SWISSPERFORM Jahresbericht 2016
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Jahresbericht 2016 Inhalt 1. Organe und Aktivitäten 4 2. Mitglieder 13 3. Inkasso und Tarife 15 4. Verteilung 27 5. Nationale Kooperation 36 6. Internationale Kooperation 38 7. Fonds für kulturelle und soziale Zwecke 44 8. Kulturelles Engagement und PR-Aktivitäten 45 9. Aufsichtsbehörden 51 10. Jahresrechnung 53 Impressionen aus dem Jahr 2016 Weitere Informationen zum kulturellen Engagement und den PR-Aktivitäten von SWISSPERFORM finden Sie ab Seite 45. Editorial SWISSPERFORM oder die Kunst des Findens der Homogenität in einer heterogenen Gruppe Als weltweit einzige Verwertungsgesellschaft für Leis- Diese Herausforderung stellte sich für SWISSPERFORM tungsschutzrechte vereint SWISSPERFORM fünf ver- auch im Rahmen der laufenden Revision des Urheber- schiedene Berechtigtengruppen unter einem Dach. rechtsgesetzes. Selbstredend driften die Interessen der Die Struktur fordert Diskussionskultur und Kompro- beteiligten Gruppen von SWISSPERFORM im Rahmen eines missbereitschaft. Dies zeigte sich auch beim Verfah- solchen Verfahrens in vielen Bereichen auseinander. Die ren zur Evaluation der Vernehmlassungsantwort zur Heterogenität der Interessen führte aber nicht zur Hand- URG-Revision. lungsunfähigkeit des Vereins, indem die unterschiedlichen Ansichten die Eingabe einer Vernehmlassungsantwort ver- In unseren Nachbarländern nehmen die Verwertungsge- hinderten. Die divergierenden Anliegen provozierten in- sellschaften jeweils nur einen Teilbereich der Leistungs- tensive Diskussionen und führten im Resultat zu einer schutzrechte wahr. So kennt beispielsweise Österreich je Vernehmlassungsantwort in traditionell schweizerischer eine Gesellschaft für Produzierende und Ausübende Phono Manier: Die Eingabe richtete sich nach Mehrheitsmeinun- (LSG) und eine für den Filmbereich (VDFS). In Spanien und gen, gleichzeitig wurden die Ansichten der Minderheiten Italien existieren zwei bzw. mehr als drei Gesellschaften für berücksichtigt, indem auf die Eingaben von deren Verbän- die Rechte der Ausübenden (AIE, AISGE / u.a. NuovoIMAIE, den hingewiesen wurde. ITSRIGHT, ARTISTI 7607), während in Frankreich die beiden Ausübenden-Gesellschaften – ADAMI und SPEDIDAM – zwi- Ob das Bestehen dieser Herausforderung die Reife der schen der Vertretung von «featured»- und «non-featured-ar- Volljährigkeit von SWISSPERFORM zeigt oder nicht, ist irre- tists» unterscheiden. Dass eine einzige Gesellschaft sämt- levant. Was zählt ist die Erkenntnis, dass die unterschied- liche Leistungsschutzberechtigten aller Bereiche – Musik, lichen Anliegen nicht Neutralisierung sondern Kompro- Film, hierbei jeweils die Interessen von Ausübenden und missbereitschaft erfordern. Insofern ist jeder Kompromiss Produzierenden und zusätzlich die Sendeunternehmen – in der Vernehmlassungsantwort auch ein Zeichen des Re- vertritt, kennt nur die Schweiz. Die Gegensätzlichkeit bietet spekts für andere Berechtigtengruppen und somit für eine Raum für Kontroversen: Möglicherweise sind die Meinun- konstruktive Zukunft von SWISSPERFORM. gen der Produzierenden abweichend von jener der Inter- preten. Oder die Front verläuft zwischen den Bereichen Danièle Wüthrich-Meyer (Präsidentin) Film und Musik. Oder die Auseinandersetzung betrifft die Frage der Rolle der Sendeunternehmen, welche einerseits Berechtigte, andererseits Kunden von SWISSPERFORM sind. Die vorhandene Konstellation – mit SWISSPERFORM als Zwangsjacke der unterschiedlichen Berechtigtengrup- pen – ist gleichermassen Konfliktpotential und Herausfor- derung für alle Beteiligten des Vereins. 3 Organe und Aktivitäten 1. Organe und Aktivitäten Delegierte Verwertungsgesellschaften. Direktor Poto Wegener ver- tiefte anschliessend diese Themen und äusserte sich zur Folgende Personen amteten 2016 als Delegierte von Jahresrechnung, welche im Berichtsjahr erstmals Einnah- Organe und Aktivitäten Organe SWISSPERFORM. men von mehr als CHF 50 Mio. ausweisen konnte. Weiter Ausübende Audiovision (8 Delegierte) informierte der Tarifverantwortliche Michael Egli über die Vincent Babel, Cheyne Davidson, jüngsten Entwicklungen bei den Tarifen. Nach den statuta- Ursula Hoffmann-Röthlisberger, rischen Geschäften (Genehmigung Protokoll der Delegier- Sandra Löwe, Norina Peier, Rudolf Ruch, tenversammlung 2015, Genehmigung des Jahresberichts Richard Rost, Franziska von Fischer und der Jahresrechnung 2015 sowie des Berichts der Revi- sionsstelle, Entlastung Vorstand) wurden Ersatzwahlen für Ausübende Phono (12 Delegierte) verschiedene Gremien durchgeführt: François Dinkel, Marc Fournel, Andreas Laake, Reto Parolari, Matteo Ravarelli, Michael Ricar, Vorstand – Produzierende Audiovision: Micha Rothenberger, Andreas Ryser, Philipp Schweidler, Als Ersatz für den auf die Delegiertenversammlung zu- Matthias Spillmann, Christoph Trummer, Sepp Trütsch rückgetretenen Rudolf Santschi wurde Thomas Tribolet einstimmig gewählt. Thomas Tribolet ist Rechtsanwalt in Produzierende Audiovision (8 Delegierte) Bern, Konsulent der Filmverbände GARP (Gruppe Autoren Peter Beck, Valérie Fischer, Francine Lusser, Regisseure Produzenten) und SFP (Swiss Film Producers) Jonas Raeber, Peter Reichenbach, Paul Riniker, und vertritt die Interessen der Schweizer Filmproduzent- Theo Stich, Ruth Waldburger Innnen in verschiedenen Gremien. Er ist zudem Geschäfts- Produzierende Phono (12 Delegierte) führer der Teleproduktions-Fonds GmbH. Julie Born, Nils Bortloff, Jack Dimenstein, Ersatzmitglied Vorstand – Produzierende Audiovision: Christian Fighera, Lorenz Haas, Stefania Lorenzetto, Aufgrund der Wahl von Thomas Tribolet in den Vorstand Stephan F. Peterer, Stefan Planta, Martin Schiess, musste ein neues Ersatzmitglied gewählt werden, das im Willy Viteka, Victor Waldburger, Chris Wepfer Falle des Rücktritts eines Vorstandsmitglieds der Produ- Sendeunternehmen (10 Delegierte) zierenden Audiovision nachrücken würde. Die Fachgruppe Patrice Aubry, Shenja Tamara Erismann, wählte einstimmig Peter Reichenbach. Dieser produzierte Barbara Lehmann, Giulia Meier, Martin Muerner, von 1990-1999 Spiel- und Dokumentarfilme für die Condor Danielle Nicolet, Carlo Rezzonico, Marc Savary, Films AG. 1999 gründete er die C-FILMS AG zusammen mit Thierry Savary, Jascha Schneider-Marfels Peter-Christian Fueter und Edi Hubschmid. Peter Reichen- bach ist zudem Mitglied der International Academy of Tele- Delegiertenversammlung vision Arts & Sciences, der Europäischen-, der Deutschen- und der Schweizer Filmakademie. Die Delegierten trafen sich am 14. Juni 2016 im Bier- hübeli Bern zur 23. Delegiertenversammlung. Stiftungsräte – Stiftung Phonoproduzierende: Die Delegiertenversammlung wurde 2016 für einmal an- Die drei bisherigen Stiftungsräte Peter Frei, Marco Zanotta ders eröffnet: Kilian Ziegler, der erfolgreiche Schweizer und Maurizio Dottore wurden einstimmig für eine weitere Slam Poet, bot einen Ausschnitt aus seinem Bühnenpro- Amtsperiode gewählt. gramm «The Phantom of the Apéro – ein Wortspielbuf- Revisionsstelle: fet» dar. Einführend äusserte sich danach die Präsidentin PWC wurde als Revisionsstelle bestätigt. von SWISSPERFORM, Danièle Wüthrich-Meyer, zu den Brennpunkten 2015, der Revision des Urheberrechts- gesetzes sowie der Analyse der Verwaltungskosten der 4 Organe und Aktivitäten Dank den Delegierten! Rücktritt von Rudolf Santschi 2017 finden Gesamterneuerungswahlen der Delgier- Zur Delegiertenversammlung 2016 trat Rudolf Santschi von ten von SWISSPERFORM statt. Zum Abschluss der seinen Ämtern als Mitglied des Vorstands sowie der Fach- und Aktivitäten Organe Amtsperiode 2013-2017 sei den Delegierten herzlich gruppe Produzierende Audiovision zurück. Rudolf Santschi für ihre Arbeit gedankt. wurde an der ausserordentlichen DV 2009 in die Gremien von SWISSPERFORM gewählt. Während sieben Jahren ver- Als einzige Schweizer Verwertungsgesellschaft kennt trat er die Interessen der Filmproduzenten im Vorstand mit SWISSPERFORM das System der Delegiertenversammlung. Leidenschaft, grossem Sachverstand und Weitblick. Dies Das 50-köpfige Gremium besteht aus je 12 Delegierten der nicht zuletzt auch dank seiner weiteren nebenberuflichen Ausübenden und Produzierenden Phono, je 8 Delegierten Engagements im Filmbereich (u.a. Mitglied des Vorstands der Ausübenden und Produzierenden Audiovision sowie von SFP [Swiss Film Producers′ Association] von 1992 bis 10 Delegierten der Sendeunternehmen. 2015 und Präsident der Schweizerischen Kulturstiftung für Die Delegiertenversammlung ist das oberste Organ unse- Audiovision von 1996 bis 2015). res Vereins. Ihr stehen nach Vorgabe der Statuten folgen- Seit 1991 ist Rudolf Santschi Geschäftsführer und Mitinha- de wichtige Befugnisse zu: Entscheid über die Revision ber der Produktionsfirma Triluna. In dieser Funktion reali- der Statuten, Abnahme der Gewinn- und Verlustrechnung, sierte er zahlreiche Werke für Film und Fernsehen, darunter Beschlussfassung über Auflösung und Liquidation des «All Out» (90), «Wachtmeister Zumbühl» (94), eine Episode Vereins oder die Beschlussfassung über Anträge von Dele- der Serie «Tatort: Rückfällig» (95), «Propellerblume» (97), gierten und Mitgliedern. Weiter bestimmen die Delegierten «Auge für Auge» (98), «Hildes Reise» (03), «Steinschlag» (05), unter anderem über die Wahl des Präsidenten und des «Chicken mexicaine» (07), «Nordwand» (08), «Verstrickt und Vizepräsidenten, der Mitglieder und Ersatzmitglieder des zugenäht» (10), die historische Serie «Die Schweizer» (13) Vorstandes sowie über die Vertreter in den Fachgruppen und «Usfahrt Oerlike» (15) mit Mathias Gnädinger und Jörg ihres Fachbereichs. Schneider. Sein jüngste Produktion, «Finsteres Glück», Auf der einen