Das Kölsche Magazin
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SK Stiftung Kultur DAS KÖLSCHE MAGAZIN 02|2018 MAI – SEP Astronautin Suzanna Randall Die gebürtige Kölnerin im Interview Der Kölner Williamsbau Park wird nach Kölner Zirkus benannt Ferdinand Franz Wallraf Der Sammler schrieb auch kölsche Gedichte Inhalt Haupttext auf Kölsch Griff nach den Sternen Astronautin Dr. Suzanna Randall im Interview 4 Kölner Abende WIR Nummer 11 und 12 der beliebten Reihe 9 „Weil jet Spass brudnüdig es!“ Erinnerungen an den Williamsbau 10 Leev Fründinne un Fründe vun unsem klaaf-Heff, Urlaub en Kölle 2018 liebe Leserinnen und Leser, Vom 13. bis 29. Juli 12 die aktuelle Ausgabe unseres Klaaf-Heftes spannt Rödsel den Bogen vom Wonnemonat Mai bis in den In welchem Park steht die lebendig wirkende Figur? 14 MACHEN Spätsommer hinein. Zwei historische Themen haben wir für Sie aufbereitet. Als Erstes eine Erin- nerung an einen legendären Ort der Kölner Popu- Köln vor Ort lärkultur, den halbfesten Bau des Zirkus Williams Veranstaltungstermine von Mai bis September 2018 15 an der Aachenerstraße, der 1955 abgerissen wurde. Dazu veranstaltet die Akademie eine Ma- Kölsche gesök! tinee am 6. Mai mit Musik, Filmausschnitten und Seminar- und AG-Leiter gesucht 18 Zeitzeugen. Als Zweites erinnern wir an Ferdinand Franz Wallraf, der vor 200 Jahren der Stadt Köln „Su klingk Kölsch zor Chressdagszigg“ testamentarisch seine Sammlung vermachte. Mer fiere Chressdag en der Kölner Philharmonie 19 Natürlich informieren wir Sie auch über unsere DAS! beliebten Veranstaltungen „Klaaf em Mediapark“ Raretätcher us dem Böcherschaaf und den „Kölner Abend“ in der Volksbühne am 5 ausgewählte Titel 20 Rudolfplatz. Im Sommer bieten wir wieder die unterschiedlichsten Veranstaltungen unter dem Klaaf-Bestsellerliste Titel „Urlaub in Köln“ an, Stadterkundungen der Die 10 beliebtesten Bücher zu Köln und Kölsch 21 besonderen Art zum Entdecken und Kennenlernen der näheren Heimat in und rund um Köln. Wer sich De Kölsche Köch noch schnell fit machen möchte für das Karnevals- „Milchrahm-Braten“ oder „Lammbrode en Milch“ 22 motto der Session 2018/2019: „Uns Sproch es Heimat“ dem sei das umfangreiche Seminarpro- De Kölsch-Seminarleiter gramm der Akademie för uns kölsche Sproch ans Herz gelegt. Die neuen Kurse starten Rudi Meier 24 im September. Schon jetzt möchten wir Sie auf eine Veranstaltung Kölsch-Seminare der besonderen Art aufmerksam machen. Am Termine im 2. Halbjahr 2018 25 21.Dezember lädt die Philharmonie gemeinsam mit der Akademie zu einem besinnlichen Abend Ferdinand Franz Wallraf unter dem Titel „Su klingk Kölsch zor Chressdags- Kölner Sammler und Mundartdichter 26 zigg“ in Kölns schönsten Konzertsaal ein. Der Vorverkauf beginnt am 21. August. Klaaf em Mediapark Viel Lesestoff und interessante Veranstaltungs- Et es esu wärm, dat de Krohle jappe 28 hinweise, zahlreiche gute Gelegenheiten sich zu treffen und kölsche Wööd und Tön zu genießen. Bretter, die die Welt bedeuten Zum Beispiel das Magazin der Kölner Philharmonie, das Magazin der Akademie för uns kölsche Sproch und das Spielend durch 2000 Jahre Köln 29 junge Magazin des deutschen Bühnenvereins. Wir sind verantwortlich für Gestaltung, Satz und Produktion. Ihr