerne Galerie Urs Meile Beijing HAUS FÜR KUNST URI Rosenberghöhe 4, 6004 Luzern D10, 798 East Street, 798 Art District T +41 (0)41 420 33 18 No. 2 Jiuxianqiao Road, Chaoyang District Herrengasse 2, 6460 Altdorf www.galerieursmeile.com 100015 Beijing, China [email protected] T +86 10 5762 6051 Do/Fr 14 – 18 Uhr, Sa/So 11 – 17 Uhr 041 870 29 29 www.hausfuerkunsturi.ch Welten machen Guido Hauser 28. August – 20. September 2020

VERNISSAGE Freitag, 28. August 2020, 19–21 Uhr 28. 06. — ÖFFNUNGSZEITEN MI, SA 16–18 Uhr / SO 14–18 Uhr 01. 11. 2020 29. August, 12–19 Uhr, Kunsthoch GALERIE KRIENS Schappe Kulturquadrat von Miniatur bis Monumental Obernauerstrasse 1d, 6010 Kriens, www.galerie-kriens.ch

a ku Kunstplattform DUELLVernissage 22.08. — 29.08.20 21.08. 20.09.2020 Kunsthoch Über den Luzern www.benzeholz.ch

Rahmen hinaus 11 Uhr Ruedi Fluri Lecture Merel van Christian Herter Riddley Diepen Maja Rieder How does one make 22. August – fire again? 18. Oktober 2020 Benzeholz Gerliswilstrasse 23 Fr + Sa 14:00 – 17:00 Raum für Öffnungszeiten Seestrasse 6020 Emmenbrücke So 10:00 – 16:00 zeitgenös sische Do / Sa / So / 6045 Meggen www.akku-emmen.ch Kunst von 14–18 Uhr

September 2020 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz 57 Anzeigen HEEPÄ, GIGELE, GÄITSCHE Mundart in der Deutsch- schweiz

29. AUGUST 2020 BIS 1. NOVEMBER 2020 SYD MEAD FUTURE CITIES

Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung: Wir bitten Sie um Anmeldung auf bellpark.ch.

museum.ch www.nidwaldner- Salzmagazin Museum Nidwaldner FREITAG, 28. AUGUST, 18-21 UHR, MUSEUM IM BELLPARK 27. Mai Doppel-Vernissage: Sie und Ihre Freunde sind zur Eröffnung herzlich eingeladen. SAMSTAG, 29. AUGUST, 11.30-13.30 UHR, EHEMALIGE POST HOFMATT — 1. November Gespräch über Syd Mead mit Boris Hars-Tschachotin, Kurator Berlin, und Hilar Stadler 2020 SAMSTAG, 12. SEPTEMBER, 10.00-18.30 UHR, STATTKINO LUZERN Blade Runner-Marathon mit anschliessender Führung durch die Ausstellung

29. AUGUST 2020 BIS 8. NOVEMBER 2020 LUDOVIC BALLAND AMERICAN READERS AT HOME

Museum im Bellpark Kriens, Luzernerstrasse 21, CH-6011 Kriens, T 041 310 33 81, www.bellpark.ch, Bus 1 ab Bahnhof Luzern Richtung Kriens / Obernau, Haltestelle Hofmatt-Bellpark, Parking Hofmatt. Mi-Fr 14-17h, Sa/So 11-17h | Ein Kulturengagement der Gemeinde Kriens

54 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz September 2020 Ausstellungen akku Kunstplattform Entlebucherhaus Veranstaltung Historisches Museum DO 24.9., 18 Uhr: Gespräch. Mit dem FR–SA 14–17 Uhr, SO 10–16 Uhr MI und jeden 1. SO im Monat 14–17 Uhr Künstler, Thomi Wolfensberger, DI–SO 10–17 Uhr Ruedi Fluri, Christian Herter, oder nach Vereinbarung 041 484 22 21 Simone Aughterlony Luzern. Fotografiert: 1840 bis 1975 Maja Rieder Heimatmuseum Sonderausstellung — 27.9.2020 «Über den Rahmen hinaus». Geschichte, Handwerk, Wohnen, Kommunikationswege. Hans Tripelausstellung — 18.10.2020 Landwirtschaft im 19. und 20. Jahr- Ernis Wandteppiche für die PTT Theatertouren hundert Sonderausstellung — 8.5.2022 Ab DI 1.9., 10 Uhr: Theatertouren. Kinderführung Täglich (ausser MO) für Kinder & SO 13.9., 11 Uhr Veranstaltung Erwachsene. Detailprogramm: Forum Schweizer DO 17.9., 18 Uhr: Gespräch. Mit Heinz Führung Geschichte Stahlhut, Anna Rapp-Buri, Ina von www.historischesmuseum.lu.ch SO 20.9., 11 Uhr Woyski DI–SO 10–17 Uhr Theatertour: Wenn frau will ... Sammlungspräsentation Hans Auf dem Weg zur Gleichstellung Andermatt Entstehung Schweiz DO 24.9., 10 Uhr Multimediale Dauerausstellung Erni-Stiftung Landart Pfad Andermatt – Sonderausstellung — 8.5.2022 SA 26.9., 10, 11 & 16 Uhr Hospental Galerie Apropos SO 27.9., 10, 11 & 14 Uhr «Perspektiven». Sonderausstellung. Haus für Kunst Uri Themenpfad. kultur.spuur.ch — DO 17–20 Uhr, FR–SA 15–18 Uhr Veranstaltungen DO–FR 14–18 Uhr, SA–SO 11–17 Uhr 31.10.2020 Heini Gut SA 5.9., 9.30 Uhr: Stadtrundgang zu «Flor im Flur». Valentin Magaro historischen Schauplätzen der Foto- ArteCuba Galerie Einzelausstellung — 10.10.2020 «Im Dialog mit Heinrich Danioth». grafie. Anmeldung bis 3.9.2020 an Einzelausstellung — 22.11.2022 [email protected] oder MI–FR 14–19 Uhr, SA 10–17 Uhr 041 228 54 24 Rojo 9+1 Galerie Hofmatt Vernissage SA 12.9., 17.30 Uhr MI 16.9., 19 Uhr: Tote Sachen – leben- Gruppenausstellung. Zeitgenössische SA/SO 14–17 Uhr dige Geschichten: LORY-Abend. kubanische Kunst — 17.10.2020 Markus Baldegger Haus zum Dolder Vortrag. Mit Studierenden der Univer- Vernissage «Vokabular». Einzelausstellung. sität Luzern SA 19.9., 14 Uhr Malerei, Radierungen — 4.10.2020 Besichtigung nur geführt und nach Vereinbarung Junges Museum: Kindheit. Vernissage Fotografiert B74 SA 5.9., 17 Uhr Kulturhistorische Sammlung Sonderausstellung. Mit Historischem Sammlerhaus der Arztfamilien DO–FR 16–19 Uhr, SA 14–17 Uhr & auf Fotoshooting, Vermittlungsraum für Müller-Dolder: Barockmöbel, Hinter- Schulklassen u.v.m. — 12.9.2020 Anfrage Galerie Kriens glasbilder, sakrale Skulpturen, volksre- Barbara Hennig Marques MI/SA 16–18 Uhr, SO 14–18 Uhr ligiöse Objekte, Fayencen und Porzel- Kinderveranstaltungen «Of Pears and Apples». Guido Hauer lan, Flühli-Glas, historische Arztpra- SO 6.9. & 27.9., 14 Uhr: Historisches Einzelausstellung — 12.9.2020 xis, ostasiatische und afrikanische Fotoshooting. Familienplausch Einzelausstellung. Sammlerstücke Veranstaltung Malerei — 20.9.2020 SA 12.9., 14, 15, 16.30, 19 Uhr & FR 11.9., 18.30 Uhr: Gespräch. Haus zum Dolder, SO 13.9., 14, 15, 16.30 Uhr: Mit Karin Mairitsch Galerie Müller Theaterkids. «Click, Snap, Gram». DO–FR 14–18 Uhr, SA 13–17 Uhr Schlossmuseum, Kindertheater. Ab 7 Jahren. Weitere Benzeholz - Raum für Giorgio Avanti Stiftskirche Aufführungen: 15, 16.30, 19 Uhr zeitgenössische Kunst «L’heure bleue». Einzelausstellung. SO 14–16.30 Uhr SO 20.9., 14.45 & 15.45 Uhr: Der Schatz DO & SA–SO 14–18 Uhr Malerei — 12.9.2020 SA 5./19.9. 14–16.30 Uhr der Piraten. Kinderführung DO 14./24.9., 18.30–20.30 Uhr Duell (Olivia Abächerli & Amélie Bodenmann) Galerie Urs Meile 550 Jahre Schwarze Kunst 1470 Hofkirche «Riddley: How does one make fire DI–FR 10–18 Uhr, SA nach Vereinbarung Sonderausstellung. Führungen, Filme, Luzerner Stiftsschatz again?». Einzelausstellung — 20.9.2020 041 420 33 18 Begleitveranstaltungen u.v.m. Anmel- Sonderausstellung. Sakrale Schatz- dung via [email protected] oder kammer. Nur im Rahmen einer Qiu Shihua 041 930 23 78 — 8.11.2020 Bourbaki Panorama «Empty / Not Empty». Führung besuchbar Veranstaltungen April-Oktober: 10–18 Uhr Einzelausstellung — 31.10.2020 Hotel Krone Sarnen November-März: 10–17 Uhr SA 19.9., 10 Uhr: Besuch der Walli- Vernissage mann Druck und Verlag AG Monumentales Rundbild: ein europäisches DO 3.9., 17.30 Uhr Artothek Sarnen Kulturdenkmal SA 19.9., 10 Uhr: «Drucken wie vor 550 Kunst zum Ausleihen. Mit Werken Dauerausstellung. Geschichte mit Jahren». In der Kantonsschule von über 30 Kunstschaffenden Geschichten erleben: Museumsbesuch Galerie Vitrine Beromünster mit App (Tablets stellt das Museum DO–FR 14–18.30 Uhr, SA 12–16 Uhr SA 26.9., 9.30 Uhr: Museumsfahrt KALI Gallery zur Verfügung) Martin Gut & Romuald Etter Gutenberg Werkstatt Reitnau. DO–FR 17–19 Uhr, SA 15–17 Uhr Abfahrt: Schulhausplatz Oberstufe Sehwunder. Trick, Trug & Illusion «Origin». Doppelausstellung. Malerei, Amos & Veli Installation, Objekte — 10.10.2020 Beromünster. «Die faszinierende Welt der optischen «This is not a commercial/Life is one of Illusion». Sonderausstellung Führungen the best». Einzelausstellung. Perfor- Kinderführung Glasi Hergiswil SA 5.9. & 19.9., 14 & 15.15 Uhr mance. Installationen. Malerei, SA 12.9., 10.30 Uhr: Von Jugendlichen Vom Feuer geformt SO 6.9., 13.9., 20.9., 27.9., 14 & 15.15 Uhr Skulpturen, Videokunst — 26.9.2020 für Kinder erzählt. Mit Nadine & Sonderausstellung zur Geschichte des DO 10.9. & 24.9., 19 Uhr Finissage Fjanne. Ab 5 Jahren Glases & der Glasi Hergiswil SA 26.9., 18 Uhr Kinderbücher vor 100 Jahren bis Coiffeur Schnittpunkt Gletschergarten heute KKLB Sonderausstellung. In der Bibliothek Vreni Renggli Täglich 9–18 Uhr SO 14 Uhr und nach Vereinbarung «Über Bäume & Zwischenräume». Schulhaus Beromünster. Einzelausstellung. Garten, Spiegellabyrinth, Wun- Jeweils MI 13.30–15 Uhr & SA 9–11 Gesamtkunstwerk www.vrenirenggli.ch derkammer, Zwergen-Suchspiel Uhr — 8.11.2020 Dauerausstellung. Arbeiten von Dauerausstellung Roman Signer, Gerda Steiner & Jörg Edizioni Galleria Periferia Hilfiker Kunstprojekte Lenzlinger, Sipho Mabona, Heinrich Hans Erni Museum Gartentor, Martin Solèr, Madleine SA 12–17 Uhr oder nach Vereinbarung MI–SA 13–17 Uhr Staubli, Monika Steiger, Edwin Grüter, Sommerzeit: Täglich 11–18 Uhr Irmgard Walthert, Ursula Stalder, Silas Vaclav Pozarek Winterzeit: Täglich 11–17 Uhr Claudia Vogel «COP (cool or poor)». «Wenn du mich siehst, dann weine». Kreienbühl, Rochus Lussi u. a. Hans Erni Einzelausstellung — 26.9.2020 Einzelausstellung. Öffentliche SonntagsFührungen Dauerausstellung & Skulpturengarten Skulpturale Installation — 26.9.2020 Veranstaltung SO 6.9., 14 Uhr: Mit Marlène Schäfer & DO 24.9., 19 Uhr: Atlas Archive Album Michael Günzburger Wetz (AAA) Bd. III. Gespräch. Mit dem «Das Ende der Spur». Künstler & Stanislaus von Moos Einzelausstellung. Tierabdrucke, Arbeiten — 8.11.2020

September 2020 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz 55 Anzeigen AUSSTELLUNGEN

SO 13.9., 14 Uhr: Mit Marlene Jost & Kunsthaus Zug Wetz SO 20.9., 14 Uhr: Mit Herby Meyer & DI–FR 12–18 Uhr, SA/SO 10–17 Uhr Wetz Fantastisch Surreal – Die Samm- SO 27.9., 14 Uhr: Mit Kurt Hunkeler & lung Wetz Gruppenausstellung — 6.9.2020 Jeweils parallele Kinderführung Veranstaltungen DI 1.9., 12.15 Uhr: Kunst über Mittag Veranstaltung MO 21.9., 14 Uhr: Kunst im Spital. DO 3.9., 12.15 Uhr: Kunst über Mittag Führung. Mit Wetz. Treffpunkt: Haupteingang Luzerner Kantonsspital Kunstmuseum Luzern DI–SO 11–18 Uhr, MI 11–20 Uhr Kornschütte Alles echt! MO–FR 10–18 Uhr, SA–SO 10–16 Uhr Sonderausstellung. Werke aus der Weltformat 20 Sammlung — 22.11.2020 «Not (yet) cancelled». Graphic Design Veranstaltungen Festival. www.weltformat-festival.ch SO 6.9., 11 Uhr: Fathom String Trio. — 4.10.2020 Konzert. Klassik Vernissage MO 7.9., 18 Uhr: Alles echt!. «Nicht SA 26.9., 19 Uhr echt, aber authentisch». Mit Samuel Herzog Kunstgalerie Café/Bar Führung ductus DO 17.9., 15 Uhr DO–SA 14–23 Uhr, SO 9–17 Uhr Marion Baruch Franz Siegwart «Retrospektive – innenausseninnen». «Quadratur». Einzelausstellung. Einzelausstellung — 11.10.2020 Malerei, Zeichnungen — 13.9.2020 Une chambre vide: Vortragsreihe Kunsthalle Luzern MI 2.9., 18 Uhr : Mit Marion Strunk MI 9.9., 18 Uhr: Mit Valérie Marange MI–SA 14–19 Uhr, SO 14–17 Uhr (auf Englisch) Flurina Badel & Jérémie Sarbach MI 16.9., 18 Uhr: Mit Mascha Madörin «Planty of Love». Einzelausstellung — 19.9.2020 MI 23.9., 18 Uhr: Mit Myriam Rambach &Arben Iljazi, Georges Finissage Pfründer, Noah Stolz. Auf Französisch SA 19.9., 14 Uhr: Gespräch. Mit den & Englisch Kunstschaffenden, Laura M. Weber, Führungen Rosemarie E. Benson. Moderation: Michael Sutter SO 20.9., 11 Uhr: Familienführung SO 27.9., 11 Uhr Serigraphie – Die Kunst des Plakatdrucks Andreas Züst Sonderausstellung. Im Rahmen von «Eis». Einzelausstellung — 22.11.2020 Weltformat Graphic Design Festival — 4.10.2020 Führung SO 13.9., 11 Uhr Kunsthandlung & Galerie Kunstraum Hochdorf Carla Renggli DO–FR 16–18 Uhr, SA–SO 15–18 Uhr MI–FR 14–18 Uhr, SA 10–16 Uhr Lukas Hirschi Rochus Lussi «zwischen_STAND». Einzelausstel- «Trophäen». Einzelausstellung. lung. Malerei. Anwesenheit des Holzkunst — 3.10.2020 Künstlers: 4., 11., 18.9. — 20.9.2020 Veranstaltungen Finissage SO 13.9., 14 Uhr: Begegnung mit dem SO 20.9., 16 Uhr Künstler SA 19.9., 17 Uhr: Sonderführung: 18.30 Uhr. Im Rahmen der Zuger Kunstnacht

Verlängert bis 6. September 2020 Kunsthaus Zug Dorfstrasse 27, 6301 Zug | www.kunsthauszug.ch Di bis Fr 12.00 – 18.00 | Sa und So 10.00 – 17.00

Fantastisch Surreal

2019, ProLitteris, Zurich Die Sammlung © — Breton Duchamp Kiesler Surrealistische Räume 1947 Max von Moos, Gewittergeist, um 1937, um 1937, von Moos, Gewittergeist, Max Kunsthaus Zug,

52 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz September 2020 AUSSTELLUNGEN

