Hedwig Kohn – Eine Physikerin Des Zwanzigsten Jahrhunderts

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Hedwig Kohn – Eine Physikerin Des Zwanzigsten Jahrhunderts Schwerpunkt Frauen in der Physik Hedwig Kohn – eine Physikerin des zwanzigsten Jahrhunderts Von den Nazis vertrieben, emigrierte die dritte habilitierte Physikerin Deutschlands von Breslau in die USA Brenda P. Winnewisser Die Lebensgeschichte von Hedwig Kohn ist bei- 1905 durch Otto Lummer vertreten, der seinen Berliner spielhaft dafür, wie sich die großen Ereignisse Kollegen Ernst Pringsheim ebenfalls nach Breslau ge- des zwanzigsten Jahrhunderts auf das Leben holt hatte. Bei beiden lernte Hedwig Kohn, zuverlässige und die wissenschaftliche Leistung jüdischer quantitative Strahlungsmessungen durchzuführen. Ihre deutscher Forscher – und insbesondere Forsche- Doktorarbeit, „Über das Wesen der Emission der in rinnen – auswirkten. Hedwig Kohn gelang es in Flammen leuchtenden Metalldämpfe“, reichte sie 1913 gewisser Weise über das Schicksal zu triumphie- ein. Das Hauptthema der Arbeit war die Frage, ob in ren, auch wenn ihr Einfluss auf die Entwick- einer Flamme, dotiert mit leuchtendem Metall- lung der von ihr gewählten Wissenschaft dampf, die Anregungstemperatur identisch mit bescheiden blieb. Immerhin war sie die der kinetischen Temperatur sei. Laut „Cita- dritte und vor dem Zweiten Weltkrieg tion Index“ wurde die veröffentlichte Ver- letzte Frau, die überhaupt in Physik sion der Arbeit [1] sehr häufig und noch die Habilitation erlangt hat, ne- bis in die 1970er-Jahre zitiert. ben Lise Meitner (1878–1968) und Unter Hedwig Kohns Lehrern war Hertha Sponer (1895–1968).1) der nur wenig ältere Rudolf Laden- burg, der ihre Arbeit beaufsichtigt Hedwig Kohn ls Hedwig Kohn 1906 zu hatte, und der Theoretiker Fritz 1912 im Labor in studieren begann, war ihr Reiche. Schließlich durfte sie diese Breslau, bei der die Immatrikulation an der auch Kollegen nennen, als sie 1914 Doktorarbeit (alle A Abb.: Emilio Segrè Universität noch verwehrt. Doch Hilfsassistentin wurde. Es war eine Visual Archives, ihr Mut, ihr Optimismus und ihre Ehre, erst recht für eine junge Dame, AIP) Liebe für die Physik waren schon diese Stelle angeboten zu bekom- ausgeprägt, als sie sich, 19-jährig, men. Nach einem halben Jahr sollte an der Breslauer Universität als sie sogar zur vollen, planmäßigen Gasthörerin einschrieb. Erst zwei Assistentin avancieren: Mit Ausbruch Jahre später konnte sie ihr Studium des Krieges von Herbst 1914 bis Win- offiziell aufnehmen. ter 1918 musste sie die Assistenten Hedwig Kohn wurde am 5. April ersetzen („I had to replace 5 assistants“ 1887 in Breslau geboren. Ihre Eltern [2]), die in den Krieg zogen oder zur 1) s. Physik Journal, stammten beide aus dem emanzipierten Kriegsforschung abkommandiert wurden. Januar 2002, S. 52 und selbstbewussten jüdischen Bildungs- Nach dem Krieg wusste Hedwig Kohn, bürgertum, das zu dieser Zeit in Breslau dass sie nun all das beherrschte, was von ei- zahlreich vertreten war. Hedwig und ihr um nem Physiker verlangt wurde: Sie hatte schon zwei Jahre älterer Bruder besuchten zwar den „mo- Physik unterrichtet und sowohl Praktika als auch saischen“ Religionsunterricht in der Schule, aber die Doktorarbeiten betreut. Deshalb beschloss sie, sich zu Familie war nicht in der jüdischen Gemeinde von Bres- habilitieren. Lummer, der durchaus Frauen in der Phy- lau aktiv. Der Vater, Georg Kohn, war Textilkaufmann, sik akzeptierte (recht viele haben bei ihm promoviert), ursprünglich aus Pless, und die Mutter, Helene Hancke, ermutigte sie in diesem Vorhaben und schickte sie zum stammte aus einer wohlhabenden Breslauer Familie. Dekan. Dieser aber las ihr zunächst aus dem „Regle- Um überhaupt an ein Universitätsstudium denken zu ment“ für die Habilitation vor („nur ein junger Mann Prof. Brenda P. können, nahm Hedwig zusammen mit einigen anderen … darf sich bewerben“) um sie anschließend direkt zu Winnewisser, Breslauer Mädchen Privatunterricht zur Vorbereitung fragen: „Frl. Dr. Kohn, trifft das auf Sie zu?“ [3]. Es Department of Phy- auf das Abitur. Die Prüfung bestand sie Ostern 1906. hätte dem Dekan sicher besser angestanden, sich we- sics, The Ohio State Nun konnte Hedwig, unterstützt von ihren Eltern, an- niger höhnisch auszudrücken, denn nur ein knappes University, Colum- bia, Ohio 43210, USA fangen zu studieren. Jahr später war die Habilitation von Frauen in ganz Die Breslauer Universität und das Physik-Institut Deutschland zulässig. Die Umwälzungen des Krieges waren von zu Hause in wenigen Minuten mit der Stra- und die sozialistische Nachkriegsregierung hatten eini- ßenbahn zu erreichen. Die Physik war in Breslau seit ges in Bewegung gebracht. Hedwig Kohns Optimismus Physik Journal © 2003 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim 1617-9439/03/1111-51 2 (2003) Nr. 11 51 Schwerpunkt wurde einmal mehr bestätigt und sie fühlte sich in der von Na-Dampf nahe der Grenze der Hauptserie, Wil- Gesellschaft der Physiker wohl. liamson und auch Kunz und Williams beobachteten die resultierenden Ionen nach Absorption in Cäsium ober- Die Habilitation halb der Seriengrenze, und Wilson wies die Photoelek- Daraufhin zögerte Kohn nicht lange. Im Sommer tronen in seiner Nebelkammer nach [5]. 1919 beantragte sie – mit der vollen Unterstützung von Wir haben keine Hinweise darauf, dass mit dem Lummer – Geld beim Kaiser-Wilhelm-Institut für Phy- neu en, teuren Spektrometer im Breslauer Labor bemer- sik (KWIP), um ein Spektrometer kaufen zu können. kenswerte experimentelle Ergebnissen erzielt worden Damit wollte sie die Einsteinsche Deutung des photoe- wären, aber das Gerät wurde jahrelang im Institut ein- lektrischen Effektes auch in der Gasphase und nicht gesetzt. Die Habilitation Hedwig Kohns verzögerte sich nur an Festkörpern durch Messungen bestäti- weiter. Lag dies am Ausbleiben von Ergebnissen bei gen. Es war bekannt, dass man dabei mindes- den geplanten Experimenten zum Habilitationsthema? tens mit ultraviolettem Licht arbeiten musste, Oder führten die Experimente zu keinen brauchbaren wenn die Photonen genug Energie haben soll- neuen Erkenntnissen? ten, um Atome oder Moleküle in der Gasphase Heute wissen wir, dass durch Ionisierung wenig Aus- zu ionisieren. Der Preis für ein entsprechendes kunft über die Quantenstruktur der Atome zu gewinnen Gerät mit optischen Komponenten aus Quarz, ist, weil die Übergänge in das Kontinuum unstrukturiert der vor dem Krieg noch 4000 M betragen hätte, sind. 1922 verstand man nur wenig von den zu Grunde war durch den Krieg bedingt 1919 auf 6000 M liegenden Prozessen. Erst seit es Lasermethoden gibt, gestiegen. spielt Photoionisierung, oft als Werkzeug, eine wahrhaft Am 18. Mai 1920 wurde Hedwig Kohns bedeutende Rolle in der Atom- und Molekülphysik. Antrag sogar mit 7000 M positiv bewil- ligt, doch die Bewilligung lief genau in die große Inflation hinein. Die Brief- wechsel zwischen Kohn, Einstein, den Mitgliedern des Direktoriums des KWIP und der Firma Schmidt & Haensch, nun im Archiv der Max- Planck-Gesellschaft, belegen die wachsende Verzweiflung der Betei- ligten [4]. Jedes Zögern, den jeweils genannten Preis zu bezahlen, führte zu Hedwig Kohn einem weiteren Aufschub der Lieferung und zu einer bei der Geburts- weiteren Preis erhöhung. tagsfeier für Otto Lummer, Breslau, Eine Institution, bei der man Forschungsgelder be- Juli 1914 antragen konnte, war zur damaligen Zeit eine überaus neuartige Einrichtung. Die Korrespondenz zeigt, wie sich gerade in diesem problematischen Fall nicht nur Kohn, sondern auch die verantwortlichen Physiker in Berlin an die geeigneten Prozeduren in der Praxis her- antasten mussten. Bis der Preis für das Gerät endlich im Sommer 1922 bewilligt wurde, war er auf 66000 M gestiegen und wäre um ein Haar noch auf einen Millionenbetrag ge- stiegen. (Einige Monate später erreichte die Inflation ihren Höhepunkt.) Doch der Haushalt der KWIP war nicht mit der Inflation gewachsen, und der Preis für das von Kohn beantragte Spektrometer stand dem unver- änderten Jahreshaushalt der KWIP von 75000 M gegen- Seite aus einem Laborheft von Hedwig Kohn, Breslau 1935, mit über. Die eingegangene Verpflichtung, Hedwig Kohn zu Messergebnissen, die mit dem Spektrometer der Firma Schmidt unterstützen, wurde zum Schluss allerdings als unver- & Haensch erzielt wurden. meidlich angesehen und schließlich erfüllt. Doch die Lieferung wurde durch diese lange Entscheidungszeit Auf diese Enttäuschung hin, wie auch immer es ge- bis in den Herbst 1922 hinausgezögert, sodass Kohn laufen sein mag, hatte Lummer ihr anscheinend ange- das schöne Quarz-Spektrometer erst im Jahr 1923 ein- boten, als alternative Habilitationsarbeit einen Beitrag setzen konnte. zur neuen Auflage von „Müller-Pouillets Lehrbuch der Erwartungsgemäß war Kohn nicht die einzige, die Physik“ zu schreiben. Der Beitrag sollte als Habilita- sich mit dieser hochaktuellen Frage der Einwirkung tionsarbeit zugelassen werden. Dieses umfangreiche von Photonen auf Gase beschäftigte. Niels Bohr hatte Werk war seit vielen Jahrzehnten der unerlässliche Be- die Ionisierung von Atomen durch Photonen schon gleiter eines jeden deutschen Physikers. Lummer hatte 1913 vorausgesagt. Jetzt, vier Jahre nach der Einrei- sich bereit erklärt, die Herausgabe einer neuen Auflage chung ihres Antrags, waren an anderen Orten mit ver- zu übernehmen und lud renommierte und anerkann- schiedenen experimentellen Mitteln bereits wichtige Er- te Physiker ein, Beiträge dafür zu schreiben. Diese gebnisse zum Thema erzielt worden. Im Laufe der Jahre Aufgabe besaß den Reiz, die aufregende neue Physik 1922–23 erschienen eine Reihe maßgeblicher Arbeiten systematisch darzustellen. Kohn nahm dieses durchaus – basierend auf den Ergebnissen einiger renommierter ehrenvolle Angebot an
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