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Zoll- brücke Schiffsstation Museumsstrasse 1 Landesmuseum - Walche brücke

Zürich 3 Hauptbahnhof Post brücke-

Lagerstrasse Bahnhof- platz Bahnhof- Militärstrasse brücke Gessner brücke 14 - Beaten- platz Löwen- platz 4 Mühle - Militär steg brücke e - s

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a n r t Uraniastrasse d Bahnhofquai

s e Rudolf- n n Brun- e Mü h hleg n Brücke ass r o e

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Sihl g. a brücke- un rt 5 13 FoLinden- hof 6 Uraniastrasse 8 Aug us ti 7 Bahnhofstrasse ne rg . 12 St.Peter- - hofstatt Rathaus Stauffacherquai brücke

Limmatquai

Selnaustrasse St.Peter-Str.

Selnaustrasse Pelikanstrasse Münster- - hof Münster Parade- platz brücke

Bärengasse

Talstrasse 9

Gartenstrasse Bahnhofstrasse Glärnischstrasse Bleicherweg Bau- Rämistrasse schänzli

Bellevue Bürkli- 10 platz Quaibrücke

Luftbild 2013 11 0 100 200 300 400 500 m

1 Limmatschiff 6 11 Bürkliplatz Personentransport zu Wasser Hoch auf der Gletschermoräne Das Seeufer gestalten

2 Limmatwehr 7 Rennweg 12 Fischtreppe Der Zürichsee wird reguliert Wasser aus Brunnen Leben im Wasser

3 Wärmepumpe 8 Bahnhofstrasse 13 SZU-Station Selnau Energie aus dem Fluss Röhrensystem unter dem Pflaster Wechselhafte Züri z’Fuess 4 Mühlesteg 9 Frauenbadi 14 Hauptbahnhof Die Ausräumung der Hygiene und Freiluft Züge unter Wasser 23 Unterwegs rund ums Wasser