Matthäuskirche & Peters- Musikinstrumenten- DO 3.9., 18.30 Uhr: Gespräch. Sankturbanhof Mit Brigitt Flüeler & Regula Oder- kapelle sammlung Willisau matt-Bürgi MI–FR 14–17 Uhr, SA–SO 11–17 Uhr Spitteler inspiriert MI & jeder 2. SO FR 4.9., 18.30 Uhr: «Vier Frauen in vier Dauerausstellung Lyrik-Weg. Im Rahmen von Carl Sammlung Patt & Sammlung Akten: Annemarie von Matt, Sonja Geschichte und Kultur von Sursee. Spitteler 100 Jahre Literaturnobelpreis Schumacher Sekula, Else Lasker-Schüler, Gertrude Objekte, Gebäude, Persönlichkeiten 1919–2019 — 16.9.2020 Dauerausstellung. Stein». Lesung. Mit Rebekka Burck- hardt. Einführung: Roger Perret Aktuelle Kunst 2020 Luzerner Vernissage Historische Instrumente Landschaft Reloaded DI 1.9., 18 Uhr. In der Peterskapelle SA 5.9., 17 Uhr: «Meine Nacht schläft Gruppenausstellung. Mit Esther Natur-Museum nicht». Buchvernissage, Performance, Amrein, Rosângela de Andrade, Veranstaltung Podium. Mit Sophie Jung, Céline Ferdinand Arnold, Ruth Baettig, MO 7.9., 18 Uhr: Dann nahm sie meine DI–SO 10–17 Uhr Manz, Sibylle Omlin, Beatrice von Jeremias Bucher, Klara Bühler, Hand und führte mich: Carl Spitteler Zauneidechse. Alles in Ordnung? Matt. Moderation: Patrizia Keller Romuald Etter, Heini Gut, Thomas und die Theologie. Vortrag. Sonderausstellung. In Zusammenar- SO 6.9., 11 Uhr: «Werk Paul Stöcklis». Heini, Stefan Rösli, Roger Schnyder, Mit Dominik Riedo beit mit der Albert Koechlin Stiftung Sonderführung. Mit Trude & Frank Gabriela Schoenenberger, Eva Stürm- — 11.4.2021 Hofer. Moderation: Stefan Zollinger lin, Tino Steinemann u. a. — 6.9.2020 Museum Bruder Klaus Veranstaltungen SO 6.9., 13.30 Uhr: «Sockenschlacht Finissage Sachseln DI 1.9., 18 Uhr: Steinreich(es) Luzern. und Löwenzahn». Familienanlass. SO 6.9., 14 Uhr Sonderführung Ab 7 Jahren DI–SA 10–12 Uhr & 13.30–17 Uhr, Unterwegs. Vom Aufbrechen, SO 11–17 Uhr SA 5.9., 11 Uhr: Eidechsen. Sonderfüh- Veranstaltung Ankommen und Weiterziehen rung. Anmeldung bis 1.9.2020 an Niklaus von Flüe – Vermittler zwi- SA 12.9., 10.30 Uhr: Stammtisch Sonderausstellung — 28.2.2021 schen Welten [email protected] Denkmalpflege – Nidwalden nidwaldi- «Vermittler zwischen Welten». oder 058 775 12 12 sieren. Podium. Moderation: Gerold Vernissage Grundausstellung — 1.11.2020 FR 11.9., 19.30 Uhr: Spinnen bei Nacht. Kunz. Im Rahmen der Europäischen SA 26.9., 18 Uhr: Mit Markus Wietlis- Naturstreifzug. Infos & Anmeldung Tage des Denkmals 2020 bach, Sibille Arnold Veranstaltungen bis 4.9. unter 041 228 54 11 MI 16.9., 20 Uhr: Karin Ulrike Peter. Führungen Schloss Heidegg «Rendezvous mit der Schweiz». DI 15.9., 18.30 Uhr: Auf den Spuren von DI 15.9., 18.30 Uhr: In der Kantonsbib- Lesung Igel, Eichhörnchen & Co. in der Stadt liothek Nidwalden Schlossgeschichte Luzern. Naturstreifzug. Infos & SO 20.9., 13 Uhr: Familienführung Dauerausstellung. Infos zu den Turm- FR 25.9., 10 Uhr: Nur herein am Bruder Anmeldung bis 13.9. unter 041 228 54 11. kellergeschichten: www.heidegg.ch/ Klausen Tag!. Führungen u.v.m. Treffpunkt: Endstation VBL-Bus Nr. 10 Abenteuer Amerika - Nidwaldner museum/heidegger-turmkellerge- Führung (Obergütsch) Pioniergeist im Dienst des Klos- schichten MI 9.9., 19.30 Uhr DO 17.9., 20 Uhr: Naturschutz in der ters Engelberg Schweiz heute und morgen. Vortrag. Sonderausstellung — 3.1.2021 Schloss Meggenhorn Weltenmachen – von Miniatur bis Mit Werner Müller Monumental Karl Felix Appenzeller (1892–1964) Leidenschaft Textil Sonderausstellung. Mit Stefan Kinderveranstaltungen Sonderausstellung. Ausgewählte Sonderausstellung — 1.11.2020 Bucher-Twerenbold, Frédéric Clot, Jeden MI, 14 Uhr: Gwunderstunde. Werke aus der Sammlung der Sabine Hertig, Monica Ursina Jäger, Ab 5 Jahren Frey-Näpflin-Stiftung — 28.2.2021 Stadt Luzern Ofra Lapid, Lukas Liederer, Marius SO 13.9., 11, 12, 13, 14, 15 Uhr: Aben- Weltformat 20 Rappo, Stefan Rogger, Marco Scorti, teuer Ouark, Zisch, Groaar, Uhhu. o.T. Raum für aktuelle «Not (yet) cancelled». Graphic Design Olga Titus, Matthias A. K. Zimmer- Kinderführung. Kunst Festival. Orte: Kornschütte, Ahoi, mann, Peter Storrer — 1.11.2020 Für Kinder von 6–11 Jahren Rössligasse 12, Kunsthalle Luzern, SA 26.9., 19 Uhr: Arlo & Spot. Kinder- DO–FR 16–19 Uhr, SA 14–17 Uhr Vorplatz LUKB, Winkel, Elephant- Museum im Bellpark kino. Ab 1. Schuljahr ZUSAMMEN zwischen uns und house. www.weltformat-festival.ch MI–SA 14–17 Uhr, SO 11–17 Uhr überhaupt — 4.10.2020 Nidwaldner Museum: Doppelausstellung. Performance. Syd Mead Mit Judith Huber & Angela Hausheer, Vernissage «Future Cities». Salzmagazin Ralph Kühne — 19.9.2020 SA 26.9., 19 Uhr: In der Kornschütte Einzelausstellung — 1.11.2020 MI 14–20 Uhr, DO–SA 14–17 Uhr, Veranstaltungen SO 11–17 Uhr Steinen Galerie Veranstaltungen DO 3.9., 12 Uhr: ZUSAMMEN essen. SA 12.9., 10 Uhr: Blade Runner. Film. Heepä, Gigele, Gäitsche – Mund- Im Kunstpavillon. SA 13–16 Uhr Von Ridley Scott (US/HKG art in der Deutschschweiz Anmeldung: [email protected] André Emmenegger & Michael 1982/2007) Sonderausstellung — 1.11.2020 SA 12.9., 11 Uhr: ZUSAMMEN einen Pallett, Christina Barry & Ueli SA 12.9., 13 Uhr: Blade Runner 2049. Ausflug machen. Ans Festival Interna- Lehmann Film. Von Denis Villeneuve (US 2017) Veranstaltung DO 17.9., 19 Uhr: D Wortwärchstatt – tional Performance Art Giswil. Doppelausstellungen Jeweils im Stattkino Anmeldung: [email protected] was wollen Sie über Mundart wissen? Tal Museum Ludovic Balland Mit Markus Gasser & Christian DO 17.9., 17 Uhr: ZUSAMMEN Schmutz «American Readers At Home». schreiben & lesen. Performance Luxushotellerie in Engelberg Einzelausstellung — 8.11.2020 Mutig, trotzig, selbstbestimmt: SA 19.9., 16 Uhr: ZUSAMMEN «Von Berg- und anderen Kulissen». Nidwaldens Weg in die Moderne zwischen uns und überhaupt. Dauerausstellung Museum Rainmühle Dauerausstellung zu geschichtlichen Performance Feuer April–Oktober, jeweils SO 14–17 Uhr oder Themen Nidwaldens — 1.11.2020 «900 Jahre Kloster Engelberg». nach Vereinbarung Peterskapelle Sonderausstellung — 18.10.2020 Industriekultur der Schweiz Nidwaldner Museum: MO–SO 8–18.30 Uhr Dauerausstellung. Historische Winkelriedhaus & Pavillon Palacestine Verkehrshaus der Schweiz Gruppenausstellung: Virtual Reality, Maschinen — 31.10.2020 MI 14–20 Uhr, DO–SA 14–17 Uhr, Täglich 10–17 Uhr SO 11–17 Uhr Installation, Video, Textil. Mit Kunst- Museum Sammlung schaffenden aus der Schweiz & Paläs- Transportmuseum Nachhall und Witterung tina — 4.10.2020 Ausstellungshallen, Filmtheater, Rosengart Dauerausstellung. Ausgewählte Planetarium Täglich 10–18 Uhr Werke aus der Sammlung des PTTH:// Nidwaldner Museums z s u z s a’ s galerie Sammlung Rosengart Boyband CHIC Dauerausstellung. Werke von Annemarie von Matt «VR Experience». Onlineausstellung. DO–FR 14–18.30 Uhr, SA 14–17 Uhr oder Bonnard, Braque, Cézanne, Chagall, «Widerstehlich». www.ptth.pt — 21.12.2022 nach Vereinbarung Kandinsky, Klee, Matisse, Miro, Einzelausstellung — 27.9.2020 2020 Tandem Vol. 3: Veronika Monet, Picasso, Renoir u. a. Sonder- Suter & Yves Suter Vernissage Richard Wagner Museum führungen für Gruppen bis 4 Personen «Farb. Form. Textur.». Doppelausstel- auf Anfrage FR 11.9., 18.30 Uhr DI–SO 11–17 Uhr (April bis November) lung. Glaskunst, Fotografie — Sommer im Museum Sammlung Richard Wagner 3.10.2020 MI 2.9., 18.30 Uhr: Schlaglicht-Rund- Dauerausstellung. Leben und Werk gang des Komponisten

September 2020 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz 53 ADRESSEN

Adressen A-Z

(ort), Gerliswilstr. 23, Emmenbrücke Hotel Schweizerhof Schweizerhof- Museum Bruder Klaus Sachseln Theater Casino Zug, Artherstrasse 2–4, quai, Luzern Dorfstrasse 4, Sachseln Zug akku Kunstplattform, Gerliswilstr. 23, www.schweizerhof-luzern.ch www.museumbruderklaus.ch Emmenbrücke, www.akku-emmen.ch Theater an der Mürg, Mürgstr. 6, Stans ArteCuba Galerie, Bahnhofstr. 42, KALI Gallery Lädelistr. 4, Luzern, NF 49, Seetalplatz, Emmen Treibhaus, Spelteriniweg 4, Luzern, kaligallery.com Entlebuch, www.artecuba.ch Natur-Museum, Kasernenplatz 6, www.treibhausluzern.ch B74, Baselstr. 74, Luzern KKL, Europaplatz 1, Luzern Luzern, www.naturmuseum.ch Tribschen Badi, Warteggstrasse, Luzern, www.kkl-luzern.ch www.tribschen-badi.ch Bau 4, Kreuzmatte 1, Altbüron Neubad, Bireggstr. 36, Luzern www.schaerholzbau.ch KKLB, Landessender 1–3, Beromünster, www.neubad.org Turbine Giswil, www.expoturbine.ch www.kklb.ch Bibliothek Zug, St. Oswalds-Gasse 21, Neustahl GmbH, Hirschmattstrasse Tropfstei, Kulturraum am Märtplatz, Zug Kleintheater, Bundesplatz 14, Luzern, 52a, 6003 Luzern Ruswil, www.tropfstei.ch www.kleintheater.ch Bourbaki Panorama, Löwenplatz 11, Nidwaldner Museum: Salzmagazin, Tuchlaube, Rathaus, Stadtstr. 18, Luzern, www.bourbakipanorama.ch Konzerthaus Schüür, Tribschenstr. 1, Stansstaderstrasse 23, Stans Sempach, www.rathaus-sempach.ch Luzern, www.schuur.ch Chäslager Stans, Alter Postplatz 3, www.nidwaldner-museum.ch Zivilschutzanlage Sonnenberg Stans, www.chaeslager.ch Kornschütte, Kornmarkt 3, Luzern Nidwaldner Museum: Winkelriedhaus & Berglistr. 28, Luzern Club Dänemark, Maihofstr. 40, Luzern Kulturhalle Konstanz, Rothenburg Pavillon, Engelbergstr. 54A, Stans Zwischenbühne, Papiermühleweg 1, Rothenburg www.nidwaldner-museum.ch Horw, www.zwischenbuehne.ch Culinarium Alpinum, Mürgstr. 18, Stans Kulturhof Hinter Musegg, Diebold-Schil- o.T. Raum für aktuelle Kunst, Sälistr. 24, Die Kneipe, Klosterstr. 5, Luzern ling-Strasse 13, Luzern Luzern www.die-kneipe.ch www.hinter-musegg.ch www.ot-raumfueraktuellekunst.ch Edizioni Galleria Periferia, Unterlachen- Kulturzentrum Braui & Kultur i de Braui, Peterskapelle, Kapellplatz 1a, Luzern str. 12, Luzern, www.periferia.ch Brauiplatz 5, Hochdorf Pfarrkirche St. Peter und Paul & Ander- Galerie Hofmatt, Rütistr. 23, Sarnen, www.kulturzentrumbraui.ch matt Konzerthalle, Andermatt www.galerie-hofmatt.ch www.kulturidebraui.ch Rathausbühne Willisau, Hauptgasse 13, Galerie Kriens, Obernauerstr. 1d, Kriens, Kunsthalle Luzern, Löwenplatz 11, Willisau, www.rathausbuehne.ch www.galerie-kriens.ch Luzern, www.kunsthalleluzern.ch Restaurant Pfistern, Pfistern Up, Galerie Urs Meile, Rosenberghöhe 4, Kunsthandlung & Galerie Carla Renggli, Pfisternstr. 2, Alpnach Dorf Luzern, www.galerieursmeile.com Ober-Altstadt 8, Zug www.pfisternalpnach.ch Gemeindesaal Adler, Schüpfheim Kunsthaus Zug, Dorfstr. 27, Zug, SO20 - Haus zum Lernen, St.-Oswalds- Gleis 5, Restaurant Bahnhof, Bahnhof- www.kunsthauszug.ch Gasse 20, Zug str. 10, Malters Kunstkeramik, Luzernerstr. 71, Ebikon, Sankturbanhof, Theaterstr. 9, Sursee, www.kulturschiene-malters.ch www.kunstkeramik.ch www.sankturbanhof.ch Hans Erni Museum, Verkehrshaus der Kunstmuseum Luzern, Europaplatz 1, Schloss Meggenhorn, Meggenhornstra- Schweiz, Lidostr. 5, Luzern Luzern, www.kunstmuseumluzern.ch sse, Meggen, www.meggenhorn.ch Haus zum Dolder, Schlossmuseum, Kunstraum Hochdorf, Lavendelweg 8, Schulhaus Konstanzmatte, Schulhaus- Stiftskirche Beromünster Hochdorf strasse, Rothenburg Herrenhaus, Grafenort Kunstraum Teiggi 2.0, Schachenstr. 15A, Schulhaus Säli, Pilatusstr. 59, Luzern, www.grafenort.ch Kriens, www.kunstraumteiggi.ch www.saeli.vsluzern.ch Historisches Museum, Pfistergasse 24, Loge, Moosstr. 26, Luzern Sedel, Sedelhof 2, Emmenbrücke Luzern, www.historischesmuseum.lu.ch www.logeluzern.com www.sedel.ch Hochschule Luzern – Musik, Club Knox Lorzensaal, Dorfplatz 3, Cham Somehuus, Harnischgasse, Sursee, Arsenalstrasse 28a, Kriens www.somehuus.ch www.hslu.ch/musik Lukaskirche, Sempacherstr. 11, Luzern Spektakulum, Steinenstr. 2, Luzern Hochschule Luzern – Musik, Hörraum Luzerner Theater, Theaterstr. 2, Luzern, 302 Arsenalstrasse 28a, Kriens www.luzernertheater.ch Stattkino, Löwenplatz 11, Luzern www.hslu.ch/musik Marianischer Saal, 4. Stock, Bahnhofstr. www.stattkino.ch Hofkirche, Sankt Leodegarstr. 6, Luzern 18, Luzern Südpol, Arsenalstr. 28, Kriens www.sudpol.ch

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50 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz September 2020 IG KULTUR LUZERN IM DIALOG DURCH DIE KRISE: AUCH FÜR KULTURBETRIEBE Durch die vom Luzerner Regierungsrat erlassene Allgemeinverfügung vom 15. Juli, die nur noch 100 Gäste in Kultur-, Club- und Barbetrieben erlaubt, hat sich die existenzbe- drohende Situation für viele Kultur- und Barbetriebe nochmals verschärft. Sie fordern allerdings nicht primär eine Lockerung der Beschränkungen, sondern pochen auf die Wiederherstellung der Planungssicherheit.

Gianluca Pardini, Geschäftsleiter IG Kultur Luzern

Am 15. Juli 2020 hatte der Luzerner Regierungsrat aufgrund der nach Im öffentlichen Diskurs muss darauf aufmerksam gemacht wie vor grassierenden Corona-Pandemie beschlossen, nur noch 100 werden, dass die Betriebseinschränkungen für Kulturbetriebe unver- Gäste in Club- und Barbetrieben zu erlauben. Dadurch hat sich die schuldet sind. Und auch, dass die Umsetzung der teils anspruchsvol- Situation für viele Kulturbetriebe nochmals zugespitzt. Betroffen len und kostenintensiven Vorgaben – wohlgemerkt – momentan nicht sind nicht ausschliesslich Barbetriebe und Nachtkulturunternehmen, rückvergütet werden. Deshalb müssen Einschränkungen künftig sondern beispielsweise auch die Veranstaltungstechnikbranche oder durch wirtschaftlich entlastende Massnahmen begleitet werden – das Akteurinnen und Akteure verschiedener Kulturszenen wie Musik wäre angemessen und fair. oder Theater. Es steht ausser Frage, dass die kantonalen Behörden in der ak- Die Situation ist ernst: Dies zeigt auch eine Mitgliederumfrage tuellen Lage gefordert sind. Leider wird die Kultur in den entsprechen- der Schweizer Bar- und Clubkommission. Rund 54 Prozent der Kultur- den Expertengruppen allzu oft vergessen. Umso mehr sollten sich und Barbetriebe haben bis zum Erhebungszeitraum vom 16. bis 23. Kulturbetriebe nun an die Interessenvertretungen wenden, um den Juli bei den kantonalen Behörden ein Gesuch auf Ausfallentschädi- Herausforderungen mit praktikablen Massnahmen begegnen zu gung eingereicht. Doch nur neun Prozent haben bisher eine Entschä- können. So wäre es beispielsweise für viele zu Beginn der Pandemie digung erhalten. Sollte die Politik nicht weitere Massnahmen ergrei- einfacher gewesen, man hätte aus epidemiologischen Gründen eine fen, befürchten nun viele eine baldige Konkurswelle und das Ende komplette Schliessung der Betriebe angeordnet, als diese schrittwei- für zahlreiche Kultur- und Barbetriebe – auch in Luzern. se umzusetzen. Der wirtschaftliche Ausfall wäre so einfacher zu be- Die IG Kultur Luzern positioniert sich in dieser Situation klar. ziffern gewesen und hätte mit subsidiären Massnahmen begleitet Sie ist überzeugt, dass die Kulturbetriebe sich ihrer gesellschaftlichen werden können. Nach der Ankündigung des Bundesrates, ab dem Verantwortung bewusst sind und alles tun, um weitere Infektions- 1. Oktober 2020 die 1000er-Grenze für Veranstaltungen aufzuheben, herde zu verhindern. Die Schutzkonzepte werden angewendet und muss nun von den Kantonen umgehend ein Fahrplan vorgelegt die Rückverfolgung der Gäste wird mit grossem Aufwand sicherge- werden, der für die Kulturbetriebe eine Planungsperspektive schafft. stellt – obwohl wir jetzt wissen, dass Kultur- und Barbetriebe nicht Zentral ist auch, dass allfällige neue Verfügungen klar befristet wer- die Hauptverursacher neuer Ansteckungsketten sind. Die Kulturbe- den. Nur so können Kultur-, Club- und Barbetriebe wieder kurz- und triebe leisten somit bereits einen wichtigen Beitrag. Nun gilt es, mit mittelfristig planen. den Behörden im Dialog konstruktive Lösungen und gangbare Wege durch die Krise zu finden.

September 2020 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz 51 AKTUELL ABGÄNGE, LÜCKEN, NEUE WEGE Nach zwei Jahren mit neuem Betriebskonzept geht es im Südpol unruhig weiter. Zwei Abgänge, Unsicherheiten und offene Fragen zur Zukunft von Konzerten im Kulturhaus.

Der Südpol bleibt in Bewegung: Verschie- bungen, Abgänge, Nachzügler und Lücken prägen das Geschehen. In einer im Sommer veröffentlichten Pressemittei- lung liess das Luzerner Mehrspartenhaus verlauten, bei der Standortbestimmung und Evaluation des neuen Betriebskon- zepts seien Veränderungen beschlossen worden. «Es waren existenzielle Diskussi- onen», sagt Vorstandsmitglied Nina Laky. Ihre Amtskollegin Selina Beghetto er- gänzt, als Kulturschaffende in einem Eh- renamt habe man sich die Frage stellen müssen, ob man in dieser neuen Realität ein solches Amt weiterführen könne. Die Antworten auf diese Frage fallen innerhalb des Vorstands tatsächlich unter- Die Geschicke des Südpols werden zurzeit ad interim von einem Co-Präsidium geleitet. schiedlich aus: Gleichzeitig meldete das Kulturhaus nämlich den Rücktritt des Präsidenten des Ver- Neben der Veränderung im Vorstand gibt es eine wei- eins Südpol. Marc Schwegler ist per 1. August zurückgetre- tere Trennung, die sich wie ein Déjà-vu anfühlt: Fabian ten und hat sein Amt ad interim an Nina Laky und Selina Riccio, der den Musik- und Konzertbereich des Südpols lei- Beghetto übergeben. Es ist eine Lösung, die erst einmal bis tete, wird dieses Amt nicht weiter fortführen. Ein weiteres zur nächsten Mitgliederversammlung im Frühling tragen Stolpern also an einer Stelle, die bereits auf eine holprige soll. Der ehemalige Präsident Marc Schwegler sagt auf An- Vergangenheit zurückblickt. So ist dies der fünfte Abgang frage: «Einen professionellen Kulturbetrieb strategisch zu des oder der Verantwortlichen im Bereich Musik in zwölf führen, ist unter ehrenamtlichen Bedingungen und insbe- Jahren. Doch anders als sonst wird diesmal vom Südpol der sondere während Krisen eine grosse Herausforderung, die Posten grundsätzlich infrage gestellt: Noch sei nicht sicher, in den vergangenen zwei Jahren ein sehr hohes Mass an ob eine Nachfolge gesucht oder diese Stelle komplett ge- Einsatz von mir verlangt hat.» Schwegler fügt an, dass er strichen werde. Das ewige Konfliktpotenzial gebe zu sich wieder stärker seinen hauptberuflichen Tätigkeiten denken. So fühle sich das Hin und Her in dem Bereich an widmen möchte. wie ein Hamsterrad, sagt Beghetto. Es werde nun generell über den Sinn eines Booker-Modells diskutiert. Zusätzlich Papiergeburt und Problemstelle lasse die aktuelle Krisensituation vieles im Unklaren. Grundsätzlich stehe man noch immer voll hinter Wichtig sei, was das Team wolle und brauche. Im Septem- dem neuen Betriebskonzept, das vor knapp zwei Jahren in ber werde über die nächsten Schritte informiert. Etwas sei Workshops erarbeitet und implementiert worden ist, erklä- aber ganz sicher, sagt Laky: «Der Südpol wird weiterhin ren Beghetto und Laky. Von der Idee eines hierarchielosen Konzerte veranstalten.» Betriebs, in dem sich die einzelnen Bereiche selbstständig Auch wenn viel Arbeit und viele Diskussionen bevor- untereinander organisieren müssen, schwärmen die stehen und der Vorstand des Vereins Südpol mit vier an- beiden Co-Präsidentinnen. Auch wenn ein solcher Prozess statt zuletzt sieben Köpfen gerade stark unterbesetzt ist, viel Zeit und Engagement fordere. «Das war eine Papierge- blicken die beiden Co-Präsidentinnen optimistisch in die burt und jetzt muss immer wieder diskutiert werden, ob es Zukunft – und mit viel Vertrauen in ihr Konzept. auch in der Praxis funktioniert», erklärt Beghetto. Nikola Gvozdic