Roncalli Storyteller – das neue Programm 29 Sproch es Heimat Grammatik ist wichtig 30 Werbung Prof. Hans-Georg Bögner von der Geschäftsausstattung Geschäftsführer der SK Stiftung Kultur und Die Akademie för uns kölsche Sproch bis zur Kampagne mwk-koeln.de Leiter der Akademie för uns kölsche Sproch Öffnungszeiten, Ansprechpartner und Impressum 31 KÖLNER KOPF KÖLNER KOPF Griff nach den Sternen Astronautin Dr. Suzanna Randall will 2020 ins All Frau Dr. Randall, zur Zeit bereiten sich zwei Frauen darauf vor, 2020 als erste deutsche Astronautin ins All zu starten. Die eine ist Insa Thiele-Eich, die in Bonn arbeitet und in Königswinter lebt, die andere war bis vor kurzem Nicola Baumann, die aus München stammt und in Köln wohnt. Nach dem Rücktritt von Frau Baumann sind Sie nun nachge- rückt. Sie arbeiten in München und sind in Köln geboren. Was hat das Rheinland an sich, dass hier offenbar die besten Astronautinnen zu finden sind? [lacht] So hab’ ich das noch gar nicht betrachtet. Vielleicht liegt’s am Grundwasser. Nein, im Ernst: Es haben sich über 400 Frauen darum beworben, als erste deutsche Astronautin ins All zu fliegen. Sechs davon sind in die engste Auswahl gekom- men, zwei wurden schließlich nominiert. Davon wird eine – wenn alles klappt – 2020 ins All starten, die andere ist das Backup, die Ersatzfrau. Wer von uns beiden wirklich fliegen wird – Insa Thiele-Eich oder ich – steht jetzt noch nicht fest. Tatsächlich sind Insa, Nicola und ich entweder in Köln gebo- ren oder leben und arbeiten hier – wenn man Bonn einfach mal dazurechnet. Die anderen drei aus der Sechsergruppe kommen ganz woanders her. Eigentlich würde ich sagen, das ist schlicht Zufall, aber es fällt ja dann doch irgendwie auf [schmunzelt]. Sie sind in Köln geboren und aufgewachsen. Wo genau? In Ostheim, also rechtsrheinisch. Später sind wir dann nach Bergisch-Gladbach gezogen. Suzanna schreibt sich in der Mitte mit z, Randall hört sich englisch an. Das lässt einen internationalen Hintergrund vermuten. Mein Vater ist gebürtiger Engländer. Der Nachname müsste also eigentlich englisch betont werden, aber irgendwie hat es sich eingebürgert, dass wir ihn hier mit deutschem a ausspre- chen. Im Ausland sprechen ihn wieder alle englisch aus – ich auch [lacht]. 4 | klaaf | Kölner Kopf Kölner Kopf | klaaf | 5 KÖLNER KOPF KÖLNER KOPF Als Hobbys nennen Sie Bergsteigen, Gleitschirmfliegen und Tauchen. Da geht alles sehr hoch hinaus oder hat – beim Tauchen – mit Schweben zu tun. Tatsächlich passt das irgendwie ganz gut zur Astronautin, ich mache das aber alles schon sehr viel länger. Wenn man in München wohnt, geht man natürlich auch in die Berge, und wenn man dann hoch droben ist, muss man auch irgendwie wieder runter – Gleitschirmfliegen ist da keine schlechte Lösung. Ja, ich mag es, mich in anderen Medien zu bewegen, offenbar mag ich auch das Vertikale. Das Tauchen findet bislang aller- dings nur im Urlaub statt, in warmen Gewässern, mit vielen Fischen, wo es richtig was zu sehen gibt – [lacht] dafür klopf’ ich mir im Winter kein Loch in einen Bergsee. Sie arbeiten als Astronomin bei der Europäischen Südstern- warte in Garching bei München. Bayern liegt südlich von Köln, aber ich hatte die Südsternwarte