Nr. 1/2021 Melk Und Scheibbs
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1/2021 Melk und Scheibbs Nr. 1/2021 15. Jänner . Unternehmen, Recht, Steuer und Soziales . Betriebswirtschaft . INVEKOS und Pflanzenbau . Tierhaltung . Diversifizierung, UaB, Gesellschaftsdialog . Die Bäuerinnen . Termine Seite 2 Bezirksbauernkammer aktuell, Nr. 1/2021 Bezirksbauernkammer aktuell, Nr. 1/2021 Seite 3 Unternehmen, Recht, Steuer und Soziales KS Dr. Martin Auer DW 41101 und 41501, DI Hans-Peter Moser 41571, . Hinweis zu Präsenzveranstaltungen bei Weiterbildungen Aufgrund der aktuellen Situation kann die Durchführung von Präsenzkursen jeweils erst knapp vor der Veranstaltung bestätigt werden. Sofern eine Durchführung der Kurse in Präsenzform möglich ist, ist mit umfangreichen COVID-19 Sicherheitsvorkehrungen zu rechnen. Die genauen Bestimmungen er- halten Sie gemeinsam mit der Durchführungsbestätigung. Wir sind bemüht, eine möglichst große Zahl an Veranstaltungen in Präsenzform durchführen zu können und bitten um Ihr Verständnis für die nöti- gen Sicherheitsmaßnahmen. Webinare im Bereich Recht, Steuer, Soziales Aufgrund der aktuellen Pandemiesituation sind einige zeitnah angesetzte Vorträge aus dem Bildungs- programm entfallen. Die Rechtsabteilung der LK NÖ bietet daher nachstehende Bildungsangebote in Form von Webinaren als Online-Veranstaltungen an. Ohne Anmeldung keine Teilnahme möglich: Webinar Termin Kosten Gestaltungsmöglichkeiten bei den bäuerlichen Sozialversiche- 21. Jänner 20 Euro pro Person rungsbeiträgen (Beitragsgrundlagenoption), von 9 bis 12 Uhr Bäuerliche Nebentätigkeiten ohne Gewerbeschein – eine Zuver- 25. Jänner 20 Euro pro Person dienst-Chance von 9 bis 12 Uhr 27. Jänner Aktuelles aus dem Steuerrecht und Sozialversicherung NEU 20 Euro pro Person von 9 bis 11 Uhr 24. Februar Hofübergabe leicht gemacht 30 Euro pro Person von 9 bis 15 Uhr . Steuerliche Pauschalierungsverordnung – Grenzen beachten Nachstehende Grenzwerte gelten zum Stichtag 31. Dezember des laufenden Jahres und verpflichten bei Überschreitung zum Wechsel der Gewinnermittlungsart im Folgejahr. Besondere Beachtung dabei gilt insbesondere bei Zupachtungen bzw. Zukäufen, die noch vor 31. Dezember 2020 erfolgten. Vollpauschalierung: bis 75.000 Euro EHW, Netto-Umsatz kleiner 400.000 Euro . Teilpauschalierung: 75.000 bis 130.000 Euro EHW (70 % bzw. 80 % Ausgabenpauschale), Netto- Umsatz kleiner 400.000 Euro . Einnahmen-Ausgabenrechnung EAR: ab 130.000 Euro EHW, Netto-Umsatz zwischen 400.000 und 700.000 Euro . Doppelte Buchführungspflicht: Netto-Umsatz größer 700.000 Euro . Steuererklärungspflicht für 2020 Zur Abgabe einer Einkommenssteuererklärung sind auch Landwirte verpflichtet, wenn: . vom Finanzamt mit Zusendung eines Steuererklärungsformulars aufgefordert wird oder . das steuerpflichtige selbständige Gesamt-Jahreseinkommen 11.000 Euro übersteigt oder . unselbständige Einkünfte vorliegen und sonstige Einkünfte (z.B. Pacht, pauschale Einkünfte aus der Land- und Forstwirtschaft, Funktionärsentschädigung, …) 730 Euro/Jahr bzw. das Gesamt- Jahreseinkommen 12.000 Euro übersteigen. Pachteinnahmen sind steuerlich bei Ermittlung des land- und forstwirtschaftlichen Einkommens mit zu berücksichtigen und