48 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz September 2020 BÜHNE

TV-Shows wie «Big Bro- ther». Was sie interessiert, ist das Motiv der Massen- überwachung. Sie zitiert die berühmteste Zeile des Stücks: «All the world’s a stage, and all the men and women merely players.» Die Tänzerinnen werden in den Globe BIG BROTHER IN LOVE geworfen, wie in einer Gameshow, und keiner weiss, was passieren wird. In der 34. Tanzinszenierung des Luzerner Theaters steht Alle spielen sie eine Rolle, ständig be- das Tanzensemble im Rundtheater unter ständiger obachtet von Zuschauenden, die das Beobachtung des Publikums. Platz für Reflektion und TV-Publikum imitieren. Improvisation bleibt trotzdem. Kooperation mit Lucer- – Tanz – baut, eine Rundkonstruktion, bei der ne Festival Nach Monaten des Lockdowns steht das Publikum die Bühne umgibt. Es ist Die neuste Tanzproduktion die englische Choreografin Caroline eine Nachbildung von Shakespeares entsteht in Zusammenarbeit mit dem Finn endlich wieder im Proberaum des legendärem Theater in London. «Wir Lucerne Festival. Schlagzeuger Fredy Luzerner Theaters. Finn choreogra- müssen damit arbeiten, dass wir von Studer und Sängerin und Komponis- fiert die 34. Tanzinszenierung des LT: den Zuschauenden umgeben sind. Es tin Joana Aderi schrieben die Musik Shakespeares «Wie es euch gefällt». gibt keinen Raum, in den wir uns zu- noch während der Proben. Caroline Das Tanzensemble probt Corona- rückziehen können, keine Ecken oder Finn sagt dazu: «Es war ein ziemlich konform – das bedeutet Gesichtsmas- Rückwände», so Finn. grosses Risiko, das wir eingingen, da ken, viel Händewaschen, Bodenreini- Shakespeares Stück ist komplex. wir bisher noch nie zusammengear- gen und Kleiderwechseln. Die Rollen «Ein bisschen durchgeknallt, spassig», beitet haben.» Während des Lock- wurden deshalb sorgfältig zugeteilt, nennt es die 39-Jährige. Es gibt mehre- downs entstanden erste Skizzen und Tanzpartnerinnen gewählt, die auch re Handlungsorte, viele Figuren, die Aufnahmen, welche die Basis für die privat regelmässigen Umgang pfle- während der Geschichte durch Ver- Choreografie legten. Während der gen, teilweise sogar ein Paar sind. kleidungen in weitere Rollen schlüp- Probephase wurden die Kompositio- Trotz Einschränkungen sagt Finn: fen. Bühnenabgänge sind im Globe nen gemeinsam mit dem Tanzensem- «Für mich sind Proben, die zu einer nicht möglich. Neben dem – typisch ble ergänzt und ausgearbeitet. Tanz Aufführung vor Publikum hinführen, Shakespeare’schen! – Liebeschaos wie Musik sind teilweise strikt choreo- ein Luxus», und verweist auf die ge- schafft Finn einen «Diary room», ei- grafiert, lassen dann aber wieder schlossenen Theatersäle in Grossbri- nen Reflektionsraum, in den die Figu- Raum für Improvisation. Script trifft tannien. ren eintauchen und ihren Gefühlen Zufall – eben wie bei «Big Brother». Ausdruck verleihen können. Pascal Zeder Wie eine TV-Gameshow Inspiration fand die Choreogra- Für «Tanz 34» wird im Luzerner fin bei der Filmreihe «Hunger Games», Tanz 34: Wie es euch gefällt Ab DO 3. September Theatersaal erneut der «Globe» aufge- bei George Orwells «1984» und bei Luzerner Theater

September 2020 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz 49 BÜHNE

rung zu sühnen. Sie verteilten Flug- ZUM TEUFEL GEJAGT blätter, witterten teuflisches Mach- werk. Doch die Inszenierung missfiel Das Welttheater Einsiedeln schaut auf bewegte zwei auch dem damaligen Abt des Klosters, Jahrzehnte zurück. Theaterwissenschaftler Urs Wisel Martin Werlen. Er kritisierte die In- szenierung als zu zeitgeistig, düster Ochsner beleuchtet in seinem neuen Sachbuch den und hoffnungslos und forderte in ei- Versuch des Klosters, einen Spagat zwischen Reform nem offenen Brief die Absetzung der und Konservation zu schaffen. beiden Theaterschaffenden für eine zukünftige Welttheater-Spielzeit. Wie – Sachbuch – gross der Einfluss des Abtes tatsäch- «Tradition ist nicht in Stein ge- lich war, ist nicht ganz klar. Aber: «Das meisselt», sagt Urs Wisel Ochsner. Der Kloster Einsiedeln ist sozusagen Theaterwissenschaftler und Schau- Gastgeber des Welttheaters. Der orga- spieldramaturg sagt dies mit Blick auf nisierende Verein Welttheatergesell- das Einsiedler Welttheater, das Thea- schaft muss für eine Aufführung auf terspektakel auf dem Vorplatz des dem Klosterplatz immer einen Kon- Benediktinerklosters, das rund alle sens mit den Geistlichen finden, sonst sieben Jahre aufgeführt wird. Traditi- bricht die Tradition ab», so Ochsner. on ist beim wallfahrtörtlichen Frei- Der Abt machte den Theatermachern licht-Anlass mit knapp einhundertjäh- immer engere Vorgaben, Volker Hesse riger Geschichte zentral. Ochsner sprach von Zensur, man ging im Streit widmet sich in seiner Dissertation, die auseinander. nun leicht abgeändert unter dem Titel So wurde den Theatermachern, «Zäsur in einer Tradition – Dokumen- die das traditionelle Welttheater mo- tation des Einsiedler Welttheaters dernisieren sollten, ein übermässiger 2007» erschien, dessen bewegter jün- Zeitgeist vorgeworfen – ein Wider- geren Geschichte. Autor Urs Wisel Ochsner. spruch? «Das Kloster muss mit der Zeit Von 1924 bis 1992 wurde auf gehen – und dann doch nicht. Diesen dem Einsiedler Klosterplatz Pedro Spagat zu schaffen, ist sehr schwierig», Calderón de la Barcas «El gran teatro 2007 wurde von rund 70 000 Men- so Ochsner. «Hürlimann und Hesse del mundo» gezeigt in einer Fassung, schen besucht, Hürlimann erhielt für wollten keine Heilsbotschaft präsen- die an Joseph von Eichendorffs Über- seine Dramentexte den Herbert-Haag- tieren, sondern mit Fragen die Leute setzung aus dem 19. Jahrhundert ange- Preis für freies Denken in der Kirche, zum Nachdenken anregen.» lehnt war. Nach knapp 75 Jahren kam Volker Hesse erhielt den Hans-Rein- Nach der «Provinzposse» (SRF) es zur Jahrtausendwende zum grossen hart-Ring, die höchste Auszeichnung um Hürlimann und Hesse übernahm Bruch: «Eichendorffs Fassung wurde für Theaterschaffende hierzulande. In das Duo Tim Krohn und Beat Fäh. in einer katholisch geprägten Lesart «Zäsur in einer Tradition» befasst sich Ochsners Buch kommt auch kurz auf rezipiert und im Zuge des Kalten Urs Ochsner primär mit der Erfolgsin- die beiden zu sprechen. Autor Krohns Krieges propagandistisch angereichert szenierung 2007, spricht mit den Textfassung setzt an, wo Hürlimann und war inzwischen dogmatischer als wichtigsten Personen rund um das aufhört – die Asche, die sich 2007 am das Original», sagt Ochsner. Das Welttheater. Er zeigt auf, wie mit der Ende über die Welt legte, wird vom wirkte sich auf das Publikum aus; Aufführungstradition gebrochen Platz gefegt. Das Experiment mit ver- gingen die Zahlen in den 80er-Jahren wurde, indem man sich immer weiter gleichsweise unbekannten, dafür lokal bereits zurück, so war die finanzielle von Pedro Calderón de la Barcas Text verankerten Theatermachern musste Not nach der Durchführung 1992 entfernte und nun die Kirchenkritik jedoch als finanzieller Misserfolg ver- derart gross, dass drastische Verände- deutlicher durchschien. bucht werden. An die guten Zeiten rungen unumgänglich waren. Der anknüpfen sollte in diesem Jahr des- Zuger Autor Thomas Hürlimann ent- Gastegeber des Welt- halb Lukas Bärfuss. Der Essayist, Ro- wickelte daraufhin eine neue Fassung theaters protestiert manautor und Theatermacher gilt als und verlegte das Geschehen nach Doch die Fassung von 2007 rief unbequemer Meinungsmacher und Einsiedeln. Aus dem teatro del mundo Kritiker auf den Plan. Rechtskatholi- geniesst als Träger wichtiger Auszeich- wurde das «Einsiedler Welttheater». ken, also konservative Strenggläubige, nungen wie dem Schweizer Buchpreis Für die Regie schlug Hürlimann organisierten einen Bussmarsch, um und dem Georg-Büchner-Preis ein in- Volker Hesse vor. Die Aufführung die Sünden der Welttheaterauffüh- ternationales Renommee. Eine der

46 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz September 2020 BÜHNE

lautesten kritischen Stimmen des Landes nimmt sich eines katholischen Komische Kirschen Stoffs an – ist der nächste Konflikt in Einsiedeln vorprogrammiert? «Bär- Angeliki Papoulia und Christos fuss wird sich keine Scheuklappen Passalis präsentieren ihren anziehen lassen. Vielleicht ist der Re- dritten Wurf am Luzerner gisseur jemand, der allfällige Differen- Theater. Nach «Alkestis!» und zen zwischen Kloster und Lukas Bär- «Der Besuch der alten Dame» fuss kitten kann», meint Urs Ochsner. eröffnen die griechischen Wie der Luzerner Regisseur Livio Regieschaffenden nun die neue Andreina die Aufgabe 2021 anpacken Spielzeit in der Sparte Schau- wird, bleibt abzuwarten. spiel mit Tschechows «Der Pascal Zeder Kirschgarten», eine tragische Komödie und Gesellschaftsstu- die über den Verkauf eines in Schulden versinkenden Familienguts. Bühnenbildner Márton Ágh pflanzt dafür gar einen Garten mit verlassenem Pavillon in die Box. – pze Urs Wisel Ochsner: Zäsur in einer Tradition – Doku- Der Kirschgarten mentation des Einsiedler Ab SO 20. September, 19 Uhr Welttheaters 2007 Box des Luzerner Theaters Sachbuch. Chronos Verlag. 2020. 296 Seiten, Fr. 60.00

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KANTONALE VOLKSINITIATIVE LUZERN » FAIR VON ANFANG AN« ZU TRANSPARENTER JJAA VORMIETE! mieterverband.ch/luzern

September 2020 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz 47 BÜHNE SEPTEMBER 2020 KARUSSELL DER GRAUSAMKEIT Mit «They Shoot Horses, Don’t They?», wagt sich das Theater Aeternam bis an die Grenzen der Leistungsgesellschaft. Das Horrorszenario: aus dem System zu fallen. Drinbleiben bis zur Erschöp- fung, lautet deshalb die Devise.

Zuschauen, bis Marco Sieber (links) und Christoph Fellmann zusammenbrechen: Die Erschöpfung ist nicht nur gespielt.

– Theater – 1935 geschrieben wurde: Von seiner delt sich gemäss Fellmann um eine Sie tanzen, tanzen, tanzen. Aus schie- Aktualität hat er bis heute nichts ein- «spitze Metapher» für ein Szenario, rer Lebensfreude? Nein, die Teilneh- gebüsst. Grund genug für das Theater das in der heutigen Leistungsgesell- menden des Tanzmarathons hoffen Aeternam und den Südpol Luzern, schaft gang und gäbe ist – sei es in der darauf, dass alle anderen Tanzpaare Horace McCoys Roman in eine zeitge- Wirtschaft, sei es in der Liebe. «Wir umkippen. Dass sie die Letzten sind, nössische Theater- und Tanzperfor- befinden uns immer auf einem Markt. die noch aufrecht auf dem Parkett mance umzuwandeln. Auch wenn Aus diesem rauszufliegen wäre nicht stehen, um das Preisgeld in Empfang vom ursprünglichen Text nur wenig nur schlimm, sondern existenziell. Es zu nehmen. Getrieben sind sie, bald übrig bleibt, wie Christoph Fellmann ist ein umfassendes Rattenrennen.» erschöpft und gebeutelt. Im Zentrum verrät. Er ist im aktuellen Stück für die mittanzend: die Hauptfiguren Gloria Textbearbeitung zuständig und hat Immer in Bewegung und Hector. zünftig umgekrempelt. «Nur etwa Fünfzig lose Szenen, die das Pu- Was für die Tänzerinnen und zehn Sätze aus der Originalfassung blikum an den Rand der Leistungsge- Tänzer ein gnadenloser Durchhalte- sind bestehen geblieben.» sellschaft führen, ordnet die Regisseu- trip wird, ist für die Zuschauenden Fellmann, der selber im Ensem- rin Ursula Hildebrand in der Inszenie- ein grosser Spass. Je ausgelaugter die ble mitspielt, sagt zur Inszenierung: rung an einen nie abreissenden roten Menschen auf der Bühne, desto aus- «Was wir in diesem Stück zeigen Faden: den Tanzmarathon, der wäh- gelassener das Publikum. So viel sei möchten, ist die heutige Casting-Ge- rend der gesamten Aufführung von verraten: Es kommt nicht gut. sellschaft. Das Gerangel um gute Po- einem «Bewegungschor» fortgeführt sitionen und Anerkennung. Doch wird. «Ein umfassendes wehe dem, der rausfliegt. Die Schei- In der Choreografie, für die Rattenrennen» ternden werden noch einmal vom Shinichi Iova-Koga verantwortlich Auch wenn der Roman «They Scheinwerfer beleuchtet und zum zeichnet, dient der Körper als Material. Shoot Horses, Don’t They?» bereits Spektakel für das Publikum.» Es han- Er steht ganz im Dienst des künstleri-

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schen Ausdrucks. Körperarbeit, die Aufgetankt wenig mit Disco- oder Standardtanz zu tun hat, wie Christoph Fellmann Wenn die Inszenierun- erklärt. Dazu lässt Martina Lussi gen der Treibstoff der Musik vom DJ-Pult erklingen. Theaterbegeisterten Es wäre nicht angebracht, aus sind, zeigt gegenwärtig einem Roman, der von einem Tanzma- ihre Tankanzeige rathon handelt, ein kurzes Theater- gefährlich nahe gegen und Tanzstück zu machen, ist Fell- null. Nach pandemiebe- mann überzeugt. So dauert das Stück dingt Monaten (gefühlt voraussichtlich insgesamt zweiein- Jahren!) ohne Auffüh- halb Stunden. «Die Erschöpfung, die rungen braucht das Publikum dringend eine Tankstelle: auf der Bühne zu sehen ist, wird dem- Gut, gibt es den Nachwuchswettbewerb, der diesen Namen nach nur zu einem Teil inszeniert sein. trägt. Dieser wurde auf den September verschoben und Zu einem anderen Teil ist sie auch sehr zeigt nun die drei 20-minütigen Projekte von Dustin Kenel, real.» So dreht das Karussell der Grau- Tanzflug und Brigade Brut. Und weil die Theaterdosis in samkeit – und am Ende gibt es Gross- letzter Zeit so tief war, gibt es nicht nur Aufführungen im aufnahmen von den Verlierern. Ver- Südpol, sondern auch im Stanser Chäslager. – pze sprochen. Valeria Wieser Tankstelle Bühne FR 4. & SA 5. September, 20 Uhr They Shoot Horses, Don’t They? Südpol, Kriens DI 15., DO 17., FR 18., SA 19., MO 21., DI 22. September, 19.30 Uhr FR 11. September, 20 Uhr Südpol, Kriens Chäslager, Stans

Anzeigen (Detail), 1911(Detail), Bildnis Richard Bühler im Segelboot Giovanni Giacometti,

September 2020 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz 45 KUNST FUTURE WAS HERE Das Museum im Bellpark schaut in die Zukunft: Kurator Hilar Stadler zeigt Werke des visual futurist Syd Mead, der die Welten weltberühmter Sci-Fi-Streifen erschuf. Die «Future Cities» bleiben dabei stark verbunden mit Vergangenem.

ist. Ein Klassenkampf auf der Ebene der gebauten Umwelt, wie der mar- xistische Urbanist Mike Davis in «City of Quartz. Excavating the Futu- re in Los Angeles» schreibt. Zuletzt arbeitete Syd Mead für Denis Villeneuves «Blade Runner 2049» (2017). Ein Film, der mit seiner Bilder einer Zukunft aus der Vergangenheit: Syd Meads einzigartige Welten sind derzeit Retroästhetik stark von der Nostalgie in Kriens zu entdecken. nach verlorenen Zukünften zehrt. Und der von der Unfähigkeit zeugt, – Ausstellung – film der Berliner Ausstellung «Syd lebenswerte Zukunftsvisionen zu Wer erinnert sich nicht an die Eröff- Mead – Future Cities» nach Kriens ins entwerfen. Aufgrund von implantier- nungsszene von Ridley Scotts «Blade Museum im Bellpark. Die von Hilar ten Erinnerungen und künstlichen Runner» von 1982: Unser Blick Stadler kuratierten Originale besit- Träumen sehnen wir uns nach einer schwebt über das nächtliche L. A. des zen nicht nur eine aussergewöhnliche immer schon verlorenen Zukunft, Novembers 2019. Fliegende Fahrzeu- Materialität, sondern zeigen auch die während die Welt fortwährend der ge überqueren explodierende Gas- Detailverliebtheit Meads im soge- Vernichtung überlassen wird. fackeln. Mit dem melancholischen nannten Worldbuilding, dem Ent- Zum Glück zeugen Syd Meads Synthesizer-Sound von Vangelis werfen imaginärer Welten. andere Arbeiten von einem Zu- gleiten wir über die funkelnde Metro- kunfts-Optimismus. Und ebenfalls pole. Endlos breitet sie sich über den Bis zum fatalen Ende zum Glück zeigt das stattkino Luzern schwarzen Horizont aus – überragt Syd Mead nannte seinen Stil – gerade für jene, die sich nicht an die von brutalistischen Megastrukturen. «Retrodeco»: Existierende Maschi- Eröffnungsszene erinnern können – Für solche urbanen Räume und nenteile werden durch Kreationen beide «Blade-Runner»-Filme auf der Mobilitätskonzepte erlangte der 2019 ergänzt, was einen stimmigeren Look grossen Leinwand. verstorbene Designer und visual erzeuge. Folge der Spur der Vergan- Michel Rebosura futurist Syd Mead Kultstatus. Filme genheit in der Gegenwart und extra- wie «Star Trek: Der Film» (1972), poliere sie variierend in die Zukunft «Tron» (1982), «Aliens – Die Rück- – bis zu ihrem fatalen Ende. Der Futu- Syd Mead – Future Cities kehr» (1986) und «Elysium» (2013) re Noir des Neoliberalismus in «Blade FR 28. August bis SO 8. November Museum im Bellpark, Kriens tragen seine Handschrift. Nun kom- Runner» oder «Elysium» ist eine men 30 seiner Zeichnungen und Utopie der reichen Wenigen, die zu- Blade Runner/Blade Runner 2049 SA 12. September Gouachen sowie der Dokumentar- gleich eine Dystopie der armen Vielen Stattkino, Luzern

42 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz September 2020 KUNST DUELL UM DIE ZUKUNFT Im Raum für zeitgenössische Kunst Benzeholz setzt sich ein Künstlerinnenkollektiv mit Fortschritt, Rückschritt und Fragen nach dem Grundlegenden auseinander.