5 Limmatquai 10 Zürichsee Leben am Wasser Trinkwasser aus der Tiefe

1 Limmatschiff 8 Bahnhofstrasse Zu Fuss rund ums Wasser Dauer des Spaziergangs: Die flachen Limmatschiffe verkehren heute im Som- Die noble Zürcher Bahnhofstrasse birgt ein frühes Menschen lieben Wasser. Das zeigt sich auch in Zürich, wo ca. 2 Stunden mer bei normalem Wasserstand vom Zürichsee her Zeugnis der neuzeitlichen Abwasserentsorgung der Stadtbevölkerung und Gäste den Aufenthalt am Wasser ge- kommend bis zur Anlegestelle Landesmuseum. Die Stadt. Bei der Einführung der Schwemmkanalisation niessen. Und dass man in See und Limmat auch baden kann, Erscheinungsjahr: 2012 ersten fünf «Dampfschwalben» fuhren ab 1892 von der im 19. Jahrhundert wurde hier ein zentraler Sammelka- ist ein grosser Vorzug unserer Stadt. Höchste Zeit also für aktualisiert: 2015 Rathausbrücke aus Richtung Tiefenbrunnen und Wol- nal eingebaut. Um die Fäkalien gut auszuschwemmen, einen Züri z’Fuess-Weg am Wasser. lishofen. Die Limmatschiffe waren, wie das Rösslitram, wurde der Kanal nach damals moderner englischer Wasser hat den Siedlungsraum der Stadt Zürich von jeher Impressum Sammelkanal unter der Bahnhofstrasse. Teil des ersten öffentlichen Verkehrsnetzes der Stadt. Technik in umgekehrter Eiform ausgeführt. Bis auf die Foto: Markus Kriesi. geprägt. Die wilde Sihl brachte Geschiebe und bildete ein Projektleitung: Auf dem Zürichsee dampften die Schiffe bereits seit Sohle, die erneuert wurde, funktioniert er heute noch Mündungsdelta. Im 19. Jahrhundert wurde Zürich zur Stadt Tiefbauamt der Stadt Zürich Rösslitram und Dampfschwalbe, 1893. 1835. Foto: Baugeschichtliches Archiv der wie früher im Originalzustand. Das Abwasser fliesst in Richtung Klärwerk Werdhölzli, am See ausgebaut. Auf dem natürlichen Schwemmkegel der Inhalt und Text: Stadt Zürich. das jährlich bis zu 80 Millionen Kubikmeter Abwasser aufbereitet. Der Weg führt weiter Sihl entstanden Wohnquartiere. Der Schutz des Siedlungsge- Tiefbauamt der Stadt Zürich, 2 Limmatwehr durch die Thermengasse, wo Überreste der römischen Badekultur zu besichtigen sind. biets vor Hochwasser ist deshalb bis heute eine Herausfor- AWEL, Marie-Anne Lerjen, Das Areal beim Zusammenfluss von Sihl und Limmat lädt zum Promenieren ein. Hier derung. Der Rundgang bietet Wissenswertes rund ums Was- www.lerjentours.ch fällt auf, dass der Wasserpegel der Limmat einige Meter höher liegt als derjenige der 9 Frauenbadi ser, das unsere Stadt so prägt. Koordination und Gestaltung: Sihl. Ein hydraulisches Dachwehr staut das Limmatwasser und reguliert damit den Die gute Wasserqualität von Limmat und See lädt zum Baden ein. Was heute öffent- www.anstalt.ch Spiegel des gesamten Zürichsees. Jahreszeitlich und je nach Hochwassergefahr wird lich passiert, konnte im 19. Jahrhundert nur in abgeschirmten Bereichen und unter Züri z’Fuess – immer eine Entdeckung der Seespiegel in Absprache mit nationalen Behörden um etwa 50 Zentimeter geho- Trennung der Geschlechter geschehen. Verschiedene Badeanlagen waren im Zuge der Eine Vielzahl an Geschichten hat Zürich zu erzählen, «Züri Papier: RecyStar polar, ben oder abgesenkt. Das Dachwehr, das aus zwei Stahlklappen besteht, wird – ohne wachsenden Hygienekultur in Zürich entstanden. Ein erstes «Badhaus für Frauenzim- z’Fuess» bringt einige davon. Dabei werden Sie feststellen, 100% Recyclingpapier Fremdenergie – allein durch den Zu- und Ablauf von einströmendem Wasser bewegt. mer» erstellte die Stadt vor dem Bauschänzli. 1888 wurde es durch das Kastenbad dass die Infrastruktur für das Zufussgehen gut ist. Das Tief- ersetzt, das man auf der gegenüberliegenden Flussseite sieht. Die Frauenbadi ist tags- bauamt will sie jedoch weiter verbessern. Die Wege sollen 3 Wärmepumpe über heute noch den Frauen vorbehalten, abends können jedoch alle in der «barfuss- direkt, sicher, ansprechend gestaltet und wo immer möglich Bekannt ist, dass mit Flusswasser Turbinen angetrie- bar» bei kulturellen Veranstaltungen anstossen. mit Gehhilfen­ oder Kinderwagen benutzbar sein. Rund ein ben werden. Der Wasserstrudel im Fluss, der von hier Drittel aller Wege innerhalb der Stadt werden gehend zurück- aus oft zu sehen ist, verweist auf eine weitere Form 10 Zürichsee gelegt. Damit steht fest, welches Zürichs wichtigstes «Ver- der Energiegewinnung. Direkt hinter der Quaimauer Beim Blick auf den Zürichsee würde man wohl nicht gleich an Trinkwasser denken. kehrsmittel» ist: unsere Füsse! liegt unterirdisch die Wärmepumpenanlage Walche Doch liefern die Seewasseraufbereitungswerke Moos und Lengg 70 Prozent des Zür- der ETH Zürich. Dem Flusswasser werden ca. 0,7 Grad cher Trinkwassers. Das Seewasser wird in einer Tiefe von 30 Metern gefasst und in Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen unterwegs Schnitt durch die Wärmepumpenanla- Wärme entzogen, und das Wasser gelangt wieder zu- ge unter der Walche. Bild: ETH Zürich. einem mehrstufigen Verfahren aufbereitet. Weitere 15 Prozent des Bedarfs pumpt das rück in den Fluss. Die gewonnene Wärmeenergie wird Grundwasserwerk aus den wasserhaltigen Bodenschichten. Quellwasser von ins Fernwärmenetz eingespiesen und deckt bis 50 Prozent des Wärmebedarfs der ETH den Hängen der Zürcher Stadtberge deckt die restlichen 15 Prozent ab. Die Wasser- Stadtrat Filippo Leutenegger Zürich am Standort Zentrum. Die aktuelle Konzession läuft 2017 aus. versorgung der Stadt Zürich liefert Trinkwasser von einwandfreier Qualität. Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements

4 Mühlesteg 1011 Bürkliplatz Züri z’Fuess unterwegs: Entlang des oberen und des unteren «Zürich, die Stadt am See», sagt man heu- Mühlestegs standen Mühlen und Fabri- te. Doch bis zur grossen Seeaufschüttung 1 Innenstadt ken im Flussraum der Limmat. Sie nutzten am Ende des 19. Jahrhunderts war die 2 die Wasserströmung für ihre Triebräder. Stadt Zürich hauptsächlich auf den Fluss- 3 entlang der Sihl Doch diese Einbauten behinderten den raum der Limmat ausgerichtet. Die Ufer- 4 Wiedikon Wasserabfluss bei Hochwasser. Mehr- linie befand sich etwa auf der Höhe des 5 Aussersihl und Hard mals wurde die «Ausräumung der Lim- Bauschänzlis, das Teil der ehemaligen 6 Limmat und Zürich-West mat» gefordert. In den 1950er-Jahren, Stadtbefestigung war. Der Stadtingenieur 7 Hochschulquartier gleichzeitig mit der Erstellung des neuen Arnold Bürkli (1833–1894) übernahm die 8 Dachwehrs, wurde die Limmatsohle ver- Aufgabe des Baus von neuen Quaianla- 9 Die entlang des Seeufers um 1890. 10 tieft und die Stege und Gebäude wur- gen entlang der Seefront von Wollishofen Foto: Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich. Der Limmatraum um 1910. 11 den abgerissen. Ein Limmatarm auf der Foto: Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich. bis ins Seefeld. 1,24 Millionen Kubikmeter Bahnhofseite wurde trockengelegt und Steinmaterial und Seeschlamm wurden aufgeschüttet. Das gewonnene Land wurde 12 Höngg zur Strassenunterführung ausgebaut. Der zu einer abwechslungsreichen Uferpromenade ausgebaut und 1887 der Öffentlichkeit 13 neue Mühlesteg, auf dem Sie sich befin- übergeben. Die Tücken dieses Baugrunds – durch Setzungen – offenbaren sich jeweils 14 23 den, führt seit 1982 die Fussgänger und bei Sanierungen der Quaibrücke. Der weitere Weg führt entlang des Schanzengrabens, 15 Fussgängerinnen über den Fluss. eines barocken Wehrgrabens, der 1975 mit einem Spazierweg erschlossen wurde. Durchgang Alter Botanischer Garten offen April–September 7–19 Uhr, Oktober– März 8–18 Uhr 5 Limmatquai 20 2000-Watt-Gesellschaft Die räumliche Entwicklungsstrategie der Stadt Zürich (RES) sieht vor, den Raum am 12 Fischtreppe 21 rund um den Fussball Wasser weiter als städtischen Aufenthalts- und Erholungsraum aufzuwerten. Ein Teil Das Wasser in Zürich bietet auch Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Alet, Rotauge, 22 mit Kindern des Limmatquais ist deshalb seit 2004 für den motorisierten Durchgangsverkehr ge- Gründling, Forelle, Barbe und Trüsche heissen die Fische, die sich hier tummeln. Damit 23 rund ums Wasser sperrt und bietet sich nun zum Flanieren an. Zu römischer Zeit befand sich das rechte Fische auf ihrem Weg von der Limmat zu den Futter- und Laichplätzen im See das klei- Ufer der Limmat etwa 45 Meter hinter dem heutigen Limmatquai. Der Fluss nahm sich ne Wehr am Schanzengraben überwinden können, wurde 2003 ein «Schlitzfischpass» mit Hörspiel mehr Platz. Seit dem Mittelalter wurde der Flusslauf mit Ufermauern verengt und durch erstellt. Über vier Stufen mit Ausruhekammern gelingt der Aufstieg von etwa einem hindernisfreier Weg Aufschüttungen Bauland gewonnen. Die letzte Erweiterung der Limmatquaianlagen Höhenmeter. Um das Stauwasser hier zu nutzen, ist ein traditionelles Wasserrad mit wurde im 19. Jahrhundert ausgeführt. Generator geplant, das Strom für 25 Haushalte liefern soll.