bislang in Chile vermutet. Das ist auch richtig. Die Teleskope, mit denen wir ins All sehen, stehen in der chilenischen Atakama-Wüste in über 2400 m Höhe. Dort gibt es ganzjährig eine sehr trockene Atmosphäre und die Luftströmungen sind sehr gleichmäßig. Die Atmosphäre, durch die das Sternenlicht muss, ist in unseren Breiten viel turbulen- ter, deshalb meinen wir immer, dass Sterne funkeln. Außerdem gibt es dort in der Wüste so gut wie keine Lichtverschmutzung. Zudem ist auch das politische Klima sehr stabil. In Garching steht die Forschungszentrale, weil es dort eben so zentral ist. Die ESO, also das „European Southern Observatory“ wird von 16 Mitgliedsstaaten getragen und aus allen kommt man leicht nach München und Umgebung. Dann ist die Forschung in der Astronomie ein Bürojob? Wie man’s nimmt. Man sitzt tatsächlich viel vor dem Rechner, ALMA-Teleskop [Atacama Large Millimeter Array] der Europäischen Südsternwarte in der chilenischen Atakama-Wüste forscht und wertet aus, aber die eigentlichen Beobachtungen Dr. Suzanna Randall werden vor Ort durchgeführt. Ich bin mehrmals im Jahr in Santiago de Chile, dort ist unsere Zweigstelle. Ich arbeite für das ALMA-Teleskop, dessen Antennen stehen in der Chajnantor- Sie haben bislang schon auf drei Kontinenten gelebt. Hochebene bei San Pedro de Atacama, also von Santiago aus Es gab bereits Astronautinnen aus Russland, den USA, Kanada, Stimmt, in Europa, in Nordamerika und in Südamerika. noch einmal ca. 1000 km weiter in die Wüste hinein. Von dort Australien, England, Japan und China. Allein auf der Interna- ESO [European Southern Observatory] Die „Europäische Organisation für astronomische gelangen die Daten per Glasfaserkabel in ein 25 km entferntes tionalen Raumstation waren bereits 37 Frauen. Eine deutsche Forschung in der südlichen Hemisphäre“, kurz In London und Montreal haben Sie Astronomie studiert, Kontrollzentrum, in dem dann Forscher sitzen. Niemand guckt Astronautin gab es bislang nicht. Warum nicht? „Europäische Südsternwarte“ [ESO] ist ein europä- in Montreal sogar promoviert. Warum Astronomie? mehr wirklich mit bloßem Auge durch ein Teleskop, das sichtba- Das wüsste ich auch gerne. Zum einen liegt es natürlich daran, isches Forschungsinstitut, das Teleskope in Chile Das Weltall hat mich schon immer fasziniert. Als Jugendliche re Licht ist auch nur ein Ausschnitt aus den Bandbreiten, die wir dass insgesamt weniger Deutsche im All waren, als zum Beispiel betreibt. Zum Beispiel das ALMA (siehe oben) in mehr als 5000 m Höhe. Beobachtungsobjekt ist habe ich in Bergisch-Gladbach nachts mit dem Fernglas im untersuchen. Russen oder Amerikaner. Allerdings ist Deutschland mit insge- die kalte interstellare Materie, zur Erforschung der Garten gestanden und nach den Sternen geguckt. Ein richtiges samt 11 Astronauten nach Russland und den USA das Land mit Stern- und Planetenentstehung. Teleskop konnten wir uns nicht leisten. Schon damals wäre ich In der Sendung „Genial daneben“ auf SAT 1 gab es einmal die der höchsten Anzahl von Menschen im All. Dass darunter noch ALMA ist das größte und teuerste erdgebundene am liebsten Astronaut geworden, aber so ein Astronaut war im- Frage „Was ist ein Unterzwerg?“. Eine der Antworten war: