Die letzte Fahrt

Autor(en): Staub, Hans

Objekttyp: Article

Zeitschrift: Zürcher Illustrierte

Band (Jahr): 13 (1937)

Heft 3

PDF erstellt am: 02.10.2021

Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-751573

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http://www.e-periodica.ch 92 ZÜRCHER ILLUSTRIERTE Nr. 3

Einer von Otelfingen, Kantonsrat Sch.: «Für uns Otelfinger Bauern wird es nach- her sehr unpraktisch sein, auf den Bülacher Markt zu fahren. Statt Vi Stunden brauchen wir dann einen halben Tag zum Hinfahren. Sie hätten den Betrieb nur rationeller gestalten sollen, z. B. mit Leichttriebwagen, dann würde das Betriebsdefizit kleiner sein. Das Bahn- trasse muß in Zukunft doch auch unterhalten werden. Es hat dazumal geheißen: Die Schwei- zerbahnen dem Schweizervolk. Und jetzt redet man immer nur vom Rentieren und schätzt den Dienst am Volk zu gering ein. Auch die Verbindung mit unserm Bezirksort wird nach der Aufhebung der Bahn mühsamer sein. Wir sind halt dumm gelegen, es wäre besser für uns, wenn wir zum Bezirk Baden arbeitet als Gießer Bülach. Er fährt jeden gehörten.» S di. aus Windisch. Als der Reporter um 11 Uhr von nach Erster Abonnent: L. (links) in Tag Zugführer «Nachher mich das über mehr kosten, als Otelfingen fuhr, war er der einzige Fahrgast im Zuge, und auf dem Rückweg um die Mittag- nach Baden. wird Abonnement Oerlikon t/n Äa/ntant d'Ote/jingen, /e dépwté «« Grand- Familie würde nicht nach Bülach ziehen, be- zeit saß ein einziger Reisender im Wagen, der sein Lebtag noch nie hier durchgefahren war. ich am Zahltag heimbringe. Die gerne Consei/ 5cß.: «On n'est pas encFanté no«s ««- Baden auch noch verdient.» L. sitzt Z., Der Zugführer Soi. ist froh, daß er nidit jeden Tag diese langweilige Route abzufahren hat. sonders da meine Frau in etwas gegenüber A. très pajysans d'Ote/jîngen. Pensez g«'«« /ie« de der Bulach über seinen Eltern nach «Dafür sind die Aufenthalte auf den Stationen nicht so knapp bemessen wie anderswo, und Schriftsetzer, jeden Freitag von Otelfingen zu trois gwarts d'/>e«re e/ de train ScA Q««nd notre reporter s'em/rarg«« Niederg/«t£ po«r /es C. F. F. «« pe«p/e s«isse. A/aintenant on ne se«/ /e de n'avait e/-/ie« de district, v« deve- ßaden /« possi/>i/ité d'««gmenter /es ressowrces de mon ménage.» /a commwnication directe Sc/?ajf/>o«se-Aara«. A/ais on ne voit jamais ces messie«rs de Sc/ea/j- m« /emme « so«vent « nir to«t «ne «j/«ire maintenant. // serait /den «/ors Fn /«ce de /«i, A/. A. Z., compositewr d«ns «ne imprimerie, se rend c/ra^we vendredi de Z?o«se dans mon zcagon. Ce n'est pas £o«jo«rs drd/e de /«ire /e vojyage to«t se«/,