– Ausstellung – haft öde Landschaften und noch nicht scheinen Amélie Bodenmann und Sandige Füsse kriegt man nicht nur bewachsene Kulturen. Organische Olivia Abächerli in ihrer Ausstellung am Meer. Auch in der Ausstellung im Materialien vermischen sich mit nachzugehen. Dabei hinterfragen sie Museum Benzeholz muss man mit Technik», verrät Kuratorin Annamira unter anderem die gesellschaftliche Körnern an den Sohlen rechnen. Das Jochim. Auf der zweiten Etage warten Bedingtheit der Landschaft. «Je nach- Kollektiv Duell schafft in Meggen zwei Videoinstallationen auf Publi- dem, welchen kulturellen Hinter- eine begehbare Welt auf drei Stock- kum. Hier taucht auch die Titelfigur grund wir haben, nehmen wir Land- werken. Duell, das sind die Künstlerin- Riddley Walker auf, der Protagonist schaft anders wahr», erklärt Jochim, nen Amélie Bodenmann und Olivia aus dem gleichnamigen Roman von «zudem wird diese auch durch unsere Abächerli. Autor Russell Hoban. Riddley macht Gesellschaft geformt, verändert und Kunst machen sie komplett un- sich 2000 Jahre nach einem Atomkrieg geprägt.» Die Sorge um die Klimaer- terschiedlich: Bodenmann startet üb- auf die Suche nach Werkzeugen und wärmung geistert durch die Ausstel- licherweise mit dem Material, wäh- schmilzt dazu archäologische Fund- lungsräume. Ausschlaggebend ist rend Abächerli beim Konzept beginnt. stücke ein. auch die Frage im Titel der Ausstel- Das Duo will sich ergänzen, verkör- lung: Könnte es sein, dass wir irgend- pert dem Namen zum Trotz eher ein Zurück in die Zukunft wann in einer hochtechnisierten Welt Duett als ein Duell. Im Benzeholz ar- Erklimmt man ein weiteres leben, aber nicht mehr wissen, wie beiten die beiden Künstlerinnen seit Stockwerk, landet man in einer begeh- man Feuer macht? Dass wir alles Ma- Anfang Juli und kreieren gemeinsam baren Landschaft, die an die Miniatur- schinen überlassen und keinen Ge- eine fiktive Landschaft. Entstanden welten der ersten Etage erinnert. Roter danken mehr selber denken? Was wird ist die Ausstellung «Riddley – How Tennissand breitet sich unter den Füs- passieren, wenn wir alle natürlichen does one make fire again?». sen der Besucherinnen und Besucher Ressourcen ausgeschöpft haben? Der In den Räumen des Benzeholz aus, es gibt rätselhafte Objekte aus Blei trockene Sand der dystopischen Ein- zeigen sich die Gegensätze, die man zu betrachten. Annamira Jochim er- öde im Museum Benzeholz bleibt so- von Duell erwartet: Fiktion vermischt klärt: «Als Besucherin taucht man in wohl an den Füssen wie auch im Ge- sich mit Realität, Zukunftsvisionen eine Welt ein und geht auf Spuren- dächtnis kleben. treffen auf die unveränderbare Vergan- suche. Man verrichtet so etwas wie Anna Girsberger genheit, Sand auf Eis und traditionelle archäologische Arbeit und versucht, Riddley: How does one make fire Geschichtsschreibung auf Mythologie. Zusammenhänge zu verstehen.» again? «Im ersten Stockwerk findet man Wie wird unser Planet in ferner Bis SO 20. September Benzeholz – Raum für zeitgenössische Aquarien und Vitrinen, darin rätsel- Zukunft aussehen? Dieser Frage Kunst, Meggen

Dunkeln». Seite an Seite reihen sich die CORONAS WIRKLICHKEITEN Momentaufnahmen, die in ihrer Ge- Die Pandemie und der im Frühling ihre Arbeiten, aber auch Gefühle, Ge- samtheit mehr als jede einzelne für sich damit einhergegangene Lockdown danken und Botschaften. Achim genommen erzählen. Abgedruckt sind haben auf die Emotionen vieler Men- Schroeteler schildert in kurzen Sätzen zudem kurze Statements von 20 Ak- schen wie ein Katalysator gewirkt: seinen Blick auf die aus seiner Sicht teurinnen und Akteuren der Zentral- Corona hat Existenzängste, Ohn- unverhältnismässigen Massnahmen: schweizer Kunstszene. Entstanden ist machtsgefühle, Schaffenswut und das Berufsverbot seiner Frau, die Iso- ein bemerkenswertes Zeitdokument, Ausdruckskraft befeuert. Visarte lation der Schwiegermutter im Alters- das einen Überblick zum hiesigen Zentralschweiz, der Berufsverband heim. Er beendet den Lockdown Kunstschaffen bietet. – lov visuelle Kunst, zeigt in einem kleinen, selbstbestimmt lange vor dem Bun-

aber bemerkenswerten Büchlein in 81 desrat. Margrit Rosa Schmid nutzt die Im Lockdown. Die Kunstszene im Frühling Selbstporträts Coronas Wirkung auf flugzeugfreie Zeit, zeigt Ausschnitte 2020. Eine kollektive Momentaufnahme Visarte Zentralschweiz, Luzern, 2020. Zentralschweizer Künstlerinnen und ihrer Arbeit an einer Nachtserie, in der 136 Seiten, Fr. 20.00 Künstler, bietet einen Plattform für sie Licht malt «so hell wie möglich im Bestellbar via [email protected]

September 2020 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz 43 KUNST SEPTEMBER 2020

Lotta Gadola arbeitet mit dem, was der (hier: ihr) Körper hergibt. MELANGE DER MEDIEN Dem Handgemenge zwischen Körpern und Technologie widmet sich Lotta Gadolas neues Buch «Traces in Sight». Die Publikation ist weit mehr als die angekündigte Spielerei.

– Buchrezension – mit Körpern und Alltagsgesten im elegante Lösungen im konsistenten Die Luzerner Künstlerin Lotta Gado- Gebrauch von «digitalen Nahkörper- Design. Zwar wird in Ankündigungen la präsentiert mit «Traces in Sight» technologien» (Timo Kaerlein) wie und Pressetexten immer wieder ein eine Monografie über ihr bisheriges Smartphones auseinandersetzt, wird Daumenkino als Besonderheit hervor- Schaffen. Das zweisprachige Werk zu Recht auf die besondere Haptik gehoben, im stringent konzipierten (Deutsch / Englisch) ist der 16. Band und Handhabung der hochwertigen Buch wird aber durch angemessen der Publikationsreihe «Junge Kunst Publikation hingewiesen. Das zentra- gestaltete Reproduktionen und die Stadt Luzern», herausgegeben von der le Thema – Körpertechniken im Me- hellsichtigen Textbeiträge schnell klar, Kommission für Bildende Kunst der diengebrauch – ist damit vorbereitet. dass man sich die Zeit hier nicht bloss Stadt Luzern. mit kurzweiligen Spielereien vertrei- Im Vorwort stellt Eva-Maria Mehr als Daumenkino ben muss. Knüsel den Zusammenhang zwi- Für die Herausforderungen ei- Einen Einblick in Gadolas Ar- schen Gadolas künstlerischem Inter- ner Printpublikation über zeitbasierte beitsweise gibt die Medientheoretike- esse und dem Buch als handgreifli- Kunst wie Video und Performance rin Doris Gassert, die anhand einzel- chem Medium klar. Weil Gadola sich fand die Gestalterin Megi Zumstein ner Werke zeigt, wie die Künstlerin

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Der Körper als Maschine Im Gesamteindruck des Buches und der künstlerischen Arbeiten fällt auf, dass der menschliche Körper selbst wie eine Art Maschine verstan- den wird, wenn es um eingeschliffene Choreografien der Technologiebenut- zung geht. Dabei fehlt aber noch eine wichtige Dimension von Technologie und Gesellschaft, die vielleicht mehr Unbehagen hervorruft als ein krum- mer Rücken: Die Veränderungen des Denkens durch unsere «Aufschreibe- systeme» (Kittler) und der gegenwär- tigen «technologischen Bedingung» (Erich Hörl). Wenn Nahkörpertechno- logien den Körper nur noch im ver- schalteten Verhältnis zu Maschinen denken lassen, fällt Gadolas Arbeits- programm der künstlerischen Über- Lotta Gadola zeigt, was technische Geräten wie Smartphones uns machen lassen, setzung schnell mit ihrem eigenen ohne diese ins Bild zu rücken. Gegenstand zusammen. Gadolas sich dem Zusammenspiel von Men- Claire Hoffmann zeigt dann in- umfangreiche Ausstellung in der schen und Maschinen nähert. Nach struktive kunsthistorische Verweise Kunsthalle Luzern wurde derweil auf einer Erforschung des alltäglichen und hebt hier zielsicher Überschnei- April 2021 verschoben. Technologiegebrauchs werden die dungen und Abgrenzungen in Gadolas Paul Buckermann Ergebnisse in einen künstlerischen Vorgehen hervor. Hoffmann disku- Ausdruck übersetzt, der schliesslich in tiert die Spannung zwischen Struktur Form von Foto, Video oder Performan- und Freiheit im Mediengebrauch und ce kontrolliert kommuniziert wird. entgeht so überzeugend einem nahe- Die angedeutete Analogie von Gegen- liegenden wie schalen Kulturpessi- stand und Methode liegt dann unaus- mismus gegenüber digitalen Techno- Lotta Gadola: Traces gesprochen auf der Hand: Wenn nach logien. Wie herausstechend aber nun in Sight. Band 16 der Friedrich Kittler alle Medien übertra- Gadolas Arbeit anders als unzählig Reihe Junge Kunst Stadt Luzern, Stadt gen, speichern und prozessieren, er- Themenverwandtes zeigt, dass wir Luzern & Kunsthalle scheint die Künstlerin selbst als Medi- mit den Gadgets «ein emanzipatori- Luzern (Hrsg.). Verlag für moderne um, wenn sie den allgegenwärtigen sches, individuelles Handlungspoten- Kunst, Wien, 2020. Gerätegebrauch sieht, umarbeitet und zial in den Händen haben», wird sich 272 Seiten. Fr. 32.00 darstellt. noch zeigen müssen.

Unterirdisches Kunstmuseum

In Sursee steht ein neues Kunsthaus. Nicht im Stadtzentrum, sondern im Wald. Und zwar unter dem Boden, ohne Beleuchtung, weder Kunst noch Besuchende sind vor Regen geschützt. Dafür gibt es keine Öffnungszeiten, die Tür ist nie verschlossen. Empfoh- len wird, ein Handy mit Taschenlampe mitzubringen. Um die Werke zu sehen, muss man sich hinknien, die Kunst ist hinter Gittern. Gruselig, feucht, einzigartig. Und einen Besuch wert. – pze

Wechselausstellung: Marina Lutz, Wetz und Silas Kreienbühl Bis SA 27. Februar 2021 Kunsthaus Sursee DREI

September 2020 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz 41 WORT SEPTEMBER 2020

Politische Botschaften auf Mauern gehören in Istanbul zum Strassenbild – genau so wie ihr stümperhaftes Übermalen. 50ER-JAHRE-GEDICHTE BEFEUERN INSTAGRAM Istanbul und Luzern kommen sich noch näher: Im September gibt’s eine lyrische Entdeckung aus den 50er-Jahren, die aktueller kaum sein könnte.

– Lesung – rin Selin Dettwiler Istanbul, woraus ten von 2013 rund um den Istanbuler Es ist keine einfache Zeit für offene sich ein langfristiges Film-Lyrik-Pro- Gezi-Park wieder populär sind. Turgut Geister und kulturelle Neugier über jekt entwickelt hat. Die diesjährigen Uyar, Edip Cansever und Cemal Grenzen hinweg. Reisen fallen aus, Stipendiatinnen Dilara Tekin Gezgin- Süreya haben in den 1950er-Jahren in Veranstaltungen sind gefährdet und ti und Eda Özgener Semerci hatten im der Türkei eine Avantgarde-Bewegung Grenzen allgegenwärtig. Das spürt Sommer eine Recherche zu den The- begründet. Heute findet man ihre auch der Verein Istanbuluzern, der seit men Architektur, Design und Kunst Zeilen nicht nur zwischen Buchde- vier Jahren den Kulturaustausch zwi- geplant, müssen ihr Vorhaben nun ckeln, sondern auf Wände gesprayt schen Luzern und der türkischen Me- aber auf nächstes Jahr verschieben. unter dem Hashtag #sokaksiiri (Stra- tropole am Bosporus vorantreibt. Die ssenpoesie) auf Instagram. Die Dich- metaphorische Brücke ist das Erbe des Strassenpoesie im Netz ter stehen für eine offene Gesellschaft 2015 verstorbenen ehemaligen IG-Kul- Trotzdem – oder jetzt erst recht – – und damit exemplarisch auch für die tur-Präsidenten und Istanbul-Liebha- treibt Istanbuluzern den Austausch Idee hinter Istanbuluzern. bers Armin Meienberg. fort und setzt nun zusätzlich auf öf- Die Schriftstellerin und Repor- Der Verein schreibt jährlich ein fentliche Veranstaltungen. Das Luzer- terin Angelika Overath, die in Grau- Stipendium aus – abwechselnd für ner Publikum erhält am 5. September bünden lebt, hat zusammen mit der Luzerner und Istanbuler Kulturschaf- die Chance, drei türkische Dichter türkischen Essayistin und Universi- fende. So besuchte 2019 die Luzerne- kennenzulernen, die seit den Protes- tätsdozentin Nursel Gülenaz türki-

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sche Liebesgedichte ins Deutsche auch die neu geschaffene Geschäfts- Heimat Türkei ausgeschafft werden, übersetzt: «So träume und verschwin- stelle mit Emel Ilter. «Wir wollen nicht wo sie sich fremd fühlen. Istanbulu- de ich». Ergänzt wird die deutsch-tür- als eigentlicher Veranstalter auftreten, zern wird ein Podium dazu veranstal- kische Lesung in der Krienser Teiggi sondern gezielt Kooperationen mit ten. Brücken bauen – es war wohl noch durch ein Gespräch über die politische lokalen Kulturinstitutionen eingehen, nie so wichtig wie in diesen Zeiten. Bedeutung von Lyrik in der aktuellen wenn’s zu unseren Themen passt», Jonas Wydler türkischen Gesellschaft. Neu interpre- sagt dazu Emel Ilter. «Weniger inside- tierte türkische Volkslieder kommen rig breiter abgestützt und doch fami- von der Band «Çiçek Taksi» mit Istan- liär» sollen die Aktivitäten werden. bul-Stipendiatin Selin Dettwiler (Ge- Auch der nächste Anlass steht sang), Simeon Schwab (Klarinette) schon fest: Der für den Prix Soleur und Kaspar Eggimann (Akkordeon). nominierte Film «Arada» von Jonas «So träume und verschwinde ich»: Deutsch-türkischer Lyrikabend mit Mit künftig zwei bis drei Veran- Schaffter startet im November in den Angelika Overath und Nursel staltungen im Jahr will der Verein Kinos. Thema des Films: drei Schwei- Gülenaz SA 5. September, 19 Uhr noch sichtbarer werden – dafür sorgt zer Secondos, die in ihre vermeintliche Kulturraum Teiggi, Kriens

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September 2020 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz 39 FILM SEPTEMBER 2020

den christlich geführten Heimen auf DEN TEUFEL AUS DEM Gedeih und Verderb überlassen. Auch wenn mehrere von Beelers Protagonistinnen und Protagonisten LEIB PRÜGELN Ordensschwestern schildern, die of- fensichtlich sadistische Züge hem- In seinem neuen Film «Hexenkinder» erzählt der Zentral- mungslos an den ihnen anvertrauten schweizer Filmemacher Edwin Beeler die Geschichten Kindern ausleben, gelingt es dem von Kindern, die im Namen des Christentums unheimli- 62-jährigen Filmemacher, grössere cher Gewalt ausgesetzt wurden. Der klug und empathisch Zusammenhänge herzustellen. Zum erzählte Film wirft unangenehme Fragen auf. einen stellt er klar, dass die Heime aus heutiger Sicht hoffnungslos unterdo- tiert waren. So waren zum Teil einzel- ne Personen Tag und Nacht für Dut- zende von Kindern verantwortlich. Dazu kommt, dass viele der Ordens- schwestern kaum pädagogisch ge- schult waren. In ihrer heillosen Über- forderung griffen sie regelmässig zu roher Gewalt, um die Kontrolle über die – sicherlich nicht immer leicht zu bändigenden – Kinder zu erlangen.

Kontinuität der Gewalt Zum anderen schlägt Beeler aber einen mehrere Jahrhunderte umfas- senden Bogen. Die Erzählungen seiner MarieLies Birchler erzählt eindringlich über das Aufwachsen in christlichen Kinderheimen. Protagonistinnen und Protagonisten verwebt er mit Geschichten von Kin- dern, die im Zuge der Hexenverfol- – Filmkritik – streuten Landschaftsaufnahmen gung in der Frühen Neuzeit gejagt, Mit ruhiger Stimme erzählt MarieLies ohne direkten Bezug zu den Geschich- gefoltert und oft auch getötet wurden. Birchler Ungeheuerliches. Sie schildert ten muten wie bitter nötige Ver- Auf den ersten Blick mag es irritieren, drastische Körperstrafen und Kind- schnaufpausen an. dass Beeler den fesselnd und scho- heitserinnerungen, die aus nichts als nungslos erzählten Schicksalen unse- Angst und Schmerz bestehen, erzählt Armut als Sünde rer Zeitgenossen Geschehnisse aus von in katholisch geführten Kinder- Die «zwangsversorgten» Heim- dem 15. bis 18. Jahrhundert beiseite- heimen eingeprügelten Mustern und kinder kamen aus Verhältnissen, die stellt, die aus heutiger Sicht kaum Zweifeln, deren Überwindung sie viel von Armut und oft auch Vernachlässi- nachvollziehbar sind. Man ist ver- Kraft gekostet hat. MarieLies Birchler gung geprägt waren, «milieugeschä- sucht, ihm zu unterstellen, dass er ist eine der Protagonistinnen in Edwin digt, schwererziehbar oder sittlich seinen Figuren nicht traut. Dass er – Beelers neuem Film «Hexenkinder». verwahrlost» lautete die Diagnose. In vollkommen unnötig! – fürchtet, für Der Filmemacher lässt fünf Überle- den Anstalten sollte ihnen ein siche- sich alleine seien ihre Geschichten bende der Schweizer Heimkultur der res, wohl auch glücklicheres Aufwach- nicht stark genug. 50er-, 60er-, gar noch 70er-Jahre aus sen ermöglicht werden. Doch der Staat Doch im Verlauf des Films ihrer Kindheit erzählen. Das Vertrau- unterliess es, nachdem er sie bereitwil- drängt sich mehr und mehr eine unbe- ensverhältnis, das Beeler offensicht- lig aus ihrem Umfeld riss, «seine queme Einsicht ins Bewusstsein: Die lich zu seinen Protagonisten aufgebaut schützende Hand über die Kinder zu in der Frühen Neuzeit verfolgten hat, schafft eine geradezu unheimliche halten», wie es Sergio Devecchi aus- Kinder wurden aus den gleichen Nähe, eine zuweilen kaum auszuhal- drückt, ein weiterer Protagonist des Gründen verfolgt und umgebracht, tende Unmittelbarkeit. Die einge- Films. Stattdessen werden die Kinder wie die Menschen in Beelers Film aus

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ihrem Umfeld gerissen wurden. Da- mals wie heute sollten die Kinder durch Gewalt in unsere Gesellschaft eingepasst werden – in eine Gesell- schaft, die Abweichung nicht toleriert und in der Armut eine Sünde ist. Beeler stellt da nicht den 60er-Jahren das 16. Jahrhundert gegenüber, sondern zeichnet eine beängstigende Kontinu- ität auf.

Ein Blick auf die Gegen- wart Und während man sich weiter und weiter in den weichen Kinosessel Sergio Devecchi mit einem Bild aus seiner Kindheit im Heim. drückt, fragt man sich unweigerlich, wohin denn all diese Inbrunst, mit der auf, welche gesellschaftlichen Mecha- präsentieren, sondern einen ausge- man den Kindern den Teufel aus dem nismen, die heute zur Normalität ge- zeichneten Film vorzulegen, der weit Leib prügeln wollte, geflossen ist. Was hören, unsere Kinder und Kindeskin- über Einzelschicksale hinausweist. in den vergangenen dreissig, vierzig, der dereinst mit dem gleichen Entset- Anna Chudozilov vielleicht fünfzig Jahren aus dem Ge- zen betrachten werden, das uns nach dankengut geworden ist, das sich zu- Beelers «Hexenkindern» noch lange Hexenkinder vor über Jahrhunderte gehalten hatte. verfolgt. So gelingt es Beeler, nicht nur Ab DO 17. September Bourbaki, Luzern, Seehof, Zug, Kino Und genauso drängt sich der Gedanke ein eindrückliches Zeitdokument zu Stans, cineboxx, Einsiedeln

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Ein Film von Christoph Kühn

EIN FILM VON ARMANDO IANNUCCI

AABB 10.10. SEPTEMBERSEPTEMBER IMIM Ab 10.September im Kino

September 2020 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz 37 MUSIK SEPTEMBER 2020 DAS HEIMLICHE FESTIVAL Geheimniskrämerei gehört im Club Dänemark immer mit dazu. Im September finden nun die «Easy Undercover schaftler deuten das Weben der Ele- Series» im Maihofquartier statt – eine mysteriöse Plat- fanten als Leerlaufbewegungen, das tentaufe. heisst als Ausdruck einer angeborenen Handlungsbereitschaft, ohne dass der Elefant das artspezifische Verhalten ausführen kann. Es kann als Ausdruck – Plattentaufe – einer Stresssituation gedeutet werden, Der Club Dänemark ist kein normaler in der alternative Verhaltensweisen Club. Das wurde bereits an der letzt- nicht möglich sind.» jährigen Eröffnung im Maihofquartier Das Album sollte eigentlich im klar. Der Eintrittspreis war einkom- Südpol getauft werden, aber so gut der mensabhängig, und wem das nicht Titel auch zu Corona passt, tanzende passte, der konnte die Kosten vom Menschenmassen sind nicht er- Glücksrad bestimmen lassen. Alle wünscht. Als Ersatz finden nun die Handys mussten am Eingang abgege- zehn Tage dauernden «Easy Underco- ben werden. Als Überraschung wurde ver Series» im Club Dänemark statt. allen Gästen ein Coup serviert – Jeden Abend ein einzigartiges Pro- schliesslich heisst der Club ja Däne- gramm. Um die Corona-Tauglichkeit mark. zu gewährleisten, ist pro Veranstal- Ziemlich genau ein Jahr später tung nur eine limitierte Anzahl Perso- sprechen wir wieder mit Mitbegrün- nen zugelassen. Eine Online-Reserva- der Christian Zemp, Gitarrist der tion ist Pflicht. Christian Zemp will Bands Tanche und Sc’ööf: «Der Club nicht mehr verraten, die inhaltlichen Dänemark ist Proberaum, Studio und Infos müssen wir ihm förmlich aus der Veranstaltungsort zugleich. Die Unab- Nase ziehen: «Unsere Musik wird in hängigkeit, die wir uns mit diesem Ort verschiedene Performances eingebet- geschaffen haben, ist ein wichtiger Die Jazzband Sc’ööf mag’s experimentell. tet sein, die rund herum geschehen. Zu Katalysator, um Ideen ausserhalb des erwarten sind Musik, Video, Tanz, gewohnten Rahmens umsetzen zu Zeit in Gefangenschaft leben. Die Keramik-Akrobatik und Installatio- können.» Club Dänemark steht zu- Elefanten schaukeln ihren Körper und nen.» Die Details bleiben geheim. Easy gleich auch für das gleichnamige Kol- Rüssel hin und her wie eine Webma- Undercover halt. lektiv, das sich als Thinktank und schine. Die Frage, ob sich unsere Ge- Anna Girsberger Triebkraft hinter den Veranstaltungen sellschaft selbst im Kreis bewegt, hat versteht. Und seit Kurzem hat der schon vor Corona Runden in Sc’ööfs Club Dänemark sogar sein eigenes Köpfen gedreht. Der Albumtitel habe Plattenlabel. Im April 2020 erschien während des Lockdowns an Aktuali- Easy Undercover Series SO 4. bis DI 13. September mit «B.S.P.P.» das Debüt-Album von tät gewonnen, so Zemp: «Wissen- Club Dänemark, Luzern Tanche, am 13. September veröffent-

licht Club Dänemark mit «Weaving Anzeige Elephants» das neue Album der Band Sc’ööf. sounds good Webende Elefanten Weaving (zu Deutsch «weben») ist ein stereotypisches Verhaltens- hi! Hirschmattstr. 34, Luzern, 041 210 23 38, hifi-zm.ch muster von Elefanten, die über längere

