Inhalt Die Schleswig-Holsteinische Nordseekü­ Editorial (Seeschwalben Und Norderoog)

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Inhalt Die Schleswig-Holsteinische Nordseekü­ Editorial (Seeschwalben Und Norderoog) ZOBODAT - www.zobodat.at Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database Digitale Literatur/Digital Literature Zeitschrift/Journal: Seevögel - Zeitschrift des Vereins Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur e.V. Jahr/Year: 1995 Band/Volume: 16_3_1995 Autor(en)/Author(s): Peters Nicolaus Artikel/Article: Sehr geehrte Mitglieder, liebe Vereinsfreunde 19-20 SEEVÖGEL, Zeitschrift Verein Jordsand, Hamburg 1995 / Band 16, Heft 3 (1 9 ) Sehr geehrte Mitglieder, liebe Vereinsfreunde, Inhalt die schleswig-holsteinische Nordseekü­ Editorial (Seeschwalben und Norderoog)............................................ (19) ste hat gerade auch in jüngerer geschicht­ Christliches Jugenddorfwerk unterstützt Verein Jordsand................. (21) licher Zeit in ihrer Gestalt weitreichende Veränderungen erfahren. Um das Jahr Ölverschmutzungen in der Deutschen Bucht von Ende März/ 1000 wies das Marschenland wohl seine Anfang April 1995.................................................................................. (21) größte Ausdehnung auf. Unzählige Priele Kegelrobbe im Netz............................................................................... (22) zerteilten die Marsch in eine dicht gela­ gerte Inselwelt, die sich zwischen der Greifswalder Oie endgültig unter Naturschutz................................... (22) Geest des Festlandes und einzelnen vor­ gelagerten Geestrücken, deren Reste wir Sachstand »Rote Liste der Vögel Deutschlands«: eine Mitteilung heute auf Föhr, Amrum und Sylt beob­ vonDRVundDDA................................................................................. (23) achten, erstreckte. In den darauffolgen­ Versenkungsverbot für Ölplattformen................................................. (23) den Jahrhunderten wurde dieses weitge­ hend ungeschützte Halligland durch Seeadler in Schleswig-Holstein nehmen z u ................. (23) Sturmfluten zunehmend aufgebrochen und ging größtenteils an das Wattenmeer Naturschutz mit dem Menschen: Die »Naturschutztage Schleswig-Holstein« im Oktober 1995 als ein Beitrag verloren. Der Mensch versuchte, durch zum Europäischen Naturschutzjahr.................................................... (25) Eindeichung und schließlich durch ge­ zielte Landgewinnung dem weiträumi­ Die Mantelmöwe (Larus marinus): Neuer Brutvogel gen Landverlust entgegenzuwirken. Wo im Rantum-Becken................................................................................ (25) keine Eindeichung lohnte oder möglich war, versuchte man wenigstens durch Nordseeschutz-Aktionstag zur 4. INK in Esbjerg................................ (26) Uferbefestigungen in Form von Lahnun­ Buchbesprechungen....................................................... 62, 64, 72, (26 - 28) gen, Buhnen und Steinschüttungen dem weiteren Abbruch Einhalt zu gebieten. Lübbe, Thies-Peter, Karl-Heinz van Bernern und Gottfried Vauk: Ecological effects of potential oil spills at the Dieser Prozeß des Landverlustes und der German North Seacoast........................................................................ 