Vogelparadies Wattenmeer Impressum Impressum
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Vogelparadies Wattenmeer Impressum Impressum © 2012, NABU-Bundesverband Vorwort 5 Oase für Millionen Vögel 6 Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. Einmal um die Welt 8 www.NABU.de Gefahren für das Wattenmeer und seine Vögel 10 Gewinner und Verlierer 12 Charitéstraße 3 Der NABU im Wattenmeer 10117 Berlin 14 Vögel beobachten 16 Tel. 030.28 49 84-0 Fax 030.28 49 84-20 00 Wattenmeervögel im Porträt 18 [email protected] Löffler 20 Weißwangengans 22 Text: Eric Neuling, Dominic Cimiotti, Melanie Ossenkop Ringelgans 23 Lektorat: Holger Konrad, www.lektor-konrad.de, Renée Püthe-Siegert, www.wortkomm.de Pfeifente 24 Redaktion: Melanie Ossenkop Eiderente 25 Gestaltung: www.astrid-kampowski.de, Gunda Becker, Köln Druck: Druckhaus Berlin-Mitte GmbH, Berlin, zertifiziert nach EMAS; Brandgans 26 gedruckt auf 100 % Recyclingpapier, zertifiziert mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“ Austernfischer 28 1. Auflage 3/2012 Säbelschnäbler 29 Bezug: Die Broschüre erhalten Sie beim NABU Natur Shop, Gutenbergstraße 12, 30966 Hemmingen. Sandregenpfeifer 30 Tel. 05 11.89 81 38-0, Fax 05 11.89 81 38-60, [email protected] oder unter www.NABU.de/shop Seeregenpfeifer 31 Die Schutzgebühr von 3,50 Euro pro Exemplar zzgl. Versandkosten wird Ihnen in Rechnung gestellt. Goldregenpfeifer 32 Kiebitzregenpfeifer 33 Art.-Nr. 5216 Knutt 34 Bildnachweis: Sanderling 35 albedo39/Satellitenbildwerkstatt/USGS: S. 9 u. r., S. 52; Blickwinkel/McPHOTO: S. 7 u. l. (4), S. 11 r. (1), S. 51 r. (1); Blickwinkel/S. Ott: Alpenstrandläufer 36 S. 8 l. (2); Blickwinkel/J. Peltomaeki: S. 51 r. (3); Blickwinkel/M. Woike: S. 39 u., S. 44 o.; Buiten-Beeld/E. Branderhorst: S. 22 u.; Buiten- Pfuhlschnepfe 38 Beeld/I. Borwell: S. 32 u.; Buiten-Beeld/H. Bouwmeester: S. 25 u., U4; Buiten-Beeld/H. Gebuis: S. 3; Buiten-Beeld/M. Geven: S. 30 u., Uferschnepfe 39 S. 35 u., S. 37 o.; Buiten-Beeld/L. Hoogenstein: S. 8 l. (1), S. 47 o. ; Buiten-Beeld/A. Kant: S. 4, S. 13 r.(4), S. 32 o., S. 36; Buiten-Beeld/ Großer Brachvogel 40 M. Langelaan: Titel klein r., S. 10, S. 45 u.; Buiten-Beeld/R. Messemaker: S. 22 o., S. 47 r. (1); Buiten-Beeld/D. Occhiato: Titel groß, S. 12, Dunkler Wasserläufer 41 S. 49 r. (1), S. 51 r. (2), Buiten-Beeld/A. Ouwerkerk: S. 13 o., S. 27 o., S. 35 o., S. 38 (Freisteller), S. 38 u., S. 47 r. (2); Buiten-Beeld/W. Pattyn: Rotschenkel 42 S. 26; Buiten-Beeld/D. Schoonhoven: S. 24 u.; Buiten-Beeld/M. Schuurman: S. 9 o. r., S. 20, S. 25. o.; Buiten-Beeld/R. Smit: S. 40 o., S. 41 u.; Steinwälzer 43 Buiten-Beeld/J. van der Greef: S. 24 o.; Buiten-Beeld/H. van Kampen: S. 7 o. r., S. 38 o., S. 41 o.; Buiten-Beeld/N. van Kappel: S. 6 u.; Buiten-Beeld/P. van Rij: S. 33 o.; Buiten-Beeld/Ch. van Rijswijk: S. 47 r. ( 3), Buiten-Beeld/D.-J. van Unen: S. 44 u.; Buiten-Beeld/R. Visser: Zwergseeschwalbe 44 S. 21 u., S. 27 u., S. 46; Buiten-Beeld/I. van der Wulp: S. 34; F. Hecker: S. 2, S. 7 u. l. (3), S. 23 M., S. 30 o., S. 42 o., S. 49 r. (5); iStockphoto/ Brandseeschwalbe 45 J. Kranendonk: S. 11 r. (4); iStockphoto/St. Muskie: S. 54; L. Khil: S. 16 u. l., S. 18; Ch. Moning: S. 8 l. (3), S. 51 o.; NABU/Archiv Naturzen- trum Katinger Watt: S. 14, S. 15 r. (4), NABU/D. Cimiotti: S. 15 r. (3); NABU/Hoffotografen: S. 5 r.; NABU/K. Karkow: S. 7 u. l. (2), S. 15 r. Am Ende der Nahrungskette – Greifvögel, Falken und Eulen 46 (1); U3 o.; NABU/H. May: S. 16 u. r.; NABU/B. Sporrer: S. 53; NABU/M. Povel: S. 15 o., S. 15 r. (2); M. Schäf: Titel klein l., S. 7 u. l. (1), Zwischen Wind und Meer – Möwen 48 S. 9 o. l., S. 13 r. (1), S. 28 o., S. 28 u., S. 31, S. 33 (Freisteller), S. 33 u., S. 37 u., S. 40 u., S. 41 M., S. 43 (Freisteller), S. 45 o., S. 48, S. 49 r. (3, 4), Kleine Wintergäste – Sperlingsvögel 50 S. 50; M. Stock: S. 5 o., S. 6 o., S. 7 o., S. 16 o., S. 17 u. r., S. 19 u., S. 43 o.; Waldhäusl/Arco Images/Schulz: S. 11 r. (3), Waldhäusl/Arco Images/ Beobachtungsorte am Wattenmeer 52 G. Schulz: S. 11 o.; Waldhäusl/Arco Images/Wermter C: S. 43 u.; Waldhäusl/IB/R. Wilmshurst/FLPA: S. 13 r. (2); Waldhäusl/Imagebroker/ Lesen und Surfen 54 F. Adam: S. 49 r. (2); Waldhäusl/Imagebroker/J. Friederich: S. 42 u.; Waldhäusl/McPhoto/fotototo: S. 11 r. (2); Waldhäusl/PM/J. Roskamp: NABU vor Ort 55 S. 17 o.; Waldhäusl/A. Sven-Erik: S. 19 o.; Wild Wonders of Europe/L. Geslin: S. 17 u. l.; Wild Wonders of Europe/L. Novák: Titel klein M., S. 8 o., S. 23 u.; Wild Wonders of Europe/J. Peltomäki: S. 21 o., S. 23 o., S. 28 (Freisteller), S. 29, S. 39 o., U3 u.; Zoonar/B. Fischer: S. 13 r. (3); Zoonar/J. Raff: S. 9 u. l.; Zoonar/G. Schulz: S. 49 o. Gemeinsam für die Natur – werden Sie Mitglied! Infos unter www.NABU.de/mitglied 3 Vorwort Nirgendwo auf der Erde sind die Wattflächen so weitläufig, nirgendwo in Europa ist der Übergang von Land zu Meer so breit. Das Leben wird vom ständigen Wechsel zwischen Ebbe und Flut geprägt. Wo die Wat- ten aufs Land treffen, haben sich blühende Salzwiesen gebildet. Wind und Wasser türmen zwanzig Meter hohe Dünen auf den Inseln auf. Das Wattenmeer Deutschlands, Dänemarks und der Niederlande ist eines der letzten Wildnisgebiete Europas. Wegen seiner Einzigartigkeit wur- den große Teile des Wattenmeers von der UNESCO sogar zum Weltna- turerbe ernannt. Unter den mehr als 10.000 Tier- und Pflanzenarten, die sich an die Be- dingungen im Wattenmeer anpassen konnten, sticht eine Gruppe be- sonders hervor. Überall am Wattenmeer treffen wir Vögel an. Millio- nen von ihnen suchen jedes Jahr diesen Lebensraum auf. Ihr Spektrum reicht von riesigen Schwärmen arktischer Watvögel, die im Watt ihre Energiereserven für den Weiterzug auffüllen, über Möwenkolonien in den Dünen bis zu Weißwangengänsen, die im Winter in den Salzwiesen und Marschen äsen. Von diesem Vogelreichtum profitieren nicht nur Wanderfalken und Seeadler, sondern auch Millionen von Menschen, die das Wattenmeer jedes Jahr besuchen. Aktuelle Untersuchungen zeigen jedoch, dass die Bestände vieler ty- pischer Wattenmeervögel in den letzten Jahren stark zurückgegan- gen sind. Dies ist ein Warnsignal dafür, dass wir uns verstärkt für das Wattenmeer und seine Vögel einsetzen müssen. Denn trotz des formal hohen Schutzstatus des Gebietes hat der Einfluss wirtschaftlicher Inte- ressen im Wattenmeer zugenommen. Den Nationalparks fehlen groß- räumige Zonen, in denen sich ie Natur ungestört entwickeln kann. Auch der Meeresspiegelanstieg bedroht den Fortbestand der Wattflächen und Salzwiesen. Ihr In dieser Broschüre möchten wir Ihnen viele der typischen Watten- meervögel vorstellen und Hintergrundinformationen über deren Be- standssituation und Gefährdung geben. Auf den einführenden Seiten zeigen wir, warum das Wattenmeer unverzichtbar für den Vogelzug ist und was es so attraktiv für Vögel macht. Wir laden Sie ein, diesen ein- maligen Lebensraum und seine Vogelwelt selbst zu erkunden. Unsere Karte mit den besten Beobachtungsorten verschafft Ihnen dazu groß- Olaf Tschimpke artige Aussichten! NABU-Präsident 4 5 Oase für Millionen Vögel Reich gedeckter Tisch Nahrung spielt eine Schlüsselrolle für den Vogelreichtum im Watten- meer. Weil das Sonnenlicht an vielen Stellen bis zum Meeresgrund reicht und zusätzlich Nährstoffe über die Flüsse und die Nordsee eingetragen werden, herrschen hier optimale Wachstumsbedingungen für Kieselal- gen und Wasserpflanzen. Sie bilden die Basis für ein breites Nahrungs- netz, an dessen Ende Vögel und Seehunde stehen. Während Ringelgänse Seegräser verzehren, bevorzugen Brandgänse und kleinere Watvögel Bodentiere wie Schlickkrebse, Plattmuscheln und Wattschnecken. Bis zu 100.000 Wattschnecken können auf einem Quadratmeter Meerboden vorkommen. Austernfischer, Knutt und Eiderente knacken auch größere Das Wattenmeer der Nordsee ist der größte Vogelrastplatz zwischen Muscheln, wie Herz- und Miesmuscheln. Pfuhlschnepfen und Brachvö- der Arktis und Afrika. Es erstreckt sich von der niederländischen Küste gel bohren nach Watt- und Seeringelwürmern, während Seeschwalben, über die Deutsche Bucht bis nach Dänemark. Diese größte zusammen- Möwen und Löffler Kleinfische, Garnelen und Krebse erbeuten. Die hängende Wattfläche der Erde ist einer der wichtigsten Lebensräume Nordseegarnele, oder Krabbe, ist Nahrung vieler Arten. Wenig festgelegt für Vögel. Große Teile gehören seit 2009 zum Weltnaturerbe. Vor allem ist der Futterplan der Sperlingsvögel. Sie ernähren sich an Land von Sä- Zugvögeln bietet das Wattenmeer Ruhe und Nahrung auf ihren langen mereien aus den Salzwiesen bis hin zu Insekten und Kleinkrebsen. Vom Watten Flugstrecken. Darüber hinaus ist das Wattenmeer eines der bedeutends- Vogelreichtum im Wattenmeer profitiert auch der Wanderfalke. Er jagt Watten sind schlickige oder sandige Bereiche, die zweimal ten Brutgebiete für küstengebundene Vogelarten in Westeuropa. Für vor allem Watvögel. täglich vom Meer überflutet werden. Sie ziehen unzählige 41 Arten gilt es international als bedeutender Lebensraum. Allein im Watt-, Möwen- und Entenvögel an, vor allem an Stellen deutschen Wattenmeer konnten mehr als 300 Vogelarten nachgewiesen Doch auch im Wattenmeer ist die Nahrung begrenzt. Strenge Winter, mit Muschelbänken und Seegraswiesen. Kleine Wasser- werden. Krankheiten oder Überfischung haben in den vergangenen Jahrzehnten adern dazwischen werden Priele genannt. das Angebot immer wieder massiv eingeschränkt. Im Winter 1999/2000 verhungerten im niederländischen Wattenmeer 21.000 Eiderenten; Sublitoral gleichzeitig brachen die Bestände von Austernfischern und Knutts ein. Bereiche, die bei Niedrigwasser nicht trocken fallen, wer- Marschen Verantwortlich hierfür war die Überfischung von Muscheln. Sie wird den als Sublitoral bezeichnet. Sie sind die Kinderstuben Ökologisch gesehen beginnt das Wattenmeer bereits auf Rasten, brüten, überwintern auch im deutschen Wattenmeer für Rückgänge muschelfressender Vögel vieler Fische und Krebse und ziehen Kormorane, Möwen der Landseite des Seedeichs.