34 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz September 2020 MUSIK AUFERSTANDEN Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das Klassik-Osterfestival Andermatt auf den Herbst verschoben und umbenannt: Das Gotthard Klassik-Festival des Swiss Chamber Music Circle soll zum Zentrum für die Brass-Band-Szene werden.

tian Bach. Dabei kommen Sara Jäggi miebedingt aus. So wird in diesem (Sopran), Jan Börner (Countertenor) Herbst Swiss Brass Consort zu Gast und Ismael Arróniz (Bass) die Solis- sein, ein Ensemble bestehend aus elf tenrollen zu. engagierten und bekannten Köpfen Das Kammerensemble des der professionellen Schweizer Orches- Orchestra of Europe spielt in ihrem terszene. «Ich bin ein ehemaliger So- Abendkonzert «Il tramonto musicale» lo-trompeter des Luzerner Sinfonieor- Werke von Händel bis Respighi und chesters. Am Schluss muss einfach deckt damit einen Zeitraum von Blech sein, das ist für mich fast zwin- knapp drei Jahrhunderten ab. Enrico gend. Das Abschlusskonzert muss Orlandi und das 18-köpfige Lake Side strahlen, es muss Freude herrschen», Kirche St. Peter und Paul Andermatt Jazz Orchestra bringen schliesslich sagt Conrad. mit «New York – New York. A tribute Janina Fink – Festival – to Frank Sinatra» die Big Band auf die Traditionsgemäss eröffnen die Festi- Bühne. Gotthard Klassik-Festival val Strings Lucerne am Palmsamstag FR 25. September bis SO 4. Oktober das Klassik-Osterfestival Andermatt. Konzerthalle Andermatt Nicht irgendein Römisch-katholische Pfarrkirche Doch in diesem Jahr ist alles anders: An Jodelchor St. Peter und Paul, Andermatt Ostern herrschte der Lockdown, an Wie es sich in den letzten zwei Veranstaltungen war nicht zu denken. Jahren etabliert hat, wird auch in der So wurde die 6. Ausgabe des Klassik- diesjährigen Ausgabe ein Konzert der Jazz und Pizza events kurzerhand auf den Herbst Volksmusik gewidmet. «Wir sind in verschoben. Nun ist es die Camerata einem ländlichen Gebiet und es gibt Zürich, die zum Gala-Eröffnungskon- durchaus gute Volksmusiker, die eine zert «Birthday party for Ludwig» lädt, sehr nahe Verbindung zur Klassik ha- ein Konzert zur Feier des 250. Geburts- ben. Die Ensembles, die ich auswähle, tages von Ludwig van Beethoven. sind Edelsteine in dieser Branche, Die drei Konzerte des zum nicht irgendein Jodelchor», erzählt der «Gotthard Klassik-Festival» umbe- ehemalige Solotrompeter des Luzer- In Kriens werden Gaumen- nannten Anlasses in der neuen Kon- ner Sinfonieorchesters und künstleri- und Ohrenfreuden kombi- zerthalle Andermatt bieten eine scher Leiter des Festivals, Jörg Conrad. niert: Die neue Konzertreihe grosse Bandbreite an Besetzungen Dieses Jahr spielt das Quartett «Jazz & Pizza» bietet, was der und Musikstilen, welche zeitlich vom Rämschfädra ihr Programm «DerRhy- Name verspricht. Manuel 17. Jahrhundert bis ins 20. Jahrhundert deruf». «Ich versuche den Zuhörerin- Kaufmann, Patrick Müller reichen. Weitere Konzerte finden in nen und Zuhörern auf diesem Weg und Luca Sisera wollen auf der römisch-katholischen Kirche den Zugang zur Klassik zu erleich- dem Areal der Krienser Teiggi St. Peter und Paul statt. Und schliess- tern», so Conrad. einen «hyperoffenen» Ort lich gibt es gar eine Uraufführung zu Doch Conrad hat für Andermatt schaffen, wie der Pressetext hören: Das The Barvinsky Piano Trio eine weitere Vision: Das Alpendorf soll verspricht. Eine Initiative mit und 1G Perkussionstrio interpretieren so zu einer Art Mekka der Klas- Musik und italienischer den Kompositionsauftrag «Bergkris- sik-Brass-Szene werden, sagt der In- Spezialität gegen Unsicher- tall» von Luigi Laveglia. tendant und schmunzelt. In diesem heit und Misstrauen, für Mut Das Luzerner Chor- und Barock- Jahr wäre die Formation 10 for Brass, und Neugier. – pze orchester Accademia Barocca Lucer- junge Musizierende, die feste Mitglie- Jazz und Pizza nensis interpretiert unter der Leitung der renommierter Sinfonie- und SO 30. August, SO 6., SO 13., SO 20., von Dirigent Javier Ulises Illán Ortiz Opernorchester sind, eingeplant ge- SO 27. September, jeweils 17 Uhr Teiggi-Areal, Kriens derweil zwei Werke von Johann Sebas- wesen. Der Auftritt fällt nun pande-

September 2020 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz 35 Anzeigen

Ausschreibung Ausschreibung ZENTRALSCHWEIZER ZUGER ATELIER in BERLIN ATELIER in NEW YORK für den Zeitraum Januar bis Dezember 2022 für den Zeitraum Januar bis Dezember 2022 Professionelle Kunstschaffende aller Sparten aus dem Kanton ZUG können sich um einen mehrmonatigen Aufenthalt im Zuger Professionelle Kunstschaffende aller Sparten aus dem Kanton Atelier in Berlin bewerben. Die Zusprechung umfasst die unent- NIDWALDEN können sich um einen viermonatigen Aufenthalt geltliche Benutzung des Wohnateliers sowie einen Lebenskosten- im Zentralschweizer Atelier in New York bewerben. Der Auf- zuschuss. enthalt umfasst die unentgeltliche Benutzung des Wohnateliers sowie einen Reise-, Neben- und Lebenskostenzuschuss. Aufgrund der Corona-Situation wurden die diesjährigen Atelierplätze der Kantone Schwyz und Zug auf 2022 verlegt. Kunstschaffende aus diesen Kantonen können sich deshalb erst wieder im August 2021 für das Jahr 2023 bewerben.

Anmeldeformulare und Teilnahmebedingungen: Anmeldeformulare und Teilnahmebedingungen: www.zg.ch/kultur www.zg.ch/kultur Direktion für Bildung und Kultur, Amt für Kultur Direktion für Bildung, Amt für Kultur Baarerstrasse 19, 6300 Zug Baarerstrasse 19, 6300 Zug 041 728 39 65, [email protected] 041 728 39 65, [email protected]

Anmeldeschluss: Anmeldeschluss: Montag, 12. Oktober 2020 (Eintreffen der Bewerbung) Montag, 12. Oktober 2020 (Eintreffen der Bewerbung)

Ausschreibung Ausschreibung ATELIER FLEX ZENTRALSCHWEIZER Professionelle Kunstschaffende aller Sparten aus dem Kanton ATELIER in BERLIN ZUG können sich um das Reisestipendium 'Atelier Flex' bewer- für den Zeitraum Februar 2022 bis Januar 2023 ben. Destination(en), Zeitpunkt und Dauer des Aufenthalts sind frei wählbar. Es gibt keine Betreuung vor Ort. Die Reise, Unter- Professionelle Kunstschaffende aller Sparten aus den Kantonen künfte oder andere Räumlichkeiten sind durch die Kunstschaf- LUZERN, SCHWYZ und OBWALDEN können sich um einen fenden selber zu organisieren. viermonatigen Aufenthalt im Zentralschweizer Atelier in Berlin bewerben. Der Aufenthalt umfasst die unentgeltliche Benutzung des Wohnateliers sowie einen Lebenskostenzuschuss.

Anmeldeformulare und Teilnahmebedingungen: Anmeldeformulare und Teilnahmebedingungen: www.zg.ch/kultur www.sz.ch/kultur Direktion für Bildung und Kultur, Amt für Kultur Kulturförderung Kanton Schwyz Baarerstrasse 19, 6300 Zug Bahnhofstrasse 20, Postfach 2202, 6431 Schwyz 041 728 39 65, [email protected] 041 819 19 48, [email protected]

Anmeldeschluss: Anmeldeschluss: Montag, 12. Oktober 2020 (Eintreffen der Bewerbung) Montag, 12. Oktober 2020 (Datum des Poststempels)

32 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz September 2020 KULTURSPLITTER Kultur de Suisse Zusammen mit «041 – Das Kulturmagazin» bilden diese unabhängigen Kulturmagazine die Werbeplattform «Kulturpool» und erreichen gemeinsam eine Auflage von über 200 000 Exemplaren. www.kulturpool.com

Skurriler Rummelplatz Klangverschiebungen Virtuelle Gefühle Kinokonzert Buffpapier wurde 2000 von Franziska Verschiebungen in der Gesellschaft, Wenn sich die emotionale Intelligenz Für einmal musst du dich nicht entschei- Hoby und Stéphane Fratini gegründet seismografische Schwingungen, Bewe- der Menschen und jene der Maschinen den, ob du ins Kino oder an ein Konzert und hat sich der Poesie des Körpers ver- gungen in der Erdkruste: «Tektonik» annähern – wissen wir dann noch, wie gehen möchtest, denn du kannst beides schrieben. Treibstoff ihrer Theaterstü- lautet das Thema des diesjährigen Mu- wir wirklich fühlen? Wer kontrolliert gleichzeitig haben. Das Kino Cameo cke ist das Groteske, Absurde, Bizarre. sikfestivals Bern. Die feinen klanglichen unsere Emotionen? Das Haus der elek- und das Salzhaus kollaborieren mit Im September feiert die Compagnie Verschiebungen und lautstarken Pau- tronischen Künste (HeK) zeigt, wie Sound und Film. Emilie Zoé und Chris- Buffpapier ihr 20-jähriges Bestehen: ein kenschläge können am Festival für zeit- Technologie und Medien unsere Ge- tian Garcia-Gaucher vertonen mit ihrer Rummelplatzfest in Zusammenarbeit genössische, improvisierte, experimen- fühle beeinflussen. Die Werke der 20 imperfekten und sanft störenden Musik mit dem Theater Café Roulotte und telle und elektronische Musik an über 40 Kunstschaffenden reichen von künstli- den schwedischen Film «A Pigeon sat on Chocherey. Dazu Rahmenprogramm Veranstaltungen erlebt werden. Etwa cher Intelligenz, Gaming und interakti- a Branch Reflecting on Existence». Re- für Gross und Klein, mit Theater, Musik, am Konzert des Ensembles Motherton- ven Installationen über Robotik und gisseur Roy Anderson philosophiert Essen, Barbetrieb – und natürlich Zu- gue um den Komponisten Charles Uzor, Biometrie bis hin zu Videoinstallatio- darin kritisch über das menschliche Da- ckerwatte. das sich mit der Wandlung unserer nen, virtueller Realität und Fotografie. sein, Tun und Verhalten. Muttersprache auseinandersetzt. 20 Jahre Cie Buffpapier Real Feelings. Emotionen und Tech- Ciné-concert MI 9. bis SO 13. September Musikfestival Bern nologie MI 16. September Kreuzbleiche, St.Gallen MI 2. bis SO 6. September Bis SO 15. November Kino Cameo, Winterthur www.buffpapier.ch Diverse Orte, Bern Haus der elektronischen Künste (HeK), www.kinocameo.ch www.musikfestivalbern.ch Münchenstein www.hek.ch

18. Jahrhundert revisited Endlich wieder Fantoche! Mehr Mut zum Selbstbetrug Seit Jahren begeistert die Freilichtbühne Vom 1. bis 6. September wird Baden wie- Die Bühne hat ihn wieder. Nach dem Rüthi das Publikum mit ihren aufwändi- der zum Wallfahrtsort der Freundinnen Ende von «Late Update» auf SRF tut Mi- gen Inszenierungen. Dieses Jahr insze- und Freunde des animierten Films. Das chael Elsener das einzig Sinnvolle: Er niert die Freilichtbühne in Fortsetzung internationale Festival bringt Farbe und biegt sich und uns die Welt glücklich. ihrer langjährigen Freilichttheater-Tra- mondänes Flair in die Bäderstadt und – in Sein frischgebackenes Bühnenstück dition das Stück «Anna Göldi», geschrie- leider viel zu kurzer Zeit – Gelegenhei- «Fake me Happy» ist die «ideale Ergän- ben und aktualisiert von Theater- und ten, einzigartige Animationsfilme aus zung zu unserem täglichen Selbstbe- Filmautor Kuno Bont. Damit erzählt das aller Welt auf Grossleinwand zu sehen. trug», so Elsener. «Die beste Schweizer Stück wiederum eine regionale Ge- Diesjähriger Schwerpunkt bildet das Comedy Show 2023» schreibe die «New schichte und bringt ein lebendiges Ge- Thema Heldinnen: Frauen mit Superkräf- York Times» dazu, so ebenfalls Elsener. sellschaftsbild des 18. Jahrhunderts auf ten, übernatürlichen Begabungen – Vor- die Bühne. bilder, die sich nicht um patriarchale Er- Fake me Happy wartungen kümmern. Zudem steht das FR 25. & SA 26. September, 20 Uhr Anna Göldi dänische Filmeschaffen programma- Theater Casino Zug FR 4. bis SO 20. September tisch im Fokus. www.theatercasino.ch Freilichtbühne, Rüthi www.freilichtbuehne.ch Fantoche DI 1. bis SO 6. September Diverse Orte, Baden www.fantoche.ch

September 2020 041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz 33 Ab auf die Plattenteller

30 Serviert von Gregory Li

Motivierende Mischung aus Frauenpower und Charme Die aufstrebende Zürcher R’n’B-, Neo-Soul- und Hip-Hop-Sängerin Naomi Lareine singt mit ihrer ein wenig rauchigen Stimme viel über Liebe. Begleitet wird sie unter anderem von 808 Kicks, prägnanten Hi-Hats, harmonisch gespielten Rhodes, diversen Synthesizerklängen und akustischen Gitarrenakkorden. Sie spielt stark mit ihrer Stimme, bearbeitet sie mit Delay oder Reverb und setzt sie vielschichtig in unterschiedlichen Höhenlagen in ihren Boombap aus Luzern Songs ein. Live-Erfahrungen konnte sie bereits am Royal Spricht man über die Luzerner Hip-Hop-Szene, kommt Arena, im Südpol in Kriens oder im SRF3-Radiostudio man um einige grosse Namen wie Mimiks, LCone oder machen und ihre Debüt-EP «Unchained», Kollaborationen davey6000 nicht herum. Jedoch muss man dazu sagen, mit dem experimentellen Future-Bass-Produzenten Cella dass diese Künstler sich durch ihre Musik selber, wie auch und dem schweizweit bekannten Rapper Stress sind sehr durch die Tatsache, dass alle drei bei grösseren Labels professionell herausgekommen. Der im Frühling 2018 ver- gesignt sind, stark von der normalen Luzerner öffentlichte Song «Sweet Latina» hat schnell grosse Hip-Hop-«underground»-Szene abheben. Doch wie sieht Wellen in der Schweizer Musiklandschaft geschlagen. es denn in dieser Untergrundszene aus? Naomis Entscheidung, sich vom professionellen Fussball Die Ausgangslage für einen guten Hip-Hop-Track ist in erster Linie zu trennen und stattdessen auf die Musik zu setzen, ist ein optimaler Beat, welcher zum Song passt, und ein einigermas- ein Gewinn für die Musikszene. sen professionelles Recording-Studio, um den Song auch in ge- wünschter Qualität aufzunehmen. Von beidem gibt es in Luzern Gregory L i (gli) mehr als genug. Es gibt unzählige kleine und grössere Musikstu- dios, und auch Produzenten findet man fast in jedem Stadtteil. Ebenfalls findet man eine Handvoll junger aufstrebender Künstler. Einer dieser jungen aufstrebenden Künstler ist der Rapper SHRTY. Obwohl man auf den gängigen Streaming-Plattfor- men erst drei Singles des Luzerners findet, kann sich der Sound wirklich hören lassen. Mit dem Aargauer slowmo hat SHRTY einen Produzenten an der Seite, der mit seinen Instrumentals die optimale Atmosphäre für die Texte des jungen Luzerners schafft und selber schon kleinere Pro- jekte in der Schweizer Rap-Landschaft platziert hat. Die ersten grossen Resonanzen holte sich SHRTY anfangs März, als er seine erste kommerzielle Single «Ganz Chalt» herausbrach- te. Der Song: ein gesellschaftskritischer Text über Rassismus, Fremdenhass, unterlegt mit einem eher modernen Boombap-Be- at. Boombap ist ein Subgenre in der Hip-Hop-Musik, welches sich stark am Hip-Hop der «alten Schule» orientiert. In den sozialen Medien kam der Song sehr gut an. Zum einen, weil es einfach ein sehr gutes musikalisches Produkt ist, zum anderen auch, da SHRTY offen über Ungleichheiten in unserer Gesellschaft sowie auch über die Berichterstattung von gewissen Medien spricht. Anders, aber genauso erfolgreich, war und ist seine zweite Single «Vell z’vell Sache», die an einen klassischen Battle- track erinnert. SHRTY überzeugt mit sehr überlegten, aber starken Texten und auch durch seine Art zu flowen. Man kann also durchaus gespannt sein, was man in Zukunft von ihm hört. Yves Bucher SHRTY ©Moritz Millat MUSIK

Klangwelten aus der Leuchtenstadt Was man vom erscheinenden Album von Dave Bennett 31 erwarten kann. Dave Bennett hat sich nach mehreren Jahren vom Singer-/Song- writer zum Rock-/Pop-Musiker entwickelt, dies mithilfe seines aktuellen Drummers Jan Bachmann, dem Gitarristen Nico Stett- ler und dem Bassisten Claudio Berger. Ihre Single «Don’t Let Me Down», die sehr eingängige Gitarrenmelodien, gelungene Über- gänge und ein durchdachter Songaufbau ziert und von Dave Ben- netts kräftiger und geübter Stimme geprägt wird, ist das erste von insgesamt fünf Liedern, die es auf der EP «Don’t Let Me Down» ab dem 14. September zu hören gibt. Die Lyrics thematisieren die Suche nach Liebe, den Erhalt von Ehre und werden von sorgfältig ausgewählten Gitarrenkompositionen, darunter rockigen E-Gi- tarren-Chords, kräftigen Gitarrensolis, auch professionellen Schlagzeugparts und interessanten Bassmelodien begleitet. Produziert und aufgenommen wurde die EP von Marco Jencarel- li in den Soundfarm Studios im Obernau. Das Musikvideo zum Stück «Don’t Let Me Down» wurde mit viel Detail und Sinn für Ästhetik produziert. Dave Bennetts Inspirationsquellen sind: The Maine, Deaf Havana, John Mayer, u. a.

Yet No Yokai ©Sam Aebi No Yokai Yet (gli)

Headbangen statt Betthängen mit Yet No Yokai Yet No Yokai ist ein männliches Dreiergespann aus Luzern, mischt auf seiner zweiten EP «Sonnenberg» Psychedelic Rock mit hochdeutschem Sprechgesang und erinnert an den Sound von King Gizzard & The Lizard Wizard, Naxatras oder Harvey Rushmore & The Octopus. Auf dem ersten Kurzalbum «Post Apocalyptic Promenade, Pt. 2» sangen sie noch auf Englisch. Die Songs bestehen aus repetitiven Gitarrenmelodien mit Wah-Wah-Effekten, facettenreicher Percussion, schnellen Drums und sattem Bass, der dem Gitarrenspiel folgt. Thomas Seidmann schreibt die etwas kuriosen Songtexte und singt diese mit seiner tiefen, mit Reverb bearbeiteten Stimme. Live-Erfahrungen haben sie an den Winterthurer Musikfest- wochen, im Coq d’Or oder in der Schüür gemacht. Der ausge- reifte und wagemutige Sound, der im Lied «Fahrenheit» und auf ihrer ersten EP zu hören ist, hat der Band den Fondati- on-Suisa-Award in der Kategorie «Rock» beschert. Aufgenommen haben sie die EP «Sonnenberg», die anfangs Mai veröffentlicht worden ist, im Kulturzentrum Treibhaus in Luzern. Am Mastering und Artwork haben in Luzern tätige Kulturschaffen- de gearbeitet. Herausgebracht wurden die bisherigen Werke über Fuzztronaut Records, dem Musiklabel von Thomas Seidmann. Das mehr nach Indie-Rock klingende Stück «Bild von einem Garten» wurde von dem in Paris lebenden DJ und Produzenten Son Ami auf seine Weise neu interpretiert und nimmt dem Original die Schnelligkeit, um dem Ganzen etwas Smoothness zu verleihen. Es lohnt sich also, sowohl die Band Yet No Yokai als auch den Remix des Lieds «Bild von einem Garten» akustisch kennenzulernen. (gli) Dave Bennett am Glücklich Festival in Luzern ©Jon 2019 Trachsel Was wäre, wenn …

28 Was wäre, wenn … zum Beispiel die ganze Welt aufgrund eines winzig kleinen Virus lahmgelegt und sich unser Alltag schlagar- tig verändern würde? Stell dir vor, wir dürften nur noch zum Einkaufen oder zum Arztbesuch aus dem Haus. Jegliche Geschäfte, Ausgehlokale und kulturelle Was wäre, wenn … Einrichtungen müssten vorübergehend ihre Türen ich für einen Tag ein unbeschriebenes, weisses Blatt schliessen. Auf Plätzen, wo sich sonst das öffent- wäre? Wer würde mich wohl zu welchem Zweck liche Leben abspielt, herrschte gähnende Leere, auch beschreiben? Wäre ich ein Blatt, das zur Verwendung der tägliche Pendlerstrom an Bahnhöfen bliebe aus. einer Einladung für eine Geburtstagsfeier dient? Wöchentliche Treffen, Sitzungen oder die Schule Würde jemand seine Kündigung darauf schreiben fänden nur noch virtuell statt und Körperkontakt wäre oder gar einen Liebesbrief? verboten. Ein vor einigen Monaten kaum vorstellbares Flavia S. und bizarres Gedankenexperiment, das sich vor nicht allzu langer Zeit zu unserer Realität entwickelt hat. Da sich dieses Gedankenexperiment also bereits in Realität verwandelt hat und das Wort «Corona» bestimmt allen zum Hals heraushängt, müssen neue Geschichten her! Das Tolle an Gedankenexperimenten ist doch, dass sie sich so wunderbar im Austausch mit anderen Menschen ausreifen lassen. Diese Seite dient also als Hilfestel- lung für interessante und anregende Gespräche mit Freundinnen und Freunden oder, falls alleine, zur Erweiterung des eigenen Vorstellungsvermögens. Dazu braucht man sich nur ein Gedankenexperiment auszusuchen und alle möglichen Grenzen der Vorstel- lungskraft aufzulösen. Also, Bühne frei für die komischsten, bizarrsten, abenteuer- lichsten und phantasmagorischsten Gedankenexperimente. Meret L.

Was wäre, wenn … auf der Welt eine Maschine erfunden würde, welche dir sagen würde, wann, wo und wie du sterben würdest? Die Maschine wäre unfehlbar, das hätten zahlreiche Studien gezeigt, und du würdest bereits einige Menschen persönlich kennen, denen die Maschine ihr Ende prophezeit hätte, und leider würdest du auch Menschen kennen, die tatsächlich so gestorben wären. Du hättest also die Möglichkeit, genaue Details über deinen Tod zu erfahren. Würdest du die Maschine nutzen? Flavio S. Was wäre, wenn … die ganze Welt dieselbe Sprache sprechen würde? Würden wir uns verstehen? Fiona L.

Was wäre, wenn … wir nur eine begrenzte Anzahl an Erinnerungen behalten könnten und immer wieder entscheiden müssten, ob etwas neu Erlebtes durch eine mit- getragene Erinnerung ersetzt werden sollte, um unsere «Erinnerungsbox» umzugestalten? Ilaria R. GEDANKENEXPERIMENT

Was wäre, wenn … wir Gefühle kaufen könnten? Glück, Freude, Hoffnung, Freiheit, Liebe und Selbstzufriedenheit würden in Tuben, Fläschchen und Gläsern besorgt werden. Wir könnten sie zu uns nehmen, wann immer wir sie brauchen würden. 29 Joke L.

Was wäre, wenn … Menschen künftig unter Wasser leben würden? Bevor der Meeresspiegel so weit angestiegen wäre, dass das Festland nicht mehr bewohnbar wäre, hätten Menschen wasserdichte, belüftete Kuppeln geschaffen, um darin leben zu können. Jegliche Emissionen würden reduziert werden, da die Men- schen darin sonst ersticken würden, und man müsste viel besser auf die Umwelt und das Umfeld achten, weil jegliches Handeln direkte Betroffenheit schaffen würde. In diesem geschlossenen Ökosystem würden Pflanzen an den Wänden wachsen und staatliche Systeme wären schon längst zu- sammengebrochen. Es gäbe weder Globalisierung noch Grenzen. Es gäbe nur noch diese Kuppeln. Bewohnerinnen und Bewohner würden jeden Tag Subsistenzwirtschaft betreiben, um Nahrung zu haben. Was wäre, wenn … Wäre das ein friedliches Zusammenleben oder die «Ich schäle die, Kiddo.» totale Katastrophe? «Möchtest auch ein Dröpsli?» «Pfefferminzdröpsli? Ja, nein, gerne.» Lara K. Tomaten schneiden, Peperoni räuchern etcetera … «Wenns doch mehr Pfefferminzdröpsli, gebrannte Umbra, Vampirfilme, viel Süsses und Blutorangen gäbe. Noch eine Tomate», meint Kiddo. «Oder mehr halbdunkle Musik, B-Movies und gratis Glace. Hier.» «Weniger Beistelltische und Koons, mehr Low-Budget- Filme, Fleischkäse und Wasserfarben. Jetzt können wir die schneiden.» «Kein bürgerlicher Kunstgugus, aber viele feine Früchte, ich mach das.» Was wäre, wenn … «Viele feine Früchte», Kiddo fuchtelt theatralisch, das Schlafen eigentlich unser Normalzustand wäre. «auch im Winter! Und permanent vacation.» Tagsüber hingegen würden wir uns eigentlich nur Elvira B. auf die Suche nach Ideen für unsere Träume begeben, die sich nachts abspielen würden. Meret L.

Was wäre, wenn … man den Gedanken, mit Kleinigkeiten die Zukunft nicht verändern zu können, verlernen würde. Man würde nicht mehr denken: «Ich alleine habe keinen Einfluss auf die Welt.» Würden mehr Menschen Gutes für die Welt tun? Wie würde dein Heute aussehen, wärst du in der Vergangenheit eine Sache anders angegangen? Wie sähe das Morgen oder das nächste Jahr aus, wenn du heute einen Baum pflanzen würdest oder du wirklich nur noch das kaufen würdest, was du dringend brauchst? Wie gross sind diese Kleinigkeiten eigentlich? Tanja B. 05

07 03

01

02 FOTOREPORTAGE

06 04 «Es wird irgendwie was der Mensch zum Leben braucht.» zu einem Drang.» 04 Inseli 06 Südpol

«Als Tourist gehst du ja nicht den ganzen Tag mit demFisch spazieren.» 05 Unter der Egg

«Am Bahnhof trifft man immer jemanden.» 07 Bahnhof 24 ZITATE «Es ging um «Es Unabhängigkeit.» 03 Casino

25 «Ich vertrete die Rechte haben.» und alle die gleichen ein Stadtpark ist, Meinung, dass dies 02 Vögeligärtli

«Der Döner hat alles, «Für gewisse Dinge«Für ist kein Platz.» 01 Kegelbahn dh 07

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07 05 FOTOREPORTAGEE 04 03 02 01 01 Jede porträtierte Person enthielt imJede porträtierte Rahmen dieser Ausgabe eine Einwegkamera. Ihr Auftrag: Fotos von ihrem Leben oder Besuch in Luzern zu machen. Die folgende Foto- folgende Die machen. zu Luzern in Besuch oder Leben ihrem von Fotos Auftrag: reportage ist eine Auswahl der entwickelten Bilder. Die gesamten Bilder der einzelnen einzelnen der Bilder gesamten Die Bilder. entwickelten der Auswahl eine ist reportage Personen können über den QR Code online betrachtet werden. werden. betrachtet online Code QR den über können Personen 06 01 04 Markus verbringt seit gut vier Monaten viel Zeit am Luzerner Hamze ist 21 Jahre alt und lebt seit drei Jahren in der Schweiz. Bahnhof. Heute ist Samstag und einer der bisher wärmsten Tage Luzern ist für ihn der «place to be». Nein, nicht in New York, nicht des Jahres. Die Hinterbank der Busstation auf dem Bahnhofplatz in London, sondern in Luzern möchte er auch noch in 20 Jahren ist für ihn ein Treffpunkt. Es ist ein Ort der Begegnung, wo man leben. Trotz seiner Liebe für die Leuchtenstadt vermisse er oft sich zusammen unterhält und das wilde Treiben der Menschen seine Familie, die noch in Somalia lebe. Deshalb komme er nach 20 beobachtet. Die Sache mit den Blickkontakten zwischen ihm und der Schule auch an den Bahnhof, denn hier treffe er weitere den Passanten sei komplex. Er zitiert Goethe: «Die Augen sind die Somalier. Dabei verabrede er sich nicht mit den anderen, son- Fenster zur Seele.» 60 Prozent dieser Augen-Seelen-Momente dern schaue einfach vorbei. Irgendwer sei immer da, das sei seien positiver Natur. Manchmal müsse man aber auch aufpas- normal so. Einer klaren Aktivität gehen sie am Bahnhof nicht sen, denn es gebe kriminelle Personen und es werde gestohlen. nach. Man unterhalte sich, mache Witze und spaziere ein wenig. Am Bahnhof werde alles Mögliche konsumiert. Die Sache mit den Ein weiterer aus der Gruppe ruft uns zu: «Und wir kiffen.» Alle Dealern mache die Polizei aber gut. Hierfür möchte er ihr ein lachen. Hamze scheint es eher etwas peinlich zu sein. «Manch- Kompliment aussprechen. Markus hatte Kunstmalerei studiert mal machen wir auch Fotos», fährt er fort. Dass sie sich gewöhnt und 20 Jahre lang an einer Kantonsschule Bildnerisches Gestal- sind, vor einer Linse zu stehen, merken wir, als wir unsere ten unterrichtet. Heute sei er 100 Prozent IV-Rentner. Dass er Kamera zücken. Alle wollen auf das Foto. «Geposed» wird in aufgrund seiner Krankheit nicht mehr unterrichten könne, mache bester Model-Manier. Diesen Sommer wird Hamze die Schule ihn traurig. Er sei ein Lehrer mit Leidenschaft gewesen und habe abschliessen. Im Herbst beginnt er eine Lehre als Automecha- es sehr gerne gemacht. Die Musikboxen beginnen im Hintergrund niker. Nach Lehrabschluss möchte er weiterarbeiten, seine «Have You Ever Seen the Rain» von Creedence Clearwater Revival Freundin heiraten und eine Familie gründen. Sein Traum ist es, zu spielen. Später wird noch ein Sommergewitter herbeiziehen. einmal einen Lamborghini zu besitzen. An den Bahnhof möchte Was die Zukunft mit sich bringt, weiss Markus nicht. Zu viel sei er aber auch noch in fünf Jahren kommen. «Normal», meint er. dafür in seinem Leben schon geschehen. Was ihm Kraft gebe, sei Maurice Koepfli seine Kunst. Darauf sei er stolz und die Arbeit daran möchte er auch fortführen. Kevin dürfte ohne die Erlaubnis seines «Bosses» eigentlich nicht mit mir sprechen. Wenn sein voller Name und der seiner Firma nicht verraten wird, geht das aber in Ordnung. Kevin trägt hohe Dr. Martens, hat lange Haare und ist grossflächig tätowiert. Zurzeit befindet er sich im Zwi- schenjahr nach der Matura. Er arbeitet als Dialoger, ist also eine Person, die im Namen von Hilfsorganisationen und Gewerkschaften im öffentlichen Raum Spenden sammelt. Zurzeit verbringt Kevin sehr viel Zeit an diversen Bahnhö- fen. Acht bis neun Stunden am Tag spricht er mit Passan- tinnen und Passanten. In der Nacht träumt er manchmal von den Gesprächen. Es sind bis zu 300 am Tag. Erschre- cken kann ihn bei diesem Job nichts mehr. Wenn man den ganzen Tag an Bahnhöfen verbringe, dann sehe man so einiges. Gerade erst vorher sei ein Mann mit einer Katze auf dem Kopf vorbeigegangen. Ein bis zwei Mal in der Woche versucht eine Sekte, religiöse Gruppierung oder dubiose Wirtschaftsfirma ihn anzuwerben. «Die denken, wir sind eine leichte Beute, weil wir einen Scheiss-Job haben, doch das stimmt so nicht.» Klar seien sie unbe- liebt und beleidigt sei er schon auf jede erdenkliche Art geworden. Aber das gehöre nun mal dazu. Es sei auch okay, wenn Personen nicht mit ihm sprechen möchten. Nervig werde es, wenn man sie einfach ignoriere. «Gewis- se Passanten behandeln uns Dialoger wie Gespenster, durch die man hindurchgehen kann.» Das sei hart uncool, da ja schliesslich auch Dialoger aus Materie bestünden. Persönlich haben ihn die Gespräche und Erlebnisse an den Bahnhöfen weitergebracht. Seine «social bubble» aus der Kantizeit sei durch die vielen Begegnungen ge- platzt. Zudem sei man oft mit coolen Menschen in ähnli- chen Lebenssituationen unterwegs. Lange möchte er den Job aber nicht mehr machen. Eigentlich sollte er bereits jetzt an einem Strand irgendwo in Südostasien sein. Das wurde abgesagt. Spätestens wenn das Studium beginnt, Bahnhof, Khadar, Hamze, Jimcale und Khadar, Ahmad Bahnhof,

wird er kündigen. 07 REPORTAGEN Stimmen des Luzerner Bahnhofs 21 Ist das Kunst oder 18 kann das weg? Südpol, Mathieu 06 REPORTAGEN

Ich traf den 21-jährigen Sprayer Mathieu (Namen geändert) in der keiten. Zudem wird Graffiti mehr akzeptiert, immer mehr Künst- Nähe der «Hall of Fame», der legalen Spraywand beim Südpol. lerinnen und Künstler bekommen Auftragsarbeiten oder werden Mathieu erzählt, warum man sprayt oder Graffiti macht und ausgestellt. warum etwas mehr Legalität schönere Werke entstehen lassen NR: Was löst eigentlich bei dir die Lust zu sprayen aus? könnte. M: Das ist schwierig zu beantworten. Es wird irgendwie zu NR: Welche Bedeutung hat Graffiti für dich? einem Drang, man hat einfach Lust und es wird ein Teil von 19 M: Für mich bedeutet Graffiti, je nachdem, wie man es dir. Ich persönlich finde es eine sinnvolle Beschäftigung, auslebt, einen gewissen Lifestyle. Sobald man sich damit und zudem mache ich es einfach mega gerne. Es gibt dir auseinandersetzt, bewegt man sich anders durch die Platz, Neues auszuprobieren und Kreativität auszuleben. Stadt, es fallen einem die einzelnen Tags oder Graffitis Man trifft sich dabei auch mit seinen Freunden. mehr auf. Man beginnt zu erkennen, wer was gemacht hat NR: Hat der Ort, an welchem du sprayst, eine Bedeutung? und sieht, was neu dazugekommen oder halt weg ist. M: Ich meine generell hat der Standort eines Graffiti eine Wirkung NR: Wie bist du zum ersten Mal mit Graffiti in Kontakt gekommen? auf den Betrachter oder die Betrachterin. Wenn du auf einen Zug M: Zum einen sieht man ja Graffiti schon als kleines Kind oder sprayst, weisst du, dass der durch die ganze Schweiz fährt. Das Jugendlicher, es ist irgendwie immer da und ich hatte so eine ist was ganz anderes als auf einer Wand, die an Ort und Stelle gewisse Faszination dafür. Dann beginnt man vielleicht mal dar- bleibt. Zudem bestimmst du ja auch, ob du an einem mehr oder über zu lesen oder sieht einen Film wie «Wholetrain». Vor allem weniger exponierten Ort sprayst und ob dadurch viele Menschen aber hat mich natürlich auch das Internet geprägt, zum Beispiel dein Piece sehen oder nicht. YouTube. Dazu kommt mein Umfeld und die Hip-Hop-Musik, NR: Wie findest du eigentlich das Kurzlebige an Graffiti? welche eines von vier Elementen im Hip-Hop ist. Da gehört noch Es wird ja entweder weggeputzt oder früher oder später B-Boying (Breakdance), Writing (Graffiti), DJing und MCing dazu. übersprayt. Alte Klassiker wie van Gogh kann man ja immer NR: Was ist das Ziel von Graffiti für dich? noch in Museen anschauen. M: Ich glaube, es gibt verschiedene Überzeugungen, warum M: Es gibt schon noch alte Pieces, welche respektiert und man sprayt. Es gibt jene, die sich lange Zeit nehmen für ein nicht übersprayt werden. Zudem kommt wieder der Aspekt Graffiti und es perfektionieren wollen. Dann wiederum des Ortes dazu. Wenn das Piece eher in der Öffentlichkeit gibt’s andere, die zerstören einfach. Zwar ist Graffiti immer steht, wird dieses schneller weggeputzt als an einem ver- auf eine Art Vandalismus und es gibt Leute, die verfolgen steckten Ort. So oder so tut dies aber natürlich manchmal nur letzteres Ziel. Aber in Luzern haben wir ehrlich gesagt weh, wenn man sieht, dass dein frisch gespraytes Piece – in auch nicht eine wirklich grosse Szene wie in Bern. welches ja auch etwas Zeit und Geld investiert wurde – NR: Trifft man sich eigentlich an solch legalen Walls wie bei der schon nach ein paar Tagen weg ist. Aber das gehört halt «Hall of Fame» beim Südpol? dazu. M: Ich bin nicht oft dort, aber man kann sich da ohne Stress mit NR: Spielt Ästhetik eine Rolle für dich? Ich habe manchmal das Freunden treffen und sich Zeit nehmen für ein gutes Graffiti, da Gefühl, dass Ästhetik nicht immer oberste Priorität hat. Vor allem man dort legal sprayen darf. Ich kenne zudem Leute, die nicht sehe ich viele FCL Tags. mehr illegal arbeiten wollen, weil sie schlechte Erfahrungen ge- M: (lacht) Ich möchte hier nichts über den FCL sagen, aber es gibt macht haben und sich dann lieber an einer «Hall of Fame» (legale sicherlich Menschen, welche das Konzept von Graffiti besser Spraywand) austoben. verstehen als andere. Und klar, ich möchte etwas machen, das NR: Gibt es auch Frauen, die sprayen? mir dann am Schluss auch gefällt. Ich probiere gern andere Styles M: Es gibt schon auch Frauen-Graffiti-Crews, aber halt aus und zeichne viel in meiner Freizeit. Das sieht aber natürlich weniger, wie auch beim MCing oder DJing. Zum Beispiel dann anders aus auf Papier als auf der Wand. Zudem ist es aber beim Zürcher Sprayer-Kollektiv KCBR, das zwar auch vor auch der Zugang, den man zu Graffiti braucht. Was für andere wie allem aus Männern besteht, ist auch eine Frauen-Crew in ein «Gekribbel» aussieht, wirkt ganz anders auf Menschen, die einem der Videos zu sehen. sich selbst mit Graffiti auseinandersetzen oder sie selbst machen. NR: Findest du es eigentlich schlecht, dass sprayen zu einem Aber so oder so liegt das im Auge des Betrachters, was man als Hype und dadurch auch kommerzieller wurde? schön empfindet. Ich bin davon überzeugt, dass wenn Graffiti und M: Ja und Nein. Graffiti selbst wird natürlich auch kommerziali- Streetart mehr akzeptiert und legalisiert würden, auch «Schöne- siert. Da sieht man plötzlich Werbung mit einem «Piece» (allge- res» entstehen könnte. Allein schon dadurch, dass auf offener meine Bezeichnung für ein gespraytes Bild) von jemandem, wel- Strasse alles viel schneller gehen muss als bei einer legalen «Hall ches zum Beispiel von C&A benutzt wird. So schlägt man einfach of Fame». Je mehr wir eine akzeptierende Kultur um Graffiti Geld aus einer Subkultur raus und versteht diese vielleicht nicht herum aufbauen, desto mehr Platz gibt es für Hochwertigeres und einmal richtig. Nebst dem, dass man einfach ein Piece von jeman- Schöneres auf freigegebenen, legalen Flächen. dem für Kommerz missbraucht. Dennoch gibt es auch einen po- Neve Regli sitiven Aspekt. Früher musste man sich seine Utensilien meistens selbst basteln, da es einfach noch nichts wirklich für Graffi- ti-Künstlerinnen und -Künstler gab. Heute kann man viele unter- schiedliche Tools (Spraydosen, Marker, Hilfsmittel …) kaufen. Somit eröffnen sich neue Arten, wie man Graffiti noch genauer oder anders machen kann. So machen zwar diese Marken (zum Beispiel Molotow) auch Geld mit Graffiti, aber sie unterstützen diese Kultur und bieten durch neue Entwicklungen neue Möglich- Nils Hofer und sein Team betreiben in Meggen eine Fischerei, Nils heute wohl im Bereich der Fotografie oder der Aviatik welche den Vierwaldstättersee seit dem 16. Jahrhundert be- wiederfinden. Es sei jedoch nie eine grosse Frage gewesen fischt. Noch heute sorgen sie Woche für Woche für lokale Produk- und er ist auch heute noch zufrieden mit seiner Berufs- te an diversen Märkten. Ein Einblick in die spannende Fischereis- wahl. Trotzdem ist das Thema Fisch für Nils nach dem zene auf dem Vierwaldstättersee. Feierabend abgeschlossen. Auf die Frage, ob er nebenbei 16 Man kennt es, das Klischee eines Anglers, der mit seiner auch angeln geht, kam die ehrliche Antwort wie aus der Rute und grünbrauner Kleidung auf der Geissmattbrücke Pistole geschossen: «Nein, definitiv nicht!» Lieber widmet steht und auf einen guten Fang in der Reuss wartet. Obwohl er seine Freizeit Dingen, welche man eher weniger mit einzelne Profis in der Freizeit so auf Fischjagd gehen, der einem Fischer assoziieren würde: Fotografie, Reisen oder Realität von Berufsfischenden entspricht das keineswegs: dem Besuch von Autorennen und Konzerten. Der Arbeitstag beginnt um 4.30 Uhr. Daran gewöhnt man sich auch Somit werden wir Nils Hofer zwar nie mit Regenjacke und Rute auf nach jahrelanger Erfahrung und eingependeltem Tagesablauf der Geissmattbrücke antreffen. Dafür braucht es aber nur einen nicht: Nils Hofer ist auf zwei Wecker angewiesen. Seit über dreis- kurzen Spaziergang der Reuss entlang, um bei ihm unter der Egg sig Jahren arbeitet er schon auf dem Beruf, aber seinen Lieblings- frischen Fisch einkaufen zu können. fisch wird er wohl nie aus dem Vierwaldstättersee ziehen. «Da Linda Lustenberger und Miriam Abt sind dann alle enttäuscht», meint er, als er seine Vorliebe für die Seezunge, einen Meeresfisch, äussert. Auch wenn er nicht in See stechen kann: Nach gewonne- nem Kampf gegen den Schlaf steuert er bereits um 5 Uhr morgens seinen Spot auf dem Vierwaldstättersee an und bleibt da bis um 8 oder 9 Uhr, wenn viele erst zur Arbeit taumeln. Dies grundsätzlich bei jedem Wetter, einzig bei zu starkem Wind muss wieder umgekehrt werden. Generell ist man der Natur ausgesetzt und der Erfolg schwankt je nach Jahreszeit. Normalerweise hat man im Sommer und im November und Dezember am meisten Glück. 2020 war aber der April aussergewöhnlich gut, das Jahr zuvor der Mai. «Je nach Laune der Natur», meint Nils. Nach der ersten Fahrt auf den See geht es mit ungefähr 30 bis 40 Kilogramm Fisch zurück nach Meggen in die Fischerei, welche momentan acht Mitarbeitende zählt – fünf davon sind Teilzeit- kräfte. Bevor der Fang auf den Markt gebracht werden kann, wird er entschuppt, filetiert, entgrätet und schliesslich gewaschen – ein Teil davon von Hand. Nach dem ersehnten Mittagsschlaf geht es je nach Fang für Nils wieder zurück in die Fischerei oder ins Büro. Trotz frühem Start ist der Arbeitstag erst nach 16 Uhr vorbei, wenn Nils die Netze für den nächsten Morgen gesetzt hat. Vom See bis auf den Teller ist es also ein längerer Weg, als man es sich vielleicht vorstellt. Als Berufsfischer auf dem Vierwaldstättersee kennt man sich untereinander und ist im ständigen Austausch, er- zählt uns Nils. Neben seinem Betrieb gibt es noch zwei weitere Fischereiunternehmen allein in Meggen, welche sich alle auf andere Gebiete fokussieren: Einerseits ist das ein Laden inklusive Räucherei, anderseits ein Hausliefer- dienst. So hat jeder seine Spezialisierung und seine Kund- schaft. Bei Nils ist es der Wochenmarkt. 75 Prozent des Umsatzes macht sein Geschäft über diesen Absatzweg, der Rest geht an Restau- rants. Die Belieferung der Märkte zählt nebst dem Setzen der Netze zu Nils’ Lieblingsbeschäftigungen. Der Zeitplan ist ent- sprechend gefüllt: Kriens, Horw, Küssnacht, Helvetiaplatz und Unter der Egg. Obwohl letzterer mitten in der Stadt ist, zählen kaum Touristen zur Kundschaft. Schliesslich sind Fische ja nicht wie ein Stück Brot, das man ungekühlt mit sich herumtragen kann. «Als Tourist gehst du ja nicht den ganzen Tag mit dem Fisch spazieren», fügt Nils humorvoll hinzu. Da er in einem Familienbetrieb aufwuchs, war es für ihn schon lange klar, dass auch er diesen Beruf wählen wird. Hätte er eine andere Karriere eingeschlagen, würden wir REPORTAGEN Auf hoher Vierwaldstättersee 17 Nils , Unter der Egg Unter 05 05 Kurz nach dreizehn Uhr kommen wir im «Inseli Kebab» an. Was ist denn am wichtigsten für den perfekten Döner? «Ein guter Die gerade überwundene Rushhour sieht man dem Ke- Kebab braucht frische, geschmacksintensive Zutaten, das Fleisch bab-produzierenden Mitarbeiter hinter dem Tresen ins muss dünn geschnitten werden und das Essen soll heiss gemacht Gesicht geschrieben. Die beiden Chefs sitzen am ersten werden, bevor wir es den Gästen servieren.» Tisch neben dem Eingang und heissen uns willkommen. Touristen kosten neues Essen 14 Sie sehen aus wie ein eingespieltes Duo. Wir treffen uns Pro Tag verkauft der «Inseli Kebab» zwischen 50 und 500 in der hinteren Stube zum Interview. Kebab. Die Schwankungen hängen unter anderem davon Zwischen ausrangierten Küchenelementen und aufeinanderge- ab, ob Touristen vor Ort sind. Weil das Inseli zurzeit noch stapelten Stühlen setzen wir uns zu viert an eine der langen als Carparkplatz für viele Touristen dient, komme es öfters Tischreihen. Gleich zu Beginn des Gesprächs kommen wir auf die mal vor, dass eine 50-köpfige Touristengruppe den Laden Geschichte der beiden Männer, Aref Stocker und Izzet Yüksel, zu stürme, um die für sie neue Speise zu kosten. «Die Reak- sprechen. Die beiden sind wohl Mitte fünfzig und ergänzen sich tionen sind meist sehr gut. Sie interessieren sich sogar gut. Yüksel ist überlegt, zurückhaltender, wohl eher der gewis- dafür, woher das Rezept stammt!», erzählt Yüksel. senhaft Überlegende im Tagesgeschäft. Auch Stocker präsen- «Macht Döner schöner?» Auf diese Fragen hatten die beiden tiert sich als Person mit durchdachten Plänen und viel Erfahrung. Männer anfangs nur ein Lachen bereit. Aber Halt! Die Mitarbeiter Mit seinem Humor und der Offenheit dürfte er jedoch auch die ihres Ladens tragen die T-Shirts mit dem Spruch nicht nur als ein verkäuferische Seite des Geschäfts prägen. Und es zeigt sich: Sie paar der wenigen in Luzern, sie verkaufen sie auch. Mittlerweile sind alles andere als Neulinge im Take-away-Geschäft. Gemein- seien mehr als 7000 davon über den Ladentisch gegangen. Und sam besitzen sie fünf Gastrobetriebe, dazu gehören auch Läden schliesslich meint Aref dann doch: «Klar macht Döner schöner, wie «Mega Kebab» bei der Hofkirche oder das thailändische Lokal denn er bietet alles, was ein Mensch zum Leben braucht.» nebenan beim Inseli. Ein sechstes Geschäft mit italienischer Jan Rucki, Juliette Dunaigre Küche wird im August in Kriens seine Türen öffnen. «Wir gehörten zu den Ersten in Luzern!» Stocker erzählt: «Dieses Geschäft gibt es hier schon seit etwa zwanzig Jahren.» Weitere seien später hinzugekom- men. Sichtlich stolz zu sein scheint er auf die Tatsache, dass seine eine der ersten drei Dönerbuden in Luzern war. Mittlerweile gibt es gemäss den beiden um die fünfzig Kebab-Läden im Kanton Luzern. Doch wie reagierte die lokale Bevölkerung, als vor rund zwanzig Jahren die ersten Anbieter ihre anatolischen Spezialitäten zu verkaufen begannen? «Die Nachfrage war ziemlich klein, doch die Leute wollten es ausprobieren, als wir Werbung dafür machten», meint Aref. «Heute ist die Nachfrage riesengross. Das Angebot genauso.» Kebab und sein Identitätsverlust Mittlerweile ist der Kebab, oder der Döner, wie er im deutschsprachigen Raum nicht selten genannt wird, fast weltweit in den Take-away-Buden vertreten. «Der Kebab hat jedoch im Gegensatz zur beispielsweise Pizza seine Identität verloren. Die Pizza wird noch immer mit der ita- lienischen Küche in Verbindung gebracht, während beim Kebab häufig erwähnt wird, dass das Schweizer Rezept besser sei als das deutsche», so Aref. Tatsächlich könnte es sein, dass der Döner in Deutschland seine grösste Emanzipation von seinen Ursprüngen erlebt hat. Doch die Rezepte kommen ganz klar aus dem anatolischen Raum. Dazu gehören auch die unzähligen Variationen, was die Zubereitung und die Zutaten in den verschiedenen Ländern betrifft, etwa in der Türkei oder in arabischen Ländern. Dies ging bei den Konsu- menten und Konsumentinnen völlig vergessen. Der Döner sei niemals ein westeuropäisches Produkt.