58-62 späteren Landsicherung wird auch an einzelnen Halligen wie unserem Norder­ Tennhardt, Thomas: oog deutlich. Als Norderoog 1802 das er­ Nachweis eines Bindenkreuzschnabels (Loxia leucoptera) ste Mal vermessen wurde, war es noch auf der Hallig Norderoog (Schleswig-Holstein) ................................... 63-64 stattliche 46 ha groß. 1859 war es schon Lemke, Wilhelm: auf 26 ha geschrumpft. 1909 wurde Nor­ Artenliste der Brutvögel auf der Insel Neuwerk: einstund je tz.......... t 65-72 deroog auf 20 ha geschätzt, 1947 waren es nur noch 11 ha. Mit 7 ha Fläche um 1975 Rösner, Hans-Ulrich, und Martin Stock: wurde der Tiefststand erreicht. Anzahl, Phänologie und räumliche Verteilung der Dunkelbäuchigen Seit 1825 nicht mehr ganzjährig be­ Ringelgans (Branta b. bernicla)in Schleswig-Holstein........................ 73-80 wohnt, erfolgten auf Norderoog über lange Zeit überhaupt keine Uferschutz­ Titelfoto: maßnahmen. Erst nachdem 1909 die Hal­ Ölverschmutzungen des Wattenmeeres, egal ob sie von unerlaubten Tankwaschun­ lig in den Besitz des Vereins Jordsand gen, Tankerunfällen oder Störfällen von Bohrplattformen (wie im März/April 1995) übergegangen war, wurde damit begon­ kommen, können zu Verlusten bei empfindlichen Seevögeln führen. Nahrung und nen, durch Zuschütten von Prielen und Brutmöglichkeiten können deutlich vermindert sein, wenn die Verschmutzung Vogel­ Auskolkungen (Pütten) das Land zu sta­ kolonien (wie hier die Hallig Norderoog mit Verölungen im Lahnungsbereich; Juli bilisieren. Ab 1926 wurden erste Busch­ 1984) und die umgebenden Wattflächen erreichen. Foto: U. Schneider lahnungen angelegt. Wie wir aber gese­ hen haben, konnte dadurch der fortdau­ terschäden zu beheben. Die Unterbrin­ Nachzügler zu beobachten, die aufgrund ernde Landverlust nicht verhindert wer­ gung unserer Helfer erfolgt dabei in vier der Zerstörung ihres Erstgeleges durch den. So ist sehr zu bezweifeln, ob Norder­ bis fünf großen Zelten, die in dem schma­ Nesträuber, durch frühsommerliches oog überhaupt bis heute überdauert len Dünenbereich in unmittelbarer Hochwasser oder auch durch übermäßi­ hätte, wenn nicht mit einer massiven Nachbarschaft der Schutzhütten errich­ gen Regen eine zweite Brut anlegen. Die Steinschüttung an der Westspitze und tet werden. Die beiden Hütten selbst rei­ unmittelbare Brutdauer beträgt 21-24 dem schrittweisen Ausbau von drei ge­ chen gerade aus als Unterkunft des Vo­ Tage, wonach die frisch geschlüpften Kü­ staffelten Lahnungsringen um die Hallig gel wartes und für die Unterbringung der ken sich noch 2-3 Tage beim Nest aufhal­ der Uferschutz ab 1977 erheblich ver­ Geräte. ten, um anschließend mit größer werden­ stärkt worden wäre. Diese aufwendigen Aus Wettergründen müssen die Arbeiten dem Radius Erkundungsgänge zu unter­ Maßnahmen ermöglichten seitdem sogar bis Anfang/Mitte September abgeschlos­ nehmen und schließlich sich vom Nest ein Anwachsen der Halligfläche von 7 auf sen sein, das heißt, daß sie spätestens am weitgehend zu lösen. Einschließlich 10-11 ha, wenn man die hinzugewonne­ 15. Juli zu beginnen sind. Je nach Ar­ Nestbau und Erkundungsphase der Kü­ nen Vorlandflächen (Salzwiesen) einbe­ beitsanfall und auch in Abhängigkeit ken nimmt also das Brutgeschäft gut zieht. vom Tidenverlauf wurde der Beginn der einen Monat in Anspruch. Die Lahnungsarbeiten werden während Uferschutzmaßnahmen gelegentlich (wie In Jahren, in denen die Witterungsbedin­ des Spätsommers hauptsächlich von frei­ auch in diesem Jahr) auf den 1. Juli oder gungen ungünstig sind, nämlich bei be­ willig tätigen Jugendgruppen durchge­ sogar auf Ende Juni vorverlegt. Eine sol­ sonders niedrigen Temperaturen und viel führt, wobei das Amt für Land- und Was­ che Terminierung der Uferschutzarbei­ Regennässe, kann es dann zu einer sogar serwirtschaft Husum die Material- und ten auf Norderoog ist aber problematisch mehrwöchigen Überschneidung von Wasserversorgung übernimmt. Auch insofern, als das Brutgeschäft insbeson­ Brutzeit und Uferschutzarbeiten kom­ nach der grundsätzlichen Fertigstellung dere der Seeschwalben zu dieser Zeit men. Aber selbst unter günstigeren Um­ der Lahnungen sind jedes Jahr drei bis noch nicht abgeschlossen ist. ständen sind Brutgeschäft und Küsten­ vier Arbeitsgruppen, die sich bei einer Der Brutbeginn der mehrere tausend schutz zeitlich kaum vollkommen zu Gruppengröße von höchstens 20 Teilneh­ Brand-, Küsten- und Flußseeschwalben trennen. Und da außerdem die Küsten­ mern alle 14 Tage abwechseln, erforder­ auf Norderoog fällt normalerweise auf seeschwalben das hüttennahe Sandge­ lich, um die normalen Unterhaltungsar­ Ende April bis Mitte Mai. Dabei sind aber biet als Brutstandort sehr schätzen, fin­ beiten zu erledigen und eventuelle Win­ bis in den späten Juni nicht eben wenige den sich häufig belegte Nester auch noch (2 0 ) SEEVÖGEL, Zeitschrift Verein Jordsand, Hamburg 1995 / Band 16, Heft 3 dort, wo die Zelte aufgebaut werden müs­ wird, indem also erbliche Varianten, die fektiv wie möglich durchzuführen (wobei sen. Bisher sind solche Gelege dann so zu einem besonders frühen bzw. späten wir im Regelfall mit 3-4 Gruppen jeweils wenig und so vorsichtig wie möglich ver­ Brutgeschäft neigen, die geringste 14 Tagen auskommen wollen) und der lagert worden, was aber doch in der Chance haben, zur Arterhaltung beizu­ Natur nicht unnötig ins Handwerk zu Mehrzahl der Fälle dazu geführt hat, daß tragen. pfuschen. die Altvögel die Gelege aufgegeben ha­ Wir unsererseits werden uns bemühen, Mit besten Grüßen ben. Dies ist, insbesondere für einen Ver­ die Uferschutzarbeiten so kurz und ef­ Ihr Nie. Peters ein zum Schutze der Seevögel, eine nicht gerade erquickliche Situation. Was also tun? Es gibt da eine Reihe von Herausgeber Vorstand des Verein Jordsand Vorschlägen, die zunächst in der Theorie Verein Jordsand zum Schutze 1. Vorsitzender ganz gut klingen, sich bei näherer Prü­ der Seevögel und der N atur e.V. Prof. Dr. Nicolaus Peters Verantwortl. i. S. d. Presseges.: Verein Jordsand fung aber als nicht praktikabel erweisen. Prof. Dr. Nicolaus Peters »Haus der Natur« Wulfsdorf Könnte man nicht z. B. die Gruppengröße c/o Verein Jordsand 22926 Ahrensburg der Helfer erhöhen und dadurch die not­ »Haus der Natur« Wulfsdorf 2. Vorsitzender wendigen Arbeiten in kürzerer Zeit erle­ 22926 Ahrensburg Andreas Hoppe digen? Die Oberflächenbeschaffenheit Müllerweide 9 d Mit finanzieller Unterstützung 22391 Hamburg der Hallig ist derart, daß sich keine zu­ der Ministerin für Natur und Umwelt Telefon (040) 5 36 27 23 sätzlichen
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