Kulturgeschichtspfad
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KulturGeschichtsPfad 3 Maxvorstadt Bereits erschienene und zukünftige Inhalt Publikationen zu den KulturGeschichtsPfaden: Vorwort Christian Ude 3 Stadtbezirk 01 Altstadt-Lehel Stadtbezirk 02 Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt Grußwort 5 Stadtbezirk 03 Maxvorstadt Stadtbezirk 04 Schwabing-West Geschichtliche Einführung 9 Stadtbezirk 05 Au-Haidhausen Stadtbezirk 06 Sendling Stadtbezirk 07 Sendling-Westpark Spaziergänge Stadtbezirk 08 Schwanthalerhöhe Stadtbezirk 09 Neuhausen-Nymphenburg Vom Finanzgarten durch die Schönfeldvorstadt Stadtbezirk 10 Moosach und die Ludwigstraße Stadtbezirk 11 Milbertshofen-Am Hart Stadtbezirk 12 Schwabing-Freimann Finanzgarten 22 Stadtbezirk 13 Bogenhausen Fotoatelier Elvira 24 Stadtbezirk 14 Berg am Laim Kaulbachstraße 26 Stadtbezirk 15 Trudering-Riem Akademie der Bildenden Künste 28 Stadtbezirk 16 Ramersdorf-Perlach Stadtbezirk 17 Obergiesing-Fasangarten Rund um den Geschwister-Scholl-Platz 30 Stadtbezirk 18 Untergiesing-Harlaching Ludwigstraße (südlicher Teil) 33 Stadtbezirk 19 Thalkirchen-Obersendling- Forstenried-Fürstenried-Solln Rund um den Königsplatz und die Pinakotheken Stadtbezirk 20 Hadern Stadtbezirk 21 Pasing-Obermenzing Der Alte Botanische Garten 36 Stadtbezirk 22 Aubing-Lochhausen-Langwied St. Bonifaz 38 Stadtbezirk 23 Allach-Untermenzing Königsplatz 40 Stadtbezirk 24 Feldmoching-Hasenbergl Lenbachhaus 44 Stadtbezirk 25 Laim Richard-Wagner-Straße 46 Hope Bridges Adams Lehmann 49 Einen detaillierten Lageplan zur Orientierung im Technische Universität 51 Stadt bezirk sowie eine Luftbildkarte mit stadtweiter Die Pinakotheken 53 Übersicht finden Sie im Anhang. Oskar Maria Graf 56 Am Ort selbst sind die Stationen durch Markierungs- Ellen Ammann 58 schilder kenntlich gemacht. Franz Josef Strauß 61 Schellingstraße – Einfallstor der NSDAP in die Maxvorstadt 62 Alle Texte und weitere Informationen stehen unter Künstlerkneipe Simplicissimus 64 www.muenchen.de/kgp zur Verfügung. Georg-Elser-Platz und Türkenschule 65 Türkenkaserne 67 Wittelsbacher Palais 69 Karolinenplatz 71 Vom Marsplatz zum Alten Nördlichen Friedhof Marsplatz 74 Circus Krone 76 Paketzustellamt und Oberpostdirektion 78 Bayerischer Rundfunk und ehem. Verkehrsministerium 80 Dachauer Straße (südlicher Teil) 83 Rund um den Stiglmaierplatz 84 St.-Benno-Viertel 87 Maßmannpark 89 Vorwort Wissenschaftlich-humanitäres Comitee München 91 St. Joseph und der Alte Nördliche Friedhof 93 Die KulturGeschichtsPfade der Landeshauptstadt München Literaturauswahl 95 sind Rundgänge entlang historisch bedeutsamer Orte und Bildnachweis 96 Ereignisse im städtischen Raum. Sie sind nach Stadtbezirken Übersichtskarte 97 gegliedert und sollen zu einem flächendeckenden topogra - phischen Netzwerk der Geschichte Münchens ausgebaut werden. Wir laden alle Münchnerinnen und Münchner und alle aus- wärtigen Besucherinnen und Besucher dazu ein, neben den geläufigen Glanzlichtern Münchens auch den weniger bekannten Besonderheiten der Stadtgeschichte auf die Spur zu kommen. Jeder KulturGeschichtsPfad ist als Broschüre erhältlich und im Internet abrufbar. Er führt zu den bedeuten- den Bauwerken, den geschichtsträchtigen Plätzen und