Bestellung und Informationen: Tiefbauamt Stadt Zürich, 044 412 50 99, www.stadt-zuerich.ch/stadtverkehr2025

6 Lindenhof 1213 SZU-Station Selnau Zur Eiszeit war das Gebiet um Zürich Wie ein gestrandetes Schiff erhebt sich von einer dicken Eisschicht bedeckt. Der die Station der Sihltalbahn (SZU) über dem sich vor 20 000 Jahren zurückziehende Flussbett der Sihl. Die Strecke der Bahn Gletscher hinterliess eine hügelige Land- führt vom Hauptbahnhof Zürich unter- schaft mit abgelagerten Moränen. Aus halb der Sihl durch. Die Sihl, die meist als einer kleineren Erhebung, die zurückblieb, sanftes Flüsslein erscheint, kann sich bei entstand der heutige Lindenhof. Die wil- Hochwasser zu einem reis­sen­den Strom de Sihl bildete ein Delta und floss um den entwickeln. Die Energie­pro­duktion beim SZU-Station Selnau beim Hochwasser 2005. Hügel herum in die Limmat und den Zü- Sihlstaudamm im Kanton Schwyz redu- Foto: AWEL, Kanton Zürich. richsee, der aus dem Gletscherabfluss ziert seit 1937 die Wassermenge, die nach entstanden ist. Im Untergrund der Innen- Zürich fliesst. Trotz weiterer Massnahmen ist bei extremen Wetterlagen Hochwasser Die Stadt stadt wie auch in Wiedikon und Altstetten möglich. Sihl und Limmat sind letztmals 1910 über die Ufer getreten. Im Jahr 2005 blieb finden sich grosse Mengen Sihlschotter. die Stadt Zürich knapp von einer Überschwemmung durch die Hochwasser führende Das Geschiebe der Sihl konnte den See- Sihl verschont. Bei einem extremen Hochwasserereignis wird das Schadenspotenzial Sihl (links) und Sihldelta vor 3000 Jahren. spiegel zeitweise erheblich ansteigen las- Plan: Stadtarchäologie Zürich. in der Stadt auf 3 bis 5 Milliarden Franken geschätzt. Deshalb werden die Schutzmass- sen, sodass das Wasser bis an den Lin- nahmen laufend verstärkt, wie beispielsweise durch den geplanten Schwemmholz­ im Sack. denhofhügel reichte. Die Besiedlung des rechen in der Sihl bei Langnau am . Raums war stets an ein Ringen um die www.stadt-zuerich.ch/hochwasser Kontrolle dieser Wassermassen geknüpft. Der mobile «Stadtplan Zürich» 14 Hauptbahnhof Zürich Fuss- und Veloroutenplaner 7 Rennweg Bereits die erste Zuglinie von Zürich nach Baden, die «Spanisch-Brötli-Bahn», über- Alle Züri z’Fuess Spaziergänge Im Mittelalter musste das Trinkwasser grösstenteils aus Brunnen geschöpft werden. querte auf einer Brücke die Sihl. Seither ist das Gleisfeld, und damit die Abdeckung über Dies waren Brunnen, die über Quellwasserleitungen vom Zürich- und vom der Sihl, stetig erweitert worden. Nach sieben Jahren Bauzeit wurde im Juni 2014 der Jetzt neue Wege entdecken! gespiesen wurden. An über der Hälfte der etwa 100 Brunnen in der Zürcher unterirdische Durchgangsbahnhof Löwenstrasse eröffnet. Der Bahnhof liegt 16 Meter lässt sich auch heute noch Quellwasser trinken, so beispielsweise hier am Amazonen- unter den Gleisen und unter der Sihl. Zum Bau mussten die Sihldurchlässe gestaffelt brunnen. Noch älter sind die Sodbrunnen, die bis ins Grundwasser reichten. Mittels trockengelegt werden, um von dort aus die Decke, die Seitenwände und Stützen des Vorrichtungen musste das Wasser hochgezogen werden. In den Schacht eines sol- neuen Bahnhofs in den Boden einzulassen. Als Hochwasserschutzmassnahme wurde chen Sodbrunnens lässt sich weiter unten am Rennweg blicken (Höhe Fortunagasse). die Sohle der Sihl dabei um 60 Zentimeter abgesenkt. Der Schanzengraben, der früher Brunnenguides der Stadt Zürich: www.stadt-zuerich.ch/wasserversorgung > Publikationen & Broschüren in die Limmat floss, fliesst heute hier in die Sihl. www.durchmesserlinie.ch