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Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database

Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: Göttinger Naturkundliche Schriften

Jahr/Year: 1997

Band/Volume: 4

Autor(en)/Author(s): Nickel Herbert

Artikel/Article: Zur Verbreitung und Lebensweise einiger Zikadenarten in Niedersachsen und angrenzenden Gebieten (Homoptera, Auchenorrhyncha) 151-172 Göttinger Naturkundliche Schriften 4, 1997: 151-172 (Q ¡997 Biologische Schutzgemeinschaft Göttingen

Zur Verbreitung und Lebensweise einiger Zikadenarten in Niedersachsen und angrenzenden Gebieten (Homoptera, Auchenorrhyncha)

On the distribution and life history of some species of Cicadina (Homoptera, Au­ chenorrhyncha) in and adjacent areas

He r ber t N ick el

Summary Records of 60 species of Cicadina in southern and eastern Lower Saxony and adjacent areas of Hesse, Thuringia and Saxony-Anhalt are given. Data on habitats, host plants, phenology and distribution limits in northern are included. A large proportion of the species documented, mostly of European or Mediterranean distribution, reach their northern limits in this area, indicating a gradient of decreasing species number in Central Europe. There are though a small number of species which are continentally distributed and reach their western limits here, as well as a few species which are common and widespread in northern and northwestern Europe, but which are mainly confined in Central Europe to the peat bogs of the Northern German Plain and the higher regions of the mountainous areas south of it.

1. EINLEITUNG

Obwohl die Zikaden fast alle terrestrischen sind. In vielen Fähen handelt es sich dabei Lebensräume Mitteleuropas in z.T. großer um Vorkommen am Arealrand. Während der Arten- und Individuenzahl besiedeln, beste­ Schwerpunkt einer früheren Arbeit (N ick el hen noch große Kenntnislücken hinsichtlich 1994) auf dem Artenspektrum von Trocken­ der Verbreitung vieler Arten. Für Nieder­ rasen und wärmebegünstigten Laubwäldern sachsen hegen vergleichsweise viele Daten lag, soll hier verstärkt auf die Zikadenfauna aus dem Bereich der Nordseeküste und dem von feuchteren Standorten eingegangen wer­ Weser-Ems-Gebiet vor (v.a. WAGNER 1935, den. Re m a n e 1958, N iedringhaus 1991, N iedringhaus & O lth o ff 1993), aus den südlichen und östlichen Landesteilen ist je­ 2. UNTERSUCHUNGSGEBIET, MA­ doch nur sehr wenig über die Zikadenfauna TERIAL UND METHODEN bekannt (H a a s 1975, St e in & B o g o n 1990, N ick el 1994). Die vorhegende Arbeit soll Der größte Teil des ausgewerteten Materials dazu beitragen, diese Kenntnislücke zu stammt aus den Landkreisen Göttingen, schließen, wobei v.a. Fundortangaben von Northeim, Osterode, Hildesheim, Braun­ solchen Arten geliefert werden sollen, die aus schweig, Lüneburg und Lüchow-Dannen­ Niedersachsen bisher noch nicht bekannt berg. Einzelfunde wurden aus den Kreisen waren oder allgemein in Mitteleuropa selten Holzminden, Helmstedt, Eschwege, Wal­

151 deck-Frankenberg, und Halberstadt stammen dürfte. Aus Ostdeutschland hegen einbezogen. Der Fang der Tiere erfolgte mit Nachweise bisher nur von insgesamt 5 Fund­ dem Streiihetz und durch direktes Absaugen orten aus den Wärmegebieten Ostthüringens von den Nährpflanzen mit dem Exaustor. vor (SCHIEMENZ 1987). In Mitteleuropa lebt Weitere Tiere wurden dem Verfasser aus die Art an verschiedenen Gehölzen auf lok- Restfängen (v.a. Bodenfallen) verschiedener ker bebuschten oder bewaldeten, thermisch Forschungsprojekte der Abteilung Ökologie meist stark begünstigten Kalk-, Gips- und des II. Zoologischen Institutes Göttingen Porphyr-Hängen. überlassen. Prof. Dr. R. REMANE, Marburg, über­ Delphacidae LEACH, 1815 (Spornzikaden) nahm die Nachbestimmung kritischer Arten Kelisia minima RlBAUT, 1934 und gab wertvolle Hinweise zur Biologie und Am 21.07.94 5cJcf, 19 in Horsten von Verbreitung einiger Arten. Dr. W. Fr ö h ­ Car ex distans auf salzhaltigen Bodenauf­ l ic h , Marburg, gab Hinweise zur Verbrei­ schüttungen am Rande eines ehemaligen tung halophiler Arten. Prof. Dr. E. Salzbergwerkes bei Schreyahn, Kreis W a c h m a n n , Berlin, stellte Fotos zur Verfü­ Lüchow-Dannenberg. Die Art war lange Zeit gung. M. Bopp , Göttingen, fertigte Fotos nur von der Erstbeschreibung bekannt von Präparaten an. K. L ew e JOHANN, Göt­ (insgesamt drei Vorkommen in Nord- und tingen, teilte Pflanzenstandorte mit und nahm Südfrankreich, vgl. RlBAUT 1934). Vor kur­ die Bestimmung bzw. Nachbestimmung von zem wurden von Re m a n e & Fr ö h l ic h Cyperaceen und Juncaceen vor. Dr. M. (1994b) Funde aus Hessen (1966 und 1967 S a y e r und Dr. J. SCHAUERMANN, alle Göt­ Wetterau: Salzstelle bei Münzenberg) und tingen, stellten Tiere aus Restfangen zur der Schweiz (1976 Wallis, "in einem Hang- Verfügung. Dr. Rolf N iedringhaus , Olden­ Quellsumpf') publiziert. Das Vorkommen in burg, und Prof. Dr. M. SCHAEFER, Göttin­ Hessen ist inzwischen erloschen (Re m a n e gen, nahmen eine kritische Durchsicht des mdl.). Manuskriptes vor. Ihnen allen sei hier herz­ lich gedankt. Kelisia ribauti WAGNER, 1938 Am 21.08.91 in größerer Zahl auf einer an­ moorigen Bergwiese auf dem Meißner (700 3. KOMMENTIERTE ARTENLISTE m ü.NN), Kreis Eschwege, offenbar an Brauner Segge ( Carex nigra). Wird aus fast Angaben zur Gesamtverbreitung kombiniert allen Teilen der Paläarktis angegeben, lebt nach N a st (1972, 1987) und O ssiAN - aber im Norden der BRD nur sehr lokal auf NILSSON (1978, 1981, 1983); Nomenklatur Moorwiesen und in Zwischenmooren. Aus nach Re m a n e & Fr ö h l ic h (1994a). Niedersachsen hegen bisher nur zwei Funde vor: Stolzenau a.d. Weser (M a r c h a n d Cixiidae SPINOLA, 1839 1953) und Sonnenberger Moor im Oberharz, Cixius sticticus REY, 1891 ca. 800 m ü.NN (5c?c? am 06.09.79, Am 24.07.95 lcJ auf dem Sachsenstein b. Re m a n e in litt.). S c h ie m e n z (1987) nennt , Kreis Osterode, auf einem Gips- insgesamt 7 Vorkommen in Mecklenburg- Steilhang mit lichtem Kiefembestand. Bis vor Vorpommern und Brandenburg. kurzem war die Art nur aus Spanien, Frank­ reich und der ehemaligen DDR bekannt Stenocranus fuscovittatus (STAL, 1858) (N a st 1987). Re m a n e & Fr ö h l ic h (1994b) In den Jahren 1990-96 an insgesamt 15 meldeten jüngst 5 Funde aus Hessen, Rhein­ Fundorten in den Kreisen Göttingen, Nort­ land-Pfalz und Südniedersachsen. Der letzte­ heim, Osterode und Lüneburg, die höchstge­ re geht auf eine unpublizierte Notiz von W. legenen auf nur 300 m ü.NN. Die Art ist von W a g n e r zurück ("Bodenwerder a. d. We­ der Mandschurei und Ussurien bis nach ser"), die vermutlich aus den 40er Jahren Spanien, Frankreich und England verbreitet

152 und lebt in Norddeutschland an der Areal­ und Mitteleuropa verbreitete Art mit Nord­ grenze (Remane & Fröhlich 1994b). Die westgrenze in der BRD; im Osten reicht ihr bisher nördlichsten Fundorte sind Stolzenau bisher bekanntes Areal vereinzelt bis Meck­ a.d. Weser (Marchand 1953), Rostock lenburg (KUNTZE 1937), im Westen bis zum (KUNTZE 1937) und Neustrelitz (SCHIEMENZ Vogelsberg (NlKUSCH 1976). J. lugubris ist 1977). S. fuscovittatus lebt an hochwüchsi­ ausgesprochen xerothermophil und lebt in gen Seggen (Carex acutiformis , C. gracilis, Mitteleuropa auf vegetationsarmen Magerra­ C. paniculata u. a.) feuchter bis nasser sen verschiedenster Substrate (Kalk, Gips, Standorte; hohe Abundanzen wurden auch Porphyr, Sand), v.a. in Horsten von Schaf- auf einer Binnensalzwiese (Stockhausen b. Schwingel (Festuca ovina ), lokal auch an Göttingen) festgestellt. Federgras (Stipa sp ).