den Wohnungen oder Wirkungsstätten bemerkenswerter Per - sön lichkeiten des jeweiligen Bezirks. An Ort und Stelle 3 weisen Orientierungstafeln den jeweiligen Pfad und die betreffende Einzelstation aus. Die KulturGeschichtsPfade sind so angelegt, dass sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden können. Ich wünsche allen Reisenden, die sich zu den historischen Marksteinen vor der eigenen Haustür und jenseits der aus- getretenen Wege aufmachen, anregende, neue Erkenntnisse und dem Projekt der münchenweiten KulturGeschichtsPfade große Resonanz in der Bevölkerung. Grußwort Die Maxvorstadt ist Münchens älteste Vorstadt und Mün - chens älteste geplante Stadterweiterung. Glanz und Elend der jüngeren Geschichte unserer Stadt spiegeln sich in ihr Christian Ude mehr als in den meisten anderen Münchner Bezirken. Ohne Oberbürgermeister Maxvorstadt hätte es nicht das Isar-Athen König Ludwigs I. gegeben, ohne Maxvorstadt aber auch nicht die Bauten und Umgestaltungen Adolf Hitlers rund um den Königsplatz. So wird in unserer kleinen, überschaubaren Maxvorstadt ein vermeintlich lokalbezogener KulturGeschichtsPfad ein Par - cours, dessen Bedeutung weit über München hinausreicht. Die Maxvorstadt ist aber auch der Sitz zweier Universitäten, einer ganzen Reihe weiterer Hochschulen und die Adresse für Museen wie die drei Pinakotheken und noch eines zu sätz lichen Dutzends zwischen Stiglmaierplatz und Engli - schem Garten. 4 5 KulturGeschichtsPfade durch dieses historisch so vielsa - gende Gelände zu legen, die Auswahl zu treffen, die rich- ti gen Beschreibungen zu finden, ist das Verdienst der His - to ri kerin Dr. Karin Pohl. Unterstützt haben sie die ehren- amt lichen Lektoren aus der Maxvorstadt: Klaus Bäumler, Dr. Reinhard Bauer, Sepp Hödl und Irmgard Schmidt. Ihnen allen gilt unser Dank. Der Leser des Bändchens ist aber auch eingeladen, Kultur in der Maxvorstadt nicht nur als Form von Geschichte zu ver - stehen, sondern immer wieder auch den Blick zu heben für das Leben von heute, für die Menschen vor den Museen, die Studenten in den Straßencafés, die mal hastig eilenden, mal trödelnd flanierenden Passanten. Sie, dazu noch mit den Tausenden, die hier arbeiten in Läden, Werk stätten, Büros, und damit tagsüber »Bewohner« unseres Stadtbezirks sind – sie alle zusammen, lebendig in steiner ner, von Natur ge - rahmter Form, sind das, was die Max vor stadt ausmacht, und mit ihr ein gutes Stück München. Maxvorstadt Dr. Oskar Holl Die Maxvorstadt – Bezirksausschussvorsitzender 3 Zentrum der Kunst, Kultur und Bildung 6 Geschichtliche Einführung Die Maxvorstadt – kulturelles Zentrum des »neuen München« Wer heutzutage von auswärts nach München kommt und sich an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) oder an der Akademie der Bildenden Künste immatrikuliert, geht in der Regel wohl davon aus, in Schwabing zu studieren. Aber nicht nur Auswärtige, sondern auch viele Münchner wissen nicht, dass diese Institutionen zur Maxvorstadt gehören. Die Maxvorstadt gilt als die »unbekannte Schöne«, obwohl sich hier neben LMU und Akademie zahlreiche weitere heraus- ragende Bildungs- und Kultureinrichtungen, Baudenkmäler und touristische Attraktionen Münchens befinden. Auch die Technische Universität (TUM), die Universitätsbibliotheken und die Bayerische Staatsbibliothek, das Bayerische Haupt - Die Sammlung zeitgenössischer Kunst des Museums Brandhorst ergänzt das Münchner Kunstareal in der staatsarchiv und das Staatsarchiv München, die Hochschule Max vorstadt. Der im Mai 2009 eröffnete Bau der Berliner für Politik und die von den Jesuiten getragene Hochschule Archi tekten Sauerbruch Hutton fällt besonders durch für Philo so phie, die Hochschule für angewandte Wissen - seine 36.000 farbigen Keramikstäbe auf. schaften (Fach hochschule München) und die Hochschule für Musik und Theater sind in der Maxvorstadt angesiedelt; im August 2011 zog außerdem die Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) hierher. 9 Ludwig I. sorgte schon als Kronprinz dafür, dass die neue Vor- stadt zu Münchens Kunstzentrum wurde, und auch spätere Museumsgründungen setzen diese Tradition fort: So befinden Der Arzt und Schriftsteller Hans sich hier neben Glyptothek und Staatlicher Antikensamm lung, Carossa berichtet in seiner autobio - Alter und Neuer Pinakothek u.a. auch die Pina kothek der grafischen »Geschichte einer Jugend« Moderne, das Architekturmuseum der TUM, die Staatliche von dem »freudigen Schrecken«, Graphische Sammlung, das städtische Lenbach haus mit den ihm dieses von Thomas Theodor Heine gestaltete Plakat einjagte: Kunst bau und das Museum Brandhorst; 2013 verließ das »Eine lange Frau, halb Somnambule, Staatliche Museum Ägyptischer Kunst die Residenz und halb Leiche, bis zum Kinn hinauf bezog den spektakulären Museumsneubau im Kunstareal. schwarz gekleidet, stand überlebens- groß im Vordergrund, zwei schwarze Flecken deuteten die Augen an, eine Nur wenigen Besuchern Münchens dürfte bekannt sein, dass feine gebogene Linie den Mund, zwei die meisten Künstler, Dichter und Intellektuellen der soge - Tüpfelchen die Nase. Hinter dem nann ten »Schwabinger Boheme« um die Jahrhundertwende gespenstischen Wesen aber war aus nicht in Schwabing, sondern in der Maxvorstadt lebten und roter Flut ein Chor gehörnter Teufels - köpfe aufgetaucht, und alle blickten wirkten. Sie trafen sich hier im Café Stefanie und in der Künst- mit großen Augen auf die Unheim - lerkneipe Simplicissimus, oder sie besuchten die Darbietun - liche hin.« gen der »Elf Scharfrichter«, die ab 1901 im Rückgebäude des Goldenen Hirschen in der Türkenstraße 28 auftraten. Dem Die geplante Vorstadt bis 1904 bestehenden politischen Künstlerkabarett gehörten Die Maxvorstadt ist die erste planmäßige Stadterweiterung unter anderem Otto Falckenberg, Frank Wedekind, Hanns Münchens. Sie ist mit ihren etwas mehr als 200 Jahren rela - von Gumppenberg und die Diseuse Marya Delvard an. tiv jung, verglichen mit dem über 850 Jahre alten Stadtkern. Die Maxvorstadt entstand zu Beginn des 19. Jahrhunderts in der Folge der von Graf Rumford angeregten Beseitigung des Festungsrings und der Anlage der Schönfeldvorstadt. Am 2. Juni 1795 hatte Kurfürst Karl Theodor erklärt, dass Mün - chen fortan »keine Festung seie, seyn könne, noch seyn solle«. Er gab damit den offiziellen Start schuss für eine ohne- hin nicht mehr aufzuhaltende Entwick lung. Denn bereits mit der Anlage des Englischen Gartens 1789 und mit der Eineb - nung der Verteidigungswerke am Neuhauser Tor