bei Überschreitung obiger Gesamt-Jahreseinkünfte erklärungspflichtig. SVS und AMA sind gesetzlich verpflichtet, ausgewählte Daten amtswegig an die Finanzbehörde bis 31. Jänner bzw. 15. März des Folgejahres zu übermitteln. Bei Vorhandensein einer eigenen EDV-Ausstattung sind Steuererklärungen im Wege FINANZOnline bis 30. Juni 2021, andernfalls in Papierform bis 30. April 2021 einzubringen. Seite 4 Bezirksbauernkammer aktuell, Nr. 1/2021 . Steuerbegünstigungen für Kinder – auch in der Landwirtschaft möglich Alleinverdienerabsetzbetrag, Familienbonus/Kindermehrbetrag und Mehrkindzuschlag sind im Zuge der Arbeitnehmerveranlagung bzw. Einkommenssteuererklärung zu beantragen: . Alleinverdienerabsetzbetrag: steht auch Land- und Forstwirten mit zumindest einem Kind zu, sofern Gesamt-Jahreseinkom- men des Ehepartners oder Lebensgefährten 6.000 Euro jährlich unterschreitet und beträgt 494 Euro mit einem Kind 669 Euro mit zwei Kindern und 889 Euro mit drei Kindern, für jedes weitere Kind Erhöhung um 220 Euro. Familienbonus/Kindermehrbetrag: bis zu 1.500 Euro je Kind bis zum 18. Geburtstag sowie bis zu 500 Euro je Kind ab dem 18. Geburtstag. Sollte die tatsächlich anfallende Lohn- oder Einkommensteuer obige Beträge unterschreiten, ist der unterschrittene Betrag nicht erstattungsfähig. Alleinverdiener, welche nicht lohn- oder einkommensteuerpflichtig sind (vielfach vollpauschalierte Landwirte) erhalten im Gegenzug einen Kindermehrbetrag von 250 Euro pro Kind als Negativsteuer. Mehrkindzuschlag: beträgt 20 Euro pro Monat für das dritte und jedes weitere Kind. Meldung bäuerlicher Nebentätigkeiten bis 30. April an die SVS Einnahmen aus land- und forstwirtschaftlichen Nebentätigkeiten einschließlich der von hauptberuflich beschäftigten Angehörigen erbrachten Leistungen (Brutto-Einnahmen inkl. USt.) müssen bis spätes- tens 30. April des Folgejahres in der SVS einlangen. Beitragsgrundlagenoption Die SV-Beiträge werden grundsätzlich nach dem sogenannten „Pauschalsystem“ aufbauend auf dem bewirtschafteten Einheitswert berechnet und vorgeschrieben. Alternativ dazu besteht die Möglichkeit, im Rahmen der „Beitragsgrundlagenoption“ die Beiträge ge- mäß tatsächlichem Einkommen lt. Einkommenssteuerbescheid zu entrichten, wonach ein Wechsel von Voll- zur Teilpauschalierung oder freiwillig Einnahmen-Ausgaben-Rechnung bzw. doppelte Buch- führung zwingend erforderlich ist. Insbesondere bei umsatzschwachen Betrieben ist diese Form der Beitragsberechnung überlegens- wert, jedenfalls sind einkommenssteuer- und pensionsrechtliche Auswirkungen mit zu beachten. Nähere Informationen bzw. Terminvereinbarung mit KS Dr. Martin Auer und DI Hans-Peter Moser. Antrag auf Feststellung von Schwerarbeitszeiten ab dem 50. Lebensjahr Schwerarbeiter können aktuell noch unter bestimmten Voraussetzungen früher und abschlagsbegüns- tigt in Pension gehen. Neben dafür erforderlichen 540 Versicherungsmonaten müssen Versicherte in den letzten 20 Jahren vor Pensionsstichtag zumindest 10 Jahre Schwerarbeit erbracht haben. Demnach können auf Antrag bereits mit Vollendung des 50. Lebensjahres Schwerarbeitszeiten rechts- kräftig festgestellt werden und wird umgehend von der SVS ein Erhebungsbogen übermittelt. Um die