Stenocranus major (Kirschbaum , 1868) Delphax pulchellus (CURTIS, 1833) (Abb. 1) Am 31.08.91 2 6 6 und am 03.07.94 zahl­ Kommt von der Ukraine und dem europäi­ reich bei , Kreis Göttingen, schen Teil Rußlands bis nach Italien, Frank­ auf einer mesotrophen Naß wiese; am reich und den Britischen Inseln vor; wenige 19.08.96 2 6 6, 22 2 bei Ebergötzen, Kreis Angaben auch aus Dänemark und Süd­ Göttingen, auf einer nassen Viehweide; au­ schweden (O ssiannilsson 1978). Für ßerdem 3 6 6 am 17.07.94 bei Schreyahn, Norddeutschland hegen Funde vor aus Kreis Lüchow-Dannenberg, am Rande einer Mecklenburg-Vorpommern (SCHIEMENZ Salzwiese. Lebt monophag an Schilf ( Phrag- 1987), Bremerhaven (HILDEBRANDT 1990) mites communis) und ist von der Balkanhalb­ und der Umgebung von Lauenburg (WAG­ insel nordwestwärts bis zu den Britischen NER 1947). Aus Niedersachsen ist die Art Inseln und Südskandinavien verbreitet. In der noch nicht publiziert, doch scheint sie weit­ BRD kommt die Art nur lokal vor; die mei­ verbreitet und häufig zu sein, v.a. an Ufern sten Funde stammen aus dem Küstenbereich von Seen, Flüssen und Gräben und auf (N iedringhaus 1991, Schaefer 1973, feuchten Brachen an Phalaris arundinacea. SCHIEMENZ 1987). Aus dem Binnenland Aus den tieferen Lagen (bis max. 450m hegen nur wenige Meldungen vor (N ickel & ü.NN) der Kreise Göttingen, Northeim, Remane 1996, Schiemenz 1987). D. pul­ Osterode, Hildesheim, Braunschweig, Lüne­ chellus besiedelt dort v.a. Salzstellen und burg und Lüchow-Dannenberg hegt sie dem extensiv genutzte Mähwiesen mit vereinzel­ Verfasser von über 50 Stehen vor; im Ems­ ten Schilfhalmen. land ist sie nach N iedringhaus (in htt.) häufig. Mehrmals konnten auch die von Laodelphax striatellus (FALLEN, 1826) Remane (1987) beschriebenen herbsthchen In den Jahren 1992 und 94 in geringer Zahl Ansammlungen (Wanderungen zu unbekann­ an insgesamt 10 Fundorten in den Kreisen ten Überwinterungsplätzen?) beobachtet Hildesheim, Braunschweig, Lüneburg und werden; dabei waren schätzungsweise meh­ Lüchow-Dannenberg; im südlichen Nieder­ rere Milhonen Tiere in Hochgrasbeständen sachsen konnte die Art trotz intensiver (Rohr-Glanzgras, Phalaris arundinacea , und Sammeltätigkeit in den letzten Jahren nur ein Land-Reit gras, Calamagrostis epigeios) zu einziges Mal festgestellt werden (31.07.94 2 beobachten. 2 2 Kaufunger Wald b. Lutterberg und 1 2 bei Hedemünden, beide Kreis Göttingen). In Jassidaeus lugubris (SlGNORET, 1865) allen Fällen handelte es sich um macroptere Am 16.05.85 12 (brachypter) bei Diemel­ Tiere. Die Art lebt mehr oder weniger stadt, Kreis Waldeck-Frankenberg, an einer "unstet'' auf gestörten, offenen Flächen (v.a. besonnten Straßenböschung (leg. M. SAYER); Felder, Brachen, Fettwiesen, Wegränder) an trotz gezielter Suche keine Funde in Südnie­ verschiedenen Gramineen, auch Getreide, dersachsen. Es handelt sich um eine in Süd- und tritt meist in langflügligen Individuen

153 auf. Während sie in tieferen Lagen Süd- und Muellerianella fairmairei (PERRIS, 1857) - Ostdeutschland weitverbeitet ist und auch in triploide Form Norddeutschland zumindest sporadisch auf- Am 27.07.94 26 9 9 (davon 8 macropter) tritt (vgl. N iedringhaus & Olthoff 1993, und am 28.08.94 9 9 9 (und ca. 30 weitere Remane 1987, SCHIEMENZ 1987), fehlt sie 9 9 Sicht) im Bramwald oberhalb Hemeln, offenbar in weiten Teilen des dazwischenhe­ Kreis Göttingen, auf einer Waldlichtung an genden Berglandes bzw. tritt dort nur als Weichem Honiggras ( Holcus mollis). Mit der gelegentlicher Einflieger (mit Fortpflan­ Bionomie des Muellerianella-Komplexes hat zungserfolg?) auf. L. sthatellus kommt na­ sich Boou (1981, 1982) näher befaßt. Dem­ hezu in der gesamten paläarktischen und nach existiert eine triploide Form, die fast auch in der orientalischen Region vor und immer mit Muellerianella fairmairei assozi­ wird aus fast allen europäischen Ländern iert ist. Diese triploiden Tiere sind weibhch angegeben; allerdings scheinen die nordeuro­ und "benutzen" zur Fortpflanzung Männchen päischen Populationen nur instabil zu sein von M. fairmairei, M extrusa (Scott , (vgl. OSSIANNILSSON 1978). 1871) und M. brevipennis (BOHEMAN, 1847), deren Erbgut allerdings nicht an die Megamelodes quadrimaculatus (SlGNORET, Tochtergeneration weitergegeben wird. M. 1865) fairmairei ist im Mittelmeergebiet von Grie­ Zwei Funde im Kreis Göttingen: Am chenland bis nach Spanien und in Westeuro­ 02.07.94 1 $ bei Renshausen und am pa nordwärts bis England, Nord- und West­ 03.07.94 3c?c?, 29 9 bei Landolfshausen, deutschland und Südschweden verbreitet. beide Male in nassen, binsen- und kräuterrei­ Die triploide Form kommt nur im nördlichen chen Wiesen; bei Landolfshausen war die Teil dieses Areals vor, fehlt im Mittelmeer­ Nährpflanze Juncus articulatus. Die Art ist raum offenbar vollständig und lebt, wie auch von Madeira, Marokko, Spanien und dem M. fairmairei, fast immer an //o/cws-Arten. Balkan bis zu den Britischen Inseln, der Nach BOOIJ & GULDEMOND (1984) nimmt BRD, Tschechien und Slovakien verbeitet. In der Anteil der triploiden Tiere im Bereich der Deutschland ist sie selten (Remane & Nord- und Ostgrenze des Areals zu und be­ Fröhlich 1994b, Schiemenz 1987); aus trägt in Irland, West- und Norddeutschland, dem Norden hegen nur drei Funde vor: Lau­ Dänemark und Schweden häufig 100%. enburg (Wagner 1935), Wennebek b. Neu­ Auch die Population im Bramwald scheint münster (N iedringhaus & Olthoff 1993) ausschließlich aus triploiden Weibchen zu und Rostock (Kuntze 1937); im vorigen bestehen. Es dürfte sich hier um ein äußer­ Jahrhundert auch ein Fund aus Dänemark stes Grenzvorkommen handeln, da bereits (OSSIANNILSSON 1978). zahlreiche Bestände der Nährpflanze in Süd­ niedersachsen und Nordthüringen ergebnislos Calligypona reyi {FIEBER, 1866) abgesucht wurden. Boou & Guldemond Am 31.07.95 8c? c?, 49 9, 1 Larve in Hor­ (1984) nennen vereinzelte Vorkommen in sten von Teichbinse ( Schoenoplectus lacu- Hessen nordwärts bis zum Eggegebirge und stris) am Ufer eines Fischteiches b. Walken­ geben an, daß die meisten (rein weiblichen) ried, Kreis Osterode. In der Paläarktis ver­ Grenzpopulationen mit M. brevipennis in breitete Art, deren Areal in Europa nord­ unmittelbarem Kontakt leben. Deren Nähr­ wärts bis England und Südskandinavien pflanze, die Rasen-Schmiele ( Deschampsia reicht. In Deutschland kommt sie lokal im caespitosa\ konnte jedoch in der Umgebung Bereich der Nord- und Ostseeküste vor des Standorts im Bramwald nicht gefunden (Remane & Fröhlich 1994b) und nur ver­ werden. Offenbar sind die triploiden Tiere einzelt im Binnenland, dort meist an Fischtei­ hier mit der an Pfeifengras ( Molinia caeru­ chen und Seeufem (N iedringhaus & lea) lebenden M. extrusa assoziiert, von der Olthoff 1993, Schiemenz 1987, N ickel einzelne Männchen sogar inmitten der & Remane 1996). //o/cw^-Bestände auftraten.