Fünfmal im Tag fährt das Züglein mit einem Personen- und einem Gepäckwagen von Otelfingen nach Niederglatt und viermal im Tag in umgekehrter Richtung. Bald werden nun die Schienen als altes Eisen ihren Glanz verlieren und keine Rauchfahne wird hell und luftig mehr über den grünen Wiesen zerflattern letztenmal ein Am 17. Januar 1937 fährt zum Züglein Schon seit 58 Jahren fährt das Züglein, eine Cm# /oir par jowr d'Ote/fngen « Niederg/att er g««tre /oir en sens inverse, über die Bahnstrecke Otelfingen—Niederglatt. An diesem kleine Lokomotive mit einem Personen- /e petit torti//ard /ait /a cowrre. T« dé/>«t de /'année rer rai/r reront vend«s Tag wird dieses Teilstück der Linie Baden—— und einem Güterwagen, durch die friedliche comme vie«x /er et ron panache de /«mée cerrera d'animer /e passage. Bülach—Schaffhausen außer Betrieb gesetzt, als eine der Landschaft. Sehr oft sind außer dem Loko- der SBB. eigenartigsten Maßnahmen zur Rationalisierung motivführer, dem Heizer und dem Kon- Man will sich die jährlichen Ausgaben von 80 000 Fran- dukteur keine Fahrgäste darin zu sehen. F., Spengler in Buchs, fährt jeden ken, die der Betrieb der Strecke erfordert, in der Zweiter Abonnent: ersparen, Aber manchmal jauchzte und flatterte eine nach Bülach. Wenn die Bahn nicht mehr geht, muß er daß der den das Bähnchen dem Volke Tag Meinung, Nutzen, Schülerschar um die Ränke, und die Oberhasler, freuten sich, am Morgen eine Stunde früher aufstehen. 5 Uhr 45 fährt der biete, nicht so viel sei. Die Anlage der Strecke Wet- wert daß ihr Bähnchen etwas zu transportieren hatte. Im Zürcher Zug nach Oerlikon. Abends käme er statt 18 Uhr 45 erst um tingen—Otelfingen—Niederglatt im Jahre 1877 durch die 20 26 in Buchs F.s Vater hat als Bahnarbeiter 30 Jahre Hauptbahnhof waren sie auch schon froh über diese Seiten- t/ne der premièrer mer«rer de /« ré/orme der C. F. F. rera de Uhr an. Beim Bau der Linie Niederglatt-Otelfingen durch die Nordostbahn im Jahre 1877 han- Nordostbahn war keine uneigennützige Tat. Sie sollte lang die Strecke Otelfingen-Niederglatt kontrolliert. Nicht sondern die linie, erst kürzlich zum Beispiel, als das neue imposante r«pprimer, /e /7 janvier, /e tronçon /erroviaire Ote//ingen- delte es sich nicht darum, ein Gebiet verkehrstechnisch zu erschließen, Ver- die die Stadt Zürich umfahrende Linie Seebach—Wet- nur aus geschäftlichen Gründen bedauert F. die Aufhebung Seebach Stellwerk recht Niederg/att r«r /« /igne ßaden-Wettingen-ßw/ac/j-ßc/ia/jfioMse. bindung Winterthur-Aarau abzukürzen und die Linie Effretikon - -Wettingen Nationalbahn konkurrenzieren. Mo- nicht funktionieren wollte. Und wenn die der Linie. «Es ist doch einfach schön, wenn so ein Bähnchen tingen der Wenige Fer £0 000 /rancr <7«e coûtaient ron exercice ne sem/dent par, der Nationalbahn zu konkurrenzieren. Als die Nationalbahn in der Folge liquidierte, Buchser an die Zeiten vor dem Kriege denken, wo der durch die Landschaft fährt», sagt der Spengler. Frau F. meint, nate nach ihrer Eröffnung liquidierte die Nationalbahn, en ej/et, correrpondre a /'«ti/ité de ron exp/oitation. Ce mußte die Nordostbahn die Konkurrenzlinie Otelfingen-Seebach selber übernehmen. Transitverkehr der Ostschweiz nach der par- die Frauen hätten die Bahn auch mehr benützt, wenn die SBB und die Nordostbahn mußte die Konkurrenzstrecke Otel- gesamte aus West- de 79 hi/ometrer derrert de«x rtationr: ß«cßs et Oher- Die SBB durften dann das Erbe dieser Privatbahnen übernehmen, die durch ihre eigen- Schweiz co«rr ihnen für den Kinderwagen dieselben Vergünstigungen ge- selber übernehmen. Das hier durchging, an die Interniertenzüge, die im