Jahresbericht 2012

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Jahresbericht 2012 JAHRESBERICHT 2012 DIE HAUPTABTEILUNGEN DER KAS WISSENSCHAFTLICHE DIENSTE/ARCHIV FÜR CHRISTLICH-DEMOKRATISCHE POLITIK DAS ARCHIV IM INTERNET SCHRIFTGUTARCHIV TAGUNGEN, AUSSTELLUNGEN, VORTRÄGE ZEITGESCHICHTE IM NETZ PRESSEARCHIV MEDIENARCHIV PUBLIKATIONEN/BIBLIOTHEK www.kas.de 2 | Wissenschaftliche Dienste/ Archiv für Christlich- Demokratische Politik Jahresbericht 2012 DAS ARCHIV IM INTERNET Die Sicherung von Archivalien und deren wissenschaftliche Erforschung sind die traditionellen Auf- gaben der Hauptabteilung Wissenschaftliche Dienste/Archiv für Christlich-Demokratische Politik (WD). Sie werden seit einigen Jahren immer stärker ergänzt durch die Notwendigkeit, wesentliche Informationen über die eigenen Bestände oder auch die Bestände selbst im Internet weltweit zugänglich zu machen. Darüber hinaus fördert die Hauptabteilung die Erforschung der Christlichen Demokratie. Sie sichert die wesentlichen Quellenbestände, bietet mit Internetportalen zu historischen Themen, den „For- schungen und Quellen zur Zeitgeschichte” und den „Historisch-Politischen Mitteilungen” die ent- sprechenden Publikationsforen und regt selbst Forschungsarbeiten im universitären Bereich an. Zusätzlich erbringt WD vor allem durch die Presse- und Mediendokumentation sowie die Bibliothek Serviceleistungen für die anderen Hauptabteilungen der Stiftung und für Nutzer von außerhalb. SCHRIFTGUTARCHIV Als erstes der Archive der politischen Stiftungen hat das Archiv für Christlich-Demokratische Politik (ACDP) ein Dokumentationsprofil zur Steuerung archivischer Fachaufgaben im digitalen Zeitalter erarbeitet, um analoge und digitale Quellen zur Geschichte der christlichen Demokratie zu sichern und für die Nutzung zur Verfügung zu stellen. 2012 konnten im Schriftgutbereich Archiveinheiten von der Bundespartei und der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag gesichert werden, erstmals wurden zudem Aktenbestände der „Youth of the European People‘s Party” (YEPP), der Jugendorganisation der Europäischen Volkspartei, an das Archiv abgegeben. Klaus Zeh, Mitgründer des Demokratischen Aufbruchs in Thüringen sowie Minister und Fraktionsvorsitzender der CDU in der Ära Vogel, überließ dem ACDP umfangreiche persönliche Aufzeichnungen, Reden und Notizen. Der Ausbau des Digitalarchivs, der zentralen Herausforderung der Archive im 21. Jahrhundert, wur- de weiterentwickelt, eine erste Testphase mit Daten aus DMS-Systemen erfolgreich abgeschlossen. Die Leistungen der Brandenburger CDU in der Großen Koalition dokumentieren die archivfachlich aufgearbeiteten persönliche Notizen, Briefwechsel, Aufzeichnungen und Reden des langjährigen Landesvorsitzenden und Innenministers Jörg Schönbohm. Die Entstehung des Bonn-Berlin-Geset- zes zieht sich wie ein roter Faden durch den Aktenbestand des langjährigen Landrates des Rhein- Sieg-Kreises, Franz Möller. Der Bestand steht für die wissenschaftliche Auswertung zur Verfügung. Große Resonanz fand in der regionalen Presse die Vorstellung des Findbuchs. Mit der Freischaltung der Datenbanken im Lesesaal hat das Archiv seinen Service erweitert. Nutzer und Nutzerinnen können in den Schriftgutbeständen, der Plakat- und Filmdatenbank sowie im elekt- ronischen Pressearchiv und im Katalog der Bibliothek vor Ort recherchieren. Weiterhin stehen über 100.000 Text- und Bilddokumente in den drei Internet-Portalen zur Verfügung. Mit der Deklassifi- zierung bisher als VS-eingestufter Dokumente können über 100 bisher nicht zugängliche Schrift- stücke wissenschaftlich ausgewertet werden. www.kas.de 3 | Wissenschaftliche Dienste/ Archiv für Christlich- Demokratische Politik Jahresbericht 2012 Einen Einblick in seine Bestände und seine Arbeitsweise gewährte das Archiv am „Tag der KAS” im September 2012 in Berlin mit einer Ausstellung zur Geschichte der Internationalen Zusammenar- beit der Konrad-Adenauer-Stiftung anlässlich des fünfzigjährigen Jubiläums der Hauptabteilung Europäische und internationale Zusammenarbeit. Darüber hinaus ist der offizielle Informationsdienst der CDU-Bundesgeschäftsstelle für Parteimit- glieder und Funktionsträger „Union in Deutschland” (früher „Deutschland-Union-Dienst”) nun mit mehr als 66.000 Seiten vollständig online verfügbar. Enthalten sind alle wichtigen Verlautbarungen der CDU aus den Jahren 1949 bis 2006. TAGUNGEN, AUSSTELLUNGEN, VORTRÄGE WD/ACDP veranstaltete mehrere wissenschaftliche Tagungen. Am 13. und 14. Januar 2012 traf sich der Krone/Ellwanger-Kreis unter der Leitung von Bundesminister a.D. Rudolf Seiters auf Schloss Eichholz. Der Kreis, der sich aus ehemaligen Abgeordneten, Bundes- und Landesministern, Staats- sekretären, Ministerialbeamten, Diplomaten und Journalisten zusammensetzt, diskutierte hoch- aktuelle Themen: Werte, Politik und Wirtschaft in Europa; die demokratische Staatsform vor der Aufgabe ihrer Neuformierung; die Energiepolitik nach dem Ausstieg aus der Atomenergie und die Familienpolitik der Bundesregierung. Rudolf Seiters begrüßte insbesondere den Vorsitzenden der Konrad-Adenauer-Stiftung, Hans-Gert Pöttering. Er hob das hohe Interesse und die rege Beteili- gung der über siebzig Teilnehmer hervor. Unter ihnen befanden sich die ehemaligen Bundesminister Friedrich Bohl, Hannelore Rönsch, Christian Schwarz-Schilling und Dorothee Wilms. Mit einer Festveranstaltung gedachte die Konrad-Adenauer-Stiftung Axel Springers, der am 2. Mai 2012 seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Laudator Professor Hans-Peter Schwarz würdigte Springer als beeindruckenden Unternehmer und hob dessen politische Bedeutung hervor. „Axel Springer war eine denkwürdige, wirklich wichtige Persönlichkeit mit starken Überzeugungen”, so Schwarz vor etwa hundert geladenen Gästen in Berlin, darunter Friede Springer und der General- sekretär der CDU Deutschlands, Hermann Gröhe. Das Archiv hat die internationale wissenschaftliche und archivarische Zusammenarbeit mit christ- lich-demokratischen Partnerorganisationen ausgebaut. Am 8. und 9. Mai 2012 fand dazu ein Work- shop mit Vertretern des Istituto Don Sturzo (Rom) und KADOC (Leuven) statt. Professor Hans-Peter Schwarz würdigte Vom 2. bis 4. Mai 2012 trafen sich unter Leitung von Professor Hanns Jürgen Küsters Referenten Axel Springer als eine „wirklich wichtige zur Diskussion über „Das Christliche Menschenbild – Zur Geschichte, Theorie und Programmatik der Persönlichkeit mit CDU”. In Cadenabbia bot sich den Wissenschaftlern die Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch. starken politischen Der dazugehörige Tagungsband erscheint im Frühjahr 2013. Vom 17. bis 19. September 2012 gab Überzeugungen.“ es ebenfalls in Cadenabbia unter Leitung von Hanns Jürgen Küsters eine wissenschaftliche Veran- staltung über „Deutsche Europapolitik Christlicher Demokraten”, deren Beiträge bis Ende 2013 in einer Publikation veröffentlicht werden. Bei einem Treffen des Krone/Ellwanger-Kreises am 6. Juni 2012 in Berlin berichteten der General- sekretär der CDU, Hermann Gröhe, der Chef des Bundeskanzleramtes, Ronald Pofalla, sowie der neue Bundesumweltminister, Peter Altmaier, über die aktuelle politische Lage und zur Situation der CDU in der Regierungskoalition. In der anschließenden Diskussion konnten weitere Themen mit den führenden CDU-Politikern erläutert werden. www.kas.de 4 | Wissenschaftliche Dienste/ Archiv für Christlich- Demokratische Politik Jahresbericht 2012 Am 6. September 2012 erinnerten Professor Thomas Brechenmacher, Johannes Gerster und Dorothee Wilms auf Einladung des ACDP an die Unterzeichnung des Luxemburger Abkommens zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Israel. Nach schwierigen Verhandlungen lag schließlich Anfang Sep- tember 1952 das Vertragswerk vor. Ebenfalls im September traf sich zum ersten Mal der Historisch-Politische Arbeitskreis der Konrad- Adenauer-Stiftung unter der Leitung von Generalsekretär Michael Thielen und Professor Hanns Jürgen Küsters in Berlin. Ziel des Treffens war ein Gedankenaustausch zwischen Wissenschaft und Politik zu aktuellen und zeithistorischen Themen. Alois Mertes (1921–1985) S. Schneider Georg Im Weltsaal des Auswärtigen Amtes stellten am 7. November 2012 Professor Bernhard Vogel, Michael Aus dem Inhalt: Dr. Alois Mertes (1921–1985) war in den Georg S. Schneider 1970er und frühen 1980er Jahren einer Erste Begegnungen mit Frankreich (Die Anfänge bis 1952) – der profiliertesten außenpolitischen Den- Der Diplomat – Die deutsch-französische Versöhnung und Zusammenarbeit ker in der Bundesrepublik Deutschland. Gleichzeitig wurde er als bedeutender als Schwerpunkte der frühen diplomatischen Karriere – Alois Mertes VertreterT deshielen, politischen Katholizismus Martin Erdmann und Johannes Mertes die in der Reihe Forschungen und Quellen zur Zeit- Auswärtiger Dienst in Zeiten der Détente (1966 bis 1971) – Der Außen- geschätzt. politiker – Der Bevollmächtigte des Landes Rheinland-Pfalz als Erste Erfahrungen sammelte er ab 1952 ost- und deutschlandpolitischer Berater der Union – Ost- und deutschland- (1921–1985) im Auswärtigen Amt. 1972 übernahm er politische Auseinandersetzungen in der ausgehenden Ära Brandt/Scheel ein Mandat im Deutschen Bundestag und (1972 bis 1974) – Möglichkeiten der Verständigung mit der neuen Bundes- wurdegeschichte zehn Jahre später Staatsminister im erschienene Biographie „Alois Mertes (1921–1985). Das außenpolitische Denken und regierung (1974 bis 1976) – Friedenserhaltung und Friedensgestaltung: Das außenpolitische Denken und Handeln Kabinett von Helmut Kohl. 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