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155 Acanthodelphax denticauda (BOHEMAN, tionen an Schwaden-Arten ( Glyceria maxi- 1845) ma und G. fluitans-Gruppe) in eutrophen Insgesamt 8 Funde kleiner Populationen in Naßwiesen und an Gewässerufem (auch an den Kreisen Göttingen, Northeim und Lü­ Grabenrändern). Es handelt sich um eine chow-Dannenberg, alle an Rasen-Schmiele europäisch verbreitete Art, deren Areal (Deschampsia caespitosd) auf feuchten (oft nordwärts bis England und Südskandinavien staunassen) und nicht zu intensiv bewirt­ reicht. Aus ganz Norddeutschland sind nur schafteten Wiesen und Weiden. Adulte Tiere insgesamt 4 Funde aus Bremen und dem vom 27.04. bis 08.06. und dann wieder vom südlichen Schleswig-Holstein publiziert (Nie- 30.07. bis 03.08., demnach zwei Generatio­ DRINGHAUS & BRÖRING 1988, WAGNER nen. Auch nach REMANE (mdl.) ist die Art in 1935), doch scheint sie häufiger zu sein als der Rhön noch auf ca. 800 m ü.NN bivoltin, bisher angenommen. Unveröffentliche Funde nach SCHIEMENZ (1987) jedoch univoltin. In hegen aus dem Emsland ("nicht selten", Europa ist sie weit verbreitet, kommt aber N iedringhaus in ütt.) und der Umgebung offenbar nur lokal vor. Aus Niedersachsen ist von Plön und Celle (REMANE mdl.) vor. bisher nur ein alter Fund von WAGNER (1935) aus der Umgebung von Hannover Javesella forcipata (BOHEMAN, 1847) publiziert. Am 02.07.94 2cSS, 32 2 bei Holzerode, Kreis Göttingen, auf einer schattigen Wald­ Nothodelphax distinctus (FLOR, 1861) wiese in Horsten von Rasen-Schmiele A m 30.06.94 ISS, 16 2 9 imMecklenbruch {Deschampsia caespitosa), außerdem 1S am b. Silberbom, Kreis Holzminden (450 m 26.06.76 b. Sonnenberg, Kreis Osterode, ü.NN), außerdem ein bisher unpublizierter 800m ü.NN (Re m a n e in litt.). Die Art ist Fund von REMANE (in litt.) im Oberharz euro sibirisch verbreitet und tritt in Mitteleu­ (Sonnenberger Moor, ca. 800 m ü.NN, 3 ropa nur lokal, v.a. auf Waldwiesen, in 9 2 26.06.76). Die Art ist tyrphobiont und feuchten Wäldern und an Moorrändem auf weist ein für Zikaden sehr ungewöhnliches (SCHIEMENZ 1987). Für Norddeutschland Verbreitungsbild auf. Ihr Areal deckt sich hegen einige Funde aus Schleswig-Holstein weitgehend mit dem während der letzten (W a g n e r 1935), Mecklenburg-Vorpom­ (Weichsel-) Vereisung von Gletschern be­ mern und dem Ostharz (SCHIEMENZ 1987) deckten Teil Nordeuropas und den angren­ vor. zenden Eisrandlagen (vgl. z.B. FRENZEL 1967). Südlich davon kommt sie nur noch lokal in den höheren Lagen (meist über 500m Ribautodelphax angulosus (RlBAUT, 1953) ü.NN) der Mittelgebirge, im Alpen- und und R. vinealis BlEMAN, 1987 Voralpenraum vor (vgl. SCHIEMENZ 1987, Zwei Funde von R. angulosus im Kreis N ick el & Re m a n e 1996). Demnach ist die Lüchow-Dannenberg, beide am 18.07.94: Art offenbar als echtes Glazialrelikt zu deu­ eine große Population auf dem Höhbeck b. ten (s.a. unter Cosmotettix panzert). In den Pevestorf auf einer trockenen Sandbrache Restmoorgebieten Norddeutschlands kommt sowie 2S S bei Laasche auf einem Sand­ sie allerdings noch regelmäßig vor und lebt trockenrasen, beide Male an Ruchgras hier v.a. an Eriophorum vaginatum (vgl. (Anthoxanthum odoratum). Mit der Taxo­ N iedringhaus & O lth o ff 1993, S c h ie - nomie und Biologie der Ribautodelphax- m e n z 1987). collinus-Gnxppe hat sich BlEMAN (1987) eingehend befaßt, wodurch viele ältere Struebingianella lugubrina (BOHEMAN, Fundortangaben von R. angulosus revisions­ 1847) (Abb. 2) bedürftig geworden sind, u.a. die insgesamt 8 10 Funde aus den Jahren 1991-94 in den von SCHIEMENZ (1987) für die ehemalige Kreisen Göttingen, Northeim, Lüneburg und DDR aufgehsteten. Eine Überprüfung des Lüchow-Dannenberg; jeweils kleine Popula­ Materials von M a r c h a n d (1953), von dem

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157 die bisher einzige Angabe der Art aus Nord­ MENZ 1988, Wagner 1951, Remane 1987) westdeutschland stammt (bei Stolzenau a.d. und dort auf Brachen, an Wegrändern und Weser), ergab, daß es sich hier um die neu­ sogar in Feuchtwiesen vielerorts häufig ist, beschriebene Art R. vinealis BlEMAN, 1987 scheint sie im Nordwesten vollständig zu handelte. R. angulosus wurde bisher von der fehlen. Derzeit bekannte Grenzvorkommen Mongolei bis nach Westeuropa angegeben hegen in der Eifel (Post-Plangg & (N ast 1972). BlEMAN (1987) nennt über­ Hoffmann 1982), im Vogelsberg (N ikusch prüfte Vorkommen allerdings nur aus Grie­ 1976), Kyffhäuser (SCHIEMENZ 1988) und in chenland, Frankreich, den Niederlanden, Holstein (Bad Oldesloe, Wagner 1946). Schweden, Finnland, Österreich, der Schweiz und der alten BRD (Frankfurt a. Main, Lem­ Neophilaenus campestris (FALLEN, 1805) berg a.d. Nahe und Oberstdorf/AHgäu). Die (Abb. 4) Art lebt an Ruchgras und scheint trotz weiter Am 28.08.91 1?, 49 9 in der Aue b. Pöhl­ Verbreitung der Nährpflanze sehr selten zu de, Kreis Osterode, und am 04.08.93 1 S, 2 sein. R. vinealis lebt an Sand-Straußgras 9 9 am Stadtrand von Göttingen. Die Art (Agrostis vinealis) und war bis vor kurzem wird vom Iran und Nordafrika nordwärts bis nur von der Erstbeschreibung bekannt nach Südskandinavien und den Britischen (insgesamt 8 Fundorte in den Niederlanden). Inseln angegeben. Während sie in den Wär­ Remane & Fröhlich (1994b) publizierten megebieten im Süden und Osten der BRD in jüngst eine Meldung aus dem niedersächsi­ geeigneten Lebensräumen recht zahlreich schen Wendland. auftritt, scheint sie im Nordwesten weitge­ hend zu fehlen; WAGNER (1935) nennt drei Issidae S p i n o l a , 1839 Fundorte bei Lübeck. Offenbar bevorzugt sie Issus coleoptratus (FABRICIUS, 1781) grasreiche, aber niedrigwüchsige und be­ (Abb. 3) sonnte Ruderalflächen und kommt auch auf In den Jahren 1991-94 vereinzelt auf warmen Trockenrasen meist nur an gestörten Stellen Kalkhängen und an besonnten Waldrändern vor, z.B. an Wegrändern und in beweideten im Kreis Göttingen (Göttinger Wald, Groß Bereichen. Lengden, Hedemünden, Elkershausen und ); Nährpflanzen waren verschiede­ Cicadellidae LATREILLE, 1825 (Zwerg­ ne Gehölze (Hasel, Linde, Ahorn, Ulme, zikaden) auch Eibe). Die Art ist vom Mittelmeergebiet Macropsis megerlei (FIEBER, 1868) (Abb. 5) nordwärts bis zu den Britischen Inseln, Zweimal in geringer Zahl von Rosengebüsch Deutschland und Polen verbreitet; die Nord­ auf Kalktrockenrasen gestreift: am 21.07.94 grenze hegt im Bereich der deutschen Mit­ bei Jerxheim, Kreis Helmstedt, und am telgebirge. Nördlich davon scheint die Art 24.07.95 bei Bartolfelde, Kreis Osterode. Es vollständig zu fehlen (vgl. Remane & handelt sich um eine von der Mongolei über Wachmann 1993, Schiemenz 1987). Kasachstan und West Sibirien bis nach Mittel­ und Westeuropa verbreitete Art (s. N ast Cercopidae L e a c h , 1815 (Schaumzika­ 1987, TlSHECHKIN 1994), nach OssiAN- den) NILSSON (1981) existiert auch ein Nachweis Lepyronia coleoptrata (LlNNAEUS, 1758) aus Norwegen aus dem letzten Jahrhundert. Am 19.07.94 2 c? c?, 19 bei Darchau, Kreis Aus Deutschland sind bisher nur insgesamt 6 Lüneburg, auf einem ruderalisierten Sand­ ältere Funde aus den Wärmegebieten Rhein­ magerrasen am östlichen Elbufer. Die Art ist hessens (Wagner 1939), Unterfrankens transpaläarktisch verbreitet und kommt von (Kupka 1925) und dem Mitteldeutschen Ostsibirien bis nach Nordwestafrika, Portu­ Trockengebiet (SCHIEMENZ 1988) bekannt. gal, Frankreich und Südskandinavien vor. Nach Wagner (1939, 1964) lebt die Art an Während sie noch in ganz Ost- und Süd­ Rosa pimpinellifolia\ Hauptnährpflanzen deutschland weit verbreitet ist (s. SCHIE­ scheinen indessen höherwüchsige Rosa-

158 Arten zu sein. Da auch die ostdeutschen al. (1996) dokumentieren ein Vorkommen in Funde über 30 Jahre zurückliegen, sollen hier der Steiermark. weitere aktuelle Nachweise aus der BRD mitgeteilt werden (Zeitraum 1993-96). Sach­ Tremulicerus vitreus (FABRICIUS, 1803) sen-Anhalt: nordwestl. Osterwieck, Kreis sensu RlBAUT (1952) Halberstadt, auf dem ehemaligen innerdeut­ Im Göttinger Stadtgebiet in den Jahren 1991- schen Grenzstreifen; Thüringen: Bottendor- 94 verbreitet und häufig, außerdem 1994 bei fer Hügel b. Roßleben und Spaten b. Hemle­ Reetze und Brandleben, beide Kreis Lü­ ben, beide Kyñháuserkreis; Nordbayem: St.- chow-Dannenberg, an Schwarz- und Pyra­ Ursula-Kapelle b. Aisleben, Kreis Rhön- miden-Pappel ( Populus nigra nigra und P. n. Grabfeld; Hohe Wann b. Zeil, Kreis Haßfurt; italica). Die Art ist von Südosteuropa bis Wacholderberg b. Machtilshausen, Kreis Bad nach Frankreich und England bekannt. Aus Kissingen; Kalbenstein b. Gambach und dem Bereich nördlich der deutschen Mittel­ Rammersberg b. Wiesenfeld, beide Kreis gebirge hegen nur insgesamt drei ältere Fun­ Main-Spessart; Thüngersheimer Platte, Kreis de aus Dänemark (s. Ossiannilsson 1981) Würzburg. Adulte Tiere zwischen 07.07. und und Holstein (FELDTMANN 1938, WAGNER 15.08. Demnach scheint M. megerlei weiter 1935) vor. verbreitet zu sein. Sie besiedelt Rosenge­ büsch (zumindest z.T. Rosa rubiginosa) auf thermisch begünstigten Trockenhängen (auf Planaphrodes nigritus (KIRSCHBAUM, 1868) Kalk, Gips, Schiefer u.ä.) und ist daher meist (Abb. 6) nur schwierig zu streifen. Nur bei Machtils­ 3 Fundorte, jeweils nur Einzeltiere, in den hausen und Thüngersheim war die Nähr­ Kreisen Göttingen und Osterode: 29.07.80 pflanze Rosa pimpinellifolia. bei Göttingen, im Kalkbuchenwald (leg. J. Schauermann ), 31.07.94 Kaufunger Wald Macropsis najas NAST, 1981 bei Lutterberg, in einem Binsensumpf, sowie In geringer Zahl an verschiedenen Stellen am 24.07.95 , in einer Weichholzaue. Leine-Ufer im Stadtgebiet von Göttingen (an Die Art wird von der Mongolei westwärts Kopfweiden), bei Seeburg, Kreis Göttingen, bis Nordwestafiika, Frankreich und Schwe­ Denkershausen, Kreis Northeim, Schreyahn den angegeben. In der BRD dürfte sie weit und Güstritz, beide Kreis Lüchow- verbreitet sein, doch hegen nur verstreute Dannenberg. Die Art war bis vor kurzem nur Funde vor, was sicherlich auf die versteckte von der Erstbeschreibung (3 Fundorte in Lebensweise in Bodennähe zurückzuführen Polen, s.o.) bekannt, scheint jedoch zumin­ sein dürfte. dest in Deutschland weit verbreitet zu sein. Sie hegt dem Verfasser auch aus Nordbayem Anoscopus albiger (GERMAR, 1821) (Alitzheim und Grettstadt, beide Kreis Am 02.08.93 lcJ bei Stockhausen, Kreis Schweinfurt, und Dettelbach, Kreis Kitzin­ Göttingen, auf einer feuchten Salzwiese. gen, sowie Bayreuth), Thüringen (Wan­ Kommt von Kirgisien bis nach Österreich, dersleben, Kreis Gotha, 03.08.1902, Muse­ Frankreich, England und Dänemark vor. Aus um der Natur Gotha, und Ronneburg, Kreis dem ostdeutschen Binnenraum meldet Gera, 16.07.1942 und 23.07.1956, leg. M. SCHIEMENZ (1988) eine Reihe von Vor­ N icolaus ) und der Pfalz (Umgebung kommen, meist in Tagebaugruben und auf Landau) vor. Eigene Aufsammlungen zwi­ Binnensalzstellen. In Westdeutschland ist die schen 17.06. und 01.08., Zeitraum 1994 bis Art bisher nur von Salzstellen auf den Ost- 96. Nährpflanze war in allen Fällen Silber- friesischen Inseln (N iedringhaus 1991), Weide (jSalix alba). REMANE (1995) nennt einer Moorwiese im Weser-Ems-Gebiet weitere Funde in Mitteleuropa (Hessen, (Remane 1958) und Südhessen (Wagner Norditalien, Ostffankreich) und macht An­ 1939) bekannt. merkungen zur Taxonomie; Holzinger et

159 Cicadella lasiocarpae OSSIANNILSSON, vielbefahrenen Straße im Stadtgebiet, 1981 13.08.95 lc?, 34 9 9, und Gera-Tal b. Dos­ Eine größere Population am 17.07.94 auf dorf, 11.10.95 19, beide Male an Pyrami- einer anmoorigen Wiese bei Schnega, Kreis den-Pappel. Lüchow-Dannenberg, syntop mit der nah­ verwandten Cicadella viridis (L.). REMANE Austroasca vittata (Lethierry , 1884) & Fröhlich (1991) publizierten Funde die­ Am 16.07.94 15, 79 9 bei Lübbow, Kreis ser erst in jüngerer Zeit beschriebenen Art Lüchow-Dannenberg, an einem Wegrand an aus der BRD (zwei Vorkommen in Mittel­ Absinth ( Artemisia absinthium). Die Art ist hessen). Sie ist außerdem aus Bomholm, von Japan bis nach Italien, Südfrankreich, Schweden, Finnland (OSSIANNILSSON 1981), Mitteleuropa und Lettland verbreitet und Wales und Irland (Le Quesne 1987) be­ erreicht in der BRD die Nordwestgrenze kannt. Demnach dürfte es sich um eine wei­ ihres Areals. Nach SCHIEMENZ (1987) sind tere Zikadenart handeln, deren Areal auf aus der ehemaligen DDR 9 Vorkommen be­ Nord- und Nordwesteuropa beschränkt ist, kannt. Aus Westdeutschland wird die Art ähnlich wie Nothodelphax distinctus und zwar von N ast (1972, 1987) angegeben, Cosmotettix panzeri (s. dort). doch konnte der Verfasser in der Literatur keine konkreten Angaben ausfindig machen. Emelyanoviana mollicula (BOHEMAN, 1845) Daher soll hier auch ein Fund aus Bayern Mehrmals in den Jahren 1991-95 auf kräuter­ genannt werden: Unterfranken: Wacholder­ reichen Kalkmagerrasen und besonnten Ru- berg b. Machtilshausen, 02.10.94, eine grö­ deralstellen in der Umgebung von Göttingen ßere Population an Absinth. (Nikolausberg, Herberhausen) und bei Pöhl­ de, Kreis Osterode. Die Art kommt vom Edwardsiana alnicola (EDWARDS, 1924) Altai bis nach Nordwestafrika, Westeuropa Am 23.06.94 25 5 bei Göttingen an Grau- und Südskandinavien vor. Im Süden und Erle {Ainus incana). Die Art ist bisher be­ Osten der BRD ist sie weit verbreitet, scheint kannt von Rumänien über Mitteleuropa bis im Nordwesten jedoch selten zu sein; zu den Britischen Inseln, Skandinavien und Wagner (1935) nennt Vorkommen bei dem Baltikum. In der BRD hegen bisher nur Hamburg, Lübeck und Plön. wenige Funde vor: Weser-Ems-Gebiet, Ost­ friesische Inseln (N iedringhaus & Olt­ Kybos abstrusus (LlNNAVUORI, 1949) hoff 1993), bei Lübeck (WAGNER 1935) Jeweils zwei Funde aus den Kreisen Göttin­ und Bayreuth (A chtziger 1991). Sie lebt gen und Lüchow-Dannenberg an Pyramiden- monophag auf Erlen; den Literaturangaben und Schwarz-Pappel ( Populus nigra italica zufolge scheint zumindest eine regionale und P. n. nigra): Göttingen, 14.07.96, 35 5, Bevorzugung von Ainus incana (gegenüber 5 9 9; Hann. Münden, 04.08.96, 3 9 9; A. glutinosa) zu bestehen (vgl. LAUTERER Reetze, 19.07.94, 19; Elbufer b. Brandle­ 1984). ben, eine große Population. Die Art wird von Mittelrußland und dem Balkan bis nach Süd­ schweden und -finnland und Deutschland Edwardsiana candidula (KIRSCHBAUM, angegeben. In Mitteleuropa scheint sie nur 1868) lückenhaft aufzutreten. Aus Deutschland sind 1993 und 94 im Stadtgebiet Göttingens bisher nur Funde vom Taunus (WAGNER mehrfach, z.T. in größerer Anzahl, an Silber- 1955), Mainzer Sand (REMANE 1987), Pappel {Populus alba). Die Art ist europä­ Maintal und aus München (N ickel & isch verbreitet und reicht nordwärts verein­ REMANE 1996) publiziert. In diesem Zu­ zelt bis England, Südskandinavien und zum sammenhang seien daher noch zwei Nach­ Baltikum. Aus der BRD sind nur wenige weise aus dem nördlichen Vorland des Thü­ Funde publiziert (z.B. REMANE 1987, ringer Waldes angeführt: Amstadt, an einer Schiemenz 1990, Wagner 1935, N ickel

160 Sc REMANE 1996), doch dürfte sie vielerorts beide 1890, Rollsdorf b. Eisleben, 1921 und nur übersehen worden sein. Freyburg a.d. Unstrut, 1956).

Edwardsiana spinigera (EDWARDS, 1924) Eupteryx artemisiae (KIRSCHBAUM, 1868) Am 02.07.94 \<3 an den Thiershäuser Tei­ Am 06.07.94 und 09.09.96 zahlreich in Göt­ chen b. Renshausen, Kreis Göttingen, und tingen, Alter Botanischer Garten, an Eber­ am 18.07.94 3 c? auf dem Höhbeck b. Peve­ raute {Artemisia abrotanum). Von den Briti­ storf, Kreis Lüchow-Dannenberg. Die Art schen Inseln und den Niederlanden bis nach lebt an Hasel ( Corylus avellanä) und ist mit Rumänien und Mittelrußland verbreitete Art, der Nährpflanze europäisch verbreitet, aller­ die im Bereich der deutschen Nord- und Ost­ dings mit Arealgrenze im Nordteil der BRD. seeküste stellenweise massenhaft an Artemi­ Sie scheint in ganz Mitteleuropa nur lokal sia maritima lebt (N iedringhaus & Olt­ aufzutreten. Vereinzelte Funde hegen vor aus hoff 1993), im Binnenland aber nur sehr Thüringen und Sachsen (SCHIEMENZ 1990), lokal auf Trockenrasen, Salzstellen und in Franken (ACHTZIGER 1991, Tr ÜMBACH Gärten, v.a. an A. abrotanum. Nach SCHIE­ 1959) und dem Mainzer Becken (Wagner MENZ (1990) sind in Ostdeutschland außer­ & Franz 1961). N iedringhaus & Olt­ halb des Küstenbereiches 5 Fundorte be­ hoff (1993) melden sie auch aus dem Stadt­ kannt. Im westdeutschen Binnenland wurde gebiet von Bremen. die Art seit der Erstbeschreibung ("Frank­ furt, Juni, auf Artemisia", s. KIRSCHBAUM Ribautiana scalaris (RlBAUT, 1931) 1868) nicht mehr gefunden. Am 27.07.94 1

161 Fundort bei Silberbom, 450 m ü.NN), Lüne­ taxonomischer Probleme derzeit noch unklar. burg und Lüchow-Dannenberg vor. Nähr- Nach REMANE (1987, 1994) hegt hier mögli­ pflanzen sind hier Wald-Ziest (Stachys syl- cherweise ein Komplex von zwei oder mehr vaticä) und Goldnessel ( Lamiastrum galeob- Bio spezies vor. Auch die vereinzelten Anga­ dolori) an frischen, schattigen Standorten. ben aus Südskandinavien (Ossiannilsson Vermutlich bezieht sich auch die Angabe von 1981) und Norddeutschland (Kuntze 1937) Wagner (1935), Galm b. Hannover, auf sind wegen der kürzlich erfolgten Neube­ diese Form. schreibung der ähnlichen Zygina nigritarsis REMANE, 1994 revisionsbedürftig. Allerdings Eupteryx thoulessi EDWARDS, 1926 war Z. angusta zumindest in den 50er Jahren Kleine Populationen in den Jahren 1992-96 in der Umgebung von Plön häufig (Remane bei Renshausen, Ebergötzen, Landolfshau­ mdl.). sen, Stockhausen und Seeburg, alle Kreis Göttingen, sowie bei Osterode, alle auf Zygina ordinaria (RlBAUT, 1936) kräuterreichen Seggenwiesen an Wasser- Von 1991-96 Einzeltiere im August in Göt­ Minze {Mentha aquaticd). Das Verbrei­ tingen, bei Hann. Münden, Kl. Schneen und tungsgebiet der Art reicht von Anatolien bis , alle Kreis Göttingen, au­ nach Frankreich, England und Südschweden. ßerdem 1994 bei Laasche, Kreis Lüchow- Aus Deutschland ist sie nur vom Küstenbe­ Dannenberg, an verschiedenen Weidenarten reich der Nord- und Ostsee (vgl. NlED- (Salix alba, S. purpurea, S. triandra, S. vi- ringhaus & Olthoff 1993) sowie von minalis). Wegen taxonomischer Schwierig­ Neubrandenburg und Cottbus (Schiemenz keiten (vgl. Remane 1994) ist die Verbrei­ 1990) bekannt. tung nur ungenügend bekannt. Während die Art nach N ast (1972, 1987) von der Mon­ Aguriahana stellulata (BURMEISTER, 1841) golei bis nach Westeuropa verbreitet ist, 1991 und 1996 mehrmals vereinzelt in der nennt OSSIANNILSSON (1981) als sichere Umgebung Göttingens gestreift, zweimal an Vorkommen nur die Schweiz, Frankreich Winter-Linde (Tilia cordata) und je einmal und Südschweden. SCHIEMENZ (1990) listet an Pyramiden-Pappel {Populus nigra itali- aus der Mitte und dem Süden der ehemaligen ca), Feld-Ahorn (Acer campestre\ Spitz- DDR insgesamt 29 Fundorte auf, meist aus Ahorn (A. platanoides) und Vogel-Kirsche Wärmegebieten. Als Nährpflanzen gibt er (Prunus avium). Die Art kommt von Japan allerdings außer Salix auch Rubus, Ribes, westwärts durch die gesamte Paläarktis bis Malus, Prunus, Sorbus u.a. an. Z. ordinaria nach Nordafrika, Westeuropa und Südskan­ lebt jedoch monophag an schmalblättrigen dinavien vor. Im Süden der BRD ist sie noch Salix-Alton (s.a. Günthart 1987, Remane etwas dichter verbreitet, nach Norden hin 1994). Ein Teil der ostdeutschen Funde be­ wird sie jedoch seltener (vgl. auch zieht sich daher möglicherweise auf die ähn­ Schiemenz 1990). Von dort hegen Nach­ liche Z. rosincola (CERUTTI, 1939), die nach weise vor aus Bremen (N iedringhaus & Remane & Fröhlich (1994b) v.a. an Ro- BRÖRING 1988), Hamburg (OLTHOFF 1986), saceen-Gebüsch lebt und deren Vorkommen Lübeck (Wagner 1935) und Mecklenburg in Ostdeutschland sehr wahrscheinlich ist. (KUNTZE 1937). Coryphaelus gyllenhalii (FALLEN, 1826) Zygina angusta LETHIERRY, 1874 (Abb. 7) Am 28.08.91 1 9 bei Pöhlde, Kreis Osterode, Am 31.07.95 19, 1 Exuvie in einem Fisch­ an Schlehe (Prunus spinosa) und am teich b. Walkenried, Kreis Osterode, an 02.09.94 \<$ in Göttingen an Grün-Erle Teichbinse (Schoenoplectus lacustris). Die (Ainus viridis). Z. angusta kommt zumindest Art ist von Kasachstan bis nach Mitteleuropa in weiten Teilen Süd- und Mitteleuropas vor, und Südskandinavien verbreitet, mit Areal­ die Gesamtverbreitung ist allerdings wegen westgrenze im Bereich der BRD. Von dort

162 liegen nur insgesamt 5 Funde vor, alle vor mooren sind revisionsbedürftig, zumal gele­ 1950: Umgebung von Amstadt und Bautzen gentlich in Populationen nahverwandter Ar­ (SCHIEMENZ et al. 1996), Berlin und Ebers­ ten, v.a. Macrosteies viridigriseus (ED­ walde (Höhne 1920) und Seeshaupt/Ober- WARDS, 1922), einzelne 8 8 auftreten, deren bayem (Oesterling in litt., N ickel & Re- Aedeagus dem von M. fieberi gleicht. Ver­ MANE 1996). Aus dem übrigen Mitteleuropa mutlich handelt es sich hier um unausgehärte- sind nur noch drei Vorkommen bekannt: te oder parasitierte Tiere von M. viridigri­ Ostpolen: Bialowieza (N ast 1976), Öster­ seus und vielleicht auch anderer Arten. reich: Admont/Steiermark (WAGNER & Franz 1961) und Klagenfurt/Kämten (Pro ­ Macrosteies lividus (E D W A R D S, 1894) haska 1923). Am 29.07.94 58 8 , 19 bei Pöhlde, Kreis Osterode, in einer Kiesgrube an Sumpfbinse Balclutha calamagrostis OSSIANNILSSON, (Eleocharis palustris). Das Verbreitungsge­ 1961 biet der Art reicht vom Femen Osten Sibiri­ Bisher bekannt aus Südskandinavien, dem ens bis nach Mittel- und Nordeuropa. In Baltikum, Böhmen, Österreich und der BRD; Mitteleuropa ist sie selten und möglicherwei­ aus Mitteleuropa allerdings nur von wenigen se weitgehend auf den Küstenbereich be­ Stellen publiziert (u.a. Fischer 1972, Re- schränkt, allerdings nicht nur auf Salzstand­ MANE 1987, SCHIEMENZ et al. 1996). In den orte (vgl. N iedringhaus & Olthoff 1993). Jahren 1991-94 wurde die Art an insgesamt Aus dem Binnenland hegen Funde aus der 15 Standorten, z.T. in großen Populationen, Umgebung von Halle, Berlin, Leipzig in den Kreisen Göttingen, Northeim, Hildes­ (SCHIEMENZ et al. 1996) und aus Unterfran­ heim, Braunschweig und Lüneburg festge­ ken (N ickel & Remane 1996) vor. stellt; jeweils ein Fundort auch in den Krei­ sen Halberstadt (Sachsen-Anhalt: nordwestl. Macrosteies sardus RlBAUT, 1948 Osterwieck), Weimar und im Kyflhäuserkreis Am 23.06.92 eine kleine Population an einem (Thüringen: östl. Riechheim und Hohe staudenreichen Seeufer bei Fischhausen, Schrecke b. Aitern), immer in Beständen von Kreis Lüneburg. Die Art ist bisher nur von Land-Reitgras (Calamagrostis epigeios) auf wenigen Fundstellen aus Kasachstan, Tsche­ Brachen und Kahlschlägen. chien, Slovakien, Frankreich und Sardinien bekannt. Aus der BRD lagen bis vor kurzem Macrosteies fieberi (EDWARDS, 1889) nur zwei Funde von REMANE (1962) bei Am 05.09.95 13 8 c?, 10 9 9 , 5 Larven bei Lübeck und Plön vor. REMANE & FRÖHLICH Silberbom (450 m ü.NN), Kreis Holzminden, (1994b) publizierten jüngst - neben einem auf einem Schwingrasen in einem alten Nachweis aus Spanien - auch zwei Funde im Torfstich. Die Art wird aus der gesamten Oberrheingebiet. Holarktis einschl. weiter Teile Europas (ohne das Mittelmeergebiet) angegeben. In der Endria nebulosa (BALL, 1900) BRD ist sie aber sehr selten. Aus West­ Am 18.07.94 29 9 (1 macropter) auf dem deutschland sind bisher nur zwei Funde be­ Höhbeck b. Pevestorf, Kreis Lüchow-Dan­ kannt: bei Hamburg (WAGNER 1941, nur ein nenberg, auf einer Sandbrache in dichten einzelnes 8 1920) und bei Oldenburg i.O. Beständen von Land-Reitgras ( Calama­ (REMANE 1958); nach SCHIEMENZ et al. grostis epigeios). Die Art war lange Zeit nur (1996) auch bei Leipzig, Naumburg/S. und aus Nordamerika und der Ostpaläarktis be­ im Erzgebirge. Die von KUNTZE (1937) er­ kannt, wurde von REMANE (1961) bei Mün­ wähnten Funde "an Scirpus" auf Salzwiesen chen gesammelt und erstmals für Europa bei Rostock beziehen sich möglicherweise gemeldet. Inzwischen wird sie auch aus Dä­ auf die folgende Alt. Auch verschiedentlich nemark, Gotland, Südfinnland, Tschechien als M. fieberi publizierte Funde einzelner und Mittelrußland angegeben, außerdem aus 8 8 auf Standorten außerhalb von Hoch­ Korea und der Mongolei. Aus der BRD lie-