Schwerarbeits-Voraussetzungen zu erfüllen, muss die Schwerarbeits-Belastung im Jahres- durchschnitt bei Frauen zumindest 5,6 Stunden und Männern 8 Stunden an Wochentagen betragen. Eine Prüfung des persönlichen Versicherungsverlaufs auf Vollständigkeit (Erfassung Schulzeiten, frei- willige Selbstversicherung, hauptberufliche Mitarbeit am Betrieb usw.) wird dringend empfohlen. Bezirksbauernkammer aktuell, Nr. 1/2021 Seite 5 . Familienhärtefonds Mit 1. Jänner 2021 traten neue Richtlinien für den Corona-Familienhärtefonds in Kraft, nachdem nun auch Bewirtschafter land- und forstwirtschaftlicher Betriebe unter nachstehenden Voraussetzungen förderfähig sind: . Bewirtschafter ist förderfähigem Kreis natürlicher Personen für Härtefallfonds zugehörig . Mindestens ein im Haushalt lebender Elternteil ist covid-bedingt in finanzielle Notsituation geraten und weist eine positive Förderzusage aus dem Härtefallfonds vor. Bezug Familienbeihilfe für mind. 1 Kind zum 28. Februar 2020, aber spätestens bei Antragstellung Höhe der Unterstützung: . abhängig vom errechneten Familienfaktor, maximal 1.200 Euro pro Monat, max. 3 Monate . Familienfaktor ermittelt sich durch Zusammenzählen der zutreffenden Faktoren wie folgt: Antrag- steller (Faktor 1,0) - zweiter Elternteil (0,6) - Kinder unter 10 Jahre (0,4) - Kinder zwischen 10 bis 15 Jahre (0,6) - Kinder über 15 Jahre (0,8) . Familienfaktor wird mit 300 multipliziert Der Antrag ist bis 31. März 2021 elektronisch (bmafj.gv.at) oder postalisch an das Bundesministerium für Arbeit, Familie und Jugend zu übermitteln. Das Online-Formluar ist abrufbar unter formularser- vice.gv.at, zudem sind folgende Beilagen erforderlich: . aktueller Einheitswertbescheid . Förderzusagen des Härtefallfonds der AMA bis zu drei Monate . sonstige Einkommensbelege (falls außerlandwirtschaftlicher Erwerb bei Elternteil vorliegt) Nähere Informationen finden Sie unter noe.lko.at oder bei KS Dr. Martin Auer, DI Hans-Peter Moser und Maria Wieseneder BEd. Mit Vorsorgevollmacht selbst bestimmen Mit 1. Juli 2018 trat das sogenannte „Zweite Erwachsenenschutzgesetz“ in Kraft und löste das bishe- rige Sachwalterschaftsrecht ab. Demnach bestehen nun beim Erwachsenenvertreter drei Formen: . gerichtlicher Erwachsenenvertreter – ersetzt bisherigen gerichtlich bestellten Sachwalter . gesetzlicher Erwachsenenvertreter – ersetzt bisherigen Angehörigenvertreter (Registrierung durch Notar, Rechtsanwalt oder Erwachsenenschutzverein, befristet auf drei Jahre) . NEU: gewählter Erwachsenenvertreter (eingeschränkter Anwendungsbereich für besondere Sachverhalte. Errichtung unter Mitwirkung Notar, Rechtsanwalt oder Erwachsenenschutzverein) Ziel des zweiten Erwachsenenschutzgesetzes war die Stärkung der Selbstbestimmung der betroffe- nen Personen und die Zurückdrängung der gerichtlichen Sachwalterschaften. Daher besteht neben den drei vorangeführten Säulen des Erwachsenenschutzes unverändert die Möglichkeit zur Errichtung einer Vorsorgevollmacht, wonach sich vielfach die Bestellung eines gericht- lichen oder gesetzlichen Erwachsenenvertreters erübrigt. Mit Bestellung per Vorsorgevollmacht einer/mehrerer Vertrauensperson/en z.B. Ehepartner, Lebens- gefährte, Eltern, Kinder oder sonstige Vertrauenspersonen