Frische ist sehr wichtig Inseli, Aref und Izzet

Sehr dominant im ganzen Gespräch ist folgender Satz: 04 «Kebab ist übrigens sehr gesund!» Das liege an der täglich frisch zubereiteten Ware. Yüksel erzählt uns: «Wenn am Abend etwas übrig bleibt, dann kommt es in den Müll.» Das Team scheint grossen Wert darauf zu legen, seinen Kun- dinnen und Kunden das Frischeste und Beste zu liefern, auch wenn dafür mal etwas im Müll landen muss. REPORTAGEN Der Spiess des Inselis – wo es schmeckt 15 und duftet Von Blind zu Byte – 12 der unkonventionelle Weg eines Pokeranarchisten Casino, Jack 03 REPORTAGEN

Ein Luzerner verdiente in seinen frühen Zwanzigern über das Ganze zu versteuern.» Dann kam der 15. April 2011. Der Tag, eine Million Schweizer Franken mit Onlinepoker. Eine Ge- der als «Black Friday» in die Geschichtsbücher des Onlinepokers schichte von Talent, Zufall und Schicksal. einging. Damals wurden die drei grössten Onlinepoker-Portale der Beim ersten grossen Bruch war Jack vier Jahre alt. Er wurde von USA vom US-Justizministerium vorübergehend gesperrt. Betrof- Schweizer Eltern adoptiert und verliess Asien. Die neue Welt war fen war auch das Portal, auf dem Jack spielte. Er erinnert sich: aber keine Befreiung für ihn, zehn Jahre litt er unter häuslicher «Es gab damals vier Gesetzesverstösse. Bei einem davon ging es 13 Gewalt. Als Teenager dann wurde er durch die Behörden fremd- darum, dass beim Spielen Gelder von Spieler zu Spieler transfe- platziert. Er arbeitete jung in verschiedenen Jobs, in einem Call riert wurden. Wenn ein Spieler in der Schweiz war und der andere Center, als Börsenmakler, begann auch eine Lehre, die er wieder in New York, müsste das Geld ja gemäss den entsprechenden abbrach. Jack war auf der Suche nach etwas Eigenem, er strebte Steuersätzen der jeweiligen Länder versteuert werden. Diese nach Unabhängigkeit, Freiheit – und fand das Pokerspiel. Rück- Gelder waren gemäss amerikanischem Fiskus nie richtig versteu- blickend erzählt er mir: «Ich denke, das Pokern hatte damit zu ert worden.» Jack konnte auf seinen Konten nun weder Ein- noch tun, dass ich meinen Eltern zeigen wollte, dass ich alles selbst Auszahlungen machen. Nach eigenen Angaben hatte er innerhalb ‹handeln› kann. Give a fuck, in diesem Sinn, es ging um Unabhän- von dreieinhalb Jahren einen siebenstelligen Betrag verdient, auf gigkeit.» den er bis heute keinen Zugriff hat. Shit happens, nun befand er Der Start mit dem Pokern war schwieriger, als er dachte. sich wieder am Anfang. Fast sein ganzes Geld verlor er innerhalb eines Abends. Nachdem Jack den ersten Schock überwunden hatte, Den Entscheid, trotz des Verlusts weiterzuspielen, fällte wollte er erneut mit Pokern Geld verdienen. Dafür musste Jack am nächsten Tag. Bald hatte er Erfolg und gewann er aber zuerst Geld auftreiben. «Ich habe versucht, Geld ein Turnier. Vom Schlafzimmer seiner Luzerner Wohnung von Kollegen auszuleihen. Doch es wurde nichts daraus. Es aus machte er in zwölf Stunden und sechs Teilturnieren ging halt auch nicht um kleine Beträge. Um wieder richtig aus 7 Dollar 50 sagenhafte 12 000 Dollar! Er zeigte mir ein starten zu können, hätte ich viel mehr gebraucht.» Wieder Mail von der Plattform «Poker Stars» aus dem Jahr 2008: mit 7 Dollar 50 zu beginnen, war für ihn keine Option, dafür «Congratulations on winning», stand auf dem Bildschirm war wohl auch die Luft nach dem Schock zu sehr raus. Auch seines Handys. Den Sieg schreibt er diesem gewissen die Teilnahme an einem Turnier beim Grand Casino Luzern Gefühl zu, das ihm intuitiv sagte, was er zu tun habe. Es war für ihn keine Möglichkeit, er hätte für seinen Spielstil sei nicht so, dass er schnell rechnen könne, aber er habe an mehreren Tischen gleichzeitig spielen müssen, wie er die Statistik im Blut. mir erklärte. Jack liess die Pokerwelt hinter sich. In den Anfangszeiten wussten seine Freundin und sein Umfeld Ein weiterer Bruch in seinem Leben. Aber Jack ist ein Bruch-Meis- nichts von seinem neuen «Hobby». Dies veränderte sich, als Jack ter. Er begann eine Lehre als Applikationsentwickler, die er diesen beschloss, ein professioneller Onlinepoker-Spieler zu werden. Sommer abschloss. Offenbar hatte er noch Geld übrig, um sich «Zu Beginn spielte ich acht bis zehn Stunden am Tag. Später dann ohne neue Verdienste durch das Pokerspiel über Wasser halten bis zu 16 Stunden. Auch am Wochenende, also nonstop. Ich be- zu können. Er meint: «Ich brauchte nach dem Pokern einen neuen reitete mir mein Essen vor und stellte zwei bis drei Flaschen Cola Plan in meinem Leben. Ich hörte auch auf andere Menschen und daneben, dann ging’s los.» Bis sich der nächste Erfolg einstellte, begann mit der Lehre. In dieser Zeit bemerkte ich, dass ich hoch- verging Zeit. «Nach dem ersten Gewinn musste ich viel Lehrgeld begabt bin und zu den zwei Prozent der Menschen mit dem zahlen. Ich verspielte etwa 4000 Dollar. Dann begann ich wieder höchsten IQ zähle. Das hat für mich einiges erklärt, auch, warum zu gewinnen.» Jack, dessen Leben bis anhin von unzähligen Zu- ich gut im Pokern war. Generell erklärte es vieles in meinem Leben. fällen geprägt war, begann seinen Lebensunterhalt neu durch die Nicht zuletzt, weshalb der Lebensweg, nachdem ich meine Eltern Kalkulation des Zufalls zu verdienen. Das eigene Einkommen verliess, so verlaufen war, wie er es tat.» ermöglichte ihm endlich die Unabhängigkeit, die er sich sein Trotz des grossen finanziellen Verlusts wirkt Jack nicht ganzes Leben gewünscht hatte. Jacks Wesen ähnelt dem eines verbittert oder wütend. Im Geld allein lag für ihn nie der anonymen Anarchisten. Er kleidet sich unauffällig, möchte nie- Antrieb: «Darum konnte ich auch pokern. Klar war im Hin- manden von irgendetwas überzeugen. Gesellschaftliche Konven- terkopf der Gedanke da, dass ich davon leben möchte, aber tionen lassen ihn dennoch kalt, «do it yourself» ist als Grundein- ich fühlte mich auch richtig wohl in diesem Poker-Umfeld. stellung tief in ihm verankert. Die Befreiung des Selbst ist für ihn Ich habe gemerkt, dass ich etwas kann. Etwas gut kann.» eine persönliche Sache, die jeder für sich selbst klären muss. Jack lebt nun seit einigen Jahren in Luzern und ist mittlerweile in Um seine finanzielle Unabhängigkeit nun zu bewahren, setzte seinen Dreissigern angekommen. Ob er jemals zum Poker zurück- Jack vermehrt auf Hilfsprogramme wie Pokertracker oder Ninja kehren wird, weiss er nicht. Sein Leben folgt einer Reihe von un- Table. Diese analysierten laufend seine Gegner und organisierten vorhersehbaren Zufällen. Seine Geschichte hätte überall auf der seine Spiele im Hintergrund. «Zu Beginn merkte ich, dass ich 12 Welt passieren können. Aber sie hätte an jedem anderen Ort einen bis 16 Tische gleichzeitig ‹handeln› konnte. Doch das war mir bald anderen Verlauf genommen. Auf die Frage, ob er heute glücklich zu langsam, also erhöhte ich auf 40 bis 50 Tische. Ich realisierte, sei, entgegnet Jack: «Ich kann Glück nicht definieren. Viele Men- dass genau hier meine Fähigkeit liegt. Also möglichst viele Par- schen behaupten, sie seien glücklich, sind es aber nicht. Ich bin tien gleichzeitig zu spielen.» Aus dem Gewinn zahlte sich Jack aus diesem Denkmuster raus. Der aktuelle Moment ist wichtig, jeden Monat einen Teilbetrag aus. Den Rest des Geldes liess er was in zehn Jahren ist oder am Wochenende, das interessiert aus steuertechnischen Gründen auf den Plattformen. «Man muss mich nicht – give a fuck.» verstehen, dass ich jung war. Ich ging nicht davon aus, dass ir- Maurice Koepfli gendwann so ein grosser Betrag zusammenkommen würde. Je grösser der Betrag wurde, desto grösser waren die Hemmungen, Das Vögeligärtli – ein Ort geprägt von verschiedenen Menschen Richtig gut muss man gemäss Amol auch nicht wirklich und Communitys. Für Amol Ming, den selbst ernannten «Anker» sein, nur soll man erkennen, was er dabei als fundamental der Pingpongspielerinnen und -Spieler des Parks, hat der Ort eine erachtet: einfachste Physik. Den Ball kann man auch besondere Bedeutung: Amol ist gleichzeitig auch Verbandsprä- ziehen, nicht nur schlagen. Wichtig ist auch, sich an dem sident des Innerschweizer Tischtennis-Verbands und schlägt zu erfreuen, was die Tischtennis-Community im Vögeli- 10 täglich seine Pingpongbälle über die beiden Tische des Parkes. gärtli für Amol ausmacht: «Menschen sind für mich der Was hält ihn wohl dort? Ausgleich, je mehr Diversität, desto besser.» Tischtennis – für Amol ist das der Zugang zu verschiedens- Lina Gallati, Juliette Dunaigre ten Menschen. In ihm begegnet uns in diesem Interview ein aufgeschlossener und humorvoller Mensch, den die Begeisterung für Tischtennis gepackt hat und der nur zu gern davon erzählt. Was seine Community im Vögeligärtli wohl mitbekommt, was anderen in Luzern entgeht? «Di- versität wahrscheinlich!» Die Tischtennisspielenden ver- weilen hier aus den verschiedensten Beweggründen und stammen aus diversen Altersgruppen und Ethnien. Vereint sind sie durch den Ehrgeiz, den das Vögeligärtli als Tisch- tennis-Hotspot von anderen sportlichen Stammtischen in Luzern unterscheidet. Hier wird Tischtennis als richtiger Sport und nicht nur als «Rundlauf» praktiziert. Was das Vögeligärtli für Amol noch auszeichnet: Hier müssen die vielfältigsten Gruppen miteinander auskommen, von den Familien auf dem Spielplatz bis zu den hier sportlich ak- tiven Schach- und Pingpongspielenden. Dieses Miteinan- der ist nicht immer ganz frei von Konflikten. «Aber zusam- men auskommen», betont Amol, «das lernt man hier am schnellsten, auch wenn die Emotionen manchmal hoch- kochen.» Anwohner, die Anspruch auf die Tische erheben und nicht zum Diskutieren bereit sind, teure Tischtennis- schläger, die im Eifer des Spiels kaputt geschlagen werden, oder Leute, die betrunken auf den Tischtennistischen Beer Pong spielen – man begegnet sich trotzdem auf Augenhö- he und versucht zu schlichten. Ein weiterer wunder Punkt der Community: das Putzen der Tischtennistische. Just als wir auf dieses Thema kommen, beginnt ein Mitglied der Community fein säuberlich den Tisch mit Wasser und einem Scheibenschaber zu reinigen. Für das Vögeligärtli wünscht sich Amol ganz einfach, «dass die Menschen ein bisschen mehr nachdenken». «Tischtennis ist eine Sportart, die mit Technik zu tun hat. Ping- pong, das spielt man am Tisch ohne Plan.» Amol, der sonst in der Softwarebranche tätig ist, ist im Winter in der Halle anzutreffen, wo er auch Junioren trai- niert. Das Erste, was er ihnen beibringt, ist der Unter- schied zwischen Tischtennis und Pingpong. Eingestiegen in die Szene ist der Trainer erst vor drei Jahren, zuvor hat er zehn Jahre lang keinen Sport getrieben. Sein Interesse an Pingpong wurde spontan beim Spielen im Vögeligärtli gegen bessere Spieler geweckt. Danach setzte er sich öfters auf die Bank, wartete und fragte die Spielenden, ob er mitspielen dürfe. So wurde er Teil der Community. «Du musst wissen, was Physik ist und wie sie beim Spielen wirkt. Das checken 99 Prozent der Leute eh nicht.» Die meisten Tischtennisbälle fliegen im Sommer über Amols Stammtisch. Dann wird gespielt, bis es dunkel ist, manchmal bis zwölf oder ein Uhr nachts. Offen für neue Mitspieler ist die Community auf jeden Fall. Wenn man auch Teil des Stammtischs werden will, gibt es nur einen