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164 gen nur noch zwei Einzelfimde aus der Um­ beide Kreis Göttingen; Lüdersburg, Kreis gebung von Cottbus und Dresden vor Lüneburg und Winterweyhe, Kreis Lüchow- (SCHIEMENZ et al. 1996). Dannenberg, alle auf Trockenrasen und an sonnigen Waldsäumen, dreimal auf Eiche, Doratura impúdica HORVATH, 1897 einmal auf Birke; A. mixtus: insgesamt 17 Am 19.07.94 46 S, 29 2 bei Zeetze, Kreis Funde aus den Kreisen Göttingen, Osterode, Lüneburg, auf einer Binnendüne. Die Art ist Lüneburg und Lüchow-Dannenberg, an von Mittelasien (Kirgisien, Usbekistan) bis Waldwegen, am Rande von Feuchtwiesen, an nach Italien, Frankreich, England und Süd­ Bachufem, auf Trockenrasen und Ruderal- schweden verbreitet. Für Ostdeutschland stellen. Nährpflanzen waren Ainus glutinosa fuhren SCHIEMENZ et al. (1996) insgesamt und A. incana, Betula pendula und B. pube- 13 Funde an; für Westdeutschland existiert scens, Salix fragilis, Populus nigra italica, lediglich die pauschale Angabe "Nordsee­ Pinus sylvestris , Frangula alnus und wahr­ küste" von W a g n e r & Fr a n z (1961). Die scheinlich Fagus. Sichere Funde aus Nord­ Angabe von HAUPT (1935) "Karlstadt a. westdeutschland hegen für A. communis aus Main" bezieht sich auf die erst später be­ Bremen (N iedringhaus & O lth o ff 1993) schriebene (und auch von WAGNER, 1951, und für A. mixtus von Borkum, Norderney, von dort publizierte) Doratura horvathi Baitrum (NlEDRINGHAUS 1991) und dem W a g n e r , 1939, wie eine Überprüfung der Emsland ("verbreitet" nach NlEDRINGHAUS, HAUPTschen Tiere (Sammlung H. J. MÜLLER, in htt.) vor. Jena) ergab. Allygidius atomarius (FABRICIUS, 1794) Allygus communis (FERRARI, 1882) und A. Zwei Einzelfimde aus der Umgebung von mixtus (FABRICIUS, 1794) (Abb. 8) Göttingen: 28.06.94 16 an einem Waldweg Werden erst seit OSSIANNILSSON (1983) im Göttinger Wald aufAcer pseudoplatanus unterschieden, daher sind viele Angaben von und 28.06.95 1 2 auf einem Halbtrockenra­ A. mixtus (z.B. WAGNER 1935) revisionsbe­ sen am Bärenberg, an Brachypodium pinna- dürftig. Offenbar ist A. communis seltener tum, sowie \6 am 18.07.94 auf dem Höh­ und, trotz häufigen gemeinsamen Vorkom­ beck b. Pevestorf, Kreis Lüchow-Dan­ mens, etwas wärmeliebender als A. mixtus, nenberg, auf Ulmus minor. Europäisch ver­ der wiederum stärker in feuchte und höher­ breitete Art, deren Areal nordwärts bis Hol­ gelegene Bereiche eindringt. Beide Arten land, Deutschland, Polen und Lettland reicht; leben als Stratenwechsler (Larven in der in der BRD tritt sie nur lokal und v.a. im Kraut Schicht, Adulte meist auf Bäumen) Süden auf (REMANE 1987, SCHIEMENZ et al. vorwiegend in lichten Gehölzbeständen und 1996). Für Norddeutschland erwähnt WAG­ an Säumen und sind in der europäischen NER (1935) zwei ältere Funde aus Mecklen­ Laubwaldzone weit verbreitet (vgl. N a st burg. Stratenwechsler; die Larven leben an 1987), doch reicht A. mixtus in den deut­ verschiedenen Gräsern, die Adulten steigen schen Mittelgebirgen bis mind. 1000 m ü.NN in die Baumschicht empor (auf Ulmen, Ei­ (Bayerischer Wald), in den Bayerischen Al­ chen u.a.). pen bis mind. 1200 m ü.NN und nach OSSIANNILSSON (1983) in Skandinavien Rhopalopyx adumbratus (C. SAHLBERG, weiter nach Norden (bis mind. 62°N), A. 1842) (Abb. 9) communis hingegen erreicht nur mind. 600 m In den Jahren 1992 bis 94 in geringer Zahl ü.NN bzw. 59°N. Auch scheint das Nähr­ auf vegetationsarmen Kalkmagerrasen bei pflanzenspektrum von A. mixtus breiter zu Göttingen (Gr. Schneen und Harste, beide sein, während A. communis meist von Eichen Male an Schaf-Schwingel, Festuca ovina) gestreift wird (s.u.). Folgende Funde hegen und auf trockenen bis feuchten Bergwiesen dem Verfasser aus Niedersachsen vor: A. (St. Andreasberg/Harz, Kreis Osterode, und communis : Gr. Schneen und Ebergötzen, Meißner, Kreis Eschwege, jeweils ca. 700 m

165 ü.NN); außerdem in Göttingen auf dem übrigen Teilen der BRD lebt die Art nur lo­ Gartenrasen des Verfassers an Rot-Schwin­ kal, meist an Stehen mit Sphagnum- Ver­ gel (F. rubra). R. adumbratus ist von der nässung (vgl. B it t n e r & Re m a n e 1977, Mongolei bis nach England, Mitteleuropa SCHIEMENZ 1976, SCHIEMENZ et al. 1996). und dem Balkan verbreitet und lebt im We­ sten der BRD offenbar am Arealrand. Die Laburrus impictifrons (BOHEMAN, 1852) derzeit publizierten Grenzvorkommen hegen Am 19.07.94 3 2 9 auf einem Sandmagerra­ auf den Ostfriesischen Inseln (N ie d r in g - sen bei Klein Rühren, Kreis Lüchow- h a u s & O l th o ff 1993), im Rothaargebirge Dannenberg. Eine weitere östlich verbreitete und Schwarzwald (REMANE & FRÖHLICH Art. Ihr Areal reicht von Japan bis nach Itali­ 1994b). Der nur genitalmorphologisch unter­ en, Frankreich und Schweden. In Deutsch­ scheidbare R. preyssleri (H e r r ic h -S c h ä F- land tritt sie v.a. im Osten auf. Nach FER, 1838) meidet in Niedersachsen offenbar SCHIEMENZ et al. (1996) sind dort rund 60 höhere und feuchtere Bereiche und ist weit­ Fundorte bekannt. Im westlichen Teil gehend auf trockene Kalk- und Sandmager­ Deutschlands ist sie hingegen selten und nur rasen beschränkt. aus dem Rhein-Main-Gebiet (WAGNER 1951, Re m a n e 1987) und der Umgebung von Cicadula albingensis WAGNER, 1940 Hamburg und Lübeck gemeldet worden (Abb. 10) (W a g n e r 1935). In Mitteleuropa lebt L. Von 1991-95 in geringer Zahl auf montanen impictifrons monophag an Feld-Beifuß ( Ar­ Moorwiesen im Harz (Jordanshöhe b. St. temisia campestris\ v.a. auf sandigen Andreasberg) und auf dem Meißner, beide Substraten, gelegenthch auch auf Gips, auf ca. 700 m ü.NN, sowie in nassen Groß­ Schiefer u.ä. seggenrieden in den Kreisen Göttingen, Northeim und Osterode (Ischenrode, Lö­ Euscelis distinguendus (KIRSCHBAUM, 1858) dingsen, Denkershausen und Bad Sachsa). Am 06.08.91 1