har/i. Or ß«cßs porrède «ne a«tre /« /igne Seehach- Politik schon Anfang an die Rentabilität mancher Strecke verunmöglichten. fingen—Seebach—Effretikon gare r«r währt hätten, wie den Sportlern für ihre Skier und Paddelboote. nützige von Verkehrs- Kriege nächtlich vorbeirollten, an die Truppentransporte Oherhar/i dix min«ter environ Erstaunlich ist, daß sich die beiden Konkurrenzbahnen einigten, wenigstens von Wet- Gebiet, das die Linie Otelfingen—Niederglatt Dettingen, et ne re tro«ve g«'a Buchs nach dem Niemand wünscht diese Zeiten zurück. /e ß«/ach-Z«rich. c/>«<7«e /e tingen bis Otelfingen ein gemeinsames Trasse zu benützen. — Unser Bild zeigt den technisch erschließt, ist nicht groß. und Oberhasli Jura d'Oherg/att r«r trajet Dewx/ème abonné: A/. F., /er/dantier, /ad jo«r vojyage Aber de /e 5# c/e ß«cZ?s /« Bahnhof Bülach im Jahre 1875. Jetzt steht dieses Gebäude auf der Station Otelfingen. sind die einzigen Haltestellen an der 19 km langen die Schienen sind nun einmal da, sie müssen nachher Fawte parragerr, petit train ç«i, depwir anr, arrwre c/'a//cr e£ retowr a ßw/ac/r «Qwanc/ /igne sera rap- Strecke. Dabei besitzt das kleine Buchs noch eine Bahn- ja auch unterhalten werden. Könnte man sie nicht ratio- /e rervice, va donc dirparaitre. // err vrai, cependant, g«e ce primée, i/ /««c/r« ç«e je me /ève c/wgwe matin «ne ße«re p/ws F« constrwction, en 7S77, /« Compagnie «7Vorc/oj/Z>«/w» de /« /igne Nieder- /?e«re p«r ist neiler B. befahren? tronçon /«t, d«r«nf /a g«erre, d'«ne certaine «ti/ité powr /e tôt et /e ioir je ne rerai rentré <7«'«ne p/«t tard.» Fe n'était pe«£-étre d'wne a/>so/«e nécessité, mais cette voie Station an der Seebach-Wettingerlinie und Oberhasli benützen, z. mit Leichttriebwagen g/«tt-Ote//ïngen, pas Solche parrage der trainr de rapatriement der internér et po«r /e père c/e F. ç«i, c/«ran£ trente ant, /«t gardien de voie, regrette «mé/iorait /e* cotf3ttï«mc«tion.f entre lFdntert/?o«r et Aar««, de p/ws e//e /«irait con- nur etwa 10 Minuten von der Station an der und ähnliche Gedanken gehen den Anwohnern und tranrport de nor trowper verr /e /«ra. Si perronne ne ro«haite rartowt /a disparition de «son train» d« point de v«e pittores- /« de /« Compagnie «Nation«/- Linie Bülach—Zürich entfernt. Nachdem die SBB allen Benützern des sterbenden Bähnchens jetzt durch den Kopf. c«rrence « /igne Fj/reti^on-^ee/'acfe-Wettingen /e retowr de cer événementr, on ert Zden o/digé act«e//ement cfwe. Fa /emme de F. énonce de virw/entes revendications con- />«/m». P«r /« /et C. F. F. rachetèrent /et /ignet de cet différentes compagnies, Güterverkehr Schaffhausen nach Aarau über Otel- Unser Reporter hat ihnen Ihre «Fes raiîe, von einige von aufgesucht. de /er prévoir. N'jy awrait-i/ par intérêt à remp/acer — a« /ie« tre /es C. F. F. en généra/: /emmes emp/oieraient p/«s /.et réte««x /erroviaires, dant cette région de notre /ont sowvent do«h/e über die der /es s'i/s voit«res /es pa^t, fingen abdrosselten und Zürich leiteten, verlor Aeußerungen mögen die Stimmung wiedergeben, die de rwpprimer — /e petit train à v«pe«r par «ne /ocomohi/ef" so«vent C. F. F. accordaient a«x d'en/ant ce a incité not cfemins de /er à s«pprimer /e Niederg/att-Ote//îngen. noch Beschluß mêmes de dont /es sFis et /es emp/oi, g«i direkte Verbindung Schaffhausen—Aarau natürlich der SBB-Leitung in der stillgelegten Gegend Notre co//ahor«fe«r a conr«/té /er principawx intérerrér po«r /aci/ités transport jo«issent Notre photographie montre /a de F«/ach en 7#75. Ce /»atiment ett act«e//e- gare mehr an Geltung. hinterläßt. vo«r exporer ici /e«rr pointr de v«e. ment ce/«i de /a ttation d'Ote//ingen.