Weg: «Man muss nur zu uns kommen und fragen, ob man Vögeligärtli, Amol

auch mitspielen dürfe. Und wir sagen: kein Problem.» 02 REPORTAGEN Die sportliche Runde am Stammtisch 11 Im Kaffee Kind und dem dazugehörigen Klub Kegelbahn Dinge, die in meinem Leben keinen Platz haben: Sexismus, treffen sich Musikliebhaberinnen und -Liebhaber, Frei- Rassismus, Gewalt. Deshalb hängen die Hausregeln gross geister und Feierlustige. Ein Gespräch mit Ilayda Zeyrek vor der Tür. Da steht zum Beispiel, dass die Kegelbahn kein (22) und Mario Reinhard (32) über die Luzerner Techno- Aufriss-Klub ist und dass sich hier alle mit Respekt begeg- Szene, Eskapismus und den gesellschaftlichen Mehrwert nen. Wenn die Leute vor dem Eingang Schlange stehen, 08 von Diskussionen vor dem Klubeingang. können sie die Regeln nochmals durchlesen. Die Reaktio- Ist die Kegelbahn ein Underground-Hotspot? nen sind immer sehr verschieden, es gibt auch solche, die I: Nicht im eigentlichen Sinn. Hier kommen auch Gäste rein, die verständnislos reagieren. Als Türsteher wusste ich dann per Zufall vorbeigehen und nur kurz hereinschauen wollen. Für sofort: Die haben hier nichts verloren. mich gelten Orte nur als «Underground», wenn die Leute da nur Habt ihr auch Widerstand erlebt in Bezug auf die Regeln? hingehen, weil sie genau wissen, was abgeht. Diese Klubs sind I: Ich kann mich erinnern, dass ich bei einer LGBTQ+ Party Schwie- oftmals nicht fix etabliert, es gibt kein öffentliches Programm. rigkeiten an der Tür hatte. Reaktionen wie: «Igitt, wir gehen!» Das M: Davon erfährt man meistens von Freunden oder ist im richti- war ein harter Abend. Ich bekam zu spüren, dass Homophobie gen SMS-Verteiler. Aber für mich ist die Technoszene in Luzern nach wie vor vorhanden ist. Und wie konservativ Luzern ist. nicht so fassbar, ich finde, es gibt keinen spezifischen «Hotspot». Schliesslich lebe ich in meiner Bubble mit liberalen Menschen. I: Vor Monaten gab es auf einem Industrieareal die Zwischennut- Aber da wurde mir klar, dass es immer noch homophobe Men- zung, «Paul». Da ging nur hin, wer Bescheid wusste. Die Kegel- schen in Luzern gibt. bahn ist zwar kein Klub, den man nur durch Hörensagen kennt. M: Ich finde, hier zeigt sich wiederum die wichtige Rolle, die Klubs Aber er ist auch nicht Mainstream. Und er hat das spannendste, erfüllen können. Nämlich, dass solche Dialoge stattfinden. Als experimentierfreudigste Programm in Luzern. Türsteherin oder Türsteher der Kegelbahn fragt man die Gäste: Juan Atkins, einer der ersten Techno-Produzenten aus «Wie geht’s, wie steht’s? Hast du gewusst, heute Abend ist dies Detroit, sagte einmal in einem Interview: «Techno wollte und jenes auf dem Programm.» Allein das ist ja für gewisse Leute das Biest besänftigen und die Härte der Stadt erträglich schon zu viel. Ich kann mich an etliche Situationen erinnern, wo machen.» Seht ihr das auch so? die Leute zu mir sagten: «Was willst du? Warum redest du mit M: In meinen Augen ist Musik eine starke Form von krea- mir?» Oder sie haben gar nicht gecheckt, dass ich dort arbeite. tiver Kanalisierung. Es war damals ein Ausbruch aus der Sie haben einfach gedacht, ich sitze dort und quatsche ein biss- kollektiven Stimmung, die von Angst und Unterdrückung chen rum (beide lachen). Wenn es Konfliktsituationen an der Tür geprägt war. Ich finde es schwierig, das mit dem Hier und gibt, finde ich es wichtig, dass jemand diese schwierigen Gesprä- Jetzt zu vergleichen. Heute geht es doch mehr um Spass, che führt. Das gibt den Leuten Denkanstösse und zwingt die Stadt Exzess und die Flucht vor dem Alltag. aus ihrem konservativen Korsett raus. I: Wer geht heute schon auf Techno-Partys, um existen- I: Ich glaube, es ist auch extrem wichtig, mit den Gästen zu dis- zielle Ängste wegzutanzen? Viel eher geht man doch, weil kutieren und nicht nur einfach zu sagen: «Du kommst hier nicht man es sich leisten kann. Weil man es sich erlauben kann, rein», sobald man sie gesehen hat. Die meisten irritiert es, dass Freitag bis Sonntag durchzumachen. man das Gespräch sucht, und sie fühlen sich verletzlich. Oder sie M: Ich denke, es hat auch mit Langeweile zu tun. Das schämen sich, wenn sie das Programm nicht kennen. Aber wenn Leben heute ist manchmal monoton. Hier und da gibt es ich beim Reden feststelle, dass die Person aufgeschlossen und beim Feiern ein bisschen Drama, das man sich künstlich freundlich ist, dann lasse ich sie immer rein. Hier wird man wegen herstellt, weil sonst zu wenig passiert im Leben. fehlender Toleranz abgewiesen, nicht wegen fehlender Coolness. Drogen tragen einen grossen Teil zu diesem Eskapismus bei, M: Dieses Konzept, dass ein Klub die Leute wegen ihrer Einstel- oder? lung ablehnt, gibt es sonst nirgends in der Stadt. Es ist unge- I: Ja, aber die Gesellschaft, in der wir uns bewegen, hat auch das wohnt, aber ich glaube, es macht einen grossen Unterschied in Geld dazu. Leute, die es sich leisten können, jedes Wochenende Luzern. Drogen zu nehmen. Die das blöde Kunststudium, das sie eigent- Corina Rainer lich eh nicht machen wollten, jetzt trotzdem machen. Dann kommen sie hierhin und blasen sich lauter Zeug rein. Für mich ist das schwierig. Oft sehe ich an der Türe Menschen, die anständig hereinkommen und sich dann nach zwei Stunden nur noch die Nase putzen und gelangweilt auf ihrem Handy rumtippen. Sie laufen die Baselstrasse rauf und runter und kaufen Drogen bei Menschen, die es im Leben nicht so gut haben wie sie. Danach kommen sie zurück in die geschützte Atmosphäre des Klubs und am Montag haben sie dann wieder ihr geregeltes Leben. Das sind unfaire Verhältnisse. Kegelbahn, Ilayda und Mario

Die Kegelbahn liegt an der Baselstrasse. Hier sieht man 01 Menschen mit den verschiedensten Schicksalen, Geschich- ten und Wurzeln. Hat dies einen Einfluss auf den Klub? M: Das Kind und die Kegelbahn sind Orte, wo Wert auf Toleranz gelegt wird. Es gibt viele verschiedene Auffassun- gen von guten Vibes, guter Musik, Tanz und Party. Dafür ist Platz. Für gewisse Dinge ist kein Platz. Das sind aber auch REPORTAGEN «Hier wird man wegen fehlender Toleranz 09 abgewiesen, nicht wegen fehlender Coolness.» Anzeigen

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Ab 20. August im Kino

19. SEPTEMBER 2020, 17 BIS 24 UHR

Zum achten Mal öffnen vier Museen, sechs Galerien, drei Kulturhäuser und drei Kunstprojekte in Zug, Baar und Cham ihre Türen bis Mitternacht. 06

www.zugerkunstnacht.ch EINLEITUNG

Für eine Stadt, die gerne ihre eigenen Wahrzeichen in «Brand» 03 setzt, hat Luzern ein echtes Talent im Konservieren seiner Fas- sade. Wer die Leuchtenstadt googelt, findet eine Traumwelt voller Brücken, historischer Gebäude und mitten in einer einzigartigen Landschaft. Dass die Luzerner und Luzernerinnen aber nicht so homogen und eintönig nett wie die Geranien an der Kapellbrücke 07 sind, wird jedem klar, der sich länger als einen Car-Stopp lang am Schwanenplatz aufhält. Nett ist nett, interessant ist spannender. 05 Wir vom Kulturmagazin frachtwerk sichten täglich andere Univer- sen und im Rahmen dieser Ausgabe zeigen wir verschiedene dieser Paralleluniversen voller Geschichten, die erst am Anfang stehen. Jede porträtierte Person lebt und belebt auf ihre ganz 07 eigene Weise unsere Stadt. Die folgende Karte bietet einen Über- blick über die in diesem Heft thematisierten Welten. 04

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Index 02 EDITORIAL 04–05 DAS SIND WIR 07 EINLEITUNG 08–21 REPORTAGEN 01 Ilayda und Mario – Kegelbahn 02 Amol – Vögeligärtli 03 Jack – Casino 04 Aref und Izzet – Inseli 05 Nils – Unter der Egg 06 Mathieu – Südpol 07 Markus, Kevin und Hamze – KKL 22–27 FOTOREPORTAGE 24–25 ZITATE 28–29 GEDANKENEXPERIMENT 30 MUSIK 36 FILM 38 WORT 40 KUNST 44 BÜHNE 48 AKTUELL 50 ADRESSEN A-Z 51 IG KULTUR LUZERN 55 AUSSTELLUNGEN 65 VERANSTALTUNGEN 66 IMPRESSUM 66 AUSSCHREIBUNGEN 68 AHOI! 71 KREUZWORTRÄTSEL frachtwerk «frachtwerk ist lebendig, 04 interessiert und vertraut untereinander.»

«frachtwerk ist vernetzt, neugierig und frech.» «Witzig, anders und «frachtwerk bedeutet Gemeinschaft, interessant ist frachtwerk.» Neugierde und Stärke.»

«frachtwerk steht für Freundschaften, ist persönlich und divers.» «frachtwerk ist aufgestellt, harmoniebedürftig und rhythmisch.»

«frachtwerk ist jung, steht für Vielfalt und dafür, Neues zu entdecken.»

«frachtwerk ist zusammen Musik zu hören, ein, zwei Bier zu trinken und dabei eine gute Zeit zu haben.»

«Frische, Spass und Kreativität, das bringt frachtwerk.» «frachtwerk ist aussergewöhnlich, innovativ und kraftvoll.» «Gemeinschaft, Freiheit und entdecken, das ist frachtwerk.» DAS SIND WIR

Mit den nächsten Zeilen werdet ihr, liebe Leserinnen und Leser, den gendwie auch muss. Von Interview zu Interview, von Gespräch zu Verein frachtwerk besser kennenlernen. Was machen wir und wann Gespräch, von Sitzung zu Sitzung – man wird immer besser darin, und wie ist der Verein entstanden? Diese Geheimnisse werden hier sich selber auszudrücken und nach aussen zu tragen, was einem gelüftet. Auch an Persönlichkeit fehlt es nicht, denn jeder fracht- wichtig ist. mensch konnte sein frachtwerk in drei Worten beschreiben. Nicht zu verfehlen ist ausserdem der sonderbar zerstückel- Es gibt ja auf beinahe jeder Website eines Vereins diese te obere Teil des einen Kopfes. Was könnte das über fracht- 05 Vorstellung seiner Mitglieder. Da ist jeweils ein Foto der werk aussagen? Wir frachtmenschen setzen uns bei jedem Person zu sehen und in einem kleinen Steckbrief wird er- Artikel, den wir schreiben, mit Themen auseinander, die klärt, welche Aufgaben sie im Verein hat. Bei frachtwerk manchmal mehr, manchmal weniger hinterfragt werden gibt’s diese Aufgabenaufteilung schon auch, aber mir er- müssen. So stehen die Teile wohl für die vielen Gedanken- scheint das Gesamtbild des Vereins irgendwie wichtiger. gänge, die gemacht werden, bis ein Artikel veröffentlicht Schliesslich funktioniert ein Verein auch nur, wenn alle werden kann. zusammenspannen … Auffällig und direkt in den Bann ziehend ist das Mikrofon, dessen Deshalb habe ich für die 041-Ausgabe, die wir als frachtwerk Kabel den einen Kopf von oben bis unten einwickelt, mit Ausnah- gestalten dürfen, an eine etwas andere «Vorstellungsrunde» me des Mundes. Es hängt nach unten und befindet sich nicht etwa gedacht. vor einem sprechenden Mund. Ein ziemliches Chaos, das dieser Seit geraumer Zeit zieren drei Köpfe, oder besser gesagt Büsten, Kabelsalat hier andeutet. Da wären wir beim Organisationstalent unsere frachtwerk-Shirts. Mit der Umschreibung der drei Köpfe angelangt, das immer wieder bewiesen werden muss. Am Anfang und mit den Meinungen aller frachtmenschen dazu, was fracht- stehen wir häufig vor einem grossen Haufen Informationen. werk für sie bedeutet, wird der ganze Verein vorgestellt. Aufgaben müssen aufgeteilt und Kontakte geknüpft werden. Was machen wir? Was ist uns wichtig? Was verbindet uns? Schliesslich hat sich das Ganze bis jetzt immer entwirren lassen Und vor allem: Was ist frachtwerk für uns? und am Ende können wir manchmal selbst kaum glauben, was wir Die Idee «frachtwerk» wurde vor zirka drei Jahren geboren (wei- auf die Beine gestellt haben. tere Details später). Das zweijährige Bestehen konnten wir alle Insgesamt ist frachtwerk ein Haufen kreativer junger mit vielen tollen Menschen und Freundinnen und Freunden Mitte Köpfe, die zusammen innovativ und kraftvoll sind. Alle Februar in der Metzgerhalle ausgiebig feiern. Und da hätten wir bringen ihre Stärken mit. Sei es die Fähigkeit zu organisie- schon etwas, das frachtwerk ausmacht: Es bringt Menschen ren und zu vernetzen, zu fotografieren, zu filmen, zu zusammen. Einerseits kommen sie zusammen um zu feiern, zu schneiden, zu schreiben, zu wissen, kritisch zu hinterfra- geniessen, kreativ zu sein. Anderseits kommen Menschen zusam- gen, oder aufmerksam zu sein. All diese Fähigkeiten men, wenn sie unsere Artikel lesen und vielleicht unerwartet neue machen frachtwerk zu einem Verein, der persönlich ist und Musik entdecken, sich auf Empfehlung im Kino zusammenfinden Diversität fördert. oder inspiriert durch den Kulturjournalismus über ein Thema So ist frachtwerk entstanden: Im Winter 2016/17 hatte Jan Rucki kritischer nachdenken. Lust, eine Website rund um Musik zu kreieren. Gregory Li gesellte Es ist die Zigarette im Mund des einen Kopfes, welche sich dazu und die beiden schrieben ein paar Artikel. Im Sommer diese Gemeinschaft und die gute Zeit impliziert, die wir 2017 kauften sich Josefa Niederberger, Paula Gervasi, Maurice miteinander verbringen. Aber wieso die Zigarette? Dieses Koepfli, Gregory und Jan Karten für das Konzert von Portugal. The kleine Ding beweist doch immer wieder die Kraft, an den Man im KiFF in Aarau und fuhren dort im August gemeinsam hin. unterschiedlichsten Orten neue Bekanntschaften entste- Gregory und Jan hatten die fabelhafte Idee, die kleine Band aus hen zu lassen. Weiter, und das fällt bei der Betrachtung der Alaska nach einem Interview zu fragen. Und siehe da, die Band drei Köpfe besonders auf, sind die vielen Augen, Ohren und gab den beiden eine Zusage. Am Tag des Interviews war die Band Münder bezeichnend für frachtwerk. Um inspirierenden mit ihrem neuen und ersten Hit «Feel it Still» mittlerweile auf auf Kulturjournalismus zu machen, braucht es die volle Auf- dem zweiten Platz der World-Charts. Für das Interview waren alle merksamkeit aller Sinne. Genaues Hinhören und Hinsehen fünf gemeinsam vor Ort. Alle waren gehyped und sie dachten sich: an Konzerten und das Beschreiben der Klänge der Musiker- Das macht Freude und Sinn. Wir wollen weitermachen! Anfänglich innen und Musiker, sodass sich die Leserinnen und Leser wurde nur über Musik geschrieben. genau vorstellen können, wie sich das Konzert abgespielt Im Januar 2018 folgte die Vereinsgründung. Mit der Zeit folgte hat. Inspiriert vom Konzertbericht sollen die Leute auf auch mehr kultureller Inhalt und so wurde zur Musikredaktion Kunstschaffende aufmerksam werden, die nicht unbedingt hinzu eine Kulturredaktion gegründet. Es kamen immer mehr die Charts des Alltags mit ihrer Musik bereichern. Leute zusammen und damals Mitwirkende verabschiedeten sich Nicht nur an Konzerten wird aufmerksam, fasziniert und kritisch auch wieder. So hat frachtwerk mittlerweile 15 aktive Mitglieder, hingehört und hingesehen. Wenn ein frachtmensch ins Kino geht, die für jungen Onlinekulturjournalismus aus Luzern ihr Bestes mit dem Ziel eine Filmreview zu schreiben, dann achtet er sich geben. Seit dem Winter 2019/20 hat frachtwerk sein Büro beim ganz genau. Ohne Spoiler, mit grober Erklärung der Thematik und NF49 in Emmenbrücke. einer eigenen Reflexion dazu, soll die Neugierde der Lesenden Du möchtest uns unterstützen? Wir sind ein junger Verein geweckt werden. Beim Gang durchs Museum versucht die Autorin und immer auf neue, tolle Leute angewiesen. Du möchtest oder der Autor Kunsteindrücke aufzusaugen und baut diese mit lokalen, jungen Kulturjournalimus und kreative Menschen Lebendigkeit in den Bericht ein. Führt ein frachtmensch ein Inter- unterstützen oder gar selbst mitmachen? Dann werde view mit einer spannenden Person durch, so ist Neugierde und Mitglied! keine Scheu gefragt. Wortgewandtheit und die Fähigkeit, mit je- Flavia S. mandem zu interagieren, ist etwas, das man lernen kann und ir- EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser

Wie oft gehst du pro Woche am Bahnhof vorbei? Kommt es vor, dass du in einer Dönerbude Take-away bestellst? Feierst du ge- 02 legentlich an der Baselstrasse? Oder hast du schon mal am Markt ein frisches «Albeli» aus dem Vierwaldstättersee gekauft? Ver- mutlich kannst du die meisten dieser Fragen mit Ja beantworten. Doch hast du dich schon mal bewusst gefragt, wer diese Orte und Geschehnisse prägt? Wer sitzt tagtäglich auf den Bänken beim Bahnhofplatz? Was für ein Mensch ist der junge Herr, der dir in der Mittagspause den Kebab zusammenstellt? Was denkt sich die Person, die einen Club hütet, beim Einlass? Und welcher Kultur gehört der Fischer am Rathausquai an? Diesen Fragen gingen wir im Rahmen dieser Ausgabe auf den Grund. Unsere Redaktion beschäftigte sich in den letz- ten Monaten intensiv mit den verschiedenen Welten, welche Luzern auf ihre eigenen Arten und Weisen prägen. Wir haben die Menschen angesprochen, welche manchmal vielleicht fast etwas übersehen werden – auch wenn sie für uns sehr wichtig und vielleicht auch bereichernd sind. Die Auswahl solcher Menschen und Orte fiel uns nicht leicht, die Zusagen für ein Interview zu bekommen zeigte sich als noch he- rausfordernder. Dennoch ist im Rahmen unseres Fokusthemas «So lebt es sich in Luzern» eine Zusammenstellung von sieben Geschichten aus Luzern entstanden, so dass für jede und jeden unter uns etwas dabei ist. Vielleicht kommt dir jemand sogar bekannt vor? Gut möglich! Des Weiteren findest du in dieser Ausgabe kein «Guten Tag» und kein «Poliamourös». Dafür möchten wir uns entschul- digen. Doch so schlimm kann es für dich dennoch nicht sein, denn wir haben weitere Seiten voller interessantem und neuartigem Inhalt erarbeitet. Auch darauf darfst du dich freuen. Du findest Musikalisches, Experimentierfreudiges, etwas Fotografisches und vieles mehr. Übrigens: Wir sind das Team vom Kulturmagazin frachtwerk, eine Auf der Website 041.frachtwerk.ch erhältst du zusätzliche Infor- Bande aus fünfzehn Personen, beheimatet auf NF49 am Seetal- mationen zu dieser Ausgabe. Die Seite lässt sich direkt über den platz. Für die Septemberausgabe des «041 – Das Kulturmagazin» Browser oder durch das Scannen des QR-Codes aufrufen. Hast durften wir das Schiff seiner Redaktion kapern und uns austoben. du ein iPhone, dann richte deine Kamera einfach auf das Quadrat Und wir präsentieren dir nun das, was daraus entstanden ist. mit dem frachtwerk Logo in der Mitte, um den Code zu scannen. So frisch gedrucktes Papier riecht gut, findest du nicht Besitzt du ein Android-Gerät, dann lade dir zuerst eine QR-Code- auch? Besonders wenn man sich, wie wir, Onlinekultur Scanner-App runter. gewöhnt ist. Schau doch – nachdem du auf den noch warmen Seiten dieses Magazins geblättert hast – auch mal bei uns vorbei. Du findest uns im Internet. Und an vielen Orten in Luzern. Schön, dass du dabei bist, und viel Freude auf dem Abenteuer durch Luzern. Wir sehen uns.

Jan Rucki (Redaktionsleiter), Juliette Dunaigre (Ressortleiterin) Maurice Koepfli (Redaktionsleiter) Céleste Meylan und Gina Burri (Gestaltung) PINK UP YOUR LIFE LIMITED PINK EDITION

pro verkaufteCHF Box 10.– spenden wir

an Pink Ribbon Schweiz.

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