166 Jugoslawien, Ungarn, Slowakien, Polen und 1989). Nach FRÖHLICH (in Vorb.) lebt die Ostdeutschland bekannt (s. N a st 1972, Art in Mitteleuropa v.a. auf Binnenland- 1987). Nach OSSIANNILSSON (1983) auch im Salzwiesen, aber auch auf (häufig gestörten) Iran und ein Einzelfimd aus Südschweden Trockenstandorten. In der BRD wurde sie aus dem Jahr 1958. REMANE & FRÖHLICH bisher nur östlich der Linie Lübeck - Wolfs­ (1994b) meldeten jüngst einen weiteren Ein­ burg - Sondershausen festgestellt; ein Fund zelfimd 1960 vom Neusiedler See. Die auch in Niedersachsen: Bamstor£ Kreis Nachweise aus der ehemaligen DDR hegen Wolfsburg, 25.05.93, 1 8. mehr als 40 Jahre zurück: 1953 Großpösna b. Leipzig (SCHIEMENZ & al. 1996), 1937 Cosmotettix costalis (FALLEN, 1826) Waren a.d. Müritz (WAGNER 1938) und Am 30.07.93 6 9 9 bei Denkershausen, Kreis 1918 Hohenschönhausen b. Berlin (HÖHNE Northeim, und am 26.07.94 lcJ, 8 9 9 bei 1921), an letzterem Standort ebenfalls zu­ Seeburg, Kreis Göttingen; außerdem 2 sammen mit Coryphaelus gyllenhalii (s.o.). Sichtnachweise: jeweils 1 Exemplar am Daher soll hier - neben zwei niedersächsi­ 24.07.95 bei Bad Sachsa und am 31.07.95 schen Funden - auch einer aus Thüringen bei Walkenried, beide Kreis Osterode. Die angeführt werden: Südlicher Harz-Rand b. beiden erstgenannten Standorte sind durch Walkenried, Kreis Osterode, 31.07.95, 2 Düngereintrag akut gefährdet. Die Art ist 8 8, 9 9 9, 3 Larven an einem Fischteich, in sibirisch verbreitet, kommt in der BRD nur Bülten von Teichbinse {Schoenoplectus sehr lokal vor und erreicht hier ihre West- lacustris)\ Elbe-Auen b. Penkefitz, Kreis und Südgrenze. Die westlichsten derzeit be­ Lüchow-Dannenberg, 20.07.94, lcJ, 1 Larve kannten Vorkommen hegen auf den Ostfrie- an einem Altwasser, ebenfalls an Sch. lacu- sischen Inseln (N iedringhaus 1991), in stris; Thüringen: Ilm-Auen b. Hammersfeld, Unterfranken (NICKEL & REMANE 1996), in Umkreis, 380m ü.NN, 05.10.95, 1 9 in einem Mittelhessen und dem Schwarzwald (RE­ kleinen, leicht salzigen Quellried mit Salz- MANE & Fr ö h l ic h 1994b). Die Art besie­ Binse (

167 (JANSKY & OKALI 1993). Ihr Verbreitungs- Mitteleuropa v.a. südlich der Mittelgebirgs- muster ist vermutlich ähnlich zu deuten wie schwelle; Nothodelphax distinctus , Eupteryx das von Nothodelphax distinctus (s.o.). Aus artemisiae, Eupteryx thoulessi und Cosmo­ Nordwestdeutschland hegen einzelne Funde tettix panzeri hingegen sind in der Norddeut­ von W a g n e r (1 9 3 5 ) bei Lübeck und Ham­ schen Tiefebene (zumindest lokal auf Moo­ burg und von Re m a n e (1 9 5 8 ) aus dem We- ren und Salzstandorten) verbreitet und drin­ ser-Ems-Gebiet vor. gen nur vereinzelt ins südlichere Bergland vor. Zahlenmäßig überwiegt die Gruppe der 4. DISKUSSION Arten mit Nordgrenze im Gebiet bei weitem, d.h. es existiert in Mitteleuropa ein deutlicher Das Untersuchungsgebiet hegt für den Gradient abnehmender Artenzahlen von Süd Großteil der aufgeführten Arten im Bereich nach Nord, welcher sich allerdings aus unter­ ihrer Arealgrenzen oder zumindest in einer schiedlichen, z.T. gegenläufigen Komponen­ zum Arealrand hin zu beobachtenden ten zusammensetzt (s.o.). Diese Annahme "Ausdünnungszone" der Fundorte. Dabei wird gestützt durch die Tatsache, daß aus werden häufig kleinflächige Sonderstandorte Bayern z.Z. rund 490 Arten (N ick el & (v.a. Moore, Feuchtwiesen und Trockenra­ Re m a n e 1996, N ick el unveröff.), aus dem sen, aber auch Säume und Ruderalstandorte) flächenmäßig vergleichbaren Nordwest­ besiedelt. Solche Vorkommen sind daher deutschland (Niedersachsen, Bremen, Ham­ meist besonders sensibel gegenüber anthro­ burg und Schleswig-Holstein) jedoch trotz pogenen Habitatveränderungen, aber auch besseren Erfassungsgrades und unter Einbe­ großklimatischen Schwankungen. ziehung der vorhegenden Arbeit nur rund Die meisten Besiedler von Trockenrasen, 450 Arten (davon rund 390 in Niedersach­ Säumen, Ruderalstandorten und Laubgehöl­ sen) nachgewiesen worden sind (vgl. zen (z.B. Cixius sticticus , Jassidaeus lugu- N iedringhaus & O lth o ff 1993, N ick el bris, Issus coleoptratus, Neophilaenus cam- 1994). Dieser natürliche Gradient und die pestris und Edwardsiana spinigerd) leben im dadurch bedingte, unterschiedlich hohe Untersuchungsgebiet im Bereich ihrer Areal­ Fundortdichte bestimmter Arten in verschie­ nordgrenze, wobei die Gesamtverbreitung denen Regionen Mitteleuropas sollte u.a. bei meist europäisch (d.h. sich mit der europäi­ der Erstellung von Roten Listen berücksich­ schen Laubwaldzone deckend), mediterran tigt werden. oder auch westpaläarktisch ist (vgl. NICKEL 1994). Hinzu kommen einige wenige konti­ nental verbreitete, z.T. halophile Arten 5. ZUSAMMENFASSUNG (Austroasca vittata, Eupteryx adspersa, Laburrus impictifrons, Psammotettix kolos- Es werden Funde von 60 Zikadenarten im varensis u.a.), die hier im Bereich ihrer südlichen und östlichen Niedersachsen und Westgrenze leben. den angrenzenden Bereichen von Hessen, Das Verbreitungsbild der mehr feuchtehe­ Thüringen und Sachsen-Anhalt mitgeteilt und benden Arten ist hingegen weniger einheit­ Angaben zu Lebensräumen, Nährpflanzen, lich. Einige sind vorwiegend in der Taiga­ Phänologie und Verbreitungsgrenzen in oder Steppenzone Asiens verbreitet und er­ Norddeutschland gemacht. reichen im Gebiet ihre Westgrenze ( Cory- Viele Arten, meist solche mit europäischer phaelus gyllenhalii , Macrosteies lividus, oder mediterraner Gesamtverbreitung, errei­ Cosmotettix costalis u.a.), andere sind auf chen im untersuchten Gebiet ihre Nordgren­ Europa beschränkt, jedoch mit unterschiedli­ ze, was auf einen Gradienten einer nach chen Verbreitungsschwerpunkten. So leben Norden hin abnehmenden Artenzahl in Mit­ Stenocranus major , Megamelodes quadri- teleuropa hinweist. Daneben gibt es eine maculatus und Struebingianella lugubhna in kleine Gruppe kontinental verbreiteter Arten,

168 die hier an ihrer Westgrenze leben, sowie EMMRICH, R. (1975): Faunistische Daten einige vorwiegend in Nord- und Nord­ von Zikaden aus dem Gebiet der DDR westeuropa lebende, die in Mitteleuropa v.a. (Homoptera, Auchenorrhyncha). - Faun. die Moorgebiete der Norddeutschen Tief­ Abh. Staatl. Mus. Tierk. Dresden 5: ebene und der höheren Lagen des Berglandes 241-254. besiedeln. Fe l d t m a n n , E. (1938): Idiocerus fulgidus F. - Bombus 1(5): 19.